Dinstag, den 2. October. 1883. Abonnement: vierteljährlich nar 2 Mk. praenumerando. Monats=Abonnements. Tägliches Erscheinen. Samstag Auhesten des Annoncen=Anzeigers an den Straßen=Ecken.— Inserate werden bis Mittags 12 Uhr erbeten. Seesiter Nenigustrate Nr. 16. O Rheinische Landeszeitung. Für die Redacton derantwortüich. 9 v. C ar i ha 3.— Deuck und Lelag von J. F. Cart ba.4 Inserate. lokale 10 Pfennig, auswärtige 20 Pfg. die einspaltige Petitzeile. Reclamen per Zeile 20 bis 50 Pfg. Bei umfangreichem und österem Aunoneiren entsprechender Rabatt. Größte Wirkung der Inserate bei steits* sleigender Auflage. Seeithon Keridostrste Nr 19: Agenturen: fsür Venel, J. J. Held), Iustrumentenmacher; Obereassel, Peter Ach; Godesberg, I Gebr Groß: Sechtew Gotfr Pieck: Rösberg, Klaoys Esser; persel, J. Voosen, Nr. 107. Vornheim, Geor. Erdg, Sechlem, Vollfr. Pieck; Lec, Pack dit, Pastendorf, I. Wanichant Oberg, Aloys Esser; Abonnements-Einladung. Mit dem 1. Oktober eröffneten wir ein Abonnement fü. das vierte Quartal zum bisherigen Preise von nur Der Ersolg. auf den wir zurückblicken können, und die Beliebtheit, deren sich in weitesten Kreisen das„Bonner Tageblatt“ erfreut, ermuthigen uns, auf der betretenen Bahn fortzuschreiten, an der Vervollkommnung unseres Blattes als eines völlig objektiven, pikant und fesselnd geschriebenen, an Originalartikeln reichen Tagesorganes für Jedermann rüstig weiter zu arbeiten und dadurch noch mehr Freunde zu gewinnen. Original-Tages- und Wochenrundums,-Plaudereien,-Leitartikel über die neuesten brennenden Tagesfragen, Salon-Feuilletons, ausführliche Concert- und Theaterbesprechungen, umfassende Lokalund Provinzchronik, zahlreiche Mittheilungen aus Volks- und Landwirthschaft. Außerdem erscheint im Feuilleton der hochinieressante Roman: hhart am Rande von F. Klinck. Kein zweites rhein. Blatt bietet zu gleich billigem Preise eine ähnliche Fülle gewählten Stoffes. Zu recht zahlreichem Abonnement laden ein Redaktion und Expedition des „Bouner Tagevlattes“. Das Nationalfest auf dem Niederwald. Bingen, 29. Sept. 1883. Nachdruck, auch im Auszuge, verboten. J. S. Der ehrliche Zeitungsberichterstatter wird von dem gestrigen Tage wenig erbaut sein. Seinen Schultern war eine Arbeitslast aufgebürdet, die er beim besten Willen und der ausdauerndsten Arbeitskraft unmöglich überwältigen konnte. Von 12 bis 1 Uhr war beispielsweise der Weiheakt vor dem Denkmal; um halb 2 Uhr die Huldigung der Städte Rüdesheim und Mainz und Paradefahrt der Dampferflottille, um halb 5 Uhr Festbankett in Rüdesheim, um 5 Uhr Diner Sr. Majestät in Wiesbaden— man hätte sechs Köpfe haben und die Gabe der Allgegenwärtigkeit besitzen müssen, um all diese Momente mit eigenen Sinnen genießen und beschreiben zu können. Einzelne Blätter, wie die„Times" und„Kölnische Zeitung", hatten, in richtiger Erkenntniß der Sachlage, denn auch ein ganzes Reporterheer engagirt, dessen Mitglieder nach dem Princip der Arbeitstheilung ganz bestimmte, scharf abgegrenzte Gebiete mit ihren FederPflügen beackern mußten. Längere Drahtberichte am selben Tage für die Abendblätter zu expediren, war aber selbst ihnen nicht möglich, da der Vertreter des Wolff'schen Telegraphen=Bureaus vor allen andern bevorzugt wurde. Den Wettlauf moderner Schuellschreiberei bei solchen Gelegenheiten zu bewundern, hat etwas ungemein Erheiterndes. Zum Vortheil der Schreiber gereicht es ebensowenig wie zum Vortheil der Leser; er entspringt einer Krankheit unserer Zeit, muß aber, wie jede Zeitkrankheit, ertragen werden. Mit wie vielen Festreden unser Kaiser in dem lustigen Rüdesheim noch begrüßt wurde, weiß ich nicht genau zu sagen. Das aber ist sicher, daß der große Monarch sie alle in liebenswürdigster Weise anhörte und durch die Leuiseligkeit seines Wesens auch hier wieder Jeden gefangen nahm. Auch der Krouprinz erfreute seine Umgebung durch das herzlichste Wohlgefallen, welches er bei den einzelnen Festmomenten äußerte. Als er mit seinem kaiserlichen Vater und den übrigen hohen Gästen unten in der Festhalle einen Becher Wein leerte, sprach er einem Herrn seiner Umgebung seine Verwunderung darüber aus, daß die rheinischen Damen so resolut ihre Ansprachen hersagten und meinte, das müsse wohl so rheinische Art sein. Er habe selten Damen so famos sprechen hören. Am meisten Antheil an dieser Bemerkung besaß wohl das schöne Fräulein Heyl aus Wiesbaden, das oben vor dem Denkmal Sr. Majestät Rittershaus Begrüßungsgedicht mit einem Feuer und Schwung und mit so kräftiger, heller Aussprache vortrug, daß jeder Hörer seine Freude daran haben mußte. Die hohen Herrschaften nahmen sämmtlich in der Rheinhalle einen kleinen Imbiß zu sich, bewunderten dann die festliche Auffahrt der 18 bunten Rheindampfer und fuhren zur festgesetzten Stunde im Extrazug nach Wiesbaden zum Diner. Einladungen dazu, die auf Befehl Sr. Mojestät geschahen, konnten nur in beschränkter Anzahl erlassen werden, da die Räumlichkeiten des Wiesbadener Schlosses eben nicht besonders ausgedehnt sind. Die Professoren von Schilling und Weißbach, sowie Herr Kurdirektor Heyl waren so ziemlich die einzigen Civilpersonen, die zur Tafel gezogen wurden. Dies Diner wurde im großen Concertsaale, im runden Saale und den anstoßenden Gemächern servirt und Punkt 7 Uhr, nachdem der König von Sachsen auf Se. Majestät den Kaiser und dieser, bezugnehmend auf den denkwürdigen Tag, auf die deutschen Fürsten, die so viel zur Einigung des deutschen Volkes beigetragen, toastirt hatte, von dem kaiserlichen Gastgeber aufgeho5555. Länger dauerte das große Festbankett der ##ger Rüdesheim im Hotel Jung, wo hervorragende Männer, deren Wirken für das Ehrendenkmal unserer Nation unvergessen bleiben wird, sich zu einer dichtgedrängten Tafelrunde versammelt hatten. Man toastete dort viel und gut und aß und trank auch viel und gut. Die bemerkenswerthesten oratorischen Leistungen waren ein poetischer Trinkspruch, den Emil Rittershaus auf Schilling und Weißbach, und eine gläuzende Rede, die Commercienrath Friedrichs auf die deutschen Fürsten hielt, wie eine unpolitische Anspielung auf das Jahr 1848 in höchst politischer Weise zu fesselnder Verwerthung gelangte. Die Versamm lung schickte Begrüßungs= und Ergebenheitstelegramme an Se. Majestät und den Fürsten Bismarck, der dem Feste leider fern geblieben, und nahm ihrerseits Begrüßungstelegramme entgegen von mehreren Vereinen und Männern der Städte Linz und Wien. Der Besuch des Banketts war eigentlich zu stark. Die Tafelnden saßen im wirklichen Sinne aufeinandergepreßt, eine Position, welche der deutschen Brüderlichkeit zwar höchst fördersam, dem bequemen Essen aber sehr ungünstig war. Manche Leute, zu denen auch meine Wenigkeit zählte, fanden die auf diese Weise geschaffene Stellung oder besser Sitzung so unerträglich, daß sie ihr theuer erkauftes Couvert— das Gedeck kostete 7 M. 50 Pfg.— ruhig im Stiche ließen und den Speisezettel nur vermittelst der Augen abaßen. Auf den Straßen von Rüdesheim herrschte am Nachmittage und Abend bis zur späten Nachtstunde ein wahrhaft weltstädtisches Leben. Engländer und Amerikaner, Franzosen und Russen, Holländer und Belgier, italienische Tambourinschlägerinnen und deutsche Guitarren= und Geigenspieler, Medaillen=, Festzeitungs= und Wurst=Verkäufer wimmelten auf den illuminirten Straßn brüderlich durch= und nebeneinander, und spielten sich Scenen ab, die zumeist einen eminent friedlichen, manchmal indeß auch einen etwas provocirenden Charakter trugen. Ein ganz allerliebstes Intermezzo hatte ein Freund von mir zu verzeichnen, der am Abend, nachdem der Haupttrouble sich verlaufen, noch einen einsamen Spaziergang zu dem elektrisch beleuchteten Denkmal, machte. Er fand oben vor dem Monument von allen Festgästen nur noch ein einsames Ehepaar und einen simplen Bauersmann vor, alle Drei in stille Betrachtung versunken. Das Bäuerlein studirte im Scheine des elektrischen Lichtes mit Aufmerksamkeit die letzte Strophe der auf dem Denkmal eingravirten„Wacht am Rhein“ und sprach die einzelren Verse leise vor sich hin. Der Ehegalte unterbrach diese Beschäftigung. Etwas übermäßig inspirirt von den Rebensäften Rüdesheims, hielt er plötzlich eine schwungvolle Rede, worin er das Gelöbniß ablegte, die stolzen Errungenschaften, welche dieses Denkmal verewige, sein Leben hindurch hoch zu halten, Leib und Gut für dieselben herzugeben und stets ein guter Deutscher zu sein. Dieses schöne Gelöbniß kam mit etwas stotternder Zunge heraus und die sorgliche Gattin raunte dem patriotischen Gemahl die warnenden Worte in's Ohr:„Sei doch stille, Mann, Du blamirst Dich ja!“ Der einsame Redner aber ließ sich nicht abhalten; er hielt seinen Vortrag bis zu Ende und vereinte sich schließlich mit dem Bauer zum gemeinsamen Absingen der Schlußstrophe der„Wacht am Rhein“, unter deren Klängen das Kleeblatt dann verschwand. Mein Freund, der dem Festaktus am Morgen ebenfalls beigewohnt hatte, behauptete, daß diese Nachfeier einen fast ebenso erhebenden Eindruck auf ihn gemacht habe, als der Festakt selbst. Ich lasse das dahingestellt. Momente wie jene, wo ein greiser, glücklicher Herrscher inmittea seiner Fürsten und seines Vorkes ein geschichtlich bedeutsames Kunstdenkmal einweiht und in den Aimen seines tapferen Sohnes bewegte Thränen vergießt, stehen mir höher. Wünschen wir aber, daß auch die eben beschriebene Scene sich, wenn auch in einer des Orts gemäßeren Form, noch oft vor dem Denkmal wiederholen möge und dasselbe für jeden Deutschen ein Altar werde, an dessen Stufen er seine höchsten und heiligsten Gelübde ausspricht. Deutschland. Baden=Baden, 30. Sept.