Nr. 257. (Abonnement: Vierteljährlichprän. für Vonn u. Umgegend9 mit Botenlohn 1 Thlr. 5 Sgr.; auswärts bei allen preuß. Vostämtern 1 Thlr. 7 Sgr..BVf. Einzelue Nummern 1 Ser.9) Dinstag, den S. November. Einundfünfzigster Jahrgang. Insertions=Gebühren: für die Petitzeile oder deren Raum 1 Sgr. prän.— Erscheint täglich außer nach Sonnund Festtagen; Sonntags früh wird eine Beilage ausgegeben. 1099. Amtliche Nachrichten. Berlin, 5. November. Se. königliche Hoheit der Prinz=Regent haben, im Namen Sr. Majestät des Kenigs, Allergnädigst geruht: Dem Portraitmaler Winterhalter zu Paris den Rothen Adler=Orden dritter Klasse, so wie dem Commercienrath Volckart zu Berlin und dem kaiserlich russischen Collegien=Affessor Kuhn in der Kanzlei des General=Gouverneurs von St. Petersburg, den Rothen Adler=Orden vierter Klasse; ferner dem im Finanz=Ministerium angestellten Geheimen Calculator August Stocken den Charakter als Rechnungs-Rath zu verleihen. Nach dem neusten Militäir=Wochenblatt ist: Rudolph, Major und Artill.=Offiz. vom Platz in Magdeburg, in das 3. Artill.=Regt. versetzt. von Kameke, Oberst=Lieut. vom Kriegsministerium, mit der Führung der Geschäfte des Chefs der Abtheilung für die Ingenieur=Angelegenheiten im Kriegsministerium beauftragt. Herwarth von Bittenfeldl., Gen. Major und Commandeur der preuß. Besatzungstruppen der Bundesfestung Mainz, auch mit dem Kommando über die preuß. Besatzungstruppen der Bundesfestung Rastatt beauftragt. Dannhauer, Gen.= Lieut. und erster Bevollmächtigter bei der Bundes=Militair=Kommission zu Frankfurt a.., von dem ihm vorläufig übertragen gewesenen Kommando über die preuß. Besatzungstruppen daselbst entbunden. v. Sommerfeld, Gen. Major, beauftragt mit der Führung der 29. Inf.=Brig., gleichzeitig auch mit dem Kommando über die preuß. Besatzungstruppen in Frankfurt a. M. beauftragt. v. Renthe=Fink, Oberst und Chef der Abtheilung für die Ingenieur=Angelegenheiten im Kriegsministerium, mit der Unif. des Kriegsministeriums und Pension der Abschied bewilligt. Deutschland. * Bonn, 7. Nev. Als Präsident der gewöhnlichen Assisen für das 1. Quartal 1860 im Bezirk des königlichen Landgerichts zu Bonn ist Herr Appellations=Gerichtsrath Funcke ernannt und wird die Eröffnung derselben Montag den 16. Januar k. J. stattfinden. Köln, 2. Nov. Die Brückenangelegenheit scheint bis dahin noch nicht erledigt zu sein, indem beide Rheinbrücken bintereinander fortbestehen. Die Rheinschiffer, welchen die Eisenbahnbrücke die legbaren Maste aufnöthigte und eine freie Durchfahrt durch den Ausfall der alten Brücke zu gewinnen hofften, sind bis dahin in ihren Erwartungen getäuscht worden. Allerdings würde es dem größten Theile der Kölner Bevölkerung, welcher mit dem gegenüberliegenden Rheinufer Geschäfte macht, so wie dem größten Theile der Deutzer Bevölkerung hart fallen, wenn er nur auf die Eisenbahnbrücke angewiesen bleiben sollte. Aus diesem Grunde und um den Schiffern des Flusses wie den Bewohnern des Ufers gerecht zu werden, wäre das Wünschenswertheste, daß die alte Brücke durch eine Tampffähre ersetzt würde, wie sie schon früher an Stelle der Eisenbahnbrücke thätig war. Durch diese Fähre würde der Schifffahrt nicht das mindeste Hemmniß geboten, die Stromverbindung würde weder durch die Rheinschifffahrt, noch durch Eis und Hochwasser gestört werden, und würde schließlich nicht blos die Stelle der alten Brücke berücksichtigt bleiben können, sondern dürften, wie die Geschäftsverbindungen der beiden Ufer wachsen, neue Fähren entstehen. So dünkt uns eine andere Fahrstation zwischen dem Filzengrabenthore und Deutz eben so wünschenswerth wie die an der alten Brückenstelle.(E..) Koblenz, 5. Nov. Heute Nachmittag trafen mit dem Dampfboote Se. Durchlaucht der Fürst Windischgrätz, k. k. österr. Feldmarschall und Gouverneur der Bundes=Festung Mainz nebst 3 Adjutanten, so wie der k. k. österr. Feldmarschall=Lieutenant v. Paumgarten nebst 2 Adjutanten von Mainz dahier ein, um Ihrer kgl. Hoh. der Frau Prinzessin von Preußen ihre Aufwartung zu machen. Dieselben haben im Gasthofe„zum Riesen“ ihr Absteigequartier genommen. — Der Rhein ist seit gestern abermals bedeutend gestiegen und steht heute Morgen am hiesigen Pegel 11 Fuß 9 Zoll. Düsseldorf. Nach einer neuen Vereinbarung der Rheinuferstaaten soll die Kunstwolle den entzündlichen oder ätzenden Stoffen beizuzählen, und daher deren Verladung auf Schiffen, welche den Rhein befahren werden, wie wir erfahren, nur unter Auleitung und Anweisung der Hafenbehörde geschehen.(D..) Düsseldorf, 4. Nov. Gestern abend ist von hier der Königswagen der Köln=Mindener Eisenbahn nach Berlin abgegangen, um für die Reise JJ. kk. HH. des Prinzen und der Prinzeß Friedrich Wilhelm, welche in den nächsten Tagen einen Besuch am englischen Hofe machen werden, zu dienen.— In der gestrigen Ziehung der k. Klassen=Lotterie ist ein Hauptgewinn von 30,000 Thlr. nach Düsseldorf in die Collecte des Hrn. Spatz gefallen. Düsseldorf, 6. Nov. JJ. kk. HH. der Prinz und die Prinzeß Friedrich Wilhelm von Preußen werden nach einer hier eingelaufenen telegraphischen Depesche morgen früh mit dem Courierzuge von Berlin unsere Stadt passiren.— Hr. Regierungs=Präsident v. Massenbach ist von seinem Unwohlsein, welches die Folge einer starken Erkältung zu sein scheint, leider noch nicht hergestellt.— Der Wasserspiegel des Rheins ist noch immer im Steigen, die Fluthen sind dunkelgelb und verkünden noch bedeutendes Hochwasser. Heute Vormittag ist der Wasserstand bis auf 11 Fuß am hiesigen Pezel gestiegen. Die Ufer= und Strombauten in der Nähe unserer Stadt sind unterbrochen. Crefeld, 3. Nov. Die gestern seitens des hiesigen hühnerologischen Vereins arrangirte Ausstellung von Geflügel auf der Oelmühle war zahlreich beschickt. In zwei langen Reihen war das durchweg edle Geflügel in Körben und Kasten aufgestellt, und unter diesen gar seltene und prachtvolle Exemplare. Von Barmen aus hatte Hr. A. Wolff die Ausstellung mit einigen ganz vorzüglichen Arten vermehrt, die allgemeine Aufmerksamkeit erregten. Ein echter kräftiger Haushahn, wie wir ihn häufig auf den Gehöften in unserm lieben Deutschland finden, und der als deutscher Hahn auf der Ausstellung figurirte, wurde vielfach bewundert. Unter den hübschesten Spielarten fanden wir nicht minder Sorten, die einen wahren Schatz für die Küche bilden, indem sie die Eier=Truhe selten leer werden lassen. Ein großer Theil des ausgestellten Geflügels wurde ausgeloost und gar mancher Gewinn kam in die Hände, die bisher sich wenig um Hühnerzucht bekümmert hatten, was uns aber umsomehr freut, weil der Besitz des Geflügels hie und da Manchem Veranlassung bieten dürfte, auch mal einen Versuch mit der Hühnerzucht zu machen.(C..) Barmen, 5. Nov. Bei 7 neuen Erkrankungen und 4 Sterbefällen an der Cholera bleiben noch 31 Personen in ärztlicher Behandlung. Bielefeld, 3. Nov. Die, Feier der vor 250 Jahren erfolgten Vereinigung der Grafschaft Rapensberg mit der Krone Preußen unter dem glorreichen Scepter der Hohenzollern hat nun auch hier und in den übrigen Städten und Ortschaften der Grafschaft stattgefunden, und in ihrem einfachen, aber würdigen Verlauf davon Zeugniß gegeben, daß die heutigen Ravensberger das Erbtheil ihrer Väter, die Liebe zu König und Vaterland, in treuem Herzen bewahrt haben. Das in den Tagen der Kriegsunruhen zusammengetretene Comite, an welchem sich auch der Herr Regierungs=Präsident v. Bardeleben aus Minden betheiligte, hatte zwar in Berücksichtigung der ernsten Zeitverhältnisse von der Veranstaltung größerer Festlichkeiten Abstand genommen und aus demselben Grunde auf die Betheiligung an einer gemeinschaftlichen Feier mit der Grafschaft Mark und dem Herzogthum Cleve verzichtet. Um indeß das Andenken an jenen hochwichtigen Zeitabschnitt dauernd zu ehren, faßte das Comite den Beschluß, die von den betheiligten Kreisen aufzubringenden Kosten eines solchen Festes zu einem der Unterstützung invalider Krieger der Grafschaft gewidmeten Stiftungsfonds zu verwenden. Diesem Beschluß entsprechend, war von den Ständen der Kreise Herford, Bielefeld und Halle der Betrag von 6000 Thlru. mit der Maßgabe bewilligt, daß das Grundkapital der Stiftung bis auf mindestens 20,000 Thlr. gebracht und von einer gemeinschaftlichen Kommission der drei Kreise der Grafschaft unter dem Protektorat des Landesherrn verwaltet werde. Die Vollziehung der Stiftungs=Urkunde erfolgte nun in Bielefeld, der ehemaligen Haupt= und Residenzstadt der Grafen von Ravensberg, am 30. October d.., als an dem Tage, an welchem nach urkundlicher Ermittelung vor 250 Jahren der erste Landtag der Grafschaft Ravensberg nach der Besitznahme durch das Kurhaus Brandenburg zu Jöllenbeck, einem Dorfe etwa eine Stunde von hier, eröffnet worden war. Für denselben Tag war auf Ansuchen des Comite's eine allgemeine Kirchen= und Schulfeier seitens der geistlichen und Schul=Behörden angeordnet, welche