Nr. 226. Freitag, den 14. September. 1998 Abonnement: vierteljährlich nur 2 Mk. pracnumerando. Monats=Abonnements. Tägliches Erscheinen. Samstag Auheften des Annoncen=Anzeigers an den Straßen=Ecken.— Inserate werden bis Mittags 12 Uhr erbeten. OAG PKer. Speaiton Meuigenstraße Nr. 14. Rheinische Landeszeitung. lokale 10 Pfeunig, auswärtige 20 Pig. die einspaltige Petitzeile. Reelamen per Zeile 20 bis 50 Pfg. Bei umfangreichem und österem Annoneiren entsprechender Rabatt. Größte Wirtung der Inserate bei strts# Leigender Auflage. Nür die Rehaston berautneruic, 3 k. Cas i5 c u 4.— Deuck und Arutag von J. J. Careba.5 Agenturen: für Venel, 3. 3. Jed, Jostrumeuenmacher; Odereasel, Par Ah; Godesberg, Ti. Daet, Rark 94; Masendorf, I. Ranscap; #geesuren.: Vornheim, Gedr. Groß; Sechtem, Gottfr. Pieck; Rösberg, Kloys Esser; Hersel, I. Boosen, Nr. 107. Sreitsen: Kenistestkaute Nr. 10. Politische Chronik. Deutschland. Berlin, 12. Sept.(Bezüglich der Reise des Herrn v. Schlözer nach Gastein) erfährt man aus bester Quelle Folgendes: Am 29. August begab sich Herr v. Schlözer nach Lübeck zum Besuch von Verwandten. Von dort hat er sich, ohne längeren Aufenthalt in Berlin zu nehmen, nach Gastein begeben und nach einer Konferenz mit dem Fürsten Bismarck sofort die Reise nach Rom angetreten. Daß er erst bei seiner Rückkehr von Lübeck hier in Berlin eine Einladung des Reichskanzlers vorgefunden, ist unrichtig. Nach allen Andeutungen war vielmehr von Anfang an beabsichtigt, daß Herr v. Schlözer kurz vor seiner Abreise nach Rom den Reichskanzler an seinem jeweiligen Aufenthalte besuchen sollte. —(Der„National=Zeitung") wird mitgetheilt: Gestern waren hier beunruhigende Gerüchte über den Gesundheitszustand des Botschafters Fürsten Hohenlohe verbreitet, die von der„Agence Havas" nach Paris gemeldet worden. Nach von uns an kompetentester Quelle eingezogenen Eckundigungen ## sind diese Gerüchte zum Glück vollständig unwahr. Der Botschafter, welcher vor ungefähr 14 Tagen Paris verlassen hat, befindet sich in der besten Gesundheit auf seinen Gütern in Rußland und gedenkt von dort sich in kürzester Zeit nach Wien zu begeben. Im Oktober, nach Beendigung seines Urlaubes, wird Fürst Hohenlohe auf seinen Posten nach Paris zurückkehren. —(Die„Nordd. Allg. Btg.“) hat es sehr übel genommen, daß ihre vor Kurzem ausgesprochene Drohung: der König von Preußen könne durch Hänel's Reden zur Niederlegung des Titels deutscher Kaiser bewogen werden, nur auf Hohn und Spott Gestoßen ist. Sie versichert heute, daß der betreffende Artikel tief ernst gewesen sei, und sagt: Die Redensarten, mit denen in der Oppositionspresse ein solcher Gedanke abgefertigt wurde, haben am deutlichsten den Mangel an Verständniß für die Stellung des Königs von Preußen im Reiche bekundet. Diese Stellung ist in Deutschland gleich mächtig, ob mit oder ohne jenen Titel, und der deutschen Fürsten, mit welchen jene Verträge abgeschlossen sind, auf denen das Reich veruht, ist der König von Preußen auch für andere Abschlüsse sicher, durch welche Professoren und Oratoren des Reichstags die ganze Hoylheit und Bedeutungslosigkeit ihrer doktrinären Prätensionen zum Bewußtsein gebracht werden könnte. Berlin, 12. Sept.(Der„Reichsanzeiger“). schreibt: Die verwaltungsseitig anläßlich des Unglückes auf dem Steglitzer Bahnhof eingeleitete Untersuchung ist abgeschlossen, die gerichtlichen Ecmittelungen schweben noch. Das Ergebniß beider wird demnächst vollständig veröffentlicht werden; bis dahin dürfte sonach mit dem Urtheil: ob, in welcher Weise und in welchem Grade ein Verschulden bei dem traurigen Ereignisse mitgewirkt hat, zurückzuhalten sein. Posen, 12. Sept.(Anläßlich der Sobieskifeier) fand heute Vormittag in den polnischen Kirchen ein Festgottesdienst statt; Nachmittags waren in mehreren Gärten vor der Stadt Volksbelustigungen veranstaltet, Abends findet im polnischen Theater eine Soirée statt. Dresden, 12. Sept.(Von den 28 gestrigen Landtagswahlen) sind bisher 19 Resultate bekannt. Gewählt sind 11 Konservative, 4 Fortschrittler, 3 Nationalliberale und 1 Sozialdemokrat. Oesterreich=Ungarn. Wien, 12. Sept. In Beantwortung der Ansprache des Bürgermeisters sagte der Kaiser weiter: Es möge der Friede, den damals die Beharrlichkeit und der Heldenmuth der Wiener Bürger im Vereine mit thatkräftigen treuen Bundesgenossen und mit Hülfe Gottes erfochten, auch fortan über dieser Stätte walten, daß im Gebiete der Stadt nur der friedliche Wettkampf der Bürger in Kunst, Wissenschaft, Handel und Gewerbe seinen Schauplatz finde. Mit innigem Wohlgefallen nehme ich die erneute Versicherung der angestammten treuen Liebe zu meinem Hause und dem Vaterlande entgegen. So tief, wie diese Liebe, so lies ist auch meine Liebe zu den Bürgern, zu diezu meiner und der Meinigen Vaterstadt. (Stürmische Hochrufe.) Mögen Sie fortfahren im neuen Gebäude in reger Sorgfalt und mit echtem Bürgersinn die Verwaltung der Stadt zu pflegen und sie einer gedeihlichen Entwickelung zuzuführen, dem ganzen Vaterlande zum Ruhm und zum Segen des gesammten Staates. Meine vollste Theilnahme ist dieser Stadt zugewendet, in der jeder Bürger des Staates heimathliche Aufnahme findet. Seien Sie überzeugt, daß dem Gedeihen der Stadt Wien meine väterliche Fürsorge gewidmet bleibt. Mit freudigem Herzen will ich die Schlußsteinlegung vollziehen, als Zeichen des fortdauernden Wohlwollens für meine treue geliebte Bürgerschaft und für meine treue, geliebte Stadt Wien.(Stürmischer Beifall.) Wien, 12. Sept. Nach dem feierlichen Hochamte in der Stephanskirche nahm der Kaiser in Anwesenheit des Kronprinzen, der Erzherzoge, des Königs von Spanien und des Bürgermeisters von Rom die Schlußsteinlegung des neuen Ratyhauses vor. Der Wiener Burgermeister hielt eine entsprechende Anprache, welche der Kaiser mit der Versicherung erwiderte, daß ihm das Wohl der Stadt am Herzen liege. Nach der Schlußsteinlegung betrat der Kaiser die Loggia und nahm die Huldigung der vor dem Rathhause aufgestellten Genossenschaften entgegen. Der Kaiser nahm schließlich die Eröffnung der historischen Ausstellung vor. Frankreich. — Thibaudin empfing die deutsche militärische Mission in Paris in feierlicher Audienz. Italien. Rom, 11. Sept. Am Sonntag erfolgten in Cesena, Forli, Ravenna und Faenza ernste von den Radikalen provozirte Tumulte, wobei Truppen einschritten. Der offiziöse Telegraph beobachtete über diese Vorkommnisse vollständiges Stillschweigen. Spanien. Paris, 12. Sept. Dem Vernehmen nach erhielt der spanische Botschafter, Herzog Fernan-Nunnez, seine Demission. Es heißt, dieselbe sei durch das von spanischen Blättern verbreitete Gerücht herbeigeführt, daß der Botschafter von den Umtrieben Zorillas in Kenntniß gesetzt, gleichwohl es aber unterlassen habe, die spanische Regierung davon zu benachrichtigen. Rußland. Der Aufenthalt des Kaisers von Rußland in Kopenhagen wird bis zum 25. d. M. dauern. In gut unterrichteten Kreisen spricht man noch immer von der Möglichkeit einer Begegnung mit dem deutschen Kaiser. Asien. London, 12. Sept. Eine Depesche an die Admiralität aus Hongkong besagt, daß sich in Kanton bereits zwei englische Kriegsschiffe befänden, und es nöthig sei, noch mehr Kriegsschiffe dahin zu schicken. Das von Ausländern bewohnte Quartier Kantons wird durch chinesische Truppen geschützt. Neueste Nachrichten. Pest, 12. Sept. Der Universitätsdirektor Dr. Szabo erließ eine Verordnung an die akademische Jugend, sich jedweder Ruhestörung um so eher zu enthalten, als sonst gegen die Schuldigen mit aller Strenge gemäß der Disziplinar=Ordnung verfahren würde. Ein ähnlicher Erlaß erging auch vom Rektor Szilly der höheren polytechnischen Hochschule. Pest, 12. Sept. Im frühern Militärgrenzgebiete herrschen ernste Unruhen. Mehrere Ortschaften sind im Aufstande. Die besitzende Klasse ist bedroht, zahlreiche Truppen sind dorthin abgegangen. Marseille, 12. Sept. Laut ministeriellem Befehl werden morgen 1200 Mann Landungstruppen vom Geschwader aussteigen, um Pierre's Ueberresten die letzten militärischen Ehren zu erweisen. Vice=Admiral Krantz wird den Leichenzug bis zur Bahnstation führen. Die Beerdigung wird in Bourbonneles=Bains(Haute=Marne) stattfinden. XXX. General=Versammlung der liken Deutschlands zu Düsseldorf. Düsseldorf, 12. Sept. Gegen 11¼ Uhr eröffnet der Vize=Präsident, Graf Ferdinand v. Galen, die dritte geschlossene Versammlung mit geschäftlichen Mittheilungen. Hierauf erhält Herr Propst Nacke als Referent des Ausschusses für Missionen das Wort. Der Antrag, die Katholiken auf den Bau einer Sebasti anuskirche in Berlin für die dortigen Arbeiterviertel aufmerksam zu machen, ist vom Ausschuß zur Annahme empfohlen und wird von der Versammlung acceptirt, nachdem Herr Bartz aus Beilin ihn in kurzen Worten warm begründet hatte. Dasselbe geschieht mit einem ähnlichen Antrag, den Bau einer Marienkirche in Hamburg betreffend. An zweiter Stelle berichtet Frhr. v. Ow über die Verhandlungen im Ausschuß fur christliche Kunst. Eigentlich neue Anträge waren daselbst nicht gestellt. Die Kommission empfiehlt daher die nochmalige Annahme schon früher gestellter Anträge. Sie beziehen sich auf die stilgerechte Restauration der Kirchen, Anschaffung künstlerischer Gefäße für den heiligen Dienst, auch pietätvolle Rücksichtnahme bei den Restaurationsarbeiten— kein übertriebener Purismus: ein künstlerisch unschönes, aber seit Jahrhunderten verehrtes Marienbild, ein verwitterter Grabstein soll nicht dem Stile weichen. Endlich wird auch die dringende Nothwendigkeit der Gründung eines Organs für christliche Kunst aufs neue betont. Die General=Versammlung erhebt gegen die Anträge keinen Widerspruch, und finden sie einstimmige Annahme. Herr Pfarrer Wassermann berichtet über die Verhandlungen im Ausschuß für Sociales. Ohne wesentliche Debatte gelangt der Antrag Lingens, die Sonntagsruhe betreffend, dem Antrage des Ausschusses entsprechend, einstimmig zur Annahme; desgleichen der folgende von Dr. Windthorst und Graf Hoensbroich eingebrachte Antrag: „Die Generalversammlung erklärt, daß eine entsprechende Fürsorge für die Gefangenen und Vagabunden nur durch die religiösen Orden der Kirche getroffen werden kann. Bis zu dem Augenblicke, wo die religiösen Orden in Deutschland wieder in Thätigkeit treten, empfiehlt die General=Versammlung die Bildung von Männer= und Frauen=Vereinen zur Fürsorge für die entlassenen männlichen und weiblichen Gefangenen und setzt eine Enguste=Kommission ein, welche die Bildung dieser Vereine anregt und darüber der nächsten General Versammlung Bericht erstattet.