Nr. 318. Sonntag, den 16. Dezember. Erstes Blatt. Abonnement: vierteljährlich nur 2 Ml. pracnumerande. Monats=Abonnements. Tägliches Erscheinen. Samstag Auheften des Annoncen=Anzeigers an den Straßen=Ecken.— Inserate werden bis Mittags 12 Uhr ebeten. O Inserate lokale 10 Pfennig, auswärtige 20 Pfg. die einspaltige Petitzeile. Reelamen per Zeile 20 bis 50 Pfg. Bei umsangreichem und öfterem Annonciren entsprechender Rabatt. Srößte Wirtung der Inserate bei slets Geigender Auflage. Rheinische Landeszeitung. Prstien Verschastracte Nr. 19. Für die Rehaston derantnortich. 8 V. Ca. i ha u 4.— Druc und Bertag von J. F. Car t ba u4 Perstastaste Ner. 1. Dganturen: füir Venel, J. J. Jed, Iutrumentenmacher; Obereasel, Pater Ah;: Godesberg, V. Dietz, Nact 84; Mussendorf, J. Nanscav: Tegentüten. Vornheim, Gebr. Groß: Sechtem, Gottfr. pieck; Rösberg, Kloys Esser; Hersel, I. Voosen, Nr. 107; Honnef, E. Krautscheid, Rommersdersergasse 6 In der guten Stube. Vorweibnachtliche Phantasie=Humoreske. achdruck verboten. Bonn, 15. Dezember. K. Phantaseia reg' die Schwingen, Trag uns in das Geisterland Aus dem Wust von Alltagsdingen Und des Lebens buntem Tand. K. Die elegante Pendüle unter der Kristallglasglocke in der guten Stube holt zum elften Schlage aus. Natürlich Nachts, denn sonst könnte es nicht plötzlich im Wandschrank und den umstehenden Kommoden, Chiffonnieres, Pfeilerschränkchen, Schubladen, Pappschachteln rc. zu spuken aufangen, derweilen die Strahlen des guten, phlegmatischen Mondes im Zimmer neugierige Umschau halten oder im Kringel sich drehen. Ebenso gewiß sind's nur noch wenige Tage bis Weihnachten, denn sonst könnten obbesagte Aufbewahrungsbehälter nicht so überfüllt sein wie ein Tua Concert oder ein Wirthslokal, wo's Abends frische Wurst giebt. Das Gefühl der Wurstizität scheint übrigens die Stimmen der Flüsternden oder geheimnißvoll Rumorenden zu beherrschen, denn sie klingen sehr leger, ungefähr wie das fidele Pfeifen von Mäuschen, wenn der Kater spazieren gegangen, oder die eines Schluckers, der über Nacht steinreich geworden. Ganz besonders lebhaft fließt die Conversation im geräumigen Wandschrank, wo große Soiree und gegenseitige Vorstellung der heimlich eingekauften Weihnachtskadeaus. Es ist das Magazin des regierenden Hauspaschas, der im selben seine #theuren" Ueberraschungen untergebracht hat, ohne zu ahnen, daß Madame gleichfalls einen Schlüssel besitzt und Verschiedenes, wie gleich unten zu ersehen, eingeschmuggelt hat. Daher auch das selbstbewußte Auftreten der zum Scheinleben Geweckten. Es knistert ordentlich in den bunten Seide= und andern Papieren, welche als schützende Hülle die„Beweise der Aufmerksamkeit" vor den Blicken Unberufener verbergen, selbst wenn aus Vergeßlichkeit der Schlüssel stecken bleiben sollte.„Hören Sie, Nachbarin“, begann eine sorgsam eingemummelte stolze Sammtmantille, indem sie sich an die unsichtbare Insassin einer Hutschachtel, Notabene neuen, wandte,„hören Sie, wie das in der Ecke zischelt und huschelt, als ob die Herrschaften den Weitznachtstisch ganz allein in Beschlag legen wollten.“—„Und wahrscheinlich sind sie noch nicht einmal berappt“, brummte die Schachtel.—„Hem“, räusperte sich die Mantille verlegen, denn sie hatte gleichfalls noch nicht ihren Taufschein d. h. Quittung zu Gesicht bekommen.—„Deren Ungenirtheit ist auch kein Wunder", mischte sich ein am Nagel hängender Pelzmantel mit weichem Hermelinfutter ein,„die können's. Sind's doch die wirklich baar bezahlten Golosachen, mit welchen unser Herr die Gnädigste zum Christkindchen überraschen will.“ —„Ja, für so was hat er Geld“, fällt die Hutschachtel verdrießlich ein,„aber meine Putzmacherin kann mit der Rechnung für den vogelbesetzten Blumenhut warten, bis’ne neue Mode kommt. Vielleicht noch länger“.—„Und der Konfektionär auch," spöttelte boshaft die Mantille,„dann heißt's naturlich, ich sei zu rasch abgetragen worden".—„Meiner war schlauer", lachte der Pelzmantel;„da er bei den heurigen schlechten Wintern nicht für Motten garantire, gäbe er mich 50 Prozent billiger, aber nur per comptant.“—„Dem Umstand allein haben Sie woyl Ihren Einkauf zu verdanken", bemerkte die schnippische Mantille, die absolut das letzte Wort behalten wollte.„Ei, sieh! mal, eine Unbezahlte wagt sich über Unser Eius zu moquiren,“ ereiferte sich der Angegriffene.—„Bitte, Sie meinen gewiß, daß sie unbezahlbar ist," stichelte die malitiöse Hutschachtel. Das Trio war im besten Zuge, sich in die Haare zu gerathen, bildlich gesprochen. Es rauschte und bauschte sich auf, und der Pelz schien vor Zorn wie ein beim Gewitter gestreichelter Kater Funken zu sprühen.—„Ruh da," hallte es aus dem Hintergrund, aus einem umfangreichen Packet, das rothverschnürt wie ein Bär im Winterschlafe stumm dagelegen.„Kann man nicht einmal die paar Tage bis Christabend verträumen, bevor man die Farbe der idealen Kindheit ablegt und in die alltägliche Schwarzwäsche kommt?“—„Hahaha!“ lachten die Drei,„das ist Leinenzeug, das unsere Madame neulich insgeheim beim wandernden Hausirer als„echtes Bielefelder" um ein Lumpengeld eingehandelt und mit dem sie unsern splendiden Hausvater überraschen will!“—„Na, wir gratuliren dazu, wie Sie heute über's Jahr aussehen werden, geehrtes Leinenvolk“, höhnte die Mantille, und der schnell versöhnte Pelzmantel, froh, seinen Groll an Dritten auslassen zu können, intonirte mit dröhnendem Baß das alte Volkslied:„Die Leineweber haben eine seltsame Zunft, Harum Ditscharum.“ Ein allgemeines Halloh erhob sich im Schrank, die Goldetuis kicherten und vergaßen ganz ihre kleinen Geheimnisse. Pfeffernüsse, Lebkuchen und dauerhafte Weihnachtsmännchen mit Rosinenaugen und gespreiztem Wesen, die bisher ruhig dem Disput zugehört, steckten die Köpfe zusammen und tuschelten untereinander. Veschiedene „Weihnachtsbücher“, an ihren buntkartonirten, in goldund silbergestreistes Leder gepreßten Livreen kenntlich, schüttelten die gelehrten Häupter und kommandirten Silentium. Ein schwarzseidener Regenschirm in blinkendem Wachstuchpaletot, sowie ein elfenbeinprotziger Spazierstock in der entgegengesetzten Ecke klopsten energisch auf den Boden, daß der schmählich behandelte„Bielefelder“ ordentlich in die Höhe fuhr und, seine Echtheit betheuernd, Stein und Bein schwor, er werde, falls der Spektakel nicht aufhöre, die Hutschachtel eintreiben und der Mantille ihre Fecon verderben. Das half. Selbst der Pelzmantel setzte mit seinem„Leineweber“ ab und verlegte sich auf's Horchen, sintemal es durch den Höllenlärm in den Kommoden und Schubladen der andern Möbel gleichfalls lebendig geworden. Im Pfeilerschränkchen, wo die Spielwaaren für die„Kleinen" bis zum Weihnachtsabend Quartier bezogen, begannen die Waldteufel und Knarren vor Lust zu schnurren, denn Radau war ihr Lebenselement.„Heisso, reit einmal mein Steckenpferd“ schnarrte ein mächtiger, an der Strippe liegender Hampelmann, worauf der lackuniformirte Nußtnacker sich's nicht zweimal sagen ließ und gravitätisch den in der Ecke gesattelt und prächtig aufgegezäumt harrenden hölzernen Schaukelgaul bestieg. Aus den Schachteln mars hirten unter Zinnera Bum Bum die Bleisoldaten heraus, so stramm, daß man es ihnen gleich ansah, Rheinland gehöre zu den Gardeprovinzen, um auch eine schwarze Perle in den Schmuck unserer Rede zu flechten. Hei, wie wurden bei diesem wohlbekannten Taktschritt die nebenan schlummernden, rosagekleideten Puppen wach! Sie rieben sich die Glasäuglein, und die durch Verpackung strapazirten lichtblonden Flachshaare glätteten sich wie durch Zauber. Bald da, bald dort saß eine der für die Töchterchen des Hauses bestimmten niedlichen Puppenprinzessinnen aufrecht und lächelte gnädig auf die buntfarbigen winzigen Krieger, die vor ihnen defilirten, hernieder; vor Allem die Prinzessin Cricri, welche um Kopflänge die Uebrigen überragte, die Augen nach rechts und links verdrehen und Quietsch Quietsch sagen konnte, um welche Eigenschaften sie natürlich die Andern alle beneideten. In der Pappendeckelfestung rasselte die Trommel und die Zugbrücke fiel, in der Puppenküche klapperten die Kasserollen, im ditto Kaufladen die Schubladenzieher, das Caroussel flog im Kreise herum und im Marionettentheater hüpften gar die vom Drahte gelenkten Figürchen vor Freude auf und ab. Derweil ging es in der Commode nebenan nicht minder aufregend zu.—„Wenn ich nicht bald herauskomme, ersticke ich", rief eine etwas hysterisch aus. sehende, natürlich in der Tapisseriehandlung gekaufte Stick= und Häkelarbeit, die irgend eine Sophadecke darstellte.„Nur Geduld", tröstete ein Schlummerkissen,„auch ich bin nicht hier geboren, auch mich hat die Tochter des Hauses bei einer armen Näherin in Arbeit gegeben und will nun ihrem„lieben Papa“ mich als„Angebinde ihres Fleißes" verehren. Sehen Sie, da ist ihr Namen eingestickt, und sogar dies haben Fremde besorgen müssen."—„Ja, der Beschenkte ist schön angebunden; wenn er hinter die Schliche kommt, sogar kurz angebunden", seufzten verschiedene Holztapisserieen,„uus ergeht es nicht besser wie Ihnen.“—„Auch Sie kommen aus Arkadien, d. h. aus den Händen der Ladenmamsells?“ erscholl es mit komischem Pathos vom Spiegeltischchen herunter. Ein zierliches, mit Rosabändchen gesticktes Spitzenhäubchen, auf einem Haubenstock sich balaucirend, entpuppte sich als der neugierige Fragesteller. Augenscheinlich war's ihm ebenso ergangen.„Husch, husch“ scheuchte man Etwas in einem anderen Kasten auf, und man hörte das Rascheln einer fliehenden Maus. Es waren die von den Söhnen des Hauses für„Papa“ gefertigten Cartons, Bleistift= und Kreidezeichnungen, an welche eines jener frechen, zudringlichen, vierfüßigen Geschöpfe sich gewagt, denen Nichts heilig, nicht einmal der in Kreide sauber ausgeführte Raphaelkopf. Hatte es sich doch unterfangen, an dessen wallenden Locken herumzunggen, wahrscheinlich weil die Kreide mit Speckstein eingerieben gewesen. „Husch, husch" raschelten die ergrimmten Blätter ringsum, ein daueben liegendes Heller'sches„Musikalbum" begann„Ach, du lieber Augustin“ zu spielen, und diesem kombinirten Augriff konnte der Nager nicht widerstehen. Derselbe ergriff, obwohl 'ne Maus, das Hasenpanier. Der lädirte Raphael schüttelte bedenklich den Kopf, wenn er an das lange Gesicht des Herrn Papa dachte, falls er ihm in solchem Zustand vor die Augen komme.„Letzte Rose“ flötete es aus dem Album. Alles lauschte andachtsvoll in der guten Stube, selbst die Mondstrahlen. Jetzt ging's in eine Tanzweise über. Der am Fensternagel paradirende, neugeblümte Schlafrock schlug mit den Quasten den Takt, der gepolsterte Armsessel kuarrte melodiös dazu, und aus dem Fußteppich schwebten im Mondschein zahllose Staubsäden tänzelnd empor. Da schlug's Mitternacht, und Concert und Unterhaltung hatten ein Ende. Die Lage im Sudan. Konstantinopel, 12. Dez. Die Kunde von der egyptischen Niederlage verbreitet sich durch ganz Arabien und erzeugt großes Aufsehen. Die Wirkung hat sich bereits fühlbar gemacht durch den der Revolte in Yemen und Hedjaz gegebenen Impuls. Die Reihen der Aufständischen sind durch eine große Menge von Rekruten verstärkt worden und die Straße zwischen Mekka und Jeddah soll gesperrt sein. Dem arabischen amtlichen Journal„Wakaie=el=Missiye“ zufolge hat der Kriegsminister behufs Unterwerfung der Rebellen im Sudan eine Expedition unter dem Oberbesehl Baker Pascha's, bestehend aus 2300 Mann Gensdarmecie(von denen 500 beritten sind), 1500 Mann schwarze Truppen, 4000 Beduinen nebst 3 Mitrailleusen und 2 Mörsern orgauisirt. In dieser Streitmacht sind die in Suakim bereits befindlichen Truppen nicht mit einbegriffen. Oberst Sartorius wird die Gendarmerie und Zebehr Pascha die schwarzen Truppen und eine Hälfte der Beduinen befehligen. Letztere werden von Suakim in der Richtung von Berber vorrücken und die andere Hälfte der Beduinen unter dem Kommando von Hussein Pascha Khalisi wird den Nil über Korosko hinaufmarschiren und unterwegs Rekruten unter den anderen Beduinenstämmen werben. Die zwei Streitkräfte werden sodann versuchen, zwischen Berber und Suakim zu einander zu stoßen. Politische Chronik. Deutschland. Berlin, 13. Dez.