Nr. 259. Mittwoch, den 17. Oetober. 1883. Abennement: vierteljährlich nur 2 Mk. pracnumerande. Monats=Abonnements. Tägliches Erscheinen. Samstag Auhesten des Annoncen=Anzeigers an den Straßen=Ecken.— Inserate werden bis Mittags 12 Uhr erbeten. Prsien Verichostrnate Nr. 16. Bonner Tageblatt. Rheinische Landeszeitung. Füre die Redaaton derantwortlicht II k. Cari ka s.— Dus und Varlag von 3. B. Cart ba. 4 Inserate. lokale 10 Pfeunig, auswärtige 20 Pfg. die einspaltige Petitzeile. Reclamen per Zeile 20 bis 50 Pfg. Bei umfangreichem und österem Aunoneiren entsprechender Rabatt. Größte Wirkung der Inserate bei stete: steigender Auflage. Purisdntast Nr 1. Maonturem: für Venel, 3. J. Held, Justrumentenmacher; Obereassel, Peter Ach; Godesberg, Th. Dietz, Nart 84; Maussendorf, J. Mauschap: Tegentuten: Vornheim, Gebr. Groß; Sechtem, Gottfr. pieck; Rbsberg, Aloys Esser; Hersel, I. Voosen, Nr. 107. Politische Chronik. Deutschland. Berlin, 15. Okt.(Fürst Bismarck) hat es nicht nur verstanden, über alles, was mit der Politik in fernstem Zusammenhange steht, für jedes profane Auge— und diesen Begriff faßt er sehr weit— den Schleier strengen Geheimnisses zu ziehen, sondern er umgiebt auch sein Privatleben gegen jeden Einblick mit den peinlichsten Schutzwehren, deren äußerste eine ständige Wache geheimer Schutzleute ist. Die Scheu des Reichskanzlers vor jeder Berührung mit der Oeffentlichkeit ist eine ganz außerordentliche. Seit Jahren geht er, wie der„Frankf. Ztg.“ geschrieben wird, in Berlin weder spazieren, noch reitet oder fährt er aus; nur den kurzen Weg zum Palais des Kaisers oder zum Reichstag legt er in den seltenen Fällen, wo er den Erstern oder den Letztern besucht, in geschlossenem Wagen zurück. Wer sich in Berlin einige Wochen aufhält, kann alles sehen, was sein Herz begehrt: den Kaiser, sämmtliche Prinzen, alle wirklich oder vermeintlich berühmten Männer, den Reichskanzler aber zu Gesicht zu bekommen, glückt Manchem nicht, der Jahr und Tag hier lebt und sich darum bemüht. Deßhalb werden auch, wenn das Gerücht verbreitet ist, daß er in den Reichstag kommen werde, für Tribünen=Billets von Fremden zwanzig Mark und darüber geboten und thatsächlich auch an Billethändler bezahlt, welche sich vor dem Reichstag herumtreiben. Die Persönlichkeit des Reichskanzlers und sein Privatleben hüllen sich immer mehr in ein mystisches Dunkel, und ganz besonders gilt das von seinem Gesundheitszustand. —(Heute Nachmittag 2 Uhr fand eine Plenarsitzung des Bundesraths) statt. Auf der Tagesordnung befanden sich u. A. der Entwurf von Ausführungsbestimmungen zur Gewerbeordnungsnovelle, der Entwurf von Ausführungsbestimmungen zur Literaturkonvention mit Frankreich und, wie bereits mitgetheilt, der Entwurf einer kaiserl. Verordnung. betr. die Verallgemeinerung der in den Tarifen a) zu dem deutsch=italienischen und deutsch spanischen Handels= und Schifffahrtsverträgen enthaltenen Zollermäßigungen. Berlin, 15. Okt.(Das Gerücht,) daß der König von Sachsen bei seinem Besuch beim Herzog von Braunschweig in Sibyllenort im Auftrage des Kaisers über die braunschweigische Erbfolge mit dem Herzog verhandelt habe, erhält sich auch in solchen Kreisen, die sich sonst diesem Gerüchte gegenüber, das bei jedem fürstlichen Besuch des Herzogs aufzutauchen pflegt, steptisch verhalten. —(Die Revision des Handels= und Schifffahrts.Vertrages zwischen Deutschland und der Türkei) soll jetzt einen den deutschen Forderungen günstigen Verlauf nehmen. Die Türkei verzichtet darauf, daß die deutsche Einfuhr während der Zeit der Revision erhöhten Zollsätzen unterliegen solle. —(Der deutsche Botschafter in Paris, Fürst Hohenlohe,) hat Ordre erhalten, sich in den nächsten Tagen auf seinen Posten zurückzubegeben, um der Eröffnung der französischen Kammern beizuwohnen. Wahrscheinlich begibt sich Fürst Hohenlohe vor seiner Rückehr noch zum Reichskanzler nach Friedrichsruh. —(In Bezug auf die Organisation des großen Offizier=Konsumvereins) wird berichtet, daß bereits über eine halbe Million Mark in Antheilscheinen gezeichnet sind. Der Verein zählt schon über 12,000 Mitglieder, obschon noch ein Drittel der Listen fehlt. Die nothwendigen Betriebslokalitäten werden dem Verein nicht überwiesen, sondern von ihm gemiethet; auch beabsichtigt man vorläufig, lediglich militärische Gebrauchsartikel, als Militäreffektenstücke, nicht aber auch Lebensmittel u. s.., in Entreprise zu nehmen. Man hat verbreitet, daß officielle Staatshilfe für diesen Verein in Aussicht genommen sei, allein das trifft, wie man mittheilt, nicht zu; man beabsichtigt vorläufig in der Weise vorzugehen, daß man bei Militäreffektenhändlern gegen gleich baare Zahlung auf Grund von Verträgen zu billigeren Preisen arbeiten läßt. Die praktische Leitung des Vereins wird voraussichtlich Premier= Lieutenant v. Wedell übernehmen, der zu diesem Zweck seine militärische Thätigkeit eventuell ausgeben und aus den Mitteln des Vereins entschädigt werden würde. Verabschiedete und erfahrene Zahlmeister werden ihm als Beamte zur Seite stehen. Berlin, 15. Okt.(Der„Reichsanzeiger“) publizirt das Verbot der Schweine=Einfuhr aus Rußland über die Landesgrenze längs des Regierungsbezirks Königsberg auf dem Landwege wie per Eisenbahn. Berlin, 15. Okt.(Die Hygieine=Ausstellung) wurde um 3 Uhr in Anwesenheit des Ausschusses, des Central=Komitees und vieler Aussteller durch den Präsidenten Hobrecht mit einem Hoch auf das Kaiserpaar geschlossen. Die drei Präsidenten erhielten von der Kaiserin ein Dankschreiben und eine große goldene Portraitmedaille, die Ausschüsse Dankschreiben und prachtvolle Medaillons, die Kommissare Oesterreich=Ungarns Dankschreiben mit Brillantnadeln. —(Die Nachrichr von einem durch das MarineI Gesetz über einen Matrosen der Korvette„Elisa., beth“ gefällten Todes=Urtheil) bestätigt sich nicht. Wie das„Berliner Tageblatt“ hört, beschränkt sich der ganze Vorgang auf ein Disziplinarvergehen des betreffenden Matrosen, welcher übrigens als ein unverbesserlicher und unverträglicher Kamerad geschildert wird, und der bereits an Bord seine Strafe verbüßt hat. Es schließt dies nicht aus, daß der Beschuldigte, wie in jener Mittheilung auch gesagt war, von seinen Kameraden ergriffen und in entsprechender Weise gelyncht wurde, d. h. Prügel bekam. Es ist dies kein ungewöhnliches Mittel der Matrosen, und die„ultima ratio“ der Mannschaft, um den Betreffenden vor den mit Recht sehr strengen Strafen zu bewahren. Bemerkt sei hierbei, daß den Kapitänen der Schiffe, nach dem Seerecht, auf hoher See die Macht über Leben und Tod insofern zusteht, als ein an Bord zusammentretendes Kriegsgericht sofort, unter dem frischen Eindruck des Geschehenen, sein Urtheil fällen kann, und nicht erst nach Monaten im Endhafen. Die Bestätigung eines Urtheils— ausgenommen sehr wenige im Gesetze vorgesehene Fälle— muß vom Kaiser erbeten werden. —(Die Niederlage der national=liberalen Partei bei der Reichstagswahl im Kreise Ottendorf drängt dem„Hannov. Courrier" die Nothwendigkeit einer Reorganisation der nationalliberalen Partei auf.) Er spricht sich gegen die Aufstellung eines neuen Programms aus, welche die Einheit gefährden werde. Hier müsse das Werk der Reorganisation einsetzen. Dazu bedürfte es zunächst der Selbstzucht, welche allein die rechte Partei=Disciplin ermögliche. Es herrsche in der Partei die Neigung vor, vom Führer zu secediren. In allen Staaten und Provinzen müßten centrale Vereinigungen sich bilden, die ihrerseits wieder mit den Local=Komitees in steter Verbindung stehen sollten, so daß die große nationalliberale Genossenschaft wie ein Sauerteig in allen Elementen der Gesellschaft wirken könnte, durch Schrift und Rede und durch die wirksamste Agitation des persönlichen Verkehrs. —(Nach den aus Paris kommenden privaten Nachrichten) ist daselbst die Lage der Deutschen, einschließlich der Elsaß=Lothringer, welche nicht optirt haben, in Folge der nichtswürdigen Deutschenhetz= eine höchst mißliche, ja eine schlimmere als unmittelbar nach dem Kriege. An den deutschen Hilfsverein treten jetzt Anforderungen heran, die derselbe kaum befriedigen kann. Bereits im Jahre 1882 hat derselbe 9409 Deutsche in irgend einer Weise unterstützt. Mit Rücksicht auf diese sich zeigende Erbitterung gegen die Deutschen hat die Regierung der Reichslande eine ganze Reihe von Zeitungen dort verboten, unter andern:„France",„Intransigeant",„Antiprussien" und andere Blätter ähnlicher Farbe. Auch zwei in deutscher Sprache erscheinende Zeitungen sind mit darunter: das„Baseler Wochenblatt“ und die „Wiener Allgemeine Zeitung". Es sind ferner zwölf französische Zeitungen unter Kontrole gestellt, darunter die„Republique Frangaise". Wenn auch das Verbot durch Zusendung mittels Briefumschlages vielfach umgangen werden wird, so dürfen diese Zeitungen doch nicht mehr in Gasthöfen und so stigen öffentlichen Orten in den Reichslanden ausliegen. —(Die polnische Nationalitätspropaganda) hat neuerdings einen empfindlichen Schlag erfahren. In Ragnit bei Tilsit erscheint seit einiger Zeit eine Monatsschrift„Auczra“ mit der Aufgabe einer Geltendmachung der lithauischen Nationalität gegenüber der polnischen. Die Lithauer oder Letten bilden bekanntlich eine Abzweigung des gemeinsamen lithu=slavischen Stammes. Seit 1386 haben sie indeß die Schicksale der Polen getheilt. Ausgenommen war davon lediglich die napoleonische Zeit, als die Polen größtentheils das Großherzogthum Warschau bildeten, die Lithauer, abgesehen von ihrem unter Preußen stehenden Theile, aber russisch geblieben waren. Die jetzige noch in ihren Anfängen steckende lithauische Bewegung gegen das Polenthum könnte im Falle ihrer weiteren Entwickelung zu der 1846 von dem österreichischen Grafen Stadion gegen die galizischen Polen„erfundenen“ ruthenischen Bewegung ein interessantes Gegenbild bieten. —(Die Spar= und Vorschußvereine der Post= und Telegraphenbeamten,) die vom Staatssekretär Dr. Stephan sehr protegirt werden, umfassen gegenwärtig eine Mitgliederzahl von 66,000 Köpfen mit einem Gesammtvereinsvermögen von 10 Millionen Mark. Breslau, 15. Okt.