(Der Kaiser und die übrigen Fürstlichkeiten) nahmen gestern Abend den Thee bei der Kaiserin ein. Anläßlich des heutigen Geburtstagsfestes Ihrer Majestät fand heute Vormittag halb 11 Uhr große Gratulationskour statt, zu welcher die krouprinzlichen Herrschaften, die großherzoglich badische Familie, der Großherzog von Sachsen=Weimar, die Herzogin von Hamil= ton, die Fürstin und der Erbprinz von Fürstenberg, sowie die Oberhof= und Hofchargen erschienen. Mittags wohnten die Majestäten mit den übrigen Fürstlichkeiten dem Gottesdienst im großherzoglichen Schlosse bei. Nachmitags findet ein größeres Diner bei der Kaiserin statt. Oesterreich=Ungarn. Wien, 80. Sept. Sämmtliche Nachrichten über diplomatische Verhandlungen wegen Bulgariens werden entschieden in Abrede gestellt. Auch wird an amtlicher Stelle betont, daß wegen der sogenannten Abgrenzung der Interessensphären der Balkanhalbinsel zwischen Rußland und Oesterreich keinerlei Verhandlungen gepflogen worden sind, da der Berliner Vertrag bereits die Abgrenzungen endgiltig festgestellt habe. Pest, 29. Sept. Dem Vernehmen nach soll der kroatische Reichstagsabgeordnete Emerich Josipo vich an Stelle Bedekovichs zum Minister für Kroatien und Slavonien ernannt werden. Als künftiger Banus von Kroatien wird Graf Hedervary=Khuen genannt. des Königs von Spanien im gastfreundlichen Paris. Paris, 29. Sept. Von diesem Mittag um 1 Uhr an entwickelte sich eine unabsehbare Menschenmenge vor und auf der Straße Lasayette, durch welche der König von Spanien kommen sollte, und auf dem Eintrachtsplatze, wo eine Kundgebung erwartet wurde. Die Menge war sehr aufgeregt. Es wurde viel geschrieen und geredet. Ein Theil äußern Bahnhofs und der Quai waren vor der Ankunft des hohen Gastes mit Fahnen und französischen und spanischen Wappenschildern, mit Baumzweigen und Blumen geschmückt. Um 3 Uhr stand die Menge Kopf an Kopf gedrängt vor dem Bahnhofe. Es wurde viel gerufen:„Es lebe die Republik!“ Einige Hundert Gassenjungen hatten das Geländer erklettert und machten viel Lärm. Man war aiunziemliche Rufe gespannt. Eine bedeutende Anz Stadtsergeanten versahen den Dienst. Grévy fuhr um 3 Uhr 10 Minuten nach dem Bahnhof ab, begleitet von einer Reiterescorte. Die heutigen Blätter hatten behauptet, Giévy wolle wegen der Aufregung in Paris überhaupt nicht zum Empfang erscheinen, aber Ferry habe für diesen Fall mit seinem Rücktritt gedroht. Um halb 4 Uhr trafen die Minister auf dem Bahnhof ein und begaben sich sofort in den Empfangssaal, wo der Gouverneur von Paris, das spanische Gesandtschaftspersonal und andere hohe Beamte bereits anwesend waren. Gréoy traf um 3 Uhr 30 Min. mit seinem Gefolge ein und unterhielt sich einige Minuten mit den Ministern. Um 3¾ Uhr kündigten zehn Kanonenschüsse die Ankunft des Königs von Spanien an. Mollard, der Einführer der Gesandtschaften, und der spanische Botschafter nebst seinem gesammten Personal traten auf den Perron, um den König zu empfangen. Grévy wartete mit seinen Ministern im Empfangssaale. Als der König eintrat, ging Grévy ihm zwei Schritte entgegen, worauf der König und der Präsident der Republik einander die Hand gaben. Sämmtliche Minister und Beamte gingen vor dem König vorüber, um ihn zu begrüßen. Dies dauerte etwa zehn Minuten. Nach derselben wurden die Pforten des Bahnhofes geöffnet, Truppen bildeten die Hecke von der Straße Douain bis zur Straße Lafayette. Die Volksmenge zeigte sich nun sehr erregt. Kaum war der König Alfons aus dem Bahnhofe getreten, als ein fürchterliches Gepfeise, wildes Geheul und Rufe:„Nieder mit dem Ulanen!“ erfolgte. Das Zeichen zu dieser Kundgebung ging von zwei Gruppen spanischer Socialisten aus, welche auf der Straße Denain, die dem Bahnhofe gegenüber liegt, Aufstellung genommen hatten. Der Lärm auf allen Zugängen war derart, daß von der Militärmusik, welche die spanische Volkshymne spielte, nichts gehört werden konnte. Ueberall stand es gedrängt voll Menschen. Als das königliche Gefolge den Square Montholon erreichte, wurde der Larm wahrhaft gräßlich. Eine Stimme rief:„Es lebe der König!“ Sofort wurde gepfiffen und geschrieen:„Nieder mit dem Ulanen!" Geheul begleitete den König bis zum Palast der spanischen Botschaft. Mollard und nicht der Präsident der Republik begleitete den König zur spanischen Gesandtschaft, wo König Alsons Wohnung nahm. Gréoy wollte sich nicht öffentlich mit dem Gaste Frankreichs zeigen. Der König von Spanien war sehr blaß und wechselte kaum einige Worte mit dem spanischen Botschafter, der mit ihm im Wagen saß. Grevy verließ nach dem König den Bahnhof; in seinem Wagen saß General Pitt.é neben ihm. Kürassiere bildeten die Eskorte, sowohl für den König wie für Grevy und die Minister. Da es bekannt war, daß Grevy nicht hatte zum Bahnhof fahren wollen, so wurde er während der Fahrt gut behandelt und mit vielen Rufen: „Es lebe die Republik!" begrüßt, ja, auf der Straße Lafayette, zwischen dem Square Montholon und dem Faubourg Poissonn'ère brachte die Volksmenge ihrem Präsidenten der Republik eine wahre Ovation. Ein Pariser Gardist fiel vom Pferde und Grevys Gefolge war deshalb genöthigt, anzuhalten. Sofort 1 umringte das Voik Grevys Wagen und stieß mächtige Rufe:„Es lebe die Republik!“ und„Es lebe Grevy“! aus. Es heißt, diese Kundgebung sei gegen die Minister gerichtet gewesen, die der Escorte des Präsidenten der Republik folgten. Die Aufregung ist infolge dieser Auftritte in ganz Paris sehr groß und viele Frauzosen sind außer sich, daß so etwas in Frankreich vorkommen konnte. Der König wird, wie es heißt, Paris schon morgen früh verlassen, doch bedarf dieses Gerücht noch der Bestätigung. Die Escorte des König von Spanien, Grevys und der Minister wurde überall von der Masse mit den Rufen begrüßt: „Die Kürassiere sollen leben!“,„Es lebe die Pariser Stadtgarde!"„Es lebe die Armee!“ Ungefähr 20 Verhaftungen wurden während des Einzugs des Königs Alfons vorgenommen und es heißt, es seien der Mehrzahl nach spanische und deutsche Sozialisten. Auf dem Eintrachtsplatze fiel nichts vor, als der König vorüberkam, ebenso auch nichts vor der spanischen Botschaft. Der König erschien nicht um 5 Uhr im Elysee und ließ sich deshalb entschuldigen; aber er traf um 5¼ Uhr in Begleitung des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten ein. Der König fuhr nicht über die Eintrachtsbrücke, wo Volksmassen standen, sondern über die Brücke der Invaliden. Volkshaufen liesen ihm nach und schrieen:„Nieder mit dem Ulanen!“ Am Elysee standen an die 2000 Menschen, welche pfiffen und das Getobe verdoppelten, als ein Redakteur des„Gaulois" rief:„Es lebe König Alsons!“ Der König sah, als er ins Elysee trat, sehr erregt aus; bei dem Aufgange auf die Treppe wäre er beinahe ausgeglitten. Um 6¼ Uhr war König Alsons noch im Elysee. Der König äußerte gegen Personen seiner Umgebung, er sei auf einen solchen Empfang gefaßt gewesen. Wie es scheint, will man alles aufbieten, damit er nicht sofort abreise; doch glaubt man, er werde nach dem, was ihm begegnet sei, nirgendwo mehr hingehen. Paris, 30. Sept. Am Boulevard Denain entstand gestern beim Herannahen des Wagens, in welchem König Alfons saß, ein wüthendes Geschrei und Pfeiffen. Ein elegant gekleideter Herr rief:„Bon jour Alphonse!“ Ja der Rue Constantine hörte man Ruse:„Es lebe der König!“ Vor dem Hotel der spanischen Botschaft war ein großer Skandal. Eine Frau zerbrach ihren Sonnenschirm und warf ###ihn nach dem Könige. Vor dem Elysee herrschte großer Tumult. Auf der Place de la Concorde vernahm man einzelne Rufe:„Nach Berlin mit dem Ulanen!“ Die Truppen wurden überall lebhaft begrüßt.„République frargaise",„Figaro",„Gaulois" und„Temps“ machen den Schwiegersohn Grevys, Wilson, für den Skandal verantwortlich. Ersterer schreibt, die unmoralische Komödie habe schon zu lange gedauert; der„Gaulois" überschreibt seinen Artikel:„Das Verbrechen des Präsidenten". Die Intransigenten jubeln. Rochefort schreibt:„Bist Du zufrieden, mein Oberst?" Die„Lanterne“ ruft aus:„Nieder mit den Königen, es leben die Völker!" Abends, so erzählen die Boulevardblätter, sprach der spanische Minister des Auswärtigen in seinem Salon mit dem Sekretär. Als der anwesende französische Botschafter, Baron Michels, sich nicht zurückzog, sagte der Minister zu ihm:„Pardon, ich habe zu thun.“ Neueste Nachrichten. Wien, 30. Sept. Neuere Privatberichte haupten, daß der Bulgarenfürst Alexander unlängst allerdings seine Abreise vorbereitet, dieselbe jedoch wieder unterlassen habe. Aus Belgrad wird nunmehr der Rücktritt des Kabinets Pirotschanatz für die nächsten Tage in sichere Aussicht gestellt, mehrere Mitglieder desselben werden wahrscheinlich in das neue Kabinet eintreten. Der König dürfte eine gemäßigt radikale Regierung berufen. Agram, 30. Sept. Von den wegen Zerstörung der Amtsschilder hierselbst Angeklagten sind 29 verurtheilt, 9 freigesprochen worden. Von ersteren wurden einer zu sechsmonatlichem, zwei zu viermonatlichem, 26 zu achttägigem bis dreiwöchentlichem Arrest verurtheilt. Die Vertheidiger meldeten die Nichtigkeitsbeschwerde an. Die Verurtheilten bleiben in Haft. Paris, 30. Sept. Die meisten Blätter geben ihrem Bedauern über die Kundgebung beim Eintreffen des Königs von Spanien Ausdruck. Paris, 30. Sept. Gerüchtweise verlautet, König Tuduc von Anam, der todt gemeldet war, befinde sich wohlbehalten in China. Der Tod sei simulirt worden, um die Flucht besser zu verbergen. Lokales. X Gestern, Sonntag Abend, feierte der Gesangverein„Bonner Liederkranz“ unter Leitung seines bewährten Dirigenten Herrn Th. Schwickardi sein V. Stiftungsfest. Der große Saal der„Eintracht" nahm zu diesem Zwecke ein zahlreiches Publikum auf. Das Programm war in der glücklichsten Weise zusammengestellt. Der Abt'sche Chor„Am Sonntag“ ging vortrefflich. Das Quartett„Aus Lieb zu ihr“ mit Clavierbegleitung(Herr Schwickirdi) fand rauschenden Beifall. Beim„Ave Maria“ bewies Herr Heimig wieder einmal seine Fertigkeit als Trompetenvirtuos, Herr Schwickardi als Klavierspieler. Die beiden„dramatischen“ Piecen:„Häusliche Schattenseiten" und„Eine verfolgte Unschuld" wurden mit vielem Humor