Souner=oochenrenen N 116. Dinstag den 25. Juni. Zweiundvierzigster Jahrgang. 1850: Bestellungen auf das mit dem ersten Juli curr. beginnende neue Abonnement des Bonner Wochenblatts belieben auswärtige Abonnenten baldgefälligst zu machen. Der Preis beträgt auf allen Preuß. Postanstalten pro Quartal 1 Thaler. Amtliche Nachrichten. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Die bisherigen kommissarischen Vorsteher der Ober=Post=Direktionen in Danzig und Münster, Ober=Post=Direktor Geheimer Rechnungs=Raih Weppler in Danzig und Ober=Post=Direktor Hertzberg in Münster, definitiv zu Ober=PostDirektions=Vorstehern; so wie Den Geheimen expedirenden Sekretär im Justizministerium, Justizrath Stolke, genannt Dösing, zum Geh. Kanzleirath zu ernennen; und Dem Regierungs= und Baurath Karl Wilhelm Herrmann zu Breslau bei seinem Ausscheiden aus dem Staatsdienste den Charakter als Geheimer Regierungsrath beizulegen. Cagesbericht. ∆ Bonn, 24. Juni. Se. Majestät der König Maximilian von Bayern, incognito reisend, ist in der Nacht hierselbst angekommen und nach kurzem Aufenthalt, nachdem er dem hier studirenden Prinzen von Preußen einen Besuch abgestattet, per Extrapost nach den Bädern von Aachen abgereist. Köln, 20. Juni. Größere Theilnahmlosig= keit, als die Stadt Köln bei der gestern hier stattgefundenen Ergänzungswahl eines Mitgliedes des Gemeinderaths bewiesen, ist wohl nicht leicht anderswo aufzuweisen; und so gern wir auch einen Grund zur Rechtfertigung oder Entschuldigung dieser Indolenz anführen möchten, wir finden keinen, und müssen einem Andern die Lösung dieses Problems überlassen. Waren doch bei einer Bevölkerung von beinahe 90.000 Seelen nur 43 Wähler aus der zweiten Klasse der Weistbeerbten erschienen, und so der unerhörte Fall möglich geworden, daß ein Kandidat mit nur 35 Stimmen zum Gemeinderathsmitgliede einer der größten Städte des preußischen Staates gewählt werden konnte. * Köln, 24. Juni. Die Verurtheilung des Bundestags=Gesandten und Premierministers Kurhessens, wegen Fälschung, macht hier viel Aufsehen. — Nach Art der französischen und englischen Journale wird die„Deutsche Allg. Zig.“ nächstens einen Roman Gutzkow's in ihrem Feuilleton erscheinen lassen. Es ist wohl das erste Mal, daß eine deutsche Zeitung es unternimmt, ausgedehnte Originalwerke durch ein politisches Blatt zu veröffentlichen.— In den drei letzten Tagen des Juni wird zu Mülheim a. Rh. das Schützenfest des im Jahre 1840 gestifteten Vereins abgehalten. — Die jüngste General=Versammlung der„Deutschen Volksh.“ hat, zur Heiligung der Sonn= und Feiertage, den Beschluß gefaßt, an diesen Tagen keine zweite Ausgabe mehr erscheinen zu lassen, dagegen Tags zuvor eine literarische Zugabe beizugeben, welche hauptsächlich Kunst und Literatur besprechen soll. Eine erste Nummer ist bereits erschienen. = Koblenz, 23. Die Prinzessin von Preußen ist von ihrem Ausflug nach Köln zurückzekehrt. — Die hiesigen Gasthöfe sind mit Fremden, welche den Rhein besuchen, fast überfüllt.— Das Verzeichniß der Gemeindewähler der Stadt Koblenz ist so eben veröffentlicht und wird ehestens das Wahlgeschäft vor sich gehen.— Von unserm diesjährigen Wollmarkt erwartet man gute Resultate, und hofft demnach bessere Preise als im verwichenen Jahr. Wie man hört, werden sich viele auswärtige Käufer einfinden.— Die Entziehung des Postdebits für die„Rh.= und Mos.=Zig.“ erregt nicht allein hier, sondern auch anderwärts allgemein Verwunderung. Selbst die„Rh.=Wesiph. Zig.“, ein Organ Preußens, sagt in ihrer ZeitungsRevue: Uns ist diese Verfügung unbegreiflich. So wenig Sympathie wir aus andern Gründen für dieß Blatt empfinden, so darf ihm doch die Anerkennung nicht versagt werden, daß es in der letzten Zeit eine durchaus conservative und christliche Haltung beobachtet hat. Wir müssen daher die Unterdrückung für einen argen Mißgriff erklären, und im Namen der conservativen Partei gegen denselben Verwahrung einlegen, in dessen Consequenz schließlich die ganze conservative, aber nicht ministerielle Presse mit der Vernichtung bedroht werden würde. Aachen, 20. Juni. Gestern traf, von London kommend, die verwittwete Herzogin von Cleveland zum Gebrauche der Kur hier ein, und nahm auf längere Zeit ihr Absteigequartier im Nuellens Hotel. Düsseldorf, 23. Juni. Seitens der Erpedition der„Nationalzeitung“ in Berlin ist der Schaub'schen Buchhandlung der Hauptdebit für Düsseldorf und Umgegend übertragen. In der Folge erscheint die„National=Zig.“ als Abendblatt und wird am andern Tag des Abends hier ausgegeben.— Heute macht hiesiger Männer=Gesangverein eine Sängerfahrt nach der Neandershöhle und wird mit der Elberfelder Liedertafel zusammentreffen.— Unsere Gemeinderathswahlen werden in conservativem Sinne ausfallen, obgleich der Piusverein, der Handwerkerverein und die Partei der Opposition sich vereinigt haben, um den Conservativen den Sieg streitig zu machen.— Nachdem von ruchloser Hand die Schwäne in den Teichen unserer Anlagen zu Tode mißhandelt worden, hat man in diesen Tagen auch alle Nachtigallen im Hofgarten weggefangen(?)— Die neu eingerichtete größere evangelische Kirche ist mit Gasbeleuchtung versehen worden. Elberfeld, 21. Juni. In der heutigen Sitzung stand ein Sattlergeselle, Franz Schröder aus Schwedt, vor den Schranken des königlichen Assisenhofes unter der Anklage:„im Mai 1849 zu der in Elberfeld zum Zwecke des Attentates gegen die königliche Gewalt oder der Erregung des Bürgerkrieges durch Bewaffnung der Bürger gegeneinander gebildeten bewaffneten Bande als Mitglied gehört zu haben, der Art jedoch, daß er weder den Aufruhr geleitet, bei der genannten Bande irgend eine Stelle oder ein Commando versehen hat, noch am Orte der aufrührerischen Vereinigung ergriffen worden ist.