Nr. 245. Mittwoch, den 3. October. 1883. Abonnement: vierteljährlich nur 2 Mk. praenumerande. Monats=Abonnements. Tägliches Erscheinen. Samstag Auheften des Annoncen=Anzeigers zu den Straßen=Ecken.— Inserate werden bis Mittags 12 Uhr erbeten. Srpediior Nemnignstraße Nr. 10. Rheinische Landeszeitung. Inserate. lokale 10 Pfennig, auswärtige 20 Pfg. die einspaltige Petitzeile. Reclamen per Zeile 20 bis 50 Pfg. Bei umfangreichem und österem Annoneiren entsprechender Rabett. Größte Wirtung der Inserate bei stets# beigender Aufloge. Für die Rebaston beraniwortlich 3. k. Cariha u 4.— Duck und berlag von J. v. Ga r tba.4 Agenturen: Veribeis. aih. Veis, Seasten. Cist. dei, Alsedeks, ihzi Jet Gerstetr 3. Uuzen. Ne. ih. e. 3 Prsisdastunt Nn 10. Abonnements-Einladung. Mit dem 1. Oktober eröffneten wir ein Abonnement für das vierte Quartal zum bisherigen Preise von nur Zwei Mark. Der Erfolg. auf den wir zurückblicken können, und die Beliebtheit, deren sich in weitesten Kreisen das„Bonner Tageblatt“ erfreut, ermuthigen uns, auf der betretenen Bahn fortzuschreiten, an der Vervollkommnung unseres Blattes als eines völlig objektiven, pikant und fesselnd geschriebenen, an Originalartikeln reichen Tagesorgaues für Jedermann rüstig weiter zu arbeiten und dadurch noch mehr Freunde zu gewinnen. Original-Tages- und Wochenrundums, Plaudereien,-Leitartikel über die neuesten brennenden Tagesfragen. Jalon-Feuilletons, ausführliche Concert- und Theaterbesprechungen, umfassende Lokalund Provinzchronik, zahlreiche Mittheilungen aus Volks- und Landwirthschaft. Außerdem erscheint im Feuilleton der hochinteressante Roman: hhart am Rande von F. Klinck. Kein zweites rhein. Blatt bietet zu gleich billigem Preise eine ähnliche Fülle gewählten Stoffes. Zu recht zahlreichem Abonnement laden ein Redaktion und Expedition des „Bouner Tageblattes“. Binger Schützenfest. Wachdrus uus.#. Bingen, 30. Sept. Nachoruck, auch im Auszuge, verboten. J. S.„Morgenregen und alter Weiber Tanz dauert nicht lange“ heißt ein hiesiges Lokalsprüchwort. Die Bingener schwören mir auf seine Zuverlässigkeit und behielten, für den Freitag wenigstens, ziemlich„Recht. Der Samstag erschütterte mein Verkrauen auf die Wetterregel schon bedeutend und der heutige Sonntag ließ mich alle Achtung vor ihr verlieren. Als Se. Königl, Hoheit der Großherzog von Hessen heute früh hier ankam, fuhr seine Equipage durch eine endlose Reihe von— aufgespannten Regenschirmen, Instrumente, welche bekanntlich selbst in aufgerolltem Zustande einen melancholischen, an die Flüchtigkeit alles Irdischen mahnenden Eindruck hervorrufen, aufgespannt aber noch viel trauriger wirken. Nur ihr Vorhandensein kann mir den etwas unangenehm berührenden Gleichmuth erklären, womit die Bingener ihren Landesherrn, der ihnen nach zehnjähriger Regierung zum Erstenmale die Ehre seines Besuches erwies, zu begrüßen geruhten. Das Festkomitee erfüllte seine Gastgeberpflichten aus's Minutiöseste und die Bürgerschaft hatte durch eine wahrhaft verschwenderische Decoration ihrer Wohnungen, welche selbst Rüdesheim in Schatten stellte, ihrer Freude über den denkwürdigen Tag schönen Ausdruck gegeben— das Publikum aber, das auf den nassen Straßen sich zusammendrängte, offenbarte nur einen kühlen RegenSchirm Eathusiasmus. Die Auffahrt Sr. Königlichen Poheit war ebenfalls nicht besonders glänzend. Fünf zweispännige Equipagen bildeten den ganzen Zug, der sich durch die Straßen bewegte. Die Auffahrt des Rudervereins vor Sr. Königlichen Hoheit hätte bei der Menge des herabfallenden Wassers fast ebensogut in der Luft wie auf dem Strome stattfinden können, und es bleibt lebhaft zu bedauern, daß kein Versuch in dieser Richtung gemacht wurde. Er hätte jedenfalls den Vorzug der Originellität gehabt. Der große Festzug erfreute sich eines kleinen Waffenstillstandes der weinerlichen Himmelsmächte. Es war ein ganz hübscher Zug, und er würde noch hübscher gewesen sein, wenn er die richtige Beleuchtung gehabt hätte. Turner=, Ruder= und Schützen=Vereine aus Worms, Stuttgart, Oberstein, Siegen, Weißenau, Wiesbaden, Mannheim, Offenbach, Frankfurt, Oberwesel, Koblenz, München, Leipzig, Bonn, Nürnberg u. a. Städten, zogen unter klingendem Spiel, gefolgt von einigen hübschen Charaktermasken und sechs Prachtwagen, durch die vier Straßen, aus denen Lingen sich auferbaut. Der erste Wagen war einer Versinnbildlichung des ehrsamen Baugewerkes gewidmet; der zweite bildete ein buntbeflaggtes MiniaturSe### mit einer fröhlichen, in Matrosenkostüms gerleiberen Kinderschaar gefüllt war; der dritte wurde von Gott Bacchus und einem großen Weinfaß, der bierte vom Vater Rhein und der launigen übermüthigen Jungfrau Nahe eingenommen; der fünfte und sechste Wagen endlich waren, der erstere wiederum heimischen Rebengotte, der letztere dem edlen Waidwerk geweiht. Der Zug zerstreute sich sehr bald. S einem, dauerhaften Landregen hält selbst ein Strußenaufstand, wie viel weniger denn ein Festzug „Lehnlich erging es dem großen Kinderfeste das sein Hauptvergnügen in einem nassen Aufstieg der Kleinen nach dem Nationaldenknal fand. Das eigentliche Festtreiben concentrirte sich unter dem Schutze der sicheren Pfähle der Festter und Restaurationen, wo die meisten Gäste in## cynelle anhaltende Beförderung geistigen Nasses bareinsone de dutheren Rasses zu auf dem a. rachteten. Namentlich in der Festhalle weingn.“schusberge fand diese Theorie eine allgepractische Anwendung. Geschossen wurde gestern wenig. Der aufgeweichte Boden und anhaltende Regen verhinderte die Benutzung der Schießstände. Dagegen wurde hier wie in Rüdesheim fleißig geturnt, hier namentlich von den hessischen Vereinen; unter die Sieger gelangten am Abend 24 Preise zur Vertheilung, deren werthvollste in silbernen Medaillen bestanden. Herr Georg Biedenkapp, ein auch als Dichter bedeutender und um das Fest hochverdienter Bingener Bürger, händigte dieselben mit einer kurzen Ansprache den betrefsenden Vereinen gestern Abend aus. Trotz des strömenden Regens und einer heftigen Augenentzündung, die mir ein kalter Nordwind zur Erinnerung an den Einweihungsakt des Nationaldenkmals gespendet hatte, wallfahrtete ich heute Nachmittag auf den Rochusberg, wo ich durch Jupiter Pluvius bis zu spätester Abendstunde in Quarantäne gehalten wurde. Ein paar Militärkapellen spielten in der Festhalle, die im wirklichen Sinne mit Menschen vollgepfropft war, erheiternde nationale Weisen; Turner, Schützen und Rudervereinler tranken fleißig Festwein; die Stimmung war und blieb aber etwas gedrückt und selbst ein kühn improvisirter Tanz vermochte nicht, sie besonders zu heben. Von Aussicht keine Spur; nur die gegen 9 Uhr wiederholte elektrische Beleuchtung des Nationaldenkmals erinnerte daran, daß man sich hier an einem Orte befand, der eine der schönsten Fernsichten unserer Erde bietet. Das Fest hat mit Regen begonnen und schließt auch mit Regen. Die vereinzelten Sonnenstrahlen am Hauptfesttage, auf deren Vorhersagung Herr Dr. Overzier, den ich in Rüdesheim sprach, sich ziemlich viel zu Gute that, haben das Regenwettergesicht des Festes nur wenig belebt. Einige unangenehme Ereignisse warfen nachträglich noch betrübende Schlaglichter. In Rüdesheim warf am Abend des Festtages eine boshafte Hand eine Dynamitpatrone in die Speisekammer der Festhalle. Auf dem Rochusberge erlitt ein Feuerwerker Brandverletzungen und auf dem Marktplatz in Bingen wurde gestern Abend, ein paar Schritte vom Polizeibureau entfernt, ein Eckladen ausgeräumt. Allgemeineres Interesse als diese Lokalberichterstatternotizen besitzt ein Vorkommniß, welches Herrn Jakob Peth, dem Herausgeber des in Mainz erscheinenden „Sonntagsboten am Rhein" passirte. Herr Peth hatte eine Festnummer seines Blattes veranstaltet und einen Colporteur beauftragt, dieselbe in Rüdesheim zu kolportiren. Die Polizei aber verwehrte nicht nur die Colportage des Blattes, sondern dictitt: dem Colporteur wegen mangelnden Erlaubnißscheines auch eine Geldbuße von 12 Mark. Das Blatt, unter Mitwirkung von Volksbildungsfreunden herausgegeben, hat eine durchaus unverfängliche Tendenz und zählt Namen wie Emil Rittershaus und Dahn zu seinen Mitarbeitern. Auf Reklamation des Herrn Peth wurde der Vertrieb vom Rüdesheimer Bürgermeisteramt zwar nachträglich erlaubt, aber der entstandene Zeitverlust hatte den materiellen Zweck der Publikation vernichtet. Man fragt billigerweise, woher solcher Uebereifer untergeordneter Polizeiorgane? Die zuständige Behörde hätte da doch bestimmtere, deutlichere Weisungen geben müssen, damit gerade auf diesem Feste die, wie es scheint, unsterbliche deutsche Kleinstaaterei nicht zum Vorschein gekommen wäre. Schon Lichtenberg machte den deutschen Regenten einmal das Compliment: sie sähen ein, daß ihr eigenes Glück auf der Freiheit ihrer Unterthanen beruhe. Der große Humorist machte diese Bemerkung vor gerade 100 Jahren und der Wahrheitsbeweis dieser Behauptung, der uns in der Zwischenzeit so häufig erbracht worden ist, sollte heute auch die leiseste Erschütterung nicht mehr erfahren. hat im fortschrittlichen Lager begreiflicherweise großen Jubel hervorgerufen. Die Eroberung des Bennigsen'schen Wahlkreises durch den Fortschritt erscheint ja auch im ersten Momente als etwas geradezu Verblüffendes, da man doch annehmen mußte, daß gerade im Wahlkreis Otterndorf=Neuhaus, der seit 1868 unbestritten gebliebenen Domaine des Führers der nationalliberalen Partei, der Nationalliberalismus am festesten wurzeln sollte. Man darf indessen hierbei nicht übersehen, daß die Persönlichkeit Herrn v. Bennigsens viel zur Sache gethan hat, während sein Ersatzmann, Herr Hottendorf, in weiteren Kreisen des Wahlbezirks so gut wie unbekannt ist und dann muß man auch die außerordentliche