zur Darstellung gebracht und ernteten die wohlverdienten Lachsalven. Ein Ball hielt die Gäste noch bis zum frühen Morgen beisammen. § Am Mittwoch den 10. d. feiert Herr August Feldmann, Hauptmann der freiwilligen Feuerwehr, und Gattin das schöne Fest der silbernen Hochzeit. o In der Nähe des Bouner Wasserwerks auf dem Venusberg pflückte man heute Morgen reife Wal derdbeeren. X Gestern Nachmittag fiel auf der Eadenicher= straße ein Knd in einen Brunnen. Es war bereits dem Ertrinken nahe, als Nachbarn herbeieilten und es glücklich und unverletzt herauszogen. + In Rheidt an der Sieg fand gestern Sonntag, wie vorher angezeigt, eine Versammlung im Saale der Restauration Pütz zur Gründung eines Bauernvereins daselbst statt. Dieselbe war sehr zahlreich besucht und mit Erfolg gekrönt, indem sich Viele als Mitglieder einschrieben ließen und somit der Verein constituitt werden konnte. Einen ausführlichen Bericht bringen wir in nächster Nro, Die Nachfeier. Rüdesheim, 29. Sept. Für Rüdesheim bildete ein lustiger Frühschoppen nebst Concirt in der Festhalle auf der Bleiche heute Vormittag 10 Uhr den Beginn der Nachfeier, die der Hauptsache nach auf ein großes Kinderfest hinauslief. Um 12 Uhr versammelte sich nämlich auf dem Festplatze die Schuljugend des Rheingaues, besonders die Zöglinge der eingeladenen Inspektionen Winkel und Geisenheim, um mit einer in der Mitte postirten Musikkapelle der freiwilligen Feuerwehr unter Aussicht ihrer Lehrer gemeinschaftlich auf den Niederwald zu marschiren. Der nach den verschiedenen(36) Klassen geordnete Zug der 2000 Knaben und Mädchen machte trotz des trüben und regnerischen Wetters einen sehr freundlichen Eindruck, da fast jedes Kind eine bunte Fahne trug, und die Musik, die natürlich die beliebtesten Volkslieder intonirte, durch frohen, wenn auch nicht immer rein melodiösen Chorgesang begleitet wurde. Vor dem Denkmal wurde die Nationalhymne, sowie„Deutschland, Deutschland über Alles“ intonirt, worauf Herr Schulinspektor Horz aus Winkel eine Festrede hielt, in welcher er die Entstehungsgeschichte und die Bedeutung des großartigen Denkmals mit einfachen, dem jugendlichen Verständniß seiner Hörer angepaßten Worten erklärte. Auch viele Fremden waren zugegen, welche es vorgezogen hatten, heute bei dem ungleich geringeren Andrang als gestern die herrliche Germania=Statue in ungestörter Muse zu betrachten. An die Schulkinder, die gegen 2 Uhr wieder die Höhe verließen, wurden Festbretzeln vertheilt, und in heiterster Laune wurden die Kleinen bis zum späten Nachmittag auf dem Festplatz durch allerlei Spiel und Kurzweil unterhalten. Dagegen war in Bingen bereits um 8 Uhr Morgens das gestern Nachmittag abgebrochene Schießen wieder aufgenommen worden, bei dem die Betheiligung allerdings eine schwächere war als gestern, wie dies in Ansehung des schlechten Wetters, welches bis Mittag herrschte, begreiflich war. Desto lebhafter wurde es auf dem Schießstande nach Tisch, als der Himmel sich aufklärte und die Sonne freundlich durch die Wolken brach. Ausgeschossen wurden zwei neue Becher, einer auf Feld, einer auf Stand, welche den Herren Ziegenaus(Wulzbach in Bayern) und de Leuw(Dusseldorf) als Gewinn zufielen. Einen besonders imposanten Anblick gewährte auf dem Festplatze heute der Gabentempel, da die Aufstellung der theilweise sehr kostbaren Preisstücke, deren einige noch im Laufe des Vormittags angelangt waren, nunmehr vollendet ist. Beim Rundgang um den Tempel auf der höchst praktisch angebrachten Gallerie fällt durch die Glasscheiben zunächst das vielbesprochene v. Miller'sche Trinkhorn in die Augen, neben welchem rechts eine von Herrn Ferdinand v. Miller (München), dem Bruder des Erzgießers, selbst modellirte Gypsfigur— liegender Jäger in bayerischer Tracht— Platz gefunden hat, während links die beiden Ehrengaben der Stadt Bingen, ein prächtiger vergoldeter und versilberter Pokal und eine do. Fruchtschale, stehen. Ferner hat der Düsseldorfer Maler Cronau ein eigenes, sehr hübsch und ansprechend gemaltes, auf 800 Mark geschätztes Oelbild geschenkt, dessen Vorwurf eine durch charakteristische Figuren belebte Straße; im chinesischen Viertel von San Franci#co bildet. Nicht weit davon befindet .„ die Stiftung des Frankfurter Schützenvereins. Da sind mehrere Schreibzeuge in Silber von starkem Gehalt, Stutzuhren, Regulatoren, Services aller Art, Lampen, Schalen, kostbare Fußdecken aus Fuchsoder Marder=Fellen u. s.., und natürlich fehlen auch nicht Prunkstücke speziell waidmännischen Charakters, wie Büchsen, Jagdtaschen, Kugeltaschen und dergleichen. Alles in Allem beweisen die Festgaben die warme und rege Theilnahme, welche das auf den Impuls des verdienten 1. Schützenmeisters, Herrn Karl Gräff in Biugen, inscenirte und eigentlich mit mehr Mitteln als Bingen aufbringen konnte, durchgeführte Schützenfest in zahlreichen Kreisen erweckt. Immerhin wird der morgige Tag, auf dessen Programm der große historische Festzug und die Auffahrt der Rudervereine auf dem Rhein, sowie das Festbankett stehen, der großartigste des Volksfestes werden. Dabei wird der Eroßherzog von Hessen als Landesherr erscheinen, der eigentlich noch nie recht in der Stadt Bingen verweilt hat. Die moderne Uebervölkerung. Den dauernden Nothstand unter großen Massen des Volkes leugnet heute kein Beobachter des wirthschaftlichen Lebens mehr ab. Man fühlt ferner auf allen Seiten, daß, wenn das Massenelend weiter wächst, wie es in dem letzten Jahrzehnt gewachsen ist, unsere ganze moderne Kultur sa ließlich an ihm zu Grunde gehen muß. Um so betrübender ist es, daß man bezüglich der Ursachen und damit der Heilmittel der Verarmung ganzer Volksschichten noch sehr im Dunkeln tappt und selbst in wissenschaftlichen Kreisen Meinungen aufrecht erhält, welche längst als irrig aufgegeben sein sollten. Um zu beweisen, daß unsere Nothstände, von geringfügigen Auswüchsen abgesehen, unabänderlich sind, fußt man in wissenschaftlichen Kreisen auf folgender Theorie. Wächst die Bevölkerung eines Landes an, so muß fast regelmäßig die Produktion unter ungünstigeren Bedingungen vorgenommen werden, weil die besten Gelegenheiten dazu von Anfang an ausgesucht und benutzt worden sind. Die jährlich hinzutretenden Arbeiter können mithin nicht mehr soviel produziren, als die früheren; der Durchschnittsertrag pro Kopf der beschäftigten Arbeiter hat die Tendenz, mit dem Wachsthum der Bevölkerung stetig zu sinken. Ist diese Voraussetzung richtig, bietet die Natur ihre Gaben immer kärglicher und spärlicher dar, so folgt daraus allerdings mit unerbittlicher Nothwendigkeit, daß ein großer Theil der Bevölkerung auch ein immer dürftigeres Leben führen muß, und an der Bitterniß der Noth in weiten Kreisen würden wir nur sehen, wie weit wir bereits in der gezeichneten Entwickelung vorgerückt sind. Solchen Anschauungen, wie sie seit Malthus ein Fachmann dem andern gedankenlos nachbetet, sind die Vertreter des wissenschaftlichen Sozialismus, an ihrer Spitze Rodbertus, mit dem Nachweise entgegengetreten, daß, soweit unsere Erfahrung reicht, von einem abnehmenden Ertrag der Arbeit keine Rede sein könne, daß vielmehr alle Güter, auch die Lebensmittel und Rohstoffe, heute mit einem geringeren Arbeitsaufwande beschafft werden können als je zuvor. Diesen Nachweis wird man dem modernen wissenschaftlichen Sozialismus immer als eine seiner glänzendsten Thaten anrechnen. Denn diese Erkenntniß muß allmählich unser gauzes sozialpolitisches Denken und Handeln in eine audere Richtung hineindrängen. Entstehen die Entbehrungen unseres Volkes daraus, daß es mit seiner vereinten Kraft der Natur nicht soviel Gaben mehr abzuringen weiß, als zu einem auskömmlichen Leben Aller nöthig sind, so sind diese Entbehrungen auch widerstandslos zu erdulden, weil sie aus unabänderlichen natürlichen Ursachen hervorgegangen sind. Leidet aber ein großer Theil unseres Volkes Noth, obwohl alle Artikel des täglichen Bedarfes bei den ungeheuren technischen Fortschritten unseres Jahrhunderts mit Leichtigkeit zu beschaffen sind, bietet die Natur alle Güter mit nie gekannter Freigiebigkeit dar, so kann es nur an verkehrten sozialen Einrichtungen liegen, daß trotz alledem ganze Klassen sich nicht zu einem menschenwürdigen Dasein zu erheben vermögen. Nur vom Standpunkt der litzteren Anschauung aus kann man zu durchgreifenden sozialen Reformen den Muth gewinnen. Die Anhänger der ersteren Ansicht werden immer nur unbedeutende Aenderungen unserer sozialen Verhältnisse für möglich halten. Wodurch in dem schrankenlos sich selbst überlassenen Verkehr inmitten des zunehmenden Reichthums das Einkommen der arbeitenden Klassen wie durch ein ehernes Naturgesetz beständig auf dem Punkte des nothwendigen Lebensunterhaltes festgehalten wird, wollen wir hier nicht erörtern. Nur auf eine Folgeerscheinung dieser Entwicklung möchten wir an der Hand eines kürzlich veröffentlichten Werkes von Max Schippel: Das moderne Elend und die moderne Uebervölkerung. Leipzig, Franz Duncker, 1883(7 Bogen gr.