“ Die Geschwornen sprachen das„Schuldig“ über den Angeklagten aus und der Gerichtshof setzte denselben in Gemäßheit des Art. 100 des Strafgesetzbuchs zwar in Freiheit, stellte ihn aber zugleich auf die Dauer von 5 Jahren unter die Aufsicht der hohen Polizei. Duisburg, 21. Juni. Die hier erscheinende Ruhr= u. Duisburger Zeitung hat in der Person des Hrn. Carl v. Kessel einen tüchtigen Redacteur gewonnen. Derselbe setzt an die Spitze des heutigen Blattes eine Erklärung, in welcher er als sein Bestreben bezeichnet, die Grundfesten der Ordnung in seinem Blatte stützen und die Freiheit nur soweit vertheidigen zu wollen, als es die Pflichten gegen den Staat, gegen Gott und die Menschen zulassen. Duisburg, 22. Juni. Gestern kam vor dem hiesigen Kreisgerichte der Fall vor, daß eine Frauensperson, welche sich wegen Meineides aus Gewissensbissen selbst angeklagt hatte, zu 14 Monaten Zuchthaus verursheilt ward. Ihr Verleiter, der sie theils durch bas Versprechen eines neuen Kleides, theils unter der Drohung, ihr den Hals abzuschneiden, zu dieser Handlung verleitet hatte, erhielt 16 Monate Zuchthaus; Beide wurden unter Polizei=Aufsicht gestellt.— Der Kohlenhandel ist gegenwärtig hier in recht lebhaftem Schwunge, indem in diesem Semester in den hiesigen Hafen bereits 1997 beladene Schiffe eingelaufen sind, während im Jahre 1849 deren im Ganzen nur 3000 ankamen. Auch die übrigen Fabriken haben genügende Beschäftigung, und besonders sind es die chemischen, welche lebhaft betrieben werden. Auch ist in der neuesten Zeit eine Fabrik ins Leben getreten, die sich mit Anfertigung von Ultramarin beschäftigt und bereits Versendungen nach England macht. Wesel, 21. Juni. Der jüngste Beschluß unseres Gemeinderathes, die bis dahin zu Gunsten der Unbemittelten gesetzlich bestandene Steuerfreiheit für das Hineinbringen von 6 Pfund Fleisch oder 6 Pfund Mehl in die Stadt aufzuheben, resp. auf 2 Pfund zu reduziren, hat die Genehmigung der Regierung nicht erhalten. Der so beschließende Gemeinderath ist derselbe, welcher zu Anfange des Jahres 1849 die königliche Regierung ersuchte, die Schlacht= und Mahlsteuer in Wesel ganz aufzuheben, und dafür eine Klassen= oder Einkommensteuer einzuführen. Jetzt schreiben wir allerdings 1850— und die Gedanken der Menschen sind veränderlich. Es ist das ferner derselbe Gemeinderath, der 1849 den Kölner Städtetag beschickte und durch seine Deputirten die dortigen Beschlüsse unterzeichnen ließ, und der von 1848 bis 1850 noch viele Beschlüsse gefaßt hat, die nur zu viel Raum fassen, um sie alle aufzuzählen, über deren Nichtveröffentlichung man sich aber damit trösten kann, daß sie in perpetuam memoriam in den Archiven aufbewahrt bleiben.(Elderf..) Crefeld, 20. Juni. Die Herren Molenaar und v. Beckerath=Heilmann machen bekannt, daß sie wegen der Ungewißheit, wie sich der Preis der holländischen Zehnguldenstücke stellen wird, für jetzt dieselben im Courszettel nicht notiren, und sie einstweilen zu dem Satze von 5 Thlr. 17 Sgr. an ihren Kassen annehmen werden. Berlin, 22. Juni. Nach dem heatigen „Militär=Wochenblatt“ sind v. Rebenstock, OberstLieutenant und Commandeur des Kadetten=Hauses in Bensberg, v. Hahnke, Major und Commandeur des Kadetten=Hauses zu Kulm, zu Direktoren dieser Anstalten ernannt, Leo, General=Major und Kommandant von Jülich, mit der Geschäftsführung des allgemeinen Kriegsdepartements im Kriegsministerium beauftragt, Freiherr zu Inn= und Knyphausen, Major und Führer des 8. Husaren=Regiments, zum interimistischen Commandeur dieses Regiments ernannt, Erbprinz Carl Günther von Schwarzburg=Sondershausen, als aggregirter Premier=Lieutenant beim 4. Kürassier=Regiment angestellt worden. Ferner ist der Abschied bewilligt worden: Graf Lüttichau, Hauptmann vom 11. Infanterie=Regiment, als Major mit der Regmts.= Uniform und Pension, Bach, Hauptmann vom 15. Infanterie=Reg., als Major mit der RegimentsUniform, mit Aussicht auf Civilversorgung und Pension, Schmidt, Rittmeister vom 1. Bat. 20. Landwehr=Regiments, als Major mit der Regts.= Uniform, v. Rohr, Rittmeister von der GardeLandwehr=Kavalerie, aggregirt dem 3. Bat. 24. Landwehr=Regiments, als Major mit seiner bisherigen Uniform mit den vorschriftsmäßigen Abzeichen für Verabschiedete. Berlin, 22. Juni. Der bekannte Geograph Dr. Kutscheit, welcher in den letzten Jahren das Gebiet der Politik dem der Wissenschaften vorzog und nach Umständen für die verschiedensten Parteien, ja sogar für die ultramontane am Rhein, als Tages schriftsteller wirkte, beabsichtigt in diesem Sommer noch nach Amerika auszuwandern.— Zur baldigen Aufstellung des großartigen Piedestals zu dem kolossalen Monument Friedrichs des Großen, welches am Eingang unter den Linden stehen wird, wird bereits ein Gerüst errichtet.— Nach näher eingezogener Erkundigung ist das durch einige hiesige Blätter jüngst mitgetheilte Gerücht von einem nahe bevorstehenden Scheiden des Polizeipräsidenten Herrn von Hinckeldey aus seinem hiesigen Wirkungskreise unrichtig.— Dem Vernehmen nach dürfte der Nachlaß des Prinzen Louis Ferdinand in Nächstem zur Ausschüttung kommen. Für die noch nicht befriedigten Gläubiger des Prinzen sollen sich die Verhältnisse sehr günstig stellen.