Erscheint Diensigs und Freitags. Preis pro Quartal in der Expedition sowie durch die Post bezogen 1 Mark. Expedition: Hartstraße. Geldern'sches ochenblatt. Insertionsgebühr die 5gespalt. Petit zeile oder deren Raum 10 Pfg. Reclamen 20 Pfg. Zusendungen werden franco und bei Anfragen 10 Pfg. in Briefmarken erbeten. Verantwortlicher Redacteur: Nicola Schaffrath in Geldern. 58. Druck u. Verlag von L. N. Schaffrath in Geldern. Nr. 99. Freitag den 11. December. 1885. Kalender: Samstag 12. Jonas, Epimachus; Sonntag 13. Lucia; Montag 14 Nicasius; Dienstag 15. Eusebius. + Politische Streifzüge. (Nachdruck verboten.) Geldern, 9. December. 1) Schreiben eines nationalliberalen Muster patrioren an seinen Freund. Mein lieber Rudolpy! Unser Weizen blüht, und neue Culturkampflust fächelt mir um die Nase. Man kann bald wieder sagen, daß es„eine Lust sei zu leben", denn Bismarck und die„Norddeutsche“ sind hinter dem Centrum her, daß die Lappen fliegen! Ganz recht; wie können die schwarzen Zwerge es auch wagen, gegen die„staatsmännische Riesengröße eines Bismarck" aufzutreten und ihn mit Interpellationen und aussichtslosen Anträgen ärgern zu wollen! Wir dürfen mit rosigen Hoffaungen in die Zukunft blicken, denn wir sind die Einzigen, die sich aus den Mehrforderungen des Etats nichts machen, ja, unser Patriotismus leuchtet in so höherem Glanze, je größer die Opfer sind, die wir dem Kanzler bewilligen dürfen. Unsere Aktien steigen um so mehr, je tiefer die Schale des Centrums sinkt, und je kühner die Opposition dem leitenden Staatsmann die Stirn bietet. um so unentbehrlicher werden wir ihm. Die Missionsdebatte im Reichstag war Wasser auf unsere Mühle, und der Zweck der kaiserlichen Botschaft bei der Ausweisungs=Interpellation war offenbar kein anderer, als die schroffe Stellung der Regierung gegenüber der oppositionellen und reichsfeindlichen Mehrheit des Reichstags dem deutschen Volke feierlich kund zu Sthun. Dann kam der Kanzler und stampfte die Polen, Elsässer, Welfen und Dänen, die Deutschfreisinnigen und vor allem das Centrum zum Brei,— nur uns, seine allzeit Getreuen, ließ er ungeschoren, und wir werden es Sr. Durchlaucht danken durch unbedingte Hingebung und mit dem Versprechen, daß unser letzter Athemzug ein lautes Ja sein soll! Deutschland steht mitten im Conflicte; aber dieser Conflict wird die Leiter sein, auf der wir emporsteigen in das Elysium der Mittelpartei. Die Auflötung des Reichstags liegt in der Luft, aber das Gewitter wiro sich wohl dann erst entladen, wenn der Militär=Septennat und der Marine=Etat mit colonialpolitischer Verbrämung auf der Rolle stehen werden. Sollten dann, was wahrscheinlich ist, und was wir hoffen wollen, der Fortschritt und das Centrum bocken, so wird der Reichstag zum Kukuk gejagt; bei den Neuwahlen werden die Freisinnigen zermalmt, die demokratische Strömung wird eingedämmt, das Centrum wird kaltgestellt, und wir ziehen mit fliegenden Fahnen und klingendem Spiele, die conservativen Trabanten hinter uns, als ausschlaggebende Mittelpartei in den neuen Reichstag ein! Freue Dich, Rudolph; je lauter Pindter schimpft, um so lauter dürfen wir lachen; unsere Zwitterrolle ist ausgespielt, wir werden wieder die erste Flöte blasen. 2) Schreiben eines Centrumsmannes. Lieber Freund! Trotz der Reihe von Jahren, seit denen Du keine deutsche Luft mehr geathmet hast und trotz der vielen hundert Meilen, welche Dich von der Heimath trennen, leuchtet aus Deinen Zeilen die ungeminderte Liebe zum deutschen Vaterlande hervor. Religion und Vaterlandsliebe sind ja das Höchste und Schönste, was in des Menschen Brust wohnen kann, denn ohne diese beiden Tugenden hat er weder ein Heim hienieden, noch im Jenseits. Aber trotz Deiner Begeisterung für Deutschland würdest Du, eben weil Du katholisch denkst und fühlst, in gleicher Weise zu den„Reichsfeinden" gezählt werden, wie wir alle. Ist es doch soweit g kommen, daß die Officiösen und die Kostgänger des Reptilienfonds die Hochhaltung der katholischen Religion für ein untrügliches Merkmal vaterlandsloser Gesinnung ausgeben! Es sieht traurig aus im Lande, und die Wolken, die über uns hängen, ballen sich immer finsterer und drohender zusammen. Charakterfestigkeit und Prinzipientreue sollen gleichbedeutend mit reichsfeindlicher Opposition und mit Reichsverrath sein, während auf der anderen Seite ein Servilismus sich breit macht, der jede freie Meinungsäußerung der Volksvertreter gegen den Kanzler als ein„Verbrechen" brandmarkt. Die nationale Treibeultur zeitigt so widerwärtige Früchte, daß sie, um Oberwasser zu gewinnen, sich blindlings von dem Strome des Absolutismus fortreißen läßt. Dem leitenden Staatsmanne ist dasselbe Centrum, welches er vor Jahresfrist mit Lobeserhebungen überschüttete, ein solcher Dorn im Auge, daß er erklärte, mit den Grundsätzen der Centrumspolitik könne weder das deutsche Reich noch der preußische Staat auf die Dauer existiren. Die„Norddeutsche" ist aus Rand und Band. Wir sollen uns„im vollen Sturmlauf gegen die Regierung befinden", und die arme Regierung soll lediglich im Zustande der Nothwehr sein! Wer hat denn angefangen? Bisher haben wir geglaubt, die katho„ lische Kirche und das ihre Interessen vertretende Centrum befänden sich in der Vertheidigung,— aber Herr Pindter weiß das besser; wir sollen nicht die Gehetzten, sondern die sein; wir sollen die fadenscheinigsten Vorwände heraussuchen, um die Regierung anzufallen und ihr das Leben sauer zu machen. Natürlich, wenn wir uns unserer Haut wehren, so ist das„frivole Händelsucht"; wenn wir uns unterstehen, eine höhern Ortes nicht genehme Meinung zu äußern, so sind wir „frivole Raufbolde", denen der moralische Hintergrund fehlt, und deren Raufereien nichts weiter sind, als die Auflehnung der krassesten Selbstsucht gegen die das allgemeine Wohl schützende Ordnung. Wir sollen uns geduldig das Fell über die Öhren ziehen lassen und die offic öse Peitsche küssen, die uns schlägt. Wenn der Culturkampf wirklich die Existenzbedingung für das Centrum bildet, wie die vom Kriegsteufel besessene und von Raserei befallene„Norddeutsche" behauptet, warum wird denn dem Centrum die Lebenskraft nicht durch die Beseitigung jenes Kampfes entzogen? Das Centrum soll den Kampf und Herr Windihorst nicht den Frieden wollen,— Letzterer soll durch seine Anfragen an den Cultusminister den Frieden gestört haben zu einer Zeit, als die„wohlwollende Höflichkeit“ des Papstes und des Cardinalstaatssecretärs den Wunsch nach einer Verständigung zu erkennen gegeben,— aber glauben die Officlösen, mit solch' ungeheuerlichen Lügen die offenkundigen Thatsachen verdunkeln zu können? Nicht das Centrum will den Kampf, wohl aber bietet Herr Pindter alles auf, um die öffentliche Meinung in der Annayme zu bestärken, daß der Reichskanzler einen Conflict mit dem Reichstag wünsche, um denselven im Interesse der seit Jahren erstrebten willfährigen Mittelpartei zu verwerthen. Es geht recht bunt und toll zu im lieben deutschen Vaterlande, und wir sind soweit gekommen, daß jede Meinungsäußerung, welche sich nicht mit den Wünschen und Ansichten der norddeutschen Hintermänner deckt, als Reichsverrath ausgegeben wird. Wer anfragt, ob katholische Missionare in deutschen Colonieen ihre Mission erfüllen dürfen; wer zu wissen wünscht, aus welchen Gründen mehr als 30,000 Polen aus Preußen ausgewiesen wurden, oder wer gar die Entschädigung unschuldig Verurtheilter verlangt, der ist ein„Bauernsänger", ein reichsfeindlicher Störenfried; der treibt„politische Abgeschmacktheiten; dem geht der „politische Instinkt“ ab; der liefert eclatante Proben seines politischen Ungeschicks; dem wird vorgeworfen, ein falsches Spiel zu treiben und aller Ehrlichkeit baar zu sein! Wer aber in gehorsamster Unterwürfigkeit zu Allem Ja und Amen sagt, der ist ein liebes Kind und werth, den Reichswagen ziehen zu dürfen. Strebt das Centrum dahin, den unseligen, Alles vergiftenden Culturkampf aus der Welt zu schaffen, so soll das eigentliche Ziel seiner Bestrebungen das sein:„den preußischen Staat und das deutsche Reich in ein Lehnsverhältniß zum päpstlichen Stuhl zu bringen und sich als oberste Censurbehörde über die preußische und deutsche Regierungsgewalt zu setzen." Nun, derlei Beschuldigungen lassen uns kalt, so kalt, wie Hr. Dr. Windthorst den infamen Beschuldigungen des Herrn Pindter gegenüber bleibt. Die rauflustige Stimmung der „Norddeutschen“ hat weiter keine Bedeutung, als daß sie charakteristisch für die politische Witterung ist, und daß man sagen kann, es wird wieder einmal auf das Centrum geschimpft. Natürlich unterstützen in diesen Bemühungen die Nationalservilen die Officiösen in bester Weise,— dieselben Nationalservilen, welche nur zwei Dinge kennen: erstens Furcht vor der Regierung und zweitens das Interesse für die eigene Tasche. Wie sehr das letztere der Fall ist, haven sie neuerdings bei Berathung des Arbeiterschutzgesetzes bewiesen: von der Beschränkung der Frauen= und dem Verbot der Kinderarbeit, von der Beseitigung der Nachtarbeit für Kinder und Frauen, von der Sonntagsruhe 2c. wollen die Manchesterleute, die unverbesserlichen Alleinvertreter des Capitalismus, nichts wissen; Phrasen schmieren sie den Arbeitern um den Mund, wenn es aber gilt, sie gegen brutale Ausbeutung zu schützen und ihnen ein menschenwürdiges Dasein zu sichern, dann schreit der ganze Nationalliberalismus, der eine lange Zunge, aber kein Herz hat, über„Schmälerung der Fabrikanten" und warnt vor dem„Ruin der Industrie". Und von solchen Leuten, welche die größten Feinde der Arbeiterschutzgesetzgebung sind, sollte das deutsche Volk sein Heil erwarten können? Eine weise und praktische Arbeiterorganisation ist, wie der Abg. Hitze in lichtvoller Weise ausführte, der beste Damm gegen die revolutionäre Sturmfluth. Hoffentlich wird auch die Regierung im Reiche des„practischen Christenthums" dies einsehen, ehe es zu spät sein wird. Wir Centrumsleute stehen fest, unbeirrt, ob man uns beschimpft oder bedroht; unsere Grundsätze sind nicht abhängig von der wechselnden Tagesmeinung, und im Bewußtsein unseres Rechtes kämpfen wir den Kampf für die Freiheit der Kirche und die Rechte des Volkes weiter. 