(Der Minister v. Puttkamer) hat am Dienstag im Kaiserhof ein parlamentarisches Diner gegeben. Die fortschrittlichen Abgeordneten glänzten dabei durch ihre Abwesenheit. Berlin, 12. Dez.(Unterstaatssecretär Rindfleisch.) Nach zehntägigem Krankenlager ist in der Frühe des heutigen Tages der Unterstaatssecretär im Justizministerium Rindfleisch aus dem Leben gechieden. Der Todesfall hat die zahlreichen Freunde des trefflichen Mannes mit tiefer Betrübniß erfüllt. Abgesehen von seiner liebenswürdigen Persönlichkeit hatte sich Rindfleisch durch seine geschäftliche Tüchtigkeit, eine unglaubliche Arbeitskcaft und seine umfassenden Kenntnisse, mit denen sich ein außerordentlich scharfer und klarer Blick für das practisch Erforderliche und Durchführbare verband, die hohe Achtung aller Parteien nicht minder wie die seiner näheren Amtsgenossen erworben. Er galt in weiten Kreisen als der Justizminister der Zukunft und war thatsächlich schon seit Jahren— noch ehe er zum Unterstaatssecretär ernannt ward— die rechte Hand des Justizministers Friedberg, den Alter und Kränklichkeit oft an der vollen Ausübung der ministeriellen Geschäfte hinderten. Rindfleisch war noch verhältniß mäßig jung. Er hatte ohne vornehme Beschützer un besondere Gönner, lediglich durch seine hervorragender Leistungen und seine große Begabung, vom Assessor examen an äußerst rasche Carrièce gemacht. Die Verstorbene dürfte kaum das 50. Lebensjahr erreich haben. Vor etwa acht Tagen berichtete man vo einem ernsten Krankheitsaufall, auf den jedoch rasche Besserung zu folgen schien. Berlin, 13. Dez.(Der Abg. Munckel) wird sofort nach Wiederzusammentritt des Reichstags im Namen der Fortschrittspartei einen Antrag auf Wiedereinführung der Berufungsinstanz gegen Urtheile der Strafkammern einbringen. Ein ähnlicher Antrag des hervorragenden Juristen ist in der vorigen Session nicht zur Erledigung gekommen. Dem neuen Antrage, der, wie man hört, eine entschiedenere Fassung haben wird, sollen umfangreiche Motive beigegeben werden. Berlin, 13. Dez.(Die Eisenbahnkommission) des Abgeorduetenhauses trat heute in die zweite Lesung der Verstaatlichungsvorlage ein. Die Vorlage wurde bis zu dem von der Communal= besteuerung der Eisenbahnen handelnden§ 10 angenommen, ohne daß die Debatte besonderes Jateresse bot. Die wichtige Frage der Communalbesteuerung wird morgen zur Verhandlung kommen. 10 Jowana. Novelle von L. von Doering. Kaum hatte sie diesen einzigen Lichtschein w noumen, als mit furchtbarer Klarheit die Erke über sie kam, daß Luigi ihr nahe sei und ihr V den beschlossen habe. Wilde Angst erfaßte sie demselben Moment fühlte sie sich auch schon um mert und hinweggetragen. In der schrecklichen E heit, sich ganz in seiner Gewalt zu wissen, woll laut aufschreien, aber er preßte ihren Mund fe sein Gesicht, während er die heftig Widerstreben! den Armen gewaltsam festhielt. Die Brust von wildem Triumph durchrast, mit seiner Bürde durch das Haus und hinaus nen Wagen, der vor der Veranda hielt. Den hinter seinem Opfer zuschlagend, schwang er sich wie der Sturmwind auf den Bock und zog die gel an. Dieser blitzartige Moment aber gab Jo ihre ganze Geistesgegenwart zurück. Die Verzwe verlieh ihr Heldenmuth. Mit einem Sprunge war sie aus dem Wager sen Pferde bereits davonzustürmen verlangten sich wild bäumten unter der zurückhaltenden shrials; Bevor er, rasend vor grimmer Wuth, ihr springen konnte, war sie durch die Veranda und dur offenstehende Fenster in das Zimmer gelangt, das Licht vor Norberts Bildniß brannte. Ein wahnsinniger Gedanke durchfuhr ihre und machte sich laut in einem wilden Schrei, über ihre Lippen brach. Mit ausgestreckten stürzte sie euf die Nische zu, ergriff die brennende und schleuderte sie in die Fenstervorhänge, zu denen eben Luigi erschien. Fast in demselben M shlugen die Flammen empor, der Wind fuhr heulend und brausend dazwischen und in weniger als einigen Minuten stand das Haus in heller Lohe. Und inmitten dieses Feuermeeres, dus ihm den Weg zu ihr abschnitt, — Luigi knirschte in ohnmächtiger Wuth!— sie, Jowina, gewillt, eher zu sterben, als ihm anzugehören, und jeden Augenblick in drohendster Gefahr, den sie umzüngelnden Flammen zum Opfer zu fallen. Die dunkle Nacht war zum lichten, blendenden Tage geworden. Weit leuchtete die Gluth in die finstere Landschaft hinein. Die höchste Gefahr lag im Verzuge. Wenn die Bewohner des Schlosses herbeieilten und Jowana retteten, so war Alles verloren. Und daneben der furchtbare Gedanke, sie, das schöne Weib, welches wie eine Feuerkönigin dastand inmitten der Flammen vor seinen Augen verbrennen sehen zu sollen! Wie Wahnsinn packte ihn diese Vorstellung. Nicht Andere durften hinzukommen, bevor er nicht das Aeußerste gewagt. Er mußte noch Zeit gewinnen, mit ihr zu entkommen. Es durfte noch nicht zu spät sein. Mit einem rasenden Sprung setzte er durch die Fensteröffnung in das Innere des Zimmers hinein. In demselben Augenblick fuhr ein heftiger Windstoß daher und trieb ihm dunkle Rauchwolken entgegen. Seine Augen sahen Nichts mehr, der dichte Rauch beraubte ihn des Athems. Wilde Todesangst bemächtigte sich seiner. Er tastete sich vorwärts, nach links, nach rechts, überall Rauch und Flammen, erstickender Qualm und versengende Gluth. Umsonst suchte er nach einem rettenden Ausweg. Seine wahnsinnige Leidenschaft hatte ihn in's Verderben gezogen. Er war verloren— reitungslos verloren! „Hülfe! Hälfe!“ schrie er mit halberstickter Stimme; seine Kraft brach, halb sinnlos stürzte er in die Kniee. Und Jowana, wo war sie geblieben? War sie in den Flammen umgekommen, daß sie plötzlich so spurlos verschwunden war? Mit Entsetzen seine Absicht, ihr selbst in das brennende Haus hinein zu folgen, erkennend, war sie in demselben Moment, als Luigi sich durch die Finsteröffnung schwang, auf die einzige, noch von den Flammen freigelassene Thür des Zimmers zugeeilt und hatte, dieselbe öffnend, den Korridor und über diesen glücklich das Freie erreicht. Hatte Luigi durch sein gewaltsames Vordringen ihre Ergreifung bezweckt, so hatte er gerade das Gegentheil erreicht, denn durch den Zugwind, der durch die geöffnete Thür hereinbrauste, schlugen die Flammen nur wilder um sich, denn zuvor und umzüngelten dicht ihr Opfer. Jowana aber eilte, einmal ins Freie gelangt, ohne zurückzublickn auf die drennende Stätte, die ihr ein so trauliches Heim des Glückes gewesen, vorwärts, dem alten Schlosse zu. Aber sie kam nicht weit. Noch sah sie, wie vom Dorf her Landleute eiligen Laufes kamen, dann sank sie, von der furchtbaren Aufregung der letzten Stunde vollends überwältigt, ohnmächtig am Wege nieder. 12. Kapitel. Mit rasender Eile rollte ein Wagen des Weges von der Stadt daher; ein Herr blickte unverwandt aus dem Wagenschlag hervor. „Fahr' zu, fahr' zu!“ rief er dem Kutscher zu. „Ich verdoppele und verdreifache Deinen Lohn!“ Jetzt leuchtete es hell am östlichen Himmel, in der Richtung, in welcher das Jagdschloß lag, auf. Tödtliche Angst ergriff Norbert, denn er war Derjenige, welcher den Kutscher steis aufs Neue zu eiligerer Fahrt antrieb. Entsetzlich langsam schlichen ihm die Minuten dahin,— doch, jetzt endlich war die Brandstcite erreicht. Ein gellender Schrei erreichte in demselben Moment, als Norbeit auf dem Schauplatz des Unglücks anlangte, sein Ohr. Aber es war nicht Jowanas Stimme, es war eine andere Stimme, laut, wild, ein Ruf der Todesangst, die Stimme eines Mannes. Hoch schlugen die Flammen zum dunklen Nachthimmel empor und den zu gleicher Zeit hinzueilenden Landleuten bot sich ein furchtbares Bild. Durch die Feuergluth gewahrte min eine menschliche Gestalt, die den letzten K upf der Verzweiflung mit dem vernichtenden Elemente rang. „Ein Mensch ist in Gefahr!“ rief Norbert, aus dem Wagen springend.„Er ist verloren, wenn ihm nicht schnelle Rettung wird. Wer ist bereit, mir zu folgen?“ Keine Stimme antwortete, keine Hand rührte sich. Alle standen regungslos. „Will Keiner?“ rief Norbert muthig aus.„Nun wohlan, so werde ich allein—“ Und mit einem Sprunge stand er am Heerd des Feuers. „Um Gottes willen, zurück!“ gellte da plötzlich hinter ihm eine Stimme und eine feste Hand riß ihn zurück. In demselben Augenblick stob Alles scheu aus einander. Ein furchtbarer Krach und das Dach stärzte zusammen. Alles, was die Brandstätte enthielt und zugleich den Verfolger Jowanas, der ihr Glück hatte zeistören wollen, unter seinen rauchenden Trümmern begrabend. Eine, zwei Sekunden herrschte Todesstille, dann plötzlich brach sich ein Schreckensschrei von aller Lippen. Wo war die einzige Bewohnerin des Hauses geblieben? Wo war Jowana? Keiner hatte sie gesehen. Norbert glaubte, wahnsinnig werden zu müssen, und wollte sich abermals blindlings zwischen die rauchenden Trämmer stürzen, wo er sein Glück begraben wähnte. Und abermals hielt ihn die Hand der treuen Frau Hellmann, die mit ihm gekommen, zurück. 14. Dez.(Wie verlautet,) wird die Wesel, 14. Dez.(Bei der am 10. d. M. statt„Norddeutsche Allgemeine Zeitung" heute Abend eine gehabten Wahl eines Reichstagsabgeordneten) wichtige Mittheilung über die Reise des Krouprinzen nach Rom briugen. In derselben würde darauf aufmerksam gemacht werden, daß jeder der dem Kronprinzen angedichteten politischen Aufträge bei dem Papste schon deshalb unmöglich sei, weil sich keiner mit der Würde des deutschen Thronerben vereinbaren lasse.(Köln. Ztg.) Berlin, 14. Dez. Anläßlich der ZeitungsAeußerungen über die Reise des Kronprinzen nach Rom) sagt die„Norddeutsche Allgemeine Zeitung": „Für jeden Politiker liegt die Mission des Kronprinzen, den Kirchenstreit mit allen seinen Verzweigungen in einer Spezialmission zu erledigen, außerhalb der Möglichkeit. Das Gewicht einer persönlichen gelegentlichen Verhandlung für die Entscheidung des unlösbaren Problems des Kirchenstreites wird unterschätzt; anderseits liegt eine Unterschätzung darin, daß man sich den Kronprinzen als einen diplomatischen Agenten behufs Lösung des Problems denkt. An weltgeschichtliche Kämpfe während des ganzen zweiten Jahrtausend ist man zu sehr gewohnt, als daß man ihnen die ehrenvollste Höflichkeit und Liebenswürdigkeit höchster Personen opfere. Der deutsche Kronprinz ist nicht berufen und nach seinen bisherigen Erlebnissen in Krieg und Frieden nicht gewohnt, Aktionen zweifelhaften Erfolges zu übernehmen.“ Berlin, 13. Dez.(Spanisches.) Ein der „National=Zeitung" aus Paris zugegangenes Telegramm besagt, der Marschall Serrano habe beabsichtigt, gestern nach Madrid zurückzukehren, wo er zum Präsidenten des Senats ernannt werden solle. Seine Vertrauten erzählten sehr geheimnißvoll, daß er wahrscheinlich in nächster Zeit zu hohen Dingen berufen sein werde. Es klingt das, als ob man in Spanien wirklich allen Ernstes darüber aus sei, sich des Königthums zu entledigen und den alten Mar. schall zum zweiten Male mit der Würde eines Präsidenten der iberischen Republik zu betrauen. Daß die spanischen Zustände im höchsten Grade unsicher sind, und jeden Augenblick der Ausbruch einer revolutionären Schilderhebung erwartet werden kann, ist von den Berichterstattern, welche den Kronprinzen nach Spanien vegleitet haben, wiederholt mit aller Offenheit gemeldet worden. Man ließ es dabei sogar im Zweifel, ob der König auf die Treue der Truppen werde rechnen können. Der politische Erfolg der spanischen Reise unseres Krouprinzen wäre unter solchen Umständen allerdings etwas zweifelhafter Natur. Berlin, 14. Dez.(Wie man noch hört), wird die mit Belgien vorigen Mittwoch abgeschlossene Musterschutzconvention zehn Tage nach dem Austausch der Ratificationen in Kraft treten und alsdann für unbestimmte Zeit bis ein Jahr nach erfolgter Kündigung in Geltung bleiben. Zuverlässig wird bestätigt, daß Bestimmungen über die Handelsmarken oder Fabrikmarken, welche durch mehrfach bezeichnete deutschbelgische Uebereinkunft von 1875 geschützt bleiben, in der jetzt abgeschlossenen Convention keineswegs enthalten sind. Berlin, 14. Dez.