C 4(AAbonnemen:: Bierteljährlichprän. für Vonn u. Ungegende KI. 1 mit Botenlohn 1 Thlr. 5 Sgr.; auswärts bei alen breuß. e Bostämtern 1 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. Einzelne Nummern 1 Ser.9) Samstag, den 17. März. .(CInsertions=Gebühren: für die Peitzeile oder derene) 44·4) „ naum1 Sgr. prän.— Erscheint täglich außer nach Sonn 11 Zweinnofunggigster Bagrgang. Jeund Festagen; Sonntags früh wird eine Veilage ausgegeben. g) OO1: Amtliche Nachrichten. Berlin, 15. März. „ Der„Staats=Anz.“ enthält die Bestätigungs=Urkunde, betreffend die Verlegung des Domizils des„Bergischen Grubenund Hütten=Vereins“ von Düsseldorf nach Hochdahl. Vom 27. Februar 1860. Deutschland. ** Bonn, 15. März. Die Hoffnung, daß uns das k. Ober=Bergamt erhalten werde, ist den Nachrichten zufolge, die wir unmittelbar aus der Hauptstadt erhalten, sehr gesunken, ja wir dürfen uns nicht länger verhehlen, daß sie zu einem Minimum zusammengeschrumpft und nur noch in einem Fünkchen glimmt. Wer immer dem großen Vaterlande und seinen edelsten Hervorbringungen lebend, erwägt, welch ein schöner wissenschaftlicher Bund zwischen der gedachten Stelle und unserer blühenden Hochschule durch Männer wie v. Dechen, Noeggerath, v. Oeynhausen, Burkart u.., deren Ruf weit über die Marken deutscher Gaue gedrungen, erwachsen und namentlich in den Verhandlungen der Niederrheinischen=Naturforscher=Gesellschaft Ausdruck gefunden, wird unsere Trauer und den Druck unserer Gefühle begreifen und nicht bezweifeln, daß sich die gesammte Bevölkerung von Rheinland=Westphalen unserm Schmerzensruf anschließt. Möchte sich das uns bedrohende Geschick noch in der elften Stunde wenden! 1# Bonn, 16. März. Dem Vernehmen nach ist ein ausgezeichneter und bekannter Botaniker, gegenwärtig Privatdocent in Berlin, zum Professor an der hiesigen Universität ernannt. * Bonn, 16. März. Das gestrige Blatt brachte eine die Person der Frau Gräfin Fürstenberg betreffende Nachricht, die der Elberfelder Zeitung entnommen war. Ohne die Motive zu dieser Angabe zu untersuchen, können wir heute aus bester Quelle versichern, daß dieselbe durchaus unwahr ist und auf willkürlicher Erfindung beruht. # Bonn, 15. März. Der erste Männer=Gesangverein in Deutschland, welcher zur Förderung des Arndt=Denkmals ein Concert gegeben hat, ist der Gesangverein Orpheus in Elberfeld, welcher als Ertrag desselben einen Beitrag von 100 Thlr. eingesandt hat. Möge dieses Beispiel der erste Ring in einer langen Kette ähnlicher Bestrebungen sein, dann wird das Denkmal bald gesichert sein. * Bonn, 16. März. Se. königl. Hoheit der PrinzRegent hat dem geschäftsführenden Ausschuß für Arndt's Denkmal einen Beitrag von 500 Thlr. zustellen lassen. Bonn, 16. März. Man schreibt aus Augsburg vom 12. d. Mts.: Gestern hat sich hier ein Arndt=Comite constituirt und einen Geschäfts=Ausschuß ernannt. Das Comite wird einen Aufruf zu Beiträgen für das ArndtDenkmal erlassen, auch sollen die Städte des Kreises Schwaben und Neuburg, welche Sammlungen zu diesem Zweck veranstalten, eingeladen werden, ihre Beiträge dem hiesigen Comite zu gemeinschaftlicher Absendung zu übermitteln. Eine große musikalische Produktion zu Gunsten des Arndt=Denkmals wird vorbereitet. Den Mittelpunkt der Feier werden die Gesänge unserer Liedertafel bilden, die auch hier wieder, wie bei so vielen Gelegenheiten, ihr patriotisches Interesse aufs schönste bethätigt. Köln, 15. März. Die gestern erfolgte und von uns schon erwähnte Abführung der Wittwe Brückmann von hier nach Aachen war sorgfältig geheim gehalten worden, um alles Aufsehen und den Zusammenlauf von Neugierigen zu verhüten. Die Droschke, in welcher sie nach dem Central= Bahnhofe gebracht wurde, fuhr in den inneren Hof des Arresthauses, und dort stieg die Transportatin ein. Wie uns von Personen, welche Gelegenheit hatten, dieselbe zu sehen, mitgetheilt wurde, trug sie schwarze Kleidung, und ihr Gesicht war mit einem schwarzen Schleier verhüllt, anscheinend demselben, welchen sie bei den Assisen=Verhandlungen trug. Ihr Benehmen, soweit solches flüchtig beobachtet werden konnte, zeigte keineswegs Niedergeschlagenheit, war vielmehr in gewisser Art unbefangen. Im hiesigen Central=Bahnhofe beschaute sie die dortigen Einrichtungen und Gebäulichkeiten mit sichtbarer Neugier und Theilnahme, ohne sich von den Blicken einzelner Perionen, die sie hetrachteten merklich. ###-heilnahme, ohne sich von den Blicken einzerner Personen, die sir verrachteten, mertlich genirt zu fühlen. Zu Düren und Aachen schien einige Kunde von ihr obzuwalten, denn es standen dort zahlreichere Gruppen als sonst an den Bahnhöfen. Die Uebergabe der Gefangenen an die Vorsteherin des Klosters der Ordensschwestern vom guten Hirten, in welchem die Wittwe Brückmann ihre Strafe zu verbüßen hat, erfolgte durch den Herrn Ober=Prokurator zu Aachen.„„.„(K..) Köln, 10. Marz. Sicherem Vernehmen nach hat Se. Ercellenz der Herr Cultus=Minister beschlossen, das hiesige königl. Friedrich=Wilhelms=Gymnasium auch nach Eröffnung des zweiten katholischen Gymnasiums in seinen gegenwärtigen confessionellen Verhältnissen, mithin als confessionell gemischte Anstalt, bis auf Weiteres fortbestehen zu lassen. Koblenz, 15. März. In der gestrigen Nummer unserer Zeitung ist an dieser Stelle mitgetheilt worden, daß in der Meder'schen Angelegenheit der Schwager der Ehefrau Meder, ein in Niederlahnstein ansässiger Einwohner, der mit der ältesten Schwester derselben verheirathet sei, verhaftet worden wäre. Es war dies ein Irrthum, den wir hiermit berichtigen, indem diese Verhaftung einen Andern betroffen hat, der, wie wir hören, auch schon wieder auf freien Fuß gesetzt sein soll.(Cobl..) Garzweiler, 13. März. Dieser Tage schoß ein Jager in der Umgegend ein Prachtexemplar von einem Trappen(otis tarda, Zool.) Gattungsart ans der Familie pressirostres, der die ungewöhnliche Größe von 5 Fuß Länge hatte und 18 Pfd. wog(C..) Dortmund, 12. März. Heute fand hier nach mehrjähriger provisorischer Verwaltung dieses Amtes die Wahl eines Landraths für den Kreis Dortmund Statt, und wurde, der„Westf. Ztg.“ zufolge, einstimmig als erster vorzuschlagender Candidat der Freihr. Otto. v. d. Heyden=Rynsch von hier gewählt. Die Stimmen für den zweiten und dritten fielen auf den Freiherrn v. Lilien aus Opherdicke und den Major v. Wenge. Berlin, 15. März. Se. k. Hoheit der Prinz=Regent hat vor Kurzem eine Kabinetsordre zur Reorganisation der preußischen Marine an das Staatsministerium erlassen. Ueber die Errichtung eines Marine=Ministeriums und über den Rücktritt des Chefs der Marine.Verwaltung, des Vicc=Admirals Schröder, ist noch nichts entschieden.— I. Maj. Königin von Bayern wird während des gegenwärtigen Aufenthalts ihres erlauchten Gemahls in der Schweiz zum Besuch am hiesigen Hofe erwartet.— Se. kaiserl. Hoheit der Großfürst Nikolaus von Rußland, welcher(wie berichtet) gestern früh bald nach 5 Uhr nebst Gefolge von Königsberg in Pr. auf der niederschlesisch=märkischen Eisenbahn hier eingetroffen, wurde auf dem Bahnhofe von Sr. kgl. Hoh. dem Prinzen Albrecht(Sohn), dem Gen.=Major und Comman= danten v. Alvensleben und dem kais. russischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am hiesigen Hofe, Jeh. Rath Frhrn. v. Budberg, mit dem Gesandischafts„ empfangen und begab sich in den bereit stehenden k. Equpagen nach dem kais. russischen Gesandtschafts=Hotel. Da Se. kais. H. sich auf dieser Reise alle und jede Empfangsfeierlichkeiten verbeten hatte, so unterblieben sie auf Befehl Sr. k. H. des Prinz=Regenten. Der Großfürst empfing im Laufe des Vormittags die Besuche der k. Prinzen, Höchstdenen er gleichfalls seine Besuche machte. Um Mittag fuhr Se. kais. H. zum Besuch nach Schloß Sanssouci und kehrte um 2¼ Uhr zurück, worauf er der Tafel bei Sr. k. Hoh. dem Prinz=Regenten beiwohnte. Die Weiterreise nach Stuttgart erfolgte gestern Abend 6½ Uhr auf der Anhalter Eisenbahn.— Se. k. H. der Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen hat in Höchstseiner Eigenschaft als stellvertretender Protektor der Allgemeinen Landes=Stiftung als Nationaldank folgende Personen zu Verwaltungs= beziehungsweise zu EhrenMitgliedern der Stiftung zu ernennen und die Patente für dieselben Höchsteigenhändig zu vollziehen geruht: A. d. d. Berlin, den 16. Februar 1860. 1) Regierungsbezirks=Commissariat Königsberg, Kreis=Commissariat Braunsberg. Zum Kreis=Commissarius: den kgl. Landrath v. Auerswald zu Braunsberg; zu Mitgliedern: den Rittergutsbes. Blell auf Tüngen, den Bürgermeister Kinder zu Mehlsack; zum Schriftführer: den interim. Kreis=Sekretär Harbus zu Braunsberg; zum Schatzmeister: den Rendanten der Kreis=Communalkasse, Stadt=Sekretär Ebert zu Braunsberg. 2) Regierungsbezirks=Commissariat Magdeburg, Kreis=Commiss. Wanzleben. Zum Kreis=Commiss.: den k. Landw.=Lieut. und Fabrikbes. Julius Leverbogen zu GroßOttersleben. 3) Regierungsbez.=Commiss. Oppeln, Kreis=Commiss. Falkenberg. Zum Ehrenmitgliede: den Grafen F. von Praschma auf Schloß Falkenberg in Schlesien. B. d. d. Berlin, den 5. März 1860. 1) Zum Ehrenmitgliede der Allg. LandesStiftung als Nationaldank: den Kaufm. Brünninghausen, z. Z. in Buenos=Ayres. 2) Regierungsbez.=Commiss. Frankfurt a.., Kreis=Comm. Lebus. Zum Kreis=Commiss.: den k. Rittmeister im 2. Landw.=Orag.=Regt., Mitgl. d. Herrenb., v. d. Marwitz auf Friedersdorf. 3) Regierungsbez.