die zahlreichste Theilnahme fand. Ein mächtiges Freudenfeuer auf den Höhen des Johannisberges loderte am Abend empor und verkündete unter dem Donner der Kanonen weit hinaus die Bedeutung des festlichen Tages, den die Bewohner der Grafschaft in dauernder Erinnerung behalten werden. Berlin, 5. Nov. Die Commission hochgestellter Militärpersonen, welche ihre Arbeiten in Betreff der neuen Einrichtungen im Heerwesen geschlossen hat, trat gestern, wie wir hören, unter dem Vorsitze des General=Feldmarschalls v. Wrangel zur Unterzeichnung des Protokolls ihrer Berathungen zusammen. Die Berathungen dieser Commission bezogen sich außer der Prüfung der Durchführbarkeit und Zweckmäßigkeit der Neubildungen auch auf die leitenden Hauptgedanken, welche den Letzteren zu Grunde liegen. Die näheren Verhandlungen mit dem Herrn Finanzminister in Betreff der Beschaffung der Mittel für die belangreichen neuen Einrichtungen dürften nunmehr eröffnet werden. Nachdem alsdann die Angelegenheit im Staatsministerium nochmals berathen ist, wird dieselbe dem Prinz=Regenten zur Genehmigung unterbreitet werden. Darnach bedarf es kaum der Andeutung, daß die Angabe, die Unterzeichnung des PrinzRegenten sei schon erfolgt, unbegründet war. Die ganze Angelegenheit wird aber, wie wir hören, wegen anderer wichtiger Fragen, welche dem Staatministerium zur Berathung vorliegen, so weit die Gründlichkeit, der Erörterung des Gegenstandes es erlaubt, beschleunigt werden. In hiesigen militärischen Kreisen rernimmt man, daß die Cavallerie des preußischen Heeres auch in entsprechender Weise werde vermehrt werden, so daß die Errichtung von 16 neuen Cavallerie=Regimentern wohl erfolgen werde. Die Zahl der Dragoner=Regimenter des Heeres wird künftig 13 betragen. Dahingegen wird die Landwehr=Cavallerie gänzlich aufhören zu bestehen.— Die Abstimmung über den Antrag der Mittelstaaten u. s. w. in Betreff der Bundes=Kriegsverfassung wird am Sonnabend den 12. Nov. im Schooße der Bundes=Versammlung stattfinden. Mit Rücksicht auf das Schillerfest wird die Sitzung des Bundestags am 10. d. M. ausfallen. Nachdem die Abstimmung über den besagten Antrag erfolgt sein wird, dürfte derselbe an den Militär=Ausschuß zurückgehen und alsdann der(technischen) Militär=Commission, welche aus den Vertretern der verschiedenen deutschen Bundes=Armeecorps besteht, zur Meinungsäußerung in technischer Beziehung zugewiesen werden.— In Bezug auf das Schreiben des Kaisers Napoleon III. an den König Victor Emanuel, in welchem bekanntlich die Worte sich befinden: Die Sclaven-Schmuggler, oder Die Schönen der Bay. (Fortsetzung.) Achtzehntes Kapitel. Es gibt viel tausend Tön und Die uns'rer vollen Brust entweichen Wohl für das Aug' und Ohr vernehmbar, Doch unbeschreib= und unbezähmbar Und Formen Verständniß so wunderbar, So geheimnißvoll und stark, als wahr;— Wie haben— als Kette zusammengesugt— Junge Herzen und Geister sie schnell besiegt; Ganz wie im elektrischen Draht wird gesandt Das verzehrende Feuer— uns undekannt. Byron. Der unerwartete Besuch des Kutters im See war das erste Ereigniß, welches Lawton während seinem Aufenthalt auf der Insel deunruhigte und ihn aus der glücklichen Sicherheit aufscheuchte, in welche ihn das stets ungestörte Treiben seines unrechtmäßigen Gewerdes gewiegt. Doch selbst ebe er so erschreckt ward, hatte die Liebe und Ergebenheit seines pflichtgetreuen, dochherzigen Weides und ihre vernünftige, liebevolle Ansprache an sein besseres Ich— ungestört durch die Versuchungen und Gewohnheiten seines früheren Lebens— einen Einfluß uber ihn gewonnen, den sie in anderen Verhältnissen wohl schwerlich erlangt haben würde, so gewohnt sind die Männer, den schönsten welchen ihnen der Himmel in der reinen, edlen Liebe eines Weibes verliehen, zu übersehen oder zu verachten und ihr häusliches Glück leichtfinnigen Vergnügungen hintenan zu setzen. Hatte also Lawton früher mehr um ihrer, als um seiner eigenen Ueberzeugung willen gewünscht, daß sein Vertrag mit Lasitte zu Ende gehen möchte, so ward er nun, da Verdacht erregt und eine vorläufige Untersuchung vor sich gegangen, der halo eine unausbleiblich strengere folgen mußte, selbst ungeduldig und sehnte sich dringend nach Freiheit, deshald theilte er Lafitte in einem langen Berichte, welchen er ihm durch den Kapitan des Schooners zustellte, den Besuch des Kutters, sein Suchen nach dem Verstecke und dem Fahrzeuge, seine Enttäuschung und die unvermeidliche Gewißheit mit, daß alle ihre Bewegungen bewacht werden würden und deshalb eine Entdeckung ihres ganzen Treibens vorauszusetzen sei, welche die fernere Verfolgung desselben ganz unmöglich mache oder so erschwere, daß es sich nicht mehr der Mühe verlohne. Er deutete auch auf seine Familie din, erinnerte Lasitie, daß seine Töchter nun erwachsen seien und eine Entdeckung seiner Theilnahme an den Schmuggler=Unternehmungen die Verfolgung wieder in's Leben rufen möge, der er so mühsam entgangen war, und sie dedurch schutzlos in neues Unglück und schlimme Verwickelungen geratben könnten. Er beschwor ihn dringend, das Unternehmen sogleich aufzugeben, oder wenigstens ihn von fernerer Theilnahme zu befreten und fügte hinzu, daß er lieber allem bis jetzt erlangten Gewinn entsagen wolle, als seine Familie fernerem Leid oder irgend einer Demüthigung auszusetzen. Hierin war er aufrichtig, denn das Geld hatte nur so weit Werth in seinen Augen gehabt, als es dazu diente, seine Neigungen zum Vergnügen zu befriedigen und seinem Hange zur Großmuth freien Spielraum zu gestatten. Die Abgeschiedenheit auf der Insel hatte seinen Geschmack so verändert und vereinfacht, daß er überzeugt war, der Rest von dem Vermögen seiner Frau werde vollstandig dinreichen, alle ihre Bedürfnisse zu decken. Einige Tage nach der Abreise des Lpux erhielt er durch ein kleines, für diesen Zweck besonders abgeschicktes Schiff Lasittes Antwort, in welcher dieser ihm mittheilte, daß er in jeder Hinsicht mit ihm übereinstimme, seines unstäten, aufregenden Gewerdes ebenfalls herzlich müde sei, und anfange sich nach Ruhe und Zuruckgezogenheit zu sebnen. Um dieselbe zu erlaugen, habe er bereits Vorbereitungen getroffen, seine Niederlasjung in Galveston abzubrechen und nach seinem Heimathlande Frankreich zurückzukehren; doch bleibe ihm noch ein schwieriges und große Ausdauer erforderndes Werk zu vollenden, nämlich das, alle seine Nachfolger und Theilhaber am„Fond“ zu befriedigen, obgleich Alles geschehen war, um die Ausführung dieses Vorhabens zu beschleunigen. Einer seiner Kreuzfahrer befand sich noch draußen an der Sklavenküste, mit dessen Rückkehr sollten seine Unternehmungen enden und also nur noch eine einzige Ladung nach dem See geführt werden, da der Kutter, um fernere Ordre zu erlangen, sicher einen Monat in Mobile aufgehalten, würde und er deshalb nichts aufs Spiel setze. Er schloß mit der Versicherung, daß er Lawtons Bitte sogleich erfüllt haben würde, wenn sein Plan nicht schon eingeleitet gewesen wäre und wenn der Ertrag dieser letzten Ladung nicht noch zum Lohne der Mannschaft gehörte. Obgleich es Lawion vorgezogen haben würde, augenblicklich von seinen jetzt lästigen Obliegenheiten befreit zu sein und gern seinen unrechtmäßig erwordenen Gewinn hingegeben hätte, um mit ihm der fortwahrenden Furcht vor Entdeckung ledig zu werden, so fiel ihm doch ein schwerer Stein vom Herzen bei dem Gedanken an die kurze Zeit, deren Verlauf seine Freideit mit sich bringen mußte. Er wußte, daß Lasitte's verzweigtes Treiden wohl eingeleitet war, daß er Kundschafter, Spione und Agenten überall hatte und zweifelte deshalb nicht, daß der letzte unrechtmäßige Handel, den er abzuschließen hatte, eben so guten Erfolg haben würde, wie es stets der Fall gewesen sei; und mit dem frohen Bewußtsein, wieder als freier Mann dazustehen, reichte er wohlgemuth seiner Gattin den Brief, die ihn mit Freuden las. Vor Lawtons Augen stand jetzt die Zukunft im freundlichsten Lichte, denn er hoffte nach Auflösung der ihn jetzt umstrickenden Bande ein ruhiges rechtschaffenes Leden zu führen, welches ihm die schönsten Aussichten für die Zukunft versprach und ihn für die Vergangenheit vollkommen entschädigen sollte. Eitles Hoffen! Trügerischer Glaube! Die Erscheinung des Kutters im See war nur ein Vordoote des Sturmes, die erste schwache Spur von Wolken, die am Horizonte aufstiegen und nach und nach über seinem Haupt heraufzogen, um im Orkane auszudrechen; wieder sollte Schande ihn erreichen, wieder sollte die Strafe, welche früher oder später auf diese oder jene Weise jede Abweichung von dem Pfade der Ehre und Rechtschaffenheit heimsucht, ihn treffen und sein Weib und seine unschuldigen Töchter verwickeln, die jetzt alt genug waren, den Schimpf und die Demüthigung zu verstehen, die in den Augen der Welt an den Familien derer haften, die eines Verbrechens überwiesen sind. Glücklicher Weise jedoch hatten sie noch keine Ahnung von der drohenden Gefahr und der sanfte Lauf ihrer Tage floß scheinbar so friedlich wie zuvor; doch waren in der Seele der schö „Wir verlangen, daß die Herzogin von Parma nach Modena berufen werde", wird in hiesigen diplomatischen Kreisen angeführt, daß noch gar keine thatsächlichen Anhaltspunkte für die Entsagung des Herzogs von Modena hinsichts seiner Rechte vorlägen, weshalb die Verwirklichung des Wunsches des Kaisers der Franzosen noch mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen haben würde. Es werden in diesen diplomatischen Kreisen noch mehrere andere in dem rorerwähnten Schreiben berührte Punkte bezeichnet, deren Ausführung auf den entschiedensten Widerstand stoßen würde. Das Schreiben Napoleons III. als die eigentliche Grundlage für die Lösung der mittelitalienischen Verwickelungen fest zu betrachten, sei daher etwas gewagt.