Nr. 143. Donnerstag, den 21. Juni. 1888. Abonnement: urE 8 Ml. praenumerande. Monats=Abonnements. Tägliches Erscheinen. Samstag Auhesten des Annoncen=Anzeigers an den Straßen=Ecken.— Inserate werden bis Mittags 12 Uhr erbeten. S S„ kart Landeszeitung. Inserate. lokale 10 Pfennig, auswärtige 20 Pfg. die Reelamen per Zeile 90 bis 50 Pg. Lei unsengreichen und öfterem Annoneiren entsprechender Rabatt. Größte Wirtung der Inserate bei steis: steigender Auflage. epeichen Barisdostuchte Nr. 196. Füre die Redackton derautworticht J. d. Cars ha u s.— Deusk und Verlag von 3. J. Cart ba u 4. Raenturen: fir Venel, 3. 3. He0, Jostruaenemnather; Odereasel, Nan Ah: God Tegentüren. Vornheim, Gebr. Groß; Sechtem, Gottfr. Pieck; Rösberg, Aloys Esfer; Spctien Herichestrste Nr 16. er e ger. e, Aaect it, Masenderf, J. Muschan, J. Boosen, Nr. 107. Die Kirchenvorlage in ihrer KommissionsBerlin, 18. Juni. Die Kirchenvorlage hat in der Kommission folgende Fassung erhalten: Artikel 1. Die Verpflichtung der geistlichen Oberen zur Benennung des Kandidaten für ein geistliches Amt, sowie das Einspruchsrecht werden aufgehoben: 1) Für die Uebertragung von Seelsorgeämtern, deren Inhaber unbedingt abberufen werden dürfen. 2) Für die Anordnung einer Hilfsleiftung oder einer Stellvertretung in einem geistlichen Amte, sofern letztere nicht in der Bestellung des Verwesers eines Pfarramtes(Administrator, Provisor u. s..) besteht. (Artikel 2 fällt fort) Artikel 3. Die Zuständigkeit des königlichen Gerichtshofes für kirchliche Angelegenheiten zur Entscheidung auf Berufungen gegen die Einspruchserklärung des Oberpräsidenten bei 1) Uebertragung eines geistlichen Amts(§ 16 des Gesetzes vom 11. Mai 1873, Gesetzsammlung S. 191), 2) Anstellung als Lehrer oder zur Wahrnehmung der Disziplin bei kirchlichen Anstalten, welche der Vorbildung der Geistlichen dienen(§ 12 des Gesetzes vom 11. Mai 1873), 3) Ausübung von bischöflichen Rechten oder Verrichtungen in erledigten katholischen Bisthümern(§ 3 des Gesetzes von 20. Mai, Gesetzsammlung S. 135), wird aufgehoben. Die beiden letzten Absätze des§ 16 des Gesetzes vom 11. Mai 1873 werden aufgehoben. (Artikel 4 fällt fort.) Artikel 5. Die Vorschrift des Artikels 5 im Gesetz vom 14. Juli 1880(.=Samml. 285) wegen Straffreiheit der Vornahme geistlicher Amtshandlungen in erledigten oder solchen Pfarreien, deren Inhaber an der Ausübung des umtes verhindert ist, kommt für alle geistlichen Aemter, und ohne Rücksichtnahme darauf, ob das Amt besetzt oder nicht, zur Anwendung. Artikel 5a. Die Strafbestimmung des§ 4 im Gesetz vom 20. Mai 1874 findet nicht Anwendung auf die Vornahme einzelner Weihehandlungen, welche von staatlich anerkannten Bischöfen in erledigten Diöcesen vollzogen werden. Artikel 6. Die den Bestimmungen der Artikel 1 bis 4 dieses Gesetzes entgegenstehenden Vorschriften der Gesetze vom 11. Mai 1873, vom 20. Mai 1874 und 21. Mai(Gesetzsamml. S. 139) werden aufgehoben. Politische Chronik. Deutschland. Ems, 19. Juni.(Der Kaiser) stattete gestern Mittag einen Besuch in Koblenz ab und nahm nach dem Diner einen Vortrag Bülow's entgegen. Am Abend wohnte er dem Theater bei. Heute setzt der Kaiser die Brunnenkur fort und nimmt Vorträge von Perponcher und Albedyll entgegen. Berlin, 19. Juni.(Die„Kreuzztg.“) meldet: Unmittelbar nach dem Schluß der Landtagssession wird sich der Minister des Innern v. Puttkamer nach der Eifel begeben, um von Kassel, 18. Juni.(Professor Wittmack=Berlin) hielt auf dem Müllertag einen längeren interessanten Vortrag über Mehluntersuchungen und führte am Schlusse aus: man könnte die Fälschungen ermitteln, nicht aber zuverlässig den quantitativen Prozentsatz des beigemengten Stoffes. Die Kenntniß in Fachkreisen sei hierüber leider noch nicht so aus. gebildet, wie es zu wünschen wäre. Plange=Soest beantragt, daß Echebungen(womöglich im Reichsgesundheitsamt) darüber angestellt werden möchten, ob und in welchem Verhältniß ein Zusatz von Bohnenmehl zu Roggenmehl, ohne gesundheitsschädlich zu sein, erfolgen könne, da die Pariser Akademie einen Zusatz von 2 Prozent eventuell für zulässig erklärt habe. Der Antrag wird abgelehnt. Ueber die Mängel des Wassergesetzes referirte Wallbrecht=Ruhnspringe, indem er die vielfachen Härten, die schwankenden Bestimmungen, die Zerfahrenheit der einzelnen deutschen Länder in ihren Bestimmungen über diese Materie einer scharfen Kritik unterzog. Sein Antrag bezüglich einer Revision, namentlich aber strenger Durchführung von Fachvertretungen bei den Stromschau=Kommissionen wurde angenommen. Bauinspektor Schmidt=Kassel, Kommissar der preußischen Staatsregierung, erklärte hierauf, die Regierung erstrebe ebenfalls diesbezügliche Reformen, halte eine einheitliche Regelung dieser Frage für unentbehrlich und werde berechtigten Wünschen volle Berücksichtigung angedeihen lassen. Der von Lehmann=Liebsigen gestellte Antrag, die Reichsregierung zu ersuchen, sehr bald ein einheitliches Wassergesetz zu erlassen, jedenfalls noch vor Fertigstellung des allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches, wurde einstimmig angenommen. Gotha, 19. Juni.(Der Landrath Kesselhodt) in Deutschkrone wurde zum Chef des Ministeriums des Innern ernannt. Deggendorf, 19. Juni.(Das Schöffengericht) sprach den Redakteur des„Donauboten“ von der Beleidigung des bayerischen Landtagsabgeordneten Hafenbrueol, begangen durch einen Artikel über dessen Abstimmung in der Nothstandsvorlage, frei. Regensburg, 17. Juni.(Gestern früh starb hier der frühere Reichstags= und Landtagsabgeordnete Fihr. Alois v. Hafenbraedl.) Bezirksgerichtsrath a. D. Er saß schon im Zollparlament und vertrat den 5. bayerischen Reichstags=Wahlkreis während 4 Legislaturperioden(von 1871—1881). Hufenbraedl gehörte im bayerischen Landtage der streng=katholischen Partei, im Reichstage dem Centrum an. Oesterreich=Ungarn. Wien, 18. Juni. In der heutigen Sitzung des niederösterreichischen Landtages interpellirte Weitlof die Regierung, warum der Betrag von 5245 fl., den das deutsche Hilfskomitee in Pittsburg durch Vermittlung des amerikanischen Gesandten in Berlin für die überschwemmten Tiroler hierhersandte, von der Regierung mit der Motivirung zurückgewiesen wurde, in Tirol herrsche keine dringende Noth. Die Interden dortigen Zuständen persönlich Kenntniß zu nehmen. pellation erwähnt, daß der angeführte Betrag sodann den Ueberschwemmten am Rhein zugewiesen wurde. Berlin, 19. Juni.(Die nächste Sitzung des Herrenhauses) findet erst am 28. d. M. statt. Der Präsident, Herzog von Ratibor, ladet die Mitglieder durch ein Cirkular zu derselben ein, in wel chem er mit Rücksicht auf die Wichtigkeit der bevorstehenden Verhan lungen um zahlreiche Betheiligung bittet. Man nimmt an, daß das Herrenhaus in zwei bis drei Sitzungen mit seinen Arbeiten, Zuständigkeitsgesetz, Landgüterordnung, Staatsschuldbuch und kirchenpolitischen Vorlagen fertig werden wird, so daß der Schluß der Session am 30. Juni oder 1. Juli erfolgen dürfte. Berlin, 19. Juni.