S E 490. Samstag den 30. Siebenund dreißigster Jahrgang. 1O19. Amtliche Nachrichten. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht Den Oder=Landesgerichts=Assessor Wenzel zum PolizeiRathe in Magdeburg zu ernennen. Die Krankheit der Kartoffeln. Es wird jetzt viel von einer Krankheit der Kartoffeln gesprochen, weshalb wir zur Beruhigung unserer Leser Nachstchendes hierüber folgen lassen: Aus Chimay(Belgien) schreibt man unterm 10ten August: Man spricht viel von einer Krankheit, von welcher die Kartoffeln betroffen worden. Personen, welche, nachdem sie von diesen Knollen, die aus kranken Pflanzen stammen, gegessen, krank geworden, haben dieses Krankwerden giftigen Eigenschaften derselben zugeschrieben; auch sollen Kühe vergiftet und nur durch die schleunigste Hülfe gerettet worden sein. Daher entsteht der Schrecken wegen der Ernte, die Weigerung die Kartoffeln zu essen, die Preiserhöhung derselben u. s. w. Wir halten dies Alles für übertrieben und finden es für nützlich, darüber Folgendes mitzutheilen: Erstlich kann die Wegnahme des Pflanzenblattes der Kartoffel, auf dem Punkte des Wachsthums, auf dem sie gediehen ist, der Entwickelung der Kartoffel nicht mehr schaden; im Gegentheil, ist es von geschickten Landwirthen in den vorhergehenden Jahren constatirt worden, daß, wenn man zu dieser Zeit den Stiel abschneidet, die Kartoffel mehr wächst, als wenn man die Pflanzenblätter reif werden läßt, weil letztere durch ihr lururiöses Wachsthum zu ihrem Vortheil, und zum Nachtheil der Wurzeln, beinahe die ganze Nahrung absorbiren. Was die Zufälle betrifft, die einigen Menschen und Thieren widerfahren, könnte man hierbei nicht an den Einfluß eines starken Vertheils: post hoc, ergo propter hoc. denken? Kommen nicht jedes Jahr mehr oder weniger bedeutende Unpäßlichkeiten vor, wenn man Kartoffeln ißt, bevor sie gehörig reif sind, oder wenn man zu viel ißt? Man weiß übrigens, daß diese Pflanze zu der Familie der Solancen gehört, deren sämmtliche Glieder verdächtig sind; mehrere Gattungen selbst werden zu einer gewissen Zeit des Wachsthums und in einigen ihrer Theile sehr wirksame Gifte: wir neunen die Belladonna, das Stramonium. In der Kartoffel selbst sind die während des Wachsthums der Luft ausgesetzten Theile dem animalischen Leben schädlich; so kann der Knollen, der, ohne mit Erde bedeckt gewesen zu sein, gewachsen ist, bedeutende Zufälle verursachen. Man erkennt ihn an seiner grünen Farbe und dem stechenden Geschmack. Die Frucht der Pflanze ist sehr gefährlich, und das Pflanzenblatt, das einige Landwirthe ihren Kühen aus Sparsamkeit geben, ist nichts weniger als eine gute Nahrung; es entsteht daraus manchmal Diarrhoe, die Milch und die Butter von diesen Kühen führen oft noch diese Eigenschaft mit sich. Ist dieser Knollen gesund und reif, so besteht er aus Substanzen, die, isolirt von ihren mehligen, nahrhaften Theilen, durchaus nicht nährend sind; und je weniger reif die Kartoffel oder je wässeriger sie ist, desto mehr herrschen diese Subsianzen vor. Noch vor wenigen Jahren verlor ein Landwirth beinahe alle seine Kühe, da er sie aus Sparsamkeit mit dem Pareuchym, d. h. mit der Art Mark nährte, das man bei der Bereitung des Bodenmehls absondert. Bictet nicht der Manioc(die Brodstaude) ein noch augenfältigeres Beispiel dar? Diese Wurzel enthält in der That, neven oder vielmehr mitten in einem schreck. lichen Gist, eine kosibare, gesunde Nahrung: das Brod von Madagascar, das bei den Ercolen in großer Gunst steht; den Tapioka, genannt von