Nr. 256. Sonntag, den 14. October. Erstes Blatt. Abonnement: vierteljährlich nur 2 Mk. prLonumerande. Monats=Abonnements. Tägliches Erscheinen. Samstas Auhesten des Annoncen=Anzeigers an 50, Straßen=Ecken.— Inserate werden bis Mittags 12 Uhr erbeten. Preiioen Perisestachte Nr 10. 0 Rheinische Landeszeitung. Rür die Rasdaton derauenertlich, Je v. Cari ha u 4.— Deuck und Vertag von 3. B. Cartha.4 Inserate. lokale 10 Pfeunig, auswärtige 20 Pig. die einspoltige Petitzeile. Reelamen per Zeile 20 bis 60 Pfg. Bei umsangreichem und österem Annoneiren entsprechender Rabatt. Größte Wirkung der Inserate bei siets Keigender Auflage. Puridetente Nr 16. Rgontzrem: für Venel, 3. J. Hel, Jastrumenteumacher; Obereassel, Peuter Ah;, Godesberg, Th. Diez, Nack 81: Massendorf, I. Mauschan; Leßenturen: Vornheim, Gedr. Groß: Sechtem, Gottfr. pieck; Rösberg, Aloys Esser; Hersel, I. Boosen, Nr. 107. Die Ereignisse in Java und der Sundastraße. Zur Vervollständigung unseres letzten Berichts geben wir noch die folgenden Mittheilungen, welche von der Frau Capitän Schnelle, geb. Heusinger v. Waldegg, in Meester=Cornelis bei Batavia, stammen. Es heißt darin: Sonntag, den 26. August, vernahm man in Batavia plötzlich aus dem Westen ein schweres Getöse, von gewaltigen Schlägen unterbrochen. Jeder begriff sogleich, daß man es hier mit einem erneuten Ausbruch von Krakatau zu thun hatte, der nach seinem ersten Erwachen aus 200jährigem Schlaf am 20. Mai eigentlich nicht wieder ruhig gewesen war und unaufhörlich Feuer und Asche ausgeworfen hatte.— Die Atmosphäre war außergewöhnlich drückend. Niemand dachte jedoch an ein Unglück, selbst nicht in Bandong und Umgegend, wo man einen sehr verticalen Stoß von Erdbeben fühlte und das hier in Indien so seltene Schauspiel eines Hagelschauers erlebte. Als ungefähr um zwei Uhr von hier nach Anjer telegraphirt wurde, um Mittheilung über das Getöse zu erhalten, antwortete man von dort:„Hier so dunkel, daß man keine Hand vor Augen sehen kann; Krakatau ist ganz in Rauch gehüllt.“ Das war die letzte Nachricht, die uns Anjer zusandte! Später existirte es nicht mehr. Am Nachmittag gegen 4 Uhr wurde der Lärm stärker, das Gemurmel veränderte sich in mit längeren oder kürzeren Zwischenpausen zurückkommenden Schüsse und Schläge. Nach und nach nahmen die Schläge an Kraft zu, so daß ein inzwischen aufgekommenes Gewitter, das uns gegen den Abend einige Tropfen von dem so lang ersehnten Regen schenkte, ganz übertönt wurde durch den drohenden und schrecklichen Lärm des Vulkans. Als um 8 Uhr vom Prinz Frederik Fort der Abendschuß fiel, der sonst durch sein Krachen manchen alten und neuen Bewohner Batavias erschreckt, glich dieser Ton für unsere schon seit Stunden an mächtigere Töne gewöhnten Ohren etwa dem Knall einer Kinderpistole. Mit einiger Spannugg und Beklemmung ging man der Nacht entgegen, und eben nach 11 Uhr wurden diejenigen, die sich zur Ruhe begeben hatten, aufgeschreckt durch einen Schlag, der alle vorigen an Gewalt übertraf, in vielen Orten die Gaslichter auslöschte und selbst hier und da kleine Gegenstände von ihrem Platze warf. Die Häuser krachten und Fenster und Thüren klirrten gewaltig; diese Erscheinungen wiederholten sich in der Nacht noch unzählbare Male, so daß Viele aus Vorsicht wach blieben, nicht wissend, welche Gefahren vielleicht über uns schwebten. Da brach der Montag an, und Jeder begrüßte mit Freude das Morgenlicht, wodurch das Aengstliche, das die Nacht in ihrer Art den vernichtenden Naturerscheinungen beifügt, hinweggenommen wurde. Die Lust war trübe und nebelig und es herrschte eine unheilverkündende Stille und Gedrücktheit in der Atmosphäre; kein Blatt, kein Grashalm bewegte sich. Doch das gewöhnliche Leben mußte seinen Gang gehen, und die Unruhe eines bataviaschen Wochentags mit seinem Gerassel von Wagen und Karren und seinen Strömen von Europäern, die nach ihren Bureaus und Arbeitsplätzen in die Stadt hinunter mußten, sing die Straßen an zu füllen. Plötzlich, um 9 Uhr, wurde die Luft dunkel, eine gleichmäßige, stets zunehmende Finsterniß, die nicht durch schwarze Wolken verursacht wurde und aus keiner wahrnehmbaren Ursache erklärt werden konnte, überdeckte das Firmament. Bald danach wurde es Dämmerung, und gegen 11 Uhr war es so stockdunkel, daß man in den Läden und Häusern keine Hand vor Augen sehen konnte und Kerzen und Gaslampen angesteckt wurden. Verschiedene Komptoirs, auch die Regierungsbureaus und Schulen wurden geschlossen. Das Getöse hörte nicht auf und die Finsterniß schwand nicht; es fiel schon Aschenregen, während die Luft am östlichen Horizont einen wunderlich mattgelben Rand zeigte. Da erhiel###ten wir die ersten Telegramme aus Serang in BauItam, gegen 11 Uhr abgesandt, lautend:„Gestern Nachmittag 3 Uhr Krakatau hier hörbar, die ganze Nacht das Licht deutlich sichtbar. Von 11 Uhr ab Schläge heftiger und unabgebrochen, bis nach heftigem Aschenregen die Sonne heute Morgen unsichtbar und es ganz dunkel wurde. Chinesische Kamp in Poeloe Merat durch Seebeben weggeschlagen. Vollständige Finsterniß hier. Schwerer Regen von Kieseln, ohne Regenschirm nicht nach draußen zu wagen.“ Wie sich später herausstellte, war das ganze Etablissement in Merak, auf Bantams Nordküste, verwüstet. Westlicher als Serang konnte man durch den Telegraphen keinen Bericht bekommen. Die Leitung nach Anjer war gestört, sowie die nach Telok Betong. Was fiel da vor in der Gegend der Sudanstraße? Wir wußten es nicht, Alles war nur Vermuthung. Um 1 Uhr wurden diejenigen, die noch in der Stadt geblieben, erschreckt durch das schnell verbreitete Gerücht, daß die Fluth des Seebebens unsere Rhede und Hafenkanal erreicht hatte und mit Gewalt über den niedrig gelegenen Theil der Stadt und in die Stranddörfer strömte. Was flüchten konnte, flüchtete. Die Fluth lief eine Elle hoch auf das Werst und setzte Prauen und selbst ein kleines Dampfschiff oben auf den Damm vom Hafenkanal; sie lief jedoch sogleich wieder zurück, um noch verschiedene Male diesen Tag und später zurückzukehren und ebenso plötzlich zu verschwinden. Inzwischen war es empfindlich kalt geworden, das Thermometer war wenigstens 7 Grad gesunken, von 79 auf 72 Grad Fahrenheit, während das Barometer den ganzen Tag in Bewegung war. So verging der Mittag, und gegen den Abend kamen hier in schneller Reihenfolge die Hiobsposten an, die uns die Verwüstungen erzählten, welche durch den Ausbruch des Vulkans und das Seebeben angerichtet waren, und von dem Tode unzähliger Menschen. Aus ganz Java trafen hier im Laufe des Tages Telegramme ein, alle fragend, was das entsetzliche Getöse doch bedeute? Man hatte es in allen Provinzen bis in Soerabaja gehört, auch die bleifarbige Luft und in den westlichen und mittleren Provinzen ein wenig Aschenregen wahrgenommen. Man dachte an den Merapis, an den Smeroe, den Lamongan, den Kloet, den Gedeh, den Bromo, den Willes, den Slamat u. s. w.(hier in Java hat man die Vulkane in Vorrath), doch keiner von allen schien die Ursache zu sein, obwohl einige von ihnen in letzter Zeit heftiger wirkten, als gewöhnlich. Und neben den Fragen blieben die umheimlichen Gerüchte über das Loos, das Anjer getroffen haben sollte. Die Nacht verlief weiter ruhig, obwohl die Schäge aus dem Westen noch stets vernommen wurden. Dienstag, den 28. August, brachte endlich Nachricht über Anjer.— Man telegraphirte aus Serang: „Aschenregen des Nachts, von Montag auf Dienstag, um 11 Uhr geendet. Heute Sonne sichtbar.“— „Karang Antoe, der Hafenplatz von Serang, auch Packhäuser noch verwüstet. Mehr als 20 Leichen sind gefunden, viele Schiffe vernichtet.“—„Anjer gänzlich verwüstet; Damen und Kinder von Anjer sind nach Tjelegon(einige Meilen höher im Gebirge gelegen).“— Und nach dieser Zeit ist eine Nachricht auf die andere gefolgt; immer ernster und schrecklicher. des Berges Buache in der Nähe von Genf beginnt; wie ausgesandte eidgenössische Offiziere eidlich festgestellt haben, ist auf dem genannten Berge der Wald bereits ausgehauen, und es sind Profilirungen vorgenommen worden. Infolgedessen hat auch das schweizerische Militärdepartement beantragt, der Bundesrath möge von Frankreich Auskunft wegen dieser Befestigungen verlangen. Die Sprache der schweizer Presse bestätigt, daß dus Vorgehen der Franzosen ernstliche Besorgnisse erweckt. Politische Chronik. Deutschland. Berlin, 12. Okt.(Ein offiziöser Korrespondent bestätigt in der„Kreuz=Ztg.“,) daß der König und Königin der Belgier) sich Mitte dieses Monats nach dem Haag begeben, ebenso daß das holl äudische Königspaar diesen Besuch im April 1884 in Brüssel zu erwidern gedenkt. Das würden die ersten offiziellen Besuche der beiden benachbarten Monarchen in ihren Residenzen sein und damit würde wohl auch der erste Schritt zu einer engeren Annäherung der beiden Staaten geschehen. —(Ueber die in der Presse vielfach besprochene Anwesenheit des Kardinals Hohenlohe) in München äußert sich heute die„Germania": Liverale Blätter machen Aufsehen von der Nachricht aus München, daß Kardinal Hohenlohe den dortigen italienischen Gesandten besucht und den Herrn v. Döllinger empfangen oder nach anderer Lesart besucht habe. Der Besuch des Herrn Kardinals bei dem Gesandten, der allerdings kaum zu begreifen wäre, scheint uns bisher nicht hinreichend beglaubigt zu sein. Der Empfang des Herrn v. Döllinger wäre freilich eine auffallende Erscheinung; es ließe sich aber immerhin noch eine regelrechte Erklärung denken. Wir enthalten uns des Urtheils, bis nähere Nachrichten vorliegen. Immerhin ist festzuhalten, daß die Handlungen eines Kardinals in der Stellung und während einer Reise, wie sie Kardinal Hohenlohe einnimmt resp. augenblicklich macht, nur eine individuelle Bedeutung haben. —(Die gestrigen Berathungen betreffs Neubildung eines Kali=Conveniums) ergaben ein günstiges Resultat. Der Abschluß ist aber vor der Ratificirung der Verträge nicht als positiv anzusehen. Zunächst verpflichten sich sämmtliche Werke, bis zum 22. Oktober kein Chlorkalium zu verkaufen. Am Samstag künftiger Woche werden die Interessenten zu Aschersleben behufs definitiver Aufstellung der Verträge zusammentreten. Hierbei ist aber noch eine ganze Anzahl wichtiger Punkte zu erledigen. Stade, 12. Okt.(Amtlicher Feststellung zufolge erhielt bei der heutigen Landtagsersatzwahl) an Stelle von Bennigsens im Wahlkreise Neuhaus a. d. Oste Pastor Pfaff, nationalliberal, von 156 im ganzen abgegebenen Stimmen 155. Derselbe ist sonach fast einstimmig gewählt. Bremen, 12. Okt. Der von Newyork am 10. Oktober abgegangene Lloyddampfer„Salier“ kollidirte mit der Barke„Sarah Smith“, beschädigte sich am Bug und kehrte nach Newyork zurück. Er geht am 13. Oktober wieder ab. Die Mannschaft der Barke ist gerettet, die Ladung„Salier" unbeschädigt. Schweiz. — Die französische Republik oder die Staatsmänner, welche dieselbe leiten, besitzen eine wunderbare Virtuosität darin, die benachbarten und befreundeten Nationen zu verletzen und sich zu entfremden. So gewinnt es den Anschein, als ob die savoyische Nationalitätsfrage ernstere Gestalt annehmen und einen Konflikt zwischen der Schweiz und Frankreich heraufbeschwören sollte. Wenn auch die Rechtsfrage kaum streitig sein mag, so ist ist doch nun einmal bei der in der Schweiz herrschenden Stimmung eine nicht abzuleugnende Herausforderung, wenn gerade jetzt Frankreich mit den Vorarbeiten zur Befestigung Frankreich. Paris, 12. Okt. Es steht fest, daß FernanNunez seit Montag Befehl hatte, Paris zu verlassen, daß er jedoch den Befehl so sehr mißbilligte, daß er denselben falsch verstanden zu haben glaubte und um nähern Aufschluß bat. Der„Temps“ meldet offiziös, Fernan=Nunez habe um seine Entlassung gebeten, sei aber nicht abberufen worden; Ferry habe niemals an die Möglichkeit einer solchen Maßregel geglaubt, obgleich die Art und Weise, wie sich der Zwischenfall Frankreichs mit Spanien entwickelt, nicht als durchaus dem Entschlusse des spanischen Botschafters fremd betrachtet werden könne. Sein Rücktritt müsse hauptsächlich der Ministerkrisis in Madrid zugeschrieben werden, deren Ausgang noch ungewiß sei. — Der Privatsekretär Thibaudins, Kapitän Maujan, welcher demissionirte, weil er nach Thibaudius Rücktritt in ein afrikanisches Regiment versetzt wurde, ist für den Deputirtensitz von Herault vorgeschlagen Spanien. — Aus Madrid wird der„Times“ gemeldet, man glaube, daß der König morgen Posada Herrera die Vollmacht ertheilen werde, die Kammern aufzulösen, was das Ministerium unabhängiger und es leichter machen würde, bessere Namen für verschiedene 1 Aemter zu gewinnen. Herrera habe Camacho die Finanzen und drei Portefeuilles der dynastischen Linken angeboten: Alle verlangen Bedenkzeit. Moret, Lopez Dominguez und Rivas werden, wenn das Arrangement zu Stande kommt, die Linte vertreten. — Madrider Nachrichten zufolge begegnete die Bildung des Kabinets Posada Schwierigkeiten. Camacho lehnte das Finanzministerium ab, weil er bei der Zusammensetzung des Ministeriums seine Finanzprojekte nicht glaube verwirklichen zu können. Die dynastische Linke wünsche die Wiederherstellung des allgemeinen Stimmrechts und die Resorm der Verfassung. Die heute stattfindende Besprechung Serrano's mit Posada werde die Lage klären. Madrid, 12. Okt. In der Provinz Kastilien ist durch Ueberschwemmungen beträchtlicher Schaden angerichtet worden. Acht Personen sind todt. Rußland. Petersburg, 12. Okt. Der wegen Veruntreuung dienstlich anvertrauter Gelder angeklagte Direktor des Postdepartements, Perfiljew, ist zur Dienstentlassung und Erlegung von 15,000 Rubel verurtheilt worden. Petersburg, 12. Okt. Bei der gestern in Oftrogoshsk(Gouvernement Woronesch) stattgehabten Prozeßverhandlung gegen den Fürsten Grusinski wegen der in der Aufregung erfolgten Tödtung des deutschen Staatsangehörigen Schmidt haben die Geschworenen ein freisprechendes Urtheil abgegeben.(!!) — In Irkutsk hat am 9. Oktober Nachts um 11 Uhr 20 Minuten ein unbedeutendes Erdbeben stattgefunden. Bulgarien. Wien, 12. Okt. Die„Polit. Korresp.“ meldet aus Sofia, 12. ds.: Auf Grund des von der Sobranje angenommenen Antrags des Justizministers werde eine Amnestie für alle bis zur Wiederherstellung der Verfassung begangenen politischen Verbrechen und Vergehen erlassen. Weiter wurde verfügt, in Distrikten mit überwiegender mohamedanischer Bevölkerung fortan Mohamedaner zu den Distriktstribunalen als Mitglieder zuzuziehen. Amerika. — Den„Daily News“ wird aus San Francisco gemeldet, daß daselbst gestern früh um 1 Uhr ein mehrere Sekunden dauerndes heftiges Erdbeben stattgefunden hat. Dasselbe hat großen Schrecken verursacht. Neueste Nachrichten. Wien, 12. Oktober. Wie verschiedene Blätter melden, hat der Kaiser gestern den König von Griechenland zum Oberst=Inhaber des 99. Regiments ernannt. Pest, 12. Okt. Das Oberhaus nahm den vom Ministerpräsident Tisza eingebrachten Beschlußaptrag betreffs der Kroatenfrage an. Petersburg, 12. Okt. Aus Wladiwostock wird gemeldet, daß neulich elf Kauffahrteischiffe unbekannter Flagge das vor der Insel Tjuleny stationirte amerikanische Wachtschiff verdrängten und sechszig Bewaffnete, darunter Japanesen, ausschifften, welche die Insel besetzten. Petersburg, 12. Okt. Dem Finanzministerium ist das Projekt einer hohen Steuer zugegangen, welche von ausländischen Schiffen, die in russische Häfen einlausen, erhoben werden soll. Der Finanzminister hat sich bereits mit diesem Projekt im Prinzip einverstanden erklärt. Strafkammer. s In der Sitzung der Strafkammer des königl. Landgerichts hierselbst vom 12. Oktober 1883 kamen folgende Sachen zur Verhandlung: Der Tagelöhner Franz B. aus Bonn, welcher des Diebstahls eines Bleirohrs der Wasserleitung angeklagt war und gegen den in der Sitzung vom 5. Oktober er. ein Haftbefehl erlassen worden, wurde heute mit 4 Monaten Gesängniß bestraft.— In der Nacht vom 22. auf den 23. April d. I. war der Tagelöhner Gustav W. aus Holzlar in den Spezereiladen einer Wittwe eingebrochen und wurde nur dadurch am Stehlen gehindert, daß die Tochter des Hauses durch das entstandene Geräusch erwachte und den Dieb noch eben sah, wie er durch das Fenster entfloh. Das Gericht verurtheilte ihn zu einer Gefängnißstraße von 2 Monaten.— Der Dachziegeleigehülfe Franz B. aus Weierhof war deßhalb der Urkundenfälschung angeklagt, weil es schien, als habe er das Datum einer Quittung geändert. B. erbrachte den Beweis, daß er die Quittung erst im Jahre 1881 erhalten habe und wurde deßhalb freigesprochen.— Die Eheleute Tagelöhner Karl A. aus Kocherscheid waren wegen vorsätzlicher körperlicher Mißhandlung vom königl. Schöffengericht zu Eitorf mit je 2 Monaten Gefängniß verurtheilt worden und hatten dieselben gegen dieses Urtheil Berufung eingelegt, welche jedoch kostenfällig verworfen wurde.