(Die„Kreuzzeitung") dementirt die Nachricht, daß der Oberpräsident Günther seine Entlassung eingereicht habe. (Die„Vossische Zeitung") schreibt: Ebenso wie gegen die Söhne der in Nordschleswig wohnhaften Dänen macht die Regierung neuerdings auch gegen die im militärpflichtigen Alter befindlichen Angehörigen anderer Nationalitäten in Preußen die gesetzlichen Bestimmungen über die Erfüllung der Dienstpflicht geltend. So ist den zahlreichen militärpflichtigen Holländern im Kreise Viersen aufgegeben worden, innerhalb 6 Wochen das preußische Staatsgebiet zu verlassen oder während dieser Frist ihre Aufnahme in den preußischen Unterthanenverband nachzusuchen, eine Maßregel, die begreiflicherweise in den betreffenden Kreisen große Bestürzung hervorgerufen hat. Das Vorgehen der Regierung zu Düsseldorf deutet sehr bestimmt auf eine generelle Verfügung von oberster Stelle hin. —(Der Polizeipräsident v. Madai) hat sich gestern Abend in Begleitung einer seiner Söhne nach Wilhelmshöhe begeben, wo er mehrere Wochen zu verweilen gedenkt, um dann in einem weiteren Badeaufenthalte Stärkung zu suchen. Die Gerüchte über nen demnächstigen Rücktritt und über seinen eventuellen Nachfolger sind vollständig unbegründet. —(Für die Auslegung der Wählerlisten zu der in 2. Wahlkreise des Wiesbadener Regierungsbezirks) erforderlich gewordenen Ersatzwahl für den verstorbenen Reichstagsabgeordneten Schulze=Delitzsch ist der 2. Juli festgesetzt. Die Vornahme der Wahl selbst ist auf den 6. August dieses Jahres anbesumt Wien, 18. Juni. Nach dem heute dem Bürgermeister überreichten Programm für die Gedenkfeier an die Entsetzung Wiens von den Türken im Jahre 1683 und für die damit verbundene feierliche Schlußsteinlegung zum Bau des neuen Rathhauses fällt sowohl der vorher geplante Fackelzug wie das Bauket aus, letzteres, weil man Toaste auf die Regierung vermeiden will. In gewissen Gemeindekreisen wird jedoch stark für die Veranstaltung eines Bankts agitirt. — Aus der Abwesenheit des heute hier eingetroffenen Fürsten von Montenegro von seinem Lande, während an der Grenze desselben gekampft wird, zieht man hier den Schluß, daß Montengro an den Vorgängen in Albanien unbetheiligt sei und ruhig abwarte, bis die Türken selbst mit den Albanesen feitig geworden. Frankreich. Paris, 19. Juni. Admiral Piere meldet in einem Telegramm aus Tamatave(Madagaskar), vom 13. Juni, er habe, nachdem seine Aufforderung zur Uebergabe zurückgewiesen worden sei, Tamatave, Mohambo und Tanarivo ohne Verluste besetzt. Seine Stellung sei eine feste, die Hovas seien geflohen. Die Hauptaktion sei damit beendet. Ueber die besetzten Gebiete sei der Belagerungszustand verhängt. Paris, 19. Juni. Zu Ehren Canzio's wurde gestern Abend ein Bankett veranstaltet, an welchem 200 Personen theilnahmen. Zahlreiche Toaste wurden ausgebracht auf die Einigkeit Frankreichs und Italiens und auf die Verbrüderung beider Völker. Der Munizipalrath von Paris wird am Mittwoch aus den Händen Canzio's den Degen La Tour'Anvergne's offiziell entgegennehmen. Paris, 18. Juni. Wie vorausgesehen wurde, hat die gestrige Garibaldifeier höchst geringen Eindruck gemacht. Die konservative Presse verhöhnt diesen„Schwindel", während die meisten republikanischen Blätter den Vorfall entweder gänzlich ignoriren oder mit„wenigen Worten absertigen. Mehrere Blätter warnen de.## Mrais“#daß durch eine solche Kundgebung die Beziehung.##en Frankreich und Italien gebessert werden könnten. — Die französische Presse, insbesondere die gambettistischen Orzane äußern sich in Folge der Mittheilungen über die in Deutschland mit einem neuen Repetirgewehre gemachten Versuche sehr besorgt hinsichtlich der Bewaffnungsfrage in Frankreich. Aus den Betrachtungen der„Rép. Frangaise“ sowie aus den gegen die eingesetzte Prüfungskommission gerichteten Angriffen geht hervor, daß im Ausschusse ausgeprägte Meinungsverschiedenheiten bestehen, die bisher nicht ausgeglichen werden konnten, obgleich die mit dem Studium der Frage betrauten Militärs beinahe seit drei Monaten Sitzungen halten. Die von dem erwähnten Blatte als„sehr ernst" bezeichneten Differenzen werden nicht auf die Mannigfaltigkeit der der Prüfung unterworfenen Modelle, sondern auf die Art der Zusammensetzung des Ausschusses zurückgeführt. In letzterem behauptet nämlich das„artilleristische Element" das Uebergewicht über die Infanterie und zwar sowohl bezüglich des Fortgangs der Experimente als auch hinsichtlich der Wahl des Repetirgewehrs oder des Schnellladers, welches an Solidität und Brauchbarkeit für den Dienst die meisten Garantien bieten soll. Italien. Rom, 19. Juni. Bei Beginn der heutigen Kammersitzung fand dadurch ein Zwischenfall statt, daß ein ärmlich gekleideter älterer Mann von der Tribüne ein gefaltetes Papier mit den Worten in die Aula warf:„Ihr macht die Gesetze und die Minister zerstören sie." Das Indiviouum ward sofort verhaftet und als ein vor einigen Monaten entlassener Gefangenwärter Namens Gianelli aus Volterra festgestellt. Er war nach Rom gekommen, um gegen seine Entlassung zu reklamiren. Im Ministerium des Innern abgewiesen, excedirte er durch Einstoßen eines Messers in die Thür des Vorzimmers uno wurde leicht bestraft. Der Zweck seines heutigen Verfahrens in der Kammer war, eine Bittschrift an den Präsidenten gelangen zu lassen. Rom, 19. Juni. Die italienische Presse protestirt zum größten Theil gegen die Ausartung der Pariser Garibaldi=Feier; sie protestirt gegen die Deputirten, welche daran theilnahmen oder telegraphisch die Feier billigten. Die„Opinione“ sagt, Italiens Wille sei ein strenges Festhalten an der Tripek=Allianz. — Die Zeitungen enthalten sich aller Kommentare über das Todesurtheil des Schwurgerichts in Innsbruck gegen Oberdanks Kutscher, Sabbadini. Der„Fracassa“ ermahnt die Presse, das Schicksal des Verurtheilten nicht zu verschlimmern, er räth Stillschweigen an. — Heute ist der Bäckerstreik allgemein geworden. Das Municipium verkauft Grobbrod. Feines Brod fehlt. 350 Bäckersoldaten sind hier angekommen. England — Die Schwäger=Ehebill wird allem Anscheine nach das Oberhaus trotz der in zweiter Lesung erfolgten Annahme nicht ohne weiteres passiren. Earl Beauchamp wird beantragen, dem Gesetze keine rückwirkende Kraft zu geben, wodurch die Bill, da viele derartige Ehen abgeschlossen wurden, einer ihrer wohlthätigsten Wirkungen beraubt würde. — Der Angeber Carey wurde geköpft— in effigie, natürlich. In einem Liverpooler Wachsfigurenkavinette befindet sich oder befand sich, wie es jetzt heißen muß, eine Gruppe, welche den Mord im Phönixparke darstellte; Carey sah dem blutigen Vorgange aus der Ferne zu. Am Samstag besuchten vier Irländer die Ausstellung und sprangen plötzlich über das Eisengeländer auf die Wachsfigurengruppe zu, von der sie die Figuren Lord Cavendish's und Mr. Burke's in Stücke schlugen und der Figur Carey's den Kopf abhieben. Drei der Excedenten wurden verhaftet, der vierte entkam. Einer von den Verhafteten rief, als man ihn auf das PolizeiAmt führte:„Ich habe dem Carey den Kopf abgeschlagen, und wenn es Euch beliebt, so könnt ihr mich jetzt hängen.“ Der Besitzer der Schaubude verlangt einen Schadenersatz von Lstr. 200. Egypten. Nach einer Meldung des„Standard“ aus Kairo sind Mahommed Bey Tahir, ein entschiedener Parteigänger Arabi's, und verschiedene andere Personen verhastet worden, weil sie im Verdachte stehen, anonyme Drohbriefe an den Khedive abgesandt zu haben. Afrika Tunis, 19. Juni. Von Gassa und Tebessa wurde Infanterie und Kavallerie mit Artillerieabtheilungen gegen einen Marabut geschickt, welcher im südwestlichen Tunesien den heiligen Krieg predigt und schon zahlreiche Anhänger gewonnen hat. Amerika. — Wie aus Lima, 15.., gemeldet wird, sind die Dokumente mit den Friedensbedingungen zwischen Chile und Peru dem an den Präsidenten Iglesias abgesandten Kourier entwendet und darauf veröffentlicht worden. Sie enthüllen, daß der in Unterhandlung befindliche Friedensvertrag die Ausführung der Dekrete vom 9. Februar und 20. März 1882 verfügt, deren Wirkung die ist, daß die Reinerträge von einer Million Tonnen Guano und der gegenwärtig im Betriebe befindlichen Salpeter=Minen zu gleichen Theilen den Bondsbesitzern Perus und Chiles zu gute kommen, während die Souveränität über die Labos=Inseln inzwischen