Nr. 144. Freitag, den 22. Juni. 1888. Abonnement: vierteljährlich nur 2 Ml. pracnumerando. Monats=Abonnements. Tägliches Erscheinen. Samstag Auhesten des Annoncen=Anzeigers an den Straßen=Ecken.— Inserate werden bis Mittags 12 Uhr erbeten. Seprealiter Renigtstrate Nr. 10. S 0 Rheinische Landeszeitung. Für die Achaston verauworlich. 3 k. Cart ba u 4.— Duc und Vrtag von 3. H. Cartban t. Inserate. lokale 10 Pfennig, auswärtige 20 Pig. die einspaltige Petitzeile. Reclamen per Zeite 20 bis 60 Pfg. Bei umsangreichem und Annonciren entsprechender Rabatt. Größte Wirtung der Jaserate dei setis steigender Auflage. Ngenturen: Ir Venel, S. 3. 5e0), Jokeumentnnuher; Odereasel, Vair ay; Godel Erpeeluren: Vornheim, Gebr. Groß: Sechtem, Gottfr. Pieck; Rösberg, Aloys Esser; wer Spedton: Reutznstrate Nr. 16. Lodeoherg, T, Diesz, Rat 84;, Masendorf, 3. Rauschan; Mersel, J. Boosen, Nr. 10.. Politische Chronik. Deutschland. Berlin, 20. Juni.(Dem Bundesrath) ist sunmehr ein Entwurf zugegangen, welcher die Italien zugestandenen Zollermäßigungen auch auf die übrigen Länder, außer Spanien, ausdehnt. Die Zollermäßigungen betreffen Weinbeeren, Südfrüchte und Olivenöl. —(Die„Nordd. Allg. Ztg.") erfährt, daß der Bundesrathsbeschluß, das Pensionsgesetz für die Reichscivilbeamten zurückzuziehen, einstimmig gefaßt wworden sei. Da die Militärpensionsgesetznovelle keine Aussicht auf Annahme gehabt habe, würde die Annahme des Civilpensionsgesetzes eine ungleichmäßige BBehandlung der Offiziere und Civilbeamten herbeiFsühren. —(Die„Nordd. Allg. Ztg.“) bezeicheet die Nachrichten über das Befinden Maybach's als fortdauernd günstig, wie denn auch besonders wichtige Geschästssachen ihm nachgesandt werden und die neueste Eisenbahnverstaatlichungsvorlage von ihm dirigirt worden sei. Gegenwärtig hält sich der Minister in Flims jenseits Chur auf; er dürfte Mitte Juli nach Berlin zurückkehren. Berlin, 20. Juni.(Gegenüber den Behauptungen liberaler Zeitungen), daß, wenn die neue krchenpolitische Vorlage Gesetz würde, die fest angestellten Geistlichen verschwinden und überall Nothseelsorger eingeführt werden würden, bemerkt die „Nordd. Allg. Ztg.“ unter Hinweis auf den Einfluß der Geistlichen auf die Gemeinden, die Kirche würde mit eigener Hand ihren Einfluß auf das katholische Volk zerstören, wenn sie es versuchen wollte, die Pfarrer aussterben und an ihre Stelle abberufbare Vikare treten zu lassen. Nur der seßhafte Pfarrer sei Träger des Einflusses; auch würde die katholische Kirche sehr bald keine Geistlichkeit mehr finden, wenn sie nur revokable Anstellungen verleihen wolle. —(Die„Prov.=Korr.") widmet heute der kirchenpolitischen Vorlage einen Artikel, aus dem zu entnehmen ist, daß die Regierung die Kommissionsbeschlüsse acceptiren wird. Die„Provinzialkorresponans Serch eruer De Maicheuguegen un Muie. misict dabei gegen Aeußerungen liberaler Blätter. Der von der„Prov.=Korr.“ angegebene Termin für den Schluß der Landtagssession(30. Juni) erscheint, da das Herrenhaus erst am 28. d. wieder zusammentritt, etwas früh. Man hat sich vielfach gewundert, daß das Herrenhaus durch sein spätes Zusammentreten den Schluß der Session verzögert und hat nach einer Erklarung dafür gesucht. Der Grund, weshalb die Sitzung erst auf den 28. anberaumt wird, liegt darin, daß am 26. und 27. in Sonnenburg die feierliche Investitur des Prinzen Albrecht als Herrenmeister„des Johanniterordens stattfiadet und daß viele Mitglieder des Herrenhauses den Festlichkeiten beiwohnen werden. Berlin, 20. Juni.(Die kirchenpolitische Kommission) hat heute den Bericht festgestellt, doch nahm der Kultusminister v. Goßler, da er verreist ist, an der Sitzung nicht Theil. Zur Erklärung der unsicheren Haltung, die Herr v. Goßler während der Kommissionsberathungen zur Schau trug, wird erzählt, daß Fürst Bismarck sich wieder einmal sehr unzugänglich gezeigt habe und daß Herr v. Goßler während der Kommissionsberathung vergeblich versucht haben soll, zu erfahren, wie sich der Ministerpräsident zu den Abänderungen der Vorlage stelle. Seitens der Freikonservativen wird im Plenum die Wiederherstellung des Artikels 4 beantragt werden. —(Zur Affaire Kraszewski) wird aus Prag telegraphirt, daß nach der Meldung eines aus polnischen Elitekreisen informirten Wiener Berichterstatters Prager Czechenblätter der Urheber der Denunziation wider den greisen polnischen Dichter in gewisser Arnim Adler sei, welcher Redakteur eines unter dem Titel„Oesterreichische Politik“ erscheinenden Wochen=Winkelblattes ist. Adler soll im Besitz eigenhändiger Schriften Kraszewski's gewesen sein, welche diesen schwer belasten. Diese Schriften habe ser erst. hervorragenden Polen und sodann dem österreichischen Minister für Polen zum Kaufe angebolen bezw. für die Auslieferung eine Anstellung verlangt. als das Anerbieten abgelehnt worden, habe Adler von Kraszewsti Geld zu erlangen gesucht und zwar evenfalls vergeblich. Nunmehr habe Adler die Briefe Kratzewskr s bei dem diesseitigen Botschafter in Wien, eim Prinzen Reuß, deponirt, von dem sie wiederum eeim Reichskanzler Fürsten Bismarck vorgelegt worden seien. Hierauf erfolgte die Verhaftung des polnischen Dichters. In der hiesigen zahlreichen polnischen Kolonie herrscht über die Verhaftung Kraszewske's begreiflicherweise große Erregung. —(Aus Dresden) erfährt die„N. fr. Pr.“: Kraszewski und die beiden anderen in Gewahrsam genommenen Polen sind zur Stunde noch in Haft, doch ist jetzt Kraszewski das Schreiben und Zeichnen Elaubt worden. Sonntag war der Dichter im Gesingnisse krank und mußle ärztliche Hülfe in Anpruch nehmen. .—(Die Berlin=Hamburger Bahn) hatte beim Reichseisenbahnamte darüber beschwert, daß Güterverkehr im rheinisch=niederdeutschen Verbande auf die Staatsbahnen übergegangen ist, mit Umgehung der Berlin Hamburger Bahn; der Abg. Schrader hatte dies auch im Reichstage zu Sprache gebracht. Die Entscheidung des Reichseisenbahnamtes lautet folgendermaßen: Nach den Ausführungen in der gefälligen Vorstellung vom 21. Mai cr. und Inhalts der mit derselben überreichten Schriftstücke haben die preußischen Staatsbahnverwaltungen sich bereit erklärt, für den Güterverkehr im rheinisch=niederdeutschen Verbande direkte Expeditionen nach und von den Berlin=Hamburger Stationen Wittenberge und Lüneburg herzustellen bezw. beizubehalten. Hierdurch ist den Anforderungen, welche an die Staatsbahnverwaltungen auf Grund des Artikel 4 Nr. 8 und 44 der Reichsverfassung gestellt werden können, genügt. Ueber welche Route die direkte Expedition bezw. die Instradirung der Güter bewickt wird, erscheint für die Interessen des allgemeinen Verkehrs dann ohne wesentliche Bedeutung, wenn die gewählte Route leistungsfähig ist, und dem verkehrtreibenden Publikum in Bezug auf Fracht und Lieferfrist die Vortheile des kürzesten Transportweges gewährt werden. —(Etat.)„So knüpft an das fröhliche Ende der fröhliche Anfang sich an.“ Die„Berl. Pol. Nachr.“ melden über die Vorbereitungen für den nächsten preußischen Etat: In dem Ministerium herrscht lebhafteste Thätigkeit, und die Pause in den Landtagsverhandlungen bietet den an denselben zumeist betheiligten Ministerien die Gelegenheit, die Vorbereitungen für die bestimmungsmäßig dem Finanzminister bis zum 1. Juli einzureichenden Spezialetats zum Abschluß zu bringen und insbesondere die Unterlage der für den Etat pro 1884/85 zu stellenden Mehranforderungen zu beschaffen und so dem Finanzminister die sichere Beurtheilung sowohl des Beoürfnisses an sich, als im Verhältniß zu den disponibeln Mitteln zu ermöglichen. —(Der jüngst ins Leben gerufene Verein für Gründung eines Asyls für männliche Strafentlassene) zu Be lin versendet einen Aufruf zum Beitritt, welcher darauf hinweist, daß die Zahl der Strafentlassenen alljährlich bedeutend sich vermehre, und daß allen bedenklichen und weitgreifenden Folgen dieser Kalamität nur durch die Errichtung von Asylen, d. h. von Durchgangs=, Hülfs= und Arbeitsstatten für arbeitsfähige und arbeitswillige, hülfsbedürftige und Hülfe begehrende Strafentlassene einigermaßen abgeholfen werden kann. —(In Glatz) erschien dieser Tage der Erzbischof von Prag, Kardinal Schwarzenberg, zu dessen Diöcese Glatz gehört. Er wurde in der, in kleinen katholischen Städten bei sol hen Gelegenheiten üblichen feierlichen Weise empfangen. Anläßlich einer unbedeutenden Störung, welche dabei vorkam, wird der „Germ.“ berichtet, daß der Festungskommandant auf seine Anfrage, wie er den Kardinal empfangen solle, von Berlin die Weisung erhalten habe:„Wie einen Fürsten!" Kissingen, 20. Juni.(General Totleben,) bei dem die Operation an den Augen glückli h vollzogen ist, bleibt vorläufig noch in der Würzburger Klinik. Ein zehntägiger Aufenthalt daselbst wird voraussichtlich zur vollständigen Wiederherstellung des Patienten genügen. Oesterreich=Ungarn. Wien, 19. Juni. Als indirekte Widerlegung der bekannten Gerüchte wird offiziös der demnächstige Besuch Königs Alfonso bei seiner Gemahlin in Franzensbad angekündigt. Frankreich. Paris, 20. Juni. Man will wissen, die Regierung werde sich nicht auf neue Unterhandlungen mit der angelangten Botschaftvon Madagaskar einlassen.