S Mit den Bonner Wochenblatt beribunder!. N 6. Sonntag den 8. Januar. Sechsundvierzigster Jahrgang. 1854. Amtliche Nachrichten. Berlin, 5. Januar, Se. Maj., der König bat den bisberigen ordentlichen Professor an der Universität in Marburg, Dr. H. Girard, zum ordentlichen Professor der Mineralogie in der philosophischen Fakuliäht der Universität in Halle ernannt. Deutschland. Köln, 4. Jan. Es ist berichtet worden, daß der Londoner Musikdirector Herr Mitchell mit dem hiesigen berühmten„Männergesang=Verein“ in Unterhandlung gekreten wäre, den Verein auch in diesem Jahre wieder in London Sieges=Palmen pflücken zu lassen. Interessant für manchen Ihrer Leser ist es gewiß, etwas über das Wie der Initiative dieser Unterhandlung zu vernehmen. Gedachter Herr Mitchell war auf den Continent herüber gekommen, um mit einigen vorzüglichen Sängern, sowohl Mitgliedern des Kölner Männergesang=Vereins als auch andern anerkannten dergleichen Größen aus Elberfeld und Bonn über einen ihm von ihnen gemachten Vorschlag, auf längere Zeit nach England zu kommen und Concerte zu geben, in nähere Unterhandlung zu treten. Bei diezer Gelegenheit stattete Hr. Mitchell auch einigen Repräsentanten des Männergesang=Vereins hier einen Ehrenbesuch ab; hatte aber zugleich die Unvorsichtigkeit, diesen Leuten, Kölner des reinsten Wassers, von dem eigentlichen Zwecke seiner Reise Witterung zu geben. Kölner sein, und nicht Hang zur Klüngelei haben, sind zwei sich widersprechende Dinge! Sicher durchdrungen von dem Wahlspruche des Männergesang=Vereins:„Durch das Schöne sieks zum Guten,“ boten sich gedachte Ehrenmänner dem Hrn. Mitchell an, von Seiten des Vereins wieder eine Sängerfahrt nach England zu Stande zu bringen. Hr. Mitchell, ein zu guter Geschäftsmann, begriff alsbald den Vortheil eines Unternehmens mit einem schon berühmt gewordenen Namen, ließ die Unterhandlung mit jenen Privaten fallen und so entstand die Aussicht für ihn auf den Männergesang=Verein. Von der Aussicht bis zur Ausführung ist's jedoch noch eine lange Spanne. Die meisten Sänger vom vorigen Jahre sind trotz der Lorbeeren oder auch von den Lorbecren noch müde, hinter den Coulissen sieht man manches Mitglied des MannerGesang=Vereins stutzig nach dem Reime des Sieges für alle katholischen Kirchen auf das Motto:„Durch das Schöne 2c.“ suchen, dabei will Hr. Mitchell die Sänger jetzt auf vier Wochen haben— kurz es ist fast bestimmt, daß die Träger der Fahne mit dem Wahlspruche„durch das Schöne stets das Gute“ den englischen Gentleman sehr ungentlemännisch zwischen zwei Stühle gesetzt haben werden. 1 /8en Aurim 19.(Elberf. Zig.) Köln, 4. Jan. Es ist eine sehr erfreuliche Erscheinung, daß der durch die Theuerung und die Kälte hervorgebrachte Nothstand das wahrhaft christliche Bestreben hervorruft, nach Kräften für die Abhülfe desselben zu sorgen. Nach einer Anzeige, welche der Bürgermeister Stupp heute in die„Kölnische Ztg.“ hat einrücken lassen, haben 205 eingesandte Gaben bereits 15,729 Thlr. 10 Sgr. aufgebracht, welche zu außerordentlicher Unterstutzung verwandt werden sollen; ein rühmliches Beispiel, welches an andern Orten Nachahmung verdient. In der heutigen Liste findet sich eine Gabe. von 500, zwei von 150 und sechs von 100 Thlr. Köln, 4. Januar. Wegen der unter der ärmeren Bevölkerung herrschenden und täglich zunehmenden greßen Noth haben Se. Eminenz der Herr Cardinal und Erzbischof von Köln an das hochw. Pfarrkollegium die Aufferderung ergehen lassen, zur wirksamen Abhülfe und Linderung derselben gemeinsam hinzuwirken, und die bereits begonnenen außerordentlichen Sammlungen und Spenden nach Kräften zu unterstügen.#(D..) Köln, 5. Jan. Im Jahre 1853 fuhren über Köln allein auf der rheinischen Eisenbahn 22,238 Auswanderer, unter ihnen 4418 Kinder. Von diesen begaben sich 13,926 über Antwerpen 8091 über Havre und nur 221 über Ostende.— Aus dem Budget der Armenverwaltung für das Jahr 1854 dürften folgende Notizen von Interesse sein: Im Bürgerhespital befinden sich gegenwärtig 74 Beamte, Dienstleute und(26) Wartenonnen, 303 arme Kranke, 48 kranke Pensionäre, 115 Irre und 279 Invaliven, also 819 Köpfe. Im Waisenhaus dagegen sind 575 Perfonen, davon 493 Waisenkinder; außerdem zählt das Convent 265 alte Mütterchen. Der städtische Zuschuß zu den sich auf.176,025 Thlr. belaufenden Ausgaben der Armenverwaltung beträgt die bedeutende Summe von 49,317 Thaler. Ayrweiler, 2. Jan. Ihre königl. Hoh. die Prinzessin Karl von Preußen haben in diesen Tagen dem hiesigen Ursulinenkloster einen neuen Beweis Ihrer Gewogenheit gegeben. Hochdieselben hatten im vergangenen Sommer das Kloster und dessen Erziehungsanstalt mit Ihrem Besuche beehrt, Alles genau in Augenschein genommen und Ihre vollste Zufriedenheit ausgedrückt, wiewohl zu Ihrem Empfange, weil der hohe Besuch ein unerwarteter war, keine Anstalten hatten getroffen werden können. Nun übersandten Hochdieselben in diesen Postgebäude dermalen deßhalb unterbleiben sollen, weil es beabsichtigt werde, in dem zu erbauenden Bahnhofe bei Trier die Post=Bureaur einzurichten, der hiesigen königl. Ober=Postdirektion bis jetzt nicht zugegangen ist. Crefeld, 2. Jan. Sicherem Vernehmen nach hat die Durchführung der Bahnlinie von Köln nach Crefeld über„Geldern und Clepe bis„zur holländischen Landesgrenze in den letzten Tagen des abgelaufenen Jahres die landesherrliche Genehmigung gefunden. Der Bau dieser Bahn foll nach Beschaffung der erforderlichen Geldmittel der königl. Eisenbahn=Direktion zu Aachen, unter Mitwirkung des Köln=Crefelder Verwaltungs=Ausschusses, übertragen werden: Exefeld Crefeld, 3. Jan.„Am 1. d. fand hier die seltene i###n diesen Tagen dem Kloster Feier einer diamantenen Hochzeit Statt; den Eheleuten ein seyr schones Oelgemälde, darstellend Christus mit der Buscher auf Sachshof an der Gath war das außergeDornenkrone nach Guido Reni. Das werthvolle Geschenk wöhnliche Glück beschieden, nach 60jähriger glücklicher war angekündigt in einem kurz vorher angelangten äu= Ehe den Jahrestag ihrer Vermählung zu begehen. Der ßerst huldvollen Schreiben an die ehrwürd. Frau Oberin, worin Ihre kgl. Hoh. Ihre innigste Theilnahme an dem Gedeihen der Anstalt auszusprechen geruhten. Koblenz, 4. Jan. Heute Morgen um zehn Uhr fand die feierliche Beerdigung des ersten Kommandanten hiesiger Festungen, General=Majors v. Griesheim, mit allen seinem Range gebührenden militärischen Ehrenbezeugungen Statt. Die Einsegnungsrede hielt der Garnisen=Oberprediger Hr. Consistorialrath Thiele im Saale des Gouvernements=Gebäudes an der Leiche, woselbst auch Se. königl. Hoheit der Prinz von Preußen(obgleich in Folge eines mehrwöchentlichen Unwohlseins noch Reconvalescent) und Ihre känigl. Hoheit die Frau Prinzessin von Preußen mit Höchstihrem Hofstaate sich eingefunden hatten, vor einem großen theilnehmenden Publikum. Nach Beendigung dieser Feierlichkeit setzte sich der große Trauerzug in Bewegung. Die zur Erweisung der militärischen Ehren kommandirten Truppen, bestehend aus einem Bataillon Infanterie in Kriegsstärke, einer Abtheilung Kavalcrie und einer halben 12pfündigen Batterie, befehligt von Herrn Obrist Fischer, eröffneten den Zug mit ihren Musikchören. Vor dem nun folgenden zierlich mit Guirlanden#und den Insignien des Verstorbenen geschmückten Leichenwagen wurden die Orden desselben von dem zweiten Kommandanten, Hrn. Obrist=Lieutenant v. Frobel, getragen, während unmittelbar hinter der Bahre das reich gezäumte Pferd des Generals geführt wurde. An der Spitze des Gefolges des großen Trauerzugs erschien nun die hochwürdige Geistlichkeit der Garnison beider Confessionen, worauf Se. Excellenz der kommandirende General v. Hirschfeld mit dem Hrn. Oberpräsidenten v. Kleist= Retzow, sodann das Offizier=Corps unserer Garnison und eine große Anzahl unfererersten Militär= und Civil=Beamten ebst vielen angesehenen Personen der Stadt folgten. Den Schluß bildete der sechsspännige Gallawagen Sr. königl. Hoy. des Prinzen von Preußen nebst einer langen Reihe Equipagen aus der Stadt.######ll schilm###s onri##(Kobln.) Koblenz, 5. Jan.) Gestern Abend gegen halb 8 Uhr wurde unsere Einwohnerschaft dürch Feuerlärmerschreckt, indem in den Räumen des hiesigen Laboratoriums Brand ausgebrochen war. Durch schnell herbeigeeilte Hülfe wurden#er jedoch bald wieder gelöscht, was um so erfreulicher war, als dem Vernehmen nach in den anstoßenden Arbeitszimmern eine Quantität Pulver gelegen haben soll.— Ein bedeutendes Unglück hätte sich leichtlich um die gestrige Mittagszeit in unserer Nachbarstadt Neuwied ereignen konnen." Um die Passage über den seit#einigen Tagen daselbst zugefrorenen Rhein anzubahnen, war man gerade damit beschäftigt, einen Weg abzupfählen und von Schnee zu reinigen, und hatte man diese Arbeit bereits bis auf einige Klafter vom jenseitigen Ufer vollendet, als sich wider alles Erwarten das Eis plötzlich noch einmal löste und forttrieb. Die Arbeiter sowohl als auch verschiedene andere Personen, die theils aus Neugierde die Arbeit beobachteten, theils den Uebergangsweg prositiren wollten, durch Schreien vom Lande aus baldigst aufmerksam gemacht, retteten sich so schnell als möglich, und gewannen glücklich den festen Boden, so daß die Gefahr noch ohne erheblichen Unfall vorüber ging.(Rh.= u..=.) Trier. Die„N. Tr..“ enthält in Bezug auf einen frühern Artikeln ffolgende Berichtigung: Aus goffizieller Quelle wird uns mitgetheilt, daß eine Verfügung des Herrn Handels=Ministers, wonach verschiedenes als dringlich erwiesene baßliche Acnderungen in dem hiesigen Jubelgreis steht im Alter von 93 Jahren und seine Gattin zählt deren 87; Beide sind noch rüstig und besucht die Frau noch jeden Sonntag die Kirche. Düsseldorf, 4. Januar. Gestern wollte man zu Hamm versuchen, ob die Eisdecke des Rheines stark, genug sei, um einen Weg, darüber bahnen zu können,#. hätte dieser Versuch aber beinahe ein Menschenlehen. 96# kostet. Es probirte nämlich ein Fährknecht, mit einer quer vorgehaltenen langen Stange versehen, den Uebergang; als er aber nicht weit vom jenseitigen Ufer war, fiel er durch das Eis bis an den Hals ins Wasser und rettete sich nur durch, die auf dem Eise liegengebliebene, unter den Armen gehaltene Stange, an der er sich aus dem Wasser in die Höhe wand. ., Düsseldorf, 5. Januar. In der Bürgermeisterer Düsseldorf wurden im Jahre 1853 1478 Kinder geboren, darunter 105 uneheliche. Es starben 1119 Personen mit Einschluß von 87 todtgebornen Kindern. Unter den Sterbefällen befindet sich 1 an den Pocken und 4 durch Selbstmord. In letzterer Kategorie ist ein weibliches Individuum. Nach dem vollendeten 90. Jahre starben 1 Mann und 8 Frauen. Im Jahre 1853 wurden 340 Trauungen und 4 Ehescheidungen vorgenommen.