Agitation in Betracht ziehen, welche die Fortschrittspartei zur Wahl ihres Kandidaten Cronenmeyer in Scene gesetzt hat. Ob indessen die Niederlage der Nationalliberalen bei der Ersatzwahl für Herrn v. Bennigsen wirklich gleichbedeutend mit dem Untergang dieser Partei ist, wie die fortschrittlichen Blätter behaupten, bleibt denn noch abzuwarten. Moltene Totalst über de Wauser Vonstage. Politische Chronik. Deutschland. X Aus Berlin wird unserem Blatte geschrieben: Die Fest= und Freudentage am Rhein sind vorübergerauscht und es bleibt nur übrig, den Eindruck zu registriren, den dieselben und speziell die Niederwald=Feier im In= und Auslande gemacht haben. Daß dieselbe in ganz Deutschland einen freudigen Widerhall gefunden hat, bedarf kaum einer besonderen Ecwähnung und die Presse aller Parteien feiert übereinstimmend den auf dem Niederwald stuttgefundenen patriotischen Act als einen nationalen Moment von höchster Bedeutung. Aber auch im Auslande hat die Enthüllungsfeier auf dem Niederwald ihres Eindruckes nicht verfehlt und in erster Reihe ist es das uns stammverwandte Oesterreich, welches die Bedeutung dieses Actes mitempfindet, wie aus den der Niederwaldfeier gewidmeten Artikeln der Wiener Blätter hervorgeht. Ebenso widmen derselben englische Blätter, wie die„Times“ und die „Pall Mall Gazette" wohlwollende Betrachtungen und allseitig wird hierbei anerkannt, daß die Einheit Deutschlands, welche in der Errichtung der Germania=Statue einen so beredten Ausdruck gefunden, das mächtigste Mittel zur Erhaltung des Völkerfriedens sei. Hoffentlich bequemt man sich dieser Ansicht auch einmal jenseits der Vogesen an; vorläufig treibt allerdings der Chauvinismus an der Seine noch seine üppigsten Blüthen, wie das Wuthgeschrei der Pariser Presse gegen König Alfons anläßlich seiner Ernennung zum Chef des Straßburger Ulaneuregimentes beweist. □ Es wird uns geschrieben: Der Ausgang der Stichwahl im 19. hannover'schen Reichstagswahlkreise Berlin, 1. Okt.(Prinz Wilhelm) wurde zum Kommandeur des ersten Bataillons des ersten Garderegiments zu Fuß ernannt. Berlin, 1. Okt.(Legationsrath von Plessen) aus London begab sich gestern zu Bismarck nach Friedrichsruh. Er reist von dort direkt nach Petersburg, um während der Abwesenheit des Herrn v. Schweinitz dort als Geschäftsträger zu fungiren. Berlin, 1. Oct.(Die„Nordd. Allg. Ztg.“) bezeichnet die Zeitungsnachricht von einer im Justizministerium beabsichtigten Trennung der Rechtsanwaltschaft und des Notariats als völlig aus der Luft gegriffen. Berlin, 1. Okt.(Das Hygieineaus= stellungskomitee) begiug gestern den Geburtstag der Kaiserin. Präsident Hobrecht gedachte in warmer Rede der Bedeutung des Tages. Die Anwesenden zogen dann zu der in der Hauptrotunde aufgestellten Büste der Kaiserin, um dort Blumen und Kränze niederzulegen. Auch das österreichische und ungarische Lokal=Komitee haben prachtvolle Kränze niedergelegt. Eine nochmalige kurze Rede Hobrechts und enthusiastische Hochs auf die Kaiserin schlossen die Feier. Posen, 1. Okt.(Das„Posener Tagblatt“) und der„Kuryer Poznanski“ bestreiten die Richtigkeit der Mittheilung der„Posener Zeitung", Kardinal Ledochowski habe auf das Erzbisthum Posen=Gnesen verzichtet und dies hiesigen Prälaten mitgetheilt. Stade, 1. Okt.(Offizielles Resultat der Stichwahl) im 19. Hannov. Wahlkreise: Früherer Bennigsenscher Wahlkreis): Abgegeben 14,700 Stimmen. Cronemeyer erhielt 7654, Hottendorf 6981. Ersterer ist sonach gewählt. Frankfurt a.., 1. Okt.(Unter großem Andrange des Publikums) wurde der Militärbefreiungsprozeß eröffnet. Die anderen Angeklagten erschienen, Kommis Sichel dagegen ist durchgegangen. 25 Zeugen sind vorge aden, darunter der aus dem Gefängniß vorgeführte, vor Kurzem verhaftete Oberstabsarzt Hennicke. Die Vertheidiger stellen Anträge auf Ladung von Augenärzten. Die Angeklagten bekennen sich nichtschuldig. Nahm erklärt theilweise schuldig zu sein, gibt aber schließlich alles zu. Der unvereidigt vernommene Zeuge Oberstabsarzt Hennicke will von Nahm getäuscht sein, doch sei er stets gewissenhaft verfahren. Elberfeld, 1. Okt.(An der Landtagsersatzwahl) betheiligten sich 466 Wahlmänner. Gewählt wurde Herr Sanitätsrath Dr. Graf von hier mit 291 Stimmen, während Herr Stelter in Wiesbaden 175 Stimmen erhielt. Von den Elberfelder Wahlmännern stimmten 182 für Sanitätsrath Dr. Graf, 70 für Herrn Stelter, von den Barmer Wahlmännern 109 für Heren Sanitätsrath Dr. Graf und 105 für Herrn Stelter. Oesterreich=Ungarn. Pest, 1. Okt. In der heute begonnenen Schlußverhandlung des Prozesses gegen die Mörder v. Mailaths wurden Spanga des Raubmordes, Berecz der Theilnahme am Morde und der Anstiftung hierzu, Pitely der Theilnahme am Raube angeklagt. Während der Verhandlung gestand Spanga, den Mord mit Berccz und Pitely vollbracht zu haben. (S. and. Seite d. Bl.) — Das Abgeordnetenhaus konstituirte sich heute für die letzte Session und wählte Baron Johann Kemeny und Paul Szontagh zum Vizepräsidenten. Der Präsident bleibt während der ganzen Legislaturperiode derselbe. Frankreich. Paris, 1. Okt. Ferry und Challemel=Lacour konferirten heute Vormittag längere Zeit. Morgen soll im Elysée unter dem Vorsitz des Präsidenten Grévy ein Ministerrath stattfinden. Das Gerücht von der Demission des Kriegsministers gewinnt an Glauben. Cerbien. Belgrad, 1. Okt. Der König ist Nachmittags drei Uhr hier eingetroffen. Der Ministerpräsident begab sich sofort in das Palais und überreichte die Demission des Kabinets. Paris, 1. Okt. Der Chefredakteur des„Gaulois“ interviewte heute auf der spanischen Botschaft den Herzoz Sesto, welcher die gestrige„Figaro"Meldung bestätigte, wonach König Alphons den offiziellen Empfang hier vor seiner Reise nach Deutschland entgegen zu nehmen wünschte und seinen Reiseplan nur änderte, weil er Grevy seinen Landaufenthalt nicht verkürzen wollte. Nach der deutschen Reise habe Nunez hier angefragt, ob angesichts der Haltung der Presse nicht Kundgebungen zu fürchten seien. Ferry antwortete, er garantire für einen königlichen Empfang. Alphous, schon österreichischer und bayerischer Oberst, habe die preußische Ernennung nicht ablehnen können; er habe ein Husaren=Regiment gewünscht; da aber keines disponibel war, Ulanen acceptirt, aber erst durch die Blätter erfahren, daß das Regiment zu Straßburg liegt.(?) Das sünfzehnte Regiment sei dem König als besondere Ehre gewidmet worden, da Prinz Karl dasselbe früher kommandirte. Sesto versicherte die Anhänglichkeit Alphonso's an Frankreich. Er frug vorgestern bei dem Madrider Kabinet an, ob er infolge der Kundgebungen abreisen solle; Sagasta antwortete gestern telegrophisch sofort: Incognito annehmen und Abends von Paris abreisen! Als die hiesige Regierung dies erfuhr, vereinbarte Grevy mit Ferry, daß Grevy Alphonso bitten solle, die Einladung für gestern zum Diner anzunehmen. — Wie auch„Havas“ mittheilt, kam Grevy um 4 Uhr auf der spanischen Botschaft an, wo er Alphonso die Entschuldigungen Namens Frankreichs darbrachte und bedauerte, daß die Regierung gegen solche Kundgebungen gesetzlich entwaffnet dastehe. Beim Bankett werde der König die wahren Gefühle Frankreichs erkennen. Alphons nahm die Einladung an, bedingte aber, daß er nach dem Diner vollständige Handlungsfreiheit erlange, und daß die Reparation Grevys veröffentlicht werde. Grevy antwortete, er wünsche dies selber. Es wurde kein einziger Toast ausgebracht, die Unterhaltung soll aber kordial gewesen sein. Der König ließ sich nicht erbitten, für länger hier zu verweilen. Er kam vom Bankett gegen elf Uhr zurück und hatte gestern im Laufe des Tages auf den Boulevards promenirt. Er reiste heute Vormittag neun Uhr mit einem Extrazug ab, welchen er nur nach dringenden Bitten Grévy's acceptirt hat. — Das radikale„Evenemen!“, schreibt, daß vor dem Nordbahnhof„Tausende von schrillen und langanhaltenden Pfiffen, vermischt mit brüllenden Stimmen aus zwanzigrausend Kehlen" erschollen seien. Das Blatt will gesehen haben, daß der König(im geschlossenen Wagen)„schrecklich blaß“ wurde, als er die„in patriotische Raserei“ ausgebrochene Menge gewahrte. Nie hätten menschliche Ohren ein solches „Charivari“ gehört. Paris, 30. Sept. Der„Gazette de France" zufolge lautete die Entschuldigung, welche Grevy anläßlich der scandalösen Vorgänge beim Empfange des Königs Alfonso an Letzteren richtete, wie folgt:„Im Namen Frankreichs bitte ich Ew. Majestät, das Land nicht mit jenen Elenden zu verwechseln, welche seinen alten Ruhm durch Kundgebungen befleckt haben, die ich verabscheue. Leider sind unsere Gesetze nicht im Stande, derartige Manifestationen zu unterdrücken. Ich bitte Ew. Majestät, uns einen neuen Beweis hochherziger Freundschaft zu geben; indem Sie heute Abend dem Bankett beiwohnen, welches die ganze Regierung bei mic vereinigen wird. Sie werden dort die wahren Empfindungen Frankreichs kennen lernen.“ Auf diese sehr sonderbare Entschuldigung antwortete der König bezeichnend:„Von freundschaftlichen Gesühlen durchdrungen nach Frankreich gekommen, willige ich, Herr Präsident, ein, Frankreich einen neuen Beweis meiner herzlichen Freundschaft zu geben. Aber Sie werden mir erlauben, daß ich nach diesem letzten Beweise mir meine ganze Freiheit des Handelns vorbehalte.