— Die parlamentarischen Vertreter der benachbarten ReunionsInsel haben Grevy eine Adresse der Bewohner der Reunions=Insel überreicht, welche die Bildung von Freikorps anbieten, um das Expeditionskorps von Madagaskar zu unterstützen. Paris, 20. Juni. Der„Gaulois“ enthält eine neuerliche Unterredung mit dem chinesischen Gesandten, Marquis Tseng, die sehr friedlich gestimmt ist. Auf die Frage, ob die Anerkennung der chinesischen Suzeränetät über Anam eine conditio sine qua non wäre, antwortete Tseng, über diesen Punkt werde sich diskutiren lassen. Rußland werde ebensowenig für Frankreich, wie Deutschland für China Partei nehmen. Niederlande. Amsterdam, 20. Juni. Heute Früh ist eine heftige Feuersbrunst auf der königlichen Marinewerft ausgebrochen. Das Feuer ergriff die beiden Kriegsschiffe„Doggersbank“ und Kortenaer", von denen das Erstere durch den Einsturz der Werftmauern zerstört wurde. Der Schaden wird auf drei bis vier Millionen Gulden geschätzt. Ueber die Ursache des Brandes ist noch nichts bekannt. Der Marineminister sowie die übrigen Behörden waren an der Brandstätte erschienen. Drei Personen sollen verwundet, ein Feuerwehrmann umgekommen sein. Italien. Rom, 20. Juni. Schmerzlich von der Haltung der französischen Regierung gegen die Katholiken berührt, hat der Papst ein neues Schreiben an den Präsidenten Grevy gerichtet, worin demselben angezeigt wird, daß der Vatikan sich genöthigt sehen könnte, strenge Maßregeln zu ergreifen. Der päpstliche Nuntius hat gestern dieses Schreiben dem Präsidenten der Republik zugestellt. — Die italienischen Journale besprechen die Garibaldi=Komödie in Paris und die bei derselben vorgekommenen überschwänglichen Verbrüderungsscenen zwischen Italien und Frankreich, oder doch denen, die sich als Vertreter dieser beiden Länder gerirten, in überwiegend abfälliger Weise, und sie protestiten zumal gegen die Handlungsweise der italienischen Deputirten, die an dieser Feier theilnahmen oder sie, wie Crispi, telegraphisch billigten. So sagt die„Opinione", es sei betrübend, daß einige Patrioten einzig und allein auf die französischen Radikalen bauen; der französische Radikalismus würde Italien in Unruhen und Unglück stürzen. Zum Glück seien das Land und die Kammer, einige ehrgeizige und leichtfertige Sanguiniker ausgenommen, mit der Politik der Regierung einverstanden. Italien will mit Frankreich in Frieden leben. Es kann sich jedoch von den Centralmächten nicht trennen und damit die eigene Ruhe gefahrden, ohne welche es ihm unmöglich wäre, seine militärische Macht vorzubereiten. England. London, 19. Juli. Die Sunderland=Tragödie beschäftigt leicht erklärlicherweise noch unausgesetzt die öffentliche Meinung, und der Vorschlag, den armen Eltern, welche ihrer Kinder beraubt wurden und von denen viele nicht einmal die Mittel besitzen, die Begräbnißkosten zu bestreiten, die Theilnahme in greifbarer Form zu bekunden, findet allgemeinen Anklang. Dem Bürgermeister der in Trauer versetzten Stadt sind schon mehrere namhafte Beträge zu diesem Behufe zugegangen. Das Begräbniß der 197 Todten soll an ein und demselben Tage stattfinden; die meisten werden in einem gemeinsamen Grabe zur Ruhe bestattet, welches durch ein Denkmal entsprechend verziert werden soll. Die Särge für die Kinder unbemittelter Eltern werden von der Stadt geliefert. Sehr interessant sind die Aussagen einiger der geretteten Kinder, welche den Grund des Unglücks allem Anscheine nach aufzuklären geeignet sind. Wie ein Knabe, Namens Wilson, aussagte, sam nach der Vorstellung ein Gehülse des Taschenspielers Fay auf die Gallerie und rief den Kindern zu, herabzukommen, da er die versprochenen Geschenke an sie alle austheilen wolle. Er stellte sich bei der verhängnißvollen Thüre auf, die weit offen stand. Als das Gedränge zu groß wurde und einige Knaben ihm verschiedene Preise aus der Hand rissen, rief er:„Das geht nicht so,“ schloß die Thüre und ging über eine andere Treppe auf die Gallerie. Während er oben die Geschenke austheilte, vollzog sich das furchtbare Drama hinter der Thüre. Diese Aussage wird auch von einem anderen Knaben, Namens Simpson, bestätigt, der unter der Masse der Kinderleichen begraben war und wieder zum Bewußtsein gebracht wurde. Gerade als er die Treppe hinunterkam, wurde die Thür von einem Herrn, den er früher auf der Bühne sah, geschlossen.„Ich wurde zu Boden geworfen“, sagt er „und schlief ein". Auch ein kleines fünfjähriges Mädchen, das gerettet wurde, sagte:„Wir sind spät nach Hause gekommen, weil wir auf der Treppe eingeschlafen sind.“ Es scheint demnach, daß, wenn auch nicht alle, so doch die meisten der verunglückten Kinder, von der Stickluft betäubt, eines quallosen Todes gestorben sind. Die gerichtliche Untersuchung des grauenhaften Vorfalles ist bereits im Gange. Rußland. Petersburg, 20. Juni. Offiziell wird gemeldet, Gurko ist zum Generalgouverneur vor Warschau und Kommandirenden der Truppen des Warschauer Militärbezirks ernannt worden. Petersburg, 20. Juni. Vannutelli besichtigte gestern mehrere hiesige katholische Wohlthätigkeitsanstalten. Petersburg, 20. Mai. In Folge der von Seiten der Regierung getroffenen Maßregeln ist das Vorhandensein einer Heuschreckenbrut nur in mehreren Ortschaften des südlichen Gouvernements konstatirt. Die Brutvertilgung wird allerorts erfolgreich betrieben, so daß die Hoffnung vorhanden ist, das Insekt werde sich nicht weiter verbreiten. Zur weiteren Sicherheit sind Maßregeln getroffen; es ist überdies Generalmajor Schebekow nach Warschau abkommandirt. Kronstadt, 19. Juni. Dem von dem Krönungsbotschafter der Vereinigten Staaten, Admiral Baldwin, auf dem amerikanischen Flaggenschiff gegebenen Ballfeste wohnten der Minister v. Giers und der Vize=Admiral Schestakow, der französische Krönungsbotschafter Waddington, die Botschafter von Deutschland, Frankreich und England, der amerikanische Gesandte und Cardinal Vannutelli bei. Das Fest endete um 8 Uhr heute früh. Wolkenbrüche in Schlesien. Hirschberg, 20. Juni. Ein Wolkenbruch in der Nähe der Schneegruben richtete hier und in der Umgebung große Verwästungen an; die Bober ist ausgetreten und überschwemmte einen großen Theil der Stadt. Nachts wurde die Feuerwehr und das Militär alarmirt. Aus einer isolirt an der Bober gelegenen Schaubude wurden 8 Menschen aus Lebensgefahr errettet. In Cunersdorf, Hermsdorf, Giersdorf, Agnetendorf wurden die Stege meistentheils weggerissen, einige Häuser sind eingestürzt. In Hermsdorf ist ein Mann ertrunken. Die Bahnverbindungen von Hirschberg nach Breslau sind unterbrochen, der Verkehr stockt gänzlich. Die heutige Schwurgerichtsverhandlung wurde wegen Ausbleibens der Zeugen vertagt. Schweidnitz, 20. Juni. Das Weistritzthal wurde in Folge eines Wolkenbruches überschwemmt. Mehrere Straßen in Schweidnitz sind inundirt, desgleichen mehrere Fabriken und Mühlen. Die Brücken der unteren Weistritz wurden theilweise zerstört, eine Fabrik ist theilweise eingestürzt, eine Gärtnerei total vernichtet. Kein Menschenverlust ist zu beklagen, dagegen ist Vieh umgekommen. Breslau, 20. Juni. Infolge des Hochwassers ist die Bahnstrecke Conradsthal=Fellhammer= Königszelk=Striegau unfahrbar. Die Bober ist bei Landshut und die Neiße bei Glatz ausgetreten. Die südlichen Stadttheile von Glatz stehen unter Wasser. Der Bahnverkehr ist unterbrochen. Bei dem gestrigen Bahnunfall in Salzbrunn wurde Niemand verletzt. Breslau, 20. Juni. Zwischen Conradsthal und Fellhammer ist gestern Abend ein Personenzug entgleist. Verletzungen sind dabei nicht vorgekommen. Zwischen Königszelt und Striegau ist eine eiserne Ueberführung eingestürzt, der Bahndamm unterspült; bei Landshut ist die Bober ausgetreten. In Glatz steht das Wasser 2 Meter höher als 1879, die südlichen Stadttheile sind inundirt. In Frankenstein sind die Silberberger und Glatzer Vorstädte überschwemmt. Viele Ortschaften des Frankensteiner Kreises sind in großer Gefahr, bei Altreichenau hat das Striegauer Wasser die Weidenmühle, die Buschmühle und das Dorf Schweinz vollständig überschwemmt. Die wüthende Neiße bei Kander und Rohnstock ist ausgetreten. In Leutmannsdorf wurden die Brücken weggerissen, die Straße überfluthet, zwei Häuser theilweise zerstört; der Verkehr ist in den überschwemmten Gebieten überall unterbrochen. Der Prozeß von Nyiregyhaza. Nyiregyhaza, 19. Juni. Vor Beginn der Vernehmungen erklärt der Vertheidiger Eötvös gegenüber der im Volke verbreiteten Ansicht, man dürfe Juden gegenüber falsch aussagen, die Zeugen aufmerksam machen zu müssen, daß dies ein Verbrechen sei. Die vernommene Wittwe Solymossy erklärt, Gott habe ihr den Gedanken eingegeben, daß ihre Tochter von Juden ermordet sei. Alle Angeklagten leugnen entschieden den Mord und die Theilhaber= schaft an demselben. Das Hauptinteresse konzentrirte sich auf die Vernehmung des vierzehnjährigen Moritz Scharf, der erklärte, gegen seinen Vater aussagen zu wollen und allen Angeklagten gegenüber seine gravirenden Angaben wiederholte. Der Vater Scharfs schreit:„Das ist erlogen!“— Ein Angeklagter spuckt dem Knaben in's Gesicht und nennt ihn„Hundsfott“, was eine erregte Szene herbeiführt. Dem Wunsche eines Vertheidigers gegenüber weigert sich Moritz Scharf, deutsch zu sprechen. Morgen Fortsetzung der Verhandlung.— Der Gefangenaufseher Henter vervreitet das Gerücht, heute Nacht hätten fremde Juden den Moritz Scharf zu entführen versucht.