Nr. 258. Samstag, den 13. Oetober. 1883. Abonnement: vierteljährlich nur 2 Mk. praenumerande. Monats=Abonnements. Tägliches Erscheinen. Samstag Auheften des Annoncen=Anzeigers an den Straßen=Ecken.— Inserate werden bis Mittags 12 Uhr erbeten. Sepatton Veriststraste Nr. 16. Rheinische Landeszeitung. Inserate lokale 10 Pfennig, auswärtige 20 Pig, die Petitzeile. Reelamen per Zeile 20 bis 50 pig. Bei unsangreichem und österem Annoneiren entsprechender Rabatt. Größte Wirtung der Inserate bei stets Reigender Aufloge. Düir die Achanton duumemuenich a d. Sorshant.— Kuast und deantng un 8. u. Jonidaes Agenturen: Veriseit. 3chr Lais, Ceaten. Aisti Kaei, Alsieig, unzi sei Expeditton: Remiginostraße Nür. 16. Meuichen: Die angebliche Mission Mukhtar Paschas in Deutschland. " O Aus Berlin wird uns geschrieben: Unwahre Darstellungen über die Zwecke und Ziele der deutschen Politik und derjenigen des Deutschland verbündeten Oesterreichs findet man immer noch in der fremdländischen Presse, obwohl ziemlich offenkundige Thatsachen beweisen, daß der auch auf Italien sich erstreckende mitteleuropäische Staatenbund weiter nichts bestrebt als die Aufrechterhaltung der bestehenden Friedensverträge. Auswärtige Zeitungen, zumal russische und französische, drehen und deuteln nun anläßlich der Anwesenheit des Gazi Mukhtar Pascha in Deutschland an einer angeblichen Mission dieses türkischen Würdenträgers bei der deutschen Regierung. Die russische „Novaja Wremja“ schreibt sogar, daß allerdings über den Gegenstand der Verhandlungen zwischen dem Fürsten Bismarck und Muthtar Pascha ein Geheimniß obwalte, aber offenbar suche die finanziell schwer bedrängte Türkei in Berlin Unterstützung entweder für eine Anleihe oder für die Berechtigung, einen Theil der großen türkischen Staatsschuld den von der Türkei losgetrennten Fürstenthümern aufhalsen zu dürfen. Dies würde der Pforte aber kaum etwas nützen, da gerade von Berlin und Wien aus eine weitere Theilung der Türkei betrieben werde und Oesterreich durchaus Albanien und Thessalien mit dem Meerbusen von Saloniki haben wolle.— Daß diese Auslassung indessen einelediglich für die russische Orientpolitik berechnete Verdrehung der Umstände ist, liegt klar zu Tage. Zunächst hat Deutschland schon eit etzigen„Jahren gar lein Hehl daraus gemacht, seinen moralischen Beistand für ihre innere Reorganisation zu Theil werden zu lassen. Deutsche an ihrer Spitze, reformiren das türkische Heer, und deutsche Beamte, darunter Wettendorf, suchen in die türkische Verwaltung Ordnung und Regelmäßigkeit zu bringen. Würde Deutschland wohl ein solches Reformwerk begünstigen, wenn es im Vereine mit Oesterreich die Zerstückelung der Türkei betriebe? Das gerade Gegentheil ist das Richtige. Deutschland betreibt die innere Consolidirung der Türkei. Die Länder, welche dem Sultan geblieben sind, sollen lebensfähig gemacht werden, weil eine ohnmächtige, schwache Türkei für die Ordnung im Orient und den Frieden in Europa gefährlich ist; wie dies ja alle Welt bei den früheren orientalischen Kriegsanlässen beobachtet hat. Eine finanzielle Unterstützung der Türkei wird aber trotzdem durch Deutschland niemals erfolgen, denn erstens mag das deutsche Reich keine Hypotheken auf ausländische Staaten haben und zweitens will das. selbe auch nicht die daraus sich leicht ergebenden Engagements für das türkische Staatswesen übernehmen, denn außer einigen Handelsverbindungen kann Deutschland in der Türkei nichts gewinnen und dafür begibt man sich nicht in internationale Gefahren. Die angebliche Mission Mukhtar Paschas in Deutschland reduzirt sich danach auf ganz andere naheliegende Dinge. Dem Sultan haben die deutschen Offiziere und Beamten als Reformatoren inponirt und er sandte deshalb einen seiner höchsten Würdenträger nach Deutschland, damit derselbe durch die Beobachtung des deutschen Heereswesens und sonstiger staatlicher Institutionen, sowie durch den Empfang ehrlicher Raryschläge noch mehr deutsche Ordnung in die Türkei einführen lerne. Bekanntlich befanden sich auch gleichzeitig mit Mukttar Pascha auch Kähler Pascha und der Regierungsrath Wettendorf in Deutschland, um ersteren in seiner Mission zu unterstützen. Gleichzeitig war auch Mukhtar der Ueberbringer eines hohen türkischen Ordens für die Kaiserin Augusta, die sich um die Errichtung türkischer Mädchenschulen verdient gemacht hat. Kaiser Wilhelm war bereits im vorigen Jahre mit dem höchsten türlischen Orden dekorirt worden und empfing daher diesmal vom Sultan nur kostbare Geschenke. salon im kronprinzlichen Salon findet sich abwechselnd ein gekröntes F. und V. Die Wahl des Namens bedeutet mehr als eine Form, sie ist symbolisch, denn Friedrich der Große ist das Ideal des Kronprinzen; ihm gelten vorzugsweise seine geschichtlichen Studien, und selbst als Sammler richtet er mit besonderer Vorliebe sein Augenmerk auf Reliquien des großen Königs. —(Von Mukthar Pascha) wird erzählt, daß er nach seiner Rückkehr von Friedrichsruh geäußert habe, Fürst Bismarck sei doch der beste Freund der Pforte. Hier in Berlin hat der türkische Marschall wiederholt mit dem Unterstaatssekretär Dr. Busch konferirt. Daß es sich dabei um Fragen von Wichtigkeit gehandelt, geht schon aus dem äußerlichen Umstande hervor, daß Mukthar die bereits auf Samstag festgesetzte Abreise zu verschieben sich veranlaßt sah. Sein Ausflug nach Magdeburg gilt der Bestellung neuer Geschützprojektile in der Grusonschen Fabrik und nicht, wie irrthümlich angenommen worden ist, dem Bau von Panzerschiffen, für welche Gruson die Panzerplatten zu liefern hätte. Die Pforte ist schon längst davon abgekommen, ihre Streitkräfte durch größere Verwendung auf die Marine zu zersplittern. Die türkische Seemacht hat nie eine größere Rolle gespielt, und sie kann sich jetzt um so weniger aus ihrer Dekadence erheben, als zu den modernen Schlachtschiffen Geld und zwar recht viel Geld erforderlich ist, ein Gegenstand, der in den Kassen des Pforten=Finanzministers bekanntlich zu den Raritäten gehört. —(„Germania“ und„Westfäl. Merkur") bestätigen, daß für die Stelle eines päpstlichen Geheimarchivars und zweiten Archivars der vatikanischen Archive der bereits zum apostolischen Protonotar ernannte Professor Janssen in Frankfart für jene Stellen vom Papste auserkoren sei. —(Die Lehrer der nicht ausschließlich aus Staatsfonds unterhaltenen Gewerbeschulen) unterliegen, nach einer Entscheidung des Ministers der geistlichen Angelegenheiten vom 17. Juli cr., nicht den Bestimmungen des Gesetzes über die Fürsorge für die Wittwen und Waisen der unmittelbaren Staatsbeamten. Frankreich. Paris, 11. Okt. In einer von etwa 500 Personen besuchten Versammlung unter dem Vorsitz Laisant's erklärte Letzterer die Absetzung Thibaudin's als einen schweren Schlag gegen das allgemeine Stimmrecht, gegen die Republik und gegen die Wähler. Die Versammlung beschloß einstimmig die Erklärung, Thibaudin habe sich um das Vaterland und die Republik wohl verdient gemacht. Paris, 11. Okt. Die„Agence Havas“ dementirt die Nachricht, daß Spanien eine Note an Frankreich gerichtet habe, und fügt hinzu, bei der gestrigen Besprechung Ferrys mit Fernan=Nunez, welche den gewohnten herzlichen Charakter getragen, habe ein einfacher Meinungsaustausch stattgefunden. — Die Angriffe der Radikalen gegen das Kabinet Ferry wegen der Eutlassung Thibaudins werden mit unverminderter Heftigkeit fortgesetzt. Einige patriotische Verstimmung rief in Paris der folgende Vorfall wach. Am 5.., am Tage, wo die Einweihungswoche des Niederwald=Denkmals zu Ende ging, passirte der Statue des Rheins, die am Triumphbogen der Porte=Saint=Deuis vor 200 Jahren zur Feier der Eroberung des Elsaß durch Ludwig XIV. angebracht wurde, ein Malheur, welches sehr leicht zu symbolischen Deutungen Anlaß geben könnte; ein Arm dieses Pariser Rhenanus brach entzwei und man wird nun die Statue entweder renoviren oder abschaffen müssen. Dänemark. Kopenhagen, 11. Okt. Das russische Kaiserpaar, der König und die Königin von Dänemark sowie der Prinz von Wales nebst Gemahlin trafen hier um 11 Uhr von Fredensborg ein. Sie fuhren, lebhaft begrüßt, in offenem Wagen durch die reichgeschmückte Straße nach dem Hafen, wo sie von Honoratioren empfangen wurden. Nach Besichtigung Uhr ein Dejeuner kehrenden Selbstmorde unter den Schülerinnen des Instituts wurden in der Stadt mit dem unerlaubten Verkehr derselben mit den Offizieren in Verbindung gebracht. „Die Lehrerin Jentys, eine Litthauerin von Geburt, wurde, in dem Moment verhaftet, als sie auf der Post ein Packet nihilistischer Schriften, das aus der Schweiz an sie gerichtet war, in Empfang nahm. Man brachte die Dame nach dem Institut zurück, und während eine Kompagnie Soldaten dasselbe umzingelte, wurde unter Leitung des Warschauer Prokurators eine eingehende Untersuchung vorgenommen, bei der eine große Zahl nihilistischer Zeitschriften und Flugblätter und sehr gravirende Schriftstücke mit Beschlag belegt wurden. Etwa acht junge Damen waren durch letztere derart kompromittirt, daß auch ihre Verhaftung erfolgen mußte. „In der polnischen Presse, wie im Publikum ist eine unleugbare Schadenfreude über diesen sensationellen Vorfall wahrzunehmen. Man beeilt sich hier, mit Genugthuung zu konstatiren, daß auch in diesem Falle kein einziger Pole kompromittirt sei und der Nihilismus sich lediglich in der russischen Gesellschaft rekrutire.