(E..) Berlin, 5. Nov. Die günstige Wendung, welche rücksichtlich der hiesigen Schillerfeier eingetreten ist, bestätigt die Richtigkeit der Voraussetzung, daß es keineswegs in der Absicht der Regierung gelegen habe, eine öffentliche Feier für Berlin unmöglich zu machen, wofern nur eine zweckmäßige und angemessene Form für dieselbe gefunden werde. Die Bedenken, die sich an eine Nachtfeier knüpfen, bezogen sich hauptsächlich nicht auf die Feier selbst, als vielmehr auf örtliche Umstände und mit Recht hebt das heutige „Preuß. Wochenbl.“ hervor, daß die umfassendsten polizeilichen Mittel nicht ausreichen dürften, um bei einer Nachtfeier, welche sich auf einer Stelle in einer Stadt von vier bis fünfmalhunderttausend Einwohner concentrirt, die ruhigste und besonnenste Bevölkerung vor den lediglich durch das Zusammendrängen der Massen entstehenden Gefahren zu schützen. Die Verehrung, welche der Prinz=Regent für den großen deutschen Nationaldichter hegt, hat derselbe so eben wieder in glänzender Weise bekundet. Diese lautsprechende Thatsache ist geeignet, allen Deutungen und Entstellungen, namentlich in süddeutschen und österreichischen Zeitungen, mit einem Male ein gründliches Ende zu machen. Diejenigen österreichischen Zeitungen, welche so bereit bei der Hand waren, gehässige Bemerkungen gegen Preußen zu richten, möchten wir freundlichst ersuchen, doch dahin wirken zu wollen, daß in Wien auch so rasch wie hier in Berlin die Mittel für die Errichtung eines würdigen Schiller=Denkmals beschafft werden, damit der dortige Schillerplatz nicht gar zu lange vereinsamt und ler stehs.,(E..) Berlin, 5. Nov. Se. königl. Hoheit der PrinzRegent nahmen heute Morgen die Vorträge des GeneralMajors Frhrn. v. Manteuffel und des Wirkl. Geh.=Raths Dr. Illaire, so wie zur gewöhnlichen Zeit die militärischen Meldungen, in Gegenwart des Kommandanten General=Major v. Alvensleben, entgegen. Außerdem empfingen Se. kgl. Hoheit im Laufe des Vormittags Se. Durchl. den Fürsten Wilhelm Radziwill, die Generale der Infanterie v. Werder, Schack, v. Gayl, die General=Lieuten. Freiherr v. Reitzenstein und v. Steinmetz, den Staatsminister v. Auerswald und den Geh. Ober=Finanzrath v. Obstfelder. Se. königl. Hoheit werden Sich heute Abend nach Schloß Babelsberg begeben und morgen Mittag von dort hierher zurückkehren. — Gestern Nachmittag traf unter dem Kommando des Lieutenants v. Knesebeck ein Transport von 64 Mann Reservisten vom Garde= und 3. Artillerie=Regiment aus Mainz hier ein, um alsbald entlassen zu werden.— Der königl. Opernsänger Theodor Formes, welcher zu einer Kur verreist war, ist völlig genesen hierher zurückgekehrt und wird in dez nächsten Tagen wieder die Bühne betreten. — Durch die jüngst gefeierte Vermählung des Dichters und Kunstkritikers Hermann Grimm(des ältesten Sohnes von Wilhelm Grimm) mit Fräulein Gisela von Arnim, der jüngsten Tochter von Bettina, sind nicht allein zwei durch Freundschaft und Gleichheit der Bestrebungen längst verbundeue Familien noch inniger miteinander verknüpft worden, sondern es haben sich auch— ein seltener Fall— zwei dichterische Talente zum Ehebunde vereinigt. Hermann Grimm hat neben recht artigen lyrischen Gedichten ein Trauerspiel „Demetrius“ geliefert, das vor etwa zwei Jahren auf der hiesigen Hofbühne aufgeführt wurde, jedoch wegen Mangels an Aktion nicht denjenigen Erfolg errang, den es wegen seiner sonstigen poetischen Schönheiten wohl verdient hütte. Seine jetzige Gemahlin trat schon als Kind von 44 Jahren mit einem anmuthigen. Mährchen„Mondkönigs Töchterlein“ in die Oeffentlichkeit. Später hat sie sich gleichfalls dem Drama zugewandt, ohne indessen ein Stück zu produciren, das irgendwie bühnengerecht wäre. Alle ihre im Druck erschienenen Trauspiele sprudeln von Geist und Phatasie, lassen jedoch eine gewisse Logik und Klarheit des Ausdrucks vernen Wesen und zwar der Mutter und Töchter vor Kurzem Gefühle erwacht, welche in Freude, Angst und Hoffen wechselten. Mrs. Lawton war durch ihren Gatten natürlich von Winstons Bewerbung um die Hand ihrer jüngsten Tochter in Kenntniß gesetzt worden, und doch beunruhigte sie diese Mittheilung, welche ihr nicht ganz unerwartet kam, nicht, denn sie hatte mit dem wachsamen, eifersüchtigen Auge einer Mutter zwar den Eindruck von Rosa's Wesen auf den jungen Befehlshaber wohl bemerkt, aber ihr gegenseitiger Abschied war ihr entgangen und sie bildete sich ein, Rosa wisse durchaus nichts von der Bewunderung, welche sie erregt.„Als sie aber später entdeckte, daß sie oft in träumerisches Sinnen verfiel und ein tiefes verrätherisches Erröthen ihre Wangen übersiog, wenn sie unerwartet daraus aufgescheucht wurde, so begann die Mutter von dem wadren Stande der Dinge sich zu überzeugen und um das Glück ihres geliebten Kindes Sorge zu tragen. Den Seelenzustand der beiden Schwestern zu beschreiben, der aus tiefster Ruhe in nie gekannte Gemüthsbewegüngen und schnellen Wechsel von Angst und Entzücken, von Hoffen und Zagen überging, das glückliche Bewußtsein zu schildern, welches einereine, tugendhafte Liede mit sich bringt und von dem Herzen noch tiefer empfunden wird, wenn es einer verwandten Seele dasselbe Gefühl eingestößt hat, erforderte eine geübtere und poetischete Feder als die meine. In Henry Greyson hatte Käthchen so viele mit den ihrigen übereinstimmende Charakterzüge entveckt; er hatte ein so warmes und großmäthiges Herz, so feine, gesellige Manieren, einen so reichen, gebildeten Geist, ein so offenes Wesen und endlich eine so hübsche Gestalt und ein so einnehmendes Gesicht gezeigt, daß, noch ehe er von ihr schied, sie nicht umhin konnte in jenen stillen Verabredungen, die wir Alle mit unserem Herzen zu haften pflegen, sich einzugestehen, da vie Zeit wohl kommen möchte, wo sie willig ihr Glück und ihre Freiheit in seine Hände legen würde, obgleich diese reiche Gade erst der Lohn für lunge, ausdauernde Hingebung werven sollte. Wenn eine junge Dame ihrem Herzen so viel zugestetzt, so ist das Resultat leicht vorauszusehen— Henry Greyson hatte, ohne es zu abnen einen tiefen Eindruck auf Käthchen gemacht. Die Besuche der Offiziere des Lyur waren ihr nur angenehme Unterbrechungen ihres einsamen Lebens. Ihr Scharfblick missen, die gerade beim Drama ein unumgängliches Erforderniß sind. Berlin, 5. Nev. Der„N. Pr..“ zufolge ist zuerst von dem verstorbenen Minister Wilhelm von Humboldt der Vorschlag ausgegangen, zu den Berathungen über die allgemeinen Angelegenheiten der k. Museen, außer den Vertretern der einzelnen Abtheilungen, auch etliche Kunstfreunde und Gelehrte hinzuzuziehen. Eine desfallsige Bestimmung hat später in dem, unter'm 27. December 1854 von des Königs Majestät vollzogenen Statut Platz gefunden, ist aber, wie es scheint, bisher nicht zur Ausführung gekommen. Wie verlautet, haben gegenwärtig auf Befehl des Prinzen=Regenten k. Hoh. der Wirkl. Geh. Rath Graf Raczynski, der Wirkl. Geh. Ober=Regierungsrath a. D. Dr. Johannes Schulze (früher im Unterrichtsministerium), der Geh. Ober=Baurath Stüler, der Ober=Tribunalsrath a. D. Dr. Schnaase, der Oberst und Chef des Generalstabes des Garde=Corps Frhr. v. Bergh und der Dr. Parthey, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, eine Aufforderung erhalten, für die nächsten drei Jahre durch ihre Theilnahme an den durch den GeneralDirektor v. Olfers abzuhaltenden Berathungen zum Gedeihen der k. Museen mitzuwirken. — Mit einer Spannung sondergleichen sieht man hier den Prezeßverhandlungen gegen den Dr. Eichhoff entgegen, welcher in dem in London erscheinenden Blatte„Hermann," dessen hiesiger Correspondent er ist, unter andern auch über Beamte des hiesigen Polizei=Präsidiums, und namentlich über den Polizei=Direktor Stieber, so eigenthümliche Enthüllungen gab. Ist die Sache schon an und für sich pikant genug, so wird sie dadurch noch pikanter, daß Dr. Eichhoff, wie man hört, für alle seine Mittheilungen öffentlich vor Gericht den Beweis der Wahrheit antreten will, und zu diesem Ende auch schon eine Menge Zeugen aus allen Ständen(selbst bis zu frühern Ministern hinauf, wie man sagen hört) in Vorschlag gebracht haben soll. Dieser Tage erschien auch noch eine besondere öffentliche Aufforderung des Dr. Eichhoff an den Polizei=Direktor Stieber:„Letzterer möge Angesichts der gegen ihn erhobenen Beschuldigungen, doch aus eigenem Antriebe die vorläufige Suspendirung von seinem Amte und die entsprechende Untersuchung gegen sich auf disciplinarischem Wege beantragen.