=Commiss. Minden, KreisCommiss. Herford. Zum Kreis=Commissar; den Bürgermeister Strosser zu Herford. 4) Regierungsbez.=Commiss. Düsseldorf, Kreis=Commiss. Gladbach. Zum Kreis=Comm.: den k. Regier.= Affessor und commifs. Landrath Schubarth zu Gladbach. — Im Mai läuft der Urlaub des Direktors und Geh. Admiralitätsraths Dr. Gäbler ab. Die Stelle desselben wird bekanntlich durch den Geh. Regierungsrath Wulfsheim provisorisch verwaltet. Herr Dr. Gäbler wird wahrscheinlich seine Stellung bei der Marine=Verwaltung nicht wieder einnehmen. — Die Finanz=Commission des Hauses der Abgeordneten befürwortet in ihrem zweiten Petitionsbericht keine einzige der darin behandelten Petitionen. Dieselben sind weit überwiegend ohne allgemeineres Interesse, von prinzipieller Bedeutung ist keine. Zu erwähnen ist die Petition des OberTribunals=Vice=Präsidenten a. D. Dr. Busse und 119 Besitzer von Schuld=Obligationen des ehemaligen Königreichs Westphalen um Prüfung, resp. Befürwortung und Anerkennung ihrer Ansprüche. Die Commission beantragt Tagesordnung: einen rechtlichen Anspruch hätten Petenten nicht, da das Königreich Westphalen durch Eroberung zerstört und vertheilt ist; die Wiedererwerbung ist an keine vertragsmäßige vereinbarte Bedingungen geknüpft worden. Die Krone Preußen hat sich zu keiner Zeit als Rechts=Nachfolgerin des gesammten Königreichs Westphalen anerkannt oder gerirt. Die betreffenden Zwangsanleihen sind eine einheitliche Centralschuld, die nicht pro rata auf die Staaten Preußen, Hannover, Hessen, Braunschweig zu vertheilen ist; Billigkeitsrücksichten sprechen auch nicht für die Petenten, da die Zwangsanleihen des Königs Jerome eine Kriegscontribution waren, wie sie die andern preußischen Provinzen viel stärker und schwerer getragen haben, und endlich die Obligationen längst den Besitzer gewechselt haben und zum großen Theil von Spekulanten zu niedrigen Coursen angekauft sind. Der Rechtsweg ist durch Kabinets=Ordre von 1823 verschlossen, und die Eröffnung desselben würde, aus den oben angeführten Gründen, nicht zum Ziele führen.— Heute Vormittag um 9 Uhr beginnt im Ererzierhause des 2. Garde=Regiments zu Fuß die VorErbin. (Fortsetzung.) Am Nachmittag endlich ging er hinaus in die Feldmarken und durch die Heckensteige hinauf zu der Höhe, an welcher der Hof lag. Von dort aus zog sich das Gebaude in einen weiten Grund, über welchem die Sonne funkelnd hing und das saftige Grün der Saaten, die Waldgehege und großen Höfe beleuchtete. Einer derselben lag vor ihm unter alten kahlen Bäumen, die um sein hohes Schieferdach ihr narbiges Geäst, wie ein Kranz, verflochten. Seine Blicke hefteten sich an die sonnenhellen Fenster und irrten über den ganzen Raum, ohne zu finden, was er suchte. Endlich stieg er hinab, von Stein zu Stein springend, die den schmalen Pfad füllten und bald stand er vor dem Hause, das zur Seite der Wirthschaftsgebäude lag, in welchem der Pächter von Braunsholm mit seinen Leuten wohnte. Das Herrenhaus lag öde und still, von verwilderten Grasplätzen umgeben. Einst war es ein Schloß gewesen, auf dessen Grundmauern und runden Thürmen die spätesten Besitzer ihre bescheidene Wohnung errichtet hatten. Aber als sie diese bauten, waren sie noch Herren über Land und Leute; die Leibeigenen blickten mit Furcht und scheuer Demuth zu diesen dunkeln Mauern auf. Die Großväter und Großmütter derer, welche heute die Besitzerin dieses Hauses verlacht und Lust gehabt hatten, sie mit Geschrei und Hohn aus ihrem Kreise zu jagen, waren zitternd hierhergekommen, um Frohnden zu verrichten, auf dem hölzernen Esel zu reiten, schwere Steine an den Beinen, oder mit verbrannten Fingern nach Hause zu heulen, wenn sie den Flachs nicht fein genug gesponnen hatten, der auf Befehl der strengen Schloßfrau um ihre Glieder gewickelt und angezündet wurde. Sechszig oder siebzig kurze Erdenjahre hatten alle die alte grausame Macht und Herrlichkeit von diesen Rittersitzen abge#st., Ds. senden Bauernhäuser, die ganz anders groß und stattuich in's Thal blickten, wie dies öde Haus mit seinen eisernen Fenstergittern, da fürchtete sich keiner dieser freien Hufner mehr wenn sie Geld zählend in ihren hellen, stattlichen Wohnungen saßen, daß der gestrenge Herr eintreten oder der Vogt sie zur Arbeit schleppen könnte mit Weib und Gespann. Nichts von allem war geblieben, als die tiefe Kluft einer Trennung, die an den Menschen festklebte, nachdem die alten Schloßgräben längst ausgefüllt, die alten Satzungen längst zu den Todten gelegt waren. Die Herren in den alten Edelsitzen und die Männer in den großen neuen Häusern von Stein blieben doch ganz verschiedene Geschlechter. Je mehr der Adel sich absonderte, seine alten Privilegien vertheidigte, seine Corporation und deren Rechte voranstellte, um so mißtrauischer betrachtete ihn der Bauer und fiel er der patriotisch= deutschen Volkspartei zu. Wenige Männer und Familien aus der Reihe des Adels waren Männer des Volks; man hatte nicht vergessen, was sie von je an gethan und gehindert. Bei der Landesfrage: ob dänisch oder deutsch? war es aber freilich anders geworden. Mancher Hochgeborene hatte sich heftig dagegen erklärt, der ganze Anhang der Herzoge von Augustenburg hatte sich nun mit der Volkspartei verbunden. Als Lembek die angelehnte Thür des alten Hauses öffnete und auf den schallenden Steinstufen der Treppe hinaufstieg, deren schnörkeliges Eisengitter verbogen seitwärts hing, überGedanken und Vergleiche zwischen ehemals und jetzt. Dies alte Haus mit seinen Erinnerungen vergangener Zeiten war doch noch immer für andere Wesen bestimmt, als jene da in den blauen Jacken und bunten Röcken. Die Wahrzeichen eines alten Geschlechtes, das gebietend hier gewohnt hatte, hingen in verblichenen und verstaubten Wappenschildern über der Thur, welche in die oberen Gemächer fuhrte, und als er jene öffnete, stand er in einem gewölbten Saale mit Deckenstücken, deren Farbe kaum mehr zu erkennen war. Die Eichentäfelung war schwarz geworden von Rauch und Zeit; von den Wänden umber sahen Ahnenbilder auf ihn nieder, Damen in steifen Faltenhauben und Stuartskragen, Rosen in den Händen und Gebetbücher, daneben Männer im Brustharnisch oder in schwarzen Mänteln und goldenen Ketten. Gelbe Sonnenblitze fielen auf die stillen harten Gesichter und Staubwolken flogen auf, die aus ihrem Nichts aufgeweckt waren von der Macht des belebenden Lichtes, um wild darin umherzujagen. Langsam ging Lembek durch den einsamen Saal und blieb in der Mitte stehen, indem er die Bilder betrachtete. Es kam ihm vor, als richteten sie alle die Augen fest auf ihn, als wollten sie ihn fragen, was er hier suche und als runzelten sich die breiten rothen Stirnen der alten Barone über den verwegenen Bauer der in seiner Friesjacke so dreist mitten unter sie trete. Plötzlich aber blickte er nach der Thür hin, die in ein Nebenzimmer führte, und er hörte eine Stimme, die ihn lebendig machte. Er hörte seinen Namen laut und deutlich aussprechen, gleich darauf ein Lachen und dann ein langes leises Murmeln von Worten, die an den Wänden flüsternd hinzogen und verhallten. Als er die angelehnte Thür öffnete, sah er die Erbin von Braunsholm vor sich. Ein Feuer brannte in dem großen Kamine, auf dessen Rand sie ihren Fuß setzte, während ihre Hand ein mächtiges Rechnungsbuch festhielt, das auf ihren Knien lag. Ihr schwarzes schweres Kleid von Seide zog einen weiten Kreis um den Sefsel, auf welchem sie saß, ihr Arm, mit einem funrelnden Geschmeide umwunden, streckte sich weiß und voll aus der dunklen Umhüllung und stützte den gebeugten Kopf, der regungslos auf die Blätter des großen Buches sah. Die langen dunklen Vorhänge hielten das helle Licht zurück und leicht konnte man meinen, eine der alten Ritterdamen sei aus ihrem Rahmen gestiegen, um Rechnung zu halten über Zins und Recht ihres Hauses. Nach einigen Augenblicken aber wandte sich Ida nach dem Geräusche um, als Lembek einen Schritt that, und ohne Ueberraschung blickte sie ihn an, wie einen lange Erwarteten. „Endlich kommen Sie, lieber Lembek,“ sagte sie,„eben da ich mich mit Ihnen beschäftigte. Der Meier hat mir das Grundund Einnahmebuch des Gutes vorgelegt und darin steht, daß Sie mir steuerpflichtig sind für Holz und Mühle, und bei Strafe des doppelten Betrags am St. Martinstage immerdar Zahlung leies eien un guer Gansenilg, de Gurchen Scuns „Und als Ihr Lehnsmann versprach ich dies treu zu balten, meine edle Herrin," erwiderte Lembek.„Alle meine Schuld will ich in guter Landesmünze bezahlen und freudig meine Pflicht in Ihrem Dienst erfüllen, es sei denn, daß ich davon entbunden werde.“ am# erguf hoffen Sie nicht,“ rief das Fräulein.„Nein, eember, ich halte fest am alten Recht, meine Lehnsleute sollen sich nicht auflehnen gegen ihren Herrn. Setzen Sie sich her zu mir und nehmen Sie dies ehrwürdige Buch, das einen Schatz guter, zum Nachdenken geeigneter Ledren enthält. Wir sind in diesem Augenblicke die einzigen Bewohner dieses alten Hauses; stellung der Compagnien des 1. Bataillons Garde=ReserveInfanterie=Regiments und folgt morgen zu derselben Zeit und an demselben Orte die der Compagnien des 2. Bataillons desselben Regiments.