— In dem benachbarten Elberfeld wurden im Jahre 1853 2089 Kinder geboren, wovon 89 uneheliche. Unter den Geburten befinden sich 25 Zwillingsgeburten. Es starben mit Einschluß von 147 todtgebornen Kindern 1681. Unter den Gestorbenen befindet sich ebenfalls ein Individuum, das den Pocken erlag. Durch Selbstmord endeten 4 Individuen männlichen Geschlechts. Nach vollendetem 85 Jahre starben 11, nach vollendetem 90. Jahre 1 Person. Getraut wurden 487 Paare und geschieden 7 Paare. Dinslaken, 3. Jan. Am ersten Weihnachtsfeiertage wurde der als Kiesarbeiter sich ernährende Tagköhner Wilhelm Schroer aus Hinsfeld am Wege liegend todt gefunden, und ist es nach der von dem Gerichte vorgenommenen Feststellung des Thatbestandes und der Ermittelung der Todesart außer allem Zweifel, daß der Verunglückte, welcher sich am Abend von der Arbeit nach Hause begehen wollte, vor Kälte erstarrt liegen geblieben und erfroren ist.! Elberfeld, 5. Jan. Se. Ercell. der Hr. Handelsminister v. d. Heydt sind gestern Abend hier angekommen. Wefel, 2. Jan. Gestern Nachmittag ereignete sich hier ein Vorfall, dessen Ausgang ein Menschenleben kostete und nur den Felgen des Branntweins zugeschrieben werden kann. Wie es am Neujahrstage zu geschehen pflegt, besuchten sich schon am Morgen mehrere Personen aus dem Arbeiterstande und tranken hierbei viel Schnaps. Gegen Mittag entstand zwischen ihnen ein Streit über Familienangelegenheiten, bei welchem nach dem Berichte von augenzeugen mit Flaschen und Gläsern geschlagen wurde. Später wurde diese Schlägerei unter den Mannern und Frauen so stark, daß einer von ihnen ein auf dem Tische liegendes scharfes Tafelmesser zur Hand nahm und mit demselben seinem Gegner einen solch furchtbaren Hieb an den Kopf und zwar in der Gegend der Schläfe der linken Seite versetzte, daß das Messer unterhalb der Kinnbacke wieder herausdrang. Als sich die Frau des so schwer Verletzten mit in diesen blutigen Streit mischte, bekam auch sie mehrere Messerstiche am Halse und hat in Folge dieser Verwundungen, die jedoch nicht lebensgefährlich sein sollen, ein das städtische Krankenhaus gebracht werden müssen; ihr Mann ist jedoch auf dem Wege dahin bereits gesterden. We streitenden Personen sind, mit Ausnahme eines fremden Schiffers aus Mülheim a. d.., ganz nahe verwandt und müssen sich sämmtlich in einem hohen Grade der Trunkenheit befunden haben, da sich keiner von ihnen der blutigen That mehr erinnern will und daher bis jetzt auch noch nicht feststeht, wer der eigentliche Thäter ist. Nur soll sich aus der Aussage einer züngern Schwester des Getödteten mit Wahrschemlichkeit annehmen lassen, daß ein gewisser Müller ihrem Bruder den tödtlichen Stich versetzt habe, worauf dieser in seinem blutenden Zustande vor die Thüre geworfen sei, wo sich ein herbeieilender Gendarm seiner sofört annahm. Als dieser demnächst in das Haus drang, um zur Verhaftung sämmtlicher Personen zu schreiten, flüchtete ein Schwager des Getödteten aus dem Fenster, wurde jedoch später außerhalb der Stadt wieder eingeholt. Alle streitenden Personen sind sofort verhaftet.(E..) Bexlin, 3. Jan. Die Entwickelung der orientalischen Angelegenheit bildet gegenwärtig in den hiesigen höheren Kreisen den Gegenstand der ernstesten Erwägung, da die Stellung Preußens bei einer kriegerischen Wendung der bisherigen Beziehungen zwischen Rußland und den Westmächten eine außerordentlich schwierige wird, welche allerdings geeignet erscheinen mag, die Staatsmänner Preußens zur tiefsten Erforschung dessen, was das Interesse Preußens alsdann erheische, aufzufordern. Die Männer der äußersten Rechten sprechen sich ohne Weiteres für einen Anschluß Preußens an Rußland aus, indem sie diese Politik für Preußen unter solchen Umständen für die allein mögliche halten. Einen Anschluß Preußens an Frankreich und England erachten dieselben als eine der ganzen Stellung Preußens zuwiderlaufende. Besonderer Nachdruck wird von der eben bezeichneten Partei darauf gelegt, daß die Aufrechthaltung der heiligen Allianz zwischen Rußland, Preußen und Oesterreich im konservativen Interesse für Europa eine Nothwendigkeit sei. Es würde schwer sein, vorauszusagen, welcher Entschluß von Seite der preußischen Regierung bei dem etwaigen Ausbruche eines Krieges zwischen Rußland und den Westmächten werde gefaßt werden. Wir glaubten aber auf die Anschauungen der Männer der äußersten Rechten um so mehr aufmerksam machen zu müssen, als es nicht zu den Unmöglichkeiten gehören möchte, daß dieselben in dem angedeuteten Falle schließlich die Oberhand erlangen. Wir heben dies um so schärfer hervor, als auch bereits nämhafte Staatsmänner, welche nicht der äußersten Rechten angehören; gleiche Auffassungen äußern. Ob diejenige Partei, welche für einen Anschluß Preußens an Frankreich und England sich ausspricht, obsiegen wird, möchte fast zweifelhaft erscheinen, obwohl allerdings auf die Haltung Frankreichs, Preußen gegenüber viel ankommen wird. Die Behauptung einer unbedingten Neutralität von Seite Preußens im Falle eines Krieges zwischen Rußland und den beiden Westmächten hält man für unausführbar. Mit diesen Andeutungen habe ich Ihnen die Gedanken bezeichnet, welche gegenwärtig die hiefigen höheren Kreise bewegen und welche sich zu folgenschweren Entscheidungen gestalten können. 226 nhne.(E..) PC Berlin, 3. Jan. Ueber die Vorgänge bei Matschin erhalten wir einige nicht uninteressante Einzelheiten. Die Türken schienen auf den Angriff wohl vorbereitet, und ließen die russischen Kanonenboote in dem DonauArme bis.vor Matschin heransegeln, ehe sie den ersten Schuß thaten. Erst dann eröffnete die türkische Strandbatterie ein lebhaftes Feuer, welches der russischen Expedition großen Schaden that. Uebrigens sind die russischen Tirailleurs(Jäger mit Schweizerbüchsen) nicht bis an das rechte Ufer gegangen; sie hatten sich auf der großen Donau=Insel, Matschin gegenüber, postirt und schickten ihre Kugeln über den schmalen Donau=Arm hinüber. Von russischer Seite wird die Expedition als eine forcirte Recognoscirung bezeichnet, mit welcher zugleich die Absicht verbunden war, die Fahrzeuge der Türken zu zerstören, welche bei Matschin voraussichtlich zum Zwecke eines Donauüberganges concentrirt worden waren. Der russische Befehlshaber, General Lüders, habe die Expedition aufgegeben, weil es sich herausstellte, daß die türkischen Fahrzeuge auf einer sehr weiten Strecke des rechten DonauUfers zerstreut lagen, und jedes einzelne mit unverhältnißmäßigen Opfern hätte genommen werden müssen. Berlin, 3. Jan. Von dem Direkter Peter von Cornelius sind gestern Briefe aus Rom hier angelangt, nach denen die Composition desselben für den hiesigen neu zu erbauenden Dom schon weit gefördert ist.— Der gegenwärtig vom Rheine nach Berlin zurückgekehrte Arzt Dr. Erhardt hat in Bezug auf Taubheit ein Mittel aufgefunden, welches in der hiesigen medizinischen Welt Aufsehen erregt. Derselbe legt nämlich ein aus einer bis jetzt ihm allein bekannten Masse geformtes kleines Kügelchen dicht an das Trommelfell, welches die Wirkung des sofortigen Hörens in vielen Fällen hervorbringt. Sobald das Kügelchen herausgenommen wird, tritt die frühere Taubheit wieder ein. PC Berlin, 3. Jan. Im Jahre 1846 zerstörte bekanntlich ein Bergsturz am Unkelstein einen Theil der Köln=Mainzer Staatsstraße, und es wurde die Anlage einer Noth=Chaussee in einer Länge von circa 600 Fuß erforderlich. Nachdem jetzt mir Gewißheit angenommen werden kann, daß weitere Erdschiebungen nicht zu erwarten sind, soll es in der Absicht liegen, die Noth=Chaussee durch eine gewöhnliche zu ersetzen. Berlin, 3. Jan.= Von hier aus ist bekanntlich ein Missionar Neumann an Gützlaff's Stelle nach China geschickt worden. Derselbe hat neuerdings hieher wegen Vermehrung der Arbeitskraft geschrieben, und es findet in diesem Augenblick hier bereits die Vorbereitung eines schlessischen Kandidaten der Theologie, Hauspach, Statt, um denselben zu Neumanns Unterstützung nach China abzuordnen. Berlin, 4. Jan. Wie das„.=.“ glaubhaft vernimmt, ist man in Karlsruhe der preuß. Regierung höchst dankbar für die Haltung; welche ihre Organe in Bezug auf den badischen Kirchen=Conslikt, in so weit er in den öffentlichen Blättern zur Sprache gebracht und kritisirt wurde, eingenommen haben. Die badische Regierung ist übrigens gesonnen, auf dem bisher gegen die Blätter, welche feindlich gegen die Staatsgewalt in dem obschwebenden Conflikte aufgetreten sind, innegehaltenen Wege fortzuschreiten und gegen sie durch die badischen Gerichte verfahren zu lassen.— Der Mißbrauch, der von einzelnen Schülern der oberen Gymnasialklassen nach den bei den Aufsichtsbehörden zur Sprache gekommenen Wahrnehmungen mit der Ertheilung von Privat=Unterricht gemacht wurde, hat vor Kurzem zu einer von dem Provinzial=Schulkollegium der Provinz Brandenburg an die Gymnasial=Direktoren erlassenen Verfügung Anlaß gegeben. Es wird in der Verfügung bemerkt, daß die Ertheilung von Privat=Unterricht seitens der Schüler theils in ein deren eigene Ausbildung gefährdendes Uebermaß ausgeartet sei, theils die durch den Privat=Unterricht gewonnenen reicheren Geldmittel nicht selten einem Hange zu zerstreuenden Vergnügungen Vorschub geleistet haben. Es wird der wachsamen Fürsorge der Direktoren empfohlen, daß kein Schüler ohne ihre, für jeden einzelnen Fall besonders einzuholende Genehmigung Privat=Unterricht übernehme.— Vor einiger Zeit verschwand hier, wie bekannt ist, der Dr. H. auf eine ziemlich räthselhafte Weise, nachdem er ein hiesiges Kaffeehaus besucht und dasselbe spät Abends in einem aufgeregten Zustande verlassen hatte. Bisher war es nicht gelungen, über den Verbleib des S. eine zuverlässige Kunde zu erlangen: Jetzt verlautet indessen, daß S. sich nach dem Verlassen des Kaffeehauses in ein anderes öffentliches Lokal, das wir nicht näher bezeichnen mögen, begeben und dort einen gewaltsamen Tod gefunden haben soll. Der H. soll bedeutende Summen Geldes bei sich geführt und diese das Motiv zu dem Verbrechen gegeben haben. Man sagt, daß ein in das Geheimniß eingeweihter Mensch im trunkenen Zustande während der Neujahrsnacht unvorsichtige Aeußerungen gethan habe, welche auf die Spur des Verbrechens geführt haben sollen. Alles dies sind indessen nur Gerüchte, deren Verläßlichkeit wir zur Zeit dahin gestellt sein lassen müssen. Berlin, 5. Jan. Obgleich die gegenwärtige Reise Sr. k. Hoh. des Prinzen Friedrich Wilhelm in Italien, dem ursprünglichen Plane gemäß, nur bis Sicilien gehen soll, ist es doch möglich, daß der Prinz auch den klassischen Boden Griechenlands besucht.— Man schreibt dem„Univers“ aus Rom, daß dem am 22. im Vatican abgehaltenen öffentlichen Consistorium, wo die Cardinäle Brunelli und Pecci aus den Händen des Papstes den Hut empfingen, auch der Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen in einer für ihn errichteten besonderen Tribüne beiwohnte. Der Befehlshaber der französischen Division, General Allouveau de Montréal, beeilte sich, dem Prinzen bei seiner Ankunft eine Ehrenwache anzubieten, was dieser indessen wegen des ungezwungenen Incognito's, das er zu bewähren wünschte, ablehnte. Es hieß, daß er seinen Aufenthalt in Rom bis zur Fastenzeit ausdehnen, und dann nach Neapel reisen wollte.— Gestern Nachmittag um 2 Uhr fand die feierliche Ueberführung der Leiche des am 25. Dec. hierselbst verstorbenen GeneralLieutenants von Radowitz von der Garnisonkirche aus Statt. Es waren zur Begleitung ein Bataillon des GardeReserve=Regiments mit Fahne und Regiments=Musik, eine Schwadron des Garde=Dragoner=Regiments mit Regiments=Musik, eine Schwadron des Garde=Ulanen=Regiments, 6 Geschütze der Garde=Fuß=Artillerie nebst Regiments=Musik und eine Abtheilung des Garde=SchützenBataillons, unter Commando des General=Major von Brauchitsch ausgerückt, und in der Neuen Friedrichsund Spandauerstraße aufgestellt. Sämmtliche Offiziere der Garnison, Vertreter der Wissenschaft, an der Spitze Alexander v. Humboldt, hatten sich in der Kirche eingefunven. Bald nach 2 Uhr langte Se. Maj. der König, JI. kl. HH# die Prinzen Carl, Albrecht, Friedrich Carl und Adalbert an; Se. Maj. trug dem Verstorbenen zur Ehre die Artillerie=Uniform. Der einfache schwarze Sarg war vor dem Altar aufgestellt; die Allerhöchsten Herrschaften näherten sich demselben und hörten stehend dem Segen des katholischen Probstes Pelldram zu. Höchst ergreifend war es, als Se. M. den Befehl zur Abführung der Leiche gab, mit weinenden Augen schaute der Monarch den Ueberresten seines Freundes nach, folgte dem Sarge, und blieb unbedeckt stehen, bis der Zug sich in Bewegung setzte. Die Militär=Escorte eröffnete denselben, darauf folgte der mit 6 Pferden bespannte Leichenwagen, vorauf die Orden des Verstorbenen, getragen von einem Stabs=Offizier, sodann ein katholischer Geistlicher das Crucifir tragend. Hinter dem Leichenwagen das Reitpferd des Verstorbenen. Die vier Söhne des Verewigten, geleitet von dem General v. Wrangel und dem Herzog v. Mecklenburg, schritten der langen Reihe der Leidtragenden voran, denen sich das Cadetten=Corps und die Equipagen der Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften, so wie die des übrigen Gefolges anschlossen. So bewegte sich der Zug, unter der vielseitigsten Theilnahme des Publikums, welches sich, trotz des unfreundlichen Wetters, an den Straßenecken in dichten Gruppen angesammelt hatte, von der Neuen Friedrichsstraße über die Friedrichs= und Schloßbrücke die Linden entlang, durch die Wilhelmstraße bis nach dem Anhaltischen Bahnhof, wo derselbe mit dem Glockenschlag ein Viertel auf vier Uhr anlangte. Während die Truppen das Gewehr präsentirten, wurde der Sarg hier in einen bereitstehenden, mit Trauerflor und Mousselin decorirten Güterwagen, an welchem sich unter Eichenlaub die Namenschiffer des Verewigten„v..