in den Händen Chiles bleibt. Die Erträge irgend welcher neuen Minen sollen ausschließlich Chile gehören. Chile ist für keinen Theil der peruanischen Schuld verantwortlich. Die kommerziellen Beziehungen der beiden Länder und die Frage der Schadloshaltung von Chilenen, die durch den Krieg gelitten haben, sollen den Gegenstand künfiger Un terhandlung bilden. Der Prozest von Buhrenphage. Aus Nyiregyhaza wird gemeldet, daß Angesichts des am 19. beginnenden Prozesses sich eine Erregung gegen die Juden bemerkbar mache, weßhalb der Bürgermeister mittels öffentlicher Anschläge um Aufrechthaltung der Ordnung bittet. Die Aufregung ward versucht durch affichirte Ankündigungen von Lokalblättern, die, ein schwarzes Kreuz an ihrer Spitze tragend, von vergossenem Christenblut sprechen. Nyiregyhaza, 19. Juni. Die Schlußverhandlung in dem Tisza=Eszlarer=Prozeß begann heute in Anwesenheit eines sehr zahlreichen Auditoriums. Der Präsident Korniß eröffnete dieselbe mit einer Ansprache. Er sagte, es sei die Aufgabe der Verhandlung, klarzustellen, ob ein Verbrechen begangen sei, ob die Angeklagten Verbrecher seien, oder ob das Ganze nichts Anderes als eine böswillige Insinuation sei, um den religiösen Frieden zu stören und aus Privatrache die Fehler einzelner Mitglieder einer Konfession die ganze Konfession entgelten zu lassen und die Gerichte irrezuführen. Nyiregyhaza, 19. Juni. Tisza=Eszlarer= Prozeß. Nach der Rede des Präsidenten entwickelte der Vertreter des Staates, Oberstaatsanwalt Seiffert, von den Resultaten der gerichtlichen Untersuchung ausgehend, die Anklage. Dieselbe lautet gegen Salomon Schwarz, Abraham Buxbaum, Leopold Bcaun und Hermann Wollner auf vorsätzliche Ermordung der Esther Solymossy; gegen Joseph Scharf, Adolf Junger, Abraham Braun, Samuel Lustig und Lazarus Weisenstein auf Theilnahme am Morde und gegen Amsel Vogel, Jankel Smilovics, David Hecsko, Mactin Groß und Ignaz Klein auf Vorschubleistung durch Leichenschmuggel. Nyiregyhaza, 19. Juni. Tisza=Eszlar Prozeß. Der öffentliche Ankläger stellte den Se verhalt entsprechend der Feststellung durch die Un suchung dar und hob am Schlusse seiner 8 hervor, daß endlich der Tag gekommen sei zur Lös dieser unseligen Angelegenheit. Er trete unbefat und unvoreing=nommen vor das Gericht. Er verlauge mit Feuerbach wirkliche Wahrheit, welche vin jedem Glauben, jeder Konfession unabhängig ist. Erste Zeugin war die Mutter der Esther Solymossy. Dann begann das Verhör der Angeklagten. Dieselben leugneten sämmtlich. Dann folgte eine dreiviertelstür: Vernehmung des 14jährigen Moritz Scharf. Konfrontirung desselben mit den Angeklagten vi sachte eine sehr erregte Szene. Neueste Nachrichten Wien, 19. Juni. Am Freitag fand ein heft Kampf zwischen Nizams und Albanesen im Gebiete der Hotti statt, welcher bis Mittag dauerte und den Albanesen günstig war. Nachdem die Türken Verstärkung mit zwei Geschützen erhalten hatten, zogen sich die Albanesen langsam zurück. Die Verluste der Albanesen waren schwer, die Türken hatten 250 Todte und Verwundete. Ali Pascha soll sich von Gusinje mit einigen Notabeln über Serajevo nach Wien begeben, um die Intervention Oesterreichs nachzusuchen. Wien, 19. Juni. Nach in Skutari angelangten Nachrichten boten die meisten Stämmeanführer Hafiz Pascha ihre Unterwerfung an, und kann somit der Aufstand als beendet angesehen werden. Paris, 19. Juni. Heute fehlen alle Nachrichten aus Tonkin. Daß Tricou den chinesischen Behörden wirklich ein Ultimatum überreicht habe, bezeichnet der Temps als übertrieben.— Fürst Orlow wird Ende dieser Woche in Paris erwartet. Es heißt, er habe seine Rückkehr wegen der Tonkinschen Angelegenheit beschleunigt.— General Pittié ist aus Rußland zurückgekommen. Paris, 19. Juni. Marquis Tseng suchte eine Unterredung mit Ferry nach, die dem„Temps“ zufolge am Donnerstag stattfindet.— Die madagassische Gesandtschaft ist hier wieder eingetroffen. Dieselbe hatte gestern mit Ferry eine Unterredung. Vor dem Eintreffen der Nachricht von der Einnahme von Tamatave glaubte man in hiesigen politischen Kreisen, die Verhandlungen würden nicht wieder aufgenommen, Admiral Piere würde vielmehr unter Beihülfe der dortigen französischen Agenten in Madagaskar direkt verhandeln. Keres, 19. Juni. Von 17 Mitgliedern der „Schwarzen Hand“, welche der Ermordung Blancos angeklagt waren, wurden 7 zum Tode und 8 zu Zwangsarbeiten verurtheilt. London, 19. Juni. Das Oberhaus beendete die Spezialberathung der Bill, welche die Ehe eines Wittwers mit seiner Schwägerin legalisirt und nahm die Bill mit unbedeutenden Amendements an, nachdem Dalhousie angekündigt, daß er demnächst einen Unterantrag stellen werde, wonach die rückwirkende Kraft der Vill auf Kinder von vor dem Erlaß des Gesetzes eingegangenen Ehen beschränkt bleibt. Zur Warnung für Auswanderer. Es sind deutschen Blättern mehrfach Zuschriften aus den Verein. Staaten zugegangen, welche entschieden vor einer leichtsinnigen Auswanderung dort hin warnen. Dem Schreiben eines Beamten der „German Society of Maryland“ in Baltimore, welche es sich zur Aufgabe gemacht hat, hülfsbedürftige Deutsche zu unterstützen und Arbeitsuchenden Arbeit zu verschaffen und den Landsleuten sonst mit Rath und That beizustehen, entnehmen wir folgendes: „Feldarbeiter sind hier sehr gesucht, besonders im Frühjahr, und gelingt es denselben auch sehr bald, sich ein gute Existenz zu verschaffen, ebenso Handwerkern, von diesen jedoch nur gewissen Kategorien, so z. B. Schreinern, Schneidern, Maurern, Zimmerleuten und Schlossern. Für andere Zweige des Handwerks ist es schon schwieriger, doch kann ein Mann, wenn er arbeiten will und muß, sehr bald ein anderes Geschäft lernen. Dagegen ist für Kaufleute, studirte Leute u. s. w. hier sehr wenig zu hoffen. Ein solcher Mann muß ganz be sonderes Glück haben, wenn er durch sich selbst eine seiner Bildung angemessene Stellung findet, während ihm Verwandte oder Connexionen in den wenigsten Fällen helfen können oder wollen. Ein solcher Mann hat nun auch in der Regel den falschen Stolz, nichts Anderes arbeiten zu wollen, als was er drüben gelernt hat. Sind nun die letzten Mittel erschöpft, dann ist er hier sehr übel dran, da der Amerikaner gar nicht dafür ist, gesunden Leuten etwas zu schenken. Ist der Betreffende nun an diesem Punkt angekommen und er ist noch gesund und kräftig genug. so sucht er sich als Erdarbeiter, Tagelöhner u. dergl. eine Zeitlang fortzuhelfen, aber die meisten halten dies nicht lange aus, da sie die Art und Weise, wie man hier arbeitet, nicht vertragen können. Dies ist der Grund, warum man hier so viele heruntergekommene Deutsche findet, die Alle drüben bessere Tage gesehen haben und hier nun auf die Wohlthätigkeit ihrer Landsleute Anspruch machen müssen. Ich selbst habe in meiner Stellung Apotheker, Architekten und Kaufleute gesehen, die um eine Unterstützung gebettelt haben, weil sie tagelang nichts gegessen hatten. Wird nun ein Solcher krank, dann ist er in den meisten Fällen verloren. Er kommt zwar in ein Hospital, aber vollständig geheilt wird er selten, da man ihn sobald als möglich entläßt— kraft= und muthlos muß er dann verkommen. Im Sommer, während der Ernte, ist es möglich, bei freier Kost und Logis 14—15 Dollars per Monat zu verdienen, allein im Winter führen die meisten dieser Leute ein erbärmliches Leben. Viele junge Leute gehen, wenn sie hier anders nicht vorwäriskommen können, zum Militär, müssen sich auf fünf Jahre verpflichten und werden dann gewöhnlich nach dem Süden geschickt. Merkwürdigerweise sind es meistens solche, die drüben ihrer Militärpflicht aus dem Wege gegangen sino. Andere führen das Leben eines sog. Tramps(Vagabund). Als blinder Passagier auf der Eisenbahn suchen sie das ganze Land zu durchreisen; an einer Station durch den Kondukteur vom Zuge gejagt, fahren sie dann wieder auf dem nächsten Zuge ein Stück mit, um wieder vertrieben zu werden. Auf diese Art kommt Mancher durch das ganze Land, bettelt und stiehlt auch wohl und kommt schließlich bei irgend einer Gelegenheit elend ums Leben, ohne daß das Publikum je erfährt, wer und was er war; in der Zeitung heißt es dann einfach„es scheint ein deutscher Tramp gewesen zu sein.