Vereinigte DreistódteZeibong Sprecher am Niederrhein Dülkener Zeitung* Dülkener Volkszeitung Geschäftsstelle: Dülken, Lange Straße 51! Fernruf 5286 Viersener Ovolkszeitung Hauptgeschäftsstelle: Viersen Hauptstr. 20* Fernruf: 2641, 2642 Geschäftsstelle: Viersen Gladbacherstr. 5. Fernruf: 2641,2642 Süchtelner Zeitung Süchtelner Volkszeitung Geschäftsstelle: Süchteln, Hochstraße 131- Fernruf 3927 Die Vereinigte Dreistädte=Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn= und Feiertage. Der beträgt halbmonatlich 1.15 Mark frei Haus, einschließlich der Beilage Sonntagsblatt und Unterhaltungsblatt. Nichterscheinen einzelner Nummern berechtigt nicht zur Kürzung des Bezugopreises. Grenzgebiel n Schwalmtal. Amtliches Kreisblatt und meistverbreitete Zeitung im Verbreitungsgebiet Geschäftsstellen: Greyell, Fernruf Amt Lobberich 137 4 Waldniel, Fernruf Amt Amern 261 Illustrierte Beilage:„Heimat und Wel" Nr. 240 Samstag, den 12. Oktober 1929 Böß kehrt nicht zurück. Beschluß des Magistrats. Berlin, 11. Okt. Wie das Nachrichtenamt der Stadt Berlin mitteilt, ist der Magistrat in seiner heutigen außerordentlichen Sitzung dem gestrigen Beschluß der Stadtverordnetenversammlung, der die sofortige Rückkehr des Oberbürgermeisters und der in Amerika weilenden Stadträte fordert, aus den vom Bürgermeister Scholz bereits gestern in der Stadtverordnetenversammlung dargelegten Gründen nicht beigetreten. Oberbürgermeister Böß ist durch Kabel entsprecheno verständigt worden. Die Sklareks und die Rote Hilfe. Die„Rote Fahne“ versichert in ihrem heutigen Morgenblatt, daß die Behauptung des Stadtverordneten Flatau, die Rote Hilfe habe von den Sklareks finanzielle Unterstützungen bezogen, eine schamlose Unterstellung sei. Das„Berliner Tageblatt“ erfährt hierzu zuverlässig, daß die tatsächlichen Beziehungen zwischen den Sklareks und der Roten Hilfe noch viel weiter gegangen sind. Die Sklareks haben, wie einer der drei Sklareks heute bei der Vernehmung angegeben hat, der Roten Hilfe mehrere Jahre hindurch am Abschluß jeder Saison die gesamten Restbestände ihres Lagers, soweit sie nicht modern waren, der letzten Mode entsprachen, ohne jegliche Gegenleistung übermacht. Diese an die Rote Hilfe geschenkten Restbestände des Lagers präsentierten in jedem Jahre einen Wert, der weit über 10 000 Mark gelegen hat. Oberbürgermeister Böß in Los Angeles. WTB. Neuyork, 11. Okt. Associated Preß meldet aus Los Angeles: Oberbürgermeister Böß, der aus San Franzisko hier eintraf, erklärte, die gegen seine Verwaltung erhobenen Anklagen der Korruption seien unwahr und von politischen Gegnern inszeniert, um ihn zu diskreditieren, während er sich auf der Reise durch Amerika befinde. Oberbürgermeister Böß hält an seinem Reiseplan fest. WTB. Nenyork, 11. Okt. Wie aus Santa Barbara in Kalifornien gemeldet wird, erklärte Oberbürgermeister Böß einem Vertreter der Associated Preß im Anschluß an die bereits gemeldete Tatsache, daß er nicht beabsichtigt, vorzeitig nach Deutschland zurückzukehren, was immer sich in Berlin herausstelle, er selbst sei in keinen Skandal verwickelt und beabsichtigt daher, an seinem ursprünglichen Reiseplan festzuhalten. Eine offizielle Benachrichtigung über den Beschluß der Berliner Stadtverordnetenversammlung habe er nicht erhalten. Oberbürgermeisters erwähnt werde, habe der Oberbürgermeister für sich selbst bestellt. Der Pelzmantel hingegen, der für die Frau des Oberbürgermeisters bestellt wurde, sei von den Sklareks mit 4000 Mark bewertet worden, und der Oberbürgermeister habe diese 4000 Mark restlos bezahlt. Wie der Sekretär Lehmann zu seiner Behauptung, daß der Frau Oberbürgermeister Böß eine Rechnung von 400 Mark zugegangen sei, kommen konnte, sei ihnen vollkommen unerklärlich. In der Frage der Pelzjoppe habe der Oberbürgermeister sich tatsächlich so verhalten, wie er gekabelt habe. Neue Behauptungen des Buchhalter Lehmann gegen die Berliner Stadtbank=Direktoren. Berlin, 11. Okt. Wie die Vossische Zeitung meldet, hat der Buchhalter Lehmann im Verhör am Freitag die Behauptung aufgestellt die Stadtbankdirektoren Schmitt, Hoffmann und Schröder hätten seit Jahren alle zwei Monate von den Brüdern Sklarek einen Anzug geliefert erhalten, ohne daß ihnen— auf Geheiß der Sklareks— jemals eine Berlin, 11. Okt. Zu den Pressemeldungen über Verhandlungen mit dem schwedischen Zündholztrust und Verhandlungen über die Schaffung eines Reichsmonopols für Zündwaren hören wir von unterrichteter Seite, daß ein Ergebnis der Verhandlungen noch nicht abzusehen ist. Es handelt sich bei der ganzen Angelegenheit in erster Linie darum, die deutsche Zündholzindustrie, die seit einigen Jahren mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, wieder zu kräftigen. Auf Grund des Zündwarengesetzes vom Jahre 1927 bedarf die Herstellung von Zündhölzern über den damals bestehenden Kreis der Produzenten hinaus besonderer Erlaubnis des Reiches. Zur Zeit sind ungefähr 65% der Zündholzfabrikation in schwedischen, 35% in deutschen Händen. Für das damals erlassene Gesetz war in erster Linie die drohende Gefahr maßgebend, daß die deutschen Zündholzfabriken von den schwedischen Fabriken aufgesaugt würden. Neben diesem Zündwarengesetz besteht noch ein Syndikatsvertrag zwischen den Fabrikanten und der deutschen Zündholz=Verkaufs A.=G. Die Hauptursache der schlechten wirtschaftlichen Lage der Zündholzindustrie ist die starke Konkurrenz ausländischer, insbesondere russischer Zündhölzer. Da eine Wiedergesundung der Zündholzindustrie durch Einführung der freien Wirtschaft schwere Gefahren für die Produktion mit sich bringen würde, hat die Reichsregierung erwogen, eine Aenderung Rechnung zugestellt worden sei. Diese Angaben sind sofort dem Untersuchungskommissar des Oberpräsidenten, Oberregierungsrat Tapolski, zur Nachprüfung mitgeteilt worden. Die deutschnationalen Sklarekfreunde. „Es soll ein netter Abend werden.“ Ein demokratischer Stadtverordneter verlas in der gestrigen Sitzung die Abschrift eines Briefes, den der deutschnationale Stadtverordnete Kindel an mehrere (u. a. auch an kommunistische) Stadtverordnete gerichtet hat. K. lädt in dem Schreiben zu einem Herrenabend ein, an dem auch die Brüder Sklarek teilnehmen sollten. Es heißt darin:„Es kommen außerdem Bürgermeister Schneider und Herr Kollege Wegener zu einem gemütlichen Zusammensein mit einnem guten Trunk und dazu gehörigen Essen, also ein ganz kleiner Kreis. Wollen Sie mir das Vergnügen machen, auch zu kommen? Es soll ein netter Abend werden. Es ist nichts weiter nötig, als daß Sie mir die Freude machen, diesen Herrenabend mitzumachen." Von deutschnationaler Seite wurde darauf erwidert, daß der Stadtverordnete Kindel den Brief geschrieben habe, als jedermann die Sklareks noch für ehrenwert halten konnte. auf der Grundlage der Weiterentwicklung der bestehenden Verhältnisse zu erreichen. Dies würde automatisch auch zu einer Begünstigung der in Deutschland ansässigen schwedischen Zündholzindustrie führen. Für die Vorteile, die dadurch für die schwedische Industrie erwachsen, wurde von schwedischer Seite ein Anleihe von ungefähr 125 Millionen Dollar angehoten. Es ist selbstverständlich, daß die Bedingungen dieser Anleihe für das Reich annehmbar sein müssen. Vorläufig ist noch nicht zu übersehen, wie die schwedischen Gegenleistungen in die rechte Beziehung gebracht werden können zu den Leistungen, die das Reich durch die Schaffung eines Zündholzmonopols auf sich nehmen würde. Irgendwelche Forderungen der schwedischen Industrie zum Nachteil der Deutschen können keinesfalls in Betracht kommen. Das Reich wird die Interessen der deutschen Zündholzindustrie entscheidend in Rechnung stellen. Wenn auch wahrscheinlich infolge der Aenderung der Verhältnisse mit einer Preiserhöhung der Zündwaren zu rechnen sein wird, so muß dabei berücksichtigt werden, daß die deutschen Zündholzpreise erheblich unter dem Preise des Auslandes liegen, und weiter, daß eine Preiserhöhung für den einzelnen Konsumenten sich nur in Pfennigbeträgen auswirken wird. Die Steuerfrage hat bei den Verhandlungen keine besondere Rolle gespielt. Die Verhandlungen mit dem schwedischen Zündholztruft Noch keine Stellungnahme des Oberbürgermeisters zu dem Beschluß der Stadtverordneten. Berlin, 11. Okt. Von unterrichteter Seite hören wir zu dem gestrigen Beschluß der Berliner Stadtverordnetenversammlung, Oberbürgermeister Böß sofort zurückzurufen, daß der Beschluß bisher dem Oberbürgermeister nicht übermittelt werden konnte, da auf Grund der Städteordnung erst ein entsprechender Beschluß des Magistrats vorliegen muß, ehe der Beschluß der Stadtverordneten gültig ist. Der Magistratsrat wird sich heute nachmittag um ½3 Uhr in einer außerordentlichen Sitzung mit der Angelegenheit beschäftigen. Disziplinarverfahren gegen die Leiter der Berliner Stadtbank. WTB. Berlin, 11. Okt. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, hat der Oberpräsident der Provinz Brandenburg und von Berlin heute das förmliche Disziplinarverfahren gegen die Stadtbankdirektoren Schmitt und Hoffmann sowie den Abteilungsleiter Schröder mit dem Ziel auf Amtsenthebung eröffnet. Gleichzeitig hat er die Amtssuspension dieser drei Beamten ausgesprochen. * Zeugenaussagen über den Pelzkauf. Zur Klärung der Pelzaffäre wurde heute vormittag eine Angestellte der K. V. G., ein Fräulein B., vernommen. Nach ihrer Aussage hat ihr eines Tages einer der Brüder Sklarek ein Paket ausgehändigt und sie beauftragt, dieses Paket mit einer Rechnung der Frau Oberbürgermeister zuzustellen. Das Paket enthielt den strittigen Pelz. Wie sich Fräulein B. erinnern will, hatte ihr einer der Chefs gesagt, daß der Preis für diesen Pelz dem Oberbürgermeister mit 400 Mk. in Rechnung zu stellen sei. Das geschah auch. Die Zeugin wußte aber nicht, ob diese Rechnung inzwischen bezahlt worden ist. Auch andere Angestellte der K. V. G. sollen diesen Vorgang kennen, und ebenfalls zu seiner völligen Klärung vernommen werden. Zwei Böß=Pelze? Berlin, 12. Okt. Die Sklareks erklärten ihrem Verteidiger, daß es sich um zwei verschiedene Geschäfte handele. Die Pelzjacke, die im Kabel des Die Nordpolfahrt des„Graf Zeppelin“ in Frage gestellt. Die Besatzung lehnt ab. Friedrichshafen, 11. Okt. Die Nordpolfahrt mit dem Luftschiff„Graf Zeppelin“ ist in Frage gestellt. Aus zuverlässiger Quelle erfahren wir, daß Dr. Eckener es jedem einzelnen Mitglied der Besatzung des Luftschiffes„Graf Zeppelin“ freigegeben hat, sich an der projektierten Nordpolfahrt zu beteiligen. Zu diesem Zweck ging gestern, Donnerstag, eine Liste zur Aeußerung über diese Frage jedem einzelnen Besatzungsmitglied zu. Das Ergebnis dieser Umfrage war, daß die ganze Besatzung mit Ausnahme des Kapitäns Lehmann, der das Luftschiff zum Nordpol führen soll, da Dr. Eckener seine Beteiligung an der Nordpolfahrt endgültig abgelehnt hat, solidarisch erklärt hat, aus finanziellen und technischen Gründen die Nordpolfahrt nicht mitzumachen. Die Hollandfahrt, die für heute abend angesetzt war, mußte infolge ungünstiger Witterung auf morgen abend festgesetzt werden. Der größte Teil der Besatzung gegen eine Polarfahrt. WTB. Friedrichshafen, 11. Okt. Zu der heute nachmittag gebrachten Meldung über die Bedenken der Besatzung des Luftschiffes„Graf Zeppelin" gegen eine Polarfahrt teilt Kapitän Lehmann auf Anfrage ergänzend mit, daß nunmehr tatsächlich damit gerechnet werden müsse, daß das Luftschiff„Graf Zeppelin" im Frühjahr 1980 die Polarfahrt nicht antreten wird, da der größte Teil der aus 40 Mann bestehenden Besatzung des Luftschiffes die größten Bedenken gegen eine Polarfahrt geäußert hat. Die meisten Besatzungsmitglieder sprachen die Befürchtung aus, daß bei unglücklichen Zwischenfällen während der Polarfahrt das Luftschiff verloren gehen könnte und die Besatzung dadurch ihre Tätigkeit und ihren Beruf verlieren würde. Der größte Teil der esatzung äußerte gegenüber Kapitän Lehmann, daß, solange nur ein Zeppelinluftschiff in Friedrichshafen zur Verfügung stünde, der Graf Zeppelin nur zu den Aufgaben herangezogen werden sollte, für die er ursprünglich bestimmt war, und daß das Luftschiff nicht für Polarflüge aufs Spiel gesetzt werden dürfe. Sobald zwei Luftschiffe vorhanden seien, wäre die Mannschaft ohne weiteres bereit, sich an einer Polarexpedition zu beteiligen. Die Ereignisse in Kabul. WTB. Paris, 11. Okt. Eine nach Afghanistan entsandte Berichterstatterin des„Petit Parisien" übermittelt eine Depesche aus Taschkent über die Lage in Afghanistan, in der es heißt: Nadir Ikan hat am 29. September ein Manifest an die Einwohner von Kabul erlassen, in dem er im Namen von neun Unterführern des südlichen und östlichen Afghanistan Ruhe empfiehlt, und unter Androhung der Todesstrafe empfiehlt, das Leben und Eigentum der Ausländer zu achten. Wenn die Ereignisse weiterhin zugunsten Nadir Ihans verliefen, trage man sich mit der Absicht, eine Nationalversammlung zu konstituieren, um die künftige Regierungsreform und Nachfolger für den Thron zu bestimmen. Die Auswirkungen des Youngplanes. Berlin, 11. Okt. Der Preußische Handelsminister hat jetzt zugleich auch im Namen des preußischen Finanzministers auf eine im preußischen Landtag von der Wirtschaftspartei eingebrachte Kleine Anfrage folgende Antwort erteilt: „Die Maßnahmen, die für den Fall der Annahme des Youngplanes hinsichtlich der Industriebelastung zu treffen sind, bilden zur Zeit den Gegenstand von Erwägungen bei den hierzu in erster Linie zuständigen Reichsressorts. Eine endgültige Entschließung liegt noch nicht vor. Die Staatsregierung wird bei den zu treffenden Entscheidungen darauf hinwirken, daß die berechtigten Interessen von Industrie und Gewerbe gewahrt werden.“ Rückblick und Vorschau. Viersen, den 12. Oktober 1929. Dr. Sch. Am vergangenen Sonntag sind die sterblichen Reste des in so tragischer Weise dahingeschiedenen Reichsaußenministers Dr. Stresemann unter größter Teilnahme der offiziellen Welt und der Bevölkerung bestattet worden. Selbst die gewaltigen Kundgebungen beim Tode Rathenaus und Eberts blieben hinter diesem Volkstrauertag zurück, der nach außen hin der sichtbarste Ausdruck der tiefen Ehrfurcht und Achtung des deutschen Volkes für den toten Reichsaußenminister war. Stresemann war kein Volksmann im überkommenen Sinne des Wortes, der sich durch Wanderreden in die Gunst des Volkes einzuschmeicheln suchte, und dennoch verband ihn etwas mit diesen Massen, die ihm das letzte Geleite gaben und draußen im Lande bewegt von seinem frühen Heimgang sprachen. Wir wollen uns nicht in den widerlichen Streit einmischen, der von den Ewig=Unverbesserlichen, von den Teutoburger Helden, entfacht wurde, um Stresemann den Ruhm eines Staatsmannes streitig zu machen. Ein endgültiges Urteil hierüber läßt sich erst fällen, wenn wir die zur sachlichen Prüfung eines jeden Ereignisses erforderliche zeitliche Distanz haben. Vorerst stehen wir noch zu sehr im Brennpunkt der Stresemannschen Politik, als daß heute schon eine von allen persönlichen Zu= und Abneigungen befreite Entscheidung über den Wert oder Unwert der außenpolitischen Zielstrebigkeit Stresemanns möglich wäre. Aber jedenfalls steht so viel fest, daß Stresemann mehr politisches Fingerspitzengefühl im kleinsten Körperteil besessen hat, als alle Akteure des Volksbegehrens zusammengenommen. Und auch das können wir, ohne dem geschichtlichen Urteil vorgreifen zu wollen, mit Reichskanzler Müller sagen: Stresemann wird als einer der Baumeister am Wiederaufbau Deutschlands der Geschichte angehören. Sein Werk steht fest gegründet, und uns allen bleibt in der Zukunft die Aufgabe, es in seinem Geiste fortzusetzen. Von ihm nehmen wir Abschied in dem Bewußtsein, daß wir in ihm einen großen Staatsmann, einen Führer und trefflichen Menschen verloren haben, der sich in der Arbeit für sein Volk und Vaterland verzehrt hat. Die Mitwelt hat ihn oft verkannt, die Nachwelt wird ihm gerecht werden. Noch hatten sich die Hügel über Stresemanns' Grab nicht geschlossen, als auch schon der Streit um seine Nachfolge entbrannte. Reichskanzler Müller glaubte zwar diesem Streit dadurch vorbeugen zu können, daß er im Einvernehmen mit Reichspräsident v. Hindenburg kurzerhand den deutschvolksparteilichen Reichswirtschaftsminister Dr. Curtius zum vorläufigen Reichsaußenminister ernannte, er hat ihn aber durch diese regelwidrige parlamentarische Maßnahme erst recht entsacht. Wie konnte es auch anders sein? Bisher war es immer Brauch und Sitte, daß die Ernennung eines Ministers die Zustimmung der in der Koalition vertretenen Parteien haben mußte, und daß der Reichskanzler vor der Besetzung eines Ministeriums Rücksprache mit den in Frage kommenden Parteien pflog. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, wenn man eine Regierungskoalition als eine Arbeitsgemeinschaft auffaßt, deren Mitglieder durch gemeinsame Aufgaben und Ziele verbunden sind und nicht durch Meinungsverschiedenheit und andere trennende Faktoren an der Zusammenarbeit verhindert sind. Reichskanzler Müller jedoch hat diese Selbstverständlichkeit, die im Wesen jeder Koalition begründet liegt, außer Acht gelassen und so ein gewisses Spannungsverhältnis zwischen den Regierungsparteien geschaffen. Das Zentrum hat mit Recht gegen die neuartige Kanzlermanier, die sich im Laufe der Jahre herausgebildeten und daher gewohnheitsrechtlichen parlamentarischen Gepflogenheiten über Bord zu werfen und ohne Aussprache mit den Regierungsparteien einen Ministerposten, wenn auch nur provisorisch, zu besetzen. energisch Protest erhoben. Die gegnerische Presse sucht die jedem einsichtigen Politiker verständliche Haltung des Zentrums dahin auszudeuten, das Zentrum spiele die gekränkte Leberwurst, weil es selbst stark auf das Außenministerium reflektiere und bei dessen vorläufiger Besetzung kein Zentrumsmann plaziert worden wäre. Nichts ist irriger als diese Auffassung. Das Zentrum will lediglich, daß es bei der Besetzung eines für das deutsche Volk lebenswichtigsten Ministeriums gehört und nicht vor fertige Tatsachen gestellt wird. Dieses Verlangen dürfte die Minimalforderung einer Regierungspartei an einen Reichskanzler sein. Daß unsere Reichswehr der Beerdigung Stresemanns fernblieb, wurde allenthalben recht unangenehm empfunden und ist für vernünftig denkende Menschen, die den Amtsschimmel zu reiten noch nicht die Ehre gehabt haben, mehr als unverständlich. Um Stresemann trauerte die deutsche Republik und mit ihr das republikanisch gesinnte deutsche Volk, ohne Unterschied der parteipolitischen Zugehörigkeit. Da durfte die Reichswehr, die doch letzten Endes ein Bestandteil der Republik darstellt, nicht fehlen, ohne sich der Gefahr auszusetzen, erneut zum Angriffspunkt derjenigen zu werden, welche die republikanisch=demokratische Erziehung der Reichswehr mit skeptischen Augen verfolgen und deshalb jede Gelegenheit wahrnehmen, ihr beim Zeug zu flicken. Wir zweifeln nicht daran, daß die Reichswehr gerne eine Ehrenkompagnie gestellt hätte. Aber St. Bürokratius konnte dies unmöglich zugeben, daß laut ei** 3 nes verstaubten Protokolls, das eine findige Spitzwegfigur im letzten Augenblick entdeckt hatte, militärisches Ehrengeleit nur bei Staatsoberhäuptern oder Angehörigen der Reichswehr selbst gewährt werden kann. Der Bürokratismus hat also genau nach Vorschrift und daher korrekt gehandelt, die Oesfentlichkeit jedoch hat für eine derartige Korrektheit kein Verständnis. Dem toten Rathenau, so schreibt die K. V., hat man militärische Ehrenbezeugungen am Sarge erwiesen— daß man sie einem seiner verdienten Nachfolger, einem im Dienste gestorbenen Reichsminister vorenthält, gehört zu den Unbegreiflichkeiten der Amtsstube, die sich scheu vor dem Eindringen eines frischen Lufthauches verschließt. * Man hat im Zusammenhang mit dieser Angelegenheit auch den Namen des Zentrumsführers Dr. Kaas in die Debatte geworfen, wahrscheinlich, um zu fühlen, ob das Zentrum den Prälat Kaas als Anwärter für das Außenministerium präsentiere. Prälat Kaas hat bereits in früheren Zeiten, als man Versuchsballons nach dieser Richtung hin aufsteigen ließ, mit aller Entschiedenheit eine Anwartschaft seinerseits dementiert, ohne jedoch die gegnerische Presse beruhigt zu haben. Am vergangenen Montag hat er bei der Tagung des Provinzialausschusses der Rheinischen Zentrumspartei erneut und in aller Deutlichkeit darauf hingewiesen, daß er als Außenminister niemals in Frage käme. Damit sind hoffentlich alle Gerüchte dieser Art ein für allemal aus der Welt geschafft. Was die engeren Parteifreunde besonders sympatisch berührte, war eine weitere Aeußerung von Kaas, daß er den alten Typ des Parteiführers wiederherstellen wolle, der nicht nach Amt und Würden, nicht nach Ministerposten strebt, sondern der lediglich seine Kraft der Partei zur Verfügung stellt. Als Beispiel führte er unsere verstorbenen Führer Trimborn und Gröber an. Wir wissen, daß Kaas diesem leuchtenden Beispielt folgt und bereits durch Taten seine Führernatur treffend bekundet hat. Es zeigt sich immer mehr, daß die Lösung der Führerfrage auf dem Zentrumsparteitag im Dezember vorigen Jahres eine für Partei und Gefolgschaft gute und segensreiche gewesen ist. * Mit der Auflösung des Stahlhelm und der ihm angeschlossenen Hilfsorganisationen Scharnhorst, Jungstahlhelm und Bund der Frontsoldaten für die Regierungsbezirke Rheinland und Westfalen hat der preußische Innenminister Grzesinski einen Schritt unternommen, der nur zur Festigung und inneren Konsolidierung der deutschen Republik beitragen kann. Der politische Terrorismus der Rechtsradikalen, der sich besonders in feigen Ueberfällen auf politische Gegner bemerkbar machte, die Nichtachtung der gesetzlichen Bestimmungen, die Beschimpfung der Republik und ihrer Organe, haben im Laufe der Zeit Formen angenommen, daß ein Einschreiten von seiten des Staates unbedingt erforderlich war. Unserer Ansicht nach muß in dieser Beziehung in Zukunft noch viel energischer durchgegriffen werden. Daß die Kreise um den Magdeburger Selterswasserfabrikant Seldte und Oberstleutnant Düsterberg, die„heroischen" Führer des Stahlhelm, über diese begrüßenswerte Maßnahme der preußischen Regierung entrüstet sind, ist begreiflich und dennoch inkonsequent. Wir wollen nur die bescheidene Frage stellen, wie die Rechtsradikalen, wenn sie das Heft in der Hand hätten, mit politischen Gruppen verfahren würden, die gleich ihnen auf einen Umsturz der bestehenden Staatsform hinarbeiten würden? Die Antwort ist nicht schwer und wird jeder, der in der Geschichte der wilhelminischen Aera einigermaßen Bescheid weiß, leicht selbst finden. * Daß die politischen Radikalinskis von rechts wie von links bewußt auf den Umsturz des heutigen Staates hinarbeiten, wird wohl niemand bezweifeln wollen und wird auch von den radikalen Kreisen selbst nicht in Abrede gestellt. Wenn es aber noch eines Beweises bedürfte, so sei er mit einer dieser Tage in Köln stattgehabten Versammlung der Nationalsozialisten erbracht. Ein Herr Wagner aus Bochum, ein hemmungsloser Demagoge, ließ sich zu leidenschaftlichen Angriffen auf Stresemann hinreißen. Er rief in den Saal:„Sehen wir den Mann, den das Schicksal gerichtet hat— und damit sei über ihn die Debatte geschlossen. Es tut uns von Herzen leid, daß wir ihn nicht einmal für seine Taten vor den Staatsgerichtshof des kommenden Deutschen Reiches laden konnten! Wir Nationalsozialisten sagen, über das Volksbegehren hinaus soll dieser Regierung mit Severing an der Spitze das Genick abgedreht werden."(Tosender Beifall.) Die Parole des Volksbegehrens laute:„Das Volksbegehren soll münden in einer Revolution des Volkes gegen seine Unterdrücker und Ausplünderer!“ Es komme die Stunde, da die Nationalsozialisten den Volksparteilern und Sozialdemokraten aufspielen werden, daß ihnen Hören und Sehen vergehe.“ Ein Kommentar zu diesem Versammlungston ist überflüssig. Er beweist nur, daß die Republik zu nachsichtig mit diesem politischen Abenteurertum umgeht. Rundfunk und Volksbegehren. Berlin, 11. Okt. Der Reichsausschuß für das deutsche Volksbegehren teilt zu den Erörterungen über Rundfunk und Volksbegehren mit, er habe sich seinerzeit an sämtliche deutschen Sender mit der Forderung gewandt, Rednern für das Volksbegehren Gelegenheit zu geben, das Volksbegehren vor den Rundfunkhörern zu begründen. Dieses Verlangen sei von sämtlichen Sendern abgelehnt worden. Obgleich die politischen Zwiegespräche im Rundfunk, die die Deutsche Welle veranstaltet, wegen ihrer beschränkten Wirkungsmöglichkeit kein Ersatz für einen grundlegenden Vortrag seien, habe der Reichsausschuß für ein Zwiegespräch mit Professor Georg Bernhardt Herrn Dr. Bang angeboten, der aber abgelehnt worden sei. Dann habe man Dr. Quaatz zur Verfügung gestellt, der auch zu einer Vorbesprechung zur Deutschen Welle eingeladen wurde. Dr. Quaatz sei dieser Einladung zur verabredeten Zeit gefolgt. Der Einladende sei aber nicht anwesend gewesen. Nach diesen Voraussetzungen könne dem Reichsausschuß nicht zugemutet werden, zu der Frage der Zwiegespräche weiterhin Stellung zu nehmen, ehe nicht seine Forderung erfüllt sei. Der Reichsausschuß fordere mindestens einen Vortrag am Mikrophon, der genau wie die Reden der Minister auf alle Sender zu übertragen sei. Werde dieser Forderung Genüge geleistet, dann werde der Reichsausschuß der Frage der Zwiegespräche näher treten, dabei aber verlangen, selbst zu bestimmen, wen er als Redner zu den Zwiegesprächen zu delegieren gedenkt. Die Organisation Europas. Der französische Ministerpräsident Herriot spricht in Berlin. WTB. Berlin, 10. Okt. Im großen Kroll=Saal hielt heute abend im Rahmen einer Veranstaltung der Paneuropäischen Union der ehemalige französische Ministerpräsident Edouard Herriot einen Vortrag über„Die Organisation Europas“ vor einem mehr als tausendköpfigen Publikum. Graf Coudenhove=Calerghi leitete den Vortrag mit einem Hinweis auf das Zusammenwirken Herriots, MacDonalds und Stresemanns auf der Londoner Daweskonferenz von 1924 ein und verwies darauf, daß die jüngsten Genfer Erklärungen Briands und Dr. Stresemanns der Durchführung der Idee einer Vereinigung der europäischen Mächten dienten, und daß eine Paneuropa=Konferenz der europäischen Regierungen die Folge sein müsse. Idealismus, nicht Illusionismus sei das Leitwort der Bewegung. Aber auch Europa müsse erkannt und erarbeitet werden, um es zu verdienen. In warmen Worten gedachte Graf Coudenhove der Wirksamkeit Dr. Stresemanns, dessen Andenken durch Aufstehen der Versammelten und eine Pause von zwei Minuten eindrucksvoll geehrt wurde. Herriot habe als erster Staatsmann schon 1923 von der Notwendigkeit einer Einigung und Vereinigung Europas gesprochen. Darauf legte Herriot auf der in den Reichsfarben, der französischen Tricolore und der Paneuropaflagge geschmückten Estrade in einem mehr als einstündigen Vortrag seine Gedanken dar. Auch er erinnerte mit sichtlich tief empfundener Bewegung an die Wirksamkeit Dr. Stresemanns, dessen Genfer Worte er mehrfach zitierte. Briand seinerseits habe vor dem Völkerbund die Notwendigkeit festgestellt, unter den Völkern Europas das zu schaffen, was er mit einer „Sunvesbeziehung“ bezeichnete, die Bildung einer Vereinigung, die zwar vorwiegend wirtschaftliche Ziele verfolge, aber auch sozial und politisch zu wirken habe. Der Redner setzte sich eingehend mit den Einwendungen auseinander, die gegen diese Gedanken in der Weltöffentlichkeit aufgetaucht seien. Es handele sich nicht um eine so enge Union wie die der sprachlich und kulturell zusammengehörigen Vereinigten Staaten von Amerika, auch das Beispiel Italiens und der Schweiz sei nicht schlüssig, und selbst die Geschichte des Deutschen Zollvereins müsse mit Vorsicht auf die neuen Ideen übertragen werden. Aber die Haupteinwände seien leicht zu widerlegen. Zunächst der amerikanische Einwand, der von einer angeblichen Bedrohung der Interessen der Vereinigten Staaten herrühre. Davon sei keine Rede. Amerika verstehe sehr wohl das eigene Interesse, das in einer Kräftigung und Gesundung und finanziellen und wirt schaftlichen Entwicklung seines großen Kunden Europas besteht. Der zweite Einwand sei der englische, der auf einem Wort Chamberlains beruhe„aus den noch verstreuten Lappen den kaiserlichen Mantel für das ursprüngliche Vaterland zu weben". Das sei die Auffassung eines ins ungeheuere vergrößerten Venedig, in dem die Meere als Kanäle angesehen würden. Aber die eigenen Interessen Englands machten es zweifelhaft, ob diese Auffassungen auf die Dauer haltbar sei, und die Aeußerungen des englischen Handelsministers Graham in Genf, der für das wichtige Element der ganzen englischen Wirtschaft, für die Kohle, die Schaffung eines Komitees zur Aufteilung der Förderung gefordert habe, zeige die beginnende Erkenntnis. Der dritte Einwand endlich, der russische, ist nach Auffassung Herriots am besten mit dem Beispiel der französischen Revolution zu widerlegen, die schließlich in eine Befestigung des Privateigentums als Träger der wirtschaftlichen Kraft ausgemündet habe und sicherlich auch in Sowjetrußland Nachahmung nach dieser Richtung hin finden werde. Damit aber entfalle der Einwand gegen eine mögliche Mitbeteiligung eines künftigen Rußland an einer europäischen Konstruktion. Herriot gab dann weiter die vielfach bereits variierten Motive für die Vereinheitlichung Europas. Die Verengerung der Verkehrsbeziehungen, die Verkürzung aller Raumdistanzen, den schon bestehenden Internationalismus der Wirtschaft. Er gab eine Uebersicht über die bereits bestehenden internationalen, besonders deutsch-französischen Kartelle als Beweis dafür, daß die Wirtschaft eine Verschränkung und Vereinheitlichung Europas längst begonnen, zum Teil durchgeführt hat. Das zweite Beispiel sei die internationale Reparationsbank, die in der vorgesehenen Form einen Ausgleich und eine Unterstützung kapitalarmer europäischer Länder bezwecke. Politisch schließlich sollten Briands Vorbehalte durchaus berücksichtigt werden. Die Souveränität jedes Volkes müsse unangetastet bleiben, und die Rasseneigentümlichkeit und kulturellen Qualitäten jedes Volkes sollten sogar Förderung erfahren. Tief schürfend zeigte Herriot am Beispiel der deutschen und französischen Literatur vom Mittelalter bis in die jüngste Zeit die Gemeinsamkeit dieses Ursprungs, die Untrennbarkeit der Quellen, aus denen Dichter und Philosophen beider Länder geschöpft hätten. Der Schlüssel zu Europas Schicksal sei die deutschfranzösische Zusammenarbeit. Die Kraftvergendung, Zersplitterung und Rivalität, in der heute bestehenden Form seien ein Anachronismus, der beseitigt werden müsse, wenn man nicht einen völligen Niedergang Europas herbeiführen wolle. Die mit Witz und Laune, von hoffnungsfroher Zuversicht erfüllten Darlegungen des französischen Staatsmannes, die oft von stürmischem Beifall begleitet wurden, wurden von einer großen Anzahl prominenter Gäste mitangehört. Man bemerkte u. a. Reichsminister Dr. Hilferding, den preußischen Kultusminister Dr. Bekker, eine Reihe von Botschaftern und Gesandten mit ihren Damen, ferner zahlreiche Angehörige von Reichs= und Staatsbehörden, Industrie= und Handel, Presse, Kunst= und Wissenschaft. Der Oppelner Theaterskandal=Prozeß. WTB. Oppeln, 11. Okt. Im Theaterprozeß gab heute vor Eintritt in die Verhandlung Landgerichtsdirektor Dr. Christian zu der Erklärung der polnischen Pressevertreter über die Gründe der Einstellung ihrer Berichterstattung folgende Erklärung ab: Ich erhebe gegen diese unerhörte Anschuldigung namens des preußischen Schöffengerichtes und der preußischen Staatsanwaltschaft feierlich Protest und bedauere auf das tiefste, daß die polnischen Pressevertreter das Gastrecht, das sie in diesem Saale genossen haben, mit der Verbreitung völlig unwahrer, das Ansehen der deutschen Rechtsprechung auf das schwerste schädigenden Behauptungen vergolten haben. * WTB. Oppeln, 11. Okt. Die heutige Verhandlung im Theaterprozeß begann mit der Vernehmung des Zeugen Orchesterinspektor Kwiatkowski, der nach den Zeugen Langer und Mende nach ihren Aussagen die Anweisung gegeben haben soll, ihre Instrumente zu zerschlagen, da sie bereits auf der Liste stünden. Zeuge Kwiatkowski bekundete, er habe auf der Rückfahrt in der Straßenbahn