— Die Ehefrau Peter A. aus Bonn hatte sich das Vergnügen gemacht, ihrem Nachbarn die Fensterscheiben einzuwerfen, und war deßhalb von dem hiesigen Schöffengericht am 17. Juni cr. mit 14 Tagen Gefängniß bestraft worden. Die von ihr eingelegte Berufung hatte insoweit Erfolg, als die Strafe auf 2 Tage Gefängniß reducirt wurde.— Die Verhandlung gegen den Tagelöhner Adolf Sch. aus Broel wurde auf unbestimmte Zeit vertagt. Die Handelsleute Jakob und Salomon M. aus Sechtem, sowie deren Ehefrauen waren der Erpressung angeklagt. Der Metzger Th. aus Sechtem hatte nämlich von den beiden ersten Angeklagten eine Kuh gekauft und 15 M. an dem Kauspreis abgezogen. Diese Kuh hatte nun Th. mit dem Metzger S. getheilt, und als dieser eines Tages von der Bahn nach Hause gehen wollte, wurde derselbe von den Angeklagten umringt und unter Drohungen zur Herausgabe der noch fehlenden 15 M. veranlaßt. Die Strafkammer verurtheilte die beiden Männer jeden zu einer Geldstrafe von 20 M. oder 2 Tagen Gefängniß und sprach die beiden anderen Angeklagten von Strafe und Kosten frei. Lokales. = Die Badeanstalten kehren allgemach in ihr Winterquartier, in den„Hafen“ von Mondorf, zurück. Nachdem gestern die eine Badeanstalt der Gebrüder Mühlens den Anfang gemacht, werden heute die andere sowie die des Herrn Thiebes„per Schrauber" nachfolgen, und ist damit die Badesaison„officiell“ geschlossen. o Eine treue Dienerin, die Köchin Susanne Spielhoff, welche 45 Jahre lang in ein und derselben Familie, nämlich bei der Familie Roezel dahier, ihres Amtes waltet, hat für ihre Treue von I. M. der Kaiserin ein goldenes Kreuz nebst unterzeichnetem Ehrendiplom verliehen erhalten. Der berühmte Afrikareisende Herr Gerhard Rohlfs wird am Mittwoch, den 17. Oktober, Abends 7 Uhr, im Saale des„Goldenen Stern" hierselbst über diejenige seiner Reisen, welche er im Jahre 1880/81 im Auftrage des Kaisers nach Abessinien unternommen hat, einen Vortrag halten. 0 Aus Friedrich=Wilhelms=Hütte wird uns unterm 12. d. über einen Bahnunfall gemeldet: Heute Nachmittag gegen 5 Uhr fuhr der von Siegburg rheinaufwärts nach Beuel rc. passirende Personenzug in Folge falscher Weichenstellung, wie es heißt, statt über die Siegbrücke, in ein todtes Geleise. Die Maschine schoß über den s. g. Schlußbock und stand dann halbausgerichtet auf dem Erdhügel, in welchen sie sich eingewühlt. Ein wahres Glück im Unglück. Denn noch wenige Meter weiter und sie wäre in die Sieg hineingestürzt. Den Personenwaggons waren noch mehrere Güterwagen angehängt, deßhalb konnte der Zug nicht rechtzeitig zum Stehen gebracht werden. Verletzungen sind erfreulicher Weise keine zu beklagen und kamen die Passagiere mit dem bloßen Schrecken divon, allerdings einem tüchtigen, wenn man erwägt, welch Unglück bei der Nähe des Flusses hätte entstehen können. ): Bekanntlich besteht schon lange der Wunsch nach Erbauung einer neuen katholischen Kapelle für den nordwestlichen Stadttheil, und hat man hierzu einen Platz an der Heerstraße bereits angekauft. Am 11. d. fand nun eine Versammlung von Bürgern im Lokale des Herrn Bastian, Maxstraße, statt, um über die Aufbringung von Mitteln für den Kirchenbau zu berathen. Es bildete sich demgemäß ein eigener Marienkirchenbauverein mit provisorischem Vorstand. Herr Bastian erklärte sich uneigennützig bereit, diesen Sonntag in seinem Saale ein Concert zu veranstalten, dessen gesammter Ertrag ohne Abzug dem edeln Zweck zu Gute kommen soll. Möge das Concert recht besucht werden. 7 Wochenrundum aus unpolitischer Vogelperspektive. Nochdruck verboten. Bonn, 13. Oktober 1883. Km. Es ist Herbst. Diese Wahrheit wenigstens bezweifelt in unserer zweifelsüchtigen Zeit Niemand. Umsomehr ist zu verwundern, daß die Enten noch immer umherfliegen, natürlich in den Zeitungen. Da will nun gar ein Pariser Enterich herausgedüftelt haben, daß der deutsche Reichskanzler und— der französische Ministerpräsident demnächst eine— Zusammenkunft planen, und zwar— in der deutschen Reichshauptstadt und zwar— wegen der Abrüstungsfrage. Bismarck und Jules Ferry in Berlin, Otto und Jules sich gemüthlich über die gegenseitige Abrüstung unterhaltend— das ist denn doch eine Ente, die der Mühe werth ist, servirt zu werden. Prost Mahlzeit. Nächsteus werden wir wohl im „Gaulois“— diesem phantasiereichen Gallier gebührt der Ruhm der Erfindung— folgendes lesen: „Auch der andere Jules d. h. Jules Grevy ist in Allianzverhaudlungen mit dem deutschen Reiche getreten. Die Verleihung eines deutschen Husarenregiments sowie eines hotzen Ordens stehen in sicherer Aussicht." Oder:„Unser neuer Kriegsminister, General Campenon, hat dieser Tage mit seinem deutschen Kollegen in Straßburg eine freundschaftliche Begegnung, um sich über die Details der im Prinzip beschlossenen Abrüstung zu berathen. Oder ein paar Tage später:„Otto Bismarck erwidert nächstens die Ferry'sche Visite in Paris und verbittet sich im Voraus freundlichst alle enthusiastischen Empfangsbezeugungen. Trotzdem werden sich die Pariser in ihrer Herzensfreude sämmtlich Fahnen an— schaffen.“ Heutzutage scheint Nichts mehr unmöglich, und wenn wir eines Morgens hören, die beim großen Vulkanausbruch vom Meere verschlungene Insel Krakatau bei JavaKaffeeland stehe wieder auf ihrem alten Platze, glaubens wir's gerade so gut wie dem Bericht des„Berl. Tagebl.“, daß es am Schreckenstage auf Batavia Haifische und Krokodile geregnet hat. Ist doch selbst Mukhtar Pascha, der bekannte türkische Feldherr,— an den Rhein gereist, hat er doch Bismarck in Friedrichsruhe besucht und mit ihm geheimnißvoll konferirt. Natürlich eine Fluth von Gerüchten. Was will er, was soll er? Altkluge kalkuliren, daß er sich wegen event. Vertheidigung Armeniens in Deutschland Raths erholte, er, der gerade in dieser Provinz so heldenmüthig gegen die Russen sich geschlagen. Etwas Militärisches, wenn auch nichts Armenisches, scheint allerdings im Spiele zu sein, denn zum Diplomaten ist Muthtar Pascha zu offenherzig. Wahrscheinlich sind bestimmte Eventualiiaten beim Ausbruch einer neuen Katastrophe auf der Balkanhalbinsel besprochen, vielleicht auch wegen Anschlusses an den Friedensbund auf den„Busch“ geklopst worden. Kam er doch an die rechte Schmiede. Bismarck muß heutzutage entweder Alles gethan oder verhindert haben. Nun soll gar die beabsichtigte Zusammenkunft zwischen Kaiser Wilhelm und dem Czaren durch ihn hintertrieben sein. So meldet ein— Wiener Blatt. Damit wissen wir genug. Denn in keiner Stadt Europas, mit etwaiger Ausnahme von Paris— siehe oben— werden „üsancemäßig“, soviele Enten, in und außerhalb der Börse, gezüchtet wie in der feschen Stadt an der blauen Donau. Daß der Kanzler tief bedauerte, seiner Gesundheit halber vom grünen Rhein während der herrlichen Germaniafeier fern geblieben zu sein, äußerte er in einem liebenswürdigen Schreiben an die Düsseldorfer, gleichzeitig auch, wie's seine Gewohnheit ist, eine dringende Mahnung daran knüpfend, das deutsche Volk möge die nöthige Nutzanwendung aus der Germania ziehen. Einverstanden. Im Uebrigen spinnt er am Schicksalsgewebe, an dem er in Gastein verschiedene neue Maschen eingeschlagen, in Friedrichsruh ruhig weiter, obwohl es dort durchaus nicht idyllisch zu=, sondern wie in einem Taubenschlag einund ausgeht. Minister, Botschafter und Gesandte lösen sich an der Thürklinke ab, so neuerdings der Botschafter am Quirinal, Herr v. Keudell, welcher das Geschäftliche mit dem Angenehmen verband, nämlich als alter Hausfreund nach Abwickelung der Politika sein junges Frauchen Alexandrine, gevorene von Grünhoff, vorstellte. Derweil entfaltet der neue Chef der Admiralität, Generallieutenant Caprivi, eine rastlose Thätigkeit. Nachdem er die übliche Inspektion erledigt, läßt er geheimnißvolle Zeitungstorpedos lanciren, wonach er sein Hauptaugenmerk auf die blitzartige„Schnellmobilisirung“ der deutschen Flotte gerichtet und es trotz der korzen Zeit seiner Aktion dahin gebracht habe,„daß keine Flotte der Welt in kürzerer Frist mobilisirt werden könne als die deutsche.“ Das ist ein großes Wort, zu welchem die stolzen Briten, die„geborenen Beherrscher der Meere“, große Augen machen. Nachdem wir in der„Schnellpensionirung“ unserer Admiräle es außerordentlich weit gebracht, freut es uns, daß wir als Ersatz die Schnellmobilisirung erhalten. Hoffentlich toxirt sich ihr Werth nicht nach den Leistungen der Schnellmalerei oder auch Schnellschreiberei.„Wer zuerst die Segel hißt, fährt am schnellsten“ scheint Cap Rivis Wahrspruch zu werden. Weniger hat die„Norddeutsche Allgemeine“ mit der Schnelligkeit zu thuen. Die Art und Weise, wie sie den Eutwurf eines Aktiengesetzes oder, genauer ausgedrückt, eines„Gesetzes beir. die Commanditgesellschaften auf Aktien und die Aktiengesellschaften" veröffentlichte, hatte schon mehr mit der Schneckenpost oder dem Sparsinn eines bedächtigen Familienvaters Aehnlichkeit.„Jeden Tag ein Stückchen gibt tausend Flickchen." Die Neugierde und Ungeduld der ohnehin sensitiven Bankiers, Commercienräthe, Directoren, Börsianer, Dividendenjäger, Rentiers 2c. wurde dadurch auf eine harte Probe gestellt, wie aus dem dumpfen Murren einzelner Börsenblätter ersichtlich. Zogen sie doch einen Vergleich zwischen den Börsenlöwen und den gefangenen Wüstenlöwen, welche ihre Nahrung brockenweise vorgeworfen erhalten. Allerdings hat der Gesetzentwurf den Umfang eines kleinen Buches, doch die Herren Commercienräthe sind— auch nicht mager und haben Zeit zur Lektüre. Herr Eisenbahnminister Maybach verspürt einen solchen Hunger, daß er sogar außerpreußische Bahnen verschlingen will. Der Appetit kommt beim Essen. Eine harte Nuß ist die Verlängerung des Socialistengesetzes auf weitere drei Jahre, die dem Reichstage einem on dit zufolge zugemuthet wird. Auch darein wird er beißen müssen; wer A gesagt, muß auch B sagen. Trotz der Kälte scheint die Parlaments=Wintersaison eine heiße zu werden, denn die Socialreform soll in Gestalt des umgearbeiteten Unfallversicherungsgesetzes endlich, dem kaiserlichen Programm gemäß, in Anschnitt kommen. Ohne Zungenkämpfe mit dem Fortschritt und seinen Verbündeten wird das schwerlich abgehen. In Leipzig, dem Klein=Pacis, wird sich nächstens Herr Antoine, der für GroßParis schwärmt, wegen seiner sträflichen Neigungen zu verantworten haben. Hoffentlich keine Pferdekur. Herr Kraszewski aus Polen leistet ihm Gesellschaft. Die„Verstärkung“ der Ostgrenze macht Fortschritte und kommt aus dem Conservatismus heraus. Mannichfache Garnisonwechsel sind geplant; die Festung Thorn soll nicht bloß Panzerthürme, sondern auch Kanonenboote auf der Weichsel erhalten, analog Koblenz, so daß der schon ein rechter Thor sein muß, welcher sie zu überrumpeln gedenkt. Alles Friedensaussichten. Doch wir haben nicht über Künftiges, sondern Vergangenes Rundschau zu halten und da uns in Deutschland nichts Weiteres ein= und in's Auge fällt, lassen wir das Auge nach unseren Alliirten, den Oesterreichern, hinüberschweifen. Eigentlich ist's ein relativer Begriff, das Oesterreich, oder vielmehr auf dem besten Wege, wie einstens unterm seligen Bundestag unser deutsches Vaterland, ein geographischer zu werden. In einigen Jahren hört man voraussichtlich nur noch von Ungarn, Kroalen, Czechen, Polen, Weanern 2c. reden, falls das par nobile fratrum, das T. T. Taffe=Tisza, noch weiter amtirt und hantirt. Die Polen lechzen bereits nach ihrer„eigenen“ Miliz, und die Weaner rücken am Ende mit der Forderung der vormärzlichen Bürgerwehr heraus. Die Czechen verlangen Schulen in— Wien, die Bassa Teremtete neue Wappenschilder in Kroatien, die Salamihändler ein neues(Haus=) Regiment in Triest, die Panduren neue Haselstöcke für die Militärgrenzbauern, die Slovaken neue Mausefallen für die Deutschen 2c. 2c. Soviele Köpfe, soviel Sinn. Kaum ist der eine Skandal fertig, fängt der andere an. Der Wappenschilderkonflikt in Kroatien ist Dank der Tisza'schen Geschmeidigkeit glücklich beigelegt, sogar das ungarische Abgeordnetenhaus mit seinen Heißspornen ließ sich breit schlagen. Die Rekrutirung in Bosnien=Herzegowina ist unbeschrieen, d. h. ohne Mord und Todtschlag, vorübergegangen. Wien leidet am Elektrizitätsfieber(elektrische Ausstellung), und selbst „eine Nacht in Venedig“ ist Nichts gegen die Handerte von elektrischen Glühlichts und Bogenlampen. Trotzdem wurde„Eine Nacht in Venedig" von den Wienern jubelnd mit Beifall begrüßt, weil sie in Berlin ausgelacht. Natürlich ist von einer neuen Operette des feschen Walzerkönigs die Rede. Sonst holter nicht viel Neues aus Schwarzgelbland, höchstens daß Kronprinz Rudolf reiseschriftstellert und sein orientalisches Opus in— czechischer Sprache herausgeben will. Ein Galanterieakt gegen den Prager Hradschin, wo er residirt. Den Siebenbürger Sachsen wiakt durch den kroatischen Handel wieder Oberwasser bei den Magyaren, die ihnen in ihrer Verlegenheit um den Bart geh'n. Hoffentlich lassen sie sich nicht wieder über den Löffel barbieren. Im schönen Lande Italia glühen nicht bloß die Citronen, sondern auch die Herzen, sowohl in Liebe wie in Zorn. Unser Kronprinz und Gemahlin, welche inkognito in Oberitalien reisen, wurden trotz des gewünschten Inkognitos überall, wo sie erkannt, herzlich begrüßt, in erster Linie von Ré Humberto, den sie bei Mailand besuchten. Das „Allianzgefühl“ bricht sich im italienischen Volke immer offener Bahn, die Schreier verstummen oder richten die Kraft ihrer Lungen gegen„das Herz der Welt“, gen Paris. Zumal seit der liebenswürdigen Aufnahme des spanischen Herrschers daselbst hat die französische Republik ungemein an Sympathieen in Hesperien rerloren. Denn Gastfreundschaft ist ein Hauptzug des Apeninnenvolkes, so lange es nicht selbst von Fremden bedrückt ist. Dazu kommt wachsendes Mißtrauen gegen die Grenzarheiten der Rothhosen. Die Verletzung der schweizerischen Neutralität durch die Befestigungen in Savoyen, die Ernennung eines eigenen Militärkommandanten für Corsika— ein Fall, der noch gar nicht dagewesen,— das maulwurfartige Schaufeln, Hacken, Forts- und Wälleaufwerfen längst der Seealpen machen viel böses Blut. Mit fieberhafter Eile wird deshalb die italienische Flotte zu vermehren gesucht, und soll ein neuer Credit hierfür im Betrage der Kleinigkeit von 120 Millionen Lire gefordert werden.„Beim Ueberfluß von Mangel an Kleingeld“ heißt das bei den Italienern tief in die Tasche gegriffen. Hoffentlich wird's nicht„zu Wasser“. Dem Bersaglieri=„Stiefel“, und dem was darin steckt, kann eben von der Seeseite am besten auf die Hühneraugen getreten werden. Mit einem Wort: Die beiden romanischen Schwestern sind gegenwärtig alles andere, nur nicht schwesterlich gegeneinander gesinnt. An christlicher Liebe können sie sich ein Beispiel an Papst Leo nehmen, welcher dieser Tage 8000 italienische Pilgrime im Vatikan empfing und die Entfremdung gewisser italienischer Volkskreise vom Christenthum beklagte; eine Anspielung auf das Wühlen der Garibaldiner und Republikaner. Dim Erzbischof von Breslau gewährte Seine Heiligkeit eine Audienz, und reimt man dieses Faktum sowie die Reise des Cardinals Hohenlohe nach Deutschland mit dem Bestreben der endlichen Beseitigung der noch übrigen Kulturkampfreste zusammen. Wenn die letzteren zusammengekehrt werden, gibt es ein nettes Häuschen. Neues Leben blüht aus den Ruinen, doch nicht aus Kehricht. In der französischen Republik segte man wieder einmal mit dem Kehrbesen auf den Ministersesseln umher, wobei der radikale Kriegsminister Thibaudin unversehens mitgenommen wurde. Bevor er sich's versah, suß er auf dem Estrich und bemerkte mit Erstaunen, daß bereits ein Anderer Platz genommen, Herr Campenon, der Mann nach dem Sinne der Opportunisten, welcher einst Gambettas„Staatsstreich“ ausführen sollte, hätte nicht Gambetta selber plötzlich das Zeitliche gesegnet. Er sollte eine Art Galliset vorstellen, bestimmt, die„Crapule“ mit Skorpionen zu züchtigen, wo dieser mit Ruthen zugehauen. Angenehme Mission. Herr Thibaudin war in jeder Beziehung radikal, nicht bloß in seinen Ansichten und in der Weise, wie er in der Armee tabula rasa machte, sondern er war auch ein blindes Werkzeug der Radikalen. Deßhalb schäumten die letztern vor Wuth, zumal er als Sündenbock für den von den Rothen inscenirten„Empfang des Königs Alphons“ geopfert worden. Alphons mag sich getrösten, denn die auf Ferry gemünzten Schimpfwörter übertreffen an Kaliber weitaus die ihm selbst gespendeten. Schon heißt der Erstere der„Verschwörer", der die Republik zu Gunsten der Orleans stürzen will, und Campenon sein Eides= und Helfershelfer, der mit dem Arm ausführen soll, was Ferrys Kopf erdacht. Sogar ein Manifest erli ßen die Radikalen, worin viel von„Beleidigungen der natioualen Gefühle“ 2c. die Rede ist. Es ist aber nicht so schlimm gemeint. Ernster klingt schon der Passus im selben Aufruf, der sich gegen die„überseeischen Abenteuer" des Cabinets wendet, weil daduich„Zersplitterung der Streitkräfte“ herbeigeführt werde. Also immer noch das alte Lied, daß man die Armee besser am Rhein## nothwendig habe. Einstweilen vergöttern die Prediger von Freiheit und Gleichheit„ihren“ Thibaudin. Ehrensäbel und Ehreuadressen sollen dem Ehrenmann die bittere Pille versüßen und als Ersatz für den Ministerfauteuil ihm ein Parlamentssitz angeboten werden. Für uns gewinut das ganze Treiben der Clique nur insofern Interesse, als dem Verkünder der„nahen" Revanche das Heft aus deu Händen gewunden ist Nun mag er aus der Ferne zusehen, ob sein Nachfolger auch schon den letzten Knopf parat findet.