“ Am besten fahren noch diejenigen, welche als Kellner und Barkeeper(derjenige, welcher in einer Wirthschaft die Getränke zapft, resp. einschänkt,) Anstellung finden. Ein solcher Mann hat von—7, selbst 10 Dollars die Woche, Kost und Logis frei und kann außerdem noch etwas nebenher verdienen, obgleich die Manier, Trinkgelder zu geben, hier nicht herrscht. Ich habe sowohl hier am Platz, wie auch in New=Yort ehemalige deutsche Offiziere(adelige und burgerliche), Ingenieure und aller Arten Kaufleute und Gelehrte getroffen, die solche Stellungen einnahmen und ganz zufrieden waren. Viele blieben eine Reihe von Jahren in solchen Positionen, heirathen und fangen dann selbst eine Wirthschaft an und gar Mancher hat es mit der Zeit zu ganz ansehnlichem Vermögen gebrach;, da dieses Geschäft, richtig betrieben, immer noch ein ganz rentables ist, trotz des so stark auftretenden Temperenzschwindels.“ Man wird mit dem Herrn Einsender allerdings übereinstimmen müssen, wenn er behauptet, daß solche Aussichten, wie er sie eben geschildert hit, für einen gebildeten Mann gerade keine einladenden sind. Eine eherechtliche Frage in England. Die neuere Gesetzgebung hat mit vielen Bestimmungen aufgeräumt, welche die Ehe mit Verschwägerten verbieten, während sie das Verbot der Heirath unter Blutsverwandten mit Recht bestehen ließ. Was aber bei uns gestattet ist, nämlich die Schwägerin oder den Schwager zu heirathen, das ist in England verboten, freilich wiederum nur im Mutterlande; denn in den englischen Kolonien können solche Ehen unbeanstandet abgeschlossen werden. Schon seit zwanzig Jahren macht sich nun jenseits des Kanals eine Bewegung zur Regelung der Schwägerehe geltend. Ebenso regelmäßig wie der Antrag auf Gewährung von Diäten im deutschen Reichstage erschien im Parlamente eine Ehebill; siebenmal vom Unterhause angenommen, scheiterte sie regelmäßig an dem konservativen Sinn der Lords, bis endlich der 11. Juni d. J. die Wandlung brachte. Der Earl von Dalhousie hatte es untervommen, dem englischen Oberhause die Bill, welche die Ehe eines Wittwers mit seiner Schwägerin für gesetzmäßig erklärt, mundgerecht zu machen. Er that dies in einer kurzen, sachgemäßen Rede, worin er besonders betonte, daß die Schwägerehe in fast sämmtlichen Kolonien des britischen Reichs, sowie auch in den Vereinigten Staaten gesetzlich gestattet sei. Ihm sekundirte Lord Bramwell durch den Hinweis, daß der gegenwärtige Zustand lediglich dem Concubinat Vorschub leiste. Die Gegner der Vorlage entnahmen ihre Einwendungen theils dem theologischen Gebiete, wie der Erzbischof von Canterbury und der Bischof von Rochester, theils hatten sie gesellschaftliche Bedenken, wie der konservative Earl Cairns und der Lordoberrichter Coleridge. Die Theologen stellten sich auf den Standpunkt, daß Verschwägerung und Blutsverwandtschaft gleichbedeutende Begriffe seien, weil nach der Bibel Mann und Weib zu einem Fleisch und Bein würden. Was die sozialen Einwände betrifft, so wurde die bisherige Sitte ins Feld geführt und geltend gemacht, daß die weibliche Meinung des Landes gegen die Neuerung sei, weil künftig jede Frau in ihrer unverheiratheten Schwester eine Nebenbuhlerin erblicken würde, und keine Schwägerin im Hause ihres verwittweten Schwagers bleiben könne, ohne mit ihm in's Gerede zu kommen. Als man jedoch zur Abstimmung darüber schritt, ob die Vorlage zu verwerfen oder zur zweiten Lesung zu stellen sei, erklätten sich 165 gegen, 158 Stimmen für letzteres; es ergab sich somit eine Mehrheit von 7 Stimmen für das Gesetz. Mit der Mehrheit stimmten auch die königlichen Prinzen, der Prinz von Wales, der Herzog von Connaught und der Herzog von Albany. Die Aufnahme, welche dieser Beschluß des Oberhauses im Publikum fand, war eine getheilte. Der größere Theil der Presse weiß den Lords teinen Dank dafür. Nicht nur konservative Blätter, wie„Standard",„St. James Gazette“,„Globe“, sondern auch die„Times“ sprechen sich entschieden gegen diese, „die Sitten und das Familienglück bedrohende Neuerung" aus. Ja, das Cityblatt schiebt sogar der Vorlage ganz eigenthümliche Beweggründe unter, es schreibt: Die Bill erledigt nicht endgiltig die Frage der Verwandtschaftsehen; sie ordnet nichts und bringt alles in Unordnung; sie vernichtet durch die Zeit geheiligte und leicht verständliche Grundsätze und setzt die selbstsüchtige Willkür an deren Stelle; sie hilft einigen Leuten aus der Verlegenheit und setzt Tausende in die peinliche Lage, welche aus dieser Aenderung des Verwandtschaftsverhältnisses entspringen muß. Die vorgeschlagene Aenderung widerspricht dem Anstandsgefühle der überwiegenden Majorität des Volkes und ist lediglich im Interesse einiger hochstehender Personen, denen es sich nur um die Befriedigung ihrer Wünsche handelt, gemacht worden. Was diese recht anzügliche Schlußbemerkung bedeutet, wird Jedem klar sein, der sich erinnert, daß man der Königin Viktoria den Wunsch zuschreibt, ihren Schwiegersohn, den verwittweten Großherzog von Hessen, mit ihrer jüngsten Tochter, also seiner Schwägerin, vermählt zu sehen. Die„Times" stellt somit die Sache so dar, als ob das Gesetz nur im Interesse eines Lieblingsgedankens der Königin gemacht worden wäre. Aber das Publikum steht diesmal nicht auf ihrer Seite. Die öffentliche Meinung Englands begrüßt den Beschluß der Lords als einen wesentlichen Fortschritt, als den Bruch mit alten Anschauungen. Sie hofft, daß die Vorlage Gesetzeskraft erlangt, in der Ueberzeugung, daß mit dieser Frage des Eherechts auch ein Stück socialer Frage seine Lösung gefunden haben wird. Rheinisch=Westfälische Chronik. ∆ Aus Godesberg. Heute Mittwoch, den 20.., Vormittags 11 Uhr, hält Herr Kaplan H. Winter, Vorsteher des bekannten Knabeninstitutes dahier, an der Bonner Universität seine Doktor=Disputation zur Eclangung der Doktorwürde bei der philosophischen Fakuliät, nachdem er zuvor die übliche Inaugural-Dissertation eingereicht, und zwar über das Thema:„Darlegung und Kritik der Locke'schen Lehre vom empirischen Ursprung der sittlichen Grundsätze.“ Die Zahl der zu vertheidigenden Thesen beträgt 8, darunter einzelne allgemein interessirende, speziell die 3 letzten, nämlich: a) Mit Unrecht behauptet Locke, daß die Privaterziehung der Charakter= bildung förderlicher ist als die öffentliche Erziehung. b) Die Klassiker=Ausgaben mit Anmerkungen sind für den Schulgebrauch eher schädlich als nützlich.