Erscheint Dienstags und Freitags. Preis pro Quartal in der Expedition sowie durch die Post bezogen 1 Mark. Expedition: Hartstraße. Wochenblatt. Verantwortlicher Redacteur: Eduard Bongard in Geldern. Insertionsgebühr die 5gespalt. Petitzeile oder deren Raum 10 Pfg. Reclamen 20 Pfg. Zusendungen werden franco und bei Anfragen 10 Pfg. in Briefmorken erbeten. 58. Druck u. Verlag von L. N. Schaffrath in Geldern. 50. Dienstag den 23 Juni. 1885. Kalender: Mittwoch 24. Joh. der Täufer; Donnerstag 25. Elogius; Freitag 26. Pelagius. Einladung zum Abonnement. Zum bevorstehenden Quartalswechsel richten wir an unsere geehrten Abonnenten die Bitte, das Abonnement auf das Geldern'sche Wochenblatt' (Tendenz: Centrum) recht bald erneuern und im Kreise ihrer Freunde und Bekannten für die Weiterverbreitung unseres Blattes, dessen Auflage stets im Steigen begriffen ist, nach Kräften wirken zu wollen. Inserate finden bei der hohen Auflage unseres Blattes die weiteste Verbreitung und wird die kleine Zeile mit nur 10 Pfg. berechnet. Redaction und Verlag des„Geldern'schen Wochenbl." * Ein sensationeller Proceß wurde Ende voriger Woche vor dem Berliner Landgerichte verhandelt. Die Sache war folgende: Die fortschrittliche „Freie Zeitung", deren Redacteur der Jude Bäcker war, brachte mitten im Wahlkampfe vorigen Herbstes, wo der bekannte Berliner Hofprediger Stöcker in Berlin candidirte, einen Schmähartikel, worin Stöcker geradezu als Lügner bezeichnet wurde. Der Zweck des Schmähartikels war offenbar, Stöcker zur Klage zu zwingen, um dann vor Gericht durch Antretung des Wahrheitsbeweises Stöcker moralisch todt zu machen, ihn zu zwingen, seine verhaßte Thätigkeit als antisemitischer Agitator und antifortschrittlicher Candidat aufzugeben. Für den angeklagten Redacteur Bäcker traten denn auch die beiden ge riebensten Advokaten Berlins als Vertheidiger ein, indem sie eine Unmasse von Beweisen für die Unwahrhaftigkeit Stöcker's herbeischleppten und geschick: verwendeten. Viele Aussagen und Enthüllungen, welche in diesem Processe gegen Herrn Stöcker gemacht wurden, mögen für ihn höchst unangenehm sein— aber die Methode, wie man in diesem Processe Seitens der Vertheidigung gegen Stöcker vorgegangen ist, ist eine verwerfliche. Das müssen wir, als unparteiische Beobachter,— die gerade keine Sympathie für Herrn Stöcker hegen,— doch bemerken. Am Samstag führten die Advocaten gegen Stöcker den Hauptschlag, indem sie durch zwei einwandsfreie Entlastungszeugen den Beweis lieferten, daß Stöcker dieses Jahr, also nach dem Angriffe, eine unwahre Aussage eidlich beschworen habe. Der Gerichtshof selbst erkannte das an. Wie Stöcker zu diesem„Meineid" gekommen, ist recht charakteristisch für den Charakter dieses Mannes, dem sozusagen seine Zunge fortwährend durchgeht. Er sollte im Januar ds. J. vor Gericht Zeugniß darüber ablegen, ob der socialdemokratische Stadtverordnete Ewald mit ihm über ein Wahlbündniß verhandelt habe. Er brauchte blos diese Behauptung zu dementiren, dann war Alles in schönster Ordnung. Statt dessen hebt Stöcker seine Aussage mit dem Kraftsatz an:„Ich sehe den Ewald heute zum zum ersten Mal." Niemand hatte ihn darnach gefragt. Er beschwor diese Aussage und sie war irrig, denn er hatte Ewald zu wiederholten Malen gesehen. Die Gegner Stöcker's wollten nun gar behaupten, daß die Aussage bewußt falsch gewesen sei. Aber das ist nicht anzunehmen. Denn Stöcker hatte Ewald nur in Volksversammlungen, vor Hunderten von Zuschauern gesehen und gesprochen; eine Thatsache, die so viele Zeugen hat, öffentlich und eidlich ableugnen zu wollen, wäre ja heller Wahnsinn. Obendrein ist zu bedenken, daß Stöcker diesen Zusatz zu seiner Aussage aus reiner Redseligkeit, ohne jede Veranlassung machte; einen dolosen Meineid leistet doch aber Niemand ohne Veranlassung. Andererseits ist es aber ein starkes Stück, daß Stöcker seine vorherigen Begegnungen mit Ewald so ganz vergessen hatte. Im Jahre 1883 hatte Ewald selbst eine Versammlung blos zu dem Zwecke anberaumt, um sich von dem Vorwurfe zu reinigen, daß er in Beziehungen zur christlich-socialen Partei, d. h. zu Herrn Stöcker stehe; auf dem Podium, das als Rednerbühne diente, standen Stöcker und Ewald sich gegenüber und führten eine feierliche Zeugniß-Scene auf, welche die Unschuld Ewald's feststellte. So etwas darf man doch nicht vergessen! Und wenn man ein so schlechtes Namen- und Personengedächtniß hat, dann muß man deppelt und dreifach vorsichtig sein und nicht ohne Noth ein pathetisches„Niemals" in die Welt setzen. Besonders nicht, wenn die Aussage unter Anrufung des Allwissenden erfolgt. Herr Stöcker hat sich also auch in einer eidlichen Aussage geirrt, das steht fest. Ob man das einen„fahrlässigen Meineid" im Sinne des Strafgesetzbuches nennen soll? Das ist eine müßige Frage: denn der Staatsanwalt wird keine Klage erheben und wir unsererseits glauben auch Herrn Stöcker gern, daß er sich keiner Schuld bewußt sei. Auch aus anderen Zeugenaussagen ergab sich, daß Stöcker in seinen Aeußerungen im Parlamente in hiesigen Volksversammlungen zahlreiche Unwahrheiten behauptet hat, die natürlich von dem Staatsanwalte als Irrthümer betrachtet, von der Vertheidigung dagegen als bewußte Unwahrheit angesehen wurden. Sogar der Gerichtspräsident ertlärte sich in einem Falle durch den Gerichtshof zu der Erklärung ermächtigt, die Art und Weise, wie Stöcker Behauptungen aufstelle und nachher widerrufe, sei eine mindestens leichtfertige und sein Auftreten vor Gericht sei zu tadeln. So gestalteten sich die Verhandlungen, denen ein zahlreiches Publikum beiwohnte, eher zu einer Anklage gegen den Kläger als gegen den Angeklagten. Die Gegner Stöcker's halten seinen Sturz für unausbleiblich, erwarten seine Entlassung aus dem Amte und betrachten auch seine Thätigkeit als Agitator für gebrochen. Eine absichtliche Unwahrheit mag Stöcker vielleicht fern gelegen haben, sein Unglück sind seine unausgesetzten„Irrthümer", die ihre Quelle in dem leidenschaftlichen Charakter des„neuen Luther" haben, der die Protestanten ja auch„von Memel bis Trier" gegen die kath. Kirche aufrief. Sympathie kann man einem solchen Manne nicht entgegen bringen, zumal nichts ihn vorsichtiger gemacht hat. Nach unserer Ansicht geht aus diesem Zwischenfall wenigstens soviel hervor, daß Herr Stöcker wegen eines unüberwindlichen, selbst durch die Feierlichkeit des Eidesleistung nicht zu curirenden Mangels an Correctheit in seinen Behauptungen und Erinnerungen unfähig ist, den Posten des christlich-conservativen Agitators, auf den er sich gestellt hat, in ersprießlicher Weise noch ferner auszufüllen.— Redacteur Bäcker wurde bekanntlich wegen Beleidigung Stöcker's unter Annahme mildernder Um9 Der (9. Fortsetzung.) Die beiden Brüder dankten Fräulein Marie mit warmem Blick, sogar der Holderhofer schmunzelte, und die Bäuerin nickte zustimmend, während Bertha der Freundin stumm die Hand drückte. Herr Sturm, der Weltgewandte, war doch etwas in Verlegenheit, aber er faßte sich rasch und sagte mit der Miene eines Pharisäers:„Es war nicht bös gemeint, mein Fräulein. Ich bin nicht im Stande, eine Dame zu beleidigen, und auch einen so würdigen Herrn nicht, wie es Ihr Herr Vater ist, den ich hoch verehre und dem ich meine Ergebenheit schon in manchen Geschäften bewiesen habe." „Das stimmt schlecht mit Ihrem Benehmen heute im letzten Heller", erwiderte Marie scharf.„Sie scheinen ein Mann mit zwei Zungen zu sein". „Ei, ei, wein Fräulein", gab er mit großer Selbstbeherrschung zurück.„Sie scheinen mir nicht besonders wohlgesinnt zu sein, und das ist mir ordentlich leid, auf Ehre, wie die alten Griechen sagten. Politische Dinge muß man weise von Privatsachen trennen. In Privatgeschäften bin ich Ihrem Herrn Vater ein ergebener Diener, in politischen Dingen bin ich aber zur Zeit für den Holderhof engagirt, vielleicht noch in zarteren Angelegenheiten." Sein Blick traf dabei Bertha, die ihn verwundert ansah. Herr Sturm aber fuhr nun in hochmüthigem Tone fort: „Ich bin ein Mann, den man braucht und mit dem man rechnen muß; das wird bei der Wahl sich zeigen. Auf mich kommt's an, ob der weiße Filz in die Kammer kommt, oder der Holderhofer, oder— nach Umständen auch ein Anderer." Er schlug die Beine über einander und sah herausfordernd im Kreise umher. Nun brach aber Ulrich wie ein Gewitter los:„So, jetzt ist's übergenug, erbärmlicher Schnapphan! Noch ein Wort, und Du fliegst zum Fenster hinaus." Der alte Holderhofer war ängstlich geworden und suchte zu vermitteln. „Ruhig, Uri", sagte er,„es könnte zu bösen Händeln führen, Hund Ihr, Herr Sturm, werdet doch nicht gleich zu lauter Dampf und Rauch! Man weiß wohl, daß Ihr ein Mann von Gewicht seid, und es gibt Leute, die große Stücke auf Euch halten." „Ja, ja, besonders unser Alter", mnrmelte der Holderjörg, der mit seinen schiefen Augen recht gut durch diese Weihrauchwolke sah. Herr Sturm schien etwas besänftigt zu sein, aber nun hielt Ulrich seine Zeit für gekommen, und indem er einen flammenden Blick auf Marie warf, sagte er in seiner kurzen, derben Manier:„Die Wahlgeschichte bringt nur Verdruß und Unfrieden in's Haus. Ich hab' mir's überlegt und meine, es wäre am Ende doch besser, Vater, wenn Ihr diese Sache fahren ließet. Ihr seid ein alter Mann und könntet Euch Schaden thun; auch für den Holderhof märe es besser, weil eben doch ein Aelterer die Meisterschaft haben sollte. Mir wäre es lieber, und ich meine, der Bauer sollte beim Pflug bleiben." Alle Augen waren weit geöffnet bei dieser rasch hervorgestoßenen Rede, und der Hofbauer, der immer ruhelos in der Stube hin und her ging, nahm vor Erstaunen die Pfeife aus dem Munde. Er sah den Hoferben an wie einen Menschen, bei dem es nicht mehr richtig ist. Nach einer Weile polterte der Holderhofer:„Da sieh mir einer den Querkopf an! Du bist ja auf einmal wie ein umgekehrter Handschuh, da werd' ich nicht klug daraus, und ein Anderer wohl auch nicht. Was ist Dir denn über die Leber gekrochen, Ulrich? Das ist ja lauter Unsinn! Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben,e hat der Pontius Pilatus gesagt, und das sagt der alte Holderhofer auch, merk' Dir's ein= für allemal. Und mit dem Hof und der Meisterschaft, und was Du da vorbringst, ist es lauter Firlefanz. Wenn Du zur Sache siehst und nicht alleweil mit der Büchse im Wald herumlungerst, kann nichts schief gehen, und ich will die Redensarten einfach nimmer hören!" Das war ziemlich deutlich gesprochen; selbst Ulrich war ein wenig eingeschüchtert und sagte begütigend:„Ich meinte nur so und weiß wohl, daß man einen alten Knorren nicht so leicht bricht." Jetzt erhoben sich die Gäste und nahmen Abschied. Dann erloschen auch die Lichter in der großen Stube— die Bewohner des Holderhofes gingen zu Bette. Und über eine kleine Weile lag der alte Holderhofer in der großen Himmelbettlade und that— mit der weißen mütze auf dem Haupte— einen gesunden Schlaf. stände zu drei Wochen Gefängniß verurtheilt und ihm Tragung der Kosten auferlegt Deutsches Reich. * Berlin, 18. Juni. Die Maurer Berlins haben einer gestrigen Versammlung beschlossen, einen allgemeinen Maurerstrike zu insceniren, während partielle Strikes von ca. 4000 Maurern schon seit Beginn der Bau=Saison beste den. Es war nämlich, wie der Vorsitzende der nach Tause den zählenden Maurer=Versammlung ausführte, von den Maurergesellen ein Minimallohn von 45 Pfg. pro Stunde geford worden und es wurde derselbe durch theilweise Strikes zu e reichen gesucht. Einige Meister haben die Forderung bewilligt, allein die Mehrheit derselben hat erklärt, daß sie sich auf keinerlei Unterhandlungen mit den Gesellen einlassen. Da Angsichts dessen der theilweise Strike zu keinem Ergebnisse führen könne, so sei die heutige Versammlung berufen worden, um derselben die Frage vorzulegen: ob nunmehr ein allgemeiner Strike unternommen werden solle. Nach langer lebhafter Debatte wurde mit allen gegen 16 Stimmen folgende Resolution angenommen: „In Erwägung, daß durch die Steigerung der Miethen und Le bensbedürfnisse der bisher gezahlte Lohn der Maurer Berlins ein unzulänglicher ist; in Erwägung, daß die heutige Geschäftslage eine Erhöhung des Lohnes unzweifelhaft zuläßt; in Erwägung, daß die Herren Meister trotz wiederholten Ansuchens um Verhandlung wegen einer Lohnerhöhung uns keiner Antwort gewürdigt haben, stellen wir folgende Forderungen: 1) wir verlangen die Erhöhung des Lohnes auf 50 Pfg. die Stunde, 2) wir verlangen die Einsetzung einer zu gleichen Theilen aus Meistern und Gesellen bestehenden Commission die alljährlich die für beide Theile bindenden Lohnverhältnisse festsetzt., Bis diese Forderungen bewilligt sind, legen wir sämmtlich die Arbeit nieder und werden sie erst wieder aufnehmen, wenn uns unsere Forderungen zugestanden sind." Der Vorsitzende theilte, wie der„N. Ztg." berichtet wird, noch mit, daß bereits Alles gethan sei, um den Zuzug von auswärts fern zu halten und daß ein Bureau errichtet sei, in dem Unterstützungsgelder rc. ausgezahlt werden. Die unverheiratheten Arbeiter wurden aufgefordert, Berlin zu verlassen und anderwärts Arbeit zu suchen. — Der verstorbene General=Feldmarschall v. Manteuffel wurde am 24. Februar 1809 in Dresden als Sohn eines hervorragenden Juristen, des Oberlandesgerichtspräsidenden v. Manteuffel, geboren. Im Jahre 1827 trat er in das preußische Dragoner=Regiment ein und erklomm ziemlich schnell die Stufenleiter der militärischen Ehren. Im Kriege von 1864 erhielt er das Commando über die Truppen in Schleswig=Holstein und wurde auch später Gouverneur dieser Provinz. 1870 leitete Manteuffel die Operationen gegen die französische Nordarmee und schlug die Franzosen bei Amiens und an der Hallue. Bourbacki wurde, nachdem v. Manteuffel den Oberbefehl über die Südarmee übernommen, von ihm über die Schweizer Grenze gedrängt. Dann wurde ihm nach dem Friedensschluß der Oberbefehl über die Occupationsarmee übertragen, die in Frankreich verbleiben mußte. 1873 erhielt er die höchste militärische Würde, den Rang eines General=Feldmarschalls, und als die Verwaltung der Reichslande immer Schwerigkeiten machte, wurde Manteufel unter dem 5. Die Wahlversammlung. Fast während der ganzen folgenden Woche war der alte Holderhofer ein Einsiedler. Er war nicht mehr zu genießen, wie die alte Jul behauptete, denn sein ganzes Wesen, das sonst die beharrlichste Ruhe darstellte, befand sich in einer seltsamen Aufregung. Sogar bei Nacht hörte ihn seine Annemarie vor sich hinmurmeln, und zuweilen stand er auf, machte Licht und zog die uns schon bekannte Papierrolle unter dem Kopfkissen hervor, um irgend einen abgerissenen Faden seines Gedächtnisses wieder anzuknüpfen. Am frühesten Morgen erhob er sich schon und ging in den Wald, der sein Besitzthum umrahmte und an den die Wälder des Barons von Windhag sich anschlossen. Er gab vor, einer gründlichen Durchforstung wegen seine Gänge zu machen, aber der Holderjörg wußte das besser und variirte zuweilen mit seiner krähenden Stimme den Anfang des Liedes von Rinaldini, dem kühnen Räuber, folgendermaßen: „In des Waldes tiefsten Gründen Und in Höhlen, tief versteckt— Kann man stets den Alten finden, Wo er seine Red' ausheckt." Das Manuscript machte dem Candidaten viel zu schaffen, und es wäre seltsam anzusehen gewesen, hätte man beobachten können, wie er an irgend einer Holzbeuge stand und bei den „safttgen" Stellen mit der Faust auf den Holzstoß schlug, der des Hellerwirths Tisch vorstellen mußte. Aber endlich brachte er es doch fertig, und mit jedem Tage schwand eine Falte mehr aus seinem Gesichte. „Alter schützt vor Thorheit nicht", knurrte Ulrich oft, wenn er seinen Vater von ferne irgendwo auswendig lernen sah. Der Hoferbe fröhnte nämlich wieder mehr als früher seiner Jagd=Leidenschaft, die beim Uebertritt in die Wälder des Barons — was auch vorkam— zuweilen in Wilddieberei ausartete. Er überlegte dabei sein Thun nicht sonderlich. Es war eine Art von wildem Trotz über ihn gekommen, und er fand ein grimmiges Behagen darin, dem freiherrlichen Wildstand, welchen sein Bruder Heribert zu überwachen hatte, nach Kräften zu schaden. Dieser sollte ihn nur zur Anzeige bringen, wenn er ihn einmal begegnete! Das konnte Heribert denn doch nicht wagen, meinte Ulrich; denn damals stand auf dem Wildern eine schwere Zuchthausstrafe. Titel eines Statthalters mit der Germansirung der wiedergewonnenen Provinzen betraut, welche Stellung er bis zu seinem Tode inne hatte.