(Berl. Tabl.) Nyiregyhaza, 20. Juni. Tisza=Eßlarer=Prozeß. Der Angeklagte Josef Scharf, Vater des vierzehnjährigen Belastungszeugen Moritz Scharf, bezeichnet die Anklage als eine unsinnige Erdichtung. Die Konfrontation mit der Mutter Esther Solymossy's verlief resultatlos. Nyiregyhaza, 20. Juni. Tisza=Eßlarer Prozeß. Die heutige Verhandlung schloß mit der nochmaligen Vernehmung Moritz Scharfs. Neueste Triest, 20. Juni. Heute Nacht wurden in Triest irredentistische Proklamationen verbreitet, welche mit der Verurtheilung Sabadinis zusammenhängen dürften. Paris, 20. Juni. Im Ausschuß der Deputirtenkammer für die Befestigungen von Paris erklärte der Kriegsminister, er werde eher auf sein Portefeuille verzichten, als in die Abbrechung der Befestigungsmauer der Hauptstadt willigen. Nadaud nahm hierauf seinen Gesetzentwurf zurück. Paris, 20. Juni. Nach Meldungen aus Zauzibar besetzten die Franzosen in Madagaskar die beiden hauptsächlichsten Zollstellen und alle Wege, welche nach der Hauptstadt der Howas führen. Die Franzosen werden nicht weiter vorgehen, sondern sie erwarten eine baldige Unterwerfung der Howas. Christiania, 20. Juni. Das Storthing lehnte heute mit 80 gegen 32 Stimmen den Antrag ab, die Apanage des Krouprinzen um 50,000 Kronen zu erhöhen. Poeales O(Der Kronprinz von Dänemark) passirte heute Morgen mit dem Schnellzug 9 Uhr 40 Minuten in der Richtung nach Koblenz unsere Stadt. +(Begräbniß.) Gestern Nachmittag wurde unter zahlreicher Betheiligung der Wachtmeister Ansorge vom hiesigen Königs=Husaren=Regiment zu Grabe geleitet. Das Offizierkorps des Regiments, sowie noch andere Offiziere, der hiesige Kriegerverein und eine Eskadron Husaren gaben das letzte Geleit. Am Grabe wurde die übliche Salve abgefeuert. ](Unfug.) Heute Nacht wurden mehrere Studenten wegen Ruhestörung verhaftet. Die vierte Sängerfahrt des Kölner Männergesang=Vereins nach London. (Von einem Mitgliede selbst geplaudert.) Schon eine Woche ist dahin, seitdem wir die Heimath verlassen, und es dünkt Manchem, es sei erst gestern geschehen. Die Zeit scheint hier Flügel zu haben. In dieser kurzen Frist wurden bereits vier Morgen-Concerte und Samstag den 16. d. das erste Abend=Concert gegeben. Zu diesem hatten Zuhörer und Sänger full dressed(im Ballanzuge) zu erscheinen. Daher wurde seitens der Sänger ein Uebriges gethan, den äußern Menschen in das vortheilhafteste Licht zu setzen, um Deutschland möglichst würdig zu vertreten. Von 7 Uhr an wurde gebürstet, geklopft, frisirt, pomadisirt; wohlriechende Oele wurden den haarsträubenden Bärten eingeflößt und die Spitzen des„Schnurritzes“ keck in die Höhe gedreht. Die Taschentücher wurden mit Wohlgerüchen aller Art geschwängert, der Korpus in den Schniebel, welcher vom modernsten bis zum prähistorischen Schnitte vertreten war, gewickelt, und dann die glänzende Angströhre herausfordernd auf's Haupt gedrückt. Um ½9 Uhr nahmen die Singer-gentlemen auf der Tribüne Platz. Wer sie da oben sitzen sieht, der kann dem französischen Berichterstatter zur russischen Krönungsfeier nur beistimmen: die Deutschen sind gesunde und stramme Jungen. Der Deutsche— und der Sänger ist in erster Linie Deutscher—, daheim zuweilen mißlaunig, griesgrämig— hier setzt er seine Sonntags=Nachmittags=Miene auf. Er will nicht nur als Sänger, sondern als Gentlemen einen günstigen Eindruck machen. Deshalb sieht man keine bärbeißigen Gesichter, sondern nur lächelnde Mienen. Männer, die längst den Aequator der Jugend passirt, grau=melirte und pfeffer= und salzartig gesprenkelte Häupter verlegen sich auf's Coquettiren. Das schadet gar nichts; selbst ein Bischen zu viel ist besser als das Gegentheil. Die Engländer sollen Respekt kriegen vor den Deutschen, und sie haben ihn bereits bekommen. Namentlich imponirt es den schönen Ladies, wenn der Dirigent, Herr de Lange, der jedes Mal sreundlich empfangen wird, das Zeichen zum „Aufstand“ gibt; mit soldatischer Exaktheit schnellt alles mit einem hörbaren Ruck empor.„Das ist Disciplin!" flüstern sich dann die holden Töchter Albions zu, mit einem wehmüthigen Seitenblick den undisciplinirten Gatten und Bruder streifend. Selbst der brave und emsige Vereinsdiener, Hr. Honnef, der nur noch nicht„recht bekannt“ in London ist, functionirt mit einem Anstand, der nichts zu wünschen übrig läßt. Wenn er die Partitur auf das Pult des Dirigenten legt, so geschieht das mit kaum geringerer Würde, als wie wenn der Sprecher im Parlament eine Bill auf den Tisch des Hauses niederlegt. Ueber jedes einzelne Konzert und dessen Inhalt zu berichten, würde zu weit führen; es genüge zu sagen, daß der Beifall mit jedem Konzerte steigt. In dem Abend=Konzerte wurden Herr de Lange für seine Orgel=Vorträge, Herr Westberg für seine SoloVorträge und das Solo=Quartett; die Hrn. Westberg, Otto Wagner, Rud. Keller und Ad. Peltzer, durch Beifall ausgezeichnet. Stets werden in jedem Konzerte drei bis vier Lieder da capo verlangt und gesungen. Wie die Londoner Kritik über die Leistungen denkt, können wir für unsere Person leicht erfahren, wenn man sich aufs Horchen verlegt; denn die englischen„Scharfrichter", wollte sagen Kritiker, sitzen dicht hinter uns. Sie sind voll des aufrichtigsten Lobes; der Eine lobt die wundervolle Klangfarbe, der Andere die Schlagfertigkeit und Präzision, dieser das unerreichbare Pianissimo, jener das schneidige Fortissimo. Sämmtliche großen Blätter konstatirten den großen Erfolg des Abend=Konzertes, sie überbieten sich in Lobpreisungen und sagen, daß der Verein seit seinem letzten Hiersein sich noch vervollkommnet hat. Einige derselben, darunter der Korrespondent der„Times“, meinen, ein Verein von solcher Leistungsfähigkeit möchte sich noch höhere Aufgaben stellen, zum Beispiel:„Wagners Liebes mahl der Apostel", den Gefangenen=Chor aus „Fidelio“, den Pilger=Chor aus„Tannhäuser" u. s. w. Ob er damit das Rechte getroffen, möchten wir bezweiifeln; heute wie vor dreißig Jahren zeichnete das Publitkum in erster Linie die volksthümlichen, dann die zar###en und die Kraftlieder aus. Sobald die Komposition einen höhern Flug nimmt, scheint sie dem Verständdniß entrückt. n 7 " Die Taterliese. Roman aus Hamburgs Vergangenheit. Von F. Ewald. Er sah sie an— unruhig, sie erschien ihm so seltsam verändert. „Lieschen, das kann Dein Ernst nicht sein und hoffe dennoch, daß es mir gelingen wird, Dich in Deinem gefaßten Entschluß wankend zu machen. Du weißt nicht, daß Du mich namenlos unglücklich machen würdest, wenn Du dabei beharrtest. Kannst Du das? Willst Du das?“ „Ihr solltet mich nicht so fragen, Hans, denn Ihr wißt, daß mein Herz von Dankbarkeit gegen Euch und die Euren erfüllt ist und daß ich keinen anderen Wunsch habe als den, Euch so glücklich zu sehen, wie Ihr es zu sein verdient.“ „Dankbarkeit ist in Deinem Munde nicht das rechte Wort,“ entgegnete der junge Mann düster. Sollte ich mich getäuscht haben? Solltest Du wirklich Nichts weiter für mich empfinden? Doch nein, Lieschen, so kann das eigene Herz nicht täuschen. Ich habe es einmal in Deinen Augen gelesen, daß Du mich liebst.“ .„Hans, diingt nicht weiter in mich, es kann zu keinem Ende führen. Mein Entschluß ist gefaßt. Forscht nicht nach meinen Beweggründen.“ „Ich kenne sie, Lieschen. Mein Vater hat Dich mit Deiner Vergangenheit bekannt gemacht und daraus ist Dein Entschluß entsprungen. Aber ich bitte Dich, ich flehe Dich an, aus Erbarmen mit mir, mit Dir selbst, kehre um, nun es noch Zeit ist! Sieh', ich liebe Dich! Nicht seit heute und gestern, sondern so lange ich denken kann. Die Todesangst um Dein theures Leben ließ mich meine Liebe erkennen, als durch meine Schuld das Verderben über Dich hereingebrochen war. Jahre sind seitdem vergangen, und Allerdings hat sich der Geschmack des englischen Publikums in anderer Beziehung, namentlich was die Oper betrifft, geändert; davon konnten wir uns durch einen Besuch der Vorstellung des„Lohengrin“ in italienischer Sprache im Konvent=Garden=Theater überzeugen. Da wir für denselben Abend eine Einladung des deutschen Liederkranzes angenommen, so war unseres Bleibens nicht lange. Wir nahmen daher einen billigen Platz: Amphitheater, Preis 2½ Shilling, d. i. 25 Groschen. Wenn wir sicher sein könnten, daß es nicht weiter geplaudert werden würde, so würden wir eingestehen, daß es in Wahrheit der Olymp, die Gallerie, war, auf dem wir in schwindelnder Höhe Platz nahmen. Wir fanden Trost in den schönen Worten des Dichters:„Es soll der Sänger mit dem König geh'n, sie Beide wohnen auf der Menschheit Höh'n. Glücklicherweise gehörten die Besucher des Platzes den anständigsten Gesellschaftskreisen an; es schienen meist Musik=Freunde.=Freundinnen zu sein. Denn ein großer Theil war mit Klavierauszügen bewaffnet. Statt roher Scherze— wie bei unseren Olympiern— drehte sich die Unterhaltung lediglich um die Oper; es wurden Leitmotive gesummt und erklärt, kurz, es herrschte eine Stimmung, wie sie Komponist und Künstler sich wünschen mochten. Man war völlig überrascht, hier in solch' guter, gebildeter Gesellschaft sich zu befinden. Die Vorstellung selbst bereitete uns eine gründliche Enttäuschung. Doch ehe wir zu derselben übergehen, möchten wir einen Blick dem imposanten Hause schenken. Es faßt 3500 Zuschauer, von denen wohl einige fehlen mochten. Man hat auf den meisten Plätzen im Ballanzug zu erscheinen. Parquet Orchestra Stalls) kostet 21 Sh.