„Auch Patroklus mußte gehen und war mehr als Du“. Dieser Patroklus ist kein Geringerer als Herr Wilson, welcher von seinem intimen Gegner Feriy bei derselben Gelegenheit aus dem Elysee „hinausgewimmelt“ worden. trotzdem Herr Grevyerklärte, sich nicht von— seiner Tochter tren nen zu wollen. Am 7. d. hat Monsieur Wilson das Elysee mit seinem— Landgut vertauscht, trotzdem es Spätherbst. Warnend soll er dabei ausgerufen haben: „Ferry! Ferry! Hodie mihi cras tibi!“ Denn noch wenige Tage und die„Hatz“ in der Kammer beginnt. Ein wilder Deputirtensturm wird gegen Ferry anbrausen, und trotz seiner Paladine und Ge„ treuen mag er alle Kraft aufbieten, um nicht gleich.„ falls herabgeblasen zu werden. Es geht ein kühler Wind durch Frankreichs Gauen. Herrn Challemel fröstelt es und er sehnt sich nach dem traulichen Kamin im Privatzimmer, denn das mit Tonkin=Tapeten ausstaffirte Staatsgemach heimelt ihn nicht mehr an. Das chinesische Schattenspiel an der Wand hat es ihm verleidet, zumal er College Ferry sehnsüchtig nach dem Porteseuill: schielen sieht. Den Teufel will er durch Beelzebub austreiben, die Chinesen durch die— schwarze Flagge, wegen derer er doch eigentlich den Krieg begonnen. Was das Eisen nicht zwingt, bändigt das Feuer? Nein, nach moderner Auffassung das Gold. Weil der Franzmann die Schwarze Flagge nicht zu besiegen vermocht, nimmt## er sie in— Sold, um dafür desto besser den lang„ zöpfigen Chinesen einheizen zu können. Nach dieser Probe sranzösischer Staatsweisheit wundert es uns nicht mehr, daß den Spaniern in Frankreich Alles sponisch vorkömmt, selbst die Art und Weise, wie man sich in Paris zu entschuldigen sucht. König Alphons müßte eigentlich für die Pariser Höflichkeit recht dankbar sein, denn sie hat ihm in Hispania einen in jeder Beziehung„warmen“ Empfang bereitet. Eine Militärverschwörung ist fortan fast undenkbar. Um dem Stier vollends die Hörner abzustumpfen, präparirt man scheinbar einen Ministerwechsel, bei dem es aber wie im Puppenspiel zugeht: die Herren Minister marschiren zur Vorderthür hinaus, um von hinten wieder zu erscheinen. Höchstens wird der„Präsident" gewechselt. Vielleicht aus Sagasta ein Serrano, aber ein S laut bleibt an der Spitze trotz aller Zischlaute der Franzosen. Die glücklichen Engländer erfreuen sich nach der aufregenden Gladstone'schen„Nordlandsfahrt“ einer wahren Herbstsiesta, die höhstens durch Nachrichten über die dem verstorbenen Kammerdiener der Königin zu errichtenden Denkmäler gestört wird. Lord Beakonsfield und andere denkmalsüchtige Staatsmänner können im Jenseits ordentlich neidisch auf diesen Fürstendiener werden. Manche Missionäre sind nicht bloß fromme, sondern auch praktische Leute, wie z. B. der englische Missionär Shaw, welcher für seine, allerdings brutale Behandlung durch die Franzosen auf Madagaskar die Kleinigkeit von 10,000 Pfund Sterling= 200,000 Mark Schadenersatz verlangt.„Dat loß ich mir gefalle.“ Nicht so aber das Pariser Kabinet, das den Spaß doch etwas zu theuer findet und dagegen reklamirt. Die seit einigen Wochen in geheimnißvollen Nebel gehüllte Hamlet=Atmosphäre über Kopenhagen klärt sich wieder auf. Cäsar d. h. der Czar hat seine Yacht bestiegen und den Kiel nach den heimischen Penaten gelenkt, ohne daß eine Begegnung mit Kaiser Wilhelm stattgefunden. Sein mehrwöchentlichr Besuch in Hamlets Vaterstadt gewinnt in der That etwas Mysteriöses und ist sicherlich nicht bloß durch Familienbande zu erklären. Die Einen fabuliren, er habe einer in Petersburg drohenden Gefahr aus dem Wege gehen wollen, Andere behaupten, es seien wichtige politische Knoten geschürzt worden 2c. 2c. Wir glauben weder das Eine noch das Andere, ohne damit bestreiten zu wollen, daß der verlängerte Aufenthalt„fern von Madrid“ auffallend genug. Es muß dem Czaren außerordentlich in Kopenhagen gefollen haben, 22 hhart am Rande. Roman aus dem Thüringischen. Von F. Kliuck. „Du hättest nicht allein und so leicht gekleidet gehen sollen. Er legte ihr sein Tuch um die Schulter und nahm ihren Arm in den seinen. Sie zitterte vor Frost und schmiegte sich unwillkürlich dichter an ihn. O, wenn sie in dieser Stunde allein gewesen wäre! Wenn sie ihn nicht zur Seite gehabt hätte! Ohne ein Wort erreichten sie die Mühle, als es eben im Dorfe neun Uhr schlug. „Lege Dich zur Ruhe, Else,“ sagte Kurt. „Gute Nacht!“ flüsterte sie leise. Sie war müde— todtmüde. Sie sehnte sich nach Schlaf und Vergessenheit und beides kam. Kaum hatte sie sich auf ihr Lager ausgestreckt, da senkte sich der Schlaf auf sie herab. Sie hatte sogar ihr Gebet mit in den seligen Traum hinübergenommen. Sie schlief bis an den hellen Morgen. Mit dem Erwachen kam aber wieder der Gedanke an den herben Verlust, den sie erlitten, und tausend andere Gebanken. Ihre Thränen flossen aufs Neue, aber dennoch war sie ruhiger. Sie hörte Kurt im Hause sprechen. Sie traf ihn in der Wohnstube. Jetzt sah sie ihn, wie er war. Am Tage zuvor waren ihre Augen Thränen verdunkelt gewesen. Er hatte sich vollständig wieder erhott. Er sah beinahe kräftiger aus, als je zuvor, aber jedenfalls auch unendlich viel einster und gesetzter. „Röhrig wird die Leitung der Mühle übernehmen, Else. Ist es Dir so recht? Nachher können wir ja sehen, wie es wird. Entweder kannst Du ihn als Werkführer beibehalten, wenn Du hierher zurückkehren solltest, oder er mag die Mühle in Picht nehmen. Heute Abend werden wir nach der Rotenburg gehen. Sie sahen sich erst beim Mittagessen wieder. Else hatte inzwischen im Hause Anordnungen getroffen, die für ihr Fortgehen erforderlich waren, und Kurt verabredete Dieses und Jenes mit Röhrig und ließ sich von manchen Dingen, von denen er nichts wußte, in Knntniß setzen. In der Dämmerung kam der Wagen vom Schlosse, um den Baron und seine Gemahlin abzuholen. Else zitterte, als Kurt sie in den Wagen hob. Sie hatte nicht gedacht, daß sie noch einmal wieder nach der Rotenburg gehen würde. Nun ging sie doch und mit ihm. Aber wie traurig und düster waren ihre Gedanken. Es fiel ihr nicht mehr ein, daß Kurt sie ihres Geldes wegen geheirathet, schon lange nicht mehr. Wie war sie doch so thöricht gewesen und hatte ein reines Glück zerstört. Und nicht diese Gedanken waren es allein, die sie beschäftigten und quälten. Sie warf einen scheuen Blick auf Kurt, als sie mit ihm dahinfuhr. Es war schon zu dunkel, um seine Züge zu unterscheiden, aber er saß in die Ecke zurückgelehnt, auch gerade im Geiste nicht angenehm beschäftigt. Er hätte viel Glück im Leben haben können und Else war das Hinderniß, welches ihn davon trennte. Er führte sie in die Gemächer zurück, welche sie seither bewohnt hatte. Auf seine Anordnungen war Alles zu ihrem Empfange vorbereitet. An der Thärschwelle verabschiedete er sich von ihr und sie war allein. Wie heimelten sie die Räume wieder an! Welch' ein Kontrast gegen die glinzende Stadtwohnung! Der altmodische, bunte Seidenüberzug der Möbel, die Vorhänge, der Teppich, es erschien ihr nichts mehr farb los und verblaßt. Im Kamin flackerte ein helles Holzfener und verbreitete eine behagliche, angenehme Wärm: und auf dem Tisch und der Konsole standen zwei Blum usträuße — Spätrosen! Bei dem Anblick der Blumen stieg ihr das Blut in die Wangen. Ob Kurt das angeordnet hatte? Sie entledigte sich ihres Mantels und ihces Hutes. Die Dienerin hatte in dem Schlafgemach Alles wieder hergerichtet, wie es gwesen war, denn schon am frühen Morgen war Elses Gepäck hinauf besorgt. Als sie nach einer Viertelstunde auf dem Sopha saß da war es ihr beinahe, als sei es wieder wie früher, und doch war es so ganz anders. Unter solcherlei Betrachtuigen faßte Else an diesem Abend einen festen Entschluß und dieser Entschluß wirkte heilsam auf ihre Stimmung. Wenn die Scheidung nicht erfolgte— o, wie zitterte sie bei dem Gedanken an die Möglichkeit, daß sie dennoch ausgesprochen werden könnte!— dann wollte sie Alles thun, um Kurt das Leben angenehm zu gestalten, und er schien ja auch von einem guten Willen beseelt. Vielleicht ließ sich auf dieser Basis noch ein Glück für die Zukunft gründen, wenn auch nur ein bescheidenes. Else legte sich früh zur Ruhe nieder und sie schlief einen festen, traumlosen Schlaf, trotz ihres Schmerzes um den Verlust des geliebten Paters. Sie schlief bis in den hellen Morgen hinein, und als sie erwachte, fühlte sie sich ruhiger als seit Wochen und Monaten. Die Tage gingen ihr schleichend langsam vorüber. Sie wußte ungefähr aus Kurts Sprechen, wann der letzte, entscheidende Termin sein sollte, aber nicht den Tag. In der letzten Woche kam wiederholt ein Herr nach der Rotenburg, der mit dem Baron lange verhandelte und eines Morgens hörte Else, welche die Nacht über schlecht geschlafen hatte, den Wagen vorfahren. Noch im Nachtgewande, trut sie ans Fenster und zog behutsam den Vorhang ein wenig zurück. Sie sah den Wagen halten und Kurt unter dem Portale stehen. Sein Aussehen war bleich und fiuster; er schien zu zögerg. Nun schaute er zu ihrem Fenster hinauf und sie glaubte, zu sehen, daß er einen tiefen Seufzer ausstieß. Dann wandte er sich ab und bestieg den Wagen, der unmittelbar darauf davon rollte. Elie zitterte am ganzen Körper. Ihr war es gewesen, als hätte er sie sehen müssen, aber er hatte sie nicht gesehen, wenn er auch vielleicht gehofft, ganz heimlich gehofft hatte, daß sie noch ein Wort sprechen würde, ehe er den letzten Gang antrat. Die junge Frau kleidete sich zitteund an. Sie fühlte sich kr ank, schwach und elend. Als die Dienerin kam, bat sie dieselbe, sie allein zu lassen. Die Stunden schlichen dahin mit bleierner Schwere, langsam, eine nach der anderen. Es war, ob der Zeiger der Uhr nicht von der Stelle weichen wollte. Einmal versuhte sie es, aufzustehen, aber ihre Füße wollten sie nicht tragen. Sie sank wieder auf das Sopha zurück und verschaffte sich durch einen Strom von Thräuen Erleichterung. Es wurde Mittag. Die Dienerin kam, um die Frau Baronin zu fragen, ob sie auf ihrem Zimmer speisen wolle. Else sagte, sie befinde sich nicht wohl und werde überhaupt nicht zu Mittag essen. Sie war froh, wieder allein zu sein. Ihre Herzensunruhe aber sollte nicht mehr auf eine allzu harte Probe gestellt werden; sie hätte die von Minute zu Minute sich steigernde Qual auch nicht lange mehr ertragen. Wie sie saß, lauschend, mit gespanntem Ohr und vorgebeugtem Oberkörper, hörte sie plötzlich einen Ton, der alles Blut heiß nach ihrem Herzen zurücktrieb. Nun hörte sie es deutlich, sie hatte sich nicht getäuscht! Es war das Heranrollin eines Wagens. Dem furchtbaren Moment gegenüber hatte sie au#h# ihre Fassung wiedergewonnen. Sie stand auf und trat an das Fenster. noch das am Rhein die PrediThibaudin. Ehrenmann itz für den angeboten Lreiben der Verkünder Händen gene zusehen, Knopf pan und war Geringerer timen Gegdem Elysee Grevyer= tren nen zu das Elysee m es Spätifen haben: Denn noch kammer bevird gegen ne und Genicht gleichein kühler illemel frötraulichen Tonkin=Taihn nicht sand hat es sehnsüchtig Den Teufel die Chinesen rer er doch Eisen nicht h moderner azmann die scht, nimmt r den langNach dieser ert es uns Frankreich und Weise, ucht. König Höflichkeit in Hispania ofang bereiin fast unörner abzuisterwechsel, zugeht: die zür hinaus, stens wird us Sagasta der Spitze glücklichen aufregenden hren Herbstder die dem u errichtennsfield und ten im Jendiener weroß fromme, er englische dings bruhängt er doch zärtlich an seiner Gemahlin und darum auch, scheint':, an deren Heimath. Rundum. Punktum. sterling= at loß ich Kabinet, it und dain in geohäre über äsar d. h. den Kiel daß eine en. Sein Vaterstadt s und ist zu erkläin Petersen wollen, che Knoten veder das streiten zu alt„fern muß dem len haben, nd fiuster; ihrem Fener einen er sich ab darauf dawar es geer hatte sie ganz heimri sprechen Sie fühlte enerin kam, er Schwere, ar, ob der chen wollte. ihre Füße r auf das ien Strom m, um die m Zimmer und werde froh, wieaber sollte Ut werden; steigernde Ohr und einen Ton, geRheinisch=Westfälische Chronik. Die Schnepfenjagd hat vor einigen Tagen im Regierungsbezirk Köln begonnen, die ersten dieser erlegten Sumpfvögel trafen Anfangs dieser Woche in den Kölner Wildprethandlungen ein, sie kosten 4 M. bis M. 4,50, Aus Köln. Herr O. Carré wird Mitte November hier eintreffen und mit seinem Cirkus eine Reihe von Vorstellungen geben.— Die Auswanderung hat wesentlich nachgelassen, unsere Stadt passiren wöchentlich nur an zwei Tagen kleinere Züge Europamüder.— Bei der Explosion auf dem Mauritiussteinweg trug ein junger Mensch schwere Kopsverletzungen davon. Gestern ist er seinem Leiden erlegen. Ein Eisenbahn=Bureau=Arbeiter zu Köln verließ vor einigen Tagen früh seine Wohnung, um sich auf sein Bureau zu begeben; da er dort aber nicht ankam und auch nicht in seine Wohnung zurückkihrte, vermuthen seine Bekannten, es sei ihm ein Unglück zugestoßen. § Auf der internationalen Industrie=Ausstellung in Amsterdam wurde der Firwa Gebr. Stollwerck in Köln a. Rh. für vorzügliche Fabrikation das große Ehren=Diplom, die höchste Auszeichnung und in der Branche die alleinige für Deutschland, zuerkannt, eine ehrende Hervorhebung deutscher Industrie, die zur allgemeinen Kenntniß gebracht zu werden verdient. Die städtische reorganisirte Gewerbeschule zu Aachen ist von Seiten des Ministers der geistlichen, Unterrichts= und Medizinalangelegenheiten als Realschule anerkannt worden. Am 8. d. hat sich zu Elberfel d eine Barbierund Friseur=Innung für den Landgerichtsbezirk Elberfeld konstituirt. Bunte Tageschronik. (Aus Frankfurt.) Am 10. d. Morgens erschoß sich laut der„Frankf. Zig.“ auf dem Sachsenhäuser Friedhof der bereits 65 Jahre alte Kaufmann Strauch, wohnhaft Darmstädter Landstraße. (Deutsches Bundesschießen.) Im Jahre 1884 wird das 8. deutsche Bundesschießen in Leipzig abgehalten. Das provisorische Komitee ist mit seinen Arbeiten so weit vorgeschritten, daß dasselbe demnächst in einem Aufrufe die Bürgerschaft ersuchen wird, ihre Theilnahme dem Feste zuzuwenden. Der Rennplatz am Schleußiger Wege ist als Festplatz gewählt. (Aus Germersheim.) Die von mehreren Blättern gebrachte Nachricht, wonach beim Laborirunterricht der dortigen Fußartillerie„ein schreckliches Unglück“ sich ereignet hätte, 4 Gefreite todt, 2 Feuerwerkslieutenarts und 3 Kanoniere verwundet wären 2c. ist vollständig unwahr; es ist überhaupt gar nichts vorgekommen, was zu solchen Gerüchten hätte irgend welchen Anlaß bieten können.“ (Aus Chorzow.) Als am vorigen Mittwoch Abend der hiesige Förster Schweinoch im Begriff war, seine unterhalb des hiesigen Waldes belegene Wohnung aufzusuchen, wurde er von einem vagirenden Harmonikaspieler erschlagen und vollständig beraubt, so daß bei der Leiche nicht einmal das Hemd vorgefunden wurde. Der Mörder ist in derselben Nacht noch in Königshütte, als er die geraubten Sachen verbergen wollte, von einem Nachtwächter abgefaßt worden. Civilstand der Ober=Bürgermeisterei Bonn. Geburten. 30. Sept. Johann, S. von H. Wahl, Schriftsetzer, und von A. Burggraf.— 2. Oct. Julius, S. von A. Haberer, Porzellanmaler, und von A. Beuel.— Johannes, S. von N. N. fremd.— 3. Catharina, T. von P. Andrée, Schneider, und von C. Heuskel.— Hermann, S. von H. Süs, Goldarbeiter, und von W. Briede.— 4. Carl, S. von N. N. fremd.— 5. Heinrich, S. von C. Thiebes, Schaffner, und von C. Loeligen. — Johann, S. von J. Hengst, Kutscher, und von A. Schurz, — Gerhard, S. von B. Moll, Gärtner, und von S. Engels. — Margaretha, T. von P. Wiescheid, Ackerer, und von G. Crämer.— 6. Heinrich, S. von J. Hoffmeister, Vice=Wachtmeister, und von E. Kny.— 7. Elisabeth, T. von E. Möller, Dachdecker, und von F. Pörzgen.— Hubert, S. von C. Wehling, Schlosser, und von S. Sonntag.— Eine Tochter von Dr. Motz, homöopathischer Arzt, und von A. Lassen.— Maria, T. von F. Bachmann, Verwaltungsbeamter, und von M. Schmitz, Johlnn, S. von H. Schumacher, Bäcker, und von C. Röger. — Anton, S. von N..ffremd.— 8. Catharina, T. von H. Klaeser, Schreiner, und von M. Weiß.— Wilhelm, S. von N. N. fremd.— 9. Bartholomäus, S. von B. Müller, Fabrikarbeiter, und von C. Schröder.— Baibara, T. von A. Schmitz, Tagelöhner, und von A. Peters.— Amalie, T. von N. N. fremd.— 10. Martin, S. von N. N. fremd.— Carl, S. von N. N. fremd.— 11. Jacob, S. von J. Prinz, Tagelöhner, und von H. Windeck.— Elisabeth, T. von J. Welter, Notariatsgehülfe, und von C. Zilliken. Heirathsverkündigungen. b. Oct. C. Schiffmann, Schriftsetzer, mit C. Klais.