“ Man sollte meinen, der Dr. Eichhoff müsse seiner Sache sehr gewiß sein, denn fonst spielte er ein sehr gewagtes Spiel. Seit Jahren hat keine Sache in unserer Hauptstadt ein so allgemeines Aussehen gemacht, wie diese. Berlin, 6. Nov. Bei JJ. kk. HH. dem Prinzen und der Frau Prinzessin Friedrich Wilhelm fand gestern Tafel Statt, an welcher IJ. kk. HH. der Prinz=Regent, der Prinz von Oranien, die Prinzen und Prinzessinnen des hohen Königshauses, so wie IJ. HH. die Prinzen Ludwig und Heinrich von Hessen und bei Rhein, der Fürst von Hohenzellern, II. DD. der Erkprinz Leopold und der Prinz Karl von Hohenzollern und andere hohe Herrschaften theilnahmen. Nach Aufhebung der Tafel begaben sich JJ. kk. HH. die Frau Prinzeffin Friedrich Karl und die Prinzessin Alexandrine nach Potsdam zurück. Heute Abends halb 7 Uhr treten JJ. kk. HH. der Prinz und die Frau Prinzessin Friedrich Wilhelm die Reise nach Schloß Windsor an und fahren in dem Lokal=Salonwagen der Köln=Mindener Bahn ven hier direkt nach Calais. Auf der Rückreise von London beabsichtigen Ihre königl. Hoheiten am großherzegl. Hofe zu Karlsruhe einen Besuch zu machen und daselbst am 3. Dez. der Geburtstagsfeier JJ. kk. HH. der Frau Großherzogin Louise beizuwohnen.— Gestern Mittag sind die Conferenzen, welche die Eisenbahn=Direktoren des norddeutschen Verbandes hierselbst abgehalten haben, beendigt worden. Hauptgegenstand der Berathung war, einen direkken Verkehr mit den rheinischen Bahnen herzustellen, und dazu gehören: Durchgang der Wagen, gleichmäßiger Tarif und gleichmäßige Abrechnung.— Der„N. Pr..“ zufolge soll es feststehen, daß bei der Wiederbesetzung der durch den Tod Dieterici's erledigten Stelle die Leitung des statistischen Büreau's von der Professur der Staatswissenschaften an der hiesigen Universität getrennt werde. Potsdam, 2. Nov. Die hiesige Kriegsschule wurde gestern eröffnet. Es sind, nach Mittheilung der„Nat.=.“, etwa 100 Zöglinge, welche darin Aufnahme gefunden haben. Leobschütz, 3. Nophr. Nach einer in schlesischen Blättern enthaltenen Todes=Anzeige ist der am 29. October bei Kandrzin im Duell erschossene Offizier vom 2. UlanenRegiment(s. Nr. 254 d. Bl.) der Freiherr Rudolph Vivigenz Maximilian von Eickstedt gewesen. entdeckte bald, daß Winsion seinen Kameraden an Geist und Erziehung dedeutend überlegen war, gleichfalls aber auch, daß er der Gesellschaft Rosa's den undedingten Vorzug gäbe; doch hätte selbst Henrp's Bild nicht ihre Seele gefesselt, so würde sie zu großmäthig und selbst zu stolz gewesen sein, nur im mindesten Aerger oder Eifersucht daruber zu empfinden, daß der geistreichste ihrer Besucher Rosa zum Gegenstande seiner besonderen Aufmerksamkeit erwählt habe. Wie die Sachen standen, belustigte sie sich mit Barnes und beschloß im Stillen seine Besuche zum Gegenstande einer kleinen Neckerei mit Henry zu machen, sobald sie ihn wie= versah, was ihrer Ueberzeugung nach in wenigen Wochen oder vielleicht gar Tagen geschehen würde. Bei jedem neuen Besuche Winstons bemerkte sie seine sich steigernde Neigung für ihrs Schwester, doch gegen alles Exwarten verschonte sie dieselbe mit Neckereien, denn mit ihrer durchdringenden, richtigen Auffässung überzeugte sie sich bald, daß en ihrer würdig sei und wünschte ihm allen Erfolg, indem sie Alles vermied, was stören konnie und schweigend das Resultat abwartete. Ein Besuch nach dem anderen ging din, ohne daß Rosas ruhiges, harmloses-Wesen von einer Aenderung zeugte und schon uung Käthchen an, sie in ihrem Innern der Unempfindsamkeit zu zeiden und zu fürchten, daß Winstons Aussicht sie zu gewinnen keine vielversprechende sei. Doch beobachtete sie dieselbe, immer aufmerksam, besonders bei dem Abschiedsbesuche. Als Winston die Hand seiner Geliebten nahm, wie er zuvor die der Mutter und Schwester genommen, demerkte Lätdchen daß sie mit jenem Ausbrucke des Bedauerns in ihrem lieblichen Gesichte, der beim Scheiden eines geachteten Freundes natürlich ist, zu ihm emporschaute. Doch plötzlich wechselte zu ihrem großen Erstaunen der Ausbruck ihrer darmlosen Juge, ein dunkles Erröthen bedeckte ihre Wangen und die Taubenaugen, welche vorder so unschuldig zu venen des Geliedten aufschauten, senkten sich und verschleierten sich mit den seidenen Wimpern und blickten nur wieder auf, um noch einen slüchtigen Blick auf die scheidende Gestalt zu werfen. Dann sank sie mit einem unbewußten Seufzer auf den Sitz zuruck, von dem sie sich erhoben, seinen Abschiedegruß entgegen zu nehmen. In diesem Erröthen, diesem zögernden Scheideblick und leisen Seufzer hatte Kätychen das Geheimniß ihrer sanften Schwester deutlich gelesen, obgleich sie nur ihre fruhere Unempfinesamkeit Königsberg, 4. Nev. Der„Kön..=Ztg.“ zufolge sind die Drr. jur. Muther und John zu ordentlichen Professoren der hiesigen Universität ernannt. Stettin, 3. Nov. Das Swinemünder Schiff„Therese“, Kapitän Stahnke, ist 12 Meilen von Peterhead gesunken. Mannschaft gerettet und gestern Morgen mit dem Postdampfer„Geiser“ in Swinemünde angekommen.— Nach einem hier eingegangenen Telegramm ist das Greifswalder Schiff„Gustav“, Kapitän Repke, mit einer Ladung Kohlen nach Greifswald bestimmt, von der„Emilie“, Kapitän Bleckert, in den sogenannten Kuhlen(Sund) übergesegelt worden. Ein Mann ist gerettet. Erfurt, 3. Nov. Am 1. d. M. ist die hiesige Kriegsschule unter einer Betheiligung von 138 Lernenden eröffnet worden. Richtpreußische Schüler haben sich, wie die„Magdes. Ztg.“ hört, bis jetzt zu diesem Zwpecke hier nicht eingefunden. Halle, 2. Nov. In der Stadtverordneten=Versammlung ist, der„Magd. Ztg.“ zufolge, der Antrag eingebracht worden, die nöthigen Schritte zu thun, damit die königliche Polizei=Direktion aufgelöst und der Magistrat wieder in den vollen Besitz der Polizeigewalt gesetzt werde. Hannover, 3. Növ. Gestern war eine junge Dame aus Schlesien mit dem Brannschweiger Eisenbahnzuge hier angekommen und in einem hiesigen Gasthofe abgestiegen. Anscheinend ganz heiter erschien sie an der Table dihôte, besuchte auch Abends das Theater. In der Nacht hatte ein Fremder Stöhnen gehört, ohne weiter darauf zu achten; gegen Morgen hörte der Gasthefbesitzer einen Fall, die junge Dame hatte sich aus dem Fenster des zweiten Stockwerks auf die Straße gestürzt und wurde mit gebrochenem Arm vom Pflaster aufgehoben: Nachts hatte sie sich(ziemlich ungeschickt) die Pulsader abzuschneiden versucht und ein Tuch in den Mund gesteckt, um nicht zu schreien. Ein Gardinenband, das sie aus naheliegender Absicht genommen hatte, fand man noch um den Hals geschlungen bei ihr. Die Abschiedsbriefe, welche sie absandte, hatte sie schon vor und nach Tisch geschrieben. Den ihr zu Hülfe Kommenden hat sie Mittellosigkeit als Grund ihrer Verzweiflung angegeben; bei und nach dem Verbande sprach sie sehr ruhig. Es wurde sofort an den Vater der Unglücklichen in Schlesien telegraphirt.(N. H..) Hamburg; 2. Novhr. Der erste Nevember ist ein für die hiesigen Gewohnheiten und Einrichtungen bedeutungsvoller Tag, es ist der halbjährliche Umziehetag, der die Straßen mit Mobilien und häuslichen Geräthschaften auf hechbepackten Wagen und die herumziehenden Wirthschaften mit Verwirrung anfüllt. Da an diesem Tage auch die halbjährlichen Miethen bezählt werden müssen, so finden nach einem alten Gebrauche eine Anzahl der ärmsten Bewohner der Stadt, denen das Geld zur Miethbezahlung fehlt, Hülfe und Geld auf der Polizei, die jedesmal dazu einen Beitrag von der Gesellschaft der Armenfreunde erhält. Die Zahl der Hülfe Suchenden ist bei uns ein ziemlich sicheres Merkmal von den allgemeinen Erwerbszuständen in den untern Klassen: der gestrige Andrang kann nur als ein mittlerer bezeichnet, werden. Weimar, 3. Nov. Die. Cotta'sche Verlagsbuchhandlung hat dem hiesigen Gemeindevorstande tausend Exemplare einer Sammlung„ausgewählker Schiller'scher Gedichte für die Jugend" zur Vertheilung an die hiesigen Schulen zum Geschenk gemacht.