“ befand, gehoben, um demnächst mit dem ordentlichen Zuge nach Erfurt befördert zu werden. — Die Cabinette in London und Paris haben, dem Vernehmen nach, ihre an die Admirale##erlassenen Instructionen in Betreff des Einlaufens der Flotten in das schwarze Meer unterm 24. v. M. auch Sr. Maj. dem Kaiser von Rußland mitgetheilt.— Nach dem„.=.“ soll die Sendung des badischen Gesandten am hiesigen Hofe, Hru. v. Meysenbug, nach Wien, von welcher derselbe bereits zurückgekehrt ist, Aussicht auf günstige Ergebnisse gewähren. Zwar wird vielfach bezweifelt, daß es der österreichischen Vermittelung gelingen werde, den Kampf zwischen Staats= und Kirchengewalt in Baden, nachdem er in ein so bedenkliches Stadium getreten ist, in Güte beizulegen. Dagegen scheint es, daß das Oberhaupt der katholischen Kirche selbst geneigt ist, den Conflict zu einer so friedlichen Lösung zu führen, als sie unter den obwaltenden Umständen möglich sein würde. Mons. Viale Prela, mit welchem Hr. v. Meysenbug in Wien über die Angelegenheit zu verhandeln hatte, soll wenigstens seinerseits sich geneigt gezeigt haben, zum Frieden zu rathen. — Mit dem Bau der Eisenbahn von Breslau nach Posen wird sehr eifrig vorgegangen und man hegt die Erwartung, daß die Bahn schon am Schlusse des Jahres 1855 dem Betriebe wird übergeben werden können.— Es ist bekannt, daß die Förderung von Steinkohlenin den Gruben der Ruhrgegend in d. J. eine unverhältnißmäßig große war. Nichtsdestoweniger sind Vorräthe nur in sehr unbedeutendem Maße vorhanden. Der Bedarf an Steinkohlen ist durch die sich so unenblich mehrenden industriellen Etablissements in der Rheinprovinz, durch die Zunahme der Dampfschifffahrt ein so immenser, daß in der That die Befriedigung desselben nur möglich wird, wenn in der Förderung der Steinkohlen eine gleiche rapide Steigerung forterhalten wird. Viele Gruben haben ihre Preise bereits um ½ bis ½ Sgr. pro Scheffel für die Neujahrsabschlüsse gesteigert.— In den letzten Tagen hat eine criminal=polizeiliche Nachricht die Runde durch fast sämmtliche hiesigen Zeitungen gemacht, welche, wie die„Spen. Ztg.“ zuverlässig mittheilen kann, vollständig unbegründet ist. Die Nachricht betrifft die angebliche Entdeckung der Mörder des verschwundenen Dr. Medizinä Huch, welcher, wie sich jetzt herausgestellt haben soll, in einer hiesigen Gastwirthschaft ermordet worden sein soll. Huch fehlt jedoch noch immer und es ist bis jetzt nichts ermittelt, was der Annahme widersprechen könnte, daß derselbe im Wasser verunglückt sei. — Der Kladderadatsch soll im letzten Halbjahr 1853 nicht weniger als 22,500 Exemplare abgesetzt haben. Berlin, 5. Jan. Se. Ercell. der Staats=Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, v. d. Hepdt, ist nach Elberfeld von hier abgegangen. * Berlin, 4. Jan.(., Sitzung der 2. Kammer), Am Ministertische befinden sich die HH. v. Manteuffel, v. Raumer,#v. Bodelschwingh, v. Westphalen und Simons. Graf Schwerin zeigt an, daß der Abg. Aldenhoven sein Mandat niedergelegt habe. Der Finanzminister überreicht der Kammer einen Gesetzentwurf, betrefsend die Berichtigung des bei Erhebung der Branntweinsteuer zur Anwendung kommenden Maischsteuersatzes. Ein zweiter vorgelegter Gesetzentwurf betrifft die Erhöhung des Eingangszolles für Hefe. Beide Vorlagen gehen an die Finanz=Commission. Hierauf wird zur Prasidentenwahl geschritten. Von 268 Stimmenden fallen 163 Stimmen auf den zeitigen Präsidenten Grafen Schwerin, welcher somit als Vorsitzender verbleibt. Zum 4. Vice=Präsidenten wird Abg. Engelmann, zum 2. Abg. v. Geyr gewählt. Breslau, 3. Jan. Sogeben erhalten wir die Trauerkunde, daß heute Nacht nach 12 Uhr der Geheime Archivrath Prof. Dr. Stenzel an einem Schlagflusse gestorben ist.######g man(N. O..) Wreschen, 2. Jan. Das von der russischen Regierung ergangene und so unerwartet schnell zur Ausführung gekommene Verbot der Ausfuhr des Getraides aus dem Königreiche Polen hat unter dem handeltreibenden Publikum einen panischen Schrecken verbreitet, da noch bedeutende Ankäufe abgeschlossen, Abstellungen derselben aber noch nicht erfolgt waren. In Folge dessen war die Straße von Slupce nach Strzalkowo in den letzten Tagen und namentlich am 31. Dezember v. I. mit Hunderten von Getraidefuhren bedeckt.(Pos..) Magdeburg, 2. Januar. Im Gegensatze zu den bisherigen Erfahrungen, nach welchen von falschem Gelde das Papiergeld dasjenige war, welches bei weitem am häufigsten vorkam, bemerkt man seit einigen Monaten, daß gegenwärtig weit mehr falsche Münzen als Kassenscheine in Umlauf sind. Unter diesen sind die 1/3=Thaler= stücke am häufigsten, und von diesen wieder diejenigen mit der Jahreszahl 1772 und dem Münzzeichen A, und die mit der Jahreszahl 1774 und dem Münzzeichen E. Von beiden Sorten scheinen fast sämmtliche Exemplare aus einer und derselben Fabrik herzurühren. Sie zeichnen sich durch besonders gute Ausführung und einen dem Silber sehr ähnlichen Klang aus, so daß sie von den ächten sehr schwer zu unterscheiden sind, wofür auch der Umstand spricht, daß sie vielfach, selbst von den Geschäftsleuten, die täglich mit Geld umgehen, für ächte gehalten sind. Eisenach, 1. Januar. Die Herzogin von Orleans schwebte gestern in Lebensgefahr. In Begleitung einer Hofdame und des Generals Beauvoir(noch aus den Zeiten Louis Philipps, dessen Kriegsminister er war, bekannt) hatte sie eine kleine Schlittenfahrt unternommen. Allein etwa eine Stunde von der Stadt riß sich eine Schraube von der Deichsel los, so daß die Pferde diese nicht mehr hälten konnten, sich bäumten und den Schlitten umwarfen. Wäre der Vorfall einige Schritte weiter in der Nähe der großen Felsenwände geschehen, die Herzogin, mit Vehemenz an diese geschleudert, hätte das Leben einbüßen können. Ein zufällig herangekommener Schlitten aus der Stadt nahm die Erschreckten auf und führte sie glücklich nach der Stadt zurück, während die Pferde von ihrem Schlitten durchgingen und erst ganz in der Nähe der Stadt, wo sie sich im Gesträuch verstrickt hatten, zum Stillstand gebracht werden konnten. Stuttgart, 2. Jan. Unsere Müller und Bäcker, vie wegen Wassermangel in großer Noth sind, scheinen durch die Gestaltung der Witterung, die auf Thauwetter deutet, aus ihrer Noth gerissen werden zu wollen, denn es liegt so viel Schnee, daß, wenn nur ein kleiner Theil desselben schmilzt, den kleinen Bächen und Flüssen bald bedeutende Zuflüsse daraus erwachsen müssen. Würzburg, 3. Jan. Bon den voriges Jahr von unserer Universität gestellten Preisfragen fand nur eine einzige, die medizinische einen Bearbeiter. Dem Kandidaten Med. E. E. Hoffmann aus Darmstadt wurde der Preis zuerkannt. Wien, 1. Jan. Unter den vom Kaiser Nikolaus unserem Monarchen kürzlich gemachten Geschenken befindet sich bekanntlich auch ein großes Lagerzelt, welches durch seine solide Pracht und zweckmäßige Einrichtung den ungetheilten Beifall Aller, die dieses kaiserliche Geschenk zu Gesicht bekamen, hervorrief. Das Zelt besteht aus zwei gleich großen Abtheilungen, die sich vollkommen separiren lassen. Die Form desselben ist kegelförmig, an der Spitze prangt ein goldener Adler. Es ist aus weiß gebleichtem wasserdichten Doppelsegeltuche gefertigt, an seinen Rändern und Ecken mitz rothen Bordüren besetzt. Das innere Meublement ist einfach, wie es bei einem Lagerzelte auch sein soll, aber von ausgesuchter Güte. Ein Teppich bedeckt den Boden; die Meubles sind mit Saffian überzogen. Alle Zeltbestandtheile können zusammengelegt und in Taschen von Juchtenleder verpackt werden. Vier Packpferde genügen, um das ganze Material dieses Linnennenhauses zu transportiren. In der kaiserl. Rathsstube ist ein anderes, gleichfalls Sr. Majestät kürzlich überreichtes Geschenk, ein großer prachtvoll gestickter Teppich, zu schauen. Der„Lloyd“ schreibt: Der Kaiser von Rußland hat den griech. nicht=unirten Kirchen in der Carlowitzer Diözese sehr viele theologische Bücher in russischer Sprache, dann Kirchengeräthe u. dgl. zum Geschenke gemacht. Von besonderem Werthe für Theologen sind die Bücher, da sie für die Studien nothwendig, in Oesterreich aber sehr selten sind. Wien, 2. Jan. Se. Maf, der Kaiser ist heute morgen von seiner Reise nach München zurückgekehrt. Frankreich. Paris, 4. Jan., Abends. Der Moniteur zeigt in seinem halbamtlichen Theile an, daß die Regierung alles Mögliche thut, um die durch den starken Schneefall unterbrochenen Verbindungen herzustellen.— Der Kaiser und die Kaiserin haben zu Nancy ein prachtvolles gesticktes Kleid für die künftige Kaiserin von Oesterreich bestellt, das zuvor auf der allgemeinen Ausstellung im nächsten Jahre figuriren wird.— Der Louvre wird, wie man versichert, nach den von dem verstorbenen Architekten Visconti vollständig ausgearbeiteten Plänen vollendet werden. Paris, 5. Jan., Morgens. Nach den neuesten Berichten aus Konstantinopel hat der Sultan eine Proclamation erlassen, worin er erklärt, er werde einen Frieden annehmen, welcher die Gegenwart und die Zukunft sicher stelle. Der Krieg werde inzwischen fortgesetzt werkönne weder auf Frieden, noch auf Waffensilstand eingegangen werden. Paxis,=5. Jan, Abends.= Ein Dekret im„Moniteur“ verleiht den Generalraths=Mitgliedern das Recht, bei offiziellen.Gelegenheiten und insbesondere, wenn sie sich dem Kaiser vorstellen lassen, eine ihnen vorgeschriebene Uniform zu tragen, ohne jedoch irgendwie dazu perpflichtet zu sein.— Bei dem Empfange am.in den Tuilerien trugen die Herzogin von Bassano und Frau v. Lezay=Marnesia, Gattin eines Senators, die sehr lange blaue Schleppe der Kaiserin.— Gestern fand in den Tuilerien der erste Ball der Winter=Saison Statt. Der Kaiser und die Kaiserin erschienen um 9½ Uhr und eröffneten denselben mit einer Quadrille. Man sah viele Ausländer und darunter eine Anzahl Offiziere. Nach dem Souper, das um Mitternacht begann, zog der Hof sich zurück, der Ball dauerte aber noch mehrere Stunden — Wie verlautet, wird der Moniteur dieser Tage ein Dekret bringen, welches die Verstärkung der Armeelum 120,000 Mann verfügt. — Der berühmte Nestor der Pariser Buchdrucker, ein in der Geschichte der französischen Typographie vielbewanderter Mann, Peter Didot, Bruder von Firmin Didot, ist, 93 Jahre alt, in Paris gestorben. Spanien. Madrid, 29. Dec. Die Stürme der letzten Zeit haben große Verwüstungen angerichtet. In Malaga war am 21. die ganze Stadt überschwemmt. Die Stürme sind für den Augenblick verschwunden; allein die ganze Umgebung von Madrid ist mit Schnee bedeckt, und wir haben—5 Grad Kälte.— Auf einem englischen Schiffe zu Lissabon soll sich die Cholera gezeigt haben und in Folge davon Vorsichtsmaßregeln getroffen worden sein. Madrid, 31. Dec. Der Herzeg von Parma ist hier angekommen und wird von der Königin empfangen werden. Wie bekannt, hat er nach langjähriger Weigerung die Königin endlich anerkannt und ist dafür wieder zur Würde eines Infanten von Spanien erhoben worden. Großbritannien. London, 31. Der. Der„.