Nr. 260. Donnerstag, den 18. October. 1883. Abonnement: vierteljährlich nur 2 Mk. pracnumerande. Monats=Abonnemeuts. Tägliches Erscheinen. Samstag Auheften des Annoneen=Anzeigers an den Straßen=Ecken.— werden bis Mittags 12 Uhr gbeten. Sertiien Berichosfrche Nr.10. 0 Rheinische Landeszeitung. Nühr die Rchaston derantwortlicht 3. k. Cart ha us.— Druck und Verlag von 3. F. Cart ba 4 lokale 10 Pfennig, auswärtige 20 Pig. die einspaltige Petitzeile. Reclamen per Zeile 20 bis 50 Pig. Bei umfangreichem und österem Annoneiren entsprechender Rabatt. Größte Wirtung der Inserate bei stets# Beigender Auflage. Naonturem: für Venel, 3. J. Held, Jusrumentmmacher; Odereasl, Peter Ah; Godesberg, Th. Deg, Mart 84; Musendorf, J. Manschan: Agenluten! Vornheim, Gebr. Groß; Sechtem, Gottfr. pieck; Rbsberg, Aloys Esser; Hersel, I. Voosen, Nr. 107. Spedintun: Renitainstruste Nr 16. Politische Chronik. Deutschland. Berlin, 16. Okt.(Herr v. Bötticher,) welcher von seiner Reise durch Sachsen hier wieder eingetroffen ist, soll in den nächsten Tagen sich nach Friedrichsruhe begeben. —(Der deutsche Gesandte in Madrid, Graf Solms=Sonnenwalde,) hat sich zum Reichskanzler nach Friedrichsruhe begeben und wird demnächst auf seinen Posten nach Madrid zurückkehren. —(In unterrichteten Kreisen will man wissen,) daß von der Erhebung einer Anklage gegen den polnischen Dichter Kraszewski Abstand genommen werden wird, da das bisher in der Voruntersuchung gewonnene Material keinen Anhalt bietet, um eine Anklage gegen den greisen Dichter zu begründen. Wir geben diese Nachricht allerdings unter Reserve wieder. —(Laut einem Berliner Telegramm) sind die Bemühungen Mukhtar Paschas und Wettendorff Beys um Aufnahme der Türkei in die Tripelallianz erfolglos gewesen. Berlin, 16. Okt.(Ueber den Termin der Einberufung des Landtages) ist noch immer kein Beschluß gefaßt; doch erhält sich die sehr wahrscheinliche Annahme, daß der Beginn der Session in die Mitte November fallen wird. Auch das, was über die bevorstehenden Vorlagen bisher verlautet, bedarf noch sehr der Bestätigung; namentlich so weit es sich um Finanz= und Steuergesetze, sowie Verwaltungsgesetze aus dem Ressort des Herrn v. Puttkamer handelt. —(Dem Vernehmen der„Voss. Ztg." nach schließt die jetzt fertig gestellte SekundärbahnVorlage) mit einer Summe von rund 50 Millionen Mark ab. Die Provinzen participiren mit möglichster Gleichheit an den neuen Bahnbauten. Der größere Antheil dürfte aber doch auf den Westen entfallen, wo die Nothstandsdistrikte der Eifel eine besondere Fürsorge nöthig machten. Darüber, ob dem Landtage schon in dieser Session ein Entwurf, betreffend den schlesisch=märkischen Kanal zugehen wird, steht ein Beschluß noch aus. —(Nach einem Spezialbescheide des Ministers des Innern) vom 19. Juni d. J. ist der§ 46 der Gewerbeordnung dahin auszulegen, daß die Wittwe eines Gewerbetreibenden während des Wittwenstandes das Gewerbe ihres verstorbenen Ehemannes auf dessen Concession nicht nur durch einen qualisicirten Stellvertreter, sondern auch in eigener Person betreiben darf, sofern sie den Anforderungen entspricht, welche nach§ 45 der Gewerbeordnung an den Stellvertreter zu stellen sind. Breslau, 16. Okt.(Wie die„Breslauer Zeitung") schreibt, sind in den Stallungen eines Grundstücks der Klosterstraße gestern 3 Stück Rindvieh gefallen. Als Todesursache soll der telegraphisch herbeigerufene Professor Schütz von der Thierarzneischule zu Berlin die Rinderpest konstatirt haben. Der Breslauer Viehkrug ist abgesperrt. —(Als Beweis der Sympathie, mit welcher das vom Cultusministerium begründete Hygieine= museum) begrüßt wird, kann die Thatsache angeführt werden, daß fast von allen Ausstellern diejenigen Gegenstände, welche sich hierfür eignen, dem Museum kostenfrei überlassen worden sind. Die vom Minister für Bildung des Hygieinemuseums ernannte Kommission(Vorsitzender: Ministerialdirektor Greiff) ist bereits in voller Thätigkeit und übernimmt vom Schluß der Ausstellung an alle von den Ausstellern dem Museum überwiesene oder noch zu überweisenden Gegenstände. Dieselben werden vorläufig und bis die nöthigen Museumsräume bestimmt sind, gut verpackt in dem Ausstellungsgebäude verbleiben. Denjenigen Ausstellern, welche für die Ueberlassung ihrer Ausstellungsobjekte Bezahlung verlangen, ist von der Kommission der Bescheid zugegangen, daß dieselbe leider keine Mittel zum Ankauf von Gegenständen zur Verfügung habe und daher zu ihrem aufrichtigen Bedauern auf die Uebernahme der betreffenden Objekte verzichten müsse. —(Der in Dresden geplante Fackelzug zu Ehren Schilling's) nimmt immer größere Dimensionen an. Bereits jetzt haben sich 1000 Fackelträger gemeldet; man erwartet schließlich eine Theilnehmerzahl von 1200. Freiburg i. Br., 16. Okt. Professor Alban Stolz ist heute gestorben.(Er war geboren 1808 zu Brühl in Baden, wurde 1833 zum Priester geweiht, war von 1848—1880 Professor der Pastoraltheologie und Pädagogik in Freiburg. Außer seinem „Kalender für Zeit und Ewigkeit“, welcher seit 1843 bis zum Jahrgange 1884 erschienen ist und große Verbreitung gefunden hat, gab er viele kirchenpolitische und erbauliche Schriften heraus. Sein in weitesten Kreisen bekanntes Werk war„Spanisches für die gebildete Welt“, die Frucht einer Reise durch die pyrenäische Halbinsel.) München, 16. Okt.(Der Magistrat)genehmigte zum Bau des Künstlerhauses einen Zuschuß von 100,000., ferner die unentgeltliche Abgabe #s zu dem vom König bereits abgelassenen Bauplatz der alten Marburg gehörigen Terrains. Oesterreich=Ungarn. Wien, 15. Okt. Gestern überreichte eine Deputation der Stadt Wien dem kronprinzlichen Paare in Laxenburg das prächtige Taufgeschenk der Stadt Wien für die jüngstgeborene Prinzessin. Auf die Ansprache des Bürgermeisters antwortete der Kronprinz herzlich dankend; er sagte unter Anderem:„Ich schätze und liebe Wien, denn Wien ist meine Vaterstadt. Mein Herz und mein Sinn ist mit ihr verbunden, und so wird es immer sein!" Diese Worte erregen in der Bevölkerung Wiens natürlich große Freude und Befriedigung angesichts der jetzigen Verhältnisse. Wien, 15. Okt. Die Zahl der Einschreibungen an der Prager deutschen Universität überragen auch jetzt noch jene an der czechischen Universität.(Die alte deutsche Universität Prag wurde bekanntlich unter dem Taaffe'schen Regime den Czechen zu Liebe in eine deutsche und eine czechische Universität getheilt.) Wien, 16. Okt. Gestern wurden hier sieben Sozialisten, sämmtlich Schustergehilfen, verhaftet. In Schöneberg und Umgebung wurden neuerlich acht Sozialisten verhaftet.— Das berühmte Familienschloß des Fürsten Czartoryski in Sieniawa wurde durch Feuer vollständig zerstört. Die Gemäldesammlung, die Antiquitäten und das werthvolle Archiv wurden theilweise gerettet. Wien, 16. Okt. In Prag erschien eine altczechische Broschüre gegen Gregr. Dieselbe plaidirt für Erlernung der deutschen Sprache, weil Czechen ohne Deutsch nicht auskommen. Erwähnt sei übrigens, daß einer der schlimmsten czechischen Agitatoren früherer Zeit, der frühere Mit=Redakteur der„Politik“, der vielgenannte J. S. Skrejschowski, dieser Tage, 52 Jahre alt, in Prag gestorben ist. Agram, 16. Okt. Um 9 Uhr Vormittags wurden von den beiden Finanz=Gebäuden in Gegenwart des Regierungs=Kommissars, einer Kompagnie Militärs unter klingendem Spiel die doppelsprachigen Wappenschilder abgenommen und durch umschriftlose ersetzt. Frankreich. Paris, 16. Okt. Der Ministerrath nahm in seiner heutigen Vormittagssitzung den Antrag des Marineministers auf Errichtung eines aus 36 Mitgliedern bestehenden Oberkolonialraths an. — Das Gerücht von der Demission des Handelsministers wird in Regierungskreisen als unbegründet bezeichnet. Aus Paris. Der Herausgeber des„Antiprussien“ hat den Polizeipräfekten wegen willkürlicher Beschlagnahme seines Blattes und Einschüchterung der Träger und Verkäufer denuncirt. Von den Deputirten Obersavoyens wird eine Interpellation bezüglich der Neutralität Obersavoyens vorbereitet. Wie verlautet, eignen sich die Deputirten darin weder die in schweizer Journalen vertretene noch die der französischen Regierung zugeschriebene Auffassung an, sondern sie erklären, daß sie auf die Wohlthat der Neutralität nicht verzichten werden. Sie meinen indeß, der Schweiz stehe die Befugniß nicht zu, die Neutralität nach Belieben auszulegen, und knüpfen den Antrag daran, Frankreich und die Schweiz möchten sich untereinander über die Frage gänge wurden durch bloße Oktroi= und Steuerfragen hervorgerufen und trotz des Rufes:„Es lebe die Republik!