“ Neueste Nachrichten. Budapest, 2. Okt. Im Kroaten=Klub erklärte Tisza bezüglich der Wappenschilder: Zuvörderst werden alle restituirt. Bei neuen Aemtern künftig benöthigte Wappen kommen ohne Aufschrift, weil das Ausgleichgesetz Paragraph 62 über die Aufschrift nichts besagt. Betreffend die Wiederherstellung der Verfassung sagte er: auch sein Wunsch sei es, jedoch liege es nicht in seiner Macht, wenn wieder normale Verhältnisse eintreten können. Er wolle baldmöglichst verfassungsmäßige Zustände wieder herstellen. Rom, 1. Oct. Der„Moniteu:" publizirt das Reglement oder die Prozeßordnung zum Gebrauche der im letzten Jahre von dem Papste eingesetzten Gerichte. Der„Moniteur“ dementirt formell, daß Ledochowsky auf das Erzbisthum Posen verzichtet. Madrid, 1. Olt. Die Sprache der Blätter, welche gestenn gegen die Urheber der Manifestationen sehr heftig war, ist heute in Folge des Schrittes Grévy's, welcher dem Könige das Bedauern über die Vorkommnisse aussprach, ruhiger geworden. Die Bevölkerung von Madrid bereitet Ovationen für den König bei seiner Ankunft vor. London, 1. Okt. Aus Hongkong wird gemeldet: 550 Mann französische Truppen sollten am 29. September unter Bichot's Befehl von Haiphong nach Bacninh abgehen, ebensoviel gleichzeitig von Hanoi nach Bacninh. In Kanton herrscht Ruhe. Rheinisch=Westfälische Chronik. In Honnef beginnt die Lese der rothen Trauben am Montag den 8. Oktober. Aus Linz. Trotz der eben nicht besonders günstigen Witterung für unsere Rothweinzucht sind die Trauben in den meisten Lagen erfreulich fortgeschritten, so daß in Qualität ein guter Tropsen in Aussicht steht, wie die„.= u..=Zig.“ glaubt. Leider wird aus vielen Gemeinden über das Auftreten des Schimmelpilzes und seit dem vor acht Tagen eingetretenen Regen über starke Fäule geklagt, besonders in den Gemarkungen von Linz und Leubsdorf, namentlich in den thalwärts gelegenen Weinbergen, so daß die Lese daselbst für Mitte dieser Woche, längstens 5. October, in Aussicht genommen ist. Dieser Termin dürfte wohl im Allgemeinen auch hier als feststehend angesehen werden. Für Rheinbreitbach, Scheuren, Unkel, namentlich in ersterer Gemeinde, steht ein überaus reicher Herbstsegen in Aussicht, und ist die Lese zum 8. Okt. bereits angekündigt. Jedenfalls wäre es wünschenswerth, wenn der Lesetermin frühzeitig, sechs bis acht Tage vor derselben, in den größern Zeitungen zur Kenntniß der Käufer wie der die Weingegenden besuchenden Fremden gebracht würde. In Quantität wird hier und in der Umgegend durchschnittlich wohl kaum ein Drittel Herbst erzielt werden. Dagegen versprechen die weißen Trauben durchweg einen vollen halben Herbst. Der 14jährige Knabe Christian Straßburger, Sohn von David Straßburger, zu Bacharach hat den achtjährigen Knaben Jacob Lanz aus Bacharach unter eigener Lebensgefahr vom Tode des Ertrinkens errettet. Für die edle That wurde dem jugendlichen Lebensretter seitens der königlichen Regierung zu Koblenz eine Prämie im Betrage von 30 M. bewilligt und die Regierungshauptkasse angewiesen, die Zahlung durch Vermittelung der Steuerkasse zu Bacharach zu bewirken. Ueber ein recht unliebsames Intermezzo bei dem Nationalfest schreibt Jemand, der dabei war, in der „Rh. Westf. Ztg.“: Im Nibelungerlied ist irgendwo von einem Schelch die Rede, von einem grimmen Schelch, den Siegfried erlegt; es ist ein Riesenhirsch. Die Species ist längst ausgestorben. Was wird man daher denken, wenn ich versichere, nicht bloß einen, sondern drei Schelche gesehen und zwei nach einander „stiegen zu haben, nicht ohne Gefahr für Leib und Leben. Man wird mich für einen Münchhausen halten. Und doch ist, was ich sage, buchstäblich wahr, „Schelche" heißt hier zu Lande ein großer Nachen, der für gewöhnlich zum Transport von Steinen, Sand, Heu und Stroh benutzt wird. Nun aber lagen drei Schelche vor Aßmannshausen, denen man ansah, daß sie höheren Zwecken dienen sollten, denn sie waren mit allerdings primitiven Bänken versehen, und Maste und Takelwerk waren mit Wimpeln und Lampions geschmückt. Sie sollten die in Aßmannshausen logirenden Festgenossen, wie es in dem Aßmannshäuser Festprogramm heißt,„zur Ansicht der allgemeinen Illumination von Bingerbrück, Bingen, Rüdesheim und National=Denkmal" befördern. Ich war, ganz gegen meine Gewöhnheit, der erste Mann im ersten Schelch; schon der Name machte mir ein Vergnügen; ich ahnte nicht, daß auch das Beiwort zutraf und daß ich besser gethan hätte, mit dem Ding keine nähere Bekanntschaft zu machen. Im zweiten Schelch nahmen auch etwa zwölf Musiker einer Militärkapelle Platz, und nachdem sich alle drei Schelche mit Festfahrern ziemlich gefüllt hatten, begann unter den Klängen der Nationalhymne die Fahrt zu Berg gegen 7 Uhr. Die Stimmung der Festfahrer war, wie man sich denken kann, die rosigste von der Welt. Da— bumms, krach— lautes Geschrei, besonders der Damen— unser Schelch ist auf eine Klippe aufgefahren. Glücklicherweise hatte er keinen Leck bekommen, aber alle Mühe, ihn wieder flott zu machen, war vergeblich. Die beiden folgenden Schelche konnten nun nicht weiter, denn alle drei wurden von Pferden gezogen und die Leine des zweiten mußte an unserm Mast Halt machen, da sie nicht hinüber konnte. Man hätte wohl den Mast niederlassen können, aber damit war nur den andern, nicht auch uns geholfen. Wir folgten daher der Einladung, in den zweiten Schelch, den geräumigsten von allen, hinäberzusteigen, da die Tragfähigkeit desselben groß genug war. Nun ging's weiter den Rhein hinauf, und immer großartiger entfaltete sich das beleuchtete Halb=Amphitheater von Bingerbrück und Bingen. Die Dampfer und andere Schiffe führten eine bewegliche Illumination auf, und von den dunklen Höhen des Niederwalds ergoß sich das elektrische Licht schier feeenhaft in's Thal; mitunter vexirte uns der Technikus da oben, wie Knaben es thun mit zerbrochenem Spiegelglas. Aber unser gestörtes Sicherheitsgefühl ließ eine richtige Festfreude nicht aufkommen; und es sollte noch mehr gestört werden. Auf dem breiten Leinpfad überholten die Pferde des letzten Schilchs, die nicht so schwer zu ziehen hatten, unsere Pferde— wapp, schwapp— die Leine fährt gegen unsern Mast, und wenig schien zu fehlen, so wären wir umgeschlagen. Bei den nun folgenden Wendungen verwickelten sich die hanfenen Geweihe der beiden Schelche, und der Vergleich mit einem Brunstkampf dürfte um so passender sein, da es sich auch hier um Leben und Tod zu handeln schien. Als endlich die Verwirrung gehoben war, hatte männiglich des grausamen Spieles genug, und unter den Klängen eines lustigen Marsches— die Musiker waren als preußische Soldaten keinen Augenblick aus der Fassung gekommen— begann die Rückfahrt zu Thal. Hier nun gingen die Lampions aus bis auf einen und ein Kahn wurde an's Land geschickt, um Pea fackeln zu holen. Auch der letzte Lampion erlosch; ein achtzehnjähriger Bursche aus Aßmannshausen stieg auf ein Brett und zündete ihn wieder an. Als ihm Jemand drein redete, erklärte er: „Wenn hier noch mehr Leut' kommandiren, schmeiß' ich das Ding in den Rhein!" Wie gern hätt' ich ihm eins hinter die Löffel gegeben! Bald darauf kam ein Dampfer heran— hallo, Ruder ein!— bumms, krach— der Mammut fährt mit seinem krummen Stoßzahn auf den Schelch ein und trifft ihn am Hintertheil— glücklicherweise war es nur ein Streifstoß, und auch dies dritte und letzte Mal kamen wir mit dem jähen Schrecken davon. In welcher Stimmung die Festfahrer in Aßmannshausen landeten, das möge der geneigte Leser sich selbst ausmalen. Zu dem Niederwaldfeste hatte der Pariser „Temps“, als einzige französische Zeitung, einen Berichterstatter gesandt. Monsieur Edouaro Heim, der Redakteur der genannten Pariser Zeitung, legte in Gesprächen eine große Kenntniß der deutschen fürstlichen und politisch bedeutungsvollen Personen, sowie ein gutes Taktgefühl bei Beurtheilung der festlichen Veranstaltungen zu Tage. Oesterreichische, holländische, belgische und englische Blätter hatten Spezialcorrespondenten entsandt, welche in Gemeinschaft mit den deutschen Referenten das Telegraphenamt zu Rüdesheim für den ganzen Nachmittag in Beschlag nahmen. Wie man in einen falschen Verdacht kommen kann, erfuhr am 30. v. ein Mädchen in Nippes. Ein Einwohner vermißte nämlich seine Uhr, welche er an einem bestimmten Orte aufbewahrte. Er hatte als Diebin das Mädchen in Verdacht, welches ihm die Wäsche besorgte und nannte dasselbe offen als solche. Das Mädchen protestirte aber gauz energisch dagegen, und fand sich denn auch schließlich die Uhr in einem Schächtelchen wohlverwahrt vor. Wie die„Düsseld. Volksztg.“ erfährt, soll im Oktober, an einem noch nicht bestimmten Tage, ein Costume=Festzug zum Cornelius=Dentmal in Düsseldorf veranstaltet werden. Die dortige Künstler= schaft will damit das, was sie am 13. September mit Rücksicht auf die geringe Zahl der zur Zeit dort weilenden Künstler versäumen mußte, nachholen. Außerdem wird dann eine Cornelius=Feier im Malkasten stattfinden. Am 28. v. Morgens brachte die Polizei zwei Wucherer aus Krefeld ins Arresthaus zu Düsseldorf, die blos bis zu 60 pCt. genommen hatten. Einer der Wucherer ließ sich vom Transporteur das Brückengeld bezahlen, unter dem Vorgeben, er habe kein Geld. Im Arresthaus fanden sich noch 15 Mark in seiner Tasche. Am 29. v wurde ein dritter Wucherer aus Krefeld eingeliefert, welcher nach dem„Düsseld. Volksblatt“ hundert und zehn, ja noch mehr Prozeut nahm. Zahlreiche Opfer der Halsabschneider haben sich bereits als Zeugen bei der Krefelder Behörde gemeldet. Bunte Tageschronik. (Aus Berlin.) Das große Ereigniß, welches am Niederwald gefeiert wurde, fand auch in Berlin seinen Widerhall. In der Friedrichstraße, namentlich Unter den Linden und in der Leipzigerstraße hatten viele Häuser geflaggt. hart am Rande. Roman aus dem Thüringischen. Von F. Klinck. Else blieb vollständig ruhig, obgleich ihr das fast zu brechen drohte. „Kommen Sie heute Abend wieder— Sie sollen das Geld haben. Der Mann sah sie fragend, verwundert an. Dann sagte er ungeduldig: „Sie verstehen nichts von Geld, gnädige Frau. Woher wollen Sie so viel Geld bis zum Abend nehmen?