°. Preis 1,20 Mt.) zurückkommen: die moderne Uebervölkerung. Daß dieselbe mit der Uebervölkerung vergangener Zeiten, der Uebervölkerung im eigentlichen Sinne des Wottes, nichts als den Namen gemein hat, uns zunädst ein fingirtes Beispiel deutlich machen. Eine alte Bauerngemeinde mit ausgedehntem Besitz von aubauungsfähigem Boden, aber mit völlig stationärem Wirthschaftsbetrieb möge jedem neu hinzutretenden volljährigen Bürger zu unbeschränktem Privateigenthum ein gleiches Stück Landes zutheilen, das seinen Bebauer gerade ernährt. Gleichmäßig guter Boden könnte noch lange vorhanden sein, es wäre auf Generationen hinaus für den Bevölkerungszuwachs gesorgt. Dann könnte aber ein Zeitpunkt eintreten, wo nur noch schlechter Boden, der bei gleicher Arbeit weniger Ertrag gewährt, von der Gemeirde zu vergeben ist. In diesem vorausgesetzten Falle wäre thatsächlich Uebervölkerung eingetreten: die mögliche Steigerung der Produktion entspräche nicht mehr der Zunahme der Bevölkerung. Der Ertrag der neuvertheilten Hufen vermöchte ihre Besitzer nicht mehr zu ernähren. Der Abfluß des Bevölkerungsüberschusses nach anderen Gebieten mit reichem und fruchtbarem Boden würde im wohlverstandenen Interesse des Gemeinwesens liegen. Stellen wir uns jetzt einen Staat vor, der auch vom Ackerbau leben, aber ganz die Form unserer modernen industriellen Gesellschaft besitzen möge. Unternehmer und Arbeiter seien geschieden wie in unseren Tagen; es sei ferner genau eine Million von Arbeitern erfordetlich, um eine gewisse Produktenmenge zu liesern. Plötzlich nehme der Ertrag der Arbeit zu, wie er in den letzten Menschenaltern zugenommen hat; setzen wir voraus, jeder Arbeiter produzire noch einmal so viel wie früher. Welch eine Zunahme des Glückes könnte dieser Umschwung hervorrufen! In dem alten Ackerbaustaate hätte es auch zur Folge gehabt, daß jeder Bürger von seinem Lande das Doppelte geeintet, daß sich der Wohlstand allgemein verdoppelt hitte. Heute ist die Wirkung eine ganz andere. Wenn eine Million Arbeiter plötzlich das Doppelte an Produkten liefert, so erhält sie nicht noch einmal so viel Produkt zum Lohn. Ihr Lohn bleibt durch ein ehernes Gesetz auf das Minimum der Unterhaltungsmittel beschränkt, er wächst nicht mit dem wachsinden Ertrag der nationalen Arbeit. Daraus folgt, oaß günstigsten Falles nur der gleiche Betrag an Produkten abzusetzen ist. Dieser gleiche Betrag wird aber nach dem jähen Ausschwung der Technik bereits von der einen Hälfte der Arbeiter hergestellt; für die andere Hälfte haben die Unternehmer keine Verwendung mehr. 500,000 Arbeiter sind mit einem Schlege„überzählig" geworden und müssen aus der Armenkasse ernahrt, oder außer Landes gebracht werden. Sie bilden die Uebervölkerung des Landes. Die heutige Uebervölkerung entspringt also nicht aus einem Rückgang der produktiven Fähigleiten, sondern im Gegentheil aus einer Steigerung der Fruchtbarkeit der Arbeit. Mit dieser Steigerung nimmt sie nicht ab, sondern zu. Rheinisch=Westfälische Bonn. Vom 1. October d. J. ab ist das Potto für Packete ohne und mit Werthangabe bis zum Gewicht von 5 Kilo im Verkehr zwischn Deutschland und Schweden stets vom Absender im Voraus zu entrichten. Bonn.(Werthbriese im Verkehr mit Bulgarien.) Zum 1. Oktober tritt Bulgarien dem Pariser Uebereinkommen vom 1. Juni 1878, betreffend den Austausch von Werthbriefen im internationalen Verkehr, bei. Der Meistbetrag der Werthangabe bei Werthbriefen nach Bulgarien beträgt 8000 M. Die Taxe setzt sich zusammen aus dem Porto und der festen Gebühr für einen Einschreibebrief von gleichem Gewicht und Bestimmungsort, sowie aus einer Versicherungsgebühr von 20 Pf. für je 160 M. Die Werthbriefe sind nach allen bedeutenderen Orten Bulgariens zulässig; über die Namen dieser Orte wird auf Wunsch bei den Postanstalten Auskunft ertheilt. Die Lese der rothen Trauben in der Gemarkung Koblenz findet vom 1. bis 3. Oktober statt. Aus der letzten Sitzung der Stadverordnetenversammlung zu Trier wird Folgendes mitgetheilt: Die Kgl. Eisenbahn=Direktion(linksrheinisch) zu Köln beabsichtigt, die Hochwaldbahn nicht von Trier, sondern von Dillingen a. d. Saar nach Hermeskeil zu führen. Eine Notiz im„Reichsanzeiger" besagt, daß Vorarbeiten für eine eventuell an Stelle des Projektes Trier=Hermeskeil tretende Bahn DillingenHermeskeil gemacht werden sollen. Die Handelskammer hat gleich eine Spezialsitzung gehalten, in welcher eine Bahn Trier=Hermeskeil als im Interesse der dortigen Verhältnisse befürwortet, und beschlossen wurde, die Stadtverordnetenversammlung aufzufordern. für die Hochwaldbahn Trier=Hermeskeil zu wirken. Die Stadtvecordnetenversammlung beschloß, eine Petition an den Minister der öffentlichen Arbeiten abgehen zu lassen, in welcher die Strecke Trier=Hermeskeil befütwortet werde. In das Zwischenwerk Va, zwischen dem Fort Müngersdorf(V) und Bocklemund(VI) bei Köln gelegen, versuchten am 28. v. mehrere Fremde, welche mit einem Wagen über die Ringstraße dort anfuhren, einzudringen. Ein dort beschäftigter Arbeiter wies dieselben energisch ab und meldete die Sache der Festungs=Behörde, welche hierauf sofort die nöthigen Warnungen ergehen ließ. Die von Köln aus zum Ehrendienst nach dem Niederwald kommandirten Mannschaften betrugen pro Kompagnie drei Mann, welche in feldmarschmäßiger Ausrüstung abrückten. Die Wachtposteu bei den Schießständen auf der Mülheimer Haide sind auf Befehl des königl. Gouvernements zu Köln für die Nacht verstärkt und mit scharfen Patronen versehen worden, mit der Weisung, daß dieselben bei etwanigen Angriffen auf sie von ihrer Feuerwaffe Gebrauch machen sollen. Diese Maßregel ist dem Vernehmen nach getroffen worden, weil angeblich vor einigen Tagen etwa 20, anscheinend dem Arbeiterstande angehörige Männer Abends zu den Schießständen gekommen und die dortigen militärischen Wachposten insultirt haben sollen Laut dem„Westf. Volksblatt" stürzte am 27. v. bei den Sprengarbeiten zur Herstellung eines Felsenkellers in der Voß'schen Brauerei zu Barmen, in Folge der Erschütterung, welche durch die Schüsse verursacht, eine Wand ein und begrnb zwei Arbeiter, welche sofort ihren Too fanden. Eine Abnormität sonder Gleichen zeigt sich bei einem Kalbe, welches zu Opladen geboren wurde und, weil es am Abend noch recht munter, wahrscheinlich auch lebensfähig ist. Im Uebrigen normal gebaut, scheint der Kopf. bis zur Schnauze hin, dem eines Hasen nachgebildet zu sein, während die stark gespaltene Nase, aus der eine spitze Zunge hervorreckt, mit breiten, wohlgeschlossenen Zihnen im Unterund Oberkiefer auf eine Dogge schließen läßt. Außerdem zieht sich von der Nase über die durchbrochene Schädeldecke bis hinter die Ohren hinaus, eine starke, mehr als handhohe Geschwulst, anscheinend mit einer Flüssigkeit gefüllt, die, je nach Haltung des Kopfes, an der Seite lang herunterhängt, wenn das Thier liegt, einen riesigen Kamm bildend. Das Thier gehört dem Gastwirth Herrn Wilhelm Mänster zu Opladen. Am 27. v. Morgens verlor im Garten zu Münster ein großer Puter auf eine merkwürdige Weise sein Leben. Als er in der Nähe der Raubvogelvoliere umherspazierte, sah er in derselben ein Stückchen Brod liegen: um dasselbe zu erreichen, steckte er seinen Kopf durch das Gitter. In demselben Moment schoß ein Adler auf ihn herab und riß ihm den Kopf ab. Bunte Tageschrouik. (Gesuche seltsamer Art wurden na d Homburg an den Kaiser gerichtet. Ein solches ist u. A. am 21. d. M. von einem in Frankfurt wohnenden Bäcker abgegangen. Derselbe hatte in Folge eines Anfalls von Irrsinn seiner Zeit zehn Stück Hundertmarkscheine zerrissen, zerbissen und solche zum Fenster hinausgeworfen. Als der Betreffende wieder hergestellt war, gelang es ihm, die Hälfte der Summe von der Reichsbankhauptstelle in Berlin wieder zurückzub=kommen, während ihm für die andere Häfte,) da die Banknoten nicht mehr ganz zur Hälfte zu beschaffen waren, kein Ersatz geboten werden konnte. Er hat sich deshalb an das Reichsoberhaupt gewendet und hofft auf diese Weise sein verlorenes Vermögen wieder zu erlangen. (Aus Frankfurt.) Als die Kaiserin Augusta von den Manövern bei Bergen heimkehrte, traf sie auf dem Fahrwege eine Ziegeunerbande. Die Kaiserin ließ anhalten, erkundigte sich nach dem Namen und der Heimath der wandernden Gesellschaft und beschenkte sie mit 16 Mark. Kurze Zeit darauf kam der Kronprinz; auch dieser hatte Mitleid mit den sonst gleich Wilden gehetzten Menschen und gab ihnen 12 Mark. (Die diesjährigen Flottenmanöver) haben an Interesse und Bedeutung in den entsprechenden Kreisen in gleicher Weise befriedigt, wie die großen Manöver der Landarmee. Von besonderer Wichtigkeit wurden dieselben dadurch, daß die Panzerschiffe wie im kriegsmäßigen Zustande manöverirten, und Nachtmanöver stattfanden, während welcher mit elektrischem Lichte mampulirt wurde. Besonders befriedigten die Leistungen der Torpedoboote, und die verschiedenen Landungsversuche der Schiffsmannschaften, welch letztere auch leichte Schiffsgeschütze mit sich führten. (Die selbstleuchtende Farbe,) so wird aus Spandau gemeldet, erhält im Dienste der Flußschifffahrt 10 hart am Rande. Roman aus dem Thüringischen. Von F. Klinck. Eine alte Tante schrieb: „Ich habe mir die Zerrüttung Eurer finanziellen Lage nicht so arg gedacht, daß Du zu dem verzweifelten Schritt einer derartigen Mesalliance hättest greifen mässen.“ „Wie bedaure ich Dich! Wenn Deine arme Mutter wüßte, daß ihr einzig geliebter Sohn so enden würde! Eine Müllerstochter! In Deiner Stelle würde ich mir doch die Tochter irgend eines Bankiers genommen haben. Unter jener Menschenklasse verbirgt sich viel und es hat immer einen besseren Klang. Die Briefe seiner sogenannten Freunde ließen an beißender Ironie nichts zu wünschen übrig. Sie trieben ihm die Schamröthe in die Wangen und er wußte mit den gesammten Gratulationen nichts Besseres anzufangen, als sie dem Feuer zu überantworten. Es empörte ihn, daß man nur daran denken könne, er habe eine Geldheirath gemacht und nur der Gedanke gewährte ihm in seiner gewaltigen Aufregung einigen Trost, daß er ein.s Tages Else in ihrer ganzen Schönheit seinen Kameraden und Verwandten werde vorstellen können. Ostern sollte die Hochzeit sein. Nun es einmal sein mußte, wollte der alte Müller keinen langen Brautstand. Die Vorbereitungen dazu wurden von ihm mit großem Eifer betrieben, denn Eises Ausstattung sollte eine fürstliche sein. War sie doch sein einziges Kind.