“ ist man überzeugt, daß nur in den größern Städten Portugals, namentlich in Oporto, die Republik größeren Anhang hat. Rußland. Petersburg, 15. Okt. Die deutsche St. Petersburger Zeitung veröffentlicht ein Telegramm des Oberhauptmannsgerichts zu Hasenpoth in Kurland, nach welchem auf Grund von gerichtlichen Geständnissen der an dem Morde des Barons Nolde betheiligten Personen von einer durch den Vater eines verführten Mädchens verübten Rachethat keine Rede sei. Verschiedenen Blättern zufolge hätte sich ein junges Mädchen als Mörderin der Sarah Becker bekannt. Dadurch wird der gegen den früheren Polizeibeamten Mironowitsch bezüglich der Thäterschaft erhobene Verdacht nahezu beseitigt. Das Mädchen ist verhaftet und die Untersuchung eingeleitet. — Die„Deutsche St. Petersb. Ztg." verzeichnet das Gerücht, daß Loris=Melikow für einen hervorragenden Posten im Ressort des Kriegsministeriums designirt sei. Man sollte meinen, daß man den früheren Dictator von Rußland doch nur zum Chef eines Ressorts, in diesem Falle also zum Kriegsminister machen könnte. Dann wäre also der Rücktritt Wannowski's trotz alledem und alledem in Aussicht genommen? Orient. Konstantinopel, 15. Okt. Auf der Insel Chios hat ein starkes Erdbeben stattgefunden, welches —10 Sekunden dauerte. Mehrere Häuser sind eingestürzt und eine Anzahl von Personen verletzt worden. Auf der Insel herrscht große Bestürzung. Auch in Syra, in den Dardanellen, in Smyrna und Avalik ist das Erdbeben wahrgenommen worden. Letztere Stadt ist erheblich beschädigt. Mehrere Personen sind daselbst ums Leben gekommen. — In der Türkei findet das Vorgehen des Fürsten von Bulgarien gegen seine russischen Bedränger Anklang. Das Konstantinopeler Blatt„Turquie“ sagt:„Wir theilen durchaus nicht die Besorgnisse des„Journal de St. Petersbourg", und es kostet uns einige Mühe, uns dieselden zu erklären. Fürst Alexander ist vor Allem Fürst von Bulgarien und Chef der Regierung des Fürstenthums unter der hohen Suzeränetät Sr. Majestät des Sultans. Er hat den Willen, mit dem Lande zu regieren, und indem er so in offenkundiger Weise die Loyal tät seines Charakters darlegt, folgt er dem Wege der Vernunft und der Logik.“ Afrika. — Nach einem Berichte des Korrespondenten der „Daily News“ bei der egyptischen Expedition im Sudan verursacht der Mangel an Wasser große Befürchtungen. Aus Durban wird der„Times“ gemeldet, daß Usibepu die letzten noch übrig gebliebenen Anhänger Ketschwayo's, den Stamm der Bapulusini, geschlaverständigen. — Die radikalen Blätter von Paris konstatiren mit Befriedigung, daß Jules Ferry bei der Einfahrt in Rouen mit Rusen:„Vive Thibaudin!“ empfangen worden sei. Von den ministeriellen Blättern wird dies dahin richtig gestellt, daß an zwei Punkten von dem radikalen Komitee in Rouen ein Dutzend Arbeiter aufgestellt war, welche diesen Ruf ertönen ließen. Die Banketrede Jules Ferry's wird von der Oppositionspresse heftig kritisirt und wird behauptet, daß der Konseilpräsident darin seine despotischen Gelüste enthüllt habe. Italien. — Nach dem 20. ds. soll, wie sich das„B..“ telegraphiren läßt, in Neapel eine Konferenz zwischen dem deutschen Botschafter Herrn v. Keudell, dem österreichischen Botschafter Herrn v. Ludolf und dem italienischen Minister des Aeußern Herrn Mancini stattfinden. Auf der Konferenz sollen Mittheilungen über die Salzburger Zusammenkunft zwischen dem Grafen Kalnoky und dem Fürsten Bismarck erfolgen — Viktor Emanuels Leiche wird demnächst aus ihrer provisorischen Grust in das Centrum der Pantheonrotunde gebracht werden. Der Unterrichtsminister Baccelli hat den Bildhauer Monteverde beauftragt, einen Entwurf für das dort zu errichtende Grabmal vorzulegen. Spanien. — Maiquis Vega de Armijo ließ vor seinem Rücktritt den ausländischen Vertretern Spaniens eine Depesche über den Pariser Zwischenfall zugehen. — Das Organ Zorilla's,„Porrenir“, dementirt das Gerücht, daß Zorilla den Winter über in Genua zubringen werde. Portugal. Madrid, 16. Okt. Dreitausend portugiesische Bauern aus der Gegend von Valeusa do Minho revoltirten unter dem Rufe:„Es lebe die Republik!“ Das Militär schritt ein und unterdrückte den Aufstand. Mehrere Soldaten und Bauern wurden verwundet..... Sauu uin — Dem Bauernaufstand in Porrugal wird in Madrid nur geringe Bedeutung beigelegt; die VorEine Grenzfrage. Die Pariser Vorgänge, die sich daraus entwickelnpolitischen Wirren, die spanische Kabinetkrise und dere Angelegenheiten der großen Politik haben in letzten 14 Tagen so vollständig das politische iteresse in Anspruch genommen, daß ein ZwischenU ziemlich unbeachtet vorübergegangen ist, bei dem Schweiz und Frankreich miteinander betheiligt id. Es handelt sich um gewisse Vorarbeiten zur jlegung von Befestigungsarbeiten an der nordooyischen Grenze, durch welche die Schweizer sich ihrer Neutralität bedroht glauben. Außerdem iben bei den jüngsten französischen Manövern Trupn das schweizerische Gebiet betreten und dort ihre ebungen abgehalten; ebenfalls eine grobe Verletzung bestehenden völkerrechtlichen Verträge. Nach Arel 92 der Wiener Kongreßakte von 1815 soll nämch Nordsavoyen, welches damals zum Königreich ardinien gehörte und erst später in Folge des Friens von Villafranca in den französischen Besitz überng(1859), in die schweizerische Neutralität mitibegriffen sein und auch heute noch, trotz des eberganges an Frankreich, in diesem völkerrechtlichen erhältnisse verharren. Die Schweizer legen auf esen Punkt mit Recht großen Werth, weil es ihnen ne gewisse Bürgschaft gegen französische Okkupaonsgelüste gewährt, und wachen deßhalb mit ängstcher Sorge über die Unantastbarkeit dieses Ausahmezustandes. Von französischer Seite geht man on der Ansicht aus, daß diese Klausel des Wiener songresses damals im Interesse des Königs von sardinien geschaffen worden sei und daß es ihm zw. seinen Rechtsnachfolgern zustehe, auf die Wohlzat derselben zu verzichten. Darauf wird von hweizerischer Seite entgegnet, daß die Neutralitätsausel auch im Interesse der Schweiz geschaffen woren sei, deren ganze völkerrechtliche Stellung sich uf die Festsetzungen der Wiener Kongreßakte grünet. Sie habe deshalb ein vollbegründetes Recht, uf die Integrität dieser Festsetzungen zu drinen. Alle Vorstellungen, welche die Schweiz isher beim französischen Kabinet erheben ließ, ind auf eine starre Ablehnung gestoßen. Die Frauzosen behaupten, daß die Nationalitätsklausel unter den veränderten Verhältnissen nicht mehr haltbar sei, sondern einer Revision bezüglich Abänderung bedürfe. So stehen sich bis jetzt die Meinungen der beiden Staaten schroff gegenüber. Die Schweiz wird ebenso wenig in ihren Forderungen zurückweichen, wie dies Frankreich zu thuen gesonnen ist. Falls nicht inzwischen eine Vermittelung gelingt, wird die Angelegenheit, die sich vorläufig noch im Stadium des nichtamtlichen Meinungsaustausches befindet, zur regelrechten diplomatischen Behandlung gelangen, und in diesem Falle allerdings nicht nur die beiden zunächst betheiligten Staaten, sondern alle Unterzeichner der Wiener Kongreßakte angehen. Einstweilen hat sie unter den Schweizern eine heftige Erbitterung gegen die französische Republik hervorgerufen, die mit jedem Tage wächst und sich zunächst in der sehr gereizten Haltung der schweizerischen Blätter wiederspiegelt. Dieselben sprechen die Hoffnung aus, daß das übrige Europn eine so krasse Rechtsverletzung nicht ruhig geschehen lassen werde.— Der Schweizer Bundesrath hat übrigens, wie der„Post“ geschrieben wird, zu dem Fall der sogenannten Befestigung des Berges Vuache in Savoyen durch die Franzosen noch keine Stellung nehmen können, da die Mitglieder der Kriegerschaft, bestehend aus den 7 Ministern der Bundesregierung, noch nicht vollzählig beisammen waren. Seit wenigen Tagen ist dies der Fell. Nach objektiver Erwägung, die nicht ohne eingehendes Studium von Aktensammlungen u. a. des Wiener Kongresses stattfinden kann, wird der Bundesrath die erforoerlichen Schritte thun. Es ist jedoch anzunehmen, daß dieselben sich zuvörderst in der Form einer Anfrage halten und nicht, wie von verschiedenen Seiten bereits gemeldet wurde, als eine energische Note ins Leben treten werden.(T..) Neueste Nachrichten. Madrid, 16. Okt. Die Kortes werden zunächst die Militärreform, sodann die Ecweiterung des Stimmrechts und die Wiedereinführung der Civilehe berathen. London, 16. Okt. Aus der Kapstadt wird gemeldet, daß der König Cetewayo sich dem englischen Residenten gestellt habe und sich gegenwärtig in Natal befindet. Petersburg, 16. Okt. Bezüglich der neulichen Anhaltung eines britischen Schiffes bei Wladiwostock konstatirt das„Journal de St. Petersbourg", die amerikanische Gesellschaft Kutchison besitze seit 1881 das ausschließliche Monopol auf die KommandantenInsel und Umgegend; anderen Schiffen sei daselbst der Fischfang nur mit Erlaubniß des Generalgouverneurs von Ostsibirien gestattet. Dies sei 1842 in San Francisco und den japanischen Häfen durch die russischen Konsuln veröffentlicht worden und die Beschlagnahme des britischen Schiffes sei daher gesetzlich. Die Angelegenheit gelange demnächst vor das kompetente Gericht. Alexandrien, 16. Okt. Die deutsche Cholerakommission begab sich nach Kairo und wird in etwa 10 Tagen nach Indien abreisen. Newyork, 16. Ott. Die beantragte Aenderung der Verfassung des Staates Ohio wegen des Verbotes des Verkaufs alkoholischer Getränke ist mit einer Majorität von 75,000 Stimmen definitiv abgelehnt worden. Lokales. Vom 20. Okt. an wird bei dem kaiserlichen Postamt in Bonn ununterbrochener Telegraphendienst eingerichtet werden. Demgemäß können von dem genannten Zeitpunkt ab in Bonn auch während der Nacht Telegramme aufgegeben werden; die in Bonn Nachts ankommenden Telegramme werden unverzüglich zur Bestellung gelangen. X Heute Morgen machte die Polizei einen guten Fang. Ein gefährliches Individuum, ein ca. 26jähriger Mann aus Rüngsdorf bei Godesberg, trieb sich in letzter Zeit hier bettelnd herum und hegte man Verdacht, daß er Einbrüche verübe. Diesen Morgen kurz nach 9 Uhr traf ihn Herr Polizeisergeant Bock auf der Achterstraße und arretirte ihn mit Hilfe eines Dienstmannes unter großem Volksauflauf. Der Mensch soll eine Reihe von Einbrüchen verübt haben, u. A. einen solchen auf der Weberstraße. § Ein Rheinlachs im stattlichen Gewichte von 42 Pfund wurde lebend in der Sieg gefangen und befindet sich im Besitze des Herrn Fisch= und Delikatessenhändlers Peter Brenner dahier. □ Heute Morgen hatte ein Fuhrknecht das Malheur, als er in der Nähe des Güterbahnhofes die Räder seines Fuhrwerkes einschmieren wollte, daß ihm der Hebebaum auf den Fuß fiel und denselben schwer verletzte. Der Verwundete mußte in die Klinik verbracht werden. X Im Hofgarten riß gestern Nachmittag zwischen 5 und halb 6 Uhr der Wind einen starken Ast vom Baume, gerade als ein Mädchen mit einem Kinde und ein älterer Herr vorbeipassirten. Ein paar Sekunden früher und sie wären getroffen worden. Der Herr wurde gestreift und kam mit einer leichten Schramme davon. Bei der jetzigen stürmischen Jahreszeit sei darauf aufmerksam gemacht, bei Spaziergängen im Hofgarten die nbthige Vorsicht zu beobachten. 