(Sehr richtig.) e) Eine Erziehung ohne ästhetische Bildung ist als mangelhaft zu bezeichnen. Die Opponenten bei der Disputation sino: Heir Dr. theol. Decker, Herr Dr. phil. Hecker, Herr cand. med. Wershoven. *; Rosbach bei Schladern a. d. Sieg, 19. Juni. Gestern zwischen 5 und 6 Uhr hatte ein Mann aus Hoppengarten das Unglück, in der Nähe des Bahnhofes in Schladern durch sein eigenes Fuhrwerk todtgefahren zu werden. Derselbe wurde mehrere Male auf eine Entfernung von 40 Schritt durch die Räder geschleift. Das Unglück ist so gekommen, daß der Mann beim Aufsteigen in die Speichen des Rades getreten ist. Aus Linz. Der Versandt der Waldbeeren hat begonnen, und sind die zu Markt gebrachten mit 16 Pfg. per Pfd. bezahlt worden. Im vorigen Jahre wurden die ersten am 20. Juni verschickt und für dieselben 20 Pfg. per Pfd. gezahlt. Die diesjährige Creszenz wird eine sehr ergievige sein. Am 18. d. Morgens zeigte das Thermometer nur plus 4 Grad. Bewohner der hohen Eifel, welche Morgens die Linzer Gierponte passirten, meldeten, daß von der Höhe herunter bis unterhalb des Dorfes Königsfeld die Fluren mit dickem Reif bedeckt gewesen seien. Bewohner des Westerwaldes, welche dort verkehrten, besagten, daß ihnen die Kartoffeln u. s. w. in verwichener Nacht erfroren seien. Aus Simmern. Die Vorarbeiten für die Hunsrücker Bahn sind in Angrff genommen. Die Ingenieure sind mit ihren Vermessungen so weit gediehen, berichtet die„Hunsrücker Ztg.“, daß am 14. die Mühle im Katzenloch erreicht wurde. Andere Ingenieure sind in Bretzenheim thätig, um die vermessene Linie zu revidiren. Für den internationalen Gesangwettstreit in Aachen, zu welchem sich bis jetzt einige 40 Vereine angemeldet haben, hat Se. Majestät der Kaiser eine goldene Medaille sowie eine Porzellanvase gestiftet. Aus Rüdesheim meldet der„Rh. Anz.“: Das Projekt einer Zahnradbahn unterhalb Rüdesheim ist als gescheitert anzusehen. Die erneuten Versuche der Unternehmer, den nothwendigen Terrainstreifen, welcher viele werthvolle Weinverge durchschneidet, anzukaufen, scheinen nicht zu gelingen, wie denn auch von Seiten der maßgebenden Behörden die Versicherung ausgesprochen wurde, es werde keinerlei Expropriation in dieser Frage gestattet werden. Dem Bildhauer Anton Imhoff, einem allgemein geachteten Künstler zu Köln, fiel vor einigen Wochen eine Marmorplatte auf die Brust. In Folge dieses Unglückes ist er am 17. d. im Bürger=Hospital gestorben. Von Seiten der Kölner Ober=Postdirektion ist die Errichtung öffentlicher Fernsprechstellen in Aussicht genommen, und sind die betreffenden Anträge bereits vom Reichs=Postamte genehmigt worden. Zunächst wird versuchsweise eine solche Stelle am Central=Bahnhof eröffnet werden, es wird beabsichtigt, dergleichen in verschiedenen Stadttheilen zu errichten. Voraussichtlich wird diese Ecweiterung der Telephonie recht viele Geschäftsleute veranlassen, den Anschluß an die Fernsprech=Anstalt zu beantragen. Außer Deutz, Kalk und Ehrenfeld ist jetzt auch Nippes angeschlossen und zugleich die telephonische Verbindung mit der Flora und dem Zoologischen Garten hergestellt. Zu dem Kölner Pferdemarkt am 18. d. waren angetrieben: 446 Arbeitspferde, 38 Luxuspferde und 2 Fohlen; außerdem befanden sich 51 Luxuspferde in den Ställen von Händlern. Das Geschäft war lebhaft. " Der Amerikaner, welcher in Mülheim a. Rh. an der Landebrücke der Lokaldampfschiffe eine Brieftasche mit ca. 1000 M. verlor, gab in verschiedenen Zeitungen den Verlust mit dem Bemerken kund, daß der„ehrliche“ Finder das deutsche Geld für sich behilten dürfe, wenn er das amerikanische(zehn 10. Dollarnoten) zurückschicke. Am 17. d. erhielt darauf der Amerikaner aus Duisburg einen eingeschriebenen Brief mit dem verlangten Gelde. Einem Einwohner von Mülheim a. Rh. wurden vor einigen Tagen falsche Kassenscheine gegen eine viel geringere Summe gutes Geld zum Tausch angeboten. Der Betreffende ging anscheinend auf den Handel ein und verabredete mit dem Fälscher eine Zusammenkunft in einer dortigen Wirthschaft. Zur festgesetzten Stunde traf man dort auch ein, der Fälscher mit noch einem anderen und der Mülheimer mit dem... Polizeikommissar in Civil. Die beiden Fälscher, zwei schon vorbestrafte Märner aus Deutz bezw. aus Kalk, wurden verhaftet. Bei einem Gewitter, welches am 15. d. zu Rees sich entlud, wurden auf dem Reeserward, wie die „Rhein= u. Ruhr=Ztg.“ erfährt, drei Kühe vom Blitz erschlagen. Am Samstag wurde von Gladbach aus ein gefährlicher Dieb ins Düsseldorfer Arresthaus gebracht: der Hauptmann von jener Räuberbande, welche im vorigen Jahre die Gegend von Gladbach ausraubte. Einer jener Bande erschoß den Polizeisergeanten Godry in Gladbach auf der Straße. Die Bande wurde kurz nachher verhaftet, mit Ausnahme des am Samstag eingelieferten Porrio und des berüchtigten Vent, diese Beiden, welche steckorieflich verfolgt wurden, und auf deren Ergreisung eine bedeulende Summe gesetzt war, stahlen weiter, bis sie bei Theilung eines Raubes in Streit geriethen und Porrio den Vent erschlug. P. hielt sich dann längere in Düsseldorf auf, wo er sich sicher glaubte und kehrte schließlich in seine Heimath zurück, wo er unter allerlei Verkleidungen die Leute bestahl und betrog. Zuletzt zog er in Giesenkirchen als Handelsmann umher und wurde dort von dem Herrn KriminalKommissar Mardersteck aus Gladbach aufgespürt. Man fand den Räuber in einem Kornstücke in einem großen Lager aller möglichen gestohlenen Gegenstände. Besonders reichlich war für Speise und Trank gesorgt: 200 Pfund Speck, Würste steckten in einem Sacke, 20 Kistchen Cigarren standen aufeinander, ein kleines Weinlager daneben 2c. Eine Anzayl Diebstähle hat der Räuber bereits eingestanden, von der Ermordung des Polizeisergeanten und seines Freundes Vent will er jedoch nichts wissen. Aus Düsseldorf. Zwei Tapezierer wollten am 17. d. Mocgens um 2 Uhr(!) im Rhein baden; sie fuhren zu diesem Zwecke mit dem Nachen in den Strom und einer sprang hinein, tauchte unter und kam nicht wieder an die Oberfläche. Die Leiche ist bis jetzt noch nicht aufgesunden. Der„B. Ztg.“ schreibt man: Vor nun beinahe 20 Jahren verschwand in Ohligs ein Mann Namens Ackersmann. Verschiedene Umstände ließen darauf schließen, daß an demselben ein Verbreche# verübt worden sei. Der Veraacht lentte sich damals auf den Inhaber einer Wirthschaft in der Nähe von Hackhausen, und wurde dieser und seine Tochler auch in Untersuchungshaft genommen, wegen mangelnden Beweises aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Neuerdings ist die Wirthschaft in andere Hände gekommen, und hat der neue Besitzer verschiedene bauliche Veränderungen vorgenommen. Bei Ausschachtung eines Fundamentes stieß man auf einen menschlichen Schädel, von dem man annimmt, daß es derjenige des verschwundenen Ackersmann sei. Das Gericht hat den Thatbestand bereits festgestellt. Der erwähnte Wirth und dessen Tochter leben noch. Der Bürgermeister Esser zu Ratingen, dessen Wahlzeit mit Eade September d. J. ablauft, wurde am 16. d. von den dortigen Stadtverordneten auf eine fernere zwölfjährige Amtsdauer mit 16 Stimmen wiedergewählt, ein Stimmzettel war unbeschrieben. 25 Die Taterliese. Roman aus Hamburgs Vergangenheit. Von F. Ewald. Und liebkosend strich sie über Lieschen'o bleiche Wange. Kein Wort erwidernd, unsicheren Schrittes wankte das junge Mädchen in ihre Zelle, wo sie willenlos zusammenbrach. Alle Kraft hatte sie verlassen. Wie ein Gewittersturm erfaßte es sie und küttelte Alles in ihrer Seele wach, was an Schmerz und Bitterke: darinnen schlummerte. Stunden kamen und vergingen. Das Mädchen saß auf dem Rand seines Bettes und schaute nachdenklich vor sich nieder. Sie saß noch so, als die letzten Abendsonnenstrahlen sich einen Moment flüchtig an dem grünlichen Glas des kleinen, hochgelegenen vergitterten Fensters brachen. Die Farbe war allgemach in ihre zarten Wan gen zurückgekehrt und in den Zügen war Nichts mehr von dem harten Kampf zu sehen, den sie durchfochten hatte. Es war vorbei— vorbei! Ein stiller Friede war über sie gekommen, aber es war ein Friede, wie er dem wilden Wetter vorangeht, ein Friede, der ein armes Menschenherz verzweifeln lassen und brechen kann. Fern von der Welt, hinter schützenden Kloster mauern gab es allein Frieden und Ruhe für eine arme Waise, die so verlassen und einsam in der Welt dastand, wie Lieschen. Weiner