(Im Abgeordnetenhause) kündigt v. Schorlemer die demnächstige Vorlegung des Antrages auf Wiederherstellung der Verfassungsartikel an. Außerdem sprachen noch zur Tagesordnung: v. Minnigerode, Rickert, Richter, Eneccerus, Windthorst und Cuny. Die Weiterberathung wurde alsdann auf Montag vertagt. Berlin, 14. Dez. In der Eisenbahn=Commission erklärte Regierungs=Commissar Beefeld, daß bezüglich der Communal=Besteuerung der Eisenbahnen nicht wie bisher die Eisenbahn=Direktionsbezirte maßgebend sein, sondern daß die gesammten Staatsbahnen, als ein Complex betrachtet, aus ihren Ueberschüssen die Steuern an alle Gemeinden, wo Stationen sind, vertheilen sollen. Die Berechnung für die einzelnen Communen erfolge auf Grund der Summe der Gehälter und Löhne, welche auf der betreffenden Station vertheilt würden. Berlin, 14. Dez.(Die„Nordd. Allg. Ztg.“) bestätigt die Mittheilung der„B. Pol. Nachr." von Verhandlungen der Justiz= und Finanzverwaltung bezüglich der Herabsetzung der Anwaltsgebühren mit dem Hinzusügen, daß diese Verhandlungen durch bestimmte Vorschläge des Reichsjustizamts veranlaßt sind. —(Die Zuckersteuer=Enquête=Commission) dürfte zu dem neuerdings in Aussicht genommenen Zeitpunkt(15. Januar) zusammentreten. —(Der Abgeordnete Dr. Lotichius): ist in Folge des Beschusses der nationalliberalen Fraktion bezüglich der geheimen Abstimmung aus der Fraktion ausgetreten. (Ueber die Gründe, weshalb der nationalliberale Abg. Schultz(Bochum) sein Mandat niedergelegt hat, verlautet nichts Bestimmtes: einerseits werden Familienverhältnisse genannt, andererseits behauptet man, daß die Abstimmung der Fraktion beim Antrag Stern der Grund sei. Bekanntlich haben die beiden anderen Vertreter des Wahlkreises, Dr. Löwe und Louis Berger, für den Antrag gestimmt. —(Wie in maritimen Kreisen verlautet, geht man damit um, das Kaiserliche Seebataillon) in ein Kaiserliches Infanterie=Regiment umzuwandeln. —(Es soll jetzt endgiltig feststehen, daß die östliche Mündung des Nordseekanals) in den Kieler Hafen zu liegen kommt und sollen Feldmarschall Graf Moltke, Graf Waldersee, die Generale v. Caprivi, Bronsart v. Schellendorf, Bichler und von Treskow die Anlage der neuen Kolossalbefestigungen um Kiel bereits hierauf basirt haben. — Auf Grund des Sozialisten=Gesetzes wurde die von John Most, 50. 1. Str., New=York, unterzeichnete und in der Internationalen Druckerei der „Freiheit“ gedruckte Druckschrift, betitelt:„Die Eigenthums=Bestie" verboten. Königsberg i. Pr., 12. Dez.(Der hier in vergangener Woche verhaftete russische Generalstabsoffizier,) der Zeichnungen der hiesigen Festungswerke nach Rußland zu befördern versucht hatte, ist auf Anweisung des Instizministers aus der Haft entlassen und nach der russischen Grenze befördert worden. für den siebenten Düsseldorfer Wahlkreis(MoersRies) als Ersatz für Gruetering(Centrum), welcher sein Mandat niedergelegt hat, wurde Hoensbroek auf Schloß Haag bei Geldern mit 10.663 gegen 4773 Stimmen gewählt, welche der nationalliberale Prof. Schlichting erhielt. Hamburg, 13. Dez.(Der von der hiesigen Polizei ergriffene Mechaniker Hetzel aus Stuttgart) ist möglicherweise einer der Raubmörder des Bankiers Heilbronner. Die Stuttgarter Behörden sind benachrichtigt, und es sollen alsbald Polizeibeamte aus Stuttgart hier eintreffen, um Hetzel zu rekognosziren. Der Verhaftete hatte sich anfangs als Arbeiter aus München ausgegeben und ist bereits früher wegen versuchten Raubmordes zu 15 Jahren Zuchthaus verurtheilt gewesen. München, 14. Dez. Die heutige vom liberalen Verein„Freimünchen“ einberufene zahlreich besuchte Bürgerversammlung nahm einstimmig ohne Debatte eine Resolution an, welche gegen den bewilligten städtischen Zuschuß von 630,000 M. zu Kirchenbauten protestirt. Schweiz. Bern, 14. Dez. Der Nationalrath sprach sich prinzipiell für die Anleihen an die National=Garanliestädte von 2,400,000 Fr. zur Bezahlung der Nationalbahnschulo mit 98 gegen 32 Stimmen aus. Italien. Rom, 14. Dez. Am Ankunftstage des Kronprinzen findet Familiendiner, am folgenden Vormittag Empfang des diplomatischen Korps, der Behörden und der deutschen Kolonie, Abends Galadiner zu 130 Gedecken statt und für den folgenden Tag ist auch ein Besuch der Ausgrabungen auf dem Forum vorgesehen. Rom, 13. Dez. Herr von Schlözer betrat seit vorigen Freitag den Vatikan nicht mehr. Die berta“ glaubt, Herr von Schlözer werde übermorgen eine Privataudienz für sich beim Papst nachsuchen. Serbien. Semlin, 14. Dez. Die soeben beendete Untersuchung des Standgerichts in Saitschar hat reiches Material in Betreff der Verbindungen des ehemaligen radikalen Centralkomitees in Belgrad ergeben. Solche Verbindungen bestanden nicht nur mit Cettinje und Moskau) sondern es soll sich auch direkt Kompromittirendes gegen Persiani(den russischen Gesandten in Belgrad, ergeben haben. Besonders Milosevic machte in dieser Beziehung umfassende Geständnisse. Es verlautet, die serbischen Vertreter im Auslande seien zur Information von Material größtentheils in Kenntniß gesetzt. Egypten. — Nach der Ansicht des Korrespoudenten der „Times“ in Kairo würde die einfache Garantie, daß die britische Okkupationsarmee 10 Jahre in Egypten bleiben werde, mehr zur Wiederherstellung des öffentlichen Vertrauens beitragen, als irgend eine Maßregel, welche mit Tel=el=Kebir beschlossen worden; der Kredit und der Handel würden wieder aufleben, Alexandrien würde wieder aufgebaut und durch Neuanlagen des Kapitals würde diejenige Gesellschaftsklasse vermehrt werden, deren Interessen mit der Aufrechterhaltung der Ordnung identisch sind. Afrika. Capstadt, 13. Dez. Der Basutohäuptling Masupha hat die Bedingungen der britischen Regierung endgültig abgelehnt. Er verfügt nur über etwa 10,000 Anhänger, während die Loyalen unter Letsic 120,000 zählen. Es ist ermittelt worden, daß Masupha von einem weißen Rathgeber beeinflußt wird. Den umlaufenden Gerüchten, daß Ketschwayo wieder als König eingesetzt werden und Ulundi eine kleine britische Garnison erhalten soll, wird nicht viel Glauben beigemessen. Asien. Paris, 14. Dez. Die„Agerce Havas“ bringt folgende offiziöse Mittheilung:„Der Gouverneur von Cochinchina hatte gestern keine Benachrichtigung von Courbet oder Harmand über die Ereignisse in Hue. Die von dem„Standard“ von seinem Korrespondenten in Haiphong eingesandte Depesche beruhte einfach auf Gerüchten, die in Turan vom Dampfer„Histac“, welcher von Saigon nach Haiphong hinauffuhr, eingezogen wurden." Der Gouverneur von Cochin Lina glaubt nicht an.n Aufstand gegen die Franzosen, welche überdies die Forts und den Huefluß stark besetzt halten, aber er gibt als wahrscheinlich die Vergiftung des Königs durch die Mandarinen zu. Während Ferry noch immer keine Bestätigung des Aufstandes in Hue erhalten haben will, behauptet „Paris“, die gestern am Quai'Orsay eingelaufenen Depeschen bestätigten die Nachrichten, die es,„Paris“, gebracht habe. Dabei bringt dies Blatt folgende Depesche aus Saigon, 13. Dezember: Es ist kein Zweifel über das Ereigniß in Hue mehr möglich. Hiep=Hoa wurde von den China ergebenen Mandarinen und dem Prinzen Hoang=Pe=Viem vergiftet. Unser Vertreter in Hue, Champeaux, ist in der Citadelle von Hüe mit 100 Mann Marine=Infanterie; 500 Franzosen halten die Forts am Hueflusse. und andere Sehenswücdigkeiten der Stidt zu besuchen. Das dem Kronprinzen im Stadthause angebotene Diner, sowie die für den Abend projektirte Galavorstellung im Opernhause mußten der beschleunigten Abreise wegen abgelehnt werden. Die Einschiffung ist bereits auf Abends 6 Uhr festgesetzt. Die meisten Häuser der Stadt sind mit deutschen, preußischen und spanischen Flaggen und Fahnen geschmückt. Die Garnison trug Paradeuniform. Die Bevölkerung füllte alle Straßen, welche der Kronprinz passirte und begrüßte denselben ehrerbietigst. Der Kronprinz begab sich noch zum General Konsul Lindau, wo sich viele Deutsche eingefunden hatten. Der Kronprinz kürzte infolge eines von Berlin eingegangenen Telegrammes den hiesigen Aufenthalt ab und wird heute die Rückreise antreten. Das deutsche Geschwader macht sich segelfertig. Eine weitere Depesche meldet: Der Kronprinz hat sich nach herzlicher Verabschiedung von der bisherigen Begleitung und den hiesigen Behörden Abends 5½ Uhr zur Rückreise eingeschifft. Die Bevölkerung empfing den Kronprinzen bei seiner Ankunft und der Fahrt durch die Stadt ehrfurchtsvoll und begleitete denselben bis zum Einschiffungsplatz mit sympathischen Kundgebungen. Die meisten Häuser waren geschmückt. Hunderte von Deutschen brachten dem Kronprinzen bei seiner Ankunft auf dem Bahnhose stürmische Hochrufe. Abgeordnetenhaus. Etatsberathung. Communalsteuern. Beamten und Wahlen 2c. Berlin, 14. Dez. Bei Berathung des Etats des Ministeriums des Innern im Abgeordnetenhause erklärte Minister v. Puttkamer auf Anfrage Bachem's, dem Bestreben der Communen, den Erlaß der Personalsteuern herbeizuführen, stehe die Regierung nicht unsympathisch gegenüber. Die Commune Köln beschloß die beiden untersten Stufen der GemeindeEinkommensteuer aufzuheben und den Ausfall durch progressiven Zuschlag zu den Steuersätzen über 6000 M. zu decken. Die Regierung genehmigte den ersten Theil, aber nicht den zweiten, weil unzulässig. Die Commune beschloß darauf, den Ausfall auf alle übrigen Steuerstufen zu vertheilen, was die Regierung genehmigte. Ueber die Stellung der Regierung zur progressiven Communal=Einkommensteuer könne er sich zur Zeit nicht aussprechen; es sei möglich, daß der neue Staats=Einkommensteuer=Gesetzentwurf eine gelinde Progression enthalte. Die Berathungen darüber seien noch nicht abgeschlossen. Rickert geg nüber behauptet der Minister, daß er kein Partei=Chef sei und keine Partei=Regierung führe. Er habe auerkannt, daß keinen Beamten wegen seiner politischen Haltung positive Nachtheile treffen dürften; aber Beweise besondern Vertrauens durch Belohnungen könne die Regierung nicht geben. Die Regierung verlange nicht, daß der Beamte activ zu Gunsten der Regierung thätig sei; es gebe aber eine Grenze, nach deren Ueberschreitung der Regierung die politische Haltung der Beamten nicht mehr gleichgüttig sein könne. Frhr. v. Zedlitz vertheidigt die Haltung der Regierung; er sei aber gegen eine Abänderung des Reichswahl=Modus. Eneccerus verwahrt sich Namens der Nationalliberalen sehr entschieden gegen jede Benachtheiligung der Beamten in Folge ihrer politischen Gesinnung und Abstimmung. Minnigerode bemüht sich offenbar, die Bedeutung der neulichen Erklärungen Puttkamers bezüglich des Wahlrechts der Beamten abzuschwächen. Schorlemer=Alst mißbilligt den Standpunkt des Ministers, der weit über den Erlaß vom 4. Januar hinausgehe, und will freies Wahlrecht für alle Beamte. Richter kennzeichnet das allgemeine Bemühen, den Rückzug anzutreten. Windhorst möchte als Fazit zieben, daß nur die Erklärung Bismarcks zu dem Erlaß vom 4. Januac maßgebend sei und sagt, vielleicht wäre es am besten, den Beamten das Wahlrecht zu entziehen. Schluß 4¾ Uhr. Montag 11 Uhr: Etat, Fortsetzung. Jahren keine Rechnung geligt habe. Eine solche er solgte vor meh eren Monaten, zurückgehend bis zum Jahre 1881, und ergab ein Kassendeficit von 14,69 Mk., welches vor einigen Tagen von M. bis auf wenige Hundert Mark geseckt wurde. Der Rendam der Gasfabrik K. ist in Untersuchung. Gestern ging die Kasse der Gaswerke in die Hände des königlichen und Kommunal=Steuer=Empfängers über.