— M. Simon, Bergmann, aus Horst, mit C. Schlösser.— 6, J. Stromberg, Schaffner, mit A. Koenen, aus Wittlich.— I. Schäfer, Bäcker, mit M. Busacker, aus Endenich.— H. Brünker, Bäcker, aus Roisdorf, mit C. Arenz.— 8. C. Sauer, Sergeant, mit P. Blümel, aus Sulau.— 9. J. Theisen, Knecht, mit E. Florin, aus Mondorf.— St. Pieck, Tagelöhner, mit A. Ihrlich, aus Ehrenfeld.— 10. W. Fritsch, Drechsler, mit H. Moll, aus Rauschenberg.— P. Müller, Buchdruckerei=Besitzer, aus Honnef, mit A. Lehmacher.— P. Schluch, Klempner, mit H. Köppchen, aus Königswinter.— 11. M. Cerulik, Kutscher, mit C. Gies.— T. Schmidt, Müller, mit A. Drothen, aus Endenich. Heirathen. 5. Oct. J. Thiel, Kaufmann, aus Cöln, mit A. Rieck.— W. Mählmann, Anstreicher, mit M. Weingartz.— J. Schmitz, Schreiner, mit M. Angelbis.— P. Dorn, Anstreicher, mit U. Vey.— E. Kreutzer, Dekorationsmaler, aus Coblenz, mit C. Auf der Mauer.— 9. J. Freiherr Raitz von Freutz, SecondeLieutenant, aus Coblenz, mit M. von Solemacher.— 10. A. Schwenke, Friseur, mit C. Thiesen.— C. Miskay, Bürstenmacher, mit L. Frankenberg. Sterbefälle. 4. Okt. S. Düpgen, Wwe. von J. Hoffmann, 76 J. a. — A. Caspers, Ehemann der A. Klee, Bäcker, 39 J.., aus Bergheim.— 5. J. Rheindorf, 3 M. a.— E. Hölter, Erzieherin, 51 J.., aus Recklinghausen.— A. Deutsch, Ehefrau von J. Müller, 55 J. a.— E. Ritterath, 8 J. a.— J. Koch, Ehemann der C. Drees, Gärtner, 41 J. a.— 7. M. Orthei, Wwe. von P. Maurer, 79 J. a.— 8. O. von Gahlen, Ehemann der I. Everling, Rentner, 66 J. a.— J. Haas, 4 W. — 9. J. Jaspers, 11 M. a.— J. Arnolds, Schmiede24 J.., aus Hülscheid.— 10. G. Klein, Ehefrau von Otten, 33 J. a.— 11. J. Bellefontaine, Ehemann der R. Fe#cer, Pilschweber, 59 J.., aus Biesenbach. Bekanntma In der außergerichtlichen Theilungssache der Erbeik Heinrich Hohn zu Bilich=Rheindorf und auf Grund des vor dem unterzeichneten zu Bonn, seinem Amtssitze, wohnenden Königl. Notar Hubert Joseph Eiler am 20. Juni d. J. abgeschlossenen Vereinbarungsaktes, sowie zufolge Vormundschaftsrichterlicher Genehmigung des Königl. Amisgerichts, Abtheilung I, zu Bonn, sollen durch den genannten Notar am Dinstag den 16. October d.., Nach mittags 3 Uhr, in dem Locale des GastPeter Büßgen zu Vilich=Rheindorf die nachbeschriebenen in der Gemeinde Vilich, Kreis Bonn, gelegenen, wie folgt catastrirten und taxirten Immobilien öffentlich versteigert werden: 1) Flur 11, Nr. 706/86, auf'm kleinen Plan, Holzung, 94 Meter, neben Johann Klein und Johann Kelg, taxirt 2 Mark. 2) Flur 16, Nr. 42, in der Fläche, Vckerland, 3 Ar 46 Meter, neben Heinrich Emmerich und von Mirbach, taxirt 150 Mark. 3) Flur 16, Nr. 87, in der Kahre, Hofraum, 1 Ar 70 Meter; Flur 16, Nr. 88, daselbst, Hausgarten, 1 Ar 6 Meter; Flur 16, Nr. 90, daselbst, Hausgarten, 2 Ar 27 Meter, und Flur 16, Nr. 89, daselbst, Garten, 1 Ar 40 Meter, diese vier Parzellen ein Ganzes bildend, nebst den aufstehenden Gebäulichkeiten als dem zu Vilich=Rheindorf auf der Kahre gelegenen, mit Nr. 105 bezeichneten Wohnhause und Stall, das Ganze begrenzt von Peter Welter, Johann Schmitz, Peter Engels und Erben Hohn, selbst toxirt 900 Mark. Das Heft der Verkaufsbedingungen liegt beim Unterzeichneten zur Einsicht. Bonn den 5. October 1883. Eiler, Notar. PECRUK für Kirchen, Corporationen, Vereine u. s. w. liefert unter Garantie elegant, schön, solid und billigst die Fahnenfabrik von A. Nestler, Bonn. Peter Schmidt, Gudenauergasse 8. #8 Reparatur- Verkstal Hegen-Schirne. Schnell und billig. Schlesischer S Oberbrannen. Hellbewährt in enterrhalischen u. phthisischen Lungenkrankheiten, bei chrenischen Störungen der Verdanung und Blutbildung, bei Blasencatarrh und Harngries-Affectionen, bei Gicht etc HVersand während des gansen Jahres. u# Saisbrann.- Fürstlich Plets'sche Brunnen-Inspectien. Bringe hiermit mein echtes SO O in empfehlende Erinnerung. Dasselbe wird von vielen Aerzten besonders für Wöchnerinnen, Blutarme und Magenleidende empfohlen. Bei der jetzigen kühlen Witterung garantire ich für dessen Haltbarkeit. Stets frisch zu haben in der Brauerei Atlenburg, Tandsgasse 10. Ch. Werner, vereideter Taxator. Bonn. Breitestrasse 39b. Nächste zur Ziehung kommende Lotterie. S 8 Lotterie der loternationalen Kunstausstelung in München. 90,000 Mark 2583 Creffer 1 hhauptgewinn .: ist. 10,000 Gewinn W. Preis des Looses nur Mark 2 4b 6000 96 5000 96 4000 oe 3000 W. à 462500= 5000 „ à„2000— 4000 „ à„1500= 6000 „ à„ 1000=10000 2c. 2c. Loose sind zu haben bei Peter Piske, Bonn, und der General-Agentur Kester& Bachmann in München. iie Vereinsbankn Berlin Actien=Gesellschaft; Grundcapital: 30 Millionen Mark; — emittirt und vollbezahlt: 6 Millionen Mark, üvernimmt die Besorgung des An= und Verkaufs börsengängiger Werthpapiere zum officiellen Tagescours der Berliner Börse, sowie die Ausführung sonstiger bank= und börsengeschäftlicher Ordres, insbesonder# auch die Ausführung von Börsen=Zeitgeschäften zu coulantesten Bedingungen. Die von der Bank in Ansatz gebrachte Provision beträgt ausschließlich ein Zehntel Procent. #. Die Einziehung von Zinscoupons, Hividendenscheinen und ausgekoosten Flucken, sowie die Controle der Versoosungen, die Einholung neuer Couponsbogen wird den Kunden der Bank kostenfrei unter Berechnung des Portos besorgt. — Verwerthung der in fremder Münze zahlbaren Coupons einige Zeit vor Verfall zum jeweiligen Börsen=Course. Lombard=Darlehne werden zu 65—95 plt. des Courswerthes auf börsengängige Werthpapiere je nach Qualität der zu beleihenden Effecten zu—6½#t. per annum franco Provision gewährt. Baar=Depositen werden zur Verzinsung entgegengenommen, es beträgt dieselbe derzeit bei Rückzahlbarkeit ohne vorherige Kündigung 2 pCt., bei 2tägiger Kündbarkeit 3 pCt., bei 14 tägiger 3½ pCt., bei 4 wöchentlicher 4 pCt. und bei 2monatlicher Kündbarkeit 4½ pCt. per Jahr, frei von allen Spesen. — Wechsel=Domicilirung; Giro=(Cheques=) Verkehr. In dem Leipzigerstraße 95, parterre, befindlichen Wechselgeschäft der Bank von ausländischen Geldsorten, sowie von Coupons, der An= und Verkauf von Effecten 2c. 2c. zu coulantesten festen Coursen oder auch je nach Wunsch zur Verrechnung auf Grundlage des nächstfolgenden Börseneourses bewirkt, ebenso wird daselbst der Ausloosung von Effeoten, über Anlage in börsengängigen Werthpapieren 2o. bereitwluchst Kiudrunft ertheilt; letzteres geschieht auch auf an die Bank richtete mit Retourmarke versehene briefliche Anfragen. Paar= Einzahlungen für die Vereinsbank nehmen alle Reichsbanksellen kostenfrei Die Direction. Grosses Bonner barg-Magazin der Kaiserl. Königl. ausschließlich privilegirten Wiener Metall-Särge-Fabrik. Särge in allen verschiedenen Holzarten empfiehlt zu reellen aber billigsten Preisen Kölnstasse Nr. 2I, X H. 1XOnn, Ecke der Sülftsgasse. Ziehung Montag 15. Oetbr. der Liebfrauenkirchs=Lott. in Trier. Ges.=Gew. 88,700 Mk. à Loos 2 Mi. ferner Rölner St. Martin-Loose, Haupt=Gew. 20,000.,&ap Loos 1 Mk. zu haben Bonn J. F. Hand, Sternstr. 42. Beue! Rod. Löwenich. Bestes oberruhr'sches Schrottgeriß aus dem Schiffe zu beziehen. A. H. Stein, Breitestr. 1. Hiuterhaus von 5Ränugen, mit und ohne Werkstätte zu vermiethen. Josephstraße 12. Ladenlokal und Wohnung Dreieck 16a zu vermiethen, bei Jos. Leyking, Dreieck 16. Wohnung" Preieck 2 elegant möblirte Zimmer mit oder ohne Pension zu vermiethen. Endenicherstr. 10b. (Ein Pärchen Spitzhunde zu kauE fen gesucht. Wälsdorfer Hof, Königswinter. Cognac Deutsches Product Füc ac, Möin a. Rh., garantirt frei von jeder künstl. Essenz, reinschmeckend und von feinem Aroma, ist ganr bedeutend billiger al: französ. Erzeugniss gleicher Qualit. Vorräthig überall in den besten Geschäften der Branche. Prima Kohlscheider Wurfelkohlen und stückreiches Schrott= und Fettgeriß liefert in ¼1, ½ und ¼ Waggonladung zum Zechenpreise und in beliebiger Quantität billigst die Vertret. der Ver. Gesellschaft zu Kohlscheid für Bonn und Umgegend Aloys Pieler, Bornheimerstraße Nr. 3. Ein= u. zweithür. Kleiderschränke, Küchen=u. Glasschränke, Sophas, Tische, Stühle 2c. billig zu verkaufen. Hub. Sieberts, Gospitalgasse 5. Mehrere neue und gebrauchte kupferne Krant= u. Waschkessel mit Feuerthüren und Roststäben, sowie completten Feuer=Mäuteln. JauchePumpen u. gebrauchte BrunnenPumpen werden billig abgegeben bei Theod. Jansen, Aupferschmiede und Gießerei, Sternstraße 58. L nilone- u. alle NervenkrankPhlopele heiten heilt brieflich der Specialarzt Dr. Killisch in Dresden. Weg. d. zahlr. Erfolge gr. gold. Medaille d. wissenschaftl. Gesellschaft in Paris. 2 große Säulenöfen,(früher als Saalösen benutzt), zu verkaufen Näheres Rheingasse 18. Feinstes Vorschußmehl per Pfd. 18 Pf., bei 10 Pfd. 16 Pf. empfiehlt Heinr. Kerp, Cölnstraße 28. Prima Hälinge per Stück 8 Pfg. „ Dutz. 90„ empfiehlt Heinr. Kerp, Kölnstr. 28. Schlosserwerkzeug billig zu verkaufen. Grabengasse Nr. 25. Ia. neues Apfelgelee sowie frisch gekochtes Birnenmuß empfiehlt Ww. Rohscheid, Kölnstr. 13. Eine Weißnäherin sucht Kunden in und außer dem Hause. Zu erfragen Heisterbacherhofstraße Nr. 8, 2. Etage. Kunstschlosser, welche gewandt und tüchtig sind, sinden gegen hohen Accord dauernde Beschäftigung in den Werkstätten von Emil Funcke in Düsseldorf. Concessionirt für Rheinland, Westfalen, Hessen=Nassau und Hannover. 1. hauptg. Goldobelisk, 20000 m. 2. Hptg., Silberobelisk, 10000„ 3. Hptg., Gold. Briefbeschw., 5000„ 2300 Gewinne mit 66700 M. Ziehung 4. und 5. Januar 1884. Preis des Loses 1 M. 11 Lose 10 M. Agenten werden gesucht, erhalten Lose in Commission und bek. hohen Rabatt. Gen.=Deb. A. Fuhse, Mülheim(Ruhr). Köln. u. Alm. Dombau=Lose à 3 2. in Partien mit Rabatt empfiehlt Gen.=Bert. A. Fuhse, Mülheini=Ruhr. Der Kursus im Schönschreiben begann am Montag den 8. October. Für Damen: Vormitt. 11—12 Uhr. Für Herren: Abds. ½8—½9 Uhr. H. Muelenz, Hanbelslehrer, Mohrstraße Nr. 12. Für Kinder und Anfänger wird gründlicher Clavier=Unterricht ertheilt. Näh. Breitestraße 16. Baufach. Anfertigung von Bauplänen, Kostenanschlägen, zur Uebernahme von Neubauten und Reparaturen in praktischsolider Ausführung zu reellen Preisen: ferner hält derselbe sich, gestützt auf langjährige praktische Erfahrungen, zu Taxationen und zur Vermittlung von An= und Verkauf von Häusern 3. bestens empfohlen und wirs das ihm geschenkte Vertrauen in allen Beziehungen zu rechtfertigen wissen. Hochachtend J. P. Kolzem, Architekt, Rosenstraße Nr. 9. unzertrennt werden Herren= u. Damen=Garderoben nach neuer Methode in allen modernen Farben gefärbt, ebenso chemisch gereinigt in der Schönfärberei und chemischen Wasch=Anstalt von Lonis Briede. Boun, Sternstraße 24. K1 35 enzelgasse" 35. 6 Stück 2 Mark. 35 Wenzelgasse 35. Wer eine in jeder Beziehung seine und wohlschmeckende Pfeise Tabaf rauchen will, dem empfehle ich meinen jetzt neu eingeführten Portorico, sogenannten mit aufgedrucktem Verkaufspreis, per# Mark 1,20 Pfg. in ½ ½ and ¼ T. Alleiniger Verkauf für Bonn und Umgegend in dem Cigarren= und TabakfabrikDepot von Jar. Schulllr, Bonn, Wenzelgasse 61. Handschuhe aller Art werden gewaschen und gefärbt und wieder wie neu hergestellt von T. Schmidt, Gudenauergasse 8. Bengalisch Feneras.70M. Lampions à Stück 5 Pfg. Ballons à. Stück 16 Ptg. Lichte dazu à Stück 5 Pfg. Wonner Fahnenfabrik Nichts ist für die Stärkung des Magens und für die gesunde Verdauung der Speisen so sörderlich, als der regelmäßige vorschriftgemäße Genuß des berühmten Magenbitter. genannt: Lestomac des practischen Arztes Dr. med. Sebrömbgens Haupt=Agentur bei Herrn Franz Hubert, Bonn, Münsterplatz, neben der Post. Ferner zu haben bei den zahlreichen Debitanten. Wirkliches Oberländ. Prod aus Camp am Oberrhein stets frisch bei Franz Klösgen, 14 Rheingasse 14. Kleingemachtes Buchen=Scheitholz, ganz trocken, liefert fortwährend die Dampfschreinerei von J. Gener, Leugsdorf bei Bonn. Kein Augenblichs=Copist, kein Schnelett. und doch nicht theurer als diese von der Temperatur abhängigen, nur aus Leimmasse bestehenden, bald abgenutzten Apparate ist der „Universal-Copir-Apparat, welcher, ganz aus Eisen gebaut, nur auf Metallplatten tausende, unvergängliche Portoermässigung genießende Copien von Schriften, Noten, Zeichnungen 2c. liefert u. gleichzeitig das ganze Jahr als gewöhnliche Copirpresse dient. Prospecte 2c. gratis und frei. Otto Steuer, Zittau i. Sachs. Inh. D..=P. 14 120, 21279 u. A Kapitalien lo jeder Höhe, auch von 100 Thlr. ab, zu beziehen durch Heumann in Poppelsderf. Bekanntmachung Es wird hierdurch zur Keuniniß der Klassensteuerpflichtigen mitgetheilt, daß etwaige Schuldennachweise behufs Verücksichtigung bei der Klassenseuer-Veranlagung pro 1884/85 in der Zeit vom d. bis inel 20. October d. J. auf dem Rathhause, im Steuer=Bureau, Zimmer Nr. 18, unter Vorlage der Schuld=Documente und der letzten Zinsengutttung entgegengenommen werden. Die früher nachgewiesenen Schulden können bei der bevorstehenden Steuer-Veranlagung keine Berücksichtigung finden, falls deren Fortbestehen nicht neuerdings in der vorgeschriebenen Weise festgestellt wird. Bonn, den 4. Oktober 1883. Der Ober=Bürgermeister Doetsch. Sonk, Wenzelgasse 35. Maass-Geschäft für elegante Herren-Garderobe. General-Depot der Professor Dr. Jäger’schen Normal-Ober- und Unter-Kleider. Sämmtliche Normal-Artikel sind in grosser Auswahl auf Lager und werden zu OriginalPreisen abgegeben. Alle Gegenstände werden nur aus rein wollenen und giftfreien Stoffen hergestellt. Empfehle mich in allen vorkommenden Dachdeckerarbeiten. Achtungsvoll C. Klein, Dachdeckermeister, Welschenonnenstr. 16. Eine Seufmühle billig zu verkaufen. Rheingasse 18. Eine Partie leerer Kaffee=Säcke zu verkaufen. Heerstraße 63. Ein Mantelosen und ein ketiner Heerd sind billig zu verkaufen Bei wem sagt die Expedition. Täglich frisch gefangene Kramerrreger pro Dutzend 2,40 Mt. Bergen bei Zelle. Carl U. Meger, Fabrik haltb. Speisen. 1883er Locher Geinmest bei M. Roesen. Prima frisch eingetroffen. S. Rieck, Kesselgasse. Sofort gesucht ordentliche Jungen für mein Flaschenbiergeschäft. Restauration Otto Kaupe. Zwei tüchtige Korbmacher= gesellen gesucht. Reiner Franzen in Godesberg. „ N 9 0 s, gute Waare in allen Farben von 1,25 M. p. Mtr. empfiehlt C. Behre, Wenzelgasse Nr. 9. Schöne diesjährige Pflaumen, per Psd. 28 Pfg, 12 Pfd. für 3 Mk. sowie neue gutkochende Hülsenfrüchte empfiehlt E. Radermacher, Sternstraße 61. 1 Pianino billig zu verkaufen oder zu vermiethen. Näheres in der Expedition. Eckhaus, Ladenlokal mit Spiegelscheibe nebst Wohnung, für Metzger, Bäcker und Colonialwaarenhandlung geeignet, zu vermiethen oder zu verkaufen. Näheres Breitestraße 1. Göbesberg. Ein Haus, in Holz gebaut, ein Stall und ein Backofen zum Abbruch zu verkauf. Bescheid in Godes. berg Dorstraße Nr. 19. A A 140 Malie M 0 1 AC A ## S OSSrimf, Tuch= und Herren=Garderobe=Handlung, 9 Stockenstraße9 beehrt sich hiermit den Empfang der neuen Herbst-& Winter-Stoffe ergebenst anzuzeigen. beede. Also immer noch das die Armee besser am Rhein ehttern die PrediWThihaudin. Liar! Lior! Lierl Stangen= u. Pfäizerbater10 Pb. 10, EO, LiLE,.6; Linburger, Mainzer Edamer und Kräuterkäse emontezt a9 Emmenthaler, Holäuder, HiorP Eiort LiorPgee, wininzer, Sdamer und Kraukerlase empfiehlt in soeben frisch eingetroffener bester Qualität billigst, en gros et en détail J. P. Schmitz, 7 Hundsgasse 7 und 12 Sternthorbrücke 12. Beueler Quartett-Verein. Sonntag, den 14. October 1883 Vocat- und Instrumental-Concert Im Lokale des Herro Herm. Thiebes. PROGRAMR. 1) Ouverture z. Oper„Der Barbier v. Sevilla“ v. Rossini. 2)„Still ruht der See“, Chor von Pfeil. 3)„Aelpler’s Abschied“, Solo für Piston von Koslock. 4) a.„Gedenke mein“ von Hennes b.„Der kalabrische Räuber“ v. Ab.Dadhemar,) Bass-Solo 5)„Nur im„Herzen“, Chor und Baritonsolo von Witt. 6)„Meditation“ von Bach. 7)„Zwei Aeuglein braun“, Tenorsolo von Gumbert. 8)„Steh' fest, du deutscher Eichenwald“, Chor v. Isenmann. 9) Fantasie aus der Oper„Norma“ von Bellini. 10)„Wie schön ist doch die Welt“, Chor von Schmölzer. 11)„Lied ohne Worte“, Solo für Piston von Girschner. 12) a.„Grüss mir das Land, wo meine) Rose blüht“ Baritonsolo v. Abt. b.„Ach, einmal nur“ 13)„Das stille Thal“, Chor von Böhme. 14)„Der Blinde“, Bass-Solo von Keller. 15)„Unter'm Lindenbaum“, Chor von Stunz. 