“ „Das ist meine Sache. Wie viel ist es Der Mann nannte eine Summe, deren im ersten Augenblick erschreckte. Doch entgegnete sie mit der gleichen Ruhe: „Kommen Sie heute Abend um fünf Uhr nach der Herrenmühle, ich werde dort sein, um Ihnen das Geld auszuzahlen.“ Damit stieg sie die Treppe hinan. Sie wollte geradesweges zu Kurt gehen und ihm sagen, daß sie Zeugin seiner Unterredung mit dem Fremden gewesen, aber sie konnte ihm jetzt nicht unter die Augen treten. Es waren quälende Gedanken, die sie bestürmten. In ihrem Gemache angekommen, sank sie auf die Knie nieder und vergrub schluchzend ihr Gesicht in die Polster eines Sessels. Doch bald raffte sie sich wieder auf; sie durfte keine Zeit versäumen, sie Sie kleidete sich an und verließ das Schloß. Kurt sah Else den Weg nach der Herrenmühle einschlagen und er wunderte sich, daß sie ihm Nichts gesagt, oder es sonst gethan. Er war in einer sehr erregten Stinnung, und soe rite 9 uu gu. Gerlig gebslichen, zing. Warum war er nicht imn... kieben, hatte die Rotenburg verkauft und damit sich seiner Schulden entledigt und lebte jetzt sorglos weiter, wie er es früher gethan? So schlimm hatte er sich seine Lage nicht gedacht. Er mußte Geld haben, um jeden Preis. Er hatte gehofft, daß der Mann noch einige Wochen Geduld ha ben würde, und nun hatte er mit dem Schlimmsten gedroht. Was war zu thun? Er mußte unter allen Umständen mit seinem Schwiegervater Rücksprache nehmen, so sehr er es auch zu vermeiden gewünscht hatte — um Eises willen. Aber Else brauchte es nicht zu erfahren. Erwollte den Müller bitten, sein Kind aus dem Spiele zu lassen, und dieser selbst würdeigm darin beipflichten. Und dann, war es nicht besser, wenn diese leidige Angelegenheit, die ihm so viele Qualen und Unruhen bereitet, aus der Welt geschafft wurde? Aber, nicht viel mehr als vier Wochen waren seit dem Hochzeitstage vergangen und schon sollte er zu seinem Schwiegervater gehen, um Geld von ihm zu fordern? So berieth er hin und her, während er am Fenster stand. Darüber war wohl mehr als eine Stunde vergangen und er wunderte sich, als er Else schon zurückkehren sah. War sie denn schon in der Mähle gewesen? Sie sah ein wenig blaß aus, auch ihr Gang erschien ihm nicht so leicht und elastisch,— fühlte auch sie etwas von dem Druck, der auf ihm lastete? Er hörte sie die Treppe heraufkommen und in ihre Gemächer gehen. Nun war es für ihn Zeit. Er nahm seinen Hut und ging in die Mühle. Er fand den Müller zum Ausfahren gerüstet, der Wagen hielt schon auf dem Hofe. Als Müller Brand seines Schwiegersohnes ansichtig wurde, ging er ihm entgegen und reichte ihm die Hand, lachenden „Aber, Kurt, wie haben Sie Else erschreckt! Das Geld steht ja zu Ihrer Verfügung. Ich möchte Ihnen Vorwürfe machen, daß Sie sich an einen (Wie man hört, ist der polnische Dichter Kraszewski) auf gerichtliche Verfügung von Dresden nach Berlin gekommen und hat dort vor dem mit der Untersuchung betrauten Lindgerichtsrath Brausewetter ein längeres persönliches Verhör zu bestehen gehabt. (Eine interessante Episode aus den Homburger Kaisertagen) wird in der„Halleschen Ztg.“ mitgetheilt. Die neueste Auszeichnung, welche dem spanischen Monarchen zu Theil geworden, ist bekanntlich seine Ernennung zum Chef des schleswig=holsteinischen Ulanen=Regiments Nr. 15, dessen ehemaliger Chef der verewigte Prinz Karl von Preußen war. Der neue Inhaber begab sich bereits am darauf folgenden Samstag Vormittag in der Uniform dieses Regiments, in der dunkelblauen Ulanka mit gelbem Kragen und der Czapka auf dem Kopfe, in die Gemächer des Kaisers, um sich bei diesem als preußischer Offizier und Chef der 15. Ulanen zu melden. Am Nachmittag bei dem Rennen erschien der König wieder in dieser Uniform. Diesmal trug er eine Mütze, die aber nicht ganz passend construirt sein mußte, da sie ihm mitunter recht unbequem in das Gesicht hinabrutschte, bis endlich die Frau Kronprinzessin diesem Uebelstande dadurch abzuhelfen suchte, daß sie einfach, wie man sich in der Regel zu helfen pflegt, wenn eine Kopfbedeckung zu groß ist, ihr Rennprogramm zusammenfaltete und dies in den Mützenrand einfügte. (Als Meister Schilling) das Modell zum Niederwald=Denkmal schuf, benöthigte er selbstverständlich einer großen Auzahl junger Männer, die ihm bei der schwierigen und umfangreichen Arbeit hilfreich zur Seite standen, die meisten dieser Künstler haben erst nach Vollendung des Modells, nachdem sie Jahre hindurch nach besten Kräften mitgearbeitet haben, das Schilling'sche Atelier verlassen, um mit selbstständigen Werken vor die Oeffentlichkeit zu treten. Vielleicht interessirt es, auch die Namen dieser Herren zu erfahren. Es sind: Hockelmann, Reuter, Hölbe, Engelke und Paul Werner. (Die Porzellanfabrik von August Rappsilber zu Königszelt in Schlesien) ist in der Nacht vom 28. Sept. zum großen Theil ein Raub der Flammen geworden. Mehrere hundert Arbeiter sind in Folge dessen brodlos. (Aus Bromberg.) Gegen den früheren Stadtrath Beleites in Bromberg, welcher auch vor Jahren Vertreter der Stadt im Herrenhause war, ist eine Untersuchung eingeleitet. Dieselbe geht auf Untreue, Unterschlagung und Betrug. Die Unterbilanz beträgt nach der„Königsb. Hart. Ztg.“ 500,000 Mark. (Aus Wien.) Ein Meister der Kleinschrift präsentirte sich vor einigen Tagen mit einigen Proben seiner Kunst auf dem Redaktionsbureau des„N. W..“ Auf einem Weizenkorn war der ganze 45. Psalm(zusammen 394 Buchstaben) und auf den vier kaum messerrückenbreiten Kanten einer Visitenkarte das übliche Synagogengebet für das Wohl des Kaiserlichen Hauses(630 Buchstaben) so zierlich und deutlich geschrieben, daß man Vieles ohne sonderliche Anstrengung mit freiem Auge lesen konnte. Herr Sofer, so heißt der Mann, hat daher volles Recht, sich einen„Schreibkünstler“ zu nennen, wie er dies auf seiner Visitenkarte thut. Er ist ein geborener Rumäne, hat sich nun aber in Wien niedergelassen. Er betreibt seine Kunst gewissermaßen professionell. Die vorgelegten Proben, welche sehr sauber und niedlich ausgeführt sind, hofft er dem Kaiser Franz Josef unterbreiten zu dürfen. (Großes Aufsehen erregt in Budapest) die neueste Wendung der Mojlath'schen Mordaffaire. Der Angeklagte Berecz erklätte nämlich bei der Staatsanwaltschaft, Alles, was in seinem VerhörsProtokolle stehe, sei unwahr, er habe nichts davon ausgesagt. Der Untersuchungsrichter habe Alles auf Grund der Aussagen Spangas niedergeschrieben. Die Schlußverhandlung ist dadurch sehr erschwert. (Philipp VII. als Mitglied der Internationalen) kennen zu lernen, das ist gewiß eine Ueberraschung. Das Pariser„Evenement" bereitet dieselbe seinen Lesern, indem es über den neuen Prätendenten folgende Muttheilungen bringt:„Man weiß, daß der Graf von Paris zur Zeit des Kaiserreichs, da er als Verbannter in London lebte, verschiedene social=wissenschaftliche Schriften erschienen ließ, die berühmt geblieben und die ihm sogar den Unwillen seiner hohen Verwandten zugezogen haben, sollen. Allerdings will man wissen, daß die Familie Orleans alle irgend wie im Buchhandel aufzutreibenden Exemplare dieser Schriften aufgekauft und vernichtet habe. Weniger bekannt dürfte es sein, daß der Graf von Paris seinerzeit ein thätiges Mitglied der Internationale war, und man versichert sogar, daß sein Zaudern, offen als Prätendent aufzutreten, wesentlich von der Furcht diktirt sei, als Verräther dem rächenden Arm der revolutionären Brüderschaft zu verfallev.“ (Man schreibt aus Paris:) Die französische Hauptstadt wird binnen Kurzem ein Monument erhalten, wie es in dieser Art wohl noch nirgends existirt— das Denkmal eines Irrenarztes. Das Denkmal, dessen Kosten von der medizinisch psychologischen Gesellschaft, von dem Ministerium der schönen Künste und dem Munizipalrath bestritten werden, ist dem Andenken des berühmten Irrenarztes Pinel geweiht und wird auf der Place de la Salpstrière, also angesichts jenes Gebäudes, in welchem sich eine bekannte Irren=Abtheilung befindet, errichtet werden. (Die Fürstin Dolgorucki,) die Wittwe des Czaren Alexander II., gedenkt ihren definitiven Wohnsitz in Paris, dessen Klima ihr besonders zusagt, zu nehmen. Die Prinzessin beabsichtigt zu dem Zwecke das schöne Hotel des Grafen Buranicki in der Avenue du Bois Boulogne käuflich zu erwerben. (Der Londoner Geheimpolizei) ist es gelungen, eine Fälscherbande aufzuheben, welche sich mit der Herstellung russischer Banknoten befaßte und auscheinend die Operationen in größtem Maßstabe betrieb. Bei einem der Verhafteten— einem Polen — sand man 250 Noten zu 25 Rubeln und große Papiervorräthe mit Wasserdruck, welche zur Herstellung der Noten dienen sollten. Die Platten fielen gleichsalls in die Hände der Polizei, und der Drucker— ein Engländer— wurde bereits in Hast genommen. (Das Gesammteinkommen der Londoner Hospitäler) und Wohlthätigkeitsanstalten bezifferte sich in 1882 auf 4,452,902 Lstrl. (In Casamicciola) ist eine Typhusepidemie ausgebrochen. Von fünf Erkrankten ist bis jetzt einer gestorben. Die Kranken sind sofort isolirt worden. (In Alford Forest) in der Provinz Canterbury, Neu=Seeland, soll einem am 27. v. aus Dunedin in London angelangten Telegramm nach ein reiches Diamantlager entdeckt worden sein. Allerlei aus Nah und Fern. (Das Schloß in Friedrichsruh) besitzt Vieles nicht, was in anderen Fürstensitzen zu sehen ist; aber eine Merkwürdigkeit hat es aufzuweisen, welche vielleicht nirgends anderswo sich findet. An der Thüre, welche aus dem Kabinet des Kanzlers in den Salon führt, hängt eine prachtvoll gestickte Portière mit der Szene, wie Heinrich IV. in Kanossa sich demüthigt, Einem Besucher zeigte sie der Fürst, indem erlächelnd hinzusetzte:„Das haben sie mir geschenkt, damit ich niemals es vergessen soll!