(Wie die„Bresl. Zig." meldet,) hat das Reichsgericht die Revision des Stadtverordneten Dr. med. Lion gegen das auf 6 Monate Festung lautende Urtheil des hiesigen Landgerichts verworsen. Frankfurt, 15. Okt.(Landgericht.) In der heutigen Sitzung wurde das Urtheil in Sachen des Reichstagsabgeordneten Karl Frohme und Bruno Geiser verkündet. Dasselbe ändert an der thatsächlichen Feststellung des Vorderrichters nichts, nimmt aber nicht an, daß den Angeklagten eine dolose Absicht unterzulegen sei. Der Angeklagte F. habe gleich bei seiner ersten Vernehmung angegeben, daß er dem Frl. Liebknecht nur Unbequemlichkeiten habe ersparen wollen, und daß ihm bekannt gewesen sei, der Prinzipal der Dame, Herr Michel, werde ihr alle Reisekosten ersetzen. Es su. daher nicht anzunehmen, daß er sich oder der Dame einen rechtswidrigen Vortheil habe zuwenden wollen. Auch der Abgeordnete G. habe gewußt, daß Fräulein L. die Reisekosten ersetzt werden würden. Für ihn sehlte ebenfalls jedes Motiv zum Betruge. Es erfolgt daher die Freisprechung beider Angeklagten von der bekannten Anschuldigung, unbeschadet des Rechtsanspruches, welchen die Eisenbahnverwaltung wegen der Beschädigung durch die hinterzogene Summe von ca. 3 M. auf dem Civilwege erheben kann. München, 15. Okt.(Die internationale Kunstausstellung) wurde heute geschlossen. Agram, 18. Okt. Miskies jun., ein hervorragender Starjevicsianer in Kostojniza, wurde verhaftet. Er soll der intellektuelle Urheber des Aufstandes im Grenzgebiete sein. — Der frühere Banus von Kroatien Pejacsevics veröffentlicht eine sensationelle Erklärung: Szapary habe die Meinung zu erwecken gesucht, als wäre die kroatische Regierug mit der Aushängung der zweisprachigen Wappenschilder einverstanden gewesen. Allerdings sei es richtig, daß ihm 1880 der Finanzdirector David meldete, er habe Weisung an den Finanz= gebäuden solche Wappen auszuhängen. Pejacsevics widerrieth aber und bat, abzuwarten, bis er mit dem Finanzminister gesprochen habe. Er schrieb dem kroatischen Minister und bat ihn, die Sache zu hintertreiben, worauf die Aushängung unterblieb. Seither wurde die Angelegenheit weder mit dem Finanzminister noch im Ministerrath zur Sprache gebracht. Pejasevics glaubte, die Sache sei beseitigt, als plötzlich in der Nacht des 6. August 1883 ohne vorherige Meldung die Aushängung geschah. Eine komische Sache ist die diesjährige Einführung des Rectors der Wiener Universität. Der abtretende Rektor Dr. Maaßen hat sich durch Parteinahme für die czechischen Studenten dergestalt verhaßt gemacht, daß mit voller Sicherheit Kundgebungen der Studenten bei der Uebergabe des Rektorats vorauszusehen sind. Nach angeblichen anderweitigen Bemühungen ist das Ministerium auf den Gedanken verfallen, daß die Aula die Menge von Menschen nicht fassen könne und daher aus polizeilichen Gründen die Feierlichkeit unterbleiben müsse. Zur Entlohnung soll, wie es heißt, Herr Maaßen in das Herrenhaus berufen werden. Frankreich. Paris, 15. Okt. Allen nichtopportunistischen Meldungen zufolge wurde Ferry auch in Havre und namentlich in den benachbarten industriellen Orten der Vega=Expedition bekannten Dickson ein Mordversuch unternommen. Dickson überwältigte den Angreifer und hielt ihn fest, bis Polizei eintraf. Es heißt, der Unteroffizier hätte 50,000 Kronen von Dickson gefordert, worauf Letzterer nicht einging. Rußland. Kronstadt, 15. Okt. Die kaiserliche Familie ist gestern Vormittag eingetroffen und begab sich Mittags nach Peterhof. Die Einweihung des Justizpalastas in Brüssel. Brüssel, 15. Okt. Die Einweihung des Justizpalastes hat heute in Gegenwart des Königs und der Königin programmmäßig stattgefunden. Der Feier wohnten auch Delegirte auswärtiger Gerichtsbehörden bei. Abends findet großes Banket des Advokatenstandes statt. Brüssel, 15. Okt. Die 2500 Arbeiter des Justizpalastes, mit Bannern und Musikkorps, nach den verschiedenen Handwerken geordnet, waren vor demselbenlaufgestellt. Die Räume des Pas Perdus waren vollständig gefüllt und boten wegen der vielen glänzenden Uniformen einen prächtigen Anblick. Die ganze höhere offizielle Welt war anwesend. Die Rechtsanwälte in Talaren mit den ausländischen Deputationen nahmen eine Seite des Saales ein. Vor ihnen stellten sich die Mitglieder der Kassations=, Appell= und Erste=Instanz=Gerichtshöfe in offizieller Tracht auf. Um 12 Uhr kamen der König, die die Königin, die Prinzessin Clementine mit zahlreicher Suite an und wurden von den Ministern und Richtern empfangen. Nachdem sie auf der Estrade Platz genommen, sprach der Justizminister über die Bedeutung des großen, Belgien zur Ehre gereichenden Baues, worauf der König ihn für seine Bestimmung geöffnet erklärte. Der Präsident des Kassationsgerichts deutete nun an, wie der Monumentalbau die Mission der Gerechtigkeit würdig ausdrücke. Der König erwiderte, daß der Bau die Achtung und den elche den Wichestsech etihent, vriche. Der Vorsteher der Advokaten versicherte jetzt, daß die Advokatur sich in ihrer Mission ebenfalls erhöht und befestigt fühle, und wies dann auf die Anwesenheit der ausländischen Vertreter der Advokatur als eine sympathische Kundgebung hin. Der König dankte sehr kalt empfangen. Wiederholt erschollen die Rufe: für den Ausdruck der patriotischen Gefühle und betonte, Es lebe Thibaudin! Die radikalen Blätter konstg= daß der Adnakatenstand in Feleien die Mohrzahl sei, tiren, daß der Premierminister gestern noch schärfer Stellung gegen den Radikalismus nahm. — Nach glücklicher Beseitigung Thibaudin's verlangen die Gambettisten für Frankreich die Errichtung eines„Oberrathes der nationalen Vertheidigung". Derselbe soll aus dem Präsidenten der Republik, dem Premierminister, den Ministern des Krieges und der Marine und einer Anzall hervorragender Land= und Seeoffiziere bestehen. Die glücklichen vorgeschrittenen Republikaner scheinen nicht einzusehen, daß dies der wiederauserstandene Wiener Hofkriegsrath in optima forma ist. Perrücke und Adelstitel oder Rundkopf und Advokatenkarriere, Hof= oder politische Generalschaft machen da wahrlich keinen großen Unterschied aus. Havre, 15. Okt. Die Minister Ferry und Raynal sind gestern Nachmittag hier eingetroffen. Sie wurden von den Behörden empfangen und von der Menge mit dem Rufe:„Es lebe die Republik!“, von Einzelnen auch mit:„Es lebe Thibaudin!" begrüßt. Sie besuchten den Hafen, die Schiffe und die Schulen. In seiner Rede beim Bankett des Abends trat Ferry für die Politik der republikanischen Vereinigung ein. Die Republik müsse regiert werden. Die Intransigenten hätten durch ihre Beschimpfungen und Verleumdungen eine breite Kluft zwischen sich und der Regierung geschaffen. Die monarchische Gefahr existire nicht mehr. Der von den Intransigenten drohenden Gefahr müsse man die Vereinigung aller Republikaner entgegenstellen; das Land müsse wählen zwischen der Politik der Intransigenten und der Politik der Stabilität und des weisen Fortschritts. Dänemark. Kopenhagen, 15. Okt. Der Prinz und die Prinzessin von Wales und der Kronprinz von Portugal sind Abends abgereist. Spauien. Madrid, 15. Okt. Das Journal„Dia“ schreibt, das Cirkularschreiben des neuen Ministers des Auswärtigen werde den Wunsch der spanischen Regierung ausdrücken, mit allen Mächten freundliche Beziehungen zu unterhalten. Im diplomatischen und Konsular=Personal Spaniens werde keine Aenderung vorgenommen. Der spanische Generalstab werde nach französischem Muster reorganisirt. England. — Die Sammlung für Ischia in England hat bis jetzt nahezu L. 2900 abgeworfen. — Der Fonds für die Vertheidigung des der Ermordung des irischen Denuncianten Carey beschuldigten'Donnell hat nunmehr die Höhe von 13,089 Dollars erreicht. Skandinavien: Gothenburg, 15. Okt. Vormittags wurde von einem früheren Artillerieunteroffizier auf den von baß der Aoboratenstand in Belgien die Mehrzahr seiner Staatsmänner geliefert habe. Er bewillkommte die Deputationen des Auslands. Der König und die Königin begrüßten die Wittwe und die Tochter Poelaert's, des Baumeisters des Palastes. Der König und die Königin besichtigten den Palast und wohnten der ersten Sitzung des Kassationsgerichts in dessen prachtvollem Saale bei. Der Generalstaatsanwalt erklärte die Bedeutung des Gebäudes. Am großen Eingang des Palastes beglückwünschte der älteste der Arbeiter das königliche Paar. Der König betonte sein großes Interesse am Wohlergehen des Arbeiterstandes, dessen Produkten er neue Märkte zu erschließen suche. Die Arbeiter defilirten dann vor dem König und der Königin, welche mit größtem Enthusiasmus begrüßt wurden. Nachmittags hielt der König