— Die der„Bank= und Handelszeitung“ entnommene Mittheilung, betreffend die österreichischen Viertelguldenstücke, wird uns aus guter Quelle insofern als unbegründet bezeichnet, als auf der königlichen Münze eine Ermittelung des Werthgehaltes dieser Silbermünze durchaus nicht stattgefunden hat. Berlin, 15. März. Se. königl. Hoh. der PrinzRegeut gmpfingen heute die mit der Herausgabe der Werke Avug Friedrichs des Großen beauftragt gewesene Commission, bestehend aus dem General=Direktor v. Olfers, so wie den Professoren Böckh, Jacob Grimm, Ranke, Preuß und dem Geheimen Ober=Hofbuchdrucker Decker, demnächst den fürstlich schwarzburgischen Staatsminister Freiherrn v. Elsner. — In der gestrigen(26.) Sitzung des Abgeordnetenhauses wurde schließlich der Gesetz=Entwurf wegen des ehelichen Güterrechts in der Provinz Westphalen nach der vom Herrenhause angenommenen Fassung genehmigt. Posen, 13. März. Die„Posener Ztg.“ ist in der die Gedächtnißfeier Skrzynecki's betreffenden Frage in den Stand gesetzt, nachstehend zwei Ministerial=Erlasse mitzutheilen, welche wie folgt lauten: „An das königl. Ober=Präsidium zu Posen. In Folge des gefalligen Berichts vom 20. v. M. erhält das königliche OberPräsidium in der Anlage die an den Grafen Sierakowski gerichtete Verfügung zur gefälligen Kenntnißnahme und demnächstigen Aushändigung. Berlin, 6. März 1860. Der Minister der geistlichen, Unterrichts= und Mevizinal=Angelegenheiten. v. Bethmann=Hollweg. Der Minister des Innern. Graf v. Schwerin.“ „An Herrn Grafen Sierakowsli Hochgeboren. Auf die an den mitunterzeichneten Minister des Innern gerichtete Beschwerde vom 18. v. M. eröffnen wir Ew. Hochgeboren, daß dieselbe in so fern nicht zutreffend erscheint, als ihre Voraussetzung, es sei der kirchlichen Feier für den verstorbenen General v. Srkzynecki irgend ein Hinderniß der Behörden entgegengesetzt worden, nicht richtig ist. Die inzwischen in der Domkirche zu Posen stattgehabte Kirchenfeier gibt hierfür den genügenden Beweis. Berlin, S5.,366, 1860. Der Minister der geistlichen, Unterrichts= und Mevizialeungelegenheiten. v. Bethmann=Hollweg. Der Minister des Innern. Graf v. Schwerin.“ Königsberg, 11. März. Auf das Gesuch des Magistrats, das jetzige alte Universitätsgebäude vom Fiskus zu dem Zwecke zu erlangen, um später in dasselbe das Kneiphöf'sche Gymnasium zu verlegen und letzteres wieder der höheren Töchterschule einzuräumen, die aus ihrem jetzigen Gebäude dislocirt wird, soll nicht eingegangen worden sein, das alte Universitätsgebäude vielmehr, wie die„K. Hart. Ztg.“ meldet, später zu einem Central=Garnisons=Lazareth eingerichtet werden. Danzig, 10. März. Der hier kürzlich zusammengetretene„Hevelius=Verein“ hat einen Aufruf zur Errichtung eines Standbildes für den im Jahre 1611 in Danzig gebornen und 1687 hier gestorbenen großen Astronomen erlassen. Das Denkmal soll aus einer colossalen BronceBüste mit kunstvollem steinernen Piedestal bestehen, und, nach dem gemachten Anschlage, circa 2500 Thlr. kosten. Es wird mithin minder großartig ausfallen, als das dem Landsmanne und Berufsgenossen unseres Hevelius, Kopernikus, in Thorn errichtete Standbild; dafür soll es aber auch lediglich aus vaterstädtischen Beiträgen und aus den Gaben der in der Fremde lebenden Danziger errichtet werden, mithin auch in Hinsicht auf den Modus seiner Herstellung ganz unserer Stadt angehören. Danzig, 13. März. Unser Geschwader für die ostasiatische Expedition liegt noch immer in England. Obgleich die Fregatte„Thetis“ und der Schooner„Frauenlob“ bereits am 4. d. M. von dem Geschwader=Kommandanten die Ordre erhielten, innerhalb 24 Stunden die Rhede von Spithead zu verlassen, über Madeira, Rio de Janeiro nach BuenosAyres zu segeln und dort die„Arcona“ zu erwarten, so wurde solches auch schon am 5. d. Morgens durch Befehl der Admiralität aufgehoben mit der Weisung, zu warten, bis auch die Schrauben=Corvette„Arcona“ seeklar ist; diese kam aber erst ult. Februar aus der Trockendock, nach abermaligem 10tägigen Aufenthalt daselbst, und hat nun noch mit ihren Ragen 2c. verschiedene Reparaturen und Neubeschaffungen nöthig. Am Bord der Schiffe gewinnt bereits die Vermuthung Raum, daß die Expedition gänzlich eingestellt werden könnte, und das Geschwader zum Sommer anderweitige Verwendung finden dürfte. Die neue SchraubenCorvette„Gazelle“ ist bereits mit ihren Arbeiten, als Kupferung u. s.., seit vorigen Freitag in der Klawitter'schen Trockendock fertig, kann aber diese bei dem jetzigen niedrigen Wasserstande noch nicht verlassen.(D..) Thorn, 10. März. In Folge der bevorstehenden Umformung unseres Heerwesens, schreibt man der„D..,“ tritt auch für unsere Festung ein Wechsel der Garnison ein. Seit mehreren Jahren standen hierselbst nämlich Truppen des 2. Armeecorps, die nunmehr wieder nach Pommern zurückverlegt werden sollen. Das gegenwärtig hier garnisonirende 21. Inf.= Regiment wird nach Kolberg und theilweise nach Stettin verlegt werden, und nach Thorn soll das aus dem jetzigen 4. Landwehr=Regiment neu zu bildende Linien=Regiment kommen. Wolgast, 12. März. Der Hafen von Wolgast und die Peene waren, der„Pomm. Zeitung" zufolge, schon vor einer Woche so weit von Eis befreit, daß mehrere Schiffe einlaufen konnten. Die hier in Winterlage liegenden fingen an, theils Ladung, theils Ballast einzunehmen. Leider hat der Nordost das Fahrwasser so dicht mit Treibeis gestopft, daß bei den fortwährenden starken Nachtfrösten die Eröffnung der Seefahrt noch ziemlich fern sein kann. Da die Frachten noch immer sehr mittelmäßig sind und selbst Schiffe, welche mit Ballast ausgehen wollen, ihre Mannschaft schon gemustert haben, so wirkt die ungünstige Witterung jedenfalls sehr nachtheilig auf die pekunjären Interessen für die erste Fahrt in diesem Jahre ein. Erfurt, 12. März. Wie groß die Menge des in unserm Thüringer Lande bisher gefallenen Schnee's sein muß, läßt sich schon daraus entnehmen, daß von der hiesigen kgl. Regierung zur Wiederherstellung der wichtigsten Communica= tionswege bereits an Löhnen über 2000 Thlr. geHonewigr Leients an Lohnen über 3000 Thll. gezahlt worden sind. Darmstadt, 13. März. Die neueste Nummer der landwirthschaftlichen Zeitschrift enthält eine beachtenswerthe Mittheilung des Frhrn. Dael v. Korth über die Traubenkrankheit und die Mittel gegen dieses Uebel. Der Verfasser, selbst Besitzer eines Weinbergs, findet die Ursache des Uebels nicht in dem Weinstock selbst, sondern in äußeren Einflüssen, in den nachtheiligen Einwirkungen der Atmosphäre; darum sei auch das Uebel nicht ansteckend. So viel sei gewiß, daß eine dunstige, feuchtwarme Atmosphäre, Schwüle der Luft daß sie sich gern in feuchten Jahren zeige, besonders in Lagen, in denen es an Licht und Luft gebreche. Der Verfasser hält, aus eigener Erfahrung sprechend, die Anwendung des Schwefels für das beste Heilmittel. Den Kostenaufwand für einen Morgen berechnet er auf etwa 6 fl. Zugleich verbreitet er sich über die Methode. Dabei hebt er hervor, daß weder die Traube, noch der Wein an einem Nachgeschmack leide. München, 10. März. Den während der Abwesenheit des Königs stattfindenden Staatsraths=Sitzungen wird Prinz Luitpold präsidiren.— Gegenwärtig verweilen die Direktoren der Rhein=Main=, der Main=Neckar=, und der badischen Bahnen hier, um in Verhandlung mit der General=Direktion unserer Verkehrs=Anstalten wegen eines direkten Courierzugs von München nach Paris zu treten. Derselbe würde gegen 7 Uhr Abends hier weg über Aschaffenburg nach Mainz gehen, wo der einzige Wagenwechsel stattfände, und schon mit dem 15. Mai ins Leben treten. Der Miesbacher Eisenbahn= Vertrag hat bis jetzt die kgl. Genehmigung noch nicht erhalten. Indessen befinden sich mehrere Deputationen aus verschiedenen Theilen des Landes hier, die neue Bahnprojekte zur Sprache bringen möchten, wie z. B. jenes einer direkten Schienenverbindung zwischen Amberg und Bayreuth, wie andererseits von einer Verbindungslinie zwischen Landshut, Ingolstadt und Pleinfeld viel erwartet wird. München, 10. März. Die königl. Erzgießerei war heute Vormittag von einem gefährlichen Brande bedroht. Unmittelbar vor dem Guß einer für die Stadt Bayreuth bestimmten Statue des Königs Max gerieth durch die Hitze des Schmelzofens das Dachgebälk des Gußhauses in Flammen. Der rasch angewandten Hülfe gelang es jedoch, das Feuer zu bewältigen, während dessen der Guß seinen Fortgang nahm und auch vollkommen gelang. München, 11. März. Schon seit Längerem, schreibt man dem„Schwäb. Merkur“, hatte die griechische Thronfolge bei der kinderlosen Ehe König Otto's den Gegenstand diplomatischer Verhandlungen gebildet, da Prinz Luitpold, der ältere Bruder des Königs, auf das ihm nach dem Londoner Vertrag vom 7. Mai 1832 zustehende Recht der Thronfolge ausdrücklich verzichtet und der weitere präsumtive Nachfolger König Otto's, Prinz Adalbert von Bayern, sich gegen den bei der Throubesteigung geforderten Wechsel des Glaubensbekenntnisses erklärt hatte. Diese Schwierigkeiten sollen nunmehr beseitigt und eine zustimmende Erklärung der Garanten des Vertrages vom 7. Mai erlangt sein. Dem Vernehmen nach wird Prinz Adalbert, der mit seiner Gemahlin seit einigen Monaten am spanischen Hofe verweilt, von dort aus sich nach Griechenland begeben und erst nach längerem Aufenthalte daselbst wieder hierher zurückkehren. Der schon früher geäußerte Wunsch König Otto's, abzudanken, dürfte diesem Plane nicht ferne stehen. München, 11. März. Professor v. Kobell machte in der gestrigen Sitzung der mathematisch=physikalischen Klasse der Akademie Mittheilung über eine eigenthümliche Metallsäure, welche er in einem als Tantalit in der herzoglich Leuchtenberg'schen Sammlung angegebenen Mineral von Tammela in Finnland aufgefunden hat. Diese Säure unterscheidet sich von der Tantal= und Unterniobsäure durch mehrere auffallende Eigenschaften, unter andern dadurch, daß von ihr eine dunkelsaphirblaue Chlorverbindung dargestellt werden kann, welche bei gleicher Behandlung von den andern genannten Säuren nicht erhalten wird. Professor von Kobell hat diese Säure nach der Diana Diansäure getauft, das metallische Radical Dian. Die Diansäure findet sich auch im Euxenit von Arendal und im Aeschynit und Samarskit vom Ilmengebirg. Die betreffende Abhandlung ist bereits zum Druck für das Bulletin der Klasse abgegeben.