9 Eine Programmreise ohne Programm. Bonn, 16. Okt. 1888. Kw. Rouen und Havre sind wie zu Gambettas Zeiten wieder in Aller Munde. Jules Ferry hat seinen sel. Herrn und Meister kopirt, nebenbei auch Napoleon III., dessen exkaiserliche Salonwagen er in gewohnter Bescheidenheit benutzte, ähnlich wie andere Leute Fremdwörter. An Pomp fehlte es wahrlich nicht, Militär und besterutes oder vielmehr bekreuztes(Ehrenlegion) Gefolge umgaben den Minister in beiden Städten und wohin er sonst die Schritte richtete, wie ein glänzender Kometenschweif den oft sehr unbedeutenden Kern. Herr Ferry ist nicht bloß im Besitze eines schönen Backenbarts, sondern auch einer ausgezeichneten Zunge, die in puncto Beredtsamkeit wahrhaft feinschmeckerisch ausgebildet ist und der es nebenbei nicht am nöthigen Giste fehlt, vom Salz ganz abgesehen. Dementsprechend flossen einerseits die Worte gleich Honig von den Lippen, soweit von den„Freiheiten des Volkes", den„Errungenschaften der großen Revolution",„von der zukünstigen Generation", den„Idealen des Unterrichts", dem„Lichte der Arbeit und Freiheit", von den„praktischen, klugen, gemäßigten Männern" 2c. die Sprache war. Es schmeichelte und kitzelte sowohl die Kleinbourgeois und Epiciers als die geehrten Herrn Proletarier, ein paar unverbesserliche oder, Ferry'sch ausgedrückt,„unwissende“ Hafenarbeiter ausgenommen, welche in ihrer„Gedankenlosigkeit“ Herrn Thibaudin hochleben ließen. Die reichen Industriellen und Rheder bildeten die stummen Zuhörer oder nickten verständnißinnig zu jedem Worte Beifall wie die NippPagoden, denen man einen Stoß gegeben. Sobald aber die Rede auf die Intransigenten und die Radikalen überhaupt gelangte, verwandelte sich der Honig, hui, in gährend Drachengift.„Gedankenlose unwissende Menge“,„die nicht weiß, was sie thut“,(eine Variation der Gambetta'schen trunkenen Sklaven,)„Beschimpfungen, Verleumdungen",„Ignoranten“, Misérables, die bekämpft werden müssen", das sind so einige Redensarten, mit denen der Bruch mit den Radikalen besiegelt wurde. Betonte er doch aus drücklich in einer der vielen Sermone die Kluft zwischen Intransigenten und Regierung. Daneben läuft, was die Ferry'sche Aalnatur kennzeichnet, starke Lobhudelei Greoys, der, nachdem nun Monsieur le Gendre glücklich aus dem Elysee hinausbekomplimentirt, ungefähr behandelt wird wie ein mürb gewordener Schwiegervater. Herr Grevy, der sich seinem Gast, dem Ulanenkönig, gegenüber so taktvoll benommen, wird als ein förmliches Muster von „Würde" und„klarer Majestät"(höchst unklar ausgedrückt) gefeiert, der„Alles wieder gut zu machen weiß.“ Herrn Ferry gegenüber scheint das allerdings der Fall. Vom alten Washington erzählt man, daß er in seinem Leben einen einzigen Witz gerissen. Herr Ferry scheint auf dem Gebiet der unfreiwilligen Witze Streifzüge zu machen, denn Grevy wird nicht wissen, was er auf diesen enthusiastischen Dithyrambus betreffs seines seinen Taktgesühls erwidern soll. Der Ministerpräsident hat viel gesprochen, aber wenig versprochen. Es war viel vom Kampf und Widerstand gegen die Rothen die Rede, von Zulunft und Freiheit, aber vergebens sucht man nach Andeutungen über sein wirkliches Regierungsprogramm. Wahrscheinlich findet er dasselbe im Schlaf und verläßt sich auf höhere Eingebungen. Sarkastiker der Linken murmeln, daß die letztern von— den Orleans kommen. In der That ist Ferry durch sein beredtes Schweigen selbst daran schuld, wenn die Gegner seine Absichten verdächtigen. Unwillkütlich erhält man das Gefühl, daß hinter dem Schwall schöner Phrasen schlimme Gedanken lauern oder gar das leere Nichts verborgen. Die fluchtigen Reise=Reden sind natürlich in erster Linie an die Kammern adressirt. In wenigen Tagen treten diese zusammen, und es gilt, eine„feste Majorität“ zu bilden. Ein genaues Programm würde leicht bei Vielen auf Widerspruch stoßen, während mit den allgemeinen Redensarten man sich weder die Hände bindet, noch sonstwie engagirt. Vermehrt wird das Mißtrauen wider Ferry durch seine Aeußerung,„die monarchische Gefahr existire nicht mehr". Wahrlich, ein seltsamer Ausspruch im selben Augenblick, wo durch den Tod Chambords die Reihen der Royalisten sich zu einer einzigen Phalanx geschlossen und selbst viele seitherige Bonapartisten, ja„gemäßigte“ Republikaner, von der Börse und der Großindustrie ganz abgesehen, im Begriffe stehen, Ueberläufer zu den Orleans zu werden. Um so kurioser lautet das Orakel, wenn man es mit einem frühern geflügelten Worte Feriys vergleicht, daß nämlich die Republik keinerlei Aussichten habe, Allianzen— zur Revauche zu gewinnen. Es ist also nur Dreierlei möglich: Entweder ist das erste Diktum ein Falsum, Heuchelei, oder Ferry hat die Revanche=Absichten definitiv aufgegeben oder lebt er der stillen optimistischen Hoffnung, die französische Republik könne„allein“ ohne fremde Beihülfe mit uns Deutschen fertig werden. Dagegen scheint der Ministerpräsident bezüglich der „Rothen“ sehr„schwarz“ in die Zukunft zu schauen, da er hactnäckig„der von den Intransigenten drohenden Gefahr" die Nothwendigkeit der„Vereinigung aller Republikaner“ entgegensetzt. Das„rothe Gespenst“ scheint also auch unter der Republik an die Wand gemalt zu werden, sobald man es braucht. Unbefangene meinen umgekehrt, daß noch nie seit Niederwerfung der Commune die Rothen so ohnmächtig gewesen, wie gerade jetzt. Sieht man von den unvermeidlichen Pariser Schimpfblättern ab. so scheint seit dem Verschwinden der bekannten Michel jede einheitliche äußere Organisation zu fehlen und die Zwietracht in den Reihen der Unversöhnlichen ihre Orgien zu feiern. Vielleicht, wirft man ein, kann Herr Ferry von der hohen Warte seines Ministerpostens Dinge gewahr werden, welche den Augen der großen Menge entgehen. Eine geheime Organisation kann an die Stelle der offenen getreten, die Soldaten können im radikalen Sinne während des Thibaudin'schen Regimes bearbeitet, periculum in mora sein. Aber, aufrichtig gestanden, scheint das wahr? Sprechen die bekannt gewordenen Thatsachen hierfür? Ferry erklärt die Orleans für ungefährlich, die Rudikalen für staatsgefährlich. Andere Leute haben die umgekehrte Meinung. Während der Redner von Rouen=Havre die Orleans mit einer flüchtigen, beruhigenden Erwähnung abthut, gibt er, außer wenigen Schlagwörtern, die meistens in der„Unterrichtfrage“ wurzeln, keinerlei Heilmittel gegen das rothe Fieber an. Er droht, aber belehrt und beweist nicht. Er schürt den Ingrimm der gegnerischen Partei, ohne die Mittel anzudeuten, diesen zu löschen. So sind seine Reden pomphaft, aber nicht staatsmännisch; statt zu beschwichtigen, gießen sie Oel in's Feuer des republikanischen Heerlagers. Fortau theilt sich dasselbe in zwei Hälften: die Ferrysten und die Rothen. Es ist richtig: es gehörte ein gewisser Muth hierzu, sich rücksichtslos als Feind der Letztern zu bekeunen und sich oadurch als Zielscheibe von deren Angriffen hinzustellen. Insofern ist die Situation geklärt, die Rothen wissen nun, woran sie mit ihm und er mit ihnen ist. Der Streit wird heftiger wie je entbrennen und voraussichtlich, wenn die Radikalen in der Kammer unterliegen, von da auf die Straße und in die Volksversammlungen getragen werden; die Anhänger der Ferry'schen Republik wollen gebieten, die der radikalen sollen gehorchen. Den Vortheil aus diesen inneren Kämpfen ziehen aber wiederum nur— die Orleans, welche mit verschränkten Armen zuschauen, wie Ferry das travailler pour le roir de Prusse zu ihren Gunsten besorgt. Er glaubt seiner Sache sicher zu sein, der neue schneidige Kriegsminister soll ihm helfen, die Crapüle zu bändigen, im Parlament hofft er schon selbst den Clemenceaux 2c. durch seine Suada und ferme Majorität ein Schloß vor den Mund zu legen. Aber wenn er sich nur nicht verrechnet, auf daß nicht eines schönen Tages, von den rothen Querstrichen abgesehen,„seine" Deputirten, sobald Herr Grevy gesetzlich abtritt, in ihrer Ordnungswuty den Herzog von Aumale auf den Präsidentenstuhl setzen, und Herr Ferry sich wehmüthig sagen muß:„'ai travaillé pour le comte de Paris— und dessen Minister.“ Was in aller Welt soll darum diese Programmreise ohne Programm-Nummern, dieses Drohen mit dem Popanz einer Gefahr, ohne die Mittel anzugeben, wie man das radikale Gevögel in respektvoller Entfernung von der StaatsSeitung bat. Rheinisch=Westfälische Chrouik. Bonn. Die Wetterpropheten verkünden heuer einen frühen und strengen Winter, weßhalb wir die Hausfrauen ermahnen, rechtzeitig ihre Wintervorräthe einzulegen, besonders Kartoffeln, die nicht viel Kälte vertragen können. Man will beobachtet haben, daß nach einem obstreifen Herbste steis ein baldiger strenger Winter folgte. Die untrüglichsten Bauernregeln, die sich auf den Winter beziehen, bestätigen die Erfahrung:„Sind um Jakobi die Tage warm, giebts im Winter früh Kälte und Harm;„Fallin die Escheln vor Michaeli ab, kommt der Winter in schnellem Trab;“„Wenn der Eichbaum lange sein Laub behält, folgt im Winter strenge Kält.“ Wie von zuverlässiger Seite mitgetheilt wird, wurden die mit den Vorarbeiten für den Bau der Eisenbahnlinie Ahrweiler=Adenau beschäf tigten Beamten am 15. d. auf telegraphischem Wege nach Köln zurückbeordert. Bei dem Verkause der Trauben der Pfarrgemeinden Altenahr wurden die rothen zu 36 Pfg. und die weißen zu 19½ Pfg. per Pfund verkauft. Aus St. Goar. Am 15. d. Vormittags zwischen 11 und 12 Uhr ist auf der Köln=Mainzer Provinzialstraße zwischen dem zweiten und dritten Tunnel der linksrheinischen Eisenbahn ein sehr bedauernswerthes Unglück vorgekommen. Der Besitzer eines einspännigen Fuhrwerks mit dem Namen Karbach aus St. Goar hatte eine Kohlenladung an dem Eisenbahnwärtershäuschen abgeladen, war auf der Rückfahrt begriffen und setzte sich in etwas leichtsinniger Weise auf die Deichselscheere. Plötzlich sauste der um die vorgenannte Zeit kommende Eisenbahnschnellzug, auf der Bergfahrt nach Mainz begriffen, an dem Fuhrwerk vorbei, das Pferd, ein alter Masick, obschon an die Eisenbahnzüge gewöhnt, scheute in Folge des an der betreffenden Stelle ertönenden grellen Lokomotivpfiffes, sodaß der Fuhrmann in Folge des Scheusatzes des Pferdes herunterfiel, unglücklicher Weise unter das Rad gerieth und den Kopf zerdrückt bekam, was den sofortigen Tod herbeiführte. Aus Rüdesheim schreibt man dem„Rhein. Courr.":„Sönderop u. Cie. haben der hiesigen Gemeinde 100,000 Mark zu Gunsten der Stadtkasse gegen Ertheilung der Concession zur Erbauung der Zahnradbahn auf den Niederwald angeboten. Glaubwürdiger Mittheilung zufolge hat Heir Oberbürgermeister v. Weise zu Aachen sein Entlassungsgesuch aus Gesundheitsrücksichten eingereicht. Dasselbe ist in der Stadtverordnetensitzung vom 16.d. zur Verlesung gekomaen. Herr v. Weise war seit längerer Zeit genöthigt, sich von auen Geschäften zurückzuziehen, da sein Sehvermögen sehr geschwächt ist. Die Nachricht, daß der Gouverneur der Festung Köln, Generallieutnant v. Ziemietzky, seinen Abschied eingereicht und bereits die Stadt verlassen habe, bestätigt sich. Die Geschäfte des Gouverneurs, als dessen Nachfolger v. Thiele, ein jüngerer Bruder des Kommandirenden des 8. Armeekorps, genannt wird, werden, wie gestern bereits mitgetheilt, von dem Kommandanten wahrgenommen, Am Samstag fard man in einem Schlafzimmer des dritten Stockwerks eines Hauses an der Brückenstraße in Köln auf der Fensterbank, um einen Blumentopf geringelt, eine ungefähr einen Meter lange Schlange. Sie wurde mittelst eines Stockes auf den Hof hinabgeworfen, wo man sie vorläufig in einen Kasten brachte. Am Abend wurde sie nach dem Zoologischen Garten geschafft, wo man in ihr eine Ringelnatter erkannte. Wie die Schlange an diesen Ort gelangt ist, ist noch nicht aufgeklärt. Am 17. d. wird vor der Strafkammer zu Köln nochmals der Prozeß gegen den früheren Verwalter des Kölner Munizipal= und Polizeigefängnisses Joh. Berger sowie dessen Frau verhandelt werden. Aus Köln. Bisher wurden die in der Nähe des Gürzenich liegenden Straßen„die Bier=Insel" genannt. Diese Bier=Insel kann sich aber, was die Zahl der Wein=, Bier= und Branntwein=Schänken anbelangt, mit der Strecke von der Pauluswache über Marzellenstraße bis zur Stolkgasse nicht messen. Auf diesem Fleckchen Erde liegen auf einer Aus dehnung von 225 Schritten nicht weniger als siebenzehn Wirthschaften! Prof. August Siegert, einer der hervorragendsten Genremaler zu Düsseldorf, ist am Mittwoch, 13. ., wie der„Düsseld. Anz.“ hört, an den Folgen einer Blutvergiftung gestorben. Geboren am 5. März 1820 zu Neuwied, war August Siegert 1835—1846 Schüler der dortigen Kunst=Akademie unter Th. Hildebrandt und W. v. Schadow, ging dann für kurze Zeit nach Antwerpen, reiste nach Paris und Holland und später nach München. 1848 kehrte er in seine Vaterstadt zurück, malte eine Zeit lang Portraits und nahm 1851 seinen Wohnsitz in Düsseldorf. Er verarbeitete zwar anfangs historische Stoffe, wandte sich dann aber dem gemüthlichen Genre zu und schuf hierin eine Reihe von Bildern sehr anziehenden Inhalts und meisterhafter Technik, großentheils durch Nachbildungen sehr bekannt g# worden sind. Prof. August Siegert war Mitglied der Akademie in Amsterdam und seit 1872 Professor. Ein Dachdeckergeselle von Elberfeld gerieth am 14. d. Abends in der Kölnerstraße mit einem Bekannten in Wortwechsel und bedrohte denselben zuletzt mit einem Revolver. Nachdem sich der Bekannte einige Schritte entfernt, feuerte der Dachdecker den Revolver ab und traf einen anderen des Weges gehenden Mann in den linken Unterschenkel. Der Verletzte wurde in das Krankenhaus gebracht, der Thäter sofort verhaftet. Aus Worringen. Die diesjährige Kartoffelernte kann mit Recht eine gute genannt werden, wie die Nachrichten von allen Seiten bekunden. Besonders reich ist dieses Jahr an ungewöhnlich großen Exemplaren. So hat auch ein hiesiger Geschäftsmann, Theodor Lutz, eine Kartoffel von 1800 Gramm oder stark 3½ Pfund im Schaufenster zur Ansicht ausgestellt. Am 15. d. Morgens wurde in einem Crefelder Fabrikgeschäft ein junges Mädchen von dem in der gleichen Fabrik beschäftigten Bandwirker Grobben mittelst eines Küchenmessers erstochen. Der Thäter wurde verhaftet und gestand. Die Ermordete ist die Tochter dortiger achtbarer Eltern, war schon seit 9 Jahren in dem Fabrikgeschäst thätig und erfreute sich eines matellosen Rufes. Vor dem Schwurgericht zu Essen wurde am 15. ein Fall verhandelt, der seiner Zeit in weiten Kreisen großes Aufsehen erregt hat, nämlich die Beraubung des Oekonomen A. Löwenstein in Ueberruhr durch drei vermummte Strolche. Angeklagt waren: der Tagelöhner Joh. Gördner, gebürtig aus Kranenburg bei Cleve, der Winkelschreiber Georg Dey und der Stuhlflechter Ludwig Schulte aus Wattenscheid. Die Angeklagten haben sämmtlich schon Vorbestrafungen erlitten. Sie wurden der räuberischen Erpressung für schuldig erklärt. Das Urtheil lautete für jeden der Angeklagten auf zehn Jahre Zuchthaus. Aus Wesel ist seit einigen Tagen ein Brennereibesitzer spurlos verschwunden, und, wie es sich herausgestellt hat, ist der Konkurs über ihn ausgebrochen. Die Passiven belaufen sich auf viele tausende von Mark. U. a. haben auch die städtische Sparkasse, sowie ein Gerichtsvollzieher, welcher aus Gutmüthigkeit eine Pfändung von ca. 3000 M. bei dem Bankerottier verschoben hatte, schweren Schaden zu leiden. Kürzlich sand der Sohn eines Postbeamten zu Dortmund bei einer Reise in der Nähe von Bingen einen eigenthümlichen Erdklumpen. Beim Zerschlagen desselben fand sich in ihm eine alte römische Münze vor. Die Untersuchung hat laut der„N. W. Volksztg. ergeben, daß dieselbe im Jahre 140 n. Chr. G. unter der Regierung des römischen Kaisers Antonius Pius, dessen Brustbild sie auch zeigt, geprägt worden, auf der Rückseite befindet sich die Figur einer tömischen Gottheit mit emporgestrecktem Arm. Die Stadt Münster hat ein werthvolles Geschenk, Tetburg's berühmtes Gemälde„Friedensschluß zu Münster", von Herrn Stadtrath Ficker erhalten. Ein gleiches Bild des Künstlers aus der Demidow'schen Sammlung wurde vor mehreren Jahren um 27,000 Frks. erstanden. Bunte Tageschronik. (Aus Kassel.) Die ohne Unterlaß im Publikum und in der Presse scharf gerügte Unvorsichtigkeit, ja Gleichgiltigkeit im Gebrauche von Schußwaffen, die schon manches blühende Menschenleben vernichtet hat, fordert immer und immer wieder neue Opfer. In dem Dorfe Körte bei Melsungen begab sich dieser Tage der Försterlehrling Müller, ein junger, in Handhabung der Waffen noch unerfahrener Mann, in Begleitung eines ebenfalls wenig jagdkundigen Ortseinwohners auf die Jagd. Beide Nimrode durchstreifen das Feld lärgere Zeit vergeblich, endlich geht ein Volk Hühner in Schußweite auf. Müller zielt— ein Schuß kracht— doch, o Schrecken! ein gellender Aufschrei, und ein junges Mädchen von 13 bis 14 Jahren stürzt schwerverletzt zusammen. Ein Schrotkorn des unglücklichen Schusses hatte die Stirn getroffen, mehrere andere die Lunge durchbohrt. Den tödtlichen Schrecken des Jägers kann man sich denken. Das Mädchen war in geDer Fluch der Roman aus dem Englischen von M. Fischer. 1. Kapitel. „Jessie, dies ist meine Schwester Margarethe. Ich bin überzeugt, Ihr werdet Euch gegenseitig lieben. Sie war mir stets eine gütige, liebevolle Schwester und Du wirst sie um meinetwillen lieben. Willst Du, Jessie?“ Des Mannes Stimme bebte, als er diese Bitte an die beiden Frauen richtete, welche ihm die theuersten Wesen auf Erden waren. „Liebe Schwester Margareihe,“ sagte die junge Frau gefühlvoll,„wir werden mit einander glücklich sein!