Rotenborg hatte Recht. Er wollte ihr Bestes. Wohl schauerte sie zusammen bei dem Gedanken an die Zukunft. Noch war sie frei, an keine Ordensregel gebunden; sie konnte, wenn sie wollte, das große, düstere Haus verlassen und hinausflattern in die schöne, sonnige Welt, die sie so sehr liebte. Warum hatte nur Hans Rotenborgs Bild an diesem Tage unablässig vor ihrer Seele gestanden? Mit ihm waren die unbestimmten Hoffnungen verknüpft gewesen, die ihr das Leben auch in dieser Einsamkeit schön erscheinen ließen, und darum auch war es besser, sie blieb für immer in dieser Abgeschiedenheit begraben. Nach Wochen kam Werner Rotenborg abermals. Lieschen trat ihm ruhig und bestimmt entgegen und sagte ihm, daß sie sich für die Aufnahme bei den „blauen Süstern" entschlossen habe und im Begriff stehe, als Novize einzutreten. Der Kaufherr fühlte sich durch die Art und Weise des Mädchens heunruhigt; er fragte sie, ob sie nach reiflicher Ueberlegung den Entschluß gefaßt habe, er versuchte es sogar, sie anderen Sinnes zu machen— vergebens. „Nein, Herr Rotenborg, ich werde hier bleiben. In den Mauern dieses Klosters bin ich geborgen gegen den Sturm des Lebens. Hier bin ich nicht eine Ausgestoßene, wie ich unter den Menschen sein würde, und der Wirkungskreis, dem ich angehören werde, wird mich vergessen lassen, daß ich fremd bin in der Welt.“ Am Abend desselben Tages saß Werner Rotenborg im Kreise seiner Familie und sprach von Lieschen. Hans lauschte mit lebhaft gerdtheten Wangen und leuchtenden Augen den Worten des Vaters, welcher des Mädchens Vergangenheit beklagte. Sein Herz pochte in stürmischen Schlägen; er wollte ihr die Vergangenheit vergessen machen und ein Leben voll Glück und Freude bereiten. „Dem Mädchen hätte eine glückliche Zukunft nicht fehlen können, wenn nicht das Schicksal ihr schon in der Wiege den Stempel der Schmach auf die Stirn gedrückt hätte,“ sprach Werner.„Sie ist so engelschön, wie sie gut ist, und ich färchte, daß das Klosterleben ihren Wünschen und Hoffnungen nicht entsprechen wird.“ „Werner, so zwinge sie nicht dazu,“ sagte Frau Sida mit sanfter Bitte.„Es ist nicht ihre Schuld, daß ihre Mutter eine Elende war und ich könnte mein eigenes Kind nicht mehr lieben als diese einsame verlassene, junge Waise. Ein dankbarer Blick aus den Augei ihres Sohnes lohnte die Worte der Mutter. „Ich zwinge sie auch nicht, Sida.— Es ist vielmehr ihr eigener Wille, schon in den nächsten Tagen als Novize bei den„blauen Süstern“ einzutreten. Eine seltsame Veränderung war plötzlich in Hans Rotenborgs Antlitz vorgegangen. Das höchste Erschrecken fand darin seinen Widerschein und er blickte seinen Vater mit einem Gemisch von Staunen und Zweifel an. Im nächsten Augenblick hatte er den Stuhl hastig zur Seite geschoben und stand hoch aufgerichtet da. „Vater— Ihr werdet das nicht zugeben,“ brachte er mit einer ihm fremd gewordenien Heftigkeit hervor, die an den sechszehnjährigen Knaben erinnerte.„Wenn Lieschen selbst in das Kloster gehen wollte, so werdet Ihr sie doch davon abhalten! Eurim Willen wird sie sich fügen, denn Ihr habt große Gewalt über sie. Sie weiß nicht, was sie thut!“ Mit mühsam verhaltesem Schrecken schaute Werner Rotenborg auf seinen Sohn. War es schon so weit gekommn? Das hatte er nicht erwartet. Hans war noch nicht zwanzig Jahr alt und er hatte nicht gedacht, daß Erfahrungen den Menschen oft vorzeitig reifen. Hans hatte den erstaunten Blick seines Vaters erfaßt und richtig gedeutet. Aber er war nicht davor zurückgeschreckt. Die Worte des Vaters machten einen tiefen Eindruck auf ihn, sie halten iyn jäh aus einer entzuckenden Träumerei in ein böse Wirklichkeit zurückgeführt. „Ja, sie weiß nicht, was sie thut,“ wiederholte er tief aufathmend. „Niemals darf sie in einen Stand eintreten, der sie namenlos unglücklich machen würde. Vater, weßhalb soll ich es leugnen? Ich liebe Lieschen, nicht mit einem Gefühl von Dankbarkeit, wie Ihr und die Mutter es empfindet, sondern ich liebe sie, wie der Mann das Wetv liebt. Seht mich nicht so erschreckt an. Ich bin noch jung und Manches mag sich noch in meinem Leben ändern, aber meine Liebe für dieses Mädchen ist unwandelbar und darum darf sie nicht in einem Kloster begraben werden. Nicht jetzt will ich ihr meine Liebe gestehen, nicht jetzt will ich um sie werben. Mögen Jahre darüber vergehen. Ich habe Muth, Geduld und Ausdauer." „Ich kann warten und will warten. Ich ein Mann werden. Ich will mir Ansehen und Reichthümer erwerben, die ich der Gelieoten zu Füßen legen kann und dann will ich meinen eigenen Heerd gründen und Lieschen als mein Weib heimführen. O, Vater, Mutter, wenn Ihr wüßtet, welche Seligkeit der Gedanke an sie für mich umfaßt!“ Ein schwarmerisches Feuer leuchtete in Hans gen, während der Kaufheer beinahe entsetzt auf ihn blickte und auch aus Sioas Zügen Besocgniß, doch gemischt mit Stolz und Bewunderung für ihem Herzensliebling, leuchtete Wirners Gedanken verwierten sich. Er hatte ein Unglück abwenden wollen und nun war es da, in einem größeren Umfange, als seine schlimmsten Befürchtungen es ihm gezeigt hatten. „Hans, Du bist von einer künstlich genährten Leidenschaft verblendet. Mitleid und Dankbarken haben Deine Sinne bethört. Du darfst an diese Verbindung ntemals denken. Du kennst Lieschen# Vir Guute Tageschronik. (Aus Berlin.) Die dem Reichseisenbahnamte zugegangenen Berichte über die Untersuchung der Eisenbahnbeamten des dußeren Betriebsdienstes im deutschen Reiche ausschließlich Bayerns auf Farbenerkenntniß= und Farbenunterscheidungsvermögen haben für dieses Jahr ergeben, daß von 189,452 dieser Beamten überhaupt 998 oder 0,72 pCt. als farbenblind erkannt worden sind. Letztere wurden aus dem Betriebsdienste zurückgezogen und auf Stellen versetzt, bei denen die Farbenerkenntniß und Unterscheidung nicht erforderlich ist. (Aus Frankfurt.) Wie aus der Bekanntmachung des Polizeipräsidiums ersichtlich ist, sind in der abgelaufenen Woche nur noch 3 Personen an den Blattern erkrankt, Todesfälle durch diese Krankheit aber nicht herbeigeführt worden. Das Polizeipräsidium wird daher, indem es offenbar jede von den Blattern drohende Gefahr als beseitigt ansieht, weitere Bekanntmachungen nicht mehr erlassen. Ueberhaupt ist der Gesundheitszustand in der Stadt Frankfurt gegenwältig ein sehr günstiger. (Aus Heidelberg.) Zur Wiederherstellung des Heidelberger Schlosses hat der„Badische Architekten= und Ingenieurverein“ folgende Vorschläge gemacht: 1) Vor allem den Otto Heinrichsbau durch Dachung, Gebälke und überhaupt durch inneren Ausbau so zu schützen, daß er zu gemeinnützigen Zwecken verwendbar ist; 2) den Bau Friedrichs des Vierten durch die geeigneten Bauvornahmen in guten Zustand zu versetzen; 3) den achteckigen Thurm in gleicher Weise wiederherzustellen; 4) die Bauten Rudolfs und Rupprechts durch Dachungen zu schützen und so weit wiederherzustellen, als dies im Aeußeren nothwendig erscheint; 5) die übrigen Thürme in ihrem gegenwärtigen Zusta de sorgfältig zu erhalten; dann in zweiter Lini.: 6) den Bau Friedrichs des Zweiten wiederherzustellen und 7) den englischen Bau in seinem gegenwartigen Zustande als Ruine zu belassen. Die Frage, wie restaurirt werden soll, wird dahin beantworiet: mit äußerster Gewissenhaftigkeit— im engsten Anschlusse an die Architestur der einzelnen Bauten — mit größter Selbstverleugnung des Acchitekten, mit Unterlassung des Hereintragens neuer Compositionen, wie dies bei Restaurationen so gerne geschieht.