Empfang der Richter und Advokaten im Schloß. Abends erstrahlte der ganze Justizpalast in herrlichster elektrischer Beleuchtung, während Musikkorps vor demselbem spielt.n. Neueste Nachrichten. Wien, 15. Oktober. Die Gendarmerie ermittelte in Sternberg zahlreiche Sozialisten, von denen in letzter Zeit die Ausstreuung von Plakaten und die Verbreitung aufreizender Flugschriften ausgegangen ist. Nach Vornahme von 16 Hausdurchsuchungen wurden 8 Mitglieder des allgemeinen Lesevereins verhaftet. Rom, 15. Okt. Der siebente internationale Kongreß für Geodaesie ist um 2 Uhr Nachmittags in dem großen Saale des Kapitols eröffnet worden. Der Minister Bacelli hielt in lateinischer Sprache die Eröffnungsrede. Außerdem waren die Minister Ferrero, Magliani und Savelli anwesend. Banez (Spanien) erwiderte in französischer Sprache. Der Vereinsgründer Bayer, welcher seines hohen Alters wegen abwesend war, wurde auf Vorschlag Banez' zum Ehrenpräsidenten und Oberst Ferrero zum wirklichen Präsidenten gewählt. Hongkong, 15. Okt. Privatnachrichten aus Pakhoi besagen, ein chinesischer Admiral sei mit vier Kanonenbooten nach Lungmum an der Grenze von Tonkin abgegangen, um den größten Theil der dortigen chinesischen Truppen einzuschiffen; derselbe werde bald mit General Fung nach Kanton zurückkehren. Man glaubt, daß die Konzentrirung von chinesischen Truppen an der Grenze Tonkins aufgegeben ist. § In der Münsterkirche kam am Sonntag einer Frau ihr Portemognaie abhanden.„„ 0 Abermals ereignete sich ein Bahnunfau. Bei der Station Urbach(rechtsrhein. Bahn nahe Troisdorf) fuhr gestern, 15.., Morgens, ein Güterzug auf einen andern, welcher an der Station hielt. Fünf mit Kohlen beladene Wagen wurden zertrümmert, eine Maschine stark beschädigt. Verunglückungen von Personen sind erfreulicher Weise keine vorgekommen, Der Kampf mit Gespenstern. Der Beherrscher aller Reußen ist heute mehr als je der weiße Czar— nur nicht in dem Sinue, in dem dieser Name sonst dem absoluten Herrscher über das Kosakenreich, über Klein= und Weißrußlund beigelegt wird. Der weiße Czar ist heute aben nur der schreckensbleiche Träger der russischen Kaiserwürde, das Ziel der Drohungen und geheimen Conspirationen einer zähen Verschwörerbande. Die schönen Tage von Kopenhagen sind vorüber, auf die kurzen Freuden einer Ferienzeit, in einem fernen Lande verbracht, folgen nun die schweren Sorgen und Lasten, welche die Regierung eines so monströsen Reiches naturgemäß aufbürdet, folgt die unablässige Argst vor dem gespenstischen Treiben der Nihilisten. Alexander III., der über das Leben von Millionen gebietet, muß stündlich für das eigene Leben zittern, der letzte, der ärmste seiner Kazapen fühlt sich in seiner elenden Lehmhütte wohler und sicherer, als der Kaiser in seinem Palaste. Der Thron wird ihm zum Marterstuhle, die Krone zum Dornenkranz und inmitten des unheimlichen nihilistischen Spukes, der ihn stündlich narrt, inmitten der Ueberraschungen, die ihm die Verschwörer stündlich bereiten, indem sie ihm ihre Proklamationen in die Taschen, auf das Kopstissen, unter den Teller prakticiren, kann der Czar unmöglich seine Diener von seinen Feinden unterscheiden. Jeder der speichelleckenden Schmeichler, die sich zu seinen Füßen krümmen, kann sich plötzlich erheben, als sein Meuchelmörder. Alexander III. ist einer der sympathischsten europäischen Fürsten, einer der trefflichsten von allen, die jemals auf dem russischen Throne saßen, und mit aufrichtigem Beileid sieht die ganze civilisirte Welt dem ergebungsvoll und still getragenen Martyrium zu, zu dem sich für ihn die Regierung gestaltet. Ja, sie drückt schwer die Last der Krone. Gibt es denn aber in der That kein Mittel, dieses Martyrium zu beenden und zu dem unvergleichlichen Herrscherglanz, der den Czaren umgibt, auch die Herrscherfreiheit, zum Bewußisein einer beispiellosen Macht auch das Bewußtsein der Sicherheit zu gesellen? Der Kaiser von Rußland braucht sich nur an die schönen Vorsätze zu erinnern, die einst den Czarewitsch erfüllten, er braucht nur die Jugendträume zurückzurufen, die dem Jüngling vorschwebten, und er hat das Rezept, mit dem er das tranke Rußland heilen, sich selbst die Ruhe wiedergeben kann. Was hat sich nicht Rußland, was hat sich nicht Europa von der Regierung des jetzt herrschenden Czaren damals versprochen, als er noch im AnitschkowPalais die Freunde eines konstitutionellen Regimeats, um sich versammelte. Man darf dem Kaiser Alexander nicht den Vorwurf machen, daß er sich selbst und seinen Jugendidealen untreu geworden. Wenn die Erwartungen sich nicht erfüllt haben, welche sich an die Aera der Regielung Alexander III. knüpften, so erklätt es sich aus den traurigen Umständen, unter denen er an die Regierung trat. Als an jenem 13. März 1881 ein gräßliches Verbrechen dem Leben Alexanders II. ein Ende machte und den Czarewitsch auf den Thron rief, da war der Sohn selbstverständlich gezwungen, das Vermächtniß des Vaters heilig, streng an der Poliik festzuhalten, um deretwillen dieser gefallen ist. Jede große politische Koncession wäre damals mit der Pietät gegen den Dahingemordeten nicht gut in Einklang zu bringen gewesen, hätte erscheinen können als eine Art Prämie für die Mölder, als Siegespreis für die Nihilisten. Seitdem sind bald drei Jahre vergangen. Heute hindert den Kaiser Nichts mehr, den Forderungen der Staatsraison, den Forderungen seines eigenen Jugendideals zu folgen. Im absolutistisch regierten Staate, da, wo allein der persönliche Wille des Monarchen regiett, ist auch der Monarch selbstverständlich moralisch wie nach dem Naturrecht verantwortlich für die Regierung. Da er aber naturgemäß das ungeheure Regierungsgetriebe nicht zum kleinsten Theil überschauen kann, sündigen die Beamten auf seine Rechnung. An den Czaren richten sich die Vorwürfe für Alles, was gegen seine Intentionen die Beamten verschulden, er wird bedroht, während Andere die Fehler und die Schlechtigkeiten begehen, deren Folgen auf sein Haupt fallen.(B..=.) Rheinisch=Westfälische Chronik. Bony. Die Vorlesungen in der hiesigen katholisch=theologischen Fakultät werden von sämmtlichen Herren Docenten am Dinstag den 23. d. M. wieder begonnen werden. Professor Simar hat sich entschlossen, außer den angekündigten Vorlesungen über Apologetik und den zweiten Theil der Dogmatik auch noch den ersten Theil der Moraltheologie vorzutragen. Prof. Kellner wird über Patrologie und die zweite Hälfte der Kirchengeschichte lesen. Prof. Kaulen wird die Offenbarung des h. Johannes erklären, die specielle Einleitung in die Bücher der h. Schrift und den ersten Theil der Pastoral=Theologie vortragen. Außerdem werden die katechetischen und die homiletischen Uebungen unter Leitung der Herren Prof. Simar und Kaulen regelmäßig fortgesetzt. Bonn. Die Erneuerung der Loose zur zweiten Klasse der 169. Königlich preußischen Lotterie maß mit Vorlegung der Loose der ersten Klasse bis zum 2. November, Abends 6 Uhr, geschehen. Bonn. Ein einfacher Brief darf bekanntlich nicht über 15, ein doppelter nicht über 250 Gramm wiegen. Feststellen läßt sich das Gewicht des einfachen Briefes durch 3 Zweipfennigstücke und 2 Fünspfennigstücke, zusammen= 15 Gramm, oder durch 3 Zweipfennigstücke zusammen= 14 Gramm, mit 1 Einpfennigstück= 2 Gramm. In Kessenich beging am Sonntag der dortige Kriegerverein„Kameradschaftliche Vereinigung“ seine Fahnenweihe. Das Dorf, welches in letzter Zeit mehrere Feste gesehen und bewiesen, daß es solche zu feiern versteht, war hübsch geschmückt. Ein stattlicher Festzug mit Vorreitern, zwei Musikkorps und gegen 10 heimischen und auswärtigen Vereinen, darunter 2 Gesangvereine, bewegte sich durch die Straßen zum Lokale des Herrn Tönnes, wo sodann nach dem Enthüllungsakt ein reges Leben sich entfaltete. Die schöne Fahne stammt aus dem Geschäft des Herrn Nestler zu Bonn. Bei Morenhoven fand man am Sonntag Morgen zwei Knaben, welche wahrscheinlich von Hause entlaufen waren, erstickt auf einem Ziegelofen, wo sie sich die Nacht über wärmen gewollt. + Herr Wirtz vom Biesemer Hof hat in diesem Jahre einen Kürbis gezogen, welcher das respektable Gewicht von 125 Pfd. repräsentirt. Derselbe ist bei Herrn Gastwirth Lux in Waldorf zur Besichtigung ausgestellt. Der Beginn der Lese der weißen Trauben ist für den Umfang der Stadtgemeinde Honnef auf Mittwoch, den 17.., festgesetzt, was hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Aus Köln. Mit dem 15. d. ist die Schnellfahrt der Salondampfer„Humboldt“ und„Friede“, 6 Uhr ab hier, eingestellt worden. Die Boote suchen den Hafen auf. Die Touren sind jetzt mit 6½. 10¼ Uhr Morgens, 1 Uhr Mittags und 9½ Uhr Abenos nach St. Goar und Koblenz für den nämlichen Tag festgesetzt; am Tage darauf weiter bis nach Mannheim. In der letzteren Fahrt wird nur mit Königswinter, Remagen, Linz, Andernach, Neuwied und St. Sebastian, auf der Strecke Bonn=Koblenz verkehrt. Rheinabwärts geht Nachmittags 2¼ Uhr ein Güterdampfer mit Personenbeförderung. Was die Gefährdung der Schifffahrt zwischen Mainz und Bingen anbelangt, so erfährt man, daß sich auf besagter Streck; ein Schiff festgelegt halte. Dasselbe wurde wieder gelöst und jede weitere Gefahr ist beseitigt.