“ Der Annahme ging eine längere Debatte vorher, an welcher sich namentlich die Herren: Präsident Roßhirt, Dr. Windthorst, Fürst Löwenstein, Pfarrer Wassermann und Dr. Schmitz betheiligen. Sämmtliche Redner betonen dringend die Nothwendigkeit der Einsetzung der im Antrage gewünschten Enquste=Kommission, und werden schließlich die Herren Dr. Roßhirt, Fürst Löwenstein und Pfarrer Wassermann gebeten, sich mit geeigneten Persönlichkeiten in Verbindung zu setzen. Da es inzwischen halb 1 Uhr geworden, wird die weitere Berathung auf morgen früh 8 Uhr vertagt. In der heutigen 3. öffentlichen Versammlung werden sprechen die Herren: Redakteur Dr. Cardauns (Köln), Geistlicher Rath Knab(Wien), Professor Janssen(Utrecht), Pfarrer Wassermann und Dr. Steinle(Frankfurt.) Düsseldorf, 12. Sept. Es ist ein Gruß von den Polen aus Posen anläßlich des Sobieskifestes eingegangen. Cardauns(Köln) sprach über die Befreiung Wiens von den Türken, welche bedeutsam für alle Deutschen und Christen sei. Nach der historischen Schilderung pries Redner das österreichisch= deutsche Bündniß. Knab(Wien) dankte und wünschte das baldige Ende des preußischen Kulturkampfes. Jansen(Holland) sprach über den Bonisacius=Verein. Der Vorsitzende verlas eine Depesche Jakobini's, welche den Segen des Papstes ausspricht. Wassermann(Neu=Ysenburg) besprach die Sonntagsfeier, welche nöthig sei aus hygieinischen, wirthschaftlichen, moralischen, pädagogischen und religiösen Gründen. Steinle(Frankfurt) sprach über die soziale Frage; dieselbe sei nicht eine Magenfrage, sondern eine Erziehungsfrage, welche nur von der Kirche gelöst werden kann. Wenn gerusen wird, das Volk soll den Glauben wieder haben, so heiße das, die Kirche muß frei sein. Redner sprach gegen die Simultanschule und die freie Forschung auf den Universitäten. Praktisches Christenthum könne nur die Kirche treiben, dann gebe es keine Enterbten mehr. Dr. Windthorst über das Haider soziale Programm. (Aus seiner Rede im Ausschuß für soziale Frage.) „Was nun, da dieser Gegenstand ein Mal zur Sprache gekommen, das Haider Programm betrifft, so ist durch die Erklärung des Fürsten Löwenstein unsere Stellung zu diesem Programm durchaus richtig und zweckmäßig gekennzeichnet. Wenn die in Haid aufgestellten Thesen nur einen wissenschaftlichen Zweck haben und eine Diskussion hervorrufen sollen, damit man zu einer theoretischen Klarheit und dann zu praktischen Resultaten komme, dann können wir es nur herzlich begrüßen, daß die Herren sich diese Mühe gegeben haben. Das entstandene Mißverständniß liegt in der gewählten Form der Publikation und in der Begrändung, die den Thesen in den Preßorganen, besonders durch den Freiherrn v. Vogelsang, gegeben worden ist, und die darauf hinauslief, daß diesen Thesen eine autoritative Bedeutung beigelegt werden sollte. Fürst v. Löwenstein hat uns gesagt, die Thesen seien noch nicht geeignet, hier vorgelegt und diskutirt zu werden. Ich freue mich, daß der Herr Fürst nicht ein Mal gewartet hat, bis wir hierher kamen, sondern die Erklärung schon früher erließ; denn damit ist wieder Ruhe in die Gemüther gekommen.(Bravo!) Wenn wir diese Angelegenheit wissenschaftlich behandeln sollen, kann es gar nicht fehlen, daß dieser oder jener Sozialpolitiker Ansichten entwickelt, die vielleicht Einzelnen von uns widerstreben. Aber gerade an dem Gegensatz und in der Erörterung desselben ist die Möglichkeit gelegen, daß wir uns in christlicher Liebe verständigen und ohne Hereinziehung persönlicher Dinge zu guten Anschauungen und festen Entschlüssen kommen. Ich wünsche des halb, daß man von jetzt ab gar nicht mehr von den Haider Thesen 2c. spricht, sondern nur von der wissenschaftlichen Arbeit, die ein Theil unserer Freunde dort gemacht hat, nach meinem Dafürhalten in einer gewissen Eile, sicher aber in der besten Absicht, daran wird Niemand zweifeln. Ich kann demnach mit den dort aufgestellten Sätzen, wenn man sie so abstract ansieht, einverstanden sein, wenn auch nicht mit allen; daraus folgt aber für mich noch gar nicht, daß die Sätze sich auch in praktische Gesetzesform kleiden lassen, und dann ist das Gebiet, auf welches die Thesen sich erstrecken, ein so weites, daß, wenn man sie gründlich erörtert, dazu ein volles Handbuch der sozial=politischen Wissenschaft nothwendig sein wird. Der Versuch, diese wissenschaftlichen Sätze in so kurze Form zu bringen, mußte von vornherein zu Mißverständnissen führen. Außerdem weiß ich gar nicht, warum diese nicht fertige Arbeit in die Presse gebracht worden ist, und warum einer ihrer hervorragendsten Vertreter, der Freiherr v. Vogelsang, in solcher autoritativen Weise in der Sache aufzutreten sich veranlaßt sah. Wissenschaftliche Sätze, die keine andere Autorität haben als die Gründe, welche man dafür anführen kann, gewähren nicht das Recht, zu sagen, daß sie eine allgemeine Bedeutung haben. Dazu war das Komitee nicht niedergesetzt. Es sollt: nichts weiter sein, als ein vorbereitender Ausschuß, der keine andere Autorität in Anspruch nehmen konnte, als das Gewicht seiner Gründe. Es ist vielleicht schon zu viel, was ich über die Sache gesagt habeIch thue es, damit es dazu beitrage, daß dieser leidige Streit von der Bildfläche verschwindet, und ich sage noch einmal, daß wir nach den Erklärungen des Fürsten zu Löwenstein auf den richtigen Boden zurückgeführt worden sind und uns nun, wie ich glaube, beruhigen können. Wenn alles das, was in den HandwerkerThesen von Haid enthalten ist, erreichbar ist, so werde ich nichts davon zurückweisen. Ob aber alles erreichbar ist, das ist eben die Frage, die untersucht werden soll. Es war ein glücklicher Gedanke des Herrn Pleß, daß er in seiner Resolution uns nur auffordert, unsere Sympathieen für die corporativen Bildungen im Handwerkerstand anzusprechen, nicht aber autoritativ zu der Frage der obligatorischen Innungen Stellung zu nehmen. Wir hätten die obligatorischen Innungen überhaupt niemals verlassen sollen; aber die Herren vom Handwerk haben seiner Zeit an der Zerschlagung der obligatorischen Innungen selbst mitgewirkt, und wir müssen deshalb gerade jetzt bei der Reconstruction der Innungen sehr vorsichtig sein, damit sie nicht wieder dem früheren Schicksal verfallen. Glauben Sie, m.., dadurch, daß Sie Gesetzes=Paragraphen proponiren und durchsetzen, ist die Innung noch lange keine obligatorische. Sie haben damit noch gar nichts erreu; denn dieses Gesetz kann ein todter Buchstabe###ben, besonders, so lange Sie nicht genau die Grenzen bezeichnen, wo das Handwerk aufhört und die Fabeik anfängt, und die nähern Grenzen und Aufgaben der obligatorischen Innungen. Nicht an gutem Willen fehlt es, sondern es ist schwierig, alle diese Dinge genau festzustellen. Wie schwierig alle diese Fragen sind, das haben wir beispielsweise erst kürzlich im Reichstage gelegentlich der Berathung der Frage der obligatorischen Arbeitsbücher erfahren. Ein Versuch, die obligatorischen Arbeitsbücher wenigstens für die Handwerks=Gesellen einzuführen, scheiterte, weil sich keine klare, gesetzlich zulässige und praktisch greifbare Linie zwischen Handwerks=Gesellen und Fabrikarbeitern herstellen ließ. Ich habe daher auch in Hannover auf dem Handwerker=Kongreß gesagt: einigt euch vin Mal zunächst über den Begriff der Innung, ihre Befugnisse, macht praktisch ausführbare Vorschläge, dann werde ich der Erste sein, der sie im Parläment vertritt. Von solchen praktischen Vorschlägen habe ich aber bis heute nichts gehört. Die Herren hapen sich zwar einstimmig für die obligatorischen Innnungen ausgesprochen; aber was sie darunter eigentlich verstehen, wie sie sich die Ausführung denken, das haben sie nicht gesagt. Es kommen auch noch andere Gesichtspunkte in Betracht. Wer wird die Leitung der Innungen in die Hand nehmen? Meist wird das immer die Obrigkeit sein, die heute im Wesentlichen aus Elementen besteht, die uns nicht angehören. Und wer wird innerhalb der Innungen das Regiment führen? In katholischen Gegenden gewiß unsere Freunde, schwerlich aber in gemischten Bezirken. Und dann gilt es auch, Vorsorge zu treffen, daß die Gesellen innerhalb der Innungen nicht zu einer dienenden Klasse herabgedrückt werden. Ich bin also einverstanden, daß die obligatorische Innung das Rechte ist, daß sie nie hätte aufgegeben werden sollen, daß sie als Ziel zu erstreben ist. Bevor aber die General=Versammlung sich autoritativ für sie ausspricht, müssen wir größere Klarheit in diesen Dingen haben und können sie nicht mit kurzen Thesen abthun.