=Herald“ berichtet aus Lissaben vom 19.., daß bei der am 17. für die verstorbene Königin gehaltenen Seelenmesse ein beklagenswerther Unfall stattgefunden. Das Gewölbe, welches den Sarg mit dem Leichnam der Königin aufnehmen sollte, war zu eng, und der Sarg wurde daher bis zur Fortgrabung des Bodens am Altar aufgestellt. Da fielen die umgebenden Särge, in Folge der starken Verwesung der Leiche, plötzlich stückweise auseinander, so daß schnell ein vierter Sarg herbeigeschafft werden mußte.— Der„Globe“ widmet dem Herrn v. Radowitz einen warmen Nachruf. Er bezeichnet ihn als einen sehr„praktischen Mystiker“, dessen Plane zur Einigung Deutschlands nur' an der Muthlosigkeit seiner Umgebung scheiterten.— Man vernimmt, daß Dr. Bewring zum Nachfolger Sir Geerge Bonham's, als Gouverneur von Hongkong und Oberaufseher des britischen Handels in China, ernannt ist. London, 2. Jan. Der päpstliche Legat für Irland, Monsigner Dr. Cullen hat im Verein mit den 26 Bischöfen des Königreichs an den Erzbischof ven Freiburg ein Sendschreiben gerichtet, worin sie denselben ihrer Theilnahme und Ehrfurcht versichern. London, 2. Jan. Das gestern zu Southampten eingelaufene westindische Dampfschiff bringt die Kunde, daß Santa Anna zum Diktator auf zehn Jahre proklamirt worden. Rußlau.d und Polen. Ein Correspondent der„Deutschen Reichs=Zeitung“ schreibt aus Warschau vom 26. Dec.:„Rußland hat unzureichend Geld und Menschen. Auf der unermeßlichen Ebene im tiefsten Binnenlande lebt kräftig die wilde Vegetation und zahlreich die Thierwelt. Zwischen den Wohnungen der Menschen aber finden sich unbewohnte Strecken, wie in keinem anderen Lande Europa's von gleichen Breitegraden, sofern wir allenthalben die Nähe des Polarkreises ausnehmen. Den Beweis führt die ganze russische Armee. Gegen die Türkei allein ist Rußland jetzt gezwungen, alle seine Armee=Corps mobil zu machen, das Garde=Corps ausgenommen, von welchem ich solches nicht mit Bestimmtheit behaupten kann. Auch muß das Garde=Corps als Referve für mögliche Fälle stehen bleiben, um den ziemlich unzweidentigen Absichten Schwedens Schach zu bieten. In Betreff der übrigen Armce=Corps aber kann ich Ihnen jenes mit Sicherheit melden. Ja es ist ein mobiles Veteranen=Corps zusammengezogen worden, dessen Abtheilungen jetzt das von brauchbaren Truppen entblößte Polen von einem Ende zum andern durchziehen. Wäre das Land nicht wirklich und ernstlich durch die seit 1831 mit eiserner Consequenz durchgeführten Maßregeln eutwaffnet, so daß Niemand ohne jährlich zu erneuernde ausdrückliche Erlaubniß eine Schießwaffe besitzen darf, so würde es schwer sein, möglichem Aufruhre hier oder da gehörig zu begegnen.“ Warschau, 30. Dec. Seit einigen Tagen haben wir einen so heftigen Schneefall, daß bereits am vorgestrigen Tage keine ausländischen Posten hier eingetroffen. Dalmatien. den zu verursachen vonsstherging Dasselbei ssell auch in Ragusa vernommen worden sein. Domanffürstenthsinger Bschukarest, 21. Deun Bas lege Grsecht fand bei Statt zwischen, 700 kürkischen Cavaleristen und 3000 Kogaken, wober erstere angeblich 50, letztere 27 Mann auf dem Platze ließen. Mit welcher Erbitterung man sich häufig zu Leibe geht, bewies ein Einzelkampf zwischen einem Türken und Kosaken bei diesem Anlasse. Beide sprangen von ihren Pferden und packten sich an den Haaren, bis der Türke im Ringen zur Erde siel, worauf ein zweiter Kosak ihn erstechen wollte, in welchem Moment der Ueberwundene ein Kreuz machte und um Pardon hat. Es zeigte sich, daß er ein Christ war und man hat ihn zum Gefangenen gemacht.— Ruch in Saltscha war am 10. d. Mis. ein Kosakengefecht, wohei jedoch die Türken im Vortheil blieben. Bei dieser Gelegenheit haben letzden Güterverwalter des Fürsten Milosch, welchen sie in Gesellschaft mit den scosaken angetroffen haben, aufgehoben und in das türkische Lager geführt. Kanstantinopel, 26. Der.(T..) Es haben fanalische nundgebungen stattgefunden, jedoch ist die Ruhe ungestört. Reschid Pascha hat ein Entlassungsgesuch eingereicht, es ist aber vom Sultan nicht angenommen worden. Smyrng, 21. Dec. Die Pforte hat sämmtlichen Gouverneuren Kleinasiens die Ordre zugehen lassen, das Anwerben von Freiwilligen vor der Hand einzustellen, und semit hat das Herumziehen mit Trommeln und Pfeifen im Innern vorläufig ein Ende. Smyrna, 28. Deebr.(T..) Das preußische Kliegsschiy Gesion ist hier angekommen; der Mercur wird stündlich erwartet. In Erfolg des Nothrufs der Diakonissen=Anstalt in Kaiserswerih sino bei mir eingegangen: Von P. S. 2 Thlr., G. L. 3 Thlr., P. B. 2 Thlr., einem Ungenannten 2 Thlr. welches ich mit herzlichem Danke bescheinige. Wiesmann, Pastor. Börsen=Course der Staatspapiere und Aktien. Berlin, 5. Januar.(Nach dem Cours=Berichte.) 4½% freiwill. Anleihe 100¼ bez.; 4½% Staats=Anl. von 1850 und 1852 100½ bez.; 4% dito 99 bez.; dito 3½% 91¼ à 91 mehr. vrift.; Seehandl.=Pram.=Scheine 140 bez.; Bank=Anth. 110.; Aachen=Düsseld..=A. 89 bez. u. Br.; Nachen=Maestricht. 65 Br; Amsterd.=Rotterdam..=A.—; Bergisch=Märk..=A. 76 Br., 75½.; Köln=Mindener.=A. 114¾ à 115 à 114¾ bez.; dito Prior.=Akt. I. Em. 101 Br.; dito II. Em. 101½ à ¾ bez.; Düsseld.=Elderf. Eisb.=Akt.—; Frankfurt=Hanau..=Akt. 95.; Frankf.=Homburg.=A.—; Luowigshafen=Berbach..=A. 118 à 118½ bez. u. Br.; Mainz=Ludwgh..=A. 96.; Nordbahn=Akt. (Fr.=Wilh.) 46¾ à 47 à 46¾ bez. u. Br.; Rbeinische.=A. 77½ à 77 bez.; dito Prior.=St.=Akt.—; Ruhrort=Cref..=A. 89.; Steele=Vohw..=A.— Kurhessische 40 Thir.=Präm.=Scheine 35 ., Klgkt. üd. Not. bez.; Badische 35=Fl.=Loose—; Braunschweig. Bank=Akt. 109½ Br.; Weimar..=A. 101¼ Br., 101 G.— Die Stimmung der Börse war im Ganzen günstig, die Course der meisten Aktien fest und etwas höher, zum Schluß aber matter. Frankfurt, 4. Jan. Das Geschäft war heute auf hiesigem Fondsmarkt beschränkt; sowohl österreichische Fonos als einige Eisenbahn=Aktien wurden abermals zu niedrigeren Preisen abgegeben. öpCt. Metall, waren 78 pCt., dito 1852 78¼, 78 pCt., 4½ pCt. Metall. 69½, schlossen 69⅛ pEt., 5pCt. Lomb.=Venet. 84¾ pEt., Wiener Bank=Aktien 1340 Br., 500 fl. Loose 200 pCt. 250-fl. Loose 112, pCt. Spanische 1pCt: 21 1/16, ½, schlossen 21 3/16 PCt., 3pCt. Inländ. 40½ pEt. Von Eisenbahn=Aktien waren Friedr.= Wilh.=Nordbahn 47 pCt. ex Coup., Berbach 118¼ pCt., KölnMinden. 118 pCt., Neustadt=Weissenburg 102¾ pCt., Livorno=Florenz 81¼ pCt. Br., Frankfurt=Hanau 95 pCt., Frankfurt=Homburg 95 pCt. Br., Taunus 303 fl.= Darmstädter Bank=Akt. 227, 226 fl., Weimar. Bank=Akt. 102¼ pEt. Kurhess. 40 Thlr. Loose 35⅛ Thlr., Badische 35 fl. Loose 39½ fl.— Abends in der Effektensocietät waren die telegraphischen Börsenberichte von Wien und Paris noch nicht bekannt; die Stimmung jedoch angenehmer. pEr Span. 21 3/16 à ½. In allen übrigen Fonbsgattungen fand kein Umsatz Statt. Lonoon, 5. Jakuar. Cons.—; span. 1% 2 4/48, Aite 3½ 44 ½ erct. Div.; portug 4% 42 erel. Div. Paris, 5. Jan. Bank=Aktien 2760 F.—.; piemont. 95 ., 25..; Aktien der Nordd. 825 K.—.; Paris=Straßd. 772 F 50 K; Modilar=Crecit=Gesellschaft 678 F. 75.; Darmstädrer Bank 480 F.—.; Aachener, Spiegel=Manofakzur 440 F.— E. Wien, 5. Jan. Silber=Anleihe 111. 5pCt. Metall. 92½. 4½ pEr. 81 ¼. Bank=Aktien 1364. Norob. 228. 1839r Loose 132. Lonvon 11,27. Augsburg 117½. Hamburz 87½-; Paris, 138. Golo 22½. Silber 16¾. Die Bewohner von Catkaro wurden am 12. Dez. Nachmittags um 3 Uhr 55 Minuten durch ein sechs SeTelegraphische Berichte. Parik, 6. Jan., 6 Uhr Abends, Schluß=Course der dentigen Börse: 4½% H. G9,003 3½ F. 70.00; span. 1%—; dite%. 39,00. ni 91928 310 Msphhle Anfangs der Börse stand vie 3pros. Rente auf 70 Fr. 60., hob sich auch auf Augenblicke dis 71. Zri, bei der großen Beunrudigung, die das Rundschreiben des Minisiers(siehe Beilage) und kriegerische Gerüchte veranlaßten, fant sie dis 70 Sr., ung schies die Börse matt. Frucht=, Getraide= und Oel=Preise. Amsterdam, 6. Januar. Am heutigen Markte behaupteten sich zwar die Getraive=Preise, doch war vas Thauwetter nicht ohne beruhigenden Einflaß. In Rappsaat und Rüdöl wurden keine Geschäfte gemacht und es trat daher keine Preis=Veränderung kunden anhaltgdes Frdbehen erschreckt, das ohne Königlicher Rheinischer Assisen zu Bonn. Die Eröffnüng der gewöhnlichen Assisen im Bezirke des Königlichen Landgerichts zu Bonn, für das I. Quartal 1854, wird hiermit auf Montag den G. Februar 1854 festgestellt und der Herr Appellations=Gerichts=Rath Eremer zum Präsidenten derselben ernannt. Gegenwärtige Verordnung soll auf Betreiben des Königlichen General=Prokurators in der gesetzlichen Form bekannt semacht werden. Köln, am Appellations=Gerichtshöfe, den 27. December 1853. Der Erste Präsident, In dessen Vertretung: Der Senats=Präsident, Geheimer OberRevisions=Rath, Gez.] Krezzer. Für gleichlautende Ausfertigung Der Ober=Sekretär, (..) Wallraff. Bekanntmachung. Der von mir am 3. October v. J. gegen Peter Joseph Dingelhofen, aus Honnef erlassene Steckbrief ist durch Verhaftung erledigt. Bonn, den 5. Januar 1854. Der Ober=Prokurator, E ung:— v. Ammon. Metallurgische Gesellschaft zu Vonn, Efrühter in Stolbers). sansPösene die, Zius=Conpons. Rrp. 9 à Polft. 2½ per 15. Januar 1854 zu, den Akten(Amorisanous=anweisungen) Nro 1 à 1760(für die Geschäftsperiove vom 15. Januar 1853 bis 13. Januar 1854) kann von jenem Tage ab der Betrag an folgenden Stellen in Empfang genommen werden: 005n n Bonn bei Herrn Jonas Cahn, „ Aachen /7, Herren Oeder& Comp., ### Herrn, C. Wintgens=Oeder, Lüttich.„ Herren V. Terwangne& Comp., Jen.hemner u ii dein A, Schaafhausen'schen Bankverein. Bonn, den 1. Jaggar 1854. Direktion der Metallurgischen Gesellschaft: Der ,Hezeial=Direktokggult zi nng Der Comptoir= Aespton, Charligk au., segede. Scriba. Ehef, Bonner für das Jahr 18544 sind zu haben beiNeusser, an Hof Nro. KB. Der„Bonner Taschen=Kalende enthält außer seinem bekannten Inhalte auch das Verzeichniß sämmtlicher Beamten beim Königlichen Landgerichte zu Bonn, so wie der im Bonner Landgerichts=Bezirke fungirenden Friedensrichter, Gerichtsschreiber, Notarien und Gerichtsvollzieher. Haudlungsblüicher in großer Auswahlz linürt u. unlinirt, solid gebunden vorrättig bei Anton Lützenkirchen, Sternstraße Nro. 311. Bekanntmachung. Die Erdarbeiten zum Bau der Essig=Mehle Straße, auf der Strecke zwischen Rheinbach und Meckenheim, sollen im Wege der Submission in 2 Abtheilungen dem Mindeßtfordernden verdungen werden. Die 1. Ahtheilung in den Gemeinden Rheinbach und Wormersdorf, 478½ Ruthen lang, veranschlagt zu 705 Thlr. 9. Pf. Die 2. Abtheilung in den Gemeinden Wormersdorf und Meckenheim, 626½ Ruthen lang, anschlagt zu 1041 Thlr. 24 Sgr. 8 Mf. Die Submissionen sind schriftlich und verfiegelt und zwar für jede Abtheilung besonders mit der Aufschrift: „Submissionen auf die Erdarbeiten der Essig=Mehlemer Straße I.(resp. II.) Abtheilung“ bis zum 31. Januat c. auf dem Landrath=Amte zu Rheinbach einzureichen, woseldst auch die Bedingungen und Anschläge einzusehen sind. Die Eröffnung geschiedt daselbst am folgenden Tage, Vormittags 10 Uhr, in Gegenwart der sich einfindenden Subminenten. Gleichzeitig werden auch 3 Straßenbrücken, veranschlagt zu 56 Thlr. 19 Sgr. 9 Pf., 35 Thtr. 10 Sgr. 6 Pf. und 208 Tyir. 25 Sgr. 6 pf. einzeln an den Mindestfordernden zur Vergantung ausgestellt. Rheinbach, den 1. Januar 1854. Der Königliche Landrath, G. I. Wolff. Bekanntmachung. Am 19. Jänuar d. J, Morgens 10 Uhr, werden in der Behausung des Wirtdes Heinrich Glersberg zu Arzdorf von dem unterzeichneten Bürgermeister, unter angenehmen Bedingungen, 148 Loose Eichen= und Buchen= Nutzholzstämme aus dem dasigen Gemeinvewalde öffentlich versteigert werden, wozu Kauflustige mit dem Bemerken ergebenst eingeladen werden, daß der Förster Fingerhutd zu Arzoorf angewiesen ist, auf Verlangen die Loose in loco anzuzeigen. Meckenheint, den 2. Januar 1854 Der Bürgermeister von Avendorf, an se## Schumacher. Grab-Monumente bei A. Weiler, HofSteinhauermeister vor dem Sternthor Nro. 4 A. Eine für alle Bewohner Bonns interessante, für die gewerbtreibende Klasse wichtige Mittheilung des Herrn Geheimen Bergratds Prof. Dokt. Gustav Bischof vom 3, d. M. beeile ich mich, bekannt zu machen. Aimé Henry, Vorsitz, d. Hand.