(K..) Mit dem 15. d. trat bei sämmtlichen königlichen Eisenbahnen der neue Winterfahrplan in Kraft. Karl Grammann, einer der hervorragendsten und zugleich meist versprechenden neueren Tondichter, ist nach Wien zurückgekehrt, um deselbst persönlich die Vorbereitungen zur Premiète seiner jüngsten Oper „Das Andreasfest“ in Händen zu nehmen. Bekanntlich steht auch in Augsburg und Köln die Aufführung des„Andreasfest" unmittelbar bevor, während in Wiesbaden des Meisters„Thusnelda“ die Novität des Winters bildet. Das Erstlingsopus„Melusine, welches s. Z. unter anderem auf der Tonkünstler=Versammlung in Wiesbaden viel Aufsehen erregte, hat Grammann gegenwörtig wesentlich umgestaltet. Der neue Text für den zweiten und halben dritten Akt wird als hervorragend dramatisch und spannend bezeichnet. In dem Keller eines Hauses in der Hermannstraße zu Köln ersolgte am 14. d. Abenos gegen 11 Uhr eine heftige Gasexplosion, bei welcher eine Person verletzt wurde. Die sofort erschienene Feuerwehr nahm die Verstopfung des Hauptrohres in der Straße vor. Für die am 15. Jan. k. I. stattfindende 19. Kölner Dombaulotterie wird im nächsten Monat der Ankauf von Kunstiverken im Betrage von 60,000 M. beginnen, worauf wir die deutschen Künstler besonders aufmerksam machen wollen. Da der Kölnische Kunstverein um dieselbe Zeit eine namhofte Summe auf die Ecwerbung von Kunstwerken für die diesjährige Verloosung unter seine Mitglieder verwendet, der Kölnische Museumsverein ebenfalls einen bedeutenden Betrag zum Ankauf von größeren hervorragenden Werken für das Museum bereit hält und ferner erfahrungsmäßig viele Kunstfreunde aus Köln und den benachbarten reichen Städten ihre Sammlungen von Werken lebender Künstler vorzugsweise in den Wintermonaten zu erweitern suchen, so herischt in Köln zur Zeit, wo die Natur schlummert, ein Geist und Herz erfreuendes reges Kunstleben. Köln bietet alsdann für die Erzeugnisse der bildenden Kunst auf jeglichem Gebiet einen so selten reichen und vortheilhaften Markt für Künstler und Kunstfreunde, wie er kaum in einer anderen Handelsstadt Deutschlands gefunden werden dürfte, wozu die weiten und schönen Ausstellungsräume im Museum Wallraf=Richartz sowie die erleichternden Bedingungen für die Aussteller nicht wenig beitragen. Der Gouoerneur der Festung Köln, Generallieutenant v. Ziemietzky, hat nunmehr, wie der„Allg. Anz.“ mittheilt, seinen Abschied eingereicht und bereits die Stadt verlassen. Der Herr Gouverneur hat sich während seiner leider nur kurzen Amtsführung überall nur Freunde erworben, die ihn ungern scheiden sehen. Als sein Nachfolger wird der Generallieutenant von der Armee v. Thiele, ein jüngerer Bruder des Kommandirenden des 8. Armeekorps, genannt. Bis dahin werden die Geschäfte des Gouvernements von dem Kommandanten wahrgenommen. Aus Martinstein,(Regierungsbezirk Koblenz). Am 14. d. Nachts wurde, laut der„Köln. im hiesigen Postzimmer eingebrochen und 860 Mark, wocunter vier Einhundert=Markscheine, außerdem sechs Photographien eines Herrn, eine Cassette von braunem Holz und drei Notizbücher gestohlen. Für Entdeckung der Diebe ist eine Belohnung ausgesetzt. Der Forstaufseher E. Diedrich von Menden ist seit Sonntag, den 7. d. Monats, verschwunden. Derselbe verließ am genannten Tage, Morgens 7 Uhr, seine Wohnung, um das Jagdrevier zu begehen, und ist seitdem nicht wieder zurückgekehrt. Die bis jetzt angestellten Recherchen sind ohne Erfolg geblieben. Eine Belohnung von 200 M. erhält laut dem„.=Vbl.“ derjenige, welcher der dortigen Polizeibehörde über den Verbleib des Diedrich Auskunft geben kann, und eine weitere Belohnung von 300 M. wird demjenigen zugesichert, welcher Mittheilungen macht, die event. zur Ermittelung des Thäters führen. Aus Düsseldorf. Der Provinzal=Verwaltungsrath hat in seiner Sitzung vom 24. September beschlossen, behufs der dringend nothwendig gewordenen Entlastung der Provinzial-Irren=Anstalt zu Düren dem Aufnahmegebiete für die ProvinzialIrren=Anstalt zu Grafenberg die linksrheinischen Kreise des Regierungsbezirks Düsseldorf: Cleve, Moers und Geldern zuzuweisen. Die Anträge auf Aufnahme von Geisteskranken aus diesen Kreisen in eine Provinzial-Irren=Anstalt sind von jetzt ab nur an die Direktion der Provinzial=Irren=Anstalt zu Grafenberg zu richten. Aus Wesel. Von hier wird dem„Schiff“ geschrieben, daß die Hebung der beiden Theile der Per érérance vollständig gelungen ist; beide Theile liegen schwimmend am Weser Ufer. Wie furchtbar die Explosion gewesen, läßt sich so recht deutlich an dem zuletzt gehobenen Theile sehen. Von den beiden Dampskesseln ist nicht die geringste Spur mehr vorhanden; es scheint demnach, daß beide Kessel explodirt sind. Der Boden sowie die Schiffswände, wo die Kessel gestanden, sind ebenfalls ganz weggerissen; es steht nur noch ein kleiner Theil des Maschinenraumes mit der noch ziemlich gut erhaltenen Maschine. Hauptsächlich sind von letzteier noch die Cylinder mit den beiden Schieberkasten und Führungsstangen gut erhalten. Ueber die Entstehung und Ursache des Unglückes wird auch jetzt noch nichts aufgeklärt werden können, da diejenigen Gegenstände, mittels deren dies vielleicht festzustellen gewesen wäre, mit den Dampfkesseln spurlos verschwunden sind. Mit dem Heben des letzten Theiles sind denn auch, wie früher richtig vermuthet wurde, die beiden letzten Leichen der neun Verunglückten aufgesunden worden. der neuen Welt. Amerikanisches von R. Majoewsky. (Das Straßenleben amrikanischer Großstädte. Studien vor der„bar“.) Jeder Zaunpfahl, jedes Brett, jedes beschmierte Thor, ja jede Holzhütte in der„Köntiy(country =Land) belehrt Dich, daß Sam oder Bill Soundso Dia um einen Spoilpreis„gemlemanlike“ kleiden, indessen Batterien unf=hlbarer Patentmedicinen von allen Uebeln des Leibes und Lebens auf immer befreien. Erstaunt blickt der Feemde auf große, wagenähnliche Gerüste, die, ein tutender Neger vorn, ein anderer hinten auf, durch die Straßen gefahren werden. Das ist Reclawe für irgend ein Theater, und die mit krassen Farben bemalte Leinwand stellt die Hauptdarsteller in ihren Glanzrollen dar. Hierin wird nichts Auffälliges erblickt und fast sämmtliche Theater, stehende oder reisende, huldigen dieser Sitte, überhaupt ist der dem andern„über“, der am meisten Aufsehen zu erregen versteht— unsere reisenden „stars“(Sterne) aus Europa, die im Handumorehen das ganze Land„abweiden“, verstehen das Geschäft auch nicht schlecht. Wir drücken uns langsam durch„Klaut"(crowd = Menge). wie der Deutsch=Amerikaner sagt, und beschauen mit Muße die verschiedenartigen Gestalten und Gesichter. Jener corpulente Herr, der in übergroßer Eile prustend und keuchend seiner Office zustrebt, ist eine in der Geschäftswelt sehr bekannte, geachtete Persönlichkeit. Der Mann ist reich, selbst nach hiesigen Begiffen, und könnte„procul negotiis“ ein recht beschauliches und sorgenfreus Leben fuhren. Doch er ist pänktlicher auf dem Büreau als seine Kierks, die für fünfzig Dollars den Monat arbeiten. An heiterem Lebensgenusse findet er wenig Geschmack; erwerben und arbeiten und wieder arbeiten und erwerben ist seine Parole— das Geldausgeben besorgt schon sein Herr Sohn. Letzterer huldigt im Verein mit anderen hoffnungsvollen Sprößlingen reicher Väter in ausgedehntestem Maße dem süß.n Nichtsthun und sucht seinen größten Stolz darin, als rechter und echter„dude“ zu gelten. Dieser von Albions Gestaden impoltirte Name für einen Stutzer ist in jüngster Zeit rei t allgemein geworden. Sein Träger ist ein Eiwas, das einem jungen Manne mit steifem Hemdskragen, buntem Faltenhemde mit enormer Brustnadel, engen Uaaussp echlichen und flatternden Frackschößen wie ein Ei dem andern ähnlich sieht. Nebenbei ist dieses Etwas ein begeisterter„Bicheler"(Velocspedist), trägt gelbe Handschuhe, Augenglas und ein dünnes Bulldoggstöckchen mit dito Cigarenspitze. Sein Gespräch ist weniger geist= als wortreich und erinnert an den Londoner Cockney. Auf der Straße steht man ihn meistens im Fahrwasser hübscher, reicher Erbinnen; er zählt zu den stehenden Figuren der Großstadt. Ein Trupp Farbiger, darunter pechschwarze, vergnüglich grinsende Neger und elegante Mulatten und Quadronen, sämmtlich in schneeweißer Wäsche, streien stolz wie die Spanier an uns vorüber. Die gusen Leutchen in den streng modernen Anzügen bringen uns fast zum Lachen.„Doch müssen wir das schon inter drücken, da diese Herren„Cäp'ens“(Cavitän) — geringer thun sie's nun mal nicht—„Col'nels Colonel= Oberst) und„Oschin'cels"(General) als reie Bürger so etwas gewaltig übel nehmen würden. Ihre in blendendes Weiß gekleideten corpulenten Damen, deren kleine Aeuglein nach allen Seiten koettiren, wären entschieden nicht nach europäischem Beschmack. Fast alle Weiße, die uns begegnen, machen den Eindruck großer Selbständigkeit und Willenskraft. Nirzends in der Welt trifft man aber auch so viele Menschen, an denen das Schicksal herumgehobelt hat, als in den Vereinigten Staaten. Ueber das abenteuerliche Leben, welches die Meisten hinter sich haben, bevor sie zur Ruhe gelangen, ließen sich ganze Bände schreiben, doch hier macht ein moderner Orysseus wenig Aufsehen. Dort an den großen Kaufmannshäusern entlang schleichen echt Bassernannsche Gestalten, zerlumpte verwetterte Gesellen, in deren abschreckende Züge das Laster seine Spuren eingegraben: Sie tragen lange Säcke über den Rücken und untersuchen imsig din Boden. Schweigind sitzen sie ihren Weg fort und nur von Zeit zu Zeit tönt ein monotones„Lumpen“ von ihren Lppev. Es sind„Vagzbonden" und Lumpensammler, die auf diese Weise mühsam ihr verfehltes Leben fristen. Plötzlich fahren wir erschreckt zusammen. Ein vierschrötiger, auf einem Bauernwagen thronender Bursche macht solch ausgiebigen Gebrauch von seiner Lunge, daß die Fenster ringsum erzittern. Nuch regelmäßigen Zwischenräumen stößt der Vetter vom Lande ein langgezogenes, tremolirendes Gebrüll aus, dessen Bedeutung uns lange ein Räthsel bleibt. Nich langem Stukiren und Frogen haben wirs heraus— der Mann verkauft„p— erste Silbe verschluckt— —(potatoes= Karto ffeln) und sonstige Landfrüchte, was er den harthörigen Städtern damit anzeigen will. Auch der straw- und black berries-(Erdbeeren= und Heibeldeeren=) Verkäufer schreit, als ob alle anderen Menschen taub wären.