— Der im Duell erschossene Pole v. Tomicki wurde am 19. Nachmittags beerdigt, begleitet von vielen seiner Kameraden und seinen heimathlichen Freunden, denen der militärische Chef Tomicki's diesen als einen Ehrenmann rühmte. Ueber den Gegner des Getödteten ist bis jetzt nichts ermittelt. Berlin, 22. Juni. Ihre königl. Hoheit die Prinzessin v. Preußen wird sich zum 1. Juli zum Gebrauch einer Badekur nach Baden=Baden begeben.— Wie man hört, ist das Mitglied des provisorischen Fürsten=Collegiums, Hr. Vollpracht, mit der Ausarbeitung des neuen Unions=Wahlgesetzes beauftragt. Glaubwürdigem Vernehmen zufolge, sagt das„Corr.=Büreau“, soll man bemüht sein, den Grafen Arnim=Boitzenburg, dessen Rath die Regierung in allen bedeutenden Fragen in Anspruch nimmt, zur Annahme einer offiziellen Stellung zu bewegen, welche der parlamentarischen Bedeutsamkeit des Grafen angemessen ist.— Seitdem es bekannt geworden ist, daß die Regierung die Verwaltung der Bergisch=Märkischen Eisenbahn übernehmen werde, steigen die Aktien dieser Bahn täglich im Course und werden stark begehrt. Königsberg, 18. Juni. Die„Neue Königsberger Zeitung“ kündigt heute ihren Lesern an, daß sie mit dem 1. Juli zu erscheinen aufhört.— Dasselbe Schicksal trifft auch mehrere in unserer Provinz erscheinende kleinere Blätter der konservativen Partei, die eingehen müssen, weil sie die zu stellende Kaution nicht aufbringen können. Stettin, 20. Juni. In der letzten Zeit ist ein großer Theil unserer Provinz, selbst die gewöhnlich gesicherte Ostseeküste, von Gewittern und damit verbundenen starken Hagelwettern heimgesucht worden, Bedeutende Erndtefluren sind namentlich in Hinterpommern nach dem„Allgemeinen Pommerschen Volksblatt“ vom Hagelschlag theils stark beschädigt, theils ganz vernichtet worden.— Unser Landsmann, der Dr. Gützlaff, welcher bereits Vorpommern bereist hat und gegenwärtig sich in Hinterpommern befindet, ist überall mit der größten Theilnahme ausgenommen worden. Auf seine Aufforderung haben sich bereits an mehreren Orten der Provinz, namentlich hier und in Stralsund, Missionsvereine für China gebildet. Stralsund, 18. Juni. Zwei Festungsbaugefangene, die auf der Außenarbeit in der Frankenvorstadt beschäftigt waren, machten heute den Versuch, in ein Gebüsch der lebhaft besuchten Promenade zu entfliehen; der militärische Posten fand sich veranlaßt; seinen scharfen Schuß auf die Entweichenden zu richten; der eine blieb stehen, der andere setzte seinen Fluchtversuch fort, wurde vom Posten erreicht, mit dem Bayonnett durchstochen und war auf der Stelle todt. Stralsund, 19. Juni. Ehegestern besuchte der Missionair Herr Gützlaff auch uns und hielt in der übervollen Nikolaikirche eine Missionspre= digt, worin er die selbst erlebten Gnadenbezeugungen göttlichen Schutzes in vielen Lebensgefahren als ein Zeugniß für die Macht und Herrlichkeit des Heilandes darstellte, durch dessen Beistand nur allein auch die Milliarden der asiatischen Götzendiener zur Seligkeit geführt werden könnten. Die chinesischen Zustände schilderte er abschreckend genug. Herr Gützlaff forderte auch hier zur Theilnahme an dem Missionswerke in Asien auf und eröffnete eine Subskription zur Bildung eines chinesischen Vereins, jedoch ohne erheblichen Erfolg. — An dem Durchstich des Dänholms wird jetzt mit etwa 300 Mann eifrigst gearbeitet; die östliche Hälfte des Bassins soll noch diesen Herbst bis auf 7 Fuß Wasseriiefe gebracht werden, um darin die Kanonenböte für den nächsten Winter unterbringen zu können. Am Ein= und Ausgange werden zwei Fangmolen angelegt und der Grund zu mehreren Gebäuden am Bassin wird schon planirt. Hamburg, 20. Juni. Es ist unserer Polizei gelungen, einer großartigen Gaunerverzweigung auf die Spur zu kommen, die hier ihren Sitz hatte, jedoch in ganz Deutschland, namentlich im Süden verzweigt war und eine bedeutende Anzahl Agenten besaß. Dieselben reisten unter der Vorgabe einer Agentur zur Begründung der Hebung des deutschen Gewerbestandes und äbnlichen Zwecken, und gaben-Aktien dieser Gesellschaft aus, womit ein Spiel verbunden war unter den mannigfachsten Vorspiegelungen. Die Theilnehmer dieser Bande, deren eigentliches Geschäftsbüreau sich hier befand, sind zur Untersuchung gezogen und zu verschiedenen Strafen verurtheilt worden. Hannoper, 20. Juni. Es sind von Berlin aus direkte Unterhandlungen mit Wien angeknüpft. Diese Unterhandlungen haben nichts Geringeres zum Zweck, als eine Aussöhnung der beiden Großmächte auf Kosten der mittleren und kleineren Staaten.— Die Entziehung des Postdebits, so weit sie die„Nationalzeitung" betrifft, bezieht sich nur auf die Versendung innerhalb des preußischen Staates. Bestellungen aus andern Staaten werden die preuß. Posten annehmen und befördern. Frankfurt, 21. Juni. Heute wurken hier aus einem Schleppschiffe der Frankfurter Gesellschaft zwei Marmorblöcke, von 200 und 250 Ctr. Schwere, auf ein Boot des Obermains verladen, um nach Kehlheim gebracht zu werden, wo sie, wie wir vernehmen, für das Denkmal des Ludwigkanals bestimmt sind Sie kommen auf dem Seewege aus Italien. Für die Hebung und Ueberladung der beiden Marmorblöcke hatte ein besonderes Gerüst errichtet werden müssen, da die hiesigen Krahnen für die Bewegung so großer Lasten in einem Stücke nicht ausreichen. Darmstadt, 21. Juni. Gestern Abend 9 Uhr wurden wir durch Feuerlärm erschreckt, und zugleich schlug eine mächtige Flamme aus dem Hintergebäude des Hauses A 55 in der Dieburgerstraße empor und fand durch das vorhandene Material von Lohrinden und Gärberstoffen eine rasche Nahrung. Die schnell herbeieilenden Löschmannschaften und Spritzen verstanden es aber, durch umsichtige Thätigkeit und in sehr kurzer Zeit das Feuer auf den Herd seines Ursprungs zu beschränken und die Gefahr von der bedrohten Nachbarschaft abzuwenden. Se. königl. Hoheit, unser Großherzog, befanden sich fast unmittelbar nach ausgebrochenem Brande am Orte der Gefahr. Mainz, 21. Juni. Gestern=Abend um 8 ½2 Uhr wurde der des Mordversuchs angeklagte Heinrich Stricker, Ackerknecht aus Monsheim, vertheidigt durch Herrn Anwalt Becker, von der Jury nur der vorbedächtlichen Körperverletzung für schuldig erklärt und darauf vom Hofe zu einer Correctionshausstrafe von sechs Monaten verurtheilt. Aus Baden, 21. Juni. Wie die„Karlsr. Zig.