von Beuthen nach Kattowitz den Orchestermitgliedern die Anweisung gegeben, Montag mittags zur Feststellung der Schäden sich zu versammeln. In der Sitzung seien von Langer und von Wende unbrauchbare Instrumente vorgezeigt worden. Er könne dafür Zeugen benennen. Der Zeuge verneint die Frage, ob er sich erklären könne, warum die beiden anderen Zeugen entgegengesetzte Aussagen machen, und sagte dann weiter, in der Versammlung, die mittags um 12 Uhr stattgefunden habe, sei die Liste über die Schäden aufgestellt worden. Der Zeuge Langer blieb bei der Gegenüberstellung bei seiner Aussage, daß Kwiatkowski ihm die Anweisung erteilt habe, das Instrument zu vernichten, und behauptete, er könne dafür Zeugen benennen. Auch Wende hielt seine Aussage aufrecht. Er habe das Waldhorn am Montag abend im Gasthaus Przybilla in Kattowitz zerschlagen müssen. Kwiatkowski habe dann noch Langert und Teichmann aufgefordert, ihre Instrumente ebenfalls zu vernichten. Langer bekundete weiter, daß die Versammlung des Orchesters wohl angesetzt worden sei, aber dann nicht stattgefunden habe, da am Nachmittag ohnehin eine Versammlung der Orchestermitglieder stattfinden sollte. Ferner bekundet der Zeuge, daß Kwiatkowski während der Straßenbahnfahrt und dann nochmals am Abend im Gasthaus Przybilla ihn zur Vernichtung des Instrumentes aufgefordert habe. Auf Fragen der Verteidigung erklärt Kwiatkowski, sich nicht erinnern zu können, am Abend in dem betreffenden Gasthaus gewesen zu sein, und auch nichts von einer Schlägerei zu wissen, die dort stattgefunden haben soll. Ein polnischer Zeuge soll bekanntlich in dieser Schlägerei das blaue Auge davongetragen haben, das er auf die Oppelner Vorfälle zurückführt. WTB. Oppeln, 11. Okt. In der Nachmittagsverhandlung des Theater=Prozesses betonte der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Kiewitz=Kreuzberg, daß vier Zeugen einen Meineid geschworen hätten. Dr. Kiewitz wandte sich dann zu den Anschuldigungen gegenüber den einzelnen Angeklagten und beantragte schließlich für die von ihm vertretenen Angeklagten Polster, Potsada, Michalcyk und Wieschalle Freispruch, für Zentner bat er um eine milde Bestrafung wegen Bedrohung. Der Vertreter des Rechtsanwalts Dr. Frank, Dr. Klug, wies nochmals auf die überraschenden Kenntnisse der polnischen Zeugen über die Tatbestandsmerkmale des Landfriedensbruches hin. Sodann protestierte er gegen die Art der Voruntersuchung gegenüber den von ihm vertretenen nationalsozialistischen Angeklagten. Es sei bezeichnend, daß der Oberstaatsanwalt für sechs der neuen Angeklagten Nationalsozialisten die Freisprechung beantragt habe. Bei dem in der Partei herrschenden Führerprinzip sei daher auch bei den übrigen Angeklagten auf Freisprechung zu erkennen. Für Potsade bat Dr. Klug um mildere Bestrafung und um Bewährungsfrist, falls dieser aufgrund seiner eigenen Aussagen verurteilt werden sollte. Rechtsanwalt Siegismund unterstützte den Antrag der Staatsanwaltschaft auf Freisprechung des Angeklagten Funke und bat das Gericht, bei dem zweiten von ihm vertretenen Angeklagten Kaduk ebenfalls auf Freispruch zu erkennen, da der Angeklagte in Notwehr gehandelt habe und er beantragte, ihn nicht nur aufgrund des§ 3 des Jugendgerichtsgesetzes sreizusprechen. In seiner Replik verteidigte Oberstaatsanwalt Dr. Wolff den Unterschied zwischen den Strafanträgen für die Angeklagten Funke und Bernard sowie Baron und Michalczyk. In Bezug auf die Bewertung der polnischen Zeugenaussagen könne er sich nicht der Ansicht der Verteidigung anschließen; zu einer Verhaftung im Gerichtssaal habe er keine Veranlassung gesehen. Seine Anträge, so führte der Oberstaatsanwalt aus, bauten sich nicht auf der Würdigung der polnischen Zeugenaussagen auf, sondern stützten sich auf die Erklärungen der Angeklagten selbst und auf die Erklärungen der deutschen Zeugen, auf die der polnischen Zeugen nur insoweit, als sie von den Angeklagten selbst bestätigt wurden. Es kam schließlich noch zu einer Kontroverse zwischen dem Oberstaatsanwalt und dem Verteidiger Dr. Kiewitz wegen dessen Bemerkung, die Zusicherung des Auswärtigen Amtes, eine strenge Bestrafung der Schuldigen eintreten zu lassen, stellte einen Eingriff in die Justiz dar. Oberstaatsanwalt Dr. Wolff stellte fest, daß der Staatsanwaltschaft keinerlei Anweisung seitens des Auswärtigen Amts hinsichtlich der Strafbemessung zugegangen sei. Nachdem dann den Angeklagten noch zu einem Schlußwort Gelegenheit gegeben war, wobei einige Angeklagten nochmals beteuerten, sich nicht strafbar gemacht zu haben, schloß der Vorsitzende die Sitzung. Die Urteilsverkündung erfolgt am Sonnabend um 13 Uhr. Eine Kundgebung der Reichsregierung gegen das Volksbegehren. Berlin, 11. Okt. Die Reichsregierung wird, wie die Vossische Zeitung meldet, in nächster Zeit eine Kundgebung veröffentlichen, in der gegen das vorgesehene Volksbegehren eindeutig Stellung genommen wird. Reichsminister Severing antwortet dem Reichsausschuß für das deutsche Volksbegehren. WTB. Berlin, 11. Okt. Reichsminister Severing hat auf das vom Reichsausschuß für das deutsche Volksbegehren an ihn gerichtete und durch die Presse veröffentlichte Schreiben folgendes erwidert: „Auf Ihr Schreiben vom heutigen Tage erwidere ich, daß ich einen Auftrag zur Abhaltung von Haussuchungen und insbesondere zur Beschlagnahme von Werbematerial für das Volksbegehren selbstverständlich nicht erteilt habe. Meine Zuständigkeit beim Verbot des Stahlhelms beschränkt sich auf die Erteilung der Zustimmung zu dem Verbot. Das Verbot selbst und die damit zusammenhängenden Maßnahmen hat entsprechend der gesetzlichen Verteilung der Zuständigkeit der Herr preußische Minister des Innern angeordnet und durch die ihm unterstellten Behörden durchgeführt. Daß der Herr Major a. D. Heider dem Stahlhelm nicht angehören sollte, nimmt mich besonders deshalb wunder, weil. er neben dem Oberst a. D. Exner nach den Feststellungen der preußischen Polizei das Manöver geleitet hat, das den Grund für das Verbot des Stahlhelms in Rheinland und Westfalen gab. Weitere Einzelheiten der Verbotsdurchführung entziehen sich meiner Kenntnis. Ich mache Sie jedoch darauf aufmerksam, daß bei der Beschlagnahme von Schriftstücken sowohl im gerichtlichen wie im polizeilichen Verfahren die Exekutivbeamten regelmäßig nicht an Ort und Stelle die einzelnen Schriftstücke genauer auf ihren Inhalt prüfen, sondern daß diese Prüfung im gerichtlichen Verfahren dem Richter im außergerichtlichen Verfahren den oberen Dienststellen vorbehalten ist. Bei diesem Verfahren, das im Interesse der von der Haussuchung Betroffenen und zur Vermeidung von Indiskretionen angewandt wird, kann es nicht ausbleiben, daß neben den gesuchten Schriftstücken auch andere Schriftstücke zunächst sichergestellt werden, die nach Prüfung, wie im vorliegenden Falle, der Eigentümer alsbald wieder zurückerhält. Ich werde im übrigen Veranlassung nehmen, mich über die Einzelheiten des Falles amtlich unterrichten zu lassen. Da Sie ihre Anfrage an mich der Presse zur Verfügung gestellt haben, darf ich anheim stellen, der Oeffentlichkeit auch von dieser Antwort Mitteilung zu machen. Das Gemeinnützigkeitsgesetz vom Reichskabinett beschlossen. WTB. Berlin, 11. Okt. Das Reichskabinett hat dem vom Reichsarbeitsminister vorgelegten Entwurf eines Gesetzes über die Gemeinnützigkeit von Wohnungsunternehmen zugestimmt. Nach dm Entwurf soll die bisher zersplitterte Materie einheitlich behandelt werden. Für jedes Wohnungsunternehmen soll nur eine Behörde mit Wirkung für das ganze Reich und für das gesamte Reichs= und Landesrecht feststellen, ob ein Unternehmen gemeinnützig ist oder nicht. Der Entwurf regelt die Voraussetzungen und das Verfahren. Einzelheiten werden den Durchführungsbestimmungen überlassen. Die Auswirkungen einer solchen„Anerkennung" bemessen sich nach wie vor nach den einschlägigen Gesetzen des Reiches und der Länder. Bevorstehende Räumung von Bad Ems. WTB. Bad Ems, 11. Okt. Wie verlautet, wird das hier liegende französische Infanteriebataillon am 15. Oktober Bad Ems verlassen. Es bleibt noch die Abwicklungskommission hier, die aber noch vor Ende des Monats abziehen wird; dagegen wird die Gendarmeriestation bis zum letzten Termin der Räumung der zweiten Zone hier verbleiben. Die von der Besatzung beschlagnahmten Privatwohnungen sind zum größten Teil wieder freigegeben worden; auch wurde der eigens für die Besatzung angelegte Friedhof, auf dem ein französischer Kriegsgefangener und sieben während der Besetzungszeit gestorbene französische Soldaten begraben sind, der deutschen Verwaltung übergeben. In dem großen Kasernengebäude werden wahrscheinlich Schulen untergebracht werden. Abzug von Besatzungstruppen aus Oberstein und Idar. WTB. Oberstein a. d. Nahe, 11. Okt. Wie von zuverlässiger Seite mitgeteilt wird, verläßt der weitaus größte Teil der in Oberstein liegenden Besatzungstruppen mit dem Truppenkommandeur die Städte Oberstein und Idar und übersiedelt nach den neuen Garnisonorten in der Bretagne. Nur ein kleines Kommando bleibt zurück. Die Frage von Gebäuden und Wohnungen ist mit dem Abzug der Besatzung einstweilen nicht verbunden. Die beiden Städte bleiben nach wie vor Garnisonorte und unterliegen damit weiter den Ordonnanzen der Rheinlandkommission. Eine Freigabe von Wohnungen und Gebäuden wird erst dann erfolgen, wenn die Gewißheit besteht, daß der Youngplan von Deutschland ratifiziert wird. Weiterer Abtransport französischer Truppen aus dem Kehler Brückenkopf. WTB. Kehl, 11. Okt. Heute früh haben, wie angekündigt, weitere Truppenteile des französischen Infanterieregiments 170, bestehend aus acht Offizieren, 200 Mann, 26 Pferden, Bagage und Feldküche, die die Besatzung des Forts Kirchbach bei Sundheim bildeten, den Kehler Brückenkopf verlassen. Der Abtransport wurde von elsaß=lothringischen Bahnbeamten nach Remiremont abgefertigt. Damit dürfte die Besatzungsverminderung ihr vorläufiges Ende erreicht haben. Da die zurückgebliebenen zwei Bataillone des Infanterieregiments 170 den Kehler Brückenkopf noch bis zum 30. Juni 1930 besetzt halten sollen. Bestätigung des Todesurteils im Bonner Mordprozetz Dr. Richter. WTB. Leipzig, 11. Okt. Der erste Strafsenat des Reichsgericht; verwar die Rerision im Mordprozeß Dr. Richter als unbegründet, sodaß nunmehr das Urteil rechtskräftig geworden ist. Todesurteil im Bachmann=Prozeß. WTB. Trannstein, 11. Okt. Der Hilfsarbeiter Josef Bachmann, der seine Geliebte erdrosselt und die Leiche in einem Kehrrichthaufen verscharrt hatte, wurde vom Schwurgericht Traunstein zum Tode und wegen zweier Verbrechen der Anstiftung zum Meineide und der Meineidsleistung zu fünf Jahren Zuchthaus unter gleichzeitiger Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebensdauer verurteilt. Der mitangeklagte Kienzel wurde wegen Meineids und Beihilfe zur Meineidsverleitung zu zwei Jahren 10 Monaten Zuchthaus verurteilt unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre. Nr. 240(2. Blatt) Vereinigte Dreistädte-Zeitung Samstag, 12. Oktober 1929 Viersener Nachrichten Zehen wir morgen Zeppelin wieder? Wie wir aus Gladbach erfahren, hat der Führer des Luftschiffes, Kapitän Lehmann zugesagt, auf dem Rückfluge von Holland, Gladbach=Rheydt anzufliegen. Unter diesen Umständen dürfte daher„Graf Zeppelin" morgen zu erwarten sein. Der Aufstieg in der Nacht von Freitag auf Samstag ist, wie an anderer Stelle berichtet wird, verschoben auf die Nacht von hente auf morgen. Polizeibericht. Im vergangenen Monat gelangten 188 strafbare Handlungen zur Anzeige und Bearbeitung. 1 Verleitung zum Meineid, 84 Diebstähle, Unterschlagungen, Urkundenfälschungen bezw. Betrugsfälle, 1 Urheberrechtsverletzung, 16 Mißhandlungen bezw. Sachbeschädigungen, 3. Gewerbevergehen, 1. Zollhinterziehung, 1 Jagdvergehen, 1 Vergehen gegen das Schußwaffengesetz, 2 Aergerniserregungen, 1 Vergehen gegen das Wohnungsmangelgesetz, 12 nächtliche Ruhestörungen, 9 Verstöße gegen die Kraftfahrzeugbestimmungen, 71 Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung, 25 Radfahrer wegen Fahrens ohne Licht während der Dunkelheit, 11 verschiedenartige Uebertretungen 00 Festgenommen wurden: 3 Personen wegen Münzverbrechens, 1 Person wegen Amtsverbrechens, 1 Person wegen Diebstahls, 1 Person wegen Fahrraddiebstahls, 1 Person wegen Zollhinterziehung und 1 Person zum Schutze seiner Familie.— Der Anstalt wieder zugeführt wurde: 1 Fürsorgezögling.— Unterkunft erhielten: 152 Obdachlose. Q Vom Arbeitsmarkt. Die Arbeitslage hat sich in dieser Woche leicht gebessert. Die Endziffer der Arbeitslosen ist von 1553 auf 1533 herabgegangen. In der Vorwoche betrug die Zahl der Männlichen 1072. Es kamen 87 neue hinzu. Dagegen schieden 93 aus. Zu den 481 weiblichen der Vorwoche kamen 8 neue hinzu, während 22 ausschieden. Straßenbahn entgleist. Gestern morgen entgleiste in Ummer der Triebwagen eines Straßenbahnzuges, indessen konnte der Wagen schnell wieder ins Gleis gebracht werden, sodaß keine nennenswerte Störung eintrat. Mehr Arbeit verursachte ein Wagen, dem in Süchteln die Achse brach. Er mußte abgeschleppt werden. *Vor dem Erweiterten Schöffengericht. Während des Urlaubs des Stadtkassenbuchhalters D. von hier wurden in dessen Geschäftsführung Unregelmäßigkeiten geringeren Umfanges aufgedeckt. Bei einer genaueren Nachprüfung ergab sich jedoch, daß er insgesamt seit Mai v. J. etwa 4600 Mark unterschlagen und diese Straftat durch unrichtige Buchungen verschleiert hatte. Er ist im vollen Umfang geständig und will den größten Teil des veruntreuten Geldes zu besonderen Ausgaben, die ihm durch lange Krankheit seiner Frau erwachsen seien, verwandt haben. Auch will er sich für einen Teil des Geldes neue Möbel angeschafft haben. Das Gericht erkannte bei dem Angeklagten aber eine besondere Notlage nicht an, war vielmehr der Ansicht, daß D., der Mitglied von nicht weniger als 14 Vereinen war, das unterschlagene Geld dort verausgabt habe. Es setzte gegen den Angeklagten eine 8=monatige Gefängnisstrafe fest und rechnete ihm die erlittene Untersuchungshaft an. Wenn er weitere drei Monate verbüßt hat, soll die Reststrafe auf drei Jahre ausgesetzt werden. Hinweise. („Das Opfe““. Auf die morgen abend 7 Uhr im Josephssaale stattfindende 1. Aufführung wird nochmals hingewiesen. Alle Vorbereitungen sind getroffen und verbürgen eine tadellose Wiedergabe des wunderschönen Werkes. Ernst und erhebend wird es wirken auf alle Besucher. Der Reinertrag der Aufführung dient der Pflege der katholischen Jugend. Karten sind an der Kasse zu haben. A St. Martinsverein Dors. Die Mitglieder werden auf die morgen früh bei Boecken stattfindende Versammlung hingewiesen. Bei der alten Regsamkeit die bisher im Bezirk für das schöne St. Martinsfest bewiesen wurde, darf wohl erwartet werden, daß auch diesmal wieder alle Mann an Bord erscheinen. A St. Martinsverein Oberrahser. Morgen früh 11 Uhr ist bei Busch Generalversammlung. Die Mitglieder werden gebeten, im Interesse der guten Sache pünktlich zu erscheinen. A General=Versammlung des St. Martins=Vereins(Schulbezirk Rintgen). Der Vorstand des St. Martins=Vereins(Schulbezirk Rintgen) ladet alle Bürger des Bezirks zu einer morgen, ½12 Uhr, im Lokale A. Kühlen, Neumarkt, stattfindenden Versammlung freundlichst ein, mit der dringenden Bitte, recht zahlreich zu erscheinen. Der Vorstand ist auch in diesem Jahr von dem bewährten Prinzip nicht abgegangen, während des Jahres nichts zu veranstalten. Wenn aber die Zeit der Vorbereitung gekommen ist, bittet er die Bürger um ihr Interesse und um ihre Mitarbeit, damit den Kindern das schöne Fest gesichert bleibt. Sollte wider Erwarten nicht genügend Interesse gezeigt werden, so wäre das sehr zu bedauern. Eine zweite Versammlung könnte dann, mit Rücksicht auf die damit verbundenen hohen Unkosten, nicht stattfinden. Darum nochmals: Bürger kommt zu der Versammlung. Der katholische Arbeiterinnenverein veranstaltet, wie bereits berichtet wurde, am Sonntag im Saale des Vereinshauses eine Ausstellung. In dieser wollen die einzelnen Gruppen zeigen, was sie im Laufe des Jahres namentlich auf dem Gebiete der Hauswirtschaft gelernt haben. Ausgestellt sind u. a. Näh= und Stickarbeiten, Wäsche und Kleidung, Bügelarbeiten. Der Ausstellung wäre ein guter Besuch zu wünschen, einmal um den Gruppen und ihren Leiterinnen Anerkennung zu zollen, dann aber auch um die Bestrebungen auf diesem Gebiete zu unterstützen. A Apothekendienst. Morgen hat die Löwenapotheke Dienst. Nachtoienst in der Zeit vom 14. Oktober bis 18. Oktober hat die Adlerapotheke. Goldene Hochzeit der Eheleute Schroers. A Viersen, den 12. Okt. Der Kirchengesangverein Cäcilia an St. Remigius leitete gestern abend die Feier der goldenen Hochzeit der Eheleute Schroers mit einer Serenade vor der prächtig geschmückten und hell erleuchteten Wohnung des Jubelpaares ein. Das Wetter war der Veranstaltung wenig günstig. Just vor 8 Uhr setzte noch eine kräftige Schauer ein, die manchen, der sicherlich gerne dabei gewesen wäre, zurückhielt. Immerhin hatte sich noch eine stattliche Zahl Zuhörer eingefunden. Die Cäcilia brachte drei Chöre zu Gehör:„Nur ihm die Ehre",„Wieder ist ein Tag vollbracht" und„Ewig liebe Heimat". Herr Peter Abels richtete herzliche Worte der Begrüßung an das Jubelpaar. Dabei machte er sich nicht nur zum Dolmetsch des K. G. V. Cäcilia, er übermittelte auch die Glückwünsche der ganzen Pfarrgemeinde. Gerne hätte der Kirchenchor, der alten Ueberlieferung gemäß, der Einladung, dem Jubelpaar einige Lieder zu singen, Folge gegeben. Redner warf einen kurzen Ueberblick auf die verflossenen 50 Jahre in dem Leben der Eheleute Schroers und zeigte, wie arbeitsreich sich dieses Leben gestaltete. Dabet wies er darauf hin, daß der Jubilar in Bälde auf eine 60jährige Tätigkeit bei der Firma Elkan zurückblicken könne. Der ganze Bezirk wisse diese freudige stille Arbeitsamkeit des Jubelpaares zu schätzen. Redner schloß mit dem Wunsche, daß dem Jubelpaare noch ein recht langer und glücklicher Abend beschieden sein möge. Den Dank der Gefeierten brachte Herr Rüttgens, als Schwiegersohn zum Ausdruck. Unterhaltungsabend im Kath. Deutschen Frauenbund morgen, Sonntag, den 18. Oktober. Der Saal war gestern abend bei der Probe so kalt in der Leere. Starr und steif. Er wartet, daß Leben ihn füllt und frohe Erwartung. Er wartet auf euch, auf dich, ja, auch auf dich. Komm! Laß dich von dem frischen Geist umwehen, der aus den Bühnenstücken weht. Der Viersener Alltag alten Alters spinnt sich mit den vielverschnörkelten Spinnstühlen aus der Vergangenheit und stellt sich in seiner unverfälschten Derbheit der Sprache auf die Bühne. Stellt sich? Nein, lebt und ist und weckt in seinem traulichen Spinneabend unsere Sympathie. Wenn ich den Wiener Walzer beschreiben wollte, der da über die Bühne flog, müßte ich Worte malen können so zart, so voller Duft und Biegsamkeit, daß die ganze schmeichelnde Musik der Bewegung in ihnen läge. Das neigt sich und biegt sich, das freut sich und beugt sich. Die schlanke Behendheit der jungen Mädchen ist Musik. Körper und Klang ist eins. Eins löst das andere aus, eins lebt aus dem anderen, klingt aus dem anderen, erhält aus dem andern seine Ausdrucksfähigkeit. So empfindet man, wenn man dem Walzer zusieht. Wiener=Wiener Walzer walzt. Wundersam duftig und fein. Bayrische Lieder klingen auf, Bayerische Mädel tanzen nach bayerischen Weisen, in weiten, weiten Fliege=Röcken. Und auch die Bayerischen Bua werden gewiß gefallen. Bis morgen abend! Filme der Woche. Die Schauburg=Lichtspiele zeigen diesmal die chinesische Darstellerin Anna May Wong in einem Film, dessen packender Stoff ihr alle Chancen zu einem lebendigen ausdrucksvollen Spiel gibt. Auf der neuen Bühne sieht man das Russische Künstler=Theater„Zwetnoffs Arlekin“ in bunten lebhaften Szenen, in die bekannte russische Melodien verwoben sind. Die Scala=Lichtspiele bringen einen temperamentvollen Film nach Kalmans Operette„Der Zigeunerprimas", an zweiter Stelle einen Film„Der Postillon von Mont Cenis", eine fesselnde Abenteuerlichkeit vor prachtvoller alpiner Landschaft. Die Kammer=Lichtspiele, die heute in einer Voranzeige bereits auf die Hermann Löns=Liebervorträge(Dr. Castelle und Karl Blume) zum kommenden Programm hinweisen, zeigen diese Woche einen dramatischen Film, der die vererbte verbrecherische Anlage zum erfassenden Thema hat. Neben diesem ernsten Spiel kommt auch der Humor ausgiebig zur Geltung in dem Film, der die Abenteuer des Kapitän Lash erzählt und bewegt zur Darstellung bringt. Rheinische Zentrumspartei, Ortsgruppe Viersen. Parteisrennde! Die Stadtratswahlen stehen vor der Tür. Unsere Beiräte haben sich schon seit Wochen mit der Kandidatenfrage befaßt. Nunmehr ist es Aufgabe unserer Parteibezirke, die in den öffentlichen Standesund Berufsversammlungen aufgestellten Listen zu prüfen bezw. zu ergänzen. Darum rufen wir bis zum 20. Oktober 1929 sämtliche Parteibezirke unseres Stadtkreisgebietes zu öfsentlichen Zentrumsversammlungen auf. Jedes Mitglied der Partei soll im Rahmen unserer Richtlinien Gelegenheit haben, an der Auswahl der Kandidaten und der Aufstellung unserer Liste teilzunehmen. Wahrt Ener Recht! Damit niemand auf der Liste erscheint, der des Vertrauens der Zentrumswähler nicht würdig ist, damit aber auch die Franen u. Männer gefunden werden, die wert, fähig und bereit sind, die Bürgerschaft nach den Grundsätzen der Deutschen Zentrumspartei im Stadtrat zu vertreten. Wir bitten bringend darum, daß sich kein Mitglied der Zentrumspartei dieser verantwortungsvollen Mitarbeit entzieht. Die Termine der einzelnen Bezirksversammlungen werden durch entsprechende Anzeigen in dieser Zeitung und durch Flugblätter bekanntgegeben. Der Vorstand. Versammlungen der Zentrumspartei. Wie gestern bereits durch Anzeige bekanntgegeben wurde, veranstaltet die hiesige Zentrumspartei in den nächsten Tagen eine Reihe von Wahlversammlungen in den einzelnen Bezirken. Den Reigen eröffnet heute abend 8.30 Uhr im Lokale von Venneden der Bezirk 12: Bockert. Der Bezirk umfaßt folgende Straßen: Ackerstraße, Bockerterstraße, Hardterstraße ab Zweitorstr. 125, 178 bis Schluß, Höhenstraße, Kreuzstraße, Pfarrstr., Waldnielerstraße, Weberstr., Brasselnerweg, Zweitorstr. ab Hardterstr. bis Höhenstr. Am morgigen Sonntag versammeln sich die Zentrumsanhänger im Bezirk Hoser 11 Uhr vormittags bei Schlömer. Folgende Straßen kommen in Betracht: Hardterstr. 1 bis 109, 2 bis 134 bis Zweitorstr., Feldstr., Brasselstraße, Pittenberg, Landwehrstr., Mathiasstr., Eigenheim, Lichtenberg, Hoserkirchweg ab Hohlstraße. Weiter ist Versammlung am morgigen Sonntaa 11 Uhr vormittags bei Joh Lenzen im Bezirk Helenabrunn. Die Straßen sind: Heimerstr., Kempstr., Fitzplei, Helenabrunn, Gladbacherstr. Nr. 129 und 136 bis Irgendwo in Viersen. Straßenbilder. III. Die Löhstraße stellt sich vor. Diesmal lenkt der samstägliche Beobachter seine Schritte wiederum in einen Abzweiger der Hauptstraße und zwar in die Löhstraße. Es ist gut, daß er dies auf Schusters Rappen tut, sonst geriete ihm gleich der Halt gebietende Verkehrsmast in den Weg. Gleich die Mündung in die Hauptstraße gestaltet sich bei dieser Straße schon zum Verkehrsproblem. Ein etwas plötzlicher Winkel ist diese Ecke. Augen auf! Dann ist diese Ecke auch ein architektonisches, ein baugesichtiges Problem. Ein Baugesicht hat dieser Straßeneingang durchaus nicht. Noch nicht. Eigentlich merkwürdig: vom dichtesten Verkehrsmittelpunkt der Stadt aus tut man hier gleich einen Blick auf Alt=Viersen und Alt=Viersener Häuslichkeiten. Fest ragt das Alte im Strom der Zeit. Neumodisch wirken am Eingang eben nur die zwei Verkehrsmasten. Ein kleiner Farbenflur, gebildet von der blauen Wand des Kaufhauses Michels und dem gegenüberliegenden blaugestrichenen Bretterzaun führt uns winklig in das Straßeninnere. Zur Linken springt die Hausflucht zurück: Blick auf ein weißes Häuschen. Zur Rechten springt sie zurück: Blick auf ein rotes Häuschen. Steht just alles, wie es gewachsen ist. Der nächste Straßenteil mit seinem zur Linken zweistockig aufgebauten Häuserblock(Nr. 6a bis Gartenstraße) gehört schon nicht mehr zum Alt=Viersener Gesicht der Straße. Hier endet auch der Pflasterboden und die Teere glättet sich unter dem Schritt des Beschauers. Die Weite des Löhplatzes tritt an die Straße heran: hier trubelt an Markt- und Kirmestagen dichter Verkehr. Aber auch so hat die Straße schon ziemliches Leben. Dem Haustyp nach beherrschen eingeschossige Bauten das Straßenbild. Zwei Neubauten in Höhe von Nr. 26 und 86 fallen im Straßenzug auf. Aufgelockert wird das Häuserbild nicht nur durch den Löhplatz, sondern auch durch die große, den Häusern 26—36 gegenüberliegende Wiese. Fünf mit grünem Wuchs an die Straße herantretende Gärten sorgen weiterhin für ein wenig Die Gehwege sind stellenweise wenig zweckmäßig. Im übrigen hat sich auch in dieser Straße schon ein ansehnlicher Geschäftsbetrieb entwickelt. IV. Das hier ist die Remigiusstraße. Diese Straße hat schon einen recht ausgedehnten Häuserzug, der mit dichtester Bebauung die Stadt durchquert. Schauen wir näher zu. Eingangs ab FesthallenVorplatz, mit dem Hause 57 beginnend, baut sich beiderseits ein stattlicher Häuserzug hin, gleich am Anfang mit sechs Erkern in den Straßenraum ragend. Diese Häuser finden übrigens ihr Gegenstück mit den sechs Erkern im oberen Straßenteil. Die Haushöhen wechseln zwischen Ein= und Zweistockbauten ab, ohne damit eigentlich Unruhe in das Gesamtbild zu tragen, was bei anderen Straßen der Fall ist. Zum Teil liegt das an der sonst ruhigen frontglatten Bauweise. Die Häuser 25 bis 31 bilden einen geschlossenen einstöckigen Wohnblock in der Mitte der Straßenfront. Diesen Häusern gegenüber werden in harmonischer Weise drei zweigeschossige Häuser von höheren eingerahmt. Eine gewisse Gesetzmäßigkeit, die der Straße zu ihrem ruhigen Eindruck verhilft. Baulich fallen u. a. auf: die Häuser 34(ein ausgesprochener„Jugendstil" vergangener Tage) und 15 (hoher, vorgedachter Erkerbau), schließlich das Einzelhaus 55 mit seinem schönen Gartenrahmen und den prachtvollen Balkonblumen. Das Grünbild der Straße wird belebt mit sechs in das Frontbild eintretenden Gärten und Grünhösen(Schulhof, Portiunkulaweg). Während noch in diesem Teil der Straße bauliche Folgerichtigkeit zu beobachten ist, z. B. Haus 10, 12 und 14 mit Erker, 16 glatte Front, 18, 20 und 22 wieder mit Erker(bezw. Balkon), verliert der kleine Straßenteil Haus 1—8 jede bauliche Gleichmäßigkeit. Diese Straße will noch erst eine werden: da ist das kleine Haus 7, neben dem Haus 5a zweigestockig aufschießt. Da ist rotes Fabrikgemäuer, im Knick eine Gartenhecke, einstöckiger Häuserzug 1 bis 15, gegenüber freundlich umgrünte Bauten. Die Straßendecke ist in der ganzen Straße durchweg schlecht. Am gestrigen Tage sah man, wie die Löcher mit Steinen und Sand gefüllt wurden. Neben den Bordsteinen liefen die ausgeweichten Radspuren. Hin und wieder verstreute ein Kraftwagen seine Spritzer aus dieser Weichheit. V. Heckenweg an der Festhalle. „Ich bin nur ein kleines Stücklein Weg im Straßenbild Viersens. Aber ich mache viele Sorgen. Besonders an den Abenden, wenn in der Festhalle die großen Veranstaltungen vor sich gehen. Dann brennen vor der Festhalle die großen flackernden Gaskandelaber. Aber bei mir, dem armen Stücklein Weg mit Hecke und Mauer, bei mir brennt kein leisestes Fünklein. Die meisten Besucher des südlichen Stadtteils wollen von mir zur Festhalle geführt sein. Zum Dank schimpfen sie über die Wassertümplein, die lieblich im Dunkel schlummern und so gerne über funkelsaubere Festabendschuhe kluckern. Und die Leute sagen: eine Festhalle müßte auch einen festlichen Zugang haben. Da haben sie ja nun recht. Aber schließlich bin ich ja nur ein armes Stücklein Weg und wer sollte auf meine kleine Stimme hören?" VI. Gruß auch vom Grünen Weg. Hallo, hier geht es farbig zu. Goldene Hochzeiter wohnen hier. Zwei Festpfeiler am Straßeneingang. Fahnen und Wimpel. Türbaldachin in Grün und elbgold vor dem Hause 12. Heil dem Jubelpaar! steht verkündend im grünen Gerank. Blaurotes Fahnentuch wellt sich unter den Fenstern des ersten Stockes. Und überall am Hause das Geranke: grün und goldgelb. Noch hoch von der steinernen Giebelurne herunter grüßen die Gehänge. Wahrhaftig, beute ist der Grüne Weg sogar ein Grüngoldener Weg. Aber auch ohne dies wohnt man hier durchweg in recht stattlichen Häusern. Bemerkenswert ist auf der Seite der graden Nummern das überaus bewegliche Giebelbild, das dieser Straße ein geradezu charakteristisches Gesicht gibt. Bald rundgebogen, bald leichtgewellt, bald spitz krönen die hohen Frontgiebel das zudem von Erkern belebte, wohlgegliederte Wohnbild, hin und wieder mit einfacher Tönung abgesetzt. Da ist die schmuckhafte Einfachheit des Hauses 18 mit wohlbedachter Architektonik, da ist die rotweiße Farbe des Hauses 14. Auf der anderen Straßenseite bilden die Häuser eine durchweg einstöckige, gleichmäßige Front, der sich die Häuser 15 und 17 in lebhafterer Bauform anschließen. Von hier aus gesehen, wirkt die Straße recht freundlich und auch in ihrer Breite ansehnlich. Wer aber den Blick zum Gymnasium hinüberlenkt, gewinnt fast den Eindruck einer Sackgasse. Zweifellos nimmt der hier in die Straße hineinspringende und eine schmale Zugangsstraße bildende Eckbau dem Gesamtstraßenbild Freundlichkeit und Weite. Man kann es schon verstehen, wenn sich die Anwohner dieser Straße schon seit ca. 25 Jahren um eine andere Gestaltung dieses Straßenausganges bemüht haben. Die Nachkriegszeit hat dieses Eckproblem wohl kaum günstiger gestaltet. Ob hier noch eine Lösung gedacht ist bezw. in absehbarer Zeit gedacht werder. kann, entzieht sich der Kenntnis des Beobachters. Der letzte Blick, mit dem wir scheiden vom Grüngoldenen Weg, gilt den Fah und Blumen. Sie attern und scheinen als Sonntugsgruß in diese letzten Zeilen. Ansonst auf Wiederlesen. Ein anderes Mal anderswo. Und das Wettel? Die vorgestern bei Island erkennbare Störung ist verhältnismäßig schnell südostwärts bis zu den Färöerinseln fortgeschritten und hat über dem Nordseegebiet Ausbreitung gefunden. Ueber Großbritannien beginnt allerdings der Luftdruck schon wieder zu steigen, so daß angenommen werden kann, daß die Störung rasch ostwärts abziehen wird. Voraussichtliche Witterung bis Sonntag: Weiterhin kühl bei vorwiegend westlichen Winden, teils trübe mit Regenfällen, teils aufheiternd. Schluß, Nelsenstr., Ummerstr., Ummerkirchweg, Omperterweg. Am Montaa, dem 14. 10. 29 ist abends 8 Uhr Versammlung bei Hees, Bachstraße, im Bezirk Hamm Bachstr., Neuwerkerstr. bis Nr. 20, Kreuelsstraße, Hosterfeldstr., Robend von Nr. 91, Düpp, Donk, Hammerkirchweg, Eichenstraße ab Fruhen. Am Dienstaa, dem 15. Oktober, sind Versammlungen im Bezirk Oberrahser und zwar abends 8 Uhr im Lokale von B. Püll. Rahserstr. Nr. 1—70, Oberrahserstr. bis Regentenstraße, Regentenstr., Herzogstr., Nordstr., Florastr., Süchtelnerstr. Nr. 76 und 97 bis Schluß, Nauenstr., Ninive. Bezirk Unterrahser abends 8 Uhr im Lokale Wilh. Hommen, Rahserstraße 172. Der Bezirk umfaßt folgende Straßen: Clöratherstr., Clöratherweg, Gerberstr., Oberrahserstraße ab Regentenstr., Rahserstr. Nr. 71 bis Schluß, Sittarderstr., Kanalstr., Rahserfeld 2. Die gemeinsame Tagesordnung ist Aufstellung der Kandidatenliste unter besonderer Berücksichtigung des Parteibezirks. Alle Stände und Berufe, Frauen und Männer, die sich zur Zentrumspartei bekennen, sind zu diesen Versammlungen dringend eingeladen. Theatergemeinde Viersen=Dülken=Süchteln. Die Aufführung am Montag. „Oedipus!" Die furchtbare Tragödie des griechischen Dichters Sophokles in der Bearbeitung von Heinz Lippmann soll am Montag. dem 14. Okt., auf unserer Festhallenbühne aufgeführt werden. Wer ist Oedipus? Was ist der Inhalt der Tragödie? Laios, der Urenkel Kadmos', des Stammvaters eines unglückseligen Geschlechts, vermählte sich mit Jokaste, einer Thebanerin, und wurde König von Theben. Nach mehreren Jahren kinderloser Ehe verkündete ihm das delphische Orakel:„Es sei dir ein Sohn geschenkt, doch wirst du sterben von seiner Hand.