16) Potpourri aus der Oper„Oberon“ von Weber. Anfang 5 Uhr. Entrée 50 Pfg. Nach dem Concert: Freies Tanzkränzchen. Ausser Wein wird auch Flaschenbler u. süsser Weinmost verabreicht. in Bonn. Direction: Julius Hofmann. Sonntag den 14. October 1883. Mt aufgehobenem Abonnemeat. Der Kaufmann von Venedig. Lustspiel in 5 Akten von Shakespeare, übersetzt von A. W. von Schlegel. Den verehrlichen Abonnenten bleiben ihre Plätze bis Samstag Abend 8 Uhr reservirt. Schauspiel Preise. Restauration„Eintracht“. Sonntag den 14. Oct. 1883: FRUH-CONCERT. Entrée frei. Entrée frei. Schirm-Fabrik von ANTON HERBST empfiehlt alle Sorten Regenschirme In Seide, Halbseide, Gloria und Zanella, mit engl. Paragon-, Automat- und anderen Gestellen und modernsten Stöcken. Grosses Lager in Seide, Gloria, Zanella etc. zum Ueberziehen. Grosses Lager in Schirmstöcken. Reparaturen werden schnell ausgeführt. Markt 33. Kameradschartlicher Krieger-Verein Kessenich. Sonntag, den 14. Oktober er. im Lokale des Gastwirths Herrn A. Tönnes hier funge Veer verbunden mit unter Mitwirkung hiesiger und auswärtiger Vereine. Nachmittags 2 Uhr: Empfang der Vereine. „ 2½, Ueberreichung der Fahne. „ 3½„ Rundzug durchs Dorf. Von 4 bis 7 Uhr: Großes Vocal- und Instrumental-Coneert Fr. Austern, Seemuscheln, Astrachan-Caviar, Strassb. GänseleberPasteten, Ger. Rheinsalm empfiehlt Müllers Dellcatessen-Geschäft, 17 Bonngasse 17 (neben dem Gymnasium). unter gefälliger Mitwirkung der Gesang=Vereine „Liederkranz" und„Eintracht“. Von 7 Uhr ab: Grosser Fest-Ball. ladet ergebenst ein Der Vorstand. Erlaube mir bei dieser Gelegenheit meine Restauration in empfehlende Erinnerung zu bringen. Es wird mein Bestreben sein, die mich besuchenden Gäste durch prompte u. reelle Bedienung zufrieden zu stellen. Hochachtungsvoll A. Tönnes. 2 Tolonialwaarenchandlung von Aloys Hansen, Sternstraße 44. empfiehlt: Kähee, P. reinschmeckend, roh von 74 bis 140 gebrannten Kasse von 90 bis 160 Cichorien=Löwen=Kaffee Packet 6 5 Packet 25 Feuerzeug, große Schachtel 6 bei 12 Stück 66 Reis per Pfd. 14 b. 5 Pfd. 13 Gerste 15 14 Griesmehl grobk. 20 18 Mehl=Vorschuß 17 16 Schwungmehl 20 19 Kaiser=Mehl 22 20 Pflaumen, neue 28 25 Baumöl 95 86 Toilettseife per Pfd. 50, bei 5 Pfd. 40 Kernseise Org. ¼, ½ u. ½/ Pfd.= Stück 28. bei 5 Pfd. 26 Neue holl. Voll=Häringe p. St. 6 per Ded. 70 Plg., 100 St. 5 M. einmarinirte, per St. 10 Pfg. sämmtliche Gewürze(garantirt rein), Zucker, Apfelschnitzel und alle übrigen Colonialwaaren zu bekannt billigen Preisen und besten Qualitäten. EVIVE Umzenr SOHLUHN „Zum Reichsgrafen.“ Sonntog 6 Uhr: Freiconcert. Prima neues Sauerkraut per Pfd. 10 Pfg. sowie Essig= u. Salzgurken billigst Wilh. Mand, 26 Rheingasse 26. #e Wenzelgasse 113 Neu! Täglich frischen Weinmost. Billig! BONN, empfiehlt sein großes Lager in fertiger Billig! Restauration W. Fassbender, Josephstraße. Horrer amoberaurderese Löchin, Kinder= und Hausmädchen sucht Frau Strunk, Kasernenstr. 14. Ein Mädchen für alle häuslichen Arbeiten gesucht. Kaiserstraße 46. zu außergewöhnlich billigen Preisen bei guter Qualität. Die neuesten und Winter-Ueberzieher in schöner Auswahl vorräthig. Carl Jülich, K 48 Wenzelgasse 43. Erfahrene Rock= und Westenarbeiter sucht H. Püttmann. E. Blechlackirergehülfe gesucht bei N. F. Kügelgen, Kacktrund Blech-Geschäft. Eir Junge vom Lande für Arbeit gesucht. Die Exped. s. u alle wo. BONN. F. Schumacher in Endenich. Bei Gelegenheit des Koplenfestes empfehle meine Restauration sowie Münchener Bier und süssen Weinmost. Weu Münsterplatz 23, 2. Er. Damen, die ein silles, gesandes und dauerndes Heim suchen, finden dasselbe in Benel Heim suchen, ben Genn bei„, glagrsk. 15 Frau Prill, Poststraße 18. Verlegte meine Wohnung von Verlegte meine 4 Welschenonnen=Kaserne nach Ermekeilstr. 22, Poppelsdorf. C. Mertene, Ihemeliger Regimentsschneider. Garnirte und ungarnirte Damen, und Kinder-Hüte, Federn, Blumen, schwarze u. farbige Sammte u. Sammtbänder empfiehlt in grosser Auswahl zu billigsten Preisen. Schildesheim Nuchf., gegenüber dem Rathhause. BONN. Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag den 18. October 1883, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Römerpl tz= zu Bonn zwei goldene und eine silberne Uhr, ein goldener Damenschmuck, 36 silberne Löffel, 36 silberne Messer und Gabeln, sowie schiedene Silber= und Goldsachen, sehr werthvolles Porzellan 2c., ferner eine französische Schnitzelgarnitur, Sopha's, Tische, Stühle, Kleider=, Leinwand= und Küchenschränke, ein Pianino, verschiedene ständige Betten, Waschtische, Commoden, verschiedene Leinwand, zwei Gewehre und ein Revolver, verschiedene Wagen und ein Pferdegeschirr, drei Hühner, sowie eine Häckselbank 2c. 2c. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden. Gerichtsvollzieher in Bonn. Süßer Apfelmost (ächter Sachsenhäuser) p. Ltr. 40 PfgAlter per Nir. 50 Pfg., empfiehlt F. Hubert, neben der Post. mit und ohne Kost. Halbe Kost 80 Pfg., ganze Kost M..30. 12 welschenonnenstr. 12. Mlantelöfen werden billig in und außer dem Hause lackirt von J. W. Mülter, Lackirer u. Schildermaler, Wenzelg. 31. Neue gutkochende Hulsenfruchte empfiehlt sehr billig MAuliers-Hoitz, Wenzelg. 57. 1883er Weinmost. Restauration Wollersheim, Lengsdorf. Gegen Hals-& Brustleiden ein di Stollwerck'schen escee der ! Ver Tar deut C hatn ten) mun weld schen den nom Gese len der rung Jahr schul Anle nurr tauso das möge 1,00 Schu sellsch sit=In ihrer 4proc die 8 gebot Staa Mark Staa Mark Inste den E * Frage gebun sekretä dem 9 hat, t dem 5 dessen halten che 9 Pent. sei, vo rungs setzgeb dringe wichti rung schreite Selbst sichern ten Fe die Zi noch können Gebiet Abspar Be kündig: zölle) preußi im geg auf kul ja Sack zu neh daß bein ihre vermeid förderte kommar Nachric führung Mukh zugezog Abreise Stunde der letzt eine Br Pferde und in ohne B. sehr sta die der ihren der der Flagge kommisse daß die in einer Auf sofe tees ließ Freition Del hängt er doch zärtlich an seiner rum auch, scheint'., an deren Heit Punktum. Abonnement: vierteljährlich nur 2 Mk. pracnumerande. Monats=Abonnements. Tägliches Erscheinen. Samstag Auheften des Annoneen=Anzeigers an den Straßen=Ecken.— Inserate werden bis Mittags 12 Uhr erbeten. Sountag, den 14. October. SO Spaiton Rentsatstrate Nr. 14. Rheinische Landeszeitung. lokale 10 Pfennig, auswärtige 20 Pfg, die einspoltige Petitzeile. Reelamen per Zeile 20 bis 50 Pfg. Bei umsangreichem und Blichn Ar Rherntr de ee bbberihe Auffene. Bür die Rchaton berantworaicht 9. k. Cast b a 1 4.— Druc und Betag von J. v. Car t ba 4 Agenturen: Vernseisz. 3ck. Baid, Secsteu. List. Kei, Klsete, Sepsichen Geniscnsfratr ür 18. 1 Politische Chronik. Deutschland. Berlin, 12. Okt.(Dem Bundesrath) ist der Entwurf einer kaiserlichen Verordnung betr. die Verallgemeinerung der Zollermäßigungen in den Tarifen a. zu dem deutsch=italienischen und dem deutsch=spanischen Handels= und Schifffahrtsvertrage zugegangen. Berlin, 12. Okt.(Die königliche Staatsregierung hat noch folgenden Privateisenbahngesellschaften) Anerbieten für die Abtretung ihrer Unternehmungen gemacht: 1) Die Oels=Gnesener Eisenbahn, welche am 1. des zweiten auf die Perfektion des zwischen dem Staat und der Gesellschaft abzuschließenden Vertrages folgenden Monats vom Staate übernommen werden soll, wird zunächst für Rechnung der Gesellschaft verwaltet werden. Den Aktionären sollen spätestens sechs Monate nach der Uebernahme der Verwaltung seitens des Staates gegen Ablieferung ihrer Aktien nebst Dividendenscheinen für das Jahr 1884 und für die folgenden Jahre Staatsschuldverschreibungen der vierprozentigen consolidirten Anleihe mit Zinsscheinen für die Zeit vom 1. Janu r 1884 gewährt werden. Nach Ablauf der für den Umtausch der Aktien festgesetzten Frist erhält der Staat das Recht, das Eigenthum an dem Gesellschaftsver%ssposde teberweisung eines Kauspreises von 1,000,000., sowie gegen Uebernahme sämmtlicher Schulden zu erwerben und die Liquidation der Gesellschaft herbeizuführen. 2) Den Aktionären der Tilsit=Insterburger Eisenbahngesellschaft ist der Umtausch ihrer Aktien gegen Staatsschuldverschreibungen der 4proc. consolidirten Anleihe nebst Zinsscheinen für die Zeit vom 1. Januar 1884 mit der Maßgabe angeboten, daß für je zwei Stammactien à 300 Mark Staatsschuldverschreibungen zum Nennwerthe von 150 Mark, für je eine Stammprioritätsactie à 600 Mark Staatsschuldverschreibungen zum Nennwerthe von 600 Mark gewährt werden. Das Eigenthum des TilsitInsterburger Eisenbahnunternehmens geht sosort auf iun eien dber.— Saut 94 X Aus Berlin wird uns geschrieben: Die Frage nach dem Stand unserer sozialpolitischen Gesetzgebung ist durch den Besuch, welchen der Staatssekretär im Reichsamte des Innern, Herr v. Bötticher, dem Reichskanzler kürzlich in Friedrichsruh abgestattet hat, wieder angeregt werden. Herr v. Bötticher hat dem Kanzler Vortrag über die dem Reichstage in dessen nächster Session zugehenden Gesetzentwürfe gehalten, ob sich aber hierunter auch neue sozialpolitiche Vorlagen befinden, ist noch unbekannt. Es cheint indessen, als ob der Reichskanzler nicht geneigt sei, vor der definitiven Erledigung des Unfallversicherungsgesetzes auf der Bahn der sozialpolitischen Gesetzgebung weiter zu schreiten. Es muß allerdings dringend gewünscht werden, daß erst dieses hochwichtige Gesetz fertig gestellt werde, ehe die Regierung zu weiteren Projekten auf diesem Gebiete schreitet, wie die Alters= und Invalidenversorgung. Selbst nach der eventuellen Annahme des Unfallversicherungsgesetzes— die aber vorläufig noch im weiten Felde steht,— bleibt es aber zweifelhaft, ob die Ziele der kaiserlichen Botschaft vom Jahre 1881 noch in ihrem vollen Umfange festgehalten werden können, denn es hat den Anschein, als ob auf dem Gebiete der sozialpolitischen Gesetzgebung eine gewisse Abspannung und Ermattung eingetreten wäre. Berlin, 12. Okt.(Man begeguet offiziösen Ankündigungen über zu erwartende erweiterte Schutzzölle). Man wird daraus schließen dürfen, daß die preußische Regierung und speziell der Finanzminister im gegenwärtigen Falle geneigt ist, für Schutzölle auf kunstgewerbliche Erzeugnisse einzutreten. Eswird ja Sache des Reichstags sein, zu der Frage Stellung zu nehmen. fernung der Flagge in unberechtigter und irrthümlicher Weise durch die untergeordneten Organe geschah, womit der Zwischenfall erledigt war. —(Die bayerischen Socialdemokraten) drohen sich zu entzweien. Der Streit ist in Nürnberg, welches im Reichstag durch Herrn Grillenberger vertreten ist, ausgebrochen und wird vorläufig von einer kleinen Schaar unter Führung des Berliner Drahtarbeiters C. Meyer gegen Grillenberger geführt. Die„Fränkische Tagespost“ hatte eine Erklärung Meyer's nicht aufgenommen und die Bemerkung gemacht, der Einsender sei Anarchist. Dieser hatte dann seine Erklärung im fortschrittlichen„Fränk. Curier" veröffentlicht und die Zusatzerklärung gemacht, er kämpfe für das„socialistisch= communistische Princip in den weitesten Consiquenzen". —(Vor einiger Zeit wurde eine Nummer des Münchener„Vaterland“) mit Beschlag belegt und der Redacteur, der durch einen Artikel über die Sammlungen für Ischia eine Kaiserbeleidigung begangen haben sollte, in Anklagezustand versetzt. Das Landgericht hat nun den Angeschuldigten außer Verfolgung gesetzt und die Beschlagnahme der Nummer aufgehoben. X(Aus Metz) läßt sich die„Post“ schreiben, daß die Ausbildung der bei den preußischen InfanterieRegimentern der Metzer Garnison eingezogenen Ersatz=Reservisten erster Klasse nach Beendigung der vier= resp. zehnwöchentlichen Uebungszeit sehr günstige Elfolge gezeigt habe. Da die Mehrzahl der eingezogenen Leute aus den französisch redenden Theilen Lothringens stammte, so ergaben sich für deren Ausbildung größere Schwierigkeiten als gewöhnlich, dagegen kann aber mit Genugthuung konstatirt werden, daß diese Lothringer in der Kenntniß und im Gebrauche der deutschen Sprache erhebliche Fortschritte gemacht haben. Sobald die Ausbildung der einzelnen Jahrgänge der Ersatzreservisten erster Klasse vollendet ist, wird jedesmal dem Lande wieder eine Anzahl junger Männer zurückgegeben sein, welche die Schule des Heeres zu einem guten Theile durchgemacht und dabei die deutsche Sprache erlernt haben. Letzteres wird besonders auf dem flachen Lande von der einheimischen Bevölkerung als ein großer Vortheil angesehen. Köln, 13. Ott.(Gestern Abend) übergaben 2. Unteroffiziere der 4. Batterie einen Soldaten, der von derselben Batterie dersertirt war. Derselbe machte wiederholt den Versuch, zu entkommen. Heute früh 6 Uhr bat er, austreten zu dürfen. Die Erlaubniß wurde ihm ertheilt; zwei Leute der Wache begleiteten ihn. Als er zurückkehrte und wieder an der Thür der Hauptwache ankam, entsprang er plötzlich. Seine Begleiter setzten ihm nach und riefen ihm zu, stehen zu bleiben. Da er nicht Folge leistete, machte einer von seiner Feuerwaffe Gebrauch und streckte ihn durch einen Schuß in den Kopf nieder. Er war sofort todt! Köln, 12. Okt.(Es ist nun festgestellt worden.) daß die Ursache des am vergangenen Montag am Mauritius=Steinweg stattgehabten Unglücks eine GasExplosion gewesen. Der Aether, welcher auf dem Hofe neben dem Laboratorium verschüttet worden (ein nur sehr geringes Quantum), war längst verdunstet, als die Explosion stattfand. steckung von Menschen durch von der sibirischen Pest befallene Thiere. Durch einen auf dem Markte gekauften Stier schleppte der Bauer Kirilenko die Pest in seinen Stall ein. Der Stier fiel, ihm folgte ein Pferd, das der Bauer auf der Steppe liegen ließ, und einige Tage darauf verendeten auch die beiden anderen Pferde Kirilenko's. Um wenigstens noch etwas von ihnen zu haben, zog er ihnen die Haut ab, wobei ihm seine Frau half. Bald zeigten sich bei dieser Pestpusteln an der rechten Wange; doch gelang es dem Doktor, die Frau zu retten; dagegen starb der Bauer, der erst nach der Frau erkrankt war, an der Pest. Seine Schwägerin, welche die Leiche wusch, bekam Pestbeulen an der rechten Schulter; doch kam sie mit dem Leben davon. In der Stadt Krementschug selbst erkrankte kurz darauf ein jädischer Tischler, der eine Pferdehaut gekauft hatte, um sie zu gerben und damit seinen Divan zu überziehen. Noch hatte er sie kaum in Angriff genommen, als er von der Pest befallen und weggerafft wurde. Die Polizei vernichtete darauf die Pferdehaut, unterließ aber eine genauere Nachforschung darnach, ob nicht diese Todesfälle in Zusammenhang mit einander stehen; dagegen gab die Landschaftsbehörde strengen Befehl, daß alle Erkrankungsfälle an der sibirischen Pest bei Menschen und Vieh sogleich bei ihr zur Anzeige gelangen müßten. Amerika. — Wie aus Washington berichtet wird, hat sich General Sherman, dessen Versetzung in den Ruhestand gesetzlich erst am 8. Februar 1884 in Kraft treten würde, entschlossen, den Oberbesehl über das Heer schon jetzt an General Sheridan zu übergeben, um sich in das Privatleben zurückzuziehen. Als wahrscheinlicher Nachfolger Sheridans in dessen Kommando wird Generalmajor Pope genannt. —(Vor einiger Zeit wurde gemeldet, daß bezüglich der Oberstlieutenants eine Aenderung in ihrer dienstlichen Stellung geplant werde, um zu vermeiden, daß die von Hauptleuten zu Majors beförderten Offiziere sich der Führung eines Truppenkommandos entwöhnten. Die„Post" bezeichnet diese Nachricht als zuverlässig und hebt in längerer Ausführung deren Vortheile hervor. —(Der türkische außerordentliche Botschafter Mukhtar Pascha) hat sich eine starke Erkältung zugezogen, wodurch derselbe veranlaßt wurde, seine Abreise nach Buckau bei Magdeburg noch in letzter Stunde aufzugeben. Mukhtar Pascha hatte an einem der letzten Manövertage bei Homburg, als er zu Pferde eine Brücke passiren wollte, das Malheur, mit dem Pferde durch den Belag der Brücke durchzubrechen und in einen Graben zu fallen. Der Pascha kam ohne Beschädigung davon, während das Perd sich sehr stark verletzte. —(Vor dem Versammlungslokal, in welchem die deutsche Volkspartei in München ihren Vereinstag) abhielt, war zu Ehren der demokratischen Gäste eine schwarz=roth=goldene Flagge ausgesteckt, welche der betreffeude Bezirkskommissär mit der Motivirung eigenhändig entfernte, daß die Farben der Flagge republikanisch und daher in einem monarchischen Staate nicht zulässig seien. Auf sofort erhobene Beschwerde von Seiten des Komiees ließ am nächsten Morgen die königliche Polizeisreition durch den Kommissär Gehret bei Beginn per Delegirtenversommlung erklären, daß die EntOesterreich=Ungarn. Wien, 12. Okt. Prinz Wilhelm von Preußen hat heute Abend halb 9 Uhr, nachdem er sich vorher in der Hofburg vom Kaiser verabschiedet hatte, die Rückreise nach Berlin angetreten. — Der Wiener Erzbischof Ganglbauer reist am 20. Oktober nach Rom und verbleibt dort bis Mitte November. Olmütz, 11. Okt. Das Erdbeben wurde in ganz Nordmähren gleichzeitig verspürt. Ueberall war der etwa 2 Sekunden andauernde Stoß von unterirdischem Rollen begleitet. In Stephanau stürzte ein Kamin ein. — An der Banatgrenze ist ein Agrarmord vorgefallen. Der Gemeindevorstand der Ortschaft Rujewacz wurde anläßlich einer Feldschadenerhebung erschossen.