“ meldet, läßt das 20. königl. preuß. Regiment, das besonderen Antheil an den Gefechten bei Rastatt und im Murgthal genommen, zwischen Kuppenheim und Niederbühl den in jener Gegend gefallenen Kameraden ein Denkmal errichten.— H. Scholderer aus Lahr, welcher während der Revolution die gefangenen Reiteroffiziere v. Glaubitz und Genossen in Rastatt vor der Mißhandlung der empörten Freischaaren mit eigener Gefahr schützte und später befreite, allein sich doch sehr stark am Aufruhr betheiligte und deßhalb zum Tode, auf eifriges Verwenden dieser dankbaren Offiziere jedoch zuerst zu 10jähriger, dann zu 5jähriger Zuchthausstrafe verurtheilt wurde, ist der „Bad. Ldsztg.“ zufolge am 13. d.., dem Jahrestag der Befreiung der gedachten Offiziere, ganz begnadigt worden.— Die Anzahl der in diesem Sommerhalbjahr auf der Universität in Freiburg Studirenden beträgt, nach der dortigen Zeitung, mehr als 400. Ein amtliches Verzeichniß liegt noch nicht vor. München, 18. Juni. Durch die Zeitungen läuft die Nachricht, es sei die Anzeige gemacht worden, daß ein Attentat auf den König beabsichtigt werde. Derselbe habe deshalb sogleich das Schloß zu Berg am Starnberger See verlassen und sich nach Nymphenburg begeben; wohin eine Kompagnie des Leibregiments kommandirt wurde. Nach einer andern Version, die mehr Wahrscheinlichkeit für sich hat, trat dem König, als er allein in den Gängen des Berger Schloßgartens sich erging, aus dem Gebüsche ein wild aussehender Mann, der das Veieranendienstzeichen trug, entgegen. Der König erschrak und rief um Hülfe. Das Individuum wurde hierauf festgenommen, und es erwies sich;, daß es ein Vagabund und Gewohnheitsbeitler war, der den König um eine Gabe ansprechen wollte; es wird dabei bemerkt, daß derselbe früher, wenn König Ludwig in Starn= berg anwesend war, wegen seiner bekannten Zudringlichkeit jedesmal eingesperrt wurde. Nichtsdestoweniger scheint der Vorfall den König so alterirt zu haben, daß er sogleich das Schloß Berg verließ. München, 19. Juni. So eben lasen wir in einem Artikel aus Athen in der Postzeitung, daß König Otto längst kein Geld mehr aus Bayern erhalte. Das ist reine Unwahrheit. Allvierteljährlich gehen von hier 20,000 fl. nach Athen ab, oder in Summa 80,000 fl. als jährliche Appanage des Königs als bayerischen Prinzen, mit nur ganz unbedeutenden Abzügen an griechischen Pensionen, die hier verzehrt werden. Aus Budget erhellet, daß die königl. Eivilliste permanent 2,350,580 fl. beträgt., Prinz Luitpold und König Otto erhalten als Brüder des Königs Letzterer 80 und Ersterer 100,000 fl.#desgleichen der Onkel des Königs Prinz Karl von Bayern 100,000 fl., und Herzog Maximilian in Bayern 225,000 fl. 2c. 2c. oder es besteht der gesammte Hofetat aus 2,953,408 fl. Münchenz#19: Juni. Se. königl. Hoheit Prinz Eduard von Sachsen=Altenburg hat heute das Interimscommando des 1. Armeekorps vom Generallieutenant Frhra. v. Hohenhausen übernommen.— Gutunterrichtete wollen von einer baldigen Aufhebung des Kriegszustandes in der Pfalz und einer Truppenverminderung wissen. Dieses Gerücht gewinnt dadurch an Wahrscheinlichkeit, weil bei der hier garnisonirenden Artillerie selbst bei jenen Batterien bereits eine tbeilweise Beurlaubung stattfand, die zur Marschbereitschäft bestimmt sind. Vom Oberrhein, 18. Juni. Zu den merkwürdigsten Naturphänomenen; welche in den letzten Tagen beobachtet worden sind, gehört unstreitig das am 6. d.., Vormittags zwischen 11 und 12 Uhr, gleichzeitig in der mittleren und nördlichen Schweiz, im Suntgau(oberrheinisches Departement), im badischen Oberlande und in einem Theile Würtembergs bemerkte Meteor und das am 10. d. M. zu Altbreisach und andern Oertlichkeiten am Kaiserstuhl verspürte Erdbeben. Dem Meteor war im Kanton Freiburg eine Art Feuerregen von Sternschnuppen am 5. Juni Abends bei ganz heiterem Himmel vorangegangen. Ueber das Meteor selbst wird Folgendes berichtet:„Am 6. gegen Mittag und schon vorher sei vom gleichen Punkt her, durch den Wind getrieben, eine feurige Säule einhergekommen und habe sich in Villaranon auf einem Hause abgesetzt. Das von dem elektrischen Fluidum bedeckte Dach sei augenblicklich in Flammen gestanden und einen Augenblick nachher war das ganze Haus, trotz schneller Hülfeleistung, nur noch ein Haufen rauchender-Trümmer; außer einigem Vieh konnte man dem starken Feuer nichts entreißen. Das gleiche Phänomen sei auch noch in der Umgegend beobachtet worden und feurige Massen fielen ebenfalls herab, jedoch ohne zu schaden. Die Erscheinung wurde in Siverier, im Glanebezirk, gesehen.