“ Lokales. Bonn, 13. September. X Gestern Abend wurden in der Josepystraße ein Mann und eine Frau, welche etwas angeheitert zu sein schienen, von einem Wagen überfahren, wobei die Frau eine Verletzung an der Brust erlitten haben soll. + Auf der Brückenstraße brach heute Morgen im Hause des Herrn Metzgers Wolf ein unbedeutender Brand im Rauchfang aus, und wurde deßhalb die Wehr alarmirt, welche das Feuer im Entstehen löschte. O Eige hier weilende Dame, welche gestern in Begleitui dres Bräutigams eine Vergnügungstour theinauftr machte, verlor auf einem Boote der Köln=Düsseldorfer Dampfschifffahrtsgesellschaft einen Diamantring. Derselbe wurde glucklicher Weise gefunden und heute Mittag bei der hiesigen Agentur abgeliefert, worauf ihn sofort ein Polizeibeamter der Eigenthümerin einhändigte. X Ein sichtbarer Beweis von der diesjährigen außerordentlichen Fruchtbarkeit der Obstbäume wurde uns gestern in Gestalt eines Nußbaumzweiges zu Theil, an dessen Ende 10 Nüsse nebeneinander hingen. Deßgleichen wurde uns ein weiterer„Stengel“ mit 5 Nussen vorgezeigt. Herr Schuhmacher Peter Klein in Kessenich ist der glückliche Besitzer des segenspendenden Nußbaumes. = Der Kipelle zu Pützhen statteten„zur Nachfeier" Diebe einen nächtlichen Besuch ab und erbrachen die Opferstöcke. Da aber deren Inhalt fürsocglich Nachmittags vom Küster in Sicherheit gebrach: worden, mußten sie mit leeren Händen abziehen. o Zu Scheuren bei Unkel fiel gestern beim Obstpflucken ein Junge von einem Pflaumenbaum und brach einen Arm, so daß er in die hiesige Klinik verbracht werden mußte. XXX. General=Versammlung der Katholiken Deutschlands zu Düsseldorf. Düsseldorf, 12. Sept. Je näher man dem Schluß kommt, um so mehr drängen sich die Arbei.„Die siebente Morgenstunde schon sah die Hallen der Andreas=Kirche mit Andächtigen gefüllt, welche ihr Gebet in der Intention des h. Vaters zum Himmel sandten und dankerfüllt des mächtigen Schutzes gedachten, den der Höchste heute vor zweihundert Jahren den christlichen Waffen zu Theil werden ließ, des unter den Mauern Wiens erfochtenen Sieges des Kreuzes über den Halbmond, des Sieges, der Deutschland und Europa die christliche Cultur bewahrte und sie vor der Barbarei und dem Fatalismus des Islam schützte. Die achte Stunde fand die Mitglieder bereits wieder an der ernsten Arbeit zur fortgesetzten Berathung im Ausschuß für die sociale Frage. Zunächst begründete Fürst Löwenstein seine drei Anträge. Die General=Diskussion über diese Anträge wurde verbunden mit der Diskussion über den Antrag Pleß (Mülheim a. Rh.):„Die 30. General=Versammlung bringt den Bestrebungen des Handwerkerstandes, eine Einigung desselben in gewerblichen Körperschaften zu erzielen und seine Wiedergeburt auf christlicher Grundlage und nach christlichen Grundsätzen zu erreichen, ihre volle Sympathie entgegen.“ Herr Pleß begründete in längerem Vortrag seinen Antrag. Abg. Dr. Windthorst erklärte sich mit der Fassung desselben vollkommen einverstanden.„Die Frage der obligatorischen Innungen, wenn ich diesen Ausdruck gebrauchen will, ist für mich die, daß ich sie als erstrebenswerthes und zu erstrebendes Ziel in's Auge fasse, und den Tag segnen würde, wo es möglich ist, sie durchzuführen. Jedoch kann ein diesbezügliches Gesetz nur ein todter Buchstabe bleiben, so lange nicht festgesetzt ist, wo das Handwerk aufhört und die Fabrik beginnt. Es ist sehr schwer, diese Linie genau festzusetzen.“ Redner erinnert daran, daß bei Berathung der Arbeitsbücher die Gesellen des Handwerks weniger opponirten, dagegen die Fabrikarbeiter in einer Weise, die bedrohlich wurde. Als nun innerhalb des Centrums in's Auge gefaßt wurde, die Arbeitsbücher allein für das Handwerk aufzustellen, stellte sich die praktische Unzöglichkeit heraus, die Grenze zwischen Handwerkern und Fabrikarbeitern festzustellen. Der Handwerkertag in Hannover hat sich für die obligatorische Innung erklärt; aber die Herren haben bis jetzt nicht formulirt, wie sie dieselbe sich denken in der praktischen Durchführung. Es könnte sich ergeben, daß in den Innungen, wenn sie wieder eingeführt werden, die Staatsgewalt herrscht, und die Katholiken, besonders in den gemischten Gegenden, auch auf diesem Gebiete in den Hintergrund gedrängt werden, wie auf so vielen andern. Es liegt hierin eine Gefahr, die vielfach nicht hoch genug angeschlagen wird. Jedenfalls aber wird es die nächste Aufgabe der Centrums=Fraction sein, mit der Lehrlings= und GesellenFrage sich zu beschäftigen. Herr Pfarrer Wassermann betont nochmals ausdrücklich— unter Verlesung der vorjährigen Frankfurter Beschlüsse—, daß die zur Berathung der social=politischen Fragen zusammengetretene Kommission die Haider Thesen nicht im Auftrag der GeneralVersammlung ausgearbeitet habe, und sie nur die persönliche Meinungsäußerung der betreffenden Herren in wissenschaftlicher Form seien. Nachdem noch Schneidermeister Cremer und Bäckermeister Rübhausen (Beide aus Köln) für die obligatorischen Innungen gesprochen, wurde ein Brief des P. Weiß(Graz) verlesen, welcher bedauert, daß er durch Kränklichkeit und einen Ruf nach Rom am Erscheinen verhindert sei; im Uebrigen betont er, daß wir Alle auf dem Boden der katholischen Kirche durchaus eins seien, wenn auch Meinungsverschiedenheiten Raum fänden. Pfarrer Wassermann hebt hierbei hervor, daß durch diesen Brief manche gegnerische Hoffnungen auf eine zu Tage tretende Spaltung in der Partei vereitelt worden seien. Schließlich wurde auf Besürwortung von Dr. Windthorst der dritte Antrag des Fürsten Löwenstein als entbehrlich fallen gelassen, um verschiedenartigen Interpretationen vorzubeugen. Nachzutragen ist aus der gestrigen öffentlichen Versammlung die Verlesung einer SympathieKundgebung aus England. Es war ein Telegramm des Herzogs von Norfolk, welcher im Auftrage der Katholik Union of England den deutschen Katholiken, die herzlichsten Grüße übersandte. Die Präsenzliste weist inzwischen bereits weit über tausend Namen auf. Von den Mitgliedern der Centrums=Fraktion des Reichstages und Landtages aus Rheinland und Westfalen fehlen nur wenige. Ueberaus zahlreich ist der Klerus aus allen deutschen Gauen vertreten. Auch der katholische Adel stellt, wie regelmäßig, eine stattliche Zahl von Theilnehmern. Rheinisch=Westfälische Chronik. Bonn. Die Erweiterung des Turnunterrichts in höheren Schulen ist Gegenstand einer neuen Verfügung des Unterrichtsministers. Der Turnlehrer soll möglichst dem Lehrerkolleg selber angehören, und der Turnunterricht, namentlich in den obern Klassen, mehr in die Hand solcher Lehrer kommen, welche eine entscheidende Einwirkung auf die Gesammtbildung der Schüler üben, also der Lehrer von Universitätsbil dung. Hinsichtlich der Befreiungen vom Turnunterricht soll die möglichste Beschränkung eintreten, wobei erwartet wird, daß die Aerzte in Zeugnißertheilung die strengste Zurückhaltung beobachten. Ueberall, wo Schulturnhallen bestehen, muß jeder Schüler wöchentlich zwei Turnstunden erhalten; auch muß auf angemessene Turnplätze gehalten werden; ebenso ist auf Zuführung guter Luft in die Turnhalle und Niederhaltung des Staubes in denselben zu achten. Mit Genugthuung hat der Minister erfahren, daß dem Turnen sich stellenweise auch andere Uebungen anschließen. Bekanntlich traten im 16. Jahrhundert 2 Kölner Erzbischöfe der Reformation bei, Erzbischof Hermann von Wied und Erzbischof Gebhard Truchseß von Waldburg. In Bonn und Umgegend entstand damals eine ganze Reihe evangelischer Gemeinden, Nur wenige haben aber die Stürme des 30jährigen Krieges überdauert. Zu diesen gehört die evangelische Gemeinde zu Obercassel, entstanden unter Hermann von Wied in den Jahren 1540—45, nächsten 16. September feiert diese Gemeinde ihr 200jähriges Kirchenjubiläum, an dem die Tochtergemeinden Bonn, Godesberg, Königswinter, Honnef, und Siegburg Antheil nehmen werden. Bei der am 12. d. stattgehabten Lese der Frühburgundertrauben in Kessenich ist die Crescenz zum größten Theil zu 28 Pfg. das Pfund verkauft worden, ein hoher Preis, wie er hier selten bezahlt worden ist und der für die Vorzüglichkeit der spricht. Der Most ergab nach Oechsle 94% Grad.(D..=.) Ein neuer Industriezweig ist auf dem PützchensMarkt, durch den Althändler F. H. von Köln in Aufnahme gebracht worden. Er hatte dort eine große Dezimalwaage mit der Assiche:„Hier wird Jeder für 10 Pfg. gewogen“ aufgestellt. Der NeuGerichtie sich über seine Ge geit zu unterrichten, war der Zuspruch ein In großer Gefahr schwebte dieser Tage in dem Kö nigswinter benachbarten Röndorf das Dienstmärchen einer Herrschaft. Die gnädige Frau, die auf einer Villa wohnt, leidet an nervösen Krankheiten und ist demzufolge oft sehr launisch und gereizt. Als dieser Tage ihr Befehl, den Kaffee zu bringen, nicht sofort ausgeführt wurde, drang sie mit einem Messer auf das Mädchen ein, das in seiner Angst aus dem Fenster der zweiten Etage in den Garten hinabsprang. Die Verletzungen, die das Mädchen sich bei dem Sprunge zugezogen, sind glücklicherweise nicht lebensgefährlich. In der Versammlung der Steinbruchbesitzer im Hotel Weinstock zu Linz, am 10.., wurde u. A. betreffend des Branntweingenusses in den Steinbrüchen nach längerer Debatte beschlossen, daß fortan keinem Arbeiter während der Arbeitszeit Branntweingenuß gestattet sei. Wenn dieser Anordnung nicht Folge geleistet werden sollte, soll der Arbeiter ohne Kündigung sofort entlassen werden und in keinem andern Bruch Aufnahme als Arbeiter mehr finden. Dagegen soll in jedem Steinbruch während der ganzen Arbeitszeit eine Maschine mit kochendem Wasser zum Aufschütten für Kaffee bereit gehalten werden. Die allgemeine Lese der d eses Jahr vorzüglich gerathenen Frühburgunder=Trauben findet in der Gemarkung Cemp=Bornhofen nächsten Dienstag statt. Die Winzer hoffen der guten Qualität und des gering gewachsenen Quantums wegen auf einen guten Preis. Hr. Bischof Dr. Korum zu Trier hatte am 10. d. laut der„Trier. Ztg.