— Das gestrige Erdbeben umfaßt das Gebiet von Nordmähren, Steiermark und Kroatien bis zur Südostgrenze. Budapest, 10. Okt. In der hiesigen Synagoge erlosch beim Abendgottesdienst das Gas; es entstand eine große Panik, welche indeß bald durch Anzündung der Nothlichter behoben wurde. England. — In Hull haben die Fischer einen Strike gegen die Besitzer der Fischerboote(Schmacken) begonnen und bereits liegen zwei Drittel aller Boote unbenutzt vor Anker. Als am 11. einige der mit den nicht strikenden Fischern besetzte Schmacken ausfuhren, wurden sie von etwa 300 Fischern mir Steinen beworfen, wobei es einige schwere Verletzungen gab. Gibraltar, 10. Okt. Das russische Panzerschiff„Minin“ hat während eines Sturmes arge Beschädigung erlitten; dasselbe verlor den Anker, gerieth auf den Grund und stieß mit den englischen Dampfern„Fitzroy" und„Redesdale“ zusammen. Der Schaden wird auf 200,000 Mark geschätzt. Rußland. — Aus dem Kreise Krementschug meldet man dem„Ress Kur.“ folgende eklatante Fäll= von AnNeueste Nachrichten. Baden=Baden, 13. Okt. Der Kaiser besuchte gestern Nachmittag mit dem Großherzog und der Frau Großherzogin die Künstler=Aieliers von Amberger, Corrodi, Schrödel und Wesch. Zur kaiserlichen Tafel waren die Herren von Manteuffel, von Bülow, Graf Flemming und der spanische Gesandte Graf v. Benomar geladen. Am Abend fand eine größere Theegesellschaft bei der Kaiserin statt, an welcher auch die großherzoglicher Herrschaften theilnahmen. Madrid, 13. Okt. Das Ministerium ist wie folgt zusammengesetzt: Posada Herrera Präsidentschaft, Ruiz Gomez Auswärtiges, Linares Rivas Justiz, Gallostra Finanzen, Moret Inneres, Lopez Dominguez Krieg, Sardoal Arbeiten, Suarez Juclan Colonieen, Valcarcel Marine. Madrid, 13. Okt. Zur Jahresfeier der Entdeckung Amerikas fand gestern im Opernhause ein Festmahl statt, welchem fast das gesamn te diplomatische Korps anwohnte und bei welchem zahlreiche Trinksprüche auf das Gedeihen und die Zukunft Spaniens ausgebracht wurden. Newyork, 13. Okt. Laut einer Nachricht aus St. Domingo versuchte am 13. September Jemand, den Präsidenten der Republik in Neyba zu ermorden. Der Präsident tödtete den Angreifer mit einem Pistolenschuß. Zinsen hat das Werk 41,706., an Amortisatios 18,000 M. zu verausgaben. Weiter werden aus dem Ueberschusse außer dem vorgenannten städtischen Verwaltungs=Conto überwiesen: dem ReservefondConto 20,000., dem Erneuerungssond=Conto 37,247., für Straßen=Reparaturen 25,000., für außergewöhnliche Amortisation 25,000 M. Insgesammt balanciren Einnahmen und Ausgaben mit 364,372 Mark 95 Pfennig. Der Bruttogewinn, einschließlich der öffentlichen Beleuchtung, beträgt 228,258., der Reserve= und Erneuerungsfonds zur Zeit 168,179 M. Die Provinzial-Irrenanstalt will, wie schon bekannt, eine eigene Gasanstalt errichten; wie kürzlich mitgetheilt wurde, geschieht dies, weil von Seiten der Irrenanstalt eine bedeutende Preisherabsetzung(von 18 auf 15 Pfg.) verlangt wurde, worauf die städtische Gasanstalt nicht eingehen konnte, denn sie hätte alsdann dieselbe Preisverminderung allen andern öffentlichen Anstalten dahier gewähren müssen und dadurch bedeutende Einbuße in den Einnahmen erlitten. Viel beträgt übrigens die Mindereinnahme durch den Abgang der Provinzial=Irrenanstalt nicht, höchstens ca. 2000 M. pro auno. Nach der„D. Rztg.“ haben die Stadtverordneten in einer geheimen Sitzung am Freitag über die Wahl eines neuen Stadtbaumeisters berathen. Die Wahl wurde schließlich vertagt. Es sollen zwei Bewerber in engerer Wahl stehen. + I. M. Kaiserin Augusta hat der Stadt Bonn für die auf der Hygieineausstellung zu Berlin zur Schau gestellten Pläne(Kanalisation, Stadterweiterung und Schulbauten) ein ehrendes Diplom nebst Anerkennungsschreiben verliehen. □ Herr Universitäts=Curator Geh. Oberregierungsrath Dr. Beseler bezeht mit Gemahlin am 25. Oktober das Jubelfest der goldenen Hochzeit. = Am 18. Oktober geht das Universitätsrektorat in andere Hände über, und zwar in die des Herrn Pros. Dr. Langen. Dekane sind von da ab, nachdem die höchste Bestätigung für die Wahl eingetroffen: Dekan der katholisch=theologischen Fakaltät: Professor Dr. Reusch, Dekan der evangelischtheologischen Fakultät: Professor Dr. Bender, Dekan der juristischen Fakultät: Geheimer Justizrath Professor Dr. Bechmann, Dekan der medicinischen Fakultät: Geheimer Medicinalrath Professor Dr. Pflüger, Dekan der philosophischen Fakultät: Professor Dr. Ritter. 8 Poppelsdorf, 12. Okt. Die hiesige Pfennigsparkasse hat im ersten Jahre ihres Bestehens, welches mit Anfang dieses Monats überschritten ist, fölgende Resultate zu verzeichnen: Es wurden verausgabt 9600 Sparmarken à 10 Pfg. 960 M. und baar in Beträgen von 1 M. und höher eingezahlt 3266„ Lokales. Aus der Stadtverordnetensitzung am Freitag sind folgende allgemein interessirende Punkte hervorzuheben. Für die Klassensteuerveranlagung pro 1884/85 wurden zwei Kommissionen à 12 Personen gewählt, je eine für Norden und Süden der Stadt. Zur Revision der Gemeinderechnung wurden nach der D. Reichsztg. die Herren Marcus, Uellenberg und Kattenbach, ferner als Beisitzer der Neu= bezw. Ergänzungswahlen der Stadtverordneten im Nov. d. I. die Herren Berg und Krewell, als Stellvertreter die Herren Kattenbach und Engelskirchen gewählt. Herr Fabrikbesitzer Hösch in Düren dankt schließlich für den von der Stadt Bonn als Preis beim landwirthschaftl. Jubelfeste gestifteten schönen Pokal. Sodann kam der Jahresbericht der städtischen Gasanstalt zur Verlesung. Aus demselben entnehmen wir, daß die Gasproduction des städtischen Gaswerkes im Laufe des Jahres vom 1. April 1882 bis 1. April 1883 1,600,995 Cbm. umfaßt gegen 1,528,994 Com. im Vorjahre. Die Zunahme des Consums von 74,676 Com. erstreckte sich hauptsächlich auf die Universität, Provinzial= und Eisenbahnverwaltung mit 64,718 Com., während der Privat=Consum der kleineren Consumenten sich nur um 7,257 Com. gehoben hat. Die Total=Einnahme an Gas belief sich auf 298,473 Mk. Ferner an Coats auf 33.964 Mk. Für Theer wurden 12,210 M. gelöst. Für Ammoniakwasse Mark. Für Gasuhrenmiethe 8935. Für den Gasverbrauch gelangten zur Verwendung insgesammt 5,711,515 Kgr. Kohlen, wofür insgesammt 76,265 M. verausgabt wurden. Die Verwaltungskosten schließen mit 16,760, die Generalunkosten mit 6081 M. ab. Der Gasverbrauch für öffentliche städt. Beleuchtung ist mit 58,179., der der städt. Gebäude mit 2411 M. angegeben. In Summa beträgt das städt. Verwaltungs=Conto inel. Gasuhrenmiethe, Gas für die Beethovenhalle 2c. 61,567., hierzu die Uniechaltung der öffentlichen Beleuchtung, welche mit 11,829 M. berechnet ist, macht insgesammt 78,426 M. An Zusammen von 264 Sparern Zurückgezogen wurden Lac M. 617„ bleibt ein Sparerguthaben von 3609 M. Es sind also 10 pCt. sämmtlicher Einwohner hiesigen Orts Kassenmitglieder und betragen die Einlagen auf jedes Buch ca. 15 M. 40 Pfg. oder auf den Kopf der Bevölkerung 1 M. 50 Pfg.; ein Resultat, welches sich den Ergebnissen der an anderen Orten bestehenden ähnlichen Kassen ebenbürtig zur Seite stellt. Durch die der hiesigen Kasse von verschiedenen Seiten, so namentlich auf der General=Versammlung des Verbandes„Arbeiterwohl“ zu Düsseldorf am 10. September zu Theil gewordene Empfehlung und besonders durch die kürzlich von dem Kassirer derselben herausgegebene Bcoschüre„Die Pfennig=Sparkasse“ (Bonn bei P. Neusser) ist in weiteren Kreisen erneut Anstoß gegeben worden zur Errichtung solcher Kassen. Möchten die vorstehenden Zahlen in dieser Hinsicht Beachtung finden, dann wird über den Nutzen solcher Kassen wohl kein Zweifel mehr obwalten können. X Aus Oberdollendorf wird uns geschrieben: Bei der heutigen Weinlese hat sich ergeben, daß seit 15 Jahren kein solch guter Herdst dagewesen und daß die Qualität der rothen Trauben auf der Ober= und Niederdollendorfer Gemarkung dem Menzenberger fast gleich kommt(80 bis 85 Prozent), besonders in den besten Lagen, wo fleißig von Bounern gekauft wurde, deßgleichen auch von Herrn Hermann Thiebes in Beuel.— 18 bis 19 Pfg. wurden pro Pfund bezahlt. Strafkammer. = Bonn, 13. Ott. In der heutigen Sitzung der Strafkammer des königlichen Landgerichts hier wurde gegen den Kommissionär Leonhard R. aus Godesberg wegen Kuppelei bei verschlossenen Thüren verhandelt. Derselbe war von der Strafkammer am 8 Juni d. J. zu 2 Jahren Gesängniß, 3 Jahren Ehrverlust und Stellung unter PolizeiAufsicht verurtheilt worden und hatte gegen dieses Urtheil Revision eingelegt. Das Reichsgericht nalm die Revision an und verwies die Sache zur nochmaligen Verhandlung vor die hiesige Strafkammer, welche heute dasselbe Urtheil sprach wie am 8. Juni, jedoch die erlutene Untersuchungshaft in Anrechnung brachte. Der Mangel an Nationalstolz bei den Deutschen. Sehr treffende und sehr beherzigenswerthe Bemerkungen über den Mangel an Nationalstolz bei den Deutschen finden wir in einem Artikel der„Ggw. aus der Feder von Karl Peters. „Keine Kulturnation der Erde besitzt so wenig instinktiven Nationalstolz, wie unsere deutsche. Der Engländer, wohin er auch geht, bleibt stets Engländer. Ueber alle Kontinente trägt er seinen Theetopf und seine Marmelade, und in geradezu naiver Weise setzt er a priori voraus, daß der Ausländer sich seinen Sitten, seinen Anschauungen, seiner Sprache zu akkommodiren habe. Diese bornirte nationale Voreingenommenheit zeigt sich durchweg. „Old english“, gilt in diesem Lande als eine Empfehlung für Alles und Jedes, und es giebt sicherlich Hunderte von Leuten, die thatsächlich damit prahlen, nur englisch zu sprechen. Der Begriff„foreiguer“, in den Augen des gemeinen Volkes, hatte bis vor nicht langer Zeit etwa dieselbe Nebenbedeutung, wie der Begriff Bagsa#gos sie für den Griechen haben mochte. Man braucht nur Dicken's und Thackeray's Novellen zu lesen, um sich hiervon zu überzeugen. Die Folge dieses zähen Nationalstolzes ist, daß das Angelsachsenthum seine Eigenart und seine Sprache über die garsze Erde hin allen Andern gegenüber behauptet. In ähnlicher Weise trägt der Franzose, wenn auch minder provozirend, seine Nationalität mit sich fort durch alle Länder. Er denkt gar nicht daran, etwas Anderes sein zu wollen als Franzose, und in Bezug auf die Sprache hat er ungefähr dieselbe Anschauung, wie der Engländer, nämlich: daß der Ausländer, der mit ihm kommuniziren will, die seine lernen möge. Die Romanen überhaupt lieben es, den Fremden sehr bald von ihrer Nationalität in Kenntniß zu setzen. Auch die Italiener und Spanier scheinen dieselbe für eine Art von Empfehlung zu betrachten und kehren sie mit Stolz hervor. Die skandinavischen Völker— soweit ich Gelegenheit gehabt habe, das zu beobachten— besitzen auf jeden Fall genügend passives Nationalbewußtsein, um es nicht erst für eine Ehrenpflicht erachten zu müssen, Abstammung und Volksthum im Auslande festzuhalten. Auch hier ist dies ein selbstverständliches instinktives Bedürfniß. Verschieden von diesen Allen, leidet der Deutsche an einem ganz unverständlichen Anbequemungsdrang dem Fremden gegenüber. Dies mag sich ja vielleicht häufig recht nützlich erweisen. Im Großen und Ganzen aber artet dieser Hang sehr oft ins Schwächliche und Abgeschmackte aus und führt so dazu unser Volksthum in allen Ländern anderen Nationalitäten unterliegen zu lassen. Wie dieser Zug in den deutschen Charakter hineingekommen ist, wird schwer zu sagen sein; daß er ihm eigenthümlich, ist nicht zu leugnen. Vielleicht beruht er in der überwiegend intellektuellen und zu geringen Willensentwickelung unserer Art.— Ich will nur einzelne Symptome desselben anführen. Fremde Sprachen lernen und im Ausland reisen, ist recht schön und recht ntzlich. Bei dem Deutschen aber führt diese Neigung sehr häufig zu einem Schwelgen in dem Bewußtsein, andere Nationen verstehen zu können— als ob damit an sich für die Persönlichkeit selbst auch nur das Geringste schon gewonnen wäre— und andererseits ist derselbe in geradezu lächerlicher Weise geneigt, vom Ausland aus auf seine Landsleute daheim hinabzublicken. Als ob er nun ein Besserer geworden sei, während in der Regel gerade das Umgekehrte der Fall ist. Der Engländer, wo auf Erden er auch gelebt haben möge, kehrt stets mit einem Gefühl von Pietät und Respekt nach Altengland zurück, etwa wie der Römer nach Rom heimkehren mochte; jeder deutsche Schneidergeselle, der vielleicht dreißig Jahre lang in Chicago oder Sydney Hosen geflickt hat, glaubt dadurch die Berechtigung erlangt zu haben, mit einem Gefühl unendlicher Ueberlegenheit seiner alten Heimath wieder gegenüberzutreten. Es ist vielleicht anerkennenswerth, daß wir uns bemühen, in der Geographie jeden ausländischen Namen mit seiner heimischen Aussprache uns anzuquälen, und, soweit ich weiß, sind wir die einzige Nation, die sich dieser nutzlosen Mühe unterzieht. Wenn wir aber der Indolenz der Ausländer so weit entgegengehen, unsere eigenen Städtenamen in der Konversation mit ihnen so auszusprechen, wie es ihnen beliebt, sie zu verdrehen, so geht die Sache vom Anerkenneuswerthen ins Abgeschmackte über. Dies aber wird, wer im Auslande lebt, alltäglich hören können. Da wird statt Köln Cologno. statt Mainz Mayencé gesprochen, und Frederie Streot, Leipzig Street u. s. w. verdrängen die wirklichen Straßennamen. Würde ein Deutscher von Lei=ce=ster, Brigh=ton u. s. w. reden, so würde er von seinen eigenen Landsleuten ausgelacht werden: verdreht er dagegen die Namen seiner Heimath gemäß dem entstellenden Jargon der Ausländer, so findet man dies ganz in der Ordnung. Die Sache geht so weit, daß meine Freunde in Deutschland in der Regel sogar sich beeilen, meine Brief=Adressen zu entnationalisiren. Aus Carl machen sie Charles, aus dem guten alten deutschen Wort Herrn wird das geradezu vulgäre Mr.— Kurz und gut: es steckt unserm Volk ganz unverkennbar im Blute, andern Nationen sich zu assimiliren. Anstatt des instinktiven Nationalstolzes, der auf dem Standpunkt steht, Fremde an sich herankommen zu lassen, eine sehr oft schwächliche Hast, ihnen entgegenzugehen, ihre Sprache, ihre Sitten sich anzueignen. Wem es noch unerklärlich ist, wie die kriegeskühnen Vandalen, Gothen, Lombarden u. s. w. in so unglaublich kurzer Zeit ihre Nationalität elenden Romanen gegenüber aufgaben, die sie zu Boden geworfen hatten und zu ihren Füßen liegen sahen, der reise nur einmal durch deutsche Kolonien der Gegenwart, um diese Thatsache besser zu verstehen. Denn auch heute ist es nicht etwa abstrakte Reflexion, daß andere Völker so viel besser seien als wir— eine solche würde wohl zu genau entgegengesetzten Resultaten führen— sondern der Mangel an instinktivem National= gefühl, was unsere Landsleute in der Fremde so schnell geneigt macht, ihr Deutschthum bei Seite zu werfen. Es wird zuweilen gesagt, es sei die Mißachtung, in der unser Volk bis zu den Schlachten von Königgrätz und Sedan im Auslande gestanden habe, die Ursache für diese geringe Entfaltung des Nationalstolzes gewesen; ich glaube gerade umgekehrt, daß die geringe Entfaltung des Nationalstolzes die Ursache für diese Mißachtung gewesen ist. In derartigen Fällen wird gemeiniglich die äußere Erscheinung eher aus einer Charaktereigenschaft, als die Charakter= eigenschaft aus äußeren Verhältnissen zu erklären sein. Ein echter Stolz gebietet stets Respekt und ist andererseits nicht etwa durch die Geringschätzung von Ausländern zu brechen— Ausländern, denen wir stets, auch da, wo unsere Nationalität am tiefsten stand, in allem Wesentlichen ohne jedes Bedenken die Spitze bieten durften. Aber die schwächliche Nationaldemuth mußte mit Naturnothwendigkeit die Geringschätzung und sogar Verachtung der Fremden provoziren. Einem Hund, der immer mit eingeklemmtem Schwanz herumläuft, aus Angst, getreten zu werden, versetzt man ja wohl mit einer gewissen Herzenslust Tritte im Vorübergehen. Rheinisch=Westfälische Bezüglich eines von vielen Blättern, auch von uns gemeldeten, der„Tr. Landesztg. entnommenen Vorkommnisses, wonach in Rommersdorf bei Honnef in einem Tanzsaal Tynamitpatronen entdeckt worden, schreibt ein Honnefer Blatt: Das Bürgermeisteramt erfuhr erst durch uns von dem angeblichen Vorkommniß und bet aute den Polizeiserzeant Standke mit Aufklärung des Sachverhaltes. Derselbe bezeichnet in seinem desfallsigen Bericht die ganze Angelegenheit als unwahr. Es seien allerdings im gedachten Lokale 3 Patronen gefunden worden, aber nur Jagdpationen Kaliber Nro. 16 und nicht von der Magd, sondern vom Besitzer, der dieselben gleich entlud. Weder Magd oder Hausbewohner noch Gäste seien dabei zugegen gewesen. Das Bürgermeisteramt fügt noch hinzu, daß über die Sache keinerlei Anzeige eingereicht worden sei, und deßhalb von einer Untersuchung nicht die Rede sein könnte. Aus Rheinbreit bach wird der„L. Vztg.