(A. A..) München, 13. März. Die freiwilligen Opfergaben für den heiligen Vater fangen seit einigen Tagen an sehr reichlich zu fließen. Dem„Volksboten" waren bis gestern Abends bereits 4392 fl. zugekommen. Aus München erhalten wir die erfreuliche Versicherung, daß die kürzlich von einem sehr gefährlichen Schlaganfall betroffene Frau Wagen=Schechner sich in der Besserung befindet und die drohendste Gefahr beseitigt scheint.(A. A..) Lindau, 11. März. Gestern Nachmittags traf, von Romanshorn und dem bisherigen Aufenthaltsort zu Zürich kommend, die Herzogin Louise von Parma in hiesiger Stadt ein, um sich sofort nach Bregenz und zum Besuche der in dem Stift Riedenburg weilenden Töchter für einige Zeit zu begeben. Herzog Robert von Parma verblieb zu Zürich. Während die Frühlingssonne am Gestade des Bodensee's, besonders in den Niederungen, die Schneedecke den Fluren mehr und mehr entzieht, sehen sich die Berggegenden, besonders des Allgäuer Gebiets, von einer ungewöhnlich dichten Schneelage heimgesucht, welche für die Communication der südbayerischen Bahn nicht ohne Folgen blieb.— Der Zuzug von Angehörigen aus aller Herren Länder, um sich zu päpstlichen und neapolitanischen Diensten im angrenzend österreichischen Gebiete anwerben zu lassen, nimmt einen ungestörten Fortgang; mit Prüfung der Legitimationspapiere wird jedoch etwas strenger verfahren und mancher kriegerisch bescelte Jüngling nach dem Heimathland zurückgeschickt. Wien, 11. März. Ueber die Ankunft des Erzherzogs Ferdinand Maximilian in Brasilien berichtet die„Triest. Ztg.“: Erzherzog Ferdinand Maximilian ist mit seiner Suite an Bord des Kriegsdampfers„Elisabeth“ am 26. Januar wohlbehalten in der Hauptstadt des brasilianischen Kaiserreichs eingetroffen. Der Erzherzog hat Pernambuco wegen des dort grassirenden gelben Fiebers nicht berührt, dagegen sich in Bahia einige Tage aufgehalten, und ist in Ilheos ans Land gegangen, um einen der reizendsten Urforste Brasiliens zu besuchen. Am 5. Februar beabsichtigte Se. kais. Hoheit nach Victoria in der Provinz Espirito Santo zu reisen, um daselbst mit dem Kaiser und der Kaiserin von Brasilien zusammenzutreffen, und sodann wieder über Bahia und die Cap Verdischen Inseln nach Madeira zurückzukehren. Der österr. Minister=Resident am Hofe von Brasilien begleitet Se. kais. Hoheit auf der ganzen Tour. Die Aufnahme des Erzherzogs, eines so nahen Verwandten des brasilianischen Kaiserhauses, soll eine sehr herzliche gewesen sein. Es war das erste Mal, seitdem die Erzherzogin Leopoldine von Oesterreich den brasilianischen Kaiserthron bestiegen, daß ein österreichischer Prinz Brasilien besuchte; die verewigte österreichische Prinzessin wurde wegen ihrer Tugenden von allen Ständen hoch verehrt und lebt noch jetzt beim Volk im besten Andenken. ien, 12.., An der heutigen Börse trat die Wien, 12. März. An der heutigen Börse trat die Nachricht, daß dem Erscheinen des bereits mehrfach erwähnten neuen österreichischen Staatslotterie=Anlehens in den nächsterreichischen Staatslotterie=Anlehens in den nächsten Tagen entgegengesehen werden dürfe, mit größerer Bestimmtheit auf. Das Anlehen, bemerkt die„Presse,, soll in aber ist es nicht schön in seiner schwermüthigen Einsamkeit und Trauer? Ich freue mich darauf, hier einmal zu wohnen und habe Stunden lang heute, ehe Sie kamen, damit zugebracht, mir alle die Geisterschauer wieder einzuprägen, welche in meinen Kinderjahren mich so oft beschlichen, wenn ich durch den Saal dort ging und die Bilder mich betrachteten.“ „Es ist schön,“ sagte Lembek lächelnd,„auch mit denen zu leben, die nicht mehr sind, und nichts hinterlassen haben, als ein Bild, das ihre Züge trägt, doch größere Rechte haben die an uns, welche mit uns fühlen und empfinden; das warme Fleisch und Blut der Gegenwart, das nicht ersetzt werden kann durch alle Farben, die Todtes mit dem Scheine des Lebens umhüllen.“ „Als ob die Vergangenheit nicht zu uns gehörte," erwiderte das Fräulein,„als ob wir selbst wären, wenn sie uns nicht in die Gegenwart geführt hätte; als ob die Zeit, welche über uns hinrauscht, nicht ein Ganzes bildete, aus dem kein Stein genommen werden darf. Darin liegt das Widerwärtige, was mich immer elektrisch zurückstößt, daß die, welche vorwärts wollen, nicht anders es zu können meinen, als wenn sie die Vergangenheit schmähen. Sehen Sie in dies Buch, Lembek. Seit langer als 500 Jahren haben meine Vorväter hier gewohnt. Einer ist König Abel's Feldherr gewesen, ein anderer Herzog Waldemar's Kanzler. Mancher ist gefallen in blutigen Schlachten, bei Hemmigstedt gegen die wilden Bauern aus Dithmarschen, gegen Friesen und Holsten, immer waren sie da, wo ihres Fürsten Banner wehte. In Rath und Heer standen sie voran und hier stehen ihre Namen in diesem alten Buche beisammen, wie sie einander folgen und was sie Löbliches vollbrachten. In diesem Thale wohnten sie, erwarben Land und Leute, schützten die, welche sich zu ihnen wandten, stellten Gerechtsame fest und überlieferten von Geschlecht zu Geschlecht ihren Nachkommen ihren Ruhm, ihre Ehren und ihren Namen. Ihre Habe schmäler geworden,“ sagte sie dann lachend, „von allem Besitze ist nichts übrig geblieben, als dies prächtige alte Haus und wenige Hufen Land, von aller Macht nichts als der Staub verwitterter Gnadenbriefe, von aller Stärke nichts ein einsames Mädchen, das heute vom Hohngelächter der jetzigen Landesherren verfolgt, hierher floh, um es denen zu erzählen, wie wunderbar sich Alles in der Welt umgestaltet hat.“ „Und was haben Sie ihnen von mir erzählt?“ siel Lembek ein.„Ich fürchte, theure Ida, es ist nichts Gutes gewesen, denn üherall schauten mich vorhin ernsthafte und strenge Gesich(Fortsetzung folgt.) Studenten=Anekdote. Der Fuchs ist immer dem wohlberechtigten Studenten der Gegenstand einer gewissen Geringschätzung, wie jener mit sehr souveräner Miene auf den Gymnasiasten, den„Penal“, herabsieht. Nun aber gar ein nicht immatrikulirter Universitäts=Aspirant, also Einer, der nicht mal Fuchs ist„ er ist das Non plus ultra eines Greuels. Pecus ware ein Epitheton für ihn.— Unter den Allergravirtesten dieser Art befand sich im Anfange der dreißiger Jahre ein sehr grünes Studentlein in Leipzig. Drei Monate lief er umher, ohne seine Matrikel zu lösen, aber desto flotter gerirte er sich in der Kneipe und desto eifriger hing er den„Burschen“ heraus und desto besser schwadronirte er in Studenten=Ausdrücken. Es konnte nicht fehlen, daß er sehr bald odiös wurde, wo er sich nur blicken ließ, und als er sich gar so weit vergaß, dem Senior des Corps„Smollis“ anzubieten, ging der Teufel los. Das heißt, er erhielt von diesem eine sehr derbe Antwort, und die Uebrigen hätten die Sache gern bis zum„Contrahiren“ getrieben, aber dazu kam's nicht, weil der Senior ein Ehrenmann war. Statt den„Grünen“ in Bausch und Bogen zu verdammen, nahm er ihn von Stund' an schärfer auf's Korn und machte gar bald die Entdeckung, daß Jener ein begabter, nicht minder ein liebenswürdiger Mensch sei, und daß seine gerügte Anmaßung nur übertriebenes burschikoses Wesen war. Da naym der Senior nicht länger Anstand, des„Grünen" Brüder= schaft zu acceptiren, aber er firirte eine Bedingung:„Binnen heute und vier Wochen zeigst Du mir Deine Matrikel, sonst erkläre ich Dich in V—— Der Vorfall und seine Wendung hatte für den jungen Mann eine sehr gute Wirkung. Er raffte sich aus seiner Bummelei auf und schon nach acht Tagen trat er triumphirend zu seinem Bruder=Senior ein mit den Worten:„Jetzt ist Alles in Ordnung, vie Matrikel habe ich in der Tasche.“—„Heraus damit,“ versetzte Jener, und las„Zum Studium der Musik.“ Diese, damals(vor Errichtung des Conservatoriums) in Leipzig unerhörte Matrikel erregte das schallendste Gelächter des bemoosten Hauptes, aber der jetzt als Fuchs berechtigte Studio ließ sich nicht irre machen.„Ich prätendire eine Fuchstaufe in optima sorma," entgegnete er.—„Soll Dir werden, verlaß Dich darauf.“ Und sie ward ihm. Der arme Junge mußte nun büßen, daß er sich vermessen, den Studenten zu spielen; es wurde ihm kolossal zugetrunken, und als die Feier am hellen Morgen endete, bugsirte ihn der treue Senior mit großer Mühe nach Hause. Sie blieben auch ferner eng verbunden. Der Senior hatte längst Leipzig verlassen, war„Philister“ geworden und befand sich, von seinen Amtsgeschäften ausruhend, zur Restauration seiner Gesundheit in Teplitz; da trat ihm von den Gästen Einer mit sehr cordialem Gruße entgegen, und er fand seinen Leipziger Musikstudenten in ihm wieder. Dieser berichtete, daß er Musiklehrer bei einem böhmischen Grafen geworden sei, und rechnete ihm vor, wie sich das von Jenem oft verspottete brodlose Musikstudium jetzt schon ganz plausibel rentire. Als er aber von seinen Plänen für die Zukunft sprach, die sehr hoch hinausgingen, sagte der Senior:„Du bist doch noch immer der unpraktische Phantast. Sei es drum!