“ (Gemsen im Riesengebirge.) Dem Riesengebirge steht ein Wildansatzversuch bevor. Der junge Graf Czernin=Morzin, welcher mit seiner Familie im Marschendorfer Schlosse weilt, will von seinem Reviere bei Gastein, wo er einige Wochen zur Jagd geweilt hatte, junge Gemsen ins Riesengebirge bringen lassen, di selben sollen im Elb= und Riesengrunde freigelassen und gehegt werden. Ob der Versuch auf die Dauer gelingt, wird die Zeit lehren. („Die Schweiz muß erobert wer de n,“) verkündigte dieser Tage„General“ Booth bei dem Meeting der Heilsarmee in Exeter Hall, welches einberufen worden war, um der Entrüstung über die Verhaftung der„Marschallin“ Miß Booth in Geuf Ausdruck zu geben und für die verblendeten schweizerischen Behörden und das in der Sünde versunkene Schweizervolk zu beten. Beides geschah denn auch; man schimpfte und betete mit einem solchen Eifer und mit solcer Inbrunst, daß sich die Wirkung in der Schweiz bestimmt bald fühlbar machen wird. General Booth erklärte, er„gebe die Schweiz nicht aus“; er werde jetzt nicht einzelne Offiziere, sondern Heere dorthin entsenden, und es sei ihm nicht bange, Rekruten zu werben.„Je größer die Verfolgungen und die Hindernisse, desto größer unser Muth und unser Eifer. Wo es Gefahren gibt, dort stellen sich unsere Soldaten am liebsten ein.“ Er verlangte, daß sich Freiwillige für den Kriegsschauplatz in der Schweiz melden sollen, und sofort streckten fast alle Anwesenmlichsten Wucherer gewendet, anstatt mir Miting von Ihrer Veilegenheit zu machen. Die Sache ganz natürlich.“ der Baron stand sprachlos. Er dachte nicht eiAugenblick daran, daß er mit einem Male eine ende Sorge von sich abgewälzt sah. Else— weiß sie etwas davon?“ kam es von Lippen. Durch Zufall! Sie hat Ihre Unterredung mit Wucherer angehört und ist dann zu mir gekommen. n Sie heim und beruhigen Sie sich. Heute Nachg um drei Uhr bringe ich Ihnen den verwünschWechsel. Ich werde die Sache selbst in Ordnung der Müller reichte seinem Schwiegersohn die Hand, auf den Wagen und im nächsten Augenblick rollte Gefährt über die Brücke. kurt von Eßlingen stand in einer Art von Being. Erst der verwunderte Blick eines Mülleres schreckte ihn aus seinem Sinnen auf und langtrat er den Rückweg an. se hatte seine Unterredung mit dem Wucherer geund nun sollte er ihr wieder unter die Augen Wort für Wort erinnerte er sich, was der de gesprochen, aber in der Aufregung, in weler sich am Morgen befunden, hatte er nicht gewo die schlimmen Worte gefallen waren. Sie e gelauscht haben! angsam, unter düsteren, unfreundlichen Betrachm, war er nach dem Schlosse zurückgekehrt. Er nicht geglaubt, daß der Druck so schwer auf asten könnte. Warum hatte er nicht auf eine Auseinandersetzung mit Schwarz=Else Verzicht tet und war gegangen? Was lag daran, was zu ihm dachte? Nun war das Letzte schlimmer das Erste. r konnte es nicht über sich gewinnen, sie aufzu— er zürnte ihr. Als Else zum Mittagessen kam, fand sie ihn schweigsam und finster aussehend. Sie hatte ihm Vorwürfe machen wollen, daß er so wenig Vertrauen zu ihr gehabt, denn der Vater hatte ihr die ganze Angelegenheit als so durchaus natürlich dargestillt, daß der finstere Argwohn wieder vollständig unterdrückt war. Nun erstarben ihr die Woite auf der Zunge. Wenn sie doch gesprochen hätte! Sie saßen schweigend neben einander. Kurt warf wiederholt einen Blick auf seine junge Frau, und ihre Ruhe, ihre scheinbare Kälte brachten ihn um den letzten Rest von Besonnenheit. „Else— warum hast Du gehoicht? Ich finde es nicht hübsch von Dir,“ kam es plötzlich bebend über seine Lippen, indem er den vor ihm stehenden Teller heftig zu Seite schob. Ihr Gesicht wurde noch bleicher und ihre Lippen zuckten. „Ich habe nicht gehorcht,“ sagte sie mit zitternder Stimme.„Ich stand auf dem untersten Treppenabsatz, als die Worte auf dem Korridor laut gesprochen wurden. Ich mußte sie, selbst gegen meinen Willen, hören, es sei denn, ich hätte mir die Ohren zugehalten. Im Uebrigen wäre es besser gewesen, Du hättest mir, oder wenigstens dem Vater rechtzeitig davon gesagt.“ „Ich war bei dem Vater,“ entgegnete er finster, noch mehr durch ihr kühles Sprechen gereizt, das er doch selbst durch seine Art, mit ihr zu reden, veranlaßt. „Erst heute, nachdem Du keinen Ausweg mehr wußtest,“ flüsterte sie zitternd, während die Thränen über ihre Wangen perlien. 864. „Else! Mein Gott, hast Du keine Ahnung, schwer mir ein solcher Schritt werden mußte?“ rief aus.„Meine Besitzung ist verschuldet— Du selbst, wie Dein Vermögen den ersten Anlaß des Ste tes zwischen uns gab. hhandel aufzuaufgekauft und te es sein, daß ätiges Mitglied ersichert sogar, mnt aufzutreten, als Verräther en Brüderschaft die französische Monument erh nirgends exies. Das Denkpsychologischen schönen Künste verden, ist dem Pinel geweiht lpétrière, also m sich eine bechiet werden. • Wittwe des finitiven Wohnders zusagt, zu zu dem Zwecke ki in der Avewerben. sei) ist es gewelche sich mit efaßte und anMaßstabe be- einem Polen eln und große lche zur HerDie Platten olizei, und der bereits in Hast doner Hospiezifferte sich in den die Hände empor und gaben durch Zurufe ihren Wunsch zu erkennen,„to the front geschickt zu werden. Besonderes Verlangen, die Schweizer zu bekehren, zeigte ein ehemaliger Preisboxer— ein herkulischer Geselle, der sich erst beruhigte, als ihm der General das Versprechen gab, ihn zum aktiven Dienste zu verwenden. Den Schweizern dürfte es im Winter recht warm werden und sie würden gut daran thun, scharfen Ausblick zu halten und sich bei Zeiten gegen die heillose Heilsarmee zu rüften, die fest entschlossen zu sein scheint, die Schweiz zu grobern.“ (Von den russischen Universitäten.) wo Generale zu Kuratoren ernannt werden, erzählt man sich Wunderdinge von den Verstößen gegen die Wissenschaft, welche diese im Kasernendienst großgewordenen Herren manchmal begehen. Dafür aber, daß auch anderwärts die Herren in solcher Stellung nicht immer auf wissenschaftlichem Gebiet sattelfest sind, liefert folgendes Ereigniß auf einer nicht russischen Universität den Beweis. Als der neuernannte Kurator derselben sich die Herren Professoren vorstellen ließ, kam unter Anderem folgendes Gespräch vor: Kurator:„Was lesen Sie, Herr Professor?“ Professor:„Ophthalmologie, Excellenz.“ Kurator: „Ah so, die Lehre von den Knochen.“ Professor: „Entschuldigen Sie, Augenheilkunde.“ Kurator:„Ja, ja, richti, kommt von Ophtos, das Auge. Tableau mehrerer Professoren, welche das Gespräch mitange hört hatten. Handel und Verkehr. (Aus Berlin.) Girokonto bei der Reichsbank. Denjenigen Kaufleuten, welche Girokonto bei der Reichsbank haben, wird, insofern sie damit einverstanden sind, vom 1. Oktober cr. ab jeder für sie einlaufende Postanweisungsbetrag nicht sofort ausgehändigt, sondern an die Reichsbank auf das betreffende Girokonto gezuhlt werden. Typhusepidemie t bis jetzt einer olirt worden. Zrovinz Canterm 27. v. aus ramm nach ein sein. er. )) besitzt Vieles sehen ist; aber n, welche vielAn der Thüre, in den Salon sortière mit der sich demüthigt, dem erlächelnd senkt, damit ich irge.) Dem uch bevor. Der mit seiner Faheilt, will von ige Wochen zur s Riesengebirge b= und Riesenden. Ob der die Zeit lehren. zt wer de.“) sooth bei dem Hall, welches stung über die Booth in Geuf ndeten schweizeinde versunkene ah denn auch; solchen Eifer sie Wirkung in machen wird. Schweiz nicht fiziere, sondern m nicht bange, Verfolgungen ser Muth und dort stellen sich verlangte, daß in der Schweiz alle AnwesenGerichtszeitung. (Reichsgericht.) Bei der Berechtigung der Entschädigungsrente, welche der Betriebsunternehmer einer Eisenbahn, eines Bergwerks, einer Fabrik 2c. an die Hirterbliebenen eines beim Eisenbahn= 2c. Betriebe Verunglückten zu zahlen hat, ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts, V. Civilsenats vom 11. Juli d.., die Lebensversicherungssumme, welche in Folge des Todes des versichert gewesenen Ernährers an die Hinterbliebenen auszuzahlen ist, nicht mit in Anrechnung zu bringen. Die Versammlung des rheinischen Bauernvereins und Gründung eines Lokalvereins zu Rheidt a. d. Sieg. O Am Sonntag Nachmittag wurde zu Rheidt im geräumigen Saale des Herrn Pütz eine Versammlung des rheinischen Bauernvereins abgehalten, welche nicht bloß äußerst besucht war, sondern auch ein glänzendes Resultat, die Gründung eines Lokalvereins, zur Ursache und Folge hatte. Herr Gießen aus Mondorf eröffnete als Vorsitzender die Versammlung, worauf kein Geringerer als der Präsident des rheinischen Bauernvereins, Frhr. Felix von Los, in einem einstündigen Vortrag Ziel und Wesen des Vereins erläuterte. Der Verein, welcher seinen Centralsitz zu Neuß hat, bezweckt, seine Mitglieder in sittlicher, geistiger und wirthschaftlicher Hinsicht zu heben, insbesondere die Interessen der bäuerlichen Besitzer des Vereinsbezirks zu wahren und auf die Erhaltung eines kräftigen Bauernstandes hinzuwirken. Weiter erörterte er die Zwecke des Vereins, wie sie in den zur Verlesung gebrachten Vereinsstatuten enthalten.