— Nächsten Sonnabend wird der großh. Hof von Eisenach nach Weimar übersiedeln. Gotha, 1. Neov. Mit dem heutigen Tage tritt in der Organisation des Gendarmerie=Kommando's unseres Herzogthums eine wesentliche Veränderung ein. Dasselbe ist nämlich von heute ab aufgehoben und sind dessen Geschäfte in Betreff der Oberaufsicht und Handhabung der Disciplin über die Gendarmerie auf unser Staatsministerium übergegangen und werden unmittelbar von dieser obersten Staatsbehörde fernerhin versehen. Die bisher dem GendarmerieKommando überwiesen gewesenen, auf die Dienstthätigkeit der Gendarmerie bezüglichen Geschäfte haben fernerhin die Gendarmerie=Wachtmeister zu besorgen. Man erwartet von dieser Geschäftseinrichtung eine wohlfeilere, schnellere und einheitlichere Handhabung der Polizei, als sie bisher bei uns bestand. Kassel, 5. Novbr. Die Zweite Kammer hielt heute eine geheime Sitzung, in welcher der von dem Abgeordneten Herrlein gestellte Antrag:„Sr. kgl. Hoh. dem Kurfürsten eine Adresse für Wiederherstellung der kurhessischen Verfassung von 1831 zu überreichen,“ mit 39 gegen 5 Stimmen angenommen wurde. nicht begreifen konnte; denn sie wüßte, daß Rosa bis jetzt in ihren offenen Blicken jede Bewegung ihres schuldlosen Herzens ausgesprochen hatte, daß sie selbst nicht mit allem Mädchenstolze solch ein Gefühl verbergen konnte; der zauberhafte Handedruck war ihr ganz unbekannt- und um so überraschender mußte ihr deshalb Rosas schnelles Auffassen und Erwidern dieser Leidenschaft erscheinen. " Ich will nicht behaupten, daß Rosa Lawton nie an Liebe dachte, bevor ihr die Bedeutung verselben plötzlich so klar geworden, denn welches weibliche Wesen, gebildet oder ungebildet, hätte in ihrem Alter nicht wenigstens zuweilen solche Ideen gehabt, auf welche die Erziehung sie schon hinweisen mußte, wenn es die Natur nicht that. Nur wenige Novellen waren von Mrs. Lawton zur Unterhaltung ihrer Töchter gewählt, doch wo ist die Novelle, deren Thema nicht von Liebe spricht? Ueberwältigt von der plötzlichen, beseeligenden Bewegung, welche sich ihrer Seele bemächtigt, war sie bei dem Scheiden ihres Geliebten auf ihren Sitz zurückgesunken und blieb mit nach der Thür gerichtetem Gesichte einige Augenblicke in vollkommener Bewußtlosigkeit dessen, was um sie vorging. Das erste Mal in ihrem Leben war es ihr wohltäthig, sich mit ihrer Schwester von der Gegenwart ihrer geliebten Eltern zurückzuziehen, das erste Mal erschien ihr das Gespräch dieser geliebten Schwester, uninteressant und ermüdend und zum ersten Male füllte ein anderes Bild als diese Theuren ihre Gedanken und Träume. So umfassend und überwältigend auch diese Liebe war, die jeder neue Tag nur noch zu stärken und vermehren sohien, so würde ein oberflächlicher Beobachter doch kaum eine Spur davon demerkt daben. Das süße Bewußtsein geliebt zu sein, breitete eine Glorie um ihr ganzes Sein und verlieh seldst den frohen Tagen der Kindheit einen höheren Wieverschein. Doch ihre alltäglichen Beschäftigungen und gewohnten Erholungen wurden nicht vergessen, Bücher, Musik, Nadelarbeiten, ihre Liedlinge, Alles behielt seine Zeit. Nur überzeugte sich Käthchen, daß die am aufmerksamsten gelesenen Bücher und die am heufigsten geübten Musikstücke allemal diejenigen waren, welche Winstion empfohlen oder selbst ganz besonders bewundert hatte. Die Mutter hatte, wie schon erwähnt, an den ungewohnten Träumereien den Seelenzustand ihrer Tochter erkannt, in welchem Wiesbaden, 5. Novbr. Se. Hoh. der Herzog und s Schweiz. die gesammte herzogliche Familie sind heute Nacht hier an Aus Bern, 6. Rov., wird telegraphirt: Der Besehl. gekommen. Am Montag beginnen die Hofjagden und wer= zur Unterzeichnung der Verträge ist aus Turin in Zürich den, mexgen die dazu geladenen Cavalierz, Frzherzag Ste= angekemmen. Man glaubt, die Unterzeichnung würde morphan, Sraf metternich, Graf Lich und ungere, hier eist, gen, Montag, stattfinden und die Zusammenberufung des tressen. Congresses unverzüglich darauf erfolgen. Auch will man a. Aus dem ggss. Amte Wallmerod, 4. Novemrer, wissen, der Congreß werde zu Paris stattfsinden. Graf couaro v. Walderdorff, Rittmeister in österreichi= Aus Zürich, 6. Novbr., wird telegraphirt: Die Beschen Diensten, welcher mit großer Bravour in dem letzten vollmächtigten Frankreichs, Oesterreichs und Sardiniens haFeldzuge bei Magenta und Solferino mitgefochten hat, ist ben gestern eine General=Conferenz gehälten, welche von MitGeshterm Ghend uderde shm au sh 469.5i8 3 Uhr dauerte. Die Verträge werden morgen oder ". abenv wutor eym zu ehren ein graßer Fäckelzug am Dinstag unterzeichnet und die Bevollmäichtigten am Tage darauf abreisen. Der österreichische Bevollmächtigte, Herr gevracht,n 5 3..) Mannheim, 4. Nov. Vorgestern Abend trafen telegraphische Depeschen von der Schweizergrenze hier ein, welche mittheilen, daß der Rhein unter fortwährendem wolkenbruchartigen Regen und tobendem Sturme zusehends wachse und schon zu einer seltenen Höhe gelangt sei. Die Birs sei an vielen Stellen ausgetreten und habe bei St. Jakoh beträchtlichen Schaden angerichtet. Eben so bestätigen Reisende, welche mit der Eisenbahn auf der französischen Seite von Basel gestern hier ankamen, daß die Niederungen von Hüningen bis Kleinkems auf eine Strecke von mehreren Stunden unter Wasser seien und Gleiches soll in der Nähe von Straßburg, in der Richtung nach Wanzenau, vorliegen. Hiernach haben ohne Zweifel auch auf badischer Seite bedeutende Ueberschwemmungen stattgefunden, und die Nebenflüsse Kinzig, Murg 2c. werden wohl ebenfalls Anlaß zu Klagen gegeben haben.(M..) Heidelberg, 4. Nov. Gestern Abend brannte es in dem zwei Stunden von hier entfernten Sandhausen, wobei eine Fabrik und mehrere Häuser ein Raub der Flammen geworden sein sollen. Karlsruhe, 5. Novbr. Von Freiburg sind die HH. Domdekan Dr. Hirscher und Priester Krauth, Assessor der Kurie, hier eingetroffen. Wie man vernimmt, sollen sie im Auftrage des Herrn Erzbischofs Verhandlungen mit der Regierung pflegen, nnter anderm über die Ausfolgung des Benefizial=Einkommens an die während des Conflikts vom Herrn Erzbischof ernannten Pfarrer, so wie wegen Ausgleichung anderer Coufliktspunkte, um den Vollzug der abgeschlossenen Convention einzuleiten. Stuttgart, 2. Nov. Der Bau der neuen pomologischen Lehranstalt von Lukas zu Reutlingen ist schon so weit vorangeschritten, daß die Eröffnung dieses gemeinnützigen Instituts mit dem nächsten Frühjahr jedesfalls erfolgen kann. der bereits angemeldeten Zöglinge ist so groß, daß zunächst der Bestand der Lehranstalt gesichert ist. Leider ist Lukas, der Garten=Inspektor und Lehrer an der landwirthschaftlichen Akademie zu Hohenheim, dadurch genöthigt, aus der letztern auszuscheiden. Mänchen, 2. Nov. Durch kgl. Entschließung wurde der durch mehrfache nationalökonomisch=statistische und andere #terarische Arbeiten in weiteren Kreisen bekannte MinisterialAccessist Dr. Karl Seuffert dahier, dann der RegierungsAccessist Jodlbauer in Augsburg, bekannt als Verfasser eines landwirthschaftlichen Reiseberichts durch Deutschland, Belgien, England und Ungarn, zu Ministerial=Sekretären im Staatsministerium des Handels und der öffentlichen Arbeiten ernannt. Wien, 4. Nev. Der neueste Bankausweis zeigt eine Vermehrung des Baarschatzes um 77,441, fl., welcher jetzt 79,167,609 fl. beträgt. Diese Vermebrung ist sehr unbedeutend, dafür aber weist die Rubrik„Werth der Bankgebäude und andere Activa“(Silberwechsel) die sehr starke Vermehrung um 7,923,520 fl., womit sie 32,645,973 fl. erreicht hat, auf; eine Höhe, welche dieselbe nie zuvor gehabt. Eben dadurch wird erklärlich, weshalb der Banknotenumlauf um 4,430,254 fl. zunahm, und bis zu 476,622,015 fl. hinanstieg. Die Rubriken: Grundentlastungs=Obligationen im Besitze der Bank, Eisenbahn=Kaufschillings=Raten, fundirte Schuld, Vorschüsse auf das englische Anlehen und auf das, Aprilanlehen sind geblieben wie im vorigen Monat, nämlich 23,074,357 fl., 40,000,000 fl., 49,922,616 fl., 20,000,000 fl.(in Silber), 133,600,000 fl. Das Escompto hat sich um 952,265 fl., die Vorschüsse auf Staatspapiere um 1 Mill. 15,645 fl. vermindert und es betrug jenes 39,238,882 fl., diese 58,513,440 fl. Die segenannte Staatsgüterschuld hat sich um 200,000 fl. vermindert und beträgt noch 98 Mill. 700,000 fl. Die Vorschüsse auf Hypotheken haben sich von 48,036,034 fl. auf 48/163,834 fl., die Pfandbriefe im Umlgufe von 35,178.045 fl. auf 35/318.955 fl. vermehrt. diese sich jedes Wort, jeden Ton und Blick des Geliebten zurückrief und sich über sich selbst wunderte diese Hingebung nicht eher bemerkt zu haben, die ihnen, wie sie jetzt einsah, so berepisam dargelegt worden war. (Fortsetzung folgt.) v. Menschengen ist zu Zürich angekommen, nachdem er die österreichischen Dampfer in die Hände schweizerischer Commissare deponirt hatte. Italien. Venedig, 28. Ockt. Der versenkt gewesene und wieder herausgehobene Lloyddampfer Roma, welcher schon eine kurze Probefahrt angestellt hat, ist vollkommen wieder hergestellt, und es fehlt nur noch die vollständige innere Einrichtung desselben, wonach derselbe seine Fahrten wieder eröffnen kann. Dieser Dampfer wird der Lloyd=Gesellschaft wieder zurückgestellt werden. VBenedig, 29. Oct. Dieser Tage wurde eine förmlich bewaffnete, aus zwölf Köpfen bestehende Räuverbande auf frischer That errappt und ergriffen. Dieselbe drang nämlich, vollständig bewaffnet, in der Nähe von Ochiobello, in die vereinzelt dastehende Wohnung eines Gutsbesitzers und forderte denselben unter den schrecklichsten Drohungen auf, ihnen all sein Geld auszuliefern und sie mit Wäsche und Kleidungsstücken zu versehen. Als dieses geschehen war, ließen sich die Räuber Wein und Essen verabreichen und zechten und jubelten lustig darauf los. Indessen war ein in einem Wirthschaftsgebäude verborgen gewesener Knecht, nach Ochiobello geeilt und hatte den dortigen Gendarmerieposten von dem Vorgefallenen benachrichtigt. Derselbe begab sich sogleich an Ort und Stelle, umzingelte das Gebäude und sing die nach verzehrter Mahlzeit lustig herauskommenden Räuber, ohne auf den geringsten Widerstand zu stoßen, sämmtlich ab. Jedes Leugnen wäre unnütz gewesen, da sie sich im Besitze der geraubten Gegenstände befanden, die sämmtlich bei ihnen vorgefunden wurden. Und so wurden dieselben der strafenden Gerechtigkeit übergeben, welche, mit solchen Beweismitteln in der Hand, kurzen Prozeß mit ihnen machen wird.