“— und sie feierten ein frohliches Wiedersehen. Wiederum waren mehrere Jahre vergangen und der ehemalige Senior spazierte mit seiner Gattin durch die Straßen einer norddeutschen Residenz. Er hatte geraume Zeit einsam, mit Geschäften überhäuft, gelebt und wenig vom Treiben in der großen Welt erfahren. An einer Straßenecke hemmte der junge Ehemann plötzlich en gzarur und warrte auf den nenen Theaterigtel, Postich Scm### hemmte der junge Ehemann plötz seinen Schiin und starkle auf den neuen Thealerzener. „Wahrhaftig! rief er, er ist doch Componist geworden ym den Pran durchaefuort den er mir ir Teplitz mitthei e# Wahrhaftig.#### er ist doch Componist geworden und har von Piun balchgefahtl, ven er mit in Lepng milltheilte. Wir gehen heute in's Theater, ich erlebe da glücklicher Weise gleich die erste Vorstellung.— Auf dem Zettel stand: Tannhäuser, romantische Oper von Richard Wagner. ** Ein merkwürdiger Beitrag zu der russischen socialen Ocronomte ist das Factum, das im vergangenen Jahre auf der Moskauer Bahn die fabelhafte Masse von 4000 Cirn. Spielkarten spedirt wurde. gegen Glausollen er Gam Vermahlin u dort ngerem ; s c h o n dürfte chte in Klasse Retall= zoglich Tamerscheiehrere zn ihr verden mannI hat S meich im t vom zum I..) gaben sehr festern rsichechlagerung l..) , v o n Zürich Stadt er in eit zu ürich. isee's, luren besonichten i der Zzuzug däpsterreiörten edoch züngzherriest. Suite nuar reichs des sich ans liens oheit um zuCap sterr. kais. zhernserdas stersterrreiallen die ähnlächBel in ssten sich tima uf.“ daß kodete, use. ier“ end, von er be907= 9e7tire. sehr mer rten ma400,000 Loosen, das Stück im Betrage von 500 fl. oder in Fünfteln von 100 fl. ausgegeben werden und also einen Nominalbetrag von 200 Mill. Gulden erreichen. Das neue Papier wird jährlich 5 pCt. Zinsen tragen und ein 6. pCt. zur Dotation von Gewinnen verwendet werden. Der Haupttreiteg, er. 303g hege der miedrigste Treiser Ansangs 600 fl., spater To##### betragen, die erste Ziehung im August v. H. ntatnuren, und das ganze Anlehen durc 100 * iner Ge170e 11ch und lte. eise S Scm####etragen, die erste Ziehung im August B. ftalsineen, und dus gunze Anlihen dnrch 120 halbjährige Verloosungen amortisirt werden. Man glaubte auch zu wissen, die Hälfte des Anlehens=Ertrages werde der Nationalbank zur Verminderung ihrer Forderungen an den Staat überwiesen werden. Son Wien, 13. März. Die Unterschleisangelegenheit des L. v. Eynatten beschäftigt noch immer vorzugsweise die allgemeine Aufmerksamkeit und gewinnt, wenigstens im Munde Fulskuns, eine höchst bedenkliche Ausdehnung. Man re####### außer dem schon genannten Hauptdirekter der Elern=Anstalt, Richter, und dem Spediteur Löwenthal, neuerdings auch noch der hiesige Lederhändler Flesch und der Weinhändler Schwarzer verhaftet seien, zwei allbekannte, reiche Großhändler, von denen der Erste das Leder, der Zweite den Wein für die italienische Armee lieferte. Auch in Triest sollen die namhaftesten Firmen, die bei den Lieferungsverträgen betheiligt waren, zur Verantwortung gezogen und unter Aussicht gestellt worden sein. Die Untersuchung soll hier in Wien geführt werden. Natürlich gehen die Gerüchte bei solchem Anlaß gewöhnlich weit über den wirklichen Thatbestand hinaus. So brachte denn auch die hiesige„Mergenpost“ gestern früh die Nachricht, daß noch ein anderer Feldmarschall=Lientenant, nämlich Baron Reuchlin v. Meldegg, sich vorgestern erschosAbendblätter widerlegten sogleich die Mittheilung mit dem Zusatze, daß in der österreichischen Armee kein Feldmarschall=Lieutenant dieses Namens existire. Diesem Zusatze gegenüber wird mir jedoch versichert(der„MilitärSchematismus“ ist mir nicht zur Hand), daß allerdings hier in der Jägerzeil ein Feldmarschall=Lieutenant obigen Namens wohne, der zugleich General=Inspektor des Verpflegungswesens im Armee=Obercommando sei. Eingezogene Erkundigungen haben jedoch, wie man hinzufügt, ergeben, daß er nicht nur am Leben, sondern auch auf freiem Fuß sich befinde. Eben so ungegründet ist das seit gestern in der Stadt verbreitete Gerücht, Hauptdirektor Richter habe sich im Criminalgefängniß entleibt. Von glaubwürdiger Seite höre ich vielmehr, Herr Richter habe gestern, mit Erlaubniß des Gefängniß=Direktors, einen Trostbrief an seine Frau gerichtet, in werchem er die zuversichtliche Hoffnung ausspreche, daß seine Unschuld in kurzer Zeit auerkannt und er mit allen seiner Haft entlassen sein werde. Die Person, welche mir dies mittheilt, will den fraglichen Brief selbst gesehen haben. Mit großer Sicherheit erzählte man gestern Abend, ein Oberst sei bei einbrechender Dunkelheit im Fiaker durch den Statigraben gefahren und habe sich unweit des Schottenthores im Wagen erschossen. So jagen sich die schrecklichen Folgen dieses unglücklichen Ereignisses, und wenn bei den höchst umfangreichen Malversationen auch nothwendig sehr viele Personen betheiligt sein müssen, so schwillt ihre Anzahl im Munde des Gerüchtes doch zu unglaublichen Verhältnissen nd steigt in noch viel unglaublichere Kreise hinauf. Jedenfalls jvu, wie aus offiziellen Kreisen verlautet, mit allen diesen Uebertretern des Gesetzes ein strenges Gericht gehalten werden. zerbricht sich allgemein den Kopf darüber, was den FML. v. Eynatten, der ja schon im Auslande war, bewogen haven vune, freiwillig nach Wien zurückzukehren, und zwar nachdem er bereits kurz vor seiner Abreise folgende Scene, e mir als zuverlässig verbürgt wird, erlebt hatte. Er war nebst vielen hohen Offizieren zum Souper bei dem FML. Grafen Grünne eingeladen. Als er in den bereits angefüllten Salon trat und Platz nehmen wollte, erhob sich FML. Benedek und erklärte, seine Ehre verbiete es ihm, mit einem General, auf dem ein bekannter schwerer Verdacht ruhe, an Einem Tische zu sitzen; er werde dies so lange vermeiden, bis der Betreffende sich von dem Verdacht gereinigt habe. Wer derselben Ansicht sei, möge seinem Beispiel folgen. Hierauf ergriff er den Hut und verließ die Gesellschaft; alle übrigen folgten ihm sofort und es blieb der Hausherr mit dem Baron v. Eynatten allein zurück.—— Noch ein anderer betrübender Vorfall aus dem letzten Feldzuge gelangt jetzt in die Oeffentlichkeit. Der ehemalige Hauptmann Doré, der seinen Dienst wegen leichtsinniger Handlungen hatte quittiren müssen, bezog seine Subsistenzmittel aus der schatulle des Kaisers, und zwar auf Fürbitte einer nahen Verwandten, welche eine in hohen Gnaden stehende Kammerdienerin der Kaiserin ist. Er lebte während des Krieges als Civil=Ingenieur in Verona. Dort benutzte er nun sein ansgezeichnetes Zeichnentalent dazu, alle Festungswerke von Verona ganz genau aufzunehmen und die fertigen Pläne— den Franzosen zu verkaufen. Die Sache wurde ruchbar, und eine lange, strenge Untersuchung soll seine Schuld außer Zweifel gestellt und ihn des Vaterlands=Verrathes überwiesen haben. Er ist zum Tode durch Pulver und Blei verurtheilt und gegenwärtig auf dem Transport nach Wien, wo sein Urtheil vollzogen werden soll.(Preuß..) "„Wien, 13. März. Vorgestern Abends gegen 7 Uhr hul vie Beerdigung der Leiche des FML. Baron v. Eynatten tattgefunden. Die Leiche wurde auf dem vierspännigen Militär=Gala=Leichenwagen ohne alle militärische Begleitung blos von einem Fuhrwesens=Corporal und der Dienerschaft des #### auf den Währinger Friedhof geführt und dort zur Eibe bestattet.— Die letzte Nummer des Berliner „Kladderadatsch“ ist hier mit Beschlag belegt worden. # Pesth, 8. März. Ueber einen Vorfall, der in literaAischen Kreisen hier einige Sensation erregt, berichten die „Neuesten Nachr.“:„Der bekannte Literaturfreund, Grundesiper Tomory, veranstaltete neulich auf seinem, nächst Pesth gelegenen: Landgute Gomba ein Gastmahl, zu welchem die meisten uiterarischen und artistischen Notabilitäten der Hauptstadt, unter ihnen der bekannte Violinist Remenyi, geladen ... Das Gastmahl mußte indeß, in Folge eines poIgtnichen Verbots, unterbleiben.“ Italien 8. März. Der kaiserl. Guadenakt, wodurch is osa elche sich der Miltärpflicht durch die Flucht entzogen haben, keinerlei Strafen erleiden, insofern onseiden bis Ende Mai dieses Jahres freiwillig zurückDags#eähußert jetzt schon seine wohlthätgen Folgen, da die Dahe feicher Leute, welche von dieser Bewilligung Gebrauch machen, jeden Tag wächst.— Der hiesige Statthalter scheint sich die lobenswerthe Aufgabe gestellt zu haben, die kaiserl. Aemter von Beamten zu reinigen, welche das Vertrauen der Regierung nicht verdienen und durch ihre amtliche und außeramtliche Haltung Anlaß zu Aergernissen geben, und es wurausern mechreren Aemtern derlei schädlche Elemente Turin, 7. März. Hier stationirte französische Offiziere versichern, die Nachricht von dem nahe bevorstehenden Abmarsch der französischen Truppen aus der Lombardei sei genau; nur sei Tag und Stunde nicht bezeichnet, wann die Räumung stattzufinden habe, indem ähnliche Ordres stets erst von Paris wenige Stunden vorher eintreffen. Dagegen meldet der„Corriere" aus Cremona, daß die in Italien stationirenden französischen Divisionen große Munitionszufuhren SPesteu wurden Fourage und Stroh in großer Menge Aus Turin, 15. März, wird telegraphirt: In den modenesischen Provinzen hat die Abstimmung zu Gunsten der Annerion 115,621 Stimmen, in den parmesanischen Provin„514 Stimmen ergeben.