(Kölv..) Neueste Nachrichten. Paris, 14. Dez. Die englische Regierung hat in den letzten Tagen in direkter Art bei den Mächten die Aufhebung der Kapitulation mit Egypten beantragt. Die Mächte haben, mit einziger Ausnahme von Rußland und Frankreich, bereits zugestimmt, doch scheint auch die Zustimmung dieser Mächte in Aussicht zu stehen. Rom, 14. Dez. In maßgebenden vaticanischen Kreisen wurde beschlossen, die sogenannten Pallazzina Antonelli im Quirinal, wo der Kronprinz wohnen wird, als nicht zu jenen Gebäuden, über welche Pius IX. im Jahre 1870 den Kirchenbann verhängte, gehörend zu betrachten. Es wurde hervorgehoben, daß eben aus diesem Grunde der Vatican seiner Zeit die Bewilligung zur Errichtung einer Kpelle dort für den Kirchendienst des Hofes ertheilte. Der Papst nimmt daher keinen Anstand, den Besuch des Kronprinzen durch den Hofmeister Msgr. Theodoli erwidern zu lassen. Budapest, 14. Dez. In Folge des gestrigen Rencoutres im Unterhause fand heute zwischen den Abgeordneten Hoisty und Alwasy ein Pistolenduell statt. In zweimoligem Kugenwechsel wurden beide Gegner gestreift. Mocgen soll ein Duell zwischen Hermann und Almasy stattfinden. Belgrad, 14. Dez. Der General Joremov'c ist gestern mit einem Insanterie= und zwei Pionier= bataillonen aus Alexinac zurückgekehrt. Die Reserve 1. Klasse ist heute entlassen. Strafkammer. Der Kronprinz in Barcelona. Barcelona, 14. Dez. Der Kronprinz hatte in Tarragona übernachtet und traf Mittags kurz nach 12½ Uhr in Barcelona ein, wo er auf dem Bahnhofe von dem Generalkapitän, dem Militärgouverneur, dem Alkalden und den Behörden empfangen wurde. Der Krovprinz trug die Uniform seines schlesischen Dragoner=Regiments mit dem Bande des spanischen St. Ferdinando=Ordens; auch das Gefolge des Kronprinzen trug Uniform. Am Bahnhofe war die Ehrenwache von der hiesigen Abtheilung des Geniekorps und der Artillerie aufgestellt. Das Musikkorps spielte die preußische Volkshymne. Der Kronprinz sprach längere Zeit mit den Mitgliedern der Behörden und schritt varauf die mehrere Husderte zählende Reihe der hiesigen Deutschen entlang, welche ihn mit stürmischen Hochrufen begrüßten. Der Kronprinz richtete an viele einzelne Deutschen Ansprachen und bestieg den Wagen, um die Kathedrale Das Bahnunglück bei St. Goar. Bingen, 14. Dez.(Der diess#itige Zug 35) ist heute Morgen im mittleren Tunnel zwischen St. ar und Oberwesel auf einen losgetrennten und entgleisten Theil eines zu Berg fahrenden Güterzuges der Rheinischen Voyn auf sefohren. Der Umfang und die Bedeutung allenjausiger Verletzungen von Passagieren ist augenblicklich noch unbekannt. Passagiere sind überhaupt dem Vernehmen nach nicht beschädigt. Von dem diesseitigen Zugpersonal dagezen sind der Zugführer und zwei Schaffner augenscheinlich nicht erheblich und der Kesselwärter für die Dampfwagenheizung erheblicher beschädigt. Eine amtliche Depesche aus Köln meldet: Ein Zusammenstoß ist durch Entgleisung eines belgischen Wagens erfolgt. Wenn auch am Material erhebliche Beshädigungen statigefunden, so ist doch von den Passagieren nur 1 Dame leicht und 2 Angestellte sind unerheblich verletzt. Kgl. Direction. St. Goar, 14. Dez. Im benachbaiten Tunnel stieß heute Morgen 10 Uhr der fahrplanmäßig 12,39 Uhr in Köln fällige Frankfurter Schnellzug mit einem Güterzug zusammen. Laut amtlicher Meldung ist nur der Machinist und der Zugführer verwundet worden. Köln, 14. Dez. Anstatt des um 12, 30 Uhr fälligen Mainzer Schnellzuges traf ein von Coblenz abgelassener Extrazug hier ein. Der Schnellzug ist im Tunuel bei St. Goar auf einen entgleisten Güterzug gestoßen. Wie hier eingetroffene Privat=Telegramme melden, sind mehrere Verletzungen von Personen vorgekommen. — Nach einer Bekanntmachung des betriebstechnischen Bureau's in Köln ist in Folge der Entgleisung bei St. Goar die direkte Linie Koblenz=Bingerbrück unterbrochen. Die Reisenden nach Süddeutschland werden daher gebeten, von Koblenz ab rechtsrheinisch(via Rüdesheim) zu fahren. Es ist ihnen aber auch freigestellt, an der Unfalsielle umzusteigen. Brühl, 13. Dez. Der gestrige Tag brachte unserm Städtchen eine nicht geringe Aufregung durch die Kunde, daß unser Bürgermeister M. suspendirt worden sei. Schon vor einem Jahre theilte die Kölnische Zeitung mit, daß die hiesige städtische Gasfabrik, deren Director Herr M. ist, seit etwa zehn eingelassenen § Bonn, 14. Dez. In der Sitzung der Strafkammer des Königl. Landgerichts hierselbst kamen folgende Sachen zur Verhandlung: Der Gastwirth und Bäcker Friedrich Wilhelm Torel, 34 Jahre alt, zu Wildbergerhütte, war angeklagt: Am 24. Juni 1883 zu Odenspiel den Bergmann Georg Hoffmann derart vorsätzlich körperlich mißhandelt zu haben, daß hierdurch der Tod des Hoffmann verursacht ist. Bei Gelegenheit der Kirmes zu Odenspiel wurde in dem Saale des Oswald Torel Tanzmusik abgehalten. Unter den Gästen befand sich auch Hoffmann, welcher von allen Personen als ein streitsüchtiger und gefährlicher Mensch geschildert wurde, und suchte offenbar Streit und belästigte die Gäste auf alle mögliche Weise. Torel maynte den Hoffmann zur Ruhe, und als dieses nichts half, versuchten Oswald und Friedrich Wilhelm Torel den Hoffmann aus dem Saale zu entfernen. Es kam nun zu einem Ringen, und soll Friedrich Wilhelm Torel den Hoffmann von der Treppe hinuntergeworfen haben. Hoffmann starb am 1. Juli, und soll der Tod durch einen Bluterguß innerhalb der Wirbelsäule verursacht worden sein. Die Strafkammer verurtheilte den Friedrich Wilhelm Torel zu einer Gefängnißstrase von einem Monat.— Die Wittwe Johann., 59 Jahre alt zu Mayschoß, eine wegen Diebstahls bereits 11 Mal bestrafte Peison, war angeklagt: Im wiederholten Rückfalle dem Stellmacher Joseph Acker zu Altendoff 2 Paar Pantoffeln gestohlen zu haben. Der Zeuge Acker bekundet, daß die Hausthür verschlossen gewesen und der Schlüssel auf dem Bretoberhalb der Thür gelegen habe, der Verdacht sei sosort auf die Angeklagte gefallen, und haben die Pantoffel sich auch bei ihr vorgefunden. Die Angeklagte will dieselbe jedoch in Crefeld gekauft haben. Die Strafkammer verurtheilte die Wittwe W. zu einer Zuchthausstrafe von einem Jahr und ordnete die sofortige Verhaftung derselben an.— Der Ackerer Barthel Sch. zu Nieder=Zü.dorf und der Ackergehülfe Barthel E. das lbst waren angeklagt: In der Nacht vom 19. auf den 20. August zu Uckendorf den Viehwärter Vincenz Zander vorsötzlich körperlich mißhandelt zu haben. Zander bekundete, daß er auf die Erde geworfen, gegen ein Haus gestoßen, mit Füßen getreten und mit einem harten Instrument auf den Kopf geschlagen worden sei. Das Schöffengericht zu Siegburg verurtheilte den Sch. zu einer Gefängnißstrafe von 2 Monaten und 1 Woche Hast und den E. zu 8 Tagen Gesängniß. Gegen dieses Urtheil hatten der Amtsanwalt und die Angeklagten Berufung eingelegt und wurde die Strafe des Sch. auf 1 Monat Gefängniß und 1 Woche Hast ermäßigt. E. wurde freige sprochen.— Der Ackerer Gerhard Wilhelm zu Mittelacher war angeklagt: Außerhalb seines Wohnortes ohne Begründugg einer gewerblichen Niederlassung im Herbste vorigen Jahres an verschiedenen Orten des Kreises Waldbroel im Umherziehen mit Kartoffeln, Steinkohlen und Lohrinde gehandelt zu haben, ohne einen zu diesem Gewerbebetriebe erforderlichen Gewerbeschein gelöst zu haben, und vom Schöffengericht zu Waldbroel am 26. Ottober er. von dieser Anschuldigung freigesprochen worden. Gegen dieses Urthel hätte der Amtsauwalt Berufung eingelegt, welche jedoch verworfen wurde. 8 Als gefunden wurden auf dem Polizei=Amt solgende Gegenstände abgegeben: Auf Zimmer Nr. 2 ein Gebetbuch, ein Bund Schlüssel und zwei Drücker; auf Zimmer Nr. 6 ein Armband und ein einzelner Schlüssel. = Heute Morgen geriethen auf der MeckenheimerStraße ein Fuhrmann und ein Arbeiter in Streit, wobei der Letztere verschiedene Verletzungen erhielt. ∆ Bei der augenblicklich vorgenommenen Renovirung des Marktbrunnens, der sogen. Pyramide, fand man heute Morgen am Sockel des Obelisken ein viereckiges Kistchen aus weißem Marmor, in dessen Einschnitt ein schwarzes Marmordeckelchen sich befand. Als man das letziere abhob, entdeckte man im Innern des Kistchens zwei Munzen, die start mit Grünspan überzogen waren. Auf der einen derselben konnte man die Worte entziffern:„Zur Enthüllung, 13. Juli 1777.“— Augenscheinlich hat man es hier mit den bei der Grundsteinlegung resp. Einweitzung „Erinnerungsmedaillen“ zu thun. Raltenische Zier directer Bezug vom Stapelplatz in Italien, g oße u. frische Waare, darunter auch Schruten= und Perlhühner=Eier, p. Viertel Mt. 2,10, srische hiesige Eier, p. Viertel M. 1,70. Neue Sendung Westerwälder Gutsbutter, Stangen= u. Pfälzerbutter, sehr zu empfehlen, weil dochlein, Süßrahmbutter in Staniol, p. Pfund Mt..30. Emmenthaler Käse, p. Psund Mk. 1,00, Schweizer, p. Pfund 90 Pfg., für Wirthe und in Partien 85 Pfg., Holläuder Weidenkäse, Sommerwaare, Mainzer und Kräuterkäse, durchsetten Limburger Käse, schöne Waare, p. Pfund 48, im Ganzen à 45 Pfg. Gervais=Käse. Neue Sendung Krebsschwänze u. Hummern, diesjähr. Fang, in Gläsern von M. 0 80,.40, 1 90. Dies jähr. Gurken u. Zwiebeln, p. Glas M..80,.20. Capern, Oliven, Trüffeln, Champignons, Pfirsiche, Auanas, Aprikosen, Erbsen und dicke Bohnen 2c. empfiehlt billigst in bester Qualität J. P. Schmitz, 7 Hundsgasse 7 und Filiale 12 Sterathorbrücke 12. 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Samstag Auheften des Annoncei=Anzeigers an den Straßen=Ecken.— Inserate werden bis Mittags 12 Uhr erbeten. Inserate lokale 10 Pfeunig, auswärtige 20 Pfg. die einspaltige Petitzeile. Reclamen per Zeile 90 bis 60 Pfg. Bei umsangreichem und österemn Annoneiren entsprechender Rabatt. Größte Wirkung der Inserate bei stei: keigender Auflage. Pestshen Kenischostrcte Nr. 198. Rheinische Landeszeitung. Pür die Rehaston berantnortlic: 3. F. Carthau s.— Deus und Vrlag von J. J. GCariba. esichent Heridertunste Nr 18. Agenturen: Held, Instrumentenmacher; Obereassel, Peter Ah: Godeoberg, Th. Bornheim, Gebr. Groß: Sechtem, Gottfr. Pieck; Rösberg, Kloys Esser; Hersel, I. Voosen, Dietz, Narst 84;, Mussendorf, I. Renschar: Nr. 107; Honnef, E. Krautscheid, Rommersdorsergasse 6 Das dritte Abonnementskonzert unseres städtischen Gesangvereins unter der Leitung des Königlichen Musitdirektors Heren von Wasielewski: Bonn, den 14. Dez. Dasselbe fand gestern Abend in der Beethovenhalle statt und brachte uns„Die Jahreszeiten“ von Joseph Haydn. Welche Anziehungskraft dieses ewig jugendfrische und recht deutsch empfundene herrliche Tongebilde des alten Vater Haydv, dessen Werke blasirte Verehrer der neueren Kunstrichtung gar zu gern in die Rumpelkammer werfen möchten, noch stets auf das Publikum, auf Alt und Jung, ausübt, hatten wir die beste Gelegenheit zu sehen. Der weite Saal war sehr gut besetzt, auf den Gallerien aber hatten sich so viele Zuhörer eingefunden, daß fast kein Raum mehr vorhanden war. Alle lauschten mit stillem Behagen den einfachen aber aumuthigen Melodien, die Haydn ohne großes Schaugepränge einer rauschenden, betäubenden Musik bietet, und der Eindruck sowie der Beifall steigerte sich mit jeder Nummer. Von seiner Musik braucht man nicht zu sagen, wie es bei den Werken vieler neueren Komponisten leider der Fall ist, daß man sie mehrmals hören müsse, um sie zu verstehen, sie schmeichelt sich von vornherein in die Herzen der Zuhörer ein und besitzt also die Eigenschaft, welche der Kernpunkt aller wahren Musik ist. Dem Komitee sind wir zum großen Danke verpflichtet, daß es uns Gelegenheit gegeben hat, dieses Meisterwerk einmal wieder zu hören. Die günstige Auswahl der Solisten hat besonders dazu beigetragen, den guten Erfolg der Aufführung zu sichern. Die Rolle der Hanne hatte Fräulein Wally Schauseil aus Düsseldorf übernommen, welche derselben in ausgezeichneter Weise gerecht wurde. Ihre kräftige, metallreine und wohlgeschulte Stimme, die für jede Gemüthsrichtung den richtigen Ausdruck zu finden weiß, ihr Vortrag, der von der Koloratur bis zum getragenen Gesange stets Tüchtiges leistet, fanden mit Recht den reichsten Beifall, welcher sich besonders nach der Arie:„Welche Labung für die Sinne“ kaum beruhigen konnte. Die Tenorpartie des Lucas führte Herr Hermann von der Meden recht brav aus. An einzelnen Stellen litt seine Stimme etwas durch einen Anflug von Gutturalklange, wie z. B. in dem Rezitativ„Im grauen Schleier rückt heran"; wo sie sich aber oll geltend machen konnte, da war sie rein und anmuthig und gefiel allgemein. Die Baßrolle des Simor führte Herr Joseph Staudigl, Großherzogl. Kammersänger aus Karlsruhe, wie nicht anders zu erwarten war, sehr tüchtig aus. Seine sonore Stimme, sein ausgezeichneter Vortrag wurden allen Anforderungen gerecht. Besonders möchten wir die Arie„Dem Drucke erlieget die Natur" hervorheben, welche von ihm bei der effektvollen Begleitung der Instrumente ausgezeichnet vorgetragen wurde, so daß sie den größten Eindruck machte und sehr lebhaft applaudirt wurde. Die Duette und Terzette der Solisten boten ein abgerundetes Ganzes. In ihnen ###ein eigenthümlicher Reiz des ganzen Werkes, lo sie in anmuthiger Steigerung der Affekte mit dem Chore von dem Altmeister Haydn verschmolzen sind. So nach dem Bittgesange„Sei nun gnädig, milder Himmel!", auf das Freudenlied„O wie lieblich“, nach der Arie„Der muntere Hirt versammelt nun", das Duett„Ihr Schönen aus der Stadt, kommt her", vor Allem aber das schöne Spinnerlied „Knurre, schnurre, knurre!