“ Um diesem Schicksal zu entgehen, ließ der König sein neugeborenes Kind mit durchbohrten und zusammengeschnürten Füßen durch einen vertrauten Diener in der Wildnis aussetzen. Das mißhandelte Kind wurde gefunden, und der kinderlose König Polybos von Korinth nahm es an Sohnesstatt an und nannte es Oedipus, d. h.„den mit geschwollenen Füßen“. Ueber Theben kam schweres Unglück ob dieser Untat eines entmenschten Vaters. Auf einem Felsen vor der Stadt nistete sich eine Sphinx, d. h. Würgerin, ein, die jeden Bewohner tötete, der ein ihm vorgelegtes Rätsel nicht zu lösen vermochte. Oedipus wuchs inzwischen heran und wurde einst durch die Redereien eines Genossen beunruhigt über seine Abstammung. Heimlich befragte auch er das Orakel zu Delphi und bekam die rätselvolle Antwort:„Hüte dich, deinen Vater zu ermorden und deine Mutter zum Weibe zu nehmen.“ Dieser Spruch trieb ihn aus seinem gewährten Vaterhause. Nie will er dorthin zurückkehren, damit das Verhängnis sich nicht an ihm erfülle. Heimatlos wandert er durch die Welt und trifft eines Tages in einer engen Schlucht auf einen Zug bewaffneter Männer, die ihren Herrn im Wagen begleiten. Da sie ihm den Weg verwehren, gerät er mit ihnen in Streit, und er erschlägt sie mit Ausnahme eines Dieners, der flieht. Der Mann im Wagen war Laios, Oedipus leiblicher Vater, und der Unglückliche ahnt nicht, wie entsetzlich der Orakelspruch sich zu erfüllen beginnt. Er zieht frohgemut weiter, bezwingt vor Theben die Sphinx und gewinnt dadurch Herz und Hand der Königin, seiner Mutter, mit der er glücklich lebt. Zwei Söhne und zwei Töchter erwachsen diesem Ehebunde. Oedipus herrscht als König in Theben, von seinem Volke geehrt und geliebt und wegen seiner Weisheit bewundert. Da trübte plötzlich öffentliche Not sein Glück. Denn eine verderbliche Seuche verheerte die von geheimer Schuld befleckte Stadt, und das geängstigte Volk sucht Rat und Hilfe bei seinem König. Damit beginnt die Tragödie, die in straffem Aufbau das tragische Schicksal aufdeckt, das über Oedipus gewaltet hat, und die sich daraus ergebenden ergreifenden Folgen bis zum Lebensende des unglückseligen Menschen weiterspinnt. Ls. Aus St. Notburga. Viersen/Rahser, den 12. Okt. 1929. Trotz des Regens! Der Turm ist wieder gewachsen. Das kleinste und letzte Geschoß von 1,50 m Höhe ist aufgestellt. Auch schon ausgegossen mit Beton. Bleibt also nur noch die niedrige Helmspitze von etwa 2 m Höhe; die soll in den nächsten Tagen aufgestellt werden. Dann kommt das Mauerwerk als Umkleidung des Turmes. Es ist feuchtes Arbeiten am Turm; und luftig, sehr luftig nebenbei. Aber die sechs Mann haben sich nicht verscheuchen lassen, von keinem Wind und keinem Regen. Der Turm soll fertig werden. Hoffentlich kann bald der Hahn auf der Spitze des Turmes anzeigen, daß der Wind nicht mehr von Westen kommt und das Wetter wieder besser wird. Heute ist in unserer neuen Kirche zum ersten Male die Feier des Ewigen Gebetes. Der Samstag ist ein etwas unbequemer Tag dafür. Aber für die Ehre unseres Herrgottes wollen wir schon das Unbequeme gern in Kauf nehmen. Darum soll der heutige Tag ein Tag des besonderen Dankes sein. Treue um Treue. Besonders die Nachtstunden sollen uns Männer und Jünglinge auf dem Posten sinden. Am 1. Januar soll unsere Volksbibliothek eröffnet werden. Von allen Pfarreien Viersens hat bis jetzt allein St. Notburga noch keine Volksbibliothek. Unter dem Turm ist nun ein feiner Raum dafür im Werden. Geräumig, luftig, gut erreichbar. Nun heißt es noch, für Bücher sorgen. Vielleicht dürfen wir diejenigen Mitbürger, die dieses lesen, bitten, einmal nachzusehen, ob sie nicht das eine oder andere schöne Buch zu Hause haben, das sie entbehren können. Wenn sie es dann für unsere Bibliothek schenkten, wären wir von Herzen dankbar. Wie Vielen könnten dadurch die langen Winterabende verkürzt werden. Und wie vielen könnte durch ein gutes Buch etwas Freude in das arbeitsreiche Leben gebracht werden. Wir haben schon so manche Bitte an unsere Mitbürger gerichtet. Und mit feinem Verständnis haben sie dann geholfen, wie sie konnten. Vielleicht findet auch diese Bitte ein williges Ohr. Wir sagen herzlichen Dank auch für diese wertvollen Gaben! Fürdie St. Notburga=Kirche im Rahser. gingen bei uns ein: K. G., Süchteln. 1,— M. Ungenannt„für ein Judas=Thaddäusbild" 1,— M. Wer hilft weiter? Dülkener Nachrichten. □ Arbeitnehmer=Zentrumsversammlung. Heute(Samstag) abend 7 Uhr findet bei Uemmelen die Versammlung der Arbeitnehmer=Zentrumswähler statt. Hauptpunkt der Tagesordnung: Nominierung der Kandidaten für die Stadtverordnetenwahl. □ Delegiertentag der Kreiszentrumspartei. Im kleinen Saale des Gesellenhauses in Kempen findet morgen, am 13. Oktober, der Delegiertentag der Kreiszentrumspartei statt. Die Tagesordnung zählt nur einen einzigen Punkt auf: Durchberatung der Kandidatenliste für den Kreis= und Provinziallandtag. In einer am vergangenen Mittwoch in Süchteln stattgehabten Besprechung der Ortsvorsitzenden und der Vorsitzenden der Standesbeiräte ist die Frage vorberaten und eine Klärung der Meinungen bis zu einem gewissen Grade erreicht worden. In Kempen sollen die Wünsche der einzelnen Orte mit den Ansprüchen der Stände in Uebereinstimmung gebracht werden unter den großen Gesichtspunkten des Zentrums, die den gerechten Ausgleich bedeuten. Wir sind überzeugt, daß alle Delegierten nach Kempen den besten Willen mitnehmen, zu einer für alle Teile des großen Kreises und für alle Stände annehmbaren Lösung zu kommen. Mit einer nach allen Seiten geschlossenen Front muß das Zentrum in den Wahlkampf eintreten. An alle Dülkener Delegierten ergeht die dringende Einladung, an der morgigen Versammlung in Kempen teilzunehmen. Kath. Gesellenverein. In eifriger Arbeit ist der Gesellenverein tätig gewesen, um seinen Freunden und Gönnern und den Angehörigen seiner Mitglieder morgen einen recht genußreichen Abend zu bieten. Das für die diesjährigen Theaterabende ausgewählte Stück bietet der Theaterabteilung des Vereins Gelegenheit, ihr Können zu beweisen. Nach den schönen Proben, die sie in den letzten Jahren gegeben, dürfen wir auch für dieses Jahr auf eine künstlerisch hochstehende Aufführung rechnen. (2) Jungfrauen=Kongregation. Sonntag morgen nach der 9=Uhr=Messe im Marien=Hospiz Abholen der Kränze usw. [e Hohes Alter. Am Montag, dem 14. Oktober, kann Frau Witwe Wilhelm Verhufen, Kettelerstraße, ihren 82. Geburtstag feiern. Wenn auch das Gehör nicht mehr so scharf ist, wie in jungen Jahren, so erfreut sich die Greisin doch im übrigen noch beneidenswerter körperlicher und geistiger Frische. Trotz ihres hohen Alters sieht man sie noch jeden Morgen den weiten Weg zur Stadt machen, um der hl. Messe beizuwohnen. Mögen ihr im Kreise ihrer Kinder und Angehörigen noch viele Jahre der verdienten Ruhe beschieden sein. (3 Konzert. Im Restaurant zur Neustadt findet heute abend, Sonntag morgen und abend Konzert statt. □Oktobersest im Veulver Hof. Wir verweisen nochmals auf das am morgigen Sonntag im Lokale Berthold, Venloerstr., stattfindende Oktoberfest des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten usw. Wer einige angenehme Stunden verbringen will, versäume es nicht, das Fest zu besuchen. Da der Ertrag für eine gute Sache bestimmt ist, kann man das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden und ein Scherflein für eine gute Sache opfern. Durch das Fest will sich der Reichsbund von jeder Sammlung und Zuwendung für eine Weihnachtsbescherung unabhängig machen. □ Der Septemberbesuch in der Badeanstalt. Die Gesamtbesuchsziffer des Kaiser=Friedrich=Bades weist im Monat September gegen das Vorjahr eine geringe Steigerung auf. Sie betrug 5446(5289). Es wurden verabreicht 4406(3999) Schwimmbäder, 732(927) Wannenbäder und 308(350) Brausebäder. Die eingeklammerten Zahlen bedeuten die Besuchsziffern des Vorjahres. Bemerkenswert ist die stärkere Benutzung des Schwimmbades, die fast ausschließlich auf Kosten der Wannen- und Brausebäder erfolgte. pa. Polizeibericht. Es kamen zur Anzeige: 1 Person wegen Hausfriedensbruchs, 1 wegen Betrugs, 1 wegen Verrufserklärung und Bedrohung, 1 wegen Milchfälschung, 1 wegen Unterschlagung, 1 wegen Befahrens einer gesperrten Straße, 1 wegen Fahrens mit einem Fahrrade während der Dunkelheit ohne Licht, 1 wegen fahrlässiger Körperverletzung, 1 wegen Körperverletzung, 2 Personen wegen Gewerbevergehens, 2 wegen Diebstahls, 3 wegen unterlassener Anmeldung. pa. Fundamt. Auf dem Polizeiamt wurden als gefunden abgegeben: 1 Damenhandtäschchen, 1 Schlüsbund mit 5 Schlüsseln, 1 Manschettenknopf. Süchtelner X Zentrumspartei. Wahlausschuß. Der gelegentlich der Mitarbeiterversammlung vom 22. September 1929 gewählte Ausschuß tritt am Montag, dem 14. Oktober 1929, abends 8½ Uhr bei Müllenbusch, oben, zur ersten Besprechung zusammen. Die Mitglieder des Ausschusses wollen sich den Abend unter allen Umständen freihalten. Ein weiterer Hinweis erfolgt nicht. XKreisparteitagung der Zeutrumspartei. Morgen, Sonntag, den 13. Oktober 1929, findet nachmittags 3 Uhr in Kempen(Gesellenhaus) die Sitzung der Kreispartei Kempen=Krefeld statt, die sich mit der Aufstellung der Kandidaten für den Kreistag und für den Provinziallandtag beschäftigen wird. Zur Teilnahme berechtigt sind die Delegierten der Ortsgruppen(Süchteln hat 14 Delegierte), die Mitglieder des Kreisparteivorstandes sowie die Obleute der Standesbeiräte und zwar nicht die Obleute der Ortsbeiräte, sondern der Kreisbeiräte. Die Zentrumspartei Süchteln hat den dringenden Wunsch, daß alle Süchtelner Parteifreunde, soweit sie teilnahmsberechtigt sind, der Kempener Versammlung beiwohnen. X Ans dem Arbeiterverein. Am vergangenen Sonntag, dem 6. Oktober fand im Josephshaus die Monatsversammlung des Arbeitervereins statt. Herr P. Lütsches, der Vorsitzende der örtlichen Zentrumspartei, hielt einen ausgezeichneten Vortrag über die bevorstehenden Kommunalwahlen. Zunächst wies er in kurzem geschichtlichen Rückblick auf die Bedeutung der Kommunalwahlen hin. Dort fällt die Entscheidung der engsten demokratischen Aufbauarbeit des Volkes. Der Obrigkeitsstaat von ehemals ließ in seiner Verwaltungsarbeit nur eine geringe Zahl dazu noch ausgesuchter Mitarbeiter aus dem Volke, das regiert wurde, zu. Heute jedoch bedeutet die durch die gemeindlichen Parlamente vollzogene Tätigkeit viel mehr. Dort ist die Stelle einer ausgiebigen Einflußnahme auf alle Verhältnisse des öffentlichen Lebens der Gemeinde durch eine demokratisch=gewählte Volksvertretung. Darum dürfen wir diese Wahlen am 17. November nicht gering einschätzen gegenüber den großen Wahlen zu Reichstag und Landtag. Und zumal auch für den Arbeiter ergibt sich daraus die Pflicht, wenn anders er an der Höherentwicklung seines Standes interessiert ist, hier die Gelegenheit tätiger Mitarbeit an der gemeindlichen Selbstverwaltung zu benutzen, ist er doch lange genug nur Zuschauer dabei gewesen. Aber eine wirkungsvolle und aufbauende Mitarbeit kann er nur leisten durch die politischen Parteien. Besonders aussichtslos ist eine Isolierung etwa in einer Standespartei. Diese kann nur etwas leisten, wenn sie die Macht in Händen hat. Sonst ist eine Gruppe rein wirtschaftlich Zusammengehöriger von vornherein zur Unfruchtbarkeit verurteilt. So lehnt schon aus diesen rein politischen Erwägungen die vernünftig denkende Arbeiterschaft eine reine Arbeiterpartei ab. Erst recht aber setzt sich eine christliche Arbeiterschaft auf Grund ihrer Weltanschauung, die eine gerechte Volksvertretung des ganzen Volkes in allen seinen Teilen, Ständen und Bedürfnissen, verlangt, nur für eine christliche Volkspartei, wie sie das Zentrum ist, ein. Doch bedarf es gerade heute noch großer und intensiver Schulungsarbeit und Werbetätigkeit, um diese Gedanken und diesen politischen Willen christlicher Arbeiter immer mehr in Geltung zu bringen und bei den Arbeitern selbst zu verwurzeln, zumal radikale Bestrebungen in immer steigendem Maße die Köpfe verwirren. Das hochstehende Referat wurde mit großem Beifall aufgenommen. Eine anschließende Aussprache ließ den festen Willen erkennen, bei der Vorbereitung und Durchführung der kommenden Kommunalwahlen alles daran zu setzen, sie zu einem Erfolg unserer Sache zu machen. Danach berichtete der Delegierte des Vereins, Th. Bekkers, über den letzten Delegiertentag in Kempen. Schließlich sprach der Präses über das den Mitgliedern gedruckt vorliegende Winterprogramm. Die seitens des Vereins für den Winter vorgesehenen VerNachrichten anstaltungen haben wir bereits am Donnerstag veröffentlicht. Mit dem Wunsche, daß die Mitglieder sich in immer steigendem Maße an allen Veranstaltungen des Vereins möglichst pünktlich und regelmäßig beteiligen und auch stets darauf bedacht seien, neue Arbeitskollegen für die Bestrebungen unserer katholischen Arbeiterbewegung zu gewinnen, ging man auseinander. * Seinen 87. Geburtstag begeht heute Herr Josef Heimes, Kanalstraße 105. Unseren herzlichsten Glückwunsch. Liederabend im„Rheinischen Hof“. Morgen abend findet im„Rheinischen Hof“, Süchteln, ein Liederabend statt unter Mitwirkung des Herrn Stolzenberg(Bariton) und des Dülkener Komponisten Herrn H. Luhnen.(Siehe Anzeige.) Die elektrische Straßenbeleuchtung. Das R. W. E., welches, wie wir in unserer Mittwochsausgabe mitteilten, mit der Umstellung der bisherigen Gasbeleuchtung auf elektrische Straßenbeleuchtung beschäftigt ist, hat bereits einige Anschlüsse montiert und gestern abend 6 Uhr die ersten Lampen auf der Viersenerstraße bis zum Rade hin und auf der Hindenburgstraße in Betrieb gesetzt. Die Ferngaszündeinrichtung, welche von der Städtischen Gasanstalt aus durch Zündapparate die elektrischen Lampen bedient, hat bei dem gestrigen Versuche tadellos funktioniert, sodaß die beiden Straßen in hellstem elektrischen Lichte erscheinen. Der Kontrast gegenüber dem Gaslicht ist recht auffällig. Wie wir hören, werden jetzt die einzelnen Straßen, so wie die Montage der Lampen fortschreitet, elektrisch beleuchtet, sodaß voraussichtlich innerhalb der nächsten 14 Tage sämtliche Straßen der Stadt mit elektrischem Licht versehen sein werden. Beihilfen für hoffende Frauen. Die Landesversicherungsanstalt der Rheinprovinz hat Richtlinien über die Gewährung von Beihilfen zur Fürsorge für hoffende Frauen herausgegeben, die unter gleicher Beteiligung der Bezirksfürsorgeverbände eine umfassende Schwangerenfürsorge für die versicherungspflichtige Bevölkerung vorsehen. Vorab und in der Regel sollen solche Frauen berücksichtigt werden, die zu den kinderreichen Müttern zu zählen sind(von der Schwangerschaft des vierten Kindes ab) oder bei denen eine besondere Notlage vorliegt. Die Beihilfe soll nur hoffenden Frauen und zwar vor Eintritt einer Fürsorge nach den gesetzlichen Bestimmungen über Wochenhilfe und Wochenfürsorge zugute kommen und sie wird in der Regel in Sachbezügen gewährt. Anträge auf Gewährung einer Beihilfe sind nicht an die Landesversicherungsanstalt, sondern durch Vermittlung der Kreisfürsorgerin oder des hiesigen Wohlfahrtsamtes an das Kreiswohlfahrts= und Jugendamt des Kreises Kempen=Krefeld in Kempen=Rhein zu richten. Fundamt. Auf dem hiesigen Polizeiamte wurde ein Schlüssel als gefunden abgegeben. Die Konzertsaison beginnt. Herbstkonzert des Männergesangvereins Süchteln=Vorst 1858. Am Sonntag abend veranstaltet der Männergesangverein Süchteln=Vorst im Saale von Conrad Eickes sein Herbstkonzert. Wie immer wartet der rührige Gesangverein unter Leitung des Herrn Borgs, Grefrath, auch dieses Mal wieder mit einem gediegenen vielversprechenden Programm auf, das sorgfältig zusammengestellt ist und reiche Abwechslung an Chören, Volksliedern und Solovorträgen vorsieht. Man darf gespannt darauf sein, wie sich das im Verein gebildete Doppelquartett, das in diesem Konzert zum ersten Mal an die Oeffentlichkeit tritt, einführen wird.„Traum der Liebe“ von Abt, „Das stille Tal" von Schmid,„Still“ von Ayßlinger,„Die Hütte" von Kann,„Der Soldat auf Posten" von Pauli und„Waldeinsamkeit“ von Seepe sind die Lieder, die das Doppelquartett vortragen wird. Als Solist wird erstmalig das Vereinsmitglied, Herr Klemens Mees, Bariton, mit Löwes „Spirito Santo“ und„Tom der Reimer“ und Jensens„O laß dich halten goldne Stunde" und„Margret am Tore“ sich einem größeren Publikum vorstellen. Der MGV. Süchteln=Vorst wird folgende Chöre u. Lieder singen:„Der Heinbuchenbaum v. Trunck,„Es muß doch Frühling werden" v. Brambach,„Der Bettelbu“ v. Pauli,„An der Quelle saß der Knabe“ v. Grippekoven,„Sabbatfrühe“ von Kempter und„Unten im Tale" von Neumann. Wie man sieht, ist das Programm so reichhaltig, daß wohl jeder Konzertbesucher sicher auf seine Kosten kommt. Das Konzert findet vor Stuhlreihen statt und beginnt pünktlich 6½ Uhr.(S. Anzeige.) M.=G.=B. Sängervereinigung. Das erste Männerchorkonzert im inneren Stadtteil veranstaltet in der diesjährigen Herbstsaison der M.G.V. Sängervereinigung am Sonntag, dem 27. Oktober in der Königsburg. Obschon mehrere Proben im Laufe des Sommers(für verschiedenartige Veranstaltungen, an denen die gesamte Bürgerschaft mehr oder weniger Interesse hatte) für die Herbstkonzertproben verloren gegangen sind, hat der unermüdliche Chorleiter es dennoch verstanden, in kurzer Zeit ein Programm aufzustellen, welches jeden Konzertbesucher befriedigen dürfte. Chöre und Lieder von Neumann, Trunk, Wießner, Othegraven u. a. geben Gewähr für ein künstlerisch aufgestelltes Programm. Die Hauptaufgabe des Abends wird der Verein mit der Widergabe der schwierigen Neumannschen Ballade„Hagen“ zu lösen haben. Jeder" Eingeweihte weiß, daß genannte Aufführung an Chorleiter und Sänger hohe Anforderungen stellt. Das junge, kernige Stimmenmaterial sowie die intensiven Proben lassen jedoch eine gute Wiedergabe erhoffen. Ueber die solistischen Darbietungen des Herbstkonzertes werden wir später berichten. Wenn die„Sängervereinigung", wie wohl jeder andere Gesangverein in unserer Vaterstadt eine Bitte an die Bürgerschaft richten darf, dann ist es die: „Besucht unsere Konzerte, zeigt einmal, daß ein Interesse für den Männergesang besteht!" Vielleicht wird man hier und dort sagen:„Man kann sich doch nicht an jeden Verein stören". Wenn diese Antwort auch nicht ganz unberechtigt ist, so darf diese Ablehnung sich keineswegs auf die Gesangvereine beziehen, die jederzeit gerne bereit sind, öffentliche Feiern oder sonst irgend welche Anlässe verschönen zu helfen, was in den meisten Fällen für den einzelnen Sänger und für die Vereinskasse mit finanziellen Unkosten verknüpft ist. Wie freut es jedes Sängerherz, wenn man Zeitungsnachrichten entnehmen kann, daß das Konzert des MGV. Schlägel und Eis=Bochum in der Krefelder Stadthalle am vergangenen Sonntag bis auf den letzten Platz besetzt war. Die Süchtelner Sänger wollen bescheidener sein. Sie sind zufrieden, wenn hon der letzte Sitzpla tzverkauft ist. Das spornt den Sänger an, wenn die Bürgerschaft durch ihren guten Besuch beweist, daß sie sich gerne der Gefälligkeiten der Sänger erinnert. In den nächsten Tagen werden die Mitglieder der „Sängervereinigung“ Eintrittskarten für das Herbstkonzert anbieten. Die Sänger hoffen, daß die Bürgerschaft Verständnis für den Männergesang hat und von der Kartenabnahme regen Gebrauch macht. Beethoven=Schubert=Abend. Wir weisen nochmals auf den morgen abend im Saale von Schenk=Backes stattfindenden BeethovenSchubert=Abend hin, den das Kolpingorchester veranstaltet. Als Solistin wirkt an dem Abend Frl. M. Klocke mit. Raubüberfall auf eine Kinokasse. WTB. Mannheim, 11. Okt. Heute gegen ½22 Uhr wurde auf das Schauburg=Kino ein Raubüberfall verübt. Ein mit zwei Männern und zwei Frauen besetztes Auto fuhr vor dem Kinogebäude vor. Die männlichen Insassen stiegen aus, betraten den Kinoraum und rissen aus dem Kassenschalter die Kinokasse heraus. Auf zwei Männer, die sich den flüchtenden Räubern in den Weg stellten, gaben diese Schüsse ab und jagten mit dem Auto davon. Die beiden Männer haben Steckschüsse in den Unterarm davongetragen. Foch darf nicht dramatisiert werden. Aus Paris wird berichtet: Das neue Theatre Pigalle in Paris, das Baron Rothschild erbauen ließ, wird demnächst mit einer von Sacha Guitry geschriebenen historischen Revue eröffnet werden. Es bestand der Plan, in der Revue auch die Gestalt des Marschalls Foch auftreten zu lassen, doch ist man von dieser Absicht abgekommen, da die Verwandten des verstorbenen Marschalls Einspruch erhoben. Ueberdies scheint kein Schauspieler bereit zu sein, die heikle Aufgabe zu übernehmen, den Marschall noch kein volles Jahr nach seinem Tode auf der Bühne darzustellen. Das Düsseldorfer Schauspielhaus wird am 19. Oktober die Uraufführung von Georg Kaisers Hellseherei bringen. Am 5. November wird des amerikanischen Dichters Theodor Dreiser: Ton in des Töpfers Hand unter der Regie von Peter Schroff herauskommen. Ende November soll die Uraufführung von G. E. Kolbenheyers Schauspiel: Die Brücke, das der Dichter selbst inszenieren wird, folgen. Entschließung der Handelskammer zu Krefeld. WTB. Krefeld, 11. Okt. Die Industrie= und Handelskammer faßte in ihrer Vollversammlung vom 11. Oktober 1929 folgenden Beschluß: 1. Der in dem Erlaß des Herrn Ministers für Handel und Gewerbe vom 13. September enthaltene orschlag der Bildung eines Zweckverbandes der Industrie= und Handelskammern Duisburg=Wesel, Krefeld und M.Gladbach mit dem Sitz in DuisburgRuhrort wird angenommen. Dabei gilt als unerläßliche Voraussetzung, daß die Satzungen des Zweckverbandes den Mitgliedskammern volle tatsächliche und rechtliche Selbständigkeit gewährleisten und insbesondere ihre Tätigkeit in allen lokalen und kommunalen Fragen des Bezirks nicht einschränken. 2. Die zwischen den Industrie= und Handelskammern M.Gladbach und Krefeld getroffenen Vereinbarungen, wonach eine Neufestsetzung der Handelskammergrenzen derart stattfinden soll, daß der Industrie= und Handelskammer Krefeld die Gemeinden Büderich, Schiefbahn, Grefrath, Oedt, Lobberich, hingegen der Industrie= und Handelskammer M.Gladbach die Gemeinde Leuth zugeschlagen werden, wird gutgeheißen. Nr. 240(2. Blatt) 5 Vereinigte Dreistädte-Zeitung Samstag, 12. Oktober 1929 Waldniel Kreis Kempen=Krefeld. 2 K. K. V. Heute abend um ½9 Uhr ist im Vereinslokale Stehr Versammlung. Herr Paul ter Meer wird einen Vortrag halten über die Entstehung der Familiennamen, der sicherlich das Interesse aller Zuhörer finden wird. Da auch sonst noch Wichtiges zur Verhandlung steht, ist das Erscheinen aller drii ingend erwünscht. tiges z Mitglieder 2 Konzert. Im Saale des Herrn Matth Stammen ist am morgigen Sonntag abend 7 Uhr das Konzert des Männer=Gesang=Vereins Waldniel. Zur Mitwirkung ist das Streichorchester des PfarrTäcilien=Chores gewonnen worden. Allen Sangesund Musikfreunden steht also ein genußreicher Abend bevor. 2 Derkath. Arbeiterverein wartet am 27. Oktober mit einem Theaterabend auf. Zur Aufführung kommt die Tragödie in 6 Aufzügen„So lang dein Mütterlein noch lebt". Zu der Generalprobe am Samstag, dem 26. Oktober, haben die Mitglieder freien Zutritt. Nichtmitglieder zahlen 0,50 Mk. Die Oberlandjägerei Waldniel ist fortan unter Nr. 358 Amt Amern telephonisch zu erreichen. Reiterzug. Am Donnerstag abend wurde im Lokale Clemens in Eicken beschlossen, am 19. Oktober unseren Hochwürdigsten Herrn Bischof in Lüttelforst mit einem Reiterzuge abzuholen. Aus diesem Grunde soll am kommenden Sonntag, dem 13. d. Mts. ein Uebungsritt stattfinden. Treffpunkt: 3 Uhr auf Waldnielerheide. Möchte sich doch auch in unserer Gemeinde eine stattliche Anzahl Reiter einfinden, um durch die schöne alte Sitte eines Reiterzuges auch dieses Mal die Bischofsfeier glanzvoll zu gestalten. Jeder Reiter ist herzlich willkommen. ttelforst Q Die Aufstellung der Kandidaten für die Gemeinderatswahl findet am Sonntag morgen 10 Uhr im Lokale Gustav Hammels statt. Die Zentrumsparte/ erwartet allseitige Teilnahme bei dieser wichtigen Versammlung. Bracht ° Der Bischof kommt. Das Mutmaßen über den Termin des Bischofsbesuches ist zu Ende. Es liegt sunmehr positive Nachricht vor. Danach wird der hochwürdigste Herr am 24. Oktober hier eintreffen und am 25. Oktober das Sakrament der hl. Firmung spenden. Der Bischof wird von Duisburg abgholt werden. Von Bracht aus wird er nach Kallenkirchen, Leuth und Leutherheide reisen und dant wieder nach Münster zurückkehren. Die Vorbereiungen zum Empfang des Bischofs müssen nun mit allem Eifer betrieben werden, da der Termin berits sehr nahe rückt. QSurzansdemersten Stockwerk. Der Wirt(aumanns von hier stürzte in der gestrigen Nacht as dem Fenster des ersten Stockwerkes seines Hauses auf die Straße, wo er besinnungslos niederfiel. Das Unglück wurde erst mehrere Stunden später bmerkt, als ein hiesiger Autofahrer von einer Außatour nach Hause kam. Wie das Unglück veranlat wurde, weiß man nicht, da der Verunglückte darüer keine Aussage zu machen imstande ist. Er wure sofort in ärztliche Behandlung gegeben. Sein Zustnd gibt, wie wir hören, zu ernsten Besorgungen Inlaß. Brügen=Born Whlen! Die öffentliche Bekanntmachung über die ffenlegung der Wählerlisten für die am Sontag, dem 17. November 1929, stattfindenden Wahn zum Provinziallandtag und Kreistag, sowie zur mtsvertretung Brüggen=Born und zu den Gemndevertretungen von Brüggen und Born ist am swarzen Brett im Amte zu Brüggen und am Hauf des Gemeindevorstehers von Born erfolgt. Die lählerlisten liegen vom 12. bis 25. Oktober cr. im Argermeisteramte zu Brügen während der üblich Bürostunden zu jedermanns Einsicht offen. *Ihnen herans! Am kommenden Sonn tag, ichmittags zwischen 5 und 6 Uhr erwartet die Bürgschaft Brüggens die Ankunft des hochwürdig sten errn Bischofs. Die nötigen Vorbereitungen zu eim recht würdigen Empfang sind bereits ge troffe Eine kirchliche Abordnung unter Beglei tung s Herrn Kaplans Harck wird den hochwürdigsteHerrn mittelst Kraftwagen in Moers ab holen Ein stattlicher Reiter= und Radfahrerzug hat esich zur Pflicht gemacht, den Herrn Bischof in Al Gemeinde Bracht, in Empfang zu nehmen und ch Brüggen zu begleiten. Am Montagvor mittawird der hochwürdigste Gast das Sakrament der Inung spenden. Nachmittags wird dann die kirchli Abordnung, sowie der Reiter= und Rad fahrewein der Nachbarpfarre Born den hochwür digsteberrn Bischof hier abholen. Das Sakrament der Fuung wird in Born am Dienstagvormittag gespen. Am Dienstagnachmittag erfolgt die plannige Weiterreise des hochwürdigsten Herrn Bischo Aus Anlaß dieses seltenen Festes ergeht an all der Ruf:„Fahnen heraus!“ Boisim * 2 Amtsvertretung taat. Am Montag, de14. Oktober, abends 7 Uhr, findet auf dem Bürgeeisteramt eine Sitzung der Amtsvertretung statt. e Tagesordnung ist folgende: 1. Erhöhung des Kites in Ifd. Rechnung bei der Kreissparkasse apen=Rh. 2. Verleihung der gesetzlichen Amtsbichnung an den Polizeibeamten Bischofs, 3. Wirhilfsmaßnahmen, 4. Festsetzung der Dienstunkoste— Entschädigung für den c. Ehrenbürgermeistet. Steuerniederschlagungsanträge, 6. Verschiede und Mitteilungen. Brey Blerlisten. Die Offenlegung der Wählerlisterfolgt vom 12. bis 25. ds Mts. während der ülen Dienststunden auf dem Bürgermeisteramt. er Wahlberechtigte kann sich überzeugen, ob er in Wählerliste vermerkt ist. Einsprüche gegen die Rgkeit können schriftlich erfolgen oder auch zu Proll gegeben werden. KInsprechanschluß. Herr Landjägermeister Uler hat Fernsprechanschluß bekommen. Er ist unNummer 818 zu erreichen. Kte Ortsaruppe. Im Lokale Printz fanden dem Vorsitz des Herrn Lehrers Werres eine gut besuchte Versammlung zwecks Gründung einer Ortsgruppe des Bundes der Kinderreichen statt. Der Versammlungsleiter gab einen Ueberblick über Zweck und Ziele des Bundes. Die Gründung der Ortsgruppe wurde beschlossen und sofort ein Vorstand gewählt, der die weiteren Arbeiten übernimmt. In den Vorstand wurden gewählt die Herren Lehrer Werres als Vorsitzender, Apotheker van de Weyer, als Stellvertreter, Rektor Brockmeyer, als Schriftführer, Redakteur J. Giskes als Stellvertreter, Kassierer Haal, Stellvertreter Clemens, Beisitzer Fußangel, Nießen, Hormes, Venskens und Buscher. Kaldenkirchen 2 Firmung. Der hochw. Herr Bischof wird am Samstag, dem 26. ds. Mts. in unserer Pfarre das hl. Sakrament der Firmung spenden. Tags vorher wird er von Bracht kommend an der Gemeindegrenze abgeholt werden. Um die Vorarbeiten zum Empfang zu treffen, werden die Interessenten auf Montagabend 8 Uhr bei Boussellot, Hochstr., eingeladen. KHohes Alter. Heute vollendet Wwe. Wilhelm Mayus, Bruch, das 81. Lebensjahr. Der Altersjubilarin unsere herzlichen Glückwünsche! Einer der Letzten. Gestern nachmittag wurde ein Mitkämpfer von 1870/71 zur letzten Ruhestätte geleitet. Herr Heinrich Lappen, der am 21. September das 81. Lebensjahr vollendete, war bis zum letzten Tage noch sehr rüstig. Er arbeitete täglich in seinem Garten am Bruch, so auch am vergangenen Dienstag. Auf dem Wege zu seiner Wohnung erlitt er einen Schlaganfall. Hilfsbereite Bekannte brachten den alten Mann in seine Wohnung, die er aber nicht mehr lebend erreichen sollte. Er starb schon auf dem Transporte. Der Kriegerverein gab seinem alten Kameraden das letzte Geleit. XVon der Wahl. Die Wahlkartei liegt von heute ab auf 14 Tage auf dem Polizeiamt zur Einsicht auf. Da die Benachrichtigung über die Eintragung erst später erfolgte, liegt es im Interesse eines jeden Wählers, sich davon zu überzeugen, ob er in der Wahlkartei vermerkt ist. Die Benachrichtigungskarte, die bekanntlich bei der Wahl vorgezeigt werden und das Wahlgeschäft vereinfachen soll, wird erst kurz vor der Wahl den Wählern zugesandt, damit sie nicht bis zur Wahl noch verloren geht. Durch die Einrichtung von vier Abstimmungsbezirken wird das Wahlgeschäft wesentlich vereinfacht. Wohllokal ist die Volksschule. Hier stehen die erforderlichen Räume zur Verfügung. Es wird bekanntlich nach Geschlechtern getrennt gewählt. Ermittlungen. Von der Kriminalpolizei in Stuttgart wurde die hiesige Polizei gebeten, nach einem jungen Mann zu forschen, der von Kaldenkirchen aus an seine Braut und an seine Angehörigen Telegramme gesandt hatte, nach deren Inhalt der Absender lebensmüde ist. Bisher haben die Nachforschungen der hiesigen Polizei noch keinerlei Anhaltspunkte über den Verbleib des jungen Mannes ergeben. Aufgegrissen. An der Güterabfertigung wurde ein dreijähriger Junge aufgegriffen, der sich allzuweit von der elterlichen Wohnung entfernt hatte und sie nicht angeben und auch nicht allein wiederfinden konnte. Mit Hilfe der Polizei gelang es schon bald, den Jungen seinen Eltern wieder zuzuführen. Lobberich KAus der Zentrumspartei. In der gestrigen Versammlung der Zentrumspartei, wo alle anwesenden Stände zu Worte kamen, wurde der einstimmige Beschluß gefaßt, eine einheitliche Zentrumswählerliste aufzustellen. Am Dienstag abend 8½ Uhr wird die Zentrumspartei im Lokale Kaspar mit der der Kandidatenliste aufwarten. ° Kath. Gesellenverein. Wie aus dem Anzeigenteil ersichtlich, wird die zweite Aufführung des Volksstückes„Das Forsthaus im Falkengrund“ morgen nochmals über die Bretter gehen. Allgemein verlautet, ist die Stimmung für einen guten Besuch. Jeder möge sich zeitig mit einer Eintrittskarte versehen. 2 Polizeiwochenbericht. In der verflossenen Woche gelangten 29 Personen zur Anmeldung und 27 zur Abmeldung.— Angezeigt wurde 1 Person wegen Vergehens gegen die Gewerbesteuer.— Als verloren wurde 1 Aktentasche mit Werkzeug auf dem Wege von Breyeller Straße nach Breyell=Onnert gemeldet. Der Finder wird gebeten, der hies. Polizeiverwaltung Mitteilung zu machen.— Die Polizeiverwaltung macht zum widerholten Male darauf aufmerksam, daß Bescheinigungen aller Art vom Inhäber persönlich im Polizeibüro abgeholt werden müssen. Insbesondere können Grenzverkehrsscheine nur an die Inhaber abgegeben werden. Es wird darauf hingewiesen, daß dem Antrag auf Erteilung eines Grenzverkehrsscheines stets ein Lichtbild beigefügt sein muß. Q Polizeiliche Streisen. Bekanntlich hat die Polizei vor Monatsfrist einen regelmäßigen Streifendienst eingerichtet. Die Kontrollen in den Außenbezirken dienten vor allem dem Schutz der Feldfrüchte. Bisher sind daher Klagen der Landwirte wegen Diebstahls von Gemüse, Kartoffeln usw. nicht bekannt geworden. Die ausgedehnten allabendlichen Straßenpatrouillen innerhalb des geschlossenen Ortes hatten eine Anzahl Anzeigen im Gefolge, die naturgemäß Uebertretungen der Verkehrsordnungen zum Gegenstand hatten. In den letzten Wochen jedoch konnten auch nach dieser Richtung hin kaum noch Verstöße festgestellt werden. Die regelmäßigen Abendkontrollen haben sich als sehr nutzbringend erwiesen und werden auch in Zukunft unvermindert beibehalten. Die Polizeibeamten sind ständig unter den Anschlußnummern 39 und 459 fernmündlich zu erreichen. Neuer deutscher Schritt in Prag. Das„Berliner Tageblatt“ meldet aus Prag: Der Gesandte des Deutschen Reiches in Prag hat gestern zum sechsten Male zugunsten des seit mehr als zehn Wochen wegen Spionageverdachtes verhafteten Meißner Bibliothekars Gröschel interveniert. In einer gleichzeitig überreichten Note wurde wiederum um Aufklärung des Falles und um Beantwortung aller bisher unerledigten Anfragen ersucht. Kommunisten stürmen einen Gerichtssaal WTB. Kiel, 11. Okt. Vor dem 2. Zivilsenat des hiesigen Oberlandesgerichtes begann heute mittag ein Prozeß, den die schleswig-holsteinische Bank Höfebank gegen einige Schwartenbeker Bauern wegen Verweigerung der Zahlung des Pachtzinses angestrengt hatte. Vor der Sitzung erschien plötzlich ein Trupp Kommunisten vor dem Oberlandesgericht, stürmte die Treppe zum Gebäude und drang mit einer roten Fahne in den Sitzungssaal ein, wo sie eine Verhandlung störten. Die Sitzung wurde unterbrochen und das Ueberfallkommando alarmiert. Diesem gelang es in kurzer Zeit den Saal und das Gebäude zu räumen. MacDonald über die Ergebnisse seines Besuches in Amerika. WTB. Washington, 10. Okt. In einer Unterredung mit dem Berichterstatter von Reuters Büro erklärte Ministerpräsident MacDonald: Ich habe mehr erreicht, als ich erhofft hatte. Es war während des kurzen Besuches möglich, die persönliche Fühlungnaten Gefängnis und den Chausfeur Natuschka wegen der gleichen Vergehen zu vier Monaten Gefängnis. Die beiden Angeklagten waren im Juni an einer Straßenkreuzung in Steglitz mit ihren Autos zusammengestoßen. Infolge des Zusammenstoßes waren die Autos auf den Bürgersteig geraten und hatten eine Bank umgerissen, wobei eine Frau getötet und mehrere Personen verletzt wurden. Der Taxometer des Angeklagten Voll zeigte an, daß er mit einer Stundengeschwindigkeit von 75 Kilometern gefahren war. Raubmord. WTB. Schwerte an der Ruhr, 11. Okt. In der vergangenen Nacht wurde in Holzen auf einem Wege in der Nähe des Wannebaches der 27 Jahre alte Arbeiter Heimann aus Bocholt tot aufgefunden. Der Tote war völlig ausgeraubt, er wies am Kopf mehrere Messerstiche auf. Tragischer Tod der 90jährigen Lady Paget. WTB. Paris, 11. Okt. Die 90jährige Lady Paget, Witwe des früheren englischen Botschafters, ist heute das Opfer eines tragischen Unglücksfalls geworden. Ihre Kleider fingen, als sie vor dem Kamin saß, Feuer. Bevor sie die Klingel erreichen konnte, um Hilfe herbeizurufen, hatte sie bereits schwere Brandwunden erlitten, denen sie im Krankenhaus erlegen ist. Lady Paget war eine geborene Gräfin Walburga von Hohenthal, ihr Großonkel war der General Scharnhorst. Lady Paget war seinerzeit von der Königin Viktoria nach Dänemark gesandt worden, um die Prinzessin Alexandra, die spätere Gemahlin Eduard VII. kennen zu lernen. Erst nachdem Lady Paget einen günstigen Bericht erstattet hatte, gab Königin Viktoria ihre formelle Zustimmung zur Heirat des damaligen Prinzen von Wales mit der Prinzessin Alexandra. Die Explosion im Bremer Hafen Im Bremer Hafen explodierte in der Nahe der Kaiserbrücke einer der dort liegenden Schiffsanleger, wobei vier Personen getötet und einige andere verletzt wurden. Die Trümmerstücke flogen mehrere Meter weit. Durch den Luftdruck wurden in den angrenzenden Straßen sämtliche Fensterscheiben zertrümmert Unser Bild läßt die Wirkung der Explosion deutlich erkennen. Humor. Nicht auf der Höhe. Schulzens Töchterchen Evi ist in allen Sachen modern. Neulich im Zoo stehen wir vorm Giraffenkäfig. Ich sage zu ihr: „Guck mal, Evi, die sind neu. Der Zoo hat sie erst vor kurzem aus Abessinien gekriegt." Naserümpfend guckt sie auf den Giraffen, dann auf mich, danach sagt sie: „Wieso neu? Gebatikt is doch jarnich mehr Mode!"(Lust. Bl) Bekanntmachung. „Freiheitsgesetz.“ Die Eintragungslisten für das Volksbegehren liegen in der Zeit vom 16. bis einschl. 29. Oktober wie folgt aus: Für Viersen im Stadthaus I(Bahnhofstraße 21) Zimmer 3 an allen Tagen mit Ausnahme der Sonntage vormittags von 9—12 Uhr und nachmittags von 5—8 Uhr, an Sonntagen vormittags von 10—12 Uhr; in den Außenbezirken ist noch besondere Gelegenheit zur Eintragung gegeben Samstag, den 19. und 26. Oktober 1929, nachmittags von 5—8 Uhr, und zwar für Helenabrunn, Ummer, Heimer, Unterbeberich in der Wirtschaft Schönen, Gladbacher Straße; für Hoser, Bockert, Oberberich in der Wirtschaft Schmitges, Hardter Straße, für Ober= und Unterrahser in der Wirtschaft Hasenkox(Büssem), Sittarder Straße. Den Eintragungsberechtigten vorstehender Bezirke ist es freigestellt, sich zu den angegebenen Zeiten auch im Stadthaus 1 einzutragen. Für Dülken im Bürgermeisteramt Zimmer 8 an allen Tagen mit Ausnahme der Sonntage vormittags von 10—12 Uhr und nachmittags von 5—8 Uhr, an den Sonntagen vormittags von 10 bis 12 Uhr. Für Süchteln im Bürgermeisteramt, Zimmer 6 an allen Tagen mit Ausnahme der Sonntage vormittags von 10—12 Uhr und nachmittags von 5—8 Uhr, an den Sonntagen vormittags von 10—12 Uhr. Die Eintragung— Zuname, Vorname, Stand, Beruf oder Gewerbe und Wohnung hat eigenhändig, vollständig und leserlich zu geschehen. Bei Eintragungen in den für Viersen vorgesehenen Außenbezirken ist von den verheirateten oder verheiratet gewesenen Frauen auch der Geburtsname einzutragen. Für Schreibensunkundige wird auf Verlangen in deren Gegenwart die Eintragung durch den Beamten vorgenommen. Das Verlangen der Eintragung ist von den Beamten zu beurkunden. Zur Eintragung ist nur zugelassen, wer bis einschl. 29. Oktober 1929 das 20. Lebensjahr vollendet hat, und in der für die Provinziallandtagswahl ausliegenden Stimmliste oder Stimmkartei enthalten ist, es sei denn, daß das Stimmrecht inzwischen verloren gegangen ist oder während der Eintragungsfrist ruht. Andere Personen dürfen zur Eintragung nur zugelassen werden, wenn sie einen Eintragungsschein besitzen. Einen Eintragungsschein erhält auf Antrag: I. Ein Eintragungsberechtigter, der in einer Stimmliste oder Stimmkartei eingetragen ist, I. wenn er während der ganzen Eintragungsfrist aus zwingenden Gründen außerhalb des Orts sich aufhält, in dessen Stimmkartei er eingetragen ist. 2. wenn er infolge eines körperlichen Leidens oder Gebrechens in seiner Bewegungsfreiheit gehindert ist und durch den Eintragungsschein die Möglichkeit erhält, einen für ihn günstiger gelegenen Eintragungsraum aufzusuchen; II. Ein Eintragungsberechtigter, der in eine Stimmliste oder Stimmkartei nicht eingetragen ist, oder darin gestrichen ist, 1. wenn er wegen Ruhens des Stimmrechts nicht eingetragen oder gestrichen war, der Grund dafür aber nachträglich weggefallen ist, 2. wenn er Auslandsdeutscher war und seinen Wohnort nach Ablauf der Frist zur letzten Auslegung der Stimmliste oder Stimmkartet in das Inland verlegt hat, 3. wenn er nachweist, daß er bei der letzten Auslegung der Stimmlisten oder Stimmkarteien ohne sein Verschulden die Frist zur Einlegung eines Einspruchs gegen die Stimmliste oder Stimmkartei versäumt hat, 4. wenn ein Nachweis, daß er erst nach der zuletzt vorgenommenen Abstimmung stimmberechtigt geworden ist, 5. weil er aus einer Gemeinde mit fortlaufend geführter Stimmkartei verzogen ist und in der Stimmkartei dieser Gemeinde nicht mehr geführt wird, in der Stimmliste oder Stimmkartei seines neuen Wohnortes jedoch noch nicht aufgenommen worden ist. In diesem Falle(Nr. 5) wird der Eintragungsschein von der Gemeindebehörde des neuen Wohnortes ausgestellt, wenn der Verzogene sich gehörig ausweist und den Grund für seinen Antrag auf Anfodern glaubhaft macht. Eine in der Eintragungsliste einmal abgegebene Unterschrift kann ebenso wenig zurückgenommen werden, wie bei einer Wahl die erfolgte Stimmabgabe zurückgezogen oder geändert werden kann. Die Eintragungsberechtigten haben sich auf Verlangen über ihre Person auszuweisen. Biersen, Dülken, Süchteln, den 12. Oktober 1929. Die Bürgermeister. Verschiebung der deutsch-französischen Saarverhandlungen? WTB. Paris, 11. Okt. Die interministerielle Kommission, die französischerseits eingesetzt ist, um die Saarverhandlungen vorzubereiten, hat heute nachmittag unter dem Vorsitz des Generalbergwerksdirektor Fontaine eine zweite Sitzung abgehalten, in der sie das Fortschreiten der Arbeiten der drei eingesetzten Unterausschüsse prüfte. Wie die Agentur Havas mitteilt, wäre es irrig, daraus die Schlußfolgerung zu ziehen, daß Schwierigkeiten entstanden seien, die geeignet sein könnten, die Eröffnung der deutsch-französischen Saarverhandlungen merklich hinauszuzögern. Immerhin scheint der anfangs ins Auge gefaßte Zeitpunkt des 16. Oktobers als Eröffnungsdatum aufgegeben werden zu müssen. Aber die unwesentliche Verzögerung, die auf dem umfassenden Charakter des zu lösenden Problems zurückzuführen sei, würde die Dauer von einigen Tagen nicht überschreiten. Die deutschfranzösischen Saarverhandlungen dürften nur um etwa eine Woche verschoben werden. Gegen die Beschäftigung deutscher Arbeiter in Frankreich. WTB. Paris, 11. Okt. Das Coty=Blatt„Ami du Peuple“ berichtet, es scheine, daß das Kriegsministerium beabsichtige, 27 Prozent der für die DefensivBeschäftigung an der französischen Östgrenze erforderlichen Arbeiten deutschen Arbeitern anzuvertrauen. Das würde also bedeuten, daß das Kriegsministerium die Absicht hat, diese Arbeiten auf Sachlieferungskonto durchführen zu lassen. Das CotyBlatt protestiert hiergegen und erklärt, wenn man deutsche Arbeiter beschäftige, dann öffne man der Spionage Tür und Tor. Das Vorgehen der preußischen Regierung gegen den Stahlhelm. Berlin, 11. Okt. Zu der Behauptung des zweiten Bundesführers des Stahlhelms, Oberstleutnant a. D. von Duesterberg, der preußische Minister des Innern, Grzesinski, habe bei seinem Vorgehen gegen den Stahlhelm mit Zustimmung des Reichskabinetts gehandelt, wird von unterrichteter Seite mitgeteilt, daß das Kabinett sich nicht mit der Angelegenheit beschäftigt hat. Der preußische Minister des Innern hat entsprechend den Bestimmungen sich lediglich mit dem Reichsministerium des Innern und dem Auswärtigen Amt in Verbindung gesetzt, und mit deren Einverständnis gehandelt. Zusammenstoß zwischen Stahlhelm und Reichsbanner. WTB. Breslau, 11. Okt. In der Nacht zum Freitag gegen 0,45 Uhr kam es auf dem Ring zu einer schweren Schlägerei und Schießerei zwischen Stahlhelm und Reichsbannerangehörigen. Es gab blutige Köpfe. Die Schüsse gingen fehl. Die Polizei verhaftete zwei Angehörige des Reichsbanners und einen Stahlhelmer. Maßregelung der Kattowitzer Zeitung. WTB. Kattowit. 11. Okt. Durch Verfügung der Kattowitzer Polizeidirektion ist dem verantwortlichen Redakteur der Kattowitzer Zeitung, Dr. Hoffmann, auf Grund des Preßdekretes das Impressum entzogen worden. Der Reichsarbeitsminister in Detmold. WTB. Detmold, 11. Okt. Reichsarbeitsminister Wissell weilte heute in Detmold, um nach seiner in der Reichsratssitzung vom 16. September gegebenen Zusage in persönlichen Verhandlungen die Frage einer umfassenden Fürsorge für die lippischen Wanderarbeiter zu beraten. In mehrstündigen Verhandlungen wurde der gesamte Fragenkomplex eingehend erörtert. In erster Linie handelt es sich um das Problem der Arbeitsbeschaffung und der dauernden Beschäftigung der Wanderarbeiter in Lippe selbst. Der Minister reiste am Abend nach Berlin zurück. Anerkennung des Papstes für eine deutsche Ausstellung im Vatikan. WTB. Stadt des Vatikans, 11. Okt. Der Papst richtete an Frau Katharina Schyse, die Gründerin und Vorsitzende der Vereinigung deutscher katholischer Frauen, ein Handschreiben, in dem er für den Erfolg der Ausstellung heiliger Paramente, die auf Initiative der Deutschen Frauenvereinigung in diesen Tagen im Vatikan veranstaltet worden war, warmes Lob ausspricht. Die bayrische Regierung und die Beschlüsse der Landesbauernkammer. WTB. München, 11. Okt. Die Pressestelle des bayrischen Staatsministerium teilt mit: Die bayrische Landesbauernkammer hat in ihrer letzten Vollsitzung zum Rentabilitätsprogramm der deutschen Landwirtschaft und zu der Notlage der bayrischen Landwirtschaft in einem Beschluß Stellung genommen, der der bayrischen Staatsregierung zugeleitet wurde. Die Angelegenheit wurde im Ministerrat eingehend erörtert. Es wurde beschlossen, den Notschrei der Landesbauernkammer der Reichsregierung zu übermitteln und die Anträge, für deren Durchsetzung die bayrische Staatsregierung schon bisher stets tätig gewesen ist, aufs entschiedenste zu unterstützen. Der bayrische Gesandte in Berlin wurde angewiesen, die Forderungen der Landesbauernkammer dem Herrn Reichskanzler persönlich zu unterbreiten und ihm den außerordentlichen Ernst der Lage eindringlich zu schildern. Mit größtem Nachdruck wird auf die besonderen bayrischen Wünsche verwiesen werden. Eine ungarische Feststellung. WTB. Budapest, 11. Okt. Angesichts der Prager Meldungen, wonach ungarische Grenzwachtleute in der Nacht auf den 9. Oktober die ungarische Grenze überschritten und den Anruf der tschechischen Zollgrenzwache mit Schüssen beantwortet haben sollen, wodurch ein tschechischer Grenzwachtmann verletzt worden sei, ist das ungarische Telegraphenkorrespondenzbüro von zuständiger Seite zu folgender Feststellung ermächtigt: Organe der ungarischen Zollwache oder anderer ungarischer Grenzwachen haben die ungarisch=tschechoslawakische Grenze ihrerseits an keinem einzigen Punkt überschritten. Von der den Grenzdienst versehenden ungarischen Zollwache oder anderen ungarischen Organen wurde nirgends von der Waffe Gebrauch gemacht. Daraus läßt sich schließen, daß, wenn ein an der ungarischtschechoslowakischen Grenze diensttuender tschechischer Grenzbeamter verwundet wurde, dies mit dem Vorgehen der ungarischen Zollwache oder einem anderen ungarischen Grenzbewachungsorgan in keinerlei Zusammenhang gebracht werden kann. Mietertagung in Dresden. Am 28./29. September ds. Is. tagte der große Reichs=Ausschuß des Bundes Deutscher Mietervereine e. V.(Sitz Dresden) in Dresden, um zu den Fragen der Mietpreisbildung und der Wohnwirtschaft Stellung zu nehmen, die demnächst die Parlamente beschäftigen werden. Auch die Beratungen über die Herbstwahlen, sowie über Bausparkassen und eine einzuführende Versicherung nahmen breiten Raum ein. Aus allen Teilen des Reiches wurden Klagen laut über die Höhe der Neubaumieten. Vom Bundesvorstand wurde dazu eine umfangreiche Tabelle vorgelegt, wie sich dort Miete und Einkommen gegeneinander auswirken. Mehrere hundert Städte haben darüber Material gebracht. Es soll sofort in einer umfangreichen Denkschrift verarbeitet werden. Weiter wurde beschlossen, Ende August 1930 den 25. Deutschen Mietertag und das 30jährige Bestehen des Bundes Deutscher Mietervereine e. V.(Sitz Dresden) in großzügiger Weise anläßlich der HygieneAusstellung in Dresden zu begehen. Das Ergebnis der mehrtägigen Beratungen wurde in nachstehenden Entschließungen festgelegt: I. Die Notwendigkeit, die deutsche Wohnungsgesetzgebung der Kriegs= und Nachkriegszeit in die Bahnen einer auf die Dauer bestimmten Regelung zu lenken, erkennen immer weitere Volkskreise. Selbst die Geschäftswelt(Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels) fordert jetzt in einer Denkschrift an den Reichstag gebieterisch den Mieterschutz für Gewerberaume. Die bisherige Notgesetzgebung hat sich als unzulänglich erwiesen. Der Bund Deutscher Mietervereine e. V. Sitz Dresden hat deshalb der Offentlichkeit den Entwurf zu einem Wohnungswirtschaftsgesetz vorgelegt, der geeignet ist, als Grundlage für unentbehrliche umfassende Neuregelung der deutschen Wohnungswirtschaft zu dienen. Die Mieterschaft erwartet vom Reichstag, daß er bei seinem Wiederzusammentritt im Herbst durch einen besonderen Antrag von der Reichsregierung die alsbaldige Vorlage eines Wohnungswirtschaftsgesetzes fordert. Bis zum Erlaß des neuen Gesetzes müssen die jetzt geltenden Notgesetze: Reichsmietengesetz, Mieterschutzgesetz, Wohnungsmangelgesetz unverändert aufrechterhalten bleiben. II. Der Preußische Wohlfahrtsminister, Herr Dr. Hirtsiefer, und Herr Staatssekretär Scheidt haben sich wiederum für eine Steigerung der Mieten bekannt, um aus der Steigerung Mittel für den Neubau zu gewinnen. Wir stellen das gänzlich Verfehlte dieser Betrachtungsweise fest: Höhere Mieten sind bei unserer Wirtschaftslage jetzt und auf absehbare Zeit gar nicht tragbar, denn sie könnten nur aus erhöhten Löhnen und Gehältern bezahlt werden, und zu einer solchen Erhöhung fehlen die Mittel. Selbst wenn aber die Mittel dazu vorhanden wären, würde damit nicht Geld für weiteren Neubau gewonnen, denn das Mehraufkommen würde von der selbstverständlich auch eintretenden Steigerung der Neubaukosten verschlungen. Lohnsteigerungen ohne Reallohnerhöhung bedeuten Inflation! III. Die Neubaumieten, die sich grundsätzlich den Altbaumieten anpassen mußten, haben statt dessen in zahlreichen Gemeinden eine Höhe erreicht, die nur noch für eine dünne Oberschicht der Bevölkerung wirtschaftlich tragbar ist. Der Bezug einer Neubauwohnung darf aber nicht das Vorrecht bessergestellter Kreise sein. Die Mieten in den Neubauten müssen vielmehr unter allen Umständen so gesenkt werden, daß sie auch für das bescheidene Einkommen der großen Masse des werktätigen Volkes tragbar sind. Die letzthin aufgestellte These„Wochenlohn gleich Monatsmiete" ist aus kulturellen und wirtschaftlichen Gründen entschieden zu bekämpfen. Die Darleiher öffentlicher Mittel müssen durch zinslose, nur mit einem bescheidenen Tilgungssatze belastete und entsprechend hohe Darlehen dafür sorgen, daß die Neubaumiete tragbar wird. IV. Die wachsenden Schwierigkeiten, für den unentbehrlichen Wohnungsbau die notwendigen öffentlichen und privaten Geldmittel zu beschaffen, fordern gebieterisch eine Verstärkung der Wohnungsmittel der Hauszinssteuer. Der dem Reichstage zur Beschlußfassung vorljegende Entwurf zu einem Gebäudeentschuldigungssteuergesetz bietet eine Möglichkeit dazu, falls der Reichstag den Gesetzentwurf entsprechend abändert. Unbeschadet der den maßgebenden Stellen hinlänglich bekannten grundsätzlichen Einstellung des Bundes Deutscher Mietervereine e. V.(Sitz Dresden) zum Gesetzentwurf, fordert der Bund beschleunigte Verabschiedung eines Gebäudeentschuldungssteuergesetzes durch den Reichstag, dabei einheitliche restlose Erfassung der durch Inflation und Hypothekenabwertung entstandenen Milliardengewinne der Hausbesitzer zur Förderung des sozialen Wohnungsneubaues. V. Der Bund Deutscher Mietervereine e. V.(Sitz Dresden) erblickt in den neuerlichen Bestrebungen mancher Gemeindeverwaltungen und Bauwirtschaftskreise, auch der Reichsforschungsgesellschaft für das Bau= und Wohnungswesen, auf immer weitere Verkleinerung der Raumabmessungen in den Kleinwohnungsbauten Abwege, die zu erneuter Zusammenpferchung der deutschen Familie führen. Trotz aller Wirtschafts= und Finanznöte ist der Typ der modernen Kleinwohnung, die ihrer Art nach nur als Durchgangswohnung für jungverheiratete oder als Wohnung für kinderlose alte Ehepaare oder Einzelpersonen in Frage kommen dürfte, als Familienwohnung entschieden abzulehnen. In der ausgeklügelten Zusammendrängung der Wohnungseinheiten ist ein kultureller und in seinen Auswirkungen auch wirtschaftlich bedenklicher Rückschritt zu erblicken. Das deutsche Volk braucht Wohnungen, in denen sich der Einzelne wohl fühlt und in denen er imstande ist, sich zum Nutzen der übrigen Wirtschaft entsprechend einzurichten und auszustatten. Die mißglückten Spekulationen amerikanischer Frauen. London, im Oktober. Die Frauenvereinigungen Nordamerikas sind nicht wenig erschrocken, als dieser Tage offiziell bekannt gemacht wurde, daß in den Vereinigten Staaten im vergangenen Jahre nicht weniger als dreihundert Millionen Dollar in mißglückten Spekulationen verloren gingen, in die sich Frauen eingelassen hatten. Praktisch, wie auch die weiblichen Amerikaner sind— das beweist ja schon die Tatsache, datz Frauen an der Börse spekulieren—, haben sie nicht erst mit Protesten dagegen geantwortet, daß die offizielle Stelle, welche die erwähnte Ziffer verlautbarte, so undelikat und so ungerecht war, die Verluste der von Frauen vorgenommenen finanziellen Transaktionen mitzuteilen und zu verschweigen, wie viele Millionen oder Milliarden die männlichen Amerikaner verspekuliert haben, sondern sich sogleich daran gemacht, die Frauen auf finanziellem Gebiet zu schulen. Das„Comitee for Womans Financial Education“ veranstaltete als Antwort auf die offizielle Verlautbarung eine Ausstellung, in der den Besucherinnen Gelegenheit geboten wird, den Bankbetrieb in allen seinen Formen und das Börsenwesen kennenzulernen. In dieser eigenartigen Ausstellung werden Kreditbriefe, Wechsel, Schecks usw. gezeigt und erläutert, wie man sich ihrer bedient, man wird ferner im Hypothekarwesen unterwiesen, über Realitätengeschäfte, Börsennotierungen, das Aktienwesen, Ehepakte, finanzielle Auseinandersetzungen und noch viele andere Dinge belehrt. Der Schlager der Ausstellung sind aber die Vorlesungen, die von Vertretern der Großbanken und sonstiger Finanzinstitute gehalten werden. Den Frauen wird von Männern dargelegt, wie man Geld verwaltet, wie man sein Vermögen am vorteilhaftesten anlegt, welch zahllose Verzweigungen das moderne Finanzwesen hat und welche Bedeutung dem Kredit heutzutage zukommt. Die Vorlesungen sind massenhaft besucht und keiner der Zuhörerinnen fällt es ein, sich gegen die Bevormundung durch die Männer aufzulehnen und die Frage aufzuwerfen, ob nicht auch schon einem der vortragenden Herren eine Spekulation fehlgegangen sei. Ihr Bestreben ist nur darauf gerichtet, sich gehörig auszubilden, um in der Verwaltung ihrer Gelder unabhängig von den Männern zu sein und mit mehr Erfolg spekulieren zu können. Die englischen Frauen dagegen, von denen auch nicht wenige in Finanz und Industrie tätig sind, richten gegenwärtig ihr Hauptaugenmerk auf die Politik. Seitdem eine Frau in der Regierung des britischen Reiches sitzt, Miß Bondfield, die das Arbeitsministerium leitet, träumen sie von der Möglichkeit, daß Großbritannien eines Tages von einem weiblichen Premierminister gelenkt werden wird. Sie diskutieren bereits sogar darüber, welche Frau wohl am geeignetsten für den Posten des Ministerpräsidenten wäre. Das Unterhausmitglied Miß Ellen Wilkinson hat in einem Artikel eine Betrachtung über diesen Gegenstand angestellt und ist zu dem Schluß gekommen, daß die konservative Abgeordnete Lady Iveagh, die Gattin des bekannten Biermagnaten, oder die Labourdeputierte Miß Susan Lawrence am ehesten berufen wäre, künftig an die Spitze der Regierung zu treten. Frau Snowden, die Frau des gegenwärtigen Schatzkanzlers, lehnt sie ab, weil diese nach ihrer Meinung besser beherrschen als leiten kann. Miß Wilkinson ist überzeugt, daß ein weiblicher Premierminister nicht schlechter seines Amtes walten würde als die Männer, die bisher auf diesem Posten standen, und daß kein einziger Mann mehr Aussicht hätte, wenn eine Frau sich ernstlich darum bemühen würde, die öffentliche Meinung für sich zu gewinnen. Heutzutage bringe jedoch noch keine Frau den Mut auf, sich um das höchste Amt im Lande zu bewerben und so werde die gegenwärtige Generation kaum einen weiblichen Premierminister sehen. Windhose über Staaken. WTB. Berlin, 11. Okt. Heute nachmittag gegen ½1 Uhr erhob sich über Staaken eine Windhose, die in dem Orte und seiner Umgebung große Verheerungen anrichtete. Sämtliche Dächer der Häuser Kurzer Weg 26 bis 28 und Lehrter Straße 1—37 sind zerstört worden. In der Schulz'schen Siedlung und in Neu=Staaken sind fast sämtliche Lauben umgeworfen und stark beschädigt worden. Auch in Neustaaken wurden die Dächer mehrerer Häuser abgedeckt. Ob auch Personen zu Schaden gekommen sind, ist bisher nicht festgestellt worden. Schwerer Verkehrsunfall. Drei Personen verletzt. WTB. Berlin, 11. Okt. Gegen 13 Uhr kam ein Autobus am Mühlendamm dadurch stark ins Schleudern, daß ein vor ihm fahrendes Privatauto plötzlich stoppte. Auf dem schlüpfrigen Asphalt war es dem Autobusführer nicht mehr möglich. den Wagen zu halten, sodaß dieser gegen die Bordschwelle schlug und einen Gaskandelaber umriß. Im gleichen Augenblick fuhr ein Straßenbahnwagen gegen das Vorderteil des Autobusses. Bei dem Zusammenstoß wurden der Autobusschaffner und zwei Fahrgäste zum Teil erheblich verletzt, sodaß sie in ein Krankenhaus übergeführt werden mußten. Ein weiterer Fahrgast kam mit leichteren Verletzungen davon. Selbstmordversuch eines Berliner Stadtinspektors. WTB. Berlin, 11. Okt. Wie erst jetzt bekannt wird, machte am 6. d. Mts. der Stadtinspektor Wilh. Will einen Selbstmordversuch, indem er sich die Pulsadern öffnete und den Gashahn aufdrehte. Er wurde im letzten Augenblick gerettet und dem Krankenhaus zugeführt. Will war wegen Verfehlungen im Amte vom Dienste suspendiert worden. Kirchenschändung durch Einbrecher. WTB. München, 11. Okt. In Neumarkt an der Rott ist heute nacht in der Klosterkirche St. Veit der gläserne Sarg des Heiligen Lucius erbrochen und ausgeraubt worden. Die Kirchenräuber haben die Verbindungsteile zwischen den Gebeinen der Reliquie entfernt und eine Krone, das Brustkreuz mit den Edelsteinen sowie kostbare Spitzen, die aus dem 16. Jahrhundert stammen, mitgenommen. Die Nimptscher Familientragödie. WTB. Nimptsch, 11. Okt. Das Motiv, das der bereits gemeldeten Schreckenstat des Rittergutsbesitzers von Schüz=Goldfus zugrunde liegt, ist in der Ueberschuldung des Besitzes zu suchen. Am zehnten dieses Monats waren außer großen Steuerschulden auch verschiedene Wechsel fällig. Der Besitzer konnte sich nicht mehr anders retten als durch den Versuch, das Gut zu verkaufen, wobei er aber verschwieg, daß das Gut überschuldet war. Aus diesem Grunde zerschlug sich auch im letzten Augenblick der Kaufvertrag. Das Gerücht, daß der Besitz am Donnerstag versteigert werden sollte, trifft nicht zu. Während die beiden alten Damen, die auf Besuch bei dem Besitzer weilten, sich außer Lebensgefahr befinden, besteht nach wie vor für die Ehefrau der Verstorbenen Lebensgefahr. Die Beerdigung findet am Dienstag statt. Der Verstorbene, der bereits in zweiter Ehe stand, genoß in Nimptsch und Umgebung das beste Ansehen. Die deutsche Filmindustrie zum Tonfilmkrieg. WTB. Berlin, 11. Okt. Von den in der Spitzenorganisation zusammengeschlossenen Verbänden des Filmgewerbes wurde zum Tonfilmproblem einstimmig eine Entschließung gefaßt, in der es heißt, von den deutschen Lichtspieltheaterbesitzern werde es für unmöglich erklärt, bei den jetzigen Preisen und Bedingungen den deutschen Theaterpark mit Tonfilm=Vorführungsapparaten auszustatten. Der durch die schlechte Konjunktur und die Lustbarkeitssteuer bedrückte Theaterbesitzer könne nicht Bedingungen eingehen, die aufgestellt sind auf Grund von Rekordeinnahmen an besonders günstigen ausländischen Plätzen mit allerbesten Tonfilmen. In dem Streit, der Tonfilm=Patentinhaber der Welt um den Geltungsbereich der Patente sei trotz vielmonatlicher Verhandlungen bisher kein Ergebnis erzielt worden. Jede Einengung des Rechtes, jeden nach irgend einem System hergestellten Tonfilm auf jeder beliebigen Wiedergabeapparatur vorführen zu dürsen, schmälere die Amortisationsmöglichkeit der Herstellungskosten, führe damit zu einer Hemmung der Produktion von weltmarktfähigen Qualitätstonfilmen und sei abzulehnen. Von den Patentinhabern sei die umgehende Anerkennung des erwähnten Austauschrechtes zu fordern. V350/29 reinigt Eßbestecke rasch, gründlich und hygienisch.- Vim kratzt nicht. Evangelische Gottesdienstordnung Viersen Sonntag, den 13. Oktober 1929(20. p. Trin.). 10 Uhr vorm.: Hauptgottesdienst. Pastir Totzeck. (Sammlung für das Ev. Magdalencjasyl Bethesda in Boppard und die Pastoralülfsgesellschaft für Rheinland.) 11¼ Uhr vorm.: Kindergottesdienst für Knaben und Mädchen. 12 Uhr mittags: Kirchentaufen. Freitag 8 Uhr abends: Vorbereitung ür den Kindergottesdienst. Vereine. (Die Vereinsstunden werden im Evangel Gemeindehaus, Königsallee 26. abgehalten.) Ev. Jungmädchen=Bund. Sonntag: 2½ Uhrnachmittags Vereinsstunde. Dienstag, 4½ Uhr nachm.. Jugendgruppe; 8 Uhr abends Handabeitsstunde. Donnerstag 8 Uhr abends Lautenstune. Evangel. Männer= und Jünglingsverein. Aenstag 8 Uhr abends Bibelstunde; Mittwoch 8 Uhr abends Posaunenchor. Freitag 8 Uhr abends Lautenstunde. Bibelkreis für Knaben. Mittwoch 8 Uhr eends B. K.=Stunde. Bibelkreis für Mädchen. Dienstag 6 Uhr bends M. B. K.=Stunde Abtlg. 4, 8 Uhr M. B. K.=tunde Abtlg. 2. Mittwoch 5½ Uhr nachm. M. B. K.=tunde Abtlg. 3. 8 Uhr M. B. K.=Stunde Abtlg. 1. Feitag 5 Uhr nachm. M.B.K.=Stunde Abtlg. 5. Blau=Kreuz=Verein. Sonntag 7 Uhr abendsBlaukreuzstunde. Kirchenchor: Montag 8 Uhr abds. Probe Frauen=Armenverein: Donnerstag 2½ Uhnachm. Arbeitsstunde. Evangelische Gemeinde Süchtel Sonntag, den 13. Oktober 1929. Stadtkirche: 9.30 Uhr Gottesdienst. 10.30 1r Kindergottesdienst. Pfarrer Pack. Anstaltskirche Johannistal. 11 Uhr Gotsdienst. Pfarrer Pack. Mittwoch: 5 Uhr Bibelstunde in Johnistal. Pfarrer Pack; 8 Uhr Jungmädchenbd im Pfarrhaus. Freitag: Jungmännerabteilung 8 Uhr is Pfarrhaus. Sontag, den 13. Oktober 1929. Waldniel: 9½ Uhr Gottesdienst. Brüggen: 8 Uhr Gottesdienst. Israelitische Gemeinde Viers. Gottesdienstordnung am Versöhnmstag: Sonntag 18.30 Uhr, Montag 8.30 Uhr. Ydigt am Sonntagabend. Viersener Versammlungskaleer. Zentralverband christl. Holzarbeiter. Zahlstelle Viersen. Heute Samstag feiert die Zahlstelle M.Gladbach ihr Silberjubiläum. Wirten, daß alle Mitglieder sich an dem Festabend imerkehrslokale„Gemeinwohl" M.Gladbach, Abteih 1, nach Möglichkeit beteiligen. Anfang 7 Uhr. Bekanntmachung der Stadt Usen. Der Provinzial=Wahlleiter zu Düsseld hat unter dem 8. Oktober 1929 eine Bekanntmachg betrefsend die Neuwahl des Provinzial=Langes der Rheinprovinz erlassen. Diese Bekanntmachung hängt zur Lemeinen Kenntnisnahme an dem Aushängebretki Stadt haus 1(im Flur) öffentlich aus. Viersen, den 12. Oktober 1929. Der Bürgermeister: gez. Dr. lles. * 7 WortblatKommt Westdeutschland zu einem Sieg über den Norden? Vorrunde um den D. F. B.=Pokal. West-Nord, Süd—Mittel und Südost—Berlin im Kampf. Von den sieben Landesverbänden des Deutschen Fußball=Bundes tragen am kommenden Sonntag 6 die Vorrunde um den Bundes=Pokal aus. Da der Baltenverband das Freilos für die Vorrunde gezogen hat, kommt er schon kampflos in die Zwischenrunde. Die Paarungen der Vorrunde wurden wie folgt vorgenommen: Dortmund: Westdeutschland— Norddeutschland. Magdeburg: Süddeutschland— Mitteldeutschland. Breslau: Südostdeutschland— Berlin. Ohne Zweifel nimmt das Treffen West— Nord in Dortmund das größte Interesse in Anspruch, besonders schon deshalb, weil Süddeutschland den Kampf gegen Mittel in Magdeburg nur mit einer dritten Garnitur aufnimmt. Schon in den letzten Jahren konnte man feststellen, daß der Süden den Pokalspielen nur noch geringe Bedeutung beimißt und so ist es auch diesmal wieder, was die Mannschaftsaufstellung klar und deutlich bezeugt. Brandenburg wird ch in Breslau von Südostbeutschland kaum den Sieg nehmen lassen. Also sieht man dem Kampf in Dortmund mit der größten Spannung entgegen. Mitteldeutschland und Brandenburg darf man als Sieger erwarten, dagegen bleibt die Begegnung in Dortmund mehr als ungewiß. Mitteldeutschland-Süddeutschland. Wie bereits erwähnt, entsendet der Süddeutsche Fußball=Verband zu diesem Vorrundentreffen in Magdeburg nicht seine stärkste Mannschaft. Sie stellt nicht einmal eine zweite Garnitur dar, sind es boch nur Spieler aus Mannheim und Karlsruhe, die mit Ausnahme von Zeilfelder gänzlich unbekannt sind. Mitteldeutschlands Mannschaft dagegen stellt das Beste dar, was im Augenblick zur Verfügung steht. Die Hauptstärke liegt im Sturm, in dem die Internationalen Gedlich und Hofmann mitwirken; zu ihnen gesellt sich noch der ehemalige westdeutsche Repräsentative Sackenheim, der in der VMBV.=Elf sein Debut gibt. In der Läuferreihe ragt der alte bewährte Kämpe Edy hervor. Sehr stark erscheint auch die Verteidigung. Wir glauben nicht, daß sich der Süden gegen eine solche spielstarke Elf durchsetzen wird, zumal nicht auf fremdem Boden. Die Mannschaften: Mittel: Schmidt; Geisler, Gloxin; Rödel, Edy, Berthold; Sackenheim, Helmchen, Gedlich, Hofmann, Paulsen. Süd: Jacob; Dern, Brose; Witt, Bretzing, Kaiser, Schäffner, Schwerdle, Zeilfelder, Pennig, Walz. Südostdeutschland-Brandenburg. In der schlesischen Metropole= Breslau, erwartet Südostdeutschland zum Pokal=Vorrundenspiel die Vertretung Brandenburgs, in der man die bekannten Spieler Ruch, Sobeck, Kirsey, Raue, Iwankowski u. a. vermißt. Trotzdem ist die Aufstellung sehr geschickt vorgenommen worden, so daß man zu der Elf volles Vertrauen haben kann. Die Stärke liegt in der Hintermannschaft, wo Götze im Tor steht und vor ihm die beiben starken Verteidiger Domscheid und Sienholz I ein schwer zu überwindendes Bollwerk darstellen. Der Südosten bringt eine stark zusammengewürfelte Mannschaft auf den Plan. Man sieht neue Leute in den Mannschaftsreihen, über deren Können wir nicht besonders unterrichtet sind. Sie wird sich allerdings nicht so leichten Kaufes ergeben, hat aber gegen Brandenburg kaum eine Siegeschance. Die Mannschaften: Südost: Hoffmann; Wolff, Boidt; Langer, Nitschke, Hanke, Neudorf, Stemoniwitz, Steuer, Blaschke, Leupert. Berlin: Götze; Domscheid, Sienholz I; Manke, Schulz, Normann; Schubert, Sienholz II, Bollack, Brink, Weinberg. Westdeutschland— Norddeutschland. Die unbestritten interessanteste Begegnung der Pokal=Vorrunde steigt am Sonntag in Dortmund auf der Kampfbahn„Rote Erde“. Beide Mannschaften aben sich schon in den Pokalspielen manchen harten trauß geliefert; und jedesmal waren die Ausgänge nur äußerst knapp. Vor zwei Jahren trennten sich beide Mannschaften in der Zwischenrunde nicht weniger als dreimal unentschieden. Im Vorjahr mußte die Ueberlegenheit der Berliner im Elberfelder Stadion anerkannt werden. Vielleicht ist uns diesmal das Glück besser hold. Beide Verbände haben ihre Vertretungen wie folgt nominiert: Westt Buchloh; Neumann, Weber; Flick, Gruber, Valentin; Straßburger, Czepan, Kuzorra, Salomon, Kreß. Nord: Blunck; Beier, Risse; Stölting, Ludwig, Hofmann; Lienau, Wiedmayer, Horn, Wolpers, Güner. Der Norden hat seine Hauptstärke wieder in der Hintermannschaft. Blunck, Beier und Risse stellen ein schwer zu überwindendes Hindernis dar. An ihr werden auch die meisten Angriffe scheitern. Die Läuferreihe ist ebenfalls sehr stark, besonders hervortrete hier der Kieler Ludwig. Im Sturm fehlt der alte Internationale Tull Harder, der aber durch seinen Klubkameraden Horn in etwa ersetzt ist. Seine Nebenspieler sind ebenfalls ausgezeichnete Könner von ihnen ist Wiedmaier der bekannteste. In der westdeutschen Elf finden wir ebenfalls einige neue Kräfte. So steht in der Verteidgiung neben Weber der Schalker Neumann, sowie in der Läuferreihe Valentin, ebenfalls von Schalke 04 und im Sturm der Aachener Alemanne Salomon. Die übrigen haben alle schon des öfteren ihre Qualitäten in der Verbandself bewiesen. So Buchloh im Tor und Weber in der Verteidigung. Flick und Gruber haben sich bisher stets glänzend verstanden. Man muß abwarten, wie sich Valentin mit diesen versteht. Im Sturm finden wir seit langer Zeit mal endlich wieder die beiden ausgezeichneten Schalker Stürmer Czepan und Kuzorra. Straßburger, Salomon und Kreß werden schon das nötige Verständnis mitbringen, das für eine einheitliche Gesamtleistung nötig ist. Allerdings wird es dem westdeutschen Sturm nicht leicht gemacht. Die Hintermannschaft des Nordens kann als international bezeichnet werden. Trotzdem sind die Chancen nicht ganz hoffnungslos. Mit etwas Glück ist ein Sieg nicht ausgeschlossen; es besteht aber auch Möglichkeit, daß sich beide Parteien wieder unentschieden trennen. Bis jetzt alles beim„Alten“. Kann Bonner F.=V. den Rheydter Sp.=V. schlagen? Rheinbezirk. Hatte man erwartet, daß der 6. Oktober eine kleine „Umwälzung“ im oberen Gebilde der Tabelle der Sonderligisten bringen würde, so war alles vergebens. Im Gegenteil scheint es, daß es weiterhin so bleiben wird. Wenn auch die Aachener Alemannen am Sonntag in Köln nicht die Leistungen gezeigt haben, die man ihnen„vorauspredigte“, so ist hier allerdings das ungünstige Wetter zu erwähnen; letzten Endes sind es auch alles nur Menschen, die auf dem Rasen in Aktion treten und keine Maschinen, die jedem Hindernis zu trotzen haben. Das ungewohnte Gelände dürfte es wohl nicht gewesen sein. Einer, der Meister werden will, muß überall spielen können.— Stabiler scheint uns hier der Bonner FV. zu sein. Die Leute aus der Musenstadt sind in der diesjährigen Saison einfach nicht wiederzuerkennen. Es scheint, daß man sich auch„den Verhältnissen der Zeit" angepaßt hat und alte„Traditionen"(lies auf ieg folgt Niederlage) fallen läßt. Die Bonner haben ihre bisherigen Spiele zu glatten Siegen gestalten können.„Wenn das so weiter geht...“ Wer hätte sich das vom BFV. geträumt...? Des einen Freud' ist des anderen Leid'— werden sich der Rheydter Sp.=V., Sülz 07 und die übrigen „Kollegen" in der Sonderklasse sagen. Es kann halt nicht jeder immer gewinnen— ein schwacher, aber verständlicher Trost. Des Rheydter Sp.=V. Siegeszug scheint gebrochen zu sein. Auch bei Tura Bonn weiß man nicht, wo man dran ist. Sülz spielt, wie es gerade in Laune ist und der Mülheimer SV. ist das große Fragezeichen. Die übrigen scheinen sich schon damit abgefunden zu haben, daß die unteren Tabellenplätze auch belegt werden müssen... Derjenige, der für Sonntag wieder einige Ueberraschungen erheischen will, soll sich lieber einen anderen Sonntag aussuchen. Doch halt! Ein Blick in das Spielprogramm des 13. Oktober läßt einem den Atem anhalten, denn der Rheydter Sp.=V. empfängt zu Hause den Bonner FV. Fußball ist nun einmal Glückssache. Es wird schon werden. Rheydt könnte sich zwar durch einen Sieg auf den 3. Platz setzen, Alemannias Aussichten würden immer besser... und Bonn? Doch jetzt genug von diesen Kombinationen, die Theorie wird jedoch immer wieder von der Praxis besiegt. Sehen wir uns das Programm des Sonntag an: Blau=Weiß Köln— Sülz 07. Trotz Brückeneinweihung herrscht in Köln gewissermaßen Hochbetrieb. Zwei Spiele finden statt, von denen dieses Treffen wohl am meisten interessiert. Sülz muß den Blau=Weißen ebenfalls einmal einen Besuch im schon sprichwörtlich gewordenen Linbenthaler„Kessel“ abstatten. Trotz des schlechten Abschneidens der Sülzer Swatoschelf in den letzten Spielen ist an einem Siege der Mannschaft nicht zu zweifeln. Eins sei jedoch in die Wagschale geworfen: Sülz darf mit dem Gegner nicht„spielen" und einige Spieler, hier sei besonders an Torwart Schmitz und Richartz gedacht, dürfen ihre Mätzchen vom vergangenen Sonntag nicht anwenden, sonst.. wird man schon beide Punkte abgeben müssen. Blau=Weiß bringt nicht mehr die Durchschlagskraft vergangener Spiele auf, ist aber doch noch für jeden Verein ein Hindernis, wenn man es so macht, wie vorhin erwähnt. Die Swatoschelf ist für Sonntag unbedingt als die stärkere anzusehen und wird einen Sieg erringen, allerdings nicht in Kanter. Borussia M.Gladbach— VfR. Köln rrh. Durch den Sieg des VfR. am letzten Sonntag gegen den Rheydter Sp.=V. ist diese Mannschaft stark in den Vordergrund gerückt und hat wohl manchen Vereinsvorsitzenden zum Nachdenken Anlaß gegeben. Denn auf Rheydter Boden hatte man dieser Elf keine Siegeschance gegeben. Soll es den Borussen gleichfalls so ergehen wie dem Spielverein? Ausgeschlossen ist es keineswegs. Borussia bewies gegen Blau=Weiß, daß das Können des Vorjahres noch nicht erreicht ist. Sie müssen sich gegen den VfR. schon zu einer anderen Leistung aufschwingen, um alle zwei Punkte zu ergattern. Ein Unentschieden ist hier wohl eher am Platze. Mülheimer SV.— SC, M.Gladbach. Die Mülheimer Rot=Weißen zeigten am vergangenen Sonntag gegen Tura ein sehr gefälliges Spiel, in dem sich vor allem der vorzügliche schußgewaltige kleine Mittelstürmer Wiggemeyer wieder hervortat, der wieder in Form zu sein scheint. Gladbach hatte redlich Mühe, gegen Viktoria knapp 2:1 zu gewinnen(allerdings konnte Mülheim gegen Viktoria nur unentschieden spielen— es war aber zu Beginn der Saison). Nach der augenblicklichen Form beider Mannschaften zu urteilen, wagen wir einen knappen Sieg der Mülheimer zu tippen. Rheydter Sp.=B.— Bonner FV. Nach Rheydt dürften wohl die Augen aller ballinteressenten des Rheinbezirks gerichtet sein, denn hier steigt das„große Ding“. Für die Bonner steht von dem Ausgang sehr viel auf dem Spiel. Eine Niederlage bedeutete für sie„nähere Bekanntschaft mit den Verfolgern“... Die Fußballvereinler haben sich ein neues System zugelegt, das ihnen auch Erfolge einzubringen verspricht, wie aus den bisherigen Spielen zu ersehen ist. Das langsame Kombinationsspiel und„dribbeln“ findet man in dieser Mannschaft noch selten, sondern... es herrscht ein frischer Zug in der ganzen Elf. Wird Rheydt Bonn schlagen können? Diese Frage beschäftigt alle Interessenten. Rheydts Siegeswillen und Durchschlagskraft scheint vorüber zu sein(siehe Niederlagen gegen Tura 5:1 und VfR. 2.3). Die Schwarz=Weißen müssen schon alles auf eine Karte setzen, um zu gewinnen. Zu einem Siege für Rheydt können wir uns aber nicht entschließen, sondern geben diese Chance eher den Bonnern. Ein Unentschieden ist auch nicht ausgeschlossen. Bonner TB.— Viktoria Rheydt. Von den Bonnern weiß man nicht, was man von ihnen halten soll. Zu Hause haben sie zwar selten enttäuscht, während sie braußen stets hohe Niederlagen zu erhalten pflegen. Für Sonntag sind die Chancen für Bonn natürlich gute, denn Viktoria wird auf Bonner Boden dem Gegner wohl kaum dazu in der Lage sein, eine Niederlage beizubringen. Wir erwarten einen glatten Sieg des Platzvereins. Kölner HC.— Düren 08. Die Kölner haben in der diesjährigen Saison besher sehr unglücklich gekämpft. Trotz einiger guter Kräfte hat man mehrere Spiele verloren. Es sei jedoch erwähnt, daß die Gegner stets keine geringen waren.— Der Dürener SC. 03 hat auch in diesem Jahre noch nichts besonderes gezeigt. Die einzigsten zwei Punkte, die sie sich eroberten, waren die im Spiel gegen Viktoria Rheydt. Da das Spiel in Köln=Klettenberg steigt, wo die Kölner sehr gut eingespielt sind, ist ein knapper Sieg der Kölner zu erwarten. Niederrheinbezirk. Der Niederrhein=Bezirk wartet nur mit zwei Punktekämpfen auf, die aber beide recht interessant zu werden versprechen. Wenn das Programm also auch nur gering ist, so ist die Qualität eine bessere. Allerdings haben die Spiele keinen entscheidenden Einfluß auf den Tabellenstand. Es wird noch alles schon beim Alten bleiben können. Duisburg 08- SpBg. Oberhausen. Der Gast ist durch Spielerabwanderung sehr geschwächt, was auch durch die vergangenen Spiele klar zum Ausdruck kam. Auch morgen werden sie wohl kaum auf Punktegewinn rechnen können, wenn die Hochfelder nur einigermaßen in Form sind. Spielv. Meiderich— Preußen Krefeld. Meiderich muß schon das ganze Können einsetzen, wenn den ausgezeichnet in Form befindlichen Gästen aus der Seidenstadt das Nachsehen gegeben werden soll. Der Tabellenführer Deutz in Viersen. Rheinbezirk. Der letzte Meisterschaftssonntag brachte wieder einige Ueberraschungen und es ist zu erwarten, daß auch am kommenden Sonntag solche nicht ausbleiben. Wider Erwarten vermochten einige Vereine Punkte zu sammeln, woran man nicht gedacht hatte. Biersen vermochte gar in Alsdorf zu gewinnen, Rhenania unterlag Odenkirchen, der Kölner SC. büßte gegen Bergheim beide Punkte ein, Germania Düren und Dürener Spielverein gewannen ebenfalls... allerdings fielen auch einige interessante Treffen aus. Wie es scheint, wird es auch hier weiterhin sehr lebhaft bleiben. Die 11 Spiele des Sonntags sind dazu angetan, wiederum einigen Vereinsvorsitzenden lange Gesichter zu bereiten. Es spielen: Gruppe 1: SC. Dohr— Kölner SC. 99(Peters), Die Kölner Sportklubler boten am vergangenen Sonntag in Bergheim eine große Enttäuschung. Trotzdem bort Kirmes war, verlor man mit 2:0, ein nicht gerade rühmendes Omen! Der Geaner des Sonntags ist auch nicht zu unterschätzen. Er stellt auf eigenem Gelände stets ein gefährliches Hindernis dar. Wir lassen das Spiel ofsen. Wickrath— Igd. Bergheim(Schallenberg). Wickrath empfängt am Sonntag Igd. Bergheim. angt an Ueber dieses Spiel könnte man verschiedene Erwä gungen ergehen lassen. KSC. verlor gegen Bergheim; spielte aber mit SC. Aachen unentschieden. Wickrath spielte ebenfalls mit Aachen unentschieden. Soll gar ein Sieg der Bergheimer in Sicht sein, die damit beträchtlich nach vorne kämen? Da Wickrath Austragungsort ist, ist dies sehr gewagt.— Jugend Düren— Kölner CsR.(Niederau), Für die Kölner keine zahme Angelegenheit. Man muß schon alle Register des Könnens ziehen, um zu gewinnen. Gruppe 2: Kellersberg— Rheydt 08(Lessenich), Das wichtigste Treffen ist zwischen 08 Aachen und Viktoria, das am vergangenen Sonntag ausgefallen ist. Wir können nicht umhin, den Kölnern die besten Chancen zu geben, da sehr gut hielten. sie in den letzten Spielen sich FV. Godesberg— Odenkirchen 07(Berning), Godesberg wird sich auch zuhause mit einer Niederlage abfinden müssen, denn Odenkirchen scheint gut in Fahrt zu sein. SC. B.=Gladbach— Germania Düren(Teemann), In B.=Gladbach werden die beiden Punkte dem dortigen Sportklub nicht zu nehmen sein. Germania Düren wird hieran auch nichts ändern können. Ingend Kalk— Rhenania Köln(Farber) vorm. Jugend Kalk— Rhenanen Köln wird ein hartes Treffen, das die Rhenanen knapp für sich entscheiden dürften. BsB. 08 Aachen— Viktoria Köln(Willems). Kellersberg dürfte zuhause über Rheydt 08 triumphieren. Gruppe 8: Viersen—Deutzer Sportverein Zum ersten Male stellt sich ein ganz Fremder der hiesigen Sportgemeinde vor, ein Vertreter der Hochburg Köln. Bisher noch ungeschlagen, hält Deutz die Tabellenspitze inne und wird bestimmt nicht gewillt sein, diese auf leichtsinnige Weise preiszugeben. Es steht demnach ein rassiger Punktekampf zu erwarten, der auf beiden Seiten mit größter Wucht durchgeführt werden wird. Nicht unverdient hält Deutz die Spitze, da die bisher errungenen Siege einwandfrei und von keiner Zufälligkeit abhängig waren. Allerdings ist gegen die stärksten Gegner der Gruppe 8 bisher noch nicht angetreten worden, sodaß ein absoluter Kräftevergleich bisher nicht möglich ist. Immerhin lassen die übereinstimmenden Berichte der Presse den Schluß zu, daß eine Elf nach Viersen kommt, die vollständig ausgeglichen und ausgezeichnet eingespielt ist und die gerade durch diese Harmonie bislang nicht besiegt werden konnte. Bevorzugt wird meist ein halbhohes Spiel und zwar unter Benutzung aller Vorteile dieses Systems. Ganz gefährlich ist der Sturm, der sich weniger auf Finessen, als auf beherzten Torschuß versteht. Die Läuferreihe ist kaum mehr als Durchschnitt, ist aber insofern gejährlich, als sie sich im Augenblick vom offensiven zum befensiven Spiel umzustellen vermag. Diese rasche Erfassung der Sachlage verleiht der Elf jenen Zug quecksilberner Beweglichkeit, die bald in einer Verstärkung des Sturmes, bald in einer Unterstützung der Verteidigung ihren Ausdruck findet. Der Lorwart ist gut. Welche Aussichten hat nun der Platzverein gegen einen derartigen Gegner? Nachdem am vergangenen Sonntag die Hiesigen gegen die technisch beste Mannschaft der Gruppe, einen zwar knappen, aber burchaus verdienten Sieg erfochten haben, dürfen sie den kommenden Dingen mit Zuversicht entgegen sehen. Vielleicht verlohnt sich heute ein genaueres Eingehen auf die einzelnen Mannschaftsteile in der Aufstellung des vergangenen Sonntags. Das Hintertrio mit Bender im Tor und Weyers und Wersch in der Verteidigung bürfte wohl die stärkste Besetzung sein, die Grün=Weiß z. Zt. aufzustellen vermag. Wenn sich die Leistung des Vorsonntags, die selbst die einseitig eingestellten Zuschauer begeisterte, wiederholt, dann dürfte selbst dem wuchtigsten Flankenspiel der Gäste die Spitze abgebrochen werden. Die Läuferreihe in der Besetzung Weynands, Sieben, Ferfers mag zwar durch Umstellung und Verwendung von Krahnen und Reiff eine Verstärkung erhalten. Jedoch hat sich Reiff in Alsdorf auf dem Posten des Rechtsaußen derart glänzend bewährt, daß man ihn auch in Zukunft auf dieser wichtigen und äußerst exponierten Stelle belassen möge. Sein Nachbar Steffes wird, wenn er sich auf seinen früheren Torhunger besinnt, keine Hoffnung zuschanden werden lassen. Die Besetzung des Mittelstürmers mit Zander ist u. E.— wenigstens hoffen wir es ganz zuversichtlich— nicht endgültig. Wenn wir auch zugeben müssen, daß Zander in Alsdorf ausgezeichnete Leistungen vollbrachte, so dünkt uns doch, daß er auf dem Posten des Linksaußen noch besseres leisten wird. Warum das Gute nicht mit dem Besseren vertauschen? Hat er nicht schon auf diesem Posten ganz entsprechende Leistungen verzeichnet? Wir sehen den Grund nicht ein, warum das damalige Experiment nur eine Episode bleiben soll! Stiegen als Halblinker ist der rechte Mann am rechten Orte. Noch bleibt, da wir den Linksaußen durch Zander in bester Obhut wissen, der Posten des Mittelstürmers. Wenn man auf die oben angedeutete Verstärkung der Läuferreihe durch Krahnen verzichtet— eine Verzichtleistung, die wohl verantwortet werden könnte— dann dürfte man diesen alten Routinier ohne Sorgen als Mittelstürmer aufstellen. Weniger Kampf mit dem Mann, raschere Ballabgabe und Krahnen sollte seiner Aufgabe vollauf gewachsen sein. Bisher hat Grün=Weiß mit Tabellenersten wenig Federlesens gemacht, wie uns die Spiele gegen Viktoria, Union(!), Rheydt 08 usw. zeigten. Wird es am Sonntag die Hoffnungen erfüllen? Keine Unterschätzung des Gegners, aber auch keine Scheu vor dem großen Namen und die Rechnung wird fehlerlos sein, da die Hiesigen das technisch vollkommenere System pflegen. Troisdorf— Alsdorf(Opladen), Troisdorf hat gegen Alsdorf eine gute Chance, zumal es auf eigenem Gelände nicht leicht zu bezwingen ist. Aachen 05— Dürener SpB.(Verboschet). Auch der Dürener Spielverein dürfte am Sonntag weiter in der Lage sein, zu Punkten zu kommen. Gegen Aachen 05 wird mans schon schaffen. ??? Kaldenkirchen! Niederrheinbezirk. Nach den„Amtlichen Mitteilungen“ vom 9. Oktober ist der Sportklub Viktoria Goch noch nachträglich der 1. Bezirksligaklasse Gruppe B zugeteilt worden. So gerne man der alten, überall beliebten Viktoria den Aufstieg gönnt, so muß das verspätete Avancieren doch einigermaßen wundernehmen. Man findet eben nicht sogleich eine Erklärung dafür, weshalb man in der Klever Gruppe gleich fünf Vereine hat aufsteigen lassen.— In der Folgezeit werden wir über die Spiele der Gocher Viktoria an dieser Stelle berichten. Wer spielt morgen? V. f. L. Krefeld— Kaldenkirchen. Leider sind unsere Befürchtungen in Erfüllung gegangen: Die Grenzler haben auf eigenem Platze die erste Niederlage einstecken müssen. So heldenhaft sie sich auch gegen den Grafschafter Spielverein aus Moers zur Wehr setzten,— es langte nicht zum verdienten Unentschieden. Und morgen stehen sie vor einer neuen schweren Aufgabe. Der V. f. L. Krefeld wird mit 3 Spielen und 6 Punkten in der Tabelle geführt, ein Beweis für seine momentane gute Form. Die Grenzler kranken immer noch an einem zu weichen und schußschwachen Sturm. Wenn sie im Laufe der nächsten Wochen hier keine besseren Leute einstellen können, so werden sie sich darüber klar sein müssen, daß sie mit den Favoriten aus Krefeld und Moers auf die Dauer keinen gleichen Schritt halten können. Die Verteidigung ist erstklassig. Beweis: 3 Spiele, 2 Gegentore. Morgen stößt der Sturm der Kaldenkirchener auf eine tüchtige Halbreihe mit einem sehr guten Mittelläufer. (Müller). Wenn es nicht gelingt, diese Läuferreihe zu durchbrechen, dann wird alle Arbeit in den hinteren Reihen fruchtlos bleiben. Mit einem unentschiedenen Ausgang dieses Treffens, also mit einem Punkt, müßten die Kaldenkirchener im Moment mehr als zufrieden sein. Lintfort— Kleve 03. Die Lage der Lintforter fängt allmählich an trostlos zu werden. An eine 1:7=Packung gegen die „wiedergeborenen“ Rheinhausener hätte denn doch keiner gedacht. Wenn es ihnen auch morgen im Spiele gegen die Klever Bewegungsspieler noch nicht gelingen sollte, zu Punkten zu kommen, dann darf man ihnen keine Aussichten auf einen auch nur mittelmäßigen Tabellenplatz einräumen.— Die Klever zeigten in den letzten Spielen(trotz der vorsonntäglichen Niederlage gegen Rasensport Mülheim) eine ziemlich gute Form. Wenn sich die Lintforter morgen nicht zu erheblich besseren Leistungen aufraffen, dann nehmen die Bewegungsspieler die Punkte mit zur Schwanenstadt. Rasensport Mülheim— Speldorf. Die Rasensportler haben am letzten Sonntag in Kleve einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Sie haben eine ausdauernde Mannschaft mit einer schnellen und harten Spielweise.— Die Speldorfer sind, trotz des tüchtigen Torwarts Buchloh, über mittelmäßige Leistungen nicht hinausgekommen. Sie werden auch morgen auf dem fremden Gelände in Mülheim das kürzere Ende ziehen. Oder kommt das Treffen wegen Mitwirkung des Torwarts Buchloh in der W.=.S.=V.=Mannschaft nicht zustande? Rheinhausen— Goch. Die Gocher Viktorianer gaben am vergangenen Sonntag ihr Debüt auf eigenem Platze. Es langte auch gleich zu einem wenn auch knappen Siege. Mit 4:3 Toren behielten sie über die unglücklich kämpfenden Speldorfer die Oberhand.— Morgen nun haben die Leute aus der Butterstadt einen ungleich schwereren Stand. Der Rheinhausener Spielverein hat alle Erwartungen, die man auf ihn gesetzt hatte, am letzten Sonntag im Spiel gegen Lintfort übertroffen. Siebenmal trafen seine wendigen und schußfreudigen Stürmer ins Schwarze. Die Mannschaft scheint sich endlich gefunden zu haben. Sie wird aus, morgen die Gocher ohne Punkte heimwärts schicken. Germania auf gefährlichem Gelände. Rheinbezirk. Nach einem Sonntag Pause nimmt morgen der Spielbetrieb in Gruppe 5 wieder seinen Fortgang. Auf der ganzen Linie setzt der Betrieb ein. Kein Verein ist verschont geblieben, denn gar vorsorglich muß mit den Terminen umgegangen werden. Werfen wir einen Rückblick auf die drei hinter uns liegenden Meisterschaftssonntage, so muß gesagt werden, daß sich die alten Zweitklassigen wieder an die Spitze drängen. Klar in Führung liegen Germania Viersen, Union Rheydt und Giesenkirchen. Torverhältnisse wie 24:2, 21:1 und 16:2 sprechen eine dentliche Sprache. Es werden wohl noch einige Vereine hinzukommen, welche den Angriff auf die Spitze wagen. Aber wir glauben heute wohl schon sagen zu dürfen, daß die drei Genannten die Führung weiter behalten werden. Die Giesenkirchener wären beinahe um ihre guten Aussichten gekommen. Aber es hat nochmals gut gegangen. Der Sachverhalt war kurz folgender: Vom Fußballklub Schwarz=weiß Giesenkirchen waren bei Gelegenheit einer Festlichkeit in dem Vereinslokal, wo er schon mehr als zwei Jahre verkehrt, sieben Spieler vom Wirt nach einer Auseinandersetzung des Lokales verwiesen. Am nächsten Tage, Sonntags, versuchen die Sieben nun doch mit dem Wirt zu einer Aussprache zu kommen. Dieser verweist die Spieler jedoch abermals des Lokales und fordert einen gerade im Restaurant anwesenden Gendarmen auf, diesem Verweis noch besonderen Nachdruck zu verleihen. Resultat: Anzeige wegen Hausfriedensbruch und Landfriedensbruch gegen die Sieben. Der Zufall will, daß es sich um sieben Spieler der 1. Mannschaft handelt. Der Bürgermeister von Giesenkirchen, der gleichzeitig Vorsitzender des Zweckverbandes für Leibesübungen ist, beruft eine dringende Sitzung ein und erwirkt den Ausschluß des FC. SchwarzWeiß aus dem Zweckverband! Doch damit nicht genug. Gleichzeitig ergeht eine Anzeige an den Rheinbezirksvorstand in Köln, der zwecks Verhandlung den Ingendreferenten Herrn Coenen aus Düren nach Giesenkirchen entsendet. Doch blieben die Verhandlungen fruchtlos, vielmehr ging eine Anzeige weiter an den Verbandsvorstand, der denn über die sieben Spieler Spielverbot verhängte solange, bis die gerichtliche Entscheidung getroffen sei. Das konnte unter Umständen lange währen, weshalb Herr Fußballsachberater Amrath, Rheydt, die Zurückstellung der Spiele des FC. Schwarz=Weiß Giesenkirchen bis nach diesem Zeitpunkte erwirkte. Nunmehr hat sich in Giesenkirchen die breite Oeffentlichkeit mit dem„Fall“ beschäftigt und nahm sogar am Donnerstag abend in einer öffentlichen Versammlung hierzu Stellung. Herr Amrath hat inzwischen dem Verein die Mitteilung geben können, daß die Disqualifikation der Spieler wieder aufgehoben wurde, sodaß Giesenkirchen ebenfalls am Sonntag seine Spiele wieder austragen kann. Sieben Leute aus einer Mannschaft herausnehmen, heißt die Mannschaft zerschlagen und dazu darf es, selbst wenn der „Fall" so schwerwiegend sein sollte, nicht kommen. Nun müßte auch die Zurücknahme der vorliegenden Anzeigen noch möglich werden. Hofsen wir, daß es möglich ist. Geistenbeck— Germania Viersen. Auf dem Platz in der Nähe des Bahnhofes Odenkirchen wird wohl das interessanteste Treffen ausgetragen. Zwei Namensvetter, die sich schon mehrfach gegenüberstanden, streiten morgen um den Ertrag der Punkte. Wem werden sie zufallen? Die Geistenbecker Elf, welche unter dem Training des Herrn Blinten vom Rheydter Spielverein steht, geht wohlgerüstet in den Kampf. Betrachtet man jedoch die bisherigen Spiele, so muß man die Feststellung machen, daß die Mannschaft ihr bestes Spiel während der ersten Halbzeit führt, um dann aber in Schönheit zu sterben. Der Pol der Elf ist der Mittelläufer Zimmermann, der sich auf seine Hinterleute Warden und Tieves in der Verteidigung, sowie Kamps im Tor schon verlassen kann, aber dafür doch seine Not mit der Fünferreihe hat. Geistenbeck hat versucht, durch Neueinstellung junger Spieler gerade diesen Mannschaftsteil zu verstärken, was ihnen jedoch nicht ganz gelungen sein dürfte. Für den Gegner heißt es also namentlich an Zimmermann vorbei zu kommen und dann in geschicktem Zuge die Festung Warden=Tieves=Kamps zu erstürmen. Das Ergebnis des Meisterschaftsspieles Union Rheydt auf dem Geistenbecker Platz mag den Beweis erbringen, daß es einer Germania=Elf, die über gute Besetzung aller Mannschaftsteile verfügt und von dem ausgezeichnetsten Kampfgeist und Siegeswillen beseelt ist, gelingen muß, ebenfalls die Punkte zu erkämpfen. Allerdings hat auch das Gelände seine Tücken. Doch ist Germania schon gewohnt, sich auch hierin zurecht zu finden. Mit einigen Toren Unterschied wird nach hartem Ringen der Sieg den Germanen wohl zufallen. Wickrathberg— Erkelenz. Obwohl die Gäste sich sehr unbeständig in ihrer Spielweise zeigten, wird es doch den überaus schwachen Wickrathbergern wohl nicht möglich werden, selbst auf eigenem Platz die ersten Punkte einzuheimsen. Wevelinghoven— Lürrip. Auch Wevelinghoven verfügt nicht über die nötige Stoßkraft, den Gegnern Punkte zu nehmen. Erst recht nicht Lürrip, die einen eindeutigen Sieg landen können. Preußen Gladbach— Giesenkirchen. Wenn die Giesenkirchener Elf nicht unter den oben geschilderten Vorfällen doch etwas gelitten hat, braucht sie den Gegner, selbst auf fremdem Platz nicht recht zu fürchten. Wir halten die Schwarzweißen stark genug, einen knappen Sieg zu landen. Borussia Dahl— Rheindahlen. Man hat hier schon mit dem Gelände des Gastgebers zu rechnen. Wenn es auch schwer fallen soll, Rheindahlen im Sturm zu erobern, neigt doch der Sieg zu Dahl. Orken— Union Rheydt. Gegen Union gewinnen, heißt für Orken schon ein Kunststück. Die Erfolge Unions waren bisher so überzeugend, daß auch die schwächeren Platzherren sich beugen werden. Süchtelns schwerer Gang nach Hüls. Niederrheinbezirk. Der Wettergott machte am letzten Sonntag einen dicken Strich durch das sorgsam aufgestellte Programm der 2. Klasse. Schon am Vormittag wurden sämtliche Spiele durch die zuständige Gauinstanz„abgeblasen". Und das war recht so. Keine Verbandsinstanz handelt verantwortungsloser als die, welche auch bei schlechtem und schlechtestem Wetter spielen läßt und dadurch die Gesundheit der Spieler aufs höchste gefährdet. Und wie mag wohl das Waten durch den Morast der aufgeweichten Plätze auf solche Leute wirken, die uns und unsere Bewegung nicht„in ihr Herz eingeschlossen" haben?— Am morgigen zweiten Oktobersonntag beginnt der Tanz um die Punkte auf der ganzen Linie von neuem. Es spielen: Hüls— Süchteln 05. Die Sintflut der vergangenen Woche veranlaßte die Verantwortlichen im Gauausschuß Krefeld, alle Meisterschaftsspiele abzublasen. Damit hat die Führung bewiesen, daß ihr die Gesundheit der Spieler höher steht, als die Hetze um die Punkte. Daß sich gegen Mittag das Wetter aufhellte und auf den festeren Plätzen das Spielen zuließ, war nicht vorauszusehen. Was soll nun morgen werden? Noch peitschen Sturmwind und Regen Feld und Flur und am behaglichsten ist es hinter dem warmen Herd. Geht es morgen den Unbilden der Witterung zum Trotz in den Kampf, oder bleibt der Heißhunger nach Sensationen weiter ungestillt? Süchteln 08 macht die am vergangenen Sonntag„ins Wasser gefallene“ Reise nach Hüls. Was über dieses Treffen zu sagen bleibt, stand in dem Berichte des letzten Samstags zu lesen. Die Blauweißen fahren mit kompletter Mannschaft. Betont sei nochmals, daß zähes Durchstehen des Kampfes mehr als technisches und taktisches Können für den Sieg ausschlaggebend ist. Biktoria Krefeld— Österath. Die junge Ligamannschaft der Viktorianer aus Krefeld wird immer noch mit null Punkten im Kontobuch der 2. Bezirksklasse geführt. Morgen hat die Mannschaft den gerade bei ihr unverkennbar großen Vorteil des eigenen Geländes und des bekannten Publikums. Das könnte vielleicht ausschlaggebend für das Ergebnis des Spieles gegen Österrath sein.— Die Österather können noch nicht so recht in Schwung kommen. Sie haben erst ein Meisterschaftsspiel gegen Spiel und Sport Krefeld (Ergebnis 2:1 für Spielsport)) ausgetragen, haben also noch keinen Punkt. Morgen werden sie sich auf dem kritischen Anrather Gelände schon tüchtig zur Wehr setzen müssen, sonst ist nichts zu erben. Schiefbahn— Oedt. Den sieggewohnten Schiefbahnern haben die Rhenanen aus Kempen einen kleinen Dämpfer aufgesetzt. Auf ihrem eigenen Platze mußten sich sich den Thomasstädtern mit 2:4 Toren beugen.— Oedt will versuchen, dem einen Pluspunkte morgen zwei weitere hinzuzufügen. Das wird nur dann gelingen, wenn sie sich von den draufgängerischen Schiefbah nern nicht überrumpeln lassen. Nur striktes Festhalten an der eigenen Spielweise und ausdauerndes Durchstehen bis zum Schlußpfiff kann zum Erfolge führen. Möglicherweise teilen sich die Kontrahenten in„Ruhm" und Punkte. Kempen— St. Tönis. Die Rhenanen aus Kempen sind in voller Fahrt. Sie verfügen über eine Mannschaft, die zwar keine überragenden Kräfte in sich birgt, die aber alle Posten mit gut durchgebildeten Spielern besetzt hält.— Der morgige Gegner aus St. Tönis ist allerdings auch nicht von Pappe. Er legt weniger Wert auf die Demonstration eines mit technischen und taktischen Feinheiten durchsetzten Spieles, als auf die Erreichung des Erfolges auf dem kürzesten Wege und um jeden Preis. Im Angriff der St. Töniser überragt die rechte Flanke, die dauernd„unter Bewachung“ gehalten werden muß. Wir glauben, daß die Punkte in der Thomasstadt bleiben. Spiel und Sport Krefeld— Lobberich. Der vergangene Sonntag hat uns leider die gewünschte Aufklärung über die Spielstärke der Lobbericher nicht gebracht, denn auch das Spiel Rasensport Krefeld— Lobberich fiel der Witterung zum Opfer. Morgen gehen die punktelosen Weißblusen einen schweren Gang. Spiel und Sport ist auf seinem eigenen Platze immer sehr gefährlich gewesen. Wenn die Sportklubler allerdings in ihrer noch kürzlich gezeigten„Pokalform“ sind, dann brauchen sie den Platzverein nicht zu fürchten. Die Lobbericher müssen sich darüber klar sein, daß der Verlust des Spieles sie in eine wenig beneidenswerte Lage bringt. Der voraussichtliche Sieger in diesem Spiele ist nicht leicht zu nennen. Es wird einzig und allein von der Tagesform der Gäste abhängen, ob sie dem starken Gegner die Punkte abringen werden oder nicht. Die Gauklassen Gruppe M.Gladbach. In der 1. Ganklasse haben Korschenbroich und Windberg bisher die besten Spiele geliefert und stehen ungeschlagen an der Spitze. Was uns interessiert, ist der Stand des FC. Helenabrunn. Die neuerstandene, noch etwas junge Mannschaft, war in den ausgetragenen Spielen vom Pech verfolgt und verlor recht unglücklich. Ihr Pluskonto weist nur zwei Punkte auf, die sich hoffentlich doch bald erhöhen werden. Neuwerk— Korschenbroich. Der derzeitige Tabellenführer beim Tabellenletzten. Neuwerk hat nicht mehr den richtigen Dreh und wird ihn auch gegen Korschenbroich nicht finden können. Klinkum— Hehn. Die Spielweise beider Kontrahenten dürfte ausgeglichen sein. Wenn nicht der Platz entscheiden soll, könnte es leicht ein Unentschieden geben. Baal— Wegberg. In Baal hingen früher die Trauben sehr hoch. Jetzt scheint das anders geworden zu sein. Ohne zu überzeugen, wurden die bisherigen Spiele erledigt. Dazu kommt auch morgen noch Wegberg...! Neersbroich— Sportfreunde. Ueber bessere Ausdauer dürfte der Gast verfügen. Vielleicht wird ihm auch ein knapper Sieg gelingen. Mennrath— Helenabrunn. In unerforschten Landen sucht die junge Helenabrunner Elf morgen Punkte zu ergattern. Der Gastgeber ist uns so unbekannt, daß wir ihm kein Prädikat ausstellen können. Immerhin hoffen wir aber den Gast stark genug, die Punkte zu holen. 2. Gauklasse: Niersgruppe. Hier führt Waldniel, dem es nicht zu behagen scheint, in der Gruppe noch Spiele austragen zu müssen. Recht so, die Spielweise verdient einen Aufstieg, und den wollen die tapferen Waldnielee sich erkämpfen. melden... nicht rosig. Die Paarungen könnten auch auf die Führung der Tabelle Einfluß haben: gelingt es dem Spielverein Borst, Fischeln zu besiegen, ist die Führung schon in anderen Händen. Halten wir uns die Treffen einmal vor Augen: Lank— Bockum. Der Platzverein hat es verstanden, nach einem Verlustspiel sogar dem bezeichneten Favoriten Grefrath eine Niederlage beizubringen. So wird es ihm auch morgen nicht allzu schwer fallen, die nur mit Niederlagen bedachten Bockumer zu überfahren. Somit werden die Punkte wohl in Lank aufgespeichert werden. Fischeln— Vorst. In diesem Treffen ist zu beweisen, wer die Tabelle anführen darf. Fischeln steht durch reichlich Glück begünstigt vorerst an erster Stelle. Wir glauben aber nicht fehl zu gehen, wenn wir den Vorstern einen Sieg zutrauen. Dülken 1.— Fußballklub 1910 Oppum 1. Zum M.=Spiel muß Dülkens 1. nach Oppum, um sich dort dem Fußballklub 1910 zu stellen. Nach den bisherigen Erfahrungen hat man den Gastgeber als eine Ueberraschungsmannschaft zu betrachten, die weniger Wert auf spielerische Feinheiten legt, sondern die Meisterschaftsspiele nur von einer Seite betrachtet: Punktekampf. Die Mannschaft versteht zu kämpfen und sie war bisher immer ein gefährlicher Gegner, besonders für eine junge und weiche Mannschaft, wie sie der Gast darstellt. Versteht es Dülken, dem Gegner ein weitmaschiges Flügelspiel aufzudrängen, so wird es bestimmt als Sieger den Platz verlassen. Würde man sich jedoch dazu verleiten lassen, auf die Spielweise des Gegners einzugehen, so bangt uns noch um den Ausgang. Den Läufern können wir nur empfehlen: Ball am Fuß und flach zuspielen, sofort abgeben und reichlich die Außen bedienen. Unter Voraussetzung dieser Spielmethode tippen wir für Dülken als einwandfreien Sieger. Willich— Grefrath. Die Blau=Weißen aus Grefrath haben bei Beginn der Serie einen unglücklichen Start gemacht. Sollten sie sich auf das frühere Können besonnen haben, dürfte das Spiel noch nicht entschieden sein. Saame Broich=Peel— Waldniel. In Peel wird es morgen zu einem erneuten Kantersieg kommen. Die Peeler Elf hat noch nicht überzeugen können. Auch das eigene Gelände dürfte nicht ausschlaggebend werden. Reichsbahn Gladbach—Eltag. Dürselen— Herrath. Arsbeck— Beeck Ganklasse, Gruppe Krefeld. Weiter rollt der Lederball im Punktekampf der Ganklasse Kreseld. Wenn schon am Sonntag die Spiele alle wegen der Witterung ausfielen, so sind auch die Aussichten für morgen Sportverein Union Breyell— Sportv. Sittard. Mit diesem Treffen wird wohl das ersehnteste der ganzen Serie zum Austrag kommen. Sind es doch in Breyell stets spannende und faire Spiele gewesen, die beide Mannschaften austrugen. Nur ganz eigenartig berührt es, daß Sittard noch kein Spiel dort verloren hat, obschon Breyell in keiner Weise schlechter war. Dies ist nun kein Grund für die Sittarder Mannschaft, jetzt schon in den Besitz der Punkte sich zu denken. Breyell hat genau wie auch Sittard einige Neueinstellung eninnerhalb der Mannschaft vornehmen müssen. So ist bei Breyell vor allem der Torwartposten, der neu besetzt worden ist. Hiermit ist jedoch keine Verschlechterung, sondern eine Verbesserung der Mannschaft eingetreten. Sittards Mannschaft hat einige Sonntage pausen müssen und dürften nun alle ausgeruht sein, um morgen wieder Sieg Stur auf wir beim tard Spie men. Brer rum ein der B Gari Man dem Man Meis Zuri scha dar p t ver pur heu Di die sam des wird Kre 10 9 9 3n ste te zi ge m M Ti de sei au ar be sid ne B 8 ga fer le de at e arta der einmal zu beweisen, daß es in Breyell nur ein Siegen gibt. Allenthalben ist bekannt, daß auch der Sturm, sonst das Schmerzenskind der Mannschaft, auf dem Breyeller Gelände in Form ist. Sehen wir morgen Sittards Mannschaft in der Blüte wie beim letzten Meisterschaftsspiel, so braucht es in Sittard niemanden zu bangen für den Ausgang des Spieles. In diesem Treffen wird es darauf ankommen, wer die große Ausdauer mitgebracht hat. Breyell, die anfangs versuchen, den Gegner zu überrumpeln, fallen schon in der zweiten Halbzeit dem eigenen Tempo zum Opfer. Und das muß Sittards Mannschaft zu denken geben, in den ersten Anstürmen wachsam zu sein, um dann selbst die Führung zu übernehmen. Das nötige Begleite fehlt ja namentlich in Breyell der Mannschaft nie. Dies wird auch morgen der Fall sein. Abfahrt: 13½ Uhr ab Vereinslokal. 27 F re Untere Mannschaften. eSportv. Sittard 2.— Sportv. Grefrath 2. Zum zweiten Meisterschaftsspiel tritt die zweite Garnitur abermals auf eigenem Gelände an. Die Mannschaft hat ein etwas anderes Gesicht gegenüber dem ersten Spiel bekommen. Leider konnte sich die Mannschaft am Sonntag nicht einspielen, da das Meisterschaftsspiel gegen den FC. Süchteln wegen Zurückziehung der Mannschaft von den Meisterschaftsspielen ausfallen mußte. Aber auch ohne dem dars man hoffen, daß die Mannschaft einen anderen Zusammenhang zeigt als gegen Lobberich. Das Spiel beginnt vorm. 10½ Uhr. FC. Helenabrunn— Sportv. Sittard 1. Igdm. Hiermit kommt Sittards Jugend einer Rückspielverpflichtung nach. Ueber Spielbeginn und Treffpunkt erfahren die Jugendlichen alles Nähere am heutigen Abend auf der Monatsversammlung. Dülken 2.— FC. Süchteln 2. Dieses Meisterschaftsspiel fällt aus, da der Gegner seine 2. Mannschaft von den M.=Spielen zurückgezogen hat. Wir möchten dann von dieser Stelle nochmals auf dieram kommenden Donnerstag stattfindende Ver sammlung hinweisen. Der Schiedsrichterobmann des Krefelder Gaues, Herr Lehrer Hülsmeier, wird einen Vortrag über Fußballtaktik usw. halten. F. C. Süchteln 03 e. V. Die 2. Mannschaft trifft um 11 Uhr auf die gleiche Elf des FC. Dülken in Dülken. Wir hoffen, daß die gut aufgefrischte blauweiße Streitmacht— wenn auch ohns Punkte— so doch mit einem Siege heimkehrt. Die 3. Garnitur fährt zur Seidestadt, um sich den Krefelder Preußen zu stellen. Hier wird auch beste enwehr eine Niederlage nicht verhindern können. Kempen treffen sich die alten Herren mit den tanen. Die Süchtelner konnten manchen Erfolg igen, und auch in Kempen werden sie wohl nicht zu schlagen sein. Hoffentlich bleibt es eine zahme Sache. Auch die Jugendmannschaften kommen in Aktion. Die Gegner sind im Aushang bekanntgegeben Heute abend findet im Vereinsheim Jürgens die Monatsversammlung statt. Mit zahlreichem Erschei nen der Mitglieder wird gerechnet. Jugend=Pflichtspiele. Jugend: Preußen— Grün=Weiß, Abfahrt hr Auto Steffes. Waldniel— Waldhausen. 1b=Jugend: Windberg— Grün=Weiß. Abfahrt 16 Uhr Straßenbahn. 2a=Jugend: Preußen— Grün=Weiß. Abfahrt 9 Uhr Auto Steffes. 2b=Jngend: Windberg— Grün=Weiß. Abfahrt 9 Uhr Straßenbahn. Die Punktekämpfe gehen weiter... Trotz des Pokalvorrundenspieles in Dortmund zwischen West= und Norddeutschland erfährt der Mei sterschaftsbetrieb in Westdeutschland kaum eine Unterbrechung, da nur im Niederrhein= und Ruhr=Bezirk einige Spiele ausfallen, während in den übrigen Bezirken auf der ganzen Linie um die Punkte weitergekämpft wird. Im Bergisch=Märkischen Bezirk sind zum ersten Male alle zehn Vereine in Tätigkeit. B. V. 04 hat Turu Düsseldorf zu Gast und müßte nach den guten Leistungen der letzten Sonntage die Punkte einheim sen können.— Ob der DSC. 99 die Spielsportler aus Elberfeld zu schlagen vermag, steht auf einem anderen Blatt, da die Gäste den besseren Angriff ha ben, der auch schließlich den Ausschlag geben dürfte. — Fortuna Düsseldorf steht in Barmen gegen die SS. Barmen vor keiner leichten Aufgabe und wird sich sehr anstrengen müssen, um dort keine unange nehme Ueberraschung zu erleben.— Schwarz=Weiß Barmen trifft mit dem noch ungeschlagenen VfL. Benrath zusammen, eine Begegnung, deren Ausgang offen ist. Das gleiche gilt auch von dem Treffen Eller 04- Ratingen 04, das den Gastgebern viel leicht einen knappen Sieg bringen wird. Am Mittelrhein gab es in den ersten Spielen recht kräftige Ueberraschungen, ohne die es auch wohl kaum am Sonntag abgehen wird. Zwei ebenbürtige Rivalen sind der TV. Mayen und die Sp.=Vgg. Andernach. Neuwied hat gegen Neuendorf kaum eine Chance, während Elz auf heimischem Terrain dem SC. Koblenz 00/02 sehr gefährlich werden kann. Der Spitzenführer Engers erwartet den SC. Neuenahr, dem man kaum eine Chance geben kann, daß er die Punkte mit nach Hause nehmen wird. Im Ruhrbezirk fallen die ursprünglich angesetzten Spiele Horst=Emscher— Schalke 04 und Alemannia Dortmund— Altenessen aus, während das Treffen Schwarz=Weiß Essen— MBV. Linden als Privatspiel durchgeführt wird. Was von dem Spielplan noch übrig bleibt, interessiert weniger. Germania Bochum kann Essen 99 mit etwas Glück schlagen, während Schalke 96 gegen Castrop 02 wohl den kürzeren ziehen wird. Das einzige Spiel des Westfalen=Bezirks führt Teutonia Lippstadt mit dem VfL. Osnabrück zusammen. Die Osnabrücker hielten sich am letzten Sonntag gegen Arminia Bielefeld sehr gut und müßten auch mit den Lippstädter Teutonen glatt fertig werden. Das Programm des Südwestfalen=Bezirks verzeichnet folgende Spiele der ersten Klasse: Lichtenplatz— Hagen 72, Hagen 11— Gevelsberg, HemerHerdecke, Hüsten— Jahn Werdohl und VfR. Siegen — Germania Mudersbach. Zwei Punktekämpfe finden im Hessen=HannoverBezirk statt. Sehr herausgemacht haben sich die Kasseler Hermannen, die auch gegen Hessen 09 vor einem weiteren Erfolge stehen. Auch Göttingen 09 wird sich wohl kaum gegen die technisch besseren Kurhessen aus Marburg durchsetzen können. „Tag der Meisterschaften" in Dortmund. in der Westfalenhalle. Nachdem die Rheinlandhalle in Köln vor acht Tagen den Beginn der Großboxsportsaison eröffnet hat, kommt auch die Westfalenhalle, Westdeutschlands größte Sporthalle, mit ihrem ersten Boxsportprogramm heraus. Am 13. Oktober soll die Premiere sein, für die ein sehr geschickt zusammengestelltes Programm gesichert ist. Adre Picard hat sein Eröffnungsprogramm als den„Tag der Meisterschaften“ aufgezogen. Es kommen insgesamt vier Meisterschaften zur Durchführung; diesmal sind es nicht die „schweren Leute", sondern man hat sich durchweg mit den kleineren Gewichten zufrieden gegeben, ein Schritt, der zwar gewagt, aber trotzdem Erfolg zu bringen verspricht. Nehmen wir die Meisterschaft im Bantamgewicht zuvor: Meister Ziemdorf hat gegen seinen Herausforderer, Karl Schulze=Magdeburg, seinen Titel zu verteidigen. Schulze, der bisherige Meister im Fliegengewicht, steht hier vor einer sehr schweren ufgabe, doch soll er nach den neuesten Trainingsberichten in sehr guter Form sein. Beide haben genügend Routine, und werden über die 15 Runden standhalten. An einen k. o. dürfte wohl kaum zu denken ein. Wir sehen in Schulze den knappen Punktsieger. Franz Dübbers=Köln, der den Titelverteidiger Paul Noack=Berlin zum Titel gefordert hat— aber letzterer wegen zu geringer Börse verzichtete— hat gegen den qualifizierten Bewerber Gohres=Duisburg anzutreten. Dübbers bewies noch bei seinem Kampf in Köln, daß er zurzeit gut in Schuß ist und keinen Gegner in Deutschland seiner Klasse zu fürchten braucht. Gohres konnte zuletzt in Berlin nicht besonders gefallen und wird sich wohl der größeren Routine des Kölners sowie dessen Schlagkraft beugen müssen. Eine k. o.=Niederlage Gohres wäre nicht ausgeschlossen. Weltergewichtsmeister Seifried=Bochum hat in diesem Jahre zum zweiten Male seine Krone zu verteidigen, und zwar wiederum im Kampf gegen den Saarbrücker Otto Lauer. Beide standen sich bei der Premiere des Berliner Sportpalastes gegenüber, wo aber Lauer wegen eines unglücklichen Tiefschlages disqualifiziert werden mußte. Trotzdem hat die DBB berechtigtes Einsehen gehabt und Lauer nochmals die Chance gegeben, um die Meisterschaft zu kämpfen. Die Chancen für einen Sieg sind für den Saarbrücker sehr gut. Er ist jünger wie sein Gegner, hat einen guten Kampfstil, dazu ist er im Schlag nicht zögernd. Der Bochumer, der sich in der letzten Zeit einem sehr ernsten Training unterworfen hat, wird selbstverständlich versuchen, mit Macht den Titel zu behalten. Kann er seine Nervosität in den ersten Runden gut überwinden, dann dürfte der Kampf offen sein. Bei Lauers Angriffslust ist jedoch mit einem Siege des Saarbrückers zu rechnen, in dem wir den neuen Meister sehen. Jakob Domgörgen greift ebenfalls nach der Meisterkrone im Leichtgewicht. Der Titelhalter dieser Klasse, Reppel=Herne, wurde leider im Training so erheblich verletzt, daß er seinen Titel nicht verteidigen kann. Domgörgen wird somit gegen Hainisch stehen, der vollkommen untrainiert in den Kampf geht. Schon aus diesem Grunde geben wir dem Kölner Domgörgen eine Chance auf den Titel, die er gegen Reppel nicht so leicht gehabt hätte. Der bisherige Amateurmeister im Mittelgewicht, Skibinski=Bochum, tritt erstmalig als Berufsboxer in den Ring. Als Gegner ist der Belgier De Keyser verpflichtet. Skibinski muß schon sein ganzes Können zeigen, um zu gewinnen, denn die Belgier haben noch nie enttäuscht. Europameister Genon geschlagen. Roth entthront seinen Landsmann. Der belgische Europameister im Weltergewicht, Alfred Genon, mußte am Mittwochabend abermals seinen Titel aufs Spiel setzen und abgeben. Nachdem er vor kurzem den Franzosen Lafftneur im Titelkampf schlagen konnte, fand er am Mittwoch in seinem Landsmann Gustav: Roth seinen Bezwinger. Nach Ablauf des 15=Runoenkampfes wurde Roth zum Punktsieger erklärt und kam somit in den Besitz des Europameistertitels. Nipper Pat Daly k. o. Im Stadionklub zu London standen sich am Mittwochabend der englische Federgewichtsmeister Johnny Cuthbert und der auch in Deutschland bestens bekannte englische„Wunderknabe“ Nipper Pat Daly in einem 12=Rundenkampf gegenüber. Nipper, dem man große Chancen auf den englischen Titel gab, mußte zum ersten Male eine empfindliche Schlappe einstecken. Cuthbert befand sich wieder in ausgezeichneter Verfassung, war dem knapp 17jährigen überlegen und schlug ihn schließlich entscheidend. Finnische Amateurboxer unterliegen in Stettin. Der Boxklub Helsingfors trug am Mittwochabend auf seiner Deutschlandtournee seine ersten Kämpfe in Stettin aus. Die Finnen weilten mit einer kompletten Mannschaft vom Fliegen= bis zum Schwergewicht beim Stettiner Boxklub, der mit einer durch die beiden Berliner Volkmann und Sabottke verstärkten Mannschaft antrat. Die Finnen waren durchweg kräftige Gestalten, waren aber den Einheimischen technisch nicht gewachsen. Sämtliche Kämpfe brachten Punktentscheidungen. Gesamtergebnis 12:4 für Stettin. Handball im Gau M.Gladbach. Sportklub M.Gladbach— Grün=Weiß Biersen. Zu ihrem zweiten Meisterschaftstreffen müssen die Grün=Weißen nach M.Gladbach zum Sportklub. Nach dem einwandfreien Sieg über Grevenbroich steht zu hoffen. auch dem morgigen Gegner einen Sieg abkämpfen zu können. Abfahrt 1,20 Uhr mit Straßenbahn. Spielverein Rheydt Grevenbroich. Viktoria— Borussia M.Gladbach. Leichtathletik. Turati befiehlt Weltrekord! Der saschistische Parteisekretär Mussolinis, hat dem italienischen Hürdenrekordmann Facelli in einem Telegramm seine Anerkennung für den Rekordlauf über 400 Meter Hürden mit 52,4 Sekunden am vergangenen Sonntag ausgesprochen und ihn gleichzeitig aufgefordert, demnächst einen neuen Weltrekord, den bekanntlich der Amerikaner Taylor mit 52 Sek. hält, aufzustellen, bezw. einen neuen Rekordversuch zu unternehmen. Ungarn— Italien abgesagt. Der für kommenden Sonntag zwischen Italien und Ungarn nach Genua vereinbarte LeichtathletikLänderkampf findet nicht statt. Ungarn hatte um eine Verlegung auf den 27. Oktober gebeten, jedoch erklärte der italienische Verband damit nicht einverstanden zu sein, so daß nunmehr der Länderkampf ganz ausfällt. Tennis. Karel Kozeluh schlägt Richarz. Der tschechische Berufsspielerweltmeister, Karel Kozeluh, stellte in Brooklyn sein großes Können abermals unter Beweis, wo er den Amerikaner Richarz abermals zu schlagen vermochte. Das Ergebnis lautete: 6:8, 3:6, 6:8, 7:5 für Kozeluh. Aus der Deulschen Turnerschaft Auswahlturnen zur Aufstellung der Rheinlandmannschaft im Kunstgeräteturnen gegen Westfalen, am Sonntag, dem 20. Oktober in der Turnhalle des Biersener Turnvereins 1848. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus! Das am übernächsten Sonntag stattfindende Auswahlturnen verspricht ein großes Ereignis zu werden, vor allem sicherlich auch ein Werbemittel für unser gutes, altes deutsches Geräteturnen, der eigentliche Kern des Jahn'schen Turnens. Es werden die Tüchtigsten erscheinen und um die Ehre streiten, das Rheinland im Kunstgerätekampf zu vertreten. Für die Kampfrichter wird es nicht leicht sein, die Besten zu ermitteln, denn gerade das Geräteturnen hat in den letzten Juhren im Rheinland einen gewaltigen Aufschwung genommen und wird die Elite ein Turnen zeigen, welches auf einer gewaltigen Höhe stehen wird. Vorturnerstunde. Am morgigen Sonntag findet in der Turnhalle des Viersener Turnvereins 1848, Gereonstr., nachmittags 3 Uhr, eine Bezirks=Turnerinnen=Vorturnerstunde statt.(Leitung: Oberturnwart Knepperges). Besonders werden die Turnerinnen Viersens und diejenigen Damen, die sich für Gymnastik und Turnen interessieren, hierzu fredl. eingeladen. Turnerschaft Lürrip— Turnerschaft Süchteln. Am Sonntag treten die Vereine zum ersten Meisterschaftsspiel an. Die Lürriper sind den Süchtelnern schon aus früheren Spielen bekannt, da sich beide Vereine schon oft, sowohl zu Meisterschafts= als auch Gesellschaftsspielen gegenüber gestanden haben. Beim Punktekampf im vergangenen Jahre blieb die Turnerschaft Lürrip im ersten Spiel Sieger, jedoch beim zweiten mußten sie sich mit einem Punkt zufrieden geben. Sollten die Süchtelner mit demselben Eifer spielen, den sie in den letzten Gesellschaftsspielen gezeigt haben, so darf man wohl auf den Ausgang des Spieles gespannt sein. Das Spiel findet vormittags ½11 Uhr in Lürrip statt. Abfahrt der Süchtelner punkt 9 Uhr per Auto ab Platzen. 25 km Lauf des Turners Sehr, Dülken. Am morgigen Sonntag wird der Langstreckenläuser Sehr vom Turnverein„Eintracht“ sein diesjähriges Training mit einem offiziellen 25 km Lauf beenden. Der Lauf findet morgens 10½ Uhr auf einer 1000 m langen Rundbahn im Stadtgarten in Dülken statt. Handball im Niederrheinischen Grenzgan. Der Wettergott hatte es am vergangenen Sonntag fertig gebracht, die Spiele restlos ausfallen zu lassen. Wenn auch Sonntag kein besseres Wetter zu erwarten ist, so darf man doch annehmen, daß die Plätze einigermaßen spielfähig sind. Wenn es aber wieder regnet und stürmt, ist es besser, daß die Verantwortlichen Einsicht walten lassen und die Spiele nicht erst anpfeifen. Es sind zu erwarten: TB. Lobberich— Eintracht Dülken. Lobbericht steht vor einer schweren Ausgabe. Hier muß sich die Stabilität der Aufstellung beweisen. Voraussetzung ist, daß Dülken komplett antritt und eine gute Tagesform mitbringt. Dann ist an einen Sieg der Eintrachtler nicht zu zweifeln. Allein, mit den Lobberichern ist nicht gut Kirschenessen. Sie sind beim Kampf um Sieg und Punkte stets voll bei der Sache und kämpfen zäh bis zum Schluß. Ein ebenso spannendes Treffen steigt in Vorst, wo gegenüberstehen: TV. Vorst— Turnerschaft Grefrath. Hier auch nur annähernd den Sieger vorauszubestimmen, ist unmöglich. Grefrath hat sich bedeutend verbessert und wurfgewaltige und flinke Stürmer herausgebracht. Vorst hat wieder umgesattelt und jüngere Kräfte eingesetzt. Es ist möglich, daß sie sich dem schnellen Tempo nicht anpassen können. tur eine klare Einstellung auf den Erfolg und zielbewußte Aufbauarbeit kann zum Erfolge führen. Den Ausgang lassen wir offen. Die bessere Tagesform dürfte für das Endergebnis entscheidend sein. Die A=Klasse spielt in Dülken: Dülken 8.— Germania Süchteln 1. Nach der katastrophalen Niederlage, die die Germanen am Vorsonntage von Dülkens 2. Elf empfingen, darf man gespannt sein, wie sie sich der 3. Vertretung der Eintrachtler gegenüber präsentieren. Man darf wohl hier mit einem Siege der Dülkener rechnen. Einen Torregen gibts aber wohl wieder bei der Begegnung. Eintracht 2.— Vorst 2. Die Vorster haben, soviel bekannt, noch kaum nach der Sperre gespielt und sind nun in jedes Training. Man wird Arbeit genug haben, die NiederlagsQuote nicht zu hoch werden zu lassen. Vorturnertag in Dülken. Zu einer ganztägigen Vorturnerstunde versammeln sich am Sonntag morgen 9 Uhr in der Dülkener Turnhalle sämtliche Vorturner, Turnwarte, Ingendwarte und Volksturnwarte. Dieser Herbstvorirnertag ist besonders für den Hallenbetrieb wertvoll und wird neue Anregungen geben. Bei den letzten Vorturnerstunden soll es vorgekommen sein. daß Gauvereine überhaupt nicht vertreten waren. Am Sonntag muß es anders sein; denn sonst ist es kaum denkbar, daß beim Winterhallenturnen am 24. November in Kaldenkirchen die Uebungen„sitzen“. Es ist also der dringende Wunsch der Gauturnwarte, daß die Gauvereine so zahlreich wie nur eben möglich vertreten sind. Ganspielausschutzsitzung in Lobberich. Besondere Umstände haben die Abhaltung dieser Sitzung notwendig gemacht. Dieselbe findet am Samstag, dem 12. Oktober, nachmittags 5 Uhr, im Lokale Beckers in Lobberich statt. Deutsche Ingendkraft Verband für Leibesübungen in den katholischen Vereinen Der morgige Sonntag gibt den Sportlern in der DIK. wieder ihren gewohnten Ruhetag; eine Ausnahme macht lediglich die Staffel Koblenz—Köln, die aus Anlaß der Brückeneinweihung in Köln von der DIK. gelaufen wird. Rettung eines deutschen Dampfers. WTB. Stockholm, 11. Okt. Der Stockholmer Dampfer„Wargo“ rettete gestern den deutschen Dampfer„Planet", der in den Schären steuerlos umhertrieb. Der Dampfer„Planet“ war auf Grund geraten und hatte dabei einen Steuerbruch erlitten. Das Schiff wurde nach Oskarshaun eingeschleppt. Diebstahl in der Madrider Nationalbibliothek. In der Madrider Nationalbibliothek ist vor kurzem ein Diebstahl von mehr als 50 Originalblättern von Dürer und Rembrandt entdeckt worden. Ein Angestellter der Bibliothek und ein Wächter wurden verhaftet. Die Schuld wird einer mangelhaften Organisation der Beaussichtigung beigemessen. Vorläufig fehlt jede Spur von den entwendeten Kunstwerken. Bekanntmachung der Gemeinde Leuth. Steuererhebung. Zur Erhebung der fälligen Grundvermögens=, Hauszins= und Gemeindesteuern wird hiermit Termin anberaumt: für Leutherheide auf Mittwoch, den 16. Okt. 1929, nachmittags von 2½—4 Uhr, bei Thürlings; für Leuth auf Donnerstag, den 17. Oktober 1929, nachmittags von 2—4 Uhr, im Bürgermeisteramt. Die nach dem Termine verbleibenden Rückstände werden kostenpflichtig beigetrieben. Leuth, den 11. Oktober 1929. Die Gemeindekasse: Müllers. Rüben-Verkauf zu Lobberich-dyck. Donnerstag, den 17. Oktober, nachm. 3 Uhr, läßt Herr Heinrich Bennekel, früher Lobberich, Mühlenhof, in der Wirtschaft des Herrn Peter Kuhl zu Lobberich=Dyck: ca. 14 Morgen Rüben und 1 Morgen Steckrüben(vom Gute Mühlenhof) in beliebigen Parzellen versteigern. 2559 Dülken. Angust Bohnen. Versteigerung zu Viersen-Hoser. Montag, den 21. Oktober, nachm. 2 Uhr, läßt Herr Wilhelm Nopp, Biersen=Hoser, Landwehrstraße, wegen Aufgabe der Landwirtschaft auf seinem Hofe daselbst: 2 gute Ackerpferde, Stuten, 1 6jähr., ferner das gut erhaltene landwirtschaftliche Inventar: 2 Grasmähmaschinen mit Handableger(Attila), 1 Heurechen, 1 Wannmühle, 1 Rübenschneider, 1 Dogcart, 4 Karren, 1 lange 3zöll., 2 Schlagkarren, 4 und 3zöll., 1 Jauchekarre mit Faß, 1 Wendepflug, 1 Hundspflug, 1 Dreischar, 1 3teil. S.=Egge, Holzeggen, Schleife, 1 Glattwalze, Pferdegeschirr, kleinere Ackergeräte, 1 große Partie Grasheu freiwillig auf Kredit versteigern. Besichtigung nur 1 Stunde vor dem Verkauf. 2560 Dülken. August Bohnen. Durch die neuesten fortschritte der RadioJndustrie, werden auch bei einfocheren Konstruktionen Gesang, Musik, Vortröge Neuigkeiten, Sport-Berichte notur etreu viederyegetei fin zvonoser Jhrerseits und Sie sind über die verschiedensten sowe über die günstigen fintaufs-Bedingungen informiert. denten Se doron. Ein Rodio bereichert und verschönert Jhr lous A onchtels Viersen-(öhehr65 SI. Martins-Verein(Schubezirt MAUS BONGARIZ Viersen-Oberbeberich 10 Minuten von der Strassenbahn- Haltestelle Auch mit Omnibus-Strecke Hardt zu erreichen. In dem herrlich gelegenen Haus Bongartz Jeden Sonntag ab nachmittags 4 Uhr Ballee-Unterbaltung mit Ganz-Einlagen bel frelem Eintritt. Vierien. Kaisermühle Sonntag, den 13. Oktober. 5276 Konzert Antang. Tanz. CAFÉ-RESTAURANT Wwe. Ludwig Brassel 2 Sonntag y Konzert u. Tanz Antang 5 Uhr. Antang 5 Uhr. Hul zur deutschen Eiche Michael Küppers, Viersen, Eichenstraße. Sonntag, den 13. Oktober, ab 5 Uhr TANZ Entree 0.60 M. Es ladet ergebenst ein Entree 0.60 M. der Wirt. Café Rheinland, Viersen Alt-Bayern. Heute Tanz-Abend Eintritt frei. Morgen, Sonntag, Matinee 11—1 Uhr Bayerischer Abend Humor. Helterkelt Gemütlichkelt. Dülken. Inh.: Heinr. Bürger. Sonntag, 13. Oktober. ab 5 Uhr: Grosser Freiball. 2561 Elegant und fesch e Kinderwagen Deckers& Pesch Viersen, Grosse Bruchstr. 18. Das führende Haus der modernen Kinderwagen. Kinderstühlchen, Korbmöbel, Liegestühle, alte Leutesessel sowie samtliche Korbwaren zu den billigsten Preisen. Gesucht sofort an allen Orten fleiseige, strebsame Personen zur Uebernahme einer Briketagen- und Strumplstrickerei auf unserer Feminastrickmaschine. Leichter und hoher Verdienst. Günstige Bedingung. Vorkenntnisse nicht erforderlich. Prospekt gratis und franko. Trikotagen- und Strumpffabrik Neher& Fohlen, Saarbrücken 3. II8 Herde§ Defen Kamine Nur beste QualitäteFabrikate. Grole Auswahl. iy Siemee, Viersen Gladbacherstrasse 11, Telephon 2739. Männer-Gesangverein Süchteln-Vorst 1853 Sonntag, 13. Okt., abends 6½ Uhr, im Saale des Herrn Conrad Eickes: Grosses Herbst-Konzert Chöre von Brambach, Kempter und Volkelieder namhafter Komponisten. Mitwirkende: Solist Herr Clomens Mees. Bariton Am Flügel Musikdirektor C. Seepe Doppelquartett des M.-G.-V. Süchteln-Vorlt. Stuhlreihen. Eintritt einschliesslich Liedertexte 1.— Mark. Kassenöffnung 6 Uhr, Anfang 6½ Uhr. Zu dieser Veranstaltung ladet freundlichst ein der Vorstand. Apollo-Restaurant Domhof 10 Dülken Domhof 10 Houte, Samstag, nachmittags 5 Uhr ERÖFFNUNG Spezialausschank der Hirschbrauerei Köln.— Gepflegte Biere und Weine. Kalte Küche. Zum Besuche ladet ergebenst ein Willy Hasemanns langjahriger Ober im Hotel Dahlhausen, Viersen. Reichsbund der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer u. Kriegshinterbliebenen, Dülken Obiger Verein veranstaltet am Sonntag, dem 13.Oktober. im Lokale Berthold, Venloerstr., ein Oktober-Fest Original Münchener Musik, Enzian, Bretzel, Münchener Kaffee und Wurst-Buden. Ueberraschungen Spiegelglatte Tanzfläche. Eintritt frei. aller Art. Anfang 5 Uhr. Für gute Speisen und Getränke ist bestens gesorgt. Der Festwirt. Der Vorstand. Der Ertrag ist für eine Weihnachtsbescherung bedürftiger Kriegerwaisen bestimmt. Die Bewohner von Dülken, besonders die Vereine, sind herzlich eingeladen. Weslfalla Melkmaschlnen Wirtschafflichu betriebssicher! Einfach und preiswert! Fünf JJahre Garantie! Grosse Zahlungserleichterung! RAMESOMLA SCHMIDTAO OELDELWESTE Wir haben eine Reibe gebrauchter, vollständig überholter Fordlieferwagen einfache und verstärkte, zu billigen Preisen bei günstigen Zahlungsbedingungen 4021 Cappel& Symonds- Rrefeld Flschelner Str. 78 Telephon 26 244 u. 26 245 ) Sonntag, den 13. Oktober 1929, morgens ½12 Uhr General-Versammlung im Lokale Wwe. Mevissen, Viersen, Gereonstrasse. Alle Bürger des Bezirks sind hierzu freundlichst eingeladen. NB. Es findet nur eine Versammlung statt. Kameradschaftlicher Kriegerbund. Viersen M.Gladbach Diesen unglaublichen Erfolg der Dressur dürfen Sie nicht versäumen! Kautzkys Wunder-Bären die grosse internationale Attraktion, letzthin der grösste Erfolg im Düsseldorfer Apollo-Theater, stellen alle bisher an diesen braunen Gesellen gezeitigten Dressur-Erfolge weit in den Schatten. Mary Day die gefeierte deutsch-amerikanische Sängerin, eroberte sich bereits gestern abend das Publikum. Ausserdem zelgen wir ein Film-Programm von aussergewöhnlichem Format. DEUTSCHES BENZIN SYNTHETISCHES BENZIN DER I. G. FARBENINDUSTRIE AKTIENGESELLSCHAFT IST JETZT AN UNSEREN SAMTLICHEN ZAPFSTELLEN MIT IHREN FARBEN WEISS-ROT ERHALTLICH FAHREIGENSCHAFTEN: PREIS: DEN ANDEREN DEN ANDEREN MARKENBENZINEN MARKENBENZINEN EBENBORTIG GLEICH AUSSERDEM ERHALTEN SIE AN UNSEREN ZAPFSTELLEN MOTALIN DEN KLOPFFREIEN BETRIEBSSTOFF SOWIE MOTANOL UNSER BEWÄHRTES AUTOOL DEUTSCHE GASOLIN AKTIENGESELLSCHAFT Tankstellen-Verwalter: Auto-Reparatur J. Thürlings Venloerstr. 55 Dülken Telephon 5031 Am Donnerstag verschied unser Mitglied, der Kamerad Johann Brües. Ehre seinem Andenken! Zur Teilnahme an der Beerdigung am Montag, dem 14. Oktober, morgens 8 Uhr, vom Sterbehause Remigiusstraße werden die Kameraden freundlichst eingeladen.— Die Mitglieder versammeln sich um ½8 Uhr beim Kameraden Aug. Noever, Petersstaße. Der Vorstand. Billige Möbel Komplette Einrichtungen, erstklassige Küchen sowie Elnzelmöbel jeder Art. Nur beste Qualitäten zu niedrigsten Preisen. Möbelhaus Langenslepen M.Gladbach Schillerst.29, amHauptbhf. abzugeben. Willy Titschen Süchteln-Kirspel. Habe ca. 15 Negale, teilweise mit Rollfüßen, zu Obstregalen rc. geeignet, je ca. 120 om hoch, ca. 60 cm breit, abzugeben. Süchteln, Hochstr. 62. Tel. 3504. Wer sucht Kapital? Hypothek, Bau= oder Kaufgeld. Geschäftskredit. Darlehn. Näh. kostenl. nur bei persönlich. Vorsprache 10—1 und 2—5 Uhr. H. Ahnen, Krefeld, Hubertusstraße 68. Freitag u. Sonnabend geschlossen. Guterhaltener dunkler Herren-W.-Paletot für mittelgr. starke Figur illig abzugeben. 2565 Ausk. Geschäftsst. Dülken. Warne hiermit jeden, meiner Frau auf meinen Namen etwas zu borgen oder zu leihen, da ich für nichts hafte. Wilhelm Meuser, Viersen, Brasselstraße 8. Lentralverband deutscher Kriegsbeschädigter und Kriegerhinterbliebener, e. V., Ortsgruppe Viersen. 259 Beratungsstunde jeden Montag abena von ½7—9 Uhr Heierstr. 24 Reizende Locken Sofort lockiges, welliges Haar, haltbar auch bei feuchter Luft und Transpiration nur durch „Ree" Haarkräuselessenz Jeder Kopf wird schöner und anziehender ohne die schädliche Wirkung der Brennschere. Mit keinem Apparat oder Patentkamm erzielen Sie solch wundervolle Frisur wie mit Reo Essenz. Für Damen und Herren Originalpackung RM. 2.—, Doppelpackung RM. 3.50 Versand gegen Vorausz. od. Nachnahme zu RM. 0.30 4037„ Nachnahme=Spesen. Zahn& Co., G.m.b.H., Berlin N 20, Koloniestr. Ankerwickelei Sämtliche Reparaturen. Neue Motore u.Zubehör Elektromoteren- u. Maschlnenlabrik 584 G. m. b. H., Viersen Gereonstr. 14(Klanten) Tel. 3413 Rosshaarkissen das Gesundheltskissen für gross und klein. Diverse Grössen vorrätig. Betten-Seechlr. Langweller Dülken. Tol. 5566. haftlicher d. Viersen 2. Okt. Beilage zur Vereinigten Dreistädte-Zeitung erstag verNitglied, der Brües. Andenken! hme an der Montag, „morgens Sterbehause werden freundlichst Die Mitmeln sich um Kameraden Petersstaße. orstand. Möbel lette gen, e 2n bel lualitäten Preisen. haus slepen bach mHauptbhf. hen Kirspel. 1e. Rollfüßen, geeigom hoch, ibzugeben. 62. Kapital? oder häfts= in. ir bei Uhr. feld, 66. abend 1 dunkler Paletot Figur 2565 Dülken. meiner ten Naborgen da ich aße 8. 1 ehör brik Kath. Gottesdienstordnung. Sonntag, den 13. Oktober 1929. Viersen. Für alle Pfarreien. Dritter Orden vom hl. Franziskus. Heute(Sonntag), nachmittags 3¼ Uhr, ist in der Hauptpfarrkirche Si. Remigius Andacht mit Predigt nebst feierlicher Aufnahme neuer Mitglieder. Die Neuaufzunehmenden wollen sich um 3 Uhr im Katechesiersaal einfinden.— Die Bezirksvorsteherinnen werden nach der Andacht zu einer Besprechung im Katechesiersaal mit den Vorstandsmitgliedern gebeten. Personen vom 14. Lebensjahr ab, welche sich bestreben wollen, nach den Grundsätzen unserer heiligen Kirche zu leben, sind zu unseren Monatsversammlungen in der St. Remigiuskirche freundlichst eingeladen. Hauptpfarrkirche St. Remigins. Hl. Messen: 6, 7, 8, 9 Uhr, 10 Uhr Hochamt, 11¼ Uhr letzte hl. Messe. Nachmittags 14¼ Uhr Andacht für die Schulkinder und Christenlehre, 15¼ Uhr Andacht für den 3. Orden mit Predigt und Aufnahme neuer Mitglieder, 17 Uhr Andacht. Am Sonntag ist 7 Uhr gem. hl. Kommunion für die Mädchen der Schule am Schultheißenhof und um 8 Uhr gem. hl. Kommunion der Jünglinge, Jungmänner, Gesellen und der Jugendabteilung des Kath. Kaufm. Vereins. Die Krankenwoche hat Herr Kaplan Fahnenbruch. Maria=Hilf=Kapelle. 8 Uhr hl. Messe. 16 Uhr Andacht. Pfarrkirche St. Helena. 17 Uhr 1. hl. Messe mit Predigt und gem. hl. Kommunion des Jünglings=Vereins; 8 Uhr 2. hl. Messe mit Predigt und gem. hl. Kommunion des Jahrganges 1928, ½10 Uhr Hochamt mit Predigt. Nachmittags 2 Uhr Andacht für den Jünglingsverein mit Vortrag, 3 Uhr Rosenkranzandacht und Christenlehre. Pfarrkirche St. Joseph. Hl. Messen: 76, 7, 8 Uhr, ½10 Uhr Hochamt, 11 Uhr. Nachmittags 3 Uhr Christenlehre, 5 Uhr Andacht. Gem. hl. Kommunion für die Jünglingskongregation 7 Uhr, für die Körner= und Klosterschule 8 Uhr. Pfarrkirche St. Petrus. Hl. Messen: 6, 7, 8 Uhr, 9½ Uhr Hochamt. Nachmittags ½ vor 2 Uhr Andacht für die Jünglingskongregation mit Vortrag, 3 Uhr Christenlehre mit Rosenkranz=Andacht. In der hl. Messe um 7 Uhr gem. hl. Kommunion der Jünglingskongregation und der übrigen Jünglinge der Pfarre. Sonntag, den 20. 10., in der hl. Messe um 7 Uhr gem. hl. Kommunion der Jungfrauenkongregation und der übrigen Jungfrauen der Pfarre. Freitag abend 8 Uhr Vorbereitungsvortrag im Hermann=Joseph=Hause. St. Notburgakirche. Hl. Messen: 6 Uhr(nicht 6¼) feierliches Hochamt, Te Deum und Segen als Beschluß des Ewigen Gebetes, 7 Uhr hl. Messe mit gem. hl. Kommunion der Männer und Jünglinge, ½9 Uhr, 10 Uhr stille hl. Messe(kein Hochamt). Nachm. ½3 Uhr Christenlehre, ½2 Uhr Standesandacht mit Predigt für die Jünglingskongregation. Werktags abends ½8 Uhr Rosenkranzandacht. Freitag abend 8 Uhr Vorbereitungsvortrag für die Jungfrauenkongregation. Nächsten Sonntag 7 Uhr gem. hl. Kommunion der Jungfrauenkongregation, ½9 Uhr der Schule Regentenstraße. Dülken. Hl. Messen: 6, 7 Uhr mit gem. hl. Kommunion der Kinder der Nordschule und der Landschulen, 8 Uhr mit Predigt, 9 Uhr, 10 Uhr Hochamt, 11 Uhr hl. Messe mit Predigt. Nachm. ½3 Uhr Christenlehre, ½3 Uhr Firmunterricht für die schulentlassenen Knaben in der Kapelle des Krankenhauses, ½3 Uhr Firmunterricht für die schulentlassenen Mädchen in der Kapelle des Marienheims, 4 Uhr Rosenkranzandacht. Süchteln. Pfarrkirche St. Klemens Hl. Messen: ½ vor 6, 7 Uhr(gem. hl. Kommunion aller Jünglinge), ½9 Uhr Schulmesse(gem. hl. Kommunion aller Schulknaben), ½10 Uhr Hochamt, 11 Uhr letzte hl. Messe. Nachm. 2¼ Uhr Christenlehre, ½2 Uhr Andacht für die Jünglinge; 5 Uhr Rosenkranzandacht, 4 Uhr Andacht auf dem Heiligenberge. Im Laufe dieser Woche ist der Rosenkranz in Verbindung mit der Schulmesse. Nächsten Sonntag 7 Uhr ist gem. hl. Kommunion der Jungfrauenkongregation, ½9 Uhr aller Schulmädchen. Die Krankenwoche hat Herr Kaplan Knauf. Waldniel. Hl. Messen: 6, 7 Uhr mit Predigt und gem. hl. Kommunion der Jünglinge, 8 Uhr mit Predigt, 110 Uhr Hochamt mit Predigt. Nachm. ½3 Uhr Firmunterricht und Rosenkranzandacht. Alle Firmlinge müssen daran teilnehmen. Nach der Andacht werden die Plätze für die Firmlinge angewiesen. Heute ist die Kollekte für den Bonifatiusverein bestimmt. Kaldenkirchen. Hl. Messen: 6, 7, 8 Uhr, 10 Uhr Hochamt. Nachm. 2½ Uhr feierl. Aufnahme neuer Mitglieder in die Jungfrauenkongregation. Die Mädchen, welche aufenommen werden wollen, müssen punkt 2 Uhr in er Kirche sein. Heute morgen beim Beginn der 7=Uhr=Messe gem. hl. Kommunion der Jungfrauenkongregation und in der 7=Uhr=Messe gem. hl. Kommunion der älteren Kommunionkinder. Tags vorher 2 Uhr Vorbereitungsandacht in der Kirche. Heute nachm. 5 Uhr Rosenkranzandacht. Nächsten Sonntag in der 7=Uhr=Messe gem. hl. Kommunion der Männer und Jünglinge. Freitag, den 18. d. M., abends 8 Uhr, Predigt für dieselben. Die Feier des 50jährigen Jubiläums der Jünglingskongregation beginnt mit der Vorbereitungspredigt am Freitagabend 8 Uhr. Die Beichte kann Samstag abgelegt werden, wobei 2 fremde Beichtväter in den unteren Die gemischte Ehe ist in den allermeisten Fällen ein Unglück? Wieso? Eheleute in gemischter Ehe können es oft mit Nachdruck sagen, daß sie in Frieden leben. Es gibt allerlei Friede, Kirchhofsfriede, aber auch lebendiger Friede. Der Friede ist oft aufgebaut auf der ängstlichen Sorge von beiden Seiten, doch ja nichts zu sagen, was das tiefste im Menschenherzen, die Verbindung der Seele mit Gott angeht. Nur deshalb ist Friede, weil jeder peinlichst vermeidet, das Thema Religion und Glaubenswahrheiten anzuschneiden. Es gibt doch Augenblicke im Menschenleben, z. B. bei schweren Unglücksfällen, beim Todesfall eines Kindes, wo sich Mann und Frau gerne etwas sagen möchten, was über das Alltägliche hinausgeht, was die katholische Religion über den Tod, über das ewige Leben und über Himmel und Fegfeuer sagt. Der katholische Mann oder die katholische Frau ist in einer solchen Ehe zum Schweigen verurteilt über jene das Herz bewegenden Dinge. Er oder sie müssen es für sich behalten im Interesse des Hausfriedens. Höher als der so künstlich hochgehaltene Hausfriede steht der Gewissensfriede und die Gewissensruhe. Man versteht es schon, daß ein nichtkatholischer Vater, der am Totenbette seines Kindes stand, mit seiner katholischen Frau, den Ausspruch tat:„Wenn ich etwas zu befehlen hätte, so würde ist jede gemischte Ehe verbieten." So sehr fühlte er den Zwiespalt und so sehr kam es ihm zum Bewußtsein, daß er sich nicht aussprechen konnte. Der katholische Teil fühlt das um so mehr. weil seine Religion reicher und tiefer geht. Wie steht es in der gemischten Ehe mit dem Gebet? Ohne Gebet geht es nun auf Erden einmal nicht. Ein Mensch, der nicht mehr betet oder nicht mehr beten kann, ist in der Tat zu bemitleiden. Die Familie fordert schon der Kinder wegen das gemeinsame Gebet. Der Katholik möchte gerne beten wie er es gewohnt ist, aber er fürchtet sich, anzustoßen und deshalb betet er für sich. Vielleicht lange, vielleicht auch nicht lange, es kommt ganz darauf an, wie religiös der andersgläubige Christ ist. Und wie lange wird der Katholik das Kreuzzeichen machen, welches ja der Nichtkatholik nicht kennt? Welchen Eindruck muß diese ganze unterschiedliche Gebetsweise auf die Kinder machen, wenn solche da sino— es gibt ja auch eine Statistik, wonach festgestellt ist, daß die gemischten Ehen wenig frucht bar oder sogar sehr oft unfruchtbar sind—? Die katholische Mutter betet, der Vater nicht oder ganz anders—; der Katholik macht das Kreuzzeichen, der Andersgläubige nicht. Was soll das Kind denken, wonach sich richten? Das Kind muß auf die Dauer irre werden, früher oder später. Die Religion, die beste Helferin in der Erziehung, kann hier ihre segenbringenden Kräfte nicht entfalten. Darf man auch etwas vom Besuch des Gottesdienstes sagen? Der Katholik ist verpflichtet, jeden Sonntag der hl. Messe beizuwohnen, der Andersgläubige nicht. Der Katholik geht in die katholische Kirche, der Protestant meinetwegen in seine Kirche. Es fehlt hier sicher das gemeinsame, sich gegenseitig stützende und tragende. Der Katholik wird es zu spüren bekommen, daß er die große Last der Erziehung und Verantwortung allein trägt, die sonst von der gleichen Grundlage der Religion aus gemeinsam getragen würde mit Hülfe all der Gnadenmittel, die die katholische Kirche ihren Kindern aus dem reichen Gnadenschatze Gottes zur Verfügung stellt. In wie vielen Fällen kommt es doch, daß der Katholik schließlich lau und gleichgültig wird gegen seinen Glauben und alles laufen läßt und nicht mehr zur Kirche, auch nicht mehr zu den hl. Sakramenten geht? Man wende nicht ein, daß es doch auch glückliche gemischte Ehen gibt, wie es auch unglückliche katho lische Ehen gäbe. Man darf ruhig sagen: Es gibt nicht viele glückliche gemischte Ehen; man kann sie mit der Laterne suchen. Diese Tatsache steht fest. Der Schluß kommt das nächste Mal. Die Wenzelsfeier in Prag. In diesen Tagen hat Prag die sogenannte Wenz elfeier begangen, die der Erinnerung an den heiligen Wenzel galt, der vor tausend Jahren einen gewaltsa men Tod gefunden hat und als Schutzpatron der Tschechoslowakei gilt. Den Höhepunkt der Feierlichkeit bildete ein Festzug, in dem, wie in unserem Bilde zu sehen ist, das gekrönte Haupt des heiligen Wenzel mitgeführt wurde. Beichtstühlen aushelfen. Nächsten Sonntag in der 7=Uhr=Messe gem. hl. Kommunion aller Sodalen, einschließlich der Aufnahmekandidaten. Heute ist nach allen Gottesdiensten Gelegenheit zur Anmeldung für die Jünglingssodalität in der Kaplanei des Herrn Präses. Auch alle Jünglinge, die bisher in dem Jugendverein ausgenommen sind, müssen sich neu anmelden und aufnehmen lassen. Alle Aufnahmekandidaten versammeln sich heute gleich nach dem Hochamte in der Kirche. Hinsbeck. 6½ Uhr hl. Messe mit Rosenkranz, 8 Uhr hl. Messe, 10 Uhr Hochamt. Nachm. 3 Uhr Rosenkranzandacht. Während des Monats Oktober ist die Rosenkranzandacht an den Werktagen in der Schulmesse, an den Sonntagen nachmittags 3 Uhr. Breyell. Hl. Messen: 6 Uhr mit Rosenkranz, 7½ Uhr mit Volksgesang und Predigt, ½9 Uhr für die Schulkinder, ½10 Uhr Hochamt mit Predigt. Kommuniontag für die Männer und Jünglinge, Kollekte für die Neueinrichtung der Sakristei. Nachm. ½3 Uhr Rosenkranzandacht, 4 Uhr Versammlung des 3. Ordens in der Krankenhauskapelle. Nächsten Sonntag wird das Kirchweihfest gefeiert, vor dem feierl. Hochamt ist Prozession mit dem Allerheiligsten. Nach der Rosenkranzandacht ist nächsten Sonntag Firmungsunterricht. Lobberich 6 Uhr Frühmesse mit Rosenkranz, 7 Uhr hl. Messe, 8½ Uhr Deutsche Singmesse mit Predigt, 10 Uhr Hochamt. Nachm. 3 Uhr Rosenkranzandacht. Heute ist gem. hl. Kommunion der Knaben von Volksschule 2 und der höheren Knabenschule, sowie des Aloysiusvereins. Die Kranken= und Taufwoche hat Herr Kaplan Lücker. Leuth. Hl. Messen: ½7 Uhr und ½10 Uhr. Nachm. 13 Uhr Andacht. 7 Uhr Frühmesse mit Predigt, 9½ Uhr Hochamt. Nachmittags 2½ Uhr Rosenkranzandacht. 7 Uhr hl. Messe mit Predigt und gem. hl. Kommunion der Kinder und der Jünglingskongregation, 9½ Uhr Hochamt. Nachmittags 2½ Uhr Rosenkranzandacht. 7 Uhr Frühmesse mit gem. hl. Kommunion der Jünglinge, 9½ Uhr Hochamt. Nachm. 2½ Uhr Rosenkranzandacht. Donnerstag nachmittag 10 Minuten vor 5 Uhr Abholen des hochw. Herrn Bischofs. Freitag morgen Firmung. Brüggen. 7 Uhr 1. hl. Messe mit gem. hl. Kommunton der ünglinge und Firmlinge, 8.30 Uhr 2. hl. Messe Deutsche Singmesse), 10 Uhr Hochamt. Nachmittags 2.30 Uhr Andacht. Bracht. 6 Uhr hl. Messe mit Rosenkranz, 7 Uhr mit Volksgesang, ½10 Uhr Hochamt. Nachmittags ½8 Uhr Rosenkranzandacht. Amern St. Anton Hl. Messen: 6½, 8, 9½ Uhr. Nachmittags 2½ Uhr Andacht. Kath. Vereinskalender. (Nachdruck verboten.) Viersen. Arbeiterinnen=Verein. Sonntag 10 Uhr Eröffnung unserer Ausstellung. Mittwoch ½7 Uhr Gesang. Gesellenverein. Am Sonntag und Montag Kegeln. Dienst: Thissen und Enger. Sonntag um 8 Uhr gem. hl. Kommunion in St. Remigius. Montags ½9 Uhr Religionsvortrag. Theaterprobe nach Absprache. Sonntag 11 Uhr Kommissionssitzung. Jungfrauenkongregation St. Remigius. Montag 7—9 Uhr Caritative Nähabteilung, 18—½9 Uhr Bücherwechsel. Dienstag 8—10 Uhr Gesangabteilung. Mittwoch ¼ vor 8 Uhr Versammlung des Vorstandes, 8¼ Uhr Versammlung der Bezirksvorsteherinnen. Wegen der Wichtigkeit der Tagesordnung wird um pünktlichen und vollzähligen Besuch gebeten. Donnerstag Beginn des diesjährigen Handarbeits= und Bastelkursus, der nur bis Weihnachten dauern soll. Alle. die daran teilnehmen wollen, mögen sich pünktlich ½8 Uhr einfinden. Freitag 8 Uhr Beichtvortrag in Maria=Hilf(weiße Zettel!). Nächsten Sonntag gem. hl. Kommunion. Jünglingskongregation St. Remigins. Sonntag 10—12½ Uhr Spiel= und Lesezimmer, Kegeln; 11—12 Uhr Bücherei und Spargelegenheit, 17—21 Uhr Spiel= und Lesezimmer, Kegeln. Montag 20 Uhr Orchesterprobe, Turnen. Dienstag 20 Uhr Vorstandssitzung. Mittwoch 19.30 Uhr Schwimmen. Donnerstag 20 Uhr Turnen. A8V. Ingendabteilung. Sonntag, den 13. Okt.: Gem. hl. Kommunion in der 8=Uhr=Messe. Es wird restloses Erscheinen erwartet. Mittwoch, den 16. Oktober, 20½ Uhr. Unterhaltungsabend. Donnerstag, den 17. Oktober: Orchesterprobe. Vinzenz=Verein St. Remigius. Montag ½9 Uhr Vinzenz=Konferenz. Arbeiterverein Helenabrunn. Sonntag abend 6 Uhr Versammlung im Vereinslokale. Marien=Verein St. Helena. Montag 7 Uhr Nähstunde. Dienstag 8 Uhr Gesangprobe. Arbeiterverein Biersen=Stadt. Am kommenden Mittwochabend, zur gewohnten Zeit, bei Mevissen, Neumarkt, Vorstandssitzung. Bilder von der Aufnahme der Teilnehmer des Einkehrtages sind bei Photo=Hahn, Bahnhofstraße, für 50 Pfg. zu haben. Die Theaterabteilung ist bei der Einprobe des Theaterstückes von Jos. Kamps aus Süchteln„Das Geisterschloß oder das Geheimnis des Eulenturmes“. Schon jetzt wollen wir unsere Mitglieder darauf aufmerksam machen, daß das Stück voraussichtlich am Sonntag nach Allerheiligen im Josephssaal zur Aufführung gelangen wird. Montag abend Theaterprobe. Borromäns=Verein St. Joseph. Morgen ist letzter Termin für die Weihnachtsbestellung. Wer noch ein Buch für Weihnachten haben will, muß morgen die Bestellung erledigen. Jungfrauenkongregation St. Joseph. Sonntag 9 Uhr Kochen. Dienstag 8 Uhr Gesang. Mittwoch 7 Uhr Car. Nähen. Vom 13. bis 16. Oktober findet im Arbeiterinnenheim eine Ausstellung hauswirtschaftlicher Arbeiten statt, zu deren Besuch freundl. eingeladen wird. Jünglingskongregation St. Joseph. Heute abend 7 Uhr Generalprobe für das Mysterienspiel. Morgen 7 Uhr gem. hl. Kommunion, 5 Uhr nachmittags Festandacht und feierliche Aufnahme des Jahrganges 1913, 7 Uhr 1. Aufführung des Mysterienspiels. Donnerstag 8½ Uhr Euch. Abteilung. Männer=Sodalität an St. Joseph. Donnerstag 8½ Uhr Arbeitsgemeinschaft. Da die diesmonatliche hl. Kommunion am Christkönigsfest stattfindet, wollen die Vorstandsmitglieder die Einladungskarten an diesem Donnerstag in Empfang nehmen. Vinzenz= u. Elisabethen=Verein an St. Joseph. Montag abend 8 Uhr Konferenz. Arbeiterverein St. Peter. Nach dem Hochamte Zahlgelegenheit für die rückständigen Beiträge, der Krankengeld=Zuschußkasse uno„Leo"=Volksversicherungsbank im Lokale des Herrn Müller. Montag abend 8 Uhr Unterrichtskursus. Thema: Betriebsrätegesetz. Referent: Kartellsekretär Kollege Gebauer. Jünglingskongregation St. Peter. Samstag hl. Beichte. Sonntag morgen in der 7 Uhr=Messe gem. hl. Kommunion; jeder muß zur Stelle sein hinter der Fahne im Mittelschiff. Nach dem Hochamt wird erspartes Kirmesgeld in Empfang genommen. Um ½2 Uhr ist Kongregationsandacht. Um 5½ Uhr ist Monatsversammlung. Es wird lustig. Leere Streichholzschachteln mitbringen. Donnerstag ist erster Turnabend. Achtung! In den Monaten Oktober und November findet im Interesse der Jugendpflege eine große Verlosung von 20 sehr schönen Bildern statt. Das Los kostet 20 Pfg. Die Lose sind beim Präses und bei den Bezirksvorstehern von Sonntag, 20. Oktober an zu haben. Die Bilder sind religiöser und weltlicher Art und stehen im Wert zwischen 6 bis 20 Mark. Also kauft fleißig Lose! Jungfrauenkongregation an St. Notburga. Am Sonntag, dem 20. Oktober, feiern wir feierliche Aufnahme neuer Mitglieder in die Jungfrauenkongregation. Die Mitglieder, die sich dazu gemeldet haben, wollen an den Tagen von Montag bis Donnerstag abend 8¼ Uhr sich im Notburgahaus im großen Saale versammeln zur Vorbereitung auf die Aufnahme. Frauen= und Mütterverein St. Notburga. Mitt woch 3 Uhr Caritatives Nähen. Jünglingskongregation St. Notburga. Heute abend haben wir von 10—11 Uhr Betstunde vor dem Eucharistischen Heiland! Und morgen früh in der hl. 2 Messe um 7 Uhr ist gem. hl. Kommunion. Wir nehmen Platz in den vorderen Bänken auf der Epistelseite. Seid auf feine Ordnung bedacht. Sonntag abend von 6 Uhr ab Spielabend im Heim. Ordnung: Jakob Ling. Montaa 8 Uhr Jungmännerring. Dienstaa 8 Uhr Spiel= und Leseabend. Mittwoch ½8 Uhr Schwimmen. Donnerstag 8 Uhr Wandergruppenabend, 8 Uhr Orchesterprobe. Freitag 8 Uhr Turnen. Dülken. DIK. Dienstag abend 8 Uhr Heimabend der Jugend Gesellenverein. Sonntag in der 8=Uhr=Messe gem. hl. Kommunion. Der Erlös für die verkauften Eintrittskarten mögen die Mitglieder im Vereinslokale von 112—11 Uhr abliefern. Abends 7 Uhr Theateraufführung. Mitglieder haben freien Zutritt. Montag abend ½9 Uhr Versammlung mit Vortrag. Radfahrer, die am Empfang des Bischofs teilnehmen wollen, müssen sich bis spätestens Montag abend melden. Donnerstag abend Gesang. Freitag abend Orchester. Jünglingsverein. Sonntag in der 8=Uhr=Messe gemeinschaftliche hl. Kommunion. Alle Mitglieder werden zur Teilnahme frdl. eingeladen. Nachmittags nach dem Firmunterricht findet ein Probefahren der Radfahrer auf der Bergerstraße statt. Treffpunkt 3½ Uhr Renn= und Eintrachtstraße, 6 Uhr Versammlung. KKV. Hansa, Jungmännerring. Sonntag gehen alle, welche nicht mit nach Kevelaer fahren, um 8 Uhr zur hl. Kommunion. Die Kevelaerfahrer versammeln sich um 6¾ Uhr am Vereinslokal. Montag fällt der Vereinsabend aus. Mittwoch 8½ Uhr findet im Vereinslakale ein Kürten=Abend statt. Alle Mitglieder sind herzlichst eingeladen. Süchteln. Arbeiterverein. Am. Dienstag, dem 15. Oktober 1929, ist nachmittags von 6— Uhr Sprechstunde des Arbeitersekretärs im Josephshaus. Der für Montag, den 14. Oktober angesetzte Anfang der Lesung des Markus=Evangeliums muß um eine Woche, also auf Montag, den 21. Oktober, abends 8 Uhr, im Josephshaus verschoben werden. Borromäusbibliothek. Sonntag nachm. 2—3½ Uhr Ausgabe von L—Z. Gesellenverein. Montag 8½ Uhr Lichtbildervortrag des Herrn Lehrers Greven:„Meine Reise an die Westfront". Montag 8½ Uhr Kegeln der Kolpingstreu. Dienstag 8½ Uhr Theaterprobe. Mittwoch 8½ Uhr Orchesterprobe, Vorstandssitzung. Donnerstag 8½ Uhr Theaterprobe. Samstag 8½ Uhr Kegeln der Aktiven. Jungfrauenkongregation. Die Haushaltungskurse im Pensionate in der üblichen Ordnung. Sonntag 10 Uhr und Mittwoch abend 7½ Uhr Theaterprobe. Dienstag 7½ Uhr Chorprobe. Jungfrauenkongregation. Die Aufnahmen vom Ausflug können ab Montag beim Präses abgeholt werden. Preis pro Bild 15 Pfg. Jünglingskongregation. Heute(Samstag) hl. Beichte. Morgen früh 7 Uhr gem. hl. Kommunion, ½2 Uhr Danksagungsandacht mit Vortrag. Anschließend(2 Uhr) im Josephshaus Besprechung für die Bezirksvorsteher und Empfangnahme der Wacht. AAV. Jungmännerring. Diejenigen Mitglieder, die sich am Sonntag an der KKV.=Wallfahrt nach Kevelaer beteiligen, versammeln sich punkt 7 Uhr am Vereinslokale Müllenbusch. Da noch einige Plätze frei sind, können noch Mitglieder, welche sich auch nicht angemeldet haben, teilnehmen. Die Fahrtkosten betragen 2 Mk. K. K. V. Ingendabteilung. Zur Teilnahme an der K. K. V.=Wallfahrt nach Kevelaer finden wir uns 6,50 Uhr am Vereinshaus Müllenbusch ein. Abfahrt 7 Uhr. Werkjugend. Am Dienstag, dem 15. Okt.: Versammlung mit Vortrag des Arbeitersekretärs. Pünktlich und zahlreich erscheinen! Lobberich. Aloysins=Verein. In der 7=Uhr=Messe Monatskommunion. Die Andacht um 2 Uhr fällt aus. Die Mitglieder fahren mit dem Fahrrad um 2 Uhr ab Krankenhaus nach Paas=Mühle. Gesellen=Verein. ¼ vor 7 Uhr Abholen der Fahne im Gesellenhause. In der 7=Uhr=Messe Jahreskommunion der Mitglieder, aus Anlaß des 65. Stiftungsfestes. Nachher gemeinschaftlicher Kaffee mit Generalversammlung. Boisheim. Jünglingsverein. Am Samstag 7 Uhr Vorbereitungsvortrag im Josephshaus. Sonntag in der Frühmesse gem. hl. Kommunion. Die Andacht ist um 4½ Uhr. Des weiteren wird im voraus schon darauf hingewiesen, daß wir am kommenden Sonntag an dem Jubelfest unseres Brudervereins in Kaldenkirchen vollzählig teilzunehmen haben. Näheres wird noch bekannt gegeben werden. Theater, Konzerte und Veranstaltungen. Stadttheater Krefeld. Samstag, 12. Okt., 20—22.35, rot: Friederike. Sonntag, 13. Okt., 19.30—22.15, außer Platzmiete, in neuer Einstudierung: Zar und Zimmermann. Montag, 14. Okt., 19.30—22.15, grün, Tanzgastspiel Edith Bielefeld: Schwanda, der Dudelsackpfeifer. Dienstag, 15. Okt., 20—22, blau, Erstaufführung: Die heilige Flamme. Mittwoch, 16. Okt., 19.30—22.45, gelb: Hoffmanns Erzählungen. Donnerstag, 17. Okt., 19.30—22.15, braun, Tanzgastspiel Edith Bielefeld: Schwanda, der Dudelsackpfeifer. Freitag, 18. Okt., 20—22.30, rot, Erstaufführung: Arm wie eine Kirchenmaus. Samstag, 19. Okt., 20—22.30, Bühnenvolksbund, grau: Michael Kohlhaas; hierauf: Der zerbrochene Krug. Sonntaa. 20. Okt., 19.30—22.45, außer Platzmiete: Hoffmanns Erzählungen. Dienstag, 22. Okt., Albert Bassermann und Else Bassermann in: Herr Lamberthier. Stadttheater Duisburg. Sonntag, 13. Okt., 20—22.15, Reporter. Montag, 14., 20—22.15: Der fliegende Holländer. Dienstag, 15. Okt., 20—23: Mignon. Mittwoch, 16. Okt., 20—22.15: Der Lügenbeutel. Donnerstag, 17., 20—23: Zar und Zimmermann. Freitag, 18. Okt., 20—22.45: Der Schauspieldirektor. Hierauf: Der Toreador. Samstag, 19. Okt., 20—22.30: Vater und Sohn. Sonntag, 20. Okt. 15—17.45: Fidelio.— 20—22.45: Cavalleria rusticana(Sizilianische Bauernehre); hierauf: Der Bajazzo(Pagliazzi). Montag, 21. Okt., 20—22.30: Tiefland. Dienstag, 22. Okt.: Geschlossen. Die Bürde. „Mein Vetter Karl ist doch zeitlebens ein großer Pechvogel gewesen; jetzt ist er sogar Minister geworden!“ Bremer Baumwollbörse. Union star 28 mm Staple loco 20.54 Für je 100 Einheiten: England u. Amerika je eine Einheit 11. Oktober 10. Oktober Rotationsdruck und Verlag: Gesellschaft für Druck u. Verlag, G.m.b.H. Viersen. Geschäftsleitung: Paul F. Stroux. Viersen. Verantwortlich: für Politik, Kommunalpoli= tik und Soziales: Dr. Georg Schmidt; für rovinzielles, Viersener Lokales und Kirchliches oseph Hubertz; für Kunst und Wissen, Unterhaltung u. Sport: Dr. Oskar Wessel, sämtl. in Viersen. Für Dülkener Lokales: J. Ecken. Dülken: für Süchtelner Lokales: J. Thelen, Süchteln; für den Anzeigenteil: Hermann Mertens. Viersen. Die heutige Ausgabe umfaßt 20 Seiten. Merken Sie sich in Ihrem Interesse dieses Haus: Das grosse Haus e und bess für einfache und bessere Keine verlockenden Sonder-Veranstaltungen aber jeden Tag die beste Ware zum niedrigsten Prels. Und unsere beste Reklame: Tägliche Empfehlungen aus unserem großen Kundenkreis. Zahlungsweise nach Uebereinkunft. Rheinischer Hof, Süchteln. Sonntag, den 13. Oktober Lieder-Abend unter freundlicher Mitwirkung des Herrn Stolzenberg(Bariton) und des Komponisten H. Luhnen. Küche und Keller bieten das Beste. Es ladet freundlichst ein Hans Schmitz. Kestaurant Janders, Kleine Bruchstraße. Frische holländische See=Muscheln. Sehr gut erhaltene Die mangelhafte Funktion der Ausscheidungsorgane hat schlechtes Blut und die Ansammlung von Krankheitsstoffen zur Folge. Rehmen Sie eine Zeitlang Reichels WacholderExtrakt Marke Medlco. Er sorgt für gutes Funktio= nieren des Stoffwechsels und hält Leber und Nieren in Ordnung. Jn Drog. und Apoth. erhältlich, aber echt nur in Originalfüllungen mit„Marke Medico". Bestimmt zu haben in Dülken bei: Josef Theisen, Drogerie, Langestraße 23. Gebrauchter und noch gut erhaltener Fabrikofen sowie Lagerregale zu kaufen gesucht. Angebote unter H P an die Geschäftsst. Viersen. 2 gute weil überzählig abzugeben. Kaiser’s Gutsverwaltung Haus Clee, Waldniel. Ein fast neuer Kinderwagen zu verkaufen. Dülken, Bistard 101 Prima gelbfleischige JndustrieSpeisekartoffeln zum Einkellern liefert billig franko. Ausk. Gesch. Viersen. . Schöne Winteräpfel hat aozugeben Wilh. Fitzen Dülken, Waldnielerstr. 10 Baugelände u. Grundstücke an ausgebauten Straßen in der Nähe von Dülken gelegen, zu verkaufen. Näheres Jos. Nopper, Kempen, Engerstraße. Winter10 und 30 Pfg. V. D. 3. Viersen, Gladbacherstr. 5. besonders geeignet zum Einmachen v. Sauerkraut, hat billig abzugeben Wilh. Bongartz Krautfabrik Waldniel. Voranzeige! Herm. Löns Dr. Friedrich Castelle Marl Blume Freitag, 18. Oktob. Viersens schönstes Lichtspiel- Theater Anton Bender, Viersen Dinslng- u. Küppersbusch-Herde Kamine, DauerbrandOefen aller Systeme. WaschkesselOeten Wasch- u. Wringmaschlnen, Qualitäts Emalllle u.Zinkwaren. Volle Garantie, Lieferung frei. Itte genau Adresse zu beachten! Tel.3479 Kevelaer! Montag, den 14. Okt. noch einige Plätze frei. Tienray! Montag, den 21. Okt. 3,50 Mk. Teilnehmerkarten bei: Auto Süchteln, Leppkes, Telefon 3621. Guterhaltene Jurio passend für Lebensmittelgeschäft, billig zu verkaufen. 2568 Auskunft Geschäftsstelle Dülken. Ein großer iahörver Zigarren, Zigaretten, Rauch-, Kau- u. Schnupftabake finden Sie in großer Auswahl zu billigsten Preisen bei Hugo Pott, Viersen Hauptstr. 97 und Gr. Bruchstr. 40a. Telephon 9787. Besten. billigste Bezugsquellefür Wiederverk. Schönen Weißkohl zentner= u. fuhrenweise zu 2,00 M. hat abzugeben Eduard Kothes, Kotheshof, Süchteln=Sittard, Telephon 2087. (Radiator) zu kaufen gesucht. Offerten unter H S 50 an die Geschäfts. Dülken. Motorrad, steuer= und führerscheinfrei, prima Läufer, 3Ganggetriebe, billig zu verkauf. Viersen, Gerberstraße 19. Schöner geschliffener Ofen billig zu verkaufen. Viersen, Wilhelmstr. 17. Gebrauchte Musterschneidemaschine (Zackenschnitt) zu kaufen gesucht. Auskunft Geschäftsstelle Viersen. Lagerraum und Werkstätte zu vermieten und kleiner Dauerbrenner zu okf. Ausk. Geschäftsst. Viersen. Autbewahren Schafwollsocken, Paar 1.30 Mk. Kamelhaarsocken, Paar nur 1.90 Mk. Spez.: Gesundheitswäsche aus feinster ägyptischer Pflanzenfaser. Hugo Hormes, Dülken Beethovenstr. 9, Lager. Tadelloses schwarzes Piano, kreuzseitig, Panzerstimmstock, Elfenbeinklaviatur, gibt billig ab Franz Nisters, Klavierbauer, Tel. 2767. Viersen, Petersstraße 3. Gelegenheitskauf! Einige Herren= und Damenfahrräder billig zu verkaufen. b Mertens, Viersen, Fahrräd., Süchtelnerstr.10 Ein guterhaltener weißer Herd billig zu verkaufen. Viersen, Gereonstraße 111. Fast neuer Gasbadeofen zu verkaufen. b Viersen, Florastraße 8. Junger schwarzer Rehpinicher zu verkaufen. Auskunft Gesch. Vs., Gladbacherstr.5. 3 Sofas Ledertuch, 7 Sofas Plüsch, 5 Chaiselonques spottbillig abzugeb. Eigene Anfertigung, beste Qualität. Zahlungserl. Polsterei Viersen, Kaiserstraße 15a. Hutpresserei, moderne Formen, reinigen. Legge, Viersen, Petersstraße 22. Portemonnaie mit luhalt am Freitag morgen von Dülken über Boish.Nette zur Brüggenerhütte verloren. Gegen Belohnung abzugeben in der Gesch. Dülken. 3zöllige lange Karre, Pferd, Wagen und Geschirr zu verkaufen. Dülken, Bergerstraße 27. Hühner! Rhodeländer, 1 Hahn, 5 Hühner, mehrere Leghorn, teils legend, 8 Pöllen, Leghorn, bald legend, billig abzugeben. b Viersen, Rahserstraße 82. Wohnungstausch Bieten an 4-Zimmerwohnung in Stadtmitte Dülken. Suchen 5=Zimmerwohnung. Ausk. Gesch. Dülken. Schöne 3 Ulmmerwohnung in Neubau ao 1. Nov. zu vermieten. Offerten unter RA 50 an die Geschäftsstelle Viersen. Möbliertes Zimmer in Neubau mit Heizung und elektrischem Licht, zu vermieten. Offerten unter M 100 an die Geschäftsstelle Viersen. Anständ. Mädchen findet Kost u. Logis. Ausk. Gesch. Vs., Gladbacherst. 5. Textilwaren-Geschäft sucht tüchtigen Reisenden. Stammkundschaft vorhd. Offerten unter B P an die Geschäftsstelle Viersen. Bückerlehrling für sofort gesuchthermann Jaruingen, Süchteln=Hagenbroich 25. Gewandtes Lehrfräulein gesucht. Leopold Levy. Bankgeschäft, Viersen. Braves, erfehrenes nicht unter 18 Jahren, für Geschäftshaushalt(4 erwachsene Pers.) sofort gesucht. Dülken, Venloerstr. 33. Junges, kinderliebes Mädchen für halbe Tage gesucht. Auskunft Geschäftsstelle Dülken. 2566 Fräulein 24 Jahre, erfahren im Haushalt, lucht Stelle Off. unter T G an die Geschäftsst. Viersen. Junger Mann, welcher 2 Jahre in Landwirtschaftsgärtnerei tätig war, sucht entsprechende Stelle. Ausk. Geschäftsst. Viersen. Das gute Buch kaufen Sie am besten in der Buchhandlung V. D. Z. Viersen, Gladbacherstr. 5 Technikum Lemge l. Uppe Hoche. Tlot- u. Eisenbetonbeu Maschinenbeu. Elektrotechnik RAUCH UBER DEM STAAMMTISCH ..„der Herr brennt!“... Sir Walter Raleigh, der große Pirat und Entdecker, dem wir es verdanken, daß der Tabak im 16. Jahrhundert nach Europa gebracht wurde, rauchte trotz des strengen Verbotes gegen alles Rauchen so leipenschaftlich, daß sein Zimmer stets von den mächtigsten Wolken lieblich dustenden Tabakrauches erfüllt war. Einst hatte er nun einen Diener, der sonst nur in seinem Landhaus beschäftigt war, nach London mitgenommen und diesem aufgetragen, einen Krug Wosset in sein Zimmer zu bringen. Der Diener trat ein, kam auf seinen Herrn zu und sah, wie dieser Rauch aus dem Mude blies. In seinem Schrekken goß er den großen Krug Wasser über dem Kopfe seines Herrn aus und schrie laut:„Hilfe, zu Hilfe! der Herr brennt!“ Zur 2 Garr. Der verkannte Leibmoor. Der große Kurfürst besaß unter seinen Dienern auch einen Neger namens Salim, der vor allem dazu verwendet wurde, Aufträge über Land zu erledigen Der Neger war bald allgemein als„Leibläufer“ bekannt, dennoch bestaunte man ihn— ein Neger war in damaligen Zeiten noch etwas höchst Seltenes— als etwas Merkwürdiges, beinahe Zoologisches, Urweltliches, mit denkbar größter Neugier. Einmal ging Salim langsam spazieren. Sein führte ihn im Fenster eines kleinen Bauernvorbei, in dem der Bauer lag und auf die blickte. Landmann staunte nicht schlecht, als er einen Schwarzen sah, noch dazu in einer phantastischen Uniform. Und, was das Allermerkwürdigste war, Sallm rauchte eine lange große Holzpfeife und blies den Rauch gelassen und genießend in die Luft. Der Bauer sperrte Mund und Nase auf vor Staunen— das war denn doch noch nicht dagewesen! Salim begriff dieses Staunen falsch, er bot dem Bauern lächelnd seine Pfeife an, daß er rauchen solle. Aber entsetzt rief der Landmann aus:„Nee, jnädiger Herr Deiwel, Feuer fresse ick nich!