allen Reconvalescenten. Die Krankheit der Kartoffeln stammt nicht von einem Insect; sie ist vielmehr das Resultat des Ueberganges von der Hiyze zur Kälte und umgekehrt, von jenem plötzlichen Tempcraturwechsel, den wir dieses Jahr so oft erlebt ha ben. Uebrigens bemerken wir bei andern Begetabilien unter demselben Einfluß dasselbe Resuttat. Die medizinische Zeitung von Brüssel schreibt in die sem Betreff: Ein allgemeiner Lärm beginnt sich im Lande zu verbreiten: Die Kartoffeln sind verdorden, Das Volk schlictzt daraus, daß sie Krankheiten verursachen können. In Brussel und seinen Vorstädten haben sich einige Unterleibszu fälle gezeigt; man nahm keinen Anstand, dieselben den Kartoffeln zuzuschreiben. Das ist irrig. Der Stiel der Kartoffel ist, es ist wahr, in diesem Augenblick dem Verderben ausgesetzt, aber der Knollen selbst ist gesund geblieben. Es kann also nicht die Ursache irgend einer Krankheit sein. Faule Kartoffeln können aber zu jeder Jahreszeit Krankheiten verursachen. Gemischte X Bonn, den 29. Aug. Die bis jetzt mit kranken Kertoffelpflanzen gemachten Erfahrungen haben zu der Ansicht geführt, daß das Uebel nicht von der Wurzel oder Knolle ausgeht, sondern daß zuerst das kaub von der Krankheit ergriffen wird und diese sich der Kartoffel selbst mittheilt. Nach microscopischen Umtersuchungen sollen sich nämlich an der unteren Seite des Kartoffellaubes pilzartige krankhafte Auswüchse zeigen, die sich außerordentlich schnell verbreiten, in dessen Felge der Strauch hinwelkt, abstirbt und die Knolle von Fäulniß ergriffen wird. Kartoffelfelder, die heute noch ein gesundes, kräftiges An sehen hatten, sah man am folgenden Morgen völlig zerstört; man grub sogleich einen Theil der Kartoffeln aus und sic waren und blieben gesund und genießbar, während diejenigen, welche einen Tag, ja einige Stunden später ausgenommen worden, schon von der Fäulniß ergriffen waren. Man glaubt deshalb, daß das Abschneiden des Laubes an der Wurzel unmittelbar über der Erde der verheerenden Krankheit vorbeugen und die noch gesunden Pflanzen erhalten würden. Ob aber trotz dieser Verstum melung die noch nicht ausgewachsenen Kartoffeln zu derselben Fülle heranreifen werden, ist einc andere Frage. Jedenfalls wäre aber schon viel dadurch gewonnen, wenn die jetzt vorhandene Frucht durch dieses Mittel erhalten werden könnte! —(Koblenz, 28. Aug.) Der in den öffentlichen Blättern schon oft erwähnte Carmeliter Johann Baptist vom Berge Carmel in Syrien ist mit einem jüngern Gefährten, Bruder Clemens, nun auch in hiesiger Stadt eingetroffen; beide kommen zunächst von Köln, um auch hier wie dort milde Gaben für das weltbekannte Kloster auf dem Berge Carmel zu sammeln, welches auf der Straße nach Jerusalem von jeher allen Pilgern eine Zufluchtsstätte, einen sichern Aufenthaltsort bot. In der „Kölnischen Zeitung“ liest man:„Reisende und Pilger aller Nationen und Confessionen, welche die Wüste durch ziehen, werden unter dem Schutze der Mauern des Klo siers unentgeltlich ausgenemmen, gepflegt, wenn sie krank sind, geheilt, und Armen gibt das Kloster selbst die Mittel zur Weiterreise. Bruder Johann Baptisi, in Frascati geboren, erdaute das Klosier von Neuem aus milden Beiträgen des Abendlandes, und sein und frommer Gläubigen Werk gedeihet hoch unter des Himmels Schutze. Da igen mit dem heiligen Lande durch die Dampfschiff= Fahrt auf dem Mittelmeere immer leichter ws Wasenden... Juzren die Zahl der Bizer so groß geworden, daß ihnen das Kloster, wie es besieht, keinen Aufenthalt, noch