— Von den 12 General=Feldmarschällen, welche die deutsche Armee im Jahre 1873 besaß, leben nunmehr noch zwei, der Kronprinz und Graf Moltke. — Prinz Friedrich Karl befand sich bekanntlich bis vor ganz kurzer Zeit noch in keineswegs glänzender pecuniärer Lage. Die Apanage, welche er erhielt, bezifferte sich nicht hoch; der verstorbene Schwiegervater, der Fürst von Anhalt, gab wenig oder fast gar keinen Zuschuß, und eben so wenig that's der alte Prinz Karl. Friedrich Karl, zu stolz und selbstbewußt, um betteln zu können, schränkte sich ein, that im Stillen trotz seiner bescheidenen Mittel viel Gutes, und besann sich nicht einen Augenblick, die vom dankbaren Vaterlande ihm überwiesene Dotation den ihm unterstellt gewesenen Regimentern in Gestalt einer Stiftung zum Besten der Unterofficiere zu überweisen, unter dem Namen: Prinz Friedrich=Karl=Stiftung. — Zur Abhülfe des Kleingeldmangels schlägt der Reichskanzler vor, der Bundesrath wolle sich damit einverstanden erklären, daß 1. etwa 10276000 Mark in Einmarkstücken und etwa 400,000 Mark in Einpfennigstücken ausgeprägt werden; und 2. bei Vertheilung dieser Prägung auf die einzelnen Münzstätten, die in dem Bundesraths=Beschlusse vom 19. Februar 1877 Punkt 3 bestimmten Procentsätze zu Grunde gelegt werden. — Hiesige Blätter berichten:„Auf Veranlassung des Abgeordneten Singer hat dieser Tage in Berlin eine vertrauliche Besprechung der Inhaber mehrerer größerer Confectionsgeschäfte stattgefunden, in welcher es sich um eine Einigung bezüglich einer Einführung der englischen Geschäftszeit und die Aufhebung der Sonntagsarbeit in der genannten Branche handelte." — Keine Allgemeine deutsche Gewerbe=Ausstellung im Jahre 1888 in Berlin! Das ist die Loosung unter den Industriellen im Königreich Sachsen, von denen 118 um ihre Meinung befragt worden sind. 99 von diesen haben rund„nein" gesagt, 11 mit einigen schönen Wendungen und nur 8 haben sich für den Platz erklärt. Und wie es im Königreich Sachsen ist, so ist's fast im ganzen Reich. Also lassen wir die Ausstellung vor der Hand schlafen! — 18. Juni. In der heutigen Bundesrathssitzung wurde auf Antrag Sachsens der kleine Belagerungszustand über Leipzig auf ein Jahr verlängert. — 19. Juni. Die Abreise des Kaisers nach Ems ist auf Sonntag Abend festgesetzt. Die heute Abend auf dem Anhalter Bahnhof eintreffende Leiche Manteuffel's wird im königl. Empfangssalon aufgebahrt. Zum Empfange werden anwesend sein: das gesammte Offiziercorps der Garnison im Paradeanzug mit Ordensband, eine Schwadron des ersten GardeDragoner=Regiments zu Fuß mit Trompetercorps, und verbleiben auf dem Bahnhof bis nach Weiterbeförderung der Leiche auf der Verbindungsbahn. * Aus Schlesien, 14. Juni. Aus dem„Tageblatt für den Landgerichts=Bezirk Schweidnitz' erfahren wir das Folgende: „Frau Johanna Opitz, die Gattin des Schneidermeisters Opitz zu Schweidnitz, ging am 12. Februar bei der Kaserne in der Büttnerstraße daselbst vorüber. Sie sah von der Straße aus, wie der am Fenster stehende Sergeant Heinze, dessen Leute in der Kaserne turnten, mehrere Füsiliere beim Springen über die Schnur mit einer Sende (Rohrstock) schlug. Sie blieb mehrere Minuten stehen und klopfte endlich an's Fenster und rief:„Herr Sergeant! Schlagen Sie doch die Leute nicht so!" Der Angeredete soll darauf der mitleidigen Schneidersfrau erwidert haben„Scheeren Sie sich weg, Sie alte....!" (Das Schweidnitzer Blatt verräth nicht, was für ein Schimpfwort unter den vier Buchstaben verborgen ist.) Die Schneidersfrau fand durch das Schimpfwort sich veranlaßt, den Vorfall durch einen an den Regiments=Commandeur gerichteten Brief zur Anzeige zu bringen. „Bei der demzufolge stattgehabten militärischen Vernehmung hat keiner der dem Sergeanten Heinze zugetheilten Füsiliere von den Schlägen Und dann war es eben so wildschön da außen im dämmernden Forst, so recht heimelich für eine so ungezähmte Natur, wie die Ulrich's. Der rührendeinsame Soldatenfriedhof mochte geschaffen sein für träumerische Mädchen. Der finstere Wald war die Domäne der brausenden Manneskraft. Nach dem Mein und Dein fragte der junge Holderhofer in diesem Falle wenig, und das Wegschießen eines Rehes oder Hirsches war für ihn kein Frevel, sondern einfach ein Vergnügen. Und da konnte er da außen so leicht seinen stillen, wilden Gedanken nachhängen, die ihm immer zwei dunkle Augen vorführten, die schönsten für ihn auf der Welt.— In dieser Woche gab es einige Neuigkeiten, die in dem weltfernen Thal Aufsehen machten. So hatte der Rentmeister in dem grobgedruckten„Ausläufer" von Murrheim ein feines, poetisch durchädertes Programm veröffentlicht, dem der Holderhofer keines entgegenstellen konnte— aus dem einfachen Grunde erstlich, weil das Blatt nur einmal in der Woche erschien, und dann weil selbst der Commissionär seine Feder nicht mit dem blanken Degen des Rentmeisters zu kreuzen den Muth hatte. Plakate waren damals noch nicht üblich, und die Zeit war auch zu kurz bemessen. Im Uebrigen wühlte der Commissionär wie ein Maulwurf in der ganzen Gegend für den Holderhofer. Seine Stimme war stets heiser vor lauter Reden und seine Zunge beständig lallend vor lauter Trinken. Der alte Holderhofer hatte ihm nachträglich— trotz seines anscheinenden Widerstrebens doch noch eine Handvoll Kronenthaler, Sechsbätzner und„Käsperlein" (Siebzehner) in die Hand drücken können, und diese Vögel pfiffen mit den neueingewanderten Sängern der Wälder und Gärten um die Wette. Eine andere Neuigkeit war, daß der junge Baron von Windhag angekommen war, was nach Umständen für die Wahl und auch nach anderer Richtung schwer in die Waagschale fallen konnte. Endlich— und dieses ging speziell den Holderhof an — sollte die kleine Pauline am„weißen Sonntag" erstmals zur heiligen Communion gehen. An die Stelle der Ruhe und des Friedens war also in dem einsamen Gehöfte eine fieberische Unruhe eingezogen, und ein geheimes Bangen vor ungeahnten Ereignissen.— Es war am Samstage vor dem großen Tage, und der Holderhofer war wieder draußen in seinem Walde, den er übrigens „vor lauter Bäumen", die in diesem Falle seine unruhigen Gedanken waren,„nicht sah". etwas wissen wollen." Auf Antrag der Militärbehörde wurde deshalb gegen Frau Opitz die Anklage wegen wissentlich falscher Anschuldigung erhoben. Sie saß am 1. Mai vor der Strafkammer des Landgerichts Schweidnitz auf der Anklagebank. Die Füsiliere, 14 an der Zahl, wurden nun der Reihe nach vernommen. Die meisten derselben waren Polen, und drei von ihnen konnten nicht verhört werden, weil sie gar nicht deutsch verstanden. Vier der Zeugen bekundeten, wenn auch sehr zögernd und erst nach vielen Hin- und Herfragen, daß Heinze thatsächlich Schläge ausgetheilt habe, und zwar mit einem hölzernen Putzstock, den er als Lineal benutzte, um Kreidestriche auf die Dielen zu ziehen. Der erste Zeuge, welcher bai seiner militärischen Vernehmung ahrheit nicht gesagt, weil er„Angst gehabt" hat, erklärte: Die Schläge waren nicht stark; er(der Sergeant) hat nur auf die Rockschöße geschlagen. Ein Anderer, der selbst geschlagen worden ist, bestritt dies anfänglich auch, gab aber schließlich zu,„nur eins mit der Hand hinters Ohr" erhalten zu haben. Die übrigen Zeugen blieben dabei, nichts gesehen zu haben; mehrere hatten zwar die Frau draußen sprechen hören, wollten aber nichts davon wissen, daß der Sergeant Heinze etwas darauf erwidert habe. Heinze wurde zuletzt vernommen und zunächst darüber belehrt, daß er berechtigt sei, sein Zeugniß zu verweigern, insoweit er durch zu bekundende Thatsache sich etwa selbst strafbar machen würde. Er erklärte jedoch positiv, daß er bestreite, irgendwie geschlagen zu haben, und bereit sei, dies zu beschwören. Erst als ihm vorgehalten wurde, daß dann entweder er einen Meineid leisten würde oder schon vier Mann vor ihm falsch geeidet hätten, meinte er, er könne sich nicht erinnern, und schließlich zog er es vor, von dem Rechte der Zeugnißverweigerung Gebrauch zu machen." — Wie erklärt sich die Angst geschlagener Soldaten vor der Wahrheit? Auf Antrag des Staatsanwalts sprach das Landgericht die Frau Opitz frei, da durch mehrere Zeugen erwiesen sei, daß Heinze am 12. Februar einige Füsiliere,„wenn auch nicht erheblich", geschlagen habe. * Großalmerode,(Reg.=Bez. Cassel), 17. Juni. Ein probates Mittel gegen Brodvertheuerung ist laut der„Ryein.=Westf. Ztg." hier zur Anwendung gekommen. Die hiesigen Bäcker erhöhten kürzlich den Preis des großen Brodes von 1,10 Mk. auf 1,20 Mk., diese Vertheuerung mit der Erhöhung des Kornzolles begründend. Man wollte ihnen jedoch nicht recht glauben, und die Herren Gebr. Gundlach unternahmen es, ein Quantum Mehl einzukaufen, einen Bäcker zu engagiren 2c. Die Firma wollte besonders den Arbeiterfamilien zu billigem Brode verhelfen und lieferte es 25 Pfg. billiger als die Bäcker, zu 95 Pfg. Die Bäcker sind infolge dessen zu ihrem alten Preis zurückgegangen. Die Concurrenzbäckerei aber besteht weiter. * München, 17. Juni. Die„Allg. Ztg." berichtet, der König hat dem Redacteur des„Bair. Vaterland", Dr. Sigl, welcher seit 4. November v. Is. im Zellen=Gefängniß Nürnberg die gegen ihn durch Urtheil des Schwurgerichts vom 8. Juli 1884 erkannte 9monatige Freiheitsstrafe verbüßt, den noch bestehenden Strafrest in Gnaden erlassen. Dieser erlassene Strafrest beträgt, wie die Rechnung ergibt, etwas über 6 Wochen. — Zum Capitel„Soldatenleben im Frieden" liefert der „Reichsfreund' folgende Monatsübersicht:„Am 2. Mai erschoß sich auf seiner Stube in der Dragoner=Caserne zu Tilsit der Unteroffizier Sch., am 5. in der Infanterie=Caserne zu Braunschweig ein junger Offizier. Im Glacis eines Forts zu Köln fand man am 7. einen Soldaten der dortigen Garnison, der sich an einem Baume erhängt hatte. Der Capitain d'armes der 4. Compagnie des Kaiser Franz=Garde=Grenadier=Regiments zu Berlin erschoß sich auf der Compagnie=Kammer; er war nach Urlaub über die Casernenmauer