“ das Unglück, im Bibliothekzimmer von der Leiter herunterzufallen, wobei er sich im Gesicht so arg beschädigte, daß die Wunde zugenäht werden mußte. Bei der diesjährigen Aufnahme=Prüfung am Seminar zu Brühl gelangten aus dem PräparandenCursus Euskirchen sieben Zöglinge zur Aufnahme, außerdem wurde noch ein Schüler als Ersatzmann bestimmt. Am 11. ds. Morgens ereignete sich zu Köln folgende drollige Geschichte. Auf dem Schlachthofe stand ein dortiger Metzger und erwartete ungeduldig ein Tags vorher auf der Kirmes zu Mertenich gekauftes Schwein, welches verabredetermaßen ein Bauer am 11. frühper Karre nach dem Schlachthof bringen sollte. Nach vielem vergeblichen Warten und derben Verwünschungen seitens des Metzgers, erscheint endlich der Bauer mit der Karre. Der Metzger wollte nun gerade die Letztere öffnen, als unser Bäuerlein ihm mittheilte, daß er das Schwein— vergessen habe. Das Gedächtniß des Bauern scheint durch zu lustige Kirmesfeier gelitten zu haben. Am 12. d. Morgens um halb 9 Uhr fuhr der Kölnische Dampser„Molike“ reich beflaggt unter Salutschüssen mit ca. 100 Mann von Köln nach Düsseldorf, um dort den katholischen Volksverein zur Versammlung nach Kaiserswerih abzuholen. Der Bonner Katholikenverein hatte seine Theilhaberschaft zu der Festfahrt abgesagt. Am Abend kam das Dampfboot unter Musikbegleitung und Feuerwerk mit der ganzen Versammlung wieder in Düsseldorf an. Der„Düsseld. Anz." berichtet: Als in Uerdingen am Samstag der Leichenwagen zur Bestattung einer Leiche unter zahlreicher Betheiligung nach dem Kirchhofe fuhr, kam von Mörs her„Wombwells Great=Royal=Menagerie mit ihren 17 Wagen dahergefahren, vier Kameele und ein Elephant unangebunden hinterdrein trabend. Die Thiere, durch den ungewohnten Anblick des Leichenzuges erschreckt, erhoben ein furchtbares Brüllen. Das Pferd des Leichenwagens scheute und stürzte mit dem Kutscher in den Chausseegraben. Glücklicherweise blieb die Leiche unversehrt und wurde weiteres Unglück durch schnelle Hülfe verhindert. Aus Gladbach. Der Wochenmarkt bietet einen ziemlich öden Anblick: die Venloer Gemüsehändler fehlen gänzlich. Wie die„Gladb. Ztg. erfährt, sind dieselben an der Grenze von den preußischen Zollbeamten zurückgewiesen worden, da eine Einfuhr von Gemüse nicht gestattet sei. Die holländischen Händler sind bereits zusammengetreten, um durch eine Deputation im Haag gegen diese sie so sehr schädigende Maßregel vorstellig zu werden. Aus Düren. Herr Bürgermeister Werners hat die auf ihn gefallene Wahl zum Provinzial: Landtags=Abgeordneten abgelehnt, in Folge dessen das Mandat auf den subsidiarisch gewahlten Herrn Kommerzienrath Bücklers von hier übergeht.— Am 11. d. M. langten hier ca. 50 Straflinge der Provinzial-Landes=Anstalt Brauweiler an, welche in der hiesigen Zuckerfabrik beschäftigt werden sollen. Die„Ess. Volks=Zig." berichtet: Ein in den Steinbrüchen im Hefei bei Werden beschäftigter Arbeiter hatte am 9. September einen Schuß mit einer Dynamitpatrone angesetzt und angezündet. Da derselbe nicht losging, untersuchte der Arbeiter die Ladung, die sich hierbei entzündete, ihm beide Unterarme zerschmetterte und das Gesicht furchtbar verbrannte. Der Unglückliche wurde ins dortige Krankenhaus geschafft, wo ihm noch in der Nacht beide Arme amputirt worden sind. Die Erhaltung des Lebens ist sehr in Frage gestellt. Tageschronik. (Aus Berlin.) Wie die„Post“ erfährt, werden folgende Fürstlichkeiten den Herbstübungen des XI. Armeekorps beiwohnen: Der Kaiser, der Kronprinz des deutschen Reiches und von Preußen, die Prinzen Withelm, Friedrich Karl und Albrecht. Ferner: der König von Sachsen, der König von Spanien, der König von Serbien, der Prinz von Wales, der Kronprinz von Portugal, der Herzog von Edinburgh, der Herzog von Connaught, der Herzog von Cambridge, der Großherzog von Sachsen, der Großherzog von Hessen, der Landgraf von Hessen, der Erbgroßherzog von Sachsen, Prinz Alexander von Hessen, Prinz Heinrich von Hessen, Prinz Wilhelm von Hessen, der Fürst zu Waldeck und Pyrmont. (Aus Kurhessen.) Ein an die seligen Bundes. tagszeiten erinnernder Vorgang wird in Marburg mehrfach besprochen. Die Marburger Gymnasiasten hatten mit ihren Lehrern eine Turnfahrt nach Hann.= Münden unternommen und waren in geschlossenem Zuge mit Musik in die Stadt einmarschirt. Kaum hatten sie sich aber in einer Restauration niedergelassen, als ein Polizeidiener erschien, der im Auftrage des Bürgermeisters und des Raths der Stadt Münden den darob erstaunten Touristen verkündete, daß sie sich eines straffälligen Vergehens schuldig gemacht hätten, indem sie in Reih und Glied und mit Musit in die Stadt Münden eingezogen seien. Er forderte die Herren Lehrer auf, ihre Reiselegitimation vorzuzeigen, und nöthigte, da dieselben keine besaßen, einen derselben, mit ihm, also unter Polizeibegleitung, auf das Polizeiamt sich zu begeben. Dort wurde ihm nun verkündet, daß 3 Mark Strafe zu zahlen seien, welche sogleich gezahlt werden mußten. Bezeichnend sind hierbei die Worte des Polizeibeamten betreffs der Legitimation:„Wie konnten Sie auch die Reise unternehmen, ohne einen Reisepaß zu besitzen.“ (Das Münchener Oktoberfest) wird in diesem Jahre eine Erweiterung durch ein großes Velociped=Rennen, welches auf Donnerstag, 11. Oktober, festgesetzt erhalten. (Wien, 11. Sept.) Zu der Konferenz in der kroatischen Keise waren auch die Grafen Pejacsevics erschienen. Die Erörterungen waren zum Theil scharf. Auch die Vertreter Kroatiens erklärten, daß ohne Verständigung mit Ungarn die Anarchie drohe. Auf gewissen Grundlagen und Bedingungen wollten sie die Verständigung ebenfalls fördern. (Aus Pest.) Am 8. d. fand ein„Anarchistenprozez“ seinen Abschluß, in welchem mehrere Personen der Aufreizung und Aufwiegelung durch revolutionäre Reden angeklagt waren. Die Angeklagten Horvath, Balogh und Jeckl wurden zu 18, 8 und 6 Monaten Staatsgesängniß verurtheilt. Die Strafe waren augenscheinlich unter dem Eindruck der in Ungarn und Kroatien herrschenden Unruhen se boch. bemessen. (Das Urtheil in dem Tis=unwaltschaft“ Prozesse) ist an die Oberstaats- igerin wird Vertreter der Privatklsggsaghen. emnächst seine Appellationsschrift einreitanten gewesene (Aus Bern.) Derhusses von der Krim Roth von Wangen wurde%. Jahren Zuchthal des Kantons Bern zu 2“ ausgestandene Unter wovon ein halbes Jahr fuertation. zur 5 wtersuchungshaft in Abzug kommt, undehme####Nung von Kosten und Entschädigung an den Sta.# berurtheilt. (Aus Paris.) Ein Advokat am Par hofe, Herr Fremy, ist unter der fürchterlichen#ntkäß. des Muttermordes verhaftet worden. Mad. Fremy wurde vor zwei Monaten in einem entlegenen Winkel ihres Parkes bei Senlis, wo sie mit ihrem Gatten wohnte, todt aufgefunden. Die Leiche trug eine klaffende Kopfwunde, die offenbar von einem Beile herrührte. Schon damals wurde der junge Fremy verhaftet, aber nach kurzer Untersuchung wieder entlassen. Inzwischen scheinen sich neue Verdochtsgründe schwerwiegendster Art gesunden zu häben. Der Gefangene wurde übrigens unter ärztliche Beobachtung gestellt. (Aus Paris.) Stadtsergeant Jeunet, der das Kind seiner Tochter zerstückelte, wurde laut der„Voss. Ztg. am 11. d. hingerichtet. Es ist die erste Vollziehung einer Todesstrafe unter Grévy. (Aus Paris.) Ein interessanter Prozeß dürfte demnächst das Pariser Civilgericht beschäftigen. In einer der prächtigen neuen Straßen der Umgebung des Park Monceau in Paris, in der Rue Traversale, spukt es in Häusern, die so neu und frisch sind, wie sie es nur sein können, da sie nie bewohnt waren. Kein Mensch will daher in der Straße miethen, sogar schon mehrere abgeschlossene Miethverträge sind rückgängig gemacht worden. Wie es heißt, klopft es die ganze Nacht in diesen Häusern. Es soll, laut der natürlich ebenfalls funkelnagelneuen Sage, ein Maurer sein, der während des Baues verunglückt und nun des Nachts als Geist sich anstrengt, die im Leben versäumte Arbeit nachzuholen. Die armen Leute bedenken nicht, daß in diesem Falle die Zahl der Maurerklopfgeister ungemein groß sein mußte. Ein reicher Kaufmann, Ville80 Unter falscher Flagge. Roman aus der Pariser Gesellschaft. Von T. Hohenfeld. Einen Moment stand sie wie angewurzelt gegenüber dieser ihr unbekannten Erscheinung. Ihre ganze Seele lag in ihren Augen. Doch Gilbert riß schnell entschlossen sein Plaid herunter, warf den Hut auf die Erde und stano nun vor ihr, edel, brav, ritterlich schön, mit lruchtenden Augen und einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen. Wie dem jungen Mädchen die Röthe ins Gesicht stieg! Wie ihre Augen erglänzten! Wie ihr ganzes, liebliches Gesicht vor Freude strahlte! Gilbeit breitete seine Arme aus und Giralda sank schluchzend an sein treues Herz. „Ach, Gilbert, ich wußte, daß Du kommen würdest!“ flüsterte sie innig.„Ich wußte, daß Du mich suchen und finden würdest!“ Sie weinte Freudenthränen. „Jetzt bist Du sicher, mein Liebling,“ sagte ihr Verlobter, ebenso froh und beglückt, als sie selbst. „Dem Himmel sei Dank, daß ich Dich gefunden habe! Du kannst Dir nicht denken, was ich gelitten habe, seitdem Du vom Schloß geflohen bist. Aber jetzt endlich ist es hell und licht geworden!“ Er zog sie fester an sich heran und küßte ihr Stirn und Mund und gab ihr tausend Beweise seiner Liebe und Zärtlichkeit. Endlich gab er sie frei, bedenkend, daß sie noch nicht in Sicherheit seien. „Wo ist Alfred?“ fragte Gilbert. Giralda führte ihn vor das Ruhelager. Alfred lag im vollen Anzuge darauf, seine Augen waren geschlossen und sein goldenes Haar hing wirr über den Kissen.„Wecke ihn, mein Lieb!“ sagte Gilbert ernst. Giralda beugte sich über ihn und weckte ihn leise. Sie unterdrückte einen Schrei, den der Knabe aus zustoßen im Begriff war, als er einen fremden Mann im Zimmer gewahrte. Unter Thränen und Erröthen theilte sie ihm mit, daß endlich ihr Befreier gekommen, daß Gilbert hier sei. Augenblicklich war Alfred munter. „Laß mich ihn hinuntertragen,“ hat der junge Herzog.„Es ist dann weniger Gefahr, daß Frau Bichou und Bertram geweckt werden.“ Alfred stimmte dem Sprecher bei und Gilbert nahm ihn auf den Arm. „Bist Du bereit, Giralda?“ fragte der junge Mann. „Ja, ich bin fertig bis auf Hut und Mantel," erwiderte das junge Mädchen, beides an legend.