(Mark), Dress-Circle 5 Sh. 2c. Das circa 90 Personen starke Orchester, welches von Dupont aus Brüssel dirigirt wird, machte in dieser Höhe wenig aus; möglich, daß es unten besser klingt. Als der Vorhang sich hob, sah man zwar ein sehr buntes, aber keineswegs künstlerisch stilisirtes Bild. So wenig wir auf dem Gebiete der Scenerie annoch leisten, so so war dies— verhältnißmäßig— noch unbedeutender. Mad. Albani, welche die Elsa sang, hat ein großes Organ und singt künstlerisch; über ihr Spiel konnte man aus der Vogelperspektive nicht urtheilen; gute Stimmen hatten auch die Sänger des Königs und des Heerufers; dagegen war der Darsteller des Telramondo eine Art von Salon=Baritönchen. Den Lohengrin sang ein Engländer, Mr. Maas, sehr— mäßig. Den Wagnerstil beherrschen die Sänger vollständig, und dem Publikum ist er ebenfalls geläufig. Die Chöre sangen, nicht wie bei uns, erst beim SchwanenChor, sondern gleich von Anfang so falsch, daß man eine Gänsehaut davon bekommen konnte. Nach dem ersten Akt fanden wir für gut, das Weite zu suchen, d. h. nach Cannon=Street zum Liederkranz zu fahren. Vor dem Hotel, in welchem der Verein tagt, konnte man beobachten, wie man in London bei Nacht arbeitet. Ein wahrer Ameisenhausen, an die 200 bis 300 Männer, waren bei elektrischer Beleuchtung beschäftigt, den Platz vor dem Hotel vom Abend bis zum Morgen neu zu pflastern. Die Arbeiter standen so dicht aufeinander, daß man sich nur wundern mußte, daß Einer nicht dem Andern die Füße platt stampfte. Als wir den großen Saal betraten, nachdem wir uns abgeseift und gebürstet, war das Fest bereits in vollem Gange. Der Saal ist schon mehr eine Prachthalle. Dort saßen Wirthe: der Deutsche Liederkranz, und Gäste: der Kölner Männergesang=Verein, in dichten Schaaren an langen Tischen, die unter den Humpen krachten. Das Hotel steht auf einem Grund und Boden, der für uns Deutsche wichtig ist: hier hatte die Hansa vor Jahren eine Factorei gegründet. Für die Vergunst hatte sie die Verpflichtung, das Bischofsthor zu vertheidigen. Den Vorsitz führte Herr von Ernsthausen, ein Verwandter des Herrn Rob. Heuser in Köln, mit ebensoviel schlagfertigem Humor wie eleganter Gewandtheit. Vorerst trugen beide Vereine, jeder für sich, einige Chöre vor. Zur Freude Aller sang Dr. Harrer, Mitglied des Londoner Liederkranz, mit prachtvoller Tenorstimme einige Lieder. Die Kölner revanchirten sich durch Vorträge des Herrn Ad. Pelzer, welcher durch die immense Tiefe seines Kernbasses alles in Erstaunen setzte; dann sangen die Herren Gebrüder Junkers ein Duo rc. Der Abend wird Wirthen und Gästen unvergeßlich sein. Um unsern Lesern ein möglichst vollständiges Bild des Londoner Musiklebens zu geben, wollen wenn meine Liebe größer werden konnte, so ist sie gewachsen, je länger man mich voi Dir getrennt hielt. Ohne Dich giebt es kein Glück für mich; ohne Deine Liebe ist die Welt für mich eine Wüste. Nie wird eine Andere meine Liebe gewinnen und wenn Du jetzt von mir forderst, daß ich gehen soll, aller Hoffnung bar, dann werde ich einsam bleiben allezeit— bis an das Grab!“ Sie hatte angstvoll klopfenden Herzens seinen Worten gelauscht. Das Blut stieg jäh in ihre Wangen und dann stand sie wieder bleich und still wie ein Marmorbild. Seine Worte übten eine zauberhafte Wirkung auf sie aus. Sie hätte aufjauchzen mögen in seliger Lust. Die Vergangenheit tauchte vor ihrem inneren Auge auf. Wenn sie das gewußt hätte! Wie viel Kummer und Herzeleid würde ihr erspart geblieben sein. Die Welt drehte sich mit ihr im Kreise. Nein er hatte sich nicht in ihr getäuscht, sie liebte ihn nicht minder als er sie liebte! Selige Bilder stiegen vor ihrem Geiste auf, ihre Sinne berückend, und das Blut rollte stürmisch durch ihre Adern. Ahnte er, was in ihr vorging? Ein heller Freudenschein überfluthete sein Gesicht. „Lieschen, Du willst mich nicht so elend machen? Ich habe mich nicht in Dir getäuscht? Du wirst nicht sovtel Schönheit, soviel Liebreiz und Herzensgüte in einem Kloster begraben? Komm', wief diese Kälte, die Dir so fremd ist, von Dir! Sage mir, daß Du mih liebst und mir eines Tages angehören willst, und aues ist gut! Du magst, wenn Du willst, bei den„Süstern“ bleiben, aver weder als Novize noch als Nonne, sondern in derselben Stellung, die Du seither in diesem Hause eingenommen hast. Ich aber werde auf einige Jahre in die Welt hinausgehen und dann zu Dir zurückkehren und um Dich werden. Ich will heute Nichts von Dir, als Dein Wort, daß Du mich liebst!“ Sie hatte geglaubt, Alles überwunden zu haben, wir auch über eine Oratorien=Aufführung berichten, die wenige Stunden vor unserm Abend=Konzert, um drei Uhr, in demselben stattfand. Man gab das Oratorium„Eli“(Elias) von Sir Costa, einem Italiener, welcher für seine Verdienste um die Musik in London die Ritterwürde erhielt. Das Werk darf man, ohne scheelsüchtig zu sein, als richtige Kapellmeister=Musik bezeichnen. Es wirkten ungefähr 200 Sänger und 100 Musiker mit. Die Musiker frappiren häufig durch ihre gravitätische Erscheinung; da war ein Tuba=Bläser, der ausschaute wie ein Oberst=Lieutenant; der die dicke Trommel schlug, konnte für einen General gelten, und der die sanste Flöte blies, sah aus wie bei uns daheim die Geheimräthe erster Klasse. Die Damen vom Chor, nebenbei gesagt, sind die unsern hübscher, erschienen in Hüten, meist dunkeln Toiletten und lichtbraunen und dergleichen Handschuhen. Diese Oratorien= wie auch die Opern=Aufführungen haben alle etwas „schlodderiges“ an sich; es fehlt die Schneide. Die Solosänger waren meist stimmbegabt und in guter Schule gebildet. Auch der Chor war geübt, und schöne Statistinnen, wie bei uns, waren nicht zu bemerken. Der Konductor(Dirigent) sitzt wie ein Kutscher auf einer Art von Kutschbock und leitet von dort aus mit seinem Stock, der mit blauseidener Schnur am Arm befestigt war. Aber wie gesagt, alles sang ohne Strammheit, gerade wie die englischen Soldaten exerciren. Wir sahen dem Exerciren der Grenadiere in der Kaserne neben dem BuckinghamPalaste eine Weile zu. Die Schaar der Krieger sah sich sehr buntscheckig an, da neben den Grenadieren auch freiwillige Bürger=Milizen mitthaten. Da sah man senfbraune, hechtgra le, meergrüne, kohl=, pechund rabenschwarze Husaren, die anstatt der Muskete ein artig Spazierstöcklein führten. Man muß sich zuweilen ausspannen, sonst geht man zu Grunde in dieser Riesen=Kaffeemühle, in welcher es beständig surrt und schnurrt wie in einem Maschinenraum; so hatten wir diesen Morgen uns in dem St. James Park durch einen mehrstündigen Spaziergang erfrischt. Man konnte sich in dieser frischen Luft in reizender Anlage nach Wiesbaden oder Homburg versetzt sühlen, so idyllisch schön war es; von ferne klungen die Töne der aufziehenden Wachtparade. Dann sahen wir die Horse-guards (unsern Gardes du Corps ähnlich) zu Pferde auf ziehen: eine prachtvolle Truppe, Mann und Pferd sind gleich imposant. Nachdem wir uns in der frischen Luft genugsam gestärkt, besichtigten wir die Westminster=Abtei und das Parlamentshaus. Des Staunens war ob all' der Pracht und Herrlichkeit natürlich kein Ende. Einige anschlägige Köpfe meinten: mer möhten doch noch jet annekteere, dat mer et dä Kähls glich dunn künnte em Essen, Drinken un Bauen! In der letzten(Samstag) Nacht wurde in den prachtvollen Estaminets, in denen alles funkelt und glitzert von Licht und blanken Geschirren, bei Zeiten das Licht ausgelöscht und die Singergentlemen auf die höflichste Weise an die Luft und von da in's Bett besördert. Also gute Nacht.(Kölner=Volksztg.) Nachtrag: Vom Kölner Männergesangverein in London ist am 20. d. eine sehr gute Nachricht eingelaufen; das Concert in der großen St. James Hall am 19. d. fand zum ersten Mal vor fast ausverkauftem Hause statt; der Erfolg war glänzend, vier Chöre mußten wiederholt werden. Wie ein Telegramm aus London mittheilt, haben der Prinz und die Prinzessin von Wales den Männergesang=Verein zum Konzert zu sich beschieden. Rheinisch=Westfälische Chronik. Am 18. d. Nachmittags hatte eine Dame, welche eine Vergnügungstour nach dem Siebengebirge unternommen, das Unglück, daß ihr am Fuße des Dracheufels auf evenem Wege ein Fuß umschlug und sie sich in Folge dessen eine schweie Verrentung zuzog. Die Bedauernswerthe, eine Engländerin, wurde auf einem Tragsessel nach dem Rheine transpoctirt, von wo sie per Schiff zu ihrem derzeitigen Aufenthaltsorte nach Köln reiste. Danach ist die von uns gebrachte Notiz, wonach die betreffende Dame den Fuß gebrochen, richtig zu stellen. Vom 25. Juni bis 6. Juni cr. wird das 1. Bataillon 4. Garde=Grenadier=Regiments Königin Augusta zur Abhaltung von Gefechts= und SchießUebungen in der Bürgermeisterei Unkel einquartiert und nun erst brach es über sie herein wie Frühlingsstürme, wild und brausend, aufrüttelnd in ihrer Brust, was sie längst todt und eingesargt gewähnt hatte. Auf der einen Seite winkte ihr ein Leben neben dem Geliebten, auf der anderen eine Zukunft voller Kämpfe, denen sie nicht gewachsen war. Aber dennoch blieb sie fest. „Hans, ich kann dieses Wort nicht aussprechen, well es eine Lüge sein würde,“ erwiderte sie beinahe hart, indem sie die eigene Schoäche fühlte.„In meinem Herzen darf niemals ein wärmeres Gefühl für Euch Raum finden, weil es eine Sünde wäre. Euer Vater hat Recht und ihm vertraue ich vollkommen, ich weiß, daß er mein Glück, meinen Frieder will, und den kann ich nur in diesem Kloster finden. In der Welt würde ich nur eine Fremde, Ausgestoßene sein und selbst Euer Name, Euer Ansehen könnte mir keinen Platz anweisen, wo ich gesichert sein würde. Eurem Vater, Eurer Mutter, ja, Euch selbst würde ich ein lebendiger Vorwurf sein, eine Erinnerung bitteren Leides.“ „Nein, ich werde immerdar im Kloster bleiben, und eines Tages werdet Ihr es mir Dank wissen, daß ich in dieser Stunde fest blieb.