geklettert und dabei vom Posten ergriffen worden. In Hannover erhängte sich am 11. ein dorthin commandirter Soldat vom 83. Infanterie=Regiment, in Reichenbach(Schlesien) am 18. ein Soldat der dortigen Garnison. Der Musketier Steffen vom 64. Infanterie=Regiment, welcher auf Posten schlafend angetroffen war, erschoß sich am 15. zu Straußberg, ein Hautboist des Grenadier=Regiments Kronprinz am 29. zu Königsberg in Preußen. Ein zur Spandauer Schießschule commandirter Sergeant stieß sich Er war fertig mit seinem Studium und hatte Alles„wie am Schnürle", wie er sich sagte. Über die Unruhe in seinem Heimgute, wo heute das Unterste zu oberst gekehrt wurde, hatte ihn hinausgetrieben. Er konnte jetzt, da er mit seiner Rede im Reinen war, auch wieder an Anderes denken und kleidete seine Gedanken an einem halb ausgebrannten Kohlenmeier in folgende Worte: „Die verwünschten Geschichten, die in letzter Zeit ineinander wachsen, wie ein Rattenkönig, und von denen kein Absehen ist, bringen mich noch ganz herunter! Da ist erstlich meine eigene Sache— nun die wird schon recht werden, wenn nicht der Blitz irgendwo hineinschlägt. Dann kommt meine Alte mit ihrem sonderbaren Wesen, aus dem ich nicht klug werde. Sie kann offenbar den Rentmeister nicht leiden und will ihm irgendwie eins aufhängen, aber warum und wie, das weiß unser Herrgott. Sie will, vermuthe ich, die Marie zum Ulrich auf den Holderhof bringen. Aber wie das gehen soll bei der Feindschaft, die es jedenfalls absetzt, kann ich nicht begreifen. Und dann ist ja wieder der Heribert da, den die Marie, wie es scheint, lieber hat, und vielleicht sogar den Baron, der jetzt auf einmal hereingeschneit kam. Wie das alles sich aus einander wickeln soll, geht über meinen Verstand, der doch sonst auch nicht von Stroh ist. Die Feindschaft haben die Köpfe schon durch die Thüren des Holderhofes gesteckt, und es sind harte Köpfe, die an einander stoßen. „Dann ist es"— er zählte an den Fingern—„wieder eine kitzliche Sache mit meiner Bertha, die mit dem Lehrer angebandelt haben soll, wie mir meine Alte tausendmal sagt, die ihn nicht leiden kann. Und zu guter und zu schlechter Letzt kommt noch der Commissionär, der, wie die Annemarie meint, auch um die Bertha streicht. Der Kerl muß ein ausgemachter Narr sein, sonst könnte er nicht auf so'was kommen, und ich kann es schier nicht glauben. Aber rechnen muß man mit ihm, und wenn ich inn vor den Kopf stoße, so kann in der letzten Stunde auch für mich Alles schief gehen. Ist das ein Durcheinander! Früher war Alles so glatt und so ruhig — und jetzt auf einmal raucht und feuert es, wie die Berge, von denen ich einmal hab' sagen hören!" Er starrte rathlos auf den Kohlenmeiler, aus dem auch zuweilen kleine Wölkchen und knisternde Funken stiegen. Das gemahnte ihn fast an die Hölle, und zu seinem jähen Entsetzen stand auch auf einmal, wie aus einer Versenkung gestiegen— Samiel, nämlich der Commissionär vor ihm.(Forts. folgt.) am 13. das Faschinenmesser in die Brust, nachdem eine in den Mund genommene und angezündete Gewehrpatrone ihm nur ungefährliche Brandwunden zugefügt hotte; er starb am nächsten Morgen. Im Duell getödtet wurde zu München der Seconde=Lieutenant Frieß, Sohn des Münchener Professors. Ebendaselbst verschwand ein adeliger Infanterie= Officier, der sich die Bemerkung eines Vorgesetzten, daß„er zu wenig Officier" sei, zu sehr zu Herzen genommen haben soll." Niederlande. * Amsterdam, 17. Juni. Im Dortrechter Hafen liegt der dänische Dampfer„Christiansborg", um Getreide auszuladen. In der Östsee soll derselbe ein deutsches Schiff angefahren und beschädigt haben, weshalb der Eigenthümer des Letzteren um Beschlagnahme des„Christiansborg" ersuchte. Der zuständige Richter zu Dortrecht wies dieses Verlangen ab, nicht aber dieselbe Behörde zu Rotterdam, welche sofort nach der Marinestation zu Hellevoetfluis Weisung schickte, den dänischen Dampfer zu beschlagnahmen, d. h. an die Kette zu legen und eventuell Gewalt anzuwenden. Zu letzterem Zwecke wurde eine bewaffnete Dampfbarke bereit gehalten, und zwar seit dem 12. dss. Am Montag wurde auf telegraphische Anfrage nach Hellevoetfluis berichtet, der„Christiansborg" beabsichtige, Dortrecht zu verlassen. Flugs wurde das Kriegsschiff „Argus" nach Brouvershafen und das Kanonenboot„Hydra" von Vlyssingen nach Zieriksee beordnet, während die genannte Dampfbarke inzwischen von Hellevoetfluis nach der Dortrechter Rhede gefahren war, alle um das Ausfahren des dänischen Dampfers zu verhindern. Drei Kriegsschiffe gegen ein einfaches Kauffahrteischiff! Das beweist, wie respectvoll die Holländer gegenüber deutschen Ansprüchen geworden sind. Großbritannien. * London, 19. Juni. Bei einem gestern stattgehabten Grubenunglück in Cliston=Hall(Manchester) siad von den 339 Bergleuten 170 umgekommen. Bis jetzt sind 23 Leichen geborgen. Rheinland=Westfalen. d Geldern. 23. Juni. Die Betheiligung an der gestern zu Ehren unserer Stadtpatrone Galenus u. Balenus ausgezogenen Prozession war eine geradezu enorme und legte beredtes Zeugniß dafür ab, daß katholisches Leben im Wachsen begriffen ist. — Der Herr Oberpräsident der Rheinprovinz hat durch Erlaß vom 3. d. Mts. der Gemeinde Sevelen versuchsweise auf 3 Jahre die Abhaltung eines Schweinemarktes am zweiten Mittwoch eines jeden Monats, sowie der Gemeinde Weeze die Abhaltung von 2 ferneren Viehmärkten am letzten Mittwoch in den Monaten Januar und Februar jeden Jahres gestattet, daß, wenn einer dieser Tage auf einen Feiertag fallen sollte, der Markt für Sevelen am vorhergehenden, der für Weeze aber am darauf folgenden Werktage abzuhalten ist. — Laut Bekanntmachung des Herrn Bürgermeisters Hambachs können sich bis zum 10. Juli c. diejenigen Eltern bei ihm melden, welche Anträge auf Beurlaubung ihrer Söhne nach zweijähriger Dienstzeit zu begründen vermögen. Ebenso wird wiederholt darauf hingewiesen, daß der Wechsel der Wohnung auch innerhalb der Stadt jedesmal binnen drei Tagen auf dem Bürgermeister=Amte angezeigt werden muß und Unterlassungen bestraft werden. — Die Einrichtung einer Haltestelle auf der Bönninghardt ist jetzt erfolgt. — Folgende Warnung veröffentlicht die„Germania":„Der angebliche Trappist, Bruder Oseas aus Vorarlberg, hat keinen Auftrag, für unser Kloster zu sammeln. Man ersucht im Gegentheile, ihn wo möglich durch polizeiliche Anzeige unschädlich zu machen. Man ersucht die kathol. Blätter Deutschlands, von dieser Warnung Notiz zu nehmen. Kloster Neudorf in Krain, Juni 1885. Laurent, Prior." * Goch, 17. Juni. Im Besitz eines hier wohnenden, verschiedener Diebstähle verdächtigen Viehtreibers Cammann sind u. A. folgende anscheinend aus bisher unermittelten Diebstählen herrührende Gegenstände gefunden worden: ein weißes Betttuch, zwei Stücke weißes Leinen, ein Frauenhemd, gez. J. T. 12, zwei Frauenumhängsel, eine blaue und eine schwarze Schürze, ein rothbraunes Frauentuch, eine Kinderhose, eine Rolle gelben Messingdraht, ein Kornsack, ein Kaffeesack, gez. V. B. 19, ein Stück blau und roth gewürfeltes Zeug, ein Stück braunes Zeug, zwei roth und blau gestreifte Kissenüberzüge, ein Paar graue Frauenstrümpfe, ein Lappen blau und weißes Schürzenzeug. Dieselben können bei dem Königlichen Amtsgericht zu Goch besichtigt werden. Jeder, der über die Herkunft dieser Gegenstände Auskunft geben zu können glaubt, möge sich bei der Polizeibehörde oder bei der Königl. Staatsanwaltschaft in Cleve melden. * Cleve, 16. Juni. Am Montag den 22. d. Mts. beginnt unter dem Vorsitz des Herrn Landgerichts=Director Pfeffer beim hiesigen Königlichen Landgericht die diesjährige zweite Schwurgerichts=Sitzungsperiode. Angeklagt sind, laut dem„Clever Volksfreund", folgende Personen: am Montag den 22.: Fabrikarbeiter Peter Jos. Lütters aus Bracht wegen Brandstiftung; am Dienstag den 23: Ackerknecht Hommen aus St. Georg wegen Raubes und Nothzuchtversuch; am Mittwoch den 24.: Ehefrau Pet. Lohner aus Kevelaer, wegen Meineid; am Donnerstag den 25.: Ackerknecht Heinrich Becker aus Repelen, wegen Brandstiftung; am Freitag den 26.: 1. Seidenweber Lorenz Benders aus Dülken, 2. Seidenweber Franz Joseph Mevißen aus Süchteln, 3. Fabrikarbeiter Arnold Deutmann aus Dülken, wegen Münzverbrechen. *Wesel, 19. Juni. Die von unserem Reichstagsabgeordneten Herrn Grafen v. Hoensbroech anberaumte Versammlung zur Linderung der Noth der Hagelbeschädigten war aus den drei betheiligten Kreisen Geldern, Mörs und Rees ziemlich gut besucht. Nachdem der Vorsitz dem Herrn Grafen übertragen, wurde in die Besprechung der Angelegenheit eingetreten, deren Resultat die„Rh.