— In der ganzen Emilia, welche die Legationen und die Herzogthümer Parma und Modena umfaßt, haben sich 406,791 Stimmen für die Annerion ausgesprochen. Aus Florenz, 14. März, wird telegraphirt: Die bis jetzt vekannten Abstimmungen in 214 Gemeinden gaben folgendes Resultat: für Annerion 330,087, für einen Sonderstaat 13,156. Das Ergebniß in den noch übrigen 32 Gemeinden ist noch nicht bekannt. Der Gesammtauszug über die Abstimmungen wird morgen vou Seiten des Cassations= hofes gemacht werden. .. Aus Bologna, 14. März, wird telegraphirt: Das Sesammt=.gebniß aller Abstimmungen in der Romagna ist veröffentlicht worden: 200,659 Stimmen für die Annexion, 244 Stimmen für einen Sonderstaat und 283 nichtige Stimmzettel. Frankreich. Paris, März. In der gestrigen Sitzung des gesetzgebenven Korpers wurden neun Gesetz=Entwürfe eingebracht. Der erste bezieht sich auf die 40 Millionen, welche zu Darlehen für die Erneuerung und Verbesserung des Industrie=Materials verwandt werden sollen. Ein zweiter betrifft den Zolltarif für Wolle, Baumwolle und andere Rohstoffe, ein dritter die Aufhebung des Export=Verbotes auf Gerberrinde, Brennholz, Holzkohle, Hanf=Acheln und=Stangen, welche Artikel von nun an ganz frei sollen ausgeführt werden dürfen. Ein vierter Gesetz=Entwurf weist dem Minister des Innern 933,852½ Fr. als Staatsbeitrag zu den Ausgaben für die Munizipal=Polizei von Paris an. Die übrigen Entwürfe sind nicht von allgemeinem Interesse. Der Moniteur publizirt heute den Wortlaut des Gesetz=Entwurfes über die algerischen Eisenbahnen und meldet, daß der zum General=Direktor der Zölle und indirekten Steuern ernannte Forcade la Roguette nun auch Staatsrath geworden ist. Der gei schätzt diesen Beamten sehr, der ein bedeutendes Verwaitungstalent und daher noch eine große Zukunft hat.— Der Herzog Beauffremont, Senats=Mitglied, ist, 68 Jahre Murat's Adjutant, 1814 Commandeur der Ehrengarde des Grafen v. Artois, während der hundert Tage wieder an Murat's Hoschsitoteise Densten und dann lange Zeit in urd wit dem Saihn Napoleon II. zum Senator ernannte und inn dem Eommandeurkreuze der Ehrenlegion dekorirte. Sein Nachfolger im Senate wird aller Wahrscheinlichkeit nach der Admiral Rigault de Genouilly werden.— Die gepanzerte Fregatte Normandi wurde am Samstag zu Nantes in Geaenwart einer ungeheuren 3 dem Klima des neuen Aufenthaltsortes die wohlthätigsten Einflüsse auf ihren Gesundheitszustand. Gegen Ende April gedenkt ihr Gemahl sich wieder nach England zu begeben, um die Prinzessin abzuholen.— Nach Ausweis eines Beder diesseitigen reformirten Synode für das Jahr 1859 zählte die reformirte Kirche Niederlands 1,839,827 Seelen, welche 1298 Gemeinden mit 1549 Predigern bildeten. In den Provinzen Friesland, Gröningen und Seeland kommt auf jede 1000 Köpfe ein Geistlicher; in Ober=Yssel und Drenthe auf je 1600 resp. 1500; in Gelderland und Utrecht aus je 1100; in Nordholland— mit Ausschluß der Stadt Amsterdam— auf je 750; in Südholland— mit Ausschluß, der Gemeinden von Rotterdam und dem Haag— auf je 1000; in den katholischen Provinzen Nord=Brabant und Limburg, wo meistentheils nur sehr kleine reformirte Gemeinden überall verstreut sind, auf je 400.— Ein Telegramm aus Batavia vom 23. Febr. ist hier soeben eingetrossen, laut dessen das neugelegte Telegraphenkabel zwischen Batavia und Singapore zerissen ist. Großbritannien. London, 14. März. Das„Morning Chroniele" sagt, es sei in der Lage, zu erklären, daß Oesterreich sich der Einverleibung Savoyens in Frankreich gar nicht widersetzen werde, und fügt hinzu, Graf Rechberg habe dem englischen Gesandten Lord A. Lostus auf seine Frage, wie Oesterreich die Einverleibung Savoyens in Frankreich ansehe, erwidert; gerade so, wie England die Einverleibung der Lombardei in Piemont angesehen habe. Aus London, 15. März, wird telegraphirt: Die Times drückt die Hoffnung aus, die englische Regierung möge, wenn sie von Frankreich eine Antwort darüber erhalten habe, auf welche Weise letzteres die Großmächte in der Savoyischen Annerions=Angelegenheit zu Rathe ziehen werde, jede reizbare Correspondenz aufgeben.— Die Reuter'sche Agentschaft veröffentlicht eine Depesche aus Turin vom gestrigen Datum, worin versichert wird, daß Piemont in einem mit chaft Bungae hlossenen Vertrage ersteremn State die Grafund Savoyen abgetreten habe. Die Municipalitäten sollen nichtsdestoweniger aufgefordert werden, ihre Stimmen hierüber abzugeben. Die französische und die piemontesische Regierung würden diese territorialen Uebereinkünfte den Großmächten mittheilen und motiviren. Nach diesem Vertrage, so versichert man ferner, wird Piemont Savoyen bis zum Mont Cenis und Nizza bis Villafranca, letztere mit einbegriffen, abtreten. Frankreich erhält ebenso die Distrikte Chablais und Faucigny. Dänemark. gepa Fregatte Nermandi wurde am Samstag zu Rantes in Gegementr einer ungeheuten Zuschauermenge(der Train de Plaisir allein hatte mehr als 2000 Neugierige gebracht) a6 scmen, Pelassen. Si ist 80 Metres lang und wird „were Geschütze und eine Schraubenmaschine von 900 Pfervekraft erhalten.— Das Eintrittsgeld an der Börse wird jetzt doch wahrscheinlich fortbestehen. Die von der Stadt Paris erfundene Combination, um sich ihre Einnahme zu sichern und doch dem von der Regierung ausgedrückten Wunsche i der schmeiterische Gesgande f# der schwiizelische Besandte der französischen Regierung eine Note überreicht haben, in welcher die Verhältnisse der #rn m. der Regierung ausgedrückten Wunsche wegen Abschaffung des Eintrittsgeldes nachzukommen, ist gescheitert. Die Stadt hatte nämlich dem Staate angeboten, „. Börse für 6 Millionen zu verkaufen. Dieser sollte ir vunn an die Gesellschaft der Börsen=Agenten für die nämlsche, Stzume, und zwar auf ewige Zeiten, abtreten. Die ichstlsligenten wollten sich aber auf dieses Anerbieten nicht einlassen, da sie ihre Gesellschaft nicht auf unbestimmte Zeit engagiren könnten. sen eine Note übe. haben, in welcher die Verhältnisse Schweiz zur savoyischen Frage erörtert werden. Spanien. ten aus Tetnan usgs. März, wird telegrnphirt: Nachrichs ce, S#“ zufolge, hat am Montag ein marokkanischer Abgesanoter in das spanische Hauptquartier einen Gshriche, Friede. Frieden zu schließen und den Marschall'Donnell darum bittet, einen fur beide Nationen vortheilhaften Vergleich zu erleichtern.'Donnell willigte in Unterhandlungen ein, wird die Kriegsoperationen indeß nicht einstellen. Belgien. Lage Gelziens behe.„MKütz. Es wirst auf die fmanzele Luge Eliglens sicher ein sehr vortheilhaftes Licht, daß jetzt, die Besesigung Autwernens so uohe die En#stigung Annenpene#r große Summen kostet, in wichtigsten Steuerreformen eingeführt werden soll. Es handelt sich nämlich um die Abschaffung der gesammten städtischen Octrois, ohne dafür neue erhebliche Steuern spiersege#as freilich nur in der Art möglich zu machen sammten Veies au. 3: Gunsten der Gemeinden auf den ge ######td= Ertag des Postregals, auf die 75 Prozent Us Einfahrzolles auf Kafsee, auf die Accisezölle von Bier schtet, die ui die Zöle von Wein und Branntwein ver„#chter, vie zusammengenommen dem Staate jährlich 14 Millionen Franken eintrugen. Natürlich wurde der Vorschlag des Finanzministers Frère von den Mitgliedern der zweiten Kammer mit einstimmigem enthusiastischen Beifall begrüßt. Holland. verwesend Fleimzesia1. Muz. Die in England uoch Emnrenende Pimnzegin Friedrich der Niederlande findet in Kopenhagen, 10. März. Der Landgraf Wilhelm von Hessen, der sonst trotz seines Alters noch ein sehr rüstiger Mann ist und sich einer vortrefflichen Gesundheit erfreut, hatte durch einen plötzlichen Krankheitsanfall in voriger Woche seine hohe Familie in große Angst versetzt. Indeß soll die Krankheit bereits wieder gehoben sein. Der im Vergleich zu den letzten Jahren ungewöhnlich lange und strenge Winter hat überhaupt Kopenhagen zu einem großen Lazareth gemacht. Insonderheit ist die Kinderwelt von Scharlach und Masern stark heimgesucht— in einigen der stärkstbesuchten Schulen sollen mehr als der dritte Theil wegen Krankheit fehlen—, während Nerven= und Gichtfieber, die natürlichen Blattern und acute Rheumatismen die Erwachsenen plagen. Serbien. „„Belgrgd, 6. März. Der französische General=Consul Entomte de Vallat hat auf Grund seiner Berichte über den Streit, welcher bei Gelegenheit des Leichenbegängnisses des verstorbenen englischen General=Consuls v. Fonblanque stattgefunden, und dessen Folge war, daß Fürst Michael Herrn v. Vallat sein Haus verbieten ließ, von seiner Regierung guf telegraphischem Weg die Weisung erhalten, bis auf Weiteres seine Beziehungen zu der serbischen Regierung abzubrechen. Seine Flagge hat er nicht eingezogen, da er bei der Lsolle und nicht beim Fürsten von Serbien ackreditirt sei. greit den F Folgen neugierig, die aus diesem Privst., ven#r. v. Vallat zu einer politischen Frage machen mochte, hervorgehen werden.— Wie es heißt, respektiren muschr die serbischen Bisse Vesenien und Bugnrten niht #. Aus Serbien, 7. März. An der serbisch=bosnischen Stenze soll es zu einem Scharmützel gekommen sein, wobei einige zwanzig Serben geblieben wären. Ich höre, daß von Belgrad wundärztliche Hülfe dahin entsendet worden sei.— Quelle erfahre ich, daß in Konstantinopel sämmtliche garantirende Mächte, mit Ausnahme Englands, der Erbfolge in der Familie Obrenowitsch das Wort geredet der Wsorte; solen dieset ungeud auf die Entschliehugen der Pfeine, frulen ruse abschlägig ausfallen, so wäre das Aeußerste zu erwarten. In hohen Kreisen hier macht man Her Zesbungrg.. die Rüstungen lediglich eine Folge eir Blrhangen Osman Pascha's und der feindlichen Vorkehrungen der Pforte seien, die es erforderlich machten, daß Serbien für alle Eventualitäten vorbereitet sei. Wiederholt finden nächtliche Clubsitzungen Statt. Viele, denen die Dinge hier zu langsam der Entscheidung zugehen, hoffen auf eine Schilderhebung in den benachbarten Landestheilen der Pforte. Dort sieht es allerdings trüb genug aus. Türkei. #.Kenstagtinopel, 26. Febr. Der k. preuß. MinisterGlestornt für Persien, Baron v. Minutoli, ist in Begleitung seiner Beamten am 17. d. hierselbst mit dem Lloyddampfvovt von Triest aus eingetroffen. Durch Vermittelung des preuß. Gesandten Grafen v. d. Goltz, welcher sich hier durch sein energisches und liebenswürdiges Benehmen die allgemeinste Achtung erworben hat, ist Hrn. v. Minutoli überall die ausgezeichnetste Aufnahme zu Theil geworden. Am 23. war beim preußischen Gesandten ein großes Bankett zu Ehren des Minister=Residenten am persischen Hofe, zu welchem auch der haasige persische Gesandte, Mirza Hussein Khan, eine besondere Einladung erhalten hatte, die derselbe durch eine Einladung seinerseits zu erwiedern nicht unterlassen hat. Die nach Persien bestimmte Gesandtschaft hat außerdem die Ehre Serife dug 5: d. Rts. in dem am Mere gelegenen neuen eim Tuln, Fuad Pascha und Grafen v. d. Goltz eingeführt Lertelben Sr. 9de den eden so feierlich als guszs u.. de Swplang vor erin ge(ein, als huädig. Asien. Hongkong, 26. Jan. In Fuchao leisteten englische Schiffe den Chinesen gegen die Piraten erfolgreiche Hülfe. In Nangasaki und Yokuhama wütheten erhebliche Feuersbrünste, wodurch europäische Kaufleute großen Verlust erlitten. Lokal=Nachrichten. X Bonn, 16. März. Gestern Vormittag wurde auf dem hiesigen Rathhause das der Stadtgemeinde Bonn zugehörige, in der Wenzelgasse gelegene ehemalige Justizgebäude nebst dazu gehörigem Nebenhause, Hofraum, Bleiche 2c. 2c. öffentlich zum Verkauf ausgestellt und in 6 Parzellen an fünf verschiedene hiesige Einwohner veräußert, wofür dem Vernehmen nach ein Kaufpreis von zusammen 27,200 Thlr. erzielt worden ist.— Den Urhebern der in der letzten Zeit vorgekommenen Victualien=Diebstähle ist die hiefige Polizeibehörde nun auf die Spur gekommen. Vorgestern Abend wurde nämlich wieder aus einem hier in der Maargasse gelegenen Ladenlokale ein Schinken gestohlen, und durch die von der Polizei sofort angestellten Nachforschungen ermittelt, daß sich wahrscheinlich drei Personen an diesem Diebstahle betheiligt haben, wovon Einer, ein schon wiederholt wegen Diebstahl bestraftes und unter Polizei=Aufsicht stehendes Subjekt, bereits gestern verhaftet und in's„Hotel Prison“ abgeführt worden ist.— Sodann wurde ein junger Mann, der, nachdem ihm eine Erbschaft zugefallen, hier studirt und ein flottes Leben geführt, sich dann aber seiner enormen Schulden wegen von hier entfernt hatte, gestern Morgen, als er zum Besuche eines Studenten hieher gekommen war und, wie wir hören, bei diesem noch im Bettelag, durch einen Gerichtsvollzieher unter Assistenz des kgl. Friedensrichters Hrn. Joesten verhaftet und in das hiesige Schuldgefängniß gebracht. — Das Zuchtpolizeigericht verurtheilte in seiner heutigen Sitzung einen Dienstknecht aus Weilerswist, welcher sich als solcher an mehreren Stellen verdungen und sich dadurch betrügerischer Weise in den Besitz des sog. Miethpfennings gesetzt, zu einer Gefängnißstrafe von einem Monate und einer Geldbuße von 100 Thlr., eventuell statt der letztern zu einer ferneren Gefängnißstrafe von 6 Wochen; ferner einen Tagelöhner aus Geistingen wegen Landstreicherei zu vierzehn Tagen Gefängniß. Diese Beiden wurden aus dem Arresthause vorgeführt.— Sodann wurde ein 14jähriger Knabe aus Hangelar, welcher im verfl. Monate aus dem Laden eines Spezereihändlers daselbst einen Topf mit etwa drei Pfund Butter sammt dem darin befindlichen Löffel gestohlen, mit drei Tagen Gefängniß und dessen Vater, in dessen Besitz die Sachen vorgefunden worden, wegen Hehlerei mit einer Woche Gefängniß bestraft.— Ein Schuster aus Driesch bei Siegburg, welcher ohne die Meisterprüfung abgelegt zu haben, sein Gewerbe selbstständig ausgeübt hatte, wurde zu einem Thaler Geldbuße, und vier Musikanten aus Lechenich, die im Umherziehen ohne einen Gewerbeschein gelöst zu haben, sich gegen Bezahlung in ihrer Kunst producirt hatten, Jeder zu 50 Thalern Geldbuße oder einen Monat Gefängniß verurtheilt. Meteorolog. Beobachtungen auf der Sternwarte. 16. März 1860. 1 Uhr Nachmitt. Barometer auf 0° reducirt 27 Z. 10.95 L. Temperatur.97 R. Minimum der Tagestemperatur—.97 R. Maximum der Tagestemperatur.97 R. Höhe des in 24 Stunden gefallenen Regens.07 Linien, oder.8 Cubik=Zoll auf einen Quadrai=Fuß. * Bonn, 15. März. Am 12. März fand die GeneralVersammlung des hiesigen„Handels= und Gewerbe=Vereins“. Statt, in welcher nach Erledigung der currenten Geschäfte Herr Prof. Kaufmann einen Vortrag über die Vorgräber hielt, wodurch das Lebendigbegraben absolut unmöglich gemacht wird. Dieser Gegenstand erweckte das größte Interesse der Versammlung, welche einstimmig den praktischen Werth des Instituts anerkannte, da selbst in der ärmsten Gemeinde dadurch die Gefahr des furchtbarsten aller Schicksale beseitigt werden kann, und es wurde der Wunsch ausgesprochen, den Inhalt des besagten Vortrages nach seinen wesentlichen Theilen durch die Bonner Zeitung zur allgemeinen Kenntniß zu bringen.*) *) Erscheint in der nächsten Nummer d. Bl. Börsen=Course der Staats=Papiere und Aktien. Berlin, 15. März. Schluß=Course der heutigen Börse. 4 1/2% Staats=Anl. 99¾/4 G. 5% Staats=Anl. 104 3/8 G. Bank=Antheile 130 G. Berliner Handelsges. 75½ G. Disc.=Comm.=A. 80 G. Oest. Credit=Akt. 71½ G. Darmst..=A. 61 G Köln=Minden..=A. 120 B. Rheinische.=A. 78¾ G. Ludw.=B..=A. 128¼ B. Fr.=öst..=A. 131½ G. Aachen=Mastr..=A. 16½ G. Berg.=Märk..=A. 73½ B. .=.=Nordb..=A. 48 B. Die Börse war fester, aber fast noch stiller als bisher. Oesterreichische Sachen wurden etwas mehr und höher gehandelt; Eisenbahnen aber blieben ohne alles Leben. Preußische Fonds waren bis auf neue Anleihe, welche sich ¼ besserte, zu den letzten Coursen ziemlich gefragt. In Wechseln blieb der Verkehr mäßig. Frankfurt, 15. März. Die Börse war heute nicht sehr belebt und der Umsatz hauptsächlich auf österr. Credit=Aktien beschränkt, für welche sich bei der heutigen Medioliquidation Bedarf an comptanten Stücken zeigte, und blieben deshalb schlechtere Course aus Wien ohne Einfluß. Unter den übrigen Fonds und Industriepapieren war bei stillem Geschäft keine nennenswerthe Aenderung in den Coursen. Nach der Notirungszeit wurden Credit=Aktien zu 166½=166¾ und National zu 55¾ bezahlt. Abends kein Umsatz. Oesterr. Credit=Aktien 166 begehrt. London, 15. März, 1 Uhr Nachm. 3% Consols 95⅛. Paris, 15. März. 3% Rente 68,05. 4 12% dito 00,00. Franz.=österr..=A. 505,00. Franz.=österr. Obligationen 255,00. Franz. Nordbahn=Aktien 925,00. Mobilar=Credit=Ges. 747,50. Wien, 15. März. Neue Loose 102,50. 5% Metall. 69,25. 4 12% Metall. 61,25. Bank=Akt. 862. Nordbahn 195,00. 1854r Loose 104,00. Nat.=Anl. 77,60. Staats=Eisenb.=Aktien=Certific. 263,00. Credit=Akt. 191,00. London 132,50. Hamburg 100,50. Paris 52,70. Gold 132,50. Elisabethbahn 172,00. Lombard. Eisenbahn 153,00. Börse geschäftslos. Amtlicher Cours=Bericht der Wechsel=Agenten. Köln, 15. März. Bank=Aktien. A. Schaaffhausen'sche 4% 110 Br.; Kölner Privat=Bank 4% 83½ Br., 82 Gld.; Preußische Bank=Antheile 4½% 131 ½ Br.; Disconto=Commandit=Antheile 4% 81½ Br.; Berliner Handels=Gesellschaft 4% 75½ Br.; Darmst..=A. 4% 61½ Br.; dito Zettelbank 4% 89½ G. Industrie=Aktien. Colonia, Kölner.=.=G. 4% 179 .; Magreburger Feuer=.=G. 4% 98.; Agrippina 4% 121 Br., 120.; Concordia,.=.=G. 4% 102 Br., 101.; Kölner Rückversicher.=Ges. 4% 87 Br.; dito Hagel=Vers.=Gesellschaft 4% 99 Br.; dito Dampfschifffahrts=Gesellschaft 5% 95 Gld.; dito Schleppschifffahrts=Gesellschaft 4%/8 61 Br.; Düsseldorfer Dampfschifffahrts=Gesellschaft 4% 71 Br.; Mülheimer Schleppschifffahrts=Gesellschaft 4% 98 Br.; Kölner BaumwollspinnereiGesellschaft 4% 63 Br.; dito Maschinendau=Gesellschaft 4% 68 .; Kölner Bergwerks=Ges. 25.; Müsener Bergwerks=Gesellschaft 4% 52 Br., 50 G. Eisenbahn=Aktien. Köln=Mindener 3½% 121 Br.; Rhein. 4% 79½ Br., 78¾.; Bonn=Kölner 5½% 112 Br., 110½.; Aachen-Düsseld. 3½% 73 Br.; Ruhrort=Crefelder 3 ½% 74 Br.; Aachen=Maestrichter 4%—; Köln=Crefelder 4% 71½.; Bergisch=Märkische 4% 74 Br. Obligationen. Preuß. Staats=Schulds. 3 1/% 84½ Br., 83¾.; dito Staats=Anl. von 1859 5% 104½ Br., 103¾.; dito Staats=Anleihe von 1850/56 4 1% 100 Br.; Köln=Mindener Prioritäts=Aktien 4 1/2% 100 Br.; dito II. Emission 5% 103 Br.; dito IV. Emission 4% 80¼ Br.; Bonn=Kölner Eisenbahn= 5% 103 Br.; Rhein. Prioritäts=Obligationen 4 1% 88 5/8 Br. Wechsel. Amsterdam k. S. 142 7/10 Br., 142 3/10.; dito 2 M. 141 3/10 Br., 141 7/10.; Paris k. S. 79 5/10 Br.; dito 2 M. 79 3/10 Br., 79.; Antwerpen k. S. 80½10 Br., 80 bez.; Brüssel k. S. 80 110 Br., 80 bez.; London k. S.-20 ½ Br.; dito 2 M.