“ gemeldet: Die Holzdiebstähle im hiesigen Gemeind:walde sind nichts Seltenes und mehren sich in letzter Zeit in erschreckender Weise. So sind Schreiber dieses Fälle bekannt, wo der betreffende Eigenthümer auf demselben Platze, wo er einen Theil seines angesteigerten Buchenscheitholzes abgeladen, nach ein paar Tagen nichts mehr vorfand, als die betreffenden Pfähle, auf welchen die Nr. des Haufens angegeben stand. Der gestohlene Hausen hatte 4 Meter Inhalt, welches 2 Wagenladungen repräsentirt. Dasselbe Manöver wiederholte sich hei einem gleich großen Quantum Eichen=Lohstangen. Ferner ist es vorgekommen, daß von angesteigerten Fichtenstangen der betreffende Ansteigerer auch nicht einen einzigen mehr vorfand, selbstverständlich mußte die Ansteige. rungssumme doch entrichtet werden. Durch den Beschluß der Kreisvertretung des Kreises Adenau, den von der Staatsregierung gesorderten Beitrag zur Erbauung der Eisenbahnstrecke Ahrweiler=Adenau abzulehnen, dürfte, so schreibt man der„Kobl. Ztg.“, das Juteresse für die Strecke MayenAdenau in den Vordergrund geschoben werden und von diesem Gesichtspunkte die Handlungsweise der Adenauer ganz begreiflich erscheinen. Denn eine Eisenbahn Ahrweiler=Adenau findet, obwohl die Strecke länger und schwieriger als Mayen=Adenau ist, unterwegs wenig Transport Gegenstände. Für den Ahrbewohner reicht die Post aus, und die Touristen suchen sogar mit Vorliebe die eisenbahnlosen Gegen den auf. Ueber das Goebendenkmal in Coblenz schreib man der„Kreuzztg.“ aus Dresden unter dem 10. Oktober:„Während der vergangenen Woche war das für den verstorbenen General der Infanterie v. Goeben bestimmte Grabdenkmal ausgestellt und hat nicht verfehlt, bei den hiesigen Künstlern und Kunstfreunden Bewunderung wegen seiner schönen Ausführung hervorzurufen. Das Denkmal besteht in einer geflügelten Viktorio, welche sich auf einen Feisen niedergelassen hat und in der linken Hand einen Lorbeerkranz hält, dessen Zweige durch ein Band mit den in Gold ausgesührten Namen der Feldzüge— Spanien, Dänemark, Mainfelozug, Frankreich mit St. Quentin— umschlungen sind. Die Behandlung des edlen Antlitzes, die Durcharbeitung der präch tigen Gewandung und der natürlich herabhängenden Flügel sind von wunderbater Wirkung und lassen die Figur als ein Kunstweik ersten Ranges erscheinen. Die Statue ist aus einem einzigen Block in ausgezeichnetem carrarischen Marmor von vorzüglicher technischer Beschaffenheit und blendender Weiße ausgearbeitet worden. Zum Erfinder hat das Denkmal den Bildhauer Eppeler, Schüler unseres Meisters Johannes Schilling, zum Ausführer den Bildhauer Geißler aus Düsseldorf, und wenn es sich bestätigt, daß dieses Denkmal seine Erstlingsarbeit ist, so hätte er sich in der That nicht besser einführen können; den architektonischen Theil des Denkmals, bestehend aus einem einfachen, edel gehaltenen Unterbau mit stattlicher Umgitterung, hat der Direktor der hiesigen Königlichen Baugewerkschule Fritsche projektirt. Auf der vorderen Seite des an den Grabstein sich anschließenden Sockels liest man die Worte: Seinem unvergeßlichen kommandirenden General August v. Goeben das achte Armeekorps.“ In der Nacht vom 6. auf dem 7. d. Mis. wurde der unterhalb der Eisenbahnbrücke bei Mainz befindliche Viadukt durch Truppentheile des hessischen Pionierbataillons mittelst Tynamit gesprengt. Zwei Stunden nach der Sprengung war das unter dem Viadukte, welcher der Bahnumführungsarbeiten wegen entfernt werden mußte, befindliche Bahngeleise wieder fahrbar. Aus Trier. Laut Bekanntmachung des Oberbürgermeister=Amtes wird von dem Provinzial=Verwaltungsrath in Tüsseleorf denjenigen kleinern Grundbesitzern, welche Aepfel= oder Birn=Bäume im Herbst 1884 auf eigene Rechnung pflanzen wollen, ein Zuschuß von 30 Pfennig für jeden Baum gewährt. Die kleineren Grundbesitzer, welche auf eine solche Beihülfe aus Provinzialmitteln reflektiren, werden ersucht, ihre diesbezüglichen Anträge unter Angabe der Zahl der im Heibst k. I. anzupflanzenden Aepfeloder Birn=Bäume spätestens bis zum 30. November an das Oberbürgermeisteramt einzureichen. Aus Commern. Am 10. d. Nachmittags wurde in dortiger Gemeindewaldung, zwischen Commern und Hostel ein Römergrab blosgelegt. Nachdem bis zu einer Tiese von 2 Meter gegraben worden, stieß man auf einen Stein, der le.der durch unvorsichtiges Arbeiten in viele Stücke zersprengt wurde. Auf den einzelnen Theilen des Steines, welcher anscheinend aus weißem Sandstein besteht, fanden sich die Inschriften: VSVS CAESAR MORT. Etwa ¼ Meter von diesem Steine entfernt, fand sich eine Ulne vor, welche ½ Meter im Durchmesser hielt; zum größten Theile ist dieselbe bei den Nachsorschungen zerstoßen worden. Die Urne enthielt Asche und Reste von Knochen. Ueber dem Steine fand sich in der Höhe von ¾ Meter eine Holzkohlenschicht, sowie Reste von verbranntem Thon. Muthmaßlich ist hier eine größere Begräbnißstätte erschlossen worden, dä die Steine mit den I. schriften sich im Kreise um die Urne lagern. Di Ausgrabungen sollen nach Hinzuziehung eines Sachver. ständigen fortgesetzt werden. Das Grab scheint an der Zeit des Drusus, also den ersten Jahren nag Christi Geburt, herzurüh en und befindet sich in nächster Nähe der Römerstraße. Die Fundstücke sind beim Gastwirth Herrn Neuß in Commern zur Besichtigung ausgestellt.(E. Ztg.) Der dritte diesjährige Pferdemarkt wird am 18. und 19. Oktober auf dem Neumarkt zu Köln abgehalten. Gestern Abend wurde in dem Stalle eines Fuhrunternehmers in der unteren Stadt zu Mülheim a. Rh. eine junge vollständig gelähmte Frau mit zwei kleinen Kindern, einem 3jährigen Knaben und einem Säugling von 5 Monat.u, gefunden, welche kurz vorher mit einem Schiffe dort gelandet worden waren. Es stellte sich heraus, daß die arme Frau schon seit längerer Zeit von ihrem Manne hülflos verlassen, bis jetzt bei ihren in Lülsdorf wohnenden Eltern gelebt hat. Als sie diesen zur Last wurde, lud der Vater Tochter und Enkel nach Angabe der Frau auf einen Schiebkarren und fuhr sie zur Landestelle der Dampfschiffe, von wo sie dorthin gebracht wurden. Die Verlassenen haben einstweilen Unterkommen im städt. Armenhause gesunden; von der dortigen Behörde sind sofort Schritte gethan worden, um den Mann zu ermitteln. Aus Neuß. In der Gemarkung des benachbarten Schlosses Tyck fand man dieser Tage eine anderthalb bis zwei Fuß hohe steinerne Figur aus römischer Zeit. Dieselbe ist sitzend dargestellt, schön ausgebildet und als das Bild eines römischen Flußgottes aufzufassen. Ferner hat man bei den Grundarbeiten eines Hinterbaues, südlich unseres Rathhauses, ein römisches Grab entdeckt. Der Inhalt wurde leider bis auf eine recht hübsche thönerne Vase zertrümmert. Aus Düsseldorf. Ein Bursche, der vor Kurzem von Brauweiler heimgekehrt war, hatte sich in einem Hause der Flingerstraße eingemiethet, wo auch ein Mann wohnte, der jetzt krank im Hospital liegt. Am 11.., Nachmittags erbrach der Bursche den Koffer des erkrankten Mannes und entwendete daraus 50 Mark und eine Taschenuhr. Er wurde noch bei der Arbeit betroffen und verhaftet.— Ein Schulknabe entwendete in der Bogenstraße einer Frau 6 Mark und versteckte diese im Keller. Zur Rede gestellt und in die Enge getrieben, gestand er den Diebstahl ein und zeigte auch den Versteck des Geldes. Die Verhandlung gegen den früheren Waisenhausvorsteher Voß von Elber feld, welche am 10. d. vor der Düsseldorfer Strafkau mer zur Erledigung kommen sollte, mußte um deswillen vertagt werden, weil sich nachträglich wieder Belastungsmomente für die Schuld des Angeklagten ergeben haben, welche die Ladung neuer Zeugen nothwendig machen. Von einem eigenthümlichen Unglücksfall ist die Familie eines in Berge=Borbeck stationirten Weichenstellers betroffen worden. Der 16jährige Sohn des Letzteren war am 9. d. mit seiner Mutter bei der Kartoff lernte beschäftigt; während der Sohn mittelst einer Düngergabel die Erde auflockerte, klaubte die Mutter die Knollen aus. Plötzlich ertönte lautes Wehegeschrei. Isdem die Mutter sich zur Erde bückte, hat ihr der Knabe aus Versehen eine Zinke der Gabel ins rechte Auge gestoßen! Nach dem Ausspruch des Arztes ist die Pupille verletzt und die Sehkraft zerstört. Aus Velbert. Die Blätter theilten dieser Tage aus Pesth die Notiz mit, daß sich dort ein Kupferschmied befindet, der grasgrüne Haare hat. Als Gegenstück meldet man aus Velbert: Im obern Theile unserer Stadt wohnt der Schlosser S. in vorgerücktem Alter, dem sich seit einigen Jahren sein noch ziemlich vollstänoiges und gut bestandenes Haupthaar spechtgrün gefärbt hat. Freunde von Naturmerkwürdigkeiten brauchen also nicht nach Pesth zu reisen, um ihre Neugierde zu befriedigen, sondern können einfach zu uns kommen. Aus Frankfurt. Ein hiesiger Aepfelweinproduzent will es, wie die„Frankfurter Ztg.“ schreibt, in diesem Herbste auf 2500 Stückfaß Aepfelwein bringen. Wenn die Fässer nicht ausreichen, werden große Cisternen im Felsenkeller benutzt. Im Durchschnitt geben hier 16 Malter Aepfel ein Stück Wein; dasselbe stellt sich mit Wochenlohn auf 120 Mark. Der in Rede stehende Produzent hält 30 Mühlen und 16 Pressen Tag und Nacht im Gang. hart am Rande. Roman aus dem Thüringischen. Von F. Klinck. Der Wagen rollte ja den Schloßhof— nun hielt er. Else hatte die Hand auf das Herz gepreßt, aber jeder Blutstropfen war aus ihrem Gesicht gewichen. Sie sah Kurt den Wagen verlassen, sie bemerkte, daß er finster und bleich aussah. Nicht einen Blick warf er zu ihr herauf. Die junge Frau kehrte wieder auf ihren verlafsenen Sitz zurück. Kurt mußte ja gleich eintreten und sie befand sich in einem solchen Zustand, daß sie nicht mehr stehend die Botschaft in Empfang nehmen konnte, die er ihr bringen würde, gleichviel, welcher Art sie auch war. Aber Kurt kam nicht. Sie hatte die Thür seines Vorzimmers ins Schloß fallen hören und dann war Alles st ill geworden. Zwei volle Stunden waren in dieser brennenden Erwartung vergangen. Kurt von Eßlingen verbrachte sie in einem nicht minder qualvollen Zustand als sein junges Weib. Keine Macht der Erde konnte das Band lösen, welches zwischen ihnen bestand. Ja, es hätte eine Möglichkeit gegeben, wodurch sie freigegeben wäre, aber dann sollte er einen heiligen Eid ablegen, daß er seine Else verabscheute, daß es ihm numöglich sei, mit ihr zu leben. Wie hätte er einen solchen Eid leisten, eine solche Lüge aussprechen können? Eine nur hatte je sein Herz besessen und diese Eine war Else. Abet dennoch, er hatte geschwankt, oder wenigstens, er fragte sich, ob er den Eid nicht leisten müsse— shretwegen, Die Herren, die das Gesetz gemacht, die wußten nicht, daß man eine Frau über Alles lieben und doch nicht mit ihr leben könne, daß die Ketten, durch welche sie Beide sich belastet fühlten, nicht zu ertragen waren. Ja, er hatte geschwankt, aber er war siegreich aus dem Kampfe heivorgegangen. Ehrlos konnte er nicht handeln. Er lehnte den Eid ab! Aber nun sollte er es ihr sagen, daß es von ihm abhängig gewesen sei, das Band zu lösen? Würde sie ihn verstehen, würde sie begreifen, daß er einen solchen Eid nicht hatte leisten können, oder konnte sie gar wieder denken, daß ihr Reichthum—? Bei dem Gedanken blitzte es geradezu unheimlich in seinen Augen auf; er ertrug die peinigende Unruhe nicht mehr, er mußte zu ihr. Wenige Augenblicke später stand er ihr gegenüber? zitternd und trostlos saß sie vor ihm. Da übermannt“ ihn der Zorn— in diesem Augenblick hätte er schwö“ ren können, daß er sie hasse. „Else, sprach er finster,„wir werden bei einander bleiben müssen, ein ganzes Leben hindurch. Das ist unser Verhängniß! Aber das Schlimmste von Allem ist, daß Du durch meinen Willen bei mir bleiben mußt. Bei seinen ersten Worten hatte sie den Kopf sinken lassen, nun hob sie ihn plötzlich empor und soh ihn fragend an— ein Hoffnungsstrahl leuchtete in ihren Augen auf. „Ich würde Alles gethan haben, Eise,“ fuhr er grollend fort,„aber diese abscheulichen Gesetze sind derart zugespitzt, daß es keinen Ausweg giebt. Wenn ich beschworen hätte, daß ich Dich haßte und verabscheute, daß es mir unmöglich sei, mit Dir zu leben, dann wärest Du in dieser Stunde frei gewesen. Aber — den Schwur habe ich nicht leisten können.“ Er stand ihr mit übereinander geschlagenen Armen gegenüber und betrachtete sie. Eigen Augenblick war die Hoffnung in ihr lebendig geworden, aber nicht ange. Sie hatte den Blick zu ihm erhoben und dann ab sie sein finsteres, zorniges Gesicht und ihr Muth nochte wohl schwinden. Es war ja selbstverständlich, aß er in seiner Strenge gegen sich selbst einen solhen Eid nicht hatte leisten können; er sagte ja auch, aß die Gesetze keinen Ausweg zuließen. Es war eine lange, drückende Pause eingetreten. ndlich ertrug Kurt sie nicht mehr. „Und was sagst Du zu Allem, Else?“ Sie gab nicht sogleich eine Antwott; es machte en Eindruck, als könnte sie kein Wort über ihre Lipen bringen. „Wir müssen mit einander auszukommen suchen,“ prach sie endlich mit tonloser Stimme. „Du wirst nicht glauben, Else, doß ich— daß ich een?“ fuhr es aus ihm heraus. Im Nu waren ihre Thränen getrocknet und ihre Stimme hatte sogar einen festen, harten Klang, als sie entgegnete: „Nein, ich glaube, oder vielmehr ich bin fest überzeugt, daß Du mich gern freigegeben haben würdest. Willst Du mich jtzt allein lassen?“ Er ging, aber nicht auf sein Zimmer, um weiter zu denken und zu grübeln sondern zum Schloßhofe hinaus in den Wald. Die Luft im Schlosse war ihm zu eng und beklommen. Der Herbstwind durchbrauste den Eichenwald und rüttelte an den knorrigen Stämmen und versuchte es, die gelben Blätter abzureißen, welche die Zweige noch tiotzig hielten. So war es ihm recht. Der Stum draußen in der Natur stimmte mit dem überein, welcher sein Inneres durchtobte. Heimlich hatte er gewünscht, daß die Scheidung nicht ausgesprochen werden würde; nun fragte er sich, ob der Wunsch nicht ein frevelhafter gewesen sei. Die nächsten Tage kam er nicht mit Else zusammen; er sah sie nur einmal, als sie ihren Weg ins Dorf nahm, vermuthlich, um das Grab ihres Vaters zu besuchen. Er verschaffte sich mancherlii Arbeit und daturch Zerstreuung. Man soh ihn unten in der Mühle und auf den Feldern, obgleich dort eigentlich nichts zu suchen war, aber auch nichts zu thun. Eines Morgens trat ganz unvorberestet Else bei ihm ein. Es wollte ihm scheinen, als säge sie frischer aus als sonst. „Kuit, ich denke, wir sollten das Frühstück und Mittogessen nicht mehr jeder für sich allein, sondern gemeinsam einnehmen,“ sprach sie ruhig. aber freundlich.„Es hat ein gar zu seltsames Aussehen, wenn ein Jeder seinen eigenen Weg geht.“ „O, das wird bei uns Niemanden Wunder nehmen. Die Leute wissen ja doch einmal, wie es auf Rotenburg bestellt ist!“ erwiderte er ungeduldig. Ihr Gesicht zeigte vorübergehend einen schmerzlichen Eindruck, aber ebenso schnell war der selbe wieder verwischt und sie blickte ruhig und freundlich wie zuvor. „Du möchtest es nicht, Kurt?“ fragte sie schüchtern. „O, weßhalb nicht? Wir müssen ja doch sehen, wie wir zurechtkommen und ich kann Deine Ansicht rur billigen.“ Am Mittag speisten Beide wieder zusammen. Es war in den ersten Togen des Dic mbers, in der Nacht war der eiste Schnee gefallen und auch liegen geblieben. Die Sonne schien freundlich durch die altmodischen, bunten Glasfenster und das Feuer im Kamin verbreitete eine behagliche Wärme. Else betrieb mit einem Eifer die Unterhaltung, als wäre nie Etwas zwischen ihnen vorgefallen, und Kurt, der eigentlich ein solches Zusammensein gefürchtet hatte, fühlte sich ihr zu Dank verpflichtet. Nur einige Tage waren so vorüber gegangen und schon zeigte es sich, was ein guter Wille vermag. Städt. Gesang-Verein. Morgen Nontag 8 Uhr ### Probe. .# Technioum Mittelda 1. L— Sachsen.—.) a) Maschinen-Ingenleur-Schale ) Werkmeister-Schule. erntgrcht frit. Photographie! Täglich findet Aufnahme statt. 6 Stück 2 Mark. Endenicherstraße Nr. 27. Schlosserlehrling gesucht. Poppelsdorf, Endenicherstr. 18. Coniferen. Zur jetzigen Pflanzzeit offerire meine große Sortimente von Coniferen, Obstbäumen, Rosen u. s. w. zu den billigsten Preisen. Ferner empfehle mich in Anfertigung geschmackvoller Bouquets u. Kränze. Carl Emmel, Baumschule u Handelsgärtnerei, Bornheimerstr. 78. Für Ausstaltungen empfehle mein grosses Lager Glas- und Krystallwaaren, sowie grösste Auswahl welsser und decorirter Tafel-, Kaffee- u. Waschservice zu billigsten Preisen in reichen Zusammenstellungen Tafel-Service à 12 Couverts(90 Theile) von bester Mettlacher Fagence mit schöner blauer Malerei unter Glasur zu 55 Mle. F 8 85 Friedr. van Hauten, Sternstrasse. Schönes Logis Maar= 3. 1883er rother Weinmost bei M. Roesen. Bestes oberruhr'sches Schrottgeriß aus dem Schiffe zu beziehen. A. H. Stein, Breitestr. 