“ Neueste Nachrichten. Wien, 11. Okt. Die Nachricht, daß zwischen den österreichischen und rumänischen Truppen ein ernstlicher Grenzkonflikt stattgefunden, wird von der „Presse“ für unbegründet erklärt. In hiesigen militärischen Kreisen ist von solchen nichts bekannt. Auch ist ein derartiger Konflikt nach der thatsächlichen Lage der Verhältnisse ganz unmöglich. Wahrscheinlich handelt es sich um eine jener häufig wiederkehrenden Grenzstreitigkeiten, welche jeder politischen Konsequenz entbehren. Paris, 11. Okt. Die Nachricht des„Gauloisvon einer angeblichen Aussöhnung zwischen Wilson —(Auf Grund des Sozialistengesetzes) ist das Flugblatt mit der Ueberschrift:„Münchener Oktoberfest 1883. Das Pferderennen." verboten worden. —(In Folge einer von höchster Stelle gegebenen Anregung soll behufs Bekämpfung des Vagabundenwesens) in jedem landräthlichen Kreise eine Natural=Verpflegungs=Station für die aufgegriffeuen Landstreicher und Bettler eingerichtet werden, von wo aus dann die betreffenden Personen den möglichst bald in allen Provinzen einzurichtenden Arbeiterkolonien überwiesen werden sollen. Die ziemlich beträchtlichen Kosten, die durch diese neuen Einrichtungen hervorgerufen werden, sollen in jedem Kreise durch Einführung einer neuen Kreissteuer, einer Vagabundensteuer, die durch Zuschlag zu den sonstigen Kreissteuern aufgebracht werden soll, gedeckt werden. Alle Landrathsämter sind angewiesen worden, den nächsten Kreistagen eine Vorlage wegen Genehmigung zur Erhebung dieser Steuer zu machen und nach Maßgabe der erfolgenden Beschlüsse mit der Einrichtung der Verpflegungsstationen ohne Verzug vorzugehen. —(In Königsberg i. Pr.) ist gestern in der Nähe des Forts Quendenau ein Mann verhaftet worden, der sich dort schon einige Tage bemerkbar gemacht hatte. Man hat bei dem Verhafteten, der russischer Unterthan ist, verschiedene Pläne und Zeichnungen vorgefunden. und Ferry wird unterrichteterseits als absurd be„Cäsarewna“, mit dem Kaiserpaare an Bord um ein Uhr nach Kronstadt abdampfte. Der Prinz und die Kongreß, welcher nächsten Montag hier eröffnet wird, Prinzessin von Wales reisen am Montag ab.i Darmstadt, Geheimrath Helmholtz für Preußen, ProItalien. fessor Fischer aus Berlin. General Bayer wird sei— In Neapel eröffnete am 10. Erzbischof San nes hohen Alters wegen nicht kommen. Deutschland felice den katholischen Kongreß. 16 Bischöfe waren ist am zahlreichsten vertreten. Bayern, Hamburg, zugegen. Hessen=Darmstadt, Preußen, Sachsen, Warttemberg Bulgarien. senden zusammen zwölf Vertreter. Ueber 52 Reprä— Aus Sofig wird gemeldet, daß auf den Fi. sentauten, einundzwanzig Staaten vertretend, nehmen nanzminister Natchevich in dem Augenblick, wo er an den Sitzungen, die in der Sala del Conservatori sich in die Nationalversammlung begeben wollte, im Kapitol abgehalten werden, Theil. Der Unterein Attentat verübt worden ist. Ein Individuum, von richtsminister gibt am 18. d. den Theilnehmern ein dem man muthmaßt, daß es ein russischer Emissair Geladiner im Hotel Quirinal. und gab auf densel= Madrid, 11. Okt. Sagasta übereichte dem König gestern Abend die Kollektiv=Demission des KabiPolitische Chronik. Deutschland. Berlin, 11. Okt.(Wie bereits vor 2 Tagen berichtet, begivt sich die deutsche Cholerasion) von Egypten direkt nach Indien. Es, wird, noch mitgetheilt, daß ein ausführlicher Bericht des Geheimraths Dr. Koch eingegangen ist, demzufolge in der That ein bestimmter stäbcheuartiger Mikroorganismus gefunden zu sein scheint. Die Lebensbedingungen dieses Bacillus und seine etwaige Uebertragbarkeit auf Thiere, sowie schließlich seine mebe““ donet ale ars esthzustellen, ist Judien sest 2 7e Leeitzrer,##hpten, wo sich die Epidemie im Erloschen befinver. Die französische Kommission hat Ger g. Berosten gueiespestelltes Ergebniß Alexandrien ausecheren. Vertasen, um nach Frankteich wurich, #(=Unser Kronprinz,) der heißt Fritze“, so heißt es in einem Pendant zum„Kaiser Wilhelm saß ganz heiter.“ Getauft sei zwar der deutsche Kronprinz Friedrich Wilhelm, aber aus manchen Anzeichen ist zu schließen, daß er jetzt und künftig nur Frievrich heißen will. Bei Widmungen z. B. el pit Schlese auf Luthers Grab, läpt er nur ein gekröntes F. anbringen, und such auf dem Mobilar der Städte für den SpeiseOesterreich=Ungarn. Wien, 11. Okt. Die Affaire beim Vulkanpasse verhielt sich folgendermaßen: Ungarische Gendarmen haben rumänische Grenzwächter in einem Wirthshause auf streitigem Gebiete getroffen, nach Petroceni gebracht und später wieder freigelassen. Wien, 10. Okt. In Kuttenberg in Böhmen wird in den alten Schachten in Folge günstiger Entdeckungen der Silberbergbau balo wieder aufgenommen werden.— In Cilli in der Steiermark fand heute Vormittag um halb 11 Uhr ein 8 Sekunden andauernder, von Südost nach Nordwest sich fortpflanzender heftiger Erdstoß statt.— Die elektrische Ausstellung hat jetzt schon einen Ueberschuß von mehr als 50,000 Gulden. Pest, 11. Okt. Das Unterhaus nimmt morgen die Delegationswahlen vor. Am Samstag wird der Finanzminister das Budget für 1884 vorlegen und ein Exposé geben. — Das Oberhaus verwies den Beschlußantrag Tisza's in der kroatischen Frage an einen Dreierausschuß und nahm die Delegationswahlen vor. " Schweiz. Bern, 11. Okt. Auch der Staatsrath von Neuenburg wies die Mitglieder der Heilsarmee, Miß Booth und Edward Beckat, aus, und bedrohte jeden Fremden, der Versammlungen der Heilsarmee organisirt, mit der Ausweisung. — Einer Depesche der„Köln. Ztg.“ aus Bern zufolge beantragt das Militärdepartement der Schweiz, der Bundesrath möge das Ansuchen an Frankreich um Auskunft der Befestigung des Berges Vuache stellen, sei, trat dicht vor den Minister und gus uuf Eenselben einen Revolverschuß ab, welcher indessen fehl ging. Unter dem Eindrucke dieses Ereignisses hat die Sobranje die Ratifikation des Vertrages, betreffend den Anschluß der bulgarischen Eisenbahnen an die serbischen und österreichischen Bahner, mit allen gegen 6 Stimmen genehmigt. Egypten. — Aus Kairo berichtet man dem„Staudard“: Unter den Rekruten aus Ober=Egypten für die Armee des Sudan befinden sich viele graubärtige Männer; zu 20 und 30 am Halse zusammengefesselt, wurden sie hierher gebracht; einige hatten Handfesseln, andere Holzklötze an den Füßen. Obgleich der Minister des Innern und Sherif Pascha von dieser Behandlung Kenntniß haben, wird doch nichts gethan, dem Skandal ein Ende zu machen.— Kairo ist durch einen furchtbaren Gewitter= und Hagelsturm heimgesucht worden. in einem Warschauer Damenstift. Aus Warschau, 8. Oktober, wird dem„Hann. Cour.“ geschrieben: „Ein Ereigniß von höchster Wichtigkeit, das trotz der Bemühungen der betheiligten Behörden den Weg in die Oeffentlichkeit gefunden hat, beherrscht seit einigen Tagen die öffentliche Diskussion in der Stadt. In einem Institut für junge Damen aus der höheren Gesellschaft hat man bei einer Haussuchung Zeitungen und andere Schriftstücke nihilistischer Tendenz vorgefunden und außer der Klassenlehrerin, einem Fräulein Jentys, eine Anzahl der Zöglinge des Instituts verhastet. „Was diese Angelegenheit zu einer cause célehre macht, ist vor Allem die Geschichte, der Zweck und der Ruf des genannten Instituts. Dasselbe wurde vor einer Reihe von Jahren von dem Fürsten Leuchtenberg zu Ehren des Andenkens der verstorbenen Kaiserin Maria gegründet, deren Namen es auch trägt. Schon aus diesem Grunde erfreute sich das Marieninstitut fortlaufend des Wohlwollens der kaiserlichen Familie und des russischen Adels, der seine Töchter dieser Anstalt anvertraute, und in Regierungskreisen glaubte man in derselben einen mächtigen Factor für die Russificirung des polnischen Adels zu besitzen. Doch hielt dieser stets, besonders aber in den letzten Jahren, seine Töchter von dem Marienstift fern, zumal die Moralität der Zöglinge desselben nicht besonders hoch geschätzt wurde. Seit Langem cirkulirten die skandalbsesten Geschichten darüber in der Stadt. Auch die jährlich wiedernets. Der König nahm dieselbe an und lud Sagasta auf heute zu sich. Die Demission erfolgte gemäß einem bereits vor der Reise des Königs gefaßten Beschlusse. Man glaubt, Sagafta erhalte den Auftrag zur Bildung eines neuen Kabinets. Petersburg, 11. Okt. Unmittelbar nach seiner Ankunft aus Kopenhagen wird der Kaiser hier erwartet, um der feierlichen Grundsteinlegung der Kirche beizuwohnen, welche am Katharinenkanal an der Stelle, wo Kaiser Alexander II. ermordet wurde, errichtet wird. Alle Arrangements zu dieser Feier sind schon seit Wochen getroffen. Newyork, 11. Okt. Zum Gouverneur von Ohio wurde der demokratische Kandidat mit ungefähr 10,000 Stimmen Mehrheit gewählt. Die Demokraten haben auch die Majorität in der Legislative des Staates. Die Wahl eines demokratischen Senators, der Ohio im Washingtoner Senate vertritt, ist demnach gesichert. — Die Meinungen sind ziemlich gleichmäßig getheilt hinsichtlich des beabsichtigten Verbotes des Verkaufs alkoholischer Getränke. Lokales. * Selbstmord. Gestern Nachmittag gegen 4½ Uhr hat sich, in der Nähe der gen Grav=Rheindorf gelegenen Seite der Provinzial-Irrenanstalt, ein junger ca. 22—24jähriger Mann durch einen Schuß in die Schläse das Leben genommen. Der Todte war mit einem feinen Anzug und Glace=Handschuhen bekleidet. Das bei ihm vorgesundene Taschentuch trägt das Zeichen H. W. 12. Jeder weitere Anhaltspunkt zum Agnosciren der Persönlichkeit fehlte. Der unter oder neben der Leiche gelegene Revolver enthielt noch zwei Schüsse. Dem Anschein nach scheint der Todte nicht in Bonn domicilirt gewesen zu sein. Nachdem die Polizei den Thatbestand festgestellt, verbrachte man den Verstorbenen in das Leichenhaus. X Am Bahn=Uebergang der Poppelsdorfer=Allee wird nun doch ein Passagier=Tunnel für Fußgänger errichtet. Von den beiden Alleen aus erreicht man ihn durch Treppen. Architektonisch soll er hübsch ausgeschmückt werden nach einem Plane des Herrn Reg.=Baumeisters Unger. Damit schafft man endlich einem dringenden Bedürfniß an der so frequentirten Strecke Abhilfe. Künftig braucht man nicht mehr an den Uebergängen zu warten, sondern kann jederzeit hinüberpassiren, was in der schlechten Jahreszeit und bei sengender Sonnenhitze seine großen Vortheile hat, Polnische Phantasieen. Rochbeus verbeten. Bonn, 12. Oktober 1883. Km.