„Ich habe mich nicht entkleidet, weil ich nicht schlafen konnte; ich habe die ganze Zeit über gesessen und gelesen.“ Ihr Anzug war bal d beendet. Jetzt löschte Gilbert das Licht aus und führte die Flüchtlinge die Treppe hinunter. Giralda folgte ihm wie sein Schatten. Sie schlichen aus der Hausthür, den Gartenstieg entlang und traten auf den Weg hinaus. Hier erst schöpfte das junge Mädchen Athem. Sie erhob ihre Augen zum Himmel, er war ganz mit Wolken bedeckt; dann blickte sie nach dem Hause zurück, das ihr Gefängniß gewesen, und schließlich hing sie sich an den Arm ihres Befreiers und sah zu ihm auf mit dankbarem Blick. „O, Gilbert!“ murmelte sie.„Jitzt erst fühle ich, daß ich wirklich frei bin!“ „Und ich auch,“ siel Alfred ein, der immer noch in Gilberts Armen ruhte.„Und wenn Du es erlaubst, Gilbert, so möchte ich von jetzt an wieder gehen. Ich bin schon zu groß und zu schwer, um getragen zu werden.“ Gilbert lachte und ließ den Knaben vom Arme; er hielt ihn fest an der Hand und so marschirten die Drei mit einander weiter. „Es überkam mich ein eigenthümliches Gefühl, Gilbert, als Du leise an meine Thür klopftest,“ sagte Giralda, fest an ihren Verlobten sich anlehnend. „Frau Bichou pflegte nicht anzuklopfen. Und als Du nun die Thüre öffnetest und meinen Namen nanntest, da war mir das Herz zum Zerspringen voll. Als ich dann aber nach der Thür eilte und halbwegs erwartete, Dich zu sehen und dann nach meiner Meinung Bichou vor mir stand, da hätte ich sterben mögen vor Enttäuschung. Woher hast Du die Verkleidung genommen, Geliebter?“ „Ich habe sie von dem Fischer geborgt. Er warlet auf sein Eigenthum unter der Hecke jenseits der Straße,“ erwiderte der junge Herzog lächelnd. „Warte hier einen Augenblick, während wir unsere Kleidungsstücke wieder umtauschen, Giralda.“ Das junge Mädchen stellte sich mit ihrem Bruder unter einen Baum, während Gilbert hinging und mit dem Fischer das Tauschgeschäft in Ordnung brachte. „Wohin gehen wir denn jetzt, Giralda?“ fragte Alfred. „Ich weiß es nicht,“ erwiderte Giralda unbekümmert.„Es ist jetzt Alles gut. Gilbert wird für uns Sorge tragen.“ Ihr Vertrauen in ihren Verlobten gab ihr Ruhe und Frieden, welche ihr, nach ihrer bisherigen Eingeschlossenheit, so sehr wohl thaten. Es war ein heißer Tag für sie gewesen, Frau Bichou hatte sich sehr beleidigend geberdet und hatte mehrmals gesagt, sie wolle Alfred allein einsperren. Giralda hatte sich sehr davor gefürchtet und dem Knaben war fast das Herz gebrochen darüber. Und jetzt— faß konnte sie es nicht glauben— jetzt waren sie frei, sicher, geborgen und beieinander!“ „Gilbert ist so gut gegen uns,“ bemerkte Alfred nach einer Pause, und seine schönen Augen blickten verständnißinnig.„Er ist gut, Gtralda, und ich habe ihn sehr lieb; aber, und seine Stimme zitterte,„ich sehne mich nach Mama?“ Gilbert kam gerade zur rechten Zeit, um diese Worte zu hören. „Bleibe standhaft, Alfred,“ sagte er ermuthigend, „bald wirst Du sie sehen. Ich habe ihr versprochen, morgen früh um zehn Uhr bei ihr zu sein und Euch mitzubringen.“ Alfred stieß einen Freudenschrei aus. „Du hast es meiner Mutter versprochen?“ fragte Giralda.„Wann hast Du sie zuletzt gesehen, Gilbert?“ „Heute— diesen Nachmittag.“ Giralda war außer sich vor Freude. „Wo ist sie gegenwärtig?“ fragte sie lebhaft. In Sanssouci, ihrem Landsitze, hier ganz in der Nähe. Ihr Vater, der Graf von Chatrois, und der Marquis de Vigny befinden sich auch zum Sommeraufenthalt dort.“ Giralda begann zu zittern. „Ich kann uumöglich meinem Onkel de Vigny begegnen!“ rief sie stürmisch.„Gilbert, was bedeutet das Alles!“ „Es bedeutet, meine Liebe, daß die Komtesse briele Dich in ihrem Gorten im Geheimen sehen willSie ist fast wahnsinnig geworden vor Schmerz um Dich und Alfred. Sie hat Deinen Brief aus Vernon bekommen, daß Du in Sicherheit seiest, unich habe ihr gestern erzählt, daß Du wieder vermißt wirst. Da sie Besuch hat, kann sie nicht fortkommen, um Dich zu besuchen; so muß ich Euch Beide zu inr führen. „Werden diese Heimlichkeiten denn kein Ende tone, hat in einem Hause der Rue Traversale große Geschäftsräume gemiethet und verlangt nun gerichtlich von dem Haus=Eigenthümer die Annullirung des Miethsvertrages, weil besagter Klopfgeist es ihm unmöglich mache, sein Geschäft in diese Straße zu verlegen. (Aus Marseille. Contreadmiral Pierre ist am 11. d. gegen 1 Uhr Nachmittags gestorben an Bord des„Caledonien“ in Quarantäne. Das hier ankernde Evolutionsgeschwader des Mittelmeeres hat Flaggen zur Trauer ausgesetzt. Jede Stunde donnert ein Kanonenschuß vom„Caledonien". Zur Leichenfeier werden Vorbereitungen getroffen; dieselbe findet unter Betheiligung der Garnison und der Geschwaderequipage statt. (Aus Italien) Eine entsetzliche Katastrophe hat in der Stadt Chieti(am Adriatischen Meere) bei einem Volksfest Tod und Verderben verursacht. Unter aufgelassenen Luftballons waren Petarden angebracht; eine solche explodirte in den Laden eines Pulverhändlers hinein und entzündete einen verhängnißvollen Brand. In dem grauenvollen Gedränge, welches entstand wurde eine große Menge Menschen niedergetreten. Man zählt bis jetzt 120 Opfer, wovon 7 oder 8 Todte. (Tragisches Ereigniß in der Familie Tua.) Aus Turin, 10. ds., wird geschrieben: Die aller Orten und besonders in Deutschland bekannte und geseierte Geigerin Teresina Tua ist in ihrer Familie von einem schweren Unglück betroffen worden. Ihr Vater, welcher die jugendliche Virtuosin andauernd in barbarischer Weise mißhandelte, konnte vor zwei Jahren nur mit Mühe davon abgehalten werden, seine Tochter auf ihrer Kunstreise zu begleiten. Vor einigen Wochen kehrte Teresina Tua nun nach Turin zurück, wo sie sich bei der Marquise Cova aufhält. Der Alte, der unter Beihülfe seiner Mutter(!) auch seine eigene Frau mißhandelt, gab tagtäglich zu entsetzlichen Szenen zwischen seiner Mutter und seiner Frau, die jetzt zu Multedo in der Villa des Marquis Gavotti bei Genua wohnen, Veranlassung. Gestern war die Schwiegermutter nach Pepli gereist und Frau Tua benutzte diese Gelegenheit, um sich den immer wiederholten Streitigkeiten durch ein radikales Mittel zu entziehen. Man fand sie am Abend durch Kohlendampf erstickt. (Aus Irland.) Vorige Woche hieß es, daß in Wexford 35 Tagelöhner, welche auf dem Gute eines boycottirten Landlords arbeiteten, vergiftet worden seien, und glaubte man allgemein, es mit einem Racheakt der irischen Verschwörer zu thun zu haben. Die diesfalls eingeleitete Untersuchung läßt es jedoch wahrschemlich erscheinen, daß die Erkrankung, beziehungsweise der Tod der Leute eine Folge des Genusses schlechten Fleisches war. Auf dem Gute wurde eine franke Kuh geschlachtet und das Fleisch derselben den Arbeitern durch mehrere Tage vorgesetzt, was die eingetretene Vergistung in sehr einfacher Weise aufklärt. (In Waterford, Irland,) fand am 9. d. zu Ehren des vielgenannten irischen Agitators Michael Davitt eine nationale Kundgebung statt, an welcher über 30,000 Personen theilnahmen. In einer Rede erklärte der Gefeierte, der Grundbesitz näßßte abgeschafft werden, das Landgesetz sei ein Mißefolg und nichts geringeres als„das Land für das Volk“ würde Irland zufriedenstellen. (Aus Washington.) Wie die sogen. UtahKommission an das Departement des Innern meldet, ist 15,000 Mormonen in Folge des Edmunds=Gesetzes, welches Polygamisten des Stimmrechts beraubt, in dem Territorium Utah das Stimmrecht genommen worden. Bei den Kriminalprozessen, welche gegen verschiedene Mormonen wegen Polygamie angestrengt worden sind, konnten jedoch nur drei Verurtheilungen erzielt werden. (Vom Congo) lief kürzlich die Nachricht ein, daß die Franzosen um eines nichtigen Anlasses willen die Stadt Loango angegriffen, bombardirt und niedergebrannt hätten. Allem Anschein nach wollte die„große Nation“ die Säkularfeier des Bombardements von Kabinda würdig begehen. Im Jahre 1783 zerstörten die Franzosen nämlich das im Loangogebiet befindliche Fort Kabinda, gerade hundert Jahre später brennen sie die Stadt Loango selber nieder. Bekanntlich gründeten wir Deutsche an der Loangoküste eine Station, als Dr. Güßfeldt die Expedition für Central=Afrika ausrüstete. Die Landschaft liegt nördlich vom Kongo und südlich von der französischen Kolonie Gabun und dem Ogowe. Die Franzosen brachen den Streit vom Zaun, wahrscheinlich, um sich dem Kongo nähern und Brazza's abenteuerliche Projekte besser unterstützen zu können. Wenn es sich bestätigt, daß die Franzosen jene Hauptstadt zerstörten, welche etwa 20,000 Einwohner zählt und in der sich englische, holländische und amerikanische Kaufleute niedergelassen hatten, so dürfte doch ein energischer Protest gegen solche Vandalenstreiche seitens der anderen Nationen am Platze sein. (Aus Loanda, Westküste von Afrika), wird gemeldet: Stanley ist von einer Expedition in das Innere wieder nach Stanley Pool zurückgekehrt. Man glaubt, er beabsichtige, in Kurzem eine Reise nach der Ostkuste auf der früheren Route anzutreten. Kapitän Hamen, ein Mitglied der Expedition, ist im Innern von Eingeborenen angegriffen worden. Kunst und Literatur. (Von dem Grafen v. Struensee,) dem unglücklichen Reformator Dänemarks, der infolge seiner Schwäche 1772 einem aristokratischen Komplot unterlag, sollen Aktenstücke, die, in einem Koffer verborgen, seinen Feinden entgingen, hinterlassen worden sein. Nun wird den„Hamburger Nachr.