„Einigkeit macht stark“ ist die Vereinsdevise, die einzige, die es ermöglicht, dem Bauernstand, dem es so schlecht ergeht, wieder zu seiner früheren Bedeutung zu verhelfen. Die größten wie die kleinsten Grundbesitzer müssen einträchtig zusammen stehen, um ihre eigenen gegenseitigen Interessen besser zu wahren als seither geschehen. Dann gab der Redner einen Rückblick auf die Geschichte des Vereins. Am Niederrhein sei es„Usas“ gewesen von Seiten der Viehhändler, daß der Verkäufer für— „etwaige“, innere Mängel eines Stück Viehs dem Käufer haftbar sein mußte. Dadurch entwickelten sich eine Reihe von Betrügereien durch gaunerische Händler, deren Zweck Erlangung von„Reugeld" war, das mitunter, je nach der Größe des Kaufpreises, bis zu 50 Thaler stieg. Durch Drohung mit Proceßklage 2c., weil man einen inneren Fehler an dem gekauften Stück Vieh entdeckt hoben wole, wußte man manchen Bauer so einzuschüchtern, daß er seufzend in den Beutel griff. Gegen diesen Unsug wurde nun eine Vereinigung zu Stande gebracht, zuerst der eigentlichen Viehzüchter, später der Bauern überhaupt. In Kempen seinen Ursprung nehmend, hat auf diese Weise der rheinische Bauernverein immer weitere Kreise gewonnen und heute zählt er bereits 13,000 Mitglieder. In erster Linie galt es die Procente der Händler zu beseitigen und Käufer und Verkäufer direkt einander näher zu bringen. Zu dem Zweck dient als Vermittler in jedem Dorfe eine öffentliche Tafel, worauf die jeweiligen Verkäufer und Kaufliebhaber ihre Namen veröffentlichen, so daß das Handelsgeschäft ohne gewinnabsorbirende Mitwirkung Dritter erledigt werden kann. Auch das Vereinsorgan:„Rheinischer Bauer" macht sich im Kampfe gegen die alten Mißbräuche im Viehkaufsgeschäft verdient. Der nächste Punkt betraf die Gründung von landwirthschaftlichen Consumvereinen, damit die nöthigen Sämereien, kräftige Futter= und Düngerstoffe direkt von den großen Handelshäusern bezogen werden können. Der Engrosbezug ist nicht bloß billiger, sondern gewährt auch größere Garantie für die Qualität der bezogenen Waaren. Zu Kempen wurde eine landwirthschaftliche Versuchsstation des Vereins eingerichtet und Herr Dr. Faßbender, früher Assistent an der Versuchsstation des landwirthschaftlichen Vereins zu Bonn, zur Leitung berufen. Durch eine genaue Controle der gelieferten Waaren soll ein Druck auf die Handelshäuser geübt werden, nur gute Sachen hauptsächlich für den kleinen Mann zu liefern. Fachkommissionen seien zur Berathung eingesetzt, wie am besten das Feuer=, Hagel= u. Vieh- Versicherungswesen zu Gunsten des Vereins geregelt werden könne. So z. B. habe man neulich in Neuß beschlossen, von den zahlreich eingelaufenen Gesellschaftsofferten die der rheinischen Provinzial=Feuer=Societät bezüglich der Feuerversicherung zu acceptiren, da diese 5 Prozent der Prämien den Vereinsmitgliedern zurückzahlen wolle. Die Aufnahmen der Versicherungen behufs Schadenregulirung werden in richtiger Weise erfolgen und viele Klagen dadurch wegfallen, indem es gelungen sei, die Gesellschaft zu bestimmen, daß auf Wunsch der Versicherer die Abschätzung durch Vertrauensmänner des Vereins statt der üblichen Agenten geschieht. Auf eine spätere Anfrage des Herrn Hauptmann in Bonn, ob ein Zwang zur Versicherung bei gedachter Gesellschaft vorliege, wurde dies verneint. Aehnliche Verträge sollen mit Vieh= und Hagelversicherungsgesellschaften abgeschlossen werden. Auf die eigentliche Volkswirthschaft übergehend, kam Redner auf die leidigen Steuern und die moderne Gesetzgebung zu reden. Unter der von der Manchesterschule inspirirten Gesetzgebung leide der Bauer. Das Kapital habe die Uebermacht. Der Kapitalist stehe in der Steuerfrage bedeutend besser als der Bauer. Redner führt eklatante Beweise aus dem Siegkreise an. Petitionen seien darum an das Abgeordnetenhaus ergangen und dort den betreffenden Kommissionen zur Berathung überwiesen worden. Man müsse stets neue einreichen, bis Hilfe geschafft werde. 3 Prozent seien das höchste, was man dem Grundbesitz zumuthen könne, der Bauer aber bezahlt weit über 12 Prozent Steuern. Bezüglich der Zollgesetzgebung wies Redner die Nothwendigkeit der Schutzzölle, speziell auch der Getreidezölle, nach. Falsch ist es u.., daß dem armen Mann das Brod vertheuert werde. In Bremen, Hamburg z.., die noch außerhalb des Zollgebiets lägen, sei das Brod theurer wie hier. Ohne Schutzzoll könne unsere Landwirthschaft bei der riesigen Conkurrenz nicht mehr bestehen. An den Reichstag sei eine Petition gegen allzuhohe Stempelsteuern ergangen. Redner führt einige drastische Beispiele an. Der Besitzwechsel von Liegenschaften werde mit schweren Stempelsteuern heimgesucht, an der Börse dagegen werde der Umschlag von Millionen mit— 20 Pfg. bezahlt. Eine Hauptaufgabe sei es, die nöthigen Geldmittel für den Landmann zu beschaffen. Ohne das helfe alle Belehrung nichts. Der Verein habe es durchgesetzt, daß die Vereinsmitglieder bei der rheinischen Provinzial=Hilfs=Kasse Geld für 4½ pCt. und bei ausgedehnter Amortisation(allmählige Rückzahlung) empfangen könnten. Die Abzahlung sei dadurch sehr erleichtert. Hoffentlich werde es gelingen, den Prozentsatz noch mehr herabzudrücken. Auch die Raiffeisen'schen Darlehenskassen empfahl der Redner. Der Zersplitterung des Grundbesitzes müsse in passender Weise entgegengetreten, die s. g. Parzellenfand sie ihn hatte ihm Vorg Vertrauen zu ie ganze Angegestillt, daß der interdrückt war. Zunge. Wean der. Kurt warf Frau, und ihre um den letzten cht? Ich finde ich bebend über tehenden Teller und ihre Lipmit zitternder en Treppenabr laut gesprogegen meinen nir die Ohren r gewesen, Du e rechtzeitig „Wir haben uns gelobt, nie mehr davon zu spre chen, Kurt,“ mahnte sie. „Ja, Du— Du weißt nicht, was ich erdulde. Wär ich reich gewesen, so hätte ich das höchste Glück erre chen können, und nun bin ich elend!“ Die junge Frau war todtenblaß geworden. S sah mit ihren großen Augen entsetzt auf Kurt: Wa sie seinen Worten entnommen, hatte er gewiß nicht se gen wollen, aber sie waren einmal gefallen und Nicht konnte mehr den Stachel schadlos machen, der sich ihr Herz gebehit. Als Kurt das entsetzte Gesicht seines jungen Weibe sah, da war er aufgesprungen und hatte sie gebetei auf ihn zu hören. Er wisse nicht, was er sag Die leidige Geldgeschichte habe ihm den Kopf verwirr so daß er jedes klaren Gedankens unfähig sei. Jedes Wort, das er in dieser Stunde sprach, bohr den Stachel tiefer. Grs 5, am zu einer Aussöhnung und es hatte de .. a, als ob Alles vergeben und vergessen sei. Abe ein Wurm hatte sich in der holden Liebesblüthe fest gesetzt und zernagte rastlos und unaufhaltsam ihr edelsten und besten Triebe. Müller Brand, welcher sich nicht über den Cha rakter seines Schwiegersohnes täuschte, hatte demselbe n wahrhaft großartiger Weise die Mittel gewährt, sic jeder pekuntären Sorge zu entledigen. Schloß Roten urg war von seiner Schuldenlast befreit und Baro von Eßlingen konnte beruhigt in die Zukunft schauen über der Mensch will einmal Sorgen, und seien e ch aur, elöstgeschaffene. Seitdem der Reichtthum in sse seinen Einzug gehalten, war es eist recht un Mdlich geworden. Schon mit dem Sommer war sowohl bei Kur sis auch bei Else die letzte Hoffgung geschwunden osa#n#emals wieder anders werden könne. Tausen ##ugkeiten nährten den Groll von der einen, der zwohn von der anderen Seite. Und immer ware der Brief, den der Baron einst in einer übermüthigen Laune geschrieben, welcher seine Schatten in die Gegenwart hinüberwarf. Sie hatten sich Beide gelobt, den Brief nicht mehr zu erwähnen, ihn zu vergessen. Das erstere wurde gewissinhaft in Ausführung gebracht, nicht aber das letztere. 4. Kapitel. Der Herbst kam. Nicht viel mehr als ein Jahr war seit dem Tage dahin geschwunden, als die beiden Menschen sich zum ersten Male wiedergesehen hatten, kein Jahr, seitdem sich beide Herzen zum Bund für's Leben fanden. Und was war inzwischen aus Beiden geworden? Der fröhliche, leichtsinnige, liebenswürdige freigebige Husarenlieutenant hatte sich in einen Mann verwandelt, der mit jedem Pfennig knauserte. Er betrachtete das Geld nicht als sein Eigenthum. Elses Mitgift war als Hypothek auf das Schloß eingetragen und er geizte, um es ihr eines Tages zurückgeben zu können. Dann erst konnte es Friede in ihm werden. Jede Einschränkung erschien ihm geboten und daraus ging eine Härte für seine Untergebenen und die Gutsangehörigen hervor, welche Else bisweilen empörte und sie zu Vorwürfen reizte. Sie glaubte, Untugenden an Kurt zu entdecken, die sie mit Besorgniß erfüllten und die den unheimlichen Argwohn zu bestätigen schienen, der sie so grenzenlos elend machte. So war es wiederholt zu kleinen Wortgefechten zwischen beiden Gatten, aber auch zu ernsten Zwistigkeiten gekommen, deren unangenehmer Eindruck nicht verwischt werden konnte. Der Baron glaubte, die größte Thorheit seines Lebens in der Stunde begangen zu haben, als er von seiner Leidenschaft für ein schönes Mädchen überwältigt, all seine guten Vorsätze vergaß und von der gegenseitigen Liebe Alles hoffte. In Elses Zügen aber gewahrte man nur zu deutlich die Spuren eines still vorborgenen Kummers. wirthschaft beseitigt werden, um einen guten Mittelstand zu erhalten. Zur Zeit gehe eine rührige Bewegung durch eine Reihe von Berufsständen, z. B. durch das Handwerk. Auch der Bauernstand müsse befestigt werden. Ein eigener Bauernstand mit eigenen Rechten, eigener Verfassung, dem s. g. Bauernrecht, müsse erstrebt werden, die s. g. Agrar=Rechte müsse man in die Gesetzgebung einführen. Eher dürfe man nicht ruhen. Alles aber solle man auf der Basis des Christenthums aufbauen und von da aus regeneriren. Die Grundsätze der christlichen Familie seien hochzuhalten. Redner sordert zum Beitritt auf und erwähnt namentlich auch, wie die Vereinsmitglieder im Vorstand vertreten, in Gestalt von 60 Beisitzern. Der Vorstand wird durch den Ausschuß, jedesmal auf 8 Jahre, gewählt. Der Ausschuß bildet sich aus denjenigen Vereinsmitgliedern, welche von den Angehörigen der einzelnen Ortsverbände als deren Vertrauensmänner, gleichfalls auf die Dauer von 3 Jahren, gewählt werden. Auf je 25 Mitglieder und jedes angefangene ¼ Hundert kommt ein Mitglied in den Ausschuß. Fest müssen die Bauern zusammenhalten und von Petitionen nicht ablassen, bis sie ihr gutes Recht erlangt. Der rheinische Bauernverein biete eine solche Gelegenheit zum Zusammenstehen, denn— Einigkeit macht stark. Hiermit schloß Herr v. Los seine nahezu einstündige Rede, die mit