#nfii#en Schwi Die Vermögensverhältnisse seines künfugen Schibiegersohnes waren Müller Brand kein Geheimniß, aber ihm würde es nicht im Traum eingefallen sein, daß man seine Else um ihres Geldes willen begehren könnte. Er hatte eines Tages um ein ganz armes Mädchen gefreit, weßhalb sollte nicht auch einmal ein armer Mann um ein reiches Mädchen freien, ohne daß dabei der Geldpunkt überhaupt in Betracht gezogen werden mußte? Weihnachten ging vorüber, ein seliges Christfest. Es war in der Herrenmühle gefeiert worden und Kurt glaubte nicht, daß ihm der Weihnachtsbaum in dem großen Saale des Schlosses jemals so hell geleuchtet, als der in dem traulichen Wohnzimmer der Mühle. Else hatte sich glückselig an den geliebten Mann geschmiegt, von dem sie eines Tages so böse Dinge gedacht. Es war seltsam, daß der verhängnißvolle Brief noch immer eine gewisse Rolle in ihren Gedankn spielte. Neujahr war für Kuit von Eßlingen ein höchst fataler Tag. Ganz plötzlich wurde ihm eine bedeutendHypothek gekündigt, welche der verstorbene Baron er###en den letzten Jahren aufgenommen hatte und zwar mit einem dretmonatlichen Fälligkeitstermin. Ob er die große Summe in verhältnißmäßig so kurzer Zeit würde beschaffen können, war mindestens problematisch und die ganze Geschichte hatte unzweifelhaft für ihn ein Heer von Unannehmlichkeiten im Gefolge. Wenn er dem Müller, seinem künftigen Schwiegervater, davon sagte, so konnte die Sache mit leichter Mühe arrangirt werden, aber nicht einmal der Gedanke daran kam Kurt von Eßlingen. Mit Noth und Mühe gelang es dem Baron, die Summe zusammenzubringen. Einen Moment hatte er in seiner großen Unruhe daran gedacht, ob die Hochzeit nicht beschleunigt werden könnte, aber er verwarf den Gedanken wieder— es dünkte ihn schmachvoll, Else's Namen nur mit dem Gedanken an Geld zusammenzubringen. Ein Wucherer hatte ihm das Geld geschafft, nur auf vier Wochen; aber Kurt zog diese Art und Weise dennoch vor, als seinen Schwiegervater von dem wahren Stand der Verhältnisse in Kenntniß zu setzen. Anfangs Apiil war die Hochzeit und die kleine Dorfkirche prangte in festlichem Schmuck. Aber auch der Himmel hatte ein Festtagskleid angelegt. Die Erde prangte im ersten Frühlingsgrün und die Sonne küßte den Brautkranz und tanzte auf Else's Scheitel. Ein schöneres Paar stand wohl noch nie vor dem Altar dieser kleinen Kirche, denn von der Schloßherr= schaft war hier zuvor noch Keiner getraut worden. Kurt von Eßlingen war der Erste. Else war wie eine Fürstin gekleidet, in langschleppendem Brautgewande von weißem Atlas, die Myrthe im dunklen Haar, welches ein kostbarer Spitzenschleier vrdeckte; an Hals und Armen sah man gelbliche Perlenschnüre von greßem Werth, den Familienschmuck der Eßlingen. Die Kirche war gedrängt voll von Menschen, alle im Sonntagsgewande. Nach der Trauung trat das junge Paar sofort seine Hochzeitsreise an, während Müller Brand in der Herrenmühle noch eine große Festlichkeit arrangirt hatte, an welcher Jeder theilnehmen konnte, wer wollte. Bereits vierzehn Tage nach der Hochzeit kehrte Kurt mit seiner jungen Frau nach der Rotenburg zurück. Else hätte noch gar gern ein Stück von der großen, schönen Welt mehr sehen mögen, aber der Baron legte eine furchtbare Unruhe und eine große Sehnsucht, heimzukehren, an den Tag. So hatte die junge Frau sich willig den Wünschen des geliebten Mannes gefügt und bereits in den ersten Tagen des Monats Mat hielt das junge Paar auf der Rotenburg seinen Einzug. Die Welt ringsumher stand in üppigster Bläthenpracht und das alte Schloß lag da, wie von einem Rosengarten umrahmt. Es war ein Mai, paradiesisch schön für zwei Liebende, die die Hand des Priesters verbunden fürs Leben. Else mochte etwas fühlen von der Seligkeit, die in dem Zauber einer solchen Umgebung lag, und dennoch— wie Schatten huschte es vor ihr über den Weg, als sie den Fuß in die Rotenburg setzte. Sie schalt sich selbst im Stillen thöricht und furchtsam. Alles war Leben, Liebe und Seligkeit, was sollte im Stande sein können, ihr Glück zu trüben, das ihrer an der Seite des geliebten Mannes wartete? Armes, vertrauendes, gläubiges Frauenherz! Die düsteren Schatten sollten bald Gestalt gewinnen und den Engel des Friedens und des Glückes bald, ach gar so bald, von der Stätte dieses neuen Heims veitreiben. Vertraulich, Arm in Arm durchwanderten Kurt und seine junge Gattin die weiten Räume des Schlosses. Sie waren ganz in dem alten Zustande verblieben und in den Gemächern, welche Else fortan bewohnen, sollte, hatten die Möbel sogar einen etwas verblaßten Anstrich. Die alte Tante Eßlingen war die letzte Dame gewesen, welche diese Räume bewohnt, und das bescheidene, freundliche Fräulein hatte Alles, wie es war, prächtig und herrlich gefunden. Sie hatte bis zu dem Tage, als sie nach der Rotenburg kam, in einem einfachen Fräuleinstift gelebt. Auch Else würde gewiß mit Allem zufrieden gewesen sein und war es auch. Aber Kurl's Gesicht war ungewöhnlich ernst, beinahe finster, als er mit Else die Zimmer durchschritt. Nicht die angenehmsten Vorstellungen hatten sich seiner bemächtigt. Der Gedanke, daß er Nichts für Eise hatte thun können, war ihm im höchsten Grade peinigend— sein Stolz war nach jeder Seite hin verletzt. Else sah das Gesicht des geliebten Mannes von düsteren Wolken umschattet und sie schaute besorgt zu ihm auf. Dazu kamen für ihn schweie, ungewohnte Sorgen, denen er nicht gewachsen war. Er hatte 4. e Sache der die nöthigen st nach dem betrugen pro tarschmäßiger den auf der des königl. verstärkt und en, mit der Ungriffen auf ichen sollen. ach getroffen sen etwa 20, eige Männer ten und die haben sollen te am 27. v. eines FelsenJarmen, in die Schüsse wei Arbeiter, igt sich bei boren wurde inter, wahrrigen normal uze hin, dem ud die stark sunge hervoren im Unterläßt. Außerdurchbrochene eine starke, nd mit einer des Kopfes, das Thier Das Thier Münster zu Zoologischen er auf eine in der Nähe h er in derdasselbe zu das Gitter. uf ihn herab Homburg st u. 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An nicht ganz deutlichen Einfahrtsstellen aus Seen in Flüsse, wie vor dem Gemünde bei Pichelsdorf, sind mit der Farbe bestrichene Tafeln aufgestellt und auch an der Spreemündung soll eine solche plazirt werden. Auch an den dortigen Brücken sind kleine Tafeln derart befestigt. In neuerer Zeit müssen Fahrzeuge, die hoch mit Stroh, Heu oder Faschinen beladen sind, zur Nachtzeit ebenfalls solche Tafeln aushängen. (Aus Wien.) Das Neueste, was die hiesige elektrische Ausstellung bietet, sind elektrische Erdbeeren. Man kann sie nicht nur bewundern, sondern auch käuflich erwerben und kosten. Die Handelsgärtnerei und Versuchsstation des Herrn Bronold, der sich mit elektrischer Blumencultur abgibt, offerirt in kleinen Glasschälchen, zierlich eingehüllt in ein grünes Erdbeerblatt, fünf Walderdbeeren, mit Hilfe des elektrischen Lichtes gezoger, um 10 kr. Und dabei hat die Frucht das echte und volle Aroma, das die Walderdbeeren vor ihren großen Schwestern aus Garten und Feld so vortheilhaft auszeichnen. (Einige englische Blätter) haben die vorwöchentlichen Manöver, die in der Nähe von Merseburg stattfanden, in einer Art kritisirt, welche in England großes Aufsehen erregt hat, und dieses Aufsehen wird wohl auch in Deutschland sein Echo finden. Besonders ein Artikel in der„Morning Post“ behauptet, die Manöver hätten einen außerordentlich schlechten Eindruck gemacht. Dies sei auch die Meinung fremdläudischer Beobachter der Manöver gewesen. Der„Daily Telegraph“, das verbreitetste Blatt Englands, schließt sich dieser Meinung an und hat darüber einen Leitartikel veröffentlicht. Man schreibt aus London, daß diese Zeitungsäußerungen in englischen politischen, besonders aber in deutschen Kreisen in London das größte Aufsehen erregten. (Aus London.) Bei der bekannten, jährlich wiederketrenden Wettfahrt der Theeschiffe,— wer die erste Ladung Thee nach London bringt, erhält eine Prämie— fiegte der 131 m lange„Stirling Eastle“. Er machte die etwa 3000 deutsche Meilen lange Reise von Hongkong nach London in 29 Tagen 22 Stunden und 15 Minuten, wovon 27 Tage 23 Stunden und 15 Minuten unter Dampf. Macht etwa 100 deutsche Meilen täglich, d. h. das Schiff fuhr bedeutend rascher als ein Güterzug, der freilich jeden Augenblick anhält. Die auf 20 Millionen Mark bewerthete Ladung wurde in der beispiellos kurzen Zeit von 30 Stunden gelöscht. (In Erwin,) einer Ansiedelung im Schuyler County. Ill., hatten sich eine Anzahl Leute niedergelassen, welche einer Sekte angehörten, die sich den Namen„Pilgrime“ beigelegt hatte und Vielweiberei übte. Das Gebahren derselben erregte den Unwillen der übrigen Bewohner, und im vorigen Juli rissen mehrere der letzteren ein von den„Pilgrimen“ errichtetes Betzelt nieder, wofür sie gerichtlich bestraft wurder. Seitdem hatte der Zorn gegen die Polygamisten noch zugenommen. Vor einigen Tagen wurde eine neue Kirche der Sekte vollendet, welche binnen Kurzem bei der Ankunft des„Hohenpriesters“ aus Europa eingeweiht werden sollte. In der folgenden Nacht wurde die Kirche durch eine Explosion von Sprengpulver, welches von unbekannter Hand unter das Gebäude geschafft war, in einen Trümmerhaufen verwandelt. Der„Priester“ der Sekte, C. A. Obershaine, pflegte in der Kirche zu schlafen, war aber zur Zeit der Katastrophe zufällig abwesend. Es herrscht große Aufregung in Erwin und man befürchtet ernstliche Wirren. Landwirthschaftliches. Vom Niederrhein, 28 Sept.