=W. Vztg." kurz dahin wiedergibt, daß 1. die Staatshülfe, 2. die der Provinz und schließlich 3. die Privat=Wohlthätigkeit zur Linderung der Noth in Anspruch genommen werden soll. Es wurde sodann ein engeres Comitee behufs Abfassung der vorerwähnten drei Eingaben gewählt. Allen Anwesenden fiel es auf, daß die eingeladenen höchsten Beamten der drei Kreise(die Herren Landräthe) durch ihre Amtsgeschäfte verhindert waren, der Versammlung beizuwohnen; dagegen war der Vertreter des Landesdirectors der Provinz anwesend und derselbe zeigte durch lebhafte Theilnahme an der Debatte ein großes Interesse für diese gute Sache. — Eine auffallende Entdeckung machte in diesen Tagen ein Schmiedemeister, welcher den Auftrag hat, an der Eisenconstruction der stehenden Eisenbahnbrücke Reparaturen vor, zunehmen. Ztg.", Ni theils der Oberflächl gemacht1 * Bi 150 Tabe thungen d Interessen schlossen, pflänzer a Empel zu §§ R bare Hag Antrag d unter den außerdem Summe t zur Unter *Ke seminar h Conferenz die kathol Crefeld wird nach Hochamt ferenz im sitzenden, 11¼ Uh Thema„ Uhr. Ex netismus werden al Essen im dem Esser dieselbe K nar=Direc der Anku *Di als Gesch erschienen, Gerichtsve schworene, strafe von Staatsan M., allein der Stadt Grund ar dem Geri urtheilt w Kö die„D. 9 lieferte ei Sohlleder nachdem mancher( angebliche waren. sichern, de Sohlleder am Gerich essenten w ist, die F *Kö licher Bel Arztes ri hervor. Schlaganf sonen des und ware Arzt vorb Patienten Hoffnung sei. Der Ringender sich ums nur nach Menschen selbe den er dieselb mehr in gesichts d empörten freiwillige während Minuten edle Men bei ihm geschädigt capitels kammer 1 beschuldig er im B Antrag d tagung n Renhant durch die Schlüssel auf vorg obiger B keine Re Tresor 2 verpackt liothekzim Aus dies Aus den wahrschei Unterschl zunehmen. Es haben sich dort, so schreibt man der Ztg.", Nieten vorgefunden, die theils aus Glaserkitt bestanden, theils der vorschriftsmäßigen Länge entbehrten. Ob hier etwas Oberflächliches zu Tage gefördert oder ob hier Ersparnisse gemacht werden sollten, vermögen wir nicht zu beurtheilen. * Bislich, 21. Juni. Heute fand hierselbst eine von 150 Tabakspflänzern besuchte Versammlung statt, um Berathungen darüber zu pflegen, in welcher Weise ihre bedrohten Interessen am wirksamsten zu schützen wären. Es wurde beschlossen, demnächst eine größere Versammlung der Tabakspflänzer aus den Kreisen Rees, Mörs, Geldern und Cleve nach Empel zu berufen. §§ Rheinberg, 21. Juni. Für die durch das furchtbare Hagelwetter schwer heimgesuchten Gemeinden wurden auf Antrag des Bürgermeisters Meckel nicht blos vom Stadtrath unter dem 9. dss. Mts. 150 Mark bewilligt, sondern ergab außerdem die von demselben veranlaßte Hauscollecte die schöne Summe von 390 Mark, sodaß bereits vor 10 Tagen 540 M. zur Unterstützung der Beschädigten abgesandt werden konnten. * Hømpen. 21. Juni. Bei dem Königlichen Lehrerseminar hierselbst, findet am Donnerstag den 9. Juli d. J. eine Conferenz für Volksschullehrer statt, und zwar zunächst für die kathol. Lehrer aus den Kreisen Kempen, Cleve, Geldern, Crefeld Landkreis, Crefeld Stadtkreis und Neuß. Dieselbe wird nach folgendem Programm abgehalten werden: 9 Uhr Hochamt in der Seminarkirche. 10 Uhr Eröffnung der Conferenz im Duckweiler'schen Saale durch eine Ansprache des Vorsitzenden, Herrn Seminar=Directors Velten, 10¾ Uhr Lehrprobe. 11¼ Uhr Vortrag des Herrn Seminarlehrers Höfer über das Thema„der naturkundliche Unterricht in der Volksschule." 12 Uhr. Experimente aus dem Gebiete der Electricität, des Magnetismus und der Mechanik. Gesangvorträge der Seminaristen werden an passender Stelle eingefügt. 2 Uhr Gemeinschaftliches Essen im Gasthof Herriger. Meldungen zur Theilnahme an dem Essen sind durch Postkarte, wobei mehrere Theilnehmer dieselbe Karte benutzen können, baldigst an den Herrn Seminar=Director zu richten, bezw. am Conferenztage sofort nach der Ankunft im Seminar oder im Gasthof Herriger abzugeben. *Düsseldorf, 16. Juni. Ein hiesiger Kaufmann war als Geschworener richtig geladen, jedoch gestern Morgen nicht erschienen, so daß das Schwurgericht die§§ 96 und 56 des Gerichtsverfassungsgesetzes in Anwendung brachte, wonach Geschworene, die ohne Entschuldigung ausbleiben in eine Geldstrafe von 5—1000 M. genommen werden können. Der Staatsanwalt beantragte, wie das„Düss. Vbl." schreibt, 50 M., allein der Gerichtshof erwog, daß der Geschworene, in der Stadt wohnend, mit leichter Mühe, wenn ihn ein triftiger Grund am Erscheinen verhinderte, in der Lage gewesen sei, dies dem Gerichte mitzutheilen, er wurde deshalb zu 300 M. verurtheilt wegen Ausbleiben ohne Entschuldigung. * Köln, 15. Juni. Als Warnung für Schuster theilt die„D. Rztg." Folgendes mit: Eine hiesige Lederhandlung lieferte einem Schuhmacher aus Hagen einen großen Posten Sohlleder zum Preise von Mk. 2,80(?) das Pfund. Erst nachdem die ganze Sendung verarbeitet(!) und vielleicht schon mancher Stiefel schief gelaufen war, entdeckte man, daß das angebliche echte Sohlleder nur künstlich zusammengeleimte Häute waren. Also ein ganz neuer Industriezweig. Fachleute versichern, daß dieses Leder noch nicht den halben Werth des echten Sohlleders habe. Die Sache dürfte ein schlimmes Nachspiel am Gericht erleben. Wir wollen aber schon jetzt die Interessenten warnen, da es nur einem geübten Kennerauge möglich ist, die Fälschung zu entdecken. * Köln, 16. Juni. Die Genickstarre hat hier laut amtlicher Bekanntmachung im Monat Mai 10 Opfer gefordert. *Häln. 18. Juni. Das Verhalten eines hiesigen Arztes rief gestern Morgen am Bollwerk allgemeine Entrüstung hervor. Ein Fuhrmanu war auf der Straße von einem Schlaganfall getroffen worden; liebevoll nahmen sich mehrere Personen des Unglücklichen an, der dem Tode nahe zu sein schien und waren hoch erfreut, als in diesem Augenblicke gerade ein Arzt vorbeifuhr, der vor einem Nebenhause abstieg, um einen Patienten zu besuchen. Doch hatte man sich gründlich in der Hoffnung getäuscht, daß nunmehr die ersehnte Hülfe erschienen sei. Der Arzt schlug nämlich die Bitte, dem mit dem Tode Ringenden beizustehen, mit der schroffen Erklärung ab, daß er sich um seine Patienten zu kümmern habe und man den Mann nur nach dem Hospital schaffen solle. Als später, durch den Menschenauflauf herbeigeführt, ein Polizist erschien und derselbe den Arzt gleichfalls um seinen Beistand ersuchte, erhielt er dieselbe ablehnende Antwort. Der Unglückliche wurde nunmehr in das Hospital transportirt. Der Arzt aber war angesichts der drohenden Haltung der über solche Herzlosigkeit empörten Menge in dem Hause seines Patienten zu einem unfreiwilligen Aufenthalt von mindestens 20 Minuten genöthigt, während der dem Unglücklichen versagte Beistand laum einige Minuten in Anspruch genommen hätte. Hoffentlich wird der edle Menschenfreund dadurch in seinem Geschäfte— das scheint bei ihm die Hauptsache zu sein— nicht gar zu empfindlich geschädigt worden sein. * Köln, 19. Juni. Der frühere Rendant des Domcapitels Joh. Chr. Stupin hatte sich gestern vor der Strafkammer wegen Unterschlagung zu verantworten. Derselbe war beschuldigt, zum Nachtheil der Domkirche 25,000 M., welche er im Besitz hatte, sich rechtswidrig zugeeignet zu haben. Ein Antrag des Vertheidigers, Rechtsanwalt Schumacher, auf Vertagung wurde abgelehnt. Stupin war seit dem Jahre 1863 Renhant des Domcapitels. Am 6. März 1883 wurden ihm durch die Cassenverwaltungs=Commission des Domcapitels die Schlüssel zum Tresor und zur Casse entzogen. Bei den hierauf vorgenommenen Cassenrevisionen stellte es sich heraus, daß obiger Betrag fehlte. Stupin vermochte über dessen Verbleib keine Rechenschaft zu geben. Er behauptete, daß er aus dem Tresor 26,000 Mark herausgenommen, in drei Briefumschläge verpackt und diese in einem Wachstuch=Umschlag in dem Bibliothekzimmer des Domcapitels im Dom niedergelegt habe. Aus diesem Schrank müsse das Geld gestohlen worden sein. Aus den Zeugenaussagen ergab sich, daß dies mehr als unwahrscheinlich sei. Das Gericht erkannte den Stupin der Unterschlagung für schuldig, verurtheilte ihn laut der„Köln. Ztg.", zu zwei Jahren Gefängniß und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren. Der Verurtheilte wurde sofort zur Verbüßung der Strafe abgeführt. *Bonn, 14. Juni. Der Handwerksbursche auf Reisen per Velociped, das dürfte wohl die neueste Erscheinung unserer an Neuerungen eben nicht armen Zeit sein. Gestern traf ein Schlossergeselle im Gesellenhause hier ein, der, aus der Nähe gebürtig, zuletzt in der Schweiz thätig war.