1. Hinterhaus von 5 Räumen, mit und ohne Werkstätte zu vermiethen. Josephstraße 12. Kapitalien ln jeder Höhe, auch von 100 Thlr. ab, zu beziehen durch Heumann in Poppelsdorf. Burger Bretzel u. Zwieball, F. V. Schöpwinkel, Nach Auswärts versende Kistchen von 3 Mark an franco. Bonn, Voungasse 9. Neufärberei und Reinigung aller Arten von Garderobe-, Möbel- u. Decorationsstoffen bon Conr. Röseler, Bonn, Belderberg 18, Coblenz, Marktstraße 23. Sammt und Plüsche werden neugefärbt und gepreßt. Nachener Printen- Fabrik von Jos. Victor in Bonn. Filiale in Köln, 44 Passage 44. Diese meine Printen, aus nur besten Colonial=Rohstoffen(wofür ich stets die höchsten Preise zahle) gefertigt, sein gewürzt und gut ausgebacken, sind das Beste, was in diesem Artikel geliefert wird, deshalb als ein gesundes Backwerk jedem Haushalte zu empfehlen. Stets frisch zu haben: in Vonn im Lebensmittel=Verein. „„ bei Herrn Peter Gerhard, Kaiserplatz Nr. 4. „„„„ J. Klöckner, Meckenheimerstraße. „„,„ M. Knott, Meckenheimerstraße. „„„„ van Rietschoten, Hofgartenstraße. „„„„ Franz Klösgen, Rheingasse. „„„„„ Th. Wiepking, Kölner Chaussee. „ Godesberg bei Herrn I. A. Dick. „ Coblenz bei Herrn J. Herschel, Hoslieferant. „„„„ A. Neurohr, Delicatessen=Handlung. 4 Hiermit die ergebene Anzeige, dass ich die von mir bisheran geführte Restauration Sandkaule Nr. 17 mit Sonntag den 14. October Herrn Gastwirth Philipp Seffen übertrage, welcher dieselbe unter der bisherigen Firma weiterführen wird. Indem ich für das mir in so reichem Maasse geschenkte Wohlwollen meinen besten Dank ausspreche, bitte ich gleichzeitig, selbiges auf meinen Nachfolger übertragen zu wollen. Hochachtungsvoll Th. Niederstein. Bezugnehmend auf die Anzeige des Herrn Th. Niederstein bitte ich, mir dasselbe Wohlwollen, wie meinem Herrn Vorgänger, bewahren zu wollen. Es wird mein aufrichtiges Bestreben sein, den bekannten reellen Ruf, dessen sich die„Restauration Niederstein“ seit langem erfreut hat, auch in Zukunft in gleichem Maasse zu erhalten resp. zu erhöhen. BONN, den 12. Oetober 1883. Mit aller Hochachtung Philipp Seffen. Stadt=Theater in Bonn. Direction: Julius Hofmann. Sonntag den 14. Oetober 1883. Mit aufgehobenem Abonnemeat. Der Kaufmann von Venedig. Lustspiel in 5 Akten von Shakespeare, übersetzt von A. W. von Schlegel. Regie: Herr Lewinger. Personen. Der Doge von Venedig....... Herr Eichenwald. Prinz von Marokko Freier der Porzia(Herr Heine, Prinz von Arragon:####or Herr Koerner. Antonio, der Kaufmann von Venedig...: Hr. Zimmermann. Selanie 23 u 1(Her Leisger. Salarino Fieunde des Antonio.:: sHerr Wock. Graziano(Herr Kleinecke. Lorenzo, Liebhaber der Jessica..... Herr Stockel. Shylock, ein Jude......... Herr Wachtel. Tubal, sein Freund..„. Herr Mödlinger. Lanzelot Gobbo, Shylock's Diener.... Herr Wander. Der alte Gobbo, Lanzelot's Vater.... Herr Eckert. Salerio, ein Bote von Venedig..... Herr Wick. Leonardo, Bassanio's Diener.. Herr Rottig. Balthusar, Porzia's Diener.....: Herr Benger. Porzia, eine reiche Erbin....... Frl. Fischer. Nerissa, ihre Begleiterin....... Frl. Stjerna. Jessica, Shylock's Tochter...... Frl. Curté. Ein Page Bassanio's........ Frl. Roithmeyer. Senatoren von Venedig. Beamte des Gerichtshoses. Bediente. Pagen und anderes Gefolge. Die Scene ist theils zu Venedig, theils zu Belmont, Porzia's Landsitz. I. Rang u. Parquet.50 Mk.— Fremdenloge 2 Mk— II. Rang.25 Mk.— Nummerirtes Parterre.50 Mk.— Parterre 1 Mk.— Gallerie 50 Pfg. Billets werden bis 4 Uhr Nachmittags des betreffenden Tages in der Musikalienhandlung des Herrn W. Sulzbach ausgegeben. Die Karten sind nur für den Tag gültig, für welchen sie gelöst werden. Kassenöffnung 5½ Uhr. Anfang 6 Uhr. Ende gegen ½9 Uhr. □ 0 Fr. L. Schwarz, 14 Josephstraße 14. liefert nach Maaß Winterpaletots von 40 bis 65 Mark, Herbst= und Winteranzüge von 45 bis 60 Mart, in guten soliden Stoffen, unter Garantie des guten Sitzens. Fr. L. Schwarz, 14 Josephstraße 14. er Ia holländische Vollhäringe, per Stück 8 Pfg. bei 6 Stück 7 Pfg. Marinirte Häringe per Stück 10 Pfg. Heerstrasse 63. Geschafts-Eroffnung. Mit dem heutigen Tage eröffnete ich in Hersel eine Schweine-& Ochsen- Metzgerei. Es wird mein Bestreben sein, nur gute Waare bei billigen Preisen zu liefern und bitte ich um geneigten Zuspruch. Hochachtungsvoll Franz Kuhl. Her sel, 13. Octoher 1883. Miort 89. Filz-Hüte Mitart 182. anerkannt gute Qualitäten in den neuesten Formen u. Farben für Herren& Knaben empfiehlt in grosser Auswahl Mitart 882. Anion-Herbst. Miert 88. -Vein. Echten oberländischen Rheinwein aus besten Lagen und vorzüglichen Traubensorten, naturreines Wachs. thum, ohne jede Fälschung und Zusatz, liefert wie folgt: 1880er Rothwein Versendung nach Auswärts besorgt in solider Verpackung die Weinhandlung von A. auf der Mauern, Grabengasse 37 (von Sternthorbrücke aus rechts). 0 Chr. Leinen Boungasse 27 BONN, Bonngasse 27 beehrt sich hierdurch ergebenst anzuzeigen, daß sämmtliche Neuheiten in Kleiderstoffen, sowie Tücher, Chales, Unterröcke 2c. für Herbst und Winter in schönster Auswahl eingetroffen sind. Gleichzeitig mache aufmerksam aus ein wohlassortirtes Lager in Kurzwaaren aller Art. Ine Veleuchtung, Sämmtliche Neuheiten für Gasbeleuchtung als GlockenPreuner, Regulatoren aller Art zu billigen Preisen. Alte Gas Kronleuchter, Rerzenleuchter rc. werden neu aufbrovcirt, vergoldtt und repati#t von H. Esser, Hundsgasse 14. Freiwilliger Mobilar=Verkauf. Am Dinstag den 16. October 1883, Vormittags ½ 11 Uhr anfangend, werden im Auctionslotale des Herrn Stephansen„zum Römer“ in Bonn: sehr werthvolle und fast neue Mobilien, u. a. 1 Büffet, zu empfehl. für Hoteliers und Restaurateure, 1 Silberschrank, ein Schreibtisch und andere Tische, Stühle, Betten, meistens von Mahagoni, Chaiselongues, Sophas, Mantel= und SäulenOefen, 2 Sprungheerde, Kleider=, Glasund andere Schränke, Portieren, Vorhänge, Teppiche, Reisedecken, Spiegel, Bilder, Nippsachen, 1 Tafelwaage, Lampen, 1 Damensattel 1e. 2c. öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung durch den Unterzeichneten verkauft. Bausch, Gerichtsvollzieher in Bonn. Catkariiia-Wppen 7 Markt 7. BONN. 7 Markt 7. Den Empfang der neuesten Regen=Mäutel, Mantelets, Jaquettes etc. für die Herbst-Saison beehrt sich ergebenst anzuzeigen Catharina Trippel, 7 Markt 7. BONN. 7 Markt 7. Juni-Enmmaie Für die Herren Schreiner und Schlosser. Empfehle mich in Anfertigung von Zinkgußverzierungen aller Art unter Zusicherung prompter und reeller Bedienung. Heinrich Lorenzini, (verm. Beter Verett) Wenzelgasse 25. Prad I. Selldtze, MODES, Meckenheimerstrasse 13, I. Etage, zeigt den Empfang der Modellhüte und aller Neuheiten der Saison an und ladet zu gefl. Besuch ein Umändern und Färben der Hüte und Federn wird bestens besorgt. Günstige Lotterie-Offerte Original Loose— der Köln. Dombau. Zieh. 15. Jan. 1884 à 3 M. Hauptg. 75000 M. der Ulm. Dombau. Zieh. 18. Febr. 1884 à 3 M. Hauptg. 75000 M. der Köln. St. Martius. Zieh. 4. Jan. 1884 à 1 M. Hauptg. 20000 M. Alle 3 Loose mit amtl. Listen versendet franco gegen Einsendung von 7,60 M. (auch in Briefm. und Coupons) A. Fuhse, Mülheim(Ruhr). Full-Regulir-Oefen in schöner Auswahl empfehlen Gebr. Dandels, Brüdergasse 22. Weuzipgfe- Cl. Stork“- ebeehrt sich den Empfang der neuesten Fagons in — Filzhüten ergebenst anzuzeigen. Gleichzeitig bringe mein stets assortirtes Lager in selbstversertigten Regenschirmen in empfehlende Erinnerung NB. Ueberziehen und Repariren der Schirme prompt und loh Den Empfang der Neuheiten für die bevorstehende Saison beehrt sich ergedenst anzuzeigen Amalie Knapstein, Vonn, Poungasse 28. 4 44 — Kartoffeln und Zwiebeln.— Prima Kartoffeln 100 Pid. M..20; früh weiße 100 Psd. M 3. Zwiebeln p. 100 Pfsd M..20 empfiehlt Chr. Vianden, Kesselgasse 6, * sndrTnochm. Sössimnp, Polh, Markt Nr. 21, Brückenstrassen-Ecke, Ftung der Nöulielten für die Willter Salss ergebenst anzuzeigen. Pariser Original-Modell-Hüte sind in reicher Auswahl zur gefl. Ansicht ausgestellt und werden Anfertigungen hiernach, sowie in allen andern Putz- und Mode-Artikeln, prompt ausgeführt. Städtischer Gesang-verein. Ochen aul. srhe vigst 16 Mrke. Minselhliscte 4 Mark 50 Pig. De Pilhe der Subscribenten werden verloost und können bis zu 20 21. Oetober, Morgens 11 Uhr, auf dem Rathause Stet genommene Plätze werden nur der Reibenfoge geniss berücksichtigt. Die Gnggrtg dnde ue Auuedunsen 32. Vovender, 13. Desender., Oetober, 6. Mur. 1684 Sat. e uder d. I. ud am 24. Junuur, und Bonn, im October 1883. Der Vorstand des Städt. Gesungvereins. . In Sola bekannten shaer *** vergunten Manier ahgesaßten Annone har d in Dresden die Srlrung verisenicht, doßz weige Siement Mäller Das Ekrendipkom: Uhe Zinger Manufacturing Co.-A eun Sere Mlg, eagr auch Anr eapr-a Daus ud asb elenter Kacauache alb. Auszeichnung, Co. beantragt habe. Innina.:“ ur für die neueren Maschinen der Singer führungen, bestätigenge####weit sich diese Angabe, wie seine übrigen Ausdie im Scho##l, entzieht sich meiner Kenntniß, weil ich selbstredend über erkacherroße der Jury stattgehabten Vorgänge nicht unterrichtet sein kann, Gelager Eo, und dieser Fente, eut der Nüler, der ein Coneurent der ohlegoar wenig freundlich gesinnt ist, die Singer Co. aber kein Mitglied der„Concordia“, der höchsten Auszeichnung werth hielt. Herr Clemens Müller hat auch sonst schon den Beweis geliefert, daß er, den Hohen Werth der Lriginal=Singer=Maschinen ganz genau zu schätzen copirt nämlich dieselben, und zwar so getreu, daß er an derselben Stelle, wo die Original=Singer=Maschinen in Golddruck die Worte Ehe Linger Mannfacturing Cr.,.=P. tss ce,e Heie einen Maschinen in gleicher Schrift und ebenfalls mit Golddruck C. M. v. 9. dener Fabriat st, mit einer amerlanschen Juschestz rciDieser Concurrent der Singer Co. war Mitglied der Jury in Ammann. Aber selst bieser Conaurent muß eingestehzen, daß die neueren DriHerren- u. Knaben-Garderobe. .Vogerstuiig BONN Wenzelgasse Nr. 62 (in der Nähe der Saudkaule.) Großes Lager in completen Anzügen, Ve- ud Vüler-Abaradhen. Joppen, Hosen etc. Specialität in Knabenanzügen und Schlafröcken. Große Auswahl in den neuesten Stoffen. Bestellungen nuch Maass werden in kürzester Zeit prompt uund billägst besorgt. roßer Zaht verkaust sind, den Höchten Preis verdienen. nur diesen Maschinen allein der worden sein, so weiß das Publikum wie vorzüglich selbst nach dem Urder Einger Eo, stud. dse verbesserten Maschinen der Einger, Eb. stab, und Jeder wird sich sagen, daß dens Höchsten Preigue is erschwerenden Umständen höchste-. Preis errang, auch in der Fabrikation von Nahmaschinensorten, die von derselben Concurzenz nachgemacht werden, das Höchste und Beste leiDie Veröffentlichung des Herrn Clemens Müller benutzt die ReklameVereinigung„Concordia“ in bekannter Manier, um mich und meine Sichen uihnragberhehen au die handgreitdaß die Soechrdig, wich Vereinigung zu antworten. Das Hublikm weiz, digt; das Pabikum weißs auch, doß der.— Singer Manufacturing Co. und keinem einzigen Mitgliede der„Concordia“ Ger Srete iInd HOchste Preis verliehen ist. Wenn diesen klar erwiesenen Thatsachen zum Trotz die„Concordia“ nach wie vor glaubt, auf meine Maschinen schimpfen zu müssen, um für ihre eigenen Fabrikate Abnehmer zu finden, so steht ihnen dieses an, denn fast Alle eristiren lediglich dadurch, daß sie die Original=Singerwraschinen nachahmen und in den Handel bringen. Dabei beuten sie den und überbieten sich gleichzeitig in Herabder Beurtheilung des Publikums; jedenfalls läßt dieses sich nicht täuschen, iher Maichigen dersellen aber weit nachsehen. der ud, in der Süte G. Neidlinger, Bonn, Remigiusstrasse 5. A. Siebel's O#e Pas, gähsga, bewührt zum Anstrich und Dichthalten ## verk, Graben. Fr saue Pachpfannen, Gliebelnünde, Hols. * gitze nieht aht mdugenggste, Kalt aufaustreichen, bei Denerhattiekeit; gver trickt er„ale übrigen unstriche von Fachlenten, Behzöden u Biliskelt. Vorzügliche Atteste vielen Plätzen bereis Riedrlagen..— Diensen. Rachden an elein e an. A. Liebel, Düseldorf. Faorikation fur Schlesien u. Posen durch Rich. Mühling, Breslau. Mostbscher von MinlengiasGebr. Dornbusch, Sandkaule 16. J..MUNDÖRT, Markt Nr. 19, B3UR, Markt Nr. 19, sich, den Eingang Sahmtlicher Kveuhettch für Fxerost and Winle Neue Riesenerbsen 16 Pf. grüne Erbsen 16„ Perl=Bohnen 15„ Linsen 18„ Schmalzbohnen 20„ J. G. Steiner& Co., Vonn, Poppelsdorf, Josephstr. 15. Clemens=Auguststr. 2. Kieler Sprotten, Bücklinge, Lachshäringe, empfiehlt Gerichtlicher Verkauf. Montag den 15. October eur., Vormittags 9¼ Uhr, Gemeindeplatze in ein Kleider= und ein Leinwandschrank öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden. Bonn. Bausch. Gerichtsvollzieher. 2 Holzschuhe in allen Sorten zu den billig 2 sien ur groi=Praisen. P W. A. Rucker, 1 Bonngasse 1. Her F Mäntel, Hauben und Tücher, Haudschuhe, gau ecse volene Strickgarne, . Beinlängen, Strümpfe ze. besonders aufmerksam zu machen. u te- Einlabung für den 1884er Einschlag des Königl. Forstreviers Kottenforst. S0eP Holzarten, event. unter Angabe der Forstbeziele und der Fülungs. resp. AufSohesente eisehegs sig, Ud: u bxamat ds eume eicheinenen 1e„Die Bedingungen sind die allgemein bei sisealschen Holz=Verkäusen Als event. einzuschlagende Massen sind in Aussicht genommen: a. 2200, Festmete, Eichen, davon ¼ perthvoll Ruphölzer, I. Bahnschwezen und Grabenhof, s. Brennhag. sditzer, k. Bohn. v. 2600 Festmeter Buchen aus Hochwaldschlägen in stärksten Sortimenten, 1/. für Notzholz= und Bahnschwellen, 1. für Breur 100 Fesimeter Weißbuchen aller Stärken im Bezirk Lüstelberg. c. 240 Festimeter Weichhölzer, Birken, Linden, Vapev warin gn# Peslung, ate Sinter=Kagsinme aenz upan, wrid en. 90 d. 1200 Festmeter Kiefern in Stangen bis zur Kleinbauholzstärke, 4/8 Gruben=, 1 stärkere Nutzhölzer Weeenbaugurgstarte, Raustoe der ice eicher en. CONCERT zum Besten des Marienkirchen-Baufonds ausgeführt vom Trompeter-Corps des hies. Königs-Hus.-Rgmts. und unter gefl. Mitwirkung des Quartettvereins„Polyhymnia“ in der Reichs-Halle, Maxstraße. Entree 25 Pfg.— Anfang 6 Uhr.— Ende 11 Uhr Abends. Zu diesem Concerte werden alle Diejenigen eingeladen, welche mit dazu beitragen wollen, einem längst gefühlten Bedürfniss, in der Nähe der Schule an der Heerstrasse mit der Zeit ein katholisches Gotteshaus errichten zu können, abzuhelfen. Der Vorstand. NB. Während des Concertes wird ein feines Glas Bier zu 10 Pfg. verabreicht. Montag, den 15. October, Abends 8 Uhr: General-Versammlung des Marien-Kirchenbau-Vereins in der Reichshalle. Alle, welche der guten Sache dienen wollen, werden hierzu höflichst Der Vorstand. Restauration F. Penke, 8 Viehmarkt 8. Sonntag den 14. und Montag den 15. Okt. Grosses Vocal-& Instrumental-Concert mit komischen Intermezzo's „Morgens von 11—1 Uhr und Abends von 6 Uhr ab. unstich von vorzüglichem baierischen „. 1/8 Gruben=, 1/s stärkere Nutzyoizer. Die Bahnhöfe Kottenforst, Duisdorf, Godesberg, Rheinbach, Meckenhein und Euchenheim sind bequeme Verladeorte, 2 bis 4 Klm. von den Schlägen eunlern, mitr dem Acseiransper von 1/ b4 g 8 Su ven den Schiähgen enhetnt, un einem acsenirauspprr von 1,0 bis 5,0 Mark pro Festmeter. Vonn, den 12. Otober 1883. 365 Mart pro Fesmeter. Der Königliche Forstmeister Sprengel. Tapisserfe. Einem verehrlichen Publikum von Bonn und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich mit heute, Sonntag den 14. Oktober, in Beuel eine Hauderei eröffne. Elegante ein und zweispännige Landauer stehen für nach allen Richtungen zu billigsten Preisen an der Rheinfähre bereit; ebenso werden Fahrt=Anmeldungen in meinem Hause, unterhalb der Fähre Nr. 3, jederzeit entgegengenommen. Desgleichen wird ein eleganter Omnibus den Verkehr zwischen der Rheinfähre und dem hiesigen Bahnhofe von und nach allen Zügen prompt vermitteln. Beuel, den 14. Oktober 1883. Hochachtungsvoll Anton Becker. & Franck'scher Détail-Verkauf. Besen und Bürsten aller Art, Sseden Zweck und Bedürfniß entsbrechend. Matten und Täufer, sowie alle ins Fach einschlagende Artikel. Aufnehmer . p e s S t ü c k 3 5 P f g, p r o D u t z e n d M k. 4. Grdgres Lager. Billigste Preise. Reelle Bedienung. Geschäftslokal: Maargasse 11. nachs=Sasen behren wie und ergebens anguehgen. Lagseich eluben wie wersien zun waechen, terar, im Prise bebentend heratgitzter Waren auf. Sommerkorn. (Geschw. Reuff Nachfolger.) Ec Filzhüte, schönste Formen, empfiehlt zu Fabrikpreisen. Große Auswahl geschmackvoll gernirter Hüte, Färden und Fagennten der Hüte wid schnel und biligt H. Boalé, Hutfabrik u. Modehandlung, Sternstraße 36. Eine schöne erste Etage, 3 oder 2 Zimmer u. Küche mit allen Bequemlichkeiten, ist sofort oder später zu vermiethen. Off. unter B. 20 an d. Exp. d. B. (Ein möbl. Zinmer zu 9E sofort ges. Off. aub Ya. —12 M. d. Exp. Heirath. Ein j. Mann. Beamter, in guter Stellung, will sich verheirathen. Damen oder Wittwen von gut. Charakter u. häusl. Sinn wollen aufrichtige, nicht anonyme Gesuche sub K an die Exp. d. Bl. senden. 20—25000 Mk. gegen I. Hypothek, 5 Proz. Zinsen u. mehr als doppelte Sicherheit ges. fl. Offerten unter F. 10 po Gesl. Oferten unter Bonn erbeten, rheit ges. postlag. „ enkung gesucht im Hamburger Engros=Lager von J. Koopmann& Cie. Ein junges Mädchen sucht Stelle bei Kindern od. für Hausarbeit. Poppelsdorf, auf dem Buchharten. Schneiderges. u. Rech, Brüderg. 5. e. Lehel. ges. Eine starke Handkarre zu verkaufen. Gaottadt I. Steistert. Gebrauchte Theke zu kausen gesucht. Sternstraße 36,