= u. Gew.=Vereins. Das schon seit Anfang Oktobers anhaltende trockene Wetter und der schon länger als vier Wochen dauernde Frost, wodurch die oberflächlichen Zuflüsse zum Rhein gänzlich abgesperrt wurden, ließen vermuthen, daß dieser Strom dermalen nur aus reinem Quellwasser bestehen könne. Eine chemische Analyse dieses Wassers, welche ich vor heinigen Tagen vorgenommen habe, hat dies vollkommen bestätigt. In eine Flasche gegossen, erscheint es so klar, wie das reinste Quellwasser, und selbst große Quantitäten davon filtrirt, ließen kaum eine Spur eines Rückstandes. Bei der gegenwärtigen Wassernoth und dem Versiegen so vieler Brunnen, kann daher unser Rheinwasser unsere besten Brunnenwasser vertreten. Auch der dem Appetit wenig zusagende Umstand, daß der Rhein der Sammelplatz aller Unreinigkeiten ist, die von seinem Ursprunge bis zu uns in ihm fließen, hat seine Geltung verloren, da diese unreinen Zustüsse gleichfolls durch den Frost erstarrt sind. Der Unterzeichnete ersucht wiederholt diejenigen, welche noch Forderungen an ihn haben, dieselben in den nächsten Tagen an ihn gelangen zu lassen.## Dr. W. Nasse, Kessenicherpeg Lit.., 6. 200 bis 1000 Thaler Kirchengelder sind gegen bypothekarische Sicherheit in beliebigen Raten zum Austvun bei der Kirchen=Verwaltung zu GrauGesang Verein. Morgen Montag um 60Uhr Chorprobe zum 2. Abonnemenis-Concert(Messias von Händel) im Rathhaussaale. der korstand des Gesangvereines. Bürger=Verein zur Eintr. Montag 8 Uhr. Medieiner=Ball im Saale des Gasthofes„zum goldenen Stern.“ Für die hiesigen armen Kranken siodet(zur Anschaffung von Brand=Geriß, Nahrungsmitteln, Decken, Kleidung u. s.., in deren Vertheilung auf die Confession keine Rücksicht genommen wird) auch in diesem Jahre von Seiten der Praktikanten der hiesigen Universitäts=Kliniken ein Ball im großen Saale des Gasthofes„zum goldenen Stern“ Donnerstag den 12. dieses Monats, Abends 7 Uhr, Statt: Da der Rotzstand unserer Armen einetungewöhnliche Höhe erreicht hat, so bittet das unterzeichnete Comite um recht zahlreiche Theilnahme. Diejenigen, welchen die Liste aus Versehen nicht zukommen sollte, können Eintrittskärten bei dem ersten Assistenten der medicinischen Klinik Herrn Dr. Lewald in Empfang nehmen. Bonn, den 6. Januar 1854. Das Comite: Dr. Lewald, Dr. C. O. Weber, Dr. Sack, Kilian, Th. Köchling. Eine Große Fournaise, zum Kohen auf der Platte, bilig zu verkaufen in Nro. 542. Eine Langkarre mit breiten Rädern und eiserner Achse zu verkaufen Maargasse Nro. 367. Im Hause Nro. 302½, ist der 1. Stock zu vermiethen. Näheres Sternstraße Nro. 200. W. Klostermann, Bougose Nro. 327, Guter rother reiner Wein, eigenes Wachsthua, per und mit Krug zu 6 und 4 Sar., bei Franz Röttgen, Markt. Einige Mädchen, die sich im Waschen, Putzen, Nähen 2c gut belfen können, suchen Dienst. Näheres im Waisenhause. Ein mit guten Zeugnissen versehener Houstnecht und Gärtner sucht eine Stelle. Näheres bei Hrn. Schöneseiffen, Sternstraße Nro. 317. Ein Mädchen das Küche und alle Hausarbeit Eine gesetzte Person, die kochen und einer ländIn ein biesiges Kurzwaaren=Geschäft wird eine gewandte Gehülfin gesucht. Näheres Sternstraße Das Unterhaus auf dem Marik Kro. 169 is heilweise oder ganz zu vermiethen. Näheres im Das Haus Neugasse Nr. 984 ik von 15. Mai ab zu vermiethen. Näheres Markt Nr. 24, zweite Etage. Ein vollständiges Ladengestell mit Theke, se wie 150 neue Lichterformen sind zu verkaufen. Näheres in der Expedition d. Bl. Wenzelgasse Nro. 478 ist der zweite Stock auf Mai und zwei Mansarostuben gleich an ruvige Einwohner zu vertiethen. Näh. 1 Treppe hoch. Eine Mago wir für Lichtmeß gesucht. Wenzelgasse 520, eine Treppe hoch. Einige tragende und einige frischmilchende Kühe zu verkaufen. Näh. bei Jonas Dollheiser. Eia viersitiges fost neues Schreibpalt stehe zu Brüderzös Rto. 1106 ist die zweite und drite Etage zu vermiethen. Näheres im Hause selbst. Ein Unterhaus, zu jedem Geschäft geeignet, zu vermiethen, Josephstraße Nro. 762. Heute Sonntag den 8. Januar 15: Großes Concert, à la Strauss in den eleganten Sälen des Grand hötel dehbelle vuce, ausgeführt von der Bach'sehen Kapelte unter Leitung des Herrn Carl Emannel Bach. Anfang 3½ Uhr. Entree à Person 2½ Sgr. NB. Im weißen Saale wird nicht geraucht. Heute Sonntag den 8. Januar im Saale von Linden& Daniels, ausgeführt von der Pappe'schen Gesellschaft. Entree frei Heute Sonntag den 8. Jannar Tanzmusik in Poppelsdorf, wozu ergebenst einladet Franz Walbrül. Prenden Venschaech vom 7. Januar. Im goldenen Stern: Se. Erlaucht Kammerherr Graf Haßfelot a. Calcum; ProvinzialZeuer=Versicherungs=Direktor Freiderr v. Waldbott=Bornheim=Bassenheim, m. Gem. a. Koblenz; Offiziere Gedr. Freiherren v. Keller a. Deutz; Ritratsbes. Graf Resselrode m. Schwesier a. Ereshoven; Cadet v. Marschall u. v. Dossovo a. Bensberg; Rttratsbes. v. Los a. Troisdorf; Rentmeister Inhoffen a. Gracht; Frau Frey u. Frau Müller d. Köln; Schauspieler Roloff u. Martinius u. Rechnungsführer v Steiten a. Köln; Kslte. de Sprenger a. Aachen, Müller a. Ctefeld, Wallerstein a. Kölv, Nollen a. Alf, Meyerdeim a. England u. Oppenheim a. Frankfurt; Frau Unger a. Karlsruhe. Rheinischer Hof: Landrath Wolff a. Haus Heisterbach; Oekonom Thelen a. Euskirchen; Kfm. van Hauth a. Köln. Deutscher Hof: Ober=Postsekretär König m. Gem. a. Minden; Techniker Gerwig a. Stolberg; Kfm. Gerwig a. Köln. Dieses Blatt erscheint täglich(außer nach Sonn= und Festagen) und koßtet füe Vonn(imelusive Traggeld) 1 Thlr. 5 Sgr.; für Auswärtige bei allen Preus. Postämiern pro ####1 Thaler 7½ Sar pränumeranoo.— Insertionen werden für die Betit=Zeile oder deren Raum jedesmal mit 1 Sar. pränumerirt. 9. 14112—1— D M,., Druck und Vertag der P. Neuster tigen Bucgoruckeret.— Revigurt von J. Neusser.— Erpepion an Hof Nro. 41. Soaniak (Hierbei eine Beilage, welche Sonntag Morgens früh ausgegeben wird.) Beilage zur Bonner Zeitung. sichert waren; im laufenden Jahre wird den Banktheilhabern eine Dividende von 25 pCt. zukommen.'#### Stuttgart, 30. Dec. Wie man hier in wohlunterrichteten Kreisen bestätigen hört, ist die Angabe der Allg. Ztg., daß Prinz Napoleon, Neffe Sr. Majestät des Königs von Würtemberg, sich mit der ältesten Prinzessin Tochter des Markgrafen Wilhelm von Baden, Oheims des Prinz=Regenten, vermählen wird, vollkommen begründet. Die Prinzessin Sophie, die im April kommenden Jahrs 20 Jahre alt wird, ist eine Nichte unserer Königin, deren jüngste Schwester, die Prinzessin Elisabeth, mit dem Markgrafen Wilhelm von Baden vermählt ist. München, 1. Jan. Se. M. der König haf wie in den Vorjahren so auch am heutigen Neujahrstage eine Anzahl Verdienstorden der hayerischen Krone und vom heiligen Michael an verdienstvolle Männer verliehen. Viele der hier Wohnenden wurden diesen Vormittag zu Sr. Maj. dem König beschieden und empfingen die Dekorationen aus den Händen des Monarchen. Unter diesen befand sich auch der königl. Obersthofmeister Graf Saudizell, dem Se. Maj. für 50jährige treu und ehrenvoll geleistete Dienste das Ehrenkreuz des Ludwigsordens verliehen. Die heute am königl. Hofe stattgehabte Neujahrscour war sehr glänzend und hatten sich die Aufwartenden in überaus großer Anzahl hierzu eingefunden. Ihre Majestäten nahmen die Aufwartungen unter dem Thronhimmel in dem prachtvollen Thronsaale entgegen und zwar zuerst von der Kammer der Reichsräthe und der Kammer der Abgeordneten. Diesen folgten dann nach ihren Rangverhältnissen die Mitglieder des hohen Adels, die königl. Staatsminister, Staatsräthe, Präsidenten der obersten Stellen, die Generalität, die hohe Geistlichkeit, die Offiziercorps der Linie und Landwehr, die höheren Beamten der königl. Hofstäbe und alle königl. Stellen und Behörden und eine Deputation des hiesigen Stadtmagistrats. Heute Abend werden Ihre Majestäten zuerst im Habsburgsaale das diplomatische Corps und die Gemahlinnen der fremden Minister empfangen, dann im Barbarossasaale die Damen der drei Hofrangklassen und die Gemahlinnen der Legationssekretäre und Attaches, so wie die bei Hof vorgestellten fremden Herren und Damen— und hierauf dem im Saale Karls des Großen stattfindenden Hofconcerte beiwohnen. Frankreich. Paris, 1. Dec. Heute Morgen erschien das diplomatische Corps gegen halb zwölf in den Tuilerien, um dem Kaiser seine Glückwünsche darzubringen. Der Kaiser empfing die Diplomaten auf den Stufen des Thrones, zu seiner Rechten Prinz Jerome, zu seiner Linken Napeleon Bonaparte; politische Reden fielen nicht. Der Kaiser sprach nur dem Nuntius gegenüber den Wunsch aus, daß das Jahr 1854 ganz friedlich ablaufen möge. Ueber 1006Deputirte hatten sich eingefunden. Paris, 4. Jan. Die Monatsabrechnung lief mit vieler Schwierigkeit ab, und eine Menge Zwangsverkäufe wurden vorgenommen, was im Verein mit der bedrohlichen Wendung der Orientfrage die Kurse stark herabdrückte.— Dr. Bowring, welcher zum Bevollmächtigten Englands in China ernannt worden, und auf seiner Durchreise sich hier befindet, hatte gestern Privataudienz beim Kaiser.— Eben trifft die Nachricht ein, daß das Dampfschiff„Caradoc“ mit neuen Berichten aus Konstantinopel zu Marseille eingetroffen.— Das„Siccle“ berichtet, wir erfahren eben, daß das Wiener und Berliner Kabinet den Regierungen Frankreichs und Englands die Anzeige gemacht, daß das Hineinsenden ihrer Flotten in das dame, wenn Sie mir einige Minuten Audienz gestatten wollen, sagte der Botschafter, so werden Ihnen diese Ansprüche so klar sein wie mir. Ich werde kurz sein, um Ihre Geduld nicht zu ermüden. Desto länger wird mein Dank dauern, der nur mit meinem Leben erlöschen kann. Ich war achtzehn Jahre alt, Fähnrich, bei den Strelitzen und in die Czaarin Sophie, Schwester des Czaaren Peter, verliebt. Eine romantische Phantasie, welche sehr stragisch enden sollts. Während der Monarch im Auslande verweilte, wiegelte seine Stiefschwester die Strelitzen gegen ihn auf; der Anschlag wäre gelungen, hätten nicht die Flügel des Sturmwindes den Czaaren wie ein Donnerwetter in den Kremlin zurückgeführt. Alle Offiziere meines Bataillons, welches an der Spige der Bewegung stand, mußten den Hochverrath mit dem Tode büßen. Auch mein Haupt lag bereits guf dem Block, darfam ein Bote des Czaaren, und man las mir einen Befehlavor: mir sei das Leben geschenkt, ich aber in das unwirthbare Olonetz verbannt. Dört lebte ich einsam und zurückgezogen dis nach des Koisers Tod. Später trat ich in Staatsdienste und sehe mich seit Kurzem mit einem ehrenvollen Auftrag beehrt. Meine gegenwärtige Stellung erlaubte mir endlich; eine verzeihliche Neugier zu befriedigen. Lange schon war es mein vergeblicher Wunsch, zu wissen, welchem Zufall ich es zu verdanken habe, daß ich noch am Leben sei. Erst seit Kurzem stand mir mit Erlaubniß meiner Kaiserin der Zutritt zum Reichsarchiv frei. Ich hob die Prozeß=Akten jenes Strelitzen=Aufruhrs aus. Unter das Todes=Urtheil der Offiziere meines Bataillons hatte der Czaar eigenschwarze Meer in dem Moment, wo neue„Unterhandlungen eröffnet worden, Oesterreich und Preußen bestimmt habe, sich von der Conferenz zurückzuziehen und ihre Freiheit des Handelns sich ganz vorzubehalten. Das'„Sietle“ will übrigens für die Wahrheit dieser Nachricht nicht einstehen.— Mit dem Telegraphen erfährt man, daß das. Dampfschiff Niagara gestern zu Liverpool eingelaufen. Es hat wieder eine halbe Million Dollar an Bord.— Von Toulon erfährt man, daß zwei neue Dampffregatten sich anschickten nach der Levante abzugehen. Paris, 5. Jan., Abends 8 Uhr. Die Gerüchte eines Ministerwechsels erhalten sich. Gewisses läßt sich darüber aber nicht versichern.