“ aus Kopenhagen geschrieben: Ueber das Schicksal des s. g. Struensee'schen Koffers erfahre ich aus bester Quelle, daß die in demselben enthaltenen Actenstücke von dem Ge eimarchivar Jörgensen untersucht werden und daß die Veröffentlichung derselben, wenn der Reichstag die zu diesem Zwecke im Budget für das kommende Finanzjahr ausgeworfene Summe bewilligt hat, im nächsten Jahre nach vorgängig eingeholter königlicher Resolution bevorsteht. Im Interesse der Geschichtsforschung kann man nur wünschen, daß das Drama von 1772 endlich einmal eine klare und unparteiische Beleuchtung finde. (Von Bjönstjerne Björson) erscheint noch im Laufe dieses Monats ein neues, den Abend füllendes Stück, dessen Titel für Deutschland noch nicht fertig gestellt ist. (Das Textbuch) der neuen Zell und Genseschen Operette:„Eine Nacht in Venedig" ist bereits im Druck erschienen und trägt auf dem Titelblatte die Bemerkung:„Mit freier Benutzung einer französischen Grund=Idee“ Allerlei aus Nah und Fern. (Wohlthätigkeitssinn ist einer der schönsten Charakterzüge des Grafen Moltke,) aber als echter Wohlthäter übt der große Stratege jene Tugend im Stillen. Der General=Feldmarschall, welcher sich gegenwärtig auf seinem Gute Kreisau aufhält, erfuhr, daß der kranken Frau des dortigen Lehrers gerathen worden sei, ein Bad zu besuchen, was sie jedoch der hohen Kosten wegen nicht ausführen konnte. Graf Moltke suchte die Frau alsbald auf, drückte ihr einen Hundertmarkschein in die Hand und entzog mit dem Wunsche eines guten Elfolges der Kur sich ihren Danksagungen. Bei dieser Gelegenheit sei noch zum Beweise der erfreulichen Rüstigkeit des 82jährigen Herrn erwähnt, daß derselbe täglich zwei Stunden zu Pferde sitzt, um sich für die anstrengenden Manövertage vorzubereiten. (Was ist aus dem Geschlechte des Königs Sobieski geworden?) Johann III. Sobieski, König von Polen, der Erretter Wiens aus der Türkennoth im Jahre 1683, hatte drei Söhne und eine Tochter; zwei seiner Söhne starben kinderlos, der älteste heirathete eine Grafin von Pfalz=Neuburg und hinterließ zwei Töchter, die spätere Herzogin von Turenne und Bouillon und die Gemahlin des engischen Thronprätendenten Eduard Jacob. Die Tochter des Königs Sobieski heirathete den Kurfürsten Max Emanuel von Bayern und ward die Mutter des römischen Kaisers Karl VII. Johanns III. einziger Bruder wurde im jugendlichen Alier von den Tataren gefangen und hingerichtet, ohne Nachkommen zu hinterlassen; seine Schwester heirathete einen Fürsten Radziwill. Die jungere Linie der Sobieski, welcher Johann III. angehörte, starb mit der Herzogin von Bouillon im Jahre 1740 aus, dagegen existirt die ältere Linie, von dem Bruder des Urgroßvaters des Königs Johann ausgehend, bis auf den heutigen Tag, aber nur noch in zwei Frauen, mit denen sie ebenfalls aussterben wird; es sind dies die 80jährige Gräfin Sophie Sobiesla de Janina in Warschau und deren Nichte Sophie. Der Vater der letzteren war der letzte der Sobieski. Als junger Offizier bei dem Polenausstande im Jahre 1880 betheiligt, mußte er nach der Schlacht bei Ostrolenka fliehen; er trat dann in französische und später in belgische Dienste als Artilleriekapitän. Nach dem Tode des Czaren Nikolaus I. kehrte er mit seiner Gattin, einer geborenen Deutschen, und seinem 1½jährigen Töchterlein nach Polen zurück, wo er jedoch bald den Folgen des Klimawechsels erlag. Nach seinem Tode ging seine Gattin mit ihrer Tochter wieder nach Belgien, wo sie sich in der Zurückgezogenheit in dem kleinen Städtchen Bouillon an der französischen Grepze ausschließlich der Erziehung ihres einzigen Kindes widmete. Von dort wurde sie 1870 nach der Schlacht bei Sedan durch das Kriegsgetümmel verscheucht; sie ging nach Aachen, wo ihre Tochter ein Geschäft erlernte und später die Bekanntschaft eines jungen Journalisten machte, der sie vor nun 2½ Jahren als seine Gattin heimführte. Heute lebt die Tochter des letzten Sobieski in bescheidenen aber recht glücklichen Verhältnissen in einer Vorstadt Kölns, wo ihr Gatte eine zwei Mal wöchentlich erscheinende Zeitung verlegt. Sio tempora mutantur! (Zu den kroatischen Unruhen.) Man schreibt aus Pest: Eine von dem neu ernannten Regierungskommissär General Ramberg bald nach erfolgtem Amtsantritte getroffene Maßregel war geeignet, merklich zu verstimmen, und zwar die Thatsache, daß Ramberg an den ersten zwei Tagen, da er seine jetzige Stellung bekleidete, politische Depeschen inhibiren ließ und erst später auf Reklamation Tisza's freigab. So kam es, daß die Depeschen, welche über die Krawalle und Demonstrationen am Freitag berichteten, erst Sonntags Nachts in Pest eintrafen. (Viktor Hugo,) welcher demnächst in dem Waadtländischen Flecken Bex zu einer kurzen Villegiatur eintrifft, hat die Einladung zu einem Banket angenommen, welches seine Genfer Bewunderer ihm zu Ehren veranstalten wollen. Dem Banket wird eine große öffentliche Kundgebung vorangehen, an der Ruiz Zorilla und andere hervorragende Persönlichkeiten theilnehmen dürften. (Eine pikante Reise=Anekdote über die Königin Marguerita von Italien) erzählt der Pariser„Voltaire“: Die Königin war unlängst nach Coni gekommen und wurde am Bahnhof von den üblichen Spitzen der Behörden empfangen. Ein ihr offerirtes Lunch lehnte die Königin ab, erbat sich jedoch dafür ein Glas Zuckerwasser. Als die Gemahlin Humberts vor der Weiterfahrt nach ihrer Tasche faßte, wahrscheinlich um das Taschentuch hervorzulangen, stürzte ein Mitglied der befrackten, weiß kravattirten Deputation athemlos herbei und flüsterte mit respektvollstem Bückling:„Ihre Majestät brauchen sich nicht zu derangiren— es ist alles bezahlt!“ (Der Pariser„Evénement“ bringt die interessante Mittheilung, daß Iwan Turgenjew) einen humoristischen Roman mit dem Titel„Der Teufel ist in Deutschland geboren" begonnen habe, jedoch an der Vollendung dieses Werkes durch seine Krankheit und sein Dahinscheiden verhindert worden sei. Das Wort„Der Teufel ist in Deutschland geboren“ soll ein im russischen Bauernvolke geläufiges Sprichwort sein.— Der berüchtigte russische Revolutiomär Lavrow schreibt in der„Justice", er könne jetzt ohne Gefahr enthüllen, daß Turgenjew Mitarbeiter seines Blattes„Vorwärts“ gewesen wäre und dasselbe auch mit regelmäßigen Geldbeiträgen unterstützt habe. (Als Kuriosum) sei erwähnt, daß die Passagier= liste des Dampfers„Elbe“, auf welchem die zur Eröffnung der Northern Pacificbahn geladenen Deutschen die Ueberfahrt nach New=York bewirkten, die Namen zweier sehr berühmten Dichter aufzuweisen hatte: Byron und Homer. Der Erstere stammte in diesem Falle aus der guten Stadt Nürnberg, während Homer die Vereinigten Staaten seine math nennt. (Sammlungen für Java.) Wie man aus Paris mittheilt, hat sich daselbst zur Unterstützung der Opser der furchtbaren Katastrophe in Java und Sumatra ein Komitee gebildet; demselben gehören die hervorragendsten Mitglieder der holländischen Kolonie in Paris an. (Verrathener Handelskniff.) Zwei Viehhändler kommen zu einem Bauern, um ihm eine Kuh abzukaufen. Im Stalle ists schon finster. Kaum eingetreten, schreien die beiden gleichzeitig:„Gott, wie moger! Für die können mer nit viel geben.“ Bauer: „Ja, was schreits denn, hier steht ja gar keine Kuh, der Kuhstall ist nebenan.“ men?“ rief Giralda verzweiflungsvoll.„Ach, wenn nur mein Vater rein vor der Welt dastehen könnte! Wie kann nur solche Schurkerei triumphiren?“ „Der Sturz des Elenden rückt immer näher, Giralda,“ erwiderte Gilbert.„Es geht mit ihm zu Ende! Seine Verzweiflung in den letzten Tagen beweist es!“ Er erzählte Giralda, wie er sie gesucht; wie er ihren Brief empfangen und wie er ihr Gesäagniß auf. gespürt hatte. Sind auch „Und mein Vater und Rupert? auf dem Landsitz?“ „Sie befinden sich in dem alten Kastell Adlers horst. Auch sie werden morgen in Sanssouci seit Es ist jetzt nach Mitternacht. Die Komtesse wünsch ihre kleine Familie noch einmal vollzählig um sich z versammeln, ehe sie wieder getrennt wird.“ „Arme Mutter! Was wird noch aus uns Alle werden?" seufzte das junge Mädchen. „Graf Armand wird mit den Kindern verreisen Giralda, und Du wirst auch mitgehen. Ich werd ebenfalls mitreisen, und wenn Du damit einverstande bist— Deine Eltern haben ihre Einwilligung schof gegeben— dann werden wir in irgend einer Stadt wo es uns am besten gefällt, getraut werden. Dem nur als meine Gattin wirst Du vor Eugens Nachstel lungen gesichert sein. Bist Du damit einverstanden Selievte: Willst Du bald mir das Theuerste geben wonach ich mich sehne?“ Er beugte sich wie ein galanter Ritter der alter Zeit zu ihr nieder und sah ihr liebend in die Augen Es war nicht zu verwundern, daß Giralda das Köpf chen hängen ließ und die Röthe der Verlegenheit ih ins Gesicht stieg und daß sie ein leises„Ja“ hauchte 5# nur solche Ohren, deren Gehör durch Liebeswort beschaeft waren, es vernehmen konnten und es nich für einen Seufzer hielten. Alles um sich her vergessend, nur nicht sich selbst, gin gen sie weiter, bis schließlich die langsamer werdenden Schritte Alfreds den jungen Liebhaber an die Wirklichkeit erinnerten und ihn darauf aufmerksam machten, daß der Knabe müde wurde. Trotz seiner Proteste nahm Gilbert den Knaben wieder auf seinen Arm, worauf Alfred alsbald, vollständig erschöpft, einschlief. „Wohin bringst Du uns?“ fragte Giralda. „Nach dem Gasthofe. „Aber derselbe wud geschlossen sein zu so später Nachtstunde," versetzte das junge Mädchen ängstlich. „Sei unbesorgt, Giralda,“ antwortete Gilbert eifrig. „Wir können in diesem Augenblick nirgends anders hin, Ueberlasse nur Alles mir, Geliebteste!“ Sie waren inzwischen bei der Vorstadt von Vernon angekommen. Bis jetzt waren sie Niemandem begegnet, aber plötzlich hörten sie das Aufschlagen von Pferdehufen auf das Pflaster in einiger Entfernung, doch war noch Niemand zu sehen. „Es wird uns gleich ein Reiter begegnen,“ sagte Gilbert.„Eugen wird kommen. Man hat ihm geschrieben. Möglicherweise ist er es. Wenigstens ist es jetzt keine besonders passende Zeit für ordentliche Leute, zu Pferde unterwegs zu sein.