(Oest..) Rom, 28. Octdr. Die römische Regierung hat von Neuem den Mais, dessen Ausfuhr seit dem 30. Juni wieder gestattet war, auf die Liste der Brodfrüchte gesetzt, deren Ausfuhr aus dem Kirchenstaate derboten ist.— Der„Allg...“ zufolge war der Papst seit vier Wochen ununterbrochen wohl und wird von den Aerzten als genesen betrachtet. Doch ist allerdings die gelegentliche Disposition zu einem chronischen Uebel zurückgeblieben. Während der vormonatlichen Krankvon der Amnestie Gebrauch gemacht, ist nach Frankreich zurückgekehrt und befindet sich hier, um sich als Advokat einschreiben zu lassen.— Gestern ist Paulin, der Direktor der Illustration, beerdigt worden. Seit langer Zeit hatte man nicht ein so großes Leichengefolge gesehen.— Von morgen ab erscheint hier eine Wochenzeitung,'Union Chretienne, welche gelehrte, wissenschaftliche und andere Mittheilungen aus dem Gebiete der Theologie, Philosophie und Kirchengeschichte aller Confessionen bringen will.— Auf der Eisenbahn von Luxemburg nach Thionville hat ein bedeutender Erdsturz Statt gefunden, doch ist der Weg durch angestrengte Arbeit bald wieder frei geworden. Holland. Amsterdam, 4. Nov. Das„Batav. Handelsblad“ meldet Folgendes: Wir empfangen die bedeutsame und für uns erfreuliche Nachricht, daß der General=Lieutenant I. van *(München, 31. October.) Bei dem gestrigen Hochamt in der Allerheiligen=Kapelle kam eine vom General=Musikdirektor Lachner neu komponirte achtstimmige Messe zum ersten Mal zur Auffüdrung. Die„Rlg. Zeg.“ sagt darüber: Diese meisterhafte große Schöpfung zeichnet sich namentlich dadurch aus, daß die tiefste religiöse Empfindung mit dem edlen kirchlichen Siyl im vollsten Einklang bleibt. Lachner wußte, insofern es zulässig, mit richtigem Takt auch die kirchlich=dramatische Seite in Anwendung zu bringen. #.* Der Münchener„Punsch“ bringt folgenden Satz:„Wenn man am Schillertage das„Lied von der Glocke“ declamirt, so bitte ich, den Schluß vahin abzuändern, daß man statt„Friede sei ihr erst Geläute“ sage:„Waffenstillstand sei ihr erstes, Präliminarien ihr zweites, Conferenzen ihr drittes, Congreß ihr 48 und Friede erst ihr funftes Geläute, wenn bis dadin nicht schon alle Stricke gerissen sind.“ Einer, welcher die Dichtung gern mit der Wirklichkeit in Einklang eringt.“ #* Jennp Lind hat wieder eine Kunstreise durch die drei Königreiche angetreten.„Sie ist jetzt in Irland, und gad vor einiger Zeit mit ihrem Manne, dem Clavierspieler Goldschmidt, und dem Geiger Joachim in Dublin ein gtänzendes Concert. Sie war ebenfalls engagirt, mitzuwirken in einem Oratorium von Händel, das Ende Octoder in Dudlin zur Aufführung kommen sollte. „.#.“ Im Jahre 1858 besorderte die englische Post 522 Mill. denen 1,300,000 recommandirt wären. Die Hälfte ser Briefe kommt auf die Londoner Correspondenz, da hier Driefe auf jeden Einwohner kommen, 34 in Eoindurgb, 33 in Dublin, 30 in Manchester, 28 in Birmingham, 26 in Liverund 24 in Glasgow das Jahr. Im Durchschnitte kommen in England 26 Briefe auf jeden Bewodner, 16 in Schottland und 7 in Irland. taoni, bestattet. Er erreichte das hohe Alter vom#### Jahxen. Durch diese in ganz Italien, und darüber hinaus, bekannte Persönlichkeit war während fast zwei Menschenaltern jenes System der Cenjur vertreten, welches die wechselnden Phasen der passiven Thätigkeit des hiesigen wissenschaftlichen Lebens und Treibens in der Presse beherrschte.— Das im Augenblick sehr eintönige äußere Leben unserer Stadt wurde in den voraufgegangenen Tagen durch eine Esposizione orticola-agraria auf dem Pincio angenehm unterbrochen. Erst seit vier Jahren sind hier Frühlings= und Herbst=BlumenAusstellungen eingeführt: es waren deutsche Gärtner römischer Adeligen, durch die sie zu Stande kamen. Die diesmalige war besonders reich. Seltene tropische Pflanzen, wie Gynerium argenteum, Galactodendron der Cordilleren von Venezueta und Victoria regta vom Amazonenstrom waren, hier aus Samen gezogen; in den schönsteil Exemplaren zu Turin, 31. Oct. Der Generzl Garihalds, der am 28. hier eingetrosfen war und am 29. von dem Könige empfangen wurde, dem er die Sachlage in Mittel= Italien vom militärischen Gesichtspunkte auseinandergesetzt hat, ist gestern mit dem ersten Eisenbahnzuge wieder nach MittelItalien zurückgereist. Im Laufe des vorgestrigen Tages wurde Garibaldi von vielen politischen Personen aller Parteien besucht. Garibaldi ist von hier nach Modena gegangen und wird sich nach zweitägigen Aufeitthalte von dort nach Rimini begeben. Derselbe führt jetzt den Titel Exceltenz, nachdem die Munizipalität von Rimini ihm am47.—das riminesische Patriziat ertheilte.„f„ Turin, 5. Nov. Laut seiner Depesche uus Bötegna hat der Bischof von Rimini einen Brief veröffentlicht, in welchem er erklärt, niemals beleidigt, noch insultirt, noch verhaftet worden zu sein. Er sagt ferner, der freien Inspektion seines Bisthums seien keine Hindernisse in derk Weggelezt worden. Mailand, 28. Oct.„Der„Pungolo“ will aus einem Bericht der Statthalterei zu Venedig wissen, daß seit Januar d. J. 40,500 Personen aus der venctianischen Provinz ausgewandert seichten 1282252 Aus Genug,.Nov., wird telegraphirt, Man versichert, daß die National=Versammlungen Centrak=Italiens die Regentschaft dem PPrinzen Carignan sitvertragen würden, Frankreich. Paris, 15. Nov. Graf Walewski ist mit Gemahlin heute nach Compiegne abgereist. Am 14. wird der Namenstag der Kaiserin daselbst mit gtoßem Glanze gefeiert werden. Die Erinoline ist, wie es scheiit, definitiv vom kaiserlichen Hofe verbannt und hat wenig Aussichten auf Restauration für die bevorstehende Winterfaispn.— Prinz Jerome istinur leicht unpäßlich und nicht schwer errrafkt, wie man gestern hier sagte. Die Ernennung des Herzogs von Padua zum Großoffizier der Ehrenlegion hat in so fern hier Aufsehen erregt, als, was bis jetzt in den Annalen des Ordens einzig dasteht, der Herzog der Grad eines Commandeurs übersprungen hat, Selbst der Großkanzler des Ordens, Marschall Pelissier, soll dem Herzeg von Padua hierzu in einem sehr verwunderten Tone gratulirt haben.— Der ehemalige Quästor der gesetzgebenden Versammlung, Baze, hat Swieten, Commandant des indischen Kriegsheers, in Person den Oherbeschl üher die Erpedition gegen Bonin übernehmen wird. Großbritannien. Graosiund und Sreareiee. Sailth Nems zusolge haßen sch England und Franrreich in Bezug auf die Expedition nach China vollständig geeinigt, und bedeutende Streitkräfte werden im nächsten Frühling nach dem Peiho abgehen.— Wie die Morning Post meldet, wird England keine etwa durch den Krieg mit Marokko herbeigeführte Beeinträchtigung der britischen Interessen dulden. Dasselbe Blatt bemerkt, während es bestätigt, daß der Züricher Friedens=Vertrag noch nicht unterzeichnet sei, die noch zu lösenden Streitpunkte seien unerheblich.— Die Merning Post lenkt die Aufmerksamkeit des Publikums auf die San=Juan=Frage, die nach ihrer Meinung sich noch sehr drohend gestalten kann, da Hr. Cass, der amerikanische Minister des Auswärtigen, kein Freund Englands sei und von jeher für die Ausbreitung Amerika's nach Norden hin gearbeitet habe.— Die Blätter melden den Tod des Vice=Admirals Sir H. L. Baker(geboren 1787). Er trat im Jahre 1797 in den Seedienst und zeichnete sich bei der Erstürmung von Sumapa(San Domingo) im Jahre 1827, bei der Vertheidigung von Anholt im Jahre 1811 und in Guadeloupe im Jahre 1815 aus.