“ Ueber dasselbe Meteor bringt der „Schweizerbote“ folgenden speziellen Bericht aus den Dörfern rechts der Aar:„Die Feuerkugel habe sich, nachdem sie mit ihrem Schweif eine ziemliche Strecke nur langsam durchlaufen, plötzlich in zwei Theile getheilt, von denen der eine ganz nördlich und der andere von der bisherigen Richtung mehr östlich, beide von diesem Augenblicke an mit großer Schnelligkeit sich fortbewegten und dann bald verschwanden. Ein Geräusch oder Knall wurde nicht wahrgenommen; die Luft war ganz ruhig, der Himmel rein, und die Sonne in vollem Glanze, das Meteor aber glänzie weit heller und bot besonders im Schweife ein prachtvolles Farbenspiel dar.“ Wien, 20. Juni. Der Erzherzog Ferdinand 'Este speiste vorgestern an der kaiserl. Tafel in Schönbrunn und hat sich gestern früh nach Frohsdorf begeben, um die Herzogin von Modena dork zu empfangen und hierher zu begleiten.— Der Flügel=Adzutant Sr. Majestät des Königs von Preußen, Baron Manteuffel, ist, wie der„Llopd“ meldet, mit einem eigenhändigen Schreiben des Königs hier eingetroffen; er wurde zur kaiserlichen Tafel gezogen. Die Prinzessin Amalie von Sachsen ist gestern von Dresden hier angelangt und in Schönbrunn abgestiegen. Prag, 17. Juni. Großes Auffehen erregie hier ein in Begleitung eines Jägeroffiziers und starker Militäreskorte auf der Lobositzer Bahn angekommener politischer Gefangener, welcher in einem verschlossenen Wagen nach dem Hradschin von Ulanen eskortirt gebracht wurde. Es war der Russe Bakunin, den man von Dresden hieher zur Konfrontation mit unsern Maigefangenen gebracht hatte; ob er wieder zurück an Sachsen oder an Rußland ausgeliefert wird, darüber schwebt bis jege noch Durckel. Durch diese Konfrontation dürfte das Schicksal unserer seit 13 Monaten in Untersuchungshaft sich befindlichen Kompromittirten endlich entschieden werden.— Man scheint Böhmen für Ereignisse, welche da kommen können oder sollen, für außerordentlich wichtig zu halten; denn nicht nur daß Infanterie und Kavalerie nach der Grenze gegen Schlesien neuerdings dislozirt worden, so wird auch bei Leitmeritz ein Brückenkopf in Angriff genommen, der außerordentlich fest und mit der Festung Theresienstadt in unmittelbarer Verbindung sein soll.— Der Wucher mit baarem Gelde dauert noch immer fort; jetzt kauft man sogar die zur, Verloosung kommende Serie von Münzscheinen à 10 Kr., wofür 4 Kr. in Kupfer und 6 Kr. Silbergeld bezahlt werden, mit 2 pCt. Agio; auch die Viertelgulden stehen mit Agie, weil gänzlicher Kleingeldmangel herrscht. Warschau, 19. Juni. Der heutige„Kuryer Warszawski“ meldet:„Se. Majestät der Kaiser begab sich auf der Rückreise nach St. Petersburg von Suwalki nach Kauen und traf daselbst am 3. d. M. ein. Am nächstfolgenden Tage,=nach abgehaltener Truppenmusterung, reiste Se. Majestät nach Wilnasund langte dort Abends an. Am 6: d. und den folgenden Tag musterte der Kaiser die Truppen des Grenädier=Corps, begab sich darauf aach Dünaburg und traf dort in der Nacht vom 8. ein. Daselbst besichtigte Se. Majestät die Reserve=Brigade der 3. Infauterie=Division und setzte dann die Reise fort. Am 9. d. um 2 Uhr Nachmittags ist der Monarch im besten Wohlsein in Peterhof angekommen. Amsterdam, 20. Juni. Se. kaiserl. Hoh. der Herzog von Leuchtenberg ist gestern Nachmittag hier angekommen und im Hotel„de Doelen“ abgestiegen. Diesen Morgen ist derselbe, nachdem er zuvor der Königin Mutter einen Besuch auf Soesidijk gemacht, nach dem Loo zum Könige gereist.— Die Regierung hat den Handels= und Gewerbekammern des Landes einige interessante statistische Uebersichten über die englischen Sparbanken mitgetheilt. Ronn, 11. Juni. Der Cardinal Lambrus= chini ist gestern in Civita=Vecchia angekommen. Die Bevölkerung strömte hinaus, ihn jubelnd zu empfangen, und wollte ihm die Pferde ausspannen. Aus Anlaß der Rückkehr des Cardinals lud die Behörde die Bürger ein, ihre Häuser zu illuminiren. Wahrend der Nacht wurden einige Verhaftungen vorgenommen.— Man spricht von einer nächstens stattfindenden Promotion von acht Prälaten zur Cardinalswürde. Darunier würde ein Spanier, ein Franzose und ein Mexikaner sein.— Zu einem Zeichen dankbarer Anerkennung gegen den Cardinal Antonelli hat die Munizipalregierung der Stadt Rom den HH. Grafen Gregorio, Philippo, Angelo und Louis Antonelli das Ehrenstadtbürgerrecht und die römische Nobilität verliehen. New=York, Ende Mai. Um den widersprechenden Gerüchten, welche oft über die hiesigen Deutschen circuliren, zu begegnen, schreibe ich Ihnen diesen Brief. Am 15. Mai hier gelandet, fand ich ein wahres Deutschland. F. Kapp will sich mit J. Fröbel in einem Commissionsgeschäft associiren, nachdem des Letzteren Seifensiederei aufgehört hat. Zit ist mit Blenker zusammen auf einer nahen Farm. Kriege liegt hier krank. Weitling träumt wie früher fort. Hoff aus Mannheim, Fenner v. Fenneberg, Rösler von Oels nebst Familie, sind in den letzten Tagen angekommen. G. Metternich malt Schilde an die Wirths= und Geschäftsladen, und die Gebrüder Hexamer haben eine Wirth= schaft angelegt. Rotteck von Freiburg befindet sich ebenfalls hier, wie auch Dr. Maas, der Arbeiterverschwörer von Bern. Annecke lebt dürftig in Wisconsin und bezieht durchaus keine 1800 Dollars, wie man sich in Deutschland erzählt.— Die Reise nach Teras ist in diesem Augenblicke nicht möglich, da auf den Missisippi=Booten bedeutend die Cholera herrscht.— New=York ist eine prachtvolle Stadt mit herrlichen Umgedungen, die ganze Einfahrt von Santy=Houk bis hierher, den Hudson hinauf, ist wahrhaft paradiesisch, und die grünen Bäume und die prächtigen Landhäuser am Ufer sind nach einer vierwöchentlichen Zwischendecksfahrt gar liebliche Erscheinungen,(F..) Bonn, 23. Juni. In der Woche vom 16. bis inel. 22. Juni 1850 wurden auf der BonnKölner Eisenbahn 12,107 Personen befördert. Die Einnahme betrug 2407 Thlr. 1 Sgr. 10 Pf. Berlin, 22. Juni. Die Stimmung war für Fonds und Aktien fest, doch war die Börse geschäftslos; die meisten Course blieben unverändert. Freiw. Anleihe 105½.; Staats=Schuldscheine 85½.; Seehandl.