— Wie verlautet, hätte das englische Kabinet hier die Erklärung abgehen lassen, daß es die Sendung eines Hülfscorps nach der Levante von der Entscheidung des Parlaments abhängig mache. Die Korvette Cato, die Fregatte Vauban und die Fregatte Cacique werden dieser Tage zur Verstärkung der Flotte nach der Levante abgehen.— Das„Siecle“ versichert, daß der Adjutant des Marineministers, Capitän Herbingham, mit sehr wichtigen Depeschen nach der Lepante abgegangen.— In Hofkreisen versichert man, daß der Kaiser das Benehmen des Marquis Turgot gutgeheißen und ihm dies auch hätte anzeigen lassen.— Der Empfang in den Tuilerien, der am 2. Januar stattfand, war sehr glänzend. Das kaiserliche Paar stand auf dem Throne, Herzog Bassano stand am Fuße des Thrones links von der Kaiserin, zu seiner Rechten drei Kammerherren. Alle Kapaliere und Damen wurden aufgerufen, indem sie vorbeidefilirten und sich zweimal verneigten. Der Kaiser redete kein Mitglied des diplomatischen Corps hier an. Die Kaiserin trug eine Robe von Goldtuch, die mit Sammtblumen und rother Seide verziert war. In einer Stunde war der Empfang zu Ende.— Das Gerücht, das Lord Palmerston hier gewesen, ist erfunden. Es heißt, daß der österreichische Gesandte Herr v. Hübner eine Conferenz zu Brighton mit Herrn v. Colloredo hatte. Das Gerücht, daß Herr v. Kisseleff abreisen würde, hat sich bis jetzt nicht bestätigt. Paris, 6. Jan., Morgens.(T..) Der heutige Moniteur bringt ein vom 30. Dec. v. J. datirtes Rundschreiben des Ministers des Auswärtigen, Hrn. Drouin de'Hups, an die diplomatischen Agenten Frankreichs, in welchem erzihnen über den Stand der orientalischen Frage berichtet. Da in der Türkei ernstliche Zerwürfnisse ausgebrochen wären, ließen die westlichen Mächte ihre Flotten in den Bosporus einlaufen, doch nicht in der Absicht, Rußland zu reizen. Sie konnten einen solchen Angriff, wie den bei Sinope, nicht voraussehen, da sie an Rußlands Mäßigung glaubten. Die Integrität des türkischen Gebietes, welche noch neulich von den vier Mächten anerkannt ward, ist ernstlich bedroht. Es ist unerläßlich, daß Frankreich die übernommenen Verpflichtungen erfülle und für die Wiederherstellung eines Friedens im Orient sorge, durch den die Vertheilung der Macht unter den großen Staaten Europa's nicht verändert wird. Frankreich und England haben demzufolge Befehl ertheilt, daß die Fletten ins schwarze Meer einlaufen, um einen neuen Angriff der russischen Flotte zu verhindern.„Frankreich will nur zu einem ehrenvollen Abkommen behülflich sein. Wenn auch die Umstände es nöthigen, sich gegen furchtbare Eventualitäten zu waffnen, so vertraut doch die französische Regierung darauf, daß der Kaiser von Rußland nicht die Absicht habe, Europa einem Kriege auszusetzen. Belgien. Brüssel, 5. Januar. Der„Moniteur“ berichtet, daß der König gestern den Fürsten Chimay empfangen, der mit einer Spezialmission nach Paris betraut ist; er wird dem Kaiser der Franzosen ein Schreiben des Königs Leopold übergeben. Lütztich. Dek hiesige Stadtrath hat beschlossen, für die Summe von 28,000 Frs. die zwei besten Gemälde auf unserer letztjährigen Kunstausstellung für das städtische Museum anzukaufen, und zwar„Semiramis“ von Chr. Köhler in Düsseldorf und„Maria am Fuße des Kreuzes“ von Paul Delaroche in Paris. Vermisschtes. (Eine ergiebige Quelbe für die türkischen Harems.) Eine vorzügliche Quelle zur Füllung leerer Harems mit Schönheiten ist der Markt georgischer Selavinnen, doch scheint dieselbe, nach Baple St. John(„The Turks in Europe“ etc.) keineswegs so beliebt wie Manche glauben mögen. Die unglücklichen Geschöpfe, welche zu Trebisonde am Bord der regelmäßigen Dampfbooten eingeschifft werden, verreichen Konstantinopel in einem sehr traurigen und bemitleidenswerthen Zustande. Wohl dürften europäische Leser den Kapitän beneiden, dessen Obhut diese dichterische Ladung anvertraut ist; aber ach! die Wahrheit ist, daß die Georgierinnen fast mit demselben Verdacht angesehen werden als hundert Behälter mit Blutegeln für den Marseiller Markt. Allerdings werden sie von den übrigen Passagieren so sehr als möglich abgesondert, eingepfercht wie eine Heerde Schafe und versteckt unter schmutzigen Kleidern; oder, in schlechtem Wetter,, gleich Negern, unten im Mittelgange zusammengepfropft. Trotz diesen Vorsichtsmaßregeln leidet das ganze Schiff durch ihre Anwesenheit. Fast jede derselben ist mit einer Hautkrankheit behaftet und leidet an einem lästigen Ueberfluß. Dies läßt sich leicht erkläe ren. Die armen Dirnen gleichen nicht einem Schwarm englischer Mädchen, die freiwillig aus der Heimath ziehen, um in den Barraquen von Madras oder Calcutta nach Gatten zu suchen. Sie werden naus Armuth oder Habsucht von ihren Eltern oder Freunden verkauft und dem Käufer halbnackt überantwortet. Sie zu kleiden würde den ganzen Gewinn aufzehren. Ein Paar Lumpen, ein zerrissenes Stück Segeltuch um ihre Schultern geschlagen— das ist das Costüm, worin sie am Tage figuriren und des Nachts zusammenhocken, flüsternd oder träumend von dem ihnen verheißenen Glanze, um ihre Sorgen, ihre düstere Stimmung zu zerstreuen,— und vielleicht einen flüchtigen Gedanken der Heimath zusendend, welche sie ausgeworfen hat wie das Lieblings= Lämmchen, wenn es der Zärtlichkeit oder Geduld seiner Herrin entwachsen ist. Der Kaufmann, mit der gleichgültigen Dummheit aller Händler= in Menschenfleisch, mästet diese zukünftigen Sultaninnen mit Wasser und Hirsemehlbrei. Sie kommen am Ende ihrer Reise in einem solchen Zustande an, daß wenige Kenner angehender Schönheit eine Meinung auszusprechen wagen würden. Bisweilen, wenn der Eigenthümer Eile hat, seine Waare zunverwerthen, treibt er seine georgische Heerde in der eben nicht erfreulichen Beschaffenheit, in welcher sie gelandet, nach dem Markte oder umhüllt sie höchstens mit einem Ferigeh, dem Mantel der Türkinnen. Zufall händig geschrieben: Dem Cornet Bit ist das Leben geschenktein Anbetracht der Fürbitte der Gräfin Thurn zu Wien und in Anbetracht seiner Jugend. Dabei lag ein Schreiben des kaiserlichen Gesandten zu Moskau an den Czaaren, worin derselbe an ein Versprechenerinnert wird, welches er Ihnen, edle Gräfin, am Tag nach einem großen Festball in der Favorite gegeben. Die Gräfin, sagte der österreichische Minister, erbittet sich als den vomefriesländischen Bauern, als ihrem Partner, ihr angebotenen Dank nichts, wie die Begnadigung eines jener Unglücklichen, welche der Strafe des Gesetzes anheim gefallen.— Ich sehe also in Ihnen, gnävige Gräfin, den Retter meines Lebens.— Sie erinnern mich an alte Zeiten, erwiderte nicht ohne tiefe Rührung die Gräfin; wie glücklich ist man doch, wenn sich an die Erinnerung eines schönen Festes zugleich die eines geretteten Menschenlebens knüpft. Danken Sie nicht mir, sondern einer höhern Macht, deren Werkzeug ich war und die uns beide noch am Abend des Lebens einander entgegenfführte. Dochawenn Sie Zeit und Lust haben, solassen Sie sich das Fest von mir beschreiben, welches die Veranlassung gewesen, sei es auch nur, um den schauerlichen Eindruck zu zerstören, den Ihr kurzer Bericht machen muß. Und sie erzählte, was wir erzählt haben von dem Mann, welchen Voltaire moitié héros, moitié tigreinennt. geh, dem Mantel der Türkinnn. Zufall waltet meist bei dem Verkaufe: Der Käufer hält sich in respektvoller Entfernung von seinem erhandelten Gute — gleich einem Doktor von einem Pestkranken, und treibt es, so zu sagen, nach einer vorbereitenden Schule für den Harem. In der That, eine Anzahl alter Weiber gewinnen ihren Lebens=Unterhalt durch Aufputzen dieses (Astronomische Rechnung.) Leverrier, der bekanntlich seinen Ruhm dadurch erwarb, daß er durch Rechnungen darthat, es müsse an einer gewissen Stelle sich ein Planet befinden, worauf derselbe dort wirklich gefunden wurde, hat ein neues Rechnenwunder vollendet, das se staunenswürdig ist, wie das erste. Wir können nicht ius Einzelne, eingehen, da dasselbe für unsere Leser rinnen viel zu trocken sein würde, theilen aber— zuerst in Deutschland— das Resultat mit. Bekanntlich hat man in den letzten Jahren eine große Anzahl kleiner Planeten in unserem Sonnensysteme entdeckt; ihre Zahl beläuft sich jetzt auf sieben und zwanzig. Bisher war man nun der Meinung, diese kleinen Planeten wären sämmt und sonders nichts anderes als Trümmer eines einzigen größern, die noch im Weltenraume schwebten. Leperrier hat nun durch seine ungeheure Rechnung nicht nur dargethan, daß dies eine irrige Annahme, daß jene kleinen Planeten durchaus nicht aus einer Störung des ursprünglichen Weltsystemes hervorgegangen, sondern regelmäßig wie die übrigen Weltkörper und nach denselben Gesetzen gebildet worden sind; sondern er hat auch durch seine Zahlen nachgewiesen, wie viel noch selcher kleiner Körper unbekannt sind, denn er fand, daß die Masse aller dieser Planetchen zusammengenommen ein Viertheil der Erdmasse nicht übersteigen könne. Diese neue großartige Entdeckung macht, wie sich denken läßt, unter den Astronemen das ungeheuerste Aufsehen.(L. A..==) rohen Materials; sie curiren die armen Mädchen durch Geheim=Mittel, mit denen sie vertraut sind, von ihrer Krankheit, glätten und ordnen ihr Haar, reiben und rumpeln sie und vertilgen die Erinnerungen, welche sie aus ihren heimathlichen elenden Wohnungen mitgebracht haben. Dabei verabsäumen sie nicht, ihre Pfleglinge gelegentlich ein wenig in türkischer Etikette und den Künsten, deren sie zur Gewinnung der Gunst ihrer zukünftigen Herren bedürfen, zu unterrichten. Die letzten Fetzen der Züchtigkeit werden so weggerissen, und die Sclavin ist fertig, die Mutter eines Groß=Veziers zu werden. Wir müssen hinzufügen, daß die Mädchen oft erst nach diesem vorläufigen Prozeß zu Markte gebracht werden und die dafür bewilligten Preise ersetzen dann reichlich die durch ihn verursachten Unkosten. Aus diesen Sclavinnen nun, oder aus den Pflanzschulen für Gattinnen und Mütter, gehen die meisten Lebensgefährtinnen hoch= und höchstgestellter Personen hervor. Solches sind die Mütter der Minister der hohen Pforte, ja und sämmtlicher Sultane, die jemals an den Ufern des Bosporus regiert haben; denn der Sultan wirbt in diesen einfachen Ländern nicht um die Hand einer Prinzessin, die er nie gesehen, oder wählt, einem gewöhnlichen Mann nachahmend, ein Weib unter den Schönen eines Ballsaals. Der Staat sorgt„für seine Verehelichung. Zu gewissen gesetzlich bestimmten Zeiten des Jahres beschließt das Conseil der Minister und Ulemas in voller Versammlung ein Subsidium von Mädchen, die, auf den öffentlichen Märkten oder in Privat=Auktionen gekauft, nach den gehörigen Borbereitungen unter großer Feierlichkeit in die Arme seiner Majestät gesendet werden. Bei solchen Gelegenheiten begibt sich der Sultan jedesmal in prunkvollem Aufzuge in die Moschee, wahrscheinlich um dem Himmel zu danken für den reichen Zuwachs an Engeln, welche gekommen sind, seine einsamen Stunden zu erhellen.(L. A..