— Von der Beantwortung der weiteren Frage, welchem bestimmten Zweck das Schloß künftig dienen soll, nimmt der genannte Verein einstweilen Abstand mit dem Hinweis darauf, daß zuvor die Eigenthumsverhältnisse klargelegt werden möchten. Es bedürfte noch der Erörterung der Frage, wie die Verhältnisse geregelt worden seien, als das Schloß vormals aus dem Eigenthum der bayerischen Kurfürsten in das des Großherzogthums Baden überging. Da die Umgebung des Schlosses, die ehemaligen ausgedehnten Gärten, jetzt für forstbotanische Unterrichtszwecke verwendet werden, sei es wahrscheinlich, daß das ganze Besitzthum nicht Eigenthum des großherzoglichen Hauses, sondern des badischen Landes sei. (Aus Kissingen) vom 17. Juni schreibt man der„National=Zig.": In Betreff der Hierherkuift des Fürsten Bismarck in diesem Sommer verlautet noch gar nichts Bestimmtes. Weder sind, wie die Zeitungen zu berichten wußten, königliche Equipagen hier eingetroffen, noch Lakaien, die dem Fürsten für seinen Aufenthalt zur Verfügung gestellt zu werden pflegen. Auch sonst sind die anderweiten Anzeichen eines nahe bevorstehenden Eintreffens bis jetzt noch nicht vorhanden, denn das alljährliche Lüften und die Instandsetzung derjenigen Gemächer in der oberen Saline, die der Fürst bei seiner Anwesenheit hier zu bewohnen pflegt, kann als ein solches Anzeichen nicht gelten. (In Reutlingen) fand neulich ein StudentenScandal statt. Ein Tübinger Musensohn, der sich angeblich ungeziemend benahm, wurde von ehrsamen Reutlingern in einen Brunnen getaucht. Im Zorn darüber schrie er:„Bursche'raus!“ Seine Kameraden kamen, und nun soll es tüntige Keile gesetzt haben. Schließlich fuhren die Studenten davon, wurden aber mit Steinen noch energisch bombardirt, bis sie fort waren. (Aus Görlitz.) Die hiesige StadtverordnetenVersammlung hat dem Antrage des Magistrats, das Realgymnasium mit dem Gymnasium unter einem Direktor zu vereinigen, beigestimmt. (Aus Straßburg.) Am 18. d. Abends kurz vor 10 Uhr brach in einem der hinter dem Telegraphengebäude gelegenen Holzschuppen Feuer aus, welches sich mit großer Schnelligkeit verbreitete, sodaß in kaum einer halben Stunde der ganze Dachstuhl des Telegraphengebäudes in hellen Flammen stand. Obwohl die städtische Feuerwehr, sowie die bei wachsender Gefahr alsbald zur Hülfe geeilte Garnisonfeuerwehr alles aufbot, dem Feuer Einhalt zu thun, griff dasselbe doch immer weiter um sich. Die hell auflodernden Flammen boten längere Zeit einen schauerlich schönen Anblick. Um 12 Uhr Nachts war der Brand noch nicht gelöscht, jedoch durch die vereinten Anstrengungen der Feuerwehren, wobei sich die Garnisonfeuerwehr besonders auszeichnete, auf seinen Heerd beschränkt. Menschen sind, soweit bis jetzt bekannt, nicht verletzt worden. Da die unteren Diensträume des Telegraphenamtes bis jetzt vom Feuer verschont geblieben und alle Zuführungen der auswärtigen Telegraphenleitungen unterirdisch sind, so wird keine längere Betriebsstörung eintreten. Die städtische Telephonleitung, deren Centralstation sich im oberen Stockwerke des Gebäudes befand und welche etwa 100 Abonnenten zählt, wird dagegen auf einige Zeit unterbrochen bleiben.(Laut eingetroffener Mittheilung ist der Brand um 1 Uhr Nachts bewältigt worden. Die telegraphische Verbindungen nach auswärts haben keine Unterbrechung erlitten.) (Aus Wien.) Der Millionenprachtbau des neuen Wiener Rathhauses, der im September d. J. unter entsprechenden Festlichkeiten am 200jährigen Gedenktage der Befreiung Wiens von den Turken seiner Bestimmung übergeben werden soll, enthält auch einen Rathskeller nach dem Muster des Münchener. Der Keller hat den Zweck, ein Jedermann zugängliches, unter der Kontrolle der Gemeinde stehendes permanentes Musterlager österreichischer Flaschenweine zu bilden und so einerseits die Interessen des Weinvaues zu fördern, auderseits aber dem Publikum Gelegenheit zu geben, unverfälschte österreichische Weine kennen zu lernen. (Aus Zürich.) Dieser Tage hat sich Herzog Adolf von Nassau bei dem Professor Horner in Zurich einer Augenoperation unterzogen, welche glücklich verlaufen ist. (Aus Rom.) Am 18. d. Abends erfolgte eine Volksdemonstration vor dem Quirinal zu Ehren der Königin von Portugal. (Nachrichten aus Belgrad) melden, daß die Attentäterin Helene Markovic im Gefängnisse erwiesenermaßen keines naturlichen Todes gestorben sei. Sie wurde Sonntag Morgens mit einem fest um den Hals zusamnengeschnurten Handtuche aufgefunden. Ihre drei Zellengenossinnen wollten nichts bemerkt oder vernommen haben. Im Sektionsplotokoll nimmt der eine der Aerzte Selbstmord, der andere Erorosselung durch fremde Hand an. Der Leichnam wurde sofort beerdigt. (Aus London.) Joon Barnet, der erste Eisenbahn=Gepäckträger der Welt, ist am 15. d. in Darlington gestorden. Er begleitete Georg Stephenson auf der Provefahrt mit der ersten Locomotive„Ne..“ (Aus London.) Sir John Savage, früherer Bürgermeister von Belfast, hat sich durch einen Schnitt in den Hals das Leben genommen. Kunst und Literatur. Das neueste Gemälde Defregger's behandelt, wie man der„Tgl. Rdsch.“ schreibt, eine Episode der Vorbereitungen zum Kampfe der Tiroler gegen die Bayern und Franzosen von 1809. Die Scene spielt in einer Dorsschmiede, in der Sensen und Morgensterne, diese furchtvaren Volkswaffen, geschmiedet werden. Eben ist ein junges, kaum den Kinderschuhen entwachsenes Mäochen angekommen, das in seiner Posttasche Briefschaften überbrachte und nun müde auf einem Schemel sitzt, während der Schmied einen der Briefe den um ihn versammelten Bauern vorliest. Er ist offenbar die Seele des Aufstandes in dieser Gegend und Aller Augen hangen mit Begeisterung an seinem Munde. Aber auch den Zorn der braden Patrioten entflammt der Inhalt des Briefes. Allerlei aus Nah u. Fern. (Der Setzerteufel) hat der„Frankf. Ztg.“ in Nr. 168 einen artigen Streich gespielt. Wie ihr nämlich aus Berlin gemeloet wird, ist seitens der kirchen=politischen Commission der von Windthorst beantragte Art. 5 angenommen worden, wonach Bischöfe einzelne Weinhandlungen(Weihehandlungen) auch in anderen Diöcesen vornehmen dürfen. Loegles. Bonn, 20. Juni 1883. X Zu der am nächsten Sonntag in Ems stattfindenden Kaiser=Regatta ist das Trompeter=Korps unseres Königs=Husaren=Regiments befohlen worden. X Die spanische Estudiantina errang in den beiden Concerten am Montag und Dinstag einen großen Erfolg. Die höchst originellen Vorträge, besonders die Solis auf Flöte, Violine, Mandoline, Bandurra ernteten lebhaften Applaus und mußten zum Theil da capo wiederholt werden. Das zahlreiche Publitum war ein recht auserlesenes; auch viele Musensöhne sah man darunter. Die Gäste werden von hier nach Frankfurt sich begeben und oürften mit ihrer Aufnahme in Bonn wohl zufrieden sein. Bei Gelegenheit eines Ausfluges, welchen per Droschke hiesige Studenten vorgestern unternommen, scheuten zu Godesberg die Pferoe eines Wagens, der glücklicherweise unbesetzt war, und gingen durch. Bei Mehlem wurden die Pferde aufgehalten, doch ist eines der Thiere so verletzt, daß es wahrscheinlich getödtet werden muß; ebenso ist der Wagen sehr beschädigt. □ Dem zwischen Oberdrees und Bonn fahrenden Omnbus fiel heute Morgen auf der Sternthorbrücke ein Rad aus der Achse. Der Unfall wurde jedoch sogleich bemerkt, und kamen die Passagiere mit dem bloßen Schrecken davon. Nur die Achse und die Feder des Wagens sind beschädigt. Civilstand der Bürgermeisterei Poppelsdorf. Geburten. 7. Juni. Christina, Tochter von H. J. Jonas, Porzellanmaler, und von M. Schmidt, zu Poppelsdorf.— 9. Bartholomäus, Sohn von B. Blanden, Ackerer, und von M. Fendel, zu Duisdorf.— Anna Maria Catharina, T. von W. Hülsmann, Kleinhändler, und von C. Rechmann, zu Ippendorf.— 10. Catharina, T. von M. Wallraf, Porzellanmaler, und von B. Banduhn, zu Kessenich.