(Wochenbericht.) Die Feldarbeiten hatten im Laufe der Woche einen ungestörten Fortgang; der inzwischen vorübergehend eingetretene Regen war nicht so bedeutend, daß dadurch ein wesentlicher Aufenthalt verursacht wurde. Auf leichtem Boden ist im Laufe der Woche die Einsaat des Roggens vorgenommen, ebenso der Rest von Grummet und zurückgebliebenem Hafer eingescheuert worden. Die Kartoffel=Ernte hat ihren ungestörten Fortgang. Unsere bisherigen Angaben über den reichlichen Ertrag und die vorzügliche Qualität sehen wir durch uns inzwischen zugegangene Mittheilungen vollständig bestätigt. Aus dem Kreise Grevenbroich schreibt man, daß der Morgen mindestens 30 Malter § 300 Pfd. bis zu 50 Malter aufgebracht hat; struenweise beziffert sich der Ertrag, wo sogen. Gartenland ist, noch höher, bis zu 60 Malter— ein Resultat, welches den Jahren 1842 und später 1850 vollkommen gleichkommt, so daß der Ertrag, welcher mit dem Eintritt der Kartoffelkrankheit im Jahre 1845 bis auf 25—80 pCt. gesunken war, nunmehr wieder die normale Höhe erreicht hat. Dabei ist die Frucht ungemein stärkehaltig, dick, schmackhaft und gänzlich frei von Fäule. Somit sind wir also vor hohen Preisen bewahrt. Der Ertrag der diesjährigen Zuckerrüben=Ernte, womit bereits begonnen, wird wohl im Vergleich zu frühern Jahren quantitativ zu wünschen übrig lassen, indem die Knollen nicht sehr dick sind; dagegen wird die Qualität um so mehr befriedigen, indem der Zuckergehalt ein hoher ist. Die Fruchtmärkte hatten anhaltend einen schwachen Besuch. Im Weizenhandel ist bei überhäuftem Angebot sehr wenig Nachfrage, was einen Preisrückgang von 20 Pfg. zur Folge hatte. Dieselben Verhältnisse bestehen im Roggenhandel; die Werthe sind geblieben, es herrscht jedoch durchaus kein Vertrauen in der Haltung der Preise. Braugerste stark angeboten und 50 Pfg. billiger abgegeben. Futtergerste anhaltend in lustloser Haltung und 50 Pfg. niedriger. Hafer in schöner Waare gefragt und preishaltend. Buchweizen fast ohne Geschäft. Grütze spielt eine untergeordnete Rolle und hat—1½ M. im Werthe verloren. Mais läßt sich nicht placiren. Erbsen und Bohnen lassen sich ebenfalls kaum unterbringen. Weizen=Vorschuß trotz billigerer Preise nicht verkäuflich. Bollmehl in starkem Absatz bei unveränderten Preisen. Buchweizenmehl wieder 1 M. höher notirt bei ziemlich befriedigendem Absatz. Zu notiren pro 100 Kil.: Weizen M. 17,80—19,80; Roggen 14—16; Hafer 15—16—16,50; Erbsen 28; Bohnen 28; Mais 14,50—15,50; Braugerste 19,50—20,50; Futtergerste 14—15,50; Weizen=Vorschußpr. Sack 27—29; Bollmehlpr. 75 Kil. 11—11,50; Buchweizenmehl pro 100 Kil. 29; Kleie anhaltend stark gefragt bei festen Preisen; pro 50 Kil. im Großhandel von 500 Kil..40, im Detail 5,60. Leinsamen pro 150 Kil. 36—37,50. Im Kartoffelhandel ist das Angebot bedeutend, die Nachfrage entsprechend und Preise etwas niedriger; pro 50 Kil. weiße Sorte 2,30 —2,40, rothe 2,60, pro Becher 18—20 Pfg. Rüböl preishaltend; in Partieen von 100 Centner pro 100 Kil. M. 71, faßweise 72,50, gerein. Oel 74. Preßkuchen ist successive von 132 auf 130 M. pro 1000 Kil. zurückgegangen. Stroh und Heu gefragt und bedeutend höher bezahlt; Roggenstroh pro 500 Kil. bestes 30, gewöhnliches 22,50; Weizenstroh 21; Wiesenheu, gewöhnliches 25.50, Rheinwiesenheu 42, Luzerne=Heu 42. Im Butterhandel ist wenig Angebot bei lebhafter Nachfrage und höhern Preisen; beste Landbutter pro Pfd. 1,30—1,35 gew. 1,20. Der Viehhandel ist auf den Märkten ungemein lebhaft. Im Stallhandel starke Nachfrage nach Fettwaare, bei festen Preisen; pro 50 Kil. M. 66— 75, mageres(Jungvieh) 64—70, fette Ochsen 76. Im Schweinehandel viel Angebot von Fettwaare bei unveränderten Preisen; bei einer Schwere von 100 Kil. 57, bei Mindergewicht 56. In=Wochenschweinen bedeutender Vorrath bei gedrückten, theilweise etwas niedrigeren Preisen, pro Stück—6 Mk. Im Käsegeschäst ist die Nachfrage schwächer geworden, und sind Preise 1 M. zurückgegangen; beste Qual. pro 50 Kil. M. 51, halbfette 47. Im Krauthandel ist wenig Absatz, bei behaupteten Preisen; Zuckerrübenkraut pro Pfd. 12 Pfg. bei Abnahme im Großen. In Flachs noch kein fester Preis. Allerlei aus Nah und Fern. (Zu den fremdsprachlichen Schaufenster=Inschriften Berlins) ist in diesen Tagen eine lateinische hinzugekommen. In der Universitätsstraße, die täglich von einem großen Theile der Studenten passirt wird, in dem prächtigen Neubau von Gropius. ist an einem Tabaksladen zu lesen.: Tobacus studiorum amicus. Wahrscheinlich gibt's heute dort Canaster, den Apollo und die Musen selbst präparirt. O(Die Ulmerpfeifenfabrik) der Brüder Oettinger hat ein Patent auf eine Pfeifeneinlage erhalten, welche alle schädlichen Substanzen des Tabaksrauches durch Wasser absorbirt. Das letztere befindet sich in einer im Pfeifenrohr steckenden Glasröhre, durch welche der Rauch nach oben gezogen und dabei vom Nikotin 2c. gereinigt wird. Das Wasser hält diese giftigen Stoffe vollständig zurück, so daß sie nicht in den menschlichen Körper gelangen können, weßhalb das Rauchen nicht bloß ein angenehmes, sondern auch ein gesundes ist. Das Rohr bedarf niemals einer Reinigung, weil sich alle Abfallstoffe im Wasser lagern und nur dieses von Zeit zu Zeit durch frisches zu ersetzen ist. Die Erfindung ist geeignet, das Interesse aller Raucher zu erwecken. (Neue Parasiten.) In dem Fleische amerikanischer Schweine will man, übereinstimmenden Nachrichten aus Frankreich und England zufolge, dort eine neue, bisher noch nicht beobachtete Art von Parasiten entdeckt haben, nämlich Bakterien, die sich auch im Fett der Thiere einnisten und fortpflanzen. Der Genuß des so infizirten Fleisches hat sich als tödtlich erwiesen und soll viel gefährlicher sein als der von trichinosem oder finnigem Schweinefleisch. In Paris wurden 20 Personen ärztlich behandelt, die von einem amerikanischen Schinken gegessen hatten, vier der Personen starben. Eine Untersuchung der Leichen ergab das Vorhandensein fadenförmiger Bakterien in Lungen und Nieren, und zwar von der Form derjenigen, von denen Milzbrand erzeugt wird. Der Rest des Schinkens enthielt gleiche Bakterien, und Thiere, die mit diesem Fleische gefüttert wurden, gingen sämmtlich ein. Aus London wird eine Erkrankung von 70 Personen gemeldet, die auf ähnliche Ursachen zurückzuführen sein soll.— Es ist erklärlich, daß in unseren medizinischen Kreisen den Vorgängen das regste Interesse gewidmet wird. (Ein russischer Intendantur=Beamter.) der sich aus Nahrungssorgen das Leben nehmen will, der wirklich keinen Kopeken mehr in der Tasche hat,— nun, das ist ein so außerordentliches Vorkommniß, daß wir recht gut das Staunen begreifen können, welches ein solcher Fall kürzlich in Petersburg hervorrief. Es war am 18. September, da sprang ein Armeeoffizier von der Höhe der Alexanderbrücke zu Petersburg in die Newa hinab, wurde aber von Schiffern, die in der Nähe waren, wieder herausgeholt. Der Gerettete legitimirte sich als der in der Haupt=Intendantur angestellte Armee=Offizier, Kapitän Stepanow. Befragt, weshalb er sich das Leben habe nehmen wollen, gerieth er anfangs in Verwirrung, dann antwortete er kurz entschlossen:„Aus Hunger.— Erstaunt befragte man ihn über die näheren Umstände.„Sehr einfach, ich diente ohne Gage. Ich hatte keinen Kopeken mehr und wußte nicht, wo ich Geld hernehmen sollte. Ich konnte doch nicht meinen Mantel oder die Uniform verkaufen und ohne diese Kleidungsstücke in den Dienst gehen.“ (Frauenemanzipation.) In keinem civilisirten Lande der Welt genießt die Frau so viele Rechte und so viel Achtung als in der Union. Dafür unterzieht sich aber auch die Frau freiwillig mannig facher Pflichten, die ihr eigentlich nicht zukommen und die nur dazu führen, sie ihrem häuslichen Wirkungskreise zu entfremden. Hat das Vereins= und Sektenwesen unter den Männern in der Union schon ange das natürliche Maß des Bedürfnisses überschritten, so wird es geradezu zur Landplage, wenn man die Hausfrau als Mitglied aller möglichen und unmöglichen Vereine sieht, die mehr in den„Miethungs“— wie der Deutsch=Amerikaner in seinem eleganten Jargon sich ausdrückt— als am eigenen Heerde zu treffen ist, die Sorge für das Haus dem geduldigen Herrn Gemahl überlassend. Einen drastischen Beleg hierfür liefert folgende abschlägige Antwort, die neulich einem Bostoner Philister, als er von seiner Eheliebsten den— Hausschlüssel begehrte, zu Theil ward.„Hausschlüssel?“ rief sie im Tone des höchsten Erstaunens,„wozu braucht denn der Mann einen Hausschlüssel, wenn die„FrauenEmanzipations=Liga“ am Montag ihre Sitzung hält, und die„Damen der häuslichen Mission“ am Dienstag, und die„Schwestern von Jericho“ am Mittwoch, und„Der weibliche Zirkel“ am Donnerstag, und die„Töchter Ninivehs“ am Freitag, und der „Frauenverein für die Förderung der Kunst" und der„Frauenstimmrechts=Klub“ abwechselnd am Samstag tagen? Bleib Du zu Haus und achte darauf, daß das Babi nicht aus der Wiege fällt....“ 20. H. Euskirchen, Weinhändler, mit A. G. A. Maiblicher. Dieustknecht, mit A. M. Radermacher. Sterbefälle. 18. Sept. A. M. Feuser, Wwe. erster Ehe von S. Koll, zweiter Ehe von H. Amendt, 86 J.., aus Mehlem.— 19. H. Adams, 11 M.., aus Godesberg.— 23. A. Hübbel, Wwe. von P. Schröder, 72 J.., aus Friesdorf.— A. Henseler, Ehefrau von Ch. May, 35 J.., aus Friesdorf.— H. Silber= ling, 84 J.., aus Mehlem.— 24. L. Düren, 12 T.., aus Godesberg. Curs-Bericht. Berlin, 29. Sept. Diverse Aetien. Italien. Rente 5% 90.90 Oesterr. Gold-Rente 85,40 " Silber-Rente 66,90 " P a p i e r r e n t e 6 6, 5 0 4½% cons. St.-Anl. 102,60 4%"„„ 101,90 Darmstädter Bank 154,10 Discento-Command. 193,00 Deutsche Bank 148,00 Preussische und Pr.-St.-Anleihe. 100,70 St.-Sch.-Sch 3½% 99,00 Deutsche Reichsbk. 150,10 e Dortm. Union St.-Pr. 99,00 Bo n. Gussetahlfabr. 103,50 Hönigs- u. Laureh. 184,10 e er Köln. Be.gw. 128,00 Pho.„ Lit. A. 95,75 „„ B. 45.50 deutsche Fonds. Köln-Mind. Pr.-Sch. 126,85 Kruppsche 5% Oblig. 110.90 Deutsche und ausländische Bank-Actien. Amst. Bank 125,10 Barmer Bankverein 104,00 Berl. Hand.-Gesellsch. 79,25 Brüsseler Bank 117,00 Köln. Wechsl.- u. C. 94,20 Darmst. Zettelbank 111,90 Goth. Gr.-Cred.-Bk. 69.00 Goth. Grund- junge 79,25 Luxemburger Bank 137,60 Meininger Ord.-Bank 93.20 " Hyp.-Bank 92,40 Pr. Boden-Credit-A. 100,30 „ Central-„ 124,75 Sächsische Bank 122.80 Schaaffh. Bankverein 92,50 Inländische Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. Brg.-Nrk. 1. u. 2. S. 102,9) 3½% S. S...B. 94,00 „ Lit. C. 4½% 4. Serie „, 5.„ „ 6.„ n 7.„ 8.„ 9.„ 99 5% 93.10 102,70 102,70 104,29 102,70 102,80 103.50 Köln-Mind. 4 pCt..E. 101,00 „„ 5.„ 101,00 „ 4½ POt. 6.„ 104.25 „„„ 7.„ 102,80 Mz.-Ludw. 2, 3. E. 5pCt. 108. 20 Rhein. 4½ pOt..E. 102,70 „„ 1862, 64, 65 102,70 „„.,2., 3. E. anv. 102,75 Industrie-Papiere. Aach.-M..-Vers. 8210,00 Colonia,.-Vers. 6910,00 .ordia, Cöln 1990,00 Ragdeb. Vers.-Ges. 1595,00 Dess. Gas-Ges. 183,00 5% Dortm. Part.-Obl. 108,00 Eschweiler Bergwerk 80,00 Harpen, Bergb.-Ges. 112,00 Rhein. Stahlwerke 185,25 Schles. St.-Pr.-Act. 108,25 Stolberg, Zinkh.-Ges. 25,00 St.-Pr.-Act. 90.25 Wurmrevier 79.00 Ausländische Eisenbahn-Prioritäts-Obligstionen. Kronpr.-Rdsb. 1867-68 85,10 " Rud. v. 1869 85,10 Oest.-Frz.(alte) 3% 389,25 " 1874" 383,00 Sdb. Lomb.(alte) 3p Ct. 292,00 Sdb. Lb. neue 3 pCt. 293,50 Südb. Lomb. 5" 102,50 Moskau Rjäsan„" 102,90 Bjäsan-Koslow„„ 100,90 Central-Pacific o" 110,40 Ausländische Fonds. Rum. 6 pCt. St.-Hente 102,80 Russ. Anl. 5% 1873 86,60 Russ. Anl. 5pCt. 1871 86,60 Russ. Bod.-Cred.-Pf 85,00 5pCt. 1872 86,60 Ung. 6% Gold-Rente 101,70 Wechsel-Curse. Amsterdam, 8 Tage 168,45 Belg. Plätze, 2 Mon. 167,55 20.40 20,28 80,85 80.45 80.70 * London, 2 Mon. 8 Tage 3 Mon. Paris, kurs lang Beig. Plätze, 8 Tage Wien, 8 Tage " 2 Monat Petersburg, 3 Woch. "" Monat Warschau, 8 Tage 80.30 170.20 169.00 199,50 197,10 240.25 20-Frank-St. -Frank-St. Livre-Sterling Oesterr. Silberguld. „ Banknoten " Pap.-Coup. Geldsorten und Banknoten. 16,15 G 1 Französ. Banknot. 80,65 B 4,02" Belg. Banknoten 80,60„ 20,33„I Engl.„ 20,38„ 1,70„1 Holl.„ 1,68„ 1,70" Verein. Staaten Geld1,69„ Coup. 4,18„ nie gefragt, woher das Geld komme, welches der Vater ihm so reichlich hatte zufließen lassen. Müller Brand hatte seiner Tochter bislang keine nennenswerthe Mitgist in baarem Gelde gegeben. Vielleicht dachte er sich die Lage seines Schwiegersohnes doch nicht ganz so schlimm, wie sie es in der That war, oder er handelte gar aus Zartgefühl, so daß er erst einige Zeit verstreichen lassen wollte, ehe er die Geldangelegenheit erledigte. Inzwischen verbrachte Kurt von Eßlingen qualvolle Tage. Der Termin, an dem er das Geld zurückzahlen ollte, rückte von Tag zu Tag näher und näher her, und indem er darauf wartete, daß sein Schwie:vater die Sache zum Abschluß bringen würde, vernntich eine Zeit, die er, da er das Geld unbedingt hain mußte, nützlicher hätte anwenden können. Es war m unmöglich, seine sich steigernde Unruhe zu beherrhrsers. e Else ihn wiederholt nach der Ursache seiliche ginung gefragt, so fand er es gerathen, sich sern von ihr zu halten. Die junge Frau das als eine Vernachlässigung. Nicht vier Wochen waren seit dem Hochzeitstage 4 Frählngs. im vollen Schnuck a Else, hate von dieser Zeit geträumt, wie sie mit #####bten Manne durch Wald und Flur streifen .- und nun mußte sie recht oft allein gehen. Kurt gußte Beschäftigung vor und er sah auch angegriffen ##. Den Leuten gegenüber zeigte er bisweilen ge#### eine nervöse Reizbarkeit; die junge Frau hatte secd Prand; daß er so ungerecht sein könne, wie er Nur wenn er in der Nähe seines jungen Weibes Henn aun schienen die finsteren Schatten zu weichen. hnaneire Augen auf ihr ruhten, dann zeigte sich sllig den Bdcg" Liebe. Einmal aber, als Eis . die Btia erhob, erschrak sie vor der Bitterin vem Ausdruck seiner Augen lag. Civilstand der Bürgermeisterei Godesberg. Geburten. 20. Sept. Maria, T. von J. Feldmann, Tagelöhner, und von M. Rech, aus Friesdorf.— 21. Peter, S. von G. Heumann, Schneider, und von M. E. Schönenberg, aus Godesberg. Julius Ferdinand, S. von A. Lohmann, Kaufmann, und von Ch. Brinken, aus Godesberg. Heirathsverkündigungen. 20. Sept. J. Krämer, Musiker, mit M. Söller. Heirathen. 19. Sept. E. I. W. Seyler, Wwr. von A. I. M. Plaeschke Er sah sie erbleichen. Da schlang er plötzlich seinen Arm um sie und preßte sie mit leidenschaftlicher Innigkeit an sein Herz. „Else, versprich mir, daß Du nie an meiner Liebe zweifeln willst!“ bat er voll heißer Innigkeit. Sie fand nicht einmal eine Entgegnung, der finstere Blick hatte sie bis in das Innerste ihres Herzens getroffen und den schlummernden Argwohn darin erweckt. Was war es mit Kurt? Er hatte sie schnell verlassen, sie ihrer qualvollen Unruhe und Herzensangst anheimgebend. Sie fühlte sich namenlos unglücklich. Aber nicht lange dauerte die Qual; gewaltsam raffte sie sich wieder auf. Sie lächelte. War das ihre Liebe, ihr Vertrauen, das sie nie zu verlieren gelobt, auch wenn die bösen Schatten der Vergangenheit austauchen sollten? Sie ging in den Wald hinaus, in den sonnigen Maitag. Die Welt lag im goldigen Sonnenschein und durch die mächtigen Eichenbäume, welche erst mit spärlichem, jungen Grün bedeckt waren, fiel das Licht auf das Unterholz, es in hundert Schattirungen färbend. Kein Lüstchen regte sich, nur in den Bäumen zwitscherten und sangen die Vögel um die Wette. Da wurde es wieder Friede in Schwarz=Elses Brust, da verschwanden die unheimlichen Schatten, die sie hatten quälen und ängstigen wollen. Und dennoch dachte sie in diesem Augenblick daran, daß es besser gewesen wäre, wenn Normann ihr nie den Brief gebracht, der zuerst ein so grelles Licht auf den Charakter ihres Gatten geworfen hatte. Als sie eben in das Schloß zurückkehrte, sah sie einen alten, schwerfälligen Wagen in den Schloßhof fahren. Das seltsame Gefährt machte sie n eugierig und sie verdoppelte unwillkürlich ihre Schritte. Sie sah demselben einen alten Mann entsteigen, gebeugt, in einen weiten Mantel gehällt und von durchaus nicht gewinnendem Ansehen. Was wollte der Mann auf der Rotenburg? Else war noch auf dem untersten Trepp nabsatz, da hörte sie eine Stimme: „Aber, liebster Baron, ein Wechsel, ich sage Ihnen, ein Wechsel! Ein Officler sollte doch schließlich wissen, was ein Wechsel ist. Was soll ich für vierzehn Tage mit einem Wechsel machen? Sie werden mir doch nicht weißmachen, daß Sie für Nichts eine so reiche Frau geheirathet haben—“ „Unverschämter I Hinaus! Machen Sie, was Sie wollen, aber verlassen Sie das Haus!“ unterbrach des Barons Stimme, heiser vor Wuth, den Sprechenden. „Ja, ja, so machen es die vornehmen Herren. Erst brauchen sie unser Geld und hernach möchten sie Einem am liebsten die Thür weisen. Es wäre ja auch die beste Art. Nur gut, daß wir noch Gesetze haben. Empfehle mich Ihnen, Herr Baron. Mein Geld will ich schon bekommen.“ Schritte kamen über den Korridor, sie näherten sich der Treppe. Else stand halb bewußtlos, den Kopf gegen das Geländer gelehnt, die Welt drehte sich mit ihr im Kreise. Aber die echritte näherten sich. Ehe sie den obersten Treppenabsatz verlassen hatte, stand Else, zwar noch todtenblaß, fest auf ihren Füßen. Nun konnte sie sich den Mann in der Nähe ansehen. ersten Moment wollte sie sich abwenden, aber sie blied stehen, ihn erwartend. Sie hatte die Thür des Thurmgemaches ins Schloß fallen hören. „Sie fordern Geld von meinem Manne?“ fragte sie mit gedämpfter Stimme. „Geld fordern? Was heißt Geld fordern? Ich habe einen Wechsel und der muß bezahlt werden, heute noch, falls dem Herrn Baron nicht sehr schlimme Dinge geschehen sollen. Mit einem Wechsel macht man keinen Spaß.“ Handels-Nachrichten. Köln, 29, Sept. Weizen eff. hiesiger 19,00—20,00B, fremder 19,00—20,00B. Roggen eff. hiesiger 14.50—15,5)B, fremder 15,50—16,50 B. Hafer eff. hiesiger 14,00-15,00B, fremder 14,00-15,00B. Rüböl eff. in Partieen 36.30B. Köln, 29. Sept. Landmarkt. Weisen 17,75—18,75., Roggen 14—15,00., Gerste 14,50—17,50 M. Hafer 13.50 bis 15,50 M. per 100 Kilo. Köln. Marktpreise. Butter per S 1,80, Eier per Viertel 1,80, Hasen 4,50, Feldbühner 1,30, Truthahnen 10.00, Hühner 1,40, Enten 2,00, Gänse—, Kaninchen 1,00 per Stück, Hinkel.20, Tauben 80 per Paar. Ochsenfleisch 70 Pf., Kalbfleisch 70 Pf., Hammelfleisch 75 Pf., Speck, geräuchert 80 Pf., gesalzen 80 Pf., Schmalz 80 Pf., Nierenfett 60 Pf., Salm 5,80, Aal 1,60, Hecht 1,00., Karpfen 80 Pf., Schleien 60 Pf. per 8, Kartoffeln, weisse.80, rothe.00, Nieren 4,00, Aepfel.50 p. 50 Kilo, Zwiebel 8 PI., per 8. Neuss, 29. Sept. Weizen 1. Qual. 19.80, 2. Qus), 17.80. Roggen 1. Qual. 16,00, 2. Qual. 14.00, Wintergerste 15.00. Sommergerste—.—. Buchweisen—.— Hafer 1. Qual. 15.60. Rübsen(Avel)—.—, Raps 34.00. Kartoffeln 6,00. Heu p. 50 Kilo.60. Roggenstroh per 100 Kilo.67. Rüböl per 100 Kilo fassw. 72,50, Ger, Oel per 100 Kilo 75,50. Presskuchen p. 1000 Kilo 131.— Hamburg, 28. Sept. Butter(mit 16 Pfd. Tara und 1 pOt. Deoort). Erste Qualität Sommer 114—117. zweite Qualität Sommer 105—112, fehlerhafte Hof 90—100. Bauern 100—110., Schmalz Hamburger 45—48., Wilcox 43,50, Fairbanks 48.00, div. Marken 42,50, Steam 42,00 M. Speck, short clear 55, long backs 45 M. Schinken, americ. geräuch. 76 M. Hamburg, 29. Sept. Getreidemarkt. Weizen per Sept.-Oct. 179.—. Roggen per Sept.-Oet. 132.—. Oet.-Nov. 183,—. Rüböl loco 69,00, per Oet. 68.50. Spiritus p. Sept. 44.50, Sept.-Oet. 44,10, Nov.