“ Seine ganze Hoffnungsfreudigkeit schwand. Er brauchte nur in ihr ernstes, nein, strenges, hartes Gesicht zu blicken, um zu wissen, daß es ihr fester Wille war, was sie aussprach. Sie fürchtete nicht mehr für ihre Ruhe, für ihren Frieden, sondern für den seiner Eltern und den seinen. Durch irgend ein Wort weckte der Vater einen Argwohn in ihr und sie war zu stolz, sich aufzudrängen. Wie sollte es ihm gelingen, ihre Ueberjeugung zu andern? „Lieschen, hob er nach einer minutenlangen Pause dumpf an,„Du opferst, vielleicht einem unbedachten Wort, mein Glück. Wenn ich von Dir gehe, have ich jede Hoffnung auf die Zukunft bewerden. Die Schießübung mit scharfen Patronen sindet am 26., 27., 28. und 30. Juni und., 3. und 5. Juli auf dem Terrain zwischen der Casbach= und Virneberg=Schlucht statt. Bei den Schießübungen der 8. Artilleriebrigade auf der Wahner Haide haben sich in den letzten Tagen einige beklagenswerthe Unglücksfälle ereignet: Ein Artillerist der reitenden Abtheilung aus Saarlouis erhielt durch ein Pferd einen Schlag ins Gesicht, an dessen Folgen er nach einigen Stunden starb, und einem zur Metzer Garnison gehörenden Kanonier wurde durch Explosion einer Kartusche ein Arm schwer verletzt. Aus Saarbrücken. Temperatur. Die„Sbr. Ztg.“ schreibt; Seit Samstag haben wir Nachts Kälte und dichten, bis zum Morgen dauernden Nebel. An tiefgelegenen Stellen, namentlich in den Flußniederungen, wird über erfrorene Bohnen und Kartoffeln geklagt. Im Bliesthal lag am 18. d. früh der kalte Reif so stark auf den Wiesen, daß die Mäher ihre Sensen durch Eis zu führen meinten. Aus Köln. Das„Kölner Tageblatt“ schreibt: Der Fremdenverkehr scheint in dieser Zeit recht erheblich zu sein. Wer der Landungsbrücke der Dampfer gegenüber wohnt und die Thalboote ankommen sieht, hat alle Tage Gelegenheit, sich hiervon zu überzeugen. Die Hotelwagen verlassen fast jedesmal die dortige Haltestelle bis zum letzten Platz besetzt, der vielen Droschken, welche deßglei hen thun, nicht zu vergessen. Am 19. d. mußte sogor der Omnibus eines hiesigen renommirten Hotels, nachdem derselbe die Passagiere einer Fahrt untergebracht hatte, zur Station zurückkehren, um eine weitere Ladung von Reisenden, die er bei der ersten Tour nicht hatte mitnehmen können, nachträglich abzuholen. Am 19. d. Morgens erkundigte sich ein Kaufmann aus Aachen im Kölner Billetbüreau der KölnDüsseldorser Dampfschifffahrts=Gesellschaft nach seinem Sprößling und dessen Freunde. Die Beiden, etwa 16 Jahre alt, hatten von ihrer Vaterstadt aus das Weite gesucht, indeß nicht ohne sich mit dem nöthigen „Reisegeld" zu versorgen. Nach Angabe des Vaters soll die mitgenommene Summe 6000 Mark betrogen. Wie für den Peter in der Fremde der Kreuzweg die Veranlassung zur Rückkehr ins Heim war, so besannen sich die beiden Jünglinge in der Zürückgezogenheit im Kölner Zoologischen Garten zuerst eines Besseren und avisirten ihre Anwesenheit daselbst nach Aachen. Allein die Furcht vor Vorwürfen oder gar ein noch weiterer Begriff muß die Ausreißer doch wohl wieder veranlaßt haben, den Fuß weiter zu setzen, woher denn auch die Recherchen des besorgten Vaters rührten. Wie schon mitgetheilt, wurde der Verwalter des städtischen Gefängnisses in Köln, Berger, infolge Rathskammerbeschlusses gegen eine Bürgschaft von 3000 M. aus der Vorhaft entlassen. Gegen diesen Beschluß legte die Staatsanwaltschaft Beschwerde ein; diese ist vom Oberlandesgericht angenommen und Berger am 20. ds. wieder verhaftet worden. (Das geht förmlich nach dem„Perlippe Perlappe“.) In Folge einer Ausschreibung zur Anstellung eines Stadtbaumeisters zu Kalk waren nicht weniger als 81 Meldungen eingegangen. Die Stadt Mülheim a. Rh. beabsichtigt, die bisherige Mülheimer Fähre durch eine Dampffähre zu ersetzen. Ein kleiner Irrthum kann oft von den weittragendsten Folgen begleitet sein, wenn er nicht rechtzeitig ermittelt wird. Ein Brautpaar zu MülheimR hein kam am 19.auf das Standesamt und beantragte unter Ueberreichung seiner Geburtsatteste das Aufgebot. Hierbei ergab sich nun, daß der Vor= und Zuname der Braut Gertrud K. sowie ihr Geburtsjahr mit der Urkunde übereinstimmten, desgleichen der Zuname des Vaters; dagegen lautete dessen Vorname anders. Selbstverständlich wurde das Auf gebot wegen dieser Unrichtigkeit zurückgewiesen. Laut angestellter Ermittelung ergab sich nun, daß in der Heimath der Braut,(einer benachbarten Bürgermeisterei) in ein und demselben Jahre(1859) 2 Mädchen gleichen Vor= und Zunamens geboren waren und unserer Braut irrthümlich die Geburtsurkunde ihrer Partnerin ausgefertigt worden war. Welche Verwickelungen durch den Abschluß dieser Ehe hätten entstehen können, ist leicht begreiflich. Der Bräutigam wäre gesetzlich der Ehegatte der Namensvetterin seiner Braut geworden und diese hätte das Nachsehen gehabt, während jene graben. Lebe wohl, Lieschen! Ich hoffe, Du bereust es nie, welch eine unvernarbbare Wunde Du in dieser Stunde meinem Herzen geschlagen, das Dich treu und wahr geliebt.“ Er wandte sich zum Gehen. Lieschen zitterte vor heftiger, innerer Erregung; kalt zog es über ihr Gesicht, aber sie stand wie erstarrt. Einen flüchttgen Augenblick leuchtete es in ihren Augen aufNur noch zwei Schritte war Hans von der großen, schweren Eichenthür getrennt; sie machte eine Bewegung, als wolle sie tyn zurückhalten, aber dann stand sie wieder regungslos. An der Tyür wandte er noch einmal sein Gesicht — vergebliche Hoffnung! In ihrem Antlitz machte sich keine weichere Regung bemerkbar. Den Mund fest zusammengepreßt, die schön geschweiften Brauen finster und trotzig zusammengezogen, so stand sie da. Keine Hoffnung blieb ihm mehr, ihren Stolz zu besiegen, wie auch keine, daß dieses Mädchen eines Lages eine demüthige Nonne werden würde, die sich ganz dem Dienst des Himmels weihte. Aber nun war auch sein Stolz erwacht— das Erbtheil seiner schönen Mutter. Mit einer raschen Bewegung öffnete er die Thur — sie fiel wieder ins Schloß. Lieschen war allein. In demselben Moment war es mit ihrer muh' sam behaupteten Fassung vorbei. Ihre Arme son ken matt an dem Körper nieder, ein tiefer Seuszer entschlüpfte den Lippen und langsam rollten die Thra“ nen über ihre Wangen. Sie wurde sich in diesem Moment des ungeheuten Opfers, das sie gebracht, voll bewußt und fahn“, daß sie ihre Kräfte überschätzt. Sie that emige Schritte vorwärts, der Thür zu, doch nur,# wel nen der hochlehnigen Sessel zu erreichen,## 84 chem sie ohnmächtig niedersapk. So fand e“ Mesterin. urplötzlich, ohne eine Ahnung davon zu haben, unter die Haube gekömmen wäre. Wir überlassen es dem Scharfsinn eines Dichters, die weiteren Folgen dieses Irrthums eingehend zu beleuchten.(K..) Aus Hochheim, Neuenthal, Rüdes heim und von der Hardt gehen gleichzeitig die erfreulichsten Nachrichten über das Wachsthum des Weinstocks ein; an vielen Stellen finden sich schon blühende Trauben. Noch acht Tage gutes Wetter, so schreibt man aus Rüdesheim, und die Blüthe ist vorüber und Ausgezeichnetes zu erwarten. In der Pfalz tritt zwar an einzelnen Orten die Rebschildlaus auf; man hat aber bis jetzt einen Nachtheil für den Weinstock noch nicht bemerkt, obschon sie an manchen Stöcken in großer Anzahl angetroffen wurde. Auch der Marcobranner verspricht gut zu gerathen und den letzten sehr guten Jahrgang 1868 zu erreichen. Dieses herrliche Weingut ist nunmehr nach dem Testamente der Prinzessin Marianne Eigenthum des Prinzen Albrecht von Preußen geworden, der jüngst Besitz davon ergriffen hat. Im Personenzuge 8 Berlin=Köln(Rhein) hat Montag kurz vor Düssekdorf im Innern des Eisenbahnpostwagens ein Packet Feuer gefangen. Das Feuer theilte sich bei dem Luftzuge infolge der Fahrgeschwindigkeit sofort anderen Packeten mit, und es entstand ein Qualm und eine Hitze, dem sich die Postbeamten nur durch Klettern auf das Trittbrett des Wagens entziehen konnten. Von hier aus gingen sie den gefährlichen Weg bis zum Zugführer, um diesen von der Gefahr zu benachrichtigen, da die Zugleine nicht zu finden war. Dem Feuer, welches schon die Kleider des Postschaffners ergriffen hatte, wurde nach dem Halten des Zuges durch Wasser von der Lokomotive Einhalt gethan. Etwa 15 Packete sind beschädigt. Trotz der Gefahr hielt der Postschaffner mitten im Feuer aus und warf die brennenden Packete zum Fenster hinaus. Man nimmt an, daß das Feuer durch die Gasbeleuchtungseinrichtung entstanden ist. Der wenig beschädigte Postwagen ging im selben Zuge weiter. In Hillesheim in der Eisel sind laut der „Ry.=.=.“ am Samstag fünf Häuser und vier Scheunen niedergebrannt. Kinder hatten sich ein „kleines Feuerchen“ angemacht. Versichert war wenig. Bunte Tageschronik. (Aus Berlin.) Um ein ständiges Ausstellungsgebäude für Berlin zu gewinnen, beabsichtigen die städtischen Behörden, wegen Ankaufs des Hauptgebäudes der Hygieine=Ausstellung mit den derzeitigen Besitzern in Unterhandlung zu treten. Nach einer Mittheilung des Oberbürgermeisters v. Forckenbeck ist durch Vermittlung des Centralkomitees das Vockaufsrecht zum Preise von 250,000 Mk. bis zum 15. September gesichert. Mit Recht wird dabei auf München, Paris und Karleruhe hingewiesen, deren Ausstellungspaläste fortwährend gemeinnützigen Zwecken dienen. Unter allen Umständen wird ein Theil des Gebäudes nebst den neugeschaffenen Anlagen mit geringen Kosten sich erhalten lassen, um darin, wie dies mehrfach vorgeschlagen wurde, ein Museum für Gesundheitspflege einzurichten. (Aus Berlin.) Am 19. d. früh wurde von Thiergartenwächtern ein anscheinend den besseren Ständen angehöriger Mann im dichten Gebüsch im Thiergarten an einem Baume erhängt gefunden. Augenscheinlich war der Selbstmörder von umherlungernden Strolchen entdeckt und die Leiche in empörendster Weise beraubt worden. Die Kleidungsstücke waren dem Todten bis auf die Beinkleider ausgezogen, außerdem fehlten alle Werthsachen und Papiere, aus denen die Persönlichkeit des Unbekannten hätte festgestellt werden können. Die Leiche ist auf Anordnung des zuständigen Polizeireviers, behufs eventueller Rekognoscirung nach der Morgue geschafft worden. (Der Präsident des Oberlandesgerichtes zu Breslau) hat, wie schlesische Blätter melden, zwei Rechtskandidaten nach bestandenem ReferendariatsExamen die Aufnahme in den Justizdienst verweigert, weil dieselben nicht das gemäß dem neuesten Regulativ des Justizministers erforderliche standesgemäße Auskommen auf die Dauer von fünf Jahren nachzuweisen vermochten. (Aus Braunschweig.) Das„Br. Tabl.