3) Schreiben eines Conservativen an seinen Leidensbruder. Mein hochverehrtester und hochwohlgeborener Freund! Nun haben wir den Regen! Trotzdem wir alle Zeit die getreuesten Vasallen Sr. Durchlaucht gewesen, trotzdem wir an freiwilliger Unterwerfung und Hingabe an die Staatsomnipotenz die schwersten Opfer gebracht haben, kommt das General=Reptil und schreit Weh und Ach über uns. Grenzen die Hetzereien der„Norddeutschen" gegen die so gefügigen conservativen Elemente und deren Hauptorgan, die„Kreuzzeitung", nicht nahezu an Wahnsinn? Wir sollen uns in den wichtigsten und entscheidensten Momenten unserer politischen Entwickelung stets auf der verkehrten Seite befunden haben,„beim Auskehren jedenfalls nicht am Stiel des Besens". Haben wir Peitschenhiebe verdient? Freilich unsere Schwäche hat das Unheil heraufbeschworen! Bei etwas mehr Energie hätten wir im Bunde mit dem Centrum die Regierung längst zu einem entscheidenden Beschlusse gedrängt, oder, was nun doch nicht ausgeblieben ist, der Absagebrief des Kanzlers wäre früher ergangen, und dann hätten wir in gleichem Maße das Wohlwollen der Katholiken auf unserer Seite gehabt, wie wir uns jetzt deren Abneigung aufgeladen haben. Ds ist doch etwas Trauriges, conservative Fledermaus zu sein! 4) Schreiben eines Rundauckers. Lieber Freund! Sie sind ein glücklicher, beneidenswerther Mensch, denn in Ihrem stillen Tusculum hören und sehen Sie nichts von den wüsten Kämpfen, welche die Welt bewegen. Schon der Gedanke, daß wir nach unserem Tode von der Politik mit ihren blutigen und unblutigen Katzbalgereien nichts mehr gewahr werden, könnte uns das Sterben erleichtern. Doch Sie wünschen, daß ich Ihnen aus dem großen Weltgetriebe einige Kleinigkeiten mittheile. Es ist wenig Gutes und viel Böses, was ich zu berichten habe. Am Dienstag wird der Herr Erzbischof Dr. Krementz in Köln inthronisirt werden, und am selben Tage wird der neue Bischof für die Diöcese Ermland gewählt werden; aber die Freude über diese Ereignisse ist keine ungemischte und ungetrübte, denn die Bischöfe tragen gleich ihren preußischen Amtsgenossen die maigesetzlichen Fesseln an den Händen, die sie an der Ausübung ihrer wichtigsten Pflichten hindern... In der deutschen Militär=Verwaltung sind unerhörte Bestechungen und Unterschlagungen an's Tageslicht gekommen, welche die Verhaftung von ungefähr 60 Zahlmeistern zur Folge hatten, und den beiden Helfershelfern Luthers, dem Raubritter Franz von Sickingen und dem Wüstling Ulrich von Hutten wollen die Liberalen ein Denkmal setzen! Aber ist nicht auch jüngst der durch seine gehässige Polemik gegen den Katholicismus bekannte protestantische Professor Dr. Karl Hase in Jena geadelt worden? Einem katholischen Redacteur freilich, der sich Verdienste um die Arbeiter erworben, darf ein Fackelzug nicht gebracht werden! Sie sehen, das sind alles Kleinigkeiten! aber sie sind charakteristisch für die Zeitströmung! Monsieur Fiscus ist bereits mit der siebenten Diätenklage abgeblitzt, dagegen hat der Kanzler die Genugthuung, daß sein Sohn Herbert bei Gelegenheit des 25jährigen Regierungs-Jubiläums des Kaisers zum Staatssecretär ernannt werden soll. Reptilienblätter wollen darin ein„Zeichen der Dankbarkeit für den Reichskanzler“ erblicken, während die böse„Frankf. Ztg“ von„wunderbaren Zeitverhälinissen" spricht und es seltsam findet, daß Söhne um des Vaterswillen zu Ministern ernannt werden. Ich wundere mich über gar nichts mehr... Die bairische Kammer will von dem russischen Auslieferungsvertrag nichts wissen, aber das Ministerium in München ist mit zu viel Spreewasser getauft, als daß es dem Wunsche der Volksvertreter Rechnung tragen sollte. In Oesterreich steht ganz Israel und der ganze Liberalismus auf den Hinterbeinen, weil der neue Unterrichtsminister einen freimourerischen Sectionschef pensionirt, einen Conservativen an seine Stelle gesetzt und einige Erleichterungen für den Schulbesuch angeordnet hat. Warum schreien aber die Liberalen, wenn die Clerikalen das„Naturrecht" haben, „so dumm wie möglich zu bleiben?" Mögen sie sich doch an ihren Gesinnungsgenossen in Holland trösten, wo der Liberalismus wieder eine wunderbare Kraftprobe von sich gegeben, und in Spanien sind ja auch„ihre Leute" wieder an's Ruder gelangt, die gewiß nicht verfehlen werden, den Republikanern eine goldene Brücke zu bauen.— Frankreich, wo die Tongkingfrage alle Köpfe heiß macht, hat glücklich ermittelt, daß nur die Betrunkenheit des Oberst Herbinger den Fall von Langson und das Unglück in Tongking verschuldet hat. Es geht nichts über die Entdeckung nationaler Sündenböcke im richtigen Augenblicke!— In England haben die Wahlen eine merkwürdige Schwenkung genommen, und es könnte sich leicht ereignen, daß Lord Salisbury sein Bündel schnüren müßte. Aber man frägt jetzt weniger danach, ob das Cabinet conservativ oder liberal sein wird, als was der irische Agitator Parnell mit seiner staatlichen Gefolgschaft thun wird. England hat das birmanische Reich leichten Kaufes in die Tasche gesteckt, und der Exkönig Thibau kann auf der Insel Ceylon mit Arabi Pascha Betrachtungen über die Vergänglichkeit alles Irdischen anstellen.— Von der Balkan=Halbinsel läßt sich nichts weiter sagen, als das dort Alles sich in wildester Gährung befindet, und daß, Dank der Uneinigkeit der Großmächte, die letzten Dinge schlimmer zu werden drohen, als die ersten waren. Da haben sie in kurzen Zügen einige kleine Bildchen aus dem politischen Weltbazar,— sind Sie mit denselben zufrieden? Das Gute ist so selten anzutreffen, wie ein katholischer Bürger meister oder Regierungspräsident in Preußen! Deutsches Reich. *Berlin, 6. Dec. Im,Staats=Anzeiger" wird bekannt gemacht, daß der bisherige Bischof von Ermland, Dr. Krementz, die landesherrliche Anerkennung als Erzbischof von Köln erhalten hat, daß seine Amtsthätigkeit am 15. d. M. beginnt, und daß an diesem Tage zugleich die Amtsthätigkeit, des königlichen Commissarius für die erzbischöfliche Vermögensverwaltung in der Diöcese Köln, Regierungsrath Kramer erlischt. — Der dem Reichstag soeben mitgetheilte Rekrutirungsbericht für das Jahr 1884 ergibt, daß für das deutsche Heer 142,521 Mann ausgehoben wurden, während 19,970 freiwillig eintraten. Es wurden darunter nur ausgehoben für die Flotte 2491, davon 1473 aus der seemännischen Bevölkerung. Wegen unerlaubter Auswanderung wurden dem Auswanderungsjahr nicht weniger als 17,804 Personen verurtheilt. — In der Sitzung der Budgetcommission des Reichstags wurde am 5. d. zunächst die Abstimmung über die Erhöhung 0 der Haferrationen vorgenommen, wofür im Etat eine Mehrforderung von 1,132,264 Mark in Ansatz gebracht ist Die Regierungsforderung wurde abgelehnt und einstimmig ein Antrag des Abg. Frhr. von und zu Frankenstein, Bewilligung von ¼ für die Truppenpferde(unter Ausschluß der Pferde für die Officiere und Militärbeamten, angenommen. Der financielle Effect der Annahme dieses Untrags für Preußen beziffert sich auf eine Mehrbewilligung von 237,213 M. gegen dea bisherigen Verbrauch und eine Absetzung von der Regierungsforderung.(Viktualienverpflegung 21,173,252 M. mehr= 1,127,422 M.) wurde bewilligt. Im übrigen wurden die Titel 27-43 der laufenden Ausgaben anstandslos bewilligt, mit Ausnahme der Kap. 32 und 33(Unkauf der Remontepferde), bezüglich deren die Abstimmung ausgesetzt wurde. Abg. Dirichlet hatte dabei seinen vorjährigen Antrag wiederholt, daß die Remontepferde nur auf öffentlichen Märkten angekauft werden sollen, welchem die Regierungsvertreter widersprachen. — Die dem Reichstage demnächst zugehende Zuckersteuernovelle bemißt die Ergebnisse aus den Rüben niedriger als bisher, nimmt eine Steuererhöhung von 20 Pfg. in Aussicht. im ersten Jahre jedoch nur 10 Pfg., die Ausfuhrvergütung wird niedriger als bisher bemessen, jedoch Vorkehrung getroffen, um solchen Fabrikaten, bei denen ein stark zuckerhaltiger Stoff verwandt ist, wie Bonbons u. s. w., bei der Ausfuhr eine Vergütung zu gewähren. — Es werden der„Cobl. Vztg." wie folgt die Reise=Dispositionen des Herrn Erzbischof Philippus mitgetheilt. Hochderselbe wird am 10. dss. Mts. abreisen und tags darauf in Berlin eintreff:n. Am 12. hat der hochw, Herr Audienz bei Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin, ferner beim Reichskanzler Fürsten Bismarck und beim Cultusminister v. Goßler. Die Abfahrt des Herra Erzbischofs erfolgt von Berlin am 13.(?), Unkunft und Empfang in Köln am 14., woselbst am Tage darauf die feierliche Inthronisation stattfindet. — Wie die„K. Vztg." vernimmt, wird bei den Anlaß des Einzuges des hochw. Herrn Erzbischofs De. Krementz veranstalteten Feierlichkeiten auch der katholische Adel, speciell der Verein katholischer Edelleute und die sog. Rheinische Autonomie sich betheiligen.— Die kath. studentischen Vereinigungen der Bonner Universität haben beschlossen, sich ebenfalls in corpore an den Festlichkeiten beim Einzug des Erzbischofs zu betheiligen. — Wegen Mangels an Trinkwasser, der den Aufenthalt in Lüderitzland ganz unerträglich macht, sind der„Dresdener Zeitung" zufolge einige sächsische Bergleute, welche an der Expedition nach Angra=Pequenna theilgenommen hatten, vor kurzem wieder in ihre Heimath zurückgekehrt. Oesterreich. * Wien, 9. Dec. Die„Pol. C.' meldet aus Belgrad: Es wird versichert, die serbische Regierung beschloß, auch in dem Falle des endgültigen Scheiterns der WaffenstillstandsVerhandlungen aus Achtung vor dem Willen der Großmächte die Offensive ihrerseits nicht zu ergreifen.(Ganz schön und gut, aber angesichts der totalen Niederlage des serbischen Heeres ein wenig imponirender Beschluß * Wien, 7. Dec. Das Geschäft des Hofjuweliers Granichstätten ist heute Nacht völlig ausgeplündert worden. Man spricht von 400,000 fl. Schaden in Juwelen und Kassa. Die Thäter sind unbekannt. — Nach verläßlichen Belgrader Berichten hat Serbien die Bedingungen des Fürsten Alexander in Betreff des Waffenstillstandes als unvereinbar mit der Ehre/ Serbiens avgelehnt. Serbischerseits hält man sich auf die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten von bulgarischer Seite gefaßt. Italien. * Rom, 4. Dec./ Die Missionsdebatte hat im Vatikan einen ungünstigen Eindruck gemacht. Der Papst hatte Schlözer vorher schon gesagt, daß Bismarck den kathol. Missionen feindlich gegenüberstehe, sei bedauerlich. Schlözer drückte die Befriedigung des Kaisers über die schnelle und korrelte Erledigung der Karolinenfrage aus. — Das von König Alfons XII. an den Papst gerichtete letzte Handschreiben trägt das Datum des 10. November. Dasselbe dankt dem Papste für dessen in der Karolinenfrage Spanien geleisteten Dienste und erbittet den pontificalen Segen, spricht aber nicht von irgend einer Krankheit.— Bei dem in der nächsten Woche für König Alfons zu haltenden sixtinischen Trauergottesdienst wird der hier anwesende Bischof von Ovieda die Leichenrede halten. Spanien. * Madrid, 5. Dec. Der Ministerraih nahm den Vertrag über die Karolinen unverändert an, ratificirte die von dem frühern Minister Elduayen eingegangene Bereinbarung; ferner verlängerte er den im Jahre 1887 ablaufenden Handelsvertrag mit Deutschland bis zum Jahre 1892. Zugleich beschloß die Regierung, sofort die nöthigen Maßregeln zu treffen, um Spaniens Rechte auf andern Punkten zu wahren oder die Priorität der Besetzung zu ordnen, welche unter Berufung auf die Berliner Conferenz etwa beansprucht werden könnte. — Eine Versammlung der Conservativen beschloß, alle Maßnahmen der Regierung, welche bezwecken, die Ruhe in Spanien aufrechtzuerhalten, zu unterstützen. * Madrid, 8. Dec. Nach einer Depesche der„Indep. Belge" wird die Königin=Regentin Christine morgen das Amnestie=Decret unterzeichnen; dasselbe soll am Donnerstag verössentlicht werden. Ausgeschlossen von der Amnestie sind nur die Militärpersonen, die an verschiedenen Putschen betheiligt waren, wofern sie nicht selbst um ihre Begnadigung nachsuchen. Die Amnestie bezieht sich auch auf die Antillen.— General Lopetz Dominguez, der Nachfolger Serrano's als Führer der dynastischen Linken, soll bereit sein, vom Kabinet Sagasta den Gesandtschaftsposten in Paris anzunehmen, ohne auf seine Aktionafreiheit zu verzichten für den Fall, daß das Ministerium sein Versprechen demokratischer Reformen nicht erfüllen würde. Türkei: * Konstantinovel, 5. Dec. Die Abreise des zum außerordentlichen Commissar des Sultans ernannten Djevde=Pascha nach Östrumelien ist verschoben worden * Konstantinopel. 6. Decbr. Die Pforte hat den Mächten ein Rundschreiben zugehen lassen, in welchem sie erklärt, nur sie und nicht der Fürst von Bulgarien habe das Recht, die Waffenstillstandsbedingungen zu regeln.— Mit dieser Forderung werden die türkischen Staatsmänner schwerlich durchkommen; will die Pforte aus dem Kriege Nutzen ziehen, so ist Vorausbedingung Unterstützung der Bulgaren, und davon ist keine Rede. Auch Rußland und England werden nicht leiden, daß Bulgarien in dieser Weise behandelt wird. Glücklicherweise wird nicht Alles Wahrheit, was von Stambul aus dem Pavier anvertraut wird.— Von einer thätigen Wirksamkeit der drei sermächte ist Nichts zu bemerken. Gerüchte von einer neuen Konferenz— in Berlin oder London— werden laut, doch fehlen bestimmte Angaben darüber. Die Ansichten der Mächte stehen sich noch immer unvermittelt gegenüber.— In Philippopel haben die türkischen Abgesandten dem Bischof einen Besuch abgestattet und ihm mitgetheilt, falls die Rumelier den Wünschen des Sultans Widerstand entgegensetzen sollten, seien 100 000 Mann zum Einrücken in Rumelien bereit. Der Bischof antwortete, die Herren möchten sich nach Sofia wenden, was von dort angeordnet würde, werde geschehen. Auch hier sind also die Dinge in der Schwebe, daß die Türkei militärisch vorgeht, wird nach wie vor nicht geglaubt.— Vom serbisch-bulgarischen Kriegsschauplatze liegt noch immer nichts Bestimmtes vor über die Waffenstillstands Verhandlungen zwischen Serbien und Bulgarien. Die Serben haben die größte Lust zur Fortsetzung des Krieges. Fürst Alexander aber hat keine Neiging, sich von den Serben plötzlich überrumpeln zu lassen. Wenn einmal geschlagen werden soll, will er seinen Gegnern zuvorkommen. Nachdem Rußland wieder vollständig auf seine Seite getreten und England ihn sichtlich begünstigt, macht sich der Fürst aus den österreichischen Drohungen nicht viel mehr. Gefährlich werden kann ihm nur die Türkei, und deshalb zeigt er dieser gegenüber die größte Liebenswürdigkeit und erklärt, er werde einem türkischen Vorgehen in Rumelien durchaus keinen Widerstand entgegensetzen, nur möge man ihn den Krieg mit Serbien beendigen lassen.— Von der griechischen Grenze telegraphirt der türkische Obergeneral Achmed Ejub Pascha, die griechischen Soldaten seien so heruntergekommen, daß täglich an 150 Ueberläufer bei ihm einträfen Philipopel, 6. Dec. Der türkische Delegirte Lebib Effendi ist heute früh nach Konstantinopel abgereist, der zweite Delegirte Gadvan Effendi, welcher an Stelle Nihab's in Sofia als Agent der Pforte fungnen soll, wird sich morgen dorthin begeben. Aheintund=Bestfaten. )(( Geldern, 10. Dec. In der Nacht von Montag auf Dienstag brach auf dem Speicher des Jesse'schen Hauses auf der Gelderstraße Feuer aus, welches jedoch bald gelöscht wurde, ohne größeren Schaden angerichtet zu haben. )§( Geldern. 9. Dec. Wir verfehlen nicht unsere Stadtabonnenten auf die am Soantag=Abeno halb 6 Uhr im Locale des Herrn Joh. Kratz statifindende Versammlung behufs Bildung einer freiwilligen Feuerwehr besonders aufmerksam zu machen. Herr Bürgermeister Hambachs, welcher diesem großen Bedürfnisse, welches bei den letzten Bränden allseitig anerkannt wuroe, abzuhelfen bestrebt ist, verdient den Dank der ganzen Bürgerschaft für die rasche Abwickelung dieser wichtigen Angelegenheit. Sache der Bürger ist es nun, diesem Herrn in seinem Bestreben entgegenzukommen und dieses kann in erster Linie geschehen, wenn die am Sonntag statifindende Versammlung recht zahlreich besucht wird. Interessant wird diese Versammlung werden, weil zu derselben Herr Branddirector Janssen aus Crefeld sein Erscheinen zugesagt hat und über diesen Gegenstand einen Vortrag halten wird. Im Uebrigen verweisen wir auf das Inserat in heutiger Nummer unseres Blattes. *Köln, 9. Dec. Der Bezirkseisenbahnrath hat laut der„K. Vztg." den Antrag auf Ermäßigung der Getreidefrachten vom Östen der Monarchie nach dem Rhein einstimmig abgelehnt; von den Beamten der Eisenbahnverwaltung abgesehen, erhob sich ein einhelliger Widerspruch gegen den Antrag. * Andernach, 5. Dec. Eine größere Sendung junger veredelter Aepfelbäume wurde heute hierselbst verladen, um über Hamburg nach Japan zur Anpflanzung befördert zu werden. Um das Eintrockaen der Wurzeln zu verhüten, sind dieselbe mit Thonerde eingeschlemmt und sorgfältig in Moos und Leinen verpackt. * Münster, 6. Dec. Die Verfügung des hiesigen Generals=Vikariats bezüglich des Büchleins„das Schifflein der Standeswahl" lautet:„In dem vor Kurzem in der Missionsdruckerei zum hl. Erzengel Michael zu Steyl erschienenen und offenbar in sehr guter Absicht verfaßten Volksbüchlein„Das Schifflein der Standeswahl oder Lehren über die Wahl zwischen dem Ehestande und dem jungfräulichen Stande ec. von A. und I. Janssen, Priester des Missionshauses zu Steyl, werden Materien erörtert, welche die Vorsicht und christliche Sitte in Volksschriften zu behandeln verbietet und Auffassungen gelehrt, welche der sententia communis theologorum(der allgemeinen Ansicht der Gottesgelehrten) widerstreiten und als schief und übertrieben oder als irrig bezeichnet werden müssen. Einige Anforderungen, welche das Büchlein stellt, sind rigoristisch und geradezu geeignet, das Gewissen der Gläubigen zu verwirren, ja die Gefahren zur Sünde bei manchen zu vermehren. Da dieses Büchlein, dessen Colportirung wir in hiesiger Stadt schon entgegengetreten sind, nach eingelaufenen Berichten in den dem Druckorte näher gelegenen Pfarren des rheinischen Theiles der Diöcese eifrig verbreitet werden soll, so halten wir uns verpflichtet, die Herren Pfarrgeistlichen auf die darin liegende Gefahr aufmerksam zu machen und dieselben zu ersuchen, ihren Einfluß in geeigneter Weise dazu aufzubieten, damit das Büchlein nicht unter das Volk gebracht werde.“ Vermischtes. * Mülhausen i. E., 3. Dec. Der Weinhändler I. I. Nithardt wurde gestern wegen Kunstweinfabrikation bezw. wegen Verkaufs von Kunstwein anstatt Naturweines in mehr als 50 Fällen zu 1½ Jahren Gefängnitz und 60,000 M. Geldbuße verurtheilt. Seine„Weine" gingen hauptsächlich nach Berlin, Leipzig und Dresden und waren vorzugsweise mit Glycerin versetzt. *Haag, 28. Noo. Jeanne Marie Laurette, die Mörderin des japanischen Geschäftsträgers Sakourdo, ist von hier zur Abbüßung ihrer dreijährigen Gefängnißstrafe nach Arnheim übergeführt worden. Sie hatte ein Schreiben an Königin Emma der Niederlande aerichtet, in welchem sie bemerkt:„Ew. Majestät! Wenn auch Verbrecherin bin ich doch ein Weiv geblieben, legen Sie Ihr Fürwort ein, auf daß man mir meine langen blonden Haare nicht abschneide. Bedenken Sie, ich habe keinen Spiegel, keine Toiletten, nichts, was mich an mein früheres Leben erinnert. Doch wenn ich meine Zöpfe löse, mich die blonden Locken gleich einem Mantel umgeben, werde ich auch in Kerkernacht wissen, daß ich noch jung und schön bin." Königin Emma hat nicht nur diesen Wunsch erfullt, sie wirkte auch dahin, daß dem unglücklichen Mädchen möglichst milde begegnet werde. — Die Berliner„Freis. Ztg." bringt folgende Enthüllungen über das Geburtstags=Gemüse des Reichskanzlers. Alljährlich erhielt Fürst Bismarck auserlesenes Gemüse zu seinem Geburtstag gesandt von einem Düsseldorfer Gemüseverkäufer. Letzterer(irren wir nicht, ein Herr Conen aus Hamm bei Düsseldorf) erhielt dafür regelmäßig ein Dankschreiben über Anerkennung der nationalen Treibeultur des Aosenders. Solche Dankschreiben gelangten auch in die Off ntlichkeit. Wie der Reichstagsabgeordnete Graf von und zu Hoensbroech in der Generalversammlung des rbeinischen Bauernvereins in Neuß enthüllt hat, ist dieses Gemüse für den Tisch des Reichskanzlers gar nicht in Düsseldorf getrieben, sondern von dem reclamebedürftigen Absender mit der Eisenbahn aus Italien bezogen worden. — Ritterliche Milde. Der englische Oberrichter Lord Mansfield wollte gern einen Menschen freigesprochen wissen, der eine Sache von geringem Werthe gestohlen hatte. Er schlug den Geschworenen vor, den entwendeten Gegenstand nur auf 10 Pfg. anzuschlagen. Als der Kläger dies hörte, rief er:„Wie, nur 10 Pfg., Mylord? Die Facon allein kostet mich zehnmal mehr."„Ach", erwiderte Lord Mansfield, der Facon wegen wollen wir keinen Menschen hängen." — Im Concert. Kind(auf den Kapellmeister und die singende Primadonna zeigend):„Mama, warum schlägt der Mann die Dame mit dem Stocke?"— Mutter:„Er schlägt sie ja nicht."— Kind:„Ja, warum schreit sie denn so?" — Zu arg.„Eine wahre Schande," sagte entrüstet ein Lehrjunge zu seinem Kameraden,„mein Meister kann sich immer noch nicht in das neue Metermaß finden, er keilt mich immer noch mit der — Elle." — Anzügliche Frage.„Gnädige Frau, ich komme um meine Abschiedsvisitte abzustatten. Nachste Woche übersiedle ich in die Irrenanstalt nach X.„Als Arzt, Herr Doktor?" — Im Kosthause. Wirthin:„Es ist eigentlich aber wahr, daß alle meine Kostgänger bei mir bleiben“ Neuer Kostgänger(bei der ersten Mahlzeit):„Sie sind wahrscheinlich zu schwach zum Fortgehen." * Eine liebenswürdige Ueberraschung hat das Weltvlatt„Ueber Land und Meer"(Deutsche Verlags=Anstalt, vormals Ed. Hallberger, Stuttgart) seinen Abonnenten und allen Freunden der schönen Literatur bereitet. Es tritt mit einer in sich abgeschlossenen WeihnachtsNummer hervor, deren Ausstattung nach jeder Richtung hin mustergiltig genannt werden darf. Das im Einzelverkauf für 50 Pfennig zu beziehende Folio=Heft in charakteristischem Separat-Umschlag, zu welchem diese Nummer ausgestaltet ist, enthält fünf vollständige Novellen und Erzählungen anziehendster Art, ein weihevolles Gedicht von Karl Gerok: „Einsiedlers Christnacht", sowie eine Reihe kleinere Aussätze,— das alles verschönt durch zahlreiche, elegant und malerisch ausgeführte Holzschnitte nach geistvollen Originalzeichnungen namhafter Künstler. Damit nicht genug, bietet diese Weihnachts=Nummer noch als Extrabeilagen zwei Kunstblätter in leuchtendem Farbendruck und ein melodiöses Lied für Gesang und Pianoforte von Georg Goltermann, dem namentlich im Bereiche der Hausmusik allbeliebten Tondichter. Das Ganze muß als eine künstlerisch vollendete Weihnachtsspende, ein Fünfzigpfennig-Geschenk edelster und vornehmster Art bezeichnet werden. Ein gediegenes Spiel= und Beschäftigungsmittel für Kinder. Wie wir erfahren, wird in diesem Jahre beim Einkauf von Spielsachen in auffallender Weise der Richter'sche Patent- Steinbaukasten bevorzugt. Es zeigt sich auch hier wieder, daß die Eltern immer mehr solchen Spielsachen sich zuwenden, welche gleichzeitig belehrend wirken. In wie hohem Maße dies gerade bei den Steinbaukasten der Fall ist, das hat der freundliche Leser wohl aus der vor einigen Tagen gebrachten Besprechung gesehen und da das Weihnachtsfest immer näher rückt, fo glauben wir nochmals auf dieses solide Spiel= und Beschaftigungsmittel aufmerksam zu machen. Silberne Medaille. erdam 1883. Antwerpen 1885. H. von Gimborn chem. Fabrik in Emmerich a. Rhein und s’Heerenberg(Holland) Anatherin=Mundwasser, 1 Flac. 60 Pf. Englisches Zahnpulver a 30y. 45 Pfg. Salicylzahnpulver 70 Pfg. Salicylmundwasser 75 u. Mk 1,20 bei Apotheker C. Kersten, St. Tönis. Birkentheerunreinigmerstr. das wirksamste Mittel gegen Hautunreinigkeiten, Flechten, sexophul. Ausschle a Stück 45 Pigator natt det Deisinge., Friseur, Issumer Firum. Agenten f. Kaffee an Private Schmidt& Co., Hamburg,/ 3 hochtr.(Se sind zu kaufen. Straelen. Brimmers, Ivenhof. hreinergeselle auf sofort gesucht. Nähere Auskunft ertheilt Joh. Döhmen, Nieukerk. Ein Schneiderlehrling wird von einem tüchtigen katholischen Meister gesucht Crefeld, Elisabethstraße 98. Zu erfragen bei Wittwe Venbrun, Lintfort bei Camp. In dem kleinen Schriftchen „Der Krankenfreund" sind eine Anzahl Hausmittel besprochen, welche sich seit vielen Jahren als zuverlässig bewährt haben und deshalb die wärmste Empfehlung verdienen. Jeder Kranke sollte das Schriftchen lesen. Besonders aber seien jene, welche an Gicht oder Rheumatismus, an Lungen= schwindsucht, Nervenschwäche, Bleichsucht rc. leiden, darauf aufmerksam gemacht, daß sehr oft durch einfache Hausmittel selbst sogenannte unheilbare Leiden geheilt worden sind. Wer den„Krankenfrennd" zu lesen wünscht, schreibe eine Postkarte an Richters Verlagsanstalt in Leipzig, worauf die Zusendung sofort erfolgt. Kosten entstehen dadurch für den Besteller nicht. 1885. Für Weihnachten 1885. Eine Collectign voh 17, Stück neuester fur Knaben und Mädchen versendet zum Ausnahmspreis von Mk. 7 freo. gdg. Nachn. Georg Schellemann, Nürnberg Markt=Bericht. Pr. 100 Kilo.) Geldern, 10. Dec. Weizen M. Pf. 1. 8 16 63 Ein zuverlässiges, tüchtiges 2. . Roggen 1. „ 2. 3. 1. 2. 3. 1611 1556 „ 15 83 „ 15 19 „ 14 56 „ 15— „ 14 33 „ 13 67 1709 14 50 1350 12 50 für alle Hausarbeit per sofort gesucht. Wo sagt die Exped. dss. Bl. Ein älteres Mädchen der gleich eintreten kann gesucht, M. Kürvärs, Kevel Kupferschmiedere Ein starter. Bäckergesucht. und Gelbgießerei. 71 Von heute ab werde ich auch für Lohd prauen, per Yhm 1. Madk 50 Pfg. Nieukerk. Pielmeyer. sucht Stelke dem Lande. Wer, sagt d ehrling Rich. Wolters, Geldern. älterin auf M. Pf. Buchw. 1. " 2. „ 3. Hafer 1.„ " 2.„ „ 3.„ Kleesamen½ K.— Kartoffeln(neue) 4— Heu(500 Kilo) 30— Stroh(500 Ko.) 20.— 1 Pfd. Butter je nach Qual. 1,00 M. (Pr. 100 Kilo.) Neuß, 10. Dec. M. Pf. M. Pf. Weizen 1. 16 40 Heu 720 „ 2. 5 15 40 Roggenstroh 360 Roggen 1. F 14 80 Rüböl pr. 100 K.48— tschuhe 2.„ 14 30 Wintergerste 13 Sommergerste in Partien von 100 Centner 48— do. faßweise 49 50 auf Haus Le Hann 60 9 Rot öffentlich Versan Gelder Am 2 zu Weeze Heinrich soll ihren an haus 45! öffentlich Gelder lassen Er sogenannt Nähe van verkaufen 17 zu Brette und Nutz Geldern Dier zu Issum locale, läf Hoensbroc Credit vo eichenes was vorh Geldern Mi läßt der( auf Horri auf Credi 10 Ta Nr Geldern Fre läßt Herr dem Hoyen auf Credit 50 Nr kämpe Kanal Abfuhr, dem Horsen Geldern. Mitt in der Wir zu Capelle von der auf Haus ca. 4 Tan ca. 50 holz huck einen entl Hol öffentlich o Der Jäg gen das H Xanten. Ei= Diensta läßt Herr zu Stadtve 75 Nr Nutzh. theilw öffentlich a Versamn Xanten. Ei Mor läßt Herr Genesch un kausen: 60 Nr und A und Eiché Hocksk Versamn Geldern. Die läßt Herr Oermter 1 kaufen: 2569 1—1½ Nrn. he Sitte in gen gelehrt, allgemeinen schief und mn. Einige ristisch und verwirren, hren. Da Stadt schon n den dem Theiles der uns vern liegende chen, ihren das BüchJ. Nithardt erkauss von ½ Jahren ne" gingen n vorzugsdie Mörvon hier Arnheim n Königin kt:„Ew. Weiv genir meine Sie, ich an mein pfe löse, n, werde in schön erfullt, möglichst ngen über hielt Fürst von einem ein Herr ein Dank= losenders. Wie der Generalhüllt hat, nicht in ender mit Mansfield Sache von nen vor, Als der die Facon Nansfield, singende die Dame nd:„Ja, in Lehrner noch mit der teine Abe Irrenihr, daß (bei der ttgehen." „Ueber llberger, Literaihnachtsmusterennig zu welchem llen und lGerok: — das geführte künstler. 3Extran meloin dem r. Das n Fünfrden. el für kauf von teinbauimmer lehrend sten der 1 Tagen r näher BeschafDec. M. Pf. Holz-Verkauf. Montag den 28 Dezember cr., Vormittags 11 Uhr, auf Haus Eyll bei Straelen, läßt Herr Notar Le Hanne, 60 Nrn. schwere Weiden, 6 Nrn. schwere Rothweiden und 4 Nrn. Kirschen, öffentlich auf Credit verkaufen Versammlung auf Haus Eyll. Geldern. Dr. Loeffler, Notar. Am Dienstag den 16. Februar 1886, Nachmittags 3 Uhr, zu Weeze im Wirthschaftslocale des Herrn Heinrich Arns, soll das der Wittwe Peter Peun und ihren Kindern zugehörige, zu Weeze an der Schmittstraße gelegene Wohnhaus nebst Hausgarten, groß zusammen 45 Ruthen 40 Fuß, öffentlich verkauft werden. Gelder. Dr. Loeffler, Notar. Montag 14. Dezember cr., Vormittags 10 Uhr, lassen Erben H. van Wylick-Haffmans im sogenannten Galgenkamp zu/Wemb in der Nähe van Twisteden, öffentlich auf Credit verlaufen: 170 Nrx. schwere annen zu Brettern/Balken und sonstigem Bauund Nutzhölz, sowie 2 Nrn. Schlagholz. Geldern. Justizrath Franoux, Notar. Dienstag den 15. Decewber c., Morgens 9 Uhr, zu Issum im Schwefels'schen Wirthschaftslocale, läßt die reichsgeäflich von und zu Hoensbroech'sche Renteiverwaltung auf Credit verkaufen/ 35 Nrn. schweres eichenes Schlagholz in Maeleubusch, was vorher zn besehen ist. Geldern. Justizrath Franoux, cotat Mittwoch den 16. Dech Mittags 1 Uhr läßt der Gutsbesitzer Herr Fr. van Embden auf Horrixkathe unter Nieukerk öffentlich auf Credit verkaufen 100 Rrn. schwere Tannen und einige Eichen Geldern. Justizrath Franoux, Notar. Gleich nachher weeben für Herrn Jac. Backes bei Hölmeshof zu Oermter: 16. Nrn Schlagholz, worunter Bohnenstangen/ mitverkauft. Geldern. Roosen, Auct. Eichen=Verkauf. Mittwoch den 16. Deebr. cr., Nachmittags 2 Uhr, läßt Frau Wtb. Gerh, Selhorst dahier: 50 Nrn. aufgehende Eichen in der Goor und 15 Nrn. Eichen in der Falkenhütte in der Gelderheide, zu Karrbörryen und Küppholz geeignet, auf Credit, 6erkaufen. Geldern.. Roosen, Auct. Schweine=Verkauf. Donnerstag den 17. December c., Morgens 10 Uhr, bei Frau Wwe. Gerh. Selhorst dahier, läßt Herr Tillm. Huppers 1 Partie tragende Schweine(holsteiner Race) auf Credit verkaufen. Geldern. Noosen, Auct. Eichen-Verkauf. Montag den 21. Decbr. er, Nachmittags 1 Uhr, läßt Herr Frz Lendemans zu Sevelen auf Credit verkaufen: 4 lange und schwere Eichen von 28-30" Durchmesser zu Schiff= und Mühlenban, 1 Kirschbaum, 1½ Fuß dick, für Drechsler, stehend beim Hofe unmittelbar an der Landstraße, 20 Nrn. Eichen zu Karrbörryen u Küppholz im Lehmrahm bei Billsteins Schanz und 10 Nrn. lange Birken an Kraps vorth bei G. Dörken, letztere vorher zu besehen. Anfang beim Hose Bei Herrn Lendemans ist jede Art Bau holz unter der Hand zu kaufen. Gelderi. Roosen, Auct. Tannen=Verkauf. Dienstag den 29. December c., Nachmittags 2 Uhr, läßt Herr Tilm. Deselaers 110 Nrn. Tannen zu Brettern, Balken, Platen und Auflegern im Galgenbruch, unmittelbar an der Chaussee von Geldern nach Nieukerk, auf Credit verkaufen. Versammlung bei Pingel. Geldern. Roosen, Anct Zum Zwecke der Bildung einer freiwilligen Feuerwehr in hiesiger Stadt lade ich hiermit allel Bürger, welche sich für diese wichtige Angelegenheit interessiren, zu einer Besprechung auf: Sonntag den 13. 6. Mts., Nachm. 5½ Uhr, im Locale des Herrn Joh. Kratz ein. Herr Branddirector Janssen ven Grefeld wird über das Feuerlöschwesen einen Vortrag halten. Zahlreiches Erscheinen dringend erwünscht. Der Bürgermeiter: Orts=Krankenkasse der Weber zu GGeldern. Am Sonntag den 13. December, Abends 6 Uhr, findet im Saale des Herrn Joh. Krad eine außerordentliche Generale geteng statt. Tages-Oromung: Abänderung der Statuten. Besprechung von Kassen-Angelegenheiten. Der Vorstand. Allgemeine(Orts-Kranken-Kasse Issum, Sevelen und Capellen. Es wird hiermit zur Knntniß der Mitglieder gebracht, daß der Herr Sanitätsrath Kreisphysikus Dr. Brandt zu Geldern für den Bezirk der Bürgermeistereien Issum und Sevelen als Kassenäxzt mit ernannt worden ist. Die Arznei ist aus den Apözheken zu Güldern, Issum und Sonsbeck zu beziehen. Capellen, den 8. December 1185. Der Vorstand I V: Bongartz. Holzverkauf. Eichen=Verkauf. Mittwoch den 30 Decbr. c., Freitag den 18. Degémber Nachmittags L Uhr, läßt Herr Friedr. Freiherr von Loe auf dem Hoyendonk unter Straelen öffentlich auf Credit verkaufén 50 Nrn. schweres Schlagholz im Röttenkämpchen /25 Nrn. Buchen, 46 Nrn. Kanadas und 4 Nrn Rothweiden. Abfuhr/sehr bequem. Versammlung auf dem Hosendonk. Geldern. Justizrath Franoux, Notar. Holzverkauf. Mittwoch de Nachm in der Wirthschaft zu Capellen, läßt von der Heyden“ auf Haus Winkel ca. 40 Nrn. größtentheils schwere Tannen, stehend am Freudenberg, ca. 50 Nrn. Eichèn zu allerhand Nutzholz geeignet, sizhend„im Tödterhuck", und einen Bordenhaufen— 1000 Stück enthaltend,— stehend auf dem Holzplatz bei Haus Winkel öffentlich auf Credit verkaufen. Der Jäger Pastoors zeigt auf Verlangen das Holz an. Kanten. Standt, Notar. Eichen=Verkauf. Dienstag den 22. Dezember ds. Is., Mittags 12 Uhr, Nachmittags 1 Uhr, läßt Herr Tillm. Forthmann auf Grooterhorsthof zu Baersdonk unter Nieukerk 50 Nrn. astfreie Eichen, worunter welche von 2-3' Durchmesser, beim Hofe, zu einer sehr bequemen Abfuhr stehend, auf Credit verkaufen. Versammlung auf Grooterhorsthof. Geldern. Roosen, Auct. 23. December c., ttags 2 Uhr, des Herrn Joh. Pauls Herr Friedrich Freiherr yynsch, Rittergutsbesitzer Mittwoch den 16. Decembér 1885, Moraens ½10 Uhr, sollen in der Wohnung des Anstreichers Christian Rittermäyr zu Weeze 2 Schränke, VSecretair, Tisch, zwei Stühle, Spiegel Bilder, 1 Parthie tannene Bretter gegen baare Zahlung versteigert werden. Woh. Gerichtsvollzieher in Geldern. Am Dienstag den 15. December cr., Mittags bei Stassen zu Kevelahr läßt A. Hoogen junge weine, verkaufen. Moll, Au sind in allen feinen Spielwaarengeschäften zum Preise von 1 Mark und höher vorräthig. Wer näheres über das den Steinbaukasten zu Grunde liegende wichtige Ergänzungs-System zu erfahren wünscht, der verlange per Postkarte von der Steinbaukasten=Fabrik in Rudolstadt die neue reichillustrirte Preisliste, deren Zusendung franeo erfolgt. Zu den älteren Ausgaben werden auf Wunsch von der Fabrik passende Ergänzungskasten besonders zusammengestellt. brik passende Ergäl Schweinemarkt in Mienkerk Mittwoch den 16. December 1885. Holz Verkauf. Montag den 14. ds. Mis, Mittags 1 Uhr, i auf beim Wirth I. H. Hoolmanns gräflich von Loe'schen Forsten öffentli circa 200 Chaussee von Heeserhaus nach Wemb. Wissen bei Weeze, den 5. December 1885 Heeserhaus bei Weeze werden aus den Credit gegen Bürgschaft verkauft: M ungewöhnlich starke KiefernAbfallborden, gelegen an der selmino, Rentmeister. Ackergnt, 62 Morgen groß, guter Boden und mit guten Gebäuden ist zu Auskunft tertheilt her Verwalter Weittags 12 Uhr,pachten. Auskunft ertheilt der läßt Herr Theodor Praest auf Hartogsyof Held auf Haus Issum zu Stadtveen bei Sonsbeck. 75 Nrn. schwere Eichen zu Bau= und Nutzholz und 25 Nrn. Schlagholz, theilweise zum Lohschälen geeignet, öffentlich auf Credit verkaufen. Versammlung auf Hartogshof. Lanten. Wolff, Notar. Eichen=Verkauf. Montag den 14 December c., Morgens 16 Uhr, läßt Herr Theod. Bonnes auf Horsthof zu Genesch unter Issum auf Credit verkausen: 60 Nrn. aufgehende Eichen zu Schiffund Mühlenbau, Karrböyrrien, Küppund Grubenholz, 4 Nrn. Buchen, 1 Esche und 2 Nußbäume, stehend bei Hockskathe zu Genesch. Versammlung auf Horsthof. Geldern. Roosen, Auc. Dienstag den 15. DeNachmittags 1 läßt Herr Th. Heister auf Vinmanshof zu Oermter unter Sevelén auf Credit ver kaufen: 25Nrn. 1—1½ Durchmesser, beim Hofe, 30 Nrn. aufgehende Buchen und 10 lchen Stufen daselbst sowie 3 chet in de Kromstraet bei Mooshof zu Hamsfeld; letztere vorer zu besehen, ferner 2 Gebund eichen auholz. Antwerpen: Silberne Medaille; Zürich: Diplom. Goldene Medaillen: Nizza 1884/ Krems 1884. Spielwerke 4—200 Stücke spielend; mit oder ohne Expression, Mandoline, Trommel, Glocken Himmelsstimmen, Castagnezten, Harsenspiel 2c. Montag den 21. Dezember er., Morgens 10 Uhr und nöthigenfalls am folgenden Tage, beim Wirthe I. Görg zu Winnekendonk, kommen aus den gräflich von Loeschen Forsten zu Wissen öffentlich auf Credit gegen Bürgschaft zum Verkauf: 400 Stück, ca. 320 Fm., schwere und langschaftige Eichen von seltener Qualität, geeignet zu Schiff=, Mühlenbau und sonstigem Bau=, Nutz= und Geschirrholz, stehend am großen Rohm, Revier Altwetten, eine halbe Stunde von der Eisenbahn=Station Kevelger.— Revierjäger Klümpen daselbst wird auf Verlangen das Holz anweisen, auch ertheilt Herr Oberförster Frommhold zu Weeze auf Wunsch nähere Auskunft. Es wird zugleich darauf aufmerksam gemacht, daß in den Forstrevieren von Wissen, Weeze und Wemb in diesem Jahre öffentlich kein schweres Eichenholz verkauft wird Wissen bei Weeze, den 2. Dezember 1885. Anselmino, Rentweister. 2—16 Stücke spielend; ferner Necessaires, Cigarrenständer, Schweizerhäuschen, Photographie=Albums, Schreibzeuge, Handschuhkasten, Briefbeschwerer, Blumenvasen, Cigarren-Etuis, Tabaksdosen, Arbeitstische, Flaschen, Biergläser, Stühle 2c Alles mit Musik. Stets das Neueste und Vorzüglichste, besonders geeignet In Weihnachtsgeschenken, empfiehlt J. V. Heller, Bern(Schweiz). In Folge bedeutender Reduction der Rohmaterialpreise bewillige ich auf die bisherigen Ansätze meiner Preislisten 20% Rabatt und zwar selbst bei dem kleinsten Auftrage. Nur direkter Bezug garantirt Aecht heit; illustrirte Preislisten sende franco. Anselmino, Rentweiste def 1a Mittwoch 23. Dec. er., Vormittags 10 Uhr, dan gräflich von Loe'schen Der große Umsatz in rn setzt uns in die Lagé, auf den berühmten Federnmärkten in Ungarn die größten Posten aufzukaufen. Hierdurch überbieten wir jede Concurrenz und verkaufen jetzt Ganz weiße Federn Mk. 1,20, 1,50 u. 1,85 p. Pfd. Hochfeine Federn schneeweiß, nur Ja Qualität, Mk. 2,30, 2,70 u. 3,20 p. Pfd. Entendaunen von ausgezeichneter Füllkraft, Mk. 1,— u. 1,15 p. Pfd. Wildfedern 50 u. 70:Pfg. p. Pfd. Amerikan. Capok p Pfd. 95 Pfg Essener Consum, Crefeld. 129 Hochstraße 129. Für wenig Geld ist jetzt Jeder, auch der Unbemittelte in den Stand gesetzt, einer so allgemein verbreiteten Plage wie Verschleimung der Luftwege und Husten jeder Art, mit Erfolg entgegen treten zu können. Denn wo gabe es nicht eine Familie, in der nicht immer einzelne, Kinder sowohl wie Erwachsene, in höherem oder geringerem Grade von derartigen Uebeln befallen wären. Bei allen katarrhalischen Inständen des Kehlkopfes und der Luftröhre, daraus resultirenden Verschleimungen und Heiserkeit, Kratzen und Ranhsein im Halse, Husten jeder Art, mag er durch Lungenoder Herzleiden hervorgerufen werden, namentlich bei Keuchhusten, bildet der von I. G. Maaß erfundene Bonner Kraftzucker das vortrenlichste Haus- und Linderungs=Mittel. Derselbe ist in mit GebrauchsAnweisung versehenen Tafeln a 15 oder 30 Pfg, sowie Kraftzucker=Bonbons in Paq. a 40 Psg. zu habei bei E. Forthmanns in Gelderne Ed. Tappertz, Aldekerk. E. Forthmanns in Geldern Ed. Tappertz, Aldekerk. Geschw. Kuypers, Rheurde R. Schwevels, Issum. Wwe. L. Polm, Rheinberg. F. Wetzel, Goch. Karl Hamm, Kempen. O. Stewens, vormals C. Lawaczeck in Nieukerk. NB Nur dann ist man vor Täuschungen gesichert, wenn die Verpackung den Namen des Ersinders J. G. Maaß in Vonn trägt. 2 beim Wirth H. Smitmanns zu Weeze kommen aus den Forsten öffentlich auf Credit gegen Bürgschaft zum Verkauf ca. 30 Stück starke Buchen, stehend im Revier Heidefeld, Distrikt Trüppschen Hey am Trüppschen Hof, 25 Stück sehr starke Pappeln an Vordegershof bei Hülm, 26 Stück sehr starke Pappeln bei Bremmendonkshof, 59 Stück sehr starke Pappeln bei Köstershof, 29 Stück sehr starke Pappeln bei Marienwasser, 15 Stück sehr starke Pappeln im Revier Vorselaer, Distrikt Tillsthal, alle der Nähe von Weeze und an guter Abfuhr, circa 700 Stück Kiefern zu Brettern, Balken, Platen und Ribben stehend im Revier Laerbruch, Distrikt Großfürthschen chlag an der Hahnschen Straße. Die betreffenden Revierjäger sind angewiesen, das Holz anzuzeigen. Weeze, den 9. December 1885. Gegründet 1846. 21 Preis-Medaillen. Emptehlenswerth für jede Familie! enswerth für jede Famil of bekannt unter der Devise: Occidit, qui non servat, ven dem Erfinder and alleinigen Bestillateur H. UNDERBERG-ALBRECHT am Rathhause in Rheinberg a. Niederrh. K. K. Hoflieferant. Jnsiaber vieler Preis=Medaillen. Seine Hauptfakultäten sind: blutreinigend, magenstärkend und nervenberuhigend. Ganz besonders wird daraut aufmerksam gemacht, dass es noch immer Geschäfte gibt, die sich nicht zu entwürdigen glauben, durch den Verkaut von Falsificaten das Publikum zu täuschen. Daher: Warnung vor Flaschen ohne mein Siegel und ohne die Firma H. Underberg-Albrecht. 7 irnbäume sind zu haben bei Derpmanns, Vossum bei Straelen. Wwe. J. M. Canjels, Venlo, Eckhus Parade-tN Grosses Lager von prachtvollen Daunen, Bettfedern Kapok zu äusserst billigen Preisen. ml Ich habe mich in Crefeld als Rechtsanwalt niedergelässen Mein Bureau befindet sich Ostwall 12. jur. Simon, Rechtsanwalt. auf hiesigem Etablissement Zähne 1. nerzlos ein Plombiren, Nervtödten der Zähne, Zahnziehen. Frau Kr. Loock, pract. Zahnartistin, Cleve Heldstraße=Ecke, Thiergarten. Bin jeden Donnerstag im Hotel Voß in Geldern zu sprechen. Freitags im Hause des Herrn Chr. 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Gemäß§ 16 des Stätuts werden die Actionaire zur zweiten ordentlichen Generalversammlung, welche Mittwoch den 23. Dec., Nachmittags 2 Uhr, attfindet, hiermit eingeladen. ges=Ordnung: Rechenschaftsbericht und Vortrag des Aufsichtsraths über das abgelaufene Geschäftsjhhr. 2. Feststellung der Bilanz und Ertheilung der Decharge. 3. Neuwahl von Aufsichtsrathsmitgliedern. 4. Wahl der Rechnungsev soren für das laufende Geschäftsjahr. 5. Abänderung des Staluts in Uebereinstimmung mit dem Gesetz vom 18. Juli 1884. 6. Anlage einer Schlämpekocknung. 7. Reduction des Stamm-Atienkapitals. 8. Beschaffung größerer Betrebsmittel. Der zur Theilnahme berechtgehde Besitz von Actien ist durch deren vorherige Deposition in unserm Burean nachzuweisen; Vollmachten zur Vertretung sind spätestens eine Stunde vor wer Generalversammlung dem Vor sitzenden des Aufsichtsraths zu präsentire Geldern, den 5. December 1885. r Vorstand. eschäfts-Bücher jeder Liniatur aus der Geschäftsbücher=Fabrik W. Oldemeyer Nachf. 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Bericht über den Stand der Sache, betreffs Turnhallen=Baues. 6 Diverse Vereins=Angelegenheiten, wozu die Mitglieder hiermit freundlichst eingeladen werden. Der Vorstand. Kaffee, roh wie gebrannt, in größerer Auswahl, sehr billig, empfiehlt die Kaffee=Brennerei und Handlung von I. Pasch. Casino CuDeRSe Das O 2Cuen Bettjeder ry Unna in Altona0 veysendet zollfrei gegen Nachnahme (nicht unter 10 Pfd.) gute neue Bettfedern für 60 Pfg das Pfd. vorzüglich gute Sorte 1,25 Pfg. prima Halbdaunen nur 1,60 Pfg. (Verpackung zum Kostenpreis.) Bei Abnahme von 50 Pfd. 5% Rabatt. Nichtconvenirendes wird bereitwilligst umgetauscht. A ZollInhaltserklärungen wieder vorräthig und empfehle dieselben zu nachfolgenden Preisen zur gefl. Abnahme bestens: a Stück 2 Pfg. 25„ 50„ 50„ 75„ 100„ M. 1.25 500„„ 5 50 1000„„ 10 00 Geldern. L. N. Schaffrath. Montag den Ve bei L Soesters, Tages=Ordnu ernum. 4. 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Zusendungen werden franco und bei Anfragen 10 Pfg. in Briefmarken erbeten. Verantwortlicher Redacteur: Nicola Schaffrath in Geldern. 58. Jahrgang. Druck u. Verlag von L. N. Schaffrath in Geldern. 99. Freitag den 11. December. 1885. Rede des Abgeordneten Dr. Windthorst bei Gelegenheit der Etatsberathung beim Kapitel„Reichskanzler 54,000 Mark“ über die Polen=Ausweisung. Nachdem Fürst Bismarck nach Verlesung der kaiserlichen Botschaft in der heftigsten Weise die Majorität des Reichstages, insbesondere aber das Centrum angegriffen hatte, beantragte Abgeordneter Dr. Windthorst, die Interpellation betreffs der Polen=Ausweisung von der Tages=Ordnung abzusetzen. Nachdem das Haus diesen Antrag angenommen und Fürst Bismarck in feierlicher Weise mit den Mitgliedern des Bundesrathes den Saal verlassen hatte, ergriff Dr. Windthorst bei der Etatsberathung das Wort und brachte die Polen=Ausweisung zur Sprache und zwar wie folgt:— M. H.! Ich denke, daß diese Position,(links: sehr gut) die im günstigen Momente gerade zur Discussion kommt,(Heiterkeit links.) uns Gelegenheit bietet, alles das zu sagen, was wir dem Herrn Reichskanzler gegenüber in der vorhin erörterten Sache auszuführen haben. (Sehr gut! links.) Ich habe bereits erklärt, daß es für meine Person eine außerordentliche Befriedigung ist, für meine particularistischen Tendenzen eine so mächtige Bundesgenossenschaft gefunden zu haben, wie heute der Herr Reichskanzler sie mir gewahrt hat, die so energisch und zugleich so feinfühlig ist, daß wir sehen mußten, wie die ganze Gesellschaft, die sonst hier am Bundesrathstische zu sein pflegt, sich entfernte, als wir im Begriffe waren, uns über die in Rede stehende Angelegenheit weiter zu unterhalten. Die Sache, welche vorhin auf der Tagesordnung stand, soll nach der Anschauung des Herrn Reichskanzlers zur Competenz des Reichstages nicht gehören. Der Herr Reichskanzler hat sich zu dem Ende auf den Eingang der Reichsverfassung berufen, worin es heißt, daß der Bund geschlossen sei zur Wahrung aller Rechte. Auch diese Anrufung der Bundesverfassung war mir aus recht vielen Gründen höchst angenehm. Ich wünsnie wohl, daß alle Rechte in Deutschland eine gleich kräftige Vertretung finden möchten. Ich bin allerdings der Meinung, daß es uns fern liegen muß, in irgend welcher Weise in die Hoheitsrechte des Monarchen einzugreifen. Das monarchische Princip ist die wesentliche Grundlage des deutschen Reiches; bleibt dieses Princip nicht in voller Kraft bestehen, so wird das deutsche Reich nicht bestehen können. Darum würde ich es mir niemals verzeihen, wenn ich irgend etwas unterstützt, was das monarchische Princip zu schwächen geeignet wäre. Aber dem monarchistischen Princip gegenüber stehen auch die Rechte der Unterthanen und grade um diese voll und ganz zu wahren und damit die Monarchen genau erfahren, wie die Anschauungen des Volkes sind, und welche Rechte sie in Anspruch nehmen, dazu ist die constitutionelle Verfassung eingeführt unb dazu ist dem Volke das Recht gegeben, sich vernehmen zu lassen. Und wenn das Hoheitsrecht nicht in richtiger Weise gehandhabt wird, dann hat die Volksvertretung ein volles Recht, darzulegen, daß nach ihrer Ansicht das Hoheitsrecht in zutreffender Weise nicht geübt werde. Ich meine, daß man nur dann von einer Verletzung des Hoheitsrechtes sprechen könnte, wenn man in dem vorliegenden Falle der Krone das Recht verweigern wollte, irgend welche Ausweisungen vorzunehmen, daß aber von einer Verletzung des Hoheitsrechtes nicht geredet werden kann, wenn es sich lediglich um eine Untersuchung darüber handelt, ob dieses unzweifelhafte Kronrecht nicht in irgend welcher Weise in seiner Anwendung zu weit ausgedehnt wird, und dies allein konnte und sollte in der Interpellation zur Sprache gebracht werden. Das Hoheitsrecht selbst war und ist in keiner Art beanstandet worden; wenigstens ist es mir nicht eingefallen, in irgend welcher Weise das zu thun. Nun sage ich ferner: wenn zum Schutze des Hoheitsrechtes die Verfassung gemacht und die Bündnisse geschlossen sind——(Rufe rechts: zur Sache!)— Zur Sache ist es, wenn ich nachweise, daß der Herr Reichskanzler, für den wir hier Geld be willigen sollen, in einer wichtigen Sache nach meiner Ansicht nicht richtig gehandelt hat.(Heiterkeit.) Das ist immer Brauch gewesen und ist jedenfalls eins der kostbarsten Rechte der Landesvertretung bei Bewilligung der geforderten Mittel.(Sehr richtig! im Centrum und links.) Wo sollen denn sonst die Beschwerden des Landes vorgebracht werden als bei Bewilligung des Geldes? Erinnern sich denn nicht die Herren(recht), wie ihre Vorfahren in den Landesversammlungen mit aller Kraft auftraten, wenn irgend welche Hoheitsrechte nach ihrer Ansicht nicht richtig angewendet waren? Erinnern Sie sich nicht, wie Ihre Vorfahren jede Bewilligung dem Landesherrn auch selbst die Zuschüsse zu seiner Civilliste, verweigerten, wenn nicht die Landesbeschwerden abgestellt waren? Und nun wollen Sie mich zur Ordnung oder zur Sache rufen, wenn ich hier darlege, daß es sich hier um eine Landesbeschwende handelt, und wir deshalb diese Frage hier erörtern müssen. Das sind schöne Söhne kräftiger Väter(Große Heiterkeit) Also nicht allein zum Schutze der Hoheitsrechte, auch zum Schutze der Rechte der Unterthanen und der Einwohner des Landes ist die Verfassung gemacht und sind die Bündnisse geschlossen, und damit könnte ich allein schon die Competenz begründen. Ferner gehören unzweiselhaft alle Fragen der auswärtigen Beziehungen zur Competenz des Reichstages. Und nun frage ich Jedermann, ob denn die massenhaften Ausweisungen, die in Deutschland stattgefunden haben und noch stattfinden, nicht auf das Allerempfindlichste die auswärtigen Beziehungen berühren. Sind wir denn blind gegen die russische Presse und deren Auslassungen? Sind wir blind gegen die Schärfe, die man in Rußland gegen die Deutschen beobachtet?— und zwar nicht gegen die Regierung, denn das entzieht sich meiner Kenntniß, wohl aber gegen die in Rußland wohnenden Deutschen? Haben die Herren nicht gelesen, was in Ungarn, was in Oesterreich verhandelt worden ist? Sind das nicht Verhältnisse, die sehr tief in die auswärtigen Angelegenheiten eingreisen? Und da sollen wir nicht competent sein, bei einer so außerordentlichen Maßregel zu fragen: wie verhält sich das? Sind das nicht Vorkommnisse, die möglicherweise zu den ernstesten Verwickelungen führen können? Wenn wir nun gerade aus dem Auslande hören müssen, zu welchem Zwecke die Ausweisungen geschehen sind, wenn der Ministerpräsident in Ungarn sagt, es seien die Ausweisungen erfolgt wegen consessioneller und sprachlicher Verschiebungen; wenn dasselbe von dem Grafen Kalnocky in den Delegationen wiederholt wird, während unser Minister des Innern in Preußen erklärt hat, als die Sache dort zur Sprache kam: irgend welche confessionelle Rücksichten lägen jenen Maßcegeln durchaus fern, soll es dann nicht erlaubt sein, den Hrn. Minister des Auswärtigen hier zu interpelliren, wie sich die Sache verhält? Da Graf Kalnocky und der Ministerpräsident von Ungarn diese Dinge nur durch Mittheilungen des Auswärtigen Amtes wissen können, während der Herr Minister von Puttkamer in Preußen mit den genannten österreichischen und ungarischen Staatsmännern keine Beziehung hat: Wo soll ich denn interpelliren? Ich behaupte also, daß die Frage nach jeder Richtung hin klar ist. Was die Competenz weiter betrifft, so steht ausdrücklich in der Verfassung, daß die Fremdenpolizei und die Freizügigkeit und alles, was damit zusammenhängt, zur Competenz des Reiches gehört. Und wenn solche Maßregeln wie die Massenausweisungen vorkommen, so soll ich nicht fragen dürfen: wie verhält sich das? Genügt da die Reichsgesetzgebung, und werden wir nicht in die Lage kommen müssen, sie zu verbessern? Nur auf diesem Wege ist es uns möglich, über die Lage der Dinge klar zu werden. Ich meine also, daß die Competenz unzweifelhast ist. Ih frage weiter, sind wir denn zu früherer Zeit in Beziehung auf solche Anfragen auch so serupulös und ängstlich gewesen? Haben wir nicht gesehen, daß hirr ohne Anstand die Interpellation beantwortet wurde, die sich auf die besonderen Vorkommnisse bei der Gothaer Bank bezogen, haben wir nicht die Interpellation beantworten gehört, als der jetzt verabschiedete Polizeipräsident von Berlin, zu der Zeit, wo er noch in Frankfurt war, wegen der Fremdenpolizei dort gewisse Erlasse gemacht hatte? Die Sache ist in der That mir so unbegreiflich, daß ich nicht verstehe, weshalb man jetzt mit einem Male sich so unangenehm berührt fühlt, wenn man einer Interpellation, wie der heutigen, gegenübersteht. Oder hat man etwa in Preußen zu befürchten, daß das, was dort geschehen ist, hier von der Tribüne vor dem ganzen deutschen Volke verhandelt wird! (Sehr richtig! im Centrum.) Das sind die Erwägungen, die ich vorlegen mußte, um nicht den Glauben aufkommen zu lassen, daß wir in irgend einer leichtsinnigen Weise in die vorliegende Frage eingetreten sind. Arv Was die Sache selbst betrifft, so bin ich in der Absicht, daß es, wenn wir 30,000 Menschen ohne vorherige Warnung aus Haus und Hof gejagt sehen, wohl an der Zeit ist, die Frage zu stellen: wie verhalten sich diese Dinge? Jedenfalls ist unsererseits in diesem Vorgehen irgend etwas Frivoles nicht enthalten, und der Reichskanzler möge versichert sein: die Centrumsfraction, welche nach seinem eigenen Zeugnisse bisher die Einzelstaaten vertretea hat und auch dann vertreten hat, wenn der Herr Reichskanzler ihnen zu nahe treten wollte, wird auch ferner sie vertreten und für sie mit dem klaren Bewußtsein Jvon der Competenz, die uns innewohnt, einstehen, wenn der Herr Reichskanzler eine Beeinträchtigung derselben versuchen sollte. Ich bin nur neugierig, jetzt zu sehen, wie die Herren Nationalliberalen sich verhalten werden,(Heiierkeit.) welche zu anderer Zeit, wenn irgend welche Bedenken in Betreff der Competenz erhoben wurden, einen furchtbaren Lärm machten. Wenn ich das Wort„Competen;" hier nur aussprach, so waren die Koryphäen der Partei, die leider jetzt nicht mehr hier sind, sofort auf dem Plan, um mich aller entsetzlichen Verbrechen zu beschuldigen und mir vorzuwerfen, daß ich das deutsche Volk nicht anerkennen wolle, daß ich deutschfeindlich sei, daß ich Partikularist sei und wie die Ehrentitel alle heißen mögen, die sich jetzt bei mir so häufen, daß ich sie nicht mehr sämmtlich aufzeichnen kann. Ich habe die zienlich sichere Erwartung, daß die Herren heute für die Incompetenz sich aussprechen werden, weil das ja nöthig ist kraft der neuen Stellung, die sie als wesentliches, ergänzendes und vabschließendes Mitglied der Mittelpartei einnehmen. Also diese Aeußerüngen des Herrn Reichskanzlers können auf mich wirklich keinen Eindruck machen, ich bedaure nur, daß der Conflict in dieser Art zugespitzt ist. Ich möchte deshalb den Herrn Reichskanzler ersuchen, daß er die Güte hätte, doch die Angelegenheit noch einmal gründlich zu erwägen. Ich meine, mit lediglich dilatorischen Einreden wie die, daß man nicht competent hier zur Erörterung sei, können wir eine so großartige Maßregel, wie sie hier in Frage steht, nicht todtschweigen, können sie weder in Preußen, noch in Deutschland, noch vor dem ganzen übrigen Europa rechtfertigen. Der Herr Reichskanzler wird wahrscheinlich durch seine Gesandten und auch durch die Herren, die hier beglaubigt sind, nicht so viel Unfreundliches über die Sache hören. Es gibt eben eine Reihe von Männern, denen es eigenthümlich ist, ihre Gedanken mehr zu verbergen, als auszusprechen. Das kann mich aber nicht hindern, ihm zu bezeugen— ich bin recht viel in's Ausland gekommen— daß man dort diese Maßregeln im allerhöchsten Maße mißbilligt und nicht begreift. Ich fürchte, daß wir, wenn sich Gelegenheit dazu geben sollte, bitter dafür zu büßen haben werden. Ich wollte das nur gegenüber der Bemerkung des Herrn Reichskanzlers sagen, daß man überall jene Maßregel so ohne weiteres als richtig und wohlbegründet anerkenne, und, daß von keiner Seite dagegen Einspruch erhoben werde. Wenn dann gesagt wurde, daß das Recht der Ausweisung ein unbedingtes sei, daß Niemand dies beanstanden könne, so möchte ich darauf doch erwidern, daß, wenn man das Völkerrecht in seiner Entwickelung ein wenig sich vergegenwärtigt, Jedermann sich überzeugen kann, wie von den barbarischen Zeiten der Heiden her, von Sparta 2c. sich allmälig christliche Ideen entwickelt haben, auf derem Grunde die völkerrechtlichen Beziehungen neu geordnet oder in den Anschauungen der Völker rechtlich neu begründet worden sind. Das Resultat der Entwickelung hat uns der Völkerrechtslehrer Bluntschi am allerdeutlichsten dargelegt, und er würde— davon bin ich überzeugt— nach den Sätzen, die er aufgestellt hat, mit mir der Ansicht sein, daß es dem Sinne des christlichen Völkerrechts nicht entspreche, also zu verfahren, wie es jetzt in Preußen geschehen. Das Recht ist also in keinem Maße so klar, wie der Reichskanzler der Meinung gewesen ist. Es besteht ein Ausweisungsrecht, das wollen wir nicht beschränken; am wenigsten wollen wir die Hoheit irgend eines Fürsten beschränken. Wir hoffen aber, daß wir darüber zu wachen berechtigt sind, daß dieses Recht geübt wird in den Schranken der Billigkeit, des modernen Völkerrechts und der Humanität und daß man nicht glaubt, Ausweisungen lediglich wegen angeblicher consessioneller Verschiebungen und wegen Verschiebungen auf dem Sprachgebiete anordnen zu dürfen. Was würde daraus folgen, wenn man confessionelle Verschiebungen zu Staatsactionen machen wollte? Wir haben gesehen, wie man die Katholiken von der Missionsthätigkeit thatsächlich, wenn auch nicht wörtlich allmählich ausschließt. Wir haben gesehen, wie man in Preußen A Erzählung von Friedrich Friedrich. (22. Fortsetzung.) Schnell entfchlossen schritt er dem Hause des Richters zu. Er fürchtete nicht mehr Pintus' Lächeln. Bald— bald mußte ja für ihn der Augenblick kommen, in dem er mit siegreichem Lächeln vor den Criminalrichter hintreten und ihm sagen konnte: habe Recht gehabt— der Förster ist unschuldig!“ Er traf den Criminalrichter auf seinem Zimmer. „So zeitig schon, Herr Commissair!“ rief ihm Pintus zu, als er eintrat.„Was bringen Sie mir Wichtiges?" „Nur eine Bitte führt mich zu Ihnen!“ erwiderte Körber. „So sprechen Sie— Sie wissen, daß ich Ihnen gern gefällig bin, wenn es in meiner Macht steht!" „Es steht in Ihrer Macht,“ versicherte Körber.„Gestatten Sie mir eine Unterredung mit dem Förster.“ Der Richter richtete prüfend das Auge auf ihn. „Was wollen Sie bei ihm?" „Ich muß ihn sprechen— allein." Pintus lächelte. „Herr Commissair," sprach er.„Haben Sie immer den Gedanken noch nicht aufgegeben, daß der Förster unschuldig ist?" „Gestatten Sie mir eine Unterredung mit ihm," warf Körber ein. „Ich darf es nicht. Sie würden nur mir und sich selbst Unannehmlichkeiten dadurch bereiten." „Sie dürfen es!" erwiderte Körber.„Nicht als Freund, Herr Criminalrichter, nicht weil ich seine Schwester liebe, wünsche ich mit ihm zu sprechen— ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß ich nur als Polizeicommissair diese Bitte an Sie richte!" „Was wollen Sie bei ihm," warf Pintus ein.„Hoffen Sie noch immer, ihn retten zu können?" „Ich hoffe, Ihnen bald nähere Beweise gegen den Mörder Bergers an die Hand geben zu können," gab Körber zur Antwort. Pintus schwankte, er verstand und begriff ihn nicht recht. „Herr Commissair", sprach er,„Sie wissen, daß ich Ihnen wohlwill; wenn Sie mich täuschen— wenn Sie mich zwängen, gegen Sie aufzutreten— bedenken Sie Ihre Stellung!" „Noch Niemand hat mich als Lügner kennen gelernt," entgegnete er,„ich handle nur, wie meine Pflicht als Polizeicommissair mir vorschreibt!" „Und Sie wollen mir Ihre Absicht verschweigen— mir, als Untersuchungsrichter?" „Dies ist das Einzige, weshalb ich Sie bitte, kein Mißtrauen gegen mich zu haben. Hier meine Hand— Sie werden es mir einst danken!" Pintus schüttelte zweifelnd mit dem Kopfe. „Ich verstehe Sie nicht," sprach er,„ich begehe vielleicht eine Thorheit, allein, ich will doch sehen, ob ich mich auch in Ihnen geirrt habe— gut— ich gestatte Ihnen eine Unterredung mit Hellmann!" Aus Körbers Auge blitzte ein Strahl der Freude. „Sie werden es nicht bereuen," entgegnete er.„Kann ich den Förster noch heute Morgen sprechen? Sogleich?" Pintus setzte sich schweigend an einen Schreibtisch und schrieb einige Worte auf ein Blatt Papier. sprach er, Körber das Papier überreichend.„Der Gefängnißwärter wird Sie zu ihm führen." „Noch eins, Herr Commissair!" rief Pintus ihm nach. „Ich kenne kein Gefühl von Schonung mehr, wenn ich hintergangen werde!" „Seien Sie ruhig,"— gab Körber zur Antwort.„Ich bedarf keiner Schonung!" Er verließ das Zimmer des Richters. Sein Herz schlug lauter, als er über die Straße dem Gefängniß zueilte. Brachte ihm die Unterredung mit dem Gefangenen Aufklärung? Gab sie ihm nur einige Punkte an die Hand, die er weiter benutzen konnte, um den Mörder Bergers zu entdecken? Diese Fragen beschäftigten ihn.— Geduld!— Wenige Minuten später öffnete ihm der Gefängnißwärter, die Thür, welche zu Hellmanns Zelle führte. Zögernd blieb er einen Augenblick auf der Schwelle stehen. Sein Herz schlug unruhig. Sein Auge mußte sich erst an das Halbdunkel des Raumes gewöhnen. War die Gestalt mit den bleichen, eingefallenen Wangen, mit den tiefliegenten Augen, welche dort auf der Bank saß, der Angeklagte? War das die kräftige, frische Gestalt des Försters? Erschreckt trat Körber einen Schritt in die Zelle. Es war der Förster, der ihn so starr, so gleichgültig anblickte. „Hellmann!" rief Körber und schritt auf ihn zu. Langsam erhob sich der Gerufene. „Kommen Sie auch endlich einmal!" sprach er und seine Stimme klang dumpf, hohl.„Sie hat wohl der Criminalrichter zu mir gesandt! Haha! Sie sollen wohl in mich dringen, daß ich endlich eine That gestehe, die ich nicht begangen habe! Sie sollen mich fangen durch schlaue Fragen, süße Worte! Sie können ja reden— ich weiß es— Sie sind ja ein gewandter Polizeibeamter—— „Hellmann!" unterbrach ihn Körber vorwurfswoll und streckte ihm die Hand entgegen. Der Förster zögerte, die Hand anzunehmen. „Erst sagen Sie mir, daß Sie der Criminalrichter nicht zu mir sendet," erwiderte er. „Hellmann, ich komme aus freiem Antriebe zu Ihnen," sprach Körber, dem des Gefangenen Verzweiflung tief ins Herz schnitt.„Ich bin Ihr Freund gewesen— ich bin es noch— vertrauen Sie mir!" „Haha! Vertrauen!" lachte der Förster bitter auf.„Sie mein Freund! Sie sind ja Polizeicommissair! Doch was wollen Sie von mir?" „Die Wahrheit, Hellmann," sprach Körber,„die volle, ganze Wahrheit, in allem, worum ich Sie frage, Hellmann" und er beugte sich zu ihm—„ich verdiene Ihr Vertrauen — sehen Sie hier diesen Ring an meinen Finger— ich habe ihn von Anna— sie ist meine Braut." Der Förster zuckte empor. Er richtete das Auge prüfend auf Körber. „Sie sind Polizeicommissair," erwiderte er langsam—„doch fragen Sie, ich will Ihnen in Allem die volle Wahrheit sagen — ich habe Sie nicht zu fürchten." „Ich weiß es," versicherte Körber, dem Gefangenen die Hand drückend—„ich glaube nicht an Ihre Schulo— ich weiß, daß Sie unschuldig sind, deshalb will ich Sie retten!" (Fortsetzung folgt.) 0 die kath. Kirche in allen ihren Bewegungen hemmt, so daß sie ihres Amtes nicht walten kann, und das ist eine Beschränkung der Katholiken; wir sehen tagtäglich, wie in fast allen deutschen Staaten die Katholiken in Staats= und Gemeindeämtern zurückgewiesen werden und selbst auf dem gewerblichen Gebiete Hindernisse finden, die für andere Leute nicht vorhanden sind, und nun sollen gar die Katholiken ausgewiesen werden, wenn sie zwar im Auslande geboren sind, aber hier schon lange gelebt, ihr Brod in Ehren verdient und selbst fürs Vaterland gefochten haben. Ich muß behaupten, es ist ein besonderes System in der Bekämpfung der Katholiken, welches wir wohl zu beachten haben; und dies ist allerdings ein wesentlicher Grund, weshalb ich meinestheils mich auch an dieser Interpellation betheiligt habe. Es soll eben klar werden, daß man hier in Preußen die Katholiken ausgewiesen hat, damit keine Verschiebung in konfessioneller Hinsicht stattfindet. Wenn wir nun in ähnlicher Weise in den Provinzen untersuchen wollten, wie dort die Verschiebungen künstlich gemacht werden, so würden wir allerdings damit ein großes Stück Culturkampf preußischer Art vorführen müssen, was wir aber unterlassen wollen. Mir genügt es zu constatiren, daß im Gegensatz zu den Versicherungen des Herrn Ministers v. Puttkamer, uns die österreichischen Minister erklären, die unglücklichen Leute sind ausgewiesen wegen Verschiebung in Beziehung auf die Confessionen, denn die ausgewiesenen sind zum großen Theil Katholiken.(Widerspruch rechts.)- Zur großen Majorität!(Zustimmung im Centrum.) Ich bin überzeugt, daß von den Ausgewiesenen 90 Procent Katholiken sind.(Sehr richtig! im Centrum.)(Zurufe: Volen.)— Ja, das kommt hier nicht in Frage; ich habe es hier mit der einfachsten Confession zu thun und ich könnte sogar, wenn die Berichte erst verificirt sind,— ich habe sie noch nicht verificiren können, was ich mir für die weitere Discussion vorbehalte— nachweisen, daß man die katholischen Polen ausgewiesen, die Protestanten aber nicht behelligt hat. Ich freue mich, daß diese hier geblieben sind, weil ich die Ausweisungen mißbillige, aber daß man gerade die Katholiken ausweist, das ist etwas, was ich in Ruhe nicht hernehmen kann und was ich auch hier zu bemängeln das Recht und die Pflicht habe(Bravo! im Centrum!) Rheinland=Westfalen. * Geldern, 3. Dec. Bezüglich des Ueberganges in eine höhere Wagenclasse auf Eisenbahnen, schreibt man der „Voss. Ztg.": Nach den Bestimmungen des Betriebs=Reglements für die Eisenbahnen Deutschlands hat der Reisende, welcher unterwegs in eine höhere Wagenclasse oder einen theueren Zug übergehen will, ein Billet auf diese Bestimmungsstation zuzulösen, durch dessen Preis, einschließlich des Betrages für das schon gelöste Billet, der Preis für die höhere Wagenclasse oder den theuern Zug wenigstens gedeckt wird. Die Eisenbahn=Verwaltungen erhoben deshalb bisher, wenn Jemand in die nächste höhere Wagenclasse übergehen wollte den Preis für ein Billet 4. Classe und wenn er auch noch in einem neuen theuren Zug überging für ein Billet 3. Classe. Nach einer Bekanntmachung wird vom 1. Januar 1886 ab für den Uebergang in die nächst höhere Wagenclasse nur der Preis eines halben Billets 4. Classe, und wenn damit zugleich der Uebergang in einen theuern Zug stattfindet, der Preis für ein und ein halbes Billet 4. Classe nacherhoben. *Geldern. 5. Dec. Stellensuchende seien wiederholt gewarnt, auf in Zeitungen ausgeschriebene Stellen Offerten mit Original=Zeugnissen einzureichen, da die letztern in vielen Fällen verloren gehen, indem die Ausschreiber der Stellen dieselben nicht zurückschicken. So ist in letzter Zeit ein braver Mann in Düsseldorf um sieben Original=Zeugnisse gekommen, die nicht zu ersetzen sind. Was aber noch schlimmer ist, Landstreicher und Verbrecher bedienen sich solcher Annoncen, um sich in den Besitz guter Zeugnisse zu setzen. — Herr Heinr. Holland zu Groin bei Rees ist für den 2. Bezirk der Sektion 11 der Ziegelei-Berufsgenossenschaft, umfassend die Kreise Geldern, Cleve und Rees, zum Vertrauensmann bestellt worden. * Wesel, 3. Dec. Ein Rekrut der 8. Comp. 57. Regts., welcher wegen versuchter Desertion inhaftirt war, hat im Militärarresthaus durch Erhängen seinem Leben ein Ende gemacht. * Oberhausen, 4. Decbr. Heute Morgen 7 Uhr sind durch schlagende Wetter 15 Mann verunglückt. Alle sind herausgeholt; bis jetzt sind zwei todt, die Uebrigen mehr oder weniger verletzt. Dies sind die ersten schlagenden Wetter auf Zeche Österfeld der Guten Hoffnungshütte hier, auf welcher das Unglück vorgekommen. * Narheck. 1. Dec. Ein gräßliches Unglück ereignete sich gestern Nachmittag im benachbarten Schönebeck. Der 16jährige Sohn des Maurermeisters J. Büscher stand auf der Leiter und war mit dem Theeren des Giebels seines väterlichen Hauses beschäftigt, als derselbe plötzlich das Gleichgewicht verlor und herunterstürzte. Unglücklicherweise fiel derselbe mit dem Kopfe auf einer mit den Zinken aufrechtstehenden Mistgabel. Eine der Spitzen drang am linken Auge ein und kam am Nacken wieder zum Vorschein. Nachdem ein herbeigeeilter Nachbar die Gabel mit Gewalt entfernt, entschlief der Bedauernswerthe kurze Zeit darauf in den Armen seiner entsetzten Eltern, ehe noch der schleunigst herbeigeeilte Geistliche mit den hl. Sterbesacramenten eintraf. * Jülich, 4. Dec. Gestern Abend gegen 6 Uhr wurde, dem „Jül. Wochenbl." zufolge, die erwachsene Tochter hiesiger achtbarer Eltern an der Rimbach'schen Apotheke von einem ruchlosen Bösewicht überfallen und eine Menge seingemahlenen Pfeffers ihr in die Augen geworfen. Als die Angegriffene um Hülfe zu rufen versuchte, stopfte ihr der Schurke den Mund voll Pfeffer und rieb ihr die Augen damit ein, offenbar in der Absicht, sie des Augenlichtes zu berauben. Von einem des Weges kommenden Kinde wurde die Aermste in ein befreundetes Haus geführt, und von dort zum städtischen Krankenhause gebracht. Dem Vernehmen nach soll Hoffnung auf Rettung der Augen vorhanden sein. Die Veranlassung zu dieser schändlichen Schurkerei ist nicht bekannt * Minnes. 5. Dec. Gestern Mittag ereignete sich laut dem „Rhein. Merkur' auf der Sechsig ein schreckliches Unglück. Ein 9jähriger Knabe hatte sich an einen Bierwagen geklammert; durch plötzliches Einbiegen in eine andere Straße erhielt er einen so heftigen Schlag. daß er in Folge der schweren Verletzungen nach wenigen Stunden starb. Da es nicht selten vorkommt, daß Kinder sich an Fuhrwerke anhängen, so möge dieser Fall allen Kindern zur Warnung dienen, die Eltern aber veranlassen, ihre Kinder von diesem unseligen Treiben abzuhalten. * Mülheim a. Rh., 8. Dec. Unserer Stadt soll, wie die „Dtsch. Rztg." meldet, von der Regierung die Genehmigung, eine Schiffbrücke über den Rhein zu schlagen, versagt worden sein. Es werden daher in nächster Zeit die in Mainz gekauften Brückenjoche im Einielnen oder im Ganzen zum Verkauf ausgestellt werden. * Köln, 4. Dec. Der in Köln in den letzten Tagen abgehaltene Kochkunst=Ausstellung gestaltete sich, abgesehen von einigen bei der Preisvertheilung vorgekommenen Differenzen, im Allgemeinen für alle Theile zufriedenstellend. Nach einem vom Cassirer Hrn. Ume in einer bei Herrn Hoflieferanten Mosler abgehaltenen Sitzung des Comitee's erstatteten Berichte wurden vereinnahmt am ersten Ausstellungstage 2446 Mark, am zweiten 4041 M., am dritten 5341 M, und am letzten 4020 M., im Ganzen 15,848 M., dazu 4800 M. Platzmiethe, ergibt eine Gesammteinnahme von 20,648 M. Die Zahl der zahlenden Besucher betrug am ersten Tage 1225, am zweiten 4041, am dritten 5341 und am vierten 4020, zusammen 14,625. Ueber die Verwendung der Ueberschüsse zu wohlthätigen Zwecken wird noch Beschluß gefaßt werden. Gestern Vormittag erhielt die Ausstellung ein kleines, anmuthendes Nachspiel: Noch stand das großartige Bild in seinem vollen Glanze da: aber man mußte darauf halten, daß die benutzten Räume sobald wie möglich wieder zur Verfügung des Besitzers gestellt werden konnten. Es begann deshalb an allen Orten das Werk des Aufräumens und Fortschaffens. Jeder war bemüht, das Seinige wieder heimzuschaffen. Doch da eilte der unermüdliche Platzcommandant Herr Fritz Böhle herbei: Bitte, noch einen Augenblick. Das alles wollt ihr wieder heimtragen? Aber, liebe Kinder, wißt ihr denn nicht, daß nicht weit von hier, an St. Johann, das Nonnenkloster sich befindet, dessen Schwestern sich mit der Pflege armer Kranken, und mit der Speisung bedürftiger Mitmenschen befassen? Wie wäre es, wenn wir einige dieser wackeren Samariterinnen hierher bitten ließen? „Ja wohl, das ist recht! das ist brav!" erschallt es da an allen Enden, und bald sind mehrere Nonnen zur Stelle, mit ihnen eine Anzahl Frauen mit mächtigen Tragkörben. Im Fluge sind die Körbe gefüllt: hier wandert ein colossaler Braten, dort ein schwerer Schinken in dieselben. Der eine reicht eine Pastete, der andere eine Torte, der eine ein riesiges Laib Butter, der ein Dutzend Flaschen Bordeaux, ein anderer fügt Rhein- und Moselweine bei, wieder ein anderer Liqueure. Die Körbe sind schon drei- vier Mal schwer belastet nach dem Kloster gewandert und jedes Mal wieder leer zurückgekehrt. Was, sagt da eine Bäckersfrau, das übrige soll ich heim fahren lassen? Weg mit der ganzen Geschichte, alles nach dem Kloster hin. Ein Delicatessenhändler läßt 30 kleine Körbe mit den feinsten Gemüsen in die Tragkörbe der Schwestern umkippen. Obst, frisches und eingemachtes, kommt dazu. Alles, alles geht in das Kløster! Wohl gegen 60 große Waschkörbe voll. Das war ein überaus schöner Schluß, und wer dabei mitgewirkt hat, der wird in seinem Herzen einen Lohn finden, der ihm, falls er mit seiner Auszeichnung anfangs nicht zufrieden war, die kleine Unannehmlichkeit durch das schönste Glück versüßt. *Bonn. 8. Dec. Die katholischen studentischen Vereinigungen hiesiger Universität haben der„Dtsch. Rztg." zufolge beschlossen, sich in cerpore an den Festlichkeiten bei Einzug des Herrn Erzbischofs von Köln zu betheiligen. An dem in Aussicht'genommenen Fackelzug werden dieselben, wenn möglich mit Fackeln, sonst mit Lampions, Theil nehmen. * Coblenz, 4 Dec. Bei der jüngsten Vereidigung der Rekruten kam der wohl noch kaum dagewesene Fall vor, daß ein Rekrut mit dem Hinweise, daß er an keinen Gott glaube, die Eidesleistung verweigerte. * Coblenz, 28. Novbr. Die originellen Engländer sind doch noch nicht ganz ausgestorben; von Zeit zu Zeit taucht immer wieder einer auf, dem die Weise gewöhnlicher Menschenkinder nicht zusagt, und der dann namentlich auf Reisen seiner Laune nachgeht, wenn's ihm seine Mittel erlauben. Ein Sohn Albions dieser Sorte, er führt, den nicht ungewöhnlichen Namen Mr. Smith von London, traf gestern Abend— von Bingen kommend— hier ein und ging heute nach Köln weiter. Er machte mit seiner ganzen Familie die Reise von Italien über den Gotthard bis Hannover-Hamburg in eigenem vierspännigen Wagen, seine Reisedienerschaft besteht aus einem italienischen Stallmeister, einem russischen Kutscher, einem deutschen Kammerdiener und einer dito Jungfer. Zwei Hunde laufen während der ganzen Reise neben dem Wagen her. *Aus Westfalen,„4. Dec. Dieser Tage wurde in Siegen ein Brautpaar copulirt, wobei der gewiß eben so seltene wie bedauerliche Fall vorkam, daß der Bräutigam ohne Arme war. Der noch junge Mann befand sich früher in Eisenbahndiensten und hat das schwere Unglück gehabt, bei einem Unfalle seine beiden Arme einzubüßen. * Dortmund, 5. Dec. Von den Wohnungsverhältnissen in unseren Arbeitervierteln kann man sich eine Vorstellung machen, wenn man erwägt, daß ein Volkszähler in zwei Häusern der Kesselstraße nicht weniger als 120 schulpflichtige Kinder vorfand. * Bochum, 4. Dec. Auf einer benachbarten Zeche ist den Bergleuten am letzten Lohntage vom Gedinge wieder etwas abgebrochen worden. Als die Leute sich hierüber beschwerten, äußerte, laut der „Westf. Vztg.", ein Steiger, sie möchten zu Fusangel gehen, der werde ihnen das Fehlende schon darauflegen. Holz=Verkauf. en 14. Decbr., 10 Uhr beginnend, b. Notar' Thissen auf endonck öffentlich verMontag Morgens pun lassen die Erben Laesdonck bei Wa kaufen; 150 Nrn. schwede Kiefern und 150 Nrn. schwerd Feintannen. Sämmtliches Holz eighnet sich zu Brettern, und sonstigem Bauholz Straelen. Hechnanns, Auct. Dienstag de Morger lassen Fräulein Corn. öffentlich verkaufen: 20 Nrn. Sträuß 30 Nrn. Latthoh den 3 Höfen un Versammlung bei Straelen. 15. December, 10 Uhr, rothuysen und Cons. an Paschmühle; an Hannesbusch bei an der Landwehr. lders in manns, Anct. Montag den 21. Hecember cr., Morgens 10 Uhr, läßt der Herr Rechtsfreiherr R. von GeyrSchweppenburg in Caenheide 200 schwere Kiefernstämme zu Brettern Balken 2c. öffentlich versteigern. Straelen Heckmanns, Auct. Am Dienstag den 22. December cr., Morgens 10 Uhr, läßt Frau Wtb. P. M. Kinghs an„de Grift" beim Paschdick öffentlich verkaufen: 55 Nrn. Schlagholz. Gleichzeitig läßt Frau Wtb. Niersmann 5 Nrn. Canadas am Kortendick mitverkaufen. Versammlung bei Heussen auf Faets. Straelen Heckmanns, Auct. Holzverkauf. Am Mittwoch den 23. December cr., Morgens 11 Uhr, läßt Herr Mich. Bohnen auf Groetheursen in Ribbrocker bei Wachtendonk öffentlich verkaufen: 40 Nrn. schwere Kanadas, 1 schwere Esche, 5 Eichen=Stufen, 20 aufgehende Buchen, 30 aufgehende Eichen und 3 Rothweiden. Straelenz Heckmanns, Auct. Großer Holzverkauf. Montag den 28. December, Morgens punkt 10 Uhr beginnend, läßt der Herr Reichsfreiherr R. von GeyrSchweppenburg öffentlich verkaufen: a) in Busch=Busch 54 Nrn. Eichen und 80 Nrn. lange Buchen, b) in Caenheide 20 Nrn. Eichen. Die zu versteigernden Buchen eignen sich besonders für Schreiner= und Drechslerarbeiten, während sämmtliche Eichen bei ihrer außergewöhnlichen Länge und Dicke vorzüglich zu Schiffs= und Mühlenbau passen. Die Buchen kommen zuerst zum Verkauf. Straelen. Heckmanns, Auctionator. Eichen- und Buchen-Verkauf. Montag den 14 Dezember, Vormittags 11 Uhr, läßt Herr Math. Opgenorth auf Wickermanshof zu Kerpendonk, 80 Nrn. schwere Eichen von 1½ bis 2[Fuß. Durchmesser und 60 Fuß Länge, zu Mühlenborsten, Balken, Brettern und für Faßbinder, 20 Nrn. theils schwere Buchen und 4 Nrn. Pappeln öffentlich auf Credit Herkaufen. Winnekendonk. Fehlemann, Auct. Dienstag den 15. Dezember, Nachmittags 1 Uhr, läßt Herr Gerh. Brockmann auf Hölspaßhof zu Winnekendonk 40 (theils zu Bosnenstangen) öffentlich auf Credit verkaufen. Winnekendonk. Fehlemann, Auct. Großer Holz=Verkauf. Donnerstag den 17. Dezember, Vornsittags 10 Uhr, läßt die Kirchenperwaltung von Winnekendonk bei Wwe. H/ van Wesel zu Kervenheim, 101 Nrn. Jannen zu Balken, Brettern und Bauholz, 14 Nrn. Tannen zu Sparren und Latten, 1 Nr. Topfholz, stehend in der Sandheide an der Chaussee von Weeze nach Uedem, 52 Nrn. schöne Eichen zu Schiffsund Mühlhnbau, 2 Nrn. schwere Buchen, 2 Nrk. leichtere Eichen, stehend in der Hagenhorst, 17 Nrn. Pappeln zu Brettern und Klumpenholz auf Schneiershof, 46 Nrn. schwere Tannen zu Balken, Brättern und Bauholz, 4 Nrn. Eichen, 7 Mrn. Buchen und 2 Nrn. Schlagholz, sehend an der Endschenstraße auf Schkeiersheide, öffentlich auf Credit verkufen. Der Buschwärter Pickmhann wird das Holz auf Verlangen anwei Winnekendonk. Fehleiann, Auct. Dienstag den 22. December, Nachmittags 1 Uhr, läßt die Vormundschaft der Minorennen Swertz beim Gastwirthen Johann Hallmans zu Kervenheim, 10 Nrn. schweres Schlagholz, 2 Nrn. Pappeln, 1 Buche und 5 Tannen, stehend auf der Berber bei Lötzenkathe und 3 Nrn. Eichen zu Bauholz, stehend auf dem Kiwithenbruche, öffentlich auf Credit verkaufen. Winnekendonk. Fehlemann, Auct. Dienstag den 29. December, Nachmittags 1 Uhr, läßt Wittwe I. W. Boll auf Bentumshof zu Winnekendonk, 40 Nrn. (theils zu Bohnenstangen) öffentlich auf Credit verkaufen. Winnekendonk. Fehlemann, Auct. Donnerstag den 17. December, Nachmittags 1 Uhr, läßt Herr I. Nytus auf Strompenhof zu Gelinter öffentlich verkaufen: 25 Versammlung bei I. Nytus. Wachtendonk. Wilh. Huyskens. Dienstag den 29. December, Mittags 12 Uhr, läßt Herr P. J. Kaets, Rentner zu Geldern, zu Wachtendonk auf dem Merendonk öffentlich verkaufen: 100 Nrn. Fichten und Tannen, zu Brettern, Balken, Ribben 2c. geeignet. Versammlung bei P. Heussen auf Merendonk. Wachtendonk. Wilh. Hnyskens. Montad den 14. December, Nachmittags punkt 1 Uhr, läßt Herr Johahn Küsters auf Küstershof zu Hammerbruch bei Sonsbeck, 40 Nrn. hochstämmige schwere Eichen bis zu 4 Fuß Durchmesser, zu jeder Art Bau= und Nutzholz geeignet, stehend am rothe(Deiche und Höltjessteege, 10 Nrn. Elfen zu Brettern und re Nrn. gefällte Eichen, Buchen und Kastanienbäume, 7 Nrn. 14jähriges Elchenschlagholz und eine Parthie altes Eichen- und Bauholz, öffentlich verkaufen. Das Schlagholz steht am rothen Deich und muß vorher besehen werden. Kanten. A. Lamers. Mein zu Issum am Bahnhof gelegenes HolzperkaufsAnzeige. An einem noch näher zu bestimmenden Tage im Januan 1886 läßt die kath. Kirche zu Weeze eine große Patthie schweres Eichennutzholz, einige Buchen und Pappeln, stehend am Schafsbrückchen in der Näh von Holtumshof zu Wissèn, fast unmittel bar an der Chaussee von Weeze nach Well, öffentlich auf Credit herkaufen. Weeze, den 9. December 1885. Der Kirchenvorstand Aanzienlijke openbare Ver kooping van hooi- en bouwlanden te Well. De notaris Ribbergh te Well, zal op Dinsdag 15 December 1885,’s namiddags 3 uren, op verzoek der Familie A. A. C. Baetsen van Brockhuizen, ten huize van den Wethouder A. Peters te Well, publiek verkoopen: Het schoon perceel hooiland, genaamd„de Hinsewei“, gelegen te Well by het dorp, groot 2 hectaren 41 aren, geheel door heggen en Sooten omgeven, alsmede het perceel hooiland gelegen te Well„aan de kemp“ grot 1 hectare 35 aren 30 centiaren, ook door heggen en slooten ingesloten, voorts nog. 4 perceelen best bouwland te Well, samen groot 3 hectaren 31 aren 40 centiaren. Het alles bij aangeplakte biljetten breeder omschreven. Montag den 14. December c., Mittags punkt 12 Uhr, läßt Herr Reinh. Willemsen hinter Bönninghausen an der Schafshütte öffentlich auf Credit verkaufen? 6000 schöne Pöhnenstangen, 70 Nrn, /Recken und Latten, 60 Npf. schweres Bandholz, 15 Morgen Streusel. Walbeck. Seyen. Am Montag den 21. December, Nachmittags 1 Uhr, läßt Herr Alb. Brehorst hierselbst, g e. 35 Ninf schweres Schlagholz, worunter viele Bohnen- u. Hopfenstangen, stehend in Clevsche Kamer öffentlich auf Credit verkaufen. Versammlung daselbst. In Anschluß daran läßt Herr Const. Vreen ebendaselbst ca. 20 Nrn. Schlagholz (Bohnenstangen, Erbsenreiser ec.) öffentlich auf Credit verkaufen. Nieukerk. Nesseler, Auct. 9 ohnhaus mit Hintergebäude und Garten ist unter günstigen Bedingungen zu kaufen oder zu pachten. L. Klammer. Ein im Kreise Geldern an sner Landstraße gelegenes Ackergut (35 Morgen Band und 20 Morgen Wiese), in dem frühen eine bedeutende Wirthschaft war, steht uner günstigen Pedisigungen zu verpachten. Antritt nächstes Frühlähr." Wo sagt die Axpedition d. Bl. Der vor Geldern, am Haag'schen Wege belegene, früher von Pet. van der Will groß 74 Ruthen, ist zu pachten und am 1. Februar 1886 anzutreten. Näheres beim Unterzeichneten. Schloß Haag. Rentmeister Dreesen. Ein großes, geräumiges Die 8 Preis in der sow P. Ex Ha Kal welches üich sowohl für Fabrik-Anlage, wie auch zu jedem Geschäfte verwerthen läßt, billig abzugeben. Näheres beim Maurermeister Th. Hermkens zu Geldern. Mein in Geldern auf dem Markt gelegenes sub Nr. 326, zu jedem Geschäfte geeignet, steht unter günstigen Bedingungen zu verkaufen und kann sofort angetreten werden. Nähere Auskuyft lertheilt der EigenAug. Bonnes, Dülken. 4 Prima Hölst. Holl. Käse, pro 100 Pfd. Mk. 20, frei ab hier empfiehlt Julius Werner, Neumünster i. H. Postcollis ca. 9 Pfd. frco. M. 3 gegen Nachn. 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