“ und schlug krachend und voll Angst das Fenster zu. Die Königszigarre. Amerikanische Millionärs, hohe Würdenträger, selbst Könige und Fürsten, unter ihnen König Georg von. England, lassen ihre Zigarren in Havanna herstellen. Eine beliebte Sorte, die nur an drei Mensche" geliefert werden darf, ist 17 cm lang und kostet sieben Mark pro Stück. Die Zigarren, die ausschlleßlich für den englischen König gefertigt werden, sind besonders groß und dick. Sie haben eine Länge von 22 cm und an der dicksten Stelle einen Durchmesser von fast 6 cm. Sie werden natürlich aus den edelsten Tabaken gemacht. Der Arbeiter, der diese Zigarren dreht, bekommt für jedes Stück einen Lohn von über zwei Mark. Diese Zigarren kann man in den Fabriken der Herstellungsfirma in Havanna kaufen. Das Stück kostet über elf Mark. Es sind Andenken an Havanna, wer sie raucht, kann sich für einen König oder Millionär halten. Opium und Tabak. Im fernen Östen rauchte man noch vor wenigen Jahrzehnten fast ausschließlich Opium. Erst gewaltige Zwangsmaßnahmen, riesige Aufklärungsarbeit vermochten diese verhängnisvolle Leidenschaft zu unterdrücken. Die schwächsten Tabak=Konsumenten sind die Japaner. Sie benutzen Miniaturpfeifen, deren Kopf etwa die Größe eines Fingerhutes hat, oder sie rauchen kleine, dünngewickelte Zigaretten. Der Grund des geringen japanischen Tabakverbrauches liegt sowohl in dem hohen Zoll wie in der Sparsamkeit des Japaners. Chronik im Bierglas. Die alten Bierbrauer. Gerstenteig auf Kamelmistfenern. Alraune als Bitterstoff. Bei den alten Aegyptern bildete das Bier ein wichtiges Volksgetränk. Sie kannten, wie wir heute genau wissen, die Herstellung des Bieres bereits 1100 Jahre v. Christi, das ist früher als der Trojanische Krieg stattfand. Um diese Zeit kannten die übrigen Völker der Erde außer Wasser und Naturweinen noch kein anderes Getränk. Die alten Aegypter nannten das Bier„hekt“, was so viel wie„Dämon" bedeutet und da die Babylonier ihren Gerstensaft später als„hiku“ bezeichneten, so kann man darauf schließen, daß sie die Kenntnis der Bierbereitung aus Aegypten bezogen. Um Bier herzustellen, wurde Gerste feucht gemacht und vergraben. Sobald sie zu keimen anfing, wurde sie aus dem Erdboden hervorgeholt, roh gemahlen und unter Zusatz von Sauerteig, der aus dem Backhause geholt wurde, zu Broten geformt. Diese wurden angebacken, wozu man sich eines Feuers aus getrocknetem Kamelmist bediente, weil dies am heißesten und überdies billig war. Das Brot geriet nun in denjenigen Zustand, den man außen als verbrannt und innen als roh bezeichnen müßte. Die äußere Kruste wurde dann auch abgeschält und zur Viehfütterung verwendet, das innere Brot aber, das eine saubere Brotmasse bildete, wurde in einen großen Topf gelegt, unter Zusatz von Wasser angerührt, stehen und in Gärung übergehen gelassen. Dann wurden die Brotstücke in dem Wasser solange hin und her geknetet, bis eine schäumende Flüssigkeit entstand. Nach mehreren Stunden war das Bier fertig. Der Bodensatz wurde fortgeworfen. Diese Art der Bierbereitung hielt sich während des ganzen Altertums aufrecht. Die einzigen Aenderungen, die sich durchsetzten, waren sozusagen „Modeströmungen". So gab man späterhin einen Bitterstoff bei, den man„Alraune“ nannte. Diese Alraune, die auch in der Sagenwelt der alten Germanen eine gewisse Rolle spielte, das„Galgenmännchen", soll eine dämonische Kraft besessen haben, wodurch das Bier besonders würzig gewesen sein soll. Es war das eine wildwachsende lauchartige Pflanze der Mandagoragruppe. Zur Zeit Herodots, der als griechischer Reiseschriftsteller bekanntlich vornehmlich in Aegypten weilte, war ein süßliches Bier gebräuchlich, dem Honig zugegeben wurde und späterhin gab mon diesem Volksgetränke überdies noch die verschiedentlichsten Gewürze bei. Da die Bewohner Aegyptens eigentlich das ganze Jahr hindurch durstig waren, spielte das Bier eine große Rolle. Ein jeder Haushalt stellte daher das Bier gerade so her wie das Brot. Herodot schildert ägyptische Mütter, die ihren Kindern Bier nach den Lehrsälen(Schulen) brachten. Bieropfer des Volkes waren an der Tagesordnung. Die Biererzeugung war ein angesehenes Gewerbe; das Bier bildete einen wichtigen Exportartikel und die spätern Herrscher Aegyptens besaßen ihre eigenen Bierbrauereien, die scheinbar sehr einträglich waren. Zur Zeit des Römischen Weltreiches, wo auch Aegypten zur römischen Provinz gemacht war, wurde von Rom aus eine Biersteuer erhoben. Damals verrmte Aegypten, dessen Boden= und Naturschätze nach der Tiberstadt ausgeführt wurden, zusehends. Das Biertrinken wurde zum Luxus, den sich das gewöhnliche Volk nicht mehr leisten konnte und es wurde ausschließliches Vorrecht der Reichen. So ist es zu verstehen, daß man das Biertrinken zu einer schwelgerischen und pompösen Angelegenheit erhob. Kostbare Biergläser kamen in Mode, die ursprünglichen tönernen Bierschalen gerieten in Vergessenheit. Die damaligen Biergläser weisen vielfach kostbare Arbeiten auf und viele derselben befinden sich heute noch in den Museen von London und Kairo, wo sie als Dokument der hohen altägyptischen Kultur aufbewahrt werben. Großartige Organisation. Man saß am Stammtisch beisammen. Sprach über Organisation und so... Einer macht ein ironisches Gesicht. Schließlich erzählt er: Zwei Bettler wollen trotz der schlechten Zeiten ihr Glück in einer großen Fabrik probieren. Der eine wartet vor dem Eingang, indes der andere es inzwischen durchsetzt, trotz des Widerstandes des Büropersonals, in das Allerheiligste, ins Büro des Direktors zu gelangen. Der Direktor hört ihn ruhig an, drückt dann einen Stempel auf einen Zettel und sagt zu dem Manne: „Damit gehen Sie jetzt zum Prokuristen.“ Der Prokurist sieht das Papier an, drückt einen Stempel darauf und sagt:„Damit gehen Sie zum Kassierer.“ Der Kassierer sieht es sich an, drückt einen Stempel darauf und sagt:„Damit gehen Sie jetzt zum Portier.“ Der Portier sieht das Schreiben an, packt den Bettler am Kragen und wirft ihn, ohne ein Wort zu sagen, hinaus. Der Kollege draußen ruft erfreut:„Du warst lange drin! Was hast du bekommen?“ „Bekommen hab ich nichts, aber eine Organisation haben die Leute— großartig!" H. H. Jagdgeschichten. Lustige Anekdoten von O. Berting. SA Erkannt. Mutinderbrust kommt aus Afrika. Erzählt von einer Löwenjagd:„Ich höre ein Geräusch, lege an, schieße und— vor mir liegt ein toter Löwe!“ Da fragt jemand interessiert:„Wie lange hatte er schon da gelegen?“ Der Schlaue. Schnapp geht mit einem halben Dutzend Sonntagsjägern auf die Entenjagd. Abends kommen sie unbeschwert von Beute wieder zusammen. Außer Schnapp. Der ächzt beinahe unter der Last eines prall gefüllten Rücksackes. Nach zehn Minuten ist Schnapp für schweres Geld gänzlich ausverkauft. Im stillen Kämmerlein streichelt er zärtlich seine Brieftasche und sagt:„Warum soll der Kaufmann das Geschäft allein machen?!“ Banger Zweifel. Förster Dackelbein ist natürlich auch abergläubisch: — um nichts in der Welt will er einer alten Frau begegnen, wenn er ins Revier geht. Eines Morgens sieht Dackelbein nicht weit von seinem Hause ein Auto„in Panne“. Unterm Wa= gen müht sich der Schofför, daneben läuft eine stark „zurechtgemachte“ Städterin nervösen Schrittes auf und ab. Dackelbein sieht die Dame prüfend an:— ihr Alter ist nicht festzustellen. „Sapperment", denkt Dackelbein gequält:„Muß ich jetzt umkehren oder muß ich nicht?!?“ Rechtfertigung. Der Seppl wildert hin und wieder. Eines Tager sieht er einen prächtigen Hirsch, schießt natürlich soort, aber verwundet den Hirsch nur leicht. Wütend greift der Hirsch den Seppel an. Der Seppl läuft, was ihn die Beine tragen. Der Hirsch hinterdrein. Plötzlich fühlt sich der Seppl von einer kräftigen Faust erfaßt und in den dichten Wald gezogen. Zornerfüllt schnaubt der Förster ihn an:„Warte nur, du Malefizer, ich werd dich lehren Hirsche jagen!“ „Lassens mi aus!“ keucht der Seppl.„Der Hirsch jagt ja mi!" Erklärung. „Denkt euch das Pech“, erzählt Knalldrauflos,„gestern auf der Jagd zerschnitt ich mir den Stiefel an einer Glasscherbe.“ „Das kommt davon, wenn man dem blauen Himmel in die Fenster schießt!“ Wettlauf. An einem warmen Sonntag geht Weidfroh auf die Schnepfenjagd. Schießt Löcher in die Luft und macht sich schließlich beutelos und beinahe aufgelöst im eigenen Fett auf den Heimweg. Plötzlich sieht er zwei tote Schnepfen am Wege liegen, denkt:„Glück im Unglück!“ und nimmt sie mit. Seine Frau bringt sie in die Speisekammer. Am nächsten Morgen weckt Weidfrohs Sprößling seinen Vater in aller Frühe und ruft aufgeregt: „Komm schnell, Vater, und sieh dir das an:— in der Küche laufen die Schnepfen mit dem Käse um die Wettel—“ Brand. 1e 1rt.. 1 5. und weis wie der Schnee wird Ihre Wäsche, wenn Sie richtig waschen. Bedenken Sie bitte, wie ergiebig Persil istl Auf je 2½/ bis 3 Eimer Wasser kommt 1 Paket. Lösen Sie Persil allein und kalt aufl Kochen Sie die Wäsche nur einmal eine Viertelstunde, und spülen Sie erst warm, dann kalt! Wenn Sie so waschen, werden Sie es nicht mehr anders machen. Der gute Erfolg überzeugt Sie. XII „Unsere Männer sind unser Kreuz“, jammert die Frau Hipp zu Frau Hupp.„Jeden Abend sitzen sie im Wirtshaus zusammen!" „Leider. Aber mein Mann trinkt wenigstens nicht.“ „Was? Der trinkt nicht?“ „Nein. Das weiß ich ganz genau. Denn sonst hätte er am nächsten Morgen, wenn er aufwacht, nicht immer so einen entsetzlichen Durst.“ Par Niemals lose- nur in Originalpackung. Herren-Konfektion, Herren-Arzikel Herbst- und Winterneuheiten kauft man gut und billig bel Matthias Lennartz, Süchteln Krefelderstr. 15—17.— Teleton 2632. Das Jahrgedächtnis für unseren lieben Verstorbenen, Herrn Richard Kempken einladet Famllle Wwe. Richard Kompken. Viersen, im Oktober 1929. C. Vivat! Vivat! Max! Unserem verehrten Präsidenten, dem Kegelbruder Herrn Max Spaan zum heutigen Namenstage ein drelfach donnerndes Hoch! Kegelklub„Kranz“ Waldniel. Danksagung Für die uns erwiesenen Aufmerksamkeiten anlässlich unserer silbernen Hochzeit sagen wir hiermit allen, ganz besonders unsern lieben nächsten Nachbarn, sowie dem evangel. Arbeiterverein unsern innigsten Dank. Philipp Bodemann u. Frau Nur Arbeit war Dein Leben, Nie dachtest Du an Dich, Nur für die Deinen streben, War Deine höchste Pflicht. Anzelge. Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, heute abend 9½ Uhr meinen lieben Gatten, unsern treusorgenden Vater, Vetter, Schwager und Onkel, den wohlachtbaren Herrn Johann Brües zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Er entschlief sanft und gottergeben nach kurzem, schwerem Leiden, wohlvorbereitet durch einen christlichen Lebenswandel und versehen mit den Heilsmitteln der röm.-kath. Kirche, im Alter von 52 Jahren. Um stille Teilnahme und ein frommes Gebet für den lieben Verstorbenen bitten die trauernden Hinterbliebenen: Frau Johann Brües Elisabeth geb. Cronen die Kinder und die übrigen Änverwandten. Viersen, den 10. Oktober 1929. Die Beerdigung findet statt am Montag, dem 14. Oktober, vormittags 8 Uhr, vom Sterbehause Remigiusstrasse 17 aus; daran anschliessend die feierlichen Exequien in der St. Remigiuskirche. Sollte jemand aus Versehen eine besondere Einladung nicht erhalten haben, so wolle man diese als solche betrachten. Henriette geb. Hoffmeister. Viersen, im Oktober 1929. Danksagung. Für die Beweise aufrichtiger Teilnahme beim Heimgange unserer lieben Verstorbenen sprechen tiefempfundenen Dank Für die uns anlässlich unserer goldenen Hochzeit dargebrachten Glückwünsche. Blumenangebinde und sonstigen Spenden sprechen wir hiermit nochmals allen, da es uns nicht möglich ist, jedem einzeln zu danken, unseren tiefempfundenen Dank aus. Gotffried Lobach u. Frau. aus Familie Wilhelm Hespers nebst Verwandten Viersen. Süchteln, im Oktober 1929. Bin unter Danksagung Nr. 2765 (Amt Viersen) an das Fernsprechnetz angeschlossen. H. Hendricks, Schreinerei vorm. Hendricks& v. d. Sanden, Süchteln-Hagen Nr. 34. Habe Fernsprechnummer 3977 Viersen-Rahser Sittarderstrasse 140. Dr. Ruegenberg. 4 gebrauchte guterhaltene Motorräder billig zu verkaufen. Motorrad-Jüngerkes, Privatkraftradfahrschule, Viersen, Remigiusstraße 41, Telephon 3266. Für die vielen wohltuenden Beweise herzlicher Teilnahme und für die schönen Kranzspenden bei dem Hinscheiden meines lieben Mannes, unseres treuen Vaters, sagen wir allen, besonders der Metzger-Inuung, der Kriegsbeschädigten-Vereinigung, dem Orpheum, dem Doppel-Quartett-Beethoven, dem Garde-Verein, der Kaiser-Friedrich-Schützengesellschaft, der St. Josefs-Bruderschaft, den Nachbarn und Freunden tiefgefühlten und aufrichtigen Dank. Frau Robert Peemans und Kinder. Dülken, im Oktober 1929. 2562 Einkoch-Gläser wieder vorrätig. C. Leineweber, Viersen Inh.: H. Wittenberg, Nur: Hauptstrasse 145, am Neumarkt. Kaufm. Privat- Unterricht Frau Grete Beeck Nordstr. 6. Viersen. Tel. 2219 Gründliche Ausblidung 5155 in Maschinenschreiben und Stenographie, EInholtskarzsehrift u. Stolze-Schrey Rundschrift u. Schönschrift. Mässige Jonorare Einzel-Unterricht! Begin'oderzeit Anfertigung von Zeugnisabschrift tc. Allerheiligen! Noch ist es Zeit, Ihre Maler= und Anstre arbeiten auf dem ausführen zu stellung nimmt entgegen Wilh. Achten, Malermeister, Viersen, am Friedhof. Es genügt Anjabe der Gruft oder Nr. des Brabes, so werden die Arbeiten prompt bei billigster Berechnung ausgeführt. Sehr guter Winterartikel! ges. geschätzten Kohlenspar-Hetz- und Schnellkoch-Apparat „Frauenfreund", den Sieger auf dem Gebiete rationeller Küchenherd=Bewirtschaftung bis zu 60% Kohlenersparnis bei 75% erhöhter Zimmererwärmung, suche ich für den Stadt= und Landkreis Viersen Generalvertreter und Vertreter welche, möglichst mit Kolonne, die Privathaushaltungen für eigene Rechnung bearbeiten. Mein Apparat, aus denkbarbestem Eisenguß hergestellt und fein geschliffen, wird an Stelle der Herdringe eingelegt und ist eine Zierde für jeden Herd. Ich bin Selbsthersteller und biete die denkbar besten Verdienstmöglichkeiten. Herren, welche sich auf diesem Gebiete betätigten, sind bevorzugt. 5272 Georg Schlegel, Köln=Nippes, gegr. 1903 Metallwarenmanufaktur gegr. 1903. Einladung zu der am Montag, dem 14. und Dienstag. den 15. Oktober im Saale Kühlen, Neumarkt, Viersen, nachmittags von 15-17 u. 20—22 Uhr stattfindenden kostenlosen praktischen Unterweisung in allen Techniken der Stoffmalerei mit den weltbekannten Dr. Schoenfeld’s Stoffmaltarben. Die vielseitige Anwendbarkeit und die einfache Handhabung dieser Farben, die keinerlei Vorkenntnisse im Malen und Zeichnen erfordert, sollte Sie unbedingt veranlassen, sich anläßlich der Vorführung in der Stoffmalerei unterweisen zu lassen. Stoffe zum Bemalen können mitgebracht werden. Karl Höhler, Viersen, Gladbacherstrabe 29a Tapeten, Glas, Farben. P.S. Dr. Schoenfeld’s Stoffmalfarben sind stets am Lager, ebenso liegt eine Mustermappe über Vorlagen und Stechpausen zum Auswählen auf. ) Restaurant Wue. Herm. Kloster Boisheim=Nefte. Meinen verehrten Gästen zur gefl. Kenntnis, dass das weltbekannte und Gönnern ich ab heute Wicküler Bier der Wicküler-Küpper-Brauerei A.-G. in Elberfeld-Barmen in ½ Liter zu 35 Pfg. und ½ Gläser zu 25 Pfg. zum Ausschank bringe. 2564 Bosolei" Viersen, Große Bruchstra Damen=Sohlen holzgepinnt.. 2.00 und Absätze rahmengenähl.... 2.30 und Absatze geklebt, Ago=System. 2.50 Herren=Sohlen holzgepinnt..... 3.00 und Absätze rahmengenäht.... 3.50 und absatze geklebt, Ago=System. 3.75 la. Material.— Chem. Schuhfärberei. 11 Rat und Hilfe in allen vorkommenden Rechtsangelegenheiten, wie Zivil= und Strafsachen, Einziehung von Geldforderungen,— außergerichtlich ohne Kostenvorschuß Uebernahme von außergerichtlichen Vergleichsverhandlungen in Zahlungsschwierigkeiten, Anfertigung von schriftlichen Arbeiten aller Art, Gesuche, Anträge usw. gegen mäßige Berechnung. Rechtsbüro Peters, Klosterstrabe 4. Sprechstunden täglich von 9-1 und von 3—6 Uhr, Sonntags von 9—1 Uhr. durch M. Brocmanns„Zwerg=Marke“. die physiologisch vollkommene Nahrfalz=Mischung! o Kein gewöhnlicher Futterkall o Daher die erstannlichen Mehrleistungen an Milch, Fleisch, Fett, Eiern o Gierige Fresser, beste Futteranountzung o Sicherster Schutz gegen Knochenkrankheiten! o Nmr * echt in Original=Vaanna- nie lose! 100000 Rotaeper umsonni tee benle n en tautee ede dren d Theatergemeinde Viersen— Dülken— Süchteln. Städt. Festhalle Viersen. Montag, den 14. Oktober 1929: 2. Abonnements-Vorstellung 1929/30: Oedipus Tragödie von Sophokles. Für die Bühne bearbeitet von Heinz Lippmann. Beginn 20 Uhr. Ende gegen 22 Uhr. Schausplelpreise: 1.50, 2.—, 2.50, 3.— M. Sonntaa. den 13. Oktober 1929, im Saale der Bürgergesellschaft Theateraufführung: Schausplel In 5 Autzügen u. 2 Verwandlungen v. Charlotte Birsch-Pfeiffer. Eintrittspreis 80 Pfg. Anfang 7 Uhr. Karten sind zu haben bei F. W. Busch, Geschäftsstelle der Vereinigten Dreistädtezeitung, bei den Mitgliedern und an der Abendkasse. dentrumspartei Dülken. Alle Arbeiter und Angestellten, die auf dem Boden der Zentrumspartei stehen, werden hierdurch zu deram Samstag, dem 12. Oktober, abends 7 Uhr, bei Uemmelen stattfindenden eingeladen. Tagesordnung: Bestimmung der Kandidaten für die Stadtverordnetenwahl. Arbeitnehmerbeirat der Zentrumspartei. „Die Werag“ E das Ansageblatt des Westdeutschen Rundfunks, ist in der Buchhandlung der V. D. Z. Viersen, Gladbacherstrasse 5, erhältlich. Wir liefern Bücher, Hoten, Zeitschrilten zu Originalpreisen in kürzester Zeit. weiß, doßs es zur Störkung des Körpers nichts besseres gibt ols DOPPELHERZ. Dopherz ist ols Kröftigungsmitbewährt bei Blutormut, Appetitlosigkeit, Schwöchezustönden aller Art, Neurosthenie, Nervenleiden und nervösen Koptschmerzen. Holen Sie heute noch eine Probeflasche zu M..20, große Flasche M. 4.— u. 5.—. Doppelherz-Dragees M. 1.50. Niederlage Süchteln: Drog. E. Schroers Dülken: Drogerie J. Thelsen. so meint man allerneuester Mode von vorzüglicher Stoffqualität und hervorragender Verarbeitung. Man meint aber auch Mäntel, die so billig sind, wie wertvolle Mäntel überhaupt sein können. Also EE Ein Artikel Bessedowskys im„Matin". WTB. Paris, 11. Okt. Der„Matin“ veröffentlicht eine ausführliche Schilderung, die der frühere Botschaftsrat an der Sowjetbotschaft, Bessedowsky, von seinen Meinungsverschiedenheiten mit der Sowjetregierung gibt. Er kommt dabei auf allgemeine politische Fragen zu sprechen, über die er sich auch dem Abgesandten der Sowjetregierung, Roisemann, gegenüber geäußert haben will. Bessedowsky erklärt u. a.: Gleich nach seinem Eintritt in die kommunistische Partei bin ich bestürzt gewesen über die Rohheit, mit der man alles unterdrückte, was mit Demokratie zusammenhing. Deshalb stand ich 1920/21 in den Reihen der kommunistischen Opposition, die die Demokratisierung der Sowjets forderte. Als Demokrat bin ich ins Ausland gesandt worden. Auch vom Auslande her habe ich stets gegen die idiotische Zentralisierung protestiert, die die Partei zunächst in ein Lehen einiger Führer verwandelt hat, und dann in die Diktatur Stalins, in dem man einen Vertreter des absurdesten östlichen Despotismus zu sehen hat. Die Schlacht mit den russischen Bauern hat begonnen. Der Kampf wird von den Bauern gegen den Kommunismus geführt und für die wirtschaftliche Freiheit, die die Kommunisten unterdrücken. Mit ungeheurer Mühe verteidigt sich der Bauer gegen die Kommunisten, die ihm sein Getreide abnehmen sollen.„Ihr Kommunisten“, so erklärt Bessedowsky zum Schluß,„zeigt den Bauern einen Traktor und nehmt ihm dafür seine letzte Ziege weg. Ihr kauft ihm sein Getreide für 16 Prozent des Kurswertes ab und verkauft es mit ungeheurem Gewinn weiter. Ihr unterdrückt jede wirtschaftliche Initiative. Ihr seid die Totengräber der Revolution. Ihr seid Verbrecher und von heute an sage ich Euch einen unerbittlichen Kampf an." Verhaftung Snaczkys. WTB. Preßburg, 11. Okt. Der gleichzeitig mit dem Abg. Tuka unter der Anschuldigung eines Komplotts gegen die staatliche Einheit zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilte Anton Snaczky ist gestern abend auf Anordnung des Obergerichtes in Preßburg verhaftet und ins Gefängnis eingeliefert worden, obwohl das Kreisgericht, von dem er verurteilt worden war, entschieden hatte, daß er bis zur Erledigung der Revision in Freiheit verbleiben könne. Der englische Luftfahrtminister über die neuen Luftschiffe. WTB. London, 11. Okt. Der Luftfahrtminister Lord Thomsen wandte sich gestern abend in einer Rede in Hull gegen die Kritik, die an den beiden neuen englischen Luftschiffen geübt worden ist und sagte, es handele sich um ein neues Experiment. Die Luftschiffe R. 100 und R. 101 seien die ersten Passagierluftschiffe, die in England gebaut worden seien. Bei ihrer Konstruktion seien viele neue Ideen zur Durchführung gebracht worden. Vor allem sei ihre Betriebssicherheit im Auge behalten worden. Die Entwicklung der englischen Luftschiffe müsse in langsamer und stetiger und nicht in ungeduldiger Weise vorgenommen werden. Blutiger Ausgang eines Erbschaftsstreites. WTB. Kowno, 11. Okt. Infolge eines Erbschaftsstreites erschoß der 24 Jahre alte Besitzer Kucinna aus Kutturren, Amtsbezirk Jurburg, seine 55 Jahre alte Mutter und seine beiden Brüder. Dann tötete Kucinna sich selbst durch einen Kopfschuß. Komtesse Monroy vor Gericht. Die Angeklagte nimmt alle Schuld auf sich. Die Vernehmung der Angeklagten. Bei ihrer Vernehmung gibt die angeklagte Komtesse zu, daß ihr die Darlehnsverpflichtung des Bräutigams bei dem Bankhaus in großen Zügen bekannt gewesen sei, auch der am 30. Juli 1928 abgeschlossene Vertrag, in dem Rittmeister von Wedel u. a. eine Schuld von 28 600 RM. anerkennt. Sie will dagegen nicht gewußt haben, daß ihr Verlobter seine Rechte aus seiner Lebensversicherung ihr abgetreten habe. Aus den weiteren Bekundungen der Angeklagten geht hervor, daß sie, als das Bankhaus, das sich immer wieder zu Entgegenkommen bereitfinden ließ, schließlich auf Zahlung drängte, zur Ausübung des Diebstahls an ihrer Tante schritt. Der Vorsitzende bemüht sich immer wieder in eindringlichster Weise von Helga von Monroy zu erfahren, ob sie wirklich den Diebstahl und auch die Urkundenfälschung aus eigenem Antrieb begangen habe; er deutet an, daß das unglaubwürdig erscheine. Die Angeklagte bleibt jedoch dabei:„Ich habe alles allein ausgeführt. Herr von Wedel hat nichts davon gewußt.“ Vorsitzender: Ich will noch auf eins hinweisen, daß auch die Unterschrift des Fürsten Hohenlohe außerordentlich gut nachgemacht worden ist. Sollte Ihnen das auch so ganz ohne fremde Hilfe gelungen sein? Angeklagte: Ja. Vorsitzender: Sind Sie vielleicht bereit, uns d'as hier vorzumachen, damit wir Ihnen glauben können, daß Sie eine Herrenhandschrift derartig fälschen können? Angeklagte: Ich bin jetzt zu aufgeregt, vielleicht später. Zeugenvernehmung. Mit starker Spannung wird der Vernehmung des 7lährigen Fürsten zu Hohenlohe=Oehringen entgegengesehen. Aus der Vernehmung dieses Zeugen ist es von Interesse, daß er zum Schluß mit erhobener Stimme erklärt:„Ich lege auf die Bestrafung der jungen Angeklagten keinen Wert." Auch der Bankdirektor Emden, der zum Schluß seiner Vernehmung in starker Bewegung der Angeklagten die Hand reicht, erklärt, daß er kein Interesse daran habe, sie bestraft zu wissen. Sie tue ihm menschlich leid. Strafantrag im Prozeß Monroy. WTB. Berlin, 11. Okt. Im Prozeß Monroy verkündete heute mittag nach fast zweistündiger Beratung des Gerichts der Vorsitzende folgendes Urteil: Die Angeklagte wird, unter Freisprechung im übrigen wegen Diebstahls in einem Fall und wegen schwerer Urkundenfälschung und zugleich Betruges zu einer Gesängnisstrafe von. 3½ Monaten verurteilt. Die Kosten des Verfahrens fallen, soweit Verurteilung exfolgt ist, der Angeklagten, im übrigen der Staatskasse zur Last. Die Ausführungen des Anklagevertreters. WTB. Berlin, 11. Okt. Im Prozeß gegen Komtesse Monroy sah sich heute der Vorsitzende zu einer Rüge an die Angeklagte veranlaßt, weil sie auch heute nicht pünktlich zur Verhandlung erschienen sei. Der Verteidiger erklärte jedoch, daß die Verspätung von ihm verschuldet sei. Der Vertreter der Anklage, Staatsanwaltschaftsrat Dr. Schmidt, erklärte, daß manches in diesem tragischen Fall tatsächlich wie ein Roman anmute. Es sei bedauerlich, daß sich die 20jährige Angeklagte, als sie den Versuch machte, sich auf eigene Füße zu stellen, sich in den um 20 Jahre älteren mittellosen Rittmeister verliebt habe. Seiner Ansicht nach habe die Angeklagte in der Angelegenheit der Urkundenfälschung zum Schaden des Bankhauses Emden nur den Wunsch gehabt, den bereits erlangten Vermögensvorteil für ihren Verlobten zu sichern. Was den Juwelendiebstahl bei der Gräfin Hermersberg anlangt, liege schwerer Diebstahl nicht vor, weil die ganze Kassette gestohlen und dann erst geöffnet worden ist. Der schwerste Fall sei der Diebstahl von 50 Mark zum Nachteil des alten Dieners der Gräfin Hermersberg. Wenn man die Persönlichkeit der Angeklagten berücksichtige, so werde man sagen müssen, daß sie von dem Juwelendiebstahl keinen Vorteil gehabt habe, man könne ihr auch glauben, daß ihr Wunsch, den Verlobten zu schonen, wirklich ihren inneren Empfindungen entspreche. Sie habe völlig unter dem Einfluß von Wedels gestanden, der sie für seine Zwecke ausgenutzt habe. Strafrechtlich sei das aber gleichgültig. An sich stehe auf die schwere Urkundenfälschung Zuchthaus. Es lägen jedoch mildernde Umstände vor, die er der Angeklagten in vollstem Maße angedeihen zu lassen bitte. Er halte eine Gefängnisstrafe von sechs Monaten für eine ausreichende Sühne. Vielleicht entschließe sich das Gericht auch, der Angeklagten für die ganze Strafe Bewährungsfrist zuzubilligen. Strafantrag im Prozeß Monroy. WTB. Berlin, 11. Okt. Im Prozeß gegen die Komtesse Helga von Monroy beantragte heute vormittag Staatsanwaltschaftsrat Dr. Schmidt gegen die Angeklagte wegen schwerer Urkundenfälschung, Betruges und Diebstahl unter Zubilligung mildernder Umstände eine Gesamtstrafe von sechs Monaten Gefängnis. Er stellte dem Gericht anheim, für diese Strafe Bewährungsfrist zu bewilligen. Drei Jahre Bewährungsfrist. WTB. Berlin, 11. Okt. Am Schluß der Begründung des Urteils im Monroy=Prozeß teilte der Vorsitzende mit, daß das Gericht der Angeklagten drei Jahre Bewährungsfrist zugebilligt habe. Schulschließung wegen Diphteritis. WTB. Berlin, 11. Okt. In der 223. Gemeinde schule Putbusserstraße Nr. 8 sind sechs Diphteritis fälle vorgekommen, von denen drei tödlich verlaufen sind. Da in der Elternschaft große Beunruhigung entstand, sah sich der Rektor gezwungen, die Schule zu schließen. Der Polizeipräsident hat im Einvernehmen mit dem Hauptgesundheitsamt dieser Maßnahme für die Dauer von acht Tagen zugestimmt, um alle Kinder der Schule untersuchen zu lassen. Die Lage in China. WTB. Nanking, 11. Okt. Wie hier verlautet, scheint der Krieg zwischen der Nationalregierung und den Kräften Fenghjuhsiangs unvermeidlich. Die Regierung ordnete die Verhaftung zweier der fähigsten Unterführer Fenghjuhsiangs wegen Verschwörung an. Beide konnten aber flüchten. Die Kräfte Fenghjusiangs sollen gegen die Regierung marschieren. Ihr nächstes Ziel sei Hankau. Die Nankinger Regierung teilte mit, eine Strafexpedition sei gegen die Kräfte Fenghjuhsiangs organisiert, de dessen Untergenerale es an Loyalität gegenüber der Regierung fehlen lassen. Die Krise der Konferenz für Seemannsarbeit. WTB. Genf, 11. Okt. Die Krise der Konferenz für die Regelung der Arbeitsverhältnisse zur See ist heute mittag der Lösung nach nicht näher gekommen. Die Arbeitergruppe ist einheitlich gegen den gestrigen Entschließungsantrag der Unternehmergruppe, für dessen unveränderte Annahme auch in der Regierungsgruppe keine Stimme vorhanden ist. Die Unternehmergruppe weigert sich übrigens auch vor der Beschlußfassung, über ihren Antrag sich in den vier Hauptausschüssen der Konferenz, die heute nachmittag gebildet werden sollen, vertreten zu lassen. Damit würde sich die Aufnahme der praktischen Arbeit unter Umständen bis Mitte nächster Woche verzögern, da verschiedene Regierungsvertreter erklärt haben, zu dem Reederantrag vor Cingang der Instruktionen ihrer Regierungen nicht Stellung nehmen zu können. Hauptversammlung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft in Dresden. WTB. Dresden, 11. Okt. Im Rahmen der diesjährigen Herbsttagung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft fand heute vormittag im Ausstellungspalast die 113. Hauptversammlung der D. L. G. statt. Nachdem Geheimer Oekonomierat Dr. Steiger die zahlreich erschienenen Ehrengäste, darunter Wirtschaftsminister Dr. Krug von Nidda und Oberbürgermeister Dr. Blüher, begrüßt hatte, berichtete Oekonomierat Dr. Wiese über die diesjährige Wanderausstellung in München, mit deren Erfolg man durchaus zufrieden sein könne. Im Namen der Stadt Köln überbrachte Herr Herlep Grüße und Wünsche der Stadt Köln. Dr. Wiese teilte darauf mit, daß Freiherr von Ledebour Vizepräsident des Gaues 8 der D. L. G. sein Amt niedergelegt habe. An seiner Stelle wurde der Vorsitzende der Landwirtschaftskammer für die Rheinprovinz, Freiherr von Lüninck, gewählt. Als Tagungsort für die Herbstversammlung der D. L. G. 1930 wurde Stettin gewählt. Sowjetzustimmung zum Dowgalewski=HendersonProtokoll. WTB. Moskan, 11. Okt. Der Rat der Volkskommissare hat dem von Dowgalewski und Henderson unterzeichneten Protokoll über die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern zugestimmt. »» GEATRON Damenmäntel in blau und schwarz, in englischen und uni Stoffen— in jeder Art finden Sie das Richtige. Dor allen Dingen finden Sie passende Mäntel für die schlanke, wie für die starke Dame. Sie suchen Mäntel, die vorne gut und weit übereinanderfallen. Sie finden diese Mäntel bei mir ebenso für die kleine gearungene Figur, wie für die grosse starke Dame. Die schöne Jassform meiner Spezialgrössen wird Sie überraschen. Mein grosser Umsatz ist es, der mir meine billigen Preise gestattet Diersen Das führende Haus in Konfektion. Kath. Gesellenverein Lobberich. Sonntag, den 13. Oktober 1929, abends ½7 Uhr zwelte Aufführung des 5aktigen heiteren Volksstückes Das Forsthaus im Falkengrund von J. Kausch. Die Pausen werden vom KolpingsOrchester ausgefüllt. Breyell(früher Heckers) Josefstr. 25. Sonntag, den 13. Oktober Beginn der Winter-Ronzerte Erstklassige Jazzband-Musik. la Blere, Weine und Liköre. — Elgene Kondltorel.— Jeden Sonntag Konzert u. Tanz. Hurra! Das Oktober-Fest ist wieder da! Sonntag, den 13. Oktober, in den grossartig dekorierten Räumen von H. Schmitges, Viersen-Hoser, grosses Oktober Feit (nach echt Münchener Art). Grosser Gamtam, Stimmung, Jubel und Grubel. Verstärkte Stimmungs-Kapelle. Motto: Alles jodelt, alles lacht, Denn mit a Schmätzle wird alles wieder guat gemacht. Punkt 5 Uhr geht der Rummel los, Die Sache wird wieder ganz famos. Eintritt 0.75 Mark. Eintritt 0.75 Mark. Kegelklub Immerlustig Viersen-Hoser. Sämtliche Neuhelten In Handarbeiten jeder Art wie aufgezeichnete Kafleedecken in 50 Dessins, Kellmdecken und Kissen. Die neuesten Farben in Wolle für Kissen, Jumper und Kinderkleidchen. Aparte Seide für Strick- und Filet-Häkeldecken kaufen Sie vorteilhaft im Handarbeitsgeschäft von Helene Schlangen Brungs Viersen, Neumarkt 4. Stimmung! Trubel! Humor! 66 Sommerlokal„Zum Schänzchen an der Gabelung der Chausseen Lobberich—Boisheim—Breyell. Stober, 25 5 U Mnener An. in allen RäumenSehenswerte Alpenfestwiesen-Dekoration. Originelle OberländerTanz-Stimmungskapelle grosses Elntritt frel. 234 Herrliche Jllumination. Tanz der Senner und Sennerinnen. Eintritt trol. Auf zur Brachter Kirmes! Gasthor zur Weidmannsruh Inh.: Heinrich Schmitz Telephon Amt Kaldenkirchen. Kirmessonntag, den 13., Montag, den 14. und Dienstag, den 15. Oktober 1929 Auftreten der berühmten Konzert- u. Komlkergelellichaft TIMMERS Morgens von 11—1 Uhr MATINEE. Eintritt frei. Eintritt frei. Um regen Besuch bittet der Festwirt. NB. Küche und Keller bieten das Beste. Reltaurant Herm. Houben Dülken, Langestraße. Sonntag, den 13. Oktober, ab 5 Uhr Rest.„Zur Neustadt“ Dülken Emil Gastes. Samstagabond 7 Uhr: KONZERT. Sonntag: Frühschoppen- u. Abend-Konzert. St. Martins-Verein Schulbezick Dülken-Busch. tag. bei Wwe. Siemes 2567 General=Versammlung. Es wird erwartet, daß alle Eltern des Schulbezirkes im Interesse ihrer Kinder diese Versammlung besuchen, damit die Kleinen nicht durch die Interessenlosigkeit ihrer Eltern um eines ihrer schönsten Feste gebracht werden. Der Vorstand. Genengerhof Helenabrunn. Sonntag ab 4 Uhr KONZERT. Nachher TANZ. Schöne Koch= und Futtermöhren zentner= und fuhrenweise hat abzugeben 217 Johann Reiners, Amern St. Georg, End 31. In Lobberich oder Breyell Raum für nachts einen Autobus unterzustellen, gesucht Angebote an Gebr. von der Forst Waldniel, erbeten. Naturkr sind kostbares Cut. Schützen Sie sich vor den Gefahren der Zugluft. Die wärme- und kräftebildenden Kaiser's BrustCaramellen bringen sichere und schnelle Hilfe in leichten und schweren Hustenfällen. Sie sind das wahre und billige, tausendfach bewährte Volksmittel. Mehr als 15 000 Zeugnisse. Jeutel 40 Pfg. Dose 90 Pfg. Gebrauchen Sie stets Tannen Zu haben in Viersen bei: Adler=Apotheke EugenGrus Löwen-Apotheke Otto Rotering, Central=Drogerie Peter Baues, Flora=DrogerieHans Thebrath, Kreuz=Drogerie Max Heine, Viktoria=Drogerie Hermann Buddenberg; Süchteln: Kreuz=Drogerie Ed. Schroers, Drog. Krall. ?