=Prämiensch.—; Preußische Bank=Antheile 96 ¼/8.; Nordb.=Aktien(Friedr. Wilb.) 40¼ bez.: Köln=Mindener Eisenbahn=Akt. 95¼.; dito Prioritäts=Akt. 100¾ Ge; dito dito II. Emission 103 ½8.; Rhein. Eisenb.=A. 39½ .; dito Prior.=Stamm=Aktien—; Neue preuß. 4½% Anleihe 98½ G. Mannichfaltiges. Die periodische Presse in Frankfurt a. M. ist durch ein neues Wochenblatt, redigirt von Dr. Hermann Kothe, vermehrt worden und zwar durch das seit dem 1. d. Mis. erscheinende Räthselblatt. Dieser Name sagt zur Genüge, was der Herausgeber seinen Lesern zu bieten gedenkt. Zum Ernste der Zeit will er ein heiteres Wort gesellen und in anspruchloser Form manches Belehrende entgegenbeingen. — Die Eisberge und Eisfelder, welche gewöhnlich im April und Mai vom Norden, herabzukommen pflegen, sind dieses Jahr, so bedeutend, daß eine ganze Menge von Schiffen(es werden 14 genannt) auf der Fährt näch, Nordamerika dadurch vernichtet worden ist. Darunker auch ein Schiff mit irischen Auswandetern, die sämmtlich umkamen. Der materielle Verlust wwird hereits auf 100,000 Pf. St. veranschlagt. — In Antwerpen hat sich nunmehr eine Gesellschaft zum Wallfischfang gebildet. Auf dem Bauwerfte der Herren Cooster und Boom ist bereits das erste Schiff,—500 Tonnen Gehalt, zu diesem Zwecke hergestellt worden. Frucht=, Getreide= und Oel=Preise. Amsterdam, 21. Juni. Weizen mit gutem Handel sehr preishaltend; im Entrepot: 125pfd. odess. fl. 205. In Consumtion: 129pfd. bunt. poln. fl. 280; 130pfd. dito fl. 286; 128pfd. gering. dito fl. 264; 128pfd. neu. rhein. fl. 230; 126pfd. seeland. fl. 233.— Roggen sehr preishaltend; 118pfd. colonie. fl. 121; 121pfd. ostfries. fl. 132; 120pfd. jähr. preuß. fl. 142.— Gerste ohne Handel.— Hafer wie früher; 87pfd. fein. fl. 94.— Buchweizen fortwährend zu unveränderten Preisen; verkauft: 122pfd. nykerk. fl. 156. Kohlsamen gleich ohne Handel, auf Lieferung höher bezahlt; auf 9 Faß im Sept, und Oct. 54½ L.— Rüböl gleich wie früher, auf Lieferung willig; auf 6 Woch. fl. 39; effect. fl. 38; Sept., Oct., Nov. und Dec. fl. 33¼ à ½; Mai fl. 34.— Leinöl etwas flauer; auf 6 Woch. fl. 33; effect. fl. 32.— Hanföl auf 6 Woch. fl. 41; effect. fl. 40. Köln, 22. Juni. pr. 2⅝ Scheffel. Weizen, direct....... „ alter— „ pr. März „ pr. Mai „ pr. Nov Roggen, direct........ „ alter— „ pr. Mai „ pr. Nov.„ „ pr. März Gerste, hiesige „ oberländ. Hafer.... „ pr. März „ pr. April..... Reps Rüdkuchen 2000 Pf. Rüböl pr. 256 Pfund mit Faß compt. „ in Partien.. „ pr. Oct. „ pr. Mai 9: 9.—0 „ geläutert Leinöl pr. 260 Pfd. Waare. Thlr. Geld. Thlr. 5% 3½2 3½2 326, 27 4⅛ 3⅛ 3½ 1⅝ 30 29¾ 29 30 31¾ 5% 3⅝ 4,4 28 7/8 2 Mainz, 21. Juni. Fl. K. Weizen.... 27.50 Roggen..... 5 24 Gerste 5 7 Hafer Spelz Weißmehl Roggenmehl 6 18 6 50 5 30 Für Getreide überhaupt zeigt sich in Folge der trockenen Witterung und bei den Aussichten zu einer wenigstens mangelhaften Erndte vermehrte Kauflust; in Rüböl will sich noch immer kein Geschäft gestalten. Veranntmachung. Von jetzt ab wird die Courierpost von hier nach Coblenz, statt bisher vom Posthause dirert vom Bahnhofe, gleich nach Ankunft des ersten Zuges von Köln, 7½ Uhr Morgens, abgefertigt werden. Zu diesem Zwecke ist im hiesigen Eisenbahn=Stations=Gebäude eine PostExpedition errichtet worden, von welcher das Einschreiben der mit dem Bahnzuge ankommenden Reisenden besorgt wird.— Personen aus dem Orte können sich nach wie vor beim Post=Comptoire einschreiben lassen, da der Wagen kurz vor Ankunft des Zuges vom Posthause nach dem Bahnhofe fährt.— Gleichzeitig ist auf der Bahnhofs=Expedition ein Briefkasten ausgestellt, in welchen nur unfrankirte und dem Franko=Zwange nicht unterworfene Briefe gelegt werden dürfen. Vor Ankunft und Abgang eines jeden Zuges von und nach Köln wird der Briefkasten geleert, und erhalten die Briefe sogleich ihre Weiterbeförderung. Bonn, den 19. Juni 1850. Königl. Post=Comptoir. Rörsch. Schur. Bekanntmachung. Zur Bequemlichkeit des Publikums sind in verschiedenen Staßttheilen Briefkasten ausgehängt, in welche unfrankirte und dem Franco= Zwange nicht untexworfene Briefe gelegt werden können. Die Briefkasten, welche vom 24. d. Mts. ab dem Publikum zur Benutzung übergeben werden, befinden si an folgenden Plätzen: 1) auf dem Markse am Ratphazfe, geben dem Wächt, zimmer; 2) am Josephsthor in dem Steuer=Coniroll=Gebäude 3) unter'm: Koblenzer Thore; 4) im Kölnischen Hofe beim Gastwirth Hrn. Etler 5)#im, Stations=Gebäude der Bonn=Kölner. Eisenbahn. Die Briefkasten Nro. 1 bis 4 werden täglich zweimal, und zwar des Morgens um 10 und Nachmittags um 5 Uhr, der Briefkasten auf dem Bahnhofe wird jedoch bei jedem ankommenden und abgehenden Zuge von und nach Köln geleert. Indem wir dies zur allgemeinen Kenntniß des correspondirenden Publikums bringen, wird bemerkt, daß zur Sicherheit der Briefkasten die nöthigen Maßregeln getroffen sind. Bonn, den 22. Juni 1850. Königl. Post=Comtoir. Norsch. Anzeigen. An die ungesäumte Einzahlung der erfallenen SteuerTermine wird hiermit erinnert. Bonn, den 24. Juni 1850. Königliche Steuer=Kasse. Bekanntmachung. Die Lieferung des einjährigen Bedarfs an Heitzungs. und Erleuchtungs=Materialien für die hiesige Universitat, und zwar nach einem ungefähren