“ mit dem darauf von Fräulein Schauseil trefflich vorgetragenen Märchen. den und zwar in dieser Stellung in Wien verbleiben Mag man gegen den Text auch hier und da manches haben, so muß man doch gestehen, daß einzuwenden#r,.-" Wn„ er geschickt für den Komponisten zugeschnitten ist. Den Chor können wir nur loben, man empfand stets den Eindruck, daß er mit Liebe einstudirt war und gesungen wurde. Die Stelle im Frühling, wo in dem Chore„Laßt uns ehren“ bei den Worten„Ewiger, mächtiger, gütiger Gott“ durch das scharfe Einfallen der Blasinstrumente und Pauken die Stimmung mächtig gesteigert wurde, war ergreifend. Auch bei dem Ungewitter„Ach das Ungewitter naht", vor Allem aber in dem Weinliede„Juchhe! Juchhe! der Wein ist da“ entfaltete sich der Chor so ausgezeichnet, daß er den reichsten Beifall errang. Eben so gut gelang der neckische Einfall in dem Märchen„Ei. ei, warum nicht, nein" u. s. w. Leider verwischte die Unruhe der bereits nach Hause Eilenden den Eindruck des Schlußchores„O seht, der große Morgen naht“ und„Laßt uns kämpfen“. Das„Amen" verklang in dem allgemeinen Geräusche. Die Begleitung des Orchesters war gut, besonders möchten wir die Hörner loben, die bei der Arie„Der muntere Hirt versammelt nun“ und bei dem Terzett„Die Abendglocke tönt" recht brav ihre Partie durchführten. Im Ganzen müssen wir daher gestehen, daß die Aufführung eine recht befriedigende war und gewiß Alle mit dem uns gebotenen Genusse zufrieden gewesen sind. Poluische Chronik. Deutschland. Berlin, 14. Dez.(Herr von Puttkamec.) Wie in parlamentarischen Kreisen behauptet wird, stehe der Rücktritt des Herrn von Puttkamer vom Ministerium des Innern in Sicht. Die heute von Herrn von Zedlitz=Neukirch Namens der Freikonservativen abgegebene Erklärung zu Gunsten der unbedingten Beibehaltung des geheimen Reichswahlrechts spricht dafür, daß man an leitender Stelle wenigstens nachträglich nicht zufrieden gewesen ist mit dem Engagement, welches Herr von Puttkamer bei der Debatte über den Antrag Stern eingegangen ist. Man will wissen, daß Herr von Puttkamer die Absicht habe, nach seinem Rücktritt die Führung der konservativen Partei zu übernehmen. —(In militärischen Kreisen) geht, wie die„Allg. Ztg.“ berichtet, das Gerücht, daß die Generale Graf Blumenthal, Kommandant des 4. AimeeCorps, jetzt Begleiter des Kronprinzen in Spanien, und v. Treskow, Kommandant des 9. Armee=Corps, in den Ruhestand treten wollen. Aus Detmold.(In der Untersuchungssache) gegen die Nähterin Emilie Limburg in Detmold und den Rechtsanwalt O. Asemissen daselbst wegen Majestätsbeleidigung bezw. Beihülfe dazu, hat der Staatsanwalt beim Landgerichte in Paderborn die von ihm gegen das die Angeklagten kostenlos freisprechende Urtheil vom 19. September d. I. derzeit eingelegte Revision zurückgenommen. Die Sache ist damit erledigt. —(Zur Vorprüfung der Crefelder Landtagswahl) ist wieder wie im vorigen Jahre eine Subcommission mit dem nationalliberalen Abg. Francke als Referenten und dem Abg. Bachem(Centrum) als Correferenten bestellt worden. Oesterreich=Ungarn. Aus Wien. Der„Post“ geht aus zuverlässiger Wiener Quelle die Mittheilung zu, daß Kronprinz Rudolph in nächster Zeit zum FeldmarschallLieutenant und Divisions=Kommandeur befördert werwird. Man glaubt, daß derselbe die durch Versetzung des Erzherzogs Johann nach Linz freigewordene 25. Division erhalten wird. Frankreich. Paris, 14. Dez. Die Nachricht von der Ermordung des Königs von Anam und der Revolution in Hué verursacht Aufregung. Die sofortige Absendung von Truppen ist unter Brière beschlossen. In Regierungskreisen hofft man, daß die Bevölkerung von Anam ihren ruhigen Charakter bewahren werde, trotz der chinesischen Intriguen in Hus.„Paris“ sagt, die Revolution in Hus werde nur zur Folge haben, eine stärkere Besetzung der Citadella von Hué und die Absetzung einer gewissen Zahl Mandarinen; die Revision des Vertrages vom 25. August sei kein Grund zu besonderer Beunruhigung. Aus Paris. Ein neues, wöchentlich erscheinendes Blatt, der„Franco=Russe", ist hier gegründet worden. Wie das Programm besagt, hat das Blatt zum Zweck, die Bande zwischen Frankreich und Rußland noch enger zu knüpfen. Der Leitartikel der ersten Nummer ist in russischer Sprache gedruckt. Italien. Aus Triest. Wie dem„Pester Lloyd“ berichtet wird, bereitet die italienische Irredenta zum 9. Jannar k.., dem Tage der nationalen Wallfahrt nach Rom zum Grabe Viktor Emanuels, wieder großartige Demonstrationen vor. Bei dieser Massenwallfahrt sollen die Städte der„unerlösten Provinzen“ wöglichst zahlreich vertreten sein und auch für die nothgedrungenen Daheimbleibenden wird eine dem Andenken des Re Galantuomo gewidmete Feier veranstaltet werden. Das Blatt erinnert zugleich daran, daß auch vor einigen Monaten, als in Udine das Victor=Emanuel=Monument enthüllt wurde,„ganz Triest“— d. h. die Elite der eingeborenen italienischen Bevölkerung— in der Stadt anwesend gewesen wäre, wo kurz vorher die Theilnehmer an dem gegen den Kaiser von Oesterreich gerichteten verbrecherischen Anschlage von der Jury einstimmig freigesprochen wurden. Wien 14. Dez. Obwohl die Förmlichkeiten des nischen Hofe, wurde eingeführt und als Mitglied des geheimen Staatsrathes beeidigt. Nach dem Conseil empfing die Monarchin den bisherigen siamesischen Gesandten am Hose von St. Jomes, Prinzen Prisdang, sowie den neuen Gesandten Siams Prinz Nores Varariddhi. Ersterer überreichte sein Abberufungsschreiben, letzterer sein Beglaubigungsschreiben. Hierauf wurde der Königin Mr. Henry Nevill Dering anläß. lich seiner Ernennung zum englischen Geschäftsträger in Coburg vorgestellt. Aus London. England wurde am 12. ds. Nachts von einem furchtbaren Sturme heimzesucht, der, allem Anscheine nach, ungeheure Verwüstungen angerichtet und auch zahlreiche Opfer an Menschenleben gefordert hat. In London selbst ging die Sache noch ziemlich glimpflich ab und begnügte sich der Sturm damit, Kamine herabzuwerfen, Dächer abzudecken und Bäume zu entwurzeln. In Birmingham dagegen brachte er einige Fabrik=Schornsteine und ein Haus zum Einsturze, wobei Personen getödtet und schwer verletzt wurden. In Manchester stürzten die Bruchstücke eines Fabrik=Schornsteines auf ein Haus und begruben die Einwohner unter den Ruinen. Eine Frau blieb auf der Stelle todt und zwei Personen wurden mit zermalmten Gliedmaßen in's Hospital überführt. Außerordentliche Verwüstungen richtete der Orkan in der Fabriksstadt Putney an, wo kein Gebäude unbeschädigt blieb und mehrere Werke so arg mitgenommen wurden, daß die Arbeit eingestellt werden mußte. Die am 11. in Sheerneß eingelausene schwedische Fregatte„Vanidas“ wurde von den Ankern gerissen und geschleift, wobei sie mit dem Panzerschiff„Hydra“ zusammenstieß. Das letztere Schiff wurde nicht unbeträchtlich beschädigt. Aus England. Die Heilsarmee beabsichtigt binnen Kurzem wahrscheinlich im Ostende von London, eine Kaserne ausschließlich für Deutsche zu eröffnen. Nach einer Mittheilung der englischen Postverwaltung ist die bisher in vierzehntägigen Zwischenräumen unterhaltene Postverbindung nach Auftralien auf dem Wege über Brindisi vom 10. Dez. ab in eine wöchentliche in der Weise umgewandelt worden, daß die an jedem Montag früh von Brindisi mit der Ueberlandpost nach Ostindien bis Suez besvercrer Postsendungen für Australien von Suez ab Wien, 14. Dez. Obwohl die Fi Ceremoniels bei einem eventuellen Besuch des deut= förderten Postsendungen für Australien von Suez ab schen Kronprinzen im Vatican noch nicht alle vereineregermäßig unmittelbare Weiterbeförderung nach den bart scheinen, gilt hier in der diplomatischen Welt australischen Colonien finden. stellt sich! Neuer Kanal. Es ist im Plane, die Landenge, welche Gibraltar mit dem Festlande verbindet, der Empfang doch für zweifellos. Man sueu sich hier vor, der Prinz werde die Fahrt nach dem Vatikan in Schlözer's Wagen unternehmen, Jacobini einen Gegenbesuch bei dem Vertreter Preußens beim Vatikan machen, der Prinz offiziell auftreten. Dies wäre zugleich eine bleibende Grundlage für künftige analoge Fälle. Der Aufenthalt des Kronprinzen in Rom dauert wahrscheinlich dritthalb Tage, da er zu Weihnachten zurück sein möchte, weshalb die Rückreise ohne Unterbrechung erfolgt. Es steht nunmehr fest, daß Humbert ihn nicht zum Besuch eingeladen hat, sondern es sich um eine spontane Antegung des Prinzen handelt: Nach der Notifizirung der Absicht des Kronprinzen erst wandte sich Humbert an den Kaiser Wilhelm mit der Bitte, der Kronprinz möge die Gastfreundschaft des Königs im Quirinal annehmen. England. London, 13. Dez. Im Windsorschlosse fand gestern unter dem Vorsitz der Königin ein Conseil statt, bei welchem Lord Earlingford, Earl Sydney und Earl Granville zugegen waren. Sir John Sazu durchstechen und einen etwa 100 Meter breiten Kanal anzulegen. Rußland. Aus Petersburg, 13. Dez. Gestern Abend verstarb nach kurzem Krankenlager(Diphtheritis) die unter ihrem Mädchennamen Fräulein Leuthner(eigentlich Frau Skraup) hier engagirte, allbeliebte erste Liebhaberin des deutschen Hoftheaters, nachdem die Mutter derselben vorgestern der schrecklichen Krankheit erlegen ist. Beide Frauen zogen sich die Krankheit bei der Pflege des an Diphtheritis erkrankten Söhnchens der Frau Skraup zu. Amerika. Auf dem Niagaraflusse schlug am 11. ds ein von Buffalo kommendes Ruderboot um, in welchem sich 5 Deutsche befanden. Alle fünf ertranken; ein Leichnam ist aufgefischt worden, die übrigen sin; wahrscheinlich von dem Wasserfall hinabgerissen worden. An demselben Tage scheiterte auf dem Huronenville Lumley, der teue britische Botschafter am italie= see der Dampfer„Entreprise“ N Jowana. Novelle von L. von Doering. „Jowana!“ rief er mit erschütternder Stimme. „Jowana! Jowana!“ Keine Antwort erfolgte. Todesweh ergriff den unglücklichen Norbert. Da erschien die litzte Gruppe von Landleuten, Jowana auf ihren Armen tragend. Norbert stürzte auf sie zu. „Jowana! Es ist Jowana, mein geliebtes Weib! O, ledt sie? Sagt mir, lebt sie? Wo fandet Ihr sie? O, Gott, mein Gott, sie darf, sie darf nicht todt sein!“ Die Landleute legten sie nieder auf eine Moosbank, die sich in der Nähe des Hauses befand und traten, den Schmerz des Gatten ehrend, zur Seite. Norbert kniete nieder neben der Heißgeliebten und seine Thränen netzten ihr Antlitz. Die zärtlichsten Worte flästerten seine Lippen, während sein Herz zusammenzuckte in der Folterqual der schmerzlichsten Ungewißheit. Da— plötzlich— glück= und dankbeseelt schlug Jowana die Augen auf. „Ich lebe, Geliebter! Und Du bist da? O, nun ist alles, Alles gut!