=.) —(Eine Geistergeschichte.) An einem schönen Morgen— es sind erst wenige Jahre her— saßen drei Damen, arbeitend und plaudernd, an dem großen Bogenfenster eines Landhauses in der Nähe von Bromley in Kent. Eine breite Fahrstraße ohne Bäume, die in dem Juli=Sonnenschein außerordentlich heiß und gelb aussah, führte in einem Bogen nach der Vorderseite des Hauses. Auf dieser Straße sah eine der Damen, welche zufällig aufblickte, mit müdem Schritt einen Mann daherkommen, der in der Nachbarschaft wohnte und mit welchem sie alle drei oberflächlich bekannt waren. Er kam langsam näher und ging dicht an dem Fenster vorüber, so daß sämmtliche drei Damen ihn ganz deutlich sahen und ihm zunickten, ohne daß er jedoch ihren Gruß erwidert hätte. Da man wußte, daß er kurzsichtig war, so achtete man darauf weiter nicht und in der Meinung, er habe den Weg nach einem Seitengange durch ein Gewächshaus genommen, blieben die Damen bei ihrer Arbeit sitzen und erwarteten jeden Augenblick, ihn eintreten zu sehen. Es verstrichen jedoch zehn Minuten, und die Frau vom Hause zog nun die Klingel und fragte den eintretenden Diener nach Herrn N. Kein Mensch hatte ihn gesehen. In der Meinung, er spaziere im Garten herum, trug die Dame dem Diener auf, sich nach ihm umzusehen, und wendete sich dann wieder zu ihrer Beschäftigung, während sie mit ihren Freundinnen einige Bemerkungen über das Seltsame dieses Vorfalls austauschte. Gleich darauf hörte man die Glocke der etwa eine Viertelstunde entfernten Dorfkirche mit jenem schwermüthigen Schlage durch die stille Luft tönen, welcher verkündet, daß abermals eine Einheit von der großen Summe der Menschheit gestrichen worden, und wenige Augenblicke darauf trat der Diener wieder ins Zimmer, und meldete seiner Herrin, daß sie sich in Bezug auf N. getäuscht haben müsse, weil derselbe diesen Morgen nach einer Krankheit von nur wenigen Stunden gestorben sei. — Diese Mittheilung, fügt Dr. Rechenberg in seinem Buche:„Die Geheimnisse des Tages u. s..“ Leipzig, Spamer, 1853, woraus sie entlehnt ist, hinzu, ist eine vollkommen(2) beglaubigte und es wird dadurch besonders die Ungereimtheit hervorgehoben, Erscheinungen dieser Art dadurch erklären zu wollen, daß man sie dem Spiele der Phantasie zuschreibt, da sich doch unmöglich annehmen läßt, daß drei Gemüther auf einmal einem und demselben Einflusse zu einer und derselben Zeit unterworfen seien, —(Ein Genrebild.) Mar Maria v. Weber, der sich als begabter Dichter bekannt gemacht hat, der einzige noch lebende Sohn des Freischütz=Componisten, beschreibt in Gutzkows„Unterhaltungen“ einen„Ausflug nach Afrika“. In Paris besuchte er Wilh. SchröderDevrient und er erzählt:„Der Zauber, den sie ausübt, ist ein anderer, kein geringerer geworden; ihre LebensAnschauungen haben sich geandert, die Genialität des Geistes und Herzens hat sie behalten und wenn sie mir vom strengen Regiment, von dem Taktstocke meines Vaters und dem unheimlichen Glühen seiner Brille erzählte, da sand ich wieder als Knabe neben dem Souffleurkasten Hoftheaters zu Dresden, wohin ich oft während der Roben zur„Eurpanthe“ gehoben wurde; neben mir saß bieder des Vaters großer Jagdhund, der mit mir zuLeilen gleiche Vergünstigung genoß; vor mir tönten wieeir die vertraufen Melodien, die oft ein unbarmherziges „Pst“ des Meisters, auch wenn sie aus Frau Deprients Munde kamen, mitten durchschnitt. Dann sah ich wieder Ludw. Tieck, das gewaltige Antlitz ernst gefaltet, seinen Platz in der Gitterloge einnehmen, denn ihn verdroß das Aufblühen der jungen deutschen Oper, von der er Gefahr für sein theures Drama fürchtete. Und dann gingen doch die beiden Meister zusammen heim, der Musiker kleiner Gestalt, wankenden Schrittes, im grauen Ueberrock, mich an der Hand führend; der größe Dichter, von der Gicht schon gebeugt, in der Rechten den Krückstock, die Linke auf den Rücken gelegt, im dunkeln langen Surtout, und oft standen sie still und sahen einander im Gespräch an und des Einen Brillengläser blitzten in der Mittagssonne, während des Andern große dunkle Augen in dem Schatten seines breitkrämpigen Hutes glühten.“ —(Todtenkalender des Jahres 1853.) Fürstliche Personen: Großherzog August v. Oldenburg, Fürst Karl Anton v. Hohenzollern=Sigmaringen, die Sultanin Valide, Größherzog Karl Friedrich v. Sachsen=Weimar, Herzog Georg v. Sachsen=Altenburg, Prinzessin Amalia v. Wasa, Konigin Maria v. Phortugal.— Staatsmänner: Rufus King, Vicc=Präsident der Ver. Staaten, österreichischer Minister Kulmer, spanischer Minister Mendizabal, General v. Radowitz.— Generäle und Admiräle: Gen.., Haynau, Gen. Napier, Feldzeugmeister v. Welden, Feldzeugmeister Graf=Pappenheim, Admiral Ch. Adam, General Godwin, Admiral Nesham, Admiral Pasca, Generäle Bradford und de Butts.— Prälaten: Fürstbischof v. Diepenbrock in Breslau, Erzbischof Milde in Wien, Jesuiten=General Rothan.— Gelebrte, Schriftsteller: Leopold v. Buch., Orfila, Ludwig Tieck, Thilo, Eduard Duller, G. Depping, Prof. Gabler, Prof. Harleß, Ed. v. Bülow, Fischer v. Waldheim, Prof. Zeune, Gretefend.— Künstler: Architekt Fontaine in Paris, Maler Müller in Dresden, Kupferstecher Barth in Cassel, Maler Metz in London, Componisten Zimmermann und Onslow in Paris, Kapellmeister Schneider in Dessau, Musiker Heuschkel in Wiesbaden, Maler Niederer in Berlin, Bendel in Schaffhausen, Breitenstein, Hasenclever, Ritter, Thon in Düsseldorf. —(Frau Birch=Pfeiffer und A. Dumas.) Alexander Dumas soll Frau Birch=Pfeiffer übersetzt haben und ohne Angabe des Originales! Herr Millenet in Gotha hat nach Paris geschrieben, daß er vor ungefähr vier Monaten„Einen Ring“ von Frau Birch=Pfeiffer ins Französische übersetzt und dem Baudeville=Theater in Brüssel zur Auffüheung überreicht habe. Seine Uebersetzung wurde wegen ihrer Aehnlichkeit mit dem Schauspiele„Die Jugend Ludwigs XV.“ von A. Dumas zurückgewiesen. Dieses Schauspiel sollte in Brüssel am selben Abend wie in Paris aufgeführt werden. Die Aehnlichkeit soll sich jedoch nur auf die drei ersten Akte erstrecken. Der französische Uebersetzer in Gotha macht für sich und die Frau Birch=Pfeiffer Prioritätsrechte gegen A. Dumas geltend. Da das Dumas'sche Schauspiel wahrscheinlich in Brüssel aufgeführt, jedenfalls aber gedruckt werden wird, so wird es sich später zeigen, ob A. Dumas bei der Birch=Pfeiffer ein Zwangs=Anlehen gemacht hat, oder ob Herr Millenet in Gotha sich gewaltig irrte. — Russische Censur geschieht nach der„Fr..=Z. in folgender Weise: Sind es nur einzelne Worte, Zeilen oder kurze Artikel, die der Censor lieber nicht gelesen wünscht, so überzieht er sie sehr sauber mit einem in seiner Art so vortrefflichen und vollständig undurchdringlichen Firniß von Kienruß, daß ich noch kein Schwarz gesehen habe, was solchen viertel oder halben Seiten gleich käme. Ist auf beiden Seiten eines Blattes etwas Verfängliches, so nimmt er die Scheere und schneidet ebenso sauber ein Quadrat, oder wieviel nöthig ist, heraus. Trifft ganze einander gegenüberstehende Seiten die Verwerfung, so werden stieiso trefflich zusammengeklebt, daß sie nicht wieder zu lösen. Diese drei Methoden in der mannigfachen Verbindung, die sie zulassen, reichen aus, um jeden beliebigen Theil einer Nummer verschwinden zu machen, ohne den übrigen Inhalt zu verletzen. Und so werden die Blätter dann ausgegeben. — Für einen Raucher ist's eine wahre Freude, den türkischen Divan und den Ministerrath zu sehen. Da gilt noch der alte Rauchergrundsatz, daß nichts Wichti. ges, Großes und Gutes ohne die Pfeife geschehen kann. Die leichtfertige moderne Cigarre des Berliner März= ministers ist weit weg verbannt.Da sitzen die Räthe und Minister des Reiches in der Runde, Jeder die ehrwürdige, solide, lange Pfeife mit stillem Anstand und orientalischer Würde handhabend und Kriegs= und Fricdenswolken sich zublasend. Män sieht sich unwillkürlich nach der Mecaschale um. Leidenschaftliche Worte bleiben fern; denn dem Raucher geht beim langen Reden die Pfeife aus. In kurzen, lanzsamen Worten und Sätzen wird gesprochen und dann kommt ein ernster Zug aus der Pfeife und eine bedeutungsvolle Pause, vie dem Gesprochenen den rechten Nachdruck gibt. —(Nord= und süddeutsche Redensarten.) Wer in Berlin ein netter Junge ist, der heißt in Wien ein lieber Narr. Man schwatzt dorf nicht, man plauscht, man sagt nicht; komm' her, sondern geh’ her, man fragt nicht:„Was wünschen Sie?“ sondern„Was schaffens?“ Hühner gibt es gar nicht in Oesterreich, es sind lauter. Händl. Das norddeutsche Verkleinerungswörtchen„chen“ nimmt in Wien die gewandelte Form eines I an; man sagt nicht ein Männchen, ein Weibchen u. s.., sondern a Mandl, a Weibl; a Buberl; a Hundl. Es wird in Oesterreich nicht gestohlen, sondern blöß weggetragen. Fremde werden nicht geprellt, sondern geschnürt, und die Kellner addiren die Zeche so enorm geschwind auf, daß sie häufig 1 oder 2 Gulden überschießen; dieß nennt man schnellen, was sich wenigstens reimt auf prellen. — Im Jahre 1822 schrieb an Göthe die Gräfin von Bernstorff, die Schwester der Brüder Stollberg, mit der er in der Jugend in lebhaftem Briefwechsel gestanden=hatte, und sie bat ihn mit rührender Glaubensinnigkeit, er möge in sich gehen und sich bekehren, damit er einst auch in den Himmel komme. Darauf antwortete er unter Anderm:„redlich habe ich es mein Lebelang mit mir und mit Andern gemeint und bei allem irdischen Treiben auf das Höchste hingeblickt. Wirken wir fort, so lange es Tag für uns ist und bleiben wir wegen der Zukunft unbesorgt. In unseres Vaters Reiche sind viele Provinzen und da er uns hier zu Lande ein so fröhliches Ansiedeln bereitete, so wird drüben gewiß auch für alle gesorgt sein.“ — Zu welchen Verrücktheiten in Amerika das Tischkkopfen geführt hat, erhellt aus folgendem Beispiel: Wie die neueste„Revue des deur Mondes“ berichtet, ein durchaus zuverlässiges Organ, ist in Amerika im Staate Illinois, und zwar in der Stadt Chicago eine Bank nach den Prinzipien Proudhons mit Vortheil errichtet worden.„Vorstand dieser Bank sind nicht nur Lebende, sondern, höre es, Welt von 1853, Todte, die durch klopfende Tische ihren Willen kund geben“, und im Jenseits nach eigenem Geständniß gewinnreiche Handelsgeschäfte treiben. — Ein ungarischer Pächter hat eine neue Bereitungsart von Brod erfunden, wober die Eichelfrucht in Anwendung kommt. Die Eicheln werden namlich getrocknet, geschält und dann zu Mehl verrieben, worauf man es mit ordinärem Kornmehl vermischt. Das durch diese Manipulation gewonnene Brod ist zwar von dunklerer Farbe als das gewöhnliche Roggenbrod, schmeckt aber vortrefflich und soll so gesund sein, daß nach der Versicherung des Erfinders schon manche Schwindsüchtige durch den fortgesetzten Genuß desselben vollständig geheilt wurden. —(Wien.)„Dem Herrn M. G. Saphir wurde von dem Verleger seines humoristischen Volkskalenders, Hrn. Eduard Hugel, Chef der Buchhandlung Jaspers Wittwe und Hügel, ein eben so sinniges, als werthvolles Festgeschenk gespendet; es ist dies eine Schreibfeder aus gediegenem Golde mit der recht bezeichnenden Inschrift:„Deine Feder ist Gold.“ —„Daily News“ versichern aus bester Quelle, daß der russische Ober=Admiral bei der neulichen Inspektion der Ostseeflotte gefunden hätte, daß die halbe Flotte ganz unbrauchbar ware, und daß man beschlossen, neue Schrauben=Linienschiffe, angeblich dreißig neue Schiffe zu bauen. — Der eisige Winter hat die Wölfe bereits aus den Ardennen in die Ebenen herabgelockt. In der Nähe von Namur sind bereits einige Wölfe geschossen worden. In der Nähe von Mons sind drei Wölfe gesehen worden, welche auf ihrem Wege mehrere Hunde tödteten. Man hat ein Treibjagen gegen sie angeordnet. —(London). Das Leben der Brüder Humboldt, von Kleucke und Schlesier, ist von Julietta Vauer übersetzt, bei Ingram, Cooke und Comp. erschienen.— Dr. Hill, Professor der hebräischen Sprache in Cambridge, der unter den Sanskritisten einen guten Namen hatte, ist nach kurzem Krankenlager gestorben. — Eine französische Kinderzeitung, die jährlich 10 Francs kostet, verspricht jedem neuen Abonnenten die unentgeldliche Zusendung eines Geschenkes, nämlich eines Kästchens, das für 20 Francs Bonbons enthalte. Herr Louis Krüger, dessen Talent schon durch mehrere auswärtige Zeitungen rühmlichst bekannt ist, besucht auf seiner Reise durch Deutschland auch unsere Stadt, um auf einem neu erfundenen Instrumente, einer mit 39 Klappen versehenen Metalloboe,(Geschenk Seiner Maj. des Königs) Vorträge zu hatten. Seiner vortrefflichen Leistungen, so wie der Neuheit und Schonbeit seines Instrumentes wegen dürfen wir mit aller Spännung sein Ausireten erwarten. Börsen=Course der Staatspapiere und Aktien. Frankfurt, 5. Jannar. Die Haltung der Börse war auch heute matter, die Stimmung im Alkgemeinen flau, das Geschäft unbelebt. Nur für. Wiener Bank=Aktten wurden bessere Course bewilligt. Von österr. Fones würven öpCt alte Metall, zu 77⅜. und ¾ umgesetzt, die vom J. 1852 waren 78., 5pCt. Lomb. mit 84 7/8 verhandelt, 4½pCt. Metoll. à 69⅛ abgegeben, blieben 69., Wiener Bank=Aktien 1350 G. 3pCt. Spaaische 40 7/8,G., 1pCt. à 21⅛, 1/16 und ½/8 Mehreres in Umsatz. Von Eisenb.