„Noch ist Polen nicht verloren“ hört man alle Tage aus den Lippen schöner, graciöser Polinnen, die sich bekanntlich, unähnlich ihren deutschen Schwestern, neben Cigarettenrauchen, sehr viel mit Politik beschäftigen und im Polenenthusiasmus ihren Vätern, Brüdern und Männern voranleuchten. In Russisch=Polen zwar ist das Reden, außer unter vier Augen, gefährlich. In Deutschpolen schon weniger, so lange es nicht in Handeln übergeht. Doch auch hier setzt es mancherlei Mißstände und Mißverständnisse ab. Die deutschen Usurpatoren, welche das historische Polenreich nicht zu schätzen wissen und so dreist sind, die sequestrirten, in Conkurs gerathenen polnischen Güter eins nach dem andern anzukaufen, sich auf diese Weise immer mehr in's „Land“ zu drängen, sie haben nur Spott, höchstens Theilnahmlosigkeit für die polnischen„Phantasieen“. Desto mehr gährt es in Oesterreichisch=Polen i. e. Galizien. Dorthin konzentrirt sich augenblicklich das ganze polnische Nationalbewußtsein, die Aufmerksamkeit der gesammten„Nation", möge sie innerhalb der schwarzweißen oder Moskowiterpfähle nach Erlösung seufzen. Auf das Haus Habsburg, das seine schirmende Hand über sie ausgestreckt hält, setzen sie ihre Hoffnung. Vergessen sind die Zeiten, wo Austria sich am„Raube" betheiligte und mit Russen und Preußen wetteiferte, das Polenthum niederzuhalten. Unter drei Uebeln wählt man das kleinere, und dieses ist zweifellos Oesterreich, zumal es von vornherein ein„halbslavischer“ Staat und aus einer Reihe unter sich verschiedener Völkerschaften zusammengesetzt. Schon 1863 gelegentlich des polnischen Aufstandes zeigten sich die Sympathieen für Austria. Die Insurrektion wurde wesentlich von Galizien, speziell von Krakau her, genährt, die geschlagenen Banden retirirten zwar nicht in die„böhmischen", wohl aber galizischen Wälder, und der„Diktator“ Langiewicz zog es klüglich, als es soweit gekommen, vor, auf österreichischem statt auf preußischem Boden sich entwaffnen zu lassen. Allerdings muß man erwägen, daß damals noch die„thurmhohe" Freundschaft zwischen Berlin und Petersburg, die jetzt so klein geworden, fest wie Felsen stand und die Aufständischen nicht einmal sicher waren, ob sie nicht ausgeliefert würden. Seither hat sich Vieles verändert, nur Eins nicht: Die Sympathie der Polen für Oesterreich. In Wien wußte man diese zu schätzen, weil man sie einstens gut wider Rußland, welches im Krimkriege den„Dank vom Hause Habsburg“ geerntet, verwerthen konnte. So liebäugelte man denn mit dem Polenthum und sah ihm manche Unart durch die Finger. Die armen Ruthenen mochten sehen, wie sie mit ihren„Herren" zurechtkamen. Für die galizischen Juden hatte man ohnehin kein Bangen. Die verstanden schon, sich selbst zu helfen. Als nun vollends gar die Ausgleichsperiode begann und das Ministerium Taaffe zur Regierung gelangte, wurde neben dem czechischen auch der polnische„Ausgleich" fertig. Galizien erhielt seine eigene Autonomie und Verwaltung, und der galizische Landtag gestaltete sich bald zu einem polnischen Reichstag en miniature.’appetit vient en mangeant. Nicht zufrieden, ihre Souderrechte erlangt zu haben, schürten die galizischen Polen nach Kräften in den Nachbargebieten, und wenn in Posen und Westpreußen ebensogut wie in Russisch=Polen noch immer die Agitation betrieben wird, so darf man ihren Ursprung sicherlich zu gutem Theile auf Galizien zurükführen. Um gerecht zu sein, müssen wir übrigens zugestehen, daß dieses starrsinnige Festhalten an der Nationalität, dieses stete Träumen vom Wiedererwachen des Polenreiches nicht bloß etwas Berechtigtes, sondern sogar Rührendes hat. Es wäre vielen Deutschen in der Fremde zu wünschen, sie vergäßen nach Polenart ebenfulls nicht ihres Vaterlandes. Nur darf dieses Festhalten nicht in Ungerechtigkeiten ausarten oder gar ins Bestreben, die ganze Welt in Brand stecken zu wollen, nur damit aus der Asche Polonia als verjüngter Phönix emporsteige. Auf einen„Weltkrieg“ ist aber das Trachten der Polen gerichtet, in iym suchen sie Rettung aus ihrer Zerrissenheit, Wiedererstehung der einstigen Herrlichkeit. Wie sehr sie von dieser durchdrungen und der Ueberzeugung leben, sie einst wieder schöner wie je aufleben zu sehen, beweist die Sobieskifeier vor wenigen Wochen. Aber auf friedlichem Wege, das sehen sie ein, geht das nicht. Darum ein künftiger„Weltkrieg" zwischen den Mächten, welche einst das Polenland unter sich getheilt. Verhetzung zwischen Deutschland=Oesterreich einerseits und Rußland andererseits ist ihr Sinnen. Wenn Frankreich mitthut, desto besser, denn desto größer der— Troubel. Mit rastloser Geschästigkeit— das muß der Neid ihnen lassen— suchen deßhalb die Führer der Polen diese Hetzjagd zu betreiben.„Verwirrung an allen Ecken und Enden" heißt ihre Parole. Weder Deutschland=Oesterreich noch Moskowien denken an einen Krieg. Deßhalb müssen sie gewaltsam durch ein System von Täuschungen, Mißverständnissen und Aufreizungen in ihn hineingetrieben werden; sie müssen sich gegenseitig so mißtrauen und so ärgern, bis sie zuletzt selber glauben, sie seien sich einander feindlich gesinnt. Ein Hauptmittel bildet neben den verborgenen Minengängen die Presse, welche systematisch durch falsche Alarmnachrichten beunruhigt wird. Man veröffentlicht in den einen Blättern giftige Artikel gegen die„andere" Macht und macht diese dann glauben, dieselben stammten von ihrem„Rivalen", worauf natürlich diese ihrerseits in Zorn entbrennt und die gebührende Antwort nicht schuldig bleibt. Die Herrn Polen aber reiben sich vergnügt die Hände, derweil die vermeintlichen Gegner aufeinander losfahren und sich mehr und mehr mit Mißtrauen betrachten, innerlich der Eine gar nicht begreifen kann, was der Andere von ihm will und warum er so widerborstig geworden, da sie doch solange in Freundschaft miteirander gelebt. Speciell ist es die Londoner„Times“, in welcher solche Hetz= und Brandartikel eingeschmuggelt werden, um Germania=Austria die Meinung beizubringen, dieselben rührten von Rußland her. Selbst deutsche Blätter, wie z. B. eine Köln. Ztg., wurden schon mehrfach zu verartigen Zwecken benutzt. Allerdings, wie wir hoffen wollen, unwissentlich. Während die„Times“ gegen Deutschland raisonnirt, schimpfen diese auf Rußland, und so entstand denn beiderseits allgemach ein gewisser Grad der Verstimmung, die Niemanden anders als den edeln Polen aus der Polakei zu Gute kommt. Nicht zufrieden mit diesen fortwährenden Alarmschüssen und Kriegsprophezeiungen gehen die Herrn, die man nachgerade erkennt, neuerdings einen Schritt weiter. Sie agitiren nämlich in Galizien für nichts Geringeres als die Errichtung eines polnischen Milizkorps. Und warum? Man höre: wegen eines bevorstehenden Krieges mit Rußland, weil dann Galizien als Grenzland zuerst den russischen Ansturm werde aushalten müssen. Also die Fiktion eines drohenden Kampfes soll gar in's Praktische übertragen werden. Denn wäre man in Wien so thöricht, auf die polnischen Wünsche einzugehen, so würde Rußland als Gegenantwort sofort seine Armee an der Grenze, die in Folge des wachsenden Mißbehagens schon ziemlich angeschwollen, noch mehr verstärken. Die Herren berufen sich zur Motivirung ihres Verlangens auf die ungarische Honvedarmee. Sie vergessen aber, daß diese eine Reserve= und Landwehrarmee ist und daß die Reserve=, Landwehr= und Landsturmorganisationen in Galizien geradesogut und lange wie in andern österreichischen Kronländern bestehen. Man schüttelt darum auch in der Hofburg bedenklich den Kopf und will vorerst nichts von diesem Vorhaben wissen. Aber die Polen sind zähe und am Hofe einflußreiche Leute. So werden sie denn voraussichtlich einen künstlichen Petitionssturm an den Landtag organisiren und von da aus die Bitte zu den Füßen des Throues niederlegen. Und die Polen haben ja eine solch inständige und einschmeichelnde Art zu bitten, daß Kaiser Franz Josef hartherzig sein müßte, ihnen etwas abzuschlagen. Hoffen wir daher, daß der Landtag, in welchem ja auch Ruthenen und Juden sitzen, hart und die galizische Miliz, für welche sogar schon die, natürlich polnische, Uniformtracht ausgedüftelt, bis auf Weiteres auf dem Papier bleibt. Der Plan, nicht bloß Austria und den Moskowiter noch mehr gegeneinander zu erzürnen, sondern auch den Grund zu einer„polnischen Nationalarmee“ zu legen, ist mit verzweifelter Deutlichkeit zu durchschauen, und gerade deßhalb wird er vorerst — Phantasie bleiben. Rheinisch=Westfälische Chronik. Bonn. Es dürfte zweckmäßig sein, die jetzt aus den von einer höhern Lehranstalt ausgestellten Zeugnissen folgenden Berechtigungen kurz anzugeben. Abgesehen von dem Reifezeugniß für den Uebergang zur Universität berechtigt beispielsweise das Zeugniß über den einjährigen erfolgreichen Besuch der Prima zu Stellen bei der Verwaltung der indirekten Steuern (für die Verwaltung der direkten Steuern gilt das für die höhern Staatsdienststellen Vorgeschriebene). Das Zeugniß für Prima berechtigt zur Aufnahme in die höhern landwirthschaftlichen Lehranstalten, zum Civilsupernumerariat bei der Provinzialverwaltung, zum Bureaudienst bei der Berg=, Hütten= und Salineuverwaltung, zur Markscheider= und Feldmesser=, zur Zahnarzt=Prüfung, zur Zulassung als Bewerber für den Militär= und Marine=Intendanturdienst nach vorangegangener Ablegung der Zahlmeisterprüfung, zur Aufnahme in die königliche Roßarztschule zu Berlin, zur Fähnrichsprüfung, zum Civilsupernumerar im Staatseisenbahndienste. Das Zeugniß für Obersekunda berechtigt zur Anstellung an den Reichsbankanstalten, zur Apothekerprüfung, zur Aufnahme in die königliche Akademie der bildenden Künste, zur Zulassung als Seekadet, jedoch nur nach Ablegung einer besonderen Eintrittsprüfung. Das Zeugniß für Untersekunda berechtigt zur Zeichenlehrerprüfung, zum Besuche der königlichen Gärtner=Lehranstalt, der königlichen Thierarzneischule in Berlin, des königlichen Musikinstituts und der akademischen Hochschule für Musik in Berlin, zur Aufnahme in die Haupt=Kadettenanstalt in Lichterfelde. Das Zeugniß für Tertia macht den Besuch der Landwirthschaftsschulen möglich. Bonn. Die Verwaltung der Rheinprovinz hat neuerdings nicht weniger als 60,000 M. für Zwecke der Förderung der Obstkultur bewilligt. Die Kaiserin verläßt, wie die„Cobl. Zig.