- Er hatte sich selbst ein Velociped construirt, mit dem er jetzt, auf der Suche nach passendem Engagement, die Lande durcheilt. — 15. Juni. Eine aufregende Scene bereitete gestern Nachmittag den Besuchern des Drachenfels ein junger Mann, seines Zeichens Klempner, welcher, wie der„N. Vztg." geschrieben wird, die tollkühne Idee gefaßt hatte, die hohe Thurmruine zu ersteigen. Trotz aller Abmahnungen ließ er sich von seinem Vorhaben nicht abbringen und kletterte auch wirklich unter den größten Schwierigkeiten an der abgebrochenen Kante der Thurmmauer bis zur Höhe. Wenn schon das Aufsteigen sehr schwierig und lebensgefährlich war, so war das Absteigen mit noch größerer Gefahr verbunden. Jedoch kam der Tollkühne glücklich wieder unten an, wo er mit Vorwürfen und Unwillen empfangen wurde. Bei einer Gefahr hätte diese That das höchste Lob verdient, so aber war sie nur tadelnswerth. *Bonn, 18. Juni. In der„Deutschen Reichsztg." lesen wir folgende zeitgemäße Erinnerung: Eine der ersten Decorationen, welche die Brust des verstorbenen Prinzen Friedrich Karl zierte, war die Rettungsmedaille am Bande, die er sich 1847 als Student in Bonn verdient hatte. Der damals 19jährige Prinz befand sich in Begleitung seines Gouverneurs Majors von Roon(später Kriegsminister) bei einem Concert im Garten des Hotels Royal, als einer von den Knaben, die auf den am Ufer ankernden Flößen spielten, mit lautem Hülfeschrei in den Fluthen des Rheines versank. Der Prinz sprang sofort die Gartenmauer hinab in den Rhein und Major v. Roon ihm nach. Der Prinz erwischte den Knaben und brachte ihn lebend an's Ufer. Der Knabe hieß Nettekoven und ist später als Ingenieur in Prag gestorben. Als dem Prinzen der Tod desselben gemeldet wurde, schickte er an die Eltern ein theilnahmvolles Beileidsschreiben. * Bad Bertrich, 13. Juni. Gestern Mittag brach in dem nahegelegenen Hontheim Feuer aus. Hontheim ist ein uraltes Dorf mit alten Gebäuden aus Holz mit Strohdach. Das Feuer, welches durch Kaminbrand entstanden sein soll, fand so reichliche Nahrung und griff mit solcher Schnelligkeit um sich, daß in wenigen Minuten 13 Gebäude brannten und binnen zwei Stunden in Trümmer zusammenstürzten. Der günstigen Windrichtung war es zu danken, daß nicht das ganze Dorf eingeäschert wurde. * Coblenz, 19. Juni. Die Kaiserin traf gestern Abend 7½ Uhr wohlbehalten mittelst Extrazuges von Baden=Baden hier ein, stieg an der Rampe des königl. Residenzschlosses ab. Die Ueberführung der hohen Dame aus dem Waggon erfolgte im Tragsessel. Ein officieller Empfang fand nicht statt. In Folge der Ankunft der Kaiserin hat Stadt und Festung reichen Flaggenschmuck angelegt. Dem Vernehmen der„Dtsch. Rztg." nach wird die Kaiserin sechs Wochen hier zubringen. * Kreuznach, 15. Juni. Wegen des Verdachts der Brandstiftung wurde hier heute Vormittag der Bierbrauer Johann Frua verhaftet, in dessen seit einiger Zeit still liegender Bierbrauerei der Brand ausgebrochen ist, der fast die gesammten Häuser der Gerbergasse eingeäschert hat. * Tholey, 14. Juni. Von hier wird der„S. u. Bl.Z." berichtet:„Im benachbarten Marpingen fand dieser Tage ein 9jähriges Kind eine Dynamitpatrone. Das Kind hielt das weiße Zündpulver für Silbersand und wollte es zum Putzen der Halsgehänge mit einer Haarnadel herausbohren. Dabei explodirte die Patrone, zerschlug dem Kinde an der linken Hand den Daumen und zerfleischte zwei weitere Finger bis auf die Knochen; auch wurde die Hand selbst etwas beschädigt." * Aus der Grafschaft Rietbera, 13. Juni. Wirklich von Blitz und Ungewitter verfolgt zu sein scheint der Wirth Blankemeyer in Verl, dem am 21. April das Feuer die Wohnung einäscherte, dem dann am 1. Juni der Blitz in sein neues provisorisches Heim, ein kleines Haus, schlug und auch dieses zu Asche machte, den wiederum am vergangenen Sonntag zum dritten Male die Feuersgefahr überfiel, indem ein Blitzstrahl zwischen das Baugerüst an dem neuen, erst theilweise aufgeführten Hause schlug und einen Theil der Mauer beschädigte. * Paderborn, 15. Juni. Das 4 Stunden von hier entfernte Städtchen Lichtenau(Kr. Büren) ist am Samstag Nachmittag von einer großen Feuersbrunst heimgesucht worden, durch welche 22 Gebäude eingeäschert worden sind. Die 32. General=Versammlung der Katholiken Deutschlands soll laut Beschluß der 31. General=Versammlung vom 4. Sept. v. J. im Herbste dieses Jahres zu Münster in Westfalen stattfinden. Im Einverständniß mit dem von der 31. GeneralVrsammlung bestellten Commissar, Sr. Durchlaucht dem Fürsten Kael zu Löwenstein, wird die 32. General=Versammlung auf die Tage vom 31. August bis zum 3. September d. J. hierdurch endgültig anberaumt. Die mit der Versammlung verbundene christliche Kunstausstellung wird dagegen vom 30. Aug. bis zum 6. September geöffnet sein. Das genauere Programm der General=Versammlung wird später bekannt gemacht werden. Anmeldungen zur Theilnahme, zu Anträgen, zu Reden und für Wohnungen nimmt das Secretariat des Local=Comitee's schon von jetzt ab entgegen. Münster i. W., 10. Juni 1885. Der Vorstand des Local=Comitee's. Vermischtes. — Aus der Pfalz, 18. Juni. In Landau mußte einer der zu den Uebungen eingezogenen Landwehrmänner(aus Edenkoben) wieder entlassen werden, weil unter den gesammten Beständen der Garnison weder eine Uniform noch ein Säbelkoppel gefunden werden konnte, welche im Stande gewesen wäre, die Körperfülle jenes Landwehrmannes zu umschließen. Glücklicher Dicker! — Berlin, 18. Juni. Ein Unfall, der gestern Abend den Wagen des Kronprinzen betroffen hat, hätte leicht die allerschlimmsten Folgen haben können. Der Kronprinz hatte den König von Sachsen in einem Galawagen vom Bahnhof abgeholt, um ihn in's königliche Schloß zu führen. Der Kutscher verlor aber schon vor der Durchfahrt des Brandenburger Thores die Macht über die aufgeregten Pferde; er konnte nicht einmal in das für die Hof=Equipagen vorbehaltene Mittelportale einbiegen, sondern mußte durch eins der Seitenportale fahren und stieß bei dieser Gelegenheit gegen einen Prellstein an; dadurch ging die Deichsel des Wagens aus der Oese, und das Nachschleifen derselben scheute die Pferde dermaßen, daß sie in der schärfsten Gangart die Linden herabrasten. Glücklicherweise blieben der Kronprinz und der König von Sachsen ruhig auf ihren Plätzen, während durch das Hin- und Herschleudern des Wagens einer der Lakaien vom Trittbrett herabgeschleudert wurde. Erst jenseits der Wilhelmstraße gelang es einem Manne, dem rechten Pferde in die Zügel zu fallen und es so aufzuhalten, daß es stolperte. Der Wagen erhielt bei dieser Gelegenheit einen derartigen Ruck, daß er auf das Trottoir übersprang und fast unmittelbar vor den Häusern zum Stehen kam. Erst jetzt stiegen der Kronprinz und der König von Sachsen aus und setzten nach kurzem Aufenthalt die Fahrt zum Schlosse in einem nachfolgenden Wagen des Adjutanten fort. — Aus Burgebrach(Baiern), 10. d., wird dem„B. Bl." geschrieben:„Dieser Tage haben einige kleine Knaben im benachbarten Steinsdorf ein fünfjähriges Mädchen förmlich geröstet und verbrannt, indem sie es an eine Hecke banden und ihm glühende Kohlen in den Schooß warfen. Die Mutter fand ihr Kind lichterloh brennend, und an den gräßlichsten Brandwunden am Leibe, Armen und Beinen starb nach einigen Stunden das bedauernswerthe Mädchen." — Brünn, 17. Juni. Gestern Abend 7 Uhr fand hier aus Anlaß von Differenzen über die Arbeitszeit ein Arbeiterkrawall statt. Die Arbeiter überfielen die Fabrikgebäude mehrerer Firmen und zertrümmerten durch Steinwürfe die Fenster, Thüren 2c. In Folge dessen schritten 4 Compagnien Infanterie und eine Escadron Cavallerie ein und machten von der Waffe Gebrauch, wobei mehrere Verwundungen vorkamen und zahlreiche Verhaftungen vorgenommen wurden. Zwei Offiziere und 6 Soldaten wurden durch Steinwürfe verletzt. Um 11 Uhr Abends war die Ruhe wiederhergestellt. — Paris, 14. Juni. Heute Nachmittag brach in einem Packgeschäft in der Rue de la Douane 22 ein furchtbares Feuer aus. Augenblicklich stand das ganze Haus in Brand. Die Flammen schlugen thurmhoch in die Höhe und wurden fast von allen Punkten von Paris gesehen. Glücklicherweise waren die Dampfspritzen in der Nähe und man ward bald Herr des Feuers. Leider wurden aber 6 Personen, eine tödtlich, mehr oder weniger schwer verletzi. Drei Pferde verbrannten vollständig. — London, 17. Juni. Ein düsteres Bild von den sich schroff gegenüberstehenden Verhältnissen in London, der reichsten Stadt der Welt, bietet die Statistik der Wahrsprüche der Todtenschau=Jurys während des vergangenen Jahres." Danach lautete in der Metropole in 37 Fällen der Geschworenen=Ausspruch auf„Hungertod" oder„Tod durch Entbehrungen" beschleunigt. — Simla, 17. Juni. Kürzlich stattgehabte Erderschütterungen in Kaschmir haben sich mit größerer Heftigkeit wiederholt. In dem Districte Muzufurabad sollen über 2000 Personen umgekommen sein. — 21. Juni. Der Verlust an Menschenleben in Folge des Erdstoßes in Kaschmir ist jetzt amtlich auf 3081 angeschlagen; außerdem sind etwa 70,000 Häuser zerstört worden. — New- York, 18. Juni. Der Strike in Pittsburg ist durch einen Ausgleich zwischen Fabrikanten und Arbeitern definitiv beendet. Die Arbeitgeber genehmigten die Forderungen der Arbeiter großentheils, letztere acceptiren eine Lohnherabsetzung um 10 pCt. vom kommenden Jahre ab. Die Arbeitseinstellung westlich von Pittsburg dauert noch fort. — Ludwig Rellstab wurde einst in einer heiteren Gesellschaft gefragt, weshalb man nur beim Trinken von Wein, nicht aber von Chocolade, Kaffee, Thee u. s. w. anstoße."