„Charcoals, Char-co--oals“(Dolzkohle) rust in dumpfen Kehllauten ein biederer Schwarzer dazwischen.„Bannanoes and sweet potatoes“(Bananen und süße Kartoffeln) kriht ein ambulanter Sadfrüchtehändler, indessen„old iron— 0— oh— old ... ron... iron and stoves“(altes Eisen und Oefen) mit des Basses Grundgewalt dazwischen fährt. Ein bäuerlich aussehendes Kerlchen, ein Kunstgärtner aus der Nähe der Stadt, zieht mit seinem BlumenAm 23. September früh wurde diejenige des i# fehlenden Steuer=Aufsehers Streckotann aus Emmerich in der Hinter=Kajüte aufgefunden, als man letztere trocken pumpte. Dieselbe war schon sehr stark in Verwesung übergegangen und wurde nach Emmerich gebracht. Andern Toges wurde die Leiche des noch sehlenden zweiten Heizers(Namen unbekannt) in dem Maschinentaum ausgefunden. Dieselbe war fürchterlich verstümmelt und stand aufrecht, festgeklammert zwischen den beiden Führungsstangen der Maschine. Vom Kopfe war nur noch der hintere Theil vorhanden. Der ganze Oberkörper war total verbrannt, und der linke Arm ganz vom Körper getrennt. Die Leiche wu de im Nachbarorte Büderich beerdigt. Die Unternehmer Witzer und Kleinschmidt aus Duisburg haben ihre Aufgabe, beide Schiffstheile schwimmend an das User zu bringen, vollständig gelöst und zum Andenken an die Katastrophe und die glänzend gelungene Hebung die beiden Wracktheile der Persévérance mit den Hebeschiffen nebst sämmtlichen Hebegeräthen und den dabei beschäftigt gewesenen Personen photographisch aufnehmen lassen. Wie verlautet, werden die beiden Theile des gehobenen Güterbootes öffentlich verkauft werden, und dürfen damit die Folgen der Katastrophe einen Abschluß gefunden haben. Denjenigen jedoch, welche diese lbe überlebt, beziehentlich sie mit angesehen haben, wird sie noch lange schaudernd im Gedächtniß bleiben. Als Kuriosum verdient erwähnt zu werden, daß bei Gelegenheit der rheinisch=westfälischen Wirtheverbands=Sitzung in Barmen sechs Bochumer Wirthe zusammen das respectable Gewicht von 1460 Pfund repräsentirten. Wie versichert wird, wog„der dickste der Dicken“ allein über 400 Pfund. Bunte Tageschronik. (Die Enthüllung des Leibnitzdenkmals in Leipzig) soll am 25. d. stautfinden. Nach dem Programme wird die Feierlichkeit in der Aula der Universität ¾10 Uhr Vormittags, wobei Professor Dr. Heinze die Festrede hält, eröffnet. Von der Universität aus setzt sich dann der Festzug durch die Grimmaische Straße nach dem Dentmale in Bewegung. Die Enthüllung erfolgt ¾10 Uhr nach der Ansprache des Oberbürgermeisters Dr. Georgi. Nach der Enthüllung hält der Rector magnificus Prof. Dr. His eine Ansprache. Gesang eröffnet und schließt die Feier. (Auf dem Wen delstein) ist nunmehr aus den Beiträgen von Privatpersonen und des deutschen und österreichischen Alpenvereins und mit Unterstützung der meteorologischen Centralstation München eine meteorologische Hochstation eingerichtet worden. Die Aufschreibungen werden den Winter über durch einen im Wendelsteinhause überwinternden Wächter, der durch ein Mitglied der Centralstation gegenwärtig die erforderliche Anleitung erhält, besorgt und zu Anfang jiden Monats heruntergeholt. Man verspricht sich von dieser Einrichtung interessante Resultate. (Wie man aus Triest mittheilt,) ist das Befinden der verunglückten Trapezkünstlerin Miß Zaco ein befriedigendes und sind die Befürchtungen wegen des etwaigen Eintrittes einer Gehirnerschütterung vollständig geschwunden. Miß Zaco erklärte auch bereits, daß sie sofort nich ihrer Genesung ihren Beruf wieder aufnehmen werde. (Aus Ungarn.) Einer Einladung des Grafen Julius Andrassy folgend, ist bekanntlich Graf Wilhelm Bismarck nach den ungarischen Besitzungen des Ersteren, nach Terebes, abgereist. Anfangs war in der Umgegend von Terebes das Gerücht verbreitet gewesen, der Reichskanzler sei zum Besuche seines Freundes angelangt, was namentlich große Aufregung unter den Bauern der Umgegend hervorrief. Man schloß daraus, daß es nun bald gegen den„Moskowiter" losgehen weide. (Rom, 9. Okt.)„Von besonderer Seite“ schreibt man der„Pol. Corr.“ von hier über die italienische Politik in Afrika: Herr Mancini setzt seine Politik in Afrika mit Glück fort. Dieselbe hat zum Ziele, offenkundig darzuthun, daß Italien einerseits von allen Velleitäten der Festsetzung da unten in militärischer und politischer Beziehung frei ist, anderseits aber über die Aufrechthaltung seines Prestige im Becken des Mittelländischen Meeres mit Eifersucht wacht und Freundschafts= und Handelsverträge abzuschließen sucht, um unsere friedlichen Beziehungen zu den afrikanischen wagen gemüthlich von Haus zu Haus, jeden Augenblck seinem treuen Bill das unvermeidliche„Gid up“ (to get up= weiterziehen, hier etwa„Hühl“) zurufend. Es ist das ein Wort, welches man noch mehr zu hören bekommt, als„Tes, No“ oder„Goddam“. Sein Gefährte, der Milchman, hat eine riesige Stadtklingel, die er zum Gaudium zahlreicher Straßenbengel unaufhörlich in Bewegung setzt. Der würdevolle Mann des Gesetzes in der blauen Uniform mit dem ungeheuren Strohhut— eine Costümzusammensetzung, die auf den deutschen„Greenhorn“ sehr erheiternd wirkt— hält scharfen Lugaus auf Taschindiede, Betrunkene und andere Sünder. Musicitende Prager versetzen uns unwillkürlich im Geiste nach dem so viel kühleren, lieben Deutschland, indem Asien würdig durch einige langzopfige Kinder des himmlischen Reiches repräsentitt wird. Das lange Herumstreifen bei 95° Fahrenheit hat uns recht müde und durstig gemacht, Grund genug, in eine der vielen Bierstuben(Saloons), wo eiskaltes Lagerbier von blondhaarigen Germanen verzapft wird, einzukehren. Wir drücken uns suill in eine kühle Ecke, von wo aus wir bequem Alles übersehen können. Die Stube hat nur wenige Tische und Stühle, vergilbte Porträts, theure Erinnerungen aus dem„alten Lande“, große farbige Bilder, Reclamen von Bierbrauern, Theatern 2c. und Ankündigungen von Pcknicks und Excursionen. Seitwärts von der Thür befindet sich das Sanctuarium, die„bar“( chenktisch), hinter welchem, umgeben voi den Auributen seines Standes, der elegante„barkeeper“ thront. Letzterer ist neben dem feisten Wirthe, der sich gemüthlich mit den Stammgästen Unterhält oder im„66“ vertieft ist, die gewichtigste Persönlichkeit innerhalb der vier Wände und besitzt absolate Unabhängigkeit. Der„barkeeper“ muß bei vielen äußeren Vorzügen ein großer Wienschenkenner und„smart felldw“(geriebener Kopt) sein. Verhältnisse seiner„Kunden“ kennt er gewöhalich besser des in Emmerich ian letztere hr stark in Emmerich e des noch u) in dem fürchterlich irt zwischen 2e. Vom vorhanden. , und der Die Leiche Die Unterburg haben nd an das zum Angelungene Grance mit äthen und tographisch die beiden ch verkauft katastrophe gen jedoch, mit angend im Gerden, daß Wirtheverer Wirthe 60 Pfund der dickste nkmals den. Nach der Aula oobei Pronet. Von tzug durch ale in BeUhr nach r. 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So ist es in diesen letzten Tagen durch Vermittlung des Grafen Antonelli gelungen, drei neue Handels= und Freundschaftsverträge abzuschließen: mit König Menelik II. von Schea, mit dem Sultan von Aussa und mit den Chefs der Tribus der Danakils. Diese Verträge sichern Reisenden, die sich von Assab nach Schoa und vice versa begeben, Schutz zu und garantiren den Karavanenhandel. Auf solche Weise verspricht Assab ein Handelspurkt von wachsender Bedeutung zu werden. Thatsächlich ist eine reiche Karavane schon in Assab eingetroffen und andere werden erwartet. (Aus London.) Vor mehreren Wochen wurde der Londoner Stadttheil St. Pancras durch eine Typhusepidemie heimgesucht. Es ist nun fast zweifellos erwiesen, daß dieselbe durch den Genuß roher Milch hervorgerufen wurde, welche von einer Farm in St. Albaus kam, wo das durch den Inhalt einer Cloake verunreinigte Wasser eines Brunnens zur „Reinigung" der Milchgefäße und theilweise auch zur Tränkung des Viehes verwendet wurde. Die Milch wurde an einen Londoner Händler geliefert und dieser versorgte 220 von den in der Zeit vom 28. Juli bis zum 8. September erkrankten 431 Personen direkt mit Milch und bei 83 anderen Personen konnte nach gewiesen werden, daß sie Milch von demselben Händler bezogen hatten. (Aus London.) Die Wittwe des unlängst verstorbenen Henkers Marwood hat nunmehr ebenfalls das Zeitliche gesegnet. Die Frau war dem Trunke ergeben, und dieser führte, gepaart mit dem Gram über den Tod ihres Mannes, ihr Ende herbei. Es heißt, daß Maroood ihr bei jeder Hinrichtung, die er zu vollstrecken hatte, eine Flasche Gin(Wachholderbranntwein) zum Besten gab. (Aus London.) Ein in