“ schreibt, nach den jetzt getroffenen Bestimmungen BadenBaden am 30. d. M. und trifft am folgenden Tage in Koblenz ein. Aus Bingen. Die Leiche des seit der Feier der Enthüllung des National=Denkmals vermißten Kehrbezirksfegemeisters Brümmel ist am 8. d. gefunden worden, die näheren Umstände sind noch unbekannt. Die Frau lebte immer noch in der Hoffnung, er sei vielleicht nach Metz zum Besuche eines guten Freundes und nach Gravelotte, wovon er gesprochen, gereist, als aber jede Nachricht ausblieb, verzagte sie und nun trifft die Mutter von 6 unversorgten Kindern schwer die Todesnachricht, die ein inniges eheliches Verhältniß zerreißt und den Kindern den treuen Vater nimmt. Eine junge Dame aus vornehmer Familie in Kreuznach ließ sich von einem Eisenbahnzuge überfahren, weil ihre Mutter ihr das Jawort zur Verlobung mit einem jungen hübschen Manne nicht geben wollte. Am 8. d. erhängte sich in dem Dorfe Göttschied bei Oberstein eine Wittwe, Mutter von sechs Kindern. Am 10. d. Vormittags traf auf dem Central= bahnhof zu Köln eine interessante Reisegesellschaft ein. Sie bestand aus 22 Kalmücken, sechs Männern mit ihren Weibern, zwei erwachsenen Mädchen, einem unverheiratheten jungen Manne, zwei ebenfalls unverehelichten Priestern, vier größeren Kindern und einem Säugling, der in Paris zur Welt gekommen war. Die Gesellschaft, von Hagenbeck aus ihrer Heimath geholt, führt 18 Kameele, 15 Steppenpferde, 6 kalmückische Schafe, Zelte und sämmtliches Hausgeräth mit sich. Die Gesichter sowohl der Männer als der Weiber sind abstoßend. Ihre Tracht besteht in Hosen, langen blauen, rothen und gelben Mänteln, selbstgefertigten Schuhen und spitzen Mützen. Die Reisegesellschaft kommt von Paris und geht nach Hamburg. In der außerordentlichen General=Versammlung der Rheinischen Dynamit=Fabrik Opladen war das gesammte Actien=Kapital der Gesellschaft durch elf Actionäre vertreten. Den Gegenstand der Tagesordnung bildete der gegen den letzten statutgemäßen Beschluß des Aufsichtsrathes(Vermehrung des Actien= Kapitals von 300,000.) gerichtete Antrag zweier Actionäre. Nach längerer, zum Theil sehr lebhafter Diskussion, verwarf die General=Versammlung den Antrag der Interpellanten als„statutwidrig und überdies gegenstandslos“ mit einer Majorität von 222 Stimmen. Aus Düsseldorf. Am 9. d. hatten sich gegen 150 Subalternbeamte aus der Rheinprovinz und aus Westfalen eingefunden, um über die Gründung eines Kommunalbeamten=Vereins zu berathen. Man beschloß, einen solchen Verein provisorisch zu sonstituiren. Der Verein bezweckt, die Interessen der Kommunalbeamten nach allen Richtungen hin zu vertreten. Besonders soll durch eine Petition beim Landtag dahin gewirkt werden, daß die Gehaltsund Pensionsverhältnisse, sowie bie Reliktenversorgung der Kommunalbeamten, ähnlich wie für die Staatsbeamten, durch die Gesetzgebung geregelt werden. Sodann wurde beschlossen, die nächste Versammlung zur definitwen Konstituirung des Vereins in Köln abzuhalten. Ueber 250 Beamte haben bereits ihren Beitritt zu dem Verein erklärt. Die Herren Minister des Innern und der geistlichen pp. Angelegenheiten haben laut der„Neuß. Ztg, widerruflich gestattet, daß die Genossenschaft der Augustinerinnen aus dem Mutterhause zu Neuß die Pflege und Unterweisung von Kindern, welche sich noch nicht im schulpflichtigen Alter befinden, in der zu Viersen neu zu errichtenden Kleinkinderbewahranstalt als Nebenthätigkeit übernimmt. Die„Sol. Ztg." berichtet:„Am vorigen Mittwoch bemerkte ein zu Hüllstrunk wohnender Weber, daß sich an seinem linken Arm ein kleines Geschwür gebildet hatte. Er schenkte demselben weiter keine Beachtung, als daß er dasselbe mit der Hand abstreifte. Der Arm schwoll aber an, und am Samstag wurde der Arzt herbeigeholt, der eine Blutvergiftung konstatirte. Leider ist der Patient, ein in den Dreißigern stehender kräftiger Mann, derselben am 8. d. erlegen.“ Aus Dorsten. Laut der„Ess. Volkeztg.“ soll jüngst in einem stillen Städichen des Münsterlandes Folgendes vorgekommen sein. Die königliche Regierung fragte bei dem Amtmann eines Ortes an, wie es mit der Polizeistunde in seinem Bezirke aussehe; ob die Verordnung der königlichen Regierung auch genau inne gehalten werde. Der Amtmann soll nun wahrheitsgetreu zurückberichtet haben, er halte es für überflüssig, die Verordnung betreffend die Polizeistunde in seinem Bezirk zu veröffentlichen resp. in Ausführung zu bringen, da nach 11 Uhr Niemand mehr im Wirthshause zu finden sei, als der Amtsrichter und— er(der Amtmann). Am verfl. Sonntag Abends gegen 11 Uhr entstand beim Billardspiel in der Schwaderlapp'schen Wirthschaft zu Höhr zwischen einem dort in Arbeit stehenden Schreinergesellen und einem jungen Manne von dort ein Wortwechsel, wobei der junge Mann mit einer Schreinerfeile derart in die Brust gestochen wurde, daß alsbald der Tod erfolgte. Der Thäter wurde sofort verhaftet. Bunte Tageschronik. (Aus Fürstenwalde.) Der Bauer Grauert aus Langewahl kehrte dieser Tage mit seinem, mit zwei jungen Pferden bespannten Gefährt nach Langewahl zurück und hatte die Wittwe Christophel auf demselben mitgenommen. Die Pferde wurden plötzlich scheu, gingen durch, der Wagen wurde von einer Seite zur andern geschleudert und die Frau Christophel fiel herab. Sie gerieth mit dem Kopf zwischen die Speichen des einen Rades und brach so das Genick. Außerdem wurde der Körper geschleift, so daß die Verunglückte auf der Stelle ihren Tod fand. (Aus Kiel.) Die Arbeiterkolonie für SchleswigHolstein ist am 10. d. auf dem Hofe Ricklingen, in Gegenwart des Oberpräsidenten, des Landtagsmarschalls und zahlreicher Freunde, feierlichst eröffnet worden. (In Kiel) soll kürzlich ein kriegsgerichtliches Urtheil in der Marine, das auf Todesstrafe lautete, gefällt worden sein. Ein Marine=Artillerist der Corvette„Elisabeth“ erzählte vor zahlreichen Zeugen Folgendes, was wir aber um so mehr mit aller Reserve wiedergeben, als die Kieler Zeitungen bisher über den Fall vollständiges Stillschweigen beobachten: „Als sich die Corvette„Elisabeth“ auf der Rückfahrt nach der Heimath auf der Höhe von Lissavon befand, habe während einer Geschützübung einer der Mannschaft den ihm einen Tadel ertheilenden Offizier an der Kehle erfaßt; die übrige Mannschaft ergriff den Unsinnigen aber sofort und traktirte ihn mit einer gehörigen Tracht Hiebe. Nach der Rückkehr nach Kiel trat ein Kriegsgericht zusammen, dessen Urtheil, da die Meuterei auf hoher See begangen ward, auf Todesstrafe lautete; da der Kaiser und König von dem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch machte, soll das Urtheil in diesen Tagen vollzogen werden.“ (Aus Danzig.) Der hiesige Tischlermeistek und Stadtverordneter Herr Skibbe ist das Opfek eines höchst brutalen Messerangriffs geworden. Spät Abends aus einer Gesellschaft heimkehrend, traf der selbe an seinem Hause Langgarten 11 einen unbekannten 21 hart am Rande. Roman aus dem Thüringischen. Von F. Kliuck. Else wankte, als sie seiner ansichtig wurde, aber sie unterdrückte den Schrei, der sich auf ihre Lippen drängte. Kurt trat an den Sarg heran; er folgte ihm als der nächste Angehörige nach dem Kirchhofe, während Else allein zurückblieb, aufgelbst in wildem Schmerz. Es war Herbst geworden und das Laub fiel raschelnd zur Erde nieder, aber es prangte auch noch in seinem buntesten Schmuck an den Bäumen, denn die Sonne stand Tag für Tag in leuchtender Klarheit an dem lichtblauen, wolkenlosen Himmel und die Natur war so still und ruhig wie an einem Sommertage. Else saß an dem offenen Fenster in ihrer schwarzen Kleidung, den weißen Hals von einer schwarzen Krause umschlossen. Sie saß genau an derselben Stelle, wo Kurt von Eßlingen sie an jenem Morgen gefunden, als er zum ersten Male nach der Mühle kam, um Else zu sagen, daß er sie liebte. Damals hatte sie an ihn gedacht, als er eintrat; heute dachte sie an den todten Vater und an ihr verlorenes Glück, ihre Einsamkeit. Auch heute ruhte goldiges Licht auf ihrem Scheitel, aber es waren nicht der Morgensonne Strablen, sondern nur der Reflex aus einem der gegenüberliegenden Fenster. Es war ja überhaupt Alles anders wie damals. Kurt kam zurück, mit ihm noch einige Freunde des verstorbenen Müllers, aber sie traten nicht in das Gemach, in welchem Else, um den Vater trauernd, saß. Eine halbe Stunde nach ihrer Zurückkunft kam Kurt allein. Er sah durch das kleine Fenster auf Else, aber er blieb nicht, in ihr Anschauen verloren, stehen, sondern trat ein. Sie ging ihm entgegen und ein sanftes Roth bedeckte ihre blassen Wangen bei seinem Anblick. „Ich danke Dir, Kurt, daß Du gekommen bist,“ sprach sie, ihm die Hand reichend. Er nahm sie einen Augenblick in die seine und führte Else an den verlassenen Sitz zurück. „Ich mußte kommen, Else. So wie die Verhältnisse jetzt liegen, gab es keine Möglichkeit für mich, Dich länger allein zu lassen. In vierzehn Tagen ist der letzte Termin— hoffentlich erlangst Du Deine Freiheit zurück.“ Er hielt einen Augenblick inne als ob ihm das Sprechen unendlich schwer würde: „Vorläufig bin ich noch Dein Gatte und als solcher nicht allein berechtigt, sondern sogar bestimmt, Dein Recht zu vertreten, das heißt, wenn Du nicht anderer Meinung bist. Vertraust Du mir?“ „Du brauchst nicht zu fragen, Kurt," versetzte sie ruhig. „Nun wohl. Du bist erst zwanzig Jahr alt. Else, Du weißt, daß ein Theil Deines Vermögens in dem alten Schlosse steckt.“ Sie sah ihn bittend an, in ihren Augen schimmerte es feucht. „Kurt, laß uns heute nicht davon sprechen,“ bat sie. Er holte tief Athem. „Else, Du kannst nicht allein in der Mühle bleiben.“ „Weßhalbnicht?“ „Ich kann Dir das nicht auseinandersetzen, aber — ich möchte es nicht.“ Wohin soll ich gehen? Ich werde ja doch in Zukunft hier bleiben.“ Kurt warf ihr einen raschen fragenden Blick zu. Sie sah ihn ruhig an und wiederholte noch einmal die gesprochenen Worte. „Das kannst Du nicht wissen, Else. Es ist noch immer nicht gewiß, welchen Ausgang die Klage nehmen wird. Ich muß es Dir sagen. Hat Dein verstorbener Vater nicht mit Dir davon gesprochen?