— Durch Vermittlung eines deutschen Kaufmannes und der Times wird ein Vorfall vor die Oeffentlichkeit gebracht, der am allerwenigsten im freiesten Lande Europa's hätte vorkommen sollen, und der jedenfalls zu einer Klage vor den Gerichten führen wird. Der Sachverhalt wird folgendermaßen geschildert: Am 20. October, um 2 Uhr früh, war Dr. med. Biermann aus Hannover, von Bremen in Hull gelandet. Kaum im Hafen angekommen; erschien ein Zollheamter mit einem Policisten an Bord, um Dr. Biermann's Papiere zu untersuchen, da der preuß. Vice=Consul, Hr. Atkinson, durch ein Telegramm aus Berlin benachrichtigt worden war, daß ein gewisser Dr. Richard Tiemann, der sich mehrere Fälschungen zu Schulden kommen ließ, auf. benanntem. Schisse nach Hull kommen werde und verhaftet werden musse. Es half nichts, daß Dr. Biermann aus seinen Papieren nachwies, daß er nicht der Gesuchte sei; er wurde verhaftet, und mit ihm ein anderer Passagier, ein Herr Landwehr aus Hannover, der für den Doctor aufgetreten war. Am anderen Morgen, um 11 Uhr, wurde ihnen in Gegenwart des preuß. Vice=Consuls vom Gerichte ordgsgemäß der Grund ihrer Verhaftung angezeigt, ihr erklärte ihnen der Richter, er müsse sie bis a und um musse fi bis auf Weiuu 4 Uh. teres in Haft behalten. In so weit war das Verfahren zu entschuldigen; aber unverantworklich im höchsten Grade bleibt es, daß der Verdächtigte den Tag und die Nacht über in einer kalten, kahlen Zelle mit gemeinen Verbrechern untergebracht wurde, wo er vor Kälte und Ekel nicht schlafen konnte, und daß man ihm erst dann eine anständige Stube anwies, als es sich nicht mehr verkennen ließ, daß seiner ohnedies angegriffenen. Gesundheit Gefahr drohe. Erst am zweiten Tage wurde er mit seinem Reisegefährten entlassen, und zwar ohne Entschuldigung von Seiten des Gerichtes, und nicht etwa, weil dieses seine Unschüld anerkannte, sondern weil zwischen Preußen und England kein Vertrag zur Anhaltung von Criminal=Verbrechern bestehe. Dr. Biermann hat beim hännöber'schen Gesandten in London geklagt; und wenn dieser die Sache vor die Gerichte bringt, so wird dem Mißhandelten eine eclatante Genugthuung gewiß nicht verweigert werden.— Der Great Eastern ist gestern Vormittags glücklich im Southampton=Wasser angekommen. London, 6. Nev., Morgens. Der heutige Observer, das Wochenblatt der Whigs, sagt, die Ankündigung der gestrigen Morning Post sei verfrüht, indem ein vollständiges Congreß=Arrangement zwär der Vollendung näher gerückt, jedoch noch nicht erzielt worden sei. Der Brief des Kaisers Napoleon habe allerdings Mauches gefordert; aber England mid Preuißen vertrauten nicht unbedingt auf die päpstlichen Reform=Zusagen, und England werde den Italienern niemals Restaurationen oder unbillige Regierungsplane aufdrängen. —. Es wichet heute wieder ein heftiger Sturm. Rußland und Polen. St. Petersburg) 27. October. Mit Anfang des nächsten Jahres tritt; dem„Hamburger Korr.“ zufolge, die neue Eintheitung in Kraft, welche der Kaiser für die Grenzwache angeordnet hat. Die Halbbrrgaden werden in Brigaden umgeformt, die Brigaden Wilno und Ismaillfernerhindie Brigaden von Tauroggen und Kubeiskaja heißen und die: Aufseher mit ihren Gehütfen als Offiziere besoldet werden. Für die daraus erwachsende Mehr=Ausgube sind 364,790 S. jährlich auf den Reichsschatz angewiesen.— Ein heftiger Sturm, der in der Nacht vom 20. auf den 21. d. bei Kronstadt wüthete, aus Nordost anhob, und nach und nach bis Süd zu Südwest umzing, hät den auf der Rhede ankeinden Schiffen vielen Schäden zugefügt. Die Dampf=Frezatte. „Kamtschatka“, welche mit dem englischen Dampfschiff„Emperor“ und dem Dampfschiff„Ochta“ in Kollision gerieth, verursachte namentlich dem letztgenannten an Masten und Schornstein stanke Havarieen. Der gefährdete Tender„Kobischik“ konnte nur mit Hülfe zweier Schraubenboote in Sicherheit gebracht werden: Der Südwestwind, welcher in letzter Zeit vorherrschte, hat uns übrigens Thau= und Schmutzwetter gebracht, so daß bereits aller Schnee wieder verschwunden ist. — In Moskau eröffnete der bekannte Professer Babst einen öffentlichen Kursus der politischen Oeronomie, der besonders für den jungen Kaufmanns= und Handwerkerstand bestimmt K st.— Die Mäßigkeitsvereine erstrecken sich nun auch bis nach Irkutsk, wo die Besucher des dortigen Lese=Kabinets zwei Gesellschaften gegründet haben, die eine, um gegen die Trunksucht zu operiren, die andere, die gänzliche Enthaltung alles Branntweintrinkens zu veranlassen. St. Petersburg, 27. Oct. Das letzte Kapitel des St. Georgs=Ordens hat denselben an mehrere Offiziere verliehen, die sich bei dem Sturm auf Weden ausgezeichnet haben!— Die hiesigen Wechsler fordern jetzt bei dem Umtausch von Creditbillets gegen Silber 4½ Prozent und gegen Kupfermünze 2 Prozent Agio.— Das Interesse an der Schillerfeier, schreibt man der„Schles. Ztg.,“ bekundet sich auch in den hiesigen, in russischer Sprache erscheinenden Zeitungen, wie denn überhaupt Schiller's Name unter den deutschen Dichtern in Rußland bei Weitem der populärste und sein Einfluß auf die Literatur der größte ist. Sappten. Man erfährt aus Alexandria über Marseille, daß der englische General Malcolm, seitens der Königin Victoria, Said Pascha ein reiches Geschenk überreicht hat. Die Engländer bereiten den Burchmarsch der nach China bestimmten Truppen vor: Bekamntmacheung. Die Post aus England ist heute, 7½ Uhr Abends, ausgeblieben. Bonn, 6. November 1859. Post=Amt. Marr. " Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4ten Klasse 120ster koniglichen Klassen=Lottierie fiel 1 Hauptgewinn von 50000 Thlr. auf Nr. 87536. 3 Gewinne zu 5000 Thlr. fielen auf Nr. 4645, 28012 und 43461. 3 Gewinne zu 2000 Thlr. auf Nr. 3006, 19146 und 47200. 32 Gewinne zu 1000 Thlr. auf Nr. 1939, 3139, 5584, 10968, 12630, 16611, 17756, 23207, 29607, 33592, 36952, 40940, 43626, 44693, 44736, 45056, 47297, 49241, 49550, 49825, 52371, 55724, 64578, 65109, 70645, 70894, 73769, 82908, 84094,88259, 88819 und 89885. 51 Gewinne zu 500 Thlr. auf Nr. 1453, 2264, 2700, 7980, 9648, 9998, 10291, 13794, 15896, 16129, 19711, 26460, 29761, 30241, 32536, 37201, 39258, 41489, 41770, 43488, 45791, 48470, 49267, 51409, 52612, 59493, 61564, 61962, 62155, 62206, 62757, 62825, 65047, 65094, 65253, 70788, 72313, 72353, 75449, 75513, 77826, 78738, 79018, 79179,81774, 82827, 83170, 85080, 85739, 85924 und 91451. 65 Gewinne zu 200 Thlr. auf Nr. 3375, 6971, 10403, 10622, 10708, 12431, 12439, 14959, 16215, 16422, 17272, 18639, 21484, 22972, 24209, 24425, 28147, 30780, 30830, 35004, 35114, 37193, 38329, 41277, 43436, 43979, 47330, 47667, 48099, 50127, 50791, 51579, 52565, 52640, 53450, 53992, 54113, 54294, 55700, 55973, 57520, 61222, 61274, 61558, 62006,62147, 63365, 63791, 65429, 65870, 65967, 67116, 67687, 68366, 70190, 70920, 71573, 74128, 77852, 78493, 80515, 81646, 85533, 86803 und 90793. Berlin, den 5. November 1859. Borsen=Course der Staats=Papiere und Aktien. Frankfurt, 6. Nov. Das Geschäft im heutigen Privatverkehr war ohne Leben und die Course im Vergleich gegen gestern ohne wesentliche Aenderung. Aus Berlin wurden Credit=Aktien 80¾ und National 61 3 gemeldet. 5pCt. Met. 55¼ .; 5pCt. National 60¼=60½ bez.; 4½p Ct. Metall. 49½.; 3pCt. Span. 40½.; 1½ pCt. do. 31¾.; Wiener BankAkt. 844., 841.; österreichische Credit=Akt. 188=188 bez.; Darmst. Bank=Aktien 178 bez. u. Gld.; Zettel=Bank 222 220 G,; Meininger 713/8.; Frankfurter Bank=Aktien 113¼ Luxemburg 67½.; Pereire 500.; Rothsch. 440 Berbacher 134¾., 134 Gld.; Maxbahn 911 Gld.; Ostbahn 100., 99½.; volleingezahlte 101., 100½.; Staatsbahn 251.; Elisabethbahn 135.; Rhein=Nahebahn 45.; 100=fl.=Eisenb.=Part.=Loose 91¾., 91½.; österr. 250=fl.=Loose 85.; kurh. 40=Thlr.=Loose 41½., 41.; Bad. 35=fl.=Loose 51½,., 51.; Wechsel auf Wien 937 6. Frucht=, Getraide= und Oel=Preise. Mainz, 4. Nov. Der heutige Getraidemarkt brachte wenig Veränderung. In der Halle Waizen per 200 Pfd. 10¾=11½ fl. Korn 180 Pfd. 7¾=8 fl. Gerste 160 Pfd. 7 fl. Im Großhandel hat sich wieder mehr Geschäft in Roggen und Gerste nach dem Niederrhein entwickelt, während sich für Waizen, bei aller Festigkeit, noch wenig Abzug findet. Bei dem nunmehr eingetretenen guten Wasserstand, und, wie man hofft, billigeren Frachten dürfte sich aber auch hierin bald ein lebhafteres Geschäft bilden. Zu notiren ist Waizen 10 3/ 211½ fl. Roggen 9 fl. Gerste 9 1/6=9¼ sl. per 200 Pfo. Rüböl 21½ fl. per 100 Pfd. Branntwein 27 fl. erkl. Klov. Neuß, 5. Nov. Th.S. P. A1.-###1. Qualität 6 21— à 200 K 22.„ 6 14 .=G. 13.„ neuer 6..— saizen 1. ——— .=G. 13. Land=Roggenz 3. 5 15— Wintergersie. idem Sommergersie idem Buchwaizen idem Hafer... idem Erbsen... idem 4 254 25•— •12— 4 12 Rübsamenp. Verl. Sch.•19— Aveel=Samen... 3 9— Karioffelnà 200f.=G..20— Rüböl p. 100#.neues G. 12 9— Rübkuchenpr. 1000 St. 31—— Preßkuchen 2000An. G. 29—.— Leinkuchen pr. 2000 fl. 48—— Branntwein pr. Ohm 15—— Gereinigtes Oel 12 24 Heu per Crr. à 100 fl.— 24— Strod per 200 Kl..