-19½8 Br.,-18 5/8 Gld.; Hamburg k. S. 150 3/10 Br.; dito 2 M. 150 5/10 Br.; Bremen k. S. 108 3/10 Br.; Frankfurt a. M. k. S. 57-4 Br.; dito 2 M. 56-26 Br., 56-22.; Augsburg k. S. 85 5/10 Br. (Die Notiz sämmtlicher Aktien ist erclusive Dividende pro 1859.) Kölner Geld=Cours. Frucht=, Getraide= und Oel=Preise. Amsterdam, 14. März. Waizen sehr preishaltend. Roggen zu vorigen Preisen mit gutem Handel; auf Lieferung etwas niedriger, per April 193, per Mai 194 à 195 fl. Kohlsamen und Leinsamen unverändert. Rüböl gleich etwas williger, auf Lieferung beinabe wie früher; auf 6 Wochen 41¼ fl.; effect. 40 fl.; primo Mai 40 fl.; Sept. 41¾ fl.; Oct. und Nov. 42 fl.; Dec. 42¼ fl. Leinöl gleich und auf Lieferung höher bezahlt; auf 6 Woch. 32¾ fl.; effect. 31¼ fl.; primo April 31¾ fl.; Mai 32¼ fl.; Sept., Oct., Nov. u. Dec. 33¾ fl. Hanföl auf 6 Wochen 37¼ fl.; effect. 36 fl. Rübkuchen 64 à 68 fl. Leinkuchen 11 à 15 fl. Köln, 15. März. Rüböl etwas matter; per 100 Pfd. mit Faß in Partien von 100 Ctr. Thlr. 13 1/10 Br.; per Mai 13 1/10 Br., 13 3/16 Gld.; per Oct. 13 11/20 Br., 131½0 bez., 3/10 Gld. Spiritus unverändert; erportfähiger 80% Tr. 100 Quart mit Faß in Partien von 3000 Quart Thlr. 21 Br. Waizen fest; ohne Sack per 200 Pfd. effect. hiefige Thlr. 7 1/ à 5/12 Br.; per März-9 Br.,-8.; per Mai-14 Br.,-13 G. Roggen unverändert; ohne Sack per 200 Pfd. effect. Thlr. 5¾ à 6.; per März-19 Br., 5 7/11 Gld.; per Mai-17 Br:, 5 5/16 Gld. Gerste ohne Sack per 200 Pfd. hiefige effect. Thlr. 5 5/12 Br.; dito oberländ, effect. Thlr. 6¾ à 7 Br. Hafer ohne Sack per 200 Pid, effect. Thlr. 5 Br. Die beste und billigste Bezugsquelle für Tapeten ist die rühmlichst bekannte Tapetenfabrik J. Meyer in Koblenz. Tapetenmuster versendet dieselbe auf franco Briefe sowohl Jedem, welcher Tapeten zu seinem eigenen Gebrauch bedarf, als auch Tapetenhandlungen. Steckbrief. Der hierselbst wegen Diebftahls zur Untersuchung gezogene Heinr. Bergrath, Schneidergeselle aus Köln, zuletzt zu Bonn sich aufhaltend, ist flüchtig. Unter Mittheilung dessen Signalements ersuche ich sämmtliche Polizei=Behörden, auf den 2c. Bergrath zu vigiliren, denselben im Betretungsfalle verhaften und mir vorführen zu lassen. Bonn, den 15. März 1860. Der Ober=Prokurator, v. Ammon. Signalement. Alter 25 Jahre, Größe 5 Fuß 5 Zoll, Haare, Augenbraunen und Augen braun, Nase groß, Mund mittel, Bart braun, Gesichtsbildung oval, Statur schlank. Bei dem hiesigen Königlichen Arresthause ist die Stelle eines Hausvaters vacant. Civilversorgungsberechtigte Personen, welche zur Uebernahme jener Stelle geneigt und zur Leistung einer Caution von 300 Thlr. fähig sind, werden aufgefordert, sich dieserhalb unter Vorlage ihrer Legitimations=Papiere und Führungsatteste binnen 8 Tagen bei dem Unterzeichneten schriftlich zu melden. Bonn, den 15. März 1860. Der Königliche Landrath, von Sandt. Bekanntmachung. Zur Fortsetzung der Parzellar=Kataster=Vermessung in der Gemeinde Bonn werden von nachstehenden Fluren Termine anberaumt wie folgt: 1) Für die Flur 22, welche den Hofgarten und die Herrenmauer enthält und von dem Rhein, der ersten Fährgasse, der Anatomiestraße, dem Bendenweg und dem UniversitätsGebäude begrenzt wird, am künftigen Montag den 19. d. M. 2) Für die Flur 33, welche in den Gewannen: an der alten Sandkaule und im Bonnerthal gelegen ist und deren Grenze durch den vorgenannten Bendenweg, Weberstraße, Kessenicherweg und Poppelsdorfer Allee gebildet wird, am k. Dinstag den 20. d. 3) Für die Flur 27, welche in den Gewannen: in der Gronau, in der Au, auf den Arenz Proffen und am Sieghaus gelegen ist, am k. Mittwoch den 21.., und 4) Für die Flur 26, welche die Gewanne: im Leckpfad, auf'm Rasen, auf'm Blech, an der Hisemanchesgasse und in der Wolfskaul enthält, am k. Donnerstag den 22. d. M. Die betheiligten Grundbesitzer werden demnach aufgefordert, an obigen Tagen ihre Grundstücke und Grenzsteine in den genannten Fluren den Vermessungs=Beamten anzuzeigen und denselben die erforderlichen Aufschlüßse zu ertheilen. Bonn, 16. März 1860. Der Oberbürgermeister, Kaufmann. Verraufs=Anzeige. Am 17. März 1860, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Rämerplatze zu Bonn verschiedene Hausmobilien und Klempnerwaaren öffentlich gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher, Oppermann. Verkaufs=Anzeige. Am 17. März 1860, Mittags 12 Uhr, sollen auf dem Römerplatze zu Bonn verschiedene Hausmobilien, eine Theke, ein Ladengestell 2c. gegen gleich baare Zahlung öffentlich verkauft werden. Der Gerichtsvollzieher, Oppermann Verkaufs=Anzeige. Am 20. März 1860, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Römerplatze zu Bonn 6 Damenmäntel, 3 Damenrocke, 2 Herrenröcke, mehrere Hosen und Westen 2c. öffentlich gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher, Oppermann. Verkaufs=Anzeige. Am 22. März 1860, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Römerplatze zu Bonn verschiedene Hausmobilien öffentlich gegen baare Zahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher, Oppermann. Bekanntmachung. Am Donnerstag den 22. März 1860, Vormittags 11 Uhr, soll in dem Gebäude des ehemaligen Kapitelhofes zu Kürrigboven ein junges fehlerfreies schweres Pferd nebst complettem Geschirr und eine Karre mit breiten Rädern nebst Zubehör, sowie Kartoffeln, Heu, Stroh 2c. gegen Zahlungsausstand versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher, Schneller. Veranntmachung. Am 17. März 1860, Morgens 11 Uhr, sollen auf dem Romerplatze zu Bonn gegen baare Zahlung öffentlich und meistbietend versteigert werden: verschiedene Hausmobilien. Der Gerichtsvollzieher, Brucker. Kaufgesuch. Ein kleines Haus mit Hofraum und großem Garten auf dem Lande bei Bonn wird zu kaufen gesucht. Franco Offerten unter Litt. A. B. Nr. 20 besorgt die Expedition d. Bl. Ein geräumiges Quartier, nach Auswahl, mit freier Aussicht auf den Rhein und das Siebengebirge aus den Fenstern und von der Terrasse, zu vermiethen und am 15. Mai, nöthigenfalls auch früher zu beziehen Nro. 38, Koblenzer Chausse. Der 1. Stock zu vermiethen,=Dreieck 212. Wegen Aufhebung von Posten stehen auf der Bonner Posthalterei 6 sehr gute Pferde billig zu verkaufen. Lese=und Erholungs=Gesellschaft. Die musikalische Produktion der Bach'schen Capelle findet heute im kleinen Saale Statt, in Vereinigung mit der von dem Männer= Gesang=Verein„Concordia“ veranstalteten Liedertafel, zu welcher auch alle Mitglieder der Lese= und Erholungs=Gesellschaft eingeladen worden. Wohnungs=Gesuch. Ein einzelner Mann(Beamter) sucht zum künftigen 15. Mai eine freundlich gelegene Wohnung, bestehend aus vier Zimmern nebst Küche 2c., wo möglich außerhalb der Stadt. Schriftliche Offerten erbittet man unter Litera A. D. bei der Expedition d. Bl. niederzulegen. Pianino’s obliques sowie verschiedene eingetauschte und gebrauchte Pianoforte sind sowohl zum Verkauf als auch zum Vermiethen vorräthig in der PianoforteFabrik von Withelne Rueder, Poppelsdorf bei Bonn. Bestes oberruhr'sches Schrottund Fettgeriß aus dem Schiffe billigst zu beziehen von Cunibert Schmitz sel. Wwe. Eine geprüfte Lehrerin wünscht in einigen freien Stunden zu sehr billigem Preise Musik=Unterricht zu ertheilen. Näheres in der Erped. d. Bl. Ein braves Mädchen, in allen Arten von Handarbeit erfahren, besonders im Leinwandnähen, Ausbessern, Stopfen 2c., sucht Kunden außer dem Hause, per Tag 5 Sgr. Näheres im Waisenhause. Ein Kutscher, der lange Jahre eine adelige Herrschaft bedient hat und gute Zeugnisse aufweisen kann, sucht Stelle. Näh. b. d. Exp. Ein in der Küche gut erfahrenes Mädchen wird gesucht. Näheres zu erfragen in der Erped. d. Bl. Ein zuverlässiges Mädchen wird zu zwei Kindern gesucht. Wo, sagt die Exped. d. Bl. Ein starkes Mädchen mit guten Zeugnissen für alle Hausarbeit gesucht. Brücke 34. Ein Mädchen sucht Stelle für Küche und Hausarbeit, Kasernenstraße 378. Eine gut empfohlene Magd(für die Küche) sucht Dienst. Näher. im Friedr.=Wilh.=Stift. Ein tüchtiger Ackerknecht gesucht. Baumschuler Weg 20. Ein anständiger Junge wird als Marqueur gesucht. Näheres Remiginsstraße 36. Grand Hôtel Royal. Das Große Lätare-Essen, woran auch Damen Theil nehmen, findet Sonntag den 18. März, Mittags 1 Uhr Statt. Die Musik wird ausgeführt von der ganzen Bach'schen Capelle, unter Leitung ihres Dirigenten, Herrn Bestellungen von Couverts beliebe man mir noch recht baldigst zugehen zu lassen. H. Ermekeil. Dem lieben Trautchen G. in Bonn a. Rh. Glück, Heil und des Himmels reichsten Segen Begleite-Dich auf allen Deinen Wegen. Dies wünscht Dir von ganzem Herzen Deine Freundin N. S. N. aus der Ferne. Dem Fräulein Trautchen.ch in der Dransdorfer Mühle einen herzlichen Glückwunsch zu ihrem heutigen Namensfeste. Ein Wohlhekannter. Dem Frl. G.., Kölnstr. 540, ein herzliches Lebehoch zu ihrem Namenstage. Aus der Ferne. Ein donnerndes Lebehoch dem Fräulein Gertruda., Sternstraße. Viel Glück dem Trautchen B. C. zu Duisdorf. Vivat Trautchen! Weberstraße 16. Sonntag den 18. März Tanz=Vergnügen im Saale des Herrn Honecker. Anfang 4 Uhr. Eintrittskarten sind bei J. Lölsberg, Tanzlehrer, und an der Kasse zu haben. Rheinische Eisenbahn. Von Bonn nach Köln: 6. 8,°. Mrg.; 12,“, 2,“, 4. Nachmitt.; 8,8. 9,15. Abends. Von Bonn nach Mainz 5,52. Mrgs.; 7,27, Morgs. nach Koblenz; 9,51. Mrgs., 2. 6,8. Nchm. nach Mainz; .15. Abds. nach Koblenz. Druck und Verlag der P. Neusser'schen Buchdruckerei.— Redigirt von J. Neusser. Expedition an Hof Nro. 41.