stürmischem Beifall aufgenommen wurde. Bei der darauffolgenden Diskussion theilte der Präsident, wie schon oben erwähnt, auf die Arfrage des Herrn Hauptmann mit, daß ein Zwang zur Versicherung bei der rheinischen Provinzial=Feuer=Societät nicht vorliege, daß aber eine allgemeine Betheiligung erwünscht sei, da, je größer die Masse der Versicherten, desto größer die Vortheile der Versicherung. Hierauf schritt man zur Bildung eines Lokalvereins, welcher sich aus den Ortschaften Lülsdorf, Münekoven, Bergheim, Mondorf, Niederkassel und Rheidt zusammensetzt. Ueber neunzig selbstständige Männer schrieben sich sofort als Mitglieder in die aufgelegte Liste ein. Herr Hauptmann kam noch einmal auf die Getreide=Schutzzölle zu sprechen und wies auf die Nothwendigkeit hin, daß die Getreidepreise in Zukunft von den Producenten d. h. den Bauern selber festgestellt werden, statt von den Händlern und s. g. Produktenbörsen. Zu dem Zwecke sollen durch den Verein genaue Ernteabschätzungen vorgenommen und die Resultate vom Vereinsbureau bekannt gemacht werden. Falls Börse und Großhandel zu geringe Preise notirten, müsse der Schutzzoll erhöht werden. Sodann wurden die Namen der provisorischen Vertrauensmänner des neuen Lokalvereins verlesen, worauf Herr Vikar Hadeler aus Rheiot dem verehrten Präsidenten Herrn von Los seinen Dank für die prichtige Rede, sowie den Versammelten für den so zahlreichen Besuch aussprach. In das von ihm ausgebrachte Hoch auf Herrn Felix von Los stimmte die ganze Versammlung freudig ein. Herr von Los lenkte das Hoch dankend von sich auf den rheinischen Bauernverein hinüber. Herr Sander ließ den anwesenden Landrath des Siegkreises leben. Herr Landrath von Los sympathisirt mit den Bestrebungen des Vereins. Von dem, was er heute gehört, könne er jedes Wort unterschreiben. Sein Hoch galt den rheinischen, speziell den Siegbauern. Herr Vikar Brenner von Bergheim vergaß auch des neugebildeten Ortskomitees nicht. Mit einem Schlußwort und der wiederholten Mahnung„Einigkeit macht stark“ schloß Herr von Los die so schön verlaufene Versammlung. Der neue Lokalverein ist also konstituirt. Glück auf. Civilstand der Bürgermeisterei Poppelsdorf. Geburten. 28. Sept. Agnes, T. von J. Schöneseiffen, Gastwirth, und von M. Weber, zu Endenich.— Wilhelm, S. von P. Schaller, Dachdecker, und von Ch. Mans, zu Dottendorf.— 24. Joseph, S. von J. Halfen, Tagelöhner, und von Th. Auer, zu Endenich. — 25. Peter, S. von Bertram Hüllen, Tagelöhner, und von H. Wandels, zu Kessenich.— 26. Gerhard, S. von Th. Werres, Tagelöhner, und von A. M. Arck, zu Duisdorf.— Agnes, T von N. N. fremd, zu Kessenich.— 28. Gertrud, T. von J. Klein, Dachdecker, und von H. Scheuren, zu Röttgen.— Karolina, T. von P. Wurst, Tagelöhner, und von A. Hoffmann, zu Duisdorf. Heirathsverkündigungen. °. Sept. F. Lülsdorf, Tagelöhner, mit M. Frank.— 24. Dr. J. C. E. Schulze, Chemiker, mit F. L. J. Weller.— 27. H. Hartzheim, Maurer, mit E. Weber.— 29. Dr. A. R. Klee, Winterschuldirector, mit H. J. Ph. Otten. Heirathen. 27. Sept. J. Moog, Bäcker, mit S. Bauer. Am meisten litt der Müller darunter. In der ersten Zeit war es ihm nicht aufgefallen, welche Veränderung mit seinem Kinde vorgegangen war, aber nach und nach mußte es ihm doch auffallen. Zuerst war es einer der Mägde aufgefallen, daß die Frau Baronin sich so sehr verändert hatte. Nun, es war ja am Ende natürlich. Aus Schwarz=Else war eine vornehme Dame geworden und als solche konnte sie doch nicht mehr umherspringen und singen, wie sie es in der Mühle gethan hatte. Müller Brand war entschieden anderer Meinung. Er kannte seine Else gut genug, als daß er hätte glauben sollen, eine veränderte Lebensstellung könne eine derartige Wirkung auf sie ausüben. Hatte sie ihm nicht ganz den entgegengesetzten Beweis gebracht? Sie war jahrelang in der Stadt in einer vornehmen Familie gewesen und war dann in die einsame Mühle gekommen. Hatten die anderen Verhältnisse sie anders gemacht? Der Müller sah mit den Blicken eines besorgten Vaters und was er erblickte, war nicht dazu angethan, ihn zu beruhigen. Sein Kind, seine Schwarz=Else, war nicht glücklich, die„Augen ihrer Mutter“, strahlten nicht mehr in dem sonnigen Zuuberschein, den sie eines Tages um sich her verbreitet hatten. Was war die Ursache? In dem Verhältniß des jungen Ehepaares zu einander sah er sie nicht. Kurt war immer der sorgsam um seine geliebte Gattin bemühte Ehemann, was von Else sichtbar mit Dank anerkannt wurde. In den Augen der Welt war die Ehe wohl eine musterhafte. Aber nicht so in Wirklichkeit, trotz der gegenseitigen, unveränderten Liebe. Das Mißtrauen behauptete seinen Platz am Heerd und verbannte das Glück aus diesen Räumen. Sterbesäce. 25. Sept. J. Brach, Ehemann von Ch. Dahm, Tagelöhner, 45 J.., zu Kessenich.— M. Jacobs, 7 M.., zu Kessenich. — 26. G. Fritz, 17 M.., zu Peppelsdorf.— 29. P. Lemmen, 6 M.., zu Dottendorf. Curs-Bericht. Diverse Actien. Berlin, 1. Oet. Italien. Rente 5% 90.90 Oesterr. Gold-Rente 84,90 " Bilber-Rente 66.70 " P a p i e r r e n t e 6 6, 4 0 4½% conn. St.-Anl. 102.90 4%""„ 101,90 Darmstädter Bank 154,50 Discento-Cemmand. 193.25 Deutsche Bank 148.75 Krensslsche und Pr.-St.-Anleihe. 101,00 St.-Sch.-Sch 3½% 99.00 Deutsche Reichsbk. 151,50 Gelsenk. Bergwerk 126,00 Dortm. Union St.-Pr. 99,00 Boch. Gussstahlfabr. 104,10 Königs- u. Laurah. 184,50 Mechernicher.-A. 167,00 Köln. Bergw. 128,90 Phönix, Lit. A. 96,75 „„ B. 45.50 deutsche Fonds. Köln-Mind. Pr.-Sch. 126,50 Kruppsche 5% Oblig. 111.00 Deutsche und ausländische Bank-Actien. Amst. Bank 125.10 Barmer Bankverein 104,00 Berl. Hand.-Gesellsch. 78,75 Brüsseler Bank 117,00 Köln. Wechal.- u. C. 94,25 Darmst. Zettelbank 112,00 Goth. Gr.-Cred.-Bk. 68.50 Goth. Grund- junge 78.75 Luxemburger Bank 137,60 Meininger Ord.-Bank 94,25 „ Hyp.-Bank 92,30 Pr. Boden-Credit-A. 100,90 „ Central-„ 125.00 Sächsische Bank 121,90 Schaaffh. Bankverein 92,70 Inländische Eisenbahn-Prieritäts-Obligationen. Brg.-Mrk. 1. u. 2. S. „ 3½% S. S...B. „„ Lit. C. n 4½% 4. Serie 29 99 5% 5. 6. 7. 8. 9. 102.70 94,25 93.80 102,70 102,70 104,10 102,70 102,90 103.10 Köln-Mind. 4 pOt..R. 101,00 „„ 5.„ 101,00 „ 4½ POt. 6.„ 104,40 „„„ 7.„ 102,75 Mz.-Ludw. 2, 3. E. 5p0t. 108.20 Rhein. 4½ pOt..E. 102,70 „„ 1862, 64, 65 102,70 „„.,2., 3. E. onv. 102,70 Industzte-Teplars. Aach.-M..-Vers. 8210,00 Colonia,.-Vers. 6910,00 Concordia, Cöln 1990,00 Magdeb. Vers.-Ges. 1590,00 Dess. Gas-Ges. 183,00 5% Dortm. Part.-Obl. 108,00 Eschweiler Bergwerk 80,10 Harpen, Bergb.-Ges. 112,50 Rhein, Stahlwerke 186,50 Schles. St.-Pr.-Aet. 108,25 Stolberg, Zinkh.-Ges. 24,75 St.-Pr.-Act. 90,50 Narmrerter 79.25 Ausländische Eisenbahn-Prieritäts-Obligationen. Kronpr.-Rdsb. 1867-68 85,75 " Rud. v. 1869 85.75 Oest.-Fra.(alte) 3% 889,00 " 1874" 388,25 Sdb. Lomb.(alte) Sp Ct. 293,40 Sdb. Lb. neue 3 p0t. 293,50 Südb. Lomb. 5„ 102,80 Moskau Rjäsan„„ 103,25 Bjäsan-Koslow„„ 101,00 Central-Pacific b" 110,40 Ausländische Fonds. Rum. 6 pCt. St.-Rente 102,90 Bum. Anl. 5% 1873 86.60 Buss. Anl. 5p0t. 1871 86,60 Russ. Bod.-Ored.-Pf. 85,50 „" 5 p C t. 1 8 7 2 8 6, 6 0 U n g. 6% G o l d- R e n t e 1 0 1, 7 0 Amsterdam, 8 Tage 168,45 „ 2 Mon. 167,55 London, 8 Tage 20,40 " 3 Mon. 20.28 Paris, kurs 80,85 lang 80,45 Nechsel=Snrne. Belg. Plätse, 8 Lage 80.70 Geldsorten und Banknoten. Mon. Belg. Plätse, 2 Wien, 8 Tage; „ 2 Monat Petersburg, 3 Woch. " Monat Warschau, 8 Tage 80.30 170.20 169.00 199.50 197,10 200.25 90-Frank-St. 16,15 0 -Frank-St..02„ Livre-Sterling 20,33 Oesterr. Silberguld. 1,70 " Banknoten 1,70 Pap.-Coup. 1,69 Französ. Banknot. Belg. Banknoten Engl.„ Holl.„ Verein. Staaten GeldOoup. 4,18 80,65 B 80.60„ 20,38„ 1,68 Handels-Nachrichten. Weizen eff. hiesiger 19,00—20,00B, fremder 19,00—20,00B. Roggen eff. hiesiger 14.50—15,50B, fremder 15,50—16,50B. 14,00-15,00B, fremder 14,00-15,00B. Rüböl eff. in Partieen 36,30B. Köln, 1. Oet. Landmarkt, Weisen 17,75—18,75., ., Gerste 14,50—17,50 M. Hafer 13.50 bis 15.50 M. per 100 Kilo. Kölu Marktpreise. Butter per K 1,30, Eier per Viertel 1,80, Hasen 4,50, Feldhühner 1,30, Truthahnen 10.00, Hühner 1,40, Enten 2,00, Gänse—, Kaninchen 1,00 per Stüch, Tinkel 2,20, Tauben 80 per Paar. Ochsenfleisch 70 Pf Lalbfleisch 70 Pf., Hammelfleisch 75 Pf., Speck, geräuchert 80 Pf., gesalsen 80 Pf., Schmals 80 Pf., Nierenfett 60 Pf., Salm 3,80, Aal 1,60, Hecht 1,00., Karpfen 80 Pf., Schleien 60 Pf. per B. Kartoffeln, weisse 2,80, rothe.00, Nieren 4,00, Aepfel.50 p. 50 Kllo, Zwiebel 8 Pf., per 8. Neuss, 1. Oet. Weizen 1. Qual. 19.80, 2. Qual, 17.80. Roggen 1. Qual. 16,00, 2. Qual. 14.00, Wintergerste 15.00. Sommergerste—.—. Buchweisen—.—. Hafer 1. Qual. 16.60. Rübsen(Avel)—.—, Raps 84,00, Kartoffeln 6,00. Heu p. 50 Kllo 3,60. Roggenstroh per 100 Kilo.67. Rüböl per 100 Kilo fassw. 72,50, Ger. Oel per 100 Kllo 75.50. Presskuchen p. 1000 Kilo 181.— Hamburg, 29. Sept. Butter(mit 16 Pfd. Tare und 1 pCt. Deoort). Erste Qualität Sommer 114—117, zweite Qualität Sommer 105—112, fehlerhafte Hof 90—100. Bauern 100—110., Schmalz Hamburger 45—48., Wilcox 43,50, Fairbanks 48,00, div. Marken 42,50, Steam 42,00., Speck, short olear 55, long backs 45 M. Schinken, americ. geräuch. 76 M. Hamburg, 1. Oet. Getreidemarkt. Weizen per Oct.-Nov. 179.—. Roggen per Oct.-Nov. 132.—, Nov.-Dez. 188,—. Rüböl loco 69,00, per Nov. 68.50, Spiritus Oct.-Nov. 44,50, p. Nov.-Deo. 44,50, April-Mai 42.50 Bremen, 1. Oet. Petroleum loco M. 8,05, per Nov. 8,05,— Schmalz, Wilcox, loco 43,00. Antwerpen, 1. Oet. Petroleum höher, disp. 20.25 Oet. 20,12. Viehmärkte. K öln, 1. Oet.