“ Still, mit eisiger Zurückhaltung nahm Margarethe Eller die ausgestreckte Hand der zarten, mädchenhaften Frau, welche sie als die unrechtmäßige Verdrängerin aus ihren Rechten, als Herrin über das Herz und Heim ihres Bruders betrachtete. Fünf Jahre la g hatte sie als unumschränkte Herrin in diesem großen Hause gelebt, wohin ihr Bruder sie an einem stürmischen Abeno gebracht hatte, ihr kleines Kind an der Brust. Und nun sollte sie einem anderen Wesen den so lange innegehabten Platz räumen! Margarethe war stets ein eigenwilliges und eigensinniges Mädchen gewesen und hatte Franz Eler geheirathet, allem Ruth, allen Bitten und Befehlen ihres Bruders Trotz entgegensetzend. Bitter mußte sie die Thorheu bereuen; denn der Mann ihrer Wahl, um dessentwillen sie das edle Herz ihres einzigen Bruders so tief gekränkt, kam auf der Bahn des Lasters, welche er schon vor ihrer Vermählung gewandelt hatte, schnell zu Ende. Nach zwei Jahren, gerade an ihrem Hochzeitstag, wurde er bei einer Rauferei schwer verwundet und starb kurz darauf, seinem Weib und Kinde nur Schmach und Armuth als Erbtheil hinterlossend. Margarethens Trotz hatte sie von jeder Mittheilung an ihren Bruder zurückgehalten, doch als die Ursache ihres Unglücks aus dem Wege geräumt war, schrieb sie, ihm ihre bedauernswerthe Lage schildernd und seine Hülfe erbittend. Philipp Grayling reiste sofort zu seiner Schwester und brachte sie und ihren kleinen Knaben in sein Haus. Welchen Kummer ihm auch ihre Heirath bereitet hatte, er senkte seinen Verdruß mit dem Andenken an den Unwürdigen in das Grab und verschwendete an seine Schwester den Reichthum eines liebenden Herzens, in seiner edlen Weise stets bemüht, sie fühlen zu lassen, daß sein Heim ihr eigenes im vollen Sinne des Wortes sei.— Margarethens schein are Liebe für ihren Bruder und ihr Streben für dessen Behagen und Wohlergehen waren nur die Früchte ihrer egoistischen Natur. Sie hatte versucht, sich für sein Glück unentbehrlich zu machen und sein Leben so vollständig auszufüllen, daß er nie daran denken würde, einem anderen Wesen einen höheren Platz in seiner Liebe einzuräumen, als den, welchen sie besaß. Philipp Grayling war um einige Jahre älter als seine Schwester, und da er in seiner Jugend sich keine Lebensgefährtin gesucht hatte, war sie überzeugt, daß Grayling Grange auf ihren Sohn übergehen würde, den sie als den einzigen, rechtmäßigen Ecben dieser Besitzung betrachtete. Nun hatte er sie davon in Kenntniß gesetzt, daß er sich sein Heim mit einem holdseliger jungen Weibe schmücken würde und Margarethe schwor, dieses zu verderben, denn sie wollte in ihren egotstischen Adsichten nicht gestört werden, wollte Grayling Grange ihrem Sohne erhalten; und als das junge Weib, deren kindlich säße Gesichtszüge die Unschuld ihres Herzens verriethen, zum ersten Male den Fuß in ihr neues Heim gesetzt hatte, fühlte sie ein unnennbares Etwas auf sich einstürmen und scheu und ängstlich blickte sie aus den großen, wunder vollen Augen nach Margarethe, deren eisige Zurückhaltung sie sich nicht erklären konnte. Kalt und stolz, beinahe streng, ging Margarethe dem neuvermählten Paare voran nach den prachtvollen Schonk. Philipp Grayling entging in der Freude und aufregung über seine Ankunft der eisige Empfang, den seine Schwester der jungen Frau bereitet hatt:. „Du stehst müde aus, mein Lieb,“ sagte er, als das volle Licht des Kandelabers auf Jessie's bleiches, enttäuschtes Gesichtchen fill.„Du bist nicht an so späte Stunden gewöhnt. Es wäre vielleicht besser, Du würdest Dich sogleich in Deine Gemächer begeben. Patiy," fügte er hinzu, als ein kleines, dunkles Gesicht sich an der Thür zeigte, das auf den Ruf der Glocke, welche er in Bewegung setzte, während er mit seinem jungen Weibe sprach, erschienen war,„Patty, zeige ling ihre Gemächer und erwarte weitere Befehle.“ Jessie Grayling erhob sich aus dem Armstuhl, in welchen sie bei ihrem Eintritt in den Salon gesunken war, und nur einen Moment innehaltend, um der stolzen Frau, deren Liebe zu gewinnen sie sich so sehr sehnte, die ihr Entgegenkommen jedoch mit eisiger Zurückhaltung abwies,„Gute Nacht“ zu sagen, folgte sie dem sonderbaren, kleinen Geschöpf, welches ihr Gatte mit Patiy angeredet hatte, nach den eleganten Zimmern, welche für sie bereit worden waren. „Wie gefällt Dir meine Frau, Margaiethe?“ sagte Philipp Grayling, sobald die Thür sich hinter Jessie geschlossen hatte. „Sie scheint mir ein stilles, etwas scheues Wesen zu besitzen,“ antwortete Margarethe, aber der versteckte Sarkasmus in ihrer Stimme verfehlte den Weg zu dem gütigen Herzen, das nur Wahrheit und Aufrichtigkeit für Andere kannte. „Ich denke, wir werden gut mit einander auskommen,“ fügte sie hinzu, wünschend, daß ihr Bruder in Unwissenheit bleibe über ihre wirklichen Gesühle gegen Sich entschuldigend, sagte sie ihm„Gute Nacht“ und ging in ihr Zimmer, wo ihr kleiner Knabe im Schlummer lag. „Sie ist gekommen, um Dich Deiner Erbschaft zu berauben, mein kleiner Willy,“ sagte sie bitter, als sie neben seinem Bettchen stand,„aber es soll ihr nicht gelingen— niemals! Du wirst dennoch Herr von Grayling Grange und ich die Herrin. Welches Recht hat sie, mit ihrem Puppeggesicht zwischen mich und den einzigen Ehrgeiz meines Lebens zu treten? Philipp ist alt genug, daß er ihr Vater sein könnte. Aus Liebe hat sie ihn sicher nicht geheirathet, berechnend sieht sie aber gerade nicht aus, daß sie ihn seines Reichthums wegen geheirathet hätte. Das ist ein Geheimniß, was ich ergründen muß, und was es auch sei, ich werde Mittel und Wege suchen, es herauszufinden und zu meinem Vortheil auszunützn. Ja, schlafe ruhig weiter, mein Knabe. Deine Mutter wacht für Dich, bis Du die schwere Bürde von ihren Schultern nehmen wirst!“ Philipp Grayling hatte erwartet, daß seine Schwester seine Frau in die Arme schließen und küssen würde beim Empfang, denn er dachte, ein Jeder müsse die zarte Blu ne so lieben, wie er es that. Er konnte nicht sagen, warum er dies erwartete, und obwohl er seine Schwester nicht ob dieses Mangels an Herzlichkeit tadelte, so fühlte er doch, daß er mit seiner Frau darüber sprechen müsse. „Margarethe hat es herzlicher gemeint, wie sie es zeigte. Sie vermag es nicht, ihre Friude so lebhaft auszudrücken,“ beredete er sich selbst. 846 Aüber vielleicht ist, wine sihe, teine## enttäuscht und schläft in Folge dessen nicht; kechnik,# bekannt gear Mitglied 2 Professor. #ld gerieth mit einem e denselben ch der Be. er Dachdecker des Weges henkel. Der ebracht, der ze Kartoffelwerden, wie en. Besontlich großen 800 Gramm zur Ansicht Crefelder dem in der er Grobben Der Thäter irdete ist die schon seit 9 erfreute sich burde am 15. seiten Kreisen Beraubung truhr durch waren: der Kranenburg ey und der tscheid. Die ebestrafungen rpressung für ir jeden der ein Brennewie es sich er ihn ausif viele taudie städtische welcher aus 000 M. bei ren Schaden stbeamten zu : N ä h e v o n ipen. 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Während einer Festvereinigung, die im Anschluß an die Feier stattfand, erschütterte plötzlich eine Detonation das Pfarrhaus und alsbald stand dasselbe in Flammen und brannte vollständig nieder. Es war eine Pulver=Mine angelegt und mittels einer Zündschnur zur Explosion gebracht worden. Das sämmtliche Mobilar des Pastors verbrannte, und da die Umschreibung der Versicherung wegen des vor einigen Tagen erfolgten Umzuges noch nicht bewirkt war, so ist der Schaden für die Pfarrers=Familie ein beträchtlicher. Man vermuthet allgemein einen Rache=Akt, bringt aber auch die Angelegenheit mit der Pfarrerwahl in Verbindung, welche das Dorf in zwei sich heftig befehdende Parteien gespalten hatte. Aber mit dem oben erwähnten Bubenstücke war es noch nicht genug; der Pastor zieht in ein anderes Haus, und am Dinstag brennt das Haus ebenfalls vollständig nieder. Der Brand kostete auch ein Menschenleben, indem ein Maurer von einer einstürzenden Wand erschlagen wurde. Zum dritten Male brannte es dann am Donnerstag in dem Dorfe, und zwar fielen dies Mal die Scheune und Stallungen des Lehrers zum Opfer. Man führt alle drei Brände auf Brandstiftung zurück; einige Verhaftungen sind auch bereits vorgenommen, und es wird hoffentlich gelingen, die Thäter ausfindig zu machen.“ (Aus Frankfurt.) Der nächste deutsche Ruder tag wird nach dem Beschluß des Ausschusses des deutschen Ruderverbandes am 16. und 17. März 1884 in Verbindung müit einer Regatta in Berlin statt finden. Der Ausschuß tagte am 14. d. in Gießen. (Ein wild gewordener Kritiker der„Straßburger Volkszeitung") züchtet in Nr. 230 des genannten Blattes in einer Beurtheilung des„Käth= chen von Heilbronn“ folgende duftige Stilblüthe: „Den Schluß der Regie können wir nur höchlich loben. Das Klärchen braucht nach einem so realistisch genommenen Stücke nicht so nebelverschwommen, wie es gewöhnlich geschieht, aufzusteigen. Ihr Körper darf sich vollganz nochmals auf dieser Welt als ein Körper eben dieser Welt ausleben; diesen Theil fanden wir über die Maßen wirkungsvoll und richtig zur Vorstellung gebracht". Das genügt. (Unweit der Station Sommerau der Marienburg= Mlawkaer Bahn) wurde am 13.d. ein Bahnarbeiter vom Zuge überfahren und getödtet. Durch die inzwischen angestellten Recherchen ist jetzt festgestellt worden, daß der betreffende Arbeiter am 13. d. Nachmittags von mehreren anderen Arbeitern geschlagen worden ist und lebensgefährliche Verletzungen durch Messerstiche erhalten hat. Später hat man ihn dann, wie allgemein angenommen wird, auf den Schienenstrang des Bahnkörpers getragen, um ihn vom Zuge überfahren zu lassen und dadurch den Verdacht abzulenken. (Aus Schlesien.) Unter der Ueberschrift: „Gift statt Brod“ bringt die„Rat.=Leobsch. Ztg. aus Rativor einen Artikel mit so schwerer Anschuldigung gegen die oberschlefischen Gutsbesitzer, daß er nicht unbeachtet gelassen werden darf, zumal das genannte Blatt sich erbietet, den Beweis der Wahrheit anzutreten. Der Artikel lautet:„Auf einem in der Nähe befindlichen größeren Gute sind plötzlich heftige Darmund Magenleiden epidemisch aufgetreten. Die Ursache wird von der Polizei in der mangelhaften Desinfektion der Aborte und Düngergruben gesucht. Wir wollen für dergleichen Fälle der hohen Behörde einen Wink geben, für den sie uns hoffentlich dankbar sein wird. Die Epidemie ist fast nur auf dem Gutsbezirk, nicht auf den Rusticalgütern aufgetreten, und die Ursache liegt in dem verdorbenen Getreide, welches den Leuten als Deputat geliefert wird. Wer sich überzeugen will, daß man es hier mit einem großartigen Vergiftungsprozeß zu thun hat, der komme auf die Redaktion der„Rat.=Leobsch. Ztg.“; man wird ihm eine Probe von der Gerste vorlegen, mit welcher ein Gutsbesitzer sein Lastvieh, wir wollten sagen seine Arbeiter, füttert. Dieser Fall soll sich übrigens, wie uns neulich aus dem Koseler Kreise geschrieben wurde, nicht gerade selten wiederholen.“ (Ein Ehepaar zu Waldeck,) welches außer dem Hause im Togelohn sein Brod verdienen muß, hat, wie der„Spr.“ meldet, am 13. d. ein schreckliches Unglück betrossen. Mann und Frau gingen aus, in ihrem kleinem Häuschen ließen sie 4 Kinder zurück. Da bricht Feuer aus; die armen Geschöpfe finden keine Hülfe, weil das Haus isolirt liegt, sie kriechen in ihrer Angst unter eine Kiste und verbrennen. (Aus Oberbayern.) Die Kuranstalt„Bad Sulz" bei Peissenberg, deren„Oberleiter" der Advokat Plete von München ist, soll mit einer sehr starken Unterbilanz arbeiten. Es soll eine heillose Schuldenwirthschaft sein. Die Besitzerin der Anstalt, in der Schrader'sche und sonstige Geheimmittel angewendet werden, heißt Hohenester. Wie verlautet, werden sich bald die Gerichte mit dem in Sulz herrschenden Treiben zu befassen haben. (Aus Wien.) Der Selbstmord eines unbescholtenen Mädchens, Theresia Gaisreiter, macht hier viel Aufsehen. Die Unglückliche erschoß sich aus Scham, weil sie als„unterstandslos“ per Schub in das Polizeigefängniß geschafft worden war. (Aus Amsterdam.) Dem„Nürnb. Anz.“ wird geschrieben:„Die berühmte Colonialexport-Ausstellung verspricht einen würdigen Abschluß zu erhalten. Es scheint, daß das Comitee die goldenen und silbernen Medaillen nur auf dem Papier vertheilt hat. Denn wer die Medaille, welche er zugesprochen erhalten hat, auch wirklich bekommen will, kann und darf sich dieselbe für sein eigenes Geld skaufen! Das ist ein Unikum, welches bis jetzt noch keine Ausstellung aufzuweisen hat, aber der hiesigen vollkommen würdig ist. Und da findet sich kein deutscher Regierungsvertreter, der gegen einen solchen Skandal protestirt?“ (Die rumänischen Milizen) werden in Territorial= Regimenter umgewandelt, wodurch die Wehrkraft des Königreichs verdoppelt werden soll. In letzter Zeit fanden zwischen österreichischen und rumänischen Fachleuten Berathungen wegen der Herstellung einer strategischen Verbindung zwischen Marosvasarhely und der unteren Moldau über Piatra statt. (Aus Paris.) Ein pikanter Zwischenfall hat sich in der Première von Gondinet=Verous Sittenkomödie„Les Affolés“ im Pariser Vaudeville=Theater zugetragen. Im dritten Akt, als der Finanzwinister Robillon mit großer, gleißnerischer Beredtsamkeit Herrn de Lécies für eine sehr zweiselhafte, fast betrügerische Spekulation zu gewinnen versuchte, ertönte aus einer Loge plötzlich eine durchdringende scharfe Stimme:„Das ist ja das reine Tonkin!" Alle Welt wendete sich um und— entdeckte den sarkastischen Kopf Henri Rocheforts. Herr Jules Ferry wohnte zum Glück der Vorstellung nicht bei. (Die Enthüllung der Statue des älteren Dumas) ist nunmehr definitiv auf den 2. November angesetzt. Verschiedene Pariser Theater werden das Tagesereigniß durch Aufführung Dumas'scher Werke feiern. Die Gaité gibt am Tage vorher eine außerordentliche Matinee, deren Ertrag mit zur Deckung der Kosten des Denkmals verwandt werden soll. Zur Aufführung gelangen bei dieser Gelegenheit Sceuen aus„Heinrich III.“, aus„Monte Christo" und aus dem Drama„La Cour de Nesle“. Eine Causerie des Kritikers de Lapommeraye und ein einaktiges Gelegenheitsstück in Versen von Charles Raymond werden die Vorstellung eröffnen. (Aus London.) Am 11. d. wurde hier der Grundstein zu dem deutschen Waisenhause gelegt, dessen Erbauung im Jahre 1879 zum Andenken an die goldene Hochzeitsfeier des deutschen Kaiserpaares als „Kaiser Wilhelm=Stiftung" beschlossen wurde. Bisher waren die armen Waisenkinder in einem gemietheten Hause in Dalstan Lane untergebracht. Das neue Gebäude wird in Norfolk, etwa fünf Minuten vom deutschen Hospital in Dalston entfernt, aufgeführt. Die Grundsteinlegung erfolgte im Beisein des deutschen Botschafters Grafen Münster, und einer zahlreichen Gesellschaft. Frau Baronin Schröder führte die ersten drei Hammerschläge. Eine urkundliche Geschichte der Entstehung des Waisenhauses und die bisher erschienenen Jahresberichte wurden in den Grundstein gelegt. (Aus Alexandrien.) Während der verflossenen Woche sind hier keine Todesfälle an der Cholera vorgekommen. Dagegen sind in Oberegypten einige Personen der Seuche erlegen. (Im Verlauf der zu Port= au=Prince auf Hayti) ausgebrochenen Revolution ist die Hälfte niedergemetzelt. Fünf fremde Kriegsschiffe besanden sich zur Zeit im Hafen. Ueber einen mit den jüngsten Unruhen auf Hayti verknüpften Zwischenfall wird dem New=York Herald unterm 20. September aus Kingston(Jamaica) folgendes gemeldet: Der Dampfer Alpe begab sich auf Befehl des britischen Konsuls von Port=au=Prirce nach Jeremie, um einige Flüchtlinge wegzuführen. Bald nach seiner Ankunft daselbst eröffneten die Geschütze der Regierungsforts das Feuer auf den Dampfer. Granaten schlugen im Hintertheil ein, flogen durch das Postzimmer und den Salon, zerstörten die Speisekammer und den Weinkeller und beschädigten das Zimmer des Steward. Die an Bord befindlichen Passagiere entkamen glücklicherweise unversehrt. Drei Meilen außerhalb des Hafens von Jeremie wurde das Schiff von dem britischen Konsul erreicht, der unter dem Schutz der amerikanischen Flagge ankam, da er fürchtete, daß sein Boot irrthümlich für eines vom Alps gehalten werden würde. Eine weitere Granate wurde abgefeuert, als der Konsul sich an Bord begab, allein sie schlug in das Wasser ein. In Jeremie herrschte während der Beschießung des Dampfers die größte Aufregung. Itelien. Ronte 5% Ohlteer. Sock= Ulreree Aetten. " Sülber-Rente 66.76 Papierrente 66,40 4½% gong. 84.-Apl. 102.70 4%*•„." 102.00 Darmstädter Bank 151.60 Düscento-Cemmand. 187,00 Deutsche Bank 145,00 Deutsche Reichsbk. 150,10 Gelsenk. Bergwerk 122.75 Dortmn. Union St.-Pr. 94,00 Boch. Gumsstahlfabr. 100,00 Königs- u. Leurah. 127,00 Mechernicher.-A. 164,00 Köln. Bergw. 124.50 Phönix, Lit. A. 94,00 „„ B. 42.00 Inländische Eisenbahn-Prieritäts-Obligationen. Brg.-Mrk. 1. k.#.#. 000,. 00 „ 3/2% S S...B. 94,10 #. E sce 168560 K 6. 7. 8 5% 9 9 9 9 9 90 9 9 9 9 1 102,90 104,00 109,00 102,90 108.10 Köln-Mind. 4 pOt..E. 100.90 "„ 5." 000,00 % f 104.75 Mz.-Ludw. 2, 8. E. 5pöt. 108.26 Rhein. 4 pOt..A. 102.90 99 29„ 11862, 64, 65 102,90 ., 8. B. env. 102,90 Allerlei aus Nah und Fern. (In der Zimmerstraße 15 in Berlin) befindet sich ein Rückkaufsgeschäft von., welcher es für angebracht hielt, durch nachstehendes Plakat:„Wichtig für Spitzbuben! Achtung!!! Diese Wertysachen werden jeden Abend aus dem Schaufenster entfernt", die Diebe darauf aufmerksam zu machen, daß die Mühe eines etwa geplanten Einbruchs nutzlos sei. (Einuralter Nassauer.) Bei Niederwalluf in der Nähe von Wiesbaden ist dieser Tage das gut erhaltene Gerippe eines Mammuths von seltener Größe ausgegraben worden. Der Unterkiefer hat ein Gewicht von 80 Pfund, ein Zahn eine Länge von über 1 Meter. Von entsprechendem Umfang und Gewicht sind die Schenkel= und andere Knochen. (Der am 2. September neu entdeckte Komet vom Jahre 1812) wird binnen Kurzem mit unbewaffneten Augen wahrnehmbar sein. Er wird, soweit man voraussetzen darf, ein recht ansehnlicher werden. Die größte Schweifentwickelung wird auf Ende Januar des kommenden Jahres fallen, da der Komet um diese Zeit der Sonne am nächsten steht; doch dürfte das Gestirn zu Anfang Dezember am besten zu sehen sein, da er später schon zu tief nach dem Süden eilt. Der Komet zieht also in einer Ellipse mit 70jähriger Umlaufszeit am Himmel einher. Kunst und Literatur. („Nanon“, neue Operette von Richard Genée), wird die nächste Novität des Berliner Walhalla=Operetten=Theaters sein. Heldin dieser Operette ist die interessante Ninon de Lenclos, die idealere Lais des siebenzehnten Jahrhunderts, die ebenso leichtfertige als geistreiche, bis in ihr hohes Alter immer noch schöne und vielbegehrte Frau, der alle Staatsmänner, Dichter und Philosophen ihrer Zeit zu Füßen lagen. Jedenfalls eine interessante Operetten=Figur, (Eingesandt.) 8 Unserer Stadt steht, wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, ein sehr musikalischer Genuß bevor. Es gedenkt nämlich der blindgeborene Julius Ochel von hier, unter gütiger Mitwirkung auswärtiger Künstler, sowie eines hiesigen Gesangvereins in der Beethovenhalle ein Vokal= und Instrumental=Konzert zu veranstalten, in welchem ausschließlich die Werke unserer klassischen Tonkünstler: Beethoven, Mozart, Mendelssohn, Schubert, Weber, sowie der neueren Komponisten Chopin rc. zum Vortrage gelangen. Eine Subskriptionsliste wird in den nächsten Tagen in Umlauf gesetzt, und wäre es umsomehr zu erwünschen, in Betreff des guten Zweckes, daß dem Unternehmer von Seiten unserer Mitbürger kräftig Unterstützung geleistet würde. Ausländische Fonds. Rum. 6 pCt. St.-Rente 108,00 Buss. Anl. 5% 1873 00.00 Russ. Anl. 5p0t. 1871 86,10 Russ. Bod.-Ored.-Pf. 85,25 „„#pOt, 1878 86.10 Hes. Eig Fost, Kente 101.60 Deutsche und ausländische Bank-Actien. Amst. Bank 125,40 Barmner Bankverein 104.50 Berl. Hand.-Gesellsch. 76,(0 Brüsseler Bank 117,00 Köln. Wechst- u. C. Dathtst: Zettdlbank 1# Goth. Gr.-Ored.-Bk. 69.00 Gothl. Grand- junge 78.25 Luxembarger Bank 137,75 Meininges Crd.-Bank 94.00 „„ Hyp.-Bank 91.75 Pr. Boden-Credit-A. 96,50 Sschhsche Bank 122.10 Schgellb. Benhverein 99.10 Preuagische und deutsche Fonde. Pr.-St.-Anleihe. 100,80 Köln-Mind. Pr.-Sch. 125,90 St.-Sch.-Joi 64/% 90.00 Kruprsche 5% Oblig. 110.80 Iadastztie-Taplers. Aach.-M..-Vers. 8210,00 Colonia,.-Vers. 0000,00 Concordia, Cöln 1990,00 Magdeb. Vers.-Ges. 1695,00 Dess., Gas-Ges. 000,00 5% Dortm. Part.-Obl. 148,80 Eschwellen Bergwerk 16.15 Harpen, Bergb.-Ges. 108.75 Rheih. Stahlwerke 185,50 Schles. St.-Pr.-Act. 111,00 Stolberg,-Zinkh.-Ges. 22,90 St.-Pr.-Act. 90,00 Nururarter 7840 Nechagl-Jumze Amsterdam, 8 Tage 168.55 „ 2 Mon. 167,65 London, 8 Tage 20.87 " 3 Mon. 20,27 Paris, kurs 80,75 " lang„ 80.45 Belg. Plätse, 8 Tage 80.65 Belg. Plätze, 2 Mon. 90.20 Wien, 8 Tage 169,60 " 2 Monat 168.55 Petersburg, 3 Woch. 196,60 " 3 Monat 196,40 Warschau, 8 Tage 199.30 Geldsorten und Bankasten. 20-Frank-St. -Frank-St. Livre-Sterling Oesterr. Sülberguld. " Banknoten 16,14G Franös. Banknot. Belg. Banknoten Pap.-Coup. 1,69 80,70 G 90.60„ e.„ 20.37„ Holl.„.06„ Verein. Staaten GeldConp. 418" Handels-Nachrichten. Köln, 16. Oet. Weizen eff. hiesiger 19,00—20,00B, fremder 19,00—20,00B. Bosgen af. hlesiger 14.50-—15,50B, ttomdor 14.50—15,50B. . hiesiger 14,00-15,00B, fremder 14,00-15,00B. Rüböl eff, in Partiven 36.00B. Köln, 16. Oet. Landmarkt. Weizen 18,00—19.00 Roggen 14—15,00., Gerste 14,50—17,50 M. Hafer 13.00 bis 14.50 M. per 100 Kilo. Köln.Marktpreise. Butter per S.20, Eier per Viertel.20, Hasen 4,00, Foldbühner 1,70, Truthahnen 10.00, Hühner 1,40, Enten 2,00, Gänse—, Kaninchen.00 per Stück, Hinkel.20, Tauben 70 per Paar. Ochsenfleisch 20 Pf., Kalbfleisch 70 Pf., Hammelßeisch 75 Pk., Speck, geräuchert 80 Pf., gesalzen 80 Pf., Schmals 80 Pf., Mierenfett 60 Pf., Salm 5,20, Aal 1,60, Hecht 1,00., Karpfen 80 Pf.) So###en 60##.#pr#. Kartofleln, weisse.60, rothe.60, hueren 4,00, Aepfel 4,50 p. 50 Kllo, Zwiebel 6 PL., per 8. Neuss, 16. Oet. Weizen 1. Qual. 19.80, 2. Qual. 17.80. Roggen 1. Qual. 16,00, 2. Qual. 14.00, Wintergerste 15.50. Sommergerste—.—. Buchweisen 15,50, Hafer 1. Qunl. 15,60. Bübsen(Avel)—.—, Raps 34,00, Kartoffeln 5,50. Heu per 50 Kilo 3,60. Roggenstroh per 100. Kile 4,67. Rühöl p. 100 Kilo fassw. 71,50, Ger. Oel per 100 Kilo 74, O. Presskuchen p. 1000 Kilo 180.— Curs-Bericht. Berlin, 16. Oet. Ausländische Eisenbahn-Prieritäts-Obligationen. Kronpr.-Rdsb. 1867-68 86,10 " Rud. v. 1869 86,10 Oest.-Frz.(alte) 3% 387,00 " 1874" 380,50 Sdb. Lomb.(alte) 3pCt. 291,10 Sdb. Lb. neue 3 p0t. 291,00 Südb. Lomb. 5„ 103,20 Moskan Rjäsan„„ 108,70 Rjäsan-Kozlow„„ 101,20 Central-Pacific 6" 000,00 muß zu ihr, um womöglich ihr kleines Herz zu beruhigen.“ Philipp fand seine Frau in ihrem Boudoir im röthlichen Schein des Kaminfeuers sitzend. Ihre sonnigen, glänzenden Haare fielen in welligen, goldigen Massen über ihre Schultern und ein schmerzlicher, trauriger Ausdruck lag auf ihrem kindlichen Gesichtchen. Die großen Augen blickten voll Trauer und Weh und ein feuchter Schimmer, als ob sie geweint hätte, war noch darin wahrzunehmen. Sie fühlte den Mungel an Etwas, worauf sie gewartet hatte, aber sie ahnte nicht den Schatten, welcher über ihren Weg fiel, als sie das Haus ihres Gatten betrat, der ihr durch das ganze Leben wie ein Fluch folgen und mit dem schärfsten Weh, das ein Menschenherz ertragen kann, mit vernichteten Erwartungen und getäuschten Hoffnungen ihr Dasein umdüstern würde. Es war ein verhängnißvoller Tag für Dich, arme Jessie, als Du Philipp Graylings Gattin wurdest! Mr. Grayling küßte den schmerzlichen Ausdruck von ihrem Antlitz, indem er sie inmer wieder seiner heißen Liebe versicherte, und erklärte ihr, daß Margarethe, welche so viel hätte leiden müssen, sehr verschieden von anderen Frauen sei, aber daß sie wirklich seine kleine Frau liebe. Sie habe es ihm erklärt, nachdem Jessie das Zimmer verlassen hätte. Jessie fühlte sich für den Moment getröstet, aber als Tage und Wochen hinschlichen unter der beständigen Beobachtung dieser scharfen, grauen Augen, die unausgesetzt sie zu verfolgen schienen, um etwas Tadelnswerthes in ihrem Benehmen zu entdecken, wurde sie unruhig und nerobs; jedoch stets ängstlich bemüht, die Ruhe und das gute Einvernehmen zwischen Bruder und Schwester nicht zu siören, trug sie ihren Kummer für sich. Jessie fürchtete sich zuletzt vor Margarethe und Lost wendete sie sich von ihr weg, während Furcht und Entsitzen sich auf ihrem empfindlichen zarten Antlitz ausdrückten. „Philipp,“ sagte Mrs. Eller eines Tages zu ihrem Bruder, indem sie ihren Stuhl näher an den seinen rückte und ihre Stimme zum Füstertone herabzwang, „ist Dir noch niemals der Gedanke gekommen, daß Jessie vor Dir einen anderen Mann geliebt hätte?“ „Es ist möglich, aber kaum wahrscheinlich,“ antwortete er, seine Zeitung sinken lassend, indem er sie aufmerksam betrachtete. „Er hat den Stich gefühlt, obwohl nur wenig,“ dachte sie,„ich muß einen anderen Weg einschlagen. Nach einer kurzen Pause fuhr sie laut fort: „Sie war noch sehr jung, als Du sie heirathetest, aber junge Mädchen haben alle ihren Roman und bewahren die Erinnerung dieser eisten Liebe durch das ganze Leben.“ „Glaube mir, lieber Bruder, ich sage Dir dies nicht, um Dich zu verwunden, und ich würde meinem Verdachte nicht Worte verliehen haben, wenn ich es nicht für meine Pflicht hielte, Dich mit Dingen bekannt zu machen, welche Dein zukünftiges Glück zu stören drohen. „Ich verstehe Dich nicht, Margarethe,“ sagte Philipp Grayling halb zornig. „Jessie ist so rein und treu, als je ein Weib war, und ich liebe sie um eben dieser Eigenschaften willen täglich mehr, so daß ich mir ein Leben ohne diesessüße, zutrauliche Wesen nicht mehr denken könnte. Altenatur. Das Werk Raoul Frarys„Die National=Gefahr“, übersetzt von Scheller, erschien eben bei wing in Hannover, Preis vier Mk., vierhundert Seiten Umfang.— Dies Werk ist preisgekrönt von der Académie française mit dem„Prix Monthyon“ und muß man gestehen, seit langer Zeit kein Buch gelesen zu zu haben, welches in solcher Weise fesselte als das von Frary. Welches von den vier Büchern das Interessanteste sei, Die Nationalkriege— Die Invasion der Germanen— Frankreich im Jahre 1881— Die nothwendige Anstrengung— das zu sagen, ist schwer. Das Buch ist mit Würde, in feiner Sprache und mit innigem Verständniß g schrieben, es wird Niemand das Buch bei Seite legen, ohne Freude daran gehabt zu haben, und so empfehlen wir dasselbe Jedem, der sich für deutsche Politik, deutsches Heerwesen, sowie für die inneren Verhältnisse unserer großen westnachbarlichen Republik interessirt. (Washington's einziger Witz.) Der Vater des Vaterlandes war ein sehr ernster Mann, der in seinem Leben nur einen einzigen Witz gemacht haben soll. Während der Debatte nämlich im Continental=Congreß über die Frage der Errichtung einer Bundesarmee reichte ein Mitglied den Antrag ein, daß die Armee nie mehr als 3000 Mann stark sein dürfte. Daraufhin beantragte Washington, man möge beschließen, daß keine feindliche Armee über 2000 Mann das Land betreten dürfe. Das Gelächter, welches sich darob erhob, erstickte den ersten Antrag. (Ein neuer Sitz.) Ein amerikanischer Schauspieler, Namens Mackaye, hat einen äußerst praktischen Sitz erfunden, der sich für Theater und andere Vergnügungslokale eignet. Sobald sich die den Sitz einnehmende Person von demselben erhebt, rollt er sich zusammen und gewährt somit einen bequemen Ausgang.(Unter dem Sitze ist eine Vorrichtung für die Aufnahme eines Hutes angebracht; hinter dem. selben eine Drahtvorrichtung, in welcher der Ueberzieher gelegt werden kann, und in der Ecke befindet sich ein Platz für einen Stock oder Regenschim. Berlin, 15. Oet. Weizen loco 160—213., nach Qusl. gefordert; Roggen lbco 187—162 nach Qual. gefordert, feiner neuer inländ.—, guter russ. 147—148 ab Bahn bes.; Hafer loco 126—163 nach Qual, gef., ostund“ westpreussisch 180—140, runvisch u. polnisch——pomm., ubkermärk, und mecklend. 133—143, schles, und böhm. 133—144, feiner schles, und preuss. 148—152., ab Bahn bez.; Mais loco 183—144 M. nach Qual. gef. per 1000kg. Weizenmehl Nr. 00 26,50—25, Nr. 0 25.25— 24,00, Nr. 0 u. 1 23,75—22,00; Roggenmehl Nr. 0 22,75 bis 21,25, Nr. 0 u. 1 20,70—19,75 M. per 100kg. brutto inol. Sack. Hamburg, 15. Oet. Butter(mit 16 Pfd. Tara und 1 pCt. Deoort). Erste Qualität Sommer 187—132, zweite Qualität Sommer 115—125, fehlerhafte Hof 90—100, Bauern 108-116., Schmalz Hamburger 44—48., Wilcex 42,00, Fäirbanks 42,00, div. Marken 41.50, Steam 41,50 M. Speck, short olear 45, long backs 43 M. Schinken, amerte. geräuch. 76 M. Hamburg, 16. Oet. Getreidemarkt. Weizen per Oct.-Nov. 176.—. Roggen per Oct.-Nov. 181.—, April-Mai 143.—. Rüböl loco 68,00, per Mai 67.00, Spiritus Cot.-Nov. 42 25, p. Nov.-Dee. 41,50 April-Mai 41.50 Bremen, 16. Oet. Petroleum loco M. 8,05, per Nev. 8,10,— Schmals, Wilcox, looo 42,.00. Antwerpen, 16. Oet. Petro leum höher, disp. 19,75 Oet. 19.75. Lyon, 18. Oet. Beide. Die Seidentrocknungsanstalt hat heute registrirt: 35 b Organsinen, 42 b. Tramen 50 b. Gregen, und hat 62 b. gewogen, im Gesammtgewichte von 13,026 kg. Viehmärkte. Hamburg, 8. Oet. Viehmarkt. Der Ochsenhandel war heute ruhizer; beste Waare kostete 63—69 Mark geringere bis zu 48 herunter. Am Märkte waren 1868 Stück, wovon 388 Rest blieben. Für den Rhein wurden ca. 80 Stück ubgekäuft. Der Hämmelhandel war besser; Am Markte befanden sich 2424 Stück, wovon 750 unverkauft blieben. Hamburg, 15. Oet. Viehmarkt auf der Sternschanse Der Schweinehandel war mittelmässig; un den Markt gebracht waren 1850 Stück, unverkauft blieben— Stück; Preis 45—55 M. per 50kg. Der Kälborbändel war gat; an den Markt gebracht waren 130 Stück, unverkauft blieben — Stück; Preis 50—70 M. pro 50kg. Wasserstands-Nachrichten. Mannheim, 16. Oet. Rheinhöhe Mit. 3,82, gef..975 Mains, 16. Oet. Rheinhöhe Mit. 1,22, gef. 0,.04m. Coblenz, 16. Oet. Rheinhöhe Morg. 2,48, gef.05m Köln, 16. Oet. Rheinhöhe Vorm..38, gef. 58.#. Pferdemarkt zu St. Vith. Der Pferdemärkt wi d em Montag den 23. Oet. mit Austheilung von Prämien hiers##ost, abzehalten. Der Bürgermeister Ennen. 4 Bonner Krieger-Verein. #Donerstag den I8. October, Abends 8½ Uhr A V e r s a m m l u n g. (Geburtstag S. K. K. Hoheit unseres Kronprinzen. Schlacht bei Leipzig.) Der Vorstand. Variété-Theater Restauration Blech; Bonngasse 20. Täglich Coneert& Theater-Vorstellung der Siagsplel-& Operetten-Gesellschaft M. Munkel. Empfehle gleichzeitig seines Alteburger Lagerbier, Spatenbräu und gute Restauration preiswürdigst. Kirmes in Sechtem. Sonntag den 21. October: Nachmittags TANZMUSIK, Abends BALL. Montag, den 22. October Großes Concert und Vorstellung der Gesellschaft Munkel aus Köln. Dinstag, den 23. October Männer-Reih-Gesellschaft. Nachmittags TANZMUSIK, Abends BALL. Es ladet ganz ergebenst ein Gottfr. Pieck. NB. Für gute Speisen und Getränke ist bestens gesorgt. Empfehle mein reichhaltiges Lager von Bleiröhren und verkaufe dieselben zu Fabrikpreisen. W. Bommer, Kolnstr. 5. Nachener Printen-Fabrik von Jos. Victor in Bonn. Filiale in Köln, 44 Passage 44. Diese meine Printen, aus nur besten Colonial=Rohstoffen(wofür ich stets die höchsten Preise zahle) gesertigt, sein gewürzt und gut ausgebacken, sind das Beste, was in diesem Artikel geliefert wird, deshalb als ein gesundes Backwerk jedem Haushalte zu empfehlen. Stets frisch zu haben: in Vonn im Lebensmittel=Verein „„„ bei Herrn Peter Gerhard, Kaiserplatz Nr. 4. „„„„ J. Klöckner, Meckenheimerstraße. „„„„ M. Knott, Meckenheimerstraße. „„„„ van Rietschoten, Hofgartenstraße. „„„„ Franz Klösgen, Rheingasse. „„„„ Th. Wiepking, Kölner Chaussee. „ Godesberg bei Herrn I. A. Dick. „ Coblenz bei Herrn J. Herschel, Hoflieferant. uug„„„ A. Neurohr, Delicatessen=Handlung. Kartoffeln, weiße und rothe, per 100 Pfd. M. 2. Meckenheimerstraße 14a. Gerichtlicher Verkauf. Freitag, den 19. October er., Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Römerplatze in Bonn: 1 Theke, 1 Tafelwaage, 1 Sopha, 1 Mantelofen, 1 Kleiderschrank, 1 Kommode, 1 Waschtisch und andere Tische, Stühle, Spiegel und Bilder öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden. Bausch, Gerichtsvollzieher in Bonn. Regen u. Winlermäntel empfiehlt in großer Auswahl Is. Lazarus, Vonn, Brüdergasse 37. „ # nur in Herrentleidern. Meine am hiesigen Platze seit 30 Jahren bestehende Neuwäscherei bringe ich hiermit in empfehlende Erinnerung. Alle Herrenkleider werden unter Garantie für Fagon und Maaß auf chemischem Wege gereinigt oder gewaschen und wieder wie neu hergestellt. Auch werden alle Reparaturen und Aenderungen übernommen und pünktlich und billig besorgt von B. Brandstätter, Hospitalgasse 33. Den Empfang der Neuheiten für die bevorstehende Saison beehrt sich ergebenst anzuzeigen Amalie Knapstein, Bonn, Bonngasse 22. Donnerstag den 18. Oktober 1883, Morgens ½11 Uhr, werden im„Römer“ hier 70 wollene Bettdecken gegen baare Zahlung verkauft. L. Laufenberg, vereideter Taxator. Stadt=Theater in Bonn. Direction: Julius Hofmann. Freitag den 19. October 1883. 6. Abonnements-Vorstellung. Zum ersten Male: Ropnimerstraße 120. Schwank in 4 Akten von G. v. Moser und C. Heiden. Regie: Herr Lewinger. Personen. Karl Brohse. Hausbesitzer...... Herr Eckert. Friederike, seine Frau........ Frau Lanius. Helene, ihre Tochter........ Frl. Bertens. Krafft, Rittergutsbesitzer auf Ludersdorf. Hr. Zimmermann. Hugo, dessen Sohn......... Herr Kleinecke. Seidel, Brohse's Verwandter...... Herr Wander. Roso, dissen Nichte........ Frl. Stjerna. Feichert, Justizrath........ Herr Wachtel. Lorenz Drossel, Forst=Candidat..... Herr Stoeckel. Fr. Stum, Vermietherin von Chambres garnies Frau Krauß. Emilie Pickenbach, Wirthschafterin.... Frl. Curié. Strempel, Cantor)(Herr Koerner. Kiesel, Inspektor in Ludersdorf Herr Leisner. Bumke, Bauer(Herr Eichenwald. Minna, Dienstmädchen#;###.(Frl. Wiener. Joharn, Diener# des Stogle= Herr Door, Ein Gensd'urm Herr Herr. Scholz, Schuster Herr Wick. Ein Zeuge... Herr Wings. Ein Bauernjunge. Kl. Heymann. Bauern, Bäuerinnen. Der 1. und 4. Akt spielen in Berlin, der 2. und 3. Akt in Ludersdorf. Zeit: Die Gegenwart. Schauspiel Preise. Kassenöffnung 5½ Uhr. Anfang 6 Uhr. Ende gegen ½9 Uhr. In den neuerbauten klinischen Anstalten der medicinischen, der chirurgischen und der Klinik für Syphilisund Hautkrankheiten, Theaterstraße hierselbst, werden Kranke jederzeit aufgenommen. Die Freistunden finden statt: in der medizinischen Klinik für innere Kranke Vormittags 10 Uhr. „„„„„ kranke Kinder Nachmittags 2 Uhr. „„ chirurgischen„„ äußere Kranke Vormittags 10 Uhr. „„ Klinik für Syphilis= u. Hautkrankheiten„ 11 Uhr. Bonn, den 15. October 1883. Der Director der medieinischen Klinik, der chirurgischen Klinik, der Klinik für Syphilis#as u.„„ u. Hautrankheiten. Prot. Dr. Rühle. Prof. Dr. vrendelenburg, Pret. Dr. Deutreiepent. Zahnarztliche Klinik. Unterzeichneter eröffnet Montags und Donnerstags von 4 bis 6 Uhr Nachmittags Freistunden für Unbemittelte. Die Behandlung der Zahnleidenden erfolgt unter seiner persönlichen Leitung von Studenten hiesiger Universität, welche sich in der technischen und operativen Zahnheilkunde bei ihm ausbilden. Dr. G. Dieffenbach, pract. Zahnarzt, Bonn, Kaiserplatz 14. Die älteste Bonner Gipsiguren=Fabrik von P. Wilbers,.Dernbachs Nachf. bringt ihr reichhaltiges Lager von Gips= und Elfenbeinmasse=Figuren, Erneisixen in empfehlende Erinnerung. Hochachtungsvoll P. Wilbers, Rheingasse—5: Wollere und gesteppte Decken iu großer Auswahl zu den billigsten Preisen empfiehlt Pet. Jos. Schon jun., Sternstraße 48. Neufärberei und Reinigung aller Arten von Garderobe-, Möbel- u. Pecorationsstoffen von Conr. Röseler, Bonn, Belderberg 18, Coblenz, Marktstraße 23. Sammt und Plüsche werden neugefärbt und gepreßt. Burger Prrhrr u. Vwirbah, F. V. Schöpwinkel, Nach Auswärts versende Kistchen von 3 Mark an franco. Bonn, Boungasse 9. Prima neues Sauerkraut per Pfd. 10 sowie Essig= u. Salzgurken billigst Wilh. Mand, 26 Rheingasse 26. Neue gutkochende Hülsenfrüchte empfiehlt sehr billig Müllers-Moitz, Wenzelg. 57. Prima Hälinge per Stück 8 Pfg. „ Dutz. 90„ empfiehlt Heinr. Kerp, Kölnstr. 28. Ia. Mainzer Sauerkraut und westph. Mettwurst empfiehlt Ww. Rohscheid, Kölnstraße 13. Colonialwaarenhandlung von Aloys Hansen, Sternstraße 44. empfiehlt: Pfg. reinschmeckend, roh von 74 bis 140 gebrannten Kaffe von 90 bis 160 Cichorien=Löwen=Kaffee Packet 6 5 Packet 25 Feuerzeug, große Schachtel 6 bei 12 Stück 66 Reis per Pfd. 14 b. 5 Pfd. 13 Gerste 15 14 Griesmehl grobk. 20 18 Mehl=Vorschuß 17 16 Schwungmehl 20 19 Kaiser=Mehl 22 20 Pflaumen, neue 28 25 Baumöl 95 86 Toilettseife per Pfd. 50, bei 5 Pfd. 40 Kernseise Org. ¼, ½ u. 1/1 Pfd.= Stück 28, bei 5 Pfd. 26 Neue holl. Voll=Häringe p. 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Mai 1856, für die Amtsperiode von 1884 bis Ende 1889 die vorgeschriebenen Ergänzungswahlen vorzunehmen, für welche hiermit Termin auf den.,., 13. und 19. November d. J. anberaumt wird, und zwar: a. für die Wahlen der III. Abtheilung: Montag din 5. k.., Morgens von—1 Uhr, und Nachmittags von—6 Uhr, und Dinstag den 6. k.., Morgens von—1 Uhr, und Nachmittags von—5 Uhr. Im Interesse der Wähler und zur Erleichterung des Wahlgeschäftes werden die stimmberechtigten Wähler, deren Zunamen mit den Buchstaben A. B u. s. w. bis N einschließlich anfangen, ersucht, am., und die übrigen Wähler mit den Anfangsbuchstaben ihres Zunamens von O bis Z am 6. k. M. zur Wahl sich einzufinden. b. für die Wahlen der II. Abtheilung: Dinstag den 13. t.., Vormittags von 8½—1 Uhr. c. für die Wahlen der I. Abtheilung: Montag den 19. k. Mis., Nachmittags von—6 Uhr. Die Wahlen finden in dem Sitzungssaale des Rathhauses Statt und werden die Stimmberechtigten zur Theilnahme an denselben hierdurch mit dem Bemerken eingeladen, daß ihnen noch besondere Benachrichtigung zugehen wird. Den Wahlakten wird die früher offen gelegt gewesene Liste der stimmfähigen Bürger zum Grunde gelegt und können die Wähler=Verzeichnisse bis zu dem betreffenden Termine auf dem Rathhause, Zimmer Nr. 2, eingesehen werden. Besonders wird bemerkt, daß von den Stimmberechtigten der III. Wählerklasse ein Stadtverordneter gewählt werden muß, welcher in Grav=Rheindorf wohnt, Bonn, den 15. October 1883. Der Oberbürgermeister Doetsch. Kapitalien lo jeder Höhe, auch von 100 Thlr. ab, zu beziehen durch Heumann in Poppelsdorf. Kleingemachtes Buchen=Scheitholz, ganz trocken, liefert fortwährend die Dampfschreinerei von J. Geuer, Leugsdorf bei Bonn. Scheller's condensirte Sappen in 5 Sorten à 25 Pfennig die Tafel zu 6 Teller voll Suppe empfiehlt in Vonn Jos. Lander. Ein= u. zweithür. 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