Londoner Cilykreisen wohlbekannter Advokat Namens Jackson hat sich Wechselfälschungen in Höhe von 5000 Pfd. Sterl. zu Schulden kommen lassen und sich der gerichtlichen Verfolgung durch die Flucht entzogen. (Aus London.) Mr. Blackburn spielte am Freitag im Londoner City=Schachklub zu gleicher Zeit 21 Pactieen mit verbundenen Augen. Von diesen gewann er 19 und stellte 2 remis. Die Sicherheit und Leichtigkeit, mit welcher Mr. Blackburn diese großartige Gedächtnißaufgabe bewältigte, erregte allgemeine Bewunderung. (Aus Petersburg.) Für den nächsten Sommer wird wahrscheinlich nach Charkow ein entomologischer internationaler Kongreß zusammenberufen werden, um über die Maßregeln zu berathen, die immer mehr überhandnet menden Verwüstungen, welche schädliche Insekten in der Landwirthschaft hervorrufen, wirksam zu bekämpfen. (Aus Petersburg.) In der Synagoge von Ziwonka(Podolcen) entstand während des Gottesdienstes in der Frauenabtheilung blinder Feuerlärm; Alles drängte in panikartigem Schrecken nach der Thür; 40 Frauen wurden getödtet, 30 verwundet. (Aus Alexandrien) wird berichtet, daß in der letzten Woche keine Choleratodesfälle mehr vorgekommen seien; es seien überhaupt nur noch einige Fälle in Oberägypten bemerkt worden (Aus New=Yort.) In Moorehead, Minnesota im Rothenfluß=Thal, stürzte, am verflossenen Dinstag Abend ein Getreidespeicher unter der Wucht des aufgespeicherten Getreides ein. Von 14 Mann, die in einem unteren Stockwerke schliefen, entkamen sechs, acht wurden in dem Getreide verschüttet und vier derselben getödtet. Die anderen wurden unversehrt gerettet. Landwirthschaftliches. (Künstliche Methoden zum Heu= bezw. Getreidetrocknen.) Die englischen Verfahren zum Heu= bezw. Getreidetrocknen von Gibbs, Neilson u. A. sind bei der englischen landwirthschaftlichen Ausstellung in Reading geprüft worden und zwar auf Grund eingehender Versuche. Das Gibbs'sche Verfahren beruht bekanntlich darauf, durch Anwendung von Hitze das grüne Futter mittelst eines dazu hergerichteten Apparats, etwa in der Form unserer Korn Cylinder zu trocknen. Die Neilson'sche Methode setzt das feuchte bezw. grüne Futter in Mieten(Diemen), in welchen Ventilations Schächte angebracht sind. Durch diese letzteren wird ein beständiger Luststrom mittelst eines durch Pferdeoder Dampfkraft in Bewegung gesetzten Ventilators hindurchgeführt. Die Prüfungskommission hat nun folgendes Urtheil abgegeben: „A. Gibb's Maschine, ausgestellt von W. W. Champion, wurde mit Wiesenheu und später mit Raygras von einem„sewage“-(Kloaken=) Rieselfelde geprüft. Bei dem ersten Versuche, welcher unter günstigen Bedingungen angestellt wurde, gelang es dem Aussteller nicht, Heu von einer so guten Beschaffenheit zu machen, wie bei ähnlichem Wetter ohne irgend welche künstliche Mittel hätte erzielt werden können. Das Resultat vom zweiten, mit dem Raygras angestellten Versuche war zufriedenstellender und wir sind der Ansicht, daß auch„sewage“=Farmen, auf welchen Raygras zu Heu gemacht wird, die Maschine von größerem Nutzen sei, daß aber, selbst wenn die erhaltenen Resultate sicherer und vollkommener wären, als sie sich ergaben, die erste Auslage für die Maschine dem gewöhnlichen Landwirthe zu theuer sei und auch die Schwierigkeit, sie fortzuschaffen, ihrem Gebrauche ernstliche Hindernisse entgegenstellen würde. B. Die verschiedenen Versuche mit dem ausgestellten Neilson'schen System wurden mit Mieten (Diemen) von Wiesenheu gemacht, und drei von den kräftigsten Ventilatoren, von Coultas, Lister und Comp. und Philipps ausgestellt, wurden später bei Gersten=Mieten probirt. Die Resultate mit dem Heu können durchaus nicht als befriedigend betrachtet werden, wenn man alle Umstände in Berücksichtigung zieht, unter welchen das Heu zusammengelegt war. Keiner von den Ausstellern bewies, daß sie fähig waren, gutes Heu bei feuchtem Wetter zu machen. In einigen Fällen, in welchen man wohl gutes Heu erhalten hatte, wäre eben so gutes, wenn nicht besseres, ohne Anwendung der Ventilatoren erzielt. Die Versuche der drei ausgewählten Ventilatoren beim Getreide waren weniger genügend, als die beim Heu, da es keiner der Maschinen glückte, das Getreide wirklich trocken in der Miete zu machen. O. Kite's System des Mieten=(Diemen=) Ventilators hatte keinen Erfolg und wir glauben nicht, daß es einen praktischen Werth hat. Unter diesen Umständen halten wir uns nicht befugt, die Preise zu vergeben.“ Mittel gegen die Ratten. In der„Wiener landwirthschaftlichen Zeitung" wird zur Vertilgung der Ratten die Anwendung von Theer empsohlen. Die mittelst Anwendung von Theer erzielten Erfolge werden als viel sicherer und für die Feinde der Ratten weniger gefährlich hingestellt. Die Anwendung des Theeres ist sehr einfach: derselbe wird(ca. 1 Liter) in den Gang gegossen, worin sich die Ratten befinden. Sofort kommen alsdann die Thiere heraus, oder sie ersticken, wenn kein Seitenloch offen ist. Die herausgekommenen Ratten kann man ruhig laufen lassen, weil sie, ohnehin ganz von Theer beschmiert, nach wenigen Tagen eingehen. Kommen aber solche beschmiekte Ratten in ein neues Loch zu ihren Genossen, so beschmieren sie diese auch mit Theer oder vertreiben selbe und der Ersolg ist dann ein um so besserer. Kunst und Literatur. (Die Separataufführungen des„Parsifal“) vor dem König von Bayern in München werden, wie man erfährt, definitiv während der Zeit vom 24. April bis 9. Mai d. I. erfolgen. Im Ganzen werden im Verlaufe dieser Zeit vier Separatvorstellungen stattfinden. Bekanntlich waren die meisten der Mitwirknden in den Bayreuther Parsifal=Aufführungen Mitglieder des Münchener Hoftheaters, welche natürlich auch in den Separatvorstellungen mitwirken werden. Von den auswärtigen Künstlein sind Frl. Malten, sowie die Herren Scaria, Winkelmann und Gudehus zur Mitwirkung aufgesordert worden. (Franz Liszt) gedenkt, wie die„Allgem. Musik=Zig. meldet, bis Ende Oktober in Weimar zu verbleiben, um dann seinen Aufenthalt eutweder nach Rom oder vielleicht auch sofort nach Budapest zu verlegen. Zur Feier seines 73. Geburtstages wird man am Vorabend, also am 21. Oktober, im großherzoglichen Hoftheater die„heilige Elifabeth“ szenisch aufführen und wahrscheinlich wird sich an diese Aufführung ein solennes Souper anschließen. Der greise Meister erfreut sich eines trefflichen Wohlseins und ist unermüdlich im Arbeiten. Eine Klavierübertragung des Rubinstein'schen„Asra“ ist soeben beendet worden und ein drittes Klavierkonzert mit Orchester wird binnen Kurzem in Angriff genommen werden. Der Schülerkreis Liszt's, der im Sommer wohl gegen 40 Damen und Herren umfaßte, ist gegenwärtig viel enger geworden, trotzdem widmet der Meister den Jüngern nach wie vor drei Nachmittage in der Woche. Allerlei aus Nah und Fern. (Liszt) pflegt, wenn er eine neue Komposition vollendet hat, seine Schüler und Schülerinnen einzuladen„zum Kaffeekränzchen“, auf dem irgend eine der Damen alsdann die Hausfrauen=Honneurs macht. Nach dem Kaffee spielt er alsdann sein neues Opus. Einst, als er eben im Begriffe stand, den ersten Akkord anzuschlagen, begann ein Drehorgelspieler gerade unter dem Fenster seine ohrenzerreißenden Melodien. Ein allgemeiner Entrüstungsschrei ertönte in Liszts Salon. Der Meister aber erhob sich lächelnd, öffnete das Fenster und warf eine Münze hinab. „Ach, lieber Kollege, wollen Sie sich nicht etwas weiter bemühen,“ sagte er in der ihm eigenen spöttischliebenswürdigen Art. Dann, als der„Hofkünstler“ abgezogen, kehrte er an den Flügel zurück:„Diese Konkurrenz wäre glücklich beseitigt.“ Und er spielte wie— nun, wie nur Liszt spielt. (Betreffs der Memoiren Heinrich Heine's) behauptet ein Pariser Correspondent der„Schl. Ztg. die„verlorene Handschrift“ sei Monate lang vor ihrer„jetzigen angeblichen Entdeckung deutschen Verlegern„in Mainz und anderwärts“ zur Herausgabe angeboten worden; ihres verdächtigen Ursprungs wegen habe man dieselbe aber zurückge wiesen. Ferner wird Herr Paul'Abrest in dieser Korrespondenz beschuldigt, der Mitarbeiter Tissot's bei dem berüchtigten Buch:„Die Reise ins Milliardenland“ und„der journalistische Handlanger des Grafen Beust" gewesen zu sein. (Das Cölibatsministerium)— diesen Namen schlägt ein Pariser Blatt für das momentane französische Ministerium vor. Vier Mitglieder des Kabinets sind unverheirathet, nämlich der neuernannte Kriegsminister General Campenon, der Minister des Innern, Waldeck=Rousseau, der Minister des Auswärtigen, Challemel=Lacour, und Raynal, Minister der öffentlichen Arbeiten. Hierzu kommt noch Cochery, der Minister des Post= und Telegraphenwesens, als Wittwer. Ein Ministerium von Junggesellen— brrrrr— jede Pariserin wird es sich zur Ehre anrechnen, ein so ruchloses Kabinet zu Falle zu bringen Curs-Bericht. Borlin, 15. Oet. Diverse Actien. Italien. Rente 5% 90.70 Oesterr. Gold-Rente 84,80 " Silber-Rente 66,90 „ P a p i e r r e n t e 6 6, 5 0 4½% cons. St.-Anl. 102,80 4%"„„ 102.00 Darmstädter Bank 152.90 Discento-Command. 188,50 Deutsche Bank 146,00 Deutsche Reichsbk. 150,00 Gelsenk. Bergwerk 124,00 Dortm.Union St.-Pr. 95,25 Boch. Gussstahlfabr. 102.25 Königs- u. Laurah. 129,00 Mechernicher.-A. 000,00 Köln. Bergw. 125.00 Phönix, Lit. A. 95,50 „„ B. 43.00 Inländische Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. Brg.-Mrk. 1. u. 2. S. 000,00 „ 3½% S. S...B. 93,80 „„ Lit. C. 93,80 „ 4½% 4. Serie 102,70 „„ 5.