Ueberschlage: 1) 5000 Scheffel grobes Geriß mit dem dazu nöthigen Lehm; 2) 150 Centner Steinkohlen; 3) 20 Klafter Brennholz; 4) 25000 Stück Lohkuchen; 5) 90 Centner Stroh; 6) 44 Centner geläutertes Brennöl, und 7) 350 Pfund Talglichter, soll unter den auf dem Universitäts=Sekretariate zur Einsicht offen liegenden Bedingungen auf schriftliche, dem gedachten Sekretariate verschlossen einzureichende, Anerbietungen den Wenigstfordernden übertragen; und sollen die eingehenden Submissionen Freitag den 28. dieses Monats, Vormittags 11 Uhr, behufs des zu ertheilenden Zuschlags vor der unterzeichneten Gerichtsstelle in Gegenwart der sich einfindenden Submittenten eröffnet werden. Bonn, den 22. Juni 1850. Königliches Universitäts=Gericht. v. Salomon. Dinstag den 25. Juni d.., Mittags 3 Uhr, öffentliche Verkaufs=Ausstellung des Hauses„Schönsitz“, gelegen zwischen Königswinter u. Niederdoltendorf, nach der in den öffentl. Blättern bereits stattgehabten Beschreibung und Ankündigung, auf dem Gute selbst. Manbach. Mittwoch den 26. d. Mts., Morgens 10 Uhr, werden zu Niederdollendorf in der Wohnung der Wirthin Wittwe Thiebes circa 15 Morgen Ackerland, 14 Morgen Wiesen, 3 Morgen Weinberg und 24 Morgen Holzungen parzellenweise auf Jahlungstermine zum öffenflit chen Verkaufe ausgestellt werden. Bonn, den 24. Juni 1850. Manbach, Noter. Obst=Verkauf. Das Obst eines mit vielen sehr starken besonders mit Kirschbäumen bepflanzten geschlosseyen Gartens, circa ¾4 Morgen groß, gelegen hinker dem Hofgarten, steht zu verkaufen in Nro. 1433e2 n# Sr. Einige Mädchen, welche im Fein=Leinwandnähen gut erfahren sind, finden Beschäftigung; auch können noch einige Mädchen, welche Obiges zu erlernen wünfchen, ausgenomgen werden bet,.. W4trsrage Bra#4 Frau Altenburg, Acniscupt Riv. 219. Die Elberfelder Zeitung ladet zu dem mit dem 1. Juli beginnenden neuen Quartale zum Abonnement ergebenst ein. Die Tendenz der Zeitung ist bekannt. Anhängerin der constitutionellen Erbmonarchie, verlangt sie die redliche Ausführung der bestebenden Verfassung und Achtung vor den Rechten des Thrones. Innerhalb dieser Grenzen hat sie sich immer bewegt und wird es ferner.— Um ihren Lesern die Nachrichten so rasch als möglich mitzutheilen, erscheint sie(ausgenommen Sonntags) zweimal des Tages. Außer daß die Elberfelder Zeitung in den Hauptstädten Deutschlands ihre Correspondenten besitzt, hat sie solche Maßregeln getroffen, daß ihr aus Paris und Berlin die wichtigern Nachrichten durch den elektrischen Telegraphen überbracht werden. Der Preis ist wie bisher bei den königlichen Post=Comptoiren 1 Thlr. 20 Sgr. pr. Quartal.— Die Insertions=Gebühren werden pr. Zeile oder deren Raum mit nur 1 Sgr. berechnet. Abonnements=Einladung auf die Coblenzer Zeitung verbunden mit dem Anzeiger für das 3. Quartal. Der billige Abonnementspreis für die täglich in großem Format erscheinende Zeitung ist unverändert für Coblenz 20 Sgr., auswärts 22½ Sgr. Insertionen werden mit 1 Sgr. die Zeile berechnet und gelangen bei der großen Auflage zu starker und weiter Verbreitung. Die Coblenzer Zeitung verfolgt unabhängig und unwandelbar ihre ursprüngliche Tendenz und erstrebt monarchische, dabei aber freie volksthümliche Institutionen, worin sie die wünschenswertheste Staatseinrichtung und die meisten Garantien für dauerndes Volkswohl erblickt. Geneigte Anbestellungen wolle man auf allen resp. Postämtern des In= und landes baldigst machen. Für heiße Tage empfiehlt: Limonade gazeuse au Citron und Soda-Wasser, so wie sämmtliche natürliche und Struve'sche Mineral=Wasser, Gestern Mittag verschied meine jüngste Tochter Ernestine, in einem Alter von dreizehn Jahren, an den Foigen einer heftigen Gallen=Affection, nach kurzem Leiden. Theilnehmenden Freunden widmet diese Anzeige H. von Dechen. Bonn, den 23. Juni 1850. Wenn in dem Artikel im Bonner Wochenblatt(Mittwoch den 19. Juni), die Seidenzucht betreffend, unter „Landwirthschaftlicher Verein“ vielleicht die Lokalabtheilung Bonn gemeint wird, so halte ich es für meine Pflicht zu erwidern, daß die Abtheilung stets bemüht war, die Seidenzucht zu heben, so viel ihre Mittel es erlaubten, und die Wichtigkeit dieses Erwerbzweiges nie verkannte. In den General=Versammlungen wurden Prämien vertheilt an jene Seidenzüchter, welche die größte Menge Cocons zur Ausstellung brachten oder welche nachweisen konnten, daß sie eine gewisse Bodenfläche mit Maulbeerbäumchen bepflanzt hatten. Um diese Anpflanzungen zu befördern, boten wir öffentlich und privatim Maulbeerstämmchen zur unentgeltlichen Vertheilung an, und jedem Vereinsmitgliede werden wir Näheres über die Zahl der vertheilten Stämmchen mittheilen. Die Lokalabtheilung besitzt kein Grundeigenthum; sie ist auf jene Weise schon längst bemüht gewesen, den ausgedrückten Wünschen des Verfassers obigen Artikels nachzukommen, nicht aber wie derselbe meint im Stande, den Privaten Maulbeerblätter zu verschaffen. Der Director der Lokalabtheilung Bonn, Marquart. Concordia. Heute Dinstag um 6 Uhr im Hôtel Werner PROBE zu dem bevorstehenden Concert. Um zahlreiche Theilnahme bittet Der Vorstand. Dem Petter Johan im„Alten Heller“ ein französisches Lebehoch zum Namenstage! Von seinem Mexikaner auf der Höhe. Morgen Mittwoch bei günstiger Witterung von frischen Füllungen und billigster Berechnung, Joseph Weiß, Rheingasse Nro. 912. Kinder Fallhütchen von Stroh und Pfauenfedern geflochten. Diese neue, schöne und gegen das oft so folgenschwere Kopffallen der Kinder sicher schützende Kopfbedeckung ist jetzt