“ „Niemals?“ „Ja, wenn er noch lebte, würde es auch anders sein. Ich war in Italien und Du in seinem Schutz. Es häufen sich Schwierigkeit auf Schwierigkeiten und — es hat beinahe den Anschein, als ob alle Anstrengungen sich nutzlos erweisen sollen, ols ob uusere Scheidung nicht so leicht zu bewerkstelligen sein wird.“ Er sah nicht den raschen, leuchtenden Blick aus ihren Augen, denn sie hatte die langen, seidenen Wimpern scheu auf die Wangen herabgesenkt; er sah nicht die dunkle Gluth ihrer Wangen, denn es war schon dämmerig in dem Gemach. Aber er hörte einen tiefen Seufzer und der Seufzer that ihm wehe und weckte den alten Trotz in ihm. „Du kannst mir glauben, Else, daß es nicht meine Schuld ist, denn, wenn es nach meinem Willen ginge, so wärest Du lange frei. Es könnte nun aber sein, daß Du auch in Zukunft, wenigstens durch ein äußeres Band, mit mir verbunden bleiben müßtest. Das ist nicht leicht. Aber wir müssen diese Möglichkeit entschieden ins Auge fassen und danach, wenigstens vorläufig, unsere Einrichtung treffen, um nicht später dem Gespötte der Welt eine Zielscheibe zu sein. Alles Uebrige wird sich später finden. Hast Du mich verstanden, Else?“ Sie gab keine Autwort, aber sie brach in ein krampfhaftes Schluchzen aus. Er hatte inniges Mitleid mit ihr und es drängte ihn, sie in seine Arme zu nehmen und ihr Trost und Muth zuzusprechen, aber durfte er es? Während der Zeit der Trennung von ihr hatte er sich zu beherrschen gelernt. Es kamen Augenblicke, wo er der Meinung gewesen war, daß es ihm recht wohl gelingen werde, ruhig und gleichgültig neben Else einherzugehen, aber eine innere Stimme warnte ihn, diese Meinung auf die Probe zu stellen. „Du kennst mich, Else und weißt, daß Du Dich auf mich verlassen darfst. Du kannst mir glauben, daß es mich betrübt, daß ich Dir keine andere Zukunft zu bieten habe. Fasse Muth! Wird es Dir denn gar so schwer, Dich in das Unabänderliche zu fügen?“ Er wandte sich betrübt von ihr ab. So tief lag sie in den Banden eines Unwürdigen! „Kurt, habe Geduld mit mir!“ rief sie aufschluchzend aus.„Sage mir, was soll ich thun?“ „Ich werde diese Nacht über hier in der Mühle bleiben, Else, und morgen gehst Du mit mir nach der Rotenburg, willst Du? Wenn es in der That noch zu einer Scheidung kommen sollte, so ist damit nichts geändert.“ „Wäre es aber nicht der Fall, um so besser würde es für die Zukunft sein. Bist Du einverstanden?“ „Ich will Alles thun, was Du sagst, Kurt," flüsterte sie leise. Und wieder wallte es heiß in ihm auf, ihn mit Bitterkeit erfüllend. War das die Frucht eines langen, mühevollen Kampfes? War er denn ein Knabe? Mit Thränen, mit einigen fceundlichen Worten nahm sie ihn wieder gefangen? „Gute Nacht, Else!“ sprach er beinahe rauß und verließ dann mit raschen Schritten das Gemach, um noch in der Mühle Umschau zu halten und nach Diesem und Jenem zu fragen. Die Magd war erstannt, als der Herr Baron ihr sagte, daß sie einen Müllerburschen mit der Meldung nach dem Schlosse schicken solle, daß der Herr Bar###. die Nacht über in der Mühle bleibe. Inzwischen saß Else bitterlich weinend in ihrem tenversotgung die Staatsgelt werden. Versammlung ins in Köln bereits ihren und der geistt der„Neuß. Genossenschaft muse zu Neuß ndern, welche befinden, in Kleinkindersimmt. vorigen Mittohnender Wekleines Geselben weiter nit der Hand nd am Samseine Blutveratient, ein in nn, derselben solksztg.“ soll Rünsterlandes igliche Regiertes an, wie zirke aussehe; egierung auch ann soll nun halte es für die Polizeihen resp. in Uhr Niemand Is der AmtsUhr entstand schen Wirthet in Arbeit ingen Manne junge Mann rust gestochen Der Thäter auer Grauert seinem, mit nach Langeristophel auf irden plötzlich de von einer u Christophel zwischen die das Genick. , s o d a ß d i e fand. r Schleswigsicklingen, in Landtagsmarichst eröffnet Urafe lautete, lriillerist der ichen Zeugen hr mit aller ungen bisher beobachten: der Rückfahrt Lissavon beig einer der lenden Offiannschaft ertraktirte ihn ch der Rücknmen, dessen dee begangen Kaiser und en Gebrauch in vollzogen ischlermeistek das Opfer orden. Spät d, traf der unbekannten ihl gelingen se einherzudiese Meiaß Du Dich üir glauben, andere ZuZird es Dir iderliche zu So tief lag ufschluchzend der Mühle nir nach der That noch damit nichts besser würde tanden?“ Kurt,“ flüuf, ihn mit mühevollen it Thränen, ihn wieder rauß und emach, um d nach DieBaron ihr r Meldung ter in ihrem Menschen an, welcher sich in verdächtiger Weise dort zu schaffen machte. Die Frage nach dem Begehr des Verdächtigen wurde höhnisch beantwortet, und als Herr Skibbe sich nunmehr als Hauswirth zu erkennen gab, zog der rohe Mensch sofort ein Messer und stieß es mit voller Kraft Herrn Slibbe in das eine Auge, dabei die Klinge in der Wunde umdrehend. Der hinzugerufene Arzt mußte das durchstochene Auge sofort aus dem Kopfe entfernen. Der Zustand des Verletzten ist nicht ohne Gefahr. Der Thäter entkam und ist bisher noch unbekannt. (Aus Prag.) In Stechowitz flog am 8. d. eine Pulvermühle, Nummer 9, in die Luft. Ein vierzehnjähriger Bursche, welcher wahrscheinlich der Urheber der Explosion ist, wird vermißt. (Die Arlbergbahn.) Das„Bündner Tagbl.“ berichtet, der Flüelapaß habe jetzt schon infolge der Arlbergbahn viel an Verkehr verloren. Die Graubündtner Bergstraßen veröden eine nach der anderen. Dem Splügen wird der Flüela folgen, und wenn Cläven und Landeck durch eine Eisenbahn verbunden werden sollten, so wäre es auch um Albula und Julier geschehen. (Aus Haag.) Im neuen Schiffskanal bei Maaßluis stieß am 10. d. der englische Steamer „Miranda“, von Kronstadt nach Rotterdam, mit dem spanischen Steamer„Galea", von Bilbao nach Rotterdam, zusammen.„Miranda“ brach entzwei und sank, nachdem Ladung und Manuschaft gerettet war; „Galea“ war sehr beschädigt, konnte aber die Reise nach Rotterdam fortsetzen.— Ein russischer Dampfer „Niord“ mit Getreide für Mannheim ist am 10. d. bei Rotterdam gesunken. Die Ladung ist verloren. (Aus Paris.) Am 9. d. Nachts ist in den Vogesen und der Normandie der erste Schnee gefallen. (Der Pariser Ruderer=Skandal) ist am Sonntag im Princip zu Gunsten der deutschen Ruderer beigelegt worden. Der Pariser Club hat erklärt, daß das bekannte Schreiben an Dr. PattonKöln, er möge unter anderer, als der deutschen Flagge starten, ohne sein Wissen erlassen worden sei. Dr. Patton=Köln und Meixner=Frankfurt sind denn auch zum Meisterschafts=Rudern von Frankreich zugelassen worden. Dr. Patton aber konnte nicht starten, da er in Folge des Schreibens seine Reise nach Paris aufgegeben hatte, und Meixner zog, nachdem er am Proberudern Theil genommen hatte und der Ehre genügt war, seine Meldung im Einverständniß mit seinem Verein zurück, um einem Skandal mit den Parisern zu vermeiden. Von fremden Ruderern startete deßhalb nur Chaudoir aus Lüttich. Trotzdem die Sache nun formell beigelegt ist, wird sobald kein Deutscher in Frankreich wieder rudern. (Aus London.) Im Vestibül der freien Bibliothek in Sunderland soll zur Erinnerung an das Unglück, durch welches im Juni daselbst 186 Kinder das Leben verloren, ein Denkmal aus weißem Marmor errichtet werden. Dasselbe wird eine trauernde Mutter mit einem todten Kinde auf ihren Knieen darstellen. (Einer Pester Privatmeldung) zufolge wurde der gegenwärtig beurlaubte Sektions=Chef Baron Zivkovic definitiv seines Amtes enthoben. Derselben Quelle zufolge soll die Wahl des künftigen Banus nur mehr noch zwischen Baron Inkey und Graf Khuen schwanken.— Die„Agramer Zeitung" fordert, daß die kroatischen Abgeordneten die Aufhehung des Kommissariats dringend von Tisza verlangen. (Wie aus Bukarest gemeldet wird,) trifft daselbst in den nächsten Tagen Fürst Alexander von Bulgarien zum Besuche des rumänischen Königspaares ein. (Aus Konstantinopel.) Nachdem sich Deutschland bereit erklärt hat, in Verhandlungen über einen Tarif auf Grund der türkischen Vorschläge einzugehen, wird die Pforte einwilligen, von neuem gleichmäßig einen Werthzoll von 8 pCt. von deutschen Waaren zu erheben. (Aus Sebastopol.) Ein fürchterliches Unglück ereignete sich, wie man der„Petersburgskija Wedomosti“ aus Sebastopol schreibt, am 22. v. M. in der Sebastopoler Bucht des Schwarzen Meeres. Ein größeres Boot führ nämlich mit 14 Personen von einem Ufer der Bucht zum anderen, als in der Mitte derselben plötzlich der Dampfer„Elborus" mit dem Kapitän Nowosselskij direkt auf das Boot fuhr, dasselbe umstieß und dann über alle 14 Personen, welche ins Wasser fielen, pse ohne sich um die Unglücklichen und auf deren Hülferufe zu hören. Es war das eine herzzerreißende Sceue, die sich da Hunderten von Zuschauern, die am Ufer standen und den Unglücklichen nicht helfen konnten, darbot. Die Eltern sahen ihre Kinder und die Kinder ihre Eltern vor aller Augen in den Wellen versinken. Am überwältigendsten war die Sceue, wie eine Mutter mit ihren zwei kleinen Kindern in den Armen mit den Wellen kämpfte und schließlich sammt ihren Kindern untersank. Ein greiser Vater, der vom Ufer aus seine achtzehnjährige Tochter mit den Wellen ringen und dann versinken sah, wurde wahnsinnig. Von den vierzehn Personen retteten sich nur sechs Männer ans Ufer, während acht Personen, meist Frauen und Kinder, untersanken. (Aus Newyork.) Der Vertheidigungsfonds für'Donnell, welcher von der„Irish World“ eröffnet wurde, beziffert sich bereits auf 10,556 Doll. In vergangener Woche sind bereits 3000 Dollars eingelaufen. Die Nachricht, daß Mr. Charles Bussell die Vertheidigung'Donnells übernommen, wird von ihm selbst als unrichtig bezeichnet. Landwirthschaftliches. □ Aus Honnef wird uns unterm 10. d. gemeldet: Die Weinlese am 8. d. hat bei günstiger Witterung stattgefunden, jedoch erzielten die Traubenpreise nicht die Höhe, die man erwartete. Am 9. kam Herr Hotelier Matern vom Drachenfels nach Rommersdorf, besah sich die Trauben und kaufte dort zum Preise von 22 Pfg. per Pfund eine große Quantität, man spricht von ca. 16—17,000 Pfund. Da vorher das Angebot nur 18—19 Pfg. pro Pfund betragen hatte, so waren die Rommersdorfer mit Herrn Matern außerordentlich zufrieden und er hoffentlich auch mit der Qualität der gut gerathenen Trauben, so daß beide ihr Geschäft gefunden haben. Möge er nächstes Jahr wiederkommen! Aus Linz wird unterm 10. d. geschrieben: Der Versandt der Trauben hat in Italien hat eben begonnen und werden die ersten Waggons in den nächsten Tagen hier eintreffen. Einschließlich der Verzollung und der Frachten stellt sich der Preis auf 20 Pfg. per Pfund. Der Versandt ist nur eingestampft in Fässern als zulässig bezeichnet worden zur Verhütung der Einschleppung der Reblaus.— Der Preis der rothen Trauben in der Unkeler und Scheurener Gemarkung stellte sich am 10. d. für mittlere Waare auf 23 Pfg. per Pfund, wenn auch bessere Qualitäten und größere Partieen zu 24—26 Pfg. per Pfund verkauft wurden. Am 9. d sank der Preis auf 22 Pfg: In Heister wurden 23½ bis 25 Pfg. per Pfund erzielt, für welchen Preis daselbst bereits alles vergriffen ist. Aus Aßmannshausen. Seit dem 4. l. M. ist die Lese der rothen Trauben(Klebroth) bei uns im Gang. Es giebt im Durchschnitt einen halben Herbst. Das Mostgewicht ist hoch(bis 98° Oechsle), ebenso der Zuckergehalt, während der Säuregehalt gering ist. Der Preis per Viertel ist Mt.—10. Eine Vorlese in der Gemarkung Hochheim hat sehr hübsche Resultate ergeben. Der Most ist recht süß und wog bis zu 98 Oechsle. Die Quantität ist auch befriedigend. Das Bauern=Kasino zu Neuhaus empfiehlt für die Höhenlagen der Eifel(Kalkboden) folgende Kartoffelsorten: die rothe Riesenkartoffel, irrthümlich „späte Rosenkartoffel“ genannt, ferner die„Magnum bonum“,„Richters Imperator“,„Weißer Elephant“, „Champignon“,„Alpha“, letztere eine Frühkartoffel, die sich in diesem Jahre etwas empfindlich gezeigt hat. Kunst und Literatur. (Signora Teresina Tua) begiebt sich im Monat Januar nach Rußland und kann in Folge dessen in dieser Saison nur noch verhältnißmäßig wenige Concerte in Deutschland geben. In Rußland erhält sie 60,000 Frcs für 30 Concerte. Allerlei aus Nah und Fern. S.(Das neueste Bild des Fürsten Bismarck) ist während des Kissinger Aufenthaltes des Fürsten in dem Atelier des Hofphotographen Pilartz in Kissingen hergestellt worden, eine ausgezeichnet gelungene Photographie in verschiedenen Größen. Sie stellt den Fürsten barhaupt sitzend, ahne Vollbaxt, in bequemer Joppe und weißer HalsGude dar. Das energische Auge ist forschend in die Ferne gerichtet, der Mund fest geschlossen, das ganze Gesicht durch den Ausdruck unerschütterlicher Kraft beseelt, womit wir die Persönlichkeit des eisernen Kanzlers stets vermählt denken. Die Herren Professoren von Schilling, von Lenbach, Knaus und Roeting, sowie die Familie des Fürsten, haben den Verfertiger des neuen Bildes mit höchst schmeichelhaften Anerkennungsschreiben beehrt und machen wir die vielen Bewunderer des großen Staatsleuker## hiermit in empfehlendstem Sinne auf das schöne Porträt aufmerksam. (Vonder Emscher.) Auf einer der Emscher Weiden hat in der Nacht vom 6. zum 7. d. eine rothbunte Kuh zwei Kälber geboren, von denen das eine eine Mißgeburt seltener Art ist. Dieses Kalb hat nämlich zwei zusammengewachsene Köpfe mit zwei Mäulern, zwei Zungen, vier Nasenlöchern und drei Augen. Während zwei der letzteren an der richtigen Stelle stehen, befindet sich das dritte wie das Auge der fabelhaften Cyklopen mitten auf der Stirn. Im Uebrigen ist das Thier regelmäßig und kräftig gebeut und functioniren seine Organe soweit ganz gut, sodaß man glaubt, das Thier erhalten zu können. (Infektion von Diphtheritis.) Nachdem beobachtet worden, daß Hühner, Tauben, Puten, Fasanen u. dergl. von der Diphtheritis befallen werden, hat nach der„Wiener allg. medic. Ztg.“ neuerdings Professor Gerhardt(Würzburg) festgestellt, daß diese Diphtheritis des Geflügels auf den Menschen übertragbar sei. In die Hühnerbrutanstalt zu Nesselhausen(Baden) kamen im September 1881 2600 Hühner aus der Gegend von Verona, von denen einzelne Diphtheritis mitbrachten. Von diesen Hühnern verendeten ca. 1400 Stück. Im Sommer vorigen Jahres wurden aus Eiern von verschiedenen Gegenden 1000 Hühner ausgebrütet, bei denen nach sechs Wochen die Diphtheritis gleichfalls auftrat, und zwar so bösartig, daß alle Thiere in kurzer Zeit daran zu Grunde gingen. An dieser Krankheit verendeten auch fünf Katzen, die in der Anstalt gehalten wurden, ebenfalls erkrankte ein dort verpflegter Papagei, der jedoch wieder genas. Im November v. I. biß ein an Diphtheritis erkrankter italienischer Hahn, während er im Rachen mit Karbolsäure gebeizt wurde, den Oberwärter der Anstalt auf den Rücken des Fußes und in das linke Handgelenk. Der Gebissene erkrankte unter heftigem Fieber und starker Arschwellung in der Umgegend der Wunden an einer schweren Wunddiphtheritis, deren Heilung nur sehr langsam erfolgte. Dus war aber nicht der einzige Fall von Uebertragung der Hühnerdiphtheritis auf den Menschen: Zwei Drittel aller Arbeiter, die sich mit den Hühnern beschäftigten, erkrankten an Rachendiphtheritis, und ein Arbeiter steckte seine drei Kinder an. Curs-Bericht. Borlin, 11. Oet. Unerze Astten. Italien. Rente 5% 90.75 Oesterr. Gold-Rente 84,70 " Silber-Rente 67,10 " Papierrente 66.70 4½% cons. St.-Anl. 102.75 4%"„„ 101,90 Darmstädter Bank 158,90 Disconto-Command. 190,00 Deutsche Bank 147,25 Deutsche Reichsbk. 150,80 Gelsenk. Bergwerk 123,70 Dortm. Union St.-Pr. 97,10 Boch. Gussstahlfabr. 104.00 Königs- u. Lauseh. 131,00 Mechernicher.-A. 166,00 Köln. Bergw. 123,50 Phönix, Lit. A. 95,50 „„ B. 43,00 Inländische Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. Brg.-Nrk. 1. u. 2. S. 108,00 „ 3 1/2%.8...B. 96.80 „„ Lit. C. 09 7 „ 4½% 4. Serie 5. n 33 93 9 92 99 99 99 92 99 5% 6. 7. 8. 9. 99 99 22 29 50.10 000,00 000.00 104,10 102,70 102,90 103.10 Köln-Mind. 4 pCt..E. 101,00 „"." 000,00 „ 4½ PUt. 6.„ 104,70 „" 7." 000,00 Mx.-Ludw. 2, 3. E. 5p0t. 108.20 Rhein. 4½ pOt..E. 102,75 „„ 1862, 64, 65 102,75 „„.,2., S. E. anv. 102,75 Ausländische Fonds. Rum. 6 pCt. St.-Rente 103,25 Buss. Anl. 5% 1873 00,00 Russ. Anl. 5p0t. 1871 86,25 Russ. Bod.-Ored.-Pf. 85,10 „" 5pCt. 1872 86,20 Ung. 6% Gold-Rente 101,80 Deutsche und ausländische Bank-Aatien. Amst. Bank 125.40 Barmer Bankverein 104.50 Berl. Hand.-Gesellsch. 77,30 Brüsseler Bank 117,00 Köln. Wechsl.- u. C. 93,75 Darmst. Zettelbank 111,90 Goth. Gr.-Cred.-Bk. 69.50 Goth. Grund- junge 78,60 Luxemburger Bank 137,75 Meininger Ord.-Bank 94,10 " Hyp.-Bank 92,00 Pr. Boden-Credit-A. 100,00 „ Central- 126,10 Bächsische Bank 122,40 Schaaffh. Bankverein 92,50 Sessel am Fenster und doch schmerzten die heißen Thränen, welche unablässig über ihre Wangen rollten, nicht so sehr. Sie fühlte sich glücklich und unglücklich zugleich. O, Himmel, wo war ihr Stolz, ihr Trotz, daß sie dieses unsagbare Gefühl des Dankes bei dem Gedanken an die Möglichkeit, bei ihm zu bleiben, empfinden konnte? Wie liebte sie Kurt, und er empfand nichts mehr für sie, als ein armseliges Pflichtgefühl! Und doch auch dieses beglückte sie Die Dämmerung war voll hereingebrochen, aber dunkel wurde es nicht. Die Luft war scharf und kühl und die dunkelrothe Scheibe des Mondes stieg eben die Höhen jenseits der Saale auf. Zum ersten Mal beschien das bleiche Licht den blumengeschmückten Hügel, der die irdischen Ueberreste ihres Vaters deckte. Wenn er es gewußt hätte, daß noch einmal wieder für sein Kind der Morgen tagen würde! Und dann kam es wie eine heiße Sehnsucht über sie. Sie sprang auf. Sie nahm ein Tuch und warf es sich über den Kopf. Geräuschlos verließ sie die Stube und das Haus— aber ungesehen. Nein, nicht, ungesehen! Kurt von Eßlingen stand am Fenster des Fremdenzimmers und sah eine dunkle Frauengestalt über die Brücke eilen. Er glaubte sofort, Else zu erkennen, und in demselben Moment war er auch entschossen, ihr zu folgen. Eine unheilvolle Ahnung erfaßte ihn. Sie war so furchtbar unglücklich gewesen. Wohin wollte sie in der kalten Herbstnacht allein? Flächtigen Fußes eilte Else dem Dorfe zu. Kurt sah sie eben unter den Weiden auf der Wiese verschwinden und athmete auf; er hatte schlimmere Gedanken gehegt. Als er sah, daß sie oberhalb des Dorfes sich zur Seite wandte, wußte er, wohin sie ihre Schritte zu lenken beabsichtigte. Sie wollte nach dem Dorfkirchhofe, nach dem Grabe ihres Vaters. * Er folgte ihr beinahe auf dem Fuße, wenn auch ungehört und ungesehen. Hinter einer Cypresse, nahe der Stelle, wo man heute den Müller in die Gruft gesenkt, blieb er stehen, um in Elses Nähe zu sein. Er sah sie auf der kalten Erde niederknieen und ihr Gesicht in den Blumen vergraben. Er hörte sie auch einzelne Worte sagen; einmal war es ihm, als ob er auch seinen Namen gehört, aber vielleicht hatte er sich getäuscht. Nein, er hatte sich nicht getäuscht! Sie kniete an dem Grabe ihres Vaters, um dem Geschiedenen ihr Herz auszuschütten; es war ihr, als ob er sie hören müsse, als ob er ihr hier am nächsten sei. Schmerz und Leid preßten ihr die Brust zusammen. Es war ihr, als habe sie auch an dem Vater Unrecht gethan, indem sie Sorgen über ihn brachte, und als ob sie das nun niemas wieder gut machen könne — nie mehr! Endlich richtete sie sich schwankend auf— sie fror. Die Luft zog kalt herüber und sie hüllte sich dichter in ihr Tuch. Da trat Kurt an sie heran. „Ich sah Dich den Hof verlassen, und bin Dir gefolgt,“ sagte er ernst. Wenn Du es mir gesagt hättest, würde ich mit Dir gegangen sein. Dein Vater war ein Mann, den man lieben und hochschätzen mußte.“ Alteratan. „Das eiserne Jahrhundert“ von A. v. Schweiger=Lerchenfeld.