Schutz, noch gemäß seinen Mitteln Unterhaltung angedeihen lassen kann. Der Umfang des Klosters muß nothwendig erweitert werden, um für den Anfang wemgsiens den Pilgern nächtlich dr Wüste zu verschag chuz gegen die reißenden Thiere dir Wifk zu Verschaffen. Auf den frommen Sinn und die Wohlthätigkeit ihrer Mitbrüder sind die armen Mönche hingewiesen, soll ihr schönes Werk zum Heil und Segen Aller, welche die heiligen Stätten Palästina's besuchen wollen, gedeihen. Von dem Gedanken dieser menschenfreundlichen Sendung ganz durchdrungen, hat der 67jährige Bruder Johann Baptist in Begleitung eines jüngern Mönches sich durch die Beschwernisse und Gefahren einer so mühsamen Reise nicht abschrecken lassen, um in Europa von der frommen Mildthätigkeit eine Unterstützung zu seinem wohlthätigen Werke zu suchen. Der Herr hat Unternehmen gesegnet. Am Ende des verwichenen Jahres war er in Berlin und wurde hier mit der größten Leutseligkeit von den Majestäten empfangen; der König ließ dem Klosier auf dem Berge Carmel 1800 Franken Unterstützung anweisen. Ebenso bedeutende Liebesspenden ersetten die Pilger von den Prinzen und Prinzessinnen des sche Vurinaohmer. In Wien fanden Beide vieselbe frundnihse Aufklähme; der Kaiser und die Kaiscrin, der hohe ostsgefäuisen ggnn muit namhasten Summen an dem gege figen Werke, und mit dankbarer Rührung nennen die ehrwürdigen Brüder die Frau Gräfin v. Ficquelmont, velche sie besonders mit Rath und That zur Erreichung eres Zugckes untertühte.“— Wir sind im Voraus über# diese frommen Pilger auch in der Stadt Cobn, fm ihren menschenfreundlichen Zweck reichliche Untersügung fnden werden. —(Berlin, 25. Aug.) Der im vorigen Jahrc auf sein Gesuch mit tausend Thalern pensionirte Hofkapellmeisier und General=Musikdirektor Dr. Mendelssohn=Bartholdy ist hier eingctroffen und beabsichtigt, die Musik zu den " an hiesiger Hofbühne in Secne gehenden altgriechischen Tragödie„Oedip“ mit dem königl. Opernpersonal und Orchesiter einzusiudiren. —(Berlin, 26. Aug.) Die Course der meisten Eisenbahn=Aktien sind aufs neue etwas gestiegen, doch bleibt das Geschäft anhaltend beschränkt— Rhein. Eisenb.=Akt. 2 B.— Düsseld.=Elberf. Eisenb.=Akt. 102 B. —(Potsdam, 22. August.) Gestern wurde hier in der Havel unweit des Kaßler'schen Gartens(in der neuen Königsstraße) nicht sehr weit von der Glinickerbrücke die Leiche eines jungen Mannes gefunden, deren Obduktion und heute stattgehabte Sektion der Möglichkeit eines verübten Mordes Raum geben. Die allgemeinste Theilnahme erweckte es, als man erfuhr, daß es der 22jährige Sohn des allgemein geachteten Herrn Bourzourtschky ist, der heute vor acht Tagen Abends aus dem väterlichen Hause besen Rücktehr vergebensu Vekanmnen zu besuchen und und Sction....— erwartet wurde. Die Obduktion dem glaubhastesien Vernehmen nach Um. unee tig. haben, die einen Selbstmord fast unmöglich erscheinen lassen, dagegen sie der dringenden Vermuthung Raum geben, daß der Verunglückte am 15. Abends durch Stiche mit einem von einer Degenklinge geformten Instrument ermordet und sodann ins Wasser geworfen ist. Morin aller Stüille derrdigu uu0h Wunsch des Vaters brechungen, die Schienen bereits gelegt und es dürfte in Kurzem der Eröffnung der Bahn von dieser Seite nicht mehr im Wege stehen. Diese Bahn wird eine der angenehmsten werden. Sie zieht sich größtentheils Angesichts des Flusses hin und genießt somit die ganze freundliche Gachhoten... odere Mainthal auszeichnet. Die Wochenmen sind sämmtlich mit Solidität und Schönheit ausgeführt, deren Vereinigung alle ähnlichen Bauten in Bayern charakterisirt. Besonders schön ist der neue Viadukt, welcher unweit Güßbach die Straße über die Bahn wegleitet. Unseres Wissens das ersie Beispiel dieser Art auf den bayerischen Bahnen. ien, 21. Aug.) Die heutige Wiener Zeitung meldet bereits die gestern um 4½ Uhr Nachmittags glücklich erfolgte Ankunst des feierlichen Eröffnungszuges der k. k. Staats=Eisenbahn in Prag. Am 1. September wird diese für den Verkehr der Monarchie so wichtige Verbindungslinie der allgemeinen Benutzung übergeben Kerren. Die großartigen Bauten sind binnen einer verütnismäßig kurzen Frist, ohne wesentliche Störung oder Unfau, Preudei worren. Der Unterbau ist für ein Doppelgeleise hergestellt, indeß ist die Bahn einstweilen nur mit einem Geleise belegt worden. Die Spurweite ist gleich jener der Ferdinands=Nordbahn 4 Fuß 6½ Zoll. Für den Oberbau wurden aus Schmiedeisen verfertigte hochkantige Schienen verwendet; das Gewicht derselben beträgt nicht ganz 12 Pfund für den laufenden Fuß. Sämmtliches Eisenwerk wurde im Inland erzeugt. Der war die 197 Meilen lange Seih am 1. Mai 1945 voslende: a au bis Parkubitz bereis 8 Durchsse an derselben definden sich ele de scge Brücken und Wegübergänge, worumter virke dir schwierigsten Art. Der Felsentunnel bei Chotzen überwölbe. Die zweite n. uit Muem ausgekitent und s 14½ Meiten(. Ouseton von Pardubiz bis Prag „*####n lung; sie enthält 134 Wegübergänge und Durchtasse und 16 Brücken mit 12 bis 24 Klafter #„Von sieben erbauten Biadukten sind die bemerendwerchesten bei Elbe=Teinitz und bei Auwall, welcher letztere das wichtigste Bauwerk auf dieser Strecke ist. Bahnhöfe liegen zwischen Ollmütz und Prag 25, die ihrem bei Tricbitz st 28 Klaster lang, Der Tune der Beschafenbeit des Gebirges bedentende Schwierigtelten geboten. In dem Zeitraum vom 2. bis zum 2. Juni 1845 waren sie alle glücklich be Die größte Steigung der Bahn ist bei Auwall vorläufig 48 Lokomotiven bestimmt; sie sind nach dem amerikanischen System mit veränderlichem Druck gebaut wird vortäuse, aur grigres in Anwendung gebracht. Die Für vorkommende Ausbesserung sind auf fünf lang ohne„achtbeil ausbewahren lassen.### lang ohne Nachther uuferlruhren tassen. In diesem Berichte heißt es wörtlich: Ich habe einen Ofen bis zur Temperatur von 64 bis 65 Gr. Réaumur heizen lassen; anJäulniß beseitigt. Die Kartoffeln werden aber ist die Fäulniß####.. Dir Emlögtiel Werden wieder weiß und man bemerkt nur noch einen leichten bräunlichen Anflug an der Haut, der beim Schälen leicht entfernt wird. Dieser Ansatz ist fest und verhindert jedes Eindringen einer nachtheiligen Feuchtigkeit in den fleischigen Theil, so wie die Ansieckung der gesunden Substanz. — Aus Antwerpen schreibt man vom 25.: Gestern flaggten die öffentlichen Gebäude und die auf der Schelde so wie in den Bassins liegenden Schiffe zur Namensfeier der Königin der Belgier. Heute blieben die königl. englische Dacht Viktoria und Albert, die belgischen Kanonenschalup= pen so wic mehrere andere Schiffe zu Ehren des Prinzen Albert ausgeschmückt, der sein 26. Jahr vollendet. —(Paris, 24. Aug.) Eine telegraphische Depesche meldet, daß am 22. Ang. um 6 Uhr Abends eine Feuersbrunst zu Bordeaux ausgebrochen ist(Straße Borie bei Herrn Tastet). Mehrerc Vorräthe Spirituosen sind ein Raub der Flammen geworden; das Feuer wurde nach drei Stunden gelöscht und doch ist der angerichtete Schaden auf drei Millionen Fres. geschätzt. Durch den Einsturz einer Mauer wurden der Commandant, der Adjmant= Major und drei Pompiers erschlagen(la chute’un mur a Ccrasé le Commandant,’adjutant-major et frois pompiers); zwei Soldaten sind verwundet worden. —(Paris, 25. Aug.) Die königl. Familie hat dem Präfekten des Nieder=Seine=Departements eine Summe von 15,000 Frs. für die Opfer von Monville und Malaunay einhändigen lassen.— Nach einer im Ministerium des Innern abgefaßten Statistik beläuft sich die Zahl der in Frankreich ihre Kunst ausübenden Aerzte, Wundärzte und Gesundheitsbeamten auf 28,514.— Der General Rafael Urdaneta, bevollmächtigter Minister und außerordentlicher Gesandter der Republik Venezuela bei dem Hofe von Madrid, ist am 23. zu Paris gesiorben.— Der Graf v. Caffarelli, Seepräfect von Brest und Staatsrath unter dem Kaiserreiche, ist am 24. August auf seinem Landgute Lavelanet(Ober=Garonne) im Alter von 85 Jahren gestorben.— Die Gewalt des Sturmes vom 19. August ist so groß gewesen, daß man auf dem Gebiete der von Torcy=le=Grand, Bezirk Dieppe, in einer Entfernung von 32 Kilometres(ungefähr 8 Meilen) von Monville und Malaunay Trümmer gefunden hat, welche von dem Unglücke dieser beiden Gemeinden herrühren. —(Neapel, 16. Aug.) Verdi's neue Oper„Alzira,“ in welcher die bekannte Sängerin Tadolini nach 9monat= licher Pause wieder auftrat, und von welcher außerordentlich viel vorher geredet wurde, hielt sich am ersten Abend mit aller Kraftäußerung der Cabale aufrecht, machte jedoch am zweiten Abend Fiasco. Verdi verkaufte diese Oper für 2200 Piaster an die hiesige Direction, welche sie der Mailänder für 1500 Piaster überließ. Er geht nach Paris, um für 25,000 Fr. Honorar das Pariser Publikum mit einem neuen Machwerke zu beglücken. Die verdiensivolle Tänzerin Ferrara, bringt das hiesige Publikum in eine Bewegung, die man für das neapolitanische Ballct seit geraumer Zeit nicht mehr gekannt.— Der Sommer war bis jetzt nicht übermäßig warm, auch für seinen weitern Verlauf ist keine große Hitze mehr zu fürchten, indem bereits Gewitterwolken vom Meere her den Gebirgen zueilen, und auch der Campagna Felice einige Regentropfen für die nächsten Tage versprechen. Der Vesuv ist ruhig. Sorrent, Ischia, Castellamare, la Cava sind gegenwärtig die Sammelplätze der zahlreichen Fremden, welche das staubige Neapel nur auf kurze Augenblicke beglücken. —(London, 26. Aug.) Die Nachrichten aus den Provinzen über den Stand der Feldfrüchte und den Ausfall der jetzigen Ernte lauten recht befriedigend; jedoch wird die Qualität des diesjährigen Getraides in England geringer, als in den sonstigen Jahren.— Es heißt, daß die London=Birminghamer=Eisenbahngesellschaft die Anlage einer direkten Bahn von London nach Birmingham beabsichtige.— Man fürchtet, daß nach Ausführung der vom Parlament sanktionirten Bahnen, bei denen die Steigung oft sehr ungünstig ist und daher von hinten auch Lokomotiven nöthig werden, Eisenbahn=Unfälle nur noch häufiger sich zutragen müßten.— Bei der Explosicn in der Jarrovgrude sanden 38 Menschen ihren Tod; mit der größten Mühe hat man sie großentheils, dis zur Unkenntlichkeit verstümmelt, herausgeholt. —(Alexandria, 8. Aug.) Ibrahim Pascha, der seit einigen Tagen hier ist, sieht sehr leidend aus; Se. Hoh. wird in wenigen Tagen auf der Dampffregatte Nil nach Malta abgehen, nach beendigter Quarantäne von da nach Livorno und Pisa, wo er den berühmten Arzt Lallemand zu Rath ziehen wird, um sich einer Operation zu unterziehen, welche ein chronisches Uebel, an dem Se. Hoheit seit mehreren Jahren leidet, dringend erfordert. Itrahim Pascha wird von Soliman Pascha(Seve) und Kurrnk Ibrahim Pascha begleitet— beider Gesundheit ist auch leidend, und zu deren Herstellung wurde ihnen der Gebrauch der Bäder in Toscana verordnet. Ibrahim Pascha wird selbe ebenfalls gebrauchen, und dann Rom und Ncapel, bevor er nach Acgypten zurückkehrt, besuchen. — Der Pächter Benazet in Baden=Baden trotzt der öffentlichen Meinung in Deutschland. Statt der früheren zwei(höchstens drei) Spieltische hat er jetzt deren vier aufgestellt, darunter einen Trente ei Quarunte=Tisch, an welchem nur Gold gespielt wird, und auf welchem ein Portefeuille liegt, ein Zeichen daß hier auch Banknoten angenommen werden. —(Die satyrische Antwort.) Als einst ein Hagestolz gefragt wurde, was die Ehe sei, antworicte er: „Die Ehc ist eine Fechtschule, beide Theile behaupten nur so lange ihre Stellung, bis die Frau ausfällt und der Mann pariren muß.“ Bei der heute angefangenen Ziehung der 2. Klasse 92. Königl. Klassen=Lotterie sielen 2 Gewinnc zu 2000 Rtdir. auf Nr. 5588 und 36379; 1 Gewinn von 1000 Rihlr. siel auf Nr. 15585; 1 Gewinn von 200 Rthlr. auf Nr. 45982 und 4 Gewinne zu 100 Rthlr. sielen auf Nr. 31128, 32012, 41230 und 45393. Berlin, den 26. August 1845. Civilstand der Kreisstadt Bonn. Geburten. Den 23. August: Wilhelm Sohn von Joseph Zettelmeper, Taglöhner, und von Elisabetha Lohmuller von Dransdorf. Den 24. Johann, Sohn von Peter Klein, Metzger, und von Agnes Berghausen. Den 26. Gottfried, Sohn von Hubert Havers, Schneider, und von Catharina Bonnier. Den 26. Elisabetha, Tochter von Michel Strunk, Taglöhner, und von Maria Punsch. Den 26. Sibilla, Tochter von Johann Prevot, Schneider, und von Gertrud Schmitz. Den 27. Anna Catharina, Tochter von Peier Pesch, Kappen macher, und von Margaretha Knitterscheid. Den 27. Anna Maria, Tochter von Wilhelm Ohrem, Schneider, und von Anna Maria Schmitz. Sterbfälle. Den 26. August: Margaretha Heuser, alt 7 Wochen. Den 26. Anna Maria Werres, alt 2 Monate. Personal=Chronik. Die Wiedererwählung des Herrn Domainen=Rath Bernard de Claer zum Kreistags=Deputirten und jene des Hru. Beigeerdneten Hermann Joseph Gerhards zu dessen Stellvertreter, haben die höhere Bestätigung erhalten. Anzeigen. Landwirthschaftlicher Verein für Rheinpreußen. Local=Abtheilung Bonn Nr. IX. Die Herren Mitglieder des Vereins werden so dringend als ergebenst eingeladen, sich Sonntag den 31. d.., Nachmittags 2 Uhr, im Vereinslocal bei Herrn Eller=Kley gefälligst einfinden zu wollen. Die Versammlung wird sich hauptsächlich mit der in hiesiger Gegend ebenfalls wahrgenommenen Kartoffel=Krankheit beschäftigen. Gleichzeitig werden auch die Resultate der bereits stattgefundenen chemischen Untersuchung kranker Kartoffeln mitgetheilt werden. Bonn, den 29. August 1845. Der Director, Jäger. Verkaufs=Anzeige. Nachminags 3 Uhr, werden eseue Tage, bei Hern 2 och auf dem Rünsterplasz Nro. 131 uu D“ gewebte weiße baumwollene Damen=Unter noch sehr selten sind, von Tbräthiger gu ueu; weiche die iest Zel doch durchwedtem Bord, ganz kimute... seine gewebie leinene Herren=Unterhosen, 8000 SVr Phat 5 ade gee vertiegen wenen. euid schete an, den 26. Augus 1845. haben sollten, erst im Herbste wollene und seidene Stof den zu lassen, um alsdann erst Gebrauch davon mir dieselben in ihrem Interesse jetzt im LaufeS zulommen zu lassen. Im Herts=8uie des Sommers Parten odnehin sehr greß, die Toge un die du säitbtenden verschievenartigen Farden und Stofe der u uu durch die kände würde ich mich dann in vie g zu farbenden Gegensehen, meine geehrten Kunden längere steit verseht lassen zu missen, als diesos in der Samme, 1den warte“ Weise der Fall is.reitlicher sroße Nro. 238, liegen schon gefarbie. ter Stoffe, wie auch mein Musterbuch zur Panl Schlink, Schonfärber aus Codlenz. und Zweitemädchen werden in Anzahl gesucht. In eine Bäckerei und Condit wird ein Lehrling vom kande gesucht A. Steinhaus, Comm.=Büreau, Achterstr. =Büirean, Achterstr. Bestes oberruhr'sches Schrottund Fettgeriß aus dem Schiffe zu haben von v. Eicken. Grobes oberruhr'sches Brandschrottgeriß aus dem Schiffe am Rheinthor zu beziehen bei Johann Emons. An Hof Nro. 18 auf in ehselnen..i guter Weinessig, Quart und faßweise, billigst zu haben bei Eduard Elokes, Sternstraße 147. nch den Marktstandgeldempfänger Hru. Seibel erlandischer sei. B. Piel. bis Mitag behalten kann wien geiuch: Jetuus,; der dieselbe Erves. d. Bl.“ mo gerugt. Von wem, sagt die tes Veuertosteisch), das Pfund.2(a...e namn Kosernenstraße Nro. 319.8, bei C. Krautwig, einer Herrschaft in Diens.. 39, Suten Loha bei Wo, sagt die Erpedition dieses Blattes. Der erste und zweite Stock des Hauses Brg. 13 möblirt, stehen zu vermiethen. Ntv. 19, nen gen Sonntag den 31. August Mchnnne 3 Sschießen. Der Schützen=Vorstand. Im Stermes#eichniß vom 29 August. Petersburg; Prio, Zhr. v. Ouendeins. bifers a. Minster; Eigenth. Hogges Woddond mit F. a. Oeserreich. P. u.. podano, Brisel, Vouton, Kah u. Do; au. Busiot u. Rersen u. mit Fam. und Schwarzenber u. Jtlauo, Decoures WBestiy mit., Gorvon mit Sugeesani— Richarss. mit., Treville mit., Henssetz Hengernen mit., Porter Goohri, Apeastrad mit., Chos=g. 8; Poterten mit., Chchesier mit., Salang. u 3 Predorst mit., mit., James mit., J. Edichener u. ars Besg, Lepmer, Luigdt mit F. kosrecend mit 3. Sinlog, Henck a. England; Erell. Wals mit F. u. Gul nadpion mit., Everard, Cornish u. Scaly Passvant, g. Franfurt, Lorsch g. Nah u— au, d i. Shte. gam. u. Mumm a. Coln. Desch mit u. v. Jetesiy a. St. Peiersburg, u. v. Laaden a. Büssangen, Hors v: uerten, Groaotenam ders, Eliot und Oswald=Smith m. F. a. Londay. Burner a. Cambrioge, Frau v. Blauk. Baronian v. Wolf, Fräul. v. Bautenfelg Rusland, Maurer mit G. a. Verlin, Verner Pnnet“. a. Bamberg u. Schumacher a. Atenb iuon mit F. a. Weimar; Notar Ferz...3. Rez.=Ratz Schrädter Land= u. Stadigerichts.Raid Peram ui. 9: a. DuseldorfVaronin v. Schulze mit Toch.en pos a. Verin; Veumter Josendeß. estene Sstagteois i. Jschaek ail hege. Kamn. a. Boerla, mit Gem. a. Irland; Kste. Wersar a ge mit 8. Häfner a. Coln, Veit mit Gem. a. Coh uuderche a. Frankfurt, Blau u. Neumann a..ep Hepp mit Han. a. Arnstadt. Stemen, Reich u. Hubert Brüningbausen a. Barmen; Guisdef. Schihm e. Retar Naler Sterio g. Disseldorf; Syon a; uu ue a. Peidestein; Schumacher u. Schaltes a.. 389el, Gehner, Evinburgd, Hendeston u. Voigte... 9 Ntr. Chevelank aus Nachen, Natha u. Herz a. Grefelz. 3on; Lsite. Hochs aus F. a. Mannheim; Advok. Bruskchmidt m Priv. Madame Thornhille m.., Darmstadt; Longen, Cohzil m. F. a. Irland, Odaus... m. a. Cöln; Eim. Harung a. Erfart. lemn Veeuice, Leser Piese, Prsteiser a. Beitiche. Banscheid a. Düren u. Lurenbaum a. Elberfeld. Ksite. Wolfers aus Luremburg und v. Rapp a. Baden; höf a. Verden; Eise Schmidt a. Heideiberg. Ver. Goldner Löwe: Ifm. Tahauer a. Berlin. Miadt uichen llc Preusischen Posamtern, halbzsäsrlch 2 Thlk.— Josertionen werden für die ia Basteigen, uit 1 Sor eurgaiet u. Vulr Sie uer Vun Au und Verlag von P. 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