„ 102,70 „„ 6.„ 104,00 „„ 7.„ 102,70 „„ 8.„ 102,90 „, 5% 9.„ 103.70 Köln-Mind. 4 pCt..E. 101,00 „„ ö.* 101,00 „ ½ PCt. 6.„ 114,70 „„„.„ 102,90 #.-Ludw. 2, 3. E. 5pOt. 103,25 Rhein. 4 pOt..K. 102,80 „„ 1862, 64, 65 102,80 „„.,2., 3. E. onv. 103,00 Ausländische Fonds Rum. 6 pCt. St.-Rente 103.25 Russ. Anl. 5% 1873 00,00 Russ. Anl. 5pCt. 1871 86,25 Kuss. Bod.-Cred.-Pf. 85,10 „„ 5pCt. 1872 86,20) Ung. 6% Gold-Rente 101.80 Deutsche und ausländische Bank-Actien. Amst. Bank 125.60 Barmer Bankverein 104,10 Berl. Hand.-Gesellsch. 76,25 Brüsseler Bank 117,00 Köln. Wechsl.- u. C. 93,90 Darmst. Zettelbank 111,90 Goth. Gr.-Cred.-Bk. 69.60 Goth. Grund- junge: 78,00 Luxemburger Bank 137,75 Meininger Crd.-Bank 94,00 "„ Hyp.-Bank 91,90 Pr. Boden-Credit-A. 99.10 „ Central-„ 126,00 Sächsische Bank 122,10 Schaaffh. Benkverein 92,25 Preussische und deutsche Fonde. Pr.-St.-Anleihe. 100,80 Köln-Mind. Pr.-Sch. 125,80 St.-Sch.-Sch 3½% 99,00 Kruppsche 5% Oblig. 110,80 Industrie-Papiere. Aach.-M..-Vers. 8210,00 Colonia,.-Vers. 0000,00 Concordia, Cöln 1990.00 Magdeb. Vers.-Ges. 1593,00 Dess. Gas-Ges. 183,00 5% Dortm. Part.-Obl. 118,80 Eschweiler Bergwerk 78,00 Harpen, Bergb.-Ges. 119.75 Rhei. Stahlwerke 182,70 Schles. St.-Pr.-Act. 111,00 Stolberg, Zinkh.-Ges. 24,00 „ St.-Pr.-Aot. 90,00 Wurmrevier 79,00 als diese selbst, immer hat er für Stellensuchende einen Platz oder guten Rath, vor allen Dingen weiß er, wie weit er borgen kann. Außer dem Hause ist er ein Gentleman von entzückenden Manieren und weitgehender Liberalität. Er besitzt viele Freunde, besonders an seinen freien Tagen, wo er sich ein Vergnügen daraus macht, Jedermann zu„trieten". Je weiter der Abend vorrückt, desto häufiger stellen sich Gäste ein. Trupps von Arbeitern, staubig und sonnenverbrannt, treten hastig vor die„bar“, fordern und trinken stehend ihr Bier und entfernen sich in derselben Eile. Sparsame Hausmütterchen lassen sich zu einem Trunk im häuslichen Kreise große Krüge für 5 Cis. mit dem edlen Nasse anfüllen. Der flinke barkeeper ist in fieberhafter Thätigkeit. Er spült Gläser, mischt Coctails und heiße Schottische(eine Art Grog), zopft Bier, und hat immer noch Zeit übrig, mit guten Freunden sich auf Deutsch oder Englisch, wie es gerade paßt, zu unterhalten. An dem Tisch haben sich mehrere alte, würdige Herren niedergelassen, denen man den deutschen Philister auf tansend Schritte aumerkt. In dieser sehr repectabeln Gesellschaft wird viel geraucht, viel gespielt und viel Bier getrunken. Der dicke gutmüthige Wirth führt das große Wort und neckt sein Gäste, offenbar alles gute Freunde, durch manches Scherzwort. Die siemlich laute Unterhaltung dreht sich zumeist um inhere und äußere Politik und wird in jenem Amerikanisch=Deutsch geführt, das in seiner köstlichen Naivetät auf einen Fremden sehr erheiternd wirkt. Die Leutchen hängen offenbar mit rührender Liebe und allen Fasern ihres Herzens am Deuischthun und dem ase ten guten Vaterlande, wenn sie das auch einem naseweisen„Greenhorn“ gegenüber durchaus nicht zügeben wollen. . Im Geschüft zist eine Pause eingetreten, und Johny, der flinke, barkeeper, lehnt sich mit melancholischem Gechte über die dar, den Reden der Gesellschaft mit halbem Ohre lauschend. Theilnehmend, treten wir näher und knüpfen ein interessantes Gespräch über„business“ mit ihm an. „In den letzten paar Jahren ist's'ne vollkommene Wissenschaft geworden,“ seufzt er tief auf,„'ne vollkommene Wissenschaft, vorauszusehen, ob ein Mann seinen„drink“ bezahlen wird oder nicht. Früher wars das leichteste Ding auf der Welt. Wars im Winter und er hatte kein Geld, dann könnt Ihr Euch darauf verlassen, Strendscher(stranger= Fremder) daß er die Thür meilenweit offen ließ, während er sie im Sommer bei 100 Grad im Schatten sorgsam hinter sich schloß und grinsend wie eine Hyäne auf den Zehen in den bar-room trat. Ein Mann mit 10 Cts. in der Tasche tritt immer wie ein Soldat auf und läßt die Thür hinter sich schallend zufallen. „Tes sir, fuhr er melancholisch fort,„man hat's auf allen Gebielen weit gebracht, am weitesten aber in der Kunst, den Witth zu betrügen, und der barkeeper muß schon ein verteufelt feiner Kopf sein, wenn er sich nicht von seinen Kunden überflügeln lassen will. Heutzutage geht man kühn an die bar, fordert einen drink und ists ein halbwegs anständiger Mann, setzt Iyr schon von selbst Glas und Flasche vor ihn hin. Er trinkt bedächtig, gießt den Rest auf die Flur und geht dann kaltblütig hinaus, mit dem Versprechen, „daß er ein andermal vorkommen wolle“. Nützt nichts, daß Ihr ihm ein Glas nachwerft, er lacht Euch höchstens aus. Ein anständig gekleideter Mensch kommt hastig herein und bittek Euch um Himmels willen ihm rasch für einen Ohnmächtigen ein kleines Glas Brandy zu geben. Was sollt Ihr thun, zehn gegen eins zu wetten, daß Ihrs ihm gebt. Er entfernt sich und kommt bald mit dem leeren Glase zurück, das er Euch mit Dank einhändigt. Wessen Magen durch den Trank gestärkt, könnt Ihr Euch leicht denken. Eine andere Art und Weise, den Wirth in Contribution zu setzen, ist folgende: Ein magerer schwindsüchtiger Mensch, ein kleines Fläschchen in der Hand haltend, tritt in den Saloon und bittet Euch mit leiser Stimme um einige Tropfen Wisky, womit er seine Medicin einnehmen will. Die Quantität, um die er bittet, ist so klein, daß er sie immer erhält. Sobald er draußen ist, leert er die kleine Flasche in eine Literflasche, welche er in der Tasche stecken hat, und das Verfahren wird bei anderen Wirthen so lunge fortgesetzt, bis er sein regelmäßiges Quantum zusammen hat.“ Johny erfaßte mechanisch eine Citrone, preßte sie aus, fällte aus einer kleinen Flasche Wisky hinein und mischte einige Tropfin Wosser darunter. Rachdem er so einen steifen Schottischen regelreht gebraut und auf einen Schluck gel ert, fuhr er gestärkt fort: „Das Allerneueste, wie man die bar bietet, habe ich an zwei alten Sündern von Irländern bemerkt, einen wahrhaft genialen Weg einschlugen. Stehe ich hier eines Morgens wartend hinter der bar, als zwei grauhaarige Gentlemen von jenseits des St. George=Canals, der eine den andern stützend, hineinwanken. Der, welcher geführt wurde, schten schrecklich zu leiden und seufzte und stöhnte so herzbrechend, daß es einen Stein hätte erbaimn mögen. Sein Beauf mich zu und fragte, ob ich ihm einen Gefallen thun wolle.„Was soll'?“ fragte ich, „Well“, sagt er,„wean Ihr diesem alten Manne einen Trunk gebt, ists nicht mehr als ein Act christlicher Barmherzigkeit. Ich fand ihn in sterbendem Zustande nicht weit von hier auf der Straße, und da ich keinen Mitmenschen leiden sehen kann, schleppte ich ihn hierher.“„Wenn er krank ist, braucht er einen Doctor und keinen Rum,“ sogte ich,„bringt ihn in eine Apotheke. „Danke bestens für den guten Rath, Lor“ sagt er, „aber wenn ich einen Cent bei mir hätte, würde ich nicht in eine Wirthschaft gekommen sein, um einen Gefallen zu erbitten. Der Mann ist schwach und ein Tropfen Wisky wird ihm gut thun,'s ist nicht für Ausländische Eisenbahn-Prieritäts-Obligationen Kronpr.-Rdsb. 1867=68 86,00 " Bud. v. 1869 86,00 Oest.-Fra.(alte) 3% 388.00 „ 1874" 880,60 Sdb. Lomb.(alte) SpOt. 291,20 Sdb. Lb. neue 3 p0t. 292,50 Südb. Lomb. 5„ 108,20 Bislaan- Po. 104.90 low.. 101,40 Central-Pacißie 6„ 110.25 Wechsel-Curse. Ansterdam, 8 Tage 168,65 „ 2 Mon. 167,80 London, 8 Tage 20,49 „ 3 Mon. 20,29 Paris, kurs 80,75 Belg. Plätze, 8 Tage 80.63 Belg. Plätze, 2 Mon. 80.25 Wien, 8 Tage 170.05 " 2 Monat 168.90 Peteraburg, 8 Woch. 198,80 " 3 Monat 196,90 Warschan, 8 Tage 199,80 -Trank.-t. -Frank-St. Livre-Sterling Oesterr. Silberguld. Banknoten Geldsorten und Banknoten. 16,14 G Fransös. Banknot. 80,65 G .02" Belg. Banknoten 80,55„ 20,32„ Engl.„ 20,87" .70" Holl.„.68 1,69" Verein. Staaten Geld.18 Pap.-Coup. 1,69„ Coup, Handels-Nachrichten. „ Köln 15. Oet. Weisen en. mesiger 40,00—20,00B, fremder 19,00—20,00B. Roggen eff. hiesiger 14,50—15,50B, fremder 14,50—15,50B. Hafer eff. hiesiger 14,00-15,00B, fremder 14,00-15,00B. Rüböl eff. in Partieen 36,00B. Köln, 15. Oet. Landmarkt, Weisen 18,00—19,00., Roggen 14—15,00., Gerste 14,50—17,50 M. Hafer 13.00 bis 14,50 M. per 100 Kilo. Köln. Marktpreise. Butter per S.20, Eier per Viertel 2,00, Hasen 4,50, Feldbühner.50, Truthahnen 10.00, Hühner 1,40, Enten 2,00, Gänse—, Kaninchen 1,00 per Stück, Hinkel 2,20, Tauben 70 per Paar. Ochsenfleisch 70 Pf., Kalbfleisch 70 Pf., Hammelfleisch 76 Pf., Speck, geräuchert 80 Pf., gesalsen 80 Pf., Schmals 80 Pf., Nierenfett 00 Pf., Salm 5,30, Aal 1,60, Hecht 1,00., Karpfen 80 Pf., Schleien 60 Pf. per 8, Kartoffein, weisse 2,50, rothe.60, Nieren 4,00, Aepfel 4,50 p. 50 Kllo, Zwiebel 7 Pl., per 8. Neuss, 15. Oet. Weizen 1. Qual. 19.80, 2. Qual. 17.80. Roggen 1. Qual. 16,00, S. Qual. 14.00, Wintergerste 15.50. Sommergerste—.—. Buchweisen 16,50, Hafer 1. Qual. 15,60. Rübsen(Avei)—.—. Kaps 84,00, Kartoflein 5,50. Heu per 50 Kilo 3,60. Roggenstreh per 100 Kilo.67. Rüböl p 100 Kilo fassw. 72,00, Ger. Oel per 100 Kilo.400. Presskuchen p. 1000 Kilo 180.— Berlin, 13. Oet. Weisen loco 160—213., nach Qual, gefordert; Roggen loco 185—162 nach Qual. gefordert, feiner neuer inlind. 142——, guter russ. 148—147 ab Bahn bez.; Hafer loco 125—163 nach Qual, gef., ostund westpreussisch 129—140, russisch u. polnisch—— pomm., uckermärk, und mecklenb. 133—142, schles, und böhm. 133—142, feiner schles, und preuss. 146—152., ab Bahn bes.; Mais loco 134—144 M. nach Qual. gef. per 1000kg. Weizenmehl Nr. 00 26,5)—25, Nr. 0 25,25— 24,00, Nr. 0 u. 1 23,75—22,00; Roggenmehl Nr. 0 22,75 bis 21,25, Nr. 0 u. 1 20,70—19.75 M. per 100kg. brutto inel. Back. Hamburg, 18. Oet. Butter(mit 16 Pfd. Tara und 1 pCt. Decort). Erste Qualität Sommer 122—127, zweite Qualität Sommer 115—120, fehlerhafte Hof 90—100. Bauern 108—115., Schmalz Hamburger 44-48., Wilcox 42,00, Fairbanks 42,00, div. Marken 41,60, Steam 41,50 M. Speck, shor: dlear 45, long backs 43 M. Schinken, geräuch, 76 M. Hamburg, 15. Oet. Getreidemarkt. Weinen per Oet-Nov. 176.—. Roggen per Oct.-Nov. 131,—, April-Mai 143,—. Rüböl loeo 68,00, per Mai 67.00, Spiritus Oet.-Nov. 42 20, p. Nov.-Dec 41,50 April-Mai 41.50 Bremen, 15. Oet. Petroleum loco M. 8,05, per Nev. 8,10,— Schmalz, Wilcox, loco 42,00. Antwerpen, 15. Oct. Oet. 19,75. Petro leum höher, disp. 19.75 Viehmärkte. K öln, 15. Oet.(Schlachtriehmarkt.) Am heutigen Markte waren aufgetrieben: 148 Stück Ochsen, verkauft erste Qualität zu 77, zweite zu 72, dritte zu 63., 28 St. Stiere, verkauft erste Qualität zu 60, zweite zu bb, dritte zu 51 Mk., 196 St. Kühe und Rinder, verkauft erste Qual. zu 66, zweite zu 63, dritte zu 55 Mk., 369 St. Schweine, verkauft erste Qualität zu 53, zweite zu 50, dritte un 48 Mk. pro 50 kg. Schlachtgewicht. Am kleinen Viehmarkte vom 12. d. M. waren aufgetrieben: 172 Stück Schafe, verkauft erste Qual. au 70, zweite zu 65, dritte zu 60 Mk 36. St. Kälber, verkauft erste Qualität zu 68, sweite zu 60, dritte zu 55 Mk. pro 50 kg. Schlachtgewicht. ——. Die Preise von frischen Häuten stollten sich Ochsenhäute, beste auf 46, geringe 44 Pfg., Kuhhäute beste auf 34 Pfg., geringe 38 Pig. per 1 Pfd.; Fett kostet 80 bis 32 Pfg. Berlin, 15. Oet. Viehmarkt. Aufgetrieben: 3006 Rin 11130 Schweine, 1855 Kälber und 7354 Hammel. Rindvieh I. Qual. M. 56—60, ausnahmsweise bis—. II. Qual. 47—50, III. u. IV. Qual. 36—41 pro 100 Pfd. Schlachtgewicht. Schweine, beste Mecklenburger ca. 53, Pommern und gute Landschweine 50—51, Senger 46—47, Russen 43—48, Serben 47—50 pro 100 Pfd. bei 20 pCt. Absag; Bakonier 50—62 bei 40—50 Pfd. Abzug pro Stück. Kälber I. Qual. 55—60 Pfg., II. Qual. 48—58 Pfg. pro 1 Pfd. Schlachtgewicht. Hammel I. Qual. 51—53 Pfg., pro 1 Pfd. Schlachtgewicht. Würsburg, 15. Oet. Viehmarkt. Aufgetrieben walen: 3 Bullen, 115 Ochsen, 40 Stiere, 67 Kühe, 170 Kälber, 5334 Schufe und 236 Schweine. Der Preis beträgt proefd. Fleischgewicht bei Stieren 47—52, Ochsen 57—62, Kühen 45—48, Kälbern 48—55, Schafen 50—58 und Schweinen 52—55 Pfg. Wasserstands-Nachrichten. Mannheim, 15. Oet. Rheinhöhe Mit. 3,89, gef. 0,07m. Mains, 15. Oet. Rheinhöhe Mit. 1,26, gef. 0,06m. Coblenz, 15. Oet. Bheinhöhe Morg. 2,48, gef 0,062. Köln. 15. Oet. Rheinhöbe Vorm..46, gef..10m. Kölner Pferdemarkt. Dr 3. diesjährige Pferdemarkt wied am Donnerstag den 18. und Freitag den 19. October auf dem Niumiikt hiersilbst ab gehalten. Das Oberbürgermeisteramt, Rennen. mich, ich brauche Euren Rum nicht, aber für einen Sterbenden.“ „Kurz und gut,“ setzte der flinke barkeeper seine Erzählung fort, indem er melancholisch seine Nägel betrachtete,„das Ende vom Liede war, daß ich eine Flasche nebst Glas hinausstellte. Etwas später hatte ich einen Gang in die Stadt machen und sprach zufällig bei einem Freunde, der am andern Ende eine Wirthschaft hält, vor. Wie wir gerade in bester Unterhaltang dasitzen, wer kommt herein— meine beiden Irländer, bloß daß tzt der Gesunde die Stelle des Kranken übernommen hatte. Dieselbe Seine noch einmal wie heute Morgen. Dieses Mandver schien mir so ingenids, daß ich die beiden alten Sünder zu einem„Trank“ einlud. In meinem Leben habe ich noch Keinen so rasch gesunden sehen, als meinen Todtkranken, der in. weniger als fünf Minuten acht drinks bezwang. Ja, ja,'s ist'n vollkormine W ssinschaft geworden, das Wirthsptllen. Wis wünshen Sie, Sir, Wieky ode.n7. Stadt=Theater in Bonn Dinstag den 16. October 1883. 5. Abonnements-Vorstellung. TELL. Großer Erllellas Thera Dan im Saale des Herrn Louis Kill Restauration Zur Clemensruhe Dinstag den 23. October 1883. Anfeng Abends 7 Uhr. Das Comité. NB. Für den Cotillon sind verschiedene Ueberraschungen vorgesehen, u. A. ein Bohnenkuchen, und erhält die Bohnenkönigin ein werthvolles Geschenk. Koschere Küche. Zu dem am 23. October d. J. stattfindenden Simchas Thora-Ball im Saale des Hrn. J. Nettekoven zu Bornheim ladet ergebenst ein Die Musik wird ausgeführt von der Kapelle d. 2. Bat. 2. Rh. Ins.=R. Nr. 28. Für koschere Küche ist bestens gesorst. Gerichliicher Errtauft Am Donnerstag den 18. October 1883, Vormittags 9 Uhr, sollen aus dem Gemeindeplatze zu Godesberg Sophas, Tische, Stühle, ein Silberschrank, ein Buffet, ein Schreibtisch, ein Secretair, Kleider=, Leinwand= und Küchenschränke, eine Regulateur=Uhr, Oelgemälde, Gardinen, Teppiche, Oefen 2c. 2c. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden. Grünter. Gerichtsvollzieher in Bonn. Mit dem 13. October eröffnete ich in Beuel Nr. 190 ein Spezerei- u. Coloniatwaarengeschaft. Gleichzeitig empfehle Reise= u. Schuleffekten, Besen= u. Bürstenwaaren, Drahtstifte in allen Dimensionen, sowie alle Schuhmacher. Artikel zu Fabrikpreisen und bitte um geneigten Zuspruch. Hochachtungsvoll M. Kurscheid. Dachdeckermeister in Beuel. Beuel, den 13. October 1883. * * * * * * * und chemische x0n D. Engelskirchen, 1 Josephstrasse 62. BONNT, Josephstrasse 62. 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Sterbesakramenten, in Folge einer Darm= und Unterleibsentzündung im Alter von 33½ Jahren. Um stille Theilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Bonn, den 15. October 1883. Die Beerdigung siadet Stat am Donnerstag den 18. Oetober, Nachmittags 3 Uhr vom Sterbehause Wenzelgasse 25 aus. Die Exequien sind Freitag den 19. October, Morgens 9 Uhr in St. Remigius. Sazt zum Besten der Stiftskirche. Der Paramentenverein der Stiftspfarre, mit freundlicher Beihülfe des unterzeichneten Comitees, hat es sih zur Aufgabe gestellt, durch einen zu veranstaltenden Bazar Mittel zur innern Ausschmückung der neuen Pfarrkirche zu beschaffen. Der Bazar wird am ., 5. und 6. December ds. Is. im großen Saale des Goldenen Stern Statt finden. Wir richten hiermit an alle verehrten Mitbürger die herzlichste Bitte, uns bei diesem Unternehmen durch Gaben unterstützen und selbige den Damen des Comitees gütigst einrei hen zu wollen. Bonn, den 12. October 1883. Das Comité: F au Geheimrath Dr. Pelten, Faiv. Heevel, geb. Freiin v. Präsidentin. Frau Gräfin Zeissel=Renesse. Frl. E. Burgwinkel. Frau Oberbürgermeister Poetsch. Frau Gertmann, Vorsteherin des Pacamentenvereit 8. Frau Justizrath Hellekessel. Frau von Klein. Burtscheid. Frau Juitizrath Krupg. Frau Dlex. Oster. Frau Ruland geb. Wrede. Frau Landrath von Landt. Fräulein von Frau Stirtz. Frau Zingsheim. 4 Hiermit die ergebene Anzeige, dass ich die von mir bisheran geführte Restauration Sandkaule Nr. 17 mit, Sonntag den 14. October Herrn Gastwirth Philipp Seffen übertrage, welcher dieselbe unter der bisherigen Firma weiterführen wird. Indem ich für das mir in so reichem Maasse geschenkte Wohlwollen meinen besten Dank ausspreche, bitte ich gleichzeitig, selbiges auf meinen Nachfolger übertragen zu wollen. Hochachtungsvoll Th. Niederstein. Bezugnehmend auf die Anzeige des Herrn Th. Niederstein bitte ich, mir dasselbe Wohlwollen, wie meinem Herrn Vorgänger, bewahren zu wollen. Es wird mein aufrichtiges Bestreben sein, den bekannten reellen Ruf, dessen sich die„Restauration Niederstein“ seit langem erfreut hat, auch in Zukunft in gleichem Maasse zu erhalten resp. zu erhöhen. BONN, den 12. October 1883. Mit aller Hochachtung Philipp Seffen. Bringe hiermit mein echtes in empfehlende Erinnerung. Dasselbe wird von vielen Aerzten besonders für Wöchnerinnen, Blutarme und Magenleidende empfohlen. Bei der jetzigen kühlen Witterung garantire ich für essen Haltbarkeit. Stets frisch zu haben in der Brauerei Altenburg, Hunosgasse 10. Einem verehrlichen Publikum von Bonn und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich mit heute, Sonntag den 14. Oktober, in Beuel eine Hauderei eröffne. Elegante ein und zweispännige Landauer stehen für nach allen Richtungen zu billigsten Preisen an der Rheinfähre bereit; ebenso werden Fahrt=Anmeldungen in meinem Hause, unterhalb der Fähre Nr. 3, jederzeit entgegengenommen. Desgleichen wird ein eleganter Omnibus den Verkehr zwischen der Rheinfähre und dem hiesigen Bahnhofe von und nach allen Zügen prompt vermitteln. Beuel, den 14. Oktober 1883. Hochachtungsvoll Anton Becken A. Siebel's seit Jahren bewährt zum Anstrich und Dichthalten der Pappdücher, sowie Dachpfannen, Glebelwände, Holz## werk, Gruben, Fundamente etc. Kalt aufzustreichen, bei n Hitze nicht ablaufend, übertrifft er alle übrigen Anstriche — durch Dauerhaftigkeit u. Billigkeit. Vorzügliche Atteste von Fachleuten, Behörden und Fabriken zu Diensten. Nachdem an # vielen Plätzen bereits Niederlagen bestehen, werden in verschiedenen Gegenden noch Vertreter gesucht durch „ A. Siebel, Düsseldorf. Fabrikation für Schlesien u. Posen durch Rich. Mühling, Breslau. Ia holländische Vollhäringe, per Stück 8 Pfg. bei 6 Stück 7 Pfg. Marinirte Häringe per Stück 10 Pfg. Heerstrasse 63.