(Schlachtviehmarkt.) Am heutigen Markte waren aufgetrieben: 140 Stück Ochsen, verkauft erste Qualität zu 79, zweite zu 75, dritte zu 63., 27 St. Stiere, verkauft erste Qualität zu 60, zweite zu 55, dritte su 51 Mk., 156 St. Kühe und Rinder, verkauft erste Qual. zu 66, zweite zu 63, dritte au 55 Mk., 179 St. Schweine, verkauft erste Qualität au 58, zweite zu 55, dritte au 58 Mk. pro 50 kg. Schlachtgewicht. Am kleinen Viehmarkte vom 28. v. M. waren aufgetrieben: 138 Stück Schafe, ver5au%g erste. Qual. zu 70, sweite zu 65, dritte zu 60 Mk St. Kälber, verkauft erste Qualität au 78, zweite zu os, dritte zu 64 Mk. pro 50 kg. Schlachtgewicht. Handel ——. Die Preise von frischen Häuten stellten sich Ochsenhäute, beste auf 46, geringe 44 Pfg., Kuhhäute beste auf 84 Pfg., geringe 88 Pfg. per 1 Pfd.; Fett kostet 83 bis 35 Pfg. #l#e#ig, 1. Oot. Viehmarkt. Aulgetrieben: 8916 umder, 1022 Schweine, 1285 Kälber und 9854 Hammel. Rindvich I. Qual. M. 60—68, ausnahmsweise bis—. II. Qual. 50—58, III. u. IV. Qual. 42—47 pro 100 Pfd. Schlachtgewicht. Schweine, beste Mecklenburger ca. 57, Pommern und gute Landschweine 53—5f, Senger 50—51, Kussen 46—48, Serben 47—59 pro 100 Pfd. bei 20 pOt. Abzug; Bakonier 49—50 bei 40—45 Pfd. Abzug pro Stück. Kälber I. Qual. 56—61 Pfg., II. Qual. 50—50 Pfg. pro 1 Pfd. Schlachtgewicht. Hammel I. Qual.-55 Pfg., pro 1 Pfd. Schlachtgewicht. Wasserstands-Nachrichten. Mannheim, 1. Oet. Rheinhöhe Mit. 4,40, gest. 0,18m. Mains, 1. Oet. Rheinhöhe Mit. 1,52, gest. 0,17m. Coblens, 1. Oet. Rheinböbe Morg..,01, gest.09m. Köln, 1. Oet, Rbeinhöne Vorm. 2,43, gest..182. Peter Schmidt, Gudenauergasse 8. # Hopa. aial Workbtat. Regen-Schirme. Ene Schuell und billig. 93 — 1 Den Empfang der neuesten Artikel für die Winter-Saison in Herren, Bamen und AN zeige hiermit ergebenst an. A. Seien, Belderberg 6. Neuthor 1. S Sis 8 —— 55 Droper freiwilliger Wäaren=Errtaufe Am Donnerstag, den 4. Oktober er. und nöthigenfalls am folgenden Tage, Morgens 9 Uhr anfangend, lassen die Erben von Peter Joseph Schon in ihrem Hause, Stockenstraße Nr. 7 zu Bonn, wegen Aufgabe des Geschäftes gegen Baarzahlung versteigern: Eine große Anzahl Tisch=, Hänge= und Wand=Lampen, Lampenschirme, Laternen, Cylinder, Gas= und Lampen=Glocken, Petroleumöfchen, lackirte Waschgesäße, Eimer, Wasserkannen, Zuckerdosen, Tablette, Brodkörbchen, Tafelleuchter, Eiersieder, Britannia=Theeund Kaffee=Maschinen, plättirte Eß=, Thee= und Vorlege=Löffel, Kaffeeund Milch=Kannen, Geldcasseiten, Vogelkäfige, theils mit Fischglocken Tafelschellen, Schreibzeuge, Gewürzkasten, Fruchteismaschinen, Weinkühler, Badewannen, Toilettekasten, Spucknäpfe, Schirmständer, Knopfbretter, Backformen, Oel=, Pfeffer= und Salz=Einsätze, Neusilber= Waaren, Küchen= und Hausgeräthe aller Art 2c. Die Gegenstände werden auch vorher unter Kostenpreis unter der Hand verkauft. Werner, vereideter Taxator. Kartosseln und Zwiebeln. K Prima Kartoffeln 100 Pd. M. 2,20; früh weiße 100 Pjd. M 3. Zwiebeln p. 100 Pfd. M. 5,20, empfiehlt Chr. Vianden, Kesselgasse 5. Gerichtlicher Vertauf. Am Mittwoch den 3. Oct. er., Vormittags 11 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Römerplatze zu Bonn ein Sopha, verschiedene Schränke, Kommoden, ein Nachtskommödchen mit Mar. morplatte, ein Secretair in holz 2c. 2c., sowie verschiedene Colonialwaaren aller Art öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden. reisch, Gerichtsvollzieher in Bonn. Coniferen. Zur jetzigen Pflanzzeit offerire meine große Sortimente von Conlferen, Obstbäumen, Rosen u. s. w. zu den billigsten Preisen. Ferner empfehle mich in Anfertigung geschmackvoller Beuquets u. Kränze. Carl Emmel, Baumschule .Handelsgärtnerei, Bornheimerstr. 78. 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October 1883, Vormittags 10 Uhr, werden vor dem Königlichen Amtsgerichte Nr. I zu Bonn, 1) das Haus Sandkaule Nr. 11 nebst Hof und Seitengebäuden, 2) die om Rbeindorferweg Nr. 31 gelegene Goldleistenfabrik nebst Kesselhaus, 3) der an die Fabrik anstoßende Garten, eingetheilt in 6 verschiedene Baustellen, gelegen am Rosenthal und alte Rheindorferstraße, öffentlich versteigert. Wer Sprachen kennt, ist reich zu nennen. zur practischen u. naturgemaßen Erlernung der englischen, französischen, italienischen und spanischen Geschäfts-& Umgangssprache. Eine neue Methode, in 3 Monaten eine Sprache sprechen, schreiben und lesen zu lernen. 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Stadt=Theater in Bonn Direction: Julius Hofmann. Diustag, den 2. October 1883. 1. Abonnements-Vorstellung. Die Höchzen des Figalt. Komische Oper in 4 Akten von W. A. Mozart. Regie: Herr Mödlinger. Dirigent: Herr Kapellmeister Mühldorfer. Personen. Graf Almaviva Herr Carl Mayer. Die Gräfin, seine Gemahlin...... Fr. Parsch=Zikesch. Susanne, ihr Kammermädchen.... Fr. Dr. Peschka=Leutner. Figaro, Kammerdiener des Grafen.... Hr. Jos. Hofmann. Cherubim, Page des Giafen...... Frl. Kalman. Marz=lina, Ausgeberin im Schlosse des Grafen Frau Flies. Bartholo, Arzt in Sevilla. Herr Mödlinger. Basilio, Musikmeister. Herr Kaps. Don Gusman, Richter. Heir Hafn r. Antonio, Gärtner, Susannens Oheim... Herr Lorent. Bärbchen, seine Tochter....... Frl. Raff. Bauern, Bäuerinnen, Bediente, Jäger. Opern=Preise: I. Rang u. Parquet 4 Mk.— Fremdenloge 3 Mk.— II. Rang 2 Mk.— Nummerirtes Parterre.75 Mk.— Parterre 1 Mk.— Gallerie 50 Pfg. Kassenöffnung 5½ Uhr. Anfang 6 Uhr. Ende gegen ½9 Uhr. Billets werden bis 4 Uhr Nachmittags des betreffenden Tages in der Musikalienhandlung des Herrn W. Sulzbach ausgegeben. Der Text der Gesänge im Preise von 25 Pfg. ist ebendaselbst, sowie Abends im Theater zu haben. Die Karten sind nur für den Tag gültig, für welchen sie gelöst werden. NB. Die verehrl. Abonnenten werden höflichst ersucht, die AbonnementsKarten vorzuzeigen. Eine Purkik schoner sonder * werden villig abgegeven. A. Sollen, Belderberg 6. „SORK STUP Prämüirt: Brüssel 1876, Stuttgart 1881, Porto Alegre 1881. 0 Haus Coblenzerstraße 135, mit Einfahrt, neun geräum. Zimmern, zwei Mausardenzimmern und großem Speicher nebst Garten steht äußerst billig zu verkaufen oder zu vermiethen. Näh. Bonnerthalweg 33. Kleines möblirtes Zimmer zu vermiethen. Zu erfragen in der Expedition ds. Bl. Eine Wohnung von 5 Räumen, Küche und Zubehör, steht preiswerth zu vermiethen. Rosenstraße 21. 2 große Parterrezimmer zu vermiethen. Rheindorferstraße 15. 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October 1883 ein neues Quartals=Abonnement, zu welchem wir mit dem ergehenen Bemerken einladen, daß an der bisherigen Tendenz des Blattes ein völlig parteiloses Echo der politischen Tagesereignisse, ein treuer Spiegel des Kölner Lebens und Verkehrs, ein ausgiebiger Anzeiger für die Geschäftswelt und ein praktischer Führer für die Fremden zu sein, auch in Zukunft festgehalten wird, und der unterhaltende Theil, den das Feuilleton repräsentirt, eine wesentliche Bereicherung durch eine Gratisbeilage „Illustrirtes Sonntagsblatt“. erfahren hat, ohne daß dadurch das Feuilleton der übrigen Nummern irgendwie beeinträchtigt wird. Außerdem werden wir, wie seither, eine Reihe Aufsätze zur Geschichte der Stadt Köln bringen, dem localen Theile, insofern er die Vorkommnisse des Tages und städtische Angelegenheiten im allgemeinen Interesse behandelt, aber noch größere Sorgfalt zuwenden wie früher, so daß unser Blatt sich zu einem in jeder Famitie Kölns unentbehrlichen Localblatte gestaltet. bringt ferner die officiellen und vollständigen Theaterzettel der Theater Kölns und die ganzen Ziehungslisten der kgl. preuß. Lotterie. Ein täglich erscheinendes Verzeichuiß der angekommenen Fremden ist besonders für Geschäftshäuser wichtig, während eine kurze Uebersicht der hiesigen Sehensnürdigkeiten den Auswärtigen zur Orientirung dient. Die wichtigen politischen Fragen werden in kurzen und bundigen Artikeln behandelt, während alle Gebiete des menschlichen Wissens durch größere populäre Artikel vertreten sein werden. Kunst, Wissenschaft und riteratur finden eingehende Berücksichtigung. Bei dem vorwiegend localen Charakter der„Kölner Nachrichten“ dürfen Inserate in denselben sicher auf Beachtung rechnen. Insertionen 10—20 Pfg. die Petitzeile, Wiederholungen mit Rabatt. Inseraten=Abon= nements billig nach Uebereinkunft. Der Abonnementspreis beträgt pro Quartal nur 3 Mk., auswärts 3 Mr. 50 Pf. Man abonnirt bei allen Postanstalten und in unsern Expeditionen. Wir sind gern bereit, Probenummern 14 Tage lang in der Stadt auf Bestellung ubgeben zu lassen. Nach auswärts versenden wir einzeine Nummern franke. Köln, im October 1883. Die Expedition der„Kölner Nachrichten.“ Soeben erschien: und Geschreibung des „“ auf dem Nieverwald mit prachtvoller Ansicht des Denkmals. Von C. Keller in Bingen. Preis 25 Pfg. Gegen Einsendung von 30 Pfennig in Marken Frankozusendung. Wiederverkäufer erhalten Rabatt. Verlag H. Hohmann in Darmstadt. #erschiedene gebrauchte Möbel, darunter 1 Manielosen und 1 Nähmaschine, billig zu verkaufen. Weberstr. 44. 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Von BONN nach Mainz und weiter 12,52 früh; 6,48 8,15 9,41 10,20 Morg.; 12,19 Mittags;.2.26“ 3,10f3,54 Nachm.; n. Remag. 5,21 .52 Nachm.; nach Coblenz 4,23 früh, 6,52 u. 9,6 Abends. Von BONN nach Ahrweiler 6,43 10,20 1,2 2,26“ 3,10f 5,52 9,6. Von BONN nach Niedermendig und Mayen 6,48 8,15 10,20 12,19 3,54 6,52. Von BONN nach Euskirchen.22 10,47 2,35(an Wochentagen), 3,14(nur Sonn- und Feiertags) .23. Von BONN nach rechtem Ufer 6,49 8,42 12,41 3,20 6,55 9,30. Vom rechten Ufer in Bonn 7,18 10,30 2,48 6,20 8,31 10,33. Ab BONN weiter nach Köln 7,25 .30 9,17 10,41 12 1,41 4,19 6,28 7,311 8,37 9,22 10,40 Von Beuel rheinabwärts 6,88 10,16 12,1 2,12 6 6,12, 8,19 10,17 (6,12 Nachm. nur bis Biegburg). Von Beuel rheinaufwärta 7,10 9,5 11,812,48 3,524,45 7,1211, 7Abds. * Extrazug an Sonn- u. Festtagen * Fallt an Sono- und Festtagen aus.