“ Er sah umher. In der Hecke an der anderen Seite des Weges war eine Oeffnung. Sie gingen hinüber und traten hinter das Gebusch, von wo aus sie den Weg überblicken konnten, ohne jedoch selbst gesehen zu werden. Literatur. Die politischen Ereignisse sachgemäß und ohne Parteizuschnitt kennen zu lernen, ist eigentlich das natürliche Bedürfniß jedes wahrheitsliebenden Menschen. Dennoch erregte es auf vielen Seiten Zweifel und Bedenken, als zum ersten Mal bei uns in Deutschland eine große Tageszeitung, die„Tägliche Rundschau“ in Berlin, dieses Princip zu ihrem obersten Grundsatz machte. Der thatsächliche Erfolg des Battes freilich belehrte die Zweifelnden sehr bald, daß hier einmal wirklich einem„tiefgefühlten Bedürfnisse“, namentlich der gebildeten Deutschen, abgeholfen war. Schon nach Verlauf des ersten Jahres gehörte die„Tägliche Rundschau" zu den meistgelesenen Blättern Deutschlands. Die vielen Vorzüge dieser eigenartigen Zeitung liegen allerdings nicht allein in der strengsten Parteilosigkeit ihrer politischen Tagesrundschau, sondern ebenso sehr in der Mannigfaltigkeit ihres übrigen Inhalts, der großen Zahl ihrer trefflichen Mitarbeiter, deren Beiträge das täglich beigelegte Unterhaltungsblatt zu einer Familienlectüre der besten Art machen, und vor Allem in der Frische und der vornehmen Haltung, durch welche sich die„Tägliche Rundschau“ vor vielen anderen großen Blättern auszeichnet. Konrad Ferdinand Meyer, der gefeierte schweizerische Novellist, veröffentlicht in Schorers Familien= blatt seine neueste Novelle unter dem Titel: Julian Boufflers, Das Leiden eines Kindes. Die Erzäolung versetzt uns in die Tage des„großen" Ludwig XIV. Eigenartige Schönheit einer tiefen Empfindung und feinen Charakterisirung, ichte historische Treue auch in dem freiesten Walten der dichterischen Phantasie kennzeichnen dieses jüngste Werk des Dichters. Gleichzeitig erscheint in„Schorers Familienblatt“, das wir bei dieser Gelegenheit unseren Lesern empfehlen, eine neue Erzählung von O. Schubin: Mal'occhio. Der Autor dieser Erzählung ist ein neues und ganz eigenartiges Talent in unserer Literatur. Der Roman„Ehre“, von O. Schubin, welcher in diesem Frühjahr erschien, erregte allgemeines und berechtigtes Aufsehen. Auflösung der beiden Räthsel in der gestrigen Nummer: Einfall— Einfalt.— Siegfried. Handels-Nachrichten. Köln. 12. Sept. Weisen eff. hiesiger 19,00—20,00B, fremder 19,00—20,00B. Roggen off. hiesiger 14,50—15,50B, fremder 15,50—16,50B. Hafer eff. hiesiger 14,00-15,00B, fremder 14,00-15,00B. Rüböl eff, in Partisen 36,50B. Köln. Marktpreise. Butter per K 1,25, Eier per Viertel.60, Hasen—, Foldbühner 1,50, Truthahnen 10.00. Hühner 1,40, Enten 2,00, Gänse—, Kaninchen 1,00 per Stück, Hinkel.20, Tauben 75 per Paar. Ochsenfleisch 70 Pf., Kalbfleisch 70 Pf., Hammelfleisch 76 Pf., Speck, geräuchert 80 Pf., gesalsen 80 Pf., Schmals 80 Pf., NierenPf., 60 Pf., Salm 3,00, Aal 1,60, Hecht 1,00., Karpfen 80 Pf., Schleien 60 Pf. per 8, Kartoffeln, weisse.30, rothe.50, Nieren 4,00, Aepfel.00 p. 50 Kilo, Zwiebel 9 Pf., per 8. Köln, 12. Sept. Landmarkt, Weisen, 18,00—19,00 M. Roggen 14—15,00., Gerste 14,50—17,50., Hafer 13,50 bis 10,50 M. per 100 Kilo. Andern ach, 12. Sept. Auf unserm heutigen Frucht. markte stellten sich die Preise wie folgt: Weizen 20,34, Roggen—.—, Gerste 16,74, Hafer—, Kartoffeln 3,60-.00 ., alles per 100 Kilo. Neuss, 12. Sept. Weizen 1. Qual. 20.00, 2. Qual. 18.00. Roggen 1. Qual. 16,00, 2. Qual. 14.00, Wintergerste 14.00. Sommergerste—.—. Buchweisen—.—. Hafer 1. Qual. 15.60. Rübsen(Avel)—.—, Kaps 34,00, Kartoffeln 6,00. Heu p. 50 Kilo 3,60. Roggenstroh per 100 Kilo.67. Rüböl per 100 Kilo fassw. 73,00, Ger. Oel per 100 Kilo 76,00. Presskuchen p. 1000 Kilo 182.— Berlin, 11. Sept. Weisen loco 160—218., nach Qual, gefordert; Roggen loco 144—162 nach Qual. gefordert, guter inländ. russ. 154-155, guter do. 159—160. ab Bahn bes.; Hafer 1oco 180—167 nach Qual, gef., ostund wetpreussisch 136—143, russisch u. polnisch———. pomm., uckermärk, und mecklenb. 137—143, schles, und böhm. 137—144, feiner schles, und preuss. 150—156., ab Bahn bes.: Mais loco 188—144 M. nach Qual. gef. per 1000kg. Weizenmehl Nr. 00 26,00—25, Nr. 0 26,50— 25,00, Nr. 0 u. 1 24,50—22,00; Roggenmehl Nr. 0 23.50 bis 22,00, Nr. 0 u. 1 21,50—20,50 M. per 100kg. brutto inol. Sack. Hamburg, 11. Sept. Butter(mit 16 Pfd. Tara und 1 pCt. Decort). Erste Qualität Sommer 114—117, zweite Qualität Sommer 110—112, fehlerhafte Hof 90—108 Bauern 108—110., Schmalz Hamburger 47—51., Wilox ——. Fairbanks 45,00, div. Marken 44,50, Steam 45,00., Speck, ahort olear 50, long backs 52 M. Schinken, americ. geräuch. 75 M. Hamburg, 12. Sept. Getreidemarkt. Weizen, per Sept.-Oct. 185.—. Roggen per Sept.-Oct. 140.—, Oet.-Nov. 141.—. Rüböl locn 70,00, per Oet. 69.00 Spiritus p. Sept. 44,50, Sept.-Oot. 44,00, Mr.-Deo. 41.50 Bremen, 12. Sept. Petroleum loco Nf..95, per Oet. 8,05,— Schmals, Wilcox, loco 45,25. Antwerpen, 12. Sept. Petroleum höher, disp. 19.75 Sept. 19.75. Lyon, 10. Sept. Seide. Die Seidentrocknungsanstalt hat heute registrirt: 49 b Organsinen, 84 b. Tramen 67° b. Gregen, und hat 57 b. gewogen, im Gesammtgewichte von 14,942 kg. Würsburg, 11. Sept. Der heutige Schafmarkt war mit45 Heerden und 4200 Köpfen befahren. Bei lebhaftem Handel wurde gute Waare vollständig ausverkauft, und kosteten Hämmel 60-68 Mk., Jahrlinge 60-60 Mk. per Paar. Nächster Schafmarkt Dinstag den 18. Sept. Curs-Bericht. Berlin, 12. Sept. Diverse Actien. Italien. Rente 5% 90.75 Oesterr. Gold-Rente 84,30 " Silber-Rente 66,80 " P a p i e r r e n t e 6 6, 2 0 4½% cons. St.-Anl. 103.00 4%„„ 101,90 Darmstädter Bank 155,70 Disconto-Command. 195,6 Deutsche Bank 151,00 Deutsche Reichsh#l 151,30 Gelsenk. Bergwers 126,50 Dortm. Union St.-Pr. 100.25 Boch. Gussstahlfabr. 407.75 Königs- u. Laurah. 4186,70 Mechernicher.-A. 169.75 Köln. Bergw. 130,40 Phönix, Lit. 96.25 „„ 46,00 Prenssische und deutsche Fonds. Pr.-St.-Anleihe. 100,90 Köln-Mind. Pr.-Sch. 126,00 St.-Sch.-Sch 3½% 99,00 Kruppsche 5% Oblig. 111,00 Deutsche und ausländische Bank-Actien. Amst. Bank 127.00 Barmer Bankverein 103,90 Berl. Hand.-Gesellsch. 79.25 Brüsseler Bank Köln. Wechsl.- u. C. Darmst. Zettelbank Goth. Gr.-Cred.-Bk. Goth. Grund- junge 124.50 94,25 111,75 68,60 79.75 Luxemburger Bank 137,50 Meininger Crd.-Bank 95,•0 " Hyp.-Bank 92,50 Pr. Boden-Credit-A. 102,00 „ Central-„ 12½,10 Sächsische Bank 122,50 Schaaffh. Bankverein 93,50 Aach.-M..-Vers. 8210,00 Colonia,.-Vers. 6910,00 Concordia, Cöln 1975,00 Magdeb. Vers.-Ges. 1585,00 Dess. Gas-Ges. 182,50 5% Dortm. Part.-Obl. 107,75 Eschweiler Bergwerk 82,50 Industrie-Papiere. Harpen, Bergb.-Ges. 118.76 Rhein, Stahlwerke 186,75 Schles. St.-Pr.-Aot. 110,0 Stolberg, Zinkh.-Ges. 25,90 St.-Pr.-Act. 90,00 Narmrerter 885 Inländische Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. Brg.-Mrk. 1. u. 2. S. 102,70 „ 3½% S. S...B. 94,00 „„ Lit. C. 94,00 „ 4¼% 4. Serie 102,90 5.„ 102,90 6.„ 104,00 7.„ 102,9) 8.„ 102,75 9.„ 103.50 93 99 99 93 29 99 Köln-Mind. 4 pCt..E. 101, 25 „„ 5.„ 10125 „ 4½ PCt. 6.„ 105,00 „ 7." 102,90 Mz.-Ludw. 2, 3. E. 5pOt. 108.25 Rhein. 4½ pOt..E. 102,75 „„ 1862, 64, 65 102,75 „„.,., 3. E. onv. 102,75 Ausländische Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. Kronpr.-Rdsb. 1867-68 85,8.) " Rud. v. 1869. 85,05 Oest.-Frz.(alte) 3% 391,30 "(neue)" 380,30 Sdb. Lomb.(alte) 3pOt. 294,25 Sdb. Lb. neue 3 pOt. 296,00 Südb. Lomb. 5" 102,75 Moskau Rjäsan" 102,50 Bjäsan-Koslow" 100,99 Central-Pacific 6" 000,00 Ausländische Fonds. Rum, 6 plt. St.-Rente 108,60 Russ. 5% Bod.-Cred. 85,80 Russ. Anl. 5pCt.71kl.St. 87,10 Ung. 6% Gold-Rente 101,80 „ 5pCt. kl. St. 87,10 Russ. Anl. 4% 80 kl. St. 72,00 Nechsel-Anzag. Amsterdam, 8 Tage 168,70 „ 2 Mon. 16.,90 London, 8 Tage 2„49 „ 3 Mon. 20,31 Paris, kurs 80,99 " lang„ 81,55 Belg. Plätse, 8 Lage 80.80 Belg. Plätze, 2 Mon. Wien, 8 Tage. " 2 Monat Petersburg, 3 Woch. " Monat Varzahan, 8 Tage 8035 170,80 169,80 200.80 198,65 201,15 Geldsorten und Banknoten. 20-Frank-St. -Frank-St. Livre-Sterling Oesterr. Silberguld. Banknoten Pap.-Coup. 1,70 16,17 G 1 Französ. Banknot. 80,70 B .02" Belg. Banknoten 80,70„ 20,40„ Engl. 1,70 .70 w* 2044 14Ci.„.68 Verein. Staaten GeldCoup. 4,18 Wasserstands-Nachrichten. 12. Sept. Rheinhöhe Mit. 3,90, gef..03m Mainz, 12. Sept. Rheinhöhe Mit..80, gef. 0, v5m. Cobleus, 12. Sept. Rheind#be Morg, 2,36, gek..01m. Köln. 12. Sept. Rhein Böbe Vorm. 3/17, get. 9 00.. 1 von Lehrlings=rsp. Gesellen=Arbeiten in der Beethoven-Halle zu Bonn von Sonntag den 16. September bis Sonntag den 23. September Abends. feierliche Eröffnung findet Statt Sonntag den 16. er., Vormittags 11 Uhr, durch den Herrn Oberbürgermeister#etsch. An allen Tagen ist die Ausstillung geöffnet von Morgens 10 bis Abends 6 Uhr. Entrée Sonntag den 16. und Montag den 17. 50 Pfg., an sämmtlichen anderen Tagen 25 Pfg. Dauerkarten zu M..50, welche zum Besuche an allen Tagen berechtigen, sind von Sonntag ab an der Kasse zu haben. Laut§ 9 der Statuten erhalten die betreffenden Aussteller eine persönliche Freikarte für die Daner der Ausstellung, die Eliern derselben Karten zum einmaligen freien Zutritt. Sämmtliche Lehrlinge von Bonn und Umgegend, welche sich durch Zeugniß ihres Leyrherrn legitimiren, erhalten, auch wenn sie nicht ausgestellt haben, einmal freien Zutritt. Die Vereinsmitglieder haben gegen Vorzeigung Ihrer Legitimationskarte freien Zutritt. on hiaher Pacz, zweieinhalbjährigem Bestehen zühlt das Blatt bereits 13.00 Abonnenten, ein Ersolg, wie „Deutschen Tageblatt.“ Städtische Vorschule und Höhere Bürgerschule. Das Wintersemester beginnt am 24. September. Anmeldungen neuer Schüler werden am 22. September zwischen 10 und 1 Uhr entgegengenommen. Dr. Hoelscher, Rector. #. ers e Wi tte e: wie Ausfuhrung des Neubaues eines Schulhauses und zugeeigen Oekonomiegebäudes zu Berkum, verauschlagt zu 11965 J, soll im Wege schriftlicher Submission an einen Unternehmer verdungen werden. Offerten sind versiegelt und portofrei mit der Aufschrift: „Offerte für den Schulbau in Berkum“ bis Donnerstag den 20. September d.., Vormittags 11 Uhr, auf meinem Bureau hierselbst einzureichen, woselbst auch Plan, Kostenanschlag I I7,“ stom 157:“ und Verdungsbedingungen in den Vormittagsstunden zur Einsicht offen liegen. 1 Peltistou WVelllessig, Die Eröffnung der eingegangenen Offerten erfolgt zu der vorbezeichneteg#######-½a andarn Faaig Stunde in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten. Berkum, den 4. September 1883. Der Bürgermeister von Villip, Frings. ia der Waugrchde Deuschen“ Soziale Reform, Dentsche Bilbung sonen und gegen die Cuchristichung des Volles zu Guusten einer undeutschen Minderheit. stets die neuesten und zuverlässigsten politischen Nachrichten dem Leser zu bieten. sopie Speial=Felsegramuene. ageblatt“ bringt Spezial=Correspondenzen aus den fremden, Haupthüäbten wer tesat##. Auch, dem Handelstheil wird ganz besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Das„Deutsche Tageblatt“ ige vierin die Tendenzen einer gesunden Wirthschaftspolitik und bietet es eine Fülle thatsächlichen Materials. Wetter= und Wasserstandsberichte. Ziehungslisten der preußischen und sächsischen Lotterie. Das Feuilleton verfolgt die Tendenzen, wie der politische Theil. Neben einer Fülle des Unterhaltenden und Belehrenden sucht es den deutschen Ernst in Wissenschaft, Kunst und Literatur wieder zur Anerkennung zu bringen. Bußerdem erscheinen im Feuilleion Romane hervorragender Autoren. unien dem Un., guch den Wünschen der Damen entgegen zu kommen, liesern wir eine Sonntagsbeilage = Damen=Welt. Scherzen, sowie Alerlet müzlchen Nereven far den... Pautereten, Modeberichten, Bütheln, Hausfrau und den Landwirth. enorm biligen Adonnemens=Preise von nur sestucss bietet das„Deusche Tageblat“ zu dem 5 Mk. für das Vierteljahr(durch Kaiserl. Postanstalten frei ins Haus 5 M. 40 Pfg.)* (Postzeitungsnummer 1358.) abonnire schleunigst bei dem nächstgelegenen Postamt, damit die Zustellang des Man abbnnire Blattes vom 1. October ab pünktlich erfolge. Probe=Nummern gratis. Berlin., Behrenstraße 29. Friedrich Luckhardt, Verlags= und Sortiments=Buchhandlung. Brvse WEIN-HANDLUNG Einnerung. Verkauf aus dem Hause von Mosel=Weinen, per Flasche zu 60, 70, 80, 90, 100, 120 und 150 Pfg.; bei größeren Entnahmen und in Gebinden billiger bei Jezk. Rob. Schneider, Bonn, Breitestr. 25. SOwie alle andern Essigsorten, durch reinen Geschmack u. unbegrenzte Haltbarkeit sich ganz besonders ausseichnend, empfiehlt fassweise die Weinessigfabrik von G. Zartmann, Bonn. FA Much, in 8 AASSRSASNS Restauration Villa„Cäcilienhöhe“ bei Godesberg=Muffendorf. Wein. Bier. Milch. Kaffee. Prachtvolle Aussicht auf das Rheinpanorama von Honnef bis Köln. K Schöne solide Taguschuns& Samaschen vorräthig A. Solich, Belderberg 6. Veranntmachung. Die Ausführung der Dachdeckerarbeiten incl. Materialien zum neuen Empfangsgebäude auf Bahnhof Bonn soll zusammen oder in zwei Loosen getrennt vergeben werden. Loos 1. Schiefer= oder ZinkrautenBedachung, verauschlagt zu 2200 Mt.; Loos II. Zinkleistendach, veranschlagt zu 4000 Zeichnungen und Bedingungen können im Baubureau, Bahnhof Bonn, eingesehen, die Submissionsunterlagen auch dorther gegen Einsendung von 1 Mk. 50 Pfg. bezogen werden. Die Offerten sind verschlossen und portofrei an das BauBureau bis Freitag den 14. September er., Vormittags 11 Uhr, einzureichen. Die Eröffnung derselben erfolgt zur genannten Stunde in Gegenwart der erschienenen Submittenten. Bonn, den 30. August 1883. Königliche Eisenbahn-Bauinspection. Der knachung. Die Ausführung der Klempnerarbeiten incl. Materialien zum neuen Empfangsgebäude auf Bahnhof Bonn soll im Wege öffentlicher Submission vergeben werden. Anschlag: rot. 6500 Mark. Termin: Sonnabend den 15. September, Vormittags 11 Uhr. Zeichnungen und Bedingungen können im Baubureau, Bahnhof Bonn, eingesehen, die Submissionsunterlagen auch dorther gegen Einsendung von 1 Mr. 50 Pfg. bezogen werden. Die Offerten sind verschlossen und portofrei an das BauBureau einzureichen und erfolgt die Eröffnung zur genannten Stunde in Gegenwart der erschienenen Submittenten. Bonn, den 30. August 1883. Königliche Eisenbahn-Bauinspection. Das Neueste in Lampenschirmen von 20 Pfg. per Stück an empfiehlt W. A. Rucker, 1 Boangasse 1. 3 Roher Caffee II. III. IV. p. K. 5 K Pfg. Pfg. 70 75 85 82 90 85 100 95 bis 140 Pfg. Gebr. Caffee's I. 90 88 II. 100 95 III. 110 105 IV. 120 115 bis 160 Pfg. Reis 14 13 Gerste 15 14 Griesmehl 20 18 Griesmehl, gelbes 24 22 Rosinen(Eleme) 40 38 Weizenmehl 17 16 Stärte 30 26 Soda 6 5 Kernseise 28 26 Kronseise 18 18 Toilettseife 50 45 Wichse in Schachteln von 4 und 8 Pfg., im Dtzd. 3 und 7 Pfg., sowie alle anderen Colonialwaaren zu den billigsten Preisen empfiehlt Aloys Hansen, Siernstr. 44. Bureaustuhl Birgireage 14. Gargstruge 14. Eine Kommode, ein Waschtisch, ein Nachtkommödchen, ein Nähtisch und ein vollständiges fast neues Beit billig zu verkaufen. D. Exp. s. wo. 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Linz Remagen Rolandseck Königswinter Bonn Köln .00 .45 7,00 7,15 7,30 8,00 .30 .00 9,00 12,00 12.45 10,45/11,15 11,0011,30 11,15 12,00 11,30 12.00 1,30 1,45 .00 2,15 12,30 2,30 1,00 3,00 .45 4,30 — 4,00 — 4,15 3,15/4,45 4,3016,00 1,4512,45 .304,30 3,45/4,45 5,00 5,15 .45 .15 5,00 .45 7,00 715 7,30 .00 .30 E 7,15 #.35 .40 8 8,15 89.45 Fahrplan der Zweigbahn Bonn-Euskirchen. Vom 1. Juni 1883 ab. Bonn 8,22 10,47 2,35f 3,14“ 9,23 Duisd. 8,36 11,01 2,531 3,28“ 9,37 Witterschl. 8,44 11, 9 3,11 8,36°.45 Kottenf. 8, 56 11, 21 3, 17f 3,48* 9,57 Meckenh. 9,8 11,33 3,33f 4“ 10,9 Rheinb.9,21 11,46 3,51f 4,13° 10,22 Odend. 9,34 11, 59 4, 10f 4,26“ 10,35 Cuchh. 9,45 12,10 4, 25f 4,37“ 10,46 Euskirchen 9,54 12,19 4,35f 4,46“ 10,55. Euskirchen 6,33. 8,46. 12,1. 6,80 Cuchenheim 6,43. 8,56 12,11. 6,44. Odendorf 6,54. 9,7. 12,22. 6,59. Rheinbach 7,9. 9,22. 12,37..18. Meckenh. 7,22. 9,85. 12,50. 7,35 Kottenforst 7,34. 1,2. 7,01. Witterschlick 7,48. 1,16. 8,5. Duisdorf 7,56. 10,3. 1,24. 8,17. Bonn 8,9. 10,16. 1,87. 8,30. * Fährt nur an Senn- und Festtagen. * Fällt an Sean- und Veiertagen aus. Nur bis Sonntag den 16. September incl. im Grand Hötel de belle vue sssellfung von NansMakurt Gemälde-Cyclus „Die fünf Sinne.“ Täglich von-6 Uhr. Entrée 50 Pfg. Ausverkauf. Von heute an werden bei dem Gärtner Buschhauer, Maxstraße (Privatweg), allerlei schöne Blumen u. Pflanzen von 2— 6 Uhr billig verkauft. Wohnung sleich zu vermieh. Endenicherstraße 10 B. 2 große Parterrezimmer zu vermiethen. Rheindorferstraße 15. Wer eine in jeder Beziehung feine und wohlschmeckende Pseise Tabak rauchen will, dem empfehle ich meinen jetzt neu eingeführten Portorico, sogenannten mit aufgedrucktem Verkaufspreis, per 8 Mark 1,20 Pfg. in ¼/1. ½ und 1/ K. Alleiniger Verkauf für Bonn und Umgegend in dem Cigarren= und TabakfabrikDepot von Jac. Schüller, Bonn, Wenzelgasse 61. Einmachtopfe, Einmachzucker, Einmachessig, sowie sämmtliche Gewürze zu billigsten Preisen bei J. G. Steiner& Co., Gerichtlicher Verkauf. Am Samstag den 15. September er. Mittags 12 Uhr soll auf dem Gemeindeplatze zu Ippendorf ein Schwein öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Grünter, Gerichtsvolzieher in Bonn. Gerichtlicher Verkauf. Samstag, den 15. September cr., Vormittags 10 Uhr, soll auf dem Gemeindeplatze in Poppelsdorf ein Pianino öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden. Bonn. Gerichtsvollzieher. Kapitalien lo jeder Höhe, auch von 100 Thlr. ab, zu beziehen durch Heumann in Poppelsdorf. Im Repariren von Nähmaschinen aller Systeme empfiehlt sich C. heichelt, Neustraße 4. Sämmtliche eißzeug-Arbeiten fertige solid und dauerhaft an, bei billigster Bedienung. Frau Elise Horscheit, Mohrstraße 20/III. Oeffentliche Versteigerung im städtischen Leihhause zu Bonn. Am Mittwoch den 3. Octob. 1883, Nachmittags 2¼ Uhr, werden die im Monate Septbr. 1882 und früher versetzten, nicht eingelösten Pfänder bis incl. Nr. 33,342 im Leihhause dahier versteigert. Desgleichen am Mittwoch den 7. Novbr. 1883 die Pfänder aus dem Monate Oktober 1882 bis inel. Nro. 40,260— und am Mittwoch den 5. Dezbr. 1883 die Pfänder aus dem Monate Nov. 1882. Rheinische Eisenbahn. Abfahrten von BONN nach: Köln 4,36 5,55 6,10“ 7,25 8,30 9,17 10,41 Morgens; 12 1,41 4,19 Nacr mittags; 6,28 7,311 8,37 9,22 10,40 Abende. Von BONN nach Mainz und weiter 12,52 früh; 6,48 8,15 9,41 10,20 Morg.; 12,19 Mittags;.2.26“ 3,1013,54 Nachm.; n. Remag. 5,21 .52 Nachm.; nach Coblenz 4,23 früh, 6,52 u. 9,6 Abends. Von BONN nach Ahrweiler 6,43 10,20 1,2 2,26“ 3,10] 5,62 9,6. Von BONN nach Niedermendig und Mayen.48 8,15 10,20 12,19 3,54 6,52. Von BONN nach Euskirchen.22 10.47 2,35(an Wochentagen), 3,14(nur Sonn- und Feiertags) .23. Von BONN nach rechtem Ufer 6,49 8,42 12,41 3,20 6,55.30. Vom rechten Ufer in Bonn 7,18 10,30 2,48.20 8,31 10,33. Ab BONN weiter nach Köln 7,25 .30 9,17 10.41 12 1,41 4,19 6,28 7,311 8,37 9,22 10,40 Von Beuel rheinabwärts 6,38 10,16 12,1 2,12 6 6,12, 8,19 10,17 (6,12 Nachm. nur.e Biegburg). Von Beuel rheinaufwärts 7,10 9,5 11,812,48 3,524,45 7,12 11, 7Abds. * Extrazug an Sonn- u. Festtagen. * Fällt an Sonn- u. Festtagen aus. Zahnradbahn Königswint.-Drachenfels. Aufwärts:.45,.45, 11.45,.45, 3.15, 5, 6,.45. Abwärts:.20, 10.80, 12 30,.25, .30,.50,.40,.40..10. Ergänsungssüge nach Bedürfniss. Feuer=Anmeldestellen. L. Kander, Oberst der freiw. Feuerwehr, Wenzelgasse 23. Aug. Feldmann, I. Hauptmann der freiw. Feuerwehr, Kölustraße 37. Friedr. Brieger, II. Hauptmann, Engelthalerstraße 15. W. Kömpel, Zugführer, Margasse 10. S. A. Scädler, Zugführer, Markt 14. W. Vommer, Spritzenmeister, Kölnstr. 5. S. Kudwig, Hornist, Peterstraße“. Los. Wißkirchen,, Casernenstr. 62. Dac. Striefler,„ Bonngasse 7. Bos. Schäfer,„(Gudenauergasse4. v. Dietz,„(Preitestraße 20.