—„Der Grund liegt klar zu Tage", meinte Rellstab,„im Wein liegt Wahrheit und damit stößt man bekanntlich überall an." (Für alle Frauen wichtig.) Poppelsdorf bei Bonn a. Rh., Clemens=Auguststraße Nr. 12. Erst heute kann ich Ihnen auf Ihr Schreiben antworten, denn ich wollte mich erst selbst gründlich von der Wirkung von Apotheker R. Brandt's Schweizerpillen überzeugen. Es ist wirklich eine sehr große Wohlthat, wenn man zu den Schweizerpillen schreitet, und werde ich sie Jedermann empfehlen. Nämlich meine Frau litt schon seit längerer Zeit an Stuhlverstopfung, welche von anderen Medicamenten nicht gehoben werden konnte, dazu gesellten sich auch noch Hämorrhoidalbeschwerden, sodaß sie fast keine Ruhe bei Tag und Nacht hatte. Nachdem wir zu den Schweizerpillen gegriffen, so besserte sich das Uebel schon bei der 2. Schachtel, die Pillen haben so gewirkt, daß sie jetzt fast vollständig wieder hergestellt ist. Auch ich selbst habe sie angewandt. Ich hatte ein Magen'eiden, konnte die letzte Zeit sehr wenig Essen zu mir nehmen. Seit ich zu Ihren Pillen geschritten bin, fühle ich mich ganz glücklich. Essen und Trinken schmeckt mir wieder, und fühle mich wieder als ganz gesunder Mensch. Ich werde Jedem Ihre werthen Schweizerpillen, erhältlich a Schachtel Mk. 1 in den Apotheken, empfehlen, und wir sprechen unseren wärmsten Dank aus. Mit aller Hochachtung Arnold Glaser. Man achte genau darauf, daß jede Schachtel als Etiquett ein weißes Kreuz in rothem Grund und den Namenszug R. Brandt's trägt. Die Bestandtheile sind außen auf jeder Schachtel angegeben. Unter den zerstörenden Prozessen der Körper werden die Zersetzungserscheinungen des Holzes am wenigsten beachtet. Auch Mauerwerke, besonders Fundamentmauern sollten einer genauen Beachtung und Behandlung unterzogen werden, schon allein deshalb, weil durch nicht genügende Trockenlegung derselben der Hausschwamm und die Fäulniß ihren Ursprung erhalten. Die Unkenntniß dieser Prozesse und die Nichtberücksichtigung dessen, was die Erforschung der Mittel zum Schutze derselben anräth, bringt der Menschheit jährlich Verluste von ungezählten Millionen. Das was der Hausschwamm, nasse Mauern und Fäulniß auf ihre Umgebung ausüben, weiß wohl Jeder zu beurtheilen. Wir wollen deshalb unsern Leserkreis auf ein fäulnißwidriges(antiseptisches) Anstrichs- und Imprägnier=Oel, Carbolineum Avenarius, das erstaunlich billig(gegenüber 2—3maligem Oelanstrich nur den 6. Theil des Preises kostet) und in seiner Anwendung sehr einfach ist, aufmerksam machen, was allen Anforderungen genügt, um Holz vor Fäulniß und ganz besonders vor dem so lästigen Hausschwamm zu bewahren, was auch zur Trockenlegung nasser Mauern zum Imprägnieren von Holz und Tauwerk dient, sowie es auch vermöge seiner antiseptischen Wirkungen überall da zum äußern Anstrich verwendet werden kann, wo bestimmte Farbentöne nicht vorgeschrieben sind. Dieses Oel ist dünnflüssig und dringt in das Holz rc. rc. tief ein, imprägniert somit dasselbe, nicht die Poren verstopfend, wie dies Theer- und Firnißanstriche thuu. Die Poren und Masern werden nicht verdeckt und gibt das Carbolineum Avenarius dem Holze ein schönes nußbraunes, einem Oelanstrich ähnliches Aussehen. Ueber die Zwweckmäßigkeit und Verwendung dieses Imprägnier=Oeles liegen zahlreiche Zeugnisse aus allen Kreisen vor; sogar maßgebende Autoritäten, wie Prof. Dr. R. Hartig aus München sich in seinem Werke „Der ächte Hausschwamm" über Carbolineum Avenarius, gegenüber den anderen, zu ähnlichen Zwecken empfohlene Mittel, äußert, daß dasselbe das beste Schutzmittel gegen Schwamm sei. Ueber die vielseitige Verwendung können wir heute nicht speciell eingehen, man wende sich dieserhalb an die General=Vertretung, Herrn Jacob Dion, Ruhrort, welcher Prospecte mit Preisangabe gratis und franco versendet odes-Anzeige. Am Freitag den 19. d. M. starb nach vorherigem Empfang des Bußsacraments und der heil. Oelung unser Mitschüler Heinrick Elspaß im 13. Lebensjahre. Wir bitten, der Seele im frommen Gebete zu gedenken. Geldern, 20. Juni 1885. Die Schüler der Oberclasse. Gras=Verkauf. Am Dienstag den 30. Juni curr., Nachmittags 4 Uhr, auf Haus Eyll zu Straelen läßt Herr Notar Le Hanne 20 Morgen Gras öffentlich auf Credit verkaufen. Versammlung auf Haus Eyll. Geldern Dr. Loeffler, Notar. Grasverkauf. Freitag den 26. Juni c., Nachmittags 3 Uhr, läßt der Ritsergutsbesitzer Herr Vicomte van Aefferden öffentlich auf Credit verkaufen: 1) das Vor= und Nachgras der Nierswiesen, gelegen bei Haus Golten zu Pont, eingetheilt in 37 Nrn.; 2) das Vor= und Nachgras der Fleuthwiesen, eingefheilt in 30 Nrn. Versammlung auf Haus Golten. Geldern. Justizrath Franoux, Notar. Freitag ven 26. Juni c., Nachmittags 2 Uhr, im Wirthslocale des Hrn. P. I. Ingenillem zu Wetten, lassen auf Credit verkaufen: 1. Herr Hch. van de Loo: 12 Morgen vorzügliches Vorgfas hinter der Mühle bei Maashof an ner Chaussee nach Kevelaer, 3 Morgen Pito am Ossenpaß u. 2 Morgen dito an per Chaussee vor der Mühle, und 2. Hehr Tilm. Deselaers: 8 Morgen Vorgras bei Maashof an der Chaussee. Das Gras ist vorher zu besehen. Gelder. Roosen, Auct. Frucht=Verkauf. Am Mittwoch den 8. Juli curr., Nachmittags 1 Uhr, läßt Herr Ant. Heinen auf Schopmanshof zu Kengen unter Rheurdt 30 Morgen vorzüglichen Roggen mit dem an Ort und Stelle auf Credit verkausen. Versammiung beim Wirthe Eymans in Rheurdt. Gelder. Roosen, Auct. Mittwoch den 1. Juli c., Nachmittags 4 Uhr, läße Herr Th. Selders auf Kikeromshof zu Capellen 10 Morgen vorzügliches Grasgewächs beim Hofe auf Credit verkaufen. Gelder.. Roosen, Auct. Grasverkauf. Am Montag den 6. Juli, Nachmittags 3 Uhr, läßt der Ackerer Herr Peter Kamp auf Bloemersheim beim Wirthe Herrn Jans in Vluyn: 15 Morgen sehr gutes Vorund Nachgras, öffentlich auf Credit, in Parzellen, verkaufen. Das Gras muß vorher besehen werden und wird dasselbe auf Verlangen vom Eigenthümer Herrn Kamp angewiesen. Schaephuysen. Jochems. Am Freitag den Vormittags läßt Herr P. H. Sprü Nühlen an de Mösch an Geldern das schöne lange Grasgewächs von 30 Morg. Rieselpiesen bei Haus Langendonk auf Credlt verkaufen. Das Gras ist vorhér zu besehen. Issum. Marschdorf, Auct. Gras=Verkauf. Am Samstag den 47. Juni curr., Nachmittags 1 Uhr, im Locale des Herrn Bieger zu Camp läßt der Unterzeichnete ca. 30 Morgen Gras, stehend in der Wees und in her Kuhweide, parzellenweise auf Credit verkaufen. Canp. Niefer. Wies Nähe von Capellen gelegen/ gegen das Milchsieber bei Kühen von Wilhelm Janssen, Thierarzt in Veghel(Holland). Gesetzlich deponirt durch das Provinzial=Gericht in Herzogenbusch (Holland). Preisgekrönt mit vier goldenen Medaillen. Dieses Mittel ist in den mannichfachsten Fällen mit Erfolg angewandt worden und die Erfahrung hat gezeigt, daß dasselbe allen Anforderungen entspricht. Seit der Erfindung im Jahre 1868 bis jetzt ist noch jedes an Milchfieber erkrankte Stück Vieh, bei welchem die Arznei in der vorgeschriebenen Weise angewandt wurde, wieder hergestellt und kann dieselbe daher einem jeden Landwirth und Viehzüchter nicht genug anempfohlen werden. Dieses Mittel muß 10 Tage vor dem Kalben angewandt werden. Dasselbe ist zu haben in Flaschen zum Preise von Mk. 2,50 bei der unterzeichneten Verkaufsstelle; bei Zusendung von Mk. 3,00 per Postanweisung oder gegen Nachnahme erfolgt Franco=Zusendung. Wenn eine an Milchfieber erkrankte Kuh, bei welchem das Mittel in der vorgeschriebenen Weise angewandt wurde, innerhalb 10 Tage crepirt, dann wird der gezahlte Preis auf desfallsiges Ansuchen zurückerstattet. Ueber die Vortrefflichkeit dieses Mittels liegen über 200 Atteste vor. In Holland bestehen 85 Verkaufsstellen. Für Geldern und Umgegend nur allein bei „ St. Hubert „ Kanten Cranenburg Verkaufsstellen gesucht. L. N. Schaffrath. Jac. Fonken(Dixhof). Otto Stewens sen. G. Driessen. Nähere Auskunst ertheilt L. N Fleisch-Extract lur aecht enn leder e in BLAUER FARBE frägt. Zu haben bei den Herren: L. N. Schaffrath, F. Hoster, Apotheker, L. Beermann, Rienkens-Phlipsen und J. van Beusekom in Geldern, Carl Lawaczeck in Nieukerk, Carl Pauly in Aldekerk und C. J. Voigt, Apotheker in Kevelaer. die 6 2 Juni er., hr. hken beim Wirthe der Chaussee nach oder Unterrichts= u. Erbauungsbuch. Nur 3,25 Mk. pro Quartal. Von Nah und Fern", 16 Druckseiten wöchentl. N.Berl. Fliegende Blätter", hunde ugen. blatt wöchentl. Eine„Modenzeitung" mites mee ene„Zeitung für Landwirthschaft und Gartendal„2 mal monatlich. Eine„/Hausstanen-Zeitang /haltung 4mal monatl. Ein Diese Sechs Beilagen werthvollster und gediegenster Art erhalten die Abonnenten der Berliner Anto-Abwarte. gratis. Die Zeitung selbst zählt nach erst 5jährigem Bestehen bereits zu den gelesensten Tagesblättern des deutschen Reichs. Sie verdankt diese stets wachsende Ausbreitung und Beliebtheit vor allem ihrer bewährten vollkommen unparteiischen Haltung. Die Neuste Nachrichten enthalten bei täglichem Erscheinen (außer Montags): Ausführliche politische Mittheilungen, objectiv, nebenbei Wiedergabe interessanter Meinungsäußerungen aus der Presse aller Parteien.