=G. Getraide bei guter Zufuhr ohne Aenderung. Rüböl still. Will be published Thursday: Sabbath- and other Musings of A DEVOUT MIND, with tuo, other short poems, vix: a version of some German verses, entikled„Die St. Apollinariskirche" and a description of the feelings with uhich the author contemplated the Statue of the dead Suviour on the cross erected in a chapel belon that church, br the Rev. Robert Lec, I. C. P. Bonn on the Rhine, 1859. A. Marcus. Heute Dinstag den 8. Novhr., Nachmittags 1 Uhr, de s Mobilar=Verkaufs im Hause Koblenzerstraße 119. Es werden zum Verkaufe ausgestellt: Schränke, Tische, Stühle, Bettstellen, Matrazzen, Oefen, eine Fournaise und sonstige Hausmobilien. Der Königl. Gerichtsschreiber, Genick. Ausverkauf. Um mit verschiedenen Artikeln meines Lagers aufzuräumen, verkaufe ich von heute an gegen baare Zahlung solche unter Fabrikpreisen. Indem ich um geneigten Zuspruch bitte, verspreche ich, reelle Bedienung. N. Ungar, Venzelgase 438, Bestes oberruhrsches Schrott= und Fettgeriß aus dem Schiffe zu beziehen von Gebr. Schmelz. Bestes Oberruhr'sches Schrottund Fettgeriß aus dem Schiffe zu beziehen von J. Neesen. Bestesoberruhrsches Schrottgeriß aus dem Schiffe zu beziehen von Cunibert Schmitz sel. Bps. Eine herrschaftliche Wohnung vom 15. Mai k. J. an zu vermiethen in der Bel=Etage des Hauses Fürstenstraße Nro. 38, haltend ca. 12 Räume nebst allen häuslichen Bequemlichkeiten, bei.. E. Weber. Ein schöner geräumiger Weinkeller in der besten Lage, dicht bei zwei Pumpen, ist gleich zu vermiethen. Wo, sagt die Exped. d. Bl. Das Haus Meckenheimer Straße 19 fledt zu vermiethen und kann sofort bezogen werden. Näheres bei Gastwirth Wallis vor dem Sternthor. Zwei elegant möblirte Zimmer in der Nähe des neuen Landgerichts=Gedäudes zu vermiethen. Viehmarkt Nro. 164. Das herrschaftliche Haus von 14 Räumen, Meckenheimerstraße 27E, ist zu vermiethen. 7 Kölner Morgen sehr schöne Stoppelrüben am Liefelingsweg sind zu verkaufen. Zu erfragen bei Feldhüter Hüsch und Schüller. Ungefähr 3 Pinten Kuollen oberhalb der Stadt, sind zu verkaufen. Näheres bei. ärtner Koch, Vivatsgasse 129. Es trafen neuc Sendungen Amerikanischer Ueberschuhe aus besten brasilianischen“ Gummi zum Preise von 20 Sgr. 1 Thlr. 1 Thlr. 10 Sgr. Kinder, Damen, Herren, bei mir ein, und wird ein weniger dauerhaftes Fabrikat aus indischem Gummi à 16, 24 und 32 Sgr. nachfolgen. Franz Röttgen. Milch aus dem Baierhofe zu Hersel wird von heute ab keine mehr durch eie Ehefrau Engels verkauft; dagegen besorgen diesen Verkauf die Ehefrauen Häuser, Dietz und Müller, an welche sich die geehrten Kunden zu wenden, oder gefällige Bestellungen bei Hrn. Crumbach am Kölnthor in Bonn abgeben wollen. Hersel, den 5. November 1859. Um dem vielfachen Wunsche zu entsprechen, zeige ich den geehrten Bewohnern Bonns hiermit an, daß ich von heute ab täglich den diesigen Markt mit frischem Neuwieder und Koblenzer Brod beziehen werde und halte mich zu geneigtem Zuspruch bestens empfohlen. Anton Clemens, Bäckermeister. Große Erbsen, kleine Linsen, Mittel=Erbsen, 9utkochend, weiße Erbsen,) Mainzer Sauerkraut und Kastanien; ferner Hinsen, Graupen, Hafergrütz, Vorschuß= und Griesmehl 2c., Alles in bester Qual., empfiehlt zu bill. Preisen Joh. Dresen, Kodl. Straße. Lichtmanschetten, Lampenschirme, Metall= und Glasleuchter, Lichtschee= ren und Lichtlöscher empfiehlt zu billigen aber festen Preisen Franz August Hülswitt, Markt 449, neben dem Trierschen Hof. Echt amerikanische Gummischuhe für Damen, Herren, Knaben und Kinder, empfiehlt billigst W. Pauli=Fischenich, Markt Nro. 173. Unterzeichneter empfiehlt seine 57r u. 58r rothen u. weißen Weine wie alten Bordeaux=Wein zur gef. Abnahme. C. Neuerburg, Gierg. 9494. Collinon=Vorn empfiehlt Franz August Hülswitt, Markt 449, neben dem Trierschen Hof. Tuch=, Plüsch= und Filzschuhe, mit und ohne Ledersohlen, in allen Größen, empfiehlt billigst W. Pauli=Fischenich, Rart Kro. 173. Kauarienvögel zu verkaufen. Römerplatz Rro. 35%, zwei Treppen dog. Pianino's und Tafelklaviere zu vermiethen und zu verkaufen bei Dr. Pollmann, Meckenheinerstraße 34. Es sind circa 30 Maaß Milch, per Maaß 15 Pfg., täglich abzugeben. Näheres Stockenstraße 11. Circa 6000K gute Kartoffeln per 100 Kl zu 22 Sgr. Wo sagt die Exped. d. Bl. Ein guter Jagdßund bilis zu verkaufen. Wo, sagt die Expet. d. Bl. Eine Sammlung indischer Waffen zu verkausen. Wo, sagt die Erpen, d. Bt. Ein Dienstmädchen gesucht für alle häusliche Arbeit, Kölnstraße 543½. Ein Bäckerlehrliung gesucht Stockenstr. 1005. Fechiart Trirt der Bouner Dilettanten am 10. November d. I. im Saale des Hotel Fley. Programm. I. Theil. "# SR O E O Vaterlandschor von C. Kreutzer, 7 MännerSonntagsfrühe von F. Abt, J chöre. Recitativ und Arie aus dem Nachtlager von Granada von C. Kreutzer, für Bariton. Frühlingslied von C. M. v. Weber, 7 MännerZur guten Nacht, von Ph. Meyer, I chore. (Hohe Liebe, Gedicht von Friedr. v. Schiller, 1 comp. von F. L. Schubert für Tenor. Schottischer Bardenchor v. Silcher, 7 Männer= Die Wachtam Rhein v. C. Wilhelmi,) chöre. II. Theil. Festgesang an die Künstler nach Schillers Gedicht, für Männerchor und Orchester von F. Mendelssohn=Bartholdy. Später BALL. Die Liste ist geschlossen; Karten sind nur noch zu haben Josephstraße 765: FamilienBillets zu 25 Sgr. und Einzel=Billets zu 15 Sgr. An der Kasse à Familie 1 Thlr. Zu der am Mittwoch den 9. d.., Abends 8 Uhr, im Saale des Hôtel Kley stattfindenden General=Probe sind dort an der Kasse Eintrittsbillets zu 5 Sgr. zu haben. Bonn, den 7. November 1859. Das Comité. Remigius=Verein. Heute Dinstag den 8. Nov., Abends 8 Uhr, bei Fleischer in der Brüdergasse. Am Sonntag Abend wurde aus der Wenzelgasse bis zur Meckenheimerstraße ein schwarzer Tuchkragen mit schwarzem Thiebet gefüttert, verloren. Der redliche Finder wird gebeten, denselben gegen gute Belohnung Meckenheimerstraße Nro. 28 bei Dr. Hagen abzugeben. Vor dem Ankauf wird gewarnt. Ein schwarz und roth gewirkter Teppich ist verloren worden. Der redliche Finder wird gebeten, denselden Wenzelgasse 1073 d gegen Belohnung abzugeben. Eine schwarze Mappe, enthalt. 2 Hefichen, von der Universität dis über die Kobl. Str. Montag Morgen verl. Gegen angem. Belohlung abzugeden in der Exped. d. Bl. Ein roth sedenes Taschentuch verloren. Abzugeben gegen Belobnung Hundsgasse 877a. Eine nicht zu junge Köchin, die gut kochen kann, wird in eine große Haushaltung gesucht, so wie ein Drittmädchen, welches fein nähen und bügeln kann, etwas Hausarbeit mit verrichten muß und gute Zeugnisse besitzt, findet Stelle. Nro. 7 Poppelsdorfer Allee. Ein erfahrener Kleupnergehülfe wird gegen guten Lohn für gleich gesucht von Wittwe Schiffer, Kesselsgasse. Ein Mädchen, welches die bürgerliche Küche versteht u. gute Zeugnisse besitzt, findet Stelle am Koblenzerthor 1013¼. Ein Mädchen für alle häusliche Arbeit gesucht bei F. Gummersbach, Viehmark 165. Ein junger Mensch(17 J. alt) sucht Stelle als Bedienter. Hospitalgasse 337. Ein gut empfoblener Akademiter wänscht Unterricht zu ertheilen. Näheres in der Exp. Ein Tapezier=Lehrling gesucht, Hundsgasse Nro. 8778. Feier des Schiartsrsrs. Dinstag den 8. Nov., Nachmittags 45 Uhr, PROBE. Die geehrten Herren werden um pünktliches Erscheinen gebeten. Im Namen des Fest=Comites; Albert Dietrich. Bangre Innd. Da unsere Listen zum Schillerfeste eine sehr große Theilnahme aufweisen, so wird am Festabende keine Kasse stattfinden. Der Vorstand. Tbe Revd. Robert Lec, I. C.., of Westbourne Park, London, begs to inform the British Residents and Visitors at Bonn, and also any German friends, who may knonr. the English Language, that heintends to give a series of Original Poetical Readings and Recitations, in two parts, on Wednesday, November the 9th., at Kley’s Hotel, to commence al 6’clock P. M. Mr. Prirza will recite bis German version, of the Author's verses on the Statue of the Sariour in ihe Chapel under the Apollimnariskirche. Tickets of Admission may be obtained at the Hotel, at the following prices: Single ticket, to admit one adult, or two voung persons under 14, 10 Silbergroschen. Family ticket, to admit four adults, or eight young persons 1 Thlr. Hotel Kley, October 264h. 1859. in Bonn. Heute Dinstag den 8. Nov. 1. Abonnement. 2. Vorstellung. Zur Sacularfeier von „ 4 Festspiel in 1 Akt.“ Hierauf: Lied von der Glocke. dramatisch dargestellt in 1 Akt und 6 lebenden Bildern. Schlußtableau und Epilog von Göthe, gesprochen von Fräulein H Billets zu allen Plätzen sind am Tage der Vorstellung von Morgens 9 bis Nachmittags 4½ Uhr in der Buch= u. Musikalien=Handlung des Herrn W. Sulzbach zu haben. Anfang 6¼ Uhr. Kassenöffnung 5¼ Uhr. Preise der 1. Ranglogen und Sperrsitze 20 Sgr. Kronenlogen 15 Sgr. 2. Ranglogen und Parterre 10 Ser. Amphitheater 6 Sgr. Gallerie 4 Sgr. Außer den vielfach an mich gerichteten Gesuchen, die Vorstellungen um 6 Uhr beginnen zu lassen, welchen ich auch bereits nachgekommen bin, sind jetzt gleichzeitig eine gleiche Anzahl Wünsche ausgesprochen, den Anfang doch aus den ganz trifftigen Gründen, weil die Universttäts=Vorlesungen ersi mit 6 Uhr schliesen, wieder wie früher auf 6% Uhr zu verlegen. Um nun mit Möglichkeit nach jeder Seite hin gerecht zu werden, habe ich denselben von hente ab auf 6½ Uhr festgestellt. chhe Druck und Verlag der P. Neusser'schen Buchdruckerei.— Redigirt von J. Neusser. Expedition an Hof Nro. 41.