(Mit 200 Illustrationen und 20 Karten. Wien, A. Hartlebens Verlag. In 25 Lieferungen à 60 Pf.) Von diesem eigenartig gehaltreichen und fesselnd geschriebenen Werke liegen nunmehr zehn Lieferungen vor, welche ein bedeutendes Gebiet technischer Großthaten umfassen. Was die Ingenieurkunst auf dem Felde des Eisenbahnwesens in Europa an unvergleichlichen Leistungen vollbracht, entrollt sich in den vorliegenden Schilderungen als eine imposante Bilderreihe. Wir nennen nur die österreichischen Alpenbahnen, die vielberühmte„Schwarzwaldbahn", „Mont Cenis“ und„St. Gotthard“,„Arlberg" u. s. w. Von vielleicht noch bedeutenderem Interesse sind die Abhandlungen, welche unter dem bezeichnenden Titel„die Locomotive als Culturpflug“ das amerikanische Eisenbahnwesen umfassen. Amerika ist in der That so recht der Repräsentant des Eisernen Jahrhunderts. Aber dieses großartige Schaffen und Walten ist kein solches, wie es durch den Ueberschuß an roher materieller Kraft hervorgerufen wird. Wie nirgend anderwärts in der Welt trägt diese bewundernswerthe Thätigkeit den Stewpel unserer Zeit, deren Genius sich in einer unhemmbaren Thatkraft aus. prägt, eine Thatkraft, die wie ein Brennspiegel alles wissenschaftliche Können, alle dem Menschenwohle dienenden Zwecke, in einem blendend hellen Focus vereint. Der Verfasser hat vollkommen Recht, wenn er den Satz ausspricht, daß den Amerikanern niemals die Führerrolle auf dem Gediete der Technik zugefallen wäre, wenn ihre Auffassung von der kulturellen Bedeutung der Schtenenwege nicht so großartige Perspektiven gezeigt und die Ausnätzung dieses eivilisatorischen Mittels nicht zu so bedeutenden, in der ganzen Welt unerreicht bastehenden Leistungen geführt hätte. Es ist ein Verdienst des Verfassers, solche Ausschau in weite Gebiete technischer Großthaten durch iuhaltreiche und farbige Schilderungen, die ab und zu sogar den Ton des Reisebildes anschlagen, dem großen Publikum vermittelt zu haben. Dabei wird der treffliche Text durch eine Reihe interessanter Abbildungen und Karten unterstäpzt, die der Anschaulichkeit ungemein tätzlich sind. Breuselschn und deutsche Fonda. Pr.-St.-Anleihe. 100,80 Köln-Mind. Pr.-Sch. 125,60 #.=Lod.=Bah 31% 90.00 Eroppagte 5% Oblig. 110.80 Andantzte-Topler: Asch. M..-Vers. 8210,00 Colonia,.-Vers. 0000,00 Concordia, Cöln 1990.00 Magdeb. Vers.-Ges. 1588.00 Dess. Gas-Ges. 188,00 5% Dortm. Past.-Obl. 108.75 bechreler Bergrch 76.50 Barte: Bersb.-Jer. 113./50 Stahlwerke 184,60 Schles. St.-Pr.-Aet. 111,00 Stolberg, Zinkh.-Ges. 23.50 St.-Pr.-Aet. 90.50 Kormperter 7840 Andindlieche Bisenbahn-Ereriääts=Abllgstionen. Kronpr.-Rdsb. 1867-68 85,00 " Rud. v. 1869 85.00 Oest.-Fra.(alte) 3% 387.75 „ 1874" 381.25 Bllb. Jemh.,(eitelDnfR 281.26 Sdb. Lb. neue 3 pOt. 291,75 Südb. Lomb. 5„ 102,80 Moskan Rjäsan„„ 102,90 Bjäsan-Koslow„„ 101.25 Central-Pacitie 6„ 600,00 Nechsel-nzae. Belg. Plätse, 2 Mon. 80.25 Wien, 8 Tage 170,05 " 2 Monat 168,90 Peteraburg, 3 Woch. 198,80 " 8 Monat 196,90 Warschau, 8 Tage 199,80 Amsterdam, 8 Tage 168,.65 „ 2 Mon. 167,80 London, 8 Tage 20.49 " 3 Mon. 20,29 Paris, kurs„ 80,75 " Jang 81.40 Beig. Plätse, 8 Tage 80.65 Geldsorten und Bankneten. 90-Frank-St. 16,14 G 1 Französ. Banknot. -Brabk-S4..09„ Belg. Banknoten Livre-Storling 20.32#ngt. Oesterr. Silberguld. 1,70„ " Banknoten 1,69„ Tan-an 144 80,65 G 90.55„ 20,37„ .68„ Verein, Staaten GeldCoup. 4,18„ Handels-Nachrichten. Köln, 11. Oet. Weisen eff. hiesiger 19,00—20,00B, fremder 19,00—20,00 B. Roggen eff. hiesiger 14,50—15,50B, fremder 14,50—15,50B. Hafer eff. hiesiger 14,00-15,00B, fremder 14,00-15,00B Rüböl eff. in Partieen 36,00B. Köln, 11. Oet. Landmarkt, Weisen 18,00—19,00., Roggen 14—15,00., Gerste 14,50—17,50 M. Hafer 13.00 bis 14.50 M, per 100 Kllo. Köln, Marktpreise, Butter per K.20, Eier per Viertal.00, Hasen 4,50, Teldbühner 1,50, Truthahnen 10.00, Hühner.40. Enten.00, Gänse—, Kaninchen 1,00 per Stück, Hinkel 2,20, Tauben 70 per Paar. Ochsenfleisch 70 PI., Kalbfleisch 70 Pf., Hammelfleisch 76 Pf., Speck, geräuchert 80 Bf., gesalsen 80 Pf., Schmals 80 Pf., Nierenfett 60 Pf., Salm 3,30, Aal 1,60, Hecht 1,00., Karpfen 80 Pf., Behleien 60 Pf. per u, Kartoffeln, weisse 2,50, rothe.60, Mieren.00, Aepfel.50 p. 50 Kilo, Zwiebel 7 Pl., per a. Neuss, 11. Oet. Weisen 1. Qual. 19.80, 2. Qual. 17.80. Roggen 1. Qual. 16,00, 2. Qual. 14.00, Wintergerste 15.50. Sommergerste—.—. Buchweisen 15,50, Hafer 1. Qual. 15,60. Rübsen(Avel)—.—, Raps 34,00, Kartoffeln 5,50. Heu per 50 Kilo 3,60. Roggenstroh per 100 Kilo.67. Rüböl p. 100 Kilo fassw. 72,00, Ger. Oel per 100 Kllo 70.00. Presskuchen p. 1000 Kilo 180.— Berlin, 10. Oet. Weizen loco 160—213., Qual, gefordert; Roggen loso 185—162 nach Qual. gefordert, feiner neuer inländ. 142——, guter russ. 146—147 ab Bahn bes.; Hafer loco 125—163 nach Qual. gef., ostund westpreussisch 129—140, russisch u. polnisch— pomm., uckermärk, und mecklenb. 133—142, schles, und böhm. 138—142, feiner schles, und preuss. 146—152., ab Bahn bes.: Mais loco 184—144 M. nach Qual. gef. per 1000kg. Weisenmchl Nr. 00 26,50—25, Nr. 0 25,25— 24,00, Nr. 0 u. 1 23,75—22,00; Roggenmehl Nr. 0 22,75 bis 21,25, Nr. 0 u. 1 20,70—19.75 M. per 100kg. brutto incl. Back. Hamburg, 10. Oet. Butter(mit 16 Pfd. Tara und 1“t. Deoort). Erste Qualität Sommer 122—127, zweite Qualität Sommer 115—120, fehlerhafte Hof 90—100. Bauern 108—115., Schmals Hamburger 44—48., Wilcen 42,00, Fairbanks 42,00, div. Marken 41,50, Steam 41,50 M. echde Schiens boch 11 Lchhhn enate Hamburg, 11. Oet. Getreidemarkt. Weizen per Oct.-Nov. 176,—. Roggen per Oet.-Nov. 131,—, April-Mai 143.—. Rüböl locp 68.00, per Mai 67.00, Spiritus Oct.-Nov. 42,75; p. Nov.-Dee. 41,75. April-Mai 41.50 Bremen, 11. Oet. Petroleum loco M. 8,05, per Ney. 8,20,— Schmals, Wilcox, loco 48,00. Antwerpen, 11. Oet. Petroleum höher, disp. 19,75 Oet. 19,75. Lyon, 9. Oet. Seide. Die Seidentrocknungsanstalt hat heute registrirt: 57 b Organsinen, 42 b. Tramen 79 b. Gregen, und hat 98 b. gewogen, im Gesammtgewichte von 18./845 kg. Viehmärkte. Elberfeld, 11. Oet. Viehmarkt. Zugetrieben waren an den beiden Markttagen vom 8. und 10. d..: 288 Stück Grossvich, 1149 Schweine, 217 Kälber u. 539 Schafe. Ochsen I. Qual. 66., do. II. do. 58—60 do. III. do. (Jungvieh) 50—52., Schweine I. Qual. 52—54 II. Qual. II. do. 48—50 pro 50 Kil. Schlachtgewicht. Kälber 63 bis — Pfg., do. II. do. 55—60 Pfg., Schafe I. Qual. 66 Pfg., do. II. do. 60—64 Pfg. per 1 Pfd. Schlachtgewicht. Hamburg, 10. Oet. Viehmarkt. Der Ochsenhandel war heute unverändert und Preise wie am Montag. Von den an den Markt getriebenen 190 Stück blieben 130 Stück unverkauft. — Wasserstands-Nachrichten. Mannheim, 11. Oet. Rheinhöhe Mit. 4,27, gef. 0,11m. Mainz, 11. Oet. Rheinhöhe Mit. 1,55, gef. 0,0öm. Coblenz, 11. Oet. Rheinhöhe Morg. 2,83, gef. 0, O8m. Köln. 11. Oet. Rbeinhöhe Vorm..96, gef..13m. Auol Steiner Zeitungs-Annoncen- Expedition Central-Bureau Hamburg. Vertreten auf allen Hauptplätzen Europas. Vermittelt Annoncen für alle politischen und FachZeitungen der Welt au Originalpreisen ohne Aufschlag und bewilligt, als autorisirter Agent aller Zeitungen grösseren oft wiederholten Insertionen Rabatt. Die Zeitungs- Annoncen- Expedition Adolf Steiner in Hamburg ist Pächter des Inseratentheils der bedeutendsten Witsblätter des Continents:„Berliner Wespen“ in Berlin, „Kikerikt“ in Wien,„Bolond Istök“ in Budapest,„Asmodée“ in Amsterdam,„Söndage Nisse“ in Stockholm. Ferner sind von derselben gepachtet das bedeutendste Fachblatt für den überseeischen Export„De Indische Mercuur“ in Amsterdam, und als wichtiges, industrielles und landwirthschaftliches Fachblatt für Polen und Westrussland „Insenierja in Budownictwo“ in Warschau. Kölner Pferdemarkt. Der 3. diesjährige Pferdemarkt wicd am Donnerstag den 18. und Freitag den 19. Oetober auf dem Neumarkt hierselbst abgehalten. Das Oberbürgermeisteramt, Rennen, Zu dem am 23. October d. J. stattfindenden Simchas Thora-Ball im Saale des Hrn. J. Nettekoven zu Bornheim ladet ergebenst ein Das Comité. Die Musik wird ausgeführt von der Kapelle d. 2. Bat. 2. Rh. Ins.=R. Nr. 28. — Für koschere Küche in bestens gesorgt. Variété-Theater. Restauration Blech, Bonngasse 20. Beehre mich hiermit ergebenst anzuzeigen, daß von Sonntag den 14. Oct. ab die Concerte und Theater=Vorstellungen für diese Saison ihren Anfang nehmen und zwar an Sonn= und Festtagen um 6 Uhr, an den Wochentagen um 7 Uhr Abends regelmäßig beginnen. Zu recht zahlreichem Besuche ladet hochahzungsvoll ein Die Direction M. Munkel. Hiermit die ergebene Anzeige, dass ich die von mir bisheran geführte Restauration Sandkaule Nr. 17 mit Sonntag den 14. October Herrn Gastwirth Philipp Seffen übertrage, welcher dieselbe unter der bisherigen Firma weiterführen wird. Indem ich für das mir in so reichem Maasse geschenkte Wohlwollen meinen besten Dank ausspreche, bitte ich gleichzeitig, selbiges auf meinen Nachfolger übertragen zu wollen. Hochachtungsvoll Th. Niederstein. Bezugnehmend auf die Anzeige des Herrn Th. Niederstein bitte ich, mir dasselbe Wohlwollen, wie meinem Herrn Vorgänger, bewahren zu wollen. Es wird mein aufrichtiges Bestreben sein, den bekannten reellen Ruf, dessen sich die„Restauration Niederstein“ seit langem erfreut hat, auch in Zukunft in gleichem Maasse zu erhalten resp. zu erhöhen. BONN, den 12. October 1883. Mit aller Hochachtung Philipp Seffen. Wollere und gesteppte Decken in großer Auswahl zu den billigsten Preisen empfiehlt Pet. Jos. Schon jun., Sternstraße 48. - r T a m m t in auen Farben von—2½ Meter empfiehlt zu den billigsten Preisen J. Steilberger, am K Lollror=eersammtungen. Die diesjährigen Herbst-Control=Versammlungen im Bezirke der 2. Compagnie des 2. Bataillons(Bonn) 2. Rheinischen Landwehr=Regiments Nr. 28 werden wie folgt stattfinden: Am Dinstag den 20. November er.: Morgens 8½ Uhr in Sechrem am Bahnhofe für die Mannschaften der Bürgermeisterei Sechtem; Morgens 10½ Uhr in Bornheim am Friedhose für die Mannschaften der Bürgermeisterei Waldorf; Nachmittags 1½ Uhr in Widdig auf der Chaussee an der früheren Barrière für die Mannschaften der Bürgermeisterei Hersel. Am Mittwoch den 21. November er.: in Bonn, Theaterstraße, an der Geburtsklinik, in der Nähe des