=Akt. waren Ludw.=Berb. 118½., Taunus 304 Fr.=.=Norob.=A. 47, Pfälz=Marim. à 103 1/, Liv.=Flor. à 82, Frankfurt=Hanauer à 95, Frankf.=Homburg à 94½ offerirt. Für Darmst.=A. wurde 227 bewilligt. Von sürdeutschen Popieren waren-4pEt. Baper. und 4½ pCt. Würtemd. beliebter. Letztere Gattung wurde anfänglich zu 101¼ abgegeben, hoben sich jedoch im Laufe der Börse auf 101 3/8, ½, ⅜ und blieben 100 3/8 4 ½. Von Anlehensloosen waren Kurbessische 40 Thtr.=Loose und Vereins.10=fl.=Loose medr angeboten. Sardinische beliebter. Brodtaxe der Stadr Bonn. Der Preis eines siebenpfündigen Schwarzbrodes beträgt vom 8. bis incl. 14. Januar 1854 7 Sgr. 8 Pf. Das Bürgermeister=Amt. Civilstand der Bürgermeisterei Bonn. Geburten, Den 31. Dec.: Julie Agathe, Tochter von Carl Hertz, Dottor der Medizig, und von Agathe Fischer. Den 31. Anna Maria, Tochter von N. N. Den 2. Jan. 1854: Christina, Tochter von Andr. Scheben, Schuster, und von Margar. Forsbach Den 3. Robert Heinrich Julius, Sohn von Franz Laufenberg, Advokat, Anwalt, und von Elise Weber. Den 5. Elisabeth, Tochter von Johann Klein, Seiler, und von Anna Veronica Laur. Heirathsverkündigungen. Den 8. Januar: Ferdinand Almstädt, Bildbauer von Koln, mit, Margaretha Hubertina Wildelmina Görlich von Bonn. Den 8. Rudolph Joan Karl Valk, Handlungsdiener von Ablen, mit Anna Maria Sestemich von Kohlscheid. Den 8. Gerard Falkenstein, Faßbinder von Bonn mit Veronica Wallraf von Muffendorf. Den 8. Beter Schäfer, Ackerer von Niederscheuren, mit Anna Maria Antwerben, Köchin von Bonn. Heirathen. Den 4. Jan.: Franz Krumm, Schuster von Bonn, mit Clara Johanna Stahling, Dienstmagd von Münster. Den 6. Mathias Simon, Bäcker von Poppelsdorf, mit Helena Werner von Bonn. Den 6. Heinrich Joseph Schönershoven, Schreiner, mit Maria Gudula Hüllen von Bonn. Den 6. Johann Nettekoven, Knecht von Giels dorf, mit Maria Sivylla Marx, Dienstmagd von Dünstekoven. Sterbfälle. Den 31. Dec.: Helen Skerving Mowbray, Ehefrau des Ridley Herschell, Rentnerin von London, alt 52 Jahre. Den 31. Michel Strunk, Ehemann der Anna Maria Ponsch, Taglöhner, alt 30 Jahre. Den 31. Christina Klinker, Ehefrau des Johann Peter Meper, alt 28 Jahre. Den 31. Elisabeth Dubbelfeld, Ehefrau zweiter Ehe des Heinrich Duell, alt 62 Jahre. Den 1. Jan. 1854: Hubert Stock, alt 2 Monate Den 1. Friedrich Kraftischen, Ehemann der Frie. derike Wilms, Chirurgen=Gehülfe, alt 57 Jahre Den 2. Johann,Klein, Ehemann der Anna Maria Hennes, Krämer, alt 50 Jahre. Den 4. Catharina Müllenbrück, unverheirathet, Dienstmago von Oberdrees, alt 22 Jahre. Den 5. Rudger Grimling, Ehemann der Elisabeth Franziska Jacobina Mehlem, Dachdecker, alt 52 Jahre. Auszug. In Sachen der zum Armenrechte zugelassenen, in Schwarz=Rheindorf ohne Gewerbe wohnenden Regina Kall, Ehefrau Peter Herbrandt, Klägerin, wider 1) Peter Herbrandt, früher Schlosser in Bonn, jetzt im Fallitzustand und ohne bekannten Wohn= und Aufenthaltsort, Beklagter, ohne Anwalt, 2) Franz Laufenberg, AdvokatAnwalt in Bonn, als Syndik des Falliments Herbrandt, Beklagter, durch sich selbst vertreten, hat das Königl. Landgericht zu Bonn durch Urtheil vom 4. d. Mts. die zwischen den Eheleuten Herbrandt bestandene eheliche Gütergemeinschaft für aufgelöst erklärt. Für die Richtigkeit des Auszugs: Der Anwalt der Klägerin, Rath. Verkauf des schönen Landsitzes „Haus Schönsitz“, belegen in dem idyllisch=romantischen Rheinthale, der reizenden und gesunden Gegend am Sie. bengebirge auf dem rechten Rheinufer, unmittelbar an der Chaussee zwischen Niederdollendorf und Königswinter, ganz nabe am Rhein, ohne dem Wasser ausgesetzt zu sein. Sowohl das herrschaftliche Haus als auch die Nebengebäude sino massiv aus dem vorzüglichsten Baumaterial und in jeder Beziehung solid und geschmackvoll vor 14 Jahren aufgeführt. Das herrschaftliche Haus enthält im obern Stock, über welchem ein geräumiger Speicher, einen kleinen Salon und 7 hübsche Zimmer. Die Bel= Etage besteht aus einem geräumigen Salon mit Balkon, 2 Neben=Kadinetten und 2 geräumigen Zimmern Im Parterre befinden sich ein schöner GartenSalon, 2 anstoßende Kabinette, ein geräumiges Wohnzimmer, eine Küche nebst Spinde, ein BadeKabinet und ein Closet. Unter dem ganzen Hause befinven sich döchst zweckmäßig eingetheilte gewölbte Keller, von denen der größere sich zu einem nicht unbedeutenden Weinlager eignet. Der Garten, inclus. Haus und Hofraum über 3½ Morgen groß, ist in Ziet= und Nutzgarten eingetheilt; den Ziergarten schmücken unter andern bübschen und werthvollen Blüthenpflanzen besonders viele und sehr schöne Rosen, über 60 verschiedene Sorten; der Nutzgarten, mit ersierem ein Ganzes bildend, ist edenso geschmackvoll als nützlich angelegt und mit den verschiedenartigsten und edelsten tragenden Obstbäumen und Spalieren, als Mandeln, Maulbeeren, Pfirsichen und Aprikosen, bepstanzt. Die Mist= und Spargelbeete sind ausgezeichnet und liefern die köstlichsten Spargel in Menge. Diese wahrlich in jeder Beziehung schöne Villa ist der angenehmste Aufenthalt im Sommer wie im Winter für vornehme Familien, deren mebrere, nawentlich englische, längere Zeit mietbweise hier wohnten und laut den vorliegenden Verträgen für den obern Theil des Hauses für die Dauer von 6 Monaten 600 Thlr. zahlten. Vermöge ihres seltenen Comforts dürfte sie sich denn auch besonders zu einem Insstitzurte eignen Dieselbe kann sofort angetreten werden auf Wunsch auch mit dem döchst eleganten Meublement. In=der Näbe des Landsitzes befinden sich mehrere Liegenheiten, die gleichzeitig in Parzellen mit zum Verkaufe kommen und zwar mit Bewilligung eines Zablungs=Ausstandes von 6 Jahren. Diese Liegenheiten bestehen a) aus circa 16 Morgen Ackerland, ersier Qualität, b) circa 3 Morgen Weinberg, then Bindweiden bepflanzt, d) 16½ Morgen Holzung, und e) einige kleine Parzellen Baumgarten. Die Besitzung soll am Mittwoch den 11. Jakann täglich in Augenschein genommen werden. „Haus Schönsitz.“ substantial, and built, only six years ago. eight rooms,— the whole well furnished; a loft extends over the whole house, and measures about 2,000 square feet; the ground floor consists of a large room lorking into the garden, the other apartments, one of which leads through a large room into„ihe kitchen; the cellars are convenient, and extend under the whole house; there are fire places in all the rooms and con venience for bathing, a laundry, with rain water pump, a baker house, stabling for four or more horses, a large coachhouse, and a cellar:for vegetables. There is a pump of excellent spring water. Adjoining is, a capacious barn. The hourse stands in a beautiful garden of about two acres, and producing the best fruits. The roof of the house commands an extensive vien over the Rhine, the Drachenfels, Godesberg, Nonnenwerth etc. For further partichlars apply by leiter, post paid, t0„Haus Schönsitz“ by Königswinter. Am Montag den 13. Februar d.., Nachmittags 3 Uhr, sollen hierselbst beim Gastwirtb Werner auf der Sandkaule auf Anstehen des Ackerers Nikolas Lambertz zu Bonn das daselbst un ter der Caserne gelegene Haus Nro. 380 nebst Stallung und Scheune, sowie ungefähr 9 Morgen Ackerland bester Qualität, gelegen in der Gemeinde Bonn, durch den unterzeichneten Notar in 4 Zahlungsterminen und gegen Bürgschaft öffentlich versteigert werden. Bonn, den 5. Januar 1854. Carl Eilender. Haus=Verkauf. Auf Anstehen der Wittwe und Erben Dr. Velten in Koblenz, wird, deren in Bonn, Remigiusstraße Nro. 253 gelegenes Haus am Montag den 23. Januar 1854, Nachmittags 3 Uhr, auf der Amtsstube des Unterzeichneten gezen ausgedehnte Termine versteigert werden. Dieses Haus, massiv gebaut und in gutem Zustande, enthält 13 bewohnbare Zimmer, besonders guten Weinkeller, bat Brunnen= und Regenwasser, Hofraum, Stallung, Remise und ein geräumiges Hintergebäude. Seine Lage, der Universität gegenüber, und seine Räumlichkeit macht es zu 1edem Geschäfte geeignet. Bedingungen bei dem unterzeichneten Notar Maubach. Bonn, den 11, December 1853. Verkaufs=Anzeige. Am Montag den 9. Jankkar d.., Nachmittags 2 Uhr, werden in dem Hause Commanderiestraße Nro. 690 Tische, Stühle, Kommoden, Spiegel, Bettstellen, Schränke, ferner Bettzeug, Leinwand, neue Herrenkleider und Frauenkleider, ferner Oefen und Rüchengereide u. s. w. öffentlich meistbielend gegen baate Zahlung versteigert,nn Der Königl. Gerichteschreiver, Genick. Verkaufs=Anzeige. Auf Ansteben der Erben des verstordenen Freiherrn v. Lilien zu Wert werden am Donnerstag den 12. dieses Monats, Nachmittags 1 Uhr, intidem Hause des Spezereihändlers und Wirthes Adolph Böhmer, Engelthalerstraße hier, 1 Sekretär, 4 Kommoden, Spiegel, Spiegelkommödchen, Stühle, Tische, Bettladen, meist Kirschbaumholz u. theils Eichenholz, Teppiche, Federbetten, 3 geschliffene Oefen u. s.., sodann eine Holz=Buchdruckerpresse, eine kleinere Handpresse, 8 bis 10 Regale mit Brettern u. diversen Tppen, 30 bis 40 Schriftkasten mit verschiedenen Schriften, Schwärzkisichen und Walzen, ein Corrigirstuhl, eine Glättvresse mit eiserner Spindel und den dazu gehörigen Glanzdeckeln 2c.#2c# öffentlich meistbietend gegen bagre Zahlung versteigert. Die Gegenstände können vorher im Verkaufslo. kal eingesehen werden. Der Königl. Gerichtsschreiber, Genick. Das von Gerichtsvollzieher Brucker bewohnte Haus Nr. 387 Bonngasse steht ganz oder getheilt zu vermiethen. Besche im Hinterhe bei C. Becker. Hospital zum h. Johannes. Seit der letzten Bekanntmachung vom 23. Oktoder v. J. sind für das Hospital folgende Geschenke ferner eingegangen: Thl. Sg. Pf. Von Hin. F..r durch Anweisung 4—— „# Schlosserm..nn, Nachlaß an seiner Rechnung### en 15— „ Hrn. Bankier H. 3116 6 „„ Adv.=Anw. Ruland aus einem Rechtsstreite.....•15• „ dem Geselligen Hospital=Verein zum Uhr= und Glockenthürmchen 300— „ demselben: Ertrag des Opfers bei der kirchlichen Feier an seinem Stiftungstage, 24. Novbr. 10—|22 „ Herrn Bürgermeister Kaufmann, Zeugengebühren von N..##2 6 Auf die gezeichneten Monatsbeiträge gingen ferner ein 19911 Summa 170 18•11 An sonstigen Gegenständen: Von N..: zwei lackirte Schränke von Eichenholz, eine Beitstelle mit Matrazze, Federbett und Kopflissen, drei angestrichene Badewannen von Blech, mehreres Küchengeräthe. Im Ganzen sind bis jetzt für das Hospital außer den vielen Naturalgaben und Geschenken zusammengekommen 44,091 Thlr. 10 Pfg. Wie erfreulich auch der Fortgang dieser durch den regen Bürgersinn gegründeten und unterhaltenen Anstalt ist, so wird dieselbe doch durch den früh eingetretenen harten Winter und durch die hinzugekommene große Theuerung des Brodes und aller sonstigen Nahrungsmittel augenblicklich mit einer großen Verlegenheit bedroht. Die Verpflegungskosten betragen fast das Doppelte wie sonst, während die Verpflegungssätze dieselben geblieben sind und nicht erböht werden können, und es ist dadurch bei einem so großen Haushalt ohngeachtet der strengsten ökonomischen Sorgfalt ein bedeutender Ausfall unvermeidlich. Von den beiden dem Hospitale zugefallenen größeren Legaten sind bei dem Einen die Verhältnisse noch nicht ganz geordnet; und das Andere befindet sichl wegen der noch nicht ertheilten Königlichen Bestgzigung noch gar nicht in unserem Besitz. Unter diesen Umständen richten wir an unsere Mitbürger die Bitte, bei den Gaben der Wohlthätigkeit, welche sie der in unserer Stadt herrschenden mannichfachen Noty zuwenden, auch ihres Hospitales eingedenk sein zu wollen. Bonn, den 7. Januar 1854. Für, das Curatorium: Prof. Walter. Ein Zimmer mit Alkove zu vermiethen und gleich zu beziehen Wenzelgasse Nro. 1073 B.