— 11. Michael Huvert, Sohn von M. Hostert, Eisenbahnarbeiter, und von C. Sutter, zu Endenich.— Margaretha, T. von F. Homann, Metzger, und von C. Dahlhausen, zu Endenich.— 14. Franz Heiurich, Sohn von M. Schmitz, Fuhrmann, und von E. Münch, zu Kessenich. Heirathsverkündigungen. 8. G. Brungs, Wittwer von M. M. Schlich, Tagelöhner, mit C. Schmitz.— 13. L. Bordelius, Schneider, mit G. Friedrichs.— 15. H. Buß, Cigarrenmacher, mit M. Heirathen. 15. J. Wiesel, Tagelöhner, mit M. E. Walter. Sterbefälle. 9. A. Langen, 4 W.., zu Endenich.— 11. H. Neckeler, Tagelöhner, ledig, 17 J.., zu Duisdorf.— 14. Agnes Brenig, o M.., zu Endenich.— Ch. Müller, 14 T.., zu Kessenich.— 15. M. Heinrichs, 10 J.., zu Endenich.— 16. J. Arck, 22 M.., zu Duisdorf. Handels-Nachrichten. Köln, 19 Juni. Landmarkt, Weizen 19,75—20,00 M. Roggen 12—75., Gerste 12,50—14,50., Hafer 13.50— 10,00 M. per 100 Kilo. Köln, 19. Juni. Weizen enf. niesiger 20,50—21,50B, fremder 20,50—21,50 B Roggen eff. hiesiger 14,50—15,50B, fremder 15,00—15,50 B Hafer eff. hiesiger 14,00—15,00B, fremder 14,00—15,00 B Rüböl eff. in Partien p. Mai 36.50. Köln. Marktpreise. Butter per K 1,10, Eier per Vier tel 1,30, Hasen—, Schnepfen—. Truthahnen 11,00. Hühner 1,60, Enten 2,50, Gänse—, Kaninchen 1,00 per Stück, Hinkel.50, Tauben 80 per Paar. Ochsenfleisch 65 Pf., Kalpfleisch 60 Pf., Hammelfleisch 80 Pf., Speck, geräuchert 80 Pf., gesalzen 80 Pf., Schmalz 80 Pf., Nierentett 50 Pf., Salm 2,80, Aal 1,60, Hecht 90 Pf., Karpfen 80 Pf., Schleien 60 Pf. per 8. Kartoffeln, weisse.20, rotne 5,10, Nieren 7,50, Aepfel 00,00 p. 50 Kilo, Zwiebel 10 Pf., per a. Neuss, 19. Juni. Weizen 1. Qual., 20.50, 2. Qual. 18.50. Reggen 1. Qual. 14,80, 2. Qual. 12,80. Wintergerste 14.00. Sommergerste—.—. Buchweisen—.—. Hafer 1. Qual. 15.00. Rübsen(Avel) 00,00. Raps—.—. Kartoffeln 8,50. Heu p. 50 Kilo 3,00. Roggenstroh per 100 Kilo-.00. Rüböl per 100 Kilo fassw. 72,50, Ger. Oel per 100 Kilo 75,50. Presskuchen p. 1000 Kilo 130.— Düren, 19. Juni. Weisen 1. Qual. 20.75. 2. Qua!, 19,25 Roggen 1. Qual. 14.50, 2. Qual. 13.50, Gerste 15.00 Hafer 14.50. Andernac h, 19. Juni. Auf unserm heutigen Fruchtmarkte stellten sich die Preise wie folgt: Weizen 22,— Roggen 15,84, Gerste, 13,08, Hafer—,„Kartoffein 7,20-9,00 ., alles per 100 Kilo. Mayen, 19. Juni. Der heutige Fruchtmarkt war befahren mit 600 Centner Weisen, 221 Centner Reggen, 119 Centner derste, 284 Centuer Hafer, 470 Centner Kartotgangenheit. Von dem Vater verlassen, von der Mutter verleugnet— wie konnte Hans Rotenvorg dieses Mädchen als sein Weib heimfuhren?“ Des jungen Mannes Blick wurde ernst und vorwurfsvoll. „Vater— so sprecht Ihr? Wenn ihr Vater sie berlassen und ihre Mutter sie verleugnet, so kann und muß sie Beioes in Euch wiederfinden. Es ist das Glück Eures einzigen Kindes, das mit diesem Mädchen berknüpft ist. Ihr habt nicht nach der Welt zu fragen, wenn Ihr es wollt. O, laßt Euch erweichen. Verschafft mir eine Unterredung mit Lieschen. In Gegenwart der ehrwürdigen Mesterin will ich sie fragen, ob sie die Meine werden oder im Kloster ihre Jugend und ihr Lebensglück begraven will.“ „Nein, nein, ntemals!" rief Werner Rotenborg heftig aus. „Vater, es handelt sich nicht allein um meine Zukunft, sondern auch um diejenige eines Mädchens, dem Ihr zu Dank verpflichtet seio. Diese eine Unterredung will ich erlangen und ich werde sie mir selbst zu schaffen suchen, wenn Ihr Euch nicht für mich verwenden wollt.“ „Wir reden morgen welter darüber,“ sprach Herr Rotenvorg mit verfinsterter Miene und doch sprach ein Herz für den Sogn, der so unerschrocken für das Mädchen eintrat, das er liebte und dem er so biel Dank schuldete. Werner Rotenborg und seine Gattin blieben noch lange, nachdem Hans gegangen, in ernstem Gespräch beisammen und unter bitteren Thränen schlief Frau Sida in diesem Abend ein, unter Thränen, dem Schmerze in das junge Mädchen geweiht, welches sie wie ihr denes Kind liebte. Am folgenden Morgen ließ der Kaufherr seinen zeitig zu sich rufen. a Hans, Du weißt, ich habe keine Vorurtheile. # Mensch kann fehlen, aber wissentlich fügte ich niemals Jemandem ein Unrecht zu. Ich habe gewiß nicht in leichtsinniger Weise über Lieschens Zukunft verfügt, aber ich habe mich gefreut, als sie mir sügte, daß es ihr Wille sei, im Kloster zu bleiben, weil ich es so für sie und für die ihr Nuyrstehenden am besten halte. Denke an des Mädchens Mutter. Sie ist dem alten braven Synoikus Riechers heimlich davongegangen. Nemand weiß, wo sie geblieben und wer bürgt uns dafür, daß sie nicht eines Tages zurückkehrt— der Himmel mag wissen, wie. Und dann es ist nicht so leicht, sich gegen ein Heer von bösen Zungen zu schützen. An dem Tage, an dem Lieschen in die Welt zurückkehrt, wiro die Schmach ihter Geburt aufs Neue alle bösen Zungen in Bewegung setzen und Du wirst nicht im Stande sein, sie zu schutzen. Bei den„blauen Süsteln“ ist sie geoorgen. In Ruhe und Frieden wird sie ihre Tage beschließen und im Alter die Stunde segnen, in der sie den Entschluß faßte, sich dem Dienste des Herin und ihrer Mitmenschen zu widmen. Hans, glaubst Du ihr einen Ersatz bieten zu können?“ Hans war aufmerksam den Worten seines Vuters gefolgt, aber die Zuversicht war nicht einen Ausinblick aus seinem Gesicht gewichen. „Ja, Vater, ich glaube es— ich kann es!“ Werner Rotenbocg seufzte auf— aus tiefster Brust. „Dann habe ich Nichts mehr zu sagen. Versuche Dem Heil. Ich werde bei der Mesterin Fürsprache einlegen, daß Dir eine Unteriedung mit Lieschen bewilligt werde.“ „O, Dank, Vater! Tausend Dank!“ rief Hans jubelnd aus. „Nun wird Alles gut. Ich habe den Muth, sie gegen eine Welt zu vertheidigen!“ Zwei Tage spater stand Hans klopfenden Herzens im Sprechzimmer des Klosters in der Steinstraße, den Eintritt Lieschens erwartend. Er wollte um das Mä dchen werben, das er liebte, wollte sie sich sichern für ein ganzes Leven und dann hinausziehen in die Welt, an die Arbeit, sich eine Zukunft selost zu gründen. Nun öffnete sich die Thür— Lieschen trat ein, nicht in Begleitung der Mesterin, sondern ganz allein. Sie tlug bereits die kleidsame, blaue Tracht der Nonnen und nur die Haube, welche ihr reiches Haar neidisch bedeckte, konnte sie nicht verschdnen. Aber ihr Anblick hatte dennoch etwas Ueberwältigendes für Hans, während er in ihr ein wenig bleiches Gesicht sah, aus dem ihm die wunderdaren Augen noch tiefer, noch seelenvoller als sonst entgegen schauten. Farvenprachtige Bilder hatten die Seele des jungen Mannes umgaukelt, herrliche Träume entzuckten ihn. Was bedurfte es vieler Worte? Er wollte sie sehen und an sein Herz schließen, um sie zu halten in Zeit und Ewigkeit. Und nun? Dus Blut schoß ihm jählings in das Gesicht, als sie ihm so still und rugig gegenüber trat, so ernst, als sei er ihr ein Fremder. Aber nur einen Augenblick sank ihm der Muth. Schnell entschlossen ging er ihr entgegen und wieder leuchtete in seinen Augen eine Welt voll Liebe. „Lieschen, hast Du keinen anderen Empfang für mich!“ fragte er mit leisem Vorwucf.„Weißt Du, warum ich hier bin?“ Sie nickte mit dem Kopfe und es schien, als ob sie keinen Laut über ihre Lippen bringen könne. Aber im nächsten Augenblick hatte sie sich dennoch gefaßt. „Die Mesterin hat es mir angedeutet,“ sagte sie und ihre Stimme vibrirte nur ein wenig.„Ihr hättet nicht kommen sollen, Hans, denn in meinem einmal gefaßten Entschluß könnt auch Ihr mich nicht erschüttern.“ feln. Durchschnittspreis pro 100 Kllo: Weisen 21.74 M. Roggen 15,66, Hafer—, Kartoffeln—10. Butter pro Ptd A. 1,20. Eier pro Viertel 1,15. Borl in, 19. Juni. ME. Weisen.... 188 00 Roggen 146 75 Hafer 188 50 Ak. Rüböl mit Fau.. 76 50 de. ