Nr. 187. 1888. Abonnement: vierteljährlich uur 2 Rl. pracnumerando. Monats=Abonnemente. Tügliches Erscheinen. Samstag Anheften des Annoncen=Anzeigers an den Straßen=Ecken.— Inserate werden bis Mittags 12 Uhr grbeten. S O„ eerl. Sxpedition Nemiginsstraße Nr. 16. Rheinische Landeszeitung. Inserate. 10 Pfennig, auswärtige 20 Pig. die sees Leshauns esescheite Aaehen Größte Wirtung der Iuserate bei sets.“ Leigender Anflage. Der ie Bahisten vrumerle 3 u. Sarihaut.— Dus un drtig un 3. b. Sathest, Agenturen: Vornhela, okr. Gris, Seaten, Gasst. Jaei; Rboderg, uni eserz Herset. 3. Visen sr. ih.3 Sepciien Heristentratr Nn 19. Graf Chambord. Die Blätter melden, daß Graf Chambord in Frohsdorf schwer erkrankt ist. Bekanntlich kränkelt vonmen, einer, betessend den Vau eius Kanalsvon Rahe und ermatung sot. Der Herzog von Nenons Dortmund nach der unteren Ems, ist vom Herren= und Chartres begleiten den Grafen von Paris auf hause verworfen, einer, betreffend die Erhebung einer seiner Reise nach Frohsdorf. Frohsdorf schwer erkranft ist. Belanntich kränkelt Hettesfend die Schustzeo ein anderer,— Die franzssische Regierung hat beschlossen, das Oberhaupt der legitimistischen Partei seit der ersedigt worden Hiz auunss; ist nicht vollständig die Orleans, falls von diesen nach dem Tode ChamZeit, wo er einen Sturz beim Heraustreten aus der heträat im Gia. 52“; der Regierungsvorlagen 1 bords irgend eine Kundgebung ausgeht, um die Kirche gethan hat. Auch darf dabei sein Alter in schiedenen Theilen der davon neben ver=) Nachfolgerschaft des Prätendententhums für sich in Betracht kommen, da er 1820 geboren ist und zwariandenen Theileg, des Staatshaushaltsetats, 30 Vor= Anspruch zu nehmen, sofort aus Frankreich auszuals Sohn des durch Louvel ermordeten Herzogs von woorden Kommisionen zur Vorberathung Aberwiesen weisen. Beri, Sohn Karls X. Als Abtömmling der Vour- zahl mündlicher VBerige, 1 schristiche und eine An= Belgien. bonen hat die legitimistische Partei ihn stets als den 90t: gurgesichzer, Berichte erstattet haben. Selbststän= Brüssel, 2 Juli. Heute König, als Henri V. betrachtez und dige Anträge sind von Mitgliedern des Hauses 8.92 1/1e1, 2. Juli. Heyte, Abend fant, viex ene 9en seist nie ein Heht deraus genacht, daß— sei, eingebracht;, dovon ist ein Antrag durch Annahue Vereigen Briseig eee Vorischritztisgen pusgragag, Hast, do: Lat ei feit Feiag vie nen angedotenen Rechte Gebrauch wachen werde, des vorgeschlagenen Gesetzentwurfes erledigt; aus drei a. eueg., Grahsetz und der Provinz verapstatzete udevande,Hunderte gehen, von Abgorduten us angshaeaten Beo, Aiezuch gahe, De Aataiger sad Näickentertetgzen urzoiz ueune Katzgehang der Vealer Leusen der Kastn sobald die Gelegenheit güusig sei. Eine solche hat—gg ersatunonen bschlosen, ein Antag st bes Art. 47 der Verastu te sich aber bis jetzt noch nicht zeigen wolen. Der an die Gemeindekommission verwiesen, einer abgelehut, rechtes) satt. Dem Präsidenten der Kammer wurde Graf von Paris, bekanntlich ein Enkel Louis Phi= titc“„„zisch Uebergang zur Tagesordnung beseitigt eine Peition zu spe, den de Orleanisten als ihr Haupt berachen, und enzach einer, betressend die Aushebug des sog. weicher anes beifelteu, teg e epuute, dan sc den Grosen Chandond untermanten und sein Spertgiezs, nicht zur Vratzug gelangst Die drei ge der iue eitutg ausenannene Kor beitz, unr Aanrecht auf den Thron Franteichs aurlanat, was voin Mitgledern des Hauses gesellen Interpelatonen Wvreste. Nach ener Demonstraton vor den Ministe. er um so besser thun konnte, als letzterer keine Kinder sind Jämmtlich beantwortet worden. Petitionen sind hat und die Nachfolge ihm also sicher sein würde#nsgesammt eingegangen 1400, davon zurückgezogen 13. er um so besser thun konnte, als letzterer keine Kinder fusgesammtlich beantwortet worden. Peitionen sind hat, und die Nachfolge ihm also sicher sein würde. Potg stzängen, 1400, oavon zurückgezogen 13. Stirbt der Graf, so werden die Legitimisten ihre#.,# a# bur g. 3. Juli.(Der Reichstagsabgeordnete ganze Hoffnung auf den Grasen von Paris setzen.1 Prof. Dr. Arnold) ist plötzlich gestorben. rien zerstreute sich die Menge wieder. Irgend welche Ruhestörungen fanden nicht statt. ganze Höffnung auf den Grafen von Paris setzen, während die Orleanisten sich dem Herzog von Aumale Oesterreich=Ungarn. zuwenden, in dem viele Politiker Frankreichs schon! Wzie den Nachfolger Grevys, den künftigen Präsidenten der aug#eng.2; Juli. Nach den neuesten Nachrichten Republik erblicken. aus Frohsdorf leidet Graf Chambord an hochgradiger Sollte der Tod des Grasen Chambord eintreten, Hersverfettung. Er besand sich gestern sehr schlecht. wird dieses Erejanis dar walzisch Am letzten Freitag konsultirte England. London, 3. Juli. Der durch Ablehnung der Schwägerin=Bill hervorgerufene Zorn wendet sich in erster Linie gegen die Bischöfe, die an den Berathungen des Oberhauses regelmäßig theilzunehmen pflegen, diesmal aber in der Stärke von 16 Bischöfen und 1 Erzbischof zur Stelle waren und das Gesetz zu der Abgeordnete Onody den Bauern einen großen Ball giebt, Ausschreitungen ernsterer Natur besorgt. Heute„Morgen kamen die Juden Süßmann, Großberg, Einhorn, Wertheimer, von sämmtlichen Juden aus Tisza=Eszlar hergesandt, und baten den Vicegespan Zoltau, er möge für ihre Sicherheit sorgen denn sie fühlen sich keinen Augenblick mehr in TiszaEszlar sicher. Der Vicegespan überzeugte sich vom Ernste der Lage und schickte sechs Gendarmen mit strengen Instruktionen nach Eszlar. Später langten in Nyiregyhaza mehrere jüdische Frauen an, welche Szalay und anderen Hetzern begleitet, durch die Straßen und bleiben vor jedem jüdischen Hause stehen, wo aufreizende Reden gehalten werden. Die Inden wagen sich nicht mehr auf die Straße. Der Obergespan, besorgt durch die Eszlarer Vorgänge, ließ die Judenfrauen rufen und gab ihnen einen Brief an den Tisza=Eszlarer Dorfrichter; er versicherte, es werde ihnen nichts geschehen und schickte sie eiligst nach Hause. In der hiesigen Arena wurde gestern Staatsanwalt Szeiffert in gemeinster Weise öffentlich insultirt. Während der Vorstellung des„Bettelstudent" schickte nämlich Zarandy, Mitarbeiter des antisemitischen„Flüggetlenseg“, eine Nummer des Blattes„Testveriseg", in welcher Szeiffert auf die gemeinste Art beschimpft wird, an den wiro gieses Ereignißz am Gange der politischen Higroth und greieg konsultirte er die Professoren Fasseskrgt#l. zur„Stelle waren und das Gesetz zu peßiktzegpalt, der in der vordersten Reihe saß, Dinge nichts ändern. Die Republik ist zur Zeit so“*** und Drasche aus Wien.— In einem Dorfe 1 Falle brachten. Man will Meetings im ganzen Lanoe### seiner(Zarandys) Karte, auf welcher geschrieben befestigt, daß weder Legitimisien noch Orleanisten des Innviertels(Oberösterreich) starb gestern ein Bauer verzvstcalten, um diesen aberderblichen Einfluß: zu eiwas daran ändern können und an einen miltärischer= Flsßlich an Brechdurcfall, doch deuteten die Krank.=t 118=: seis ausgeführten Statstrich, wie er in Spanien Faise=scheinungen nicht auf asatsche Cholero.— 8816 in Szene ging, nicht zu denken ist. Die Legitimisten##### den heutigen Handelskammerwahlen in Böhmen]— Zum französisch=chinesischen Konflikt wird dem werden sich ruhig verhalten und die Ocleanisten ab Prag, Reichenberg und Eger deutsch, Bud=„Standard“ gemeldet, die chinesische Regierung habe, warten, ob sich eine günstige Gelegenheit für die weis ezechisch; in Pilsen, wo Stimmengleichheit be= als sie erfuhr, die französische Flotte beabsichtige, Ausführung ihrer Pläne bietet. Diese kommt un##52, siel das Loos auf einen Deutschen und einen Hus zu bombardiren, falls ihren Forderungen nicht sterr Feucernn nur vunn, wenn Elue neue Prast=tung im Landesaussg de Deutschen die Vertre= stattgegeben werde, erklaxt, sie würde einen solchen stattgegeben werde, erklärt, sie würde einen Akt als einen casus belli betrachten und unverzüglich zu feindseligen Repressalien schreiten. seres Erachtens nur dann, wenn eine neue Präsi Psechen. Hierdurch bleibt den Deut dentenwahl stattfindet und es dem Herzog von Aumaleausschusse erhalten. durch sein Geld und durch seinen Einfluß möglich zm Fremdenblaiea ein osizicses Kommunigus gemacht wird, den Präsidentenstuhl zu besteigen. in, nckremdenblatt“ führt aus, daß die Erklärungen Dann wird es in seine Hand gelegt sein, dem Bei= des rumänischen Amtsblattes in Betreff der Rede des!„ie(Phale spiel Louis Rapoleons zu folgen und sich zum Könige Feuators Gradisteanu, welcher bekanntlich in einer Wie, Oopteraz von Frankreich zu proklamiren oder seinen Neffen, Banketrede das Banat, Siebenbürgen und die Buko=]—(Maßregeln gegen die Verbreitung der den Grasen von Paris dazu proklamiren wina für Rumänien forderte, als vollkommen unzu=[Cholera.) Die„N. A..“ schreibt offiziös:„Die zu lassen. Der Graf von Chambord würde####che#ggngesehen werden müssen. Wenn die rumä Deutsche Reichs= und die Preußische Regierung wenesehen werden müssen. Wenn die rumd Deutsche Reichs, und die Preußische Regierung wennische Regierung spontan und unmittelbar nach dem den den bedrohlichen Nachrichten, welche neuerdings Toaste diese Erklärungen abgegeben hätte, so hätte über den Ausbruch und die Verbreitung der Cholera man in denselben vielleicht eine halbwegs ausreichende in Egypten von jenseits des Mittelmeeres zu uns Kundgebung erblicken können; nachdem jedoch seither herüberdringen, ihre gemeinschaftliche ernste Aufmerkdie rumänische Presse, darunter auch die regierungs= samkeit zu. Es sollen unvirweilt Commissionen der freundliche, den Toast zustimmend glossirte, müsse verheiligten Ressorts unter Zuziehung des Reichsdie rumänische Regierung unzweideutig die Absicht gesundheitsamts zusammentreten, um diejenigen erklären, jene Bestrebungen mit der Wurzel ausurotten. prophylactischen Maaßregeln in Erwägung zu ziehen, Wien, 1. Juli. In Preßburg erschossen sich in welche geeignet sein könnten, dem Einbruche des unden jüngsten Tagen zwei Gymnasiasten wegen schlech= heimlichen Gastes in unsere Grenzen vorzubeugen. ten Prüfungsergebnisses. In Wien werden zwei So entfernt eine derartige Gefahr auch zur Zeit GottGymnasiasten aus gleichem Motive vermißt. lob noch zu sein scheint, so wird die ernste Sorgfalt, l von welcher die gedachten Maßregeln der Regierung Schweiz. Zeugniß ablegen, welche auch die schlimmsten Evenpervorrugenve Eigenschaften hat er auch nicht be Tern, 3. Juli. Dee Ständerath hat beschlosseg, tuglitäten in das Auge zu fassen sich verpflichtet sessen, während der Herzog von Aumale als Soldat### von der Aufstellung eines Kampfzolltarifs abzusehen. fühlt, doch sicherlich allseitiger Billigung begegnen.“ wie als Poktiker tüchtig ist und, einmal Präsident I— Wie aus Wien depeschirt wird, verlautet dageworden, Frankreich vielleicht zu neuem Glanze verhelfen würde. Bei ihm ist aber auch der Gedanke an die Wiedergewinnung der Rheingrenze traditionell und mit der Revanche=Idee aufs innigste verschmolzen. Darum Vorsicht! niemals auf diesem Wege an die Spitze Frankreichs gekommen sein. Er ist überhaupt niemals ein hervorragender Politiker gewesen, sonst würde er die Fusion oder die Vereinigung der Legitimisten mit den Orleanisten durchgesetzt haben. Der Legitimistenkongreß, der im August 1850 in Wiesbaden abgehalten wurde, hat auch ein thatsächliches Resultat nicht gehabt. Stirbt der Prinz, so wird sein Leben gänzlich bedeutungslos für Frankreich gewesen sein, was ihm freilich in der Wiege nicht prophezeit worden ist, da ihm eine glänzende Königskrone in Aussicht stand. „Das Kind von Frankreich“, wie der Prinz früher genannt wurde, hat im Großen und Ganzen ein stilles, an Ereignissen armes Leben geführt. Besonders hervocragende Eigenschaften hat er auch nicht bestand:„Elender Schuft, hier nimm Deinen Loha!“ Die Karte und das Zeitungsblatt gingen durch viele Hände, ehe sie zu Szeiffert gelangten, welcher das gemeine Bubenstück ignoriren wollte. Doch der Staatsanwalt Lazar, dessen Gast Szeiffert hier ist, wollte dies nicht zugeben und schickte nach dem Stadthauptmann, welcher jedoch im Theater nicht zu finden war. Es entstand eine große Unruhe unter dem Theaterpublikum. Alles drängte hinaus, Zarandy blieb. Nach einigen Minuten verließen Szeiffert und Lazar das Theater. Die Vorstellung wurde forgsetzt.— Vorstelug Politische Chronik. Deutschland. Ems, 3. Juli.(Gestern Mittag nahm der Karset den Votirag des Willl. Geh. Legationp= selbst, Oesterreich=Ungarn habe die Initiative zur Einleitung eines internationalen Vorgehens ergriffen, durch welches England bewogen werden soll, Maßregeln gegen die Verbreitung der Cholera zu treffen. — Die„Times“ bringt aus der Feder Sir S. Bakers ein düsteres Bild von dem verwahrlosten Zustande des Fiebernestes Damiette. Sir Baker beFrankreich. Paris, 2. Juli. Bis zur Stunde ist die Nachricht vom Tode des Grasen Chambord hier noch nicht eingetroffen. Das Befinden desselben bildete in den Kammercouloirs den ausschließlichen Gesprächsstoff. Alle Blätter ohne Unterschied der Parlei bezeugen dem letzten Bourbonen Frankreichs ihre Achtung. stande des Fiebernestes Damiette. Sir Baker beDie Freunde Chambords erzählen sämmtlich, daß die merkt darüber, daß es ein anekelndes Beispiel orienNachricht seines gefährlichen Zustandes sie überrascht talischen Schmutzes sei; wenn die Cholera fabrizirt habe; Niemand habe denselben geahnt. Noch am werden könnte, so wäre Damiette jedenfalls die beste Kaiser) den Vortrag des Wirkl. Geh. Leaations= vorigen Montag erhielt der Marquis Deux Breze, Werkstätte. rath von Bülow entgegen. An der kaiserlichen Tafel der hiesige Vertreter des Grafen, einen Brief, wonach Alexandrien, 2. Juli. Auch bier ist ein Todesnahmen Theil: Fürst Dolgoruki, Graf Dohna=Schlo= dieser von seinem Unwohlsein wieder hergestellt sei fall vorgekommen, den man der Cholera zuschreibt. bitten, Oberlandesgerichtspräsident Heinsoeth aus und die angekündigten Deputationen empfangen könne.— Der Sanitätskordon wurde unter die Controle ela, Baschoe Chei aucd Watchoau, Kouhaotiateut An Mituch erst trot ein Bicf ein, der Aolia Korten, Kammerherr Abends erschien der Kaiser in Berlin, 3. Juli. Heimsoeth aus und die angekündigten Deputationen empfangen könne.— Der Sanitätskordon wurde unter die Contralaus Warschau, Konsistoriglrach Am Mittwoch erst traf ein Brief ein, der Zustand des Obersten Clarke und anderer englischer Offiziere Graf Wedell und Graf Keßler, habe sich am Montag verschlimmert; am Freitag ein gestellt. Kaiser im Theater. anderer Brief, der besagte, daß die angesagten Depu] Alexgndrien, 3. Juli. Gestern sind in Daalit.(Der Flust und die Fargt, tationen nicht enpfanzen werden Könten V seithen miette 130, in Mansurab 12 und in Samanad 4 Jali.(Der Fürst und die Fürstin Tage erbizest wparign werden konnten. Am selben Bismarck) und Graf Wilhelm Bismarck sind gestern gage erhielt Monti, der Privatsekretär des Grasen, ihr 40 Min, mit der Berlin=Ham, der sich in Privatgeschäften in Paris befand, drei Depeschen, sofort nach Frohsdorf zu kommen. Nachmittags 3 Uhr 40 Min. mit der Verlin=Hamburger Bahn nach Friedrichsruh abgereist. Staatsminister Bötticher, Graf und Gräfin Rantzau begleileten die Fürstliche Famiilie zur Bahn. —(Der geschäftlichen Uebersicht über die nunmehr abgelaufene Session des AbgeordneAm selben miette 130, in Mansurah 12 und in Samanud 4 Personen an der Cholera gestorben. Samstag Abend waren die meisten legitimistischen Notabilitäten im Besitze direkter Briefe aus Frohsdorf, daß der Zustand sehr ernst sei. Gestern fand Der Prozeß von Tisza=Eßlar. Nyiregyhaza, 3. Juli. Tisza=Eszlarer Prozeß. Die heutige Verhandlung begann mit der Vernehbei Deux Breze eine Versammlung von Legitimisten mung des angeklagten jüdischen Flößers Herschko, statt, von denen sich hierauf zwei zum hiesigen Ver= welcher mit Smilovics an, dem Leichenten hauses) entuichnen wie Fogendes: Das Haus irter der Frn ar Heie swei zum hiesgeg, Ver= weicher mit Smioves an, dem Leichen= Irit, bonmenden Schiste die Bistung,. dat seit dem 14. Novenber v. J. getlagt. In deser beaben, der sosort an den Graf Senatdr Bocher, azruggel lheigenonnen haben soll. Herscho zehzt vere buch die türtischen Consain verlangt wird. Heit von 187 Tagen, auschiehich der Sonn= und mehzigen Erden oler vonbouschen Throgauhzelche, due uu: den Untersuchanzgrichter gemnachen Ge, Ein bestenent, weicget füir Zondertonseinte vervon vier Abendstzungen, 19 Mötzellungs, 24 dem anwsenden Priagen Nemou. Seashele ae seschesle e e Uebersichten, Jahresrechnungen u. s.., welche Gegenstände bis auf die darin mit enthaltenen bloßen nachlichtlichen Mittheilungen erledigt worden sind. An Klezentmürsen sind, abgesehen vom Etalsgesetz, dem ##### ugegangen unmittelbar von der Staatsregie.P8 20, vom Herrenhause 5. Von diesen 25 Gewelcher Deux Breze zugezogen war. Präsident Grevy erfuhr die Nachricht gestern durch Ferry, der ihm eine darauf bezügliche Depesche brachte, worauf Beide lange Zeit mit einander konsecirten. Paris, 3. Juli. Heute Morgen um 11 Uhr wurde in 18 Kirchen von Paris für den Grafen Chambord Messe gelesen, und der Andrang war selbst Schzwürsen siuo bei durch Enfüigung in andere ang ubord brese=Borzguder Andtang vor seltbt eicdi rrsce Einfügung in undere in den entlegenern Vorstädten sehr stark. Nacz den und dem Aogegednetendause Nend ange. erite 7 8. Uihr hier eingetrossenen Nachrichten aus ogeoronckenhause übereinstimmend ange“ Frohvoorf bauert bei dem Kranken der Zustand der ständvisse zurück und erklärt, er wisse nur, daß seine Mitflößer bei Dada eine Leiche in der Theiß sahen. Die Geschichte von dem Leichenschmuggel habe er gestanden, weil er durch fortgesetzte Mißhandlungen des Sicherheitskommissars dazu gezwungen worden sei. Er habe alle Aussagen aus Furcht gemacht, der Untersuchungsrichter habe ihm gesagt, er werde nur freigelassen, wenn er gestehe. — Außer der bereits gemeldeten Insultirung des Staatsanwalts Szeiffert sind in Nyiregyhaza und Tisza Eszlar noch andere Skandalscenen und Excesse vorgekommen. Dem„N. W. Tabl.“ wird über diese Vorkommnisse aus Nyiregyhaza unterm 1. Juli gemeldet: Was man gefürchtet hat, ist eingetroffen. Die antisemitische Gesellschaft, welche in Tisza=Eszlar weilt, regte die dortigen Bewohner bis zum Exceß Neueste Nachrichten. Pest, 3. Juli. Ein Wiener Artikel des„Pester Lloyd“ schildert, gestützt auf an maßgebender Stelle eingeholte Insormationen, die Stimmungen, welche gegenwärtig im Schooße der Regierung herrschen. Die Regierung könne die Existenz der sogenannten Eisenbahn=Centralisirungsfrage nicht zugeben, die Eisenbahnpolitik basire blos auf den wirthschaftlichen Bedürfnissen und habe mit nationalen oder parteipolitischen Erwägungen Nichts zu schaffen. Wien müsse der Sitz aller Centralbehörden bleiben; allein mit Rücksicht auf den kommerziellen und technischen Dienst sei die Schaffung von Unterbahnämtern nothwendig, gegen deren Errichtung bei dem westlichen Theile des Staatsbahnnetzes selbst die Opposition Nichts einzuwenden hätte. Es sei auch keineswegs ausgemacht, daß derlei Aemter in den Landes=Hauptstädten kreirt werden, sondern dieselben sollen dort errichtet werden, wo es die Interessen des Verkehrs und die strategischen Verhältnisse erheischen. In dieser Beziehung werde die Regierung die Ziele und Absichten der leitenden militärischen Kreise fördern, nach dieser Seite hin kenne sie keine Transaktionen, Konzessionen und Kompromisse. Betreffs der Behauptung, die innere österreichische Politik widerstrebe den Bedingungen des deutsch=österreichischen Bündnisses, vindizirt der Artikel dem Grafen Taaffe das Verdienst, gerade die Gedanken dieser Allianz befestigt, popularisirt und die panslavistische Partei in Böhmen verschwinden gemacht zu haben, sowie das bei einem großen Theil der Bevölkerung herrschende Mißtrauen gegen die Absichten Deutschlands beseitigt und alle Parteien überzeugt zu haben, daß Deutschland den Frieden wünsche und im deutsch-österreichischen Bündnisse ein Unterpfand desselben erblicke. Von der Slavisirung Oesterreichs könne keine Rede sein, aber auch die Germanisirung sei zum deutschösterreichischen Bündnisse nicht nothwendig. Ein freies Oesterreich, welches seinen Nationalitäten zur Entwickelung ihrer Individualität den weitesten Spielraum gewährt, entspreche auch besser den Intentionen Deutschlands, als ein Oesterreich, welches nationale Märtyrer schaffen wolle.(2) Konstantinopel, 3. Juli. Die Pforte hat ein Rundschreiben versandt, in welchem für alle nach der Türkei kommenden Schiffe die Visirung ihrer Pahältnißmäßige Geldstrafen festsetzt, liegt dem Rundschreiben bei. Washington, 3. Juli. Die Schuld der Vereinigten Staaten hat im Monat Juni um 18,100,000 Dollar abgenommen. Bis ultimo Juni befanden sich in der Staatskasse 345,390.000 Doll. Loeales. O Ein frecher Diebstahl wurde in vergangener Nacht in einem Hause zu Kessenich ausgeführt. Es wurden nämlich daselbst zwei Krautkessel, welche eingemauert waren, ausgebrochen und fortgeschafft. Bis zur Stunde ist man den Dieben noch nicht auf dr Spur..— uoch uchz af 8 Wie man heute Mittag vom Alten Zoll aus Bewohner bis zum Exceß bemerken konnte, ist in Bergheim an der Sieg ein gegen die Juden auf und es werden für heute, wo Brand ausgebrochen. Näheres später. Die russischen Sekten. Von Schweiger=Lerchenfeld. Siebzehn Millionen Russen, die sich im Laufe der Zeit dem verklärenden Lichte des orthodoxen Glaubens abgewendet hatten, erhielten am Krönungstage durch die Gnade des Czaren ihre Rehabilitirung. So groß ist nämlich im„heiligen Rußland“ die Zahl der„Ketzer", wie man die Mitglieder eines in der ganzen Welt ohne Beispiel dastehenden, wild wuchernden Sektirerthums in den officiellen statistischen Ausweisen nennt. Indeß darf man gleichwohl nicht glauben, daß die decretirte Gleichberechtigung all die vielartigen Glaubenslehren betrifft. Ausgeschlossen hiervon sind solche Gekten, die staatsgefährlicher Natur sind. In der That, welcher Wust von krassem Aberglauben, schamloser Ausschweifung und unsinnigstem Mysticismus. Wer sich nie mit dem russischen Sektirerwesen beschäftigt, vermag gar nicht zu erwägen, welch schwere Aufgabe jener Männer harrt, die in diesem Chaos von bornirter und verbrecherischer Ausartung aufzuräumen haben. Greisen wir in die originelle Typengallerie nach Gutdünken hinein.... Wir haben da zunächst die Duchovorzen, die sich selber„Geisteskämpfer“ nennen. Sie tragen die nihilistischen Keime von Gemeinde zu Gemeinde, denn auch der Duchoborze verwirft die Ehe, die Taufe, die Bibel und die Standesunterschiede, gleich den glühendsten Nachbetern der Bakunin und Netschajeff. Den Czar und den Erzbischof stellt der Duchoborze in eine Linie mit sich selber; sie sind einfach Menschen wie die Uehrigen. Die Priesterschaft ist durchaus überflüssig. Die Sekte predigt eine Art jakobinistischer Weltbrüderlichkeit und hält offene Thüren für alle Andersgläubigen, Juden und Mohamedaner nicht ausgeschlossen.... Den Duchoborzen geistesverwandt sind die Molohanen. Ihr Name bedeutet„Milchtrinker“, weil sie während der Fasten, welche die orthodoxe Kirche vorschreibt, nur Milch genießen. Sie verwerfen die Bilderverehrung und wollen keinen Eid schwören, alle Sakramente sind ihnen ein Gräuel und sie verwerfen sie demnach, doch hat die Zweigsekte der„Springer“ wenigstens mit dem„heiligen Geiste“ sich abgesunden. An sie schließen sich die Bespopowtschina oder Priesterlosen, die Theodosianer, die Sekte der Kindermörder und die Peromasanzen. Während erstere die Ehe verworfen haben und ihre Abneigung gegen jeden gesetzlichen Bund zwischen beiden Geschlechtern so weit treiben, daß sie es für eine Befleckung ansehen, mit verheiratheten Leuten zu speisen, verscharren die anderen— die Kindermörder— die größte Zahl der Neugeborenen in die Erde. Es hat dem Klerus ungeheure Austrengungen gekostet, diesem entsetzlichen Mißbrauche nur halbwegs zu steuern. Von den Philippsbrüdern— einer anderen Sekte— weiß man, daß ihre Kasteiungen ihnen den Weg zum freiwilligen Selbstmord öffnen, den sie fast wie einen Sport betreiben. Sie folgen hierbei offenbar dem Beispiele ihres Religionsstifters, der sich mit mehreren Gläubigen dem Flammentode opferte. Gehen wir weiter. Eine andere Sekte nennt sich „Brüderschaft der Mundaufsperrer“ und sie haben diesen Namen daher, weil sie am Gründonnerstage, wenn sie zum Gebete sich versammeln, mit weit geöffneten Mäulern dastehen, in der Erwartung, die Engel würden ihnen das Abendmahl reichen. Die „Dunkelmänner" taufen zwar, was die meisten russischen Sekten nicht thun, doch muß der Taufakt immer bei Nachtzeit und in einem dunklen Raume vorgenommen werden. Die Produtschetniks erklären, der wahre Gläubige könne nur durch den Genuß von— Rosinen selig werden, welche von Jungfrauen in einem Siebe dargereicht werden nüssen. Die Tollheit wird bei den Güterbrüdern noch viel weiter getrieben, indem diese ihren Mitgliedern verbieten, über ein Steinpflaster zu gehen, einen Paß oder Geld bei sich zu tragen, was Alles sie für Werke des Antichrists— des Czaren— erklären.... Viel gefährlicher sind die Morelstschikis. Obwohl ihre Lehre fast unbekannt ist, weiß man, wenigstens in Rußland, daß von diesen Sektirern in einzelnen Gebieten des Czarenreiches, namentlich in Sibirien, Handlungen der wildesten Barbarei begangen werden. Es kommt vor, daß sie an irgend einer entlegenen Stelle unter seltsamen Ceremonien eine tiefe Grube graben, um diese herum legen sie Holz, Stroh und andere brennende Stoffe; dann verfügen sie sich in feierlichem Aufzuge in die Grube, um das Opfer der Selbstverbrennung zu begehen. Keinen Schmerzenslaut 10 Unter falscher Roman aus der Pariser Gesellschaft. Von J. hohenfeld. Sie wußten nur, daß ihre Mutter eine geborene Französin, doch muthmaßten die Aelteren, daß sie, gleich ihrem Vater, von spanischer Abkunft sei. Ihr ausländisches Aussehen hatte diesen Gedanken in ihnen hervorgebracht und Marguerite bestärkte sie in ihrer Annahme. Die Bewohner von Villa Larose führten ein sehr zurückgezogenes Leben. In der Umgegend wußte ein Jeder, daß dort ein spanischer Graf Alvarez mit seinen Kindern wohne und daß er seinen Studien oblag. Von der Gattin des Grafen wußte man nur, daß dieselbe eine Sängerin oder Schauspielerin sei, welche nur selten nach der Villa käme. Die Parkthür wurde immer geschlossen gehalten und vorzüglich der schöne, große, hinter dem Hause belegene Garten nur von den Bewohnern zum Aufenthalt benutzt. Strenge war jede Begegnung mit Fremden von jeher steis vermieden worden. Die Gräfin von Alvarez persönlich hatte noch Niemand in der Umgegend gesehen. Komtesse Gabriele von Chatrois dagegen war eine zu bekannte Erscheinung, weßhalb dieselbe nie anders als Abends und in Verkleidung sich dort blicken lassen durfte, ohne Aufsehen zu erregen. Der Graf, in allen socialen und politischen Fragen bewandert und mit den Wissenschaften vertraut, war der Erzieher seiner Kinder. Die modernen Sprachen, besonders Spanisch— um die nöthige Vorsicht bezüglich der spanischen Abkunft nicht außer Acht zu lassen — Musik, Tanz und ein korrektes und reines Französisch, waren die Unterrichtsgegenstände, welche der geben diese gräßlichen Fanatiker von sich. Die Zuschauer verhalten sich vollkommen passiv und es würde Niemandem einfallen, das Fest der„Feuertaufe", wie sie diese Barbarei nennen, zu stören. Uebrigens geschieht die Opferung nicht immer in der Form der Selbstverbrennung; es finden bei einzelnen Gemeinden dieser liebenswürdigen Secte vielmehr gegenseitige Opferhandlungen statt, d. h. Einer schlachtet den Andern kunstgerecht und kalten Blutes ab. Eine russische Untersuchungskommission fand vor nicht allzu langer Zeit in einem Dorfe siebenundvierzig Leichen und nur zwei lebende Menschen! Man gab Beiden zum warnenden Exempel die Knute, aber bei jedem Hiebe jubelten sie laut auf und priesen sich selber als„Märtyrer“.... Ein anderes Mal hatten einige Morelstschikis, welche ihrer Meinung nach im Zustande tadelloser seelischer Reinheit(körperlicher wohl kaum) sich befanden, beschlossen, um auf ihrer ferneren irdischen Laufbahn ja nicht auf Abwege zu gerathen, gemeinsam zu sterben! Sie begaben sich an einen entlegenen Ort, mit Stricken und Aexten bewaffnet, und schritten ruhigen Blutes ans Werk. Das erste Opfer trat gelassen vor, legte das Haupt auf einen Holzblock und ein Glaubensgenosse hieb es vom Rumpfe; dieser Zweite wurde von einem Dritten enthauptet, und so ging es weiter. Für den Letzten, an den Niemand mehr Hand anlegen konnte, war der Strick zur Hand, den der Gottbegeisterte sich kalten Blutes um den Hals schlang, um seinen Gefährten in die Gefilde ewiger Seligkeit nachzufolgen. Alle russischen Secten zeichnet übrigens ein Gefühl von starker Solidarität aus. Vor einiger Zeit entdeckte die Regierung im Gouvernement Wjatka eine neue Religionsbrüderschaft, welche sich „Nichtbeter" nannte. Sie weigerten sich die Kirche zu besuchen, zerstörten die Heiligenbilder und erklärten, keine geistliche Autorität irgend welcher Art anerkennen zu wollen. Die Behörde intervenirte und setzte den Hauptanführer hinter Schloß und Riegel. Kaum befand sich dieser in sicherem Gewahr sam, so traten alle Uebrigen für ihn ein und verlangten, gleichfalls ins Gefängniß gebracht zu werden. In der That griff man zu diesem radikalen Auskunstsmittel und steckte etwa 170 Nichtbeter in ein enges, dumpfes Lokal, wo sie massenhaft hinstarben. Der Tod aber war ihnen unter solchen Umständen erwünscht, denn das Martyrium machte sie zu Heiligen, wodurch ihnen die ewige Seligkeit gewiß wurde. Im Uebrigen blieben alle Maßnahmen der Regierung erfolglos und die Sekte gewinnt, gleich allen anderen, von Tag zu Tag größeren Umfang. Wenn sich die freundliche Leser durch diese Stichproben russischen Voksgeistes und russischer Aufklärung etwa ermüdet fühlen sollte, müssen wir zu unserem Beoauern konstatiren, daß wir die Reihe der„Tollen im Herrn" noch lange nicht erschöpft haben. Da sind noch die sogenannten„Kleinen Christen", eine Sekte, die nur wenig über ein Decennium alt ist. Ihre Mitglieder haben keine Gebete, keine Heiligenbilder, keine Hostien und kein geweihtes Oel. Statt der Hostien nehmen sie Kuchen, die nicht größer sind, als ein Kopekenstück, denen aber gleichwohl die Kraft innewohnt,„die Wahrheit in der Welt zu verbreiten.“ Gleich harmlos nehmen die Mutualisten sich, aus; ja sie können gewissermaßen für eine Mustersekte gelten, denn ihre Mitglieder sehen streng darauf, daß in ihrer Mitte und auch sonst nieuals gelogen, geflucht oder sonst Unrechtes begangen werde. Die Mutualisten halien sich für vollständig sündenfrei. Dennoch hat ihnen die russische Polizei diese Tugend niemals hoch angerechnet und jeden Fall von verweigertem Kirchenbesuch mit Arrest bestraft... Eine viel praktischere„religiöse" Doctrin verfechten die sogenannten„Abgabenverweigerer.“ In der That, eine schlaue Sekte das! Die Steuerrenitenz zum religiösen Dogma zu erheben: das konnte und kann nur in Rußland Anspruch auf Ernsthaftigkeit erheben. Und daß es den Leuten ernst um ihren Glauben ist, hierfür hat man unzählige Belege. Sie lassen sich quälen, was das Zeug hält— aber zahlen wollen sie nie und nimmer. Die Behörde ist völlig ohnmächtig, denn auch der Abgabenverweigerer lechzt nach dem Glorienschein des Martyriums und das Exil schüchtert ihn ebenso wenig ein wie die Knute oder der feuchte Kerker. Nun aber kommt das stärkste Stück. In Moskau existirt eine religiöse Brüderschaft, welche sich kurzweg die„Napoleonisten“ nennt. Sie hassen das Reich und verspotten die orthodoxe Kirche. Ihrer Ansicht nach ist Napoleon(der Große) seit Menschengedenken Graf seinen achtsamen und fleißigen Schülern beizubringen bemüht war. So kam es denn, daß seine Kinder nicht nur genügend unterrichtet wurden, sondern daß sie Manches besser und gründlicher wußten, als Schüler der ersten Hochschulen des Landes. Ganz Liebe und Glückseligkeit, gab Gabriele sich vollständig der Freude dieser Stunde hin. Mit stolzem Ausdruck schweifte ihr Blick von dem blondgelockten Alfred bis zu dem Grafen. Da plötzlich tauchte ein höhnisches Antlitz, das sie auch diesen Abend gesehen, vor ihrem Geiste auf— das Gesicht Eugen von Lamartins— und ein Schauder durchzuckte ihre Seele. „O, mein Gott!“ sprach sie, bei dem Gedanken erzitternd, zu sich selbst.„Wenn dieser Dämon den Frieden dieses stillen Heims zu zerstören vermöchte!“ 7. Kapitel. Nach eingenommener Mahlzeit begab sich die kleine Gesellschaft in das Famillenzimmer zurück. Fröhlich musicirten und plauderten Alle noch eine Stunde mit einander. Der silberne Schlag der Pendule auf dem Kamin verkündete nur zu schnell die Stunde, in der man sich zur Ruhe zu begeben pflegte. Rupert umarmte seine Mutter und flüsterte ihr zu: „Mutter! Kann ich Dich nachher noch einen Augenblick sprechen?“. Gabriele sah ihn fragend an; er kam ihr mit einem Male weniger knabenhaft vor. Sein Blick bekundete einen festen Willen, um den Mund lag ein Zug von männlicher Entschlossenheit. „Ich werde zu Dir kommen, Rupert, sobald ich Alfred zu Bett gebracht habe,“ erwiderte sie flüsternd. Rupert trat zurück, um seiner Schwester Platz zu machen. „Mutter!“ flüsterte Giralda,„ich muß Dich morder größte und gefährlichste Feind Rußlands. gewesen und deshalb verdient er göttliche Verehrung, denn er ist der Messias, der Schutzgeist des Sarmatenlandes. Eine solche Logik begreife, wer kann. Auf jedem Altare der Napoleonisten in Moskau steht ein Bild des Cocsen, vor dem sie kuien... So absurd und haarsträubend dies klingen mag, die Thatsächlichkeit läßt sich nicht bestreiten. Wenn die Napoleoniden Frankreichs von dieser Secte Kenntniß hätten — was wir bezweifeln— müßten sie nothwendigerweise mit den fernen Gesinnungsgenossen in Verbindung treten, denn ein Moskauer „Napoleon st“ gibt wahrlich den Cassagnacs und Konsorten noch Einiges vor. Mit Befremden dürften indeß die Vertreter der„Napoleonischen Legende“ erfahren, daß der große Corse nicht todt, nicht gestorben ist, sondern sich in— Irkutsk verborgen hält, bis der Rachetag angebrochen sein wird. Dann wird er mit den Schaaren der vereinigten Slaven“(von Franzosen ist nicht die Rede) hervorbrechen und die regierende Dynastie(den Czaren) und seinen ganzen Anhang über die Klinge springen lassen... Vivela Victoire!... Ist's noch der Mühe werth, über die Tschernobolen, die Suszlowzen, die Skopcen, die Chlysta und all diesanderen Jammer=Sekten, welche im heiligen Rußland ihr Unwesen treiben, weitere Worte zu verlieren? Wir denken, auch diese flüchtigen Mittheilungen sind eine treffliche Illustration jener Wahrheit, daß in Rußlaud zahllose geheime, zumeist äußerst intensive Kräfte thätig sind, einen Wandlungsprozeß von ungeahnter Tragweite zu beschleunigen. Der Nihilismus hat das Volk mehr verwirrt als aufgeklärt. Gerade dort, wo die Nihilisten verhältnißmäßig am ungezwungensten schalteten und der Verfolgung sich zu entziehen wußten, geschehen die ungeheuerlichsten Dinge. Hiervon eine Probe. Vor einiger Zeit machte der folgende Vorfall die Runde durch die russischen Zeitungen: In dem Walde des Dorfes Wuikomicz(Volhynien) fand man die Leiche eines Bauernknaben mit abgeschnittenen Ohren und abgezogener Haut. Das kam so. Eine Bauersfrau hatte ihren Mann überredet, Jemanden von den Hausgenossen zu tödten, um auf diese Weise Menschenfett zu gewinnen und daraus eine— Kerze zu bereiten, was dem Stehlen Glück bringe. Der Mann lockte in Folge dessen den Knaben in den Wald, erschlug ihn mit einer Axt und zog ihm vermittelst eines Ta chenmessers die Haut ab. Als er mit derselben nach Hause gehen wollte, ergriff ihn ein jäher Schreck und er ließ die Haut fahren. Auf neues Zureden der edlen Gattin ging er noch zweimal in den Wald, um sich wenigstens des Fettes zu bemächtigen, der Schreck aber trieb ihn beide Male zurück. Rheinisch=Westfälische Chronik. Bonn. Der ordentliche Professor der kathol. Theologie, Herr Dr. Langen, wurde bei der am Dienstag stattgehabten Rektorwahl für das nächste Studienjahr zum Rector unserer Universität gewählt. + Bonn. Ein recht frischer Geist ist neuerdings in unsere Feuerwehr gefahren, wie man dies an verschiedenen Merkmalen beobachten kann. Ein solches war auch die auf Veranlassung ihres Obersten auf Sonntag Vormittag in die„Eintracht" berufene Versammlung der Agenten von Feuer-VersicherungsGesellschaften, soweit selbige in hiesiger Stadt„Kunden" besitzen. Der Gedanke lag nahe, daß, wenn aus einer wohlausgerüsteten Wehr die Versicherungsgesellschaften bedeutenden Nutzen ziehen, indem weder zahlreiche noch umfangreiche Brände das Versicherungs. terrain beschädigen, eine Beihilfe der betreffenden Gesellschaften zu Gunsten der Feuerwehr kein unbilliges, sondern eigentlich ein selbstverständliches Verlangen ist. In anderen Städten dient diese Beihilfe als Aufbesserung von Unterstützungs=, Unfalls=, Kranken=, Wittwen 2c.=Kassen der betr. Wehr. Bei uns in Bonn handelt es sich dagegen in erster Linie darum, das„Handwerkzeug“ unserer Wehr zu vervollständigen, denn ist der Geist einer Truppe auch noch so gut, eine gute Ausrüstung gibt ihm erst die nöthige Kraft zur energischen Aeußerung. So war denn der Zweck der Versammlung, die Gesellschaften zur Beisteuer für eine bessere Ausrüstung resp. zur Beseitigung der noch bestehenden Mängel heranzuziehen. Erschienen waren die Vertreter der Aachener-Münchener, der Bayerischen Hypotheken=, der Gladbacher, der Gothaer, der Stettiner, der Schlesischen Feuer=Versicherungs=Gesellschaft, der Erfurter Thuringia und der Berlinischen Feuer=Vergen früh nothwendig und allein sprechen. Hast Du einige Augenblicke für mich übrig?“ „Gewiß, mein Liebling! Gleich nach dem Frühstück kannst Du mich sprechen. In Papas Studirzimmer wirst Du mich finden!“ Nachdem die Komtesse ihrer Tochter noch einen Kuß gegeben, ging sie mit ihrem jüngsten Sohne nuch dessen Schlafzimmer; dort blieb sie, bis sie ihn in seinem Bettchen sah. Als dies geschehen war, bedeckte sie seine Veilchenaugen mit Küssen und ging dann zu ihrem Sohne Rupert. Er saß an einem kleinen Tische, auf dem ein Licht nur schwach brannte. Das ganze Zimmer war voller Bücher; nicht nur in einem Regale und auf den hängenden Bücherbrettern und ein pfar Tischen, sondern sogar auf dem schneeigen Bette lagen Bücher umher.“ Bilder bedeckten theilweise die Wände, auch Käfer und Schmetterlinge waren mit Nadeln an denselben befestigt. Dieselben trugen lateinische Namen, welche Ruperts Liebhaberei für Naturgeschichte bekundete. Auch ein kleiner hübscher Kasten mit Mineralien stand da. Außero m befanden sich allerlei Sachen, als Fischergeräth, Schlittschuhe u. s. w. in dem Zimmer. Als die Komtesse eintrat, stand Rupert auf und führte seine Mutter nach dem Sessel, auf dem er gesessen. Dann warf er sich ihr zu Füßen und verbarg sein Gesicht in ihrem Schooß. „Was ist Dir, mein Sohn?“ fragte Gabriele ängstlich.„Bist Du krank?“ „Nein, Mutter!“ antwortete er.„Ich befinde mich ganz wohl. Ach, ich wollte über mich selbst mit Dir sprechen. Ich bin jetzt beigahe fünfzehn Jahre alt. Hast Du schon einen Plan für meine Zukunft entworfen?“ Ein banger Zug glitt über das Gesicht der Komtesse, als sie mit ihren schlanken Fingern durch sicherungs=Gesellschaft. Die Agenten der Colonia, der Elberfelder, der Leipziger Feuer=Versicherungs. Gesellschaft, sowie der Gesellschaft„Rheinland“ glänzten vorerst noch durch ihre Abwesenheit. Der Oberst Herr Lander wies auf das oben erwähnte billige Verlangen einer Beihilfe hin und begründete die Behauptung, daß die Bonner Wehr unzureichende Löschgeräthschaften besitze, durch die Gutachten der Prüfungskommission des letzten Verbandsfestes und verschiedener Fachblätter. Herr Feldmann specifizirte die nothwendige Vervollständigung der Ausrüstung dahin, daß vor Allem eine Spritze neuester Konstruktion und ein Mannschaftswagen nebst Bespannung anzuschaffen seien. Herr Lander verlangte dazu noch eine ständige Tagesfeuerwache im Rathhause und die Herstellung einer Telephonverbindung zwischen derselben, dem Obersten und den Hornisten. Es wurde auf Verlangen mehrerer der Herrn Agenten eine neue Versammlung auf Mittwoch, 11. Juli, in der„Aktienbrauerei“ anberaumt, wozu der Herr Landrath und die Spitzen der städtischen Behörden eingeladen werden sollen. X Bonn, 2. Juli. In der„Eintracht" fand Sonntag Abend, wie schon in Kürze mitgetheilt worden, die Einführung des neuen Oberst der hiesigen Freiw. Feuer wehr, des Herrn Jean Lander, statt. Die Mitglieder mit Familien, welche Saal und Garten füllten, empfingen den mit Familie erschienenen Oberst durch einen Tusch, worauf der I. Hauptmann, Herr Feldmann, mit herzlictzen Worten Herrn Lander als Führer der Wehr begrüßte. Er forderte die Wehrleute auf, dem Oberst das schwere Amt durch strengste Pflichterfüllung und treue Anhänglichkeit zu erleichtern. Eingedenk des Wahlspruches„Einer für Alle, Alle für Einen,“ müßte Jeder danach trachten, dem Führer Freude zu machen. Herr Lander sprach in einer längeren Rede seinen Dank aus für die aufrichtige Ovation, die ihm seitens der Wehr, sowohl am Vorabende seines Namensfestes, wie auch jetzt bei der Einführung dargebracht worden sei. Er habe schweren Herzens sich entschlossen, die so sehr verantwortliche Stellung zu übernehmen. Jetzt sei er aber„Feuerwehrmann vom Scheitel bis zur Sohle" und von ganzer Seele. Er wolle sich bestreben, seinen schwierigen Posten, so viel als in seinen Kräften stehe, auszusüllen und hoffe, daß die Wehrleute durch strengste militärische Disziplin und Subordination, durch Nüchternheit in und außer dem Dienste, durch Anstand und gute Sitte mit dazu beitragen würden, ihm nicht nur das Ehrenamt leicht zu machen, sondern die Wehr in den Augen der Mitbürger immer mehr zu Ansehen zu bringen. Eine ernste Aufgabe sei zu erfüllen, Leben, Gut und Eigenthum der Mitbürger zu schützen gegen den Feind der Wehrleute, den„rothen Hahn". Also sei Manneszucht, Muth und Ausdauer erforderlich. Dabei müsse der Wahrspruch:„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr" beobachtet, alle konfessionellen und professionellen Unterschiede oder Streitigkeiten fielen unter Wehrleuten fort 2c. 2c. Der Oberst kommandirte zum Schluß seiner, durch mehrfache Tuschs unterbrochenen Rede einen Feuerwehr=Salamander" auf die Einigkeit in der Wehr. Der Gesangverein „Apollo“ verherrlichte den Abend durch schöne Lieder. Herr Konzertmeister Lorscheidt hatte für die Feier einen„Bonner Feuerwehr=Marsch“ komponirt und dem Oberst gewidmet. Den Marsch, den die verstärkte Krieger=Kapelle unter lebhaftem Beifall korrekt spielte, will Herr Lorscheidt auch im Druck für Klavierund Streichorchester veröffentlichen lassen. Herr Sostmann verschönerte das Fest, indem er kostenfrei den Garten seenhaft bengalisch beleuchtete. In schöner Abwechselung von Rede und Gesang verlief der Abend, und wollen wir nur noch erwähnen, daß Herr Lander der Damen der Wehrleute in Wort und Lied gedachte. Nachdem noch ein Glücksrad in Bewegung gesetzt worden und einige Damen durch Geschenke erfreut waren, schloß das Fest mit einem Tänzchen. Aus Linz. Die anhaltende tropische Hitze wird immer drückender. Am 2. d. Mittags ballten sich am fernen Horizont schwarzdräuende Wolken zusammen, und von allen Seiten zogen Gewitter heran; gewaltig und furchtbar rollte der Donner und Unheil verkündende Blitzstrahlen durchzuckten bei strömendem Regen die Luft; ab und zu fielen einzelne Hagelkörner. Aufwärts war der Hagelschlag starker, in Brohl wurden Feusterscheiben von den herabfallenden Schlossen zertrümmert.— Am Linzer Stationsgebäude das dichte Haar ihres Sohnes strich, ohne zu antworten. Die Stunde, welche sie schon lange gefürchtet hatte, war gekommen. Ruperts streb samer Geist war erwacht zum Ernst des Lebens. „Soll ich ein Advokat, ein Theologe, oder ein Arzt werden, Mutter? Oder soll ich einen andern Beruf erlernen?" Stolz erhob Gabriele ihr Haupt. Das französische Blut der von Chatrois machte sich geltend. „Mein Sohn will sich sein Brod verdienen?“ rief sie aus.„M in Sohn will arbeiten für Geld? Rupert, wie kommst Du auf solche Gedanken?“ Der Knabe erhob das Haupt. Seine Wangen glühten. „Mutter!“ entgegnete er ernsthaft.„Weßhalb solle Dein Sohn sich nicht sein Beod verdienen können? Ist es demüthigender für meines Vaters Sohn zu arbeiten, als für meines Vaters Weib?“ „Still Rupert!“ erwiderte die Komtesse, ihre Augen niederschlagend, während ihre Wangen ebenfalls e# glühten.„Du darfst solche Worte nicht sprechen. ist eine Nothwendigkeit vorhanden, welche mich eine Zeit lang noch von Euch fern hält. Iy habe Die die Wahrheit gesagt, ich bin eine Schauspielerin Aber das Theater, in welchem ich spiele, und den Namen, den ich dort trage, darf meinen Kindern forErste noch nicht bekannt sein. Die Stunde wird ein kommen, in der Ihr Alles wissen werdet. Bis bohin habe Geduld, mein Sohn!“ „O, Mutter!“ rief Rupert aus.„Und ich doch so gern etwas Großes werden und eine tät besuchen! Ich habe Lebensbeschreibungen bed## der fränzösischer Männer gelesen. „Ich möchte so gern einst, wie ein gesprochen hat, sprechen können: Das alles der ich meiner Mutter!“ I zutug der Alitz it die Telegraphenleitung, ohne se doch Verheerungen anzurichten.— Im Remagener Felde traf der Blitz einen unter einem Baume Schutz suchenden Mann, gerade in dem Augenblicke, als sich zwei andere von demselben entfernt hatten.— In Hemmessen schlug der Blitz in einen Viehstall, der Ochs riß sich los und rannte ins Haus; während der betäubte Mann des Hauses unter der Hülfe seiner Frau sich erholte, verbrannten im Stalle 2 Kühe.— Zu Köln fuhr der Blitz in ein Floß, traf 5 Flößer, von denen sich jedoch 4 erholten, der andere blieb todt. Aus Linz. Am Samstag Ahend ertrank beim Baden oberhalb der Ahr ein neunzehnjähriger junger Mann von Sinzig. Des Schwimmens unkundig, hatte er sich zuweit-hinausgewagt und wurde dann von den Fluthen fortgerissen. Seine beiden Brüder, ebenfalls Nichtschwimmer, wollten dem Unglücklichen vergeblich beispringen und mußten schließlich zusehen, wie ihr Bruder vor ihren Augen in den Wellen verschwand. Am 29. v. Nachmittags wurde zu Leubsdorf die Leiche des am 24. Juni ertrunkenen Schiffsjungen unmittelbar am Orte des Unglücksfalles gelandet. Zur Zeit waren alle Auffindungsversuche vergeblich gewesen, jetzt, als das Schiff abfuhr, kam dieselbe zum Vorschein. Aus den abgekratzten Fingerspitzen schließt man, daß der Verunglückte sich an dem Boden des Schiffes anzuklammern versuchte und dort festgehalten wurde. Aus Neuenahr. Das schwere Gewitter, welches am 2. d. Nachmittags über das Ahrthal zog, hat hier recht empfindliche Spuren hinterlassen, indem ihm leider mehrere Menschenleben zum Opfer fielen. Der Blitz schlug nämlich unter fürchterlichem Krachen bei der Wagenremise am Kurhause in einen Baum, welchen er spaltete, und traf dann zwei mit Ausspannen beschäftigte Kutscher, welche er sofort tödtete, sowie einen dritten, welcher betäubt wurde, aie eceer Vriche erunt hrnehmung machte, daß ihm beide Beine gelähmt nd. Ein Pferd blieb ebenfalls auf der Stelle todt. Die beiden Getödteten waren Familienväter und hinterlassen die Wittwen mit sechs bezw. vier Kindern. Eine sofort veranstaltete Sammlung unter den Badegästen für die Hinterbliebenen der Verunglückten ergab eine Summe von mehreren Hundert Mark. Bei Oberlahnstein wurde am Samstag Morgen der Schiffer Rostbach aus Diez in seinem Nachen todt gefunden. Derselbe ist Tags zuvor mit 1400 M. nach Lahnstein gefahren, um an Stelle des im Winter dort verunglückten Nachens einen neuen zu kaufen. Vielfach wird vermuthet, daß hier ein Mord vorliegt. R. hinterläßt eine Frau mit noch 4 unmündigen Kindern. Von der Mosel. Die fruchtbare Witterung der letzten Wochen hat auf die Vegetation sehr günstig eingewirkt. Die Futtergewächse haben wieder ihr frisches Aussehen und die Sommergetreide entwickeln sich zusehends. Für manche Bezirke ist allerdings das Regenwetter zu spät gekommen, um eine gute Getreideernte zu sichern, und zu früh für die Heuernte. Im Großen und Ganzen aber kam der Umschwung im Wetter noch früh genug, um einer Mißernte der meisten Feldfrüchte vorzubeugen. Der Weinstock zeigt ein prachtvolles Aussehen. Die Anzahl der Gescheine ist sehr verschieden, meist aber nicht besonders groß; die frühzeitige Blüthe gibt aber die Hoffnung, daß die Qualität der diesjährigen Krescenz diesen Ausfall in der Quantität auszugleichen im Stande sein wird. Am 1. d. Morgens gegen 9 Uhr sind aus der Strafanstalt zu Trier 2 Gefangene entwichen. Bei dem heftigen Gewitter am 2. d. hat es in Köln und Umgegend-mal eingeschlagen. Der Blitz fuhr in einen Fabrikkamin auf dem Rothgerberbach, in den Schornstein des Braubach'schen Hauses, in den architektonischen Schmuck des Rathhauses(es fiel ein Knauf herab), in die Central=Werkstätte und in eine Telegraphenstange zu Nippes, in einen Baum zu Sülz und zu Deutz an der Mülheimerstraße in das Schulhaus und in die— Kommunalkasse, der gewiß schon, wie mancher Steuerkasse, manches Donnerwetter gewünscht wurde. In all jenen Fällen hat er nicht gezündet, kaum merklichen Schaden angerichtet, und wurde kein Menschenleben gefordert. Der Hagel hat an den Feldfrüchten glücklicherweise nur geringen Schaden angerichtet. Der Roggenschvitt hat in der näheren Umgebung von Köln seinen Anfang genommen, z. B. bei Raderthal zwei Wochen früher, wie in normalen Jahren. Die Aehren haben gut geladen, während die Halme sehr klein geblieben sind. Da auch Klee und Gras durch die Dürre zurückgeblieben sind, scheint das Futter dieses Jahr sehr theuer zu werden. Die„Barm. Ztg." berichtet: Der Vertrauensmann einer Brieftauben=Gesellschaft zu Barmen, welcher auch Mitglied derselben ist, wurde kürzlich entlarvt, daß er Tauben vorzeigte, welche den richtigen Stempel trugen und doch die Reise nicht mitgemacht hatten, durch welche Manipulation er regelmäßig Preise erhielt. Es stellte sich heraus, daß er im Besitze eines Vereinsstempels war, wie er solche gewöhnlich mit den nöthigen Farben dem Verein lieferte. Es war mehreren Mitgliedern schon bei früheren Gelegenheiten aufgefallen, daß die von dem Stempellieferanten vorgezeigten Tauben(wie es doch bei anderen Tauben nach einer langen Reise stets der Fall ist) gar nicht müde und hungrig waren. Als man ihn beim letzten Wettfliegen ab Potsdam beobachtete, kam der Betrug an den Tag. Schnelle Justiz ereilte am 29. v. auf der Viktoriastraße zu Bochum einen übel beleumundeten jungen Burschen, der die Frechheit hatte, einer ihm begegnenden jungen Dame unter dem Schleier weg mit der Hand das Gesicht zu berühren. Zufällig kamen nämlich, wie dem„Märkischen Spr.“ berichtet wird, die Herren Staatsanwalt Dr. H. und Untersuchungsrichter L. des Weges, welche den Vorfall bemerkten und die sofortige Festnahme des frechen Menschen veranlaßten. Bunte Tageschrouik. (Aus Berlin.) Ein sonderbares Gefährt, das allerdings dem Verkehr noch nicht übergeben ist, vielmehr sich auf dem Transport von einer Wagenbauanstalt zu dem Besteller befand, erregte am 2. d. großes Aufsehen in der Stadt. Es ist eine Art Velocipeden=Equipage, die eine kleine Familie auszunehmen vermag und sich auch für den Massentransport vollständig eignet. Fünf Velocipede sind mit einander durch Axen so verbunden, daß vier Velocipede wie die vier Räder eines Wagens zu einander stehen, während das fünfte in der Mitte und vor den beiden Vorder=Velozipeden sich befindet, wie etwa ein eingespanntes Pferd. Zwischen den vier erstgenannten Velocipeden aber hängt in Federn der Equipagen=Körper mit Vorder= und Rücksitz, groß genug zur Aufnahme von vier Personen. Es besteigen nun fünf Velocipedisten die fünf Bicycles und lustig geht es vorwärts auf allerdings für jeden Einzelnen gebundener Marschroute. (Aus der Neumark.) In der Nacht zum 1. Juli ist auf dem Gehöfte des Bauern W. Prenzlow zu Wilkersdorf in einer Scheune Feuer angelegt worden, welches die meisten Wirthschaftsgebäude dieses GeGebäudes und mehrere benachbarten Gehöfte zerstört hat. Hierbei ist ber Knecht E. Schirmer durch das Feuer um das Leben gekommen. Seitens des Regierungspräsidenten und der Generaldirektion der Neumärkischen Landfeuersozietät sind Belohnungen von zusammen 900 Mark für die Ermittelung des Brandstifters ausgesetzt. (Wie aus Leobschütz) gemeldet wird, ist nun auch der Sekondelieutenant von der dortigen HusarenEscadron, Weihe, welcher neulich durch einen Sturz vom Pferde verunglückte, mit dem Tode abgegangen. Die Besinnung war ihm seit der Katastrophe nicht zurückgekehrt. (Aus Prag.) Die czechischen Studenten Prags sandten dem Rektor Maaßen in Anbetracht seiner bekannten Haltung im Wiener Landtage eine Vertrauens=Adresse; dem czechischen Originaltexte ist die französische Uebersetzung beigefügt. Der Herr Rector Maaßen, der es sicherlich schon bei sich bedauert, eine gering jügige Angelegenheit an die große Glocke gehängt zu haben, und der die Tragweite dieses Schrittes wohl kanm reiflich vorher erwogen hatte, mag unter dem Eindruck dieser czechischen Zudringlichkeit seufzen:„Gott schütze mich vor solchen Freunden!“ (Der Zustand des Grafen Chambord) scheint ein hoffnungsloser zu sein. Die Krankheit ist HirnEmbolie, eine Folge mehrjähriger Gerzkrankheit. Der Graf von Paris begab sich unverzuglich nach Wien, die übrigen Prinzen von Orleans wurden mitielst Estafetten verständigt. Gabriele zog ihren Sogn immer fester an ihr Herz. „O, ich habe es mir längst gedacht, Rupert, daß Du, den jungen Adlern gleich, bald Deine Schwingen regen würdest. Ich will die Angelegenheit mit Deinem Vater besprechen. Was jedoch Deine Zukunft anbetrifft, so kann ich Dich schon jetzt darüber beruhigen. Du bist der Erbe Deines Vaters, und wenn Du am Leben bleibst, so wirst Du, wenn die Zeit da ist, einen hohen Titel und einen geachteten, alten Namen tragen. Du wirst große Reichthümer und viele Ländereien besitzen.“ Rupert sah seine Mutter aufs Höchste verwundert an. „Diese Mitthellung muß ein völliges Geheimniß bleiben,“ fuhr Gabriele fort.„Sprich mit Niemandem, auch nicht mit Giralda, darüber. Du mußt Vertrauen und Geduld haben, mein Sohn. bedenke wohl, daß Dir eine glänzende Zukunft bevorsteht!“ Sie umarmte den noch immer Ueberraschten so zärtlich, wie nur eine glückliche Mutter ihr Kind umurmen kann, sich im Herzen freuend über den erbachten Ehrgeiz in seiner jungen Seele. Dann verließ sie das Zimmer, Rupert seinen neuen Aussichten, neuen Hoffnungen und neuen Träumen überlassend. Der Graf erwartete Gabriele in seinem Studirzimmer. Er saß auf dem Sessel bei dem Kamin. Innig Gloß er sie in seine Arme. „Was wollte Rupert von Dir?“ fragte er nach kurzen Pause. Er sehnt sich, seine Flügel zu erproben, wie es zu lungen Adler thun!“ antwortete die Komtesse hen Scherz und Ernst.„Die Stunde, vor welRape uns fürchteten, ist gekommen, mein Gemahl. wollte wissen, wie wir über seine Zukunft be„Ich wünschte, uns wäre diese Frage noch erspart geblieden," versetzte der Graf.„Wie können wir ihn fortschicken, ohne ihm das Geheimniß seiner wahren Abkunft zu erklären?“ Bekümmert senkte der Graf das Haupt. Gabriele umschlang ihn liebevoll mit beiden Armen. „O, gräme Dich nicht darum!“ rief sie aus.„Die Hand des Höchsten, die uns bis hierher so sichtbarlich beschützt, wird uns auch einen Ausweg aus diesem Labyrinth zeigen. Laß diese Sorge Dich nicht quälen. Geliebter! Laß uns hoffen, daß Alles gut werde!“ Er zog sie innig an sich, gab ihr alle nur erdenkbaren zärtlichen Namen und segnete sie für ihren Glauben, ihre Liebe, ihre Hoffnung und ihr Vertrauen. Und ruhend an der treuen Brust des theuren Gatten, empfand Gabriele eist voll und ganz, wie süß das Leben sei, ein Leben von echter treuer Liebe geweiht. In dieser glücklichen Stunde, welche sie in traumhafte Sicherheit einwiegte, vergaß sie all ihre Furcht, vergaß sie Eugen von Lamactin, vergaß sie den rachsüchtigen Marquis de Vigny, vergaß sie die ganze Welt! 8. Kapitel. Der Morgen, welcher dem Tage folgte, an welchem das von uns im vorigen Kapitel beschriebene so glückliche Zusammensein stattgefunden, zog dunkel und schwer über Villa Larose herauf. Der Wind rauschte in den Zweigen der dicht belaubten Baume des Gartens, sang seine Trauerweisen und schüttelte gleich Thränen den Regen der letzten Nacht von den Aesten nieder. Mochte aber auch die Natur ihre Trauerkleid nicht gewechselt haben, die Freude und das Glück, welches die kleine Familie, die hier im Ver(London, 30. Juni.) Lord Randolph Churchill hat an den Vertheidiger Said Bey Khanduls, Me. Beaman, in Alexandrien folgendes Telegramm gerichtet:„Ihre wackere Vertheidigung Khanduls erregt allgemeine Bewunderung. Bleiben Sie fest. Bestehen Sie furchtlos auf ein strenges Kreuzverhör Omar Lustis. Eine unabhängige Untersuchung betreffs der Mitschuld Tewfiks(des Khediven) soll unverzüglich in Englaud von Mr. Gladstone begonnen werden.“ Die„Times" veröffentlicht das nachstehende Telegramm von Mr. Beaman:„Ich habe Khanduls sofortige Freilassung angeregt und zwar in Folge der Schwäche der Anklage, und um seine fortgesetzte Einkerkerung während des Ramadan zu vermeiden.“ (Gemeiniglich nimmt die asiatische Cholera) als deren Bett und Brutstätte noch immer das Thal des Ganges angesehen wird, ihren Weg nach Centralasien, wo sie den Spuren der Pilger nach Mekka folgt. Sollte die in Damiette auftretende Krankheit nicht von außen eingeschleppt sein, so wäre ihr Heerd an den benachbarten Seeen zu suchen, in welche die Fellahs ihr todtes Rindvieh zu stürzen pflegen, um der auf das Einscharren eines Thieres gesetzten Abgabe zu entgehen. Dort bildet das Aas das Futter der Fische, und diese wiederum sind, wenn sie schlecht ausgenommen, an der Sonne gedörrt und halbfaulend widrige Dünste aushauchen, die Hauptnahrung der dortigen Bevölkerung. Augenblicklich kommen dazu die Wassermelonen, deren Genuß bekanntlich eine Reihe von Fiebern erzeugt. Ob diese Ursachen zur Erklärung der Krankheit hinreichen, muß freilich dahingestellt bleiben.— Auch sonst ist übrigens Damiette ein heillos verwahrlostes Fiebernest und eine Brutstätte von Epidemieen. Während des Feldzuges hauste dort Abdelal Pascha mit den schwarzen nubischen Regimentern. Seine Soldaten starben in Da miette wie die Fliegen, wurden unter einer kaum zolldicken Erdschicht beerdigt und helfen nun mit an der Entwickelung der Dünste, aus denen die Cholera ihre Nahrung saugt. Die Gendarmerie Baker Paschas soll einen undurchdringlichen Kordon um die Stadt gezogen haben. Locales. Berlla, 2. Juli. Weisen 1ooo 145-213., nach. Qual. gefordert; Roggen loco 138—148 nnon Qual. gefordert, klammer inländ. polu. 143-144, guter do. 145.—— ab Bahn bes.; Hafer loco 130—165 nach Qual, gef., ostund westpreussisch 138— 140, russisch und polniscn—. pomm., uokermärk, und meckleub. 138—145, schles, und böhm. 137—143, feineri schles, und preuss. 148—155., ab Bahn bes.; Mais loco 136—140 M. nach Qual. gef. per 1000kg. Weizenmehl Nr.: 26,00—25, Nr. 0 24,75—0 23,25, Nr. 0 u. 1 23,000—.—; Roggeamehl Nr. 0 22,— bis 21,—, Nr. 0 u. 1 20,50—19,75 A. per 100kg. brutto inol. Sack. Hamburg, 8. Juli. Butter(mit 16 Pfd. Tara und 1“t. Deoort). Erste Qualität Sommer 104—107, zweite Qualität Sommer 100—102, fehleraafte Hof 70—90, Bauern 95—100., Schmalz Hamburger 66—58., Wilox 52,50 Fairbanks 52,00, div. Marken 51, Steam 05,00., Spek, short clear 50, long backs 50 M. Schinken, americ., geräuch. 80 M. Hanburg, 2. Juli. Getreidemarkt. Weisen loco u. Termine unverändert, per Juni-Juli 185,00, Sep.-Oct. 193.—. Roggen loco und Termins unverändert per JuniJuli 145.—, Sep.-Oet 147.—. Rüböl matt, 1oc0 71,50, per Oet. 61.50. Spiritus unverändert, per Juni 45,70, JuliAugust 46.20, August-September 47,00. Bremen, 3. Juli. Petroleum besser, loco M. 7,45 per Juli 7,55,— Schmals, Wilcox, loco 53,00.— Speck short und halb longs Juni—.—. Amsterdam, 8. Juli.(Schlussbericht.) Weisen 38¼ p. Juli 283. Roggen loco und auf Termine unverändert, per Juni. 169, per Juli 169. Rüböl loco per Herbst 33½8, p. Juni. Antwerpen, 3. Juli. Petroleum ruhig, disp. 18.25 Juni 18,25p.— Lyon, 30. Juni. Setde. Die Seidentrocknungsanstalt hat heute registrirt: 40 b. Organsinen, ab b. Tramen 70 b. Gregen, und hat 173 b. gewogen, im Gesammtgewichte von 20,479 kg. Viehmärkte. Hamburg, 2. Juli. Viehmarkt auf der Sternschanse. Der Schweinehandel war mittelmässig; an den Markt gebracht waren 3620 Stück, unverkauft blieben— Stück. Preis 40—53 M. pro 50kg. Der Kälberhandel war flau; an den Markt gebracht waren 80 Stück, unverkauft blieben 10 Stück; Preis 45—70 M. pro 50kg. Hamburg, 2. Juli. Viehmarkt. Der Ochsenhandel war heute Hlauer; beste Waare kostete, 63—69 Mark geringere bis zu 48 herunter. Am Markte waren 1167 Stück, wovon 560 Rest blieben. Für den Rhein wurden ca..) Stück angekauft. Der Hämmelhandel war besser Am Markte befanden sich 3769 Stück, wovon 1100 Stück unverkauft blieben. Bonn, 4. Juli. Ein dieser Tage gefundenes silbernes Armband ist auf dem Polizei=Amt hierselbst, Zimmer Nr. 1, deponirt, wo dasselbe von dem betr. Eigenthüner abgeholt werden kann. Handels-Nachrichten. Köln, 3. Juli. Landmarkt. Weisen 19,25—20,25 M. Roggen 12—14., Gerste 12,50—14,50., Hafer 13,50— 10,50 M. per 100 Kilo. Köln 3. Juli. Weizen eff. hiesiger 20,00—21,00B, fremder 20,00—21,00 B Roggen eff. hiesiger 14,00—15,00B, fremder 15,00—16,50 B Hafer eff. hiesiger 14,00—15,00B, fremder 14,00—15,00 B Rüböl eff. in Partien p. Mai 36.00. Köln. Marktpreise. Butter per K 1,10, Eier per Viertel 1,50, Hasen—, Schnepfen—, Truthahnen 12,00. Hühner 1,60, Enten 2,50, Gänse—, Kaninchen 1,00 per Stück, Hinkel.40, Tauben 80 per Paar. Ochsenfleisch 65 Pf., Kalbfleisch 60 Pf., Hammelfleisch 75 Pf., Speck, geräuchert 80 Pf., gesalzen 80 Pf., Schmals 80 Pf., Nieren fett 50 Pf., Salm 2,50, Aal 1,60, Hecht 100 Pf., Karpfen 80 Pf., Schleien 60 Pf. per a. Kartoffeln, weisse 5,20, rothe 5,40, Nieren 7,60, Aepfel 00,00 p. 50 Kilo, Zwiebel 15 Pf., per 8. Neuss, 3. Juli. Weizen 1. Qual. 20 50, 2. Qual 18.50. Roggen 1. Qual. 14,80, 2. Qual. 12,80. Wintergerste 14.00. Sommergerste—.—. Buchweisen—.—. Hafer 1. Qual. 15.00. Rübsen(Avel) 00,00. Raps—.—. Kartoffeln 8,50. Heu p. 50 Kilo 3,00. Roggenstroh per 100 Kilo.00. Rüböl per 100 Kilo fassw. 72,50, Ger. Oel per 100 Kilo 75,50. Presskuchen p. 1000 Kilo 130.— Düren, 3. Juli. Weizen 1. Qual. 20.75.“ 2. Qua! 19,25 Roggen 1. Qaal. 14.50, 2. Quhl. 13.50, Gerste 15.00, Hafer 14.50. Andernach, 3. Juli. Auf unserm heutigen Fruchtmarkte stellten sich die Preise wie folgt: Weizen 21,24 Roggen 15,46, Gerste 13,08, Hafer—, Kartoffein 7,20-9,00 ., alles per 100 Kilo. Mayen, 3. Juli. Der heutige Fruchtmarkt war befahren mit 400 Centner Weisen, 330 Centner Reggen, 172 Centner Gerste, 228 Centuer Hafer, 289 Centner Kartoffeln. Durchschnittspreis pro 100 Kilo: Weizen 21.35 M. Roggen 16,10, Hater 15,50 Kartoffeln—10. Butter pro Pfd M. 1,20. Eier pro Viertel 1,15. Berl in, 3. Juli. Mk. Weisen 183 00 Roggen 142 50 Hafer 133 50 Hk. Rüböl mit Fass.. 65 00 do. ohne„ 64 00 Spiritus 56 70 Petroleum.. 21 00 borgenen lebte, empfand, konnte nicht dadurch geschmälert werden. Schon in früher Stunde versammelten sich Alle im Frühstückszimmer. Der Graf sah düster aus, wie immer, doch glitt ein freudiger Schimmer zuweilen über seine Stirn. Aus Gabrielens schönem Antlitze strahlte das Glück, als ob sie nie empfunden, was Sorge und Gram heißt. Der kleine Alfred war in lauter Fröhlichkeit, bei seiner Mutter sein zu können. Ruperts ernstes aber freundliches Gesicht war ein Spiegel seines jetzt zufriedenen Herz us; hatte ihm doch die Mutter gesagt, daß sein Lieblingsunsch, eine hohe Stellung einnehmen zu dürfen, erfüllt werden sollte. Nur ein Gesicht von allen blickte ernster als gewöhnlich darein, nur eine Stirn war gedanken= und schwermuthsvoll. Giralda, welche immer nur an das Wohl Anderer dachte und sich selbst mit ihren Wünschen verläugnete, sie nahm fast gar keinen Antheil an der Unterhaltung. Nach eingenommenem Morgenimbiß suchte Gabriele das Studirzimmer auf, um ihrer Tochter die zugesagte Unterredung zu gewähren. Ins Gemach eintretend, fand sie dasselbe leer. Sich nachlässig auf das Ruhebett mit dem Tigerfell ausstreckend, erwartete sie die Ankunft des jungen Mädchens. Kaum war eine Minute vergangen, als Giralda eintrat. Sie sah bleich und überwacht aus und die Gräfin bemerkte, daß ihre dunkelblauen Augen schwarz glänzten vor innerer Bewegung. Auf Gabriele zueilind, umschlang sie dieselbe mit ihren Armen und barg ihr Haupt an der Brust der Mutter. „Giralda! Was ist Dir, mein Kind?“ fragte Gabriele überrascht. Curs-Bericht. Berlin, 8. Juli. Schwache, total geschäftslose Haltung, Deutsche Bahden wegen Ausbleibens bestimmt erwarteter Verstaat: lichungs- Offerten durch Realisationen stark gedrückt. Mecklenburger ½ pCt., Marienburger 4 pCt., Ostpreassische 2 pCt. schlechter, österreichische Bahnen siemlich fest, Franzosen und Lombarden unverändert. Banken lustlos, schwach, Credit-Actien 2,50., Disconto-Commandit 1¼ pUt. Deutsche Bank ¼ pUt. schlechter. Deutsche Fonds fest, fremde Renten meist behauptet, Russen fest. Bergwerke still, ziemlich fest, Laurahütte und Dortmunder Union ¼ pOt. schwächer. Börsenschluss dauernd schwach. Diverse 4½% cons. St.-Anl. 103.50 4%„„ 102,00 Italien. Rente 5% 91,60 Oesterr. Gold-Rente 84,00 „ Silber-Rente 67,10 " P a p i e r r e n t e 6 7, 7 0 Darmstädter Bank 155,30 Disconto-Command. 196,00 Deutsche Bank 150,90 Actien. Deutsche Reichsbk. 150,60 Gelsenk. Bergwerk 124,00 Dortm.Union St.-Pr. 96,60 Boch. Gassstahlfabr. 104,08 Königs- u. Laurah. 133,00 Mechernicher.-A. 179,00 Köln. Bergw. 124,00 Phönix, Lit. 95,00 n g 47.00 Inländische Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. „„ Lit. C. „ 4¼% 4. Serie Brg.-Mrk. 1. u. 2. S. 103,00 „ 3½% 3. S...B. 94,00 94.00 102,90 5.„ 103,00 6.„ 104,00 7.„ 103,00 8.„ 102,90 9.„ 103.60 Köln-Mind. 4 pCt..E. 100,90 „„ 5.„ 100,90 „ 4½ PCt. 6.„ 105,00 „„ 7." 102,80 Mz.-Ludw. 2, 3. E. 5pCt. 103.75 Rhein. 4½ pOt..E. 102,90 „„ 1862,64, 65 102,90 „„.,2., 3. E. onv.102, 90 Ausländische Fonds. Rum. 6 plt. St.-Rente 103,80 Russ. 5% Bed.-Ored. 84,60 Russ. Anl. 5pCt.71kl.St. 87,50 Ung. 6% Gold-Rente 102,70 „ 5pCt. kl. St. 87,80 Russ. Anl. 4% 80 kl. St. 72.70 Deutsche und ausländische Bank-Actien. Amst. Bank 127,25, Luxembarger Bank 137,80 Barmer Bankverein 106,50 Berl. Hand.-Gesellsch. 74,75 Brüsseler Bank 126,50 Köln. Wechsl.- u. G. 93,00 Darmst. Zettelbank 112,25 Goth. Gr.-Cred.-Bk. 72,70 Goth. Grund- junge 79.70 Meininger Crd.-Bank 95,60 „ Hyp.-Bank 95.25 Pr. Boden-Credit-A. 109,00 „ Central-„ 126,00 Sächsische Bank 181,70 Schaaffh. Bankverein 91,90 Ausländische Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. Kronpr.-Rdsb. 1867-68 87,40 „ Rud. v. 1869 87,20 Oest.-Frz.(alte) 3% 386,25 "(neue)" 381,10 Sdb. Lomb.(alte) SpCt. 295, 80 Sdb. Lb. neue 3 pCt. Südb. Lomb. 5 Moskau Rjäsan Bjäsan-Kozlow Central-Pacific 6 8 296,00 102,60 108,10 102,40 111,70 Aach.-M..-Vers. 8230,00 Colonia,.-Vers. 6950,00 Concordia, Cöln 1975,00 Magdeb. Vers.-Ges. 1550,00 Dess. Gas-Ges. 184,00 5% Dortm. Part.-Obl. 107,00 Eschweiler Bergwerk 79,00 Industrie-Papiere. Harpen, Bergb.-Ges. 118.25 Rhein, Stahlwerke 190,00 Schles. St.-Pr.-Act. 110,00 Stolberg, Zinkh.-Ges. 27,00 St.-Pr.-Act. 90,00 Narmeerier 89.50 Preussische und deutsche Fonds. Pr.-St.-Anleihe. 101,10 Köln-Mind. Pr.-Sch. 126,10 St.-Sch.-Sch 3½% 98,50 Kruppsche 5% Oblig. 111,10 20-Frank-St. -Frank-St. 4,03 Livre-Sterling 20,44 Oesterr. Silberguld. 1,70 " Banknoten 1,70 Pap.-Coup. 1,70 Geldsorten und Banknoten. 16,19 G] Französ. Banknot. Amsterdam, 8 Tage 168,65 „ 2 Mon. 167,80 London, 8 Tage 20,40 „ 3 Mon. 20,32 Paris, kurs 81,10 " lang„ 80,65 Belg. Plätse, 8 Tage 81.00 Wechsel-Curse. Belg. Banknoten Engl. Holl. Verein. Staaten GoldCoup. 80,95 G 80.85„ 20.48„ 1,68„ 4,17 Belg. Plätze, 2 Mon. 80.55 Wien, 8 Tage 170,70 " 2 Monat 169,60 Petersburg, 3 Woch. 200,80 " Monat 198,90 Warschau, Tage 199,90 Wasserstands-Nachrichten. Mannheim, 8. Juli. Rheinhöhe Mit. 5,07m, gef..95m. Mains, 3. Juli. Rheinhöhe, Mit. 1,98m, gef. 0,06m. Coblenz, 3. Juli. Rheinhöhe Morg.,.89m, gef. 0,07m. Köln. 3. Juli, Rhainhöhe Vorm..01, gef..05m EE ESTEE EI ' Herren-Anzug-Stoffe## Schwarz u. gemustert. Reelle Fabrikate, Proben franco. Versandt von 1 Meter ab. I. Walter, Tuchfabrikant, Sagan. Num Ael un uun in nts Grand Hôtel de belle vue. Donnerstag den 5. Juli Kents Gonerrt, ausgeführt von der verstärkten Kapelle des 28. Infanterie=Regiments unter Leitung ihres Kapellmeisters Hrn. Heimig. Anfang 6 Uhr. Entrée 30 Pfg. Dutzend=Billets à 3 i zu haben im Hotel, sowie bei Herrn Gust. Cohen. Stütionsgebäude Rolandseck. Donnerstag den 5. Juli: Grosses Concert ausgeführt vom ganzen Trompeter=Corps des Königs=Husaren=Reg. Ansang 4 Uhr. Entree 4 Person 50 Pfg. Programm an der Kaste. Bad Neuenahr. Hotel„Zum goldenen Pflug.“ Gelegen in der Nähe des Bahnhofes an der Hauptstrasse. Bietet sehr schöne Bimmer, großer schattiger Garten. Diners à part zu jeder Tageszeit. Reine Weine und ausgezeichnetes Bier. Billigste Preise.— Pensionspreise ermässigt Eigenthümer JRAN BROUGNER. Veraunrmachung. auf Mittwoch den 4. curr. im Saale des Wirthes Stephansen anbe. raumte gerichtliche Verkauf von Herren-& Damen-Confection findet erst Donnerstag den 5. curr., Vormittags 9 Uhr, Grünter. Gerichtsvollzieher in Bonn. Sebastianus-Schützen-Gesellschaft. Donnerstag den 5. Juli, Abends 8 Uhr: " KIn Die Musik wird ausgeführt von der Kapelle des II. Bataillons des Rhein. Infauterie-Regiments Nr. 28. Eintrittskarten sind zu haben bei F. Fiegen, Belderberg, A. Herbst, Markt, F. Wolff, Markt, und F. A. Mückenberger, Wenzelgasse. Schützenfest zu Rheinbach. Die hiesige Schützengesellschaft feiert ihr diesjähriges Schützenfest 5X am S. und 9. Juli. 29 Näheres besagen die Programms. Vorstand. Kapitalien ln jeder Höhe, auch von 100 Thlr. ab, zu beziehen durch Heumann in Poppelsdorf. a he- äache L. Angelbis, Breitestr. 36. für die reichen. Rechnungen klinische Verwaltung bis 5. ds. Mts. einzuDer Verwaltungs-Inspector Gutmacher. Sammtbander in allen neuen Farben, mit und ohne Atlas, Spitzen in allen Farben, Neue Weisswaaren, Rüschen, Schleifen, Fichus, Kragen und Manschetten empfiehlt C. Behre. OI Einem geeyrten Puvlitum von Bonn und Umgegend diene zur Nachricht, daß ich seit Sonntag den 24. d. M. ein photographisches Atelier Wenzelgasse 35 eröffnete, und wird es mein Bestreben sein, das mir geschenkte Vertrauen durch gute und schöne Arbeit zu würdigen. Cornel Classens, Photograph, Wenzelgasse 35, Bonn. Die Westfälische Post, Kreisblatt für die Stadt und den Kreis Hagen, empfiehlt sich beim Quartalswechsel zum Abonnement. Die Westsälische Post erscheint 6mal wöchentlich und bringt in reicher Auswahl Nachrichten über Politik, provinzielle Vorkommnisse, Handel, Verkehr, Literatur, Kunst u. s. w. Es dürfte wenige Provinzial=Zeitungen geben, dem engen Rahmen einer solchen, täglich ein so erschöpfendes und umfassendes Bild von der inneren und auswärtigen Politik, wie von allen sonstigen Vorkommnissen schnell und zuverlässig vorführt. Als Gratis=Beilage wird allwöchentlich das Sonntagsblatt beigseben, dos zu. Westfälisches Heim“ .2 St. ze burch seine interessanten Novellen, kleinere Skizzen, Schachartitel, Rärysel u. s. w. sich allgemein beliebt gemacht hat. Inserate haben wegen der großen Verdreitung der Westfälischen Post unter einem wohlhabenden und angesehenen Leserkreis wirksamsten Erfolg. Die Westfälische Post kostet nur M..50 pro Quartal, durch die Post bezogen inel. Bestellgeld M..90. Verlag der Westfälischen Post. Brücke= u. Acher: II#o II7.14 Brücke= u. AcherHeiche WÖl, Straßen=Ecke, empfiehlt eine reichhaltige Auswahl in Rüschen, Spitzen, Barben, Fichus, Schleifen, Bändern, Kinderkleidchen, weissen Röcken, weiss. u. farbig. Damen- u. Kinderschürzen. 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Juni 1881, deren Pfänder verkauft worden sind, werden hiermit aufgefordert, die betreffenden VerkaufsUeberschüsse bei der Leihhaus=Kasse gegen Obrückgabe der Original=Pfandscheine in Empfang zu nehmen. Die Verwaltung der städtischen Leihanstalt. Bekanntmachung. Nachstehende Bestimmungen aus der Polizei=Verordnung, betreffend das Baden im Rhein, vom 8. Juni 1861, nämlich: Der.t.. 8 1. Der Gaoeplatz befindet sich oberhalb der zweiten Fährgasse und ist mit Warnungstafeln kennbar gemacht. Außerhalb dieses Platzes ist das Baden im Rheine im Bereiche von Bonn, sowie zu Rheindorf verboten. S 2. Zur Sicherheit der Badenden ist an den meist besuchten Badestunden ein von einem geübten Schiffer geführter Nachen im Bereiche des Badeplatzes stationirt, um bei vorkommenden Zufällen gleich Hülfe zu bringen. § 3. Die längs des Rheinufers angelegten Weidenpflanzungen dürsen nicht beschädigt werden, blos der Durchgang durch dieselben ist gestattet, nicht aber, sich darin zu entkleiden und die Kleider darin niederzulegen. S 4. Es ist ferner verboten, auf eine die Sittlichkeit und den Anstand verletzende Weise an der Stadt vorbeizuschwimmen, ebenso, sich in den an die Promenaden anstoßenden Bächen und Teichen zu baden oder sich daselbst zu entkleiden. § 5. Alle nicht erwachsenen und minderjährigen Personen dürfen den Badeplatz nur in Begleitung ihrer Eltern oder älteren Geschwister oder wenigstens mit Vorwissen und Erlaubniß ihrer Eltern, Vormünder oder Dienstherren besuchen. Diese sowohl als Schwimmens=Unkundige haben sich in der Nähe des mit seinem Nachen am untern Ende des Badeplatzes haltenden Schiffers zu baden und dessen Weisungen, wie weit sie in's Wasser gehen dürfen, zu befolgen, werden hierdurch zur Beachtung in Erinnerung gebracht. Bonn, den 6. Juni 1883. Der Polizei=Inspector, Polizei=Rath Bornheim. Abonnement auf die Berliner Montags=Zeitung, begründet durch Adolf Glaßbrenner. Redigirt von Richard Schmidt=Cabauis. es. Die„Berliner Montags=Zeitung" gelangt in Berlin bereits Sonntags Nachmittags zur Ausgabe. Sie bieret in politischer Be### es ziehung die Neuesten Nachrichten und telegraphischen Depeschen, Original=Berichte über Hof=, Regierungs= und parlamentarische St Ereignisse, Börsen=Nachrichten, Kunst= und Theaterkritiken, No## er vellen und zeitgemaße humoristische Artikel, Sammlungen komischer Katheder=Aussprüche, Anzeigen, Erlasse, Grabschriften 2c. S Jede Nr. bringt im Feuilletontheil den berühmten satyrischen Zeit=### es spiegel: Die„Wahrheit“, redigirt von Dr. Münchhausen. Der 2 Abonnements=Preis pro Quartal ist durch ganz Deutschland 2 Mark 50 Pfg. Anmeldungen für auswärts nehmen sämmtliche Postanstalten an; für Berlin außerdem sämmtliche Zeitungsspediteure, owie de Erpedition der„Berliner Montags-Zeitung“ Berlin., Markgrafenstraße 51a. Inserate pro Zeile 30 Pfg. finden die größte Verbreitung. Gerichtlicher Verkauf. Am Freitag den 6. Juli er., Nachmittags 4 Uhr, sollen auf dem Gemeindeplatze zu Beuel eine Kommode mit 4 Auszügen, sowie ein Glasschrank öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Grünter, Gerichtsvollzieher in Bonn. Gerichtlicher Verkauf. Am Freitag den 6. Juli er., Mittags 12 Uhr, sollen auf dem Gemeindeplatze zu Muffendorf verschiedene HausMobilien öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden. Bonn. Der Gerichtsvollzieher chotel und Pension Peters, Coblenzerstraße. Logis und Frühstück, Licht und Bedienung einbegr. 2 cez. Logis mit Pension von UM 3,50 au. Dr. Saurbier, Specialarzt für Magen- und Uoterlelbskrauke Köln, Mittelstr. 1.(12—4 Uhr.) Täglich frisches Oberländ. Brod empfiehlt B. Schmieder, Belderberg 22. W Feine Verlin. Ffannkuchen empfiehlt B. Schmieder, Belderberg 22. Bekanntmachung. Der Transport der Leichen nach dem bisherigen und dem neuen Begräbnißplatze hiesiger Stadt soll am Donnerstag den 5. Juli d.., Vormittags 11 Uhr, auf dem Rathhause hierselbst, Zimmer Nr. 2, an den Mindestfordernden verdungen werden. Die Bedingungen liegen in dem bezeichneten Lokale zur Einsicht offen. Bonn, den 28. Juni 1883. Der Ober=Bürgermeister, Doetsch. Die Kesselgasse bleibt für die Dauer dieser Woche noch für Fuhrwerk gesperrt. Bonn, den 2. Juli 1883. Der Ober=Bürgermeister Doetsch. Rheinische Eisenbahn. Abfahrten von BONN nach: Köln 4,36 5,55 6,10“ 7,25 8,30 9,17 10,41 Morgens; 12 1,41 4,19 Nacr mittags; 6,28 7,311 8,37 9,22 10,40 Abends. Von BONN nach Mainz und weiter 12,52 früh; 6,48 8,15 9,41 10,20 Morg.; 12,19 Mittags;.2 2,26“ 3,10f 3,54 Nachm.; n. Remag. 5,21 5,52 Nachm.; nach Coblenz 4,23 früh, 6,52 u. 9,6 Abends. Von BONN nach Ahrweiler 6,43 10,20 1,2 2,26* 3,10] 5,02 9,6. Von BONN nach Niedermendig und Mayen 6,48 8,15 10,20 12,19 3,54 6,52. Von BONN nach Euskirchen 10,47 2,35(an Wochentagen), 3,14(nur Sonn- und Feiertags) .23. Von BONN nach rechtem Ufer 6,49 8,42 12,41 3,20 6,55 9,30. Vom rechten Ufer in Bonn 7,18 10,30 2,48.20 8,31 10,33. Ab BONN weiter nach Köln.25 8,0 9,17 10,41 12 1,41 4,19 6,28 7,311 8,7 9,22 10,40 Von Beuel rheinabwärts 6,38 10,16 12,1 2,12 6 6,12, 8,19 10,17 (6,12 Nachm. nur bis Siegburg). Von Beuel rheinaufwärts 7,10 9,5 11,8 12,48 3,524,45 7, 12 11, 7Abds: * Extrazug an Sonn- u. Festtagen Fallt an Sonn- u. Festtagen aus. Feuer=Anmeldestellen. S. Lander, Oberst der freiw. Feuerwehr, Wenzelgasse 23. Aug. Feldmann, I. Hauptmann der freiw. Feuerwehr, Kölustraße 37. Friedr. Prieger, II. Hauptmann. Engelthalerstraße 15. W. Kömpel, Zugführer, Margasse 10. S. Kudwig, Hornist, Peterstraße 1. Sos. Wißkirchen,„ Casernenstr. 62. Dacov Esser,„ Maxstraße. 27. Dac. Striesler,„ Bonngasse 7. Bos. Schäfer,„ Gudenauergasset P. Dietz, Breitestraße 20. S. 2. Schudter, Markt 14,