-Dec 42.50 Bremen, 29. Sept. Petroleum loco M. 8,05, per Oot. 8,05,— Schmals, Wilcox, loco 48,00. Antwerpen, 29. Sept. Petroleum höher, disp. 20.25 Sept. 20.12. Lyon, 27. Sept. Seide. Die Seidentrockn ungsanstalt hat heute registrirt: 46 b Organsinen, 26 b. Tramen 61 b. Gregen, und hat 46 b. gewogen, im Gesammtgewichte von 12,874 kg. Viehmärkte. „„Sembuge 27, Sept. Viehmarkt auf der Sternschanze. Der Senweinenander war mittelmässig; an den Markt gebracht waren 2220 Stück, unverkauft blieben— Stück; Preis 44—55 M. per 50kg. Der Kälberhandel war gut; kt gebracht waren 780 Stück, unverkauft blieben 10 Stück; Preis 50—70 M. pro 50kg. Paris(La Villette), 27. Sept. Zum heutigen Vichmarkt waren zugeführt: 2695 Ochsen, 886 Kühe, 124 Stiere, 1502 Kälber, 16,896 Hämmel, 4511 Schweine. Preise: Ochsen Fra. 1,30—1,9“, Kühe 1,14—1,80, Stiere 1,16—1,05, Kälber 1,56—2,26, Hämmel.55—2,14, Schweine 1,32—1,52 pro Kilo. Wasserstands-Nachrichten. Mannheim, 29. Sept Rheinhöhe Mit. 4,00, gest 0,12m. Mainz, 29. Sept. Rheinhöhe Mit. 1,24, gest. 0,01m. Coblenz, 29. Sept. Rheinböhe Morg. 2,86, gest..01m. Köln, 29. Sept, Rbeinböhe Vusm. 2,28, gest..08m. Restauration„Clemensruhe“ empfichlt den Herren Einjährig-Freiwilligen der Infanterie sehr günstig gelegene Wohnungen mit billiger Pension. NB. Privat-Fuhrweg zur Kuserne. Wirthschafts=Eröffnung Seit dem heutigen Tage eröffne ich Langgasse 4. nebst meiner Speisewirthschaft eine Restauration von Wein und Bier, und bitte meine früheren Gäste, ihr geneigtes Wohlwollen mir auch fernerhin zu bewahren. Achtungsvoll Frau Strunk. Nachener Printen- u. Feinbäckerei von F. Kirchholf, Hundsgasse 7, nahe der Brüdergasse, liefert in frischer Waare: Mandelspeculatius, Honigblätz: chen, Honigkuchen, Baseler Lebluchen u. Leckerli,.5c. Mandeln, Makronen, Boubons, Dessert=Chocolade. Garantie für Reinheit sämmtlicher Artikel. P. S. Täglich frisches Kaffee=Backwerk u. Zwieback. Simchas Thora-Ball in Rheinbach. Den Empfang aller Neuheiten in Bamen und Krnder-Haten sowie in allen Futz- u. Mödewaaren beehre mich hierdurch ergebenst anzuzeigen. Schildesheim Nacht., gegenüber d. Rathhause. SAROAUK Militär-Ellecten. Aloys Kaufmann, Wenzelg. 55. P. S. Ich verfertige Uniformen auch nach dem Woll-System, wie solche ausser von Herrn Professor Dr. Gustav Jäger auch von vielen anderen Aerzten und höheren Militär-Personen empfohlen werden. achweisung der im Monate September d. J. zur Anzeige und Bestrafung gebrachten Uebertretungen. 1) Wegen 2)„ 3)„ 4)„ 5)„ 6)„ 7)„ 8)„ 9)„ 10)„ 11) 12) 13) 14) 15) 16) 17) 18) 19) 20) „ * Gewerbesteuer= resp. Gewerbe=Contravention Baupolizei=Contravention Unfugs resp. nächtlicher Ruhestörung Umherlaufenlassens von Hunden ohne Maulkorb unterlassener Führung großer Hunde an d. Leine unterlassener Straßenreinigung Straßenverunreinigung Straßenverunreinigung durch Uriniren unterlassener Anmeldung Uebertretung resp. Nichtbefolgung sittenpolizeil. Vorschriften Fuhrpolizei=Contravention Feld= resp. Obstfrevel Bettelei Nichtbeleuchtung der Baustelle Fälschung des Gesindebuches widerrechtlichen Verlassens des Gesinde=Dienstes Vogelfangens unerlaubten Fischens Störung der Sonntagsfeier Nicht=Beibringens eines Abzugs=Attestes 2 3 36 14 1 6 4 1 1 43 4 8 17 1 1 2 5 2 1 Für die Theater- und Ballsaison empfehle eine grosse Auswahl in Rüschen, Blumen, Spitzen, Perl- und Chenille-Garnituren etc. zu den billigsten Preisen. Nanny Bestgen, Bischofsgasse 4. feinste sächsische Mülhäuser, frühweiße SpeiseKartoffeln, 100 Pfund 2 Mk. 80 Pf. empfiehlt Kreinrich Zänder. bringe mein Kohlentig " 112. in empfehlende Erinnerung. Enalich. Enalich. Endlich Grosses Aufsehen erregt die Erfindung des Dr. med. Lowet. Demselben ist es nach unendlichem Forschen gelungen, ein Haarwasser herzustellen, das Alles Dagewesene übertrifft. In ganz kurzer Zeit erzeugt dieses Mittel einen kräftigen und vollen Bart und Haarwuchs und verhindert das Ausfallen der Haare. Der Erfinder garantirt einen completen Erlo'g. 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October, Morgens 10 Uhr, werden cuf dem Römerplatze 30 Oelbilder in schönen Goldrahmen, sowie 40 Pfeiler=, Oval= und kleinere in Nußbaum und Mahagoni öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft. Kreisch, Gerichtsvollzieher in Bonn. Großer freiwilliger Cauren=Errtauft Am Donnerstag, den 4. Oktober er. und nöthigenfalls am folgenden Tage, Morgens 9 Uhr anfangend, lassen die Erben von Peter Joseph Schon in ihrem Hause, Stockenstraße Nr. 7 zu Bonn, wegen Aufgabe des Geschäftes gegen Baarzahlung versteigern: Eine große Anzahl Tisch=, Hänge= und Wand=Lampen, Lampenschirme, Laternen, Cylinder, Gas= und Lampen=Glocken, Petroleumöschen, lackirte Waschgefäße, Eimer, Wasserkannen, Zuckerdosen, Tablette, Brodkörbchen, Tafelleuchter, Eiersieder, Britannia=Theeund Kaffee=Maschinen, plättirte Eß=, Thee= und Vorlege=Löffel, Kaffeeund Milch=Kannen, Geldcassetten, Vogelkäfige, theils mit Fischglocken Tofelschellen, Schreibzeuge, Gewürzkasten, Fruchteismaschinen, Weinkühler, Badewannen, Toilettekasten, Spucknäpfe, Schirmständer, Knopfbretter, Backformen, Oel=, Pfeffer= und Salz=Einsätze, NeusilberWaaren, Küchen= und Hausgeräthe aller Art 2c. Die Gegenstände werden auch vorher unter Kostenpreis unter der Hand verkauft, Ch. Werner, vereideter Taxator. Dinstag, 2. October Abends 8½ Uhr, im Vereinslokale Versammlung. Der Vorstand. Ein Mädchen für alle häusliche Arbeit gesucht. Josephstraße 7, 2 Tr. Eine Weißnäherin sucht Kunden in und außer dem Hause. Zu erfragen Heisterbacherhofstraße Nr. 8, 2. Etage. Zur selbstständigen Führung meiner Filiale suche eine ältere anständige Person, welche über ihren bisherigen Lebenslauf und Treue sich ausweisen kann. J. P. Schmitz, Butterhandlg. Hundsgasse 7. Eine vom Arzte empfohlene Amme vom Lande sucht Stelle. An der Esche 5. Ein Junge von 16—17 Johren zum Auslaufen gesucht. Gebr. Schöneseiffen, Hospitalgasse Nr. 24. Se Ein schwarz= und weißgefl. Hündchen abhand. gek. V. Ankauf w. gew. Wiederbringer erh. Beloh. Endenicherstraße 10 b. in und aus dem Pfandhause besorgt Frau Niethen, Josephstraße 40. Annahme zu jeder Zeit. S.„ir Aibst per Liter 30 Pfg. aus dem Hause. Restauration Höver, Maargasse. Oberländ. Brod täglich frisch. Ad. Clemens, Kölnstraßen= u. Langgassen=Ecke 20. 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Pflaumen 60 28 Suttanin=Rosinen 52 Eleme=Rosinen 45 Prima Korinthen 40 Neues Birnenmus 24 Grobkörnigen Reis 14 Gerste 16 48 40 38 22 13 15 Kanec, roh und gebrannt, von den billigsten bis zu den feinsten Sorten, in großer Auswahl, sowie Zucker, Apfelschnitzel, sämmtliche Gewürze(gemahlen, garantirt rein) und alle übrigen Colonialwaaren zu den bekannt billigen Preisen und besten Qualitäten. Bekanntmachung. Vom 1. Oktober ab erhält die 1. Privat-Personen=Post zwischen Bonn und Hersel an Sonn= und Feiertagen bis zum 31. März 1854 folgenden veränderten Gang: 9,30 ab Bonn an 9,20. 10,45 an Hersel ab.30, Kaiserlich deutsches Postamt. Als zuverläsigster Rathgeber auf dem Gebiete der Capitalsanlage und der Speeulation hat sich der K Berseh-esurier stets nach allen Richtungen hin bewährt. Daneben ist er allen kaufmännischen und industriellen Kreisen auf's Wärmste zu empfehlen. Die Zeitung erscheint täglich zwei Mal, auch am Montag Morgen. (hondllatt: Reichhaltigstes unabhängiges Finanz=Organ mit schnellsten und genauesten BörsenAorndblutt: Nachrichten. Unbefangenes, durch keinerlei Rücksichten beeinflußtes Urtheil über alle Börsen Angelegenheiten interessante orientirende Besprechungen über die Gesammtlage der Börse und die einzelnen Unternehmungen. Schnellste Meldung betreffs aller Banken, Eisenbahnen und industriellen Unternehmungen. Uebersichtlicher Courszettel, reichhaltige Tabellen, Marktberichte. Täglich Special=Telegramme von allen Börsenplätzen. Besondere Aufmerksamkeit wird auch den Produktenmärkten, der Eisenindustrie, der Zuckerindustrie, der Chemikalien= u. TextilBranche gewidmet. Täglich ausführliche Besprechungen von der Berliner Productenbörse. politisch=feuilletonistische Zeitung im großen Styl. Tägliche Hauptrubriken außer Leitartikel, Telegramme, Privatdepeschen 2c.:„Die Politik“,„Auf der ParlamentsTribüne",„Im Parlamentsfoyer",„Was sich Berlin erzählt",„Vor den Coulissen“,„Hinter den Coulissen“,„Hier und dort“,„Militaria“,„Neue Bücher“ 2c. Das Morgenblatt ist seit Jahren zur beliebtesten Zeitungslektüre unter allen Berliner Blättern geworden. Dasselbe erscheint zugleich auch als besondere Zeitung für diejenigen Leser, welche auf kein Börsenund Handelsblatt abonniren wollen, unter dem Titel„Berliner Courier“ zum Preise von M. 4 exel. Bringerlohn in Berlin, auswärts M. 5.(In der Preisliste des Post=Zeitungsamtes unter Nr. 688 eingetragen.) Börsen=Courier und Berliner Courier sind die einzigen Blätter, welche die Berliner Wespen, das frischeste Witzblatt Berlins, jeden Freitag als Gratis=Beilage Morgenblatt: Emser Pastillenaus den festen Bestandtheilen des Emser Wassers unter Leitung der Administration der König Wilhelms Felsenquellen bereitet, von bewährter Heilkraft geg die Leiden der Respiratfonsund Verdanungs-Organe, in plombirten Schachteln mit CentroleStreifen vorräthig: in BONN bei Peter Brohl, Apoth. C. Lauffs, Dr. H. Scholl, LöwenApotheke, C. Seulen, Apotheker. Hof-Apotheker Miler. Einladung zum Abonnement c bringen. Abonnements=Preis des„Börsen=Courier“ pro Quartal inel.„#rl. Wespen“ in Berlin exel. Bringerlohn 5 M: 50 Pfg., auswärts 7 M. 50 Pfg. Feinstes Flascheubier, 22 Flaschen à ½ Liter oder 15 Flaschen à ¾ Liter zu 3 Mark exel. Glas frei au's Haus, empfiehlt Otto Kaupe, Bayerische Vierbrauerei. Zoll=InhaltserklärungsFormulare sowie alle sonstigen Plakate(Zimmer zu vermiethen 2c.) zu haben in der Exped. ds. 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Als Insertionsorgan empfiehlt sich der„Trierische Volksfreund“ besonders, da derselbe in Trier und Umgegend die weiteste Verbreitung hat und das billigste der hiesigen Tagesblätter ist. Anzeigen werden die fünfgespaltene Garmondzeile mit nur 10 Pfg. berechnet. Abonnenten haben wöchentlich drei kleine einspaltige Anzeigen gratis, Gratulationen ausgenommen. Der„Trierische Volksfreund“ erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage und kostet für Trier und Umgegend nur 1 Mk. 80 Pfg., bei allen Postanstalten des deutschen Reiches nur 2 Mk. pro Quartal. Trier, im Sept. 1883. Die Expedition. Die Zeitungs-Annoncen-Expedition von PH, DIETRICH& Co. in Köln(ferner domicilirt in Cassel, Coblenz, Mainz, Nürnberg, Hannover, Hamburg etc., übernimmt die Besorgung von Privat- und Geschäfts-Anzeigen, sowie behördlichen Bekanntmachungen jeder Art für sämmtliche Zeitungen und Fachblätter Deutschlands und des Auslands unter den günstigsten Bedingungen. 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