“ Und Norbert beugte sich über sie und küßte ste immer und immer wieder. Und endlich trug er sie mit den Leuten in das Schloß, wo der alte Förster für jede Bequemlichkeit Sorge trug. Bevor die Gatten sich aussprachen und sich dem Glücke des Zusammenseins hingaben, befahl Norbert, daß die Brandstätte abgesäumt und, wenn es möglich sei, die Ueberreste Luigis darunter hervorgezogen werden sollten. Und dann erklärte Jowana ihm Alles, die furchtbare Angst der schrecklichen Zeit, die sie durchlitten, von dem Abend an, wo Luigi so gewaltsam zu ihr vorgedrungen und das Verlangen an sie gestellt hatte, daß sie ihm folgen und die Seine werden sollte, bis zu dem heutigen Abend, wo er das Maß hatte voll machen und sie entführen wollen, nach dem sie am Morgen zuvor mit empörtem Stolz seine niedrigen Anträge vollends zurückgewiesen und damit seine Leidenschaft und seine Wuth bis aufs Aeußerste getrieben hatte. Norbert streichelte ein über das andire Mal ihr bleiches Antlitz, das so schmal geworden während der bangen Tage des Harms und dis Kummers. Er zog innig ihr Haupt an sich, das jetzt so friedevoll und geborgen an seiner Brust ruhte, und sein schlug mt einer Zärtlichkeit dem geliebten Weibe entgegen, wie nie zuvor. Und er küßte ihr die Thränen von Auge und Wange, bis sie wieder lächelte unter seiner treuen Sorge, und die furchtbare Angst, die sie ausgestanden in den letzten Stunden, entwich vor der neuen Glückseligkeit, die nun wieder über sie gekommen war und die, wie Norbert sie wieder und wieder versicherte, nun nie wieder von ihr weichen sollte. „Ach,“ flüsterte Jowana, und die Erinnerung ließ sie zusammenschaudern,„welche qualvolle Stunden habe ich gewartet, daß Du kommen solltest, bis endlich unbekannte Angst in meine Seele einzog mit dem immer dunkler werdenden Abende. Wie ist es nur gekommen, daß es so spät geworden ist?“ „Geliebte,“ antwortete Norbert,„Deine Depesche hat mich gar nicht einmal getroffen. Aus eigenem Antriebe reiste ich zu Dir, um mich von Deinem vollen Wohlsein zu überzeugen, bevor ich die Weiterreise antrat. Frau Helmann hätte allerdings schon um sechs Uhr bei Dir sein müssen, doch war sie gezwungen, einige Stunden in einer Schmiede zuzubringen, weil ein Rad an ihrem Wagen zerbrochen war. Sie hatte keine Ahnung davon, daß auch ich auf dem gleichen Wege zu Dir sei. Ich fuhr an der Schmiede vorbei und sah den bekannten Wagen, in dem Frau Helmann gefahren war. Ich ließ meinen Kutscher anhalten und stieg aus. Wie groß unsere Freude war bei dem unerwarteten Zusammentreffen, kannst Du Dir denken. Unverzüglich nahm nun die brave Frau in meinem Wagen Platz und unterwegs theilte sie mir mit, was der eigentliche Zweck ihrer Fahrt gewesen und welche qualvolle Tage Du Arme durchlebt hattest. Ich bebe vor Zorn, wenn ich des Elenden nur gedenke. Er hat seinen Lohn gefunden. Er kam um unter den Trämmern unseres zerstörten Heims. Doch nun war es mit meiner Freude vorbei! Von diesem Augenblicke an ließ ich die Pferde dahinrasen, jeder Augenblick konnte Dein und mein Glück zerstören!“ Er schloß sie innig in seine Arme, als wolle er sie nie, nie wieder von sich lassen. „Glücklicherweise kam ich nicht zu spät. Ein gütiger Gott beschützte Dich und unversehrt halte ich Dich nun an meinem Herzen!" Jowana schloß beseligt die Augen. Sie hatte nur die eine Sehnsucht, so weiter zu träumen und nie wieder zu erwachen. Ihr Wunsch sollte Erfällung finden, allerdings nicht so, wie sie es schmerzbewegt dachte, sondern durch ein Leben, das dem schönsten Traume glich, ein Leben, so licht und sonnig, wie der herrlichste Maitag. Luigis Ueberreste, die man unter den Trümmern des Hauses fand, wurden in aller Stille bestattet. Keiner gab seinem Sarge das letzte Geleit, keine Hand warf die letzte Scholle Erde auf seinen Sarg. Keine Thräne floß um ihn. Unbeweint, unbetrauert ward er in die Erde hinabgesenkt. Frau Helmann machte es im Verein mit dem alten Förster im Schlosse behaglich und die Gatten mußten ihre Wohnung in demselben aufschlagen. Am dritten Morgen nach dem Brande wandelten sie früh Morgens nach dem Trämmerhausen, die Reste des Edens, das sie sich gebaut. „Nie,“ sagte Norbert,„hat ein Mann mit dankbarerem Herz auf die Ruinen des heimathlichen Hierdes geblickt, als ich! Wir sind dort unbeschreiblich glücklich gewesen. Und Dein muthiges Herz hat uns das Glück bewahrt, indem Du nicht zaudertest, die Stätte zu vernichten, wo unser Glück geweilt. Es soll mir eine Mahnung sein, nicht länger mehr dieses abgesonderte Leben mit Dir zu führen. Ich werde das Schloß meiner Vorfahren wieder aufbauen und wir werden darin im Verkehr mit unseren Nachbarn leben, uas selbst zur Freude und zum Heil unserer Zukunft und der unserer Kinder!“ Sauft zog er sie bei diesen Worten in seine Arme. Liebliche Röthe färbte Jowanas Antlitz und voll Seligkeit schlug sie ihr dunkles Auge empor zu ihm. Und tief bewegt fühlte er, welch einen reichen Schatz er sich gewonnen. Und wie die tausend und aber tausend Gestirne kreisen um die leuchtende Himmelssonne, so war der Mittelpunkt des ganzen Glückes, darum sich Alles drehte, sie, seines Herzens holde Blume, die er sich aufgelesen im wilden Laibacher Gebirge, sein geliebtes Weib, seine Jowana. (Ende.) (Marseille). Die Mörder des Einkassirers Pere vom„Credit Lyonnais“ sind in Person zweier hiesiger Industrieritter entdeckt und in Paris verhaftet worden, um zur Confrontation hierher gebracht zu werden. Nesl Deblane, ein Professionsspieler, Alfred Paglians, ein herabg ekommener Auswanderung sagent, der eine bereits zu achtzehn Monaten verurtheilt, der andere vom Gericht zu Bordeaux steckbrieflich verfolgt, sollen thatsächlich die Wohnung in der Rue Paradis, wo die blutige That geschah, gemiethet haben und reisten kurz nach dem Rauhmorde ab. Aus London.„Pall Mall Gazette" dementirt in Folge amtlicher Informationen die Meldung der„Polit. Korrespondenz“, daß der Generalkonsul Baring in Kairo im Bericht an das englische auswärtige Amt die Egypter für vollständig unsähig, um sich selbst zu regie#en, erklärt und ein englisches Protektorat, wie es Eugland über mehrere Staaten Indiens ausübe, als den allein möglichen Ausweg bezeichnet habe. Diese Meldung sei ohne jede Begründung. Sir Samuel Baker macht in der„Times“ Vorschläge zur Sicherung Khartums und Oberegyptens. Er hält eine englische Intervention für unerläßlich, und erklärt den Sudan für verloren, wenn sich Eugland nicht unverzüglich ins Mittel legt. Sir Samuel empfiehlt die sofortige Absendung von 4000 indischen Soldaten und 3000 britischen, von denen die ersteren Berber, die letzteren Dongola besetzen sollen. Der durchaus zuverlässige arabische Scheich Hussein sollte beigezogen werden, um den Weg nach Berber zu sichern; doch müsse den Arabern ihre Löhnung im Voraus gezahlt werden. Durch eine solche Aktion wäre es möglich, den Siegeszug des Mahdi aufzuhalten und die Wiedereroberung des Sudan vorzubereiten. Asien. Aus Nimes. Der Marineminister erhielt aus Saigon eine Nachfrage wegen 4000 Kropatscheckflinten für alle Expeditionstruppen. Der Erfinder, ein Oesterreicher, wird die französische Manusaktur Tull oder Saint Etienne mit der Fabrikation dieser Waffe beauftragen. — China setzt, nach einem bei der„Times“ am 8. d. eingetroffenen Schreiben, seine Kriegsvorbereitungen fort. Durch kaiserliches Dekret ist der Vicekönig Tso=Tsung=Tang zum Befehlshaber in den südlichen Meeren ernannt worden. Während seines jüngsten Besuches in Shanghai wohnte derselbe Versuchen mit den Torpedoschiffen bei, welche günstig ausgefallen zu sein scheinen. Ein amerikanischer Offizier in chinesischem Solde sagte zu dem Gouverneur von Hongkong, Sir Georges Bowen, der sich in letzter Zeit nach Tien=Tsin begeben hatte, daß das System der schwimmenden Torpedos, welches den Zugang zum Pei=Ho vertheidigt, im Stande sei, jeder Flotte zu widerstehen.— In Kanton bereitet man sich vor, mit Steinen beladene Dschunken zu versenken, um die Schifffahrt auf dem Flusse zu verhindern. 3000 Mann einexercirter tartarischer Truppen sind auf dem Wege von Kirin nach Peking. jedem der beiden Fälle ein Gewicht von unter fünf Pfund hatte und aus einem Eisenbahnzuge auf das Geleis geworfen wurde. (Aus London.) Entgegen dem Gerücht, daß Teunyson die ihm zugedachte Pairswürde abgelehnt habe, melden die letzteingetroffenen englischen Zeitungen, der Dichter werde— in Folge seiner Standeserhöhung durch die Königin— von nun an den Namen Baron Tennyson='Eincourt führen. (Prinz Oskar von Schweden) hat als Marinelieutenant auf der Fregatte„Vanavis“ von Karlskrona aus eine Weltumsegelung mit angetreten, deren Beendigung Anfang Mai 1885 erwartet wird. Die letzte schwedische Weltumsegelung fand vor 30 Jahren statt und wurde von der Fregatte„Eugenie“ unternommen. (Aus Norwegen.) Die umstürzlerische Bewegung in Norwegen, eine Folge des langwierigen und heftigen Konfliktes zwischen der Regierung und der Volksvertretung, gestaltet sich zu einer immer gewaltsameren, und die Gährung im Lager des Radikalismus ist in bedeutender Zunahme begriffen. Schon hat die erste bewaffnete Demonstration seitens einer jener Volkswehrvereine, der„zum Kern eines Parlamentsheeres der Radikalen“ ausersehenen Mannschaften, stattgefunden, indem man im nördlichen Trondhiem, einem Distrikte, der sich in Bezug auf seine Gesinnung als das Hauptquartier der Umstürzler bezeichnen läßt und von den radikalen Agitatoren mit dem größten Erfolge bearbeitet wird, Gerichtsverhandlungen, welche gegen einen Gesinnungsgenossen stattfanden, in demonstrativer Weise zu stören versuchte und die Gerichtsmitglieder in ärgster Weise verhöhnte. Die an den Ausschreitungen betheiligte Volksmeuge belief sich auf nahezu 100 Personen, die sämmtlich mit Büchsen bewaffnet erschienen waren und mit Gewalt in das Gerichtslokal einzudringen, sowie durch Abfeuern blinder Schüsse ihr Mißfauen zu erkennen zu geben versuchten. Die konstitutionellen Organe weisen auf den kurzen Schritt hin, der zwischen diesen blinden Schüssen und den scharfen Salven liegt, die vielleicht binnen Kurzem in den Thälern Norwegens ertönen dürften. (Von der russischen Grenze.) Der Handelsmann Hirschke aus Suchawolla, der unlängst mit 5000 Rubel von Hause fortgegangen war, um in Preußen zu handeln, wurde einige Wochen hindurch vermißt. Endlich verfolgte die Polizei seine Spur. Es stellte sich heraus, daß er in ein Gasthaus zur Nachtherberge eingekehrt war, wo ihn die Wirthsleute ermordet, beraubt und den Leichnam im Stalle begraben hatten. Die Mörder sind verhaftet. Bunte Tageschronik. (Aus Berlin.) Die verwittwete Frau Geheimrath Bertha Magnus, geb. Humblot, hat der Berliner Universität als Fonds einer zur Unterstützung würdiger und bedürftiger Studirender der Mathematik und Naturwissenschaften bestimmten Stipendienstiftung ein Kapital von 60,000 Mark überwiesen. Nachdem die landesherrliche Genehmigung ertheilt worden, hat die Universität in dem bezüglichen Statut bestimmt, daß die Stiftung zum Andenken des am 4. April 1870 verstorbenen, um die Universität hochverdienten Gatten der Stifterin den Namen „Gustav Magnus=Stiftung" tragen soll. (Man schreibt aus Kiel:) Mittheilungen, daß das Seebataillon eingehen und an seiner Stelle Exc.llenz von Caprivi beabsichtigen soll, ein Regiment mit der Organisation einer Armeetruppe zu setzen, sind nicht zutreffend. Auch ist die Nachricht salsch, daß der Aviso„Adler" hierselbst zur Verstärkung des ostasiatischen Geschwaders bereit gehalten wird.