Rheinwerstes: Morgens 8½ Uhr für die Mannschaften der Bürgermeisterei Oedecoven; „ 10„„„„„„„ Poppelsdorf. Am Samstag den 24. November er.: Morgens 9 Uhr in Godesberg am Bahnhofe für die Mannschaften der Bürgermeisterei Godesberg mit Ausschluß der Dörfer Mehlem und Lannesdorf Morgens 11 Uhr in Mehlem am Bahnhofe für die Mannschaften der Bürgermeisterei Billip und der Dörfer Mehlem und Lannesdorf. Zu diesen Control=Versammlungen müssen erscheinen: ulle Reservisten, die Halbinvaliden und Garnisondienstfähigen, insoweit sie der Reserve angehören, sowie alle Dispositionsurlauber inel. der zur Disposition der Ersatz=Behörden Entlassenen, und diejenigen Mauuschaften des Jahrganges 1871, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. September 1871 eingetreten und diejenigen 4jährig freiwilligen Cavalleristen des Jahrganges 1873, die in der Zeit vom 1. Apcil bis 30. September 1873 eingetreten sind. Die Mannschaften haben pünktlich zu erscheinen und ihre Militärpapiere mitzubringen. Orden und Ehrenzeichen sind anzulegen. Etwaige Dispensations=Gesuche, welche gehörig motivirt, amtlich beglaubigt und an den Bezirksfeldwebel gerichtet sein müssen, sind demselben rechtzeitig vorzulegen. Wer ohne genügende Entschuldigung bei der für ihn bestimmten Control= Versammlung nicht anwesend ist, hat Bestrafung zu erwarten. Die Herren Bürgermeister werden ersucht, die bezüglichen Appell=Termine in ortsüblicher Weise zur Kenmtniß der Betreffenden bringen lassen zu wollen. Bonn, den 9. October 1888. Königl. Landwehr Bezirks=Commando. Beueler Quartett-Verein. Sonntag, den 14. October 1883 P ecur und Tnstrumentar Seneert m Lokale des Herro Herm. Thiebes. PROGRARR. 1) Ouverture z. Oper„Der Barbier v. Sevilla“ v. Rossini. 2)„Still ruht der See“, Chor von Pfeil. 3)„Aelpler’s Abschied“, Solo für Piston von Kosleck. 4) a.„Gedenke mein“ von Hennes Bace S b.„Der kalabrische Räuber“ v. Ab.Dadhemar“ 5)„Nur im Herzen“, Chor und Baritonsolo von Witt. 6)„Meditation“ von Bach. 7)„Zwei Aeuglein braun“, Tenorsolo von Gumbert. 8)„Steh' fest, du deutscher Eichenwald“, Chor v. Isenmann. 9) Fantasie aus der Oper„Norma“ von Bellini. 10)„Wie schön ist doch die Welt“, Chor von Schmölzer. 11)„Lied ohne Worte“, Solo für Piston von Girschner. 12) a.„Grüss mir das Land, wo meine) Rose blüht“ Baritonsolo.Abt. b.„Ach, einmal nur“ 13)„Das stille Thal“, Chor von Böhme. 14)„Der Blinde“, Bass-Solo von Keller. 15)„Unter'm Lindenbaum“, Chor von Stunz. 16) Potpourri aus der Oper„Oberon“ von Weber. Anfang 5 Uhr. Entrée 50 Pfg. Nach dem Concert: Freies Tanzkränzchen. Ausser Wein wird auch Flaschenbier u. süsser Weinmost verabreicht. Verein für Korperpfiegt. Der Schluß der Schüler=Wettkämpfe auf dem Arndtplatze und Preisvertheilung findet Samstag, den 13. ds, Nachmittags 4 Uhr, statt. Bonner Wasserwerk. Vorläufige Anzeige. Großer Silllenlas Hlora Bam Bonge Lseneneruhe. Poppelsdorf Das Comfeu“, Bonner Lebensmittel- Verein. Russ. Caviar, Maronen, Castanien, TafelFeigen, Teltower Rübchen, Frankf. Würstchen, Hamb. Rauchfleisch, fette Gänse. Aufträge auf fette Gänse, für nächste Woche zu liefern, werden bis Dinstag erbeten. " Geschäfts-Eröffnung. „Mit dem heutigen Tage eröffuete ich Mecken„Aimerstraße 14 eine * Tchweinr-& Schsen Mirhgerei.* wird mein Bestreben sein, nur gute Waare bei billigen Preisen zu liefern und bitte ich um geneigten Zuspruch. Hochachtungsvoll Anton Sontag, Bonn, 10. October 1883. Metzgermeister. Seereken Für die Herren Schreiner und Schlosser. Empfehle mich in Anfertigung von Zinkgußverzierungen aller Art unter Zusicherung prompter und reeller Bedienung. Heinrich Lorenzini, (vorm. Peter Peretti) Wenzelgasse 25. Anmeldungen behufs Anschluss an das Hauptstrassenrohr, sowie für Reparatur-Arbeiten, NeuAnlagen im Innern der Häuser und Gärten, Aufstellung von Closets, Bade-Einrichtungen, Lieferung von prima Gummischlauch beliebe man an unser Bureau, Wilhelmstasse Nr. 25, zu richten. Die Verwaltung. Hartmann. Velvets, sute Waare in allen Faren von 1,25 M. p. Mtr. empfiehlt C. Behre, Wenzelgasse Nr. 9. 1 Pianind billig zu verkaufen oder zu vermiethen. Näheres in der Expedition. Neue Sophas billig zu verkaufen. Dreieck 16. Eine Seufmühle billig zu verkaufen. Rheingasse 18. Ankauf-Goldds Süber —. Maxstraße 18. Lekhaus, Ladenlokal mit Spiegelscheibe nebst Wohnung, für Metzger, Bäcker und Colonialwaarenhandlung geeignet, zu vermiethen oder zu verkaufen. Näheres Breitestraße 1. Eine Wohnung von—6 Räumen (Unterhaus) in der Nähe des Viehmarktes, per 15. Mai k. J. zu miethen gesucht. Offerte mit Preisangabe an die Expedition ds. Blattes. Schlosserlehrling gesucht. Poppelsdorf, Endenicherstr. 18. Fr. L. Schwarz, 14 Josephstraße 14. liefert nach Maaß Winterpaletots von 40 bis 65 Mark, Herbst= und Winteranzüge von 45 bis 60 Mark, in guten soliden Stoffen, unter Garantie des guten Sitzens. Fr. L. Schwarz, 14 Josephstraße 14. 9 —1. r 925 Schöne diesjährige Pflaumen, per Pfd. 28 Pfg., 12 Pfd. für 8 Mk., sowie neue gutkochende Hulsenfruchte empfiehlt E. Radermacher, Sternstraße 61. Sußzer Apfelmost (ächter Sachsenhäuser) p. Ltr. 40 Pfg. Alter per Lir. 50 Pfg., empfiehlt F. Hubert, neven der Post. 16 8 16„ 15„ 18„ Co. Poppelsdorf, Clemens=Auguststr. 2. Neue Riesenerbsen grüne Erbsen erl=Bohnen insen J. G. Steiner& Bonn, Josephstr. 15. Häringe. Neue holl. Vollhäringe(superior groß) p. St. 7 u. 8 Pfg., per Dutz. 70 u. 80 Pfg. dito(sortirte) p. St. 6 Pf., Dutz. 60 Pf. Marinirte Häringe p. St. 10 Pfg., p. Dutz. 1 Mk. W. Mand, 26 Rheingasse 26. Lebendfrische Schellfische per Pfund 35 Pfg. Wheiße„ Aal....„„„ 120„ Weiße Kartoffeln(gutschmeckend) p. Ctr. 220„ „ Eierkartoffeln(gelbfleischig)„ 250„ frei ans Haus. Gebr. Schoeneseiffen, Hospitalgasse 24. Geschäfts Eroffnung. Mit dem teutigen Tage eröffnete ich in Hersel eine Schweine-& Gchsen- Metzgerei. Es wird mein Bestreben sein, nur gute Waare bei billigen Preisen zu liefern und bitte ich um geneigten Zuspruch. Hochachtungsvoll Franz Kuhl. Hersel, 13. October 1883. Die Colonialwaarenhandlung von Aloys Hansen, Mittag= u. Abendessen für 75 Pfennig. Wo sagt die Exp. Daselbst zwei durcheinandergehende unmöbl. Zimmer p. 1b. Oct. zu verm. Kleine Beamtenfamilie sucht bis 1. November freundlich gelegene Wohnung von 5 Räumen, möglichst mit Gärtchen. Off. u. E. besorgt d. Exped. d. Bl. Bestes oberruhr'sches Schrott= und Fettgeriß mit 50 bis 60% Stücken, per Malter: Mark 1,80, oder per Centner nach Wiegeschein der städt. Waage zu 57 Pfg. aus dem Schiffe, frei an's Haus geliefert, empfiehlt Carl Dansard, Kölner Chaussee 27. Ferner prima gew. Nußkohlen für Füllösen und Heerde, in Waggonladungen und kleineren Quantitäten, zu billigsten Zechenpreisen. 1883er rother Weinmost bei M. Roesen. Pfg. 18 16 14 17 20 16 22 40 Sternstraße 44. empfiehlt: Neue Erbsen gesch. klein Riesen=Erbsen Bohnen, weiße Mehl=Vorschuß Schwung=Mehl Buchweizen=Mehl Kaiser=Mehl bei 5 Pfd. Preisermäßigung Toilettseife per Pfd. 50, bei 5 Pfd. Kernseise Org. ¼, ½ u. 1/1 Pfd. Stück 28, bei d Pfd. 26 Neue holl. Voll=Häringe p. St. 6 per Dtzd. 70 Pfg., 100 St. 5 M. Källee, roh und gebrannt, von den billigsten bis zu den feinsten Sorten, in großer Auswahl, sowie Zucker, Apfelschnitzel, sämmtliche Gewürze(gemahlen, garantirt rein) und alle übrigen Colonialwaaren zu den bekannt billigen Preisen und besten Qualitäten. Gerichtlicher Vertäuf. Am Dinstag den 16. October 1883, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Römerplatze zu Bonn zwei Bolderwagen, sowie ein Wagen mit großem Transportfaß öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Grünter. Gerichtsvollzieher in Bonn. Süsser Most, per Liter 30 Pfg. J. G. Steiner& Co., Bonn, Poppelsdorf, Josephstr. 15. Clemens=Auguststr. 2. Bestes oberruhr'sches aus dem Schiffe zu beziehen. A. H. Stein, Breitestr. 1. 1883er Weinmost. Restauration Wollersheim, Lengsdorf. Empfehle mich in allen vorkommenden Dachdeckerarbeiten. Achtungsvoll C. Klein, Dachdeckermeister, Welschenonnenstr. 16. Prad A. Behutze, MODES, Meckenheimerstrasse 13, I. Etage, zeigt den Empfang der Modellhüte und aller Neuheiten der Saison an und ladet zu gefl. Besuch ein. Umändern und Färben der Hüte und Federn wird bestens besorgt. Hasen, täglich frische Krametsvögel, frisches Reh, Enten, Hahnen 2c. empfiehlt die Wildpret= und Geflügel=Handlung von W. Domgörgen, Acherstraße Nr. 26, vorzüglichen Kaffee, empfiehlt Clemens Emous, Geislar. Kapitalien lo jeder Höhe, auch von 100 Thlr. ab, zu beziehen durch Heumann in Poppelsdorf. ### in und aus dem Dander Pfandhause besorgt Frau Riethen, Josephstraße 40. Annchme zu seder Beit. Miethverträge, sowie alle sonstigen Plakate(Zimmer zu vermiethen 2c.) zu haben in der Exped. ds. Blattes. garantirt sollder, künstlerisch im deutschen Renaissance-Stile ausgeführter Mobilar-Einrichtungen zu ganz aussergewöhnlich billigen Preisen: eine cpl. eichen-antike Speisezimmer-Einr., reich geschnitzt,.600 „ 660 „ 330 430 9 2 einfach reich „„ Wohnzimmer„„ Arbeitszimmer-„„„ weiss u. blaue Fremdenschlafzimmer-Einrichtung, reich geschnitzt(Stil Louis XIV.)„ 394 „ zweifarbig gebeizte Schlatzimmer- Einrichtung mit imit. Holzintarsien(eigene Erfindung)„ 256 „ Schlafzimmer-Einrichtung, italienisch u. amerikan. Nussbaum, matt und glanzpolirt... Salon-Einrichtung, schwarz-matt, in reicher Ausführung, complett. 550 466 „1024 Ausstellung: Belderberg 3, Eingang: Franziskanerstr. Möbelfabrik von P. Ritzdorff, Bonn am Rhein. Wein. Echten oberländischen Rheinwein aus besten Lagen und vorzüglichen Traubensorten, naturreines Wachsthum, ohne jede Fälschung und Zusatz, liefert wie folgt: 1881er Weißwein per Flasche aus dem Hause zu 80 Pig. and W# Ten höher, im Dtd. à Fl. 75 Pfg., in Geb. billiger. 1880er°othwein per Flasche aus dem Hause zu 1 Ml. u. höher, Srothwein im Dtd. à Fl. 96 Pfg., in Gebinden billiger. Versendung nach Auswärts besorgt in solider Verpackung die Weinhandlung von A. auf der Mauern, Grabengasse 37 (von Sternthorbrücke aus rechts).