“ schreibt: Ende des vorigen Jahres verendete im Zoologischen Garten zu Hannover ein Elephant, dessen Cadaver in den Besitz des Herrn Hagenveck in Hamburg gelangte. Von diesem wurde, wie man hört, das Knochengerüst und die Haut des großen und schönen Thieres für das hiesige Naturhistorische Museum(angeblich zum Preise von 1000.) erworben. Inzwischen hat nun der Lederfabrikant Heyer hier das Fell„weißgar“ gemacht, so daß demnächst der Präparator Rilke an die Modellirung des Thieres gehen kann. Das Knochengerüst soll besonders aufgestellt werden. Von der respektablen Größe, welche der Elephant hatte, wird sich der Leser einen Begriff machen können, da die Haut allein nicht weniger als 6 Centner wiegt. (Aus Stralsund.) Der 8. ordentliche Verbandstag der deutschen Gewerkvereine(Hirsch=Duncker) findet in diesem Jahre am 23. Juni und folgende Tage in Stralsund im großen Saale des Elysium statt. (Am 11. d. M. verstarb zu Kolmar i..) in Folge übermäßigen Genusses von Spirituosen der elf Jahre alte Knabe Gustav Hübner von dort. Die Getränke sind demselben von einem älteren Knaben gegeben worden. (Unter mil itärischen Ehren wurde in Kiel) am Sonntag die Leiche des Marine=Arztes Dr. Friedrichs zur Erde bestattet. Derselbe, geborener Münchener, ist das Opfer eines unglückseligen amerikanischen Duells geworden. In der Nacht vom 12. Juni hat er sich an Bord der zum Uebungsgeschwader gehörigen Panzerfregatte„Deutschland“ eine Kugel durch den Kopf gejagt. Der Aviso„Grille" brachte die Leiche des Unglücklichen am nächsten Tage aus der Neustädter Bucht, wo das Geschwader vor Anker lag, nach Kiel. Die That des überall beliebten und geachteten jungen Mannes hat in Marinekreisen Ueberraschung und innige Theilnahme erregt. (Aus Bayreuth) wird geschrieben: Der Andrang, namentlich zu den ersten zwei Vorstellungen des Bühnenweihfestspiels„Parsifal“ ist so groß, daß Unterkunft in den Hotels für diese Tage nicht mehr zu haben ist. Auch für die folgenden Vorstellungen sind die Anmeldungen bereits so zahlreich eingelaufen, daß das Publikum gut daran thun wird, sich schon jetzt Quartier zu bestellen. (Aus Paris.) Am Abend des 15. d. machten sechszig Zöglinge der Militärschule von Saint=Cyr auf dem Eintrachtsplatze eine deutsch=feindliche Kundgebung, indem sie in Wagen vor die dortige Statue der Stadt Straßburg fuhren, zu Füßen derselben eine Fahne auspflanzten und dann dreimal die Rufe ausstießen:„Es lebe Straßburg! Es lebe SaintCyr! Es lebe die Rache!" Die Polizei hatte gegen diese Kundgebungen der militärischen Jugend, deren royalistischen Demonstrationen sie scharf auf die Finger zu sehen pflegt, selbstverständlich nichts einzuwenden. (Aus London.) In Passage bei Cork wurde in der Nacht vom Samstag auf Sonntag ein Farmarbeiter Namens Jeremias'Connor angeschossen und schwer verletzt. Der That verdächtig erscheint ein Mann Namens Murphy. Derselbe wurde verhaftet. (Aus London.) Die Katastrophe in der Victoria=Hall in Sunderland hat den neuesten Berichten zufolge im Ganzen 197 Opfer gefordert. Am 18. wurde die Leichenbeschaueruntersuchung eröffnet, aber eine Besichtigung der Leichen und des Schauplatzes der Katastrophe bis zum 2. Juli vertagt. Unter dem Vorsitz des Bürgermeisters fand eine Volksversammlung statt, in welcher beschlossen wurde, einen Hülfsfonds zur Bestreitung der Begräbnißkosten zu bi den und das tragische Ereigniß durch ein entsprechendes Denkmal zu verewigen. (Der durch seine Kriegsberichte aus Kairo) und durch seine entschiedene Parteinahme für Arabi Pascha bekannte Schweizer Hans Ninet tritt nun auch für den in der vorigen Woche hingerichteten Suleiman Sami ein, der nach den auch von anderer Seite bestätigten Angaben Niner's das Verdienst hatte, dem Gemetzel in Alexandrien gegen den Willen des Gouverneurs ein Ende bereitet zu haben. Suleiman Sami soll sich als Offizier vor Kassasin sehr tapfer gehalten haben und wäre, wie Ninet behauptet, im Stande gewesen, manche wichtige Aufklärungen zu geben. (In Nevada=City.) einem vornehmlich von Goldsuchern, Spielern und anderen Abenteuern bewohnten Städtchen im Staate gleichen Namens, betrat neulich ein durch seine Rauflust bekannter und gefürchteter Rinaldo eine Schankstube, zog seinen Revolver und rief:„Ich möchte Einen erschießen oder selbst erschossen werden." Dem Manne konnte sofort geholfen werden, denn bereits am nächsten Nachmittag fand sein Begräbniß statt. Kunst und Literatur. (Aus München) wird vom 18. d. geschrieben: Gestern Abend beendete als„Don Juan“ Herr Karl Mayer vom Stadttheater in Köln an unserer Hofbühne ein Gastspiel, das sich nur auf drei Abende erstreckt hatte; vorher sang er den„Tannhäuser" (? Wolfram?) und zum Beginn den„Rattenfänger von Hameln“. Wie schon bei seinem vorgegangenen Gastspiele, auf welches hin man in ihm den Nachfolger Reichmanns vermuthete, der er leider nicht geworden, zeigte sich auch dieses Mal Herr Mayer nicht blos als stimmbegabter, tüchtig geschulter Sänger, sondern auch als gewandter, seelenvoller Darsteller, was leider bei so vielen und besonders dramatischen Sängern schmerzlich vermißt wird. Militaria. (Am 25. ds. Mts. werden die Mannschaften der Gardelandwehr) zu einer 12=tägigen Uebung zusammengezogen. Die Offiziere werden bereits am 24. d. Mts. mit den Unteroffizieren eingezogen. Während dieser Uebung sollen Bataillone der Garnisonen, um für die Landwehr in den Kasernen Raum zu schaffen, zu Gefechts= und Schießübungen in die Umgegend ihrer Garnisonen ausrücken. Allerlei aus Nah u. Fern. (Schutzmannshelme.) Nachdem in Wien beschlossen worden, die Polizeimannschaften unter den Helm zu bringen, sollen auch die Uniformen der italienischen Polizeisoldaten nach dem Muster der Berliner Schutzmannschaft abgeändert werden. Statt der jetzigen Käppi erhalten sie die Pickelhaube, auch erhält der Waffenrock den Berliner Zuschnitt. Die Umwandlung der Uniform hat bereits bei einigen Compagnien begonnen und wird bald auf das ganze Land ausgedehnt. (Die Chronik von Montecarlo) hat schon wieder zwei Selbstmorde zu verzeichnen. Der„Pensiero di Nizza“ berichtet, daß im dortigen Hotel de Londres ein gewisser Finzi aus Modena, nachdem er am grünen Tische mehr als eine halbe Million Lire verloren, durch Kohlendunst seinem Leben ein Ende gemacht und kurz vorher aus demselben Grunde ein junger Grieche Namens Blodi sich entleibt habe. (Eingesandt.) Düren, 20. Juni. Die Lotterie=Kommission der St. Anna=Kirchen=Lotterie hat den Generalvertrieb ihrer Loose der Firma Aug. Fuhse in Mülheim a. d. Ruhr übertragen und ist die Ziehung von hoher königlicher Regierung endgültig festgesetzt und findet am 31. August ds. Is. unwiderruflich statt. Nach den Erfolgen, welche diese Firma bei Uebernahme von Lotterien in den letzten Jahren errungen, können wir der Kommission zu dieser Uebertragung nur gratuliren. Ein großer Theil der Loose soll seit 2 Tagen schon in feste Hände übergegangen sein und steht zu erwarten, daß nicht allein der größte Theil derselben abgesetzt wird, sondern alle vor dem Ziehungstage ausverkauft sein werden. Die ersten Hauptgewinne, welche kurze Zeit in Düren ausgestellt waren, haben viel Beifall gefunden, besonders weil die Gegenstände einen inneren Werth haben und praktisch sehr gut zu verwerthen sind. Dieselben werden ferner noch zur Ausstellung gelangen in Köln, Aachen,.-Gladbach, Krefeld, Koblenz, Essen, Mülheim 2c. Loosliebhaber, sowie Agenten wollen sich daher ihren Bedarf baldigst sichern. Locales. Bonn, 21. Juni 1888. X Von dem Schleppschiff„Pfalz Nr. 1“ fiel gestern Nachmittag nahe bei Oberkassel ein Mann von der Besatzung aus dem Vordertheil des Schiffes über Bord und gerieth unter das Schaufelrad. Noy einmal tauchte er auf, dann begruben iyn die Wellen. Trotz des eifrigsten Suchens war keine Spur von dem Verun glückten zu finden. O Von der hiesigen Polizei wurde vorgestern ein Junge aus Köln abgefaßt, welcher seinem dortigen Meister entlaufen war und sich hier einige Tage obdachlos aufgehalten hatte. Gestern Mittag wurde er nach Köln geschafft. Sein Meister wird wohl einen freudigen„Willkomm“ für ihn bereit haben. Besorgt, erschreckt beugte sie sich über die Bewußtlose. „Armes, armes Kind!“ murmelte sie, sanst das Haar des Mädchens zurückstreichend, das sich und wellig unter der Haube hervordrängte.„Das giebt einen Kampf, dem Du nicht gewachsen bist, einen Kampf, in dem schon stärkere Herzen unterlagen als das Deine!