„Adler“ befindet sich noch im Bau und kann frühestens erst im Frühjahr Verwendung finden. (Aus Mecklenburg.) Die vor 2¾ Jahren in Schwerin gegründete Fechtschule hat sich jetzt in eine„Mecklenburgische Landesfechtschule" umgewandelt und verfolgt als solche den Zweck, Gelder zur Gründung und Erhaltung eines Waisenhauses für Mecklenburg anzusammeln. Man will versuchen, sämmtliche im Lande vorhandenen Reichsfechtschulen an diese Landesfechtschule heranzuziehen und daneben neue Töchtervereine und Verbände in's Leben rusen. (Nach einer in Oldenburg) angelangten Nachricht ist der Vorsteher des Postamtes in Ihrhove, Post=Assistent Christian Barre, seit dem 10. d. Mts. Abends mit dem Kassenbestande und mit Geldbriefen im Gesammtbetrage von 8645 M. flüchtig geworden. (Aus Königsberg i. Pr.) Die Kasse der königlichen Fortifikation ist um 10,000 M. bestohlen worden. Zisei jedenfalls briskundige Diebe waren) unbemerkt ourch ein Fenster in das Kassenzimmer gedrungen und hatten den feuerfesten Geldschrank erbrochen. Beim Verlassen des Gebäudes bemeirkte sie der Wächter des hinteren Roßgartens. Ein Dieb wurde von ihm dingfest gemacht, während der andere entkam. Leider führte der Letztere den ganzen Raub mit sich. Bei dem Ergriffenen fand man nur 6 M. vor. Doch entdeckte man nach eifrigem Forschen auf dem Hofe ein Päckchen mit Banknoten, ca. 3500 Mark. Den Rest von 6500 Mark hatte der Dieb an sich behalten. (Aus München.) Der Magistrat beschloß, die Kirchenbaugelder in Jahresraten beginnend von 1884 direkt an das Domkapitel auszuzahlen. Aus Brüssel. Die Repräsentantenkammer beschloß mit 63 gegen 46 Stimmen den Gesetzentwurf über das Armeekontingent anzunehmen. Der Minister des Aeußern erklärte, ein Gesetzentwurf über die Nationalreserve werde buldigst vorgelegt werden. (Aus Vevey.) Fürst Orlow, der russische Gesandte in Paris, ist am 14. d. Morgens im Hotel Monnet hier abgestiegen und hat bereits Herrn v. Giers einen Besuch abgestattet. (Aus London.) Das Parlament ist auf den 5. Februar einberufen. (Aus London.) Erst jetzt haben die Experten des Ministeriums des Innern ihren Bericht über die jüngsten Explosionen auf der unterirdischen Gürtelbahn erstattet. Nach reiflicher Prüsung sind sie zu der Schlußfolgerung gelangt, daß Dynamit der bei den Explosionen angewendete Sprengstoff war. Sie Neueste Nachrichten. Berlin, 15. Dez. Der Finanzminister brachte das Gesetz ein, betreffend die Bestimmung des Zinsfußes für die nach einzelnen Gesetzen auszugebenden Staatsschuldverschreibungen. — Der Abgeordnete Freiherr v. d. Knesebeck starb auf der Straße an einem Schlagfluß.(v. d. Knesebeck gehörte der freikonservativen Partei an. Er war Vertreter des Kreises Ruppin=Templin.) — Die Kommission für die haunoversche Kreisordnung fuhr in der Festsetzung der Kreise fort; sie beschoß u.., daß Emden Stadtkreis bleibe. Berlin, 15. Dez. In der heutigen Sitzung im Handelsministerium über die Berlin=Hamburger Bahn wurden nur Erörterungen allgemeiner Natur gepflogen über den Werth der Bahn, Tarifmaßregeln der Regierung und ihren Einfluß auf die Rentabilität; alles Vorgebrachte wurde beiderseits nur zur Kenntniß genommen. Der Tag der nächsten Sitzung ist unbestimmt. Bremen, 14. Dez. Die Rettungsstation Neuharlingersiel der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger telegraphirt: am 13. Dezember von dem auf dem Oststrande von Spiekeroog gestrandeten englischen Dampfer Verona, Capitän Stark, 7 Personen durch das Rettungsboot Frauenlob gerettet. Sturm aus.=W. Das Rettungsboot war 12 Stunden unterwegs. Halberstadt, 15. Dez. Heute Vormittag 11 Uhr brach in der hiesigen Gasanstalt Feuer aus; eine Retorte explodirte. Der Director Grischow und mehrere Arbeiter wurden verschüttet; man befürchtet, daß dieselben ums Leben gekommen sind. Mainz, 15. Dez. Nach einer Mittheilung des Eisenbahnbetriebsamts Coblenz sind bei dem gestrigen Unfall bei St. Goar ein Heizwagen, ein Packwagen und ein Personenwagen zertrümmert worden, von den andern Personenwagen wurde einer stark und mehrere leicht beschädigt. Die Strecke ist wieder fahrbar. Wien, 15. Dez. Gemäß einer Vereinbarung zwischen dem Kriegsminister und dem Aeußern Amte, gehen, falls eine bedrohlichere Gestaltung des französisch=chinesischen Konfliktes eintritt, das Panzerschiff „Erzherzog Ferdinand Max“ und die Korvette „Donau“ zum Schutz der österreichischen Staatsbürger nach den chinesischen Gewässern. Pest, 15. Dez. Zur Hebung des üblen Eindrucks, welchen die Versetzung des Erzherzogs Johann nach Linz hervorgebracht hat, soll der Erzherzog in Wien an Stelle des erkrankten Blassics das Kommando über das 10. Armeecorps erhalten. Rom, 14. Dez. Im Vatikan finden fortwährend Berathungen der Kardinäle statt.— Die italienische Presse begrüßt den Kronprinzen mit Begeisterung, nachdem die Befürchtungen vor einer Einmischung in die inneren Angelegenheiten und namentlich vor dem Versuche einer Versöhnung zwischen Quirinal und Vatican, von welcher man nur Nachtheile für Italien erwarten würde, durch die offiziösen Erklärungen aus Berlin zerstreut sind. Die „Riforma“ sagt, der Besuch beim Könige sei natürlich, nachdem der Kronprinz zweimal italienisches Gebiet berührt habe, der Besuch beim Popste interessire nur Deutschland.“ Von dem Festprogramm ist soviel bekannt, daß der Kronprinz am Tage nach der Ankunft das diplomatische Korps, die Spitzen der Behörden und hier ansässige Deutsche und am folgenden Tage die Ausgrabungen auf dem Reichskontrole betragen im Reichsbudget für 1882 mäß.488,531 Rubel; die außerordentlichen Ausgaben 77,214,309, die außerordentlichen Einnahmen 28,014,415, das Defizit im Extraordinarium also 49,199,894 Rubel. Das Gesammtdefizit stellt sich sonach auf 51,688,425 Rubel Alexandrien, 15. Dez. In dieser Woche sind vier Choleratodesfälle vorgekommen. Alexandrien, 15. Dez. Der größere Theil der auf dem Consulatsplatze befindlichen Baracken ist gestern durch eine Feuersbrunst zerstört worden. Aden, 15. Dez. Die englische Corvette Euryzlus mit dem Contre=Admiral Hewett an Bord ist nach Suakim abgegangen. Loeales. § Gestern, Samstag, Nachmittag fand zwischen den Football=Clubs der mittleren Klassen des Gymnasiums und der höheren Bürgerschule ein Wettkampf statt, in welchem die Gymnasiasten einen glänzenden Sieg davonirugen. Nach der D..=Z. wird Herr Staats=Anwalt Eckerts von Essen an Stelle des Herrn von Groote an das hiesige Landgericht versetzt werden. In Folge der starken Regengüsse im Laufe der Woche ist der Rhein bedeutend gestiegen und wird weiteres Wachsen gemeldet. In dem an der Fontaine gefundenen Kästchen fand sich auf einer Bleiplatte nach der„B. Ztg.“ folgende Inschrift: Von Churfürst Max Fridrich gelegt den 30. Juny 1777. Das Marmorkästchen sammt Inhalt wird wieder an seine Stelle gebracht, nachdem ein Siegesthaler beigefügt sein wird. Bei der am Freitag stattgehabten Neuwahi des Vorstandes der hiesigen Allgemeinen Gesellen= und Fabrikarbeiter=Kasse wurden seitens der Meister die früheren Vorstands=Mitglieder wiedergewählt. § Am Bonnerthalweg scheute gestern Nachmittag das Pferd eines Einjährig=Freiwilligen, in Folge dessen Letzterer zu Boden stürzte, und, ziemlich verletzt, in das nächste Haus getragen wurde; das Pferd stürmte davon und konnte erst nach langer Verfolgung eingefangen werden. s Gestern Nachmittag wurde auf der Josephstraße ein älterer Mann von einem Wagen überfahren, wobei er sich bedeutende Verletzungen am Kopfe zuzog. — Das Kind, welches am Freitag Nachmittag in der Josephstraße aus der ersten Elage auf die Straße gefallen, ist seinen Leiden erlegen. Strafkammer. § Bonn, 15. Dez. In der Sitzung der Strafkammer des Königl. Landgerichts hierselbst kamen folgende Sachen zur Verhandlung: Wegen Erregung öffentlichen Aergernisses durch unzüchtige Handlungen war der Dienstknecht Robert H. aus Sieglar vom Schöffengericht zu Siegburg am 3. October mit 5 Monaten Gefängniß bestraft worden. Gegen dieses Urtheil hatte der Angeklagte Berufung eingelegt und wurde auf Antrag des Angeklagten die Sache auf den 28. d. Mts. vertagt.— Die Ehefrau Joseph B. war wegen gemeinschaftlicher Mißhandlung des Schreiners Friedrich M. vom hiesigen Schöffengericht vom 6. October mit 3 Wochen Gefängniß bestraft worden. Die von der Angeklagten gegen dieses Urtheil eingelegte Berufung wurde heute kostenfällig verworfen.— Der Tagelöhner Anton H. aus Wormersdorf, welcher mit dem Chaussee=Aufseher daselbst in Unfrieden lebte, kam am 14. October Abends an dessen Fenster und lärmte. Hierbei bediente er sich beschimpfender Aeußerungen gegen den Stifter der lutherischen Kirche, somit gegen die Kirche selbst. Wegen öffentlicher Beschimpfung einer Religionsgesellschaft erhielt derselbe eine Gefängnißstrafe von 14 Tagen.— Der Tagelöhner Wilhelm K. sowie dessen Ehefrau waren am 30. October 1883 vom Schöffengericht zu Königswinter wegen gemeinschaftlicher Mißhandlung des Johann D. und zwar der Ehemann Kl. mit 3 Wochen und die Ehefrau Kl. mit 1 Woche Gefängniß bestraft worden. Die von den Angeklagten gegen dieses Urtheil eingelegte Berufurg wurde kostenfällig verworfen.— Wegen Bettelei und Landstreicherei war der Commis Salomon D. aus Altenrath am 23. November vom hiesigen Schöffengericht mit 8 Tagen Haft und Ueberweisung an die Landespolizeibehölde bestraft worden. Die von dem Angeklagten eingelegte Berufung hatte Erfolg und erhet derselb: heute 4 Tage Haft und wurde die Ueberweisung an die Lan espolizeibehörde aufgehoben.— Der Tagelöhner Franz N. aus Euskirchen war vom Schöffengericht zu Euskirchen am 16. Oktober wegen Fischens und Badens in der Erft mit 1 Mark oder 1 Tag Haft bestraft worden. Gegen dieses Urtheil legte der Amtsanwalt Berufung ein und erhielt N. heute 2 Wochen Hast.— Wegen einer Wegepolizei=Kontravention waren der Rentner Carl E. sowie die Gutsbesitzer Clemens Sch., Benedikt und Peter E. zu Meckenheim vom Schöffengericht zu Rheinbach am 29. August 1883 jeder zu 10 Mark oder 1 Tag Haft bestraft worden. Gegen dieses Urtheil hatten die Angeklagten Berufung eingelegt und wurden dieselben heute von Strafe und Kosten freigesprochen. Rheinisch=Westfälische Chrouik. □ Zu Honnef ereignete sich am 13. d. am Landweg ein bedauernswerther Unfall. Der eines hiesigen Obzhändters havt:„Pgzuglächlich der einen Steinwagen gesetzt und stel so Aug.6 ggem unter, daß ihm ein Arm vom Rade erfaßt und orn. lich zermalmt wurde. Der Unglückliche wurde sofort nach Bonn in die Klinik geschofft. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. □ Honnef, 14. Dez. Das 4jährige Söhnchen eines hiesigen Fuhrmanns hatte das Unglück, von einem Pferde überrannt und eine Strecke fortgeschleift zu werden. Es erlitt dabei bedeutende Verletzungen, besonders an der Hand, so daß ihm ein Finger abgenommen werden mußte. Neuwied, 13. Dez. Gestern Nachmittag hat sich in dem benachbarten Heddesdorf ein trautiger Unglücksfall zugetragen. Der 18jährige einzige Sohn des Oekonomen August Blüm aus Heddesdorf war mit seines Vaters Fuhrwerk ausgefahren. Auf dem Nachhausewege wurde das Pferd scheu, und der Sohn, welcher dasselbe halten wollte, wurde von ersterem so unglücklich an din Kopf geschlagen,## an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Koblenz, 14. Dez. In der Versammlug des landwirthschaftlichen Kasinos zu St. Goar# 9. d. wurde der Konsolidations=Gesetzentwurf beingt, einstimmig abgelehnt. Einzelne Mitglieder wollen## wissen, daß die Feldmark Moselweiß als Probesag höheren Orts ausersehen sei, weshalb auch soon eine dahin bezügliche ablehnende Resolution gesaße würde. Saarbrücken, 13. Dez. Der Sturm erneugt sich gestern gegen Mittag wieder, und die Winz, braut fegte mit gewaltiger Stärke durch unser Thal. Gegen 4 Uhr verdunkelte sich der Horizont, daß fast vollständig Nacht war, und ein Gewitter unz Blitz, Donner und starkem Hagelfall ging nieder. Der Hagel lag, nachdem das Unwetter noch etwa0 Minuten angedauert hatte, so dicht, daß die hr# vorher von dem schmelzenden Schnee und Eis# säuberten Straßen wieder ganz weiß bedeckt wag. Die Saar ist seit gestern fortwährend steigend. In einer Petition aus Trier war beantint worden, zu erklären, daß die zur Disposition gestl. ten Offiziere in der Rheinprovinz zur Ausübng des Bürgerrechtes überhaupt nicht, jedenfalls ur dann befugt seien, wenn sie zu den Gemeindel## beitragen. Die Kommission beschloß, dem Abgemnetenhause vorzuschlagen, über diese Petition zur Tagesordnung überzugehen, weil diese Offiziere### zu den servisb.rechtigten Militärpersonen des aktinn Dienstes gehören. Limburg, 12. Dez. Der„Nass. Bote“ schreit: „Während min in gespannt-ster Erwartung der gegn Ende dieser Woche erhofften Ankunft des Herrn#. scho,s entgegensieht, trifft plötzlich die Nachricht en, daß derselbe unpäßlich geworden und in Folge desen der Termin der Abreise vom Orte seines Exils zwifelhaft geworden sei.