zu gar sehr billigen Preisen zu haben, bei pu Franz Röttgen. einem Cursus in derenglischen Sprache können noch Mehrere Theil nehmen. Auch bin ich bereit, einen italienischen oder französischen Cursus zu eröffnen. H. Wacker, conc. Sprachlehrer Brüdergasse Nro. 1040. Von heute ab verzapfe ich einen ausS gezeichneten Braunenberger, so wie einen guten Ahrwein à 5 Sgr. die große Flasche. Auch sind 20 Zimmer bei mir zu mielhen. Everh. Sarter, Nro. 543. Ein Paar Ziegenböcke, außergewöhnlicher Race und Größe, zur Bespannung eines Kinderwagens, woran dieselben eingefahren, sind zu einem mäßigen Preise zu kaufen bei Joseph Apfel in Endenich. Bestes oberruhrsches Geriß und Fettkohlen aus dem Schiffe zu beziehen bei Joh. Niederstein, Josephtraße Nr. 794. Seschosernte Hhel echenlceund Fettgeriß aus dem Schiffe zu haben bei Gebr. Deutschmann. Zu vermiethen das in der Hundsgasse Nro. 850 gelegene Haus. Das Nähere bei Hru. Oberpedell Odenkirchen. Eine Magd für Kinder und eine zweite Magd für Hausarbeit werden gesucht, welche bis Ende dieses Monats eintreten können. Die Expedition d. Bl. sagt, von wem. Eine Partie farbiger Glaskumpen von—12 Sgr., für Salat oder Milch sich besonders eignend, eben Oelim angekommen bei D. Delimon. Frischer Trierscher Kall aus dem Schiffe zu haben bei Gebr. Deutschmann. Two or three ladies can find comfortable apartments ready furnished in a quiet respectable family in Bonn. Apply to the Editor of this paper. Deux ou trois Dames trouveraient un séjour agréable dans une famille tranguille. Avis à TExpédition. Auf dem Schänzchen CARDINAL von grünen Vomeranzen. Ein halbes Dutzend gute Gartenstühle werden zu kaufen gesucht. Von wem, sagt die Erped. d. Bl. Lithophanien mit den neuesten Gegenständen in großer Auswahl bei D. Delimon. Zwei schöne Wachtelhunde, echter Race, drei Monate alt, sind zu verkaufen, Hatschir=gasse Nro. 589, nahe an der Sandkaule. Bestes oberruhr'sches Schrottgeriß aus dem Schiffe zu beziehen von Jos. Drammer. Grobes oberruhrsches Schrottgeriß aus dem Schiffe zu beziehen bei G. Zingsheim. Ein Wiener Flugel zu vermiethen. Zu erfragen bei der Expedition d. Bl. Ein Kanarienvogel ist entflogen. Wer denselben Vierecksplatz Nro. 824 zurückbringt, erhält eine gute Beiopnung. Guter rother 1846r Wein p. Quart 10 Sgr., 1848r zu 8, 6, 5 u. 3 Sgr., guter weißer zu 4, 5 u. 8 Sgr. v. Quart bei Frau Schümmer, Achterstraße 237. Frischer Trier'scher Kalk aus dem Schiffe zu beziehen von Jos. Drammer. Mit gutem reinen Korn=Schwarzbrod empfiehlt sich Johann Sieberz, Achterstraße 244. Angekommen neue Sardellen und neue Häringe bei E. A. Muß, Kesselsgasse. Eine im Kochen und dergl. recht erfahrene Küchenmagd wird in Dienst gesucht. Man melde sich in Nr. 14. Ein starkes Mädchen für häusliche Arbeit wird gesucht Belderberg Nro. 971. Ein sehr gutes Pianino ist verziehungshalber zu verkaufen Mauspfad 262. Erofr=Garten=Harmonit von der Musikgesellschaft des Hru. Pappe auf dem Schänzchen, wozu höflichst einladet J. J. Zartmann. Entree für Herren 25 Sgr. Damen frei. Anfang 4 Uhr. Schifffahrts=Anzeige. Schiffer Friedrich Höllriegel von Cannstatt fährt am Donnerstag Mittag von Bonn ab, und ladet Güter nach Bingen, Mainz, dem Main, Mannheim, Heilbronn und Stuttgart. Wird geschleppt. Fremden=Verzeichniß v. 24. Juni. Im goldenen Stern: Se. Majestät der König Mar II. von Bayern unter dem Namen Graf v. Werdenfels mit hohem Gefolge, Se. Excell. General=Lieuten. Frhr. v. Laroche, Obrist=Lieut. v. d. Tann, Leibarzt Geh. Med.=Rath Dr. Gitl, Geh. Sekretär Pfistermeister, Hofstaats=Sekretär Fambosi und Se. Excell. Geh. Oberhofmeister v. Tauffkirchen a. München; Rttratsbes. v Los a. Wissen; Offizier Frhr. v. Los a. Allner; Frau Obrist Kuhls m. Fam. a. Münster; Rtr. Baron v. Planta u. Frau v. Planta a. Zürich; Lieutenant Ruppel a. Köln; Priv. Lenschock, Lantschae, van Hengsh, Gebr. Hürgronge, Krengshoff, Panhangs, Baron Pabst tot Bingerden, Hartzen u. Mees a. Utrecht; Rtr. Blayds m. Fam. aus England, Macdonald m. Fam., Cadmann u. Bromulow a. London, Hassard m. Fam. u. Holcle a. Irland, Leveme a. England; General Theissing a. Wien; Banquier Theissing a. Münster: Kslte. Haas a. Frankfurt, Scherer m. Fam. a. Brüssel, Müller m. Fam. u. Vorländer m. Fam. a. Hückeswagen u. Hesenberg a. Newpork. Zum Rheineck: Rtr. Becker a. Aachen; Bauunternehmer Mertens a. Bochum; Direktor Reichart a. Lüttich; Gtsbes. Eberhart a. Stade; Kauflte. Roth a. Mainz, Meisier a. Braunschweig, Ebert a. Mülhdeim, Friedberg a. Trier u. Lanius a. Essen; Frau v. Welms a. Itzeboe u. Frl. v. Spalschäfer a. Holstein. Mainzer Hof: Fabrik. Välbener a. Petersburg; Frau Wittwe Höpkes mit Sohn a. Iserlohn; Gerichtsvollzieher Hacklenbroich a. Erkelenz; Ksite. Rittinghaus mit Fam. a. Barmen, Leendertz a. Perum, Grethen a. Daun u. Brions a. Berncastel. Rheinischer Hof: Advokat Hoppmann m. Gem. a. Elberfeld; Rtr. Lombard a. Berlin: Fabrik. Krautwig u. Schweinheim aus Stotzheim; Kaufm. Boisserée a. Köln. Im Karpfen: Priv. Busch a. Rheinbrohl u. Anna Bien a. Jüchen; Ksite. Kamphof a. Düffeldorf u. Braun a. Köln. Dieses Blatt erscheint täglich(außer nach Sonn= und Festtagen) und kostet für hiesige Abonnenten(inclusive Traggeld) bei der Expedition d. Bl., so wie für Auswärtige bei allen Preuß. Postämtern pro Quartal 1 Thaler pränumerando.— Insertionen werden für die Petit=Zeile oder deren Raum jedesmal mit 1 Sgr. pränumerirt. Druck und Verlag von P. Neusser.— Redigirt unter Verantwortlichkeit des Verlegers.— Expedition an Hof Nro. 41.