“ 9. Kapitel. Seit Wochen befand sich Hamburg in einer schwer zu beschreibenden Aufregung. Hamburg, welches in neuerer Zeit wiederholt Gelegenheit gefunden, seine Gastfreihett in wahrhaft großartiger Weise zu bethätigen, genoß schon in uralten Zeiten den wohlverdienten Ruf, daß es verstand, sein Ansehen zu wahren und zu repräsentiren, wo Rath und Bürgerschaft es nöthig erachteten. Alte Chroniken wissen viel von dem Glanz und Reichthum zu erzählen, welcher sich bei mancherlei Gelegenheiten in der alten Reichs= und Hansestadt breit machte. Aber bei keiner Festlichkeit zeigte er sich auffälliger als in den Tagen, als Kömg Christian IV. von Dänemark mit einem großen Gefolge nach Hamburg gezogen kam, um die Erbhuldigung in Empfang zu nehmen. Ende Oktober sollte der Besuch des Königs stattfinden und am Morgen des Einzugstages erstrahlte die ganze Stadt in reichstem Schmucke. Frischgrünes Eichenlaub mit buntfarbigen Astern und Georginen zierte Thore und Häuser und wo es an Blumen gefehlt, mußte die Kunst nachhelfen. Neunsehn Fähnlein Bürger in blankem Harnisch, wohlbevaffnet, hatten schon in aller Frühe das Steinthor und die umliegenden Straßen besetzt und auf den Wällen standen in wohlgeordneten Reihen die Stadtsöldner, deren Zahl um sechshundert tüchtige Musketiere, welche der Rath zur vermehrten Sicherheit und Aufrechterhaltung der Ordnung angeworben, vermehrt war. Vor dem Steinthor selbst aber hielten hoch zu Roß und in glänzendem Harnisch zwei Rathsherren, um den hohen Gast würdig zu empfangen, während von den Wällen das grobe Geschütz donnerte, sobald der Zug der Gäste in Sicht kam. Voran ritten vierundzwanzig Trommler und vier Heerpauker, in Roth und Gold gekleidet, nach ihnen kamen die Leibtrabanten, hinter welchen der König und der Herzog Johann Adolf von Holstein zwischen den beiden Rathsherren ritten, die die Ankommenden am Steinthor bewillkommnet hatten. Nun kam eine Karosse, reich vergoldet und in der Sonne glitzernd, so daß man kaum ein Auze darauf haften konnte. In dieser Karosse fuhr die Königin Anna Katharina, eine geborene Prinzessin von Brandenburg, und neben dem Wagen iitt Herzog Ulrich von Schleswig, des Königs Bruder. Der Karosse folgten viele hohe Herrn, Ritter und Räthe in glänzenden Rüstungen, oder auch in Sammet und Seide gekleidet, mit wehenden Federbüschen. Hundert Leibtrabanten in gelb und rothem Sammet, nebst dreihundert Dithmarschen mit langen Musketen und blauen Mänteln bildeten den Beschluß. Hinter Allen aber folgte noch ein Reitergeschwader, alle Braunschweigisch gekleidet, das viel Aufsehen erregte. Sie trugen lange hohe Stiefel, Lederhosen und Reitröcke. Der Zug bewegte sich langsam nach der großen Reichenstraße, wo die Majestäten in dem Hause eines angesehenen Bürgers Quartier nehmen wollten. Als der Wagen hielt, sprang einer der hohen Herren, dessen schöne, männliche Erscheinung wohl noch besonderes Aufsehen erregt hatte, von seinem kohlschwarzen Rosse und reichte der Königin die Hand, um sie über den Teppich in das Haus zu führen und die Königin nahm nicht allein seine Hand, sondern sie dankte auch dem Herrn mit einem huldvollen Lächeln und spcach leise flüsternden Tones einige Worte zu ihm. Derjenige, dem diese Auszeichnung zu Theil wurde, war eine große, stattliche Erscheinung mit einem feinen, edlen Gesicht, im besten Mannesalter stehend; man sah es seiner reichen Kleidung an, daß er ein vornehmer Heir sei. Am vierten November zog der dänische König um zehn Uhr Morgens wieder zum Millernthor hinaus während seine Freunde und Begleiter sich nach allen Seiten hin zerstreuten. Die Bürger standen mit wehenden Fahnen und von den Wa#en donnerten die Kanonen, um solcher Art noch im letzten Augenblick ihre Freude über die Anwesenheit des Monarchen kund zu geben. Dann wurde es still in Hamburg und Alles ging mit verdoppeltem Eifer an seine Arbeit, um Versäum. tes nachzuholen, aber zu reden gab es noch lange von all der Herrlichkeit. Am meisten aber wurde in gewissen Kreisen von Frauen und Mädchen über den stattlichen SchwedenObrist geredet und manche bedauerten es wohl, daß die Herrlichkeit so bald eine Ende gesommen. Er hatte offenbar für die Hamburger Frauen ein lebhaftes Interesse an den Tag gelegt und seine schönen, dunklen Augen wanderten rastlos in dem Kreise umher, wenn er unter ihnen stand. Freilich hatte er ein wenig ernst darein geschaut und um den Mund machte sich bisweilen ein etwas düsteres, melancholisches Lächeln bemerkbar, aber dieser Ernst, diese Melancholie machte ihn nur noch interessanter. Da verbreitete sich mit einem Male das Gerücht, der Schweden=Oorist sei nicht wieder mit dem König und der Königin fortgezogen, sondern in Hamburg geblieben und beabsichtige auch dauernd in der Stadt zu bleiben und sich daselbst anzukaufen. Handels-Nachrichten Köln, 20 Juni. Landmarkt, Weisen 19,76—20,00 M. Roggen 12—75., Gerste 12,80—14,50., Hafer 13.50— 10.50 A. per 100 Kilo, Köln, 20. Juni. Weizen eff. hiesiger 20,50—21,50 B, fremder 20,50—21,50 B Roggen eff. hiesiger 14,50—15,50B, fremder 15,00—16,50 B Hafer eff. biesiger 14,00—15,00B, fromder 14,00—15,008 Rüböl eff. in Partien p. Mai 36.50. Köln. Marktpreise, Butter per K 1,10,#ler per Vier tel 1,30, Hasen—, Schnepfen—. Truthahnen 11,00. Hühner 1,60, Enten 2,50,„Gänse—, Kaninchen 1,00 per Stück, Hinkel.60, Tauben 80 per Paar. Ochsenfleisch 60 Pf., Kalbtleisch 60 Pf., Hammelheisch 80 Pf., Speck, geräuchert 80 Pf., gesalzen 80 Pf., Schmals 80 Pf., Nierentett 50 Pf., Salm 2,80, Aal 1,60, Hecht 90 Pf., Karpfen 80 Pf., Schleien 60 Pf. per a, Kartoffeln, weisse 0,20, rothe 5,40, Nieren 7,50, Aepfel 00,00 p. b0 Kile, Zwiebel 10 Pf., per 8. Neuss, 20. Juni. Weizen 1. Qual., 20.50, 2. Qual, 18.50. Roggen 1. Qual. 14,80, 2. Qual. 12,80. Wintergerste 14.00. Sommergerste—.—. Buchweisen—.—. Hafer 1. Qual. 15.00. Mübsen(Avel) 00,00. Rope—.—. Kartoffeln 8,50. Heu p. 50 Kilo 3,00. Roggenstroh per 100 Kilo.00. Rüböl per 100 Kilo fassw. 72,00, Ger. Oel per 100 Kilo 75,50. Presskachen p. 1000 Kilo 180.— Düren, 20. Juni. Weisen 1. Qual. 20.75, 2. Qual, 19,25 Roggen 1. Qual. 14.50, 2. Qual. 13.50, Gerste 15.00 Hafer 14.50. Andernach, 20. Juni. Auf unserm heutigen Fruchtmarkte stellten sich die Preise wie folgt: Weisen 22,— Roggen 15,84, Gerste, 13,08, Hafer—, Kartoffein 7,20-9,00 ., alles per 100 Kile. Mayen, 20. Juni. Der heutige Fruchtmarkt war befahren mit 600 Centner Weisen, 221 Centner Reggen, 119 Centner derste, 284 Centuer Hafer, 470 Centner Kartotfeln. Durchschnittspreis pro 100 Kilo; Weisen 21.74 M. Hoggen 15,66, Hater—, Kartoffeln—10. Butter pro Pfd A. 1,20. Eier pro Viertel 1,10. Berlin, 20. Juoi. Mk. Weizen.... 188 00 Roggen. 146 76 Hafer 188 50 Ak. Rüböl mit Fass.. 75 50 de. chne„ 75 00 Spiritas.... 57 40 Petroleum 24 00 Berlin, 19. Juni. Weizen loco 145—213., nach. Qual. gefordert; Roggen loco 140—150 nach Qual. gefordert, klammer inländ. poln. 147•143, guter do. 145.—— ab Bahn bez.; Hafer loco 180—165 nach Qual, gef., estund westpreussisch 138—147, russisch und polnisen—.— pomm., uckermärk, und mecklenb. 138—146, schles, und böhm. 138—145, feiner schles, und preass. 148—157., ab Bahn bez.; Mais loco 142—147 M. nach Qual. gef. per 1000kg. Weizeamehl Nr. 00 26,50—25, Nr. O. 25,00— 23,50, Nr. 0 u. 1 22,50—.1,25; Roggeamehl Nr. 0 22,50 bis 21,50, Nr. 0 u. 1 21,00—19,50 M. per 100kg. brutte incl. Sack Hamburg, 20. Juni. Butter(mit 16 Pfd. Tara und 1 pCt. Decort). Für den Export wurde zu den untenstehenden sehr festen Preisen gehandelt: Erste Qual. Sommer 102—105, zweite Qual. Summer 90—100, fehlernafte Hof 70—90, Bauern 90—95 M. Schmalz, Hamburger 56—59., Wilox 52,50 Fairbanks 52,00, div. Marken 51 Steam 55,00., Spek, short clear 55, lung backs 50 M. Schinken, americ. geräuch. 80 M. Hamburg, 19. Juni. Getreidemarkt. Weisen loco u. Termine unverändert, per Juni-Jali 185,00, Sep.-Oet. 193.—. Roggen loco und Termin; unverändert per JuniJuli 145.—, Sep.-Oct 147.—. Rüböl matt, loso 71,50, per Oct. 61.50. Spiritus unverändert, per Juni 45,75, JuliAugust 46.20, August-September 47,00. Bremen, 20. Juni. Petroleum besser, loco M..50, per Juli 7,55,— Schmals, Wilcox, loco 53,00.— Speck short und halo longs Juni—.—. Amsterdam, 20. Juni.(Schlussbericht.) Weisen 33¾, p. Juli 283. Roggen loco und auf Termine unverändert, per Juni. 169, per Juli 169. Rüböl loco per Herbst 33½, p. Juni. Antwerpen, 20. Jani. Petroleum ruhig, disp. 18.25 p. Juni 18.25 " Lyon, 18. Juni. Seide. Die Seidentrocknungsanstalt hat heute registrirt: 42 b. Organsinen, 41 b. Tramen 44 b. Gregen, und hat 91 b. gewogen, Im Gesammtgewichte von 14,577 kg. Curs-Bericht. Berlin, 20. Juni. Urerne 4½% cons. St-Anl. 103.40 4%„„ 101,50 Italien. Rente 5% 92,20 Oesterr. Gold-Rente 84,80 " Silber Rente 67,40 „ P a p i e r r e n t e 6 6, 9 0 Darmstädter Bank 156,00 Disconto-Command. 200,40 Deutsche Bank 152,90 Astien. Deutsche Reichsbk. 149,60 Gelsenk. Bergwerk 123,10 Dortm.Union St.-Pr. 95.60 Boch. Gussstahlfabr. 108,00 Königs- u. Laurah. 133,60 Mechernicher.-A. 170.50 Köln. Bergw. 122,75 Phönix, Lit. 97,00 „„ 43.00 Inländische Eisenbahn-Prioritäts-Obligatienen. Brg.-Mrk. 1. u. 2. S. 102,75 „ 3½% S. S...B. 94,10 * 95.90 000,00 102,70 104,40 102,70 102,90 104.10 „ Lit. C. 4¼% 4. Serie „ 5.„ „ 6.„ „ 7. 8. 9. 9 99 Köln-Mind. 4 pOt..E. 101,10 „." 101,10 „ 4½ POt. 6.„ 105,10 „„ 7.„ 102,90 Mz.-Ludw.2, 3. E. 5pOt. 103,80 Rhein. 4½ pOt..E. 102.90 „„ 1862, 64, 65 102,99 „„.,2., 8. E. env. 102, 99 Ausländische Fonds. Rum. 6 pCt. St.-Rente 103,80 Russ. 5% Bed.-Cred. 84,60 Russ. Anl. 5pCt.71kl.St. 87,50 „ 5pCt. kl. St. 87,80 Ung. 6% Gold-Rente 102,70 Russ. Anl.%80 klSt. 72.70 Preussische und deutsche Fonds. Pr.-St.-Anleihe. St.-Sch.-Sch 3 ½% Deutsche und Amst. Bank 128,00 Barmer Bankverein 106,75 Berl. Hand.-Gesellsch. 75,50 Brüsseler Bank 127,00 Köln. Wechsl.- u. C. 93,10 Darmst. Zettelbank 112,00 Goth. Gr.-Cred.-Bk. 71,00 Goth. Grund- junge 80,00 101,20 Köln-Mind. Pr.-Sch. 125,75 98,50 Kruppsche 5% Oblig. 110,80 ausländische Bank-Actien. Luxemburger Bank 137,70 Meininger Crd.-Bank 95,90 „Hyp.-Bank 93.00 Pr. Boden-Credit-A. 108,90 „ Central 126,00 Sächsische Bank 121,60 Schaaffh. Bankverein 92,10 Industrie-Papiere. Aach.-M..-Vers. 8230,00 Colonia,.-Vers. 6950,00 Concordia, Cöln 1970,00 Magdeb. Vers.-Ges. 1575,00 Dess. Gas-Ges. 182,00 5% Dortm. Part.-Obl. 107,20 Eschweiler Bergwerk 80,50 Ausländische Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. Kronpr.-Rdsb. 1837-68 87,30, Sdb. Lb. neue 3%t. 295.90 Harpen, Bergb.-Ges. 118,00 Rhein. Stahlwerke 194,75 Schles. St.-Pr.-Act. 109.80 Stolberg, Zinkh.-Ges. 26,90 St.-Pr.-Act. 88,00 Noamrerter 98.40 " Rud. v. 1869 87,20 Oest.-Frz.(alte) 3% 388,70 "(neue)" 380,90 6 ¼/1 Rum. Eis.-Obl. 103,80 Sdb. Lomb.(alte) Sp Ot. 295,50 Südb. Lomb. 6 Moskau Rjäsen Biäsan-Koslow Central-Pacifio 6 102,75 102,90 „ 101,75 111.80 Amsterdam, 8 Tage 163,95 „ 2 Mon. 168,10 London, 8 Tage 20,50 „ 3 Mon. 20,32 Paris, kurs 81,10 " lang„ 80,70 Belg. Plätse, 8 Tage 80,95 Wechsel-Curse. Belg. Plätze, 2 Mon. 80.55 Wien, 8 Tage 11 170,75 " 2 Monat 169,85 Petersburg, 3 Woch. 200,80 " Monat 198,90 Warschan, Tage 200.80 Wasserstands-Nachrichten Mannheim, 20. Juni. Rheinhöhe Mit. 5,68m, gef.37m. Mains, 20. Juni. Rheinhöhe Mit. 2,86m, gef. 0,04m. Coblens, 20. Juni: Rheinhöhe Morg. 3,84m, gef. 0, 08m. Köln, 20. Juni. Rbeinhöhe Vorm..40, gef..05m. 7 1 1— Feinstes holl. Cacaopulver, per Pfd. M. 8, Auchener Printen und Mandelspeculatius als Specialität Jos. Victor, Hundsgasse. Ferner empfehle meine reine kräftige Choeolade(eigenes Fabricat), por Pfd. Mk. 1,60 und Mk. 2, Dessert-Chocolade, Fondants, Maoronen, gebr. Mandeln, Baseler Lebkuchen, Kräuterkuchen, Honigkuchen, Baseler Leckerli, Honigblätzchen, Altheea-Bonbons etc. etc. Baumöl per Liter M..00, bei 5 Liter 90 Pfg. per Liter. Täglich frisch gebr. Juva-Kaffee per Pfd. M.—.60 in 6 verschiedenen Sorten. Sparbutter per Pfd. 75 Pfg., bei 5 Pfd. 68 Pf. per Pfd. Kdse: Schweizer per Pfd. 80 Pfg. Holländer„„ 70„ Limburger„„ 50 „ bei 5 Pfd. 45 Pfg. bei grösseren Partieen bedeutend billiger bei Jon. Ketteköben, Meckenheimerstrasse 14a. Gerichtlicher Vertauf. Samstag den 23. Juni., Vormittags 10 Uhr, werden im Auctionslokale„Zum Römer“ des Herrn Stephansen in Bonn: 1 Klavier, 1 Secretair, Schreib=, Consol=, Klapp= und Waschtische, Kommoden, Nachts=Kommödchen, Kleider= und Küchenschränke, Sopha's, Regulator= und Pendül=Uhren, 1 Mantelofen, Sessel, Spiegel, Bilder, 2 Viehkessel, 1 Tafelheerd, Petrolenmöfen, 1 Rasenmäher 2c. 2c. öffentlich gegen baare Zahlung dem Meistbietenden verkauft. Bausch, Gerichtsvollzieher in Bonn. m b 9..en6r. 3e Mit dem heutigen Tage eröffnete ich 14 Meckenheimerstrasse 14 (im früheren Joseph Schäfer'schen Hause) eine Schweine- und Durch reichliche Erfahrungen in den größten Häusern dieser Branche bin ich im Stande, allen Anforderungen zu genügen, und bitte ich, unter Zusicherung reeller und pünktlicher Bedienung, um geneigten Zuspruch. Bonn, den 16. Juni 1883. Hochachtungsvoll Wilhelm Klösgen. 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Indem ich meine Restauration bestens empfehle, mache auf vorzügliche reine Weine, feinstes Bier, zu jeder Zeit frische Mülch, guten Kaffee, sowie besonders auf Kaffeeltuichen und Butterblatz aus meiner Bäckerei, täglich frisch gebacken, aufmerksam. Ad. Dahm. 6 Gesellschaften steht ein Pianino zur Verfügung. Gratulationskarten sowie 50 Briefbogen und gepreßt, empfiehlt die Buchin großer Auswahl zu billigen Preisen, 50 Couverts mit jedem Namen, elegant binderei und Papierhandlung Fr. Freudenhagen, Neugasse Nr. 23. Submission. Die Erd=, Pflaster=, Rammund Maurer=Arbeiten für einen Elevatorkopf am Rhein in Köln sollen in öffentlicher Submission vergeben werden. Submissionstermin am 28. Juni d.., Morgens 11 Uhr, in der Wohnung der RegierungsBaumeister Sardemann und Scherz in Köln, Rinkenpfuhl 2, woselbst Zeichnungen und Bedingungen einzusehen oder gegen Mk. 2,50 Copialien= gebühren zu beziehen sind. Kölner Lagerhaus-Gesellschaft. B. Schmieder's Emser Brust= u. Asthmazucker. Aerztlich empfohlen. Zusammengestellt aus Emser Quellwasser und verschiedenem starken Thee. Derselbe ist für Brust= und Halskrankheiten, Husten, Heiserkeit, Verschleimung des Halses als Linderungsmittel sehr zu empfehlen und nur ächt zu haben bei B. Schmieder, Zeinbäckerei, Belderberg 22. Bekanntmachung. Die Vertheilung der auf dem Münsterplatz zu dem am Montag den 25. beginnenden Krammarkt findet Samstag den 23. Juni er., Vormittags 8 Uhr statt. Bonn, 19. Juni 1883. Der Polizei=Commissar Nusch. Herrenhuter gerührte à St. 10 Pfg. B. Schmieder, Teinbäckeret, Belderberg 22. Täglich frisches Overland. prod empfiehlt B. Schmieder, Belderberg 22. Rheinische Eisenbahn. Abfahrten von BONN nach: Köln 4,36 5,55 6,10“ 7,25 8,30 9,17 10.41 Morgens; 12 1,41 4,19 Nacr mittags; 6,28 7,311 8,37 9,22 10,40 Abende. Von BONN nach Mainz und weiter 12,52 früh; 6,48 8,15 9,41 10.20 Morg.; 12,19 Mittags;.2 2,26* 3,10f3,54 Nachm., n. Remag. 5,21 .52 Nachm.; nach Coblenz 4,23 früh, 6,52 u. 9,6 Abends. Von BONN nach Ahrweiler 6,43 10,20 1,2 2,26“ 3,10] 5,52 9,6. Von BONN nach Niedermendig une Mayen 6,48 8,15 10,20 12,19 3,54 Von BONN nach Euskirchen 8,22 10,47 2,35(an Wochentagen), 3,14(nur Sonn- und Feiertags) .23. Von BONN nach rechtem Ufer 6 49 8,42 12,41 3,20 6,55 9,30. Vom rechten Ufer in Bonn 7,18 10,30 2,48.20 8,31 10,33. Ab BONN weiter nach KTöln 7,25 .50 9,17 10.41 12 1,41 4,19 6,28 7,311 8,7 9,22 10,40 Von Beuel rheinabwärts 6,38 10,16 313 B 7. 6 6/12, 819 10.17 (5,12 Nachm, nur iiir Siegburg). Von Beuel rheinaufwärts 7,10.5 11,812,48 3,524,45 7,12 11, 7Abds. Extrazug an Sonn- u. Festtagen * Fällt an Sonn- u. Festtagen aus. Niederländische Dampfschiff-Rhederei zur Beförderung von Personen und Gütern. Tägliche Fahrten vom.Mai ab von BONN nach:### Coblenz, Mainz, Mannheim## Nachts.30 Uhr. 188 Köln, Düsseldorf, Nymegen, 1S Emmerich, RotterdamgE (Amsterdam) Nachmittags 1S.8 8 Directe Billete nach London: Donnerstag, Freitag und Sonntag; nach New-Yorx wöchentlich.— Prompte und billigste Beförderung von Gütern nacb allen Richtungen. Restaurant Husemann. Heute Donnerstag: Garten-Concert, ausgeführt vom Stadt=Bonner=MusikCorps. Anfang 8 Uhr. Entree à Person 20 pfg. NB. Diese Concerte finden bei günstiger Witterung regelmäßig jeden Donnerstag statt. Baden-Baden-Lotterie. Die Gewinne werden auf Verlangen sofort gegen baare Zahlung mit einem Abzuge von höchstens 25 pCt. des plaumäßigen Werthes angekauft. Ziehung 5. Juli. Loose 1. Kl. 2 M. 10 Pfg., Vollloose für alle 5 Kl. 10 M. 50 Pfg. Haupt=Collecteur M. Th. Zingeler, Rhring. 34. Gute Rock-, hhosenu. Westen-Arbeiter auf Werkstelle gesucht, sowie einen tüchtigen Tagschneider. H. Hagesmeier, Remigiusstraße 10. 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Tagesordnung: 1) Anstellung eines Stadtbaumeisters betr. 2) Wahl einer Commission. 3) Gesuch des Vorstandes des Körperpflege=Vereins wegen Einrichtung einer Wasserleitung im Arndt'schen Garten. 4) Den Verkauf eines kleinen Parzellenstreifens in der Dechenstraße " betr. 5) Den Austausch eines kleinen Parzellenstreifens in der Herwarth= straße betr. 6) Den Ausbau der Wesselstraße betr. 7) Die Errichtung eines Denkmals auf dem Friedhofe beir. 8) Besprechung über die Organisation der Armen=Verwaltung. Bonn, den 18. Juni 1883. Der Ober=Bürgermeister Doetsch. Khein-Dampischilfahrt. Kölnische und Düsseldorfer Gesellschaft. Abfahrten von Bonn vom 10. Mai. Für den Personen- und GüterVerkehr. Rheinaufwärts: Morgens 5 nach Mannheim mit Uebernachtung in Mainz: Morgens.15“ (Sohnellfahrt), 9 und 10.451 Uhr (Schnellfahrt) nach Mains; Mittags 12.45 Uhr nach St. Goar; Nachmittags.45 und.15 Uhr nach Coblenz; Abends 12.15 Uhr nach Mannheim. Rheinabwärts: Morgons 8 Uhr, Mittags 12 Uhr, Nachmittags 3, .15+(Sohnellfahrt),.45° Uhr (Schnellfahrt) und Abends 8 Uhr nach Köln; Mittags 1 Uhr nach Köln, Mülheim und Düsseldorf; Nachmitt..45 Uhr nach Köln, Mülheim, Düsseldorf, Arnheim, Rotterdam u. London via Harwich. Extrafahrt an Sonn- und Feiertagen Nachm..30 Uhr nach Remagen und Abends.15 Uhr nach nöln. Die mit“ bezeichneten Schnellfahrten werden durch die Salonboote„Humboldt“ und„Friede“, und die mit+ bezeichneten Schnellfahrten durch die Salonboote„Deutscher Kaiser" und „Wilhelm, Kaiser und König“ ausgeführt. Täglich directe Güterverladung von und nach der Mosel.— Täglich Güterverladung nach Köln, Mülheim und Düsseldorf.— Directe Güterverladung nach unterhalb Düsseldorf bis Arnheim, Rotterdam u. London u. allen Zwischenstationen täglich ausser Samstag. Feuer=Anmeldestellen. S. Kander, Oberst, Wenzelgasse 23. Aug. Feldmann, 1. Hauptmann der freiw. Feuerwehr, Kölnstraße 37. Friedr. Brieger, II. Hauptmann. Engelthalerstraße 15. W. Kömpel. Zugführer, Margasse 10. S. Ludwig, Hornist, Peterstraße“. Vos. Wißkirchen,„ Casernenstr. 62. Dacov Esser,„ Maxstraße. 27. Dac. Striefler,„ Bonngasse 7. Los. Schäfer,„ Gudenauergasse4 V. Pletz,# Breitestraße 26. S. A. Schuster; Markt 14,