“ Köln, 14. Dez. Gutem Vernehmen nach sol in nächster Zeit mit den Arbeiten zur Fortführung der Bergisch=Märkischen Bahn nach Kalk hin, wo die Verbindung mit der rechtsrheinischen hergestellt werden wird, begonnen werden. Die betreffenden Projekte liegen zur Einholung der landespolizeilichen Begutachtung bezw. Genehmigung der königl. Regie. rung vor. Köln, 14. Dez. Der Restaurateur Arnold Nießen „Zur Grotte" am Heumarkt hat in der Bäckerei vor Heiderich auf der Severinstraße einen„Chang=Yu Sing=Neujahrsbretze!" bestellt; derselbe soll 6 Fuf lang und 3 Fuß breit werden. Neben ihm wird all Gegenstück eine Riesenwurst paradiren, die R. selbst in seiner eigenen Schweinemetzgerei fertig stellen läß und die Länge von 3 Metern haben soll. Beid Objekte sind bestimmt, in der Sylvesternacht verloos zu werden. Wohl bekomms!(K..) Neuß, 14. Dez. Behufs Prüfung eines früher bereits von der kgl. Eisenbahn=Direction zu Elberfel ventilirten Projectes einer Verbindungsbahn zwischer .=Gladbach und Köln, deren Trace, von der Bergisch=Märkischen Bahnstrecke bei Station Odenkirchen ausgehend, hauptsächlich das Gebiet der Ortschaften Neukirchen, Jüchen, Grevenbroich, Wevelinghoven, Nettesheim, Frixheim, Poulheim und Stommeln berühren würde, hat, wie die„Neußer Zeitung“ schreibt, die Eisenbahn=Direction zu Köln(linksrheinische) Erhebungen über die hier in Betracht kommenden wirthschaftlichen und Verkehrsverhältnisse angestellt. Diese Erhebungen erstrecken sich hauptsächlich auf die Ermittelung der Einwohnerzahl der in den Bereich der projectirten Linie fallenden Ortschaften nach der letzten Volkszählung, auf die Feststellung über Einund Ausfuhr an Producten der Landwirthschaft und Industrie, hierbei namentlich bezüglich der größern Etablissements, Art und Umfang deren Production, Bezugs= und Absatz=Gebiete u. s.., auf die Darlegung des Charakters und die wirthschaftliche Lage der berührten Gegend im Allgemeinen, sowie darauf, von welchem Einfluß die Bahn=Anlage auf die Verhältnisse des Kreises sein würde. Civilstand der Ober=Bürgermeisterei Bonn. Geburten. 3. Dec. Maria, T. von H. Sauer, Kutscher, und von C. Schenk.— Elisabeth, T. von P. Heuskel, Tagelöhner, und von E. Hürth.— 4. Maria, T. von F. Embach, Schriftsetzer, und von A. Lohmer.— 5. Peter, S. von I. Mombaur, Glaser, und von G. Trivelli.— 6. Siegmund, S. von G. Meyer, Metzger, und von F. Baumann.— Margaretha, T. von J. Nohner, Kutscher, und von M. Kunz.— Heinrich, S. von Dr. P. Olbertz, praktischer Arzt, und von E. Klein.— Peter, S. von A. Buschhauer, Porzellanmaler, und von A. Hilger.— Friederike, T. von F. Güssow, Wachtmeister, und von A. Schützendorf.— 7. Christian, S. von E. Krautwig, Fabrikarbeiter, und von E. Herkenrath.— Johann, S. von P. Engels, Schmied, und von B. Schnitzler.— Johann, S. von P. Steinbüchel, Maurer, und von A. Bauer.— Andreas, S. von H. Gülten, Fuhrmann, und von G. Peters.— Dora, T. von C. Hintze, Dr. der Philosophie, und von A. Schneider.— 8. Franz, S. von F. Wahl, Schlosser, und von H. Heymann.— Ein Sohn von R. Schierenberg, Fabrikant, und von S. King.— Augustin, S. von S. Jones, Lehrer, und von L. Cavin.— Sophia, T. von A. Schalles, Schuhmacher, und von M. Ludwig.— 9. Victor, S. von A. Wendelstadt, Gerichtsassessor, und von M. Griser.— Anna, T. von P. Grommes, Metzger, und von A. Pütz.— Peter, S. von P. Klinker, Schreiner, und von J. Ponsch.— Heinrich, S. von J. Koffrath, Schlosser, und ron E. Carls.— Nicolaus, S. von N. N. fremb.— 10. Maria, T. von N. N. fremd.— 11. Anna, T. von A. Klein, Maurer, und von C. Scholl.— Peter, S. von N. N. fremd. Heirathsverkündigungen. 8. Dec. I. Brussel, Bäcker, mit H. Bosbach, aus Honnef. 10. P. Kaufmann, Referendar, mit M. Jansen.— 12. A. Schäfer, Kommis, mit C. Sosse, aus Köln.— 13. C. Schmitz, Hausknecht, mit A. Odenhausen. Heirathen. 10. Der. C. Schünzel, Wittwer von M. Napp, Maurermeister, mit D. Napp.— 12. A. Pabs, Schuhmacher, mit C. Kaster. Sterbefälle. 6. Dec. M. Rehmann, 8 W. alt.— 7. J. Speckmann 6 M. alt.— O. Krüger, Klempner, 22 J. alt.— 29. Röhrig, Wittwe von J. Vorster, Rentnerin, 65 J. alt.— 8. M. Zander, Ehemann der C. Kramer, Kaufmann, 45 J. alt.— S. Sußmann, Wittwe von M. Binnes, 83 J. alt.— G. Jansen Sattler, 32 J. alt.— E. Pußmann, 35 J. alt, aus Cöln.— 9. N. Ertz, Ehemann der B. Blasius, Schreiner, 38 J. alt.— S. Eich, Wittwer von A. Koch, Schuhmacher, 39 J. alt.— A. Augustin, 14½ M. alt.— 10. C. Kieser, 48 J. alt, aus Cöln.— J. Müller, 6 W. alt.— F. Cempmann, 2 M. alt. — 11. M. Schuellen, 25 J. alt.— P. Ewig, Ehemann der C. Plenkers, Lehrer, 24 J. alt.— M. Helmet, Witwe ver 9: Ranft, 74 J. alt.— B. Wahl, 6 W. alt.— 18. J. mann, Tagelöhner, 35 J. alt, aus Oberbachem.— S. nrWittwe von S. Rogalski, 69 J. alt.— F. Klemmer, 9½— — M. Röttgen, 4½ M.— 18. E. Krahforst, 74 J. an. I Rolden, 6 J. alt. Der Cigarren-Abschnit-Sanmel-Verein Bonn wird Sonntag den 16. Dezember d.., Abends 6 Uhr, in der Beethovenhalle sein VII. Weihnachtsbescheerungs-Fest unter gesälliger Mitwirkung des St. Remigius-Gesang-Vereins und geehrter Dilettanten abhalten und wendet sich hiermit an den bisher bewährten Wohlthätigkeitssinn der hiesigen Einwohner mit der vertrauensvollen Bitte, das Unternehmen des Vereins auch in diesem Jahre nach Kräften unterstützen zu wollen. Zur vollständigen Bekleidung sind 60 hiesige Kinder hilfsbedürftiger Familien aller Confessionen ausersehen. Jest=Programm. 1.„Ach komm Emmanuel“, Choralmelodie, harmonisirt von Töpler. 2. Allgemeines Festlied. 8. u. Are vorun,„ähm, g# per Hgen) Cornet-Ouart. b.„Die Himmel rahuten von Beeigoben) 4. a.„Alle Menschen freuet Euch“. Alte Choralmelodieen, harmonisirt d.„Dies ist der Tag der Fröhlichkeit" I von Töpler. 5. Bescheerung.(Altdeutsches Weihnachtslied mit Orgelbegleitung.) 6. a.„Juf die Höhen“ von Otto„ Cornetb.„Gesang der Troubadoure" a. d. Oper„Diana von Selange“, von Herzog Ernst von Sachsen 7.„Aus Psalm 33“ von Töpler. 8. a.„Das einsame Röslein“ von Hermes Cormet=Quartett. d.„Röslein im Walde“ von Fischer f#rnet=Quartett. Die zu vertheilenden Kleidungsstücke sind zur gefälligen Ansicht am 16. d. M. im Festlokale von—4 Uhr Nachmittags ausgelegt. Gütige Zuwendung von Geschenken für die am 27. d. Mis. stattfindende Verloosung, sowie sonstige Liebesgaben nehmen gerne dankend entgegen die Herren Braun-Perettl, Hundsgasse 3, Ebert(Restauration Beethovenhalle), E. Lovy, Wenzelgasse 25, I. Schädler, Markt 14, E. Rothschild, Rheingasse 40, und R. Willms, Kaiserplatz 16, woselbst auch Loose à 25 Pfg. sowie Festkarten für den Saal zu 5° Pfg., Seitengallerie zu 75 Pfg. und Mittelgallerie zu 1 Mk. pro Stück, sowie Kinderkarten zum Preise von 25, 40 und 50 Pfg zu haben sind. Kasseneröffnung 5 Uhr Abends. Der Vorstand. Die Erofinung seiner neuerbauten = Blumen-Halle= beehrt sich Unterzeichneter den hochverehrten Bewohnern Bonn’s und Umgegend ergebenst anzuzeigen. Besonders mache auf eine grosse Ausstellung von Arrangements blühender und Blattpflanzen passend zu Weihnachts=Gescheuken etc. aufmerksam. Bouquets und Kräuze in lebenden wie immortellen Blumen. Einzelblumen wie: Camelien, Kosen, Velken, Maiblumen, Maiglöttchen stets vorräthig. Hochachtungsvoll Mich. Dresen Kunst-& Handelsgärtnerei, Baumschule Cölner Chaussee 69. 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Trauerstoffe Cachemire Qualität 1, doppeltbreit, reine Wolle Cachemire Qualität 2, doppeltbreit, reine Wolle Cachemire Qualität 3, doppeltbreit, reine Wolle Cachemire Qualität 4, doppeltbreit, reine Wolle Cachemire Qualität 5, doppeltbreit, reine Wolle Cachemire Qualität 6, doppeltbreit, reine Wolle Cachemire Qualität 7, doppeltbreit, reine Wolle ausschliesslich deutsche Erzeugnisse. 2 der Meter M..50 der Meter M. 1,70 der Meter M. 2,00 der Meter M. 2,40 der Meter M. 2,65 der Meter M..00 der Meter M..50 der Meter M. 4,20 der Meter M. 5,00 Cachemire Qualität 8, doppeltbreit, reine Wolle Cachemire Qualität 9, doppeltbreit, reine Wolle Cachemire Qualität 10, doppeltbreit, reine Wolle... der Meter M..00 Cachemire indienne, doppeltbreit, reine Wolle, der Meter M. 2,50, 3,00,.20 Cachemire d' Espagne, doppeltbreit, reine Wolle, der Meter.25, 3,.75,.75 Crépe Foulé, doppeltbreit, reine Wolle..... der Meter M. 3,00,.75 Satin Damasse, doppeltbreit, reine Wolle Schwarze u. farbige Seidenstoffe, Crefelder und Loner Fabrlkate, 56 Om. breit, Faille Occasion.........: der Meter M..60 56 Otm. breit Gros Haille..........: der Meter M..00 56 Otm. breit Fuille Cachemire der Meter M. 3,90 der Meter M..25,.25 Gr.8 60 Otm. breit Drap Cyclope, Garantie......: der Meter M..50 60 Oim. breit Drap Cyclope I“ Garantie.....: der Meter M..25 60 Otm. breit Drap Cachemire entra.....: der Meter M. 6,50 56 Otm. breit Merveilleug, reine Seide.....: der Meter M..50 56 Otm. breit Merveilleuge, Occasion......: der Meter M. 3,90 56 Otm. breit Merveilleuw Occasion 1e.....: der Meter M..85 56 Otm. breit Merveilleug super.......: der Meter M..00 56 Om; breit Merveikleug egkra.......: der Meter M..25 Farbige Failies und Merveilleun in allen dunkeln und hellen Farben vorräthig der Meter von Mark 3,50 bis Mark 6,00. Die geehrten Damen werden höfl gebeten, vorsiehende Marken hinsichtlich deren Qudlität und Preise mit von Paris bezogenen Mustern zu vergleichen und werden dieselben sinden, dass wir in jeder Beziehung mit den grossen Pariser Mode-Magazinen concurriren können. Abtheitung für Weisstrauren. Ein grosser Posten vorzüglich solider weisser Elsasser Hemdentuche ausgewaschen ohne jede Appretur, der Meter 40, 50, 55 und 65 Pfg. Gelegenheitskauf: 12.000 Meter Hemdentuche in Stücken von 18 bis 30 Meter, der Meter 50 Ptg. Mehrere hundert Fenster abgepasste englische Tüll-Gardinen, das Paar 5, 8, 10, 12, 15 bis 30 Mark. Gardinen vom Stück in allen Qualitäten und Preisen. Seidene Cachenez, Foulards, Fichus, Nagasakis und Lavalliéres, Chenillen-Tücher, Echarpes, Alpacca-, Cachemire- und seidene Schürzen leinene Taschentücher in grosser Auswahl zu bekannt billigen Preisen. Damen-Confections-Abtheitung. In derselben ist der Vorrath in allen Genres noch sehr gross, die Preise sind bei sämmtlichen Confections-Artikeln, um deren Verkauf sensbedingt vor Weih. nachten herbeinführen, gaus gessergesoöhnkich, bilig gestellf und empfehlen vir besonders: Winter-Paletots mit Peluche und Krimmergarnitur von#9 M. an bis 50 M. 9½3 Winter-Dolmans aus Tris, Peluche und Sammtbrocet von 48 M. an bis 175 M. Räder aus feinen reinwollonen Stoffen, gefüttertu. wattirt von 17 M. an bis 45 M. Räder aus Tuch, Peluche und Iris...... I: von 18 M. an bis 60 M un 890 A. /8/ Pelzräder.............. von 30 M. an bis 150 M Wiater-Dolwane u hug kludlelock, Mlitdlsalikiul biüh, von 70 K. an bs 125 N. 44 Regen-Paletots und Regen-Havelooks...... von S M. an bie. 50 N. Der gesammte Vorrath in Costumes, sowohl die einfachen als auch die eleganten, werden der vorgeschrittenen Saison wegen zur Hälfte des Originalpreises verkauft. Die Anfertigung von Promenaden-, Gesellschafts- und Ball-Toiletten wird wührend des Weihnachts-Ausverkaufs zu ermässigien Preisen übernommen. Trauer-Costumes werden innerhalb 24 Stunden geliefert. Winter-Paletots aus Sealskin und Iris..... von 17 M. an bis Winter-Paletots aus den feinsten Travers-Stoffen Winter-Dolmaus aus allen tuchartigen Stoffen von 30 M. an bis 75 M. 90 M von 18 M. an bis 80 M. Unterröcke und Morgenröcke aus Fix, Velours, Tuch, Gachemire und Atlas zu alen Preisen. Die sicherte Bürgschat für bilige und gute Bedienung bieten die Grundaltse unseres Hauses, welche seit dem Bestchen der Firma nur dahin gerichtet waren, nacch Möglichkeit die besten Waaren aus den renommirtesten Fabriken zu den billigsten Preisen in den Verkauf zu bringen.— Alle Artikel, welche keinen Beifall finden sollten, werden bereitwilligst sumgetauscht. Die Proise verstehen sich wahrend des Ausverkaus ohne jeden Rabatt. CLBRODER BATIS.