— Nachrichten über Theater, Musik, Kunst, Wissenschaft; Gerichtshalle; locale Nachrichten. Spannende Romaue. Sorgfältige Börsen- und Handelsnachrichten.— Bollständiges Berliner Coursblatt.— Lotterielisten.— Amtliche Nachrichten. Von den oben bezeichneten 6 Gratis=Beilagen ist in Form u. Inhalt das belletristische Unterhaltungs=Blatt „Von Nah und Fern" mit werthvollen Illustrationen, novellistischen Beiträgen aus der Feder der renommirtesten deutschen Autoren, wissenschaftlichen Essais und den mannigfachen Beigaben zur Unterhaltung und Belehrung ein Familienblatt ersten welches einen bleibenden Werth für den Kreis der Familie besitzt. Abonnement der„Neueste Nachrichten" inclusive obige 6 Beiblätter pro Quartal nur 3 25 Mk. nehmen alle deutsche Postanstalten entgegen. Der gegenwärtig im Feuilleton der„N. N." erscheinende spannende Original-Roman„Im Kampf um's Glück" von Reinhold Ortmann wird, soweit er bisher erschienen, den neuen Abonnenten der „N. N." gratis und franco nachgeliefert. Inserate haben bei der großen Verbreitung des Blattes die denkbar günstigste Wirkung. Cabolinoun-Avenains, das billigste, beste. dauerhafteste Anstrichsmittel tur Holzbauten und Holzgegenstande, zum Impragniren von Tauwerk und Trockenlegung nasser Mauern. Mittel gegen Fäulniss u. Hausschwamm. Prospecte mit Preisangabe und eine Anzahl Zeugnisse über die Zweckmüssigkeit von Staats-, Militair- und Civilbehörden, aus dem gesammten Bautach, ligs Pletaris aud aus lautyyebeitleby Eyrueg gohey Cyuus und fiaues en lpig Seheral Vertretung: Jacob Bion, Ruhrort. Diensten. ae Diensta Frei Preis pri in der C sowie d Post 1 M Exped Harts heral Vertretung: (Vertreter gesucht. Ein Mädchen von 15—16 Jahren in einer kleinen Haushaltung gesucht. Dasselbe wird auch im Kleidermachen gründlich ausgebildet. nbr Banbo Hann Crefeld, Evang. Kirchstr. 9. Abonnements-Einladung auf das täglich erscheinende billigste kathol. Volksblatt „cheinischer Merkur“. Mit illustrirter Gratisbeilage„Im Familienkreise". Preis vierteljährlich nur 1 Mark 50 Pfg. Der„Rheinische Merkur" enthä't eine Politische Tagesrundschau, Leitartikel, Telegr. Depeschen, Reichstags= und Landlugsberichte, Provinzielles, Kölnisches, Landwirthschaftliches, Vermischtes rc. und gure spannende Feuilletons. Wöchentlich einmal bringt er eine übersichtliche politische und eine gute landw. Woche irundschau sowie die beliebten Politischen Streifzüge. Die seit December bedeutend vergrößerte illustrirte Gratisbeilage„Im Familienkreise" enthält 8 Seiten Erzählungen, Humoresten, lehrreiche Aufsätze aus allen Gebieten des Wissens, Vermischtes, Humoristisches 2c. mit 2—3 Illustrationen. Die neueingerichtete„Spielecke" erfreut sich einer besonderen Beliebtheit der Leser; sie bringt Räthsel aller Art, arithmetische u. geometrische Aufgaben, interessante Exverimente aus der Physik, Chemie und Optik, Kunst= und Zauberstücke 2c. und alle 4-6 Wochen eine Preisaufgabe mit werthvollen Prämien.— Auflage des„Rhein. Merkur" 7200. Inserate per Zeile 10 Pfg. Probenummern gratis u. franco. Postzeitungskatulog Nr. 4419. Köin 1885. Redai a u. Verlag des„Rhein. Merkur". ndd. Obertüschen, Dr. Crefelh, Ostwall 136. Spezialarzt für Nasen=, Halsund Nervenleiden. Ohr= M Soeben ist in 8. Auflage erschienen und vorräthig und zu beziehen durch L. N. Schaffrath'sche Buchhandlung in Geldern: Goffines Wichtig für die Marianischen Jungfraugn=Vereine. Bei A. Laumanh in Dülmen ist in 2. Ausage erscheneT Tonegele derg Die gute Congreganistin oder Marianisches Vereinsbuc für katholisce Fungfrauen. Von B. Stöfrmann. Preis broch. 1 Mk., geb. in Calico 1 Mk. 50 Pfg. An einem solchen Vereinsbuche für Jungfrauen fehlte es bisher, das vorstehende in bester Weise aus. Die Belehrungen des ersten Theils(über die Marienverehrung überhaupt, die MarienCongregation und das Leben der Congreganistin) sind mit großer Sachkenntniß und herzlicher Insigkeit, mit Zartheit im Ausdruck und in sedler Sprache abgefaßt. Der Gebetstheil ist in der zweiten Auflage bedeutend erwsitert, enthält den AufnahmeRitus nach der allgemein üblichen Form und kann als vollständiges Gebetbuch dienen. Das schöne Büchlein verdient mit Recht unter der weiblichen Jugend als kurzer Leiffaden und sicherer Wegweiser für's Leben die weiteste Verbreitung und ist auch gleich bei seinem ersten Erscheinen allseitig von der Presse als„ein ganz ffliches Lehr= und zugleich vortref ausreig für So christli empfoh sendes Gebetbuch, nicht bloß alinnen, sondern für jede e Jungfrau" auf's Wärmste Bewährtes Bewährtes Hühneraugenmittel empfiehlt die Adler=Apotheke, Geldern. Friedr. Hoster. Spitzenstreifen bei„ L. N. Schaffratb. UHTUHUF Frauen m. festgeklebter durchstoppter Filxsohle m. imit. Lederauflage M. 5¼, m. holzgenagelter Tuchsohle M. 6¾. Cordschuhe, Tuchschuhe m. lagelter fester Tuchsohle M. 11. Bei grösserer viel billiger liefert G. Engelhardt, Zeitz. Ein Paar neue leichte 4zöllige stehen zu kaufen bei H. Wallrath, vorm. Wtw. Gøttfr. Theusen. Kräft. Kappuspflanzen zu haben bei N. Derrisen am Kapellenplatz, Kevelaer. ingBeantt ein Geld 26.d schlossen. Hub. telier in rn bleibt ab ge= och, Photograph. Dr. Kroll Augenarzt, Crefeld, Rheinstr. 2V Tüchtige Strumpfwirker mit 18er und 20er Stühle finden gegen hohen Lohn dauernde Beschäftigung bei Aransa9 Heinr. Müller Cref Gute Knechte u. Mägde werden gegen hohen Lohn sofort, October oder Ostern gesucht. Handwerks=Gesellen und herrschaftliche Dienstmädchen für Oetober oder jeden andern bestimmten Termin gesucht. Näheres bei 2er4 2x in Wa. Mich. Keuck Bankum. Ein katholisches Mädchen sucht Stelle als alterin. oder zur Stütze der Hausfrau. Dasselbe ist im feineren sowie im bürgerlichen Haushalte gründlich erfahren. Eintritt kann jetzt oder später folgen. Anetnin 3 Familiäre Behandlung wird vorgezögen Franco Offerten unter A. Z. an die Exped. Ein für's Butterrad gesucht aufC Löpelmanns-Hof zu Wickrath bei Rheurdt. Ein sildernes Frtponde Armband ist verloren Horden. Wiederbringer erhält gute Belohnung. Wo, sagt die Exped. Knollensamen ist zu haben bei G. Coenders. Rammendonkshof, Achterhuck bei Winpekendonk. Agenten und Reisende zum Verkauf von Kaffee, Thee u Reis an Private gegen ein Fixum von 300 Mk. u. gute Provision. Hamburg. J. Stiller& Co. Ein Schmiedegeselle auf sofort gesucht. /3x Wo sagt die Expedktion d. Ein braves katholisches Mädchentt pelches Lüchens und zum Herbst gesucht. Von wem sagt d. Exy" Markt=Beeich -d Geldern, 22. Juni. Zum heutigen Schweinemarkte waren ca. 500 Stück aufgetrieben und wurde die Alterswoche bei flottem Handel mit 2,50-3,00 Mark bezahlt. Gegen 12 Uhr war die Zutrifft bis auf einen kleinen Theil verkauft. Pr. 100 Kilo.) Crefeld, 20. Juni. M. Pf. M. Pf. Weizen schw. S.18 50 Kartoffeln 540 „ mittl.„ 17 50 Stroh(50 Kilo) 2 50 Roggen schw.„ 16— Heu(50 Kilo) 3 50 „ mittl.„ 15 50 Rindfleisch ½ K.— 50 Gerste schw.„19— Schweinefleisch—— „ mittl.„ 18— Speck— 75 Hafer schw.„16— Hammelsleisch—— „ mittl.„ 15 50 Butter.— 95 Buchweizen—— Eier(60 Stück) 360 (Pr. 100 Kilo.) Neuß, 22. Juni. M. Pf. M. Pf. Weizen 1. 0 17 60 Heu 6— 2. 5 16 60 Roggenstroh 370 lend Mont Zum ten Abonn recht bald die Weiter begriffen i Inse teste Verb Reda Be sige„iber Organes" Proceß: nächsten lichen Bel verhandlu um mind Proceß i und der sein gewa nicht wiss — I von Seit vision eir betreffend die Gewi Revision Neuem st daß der? sondern n Abzuges die Vertl hierbei vo gesetzes h wegen des für jene einem Er thatsächli Artikel weitiger verweisen die Vor erkannt n nur wege Majestäts die Hoffn cesses die umgewan — 2 herrschen daß die der Bale sehen sind — A hat Herr die Anna verliehene Act edlen ter alter auf Eine —T d. J. St ist von de Majestäts digung z worden. P. Mittag der Leiche hier einge genden I aus dem Kaisers d zusprechen halterser lichstes ge schwierige er hoffe ausgestrei mitzuwir Herren al Roggen 1.— 14 80 2.„ 13 80 Wintergerste—— Sommergerste—— Buchweizen 14 50 Hafer 15 50 Aveel(Rübsen)—— Raps—— Kartoffeln 5— Rüböl pr. 100 K.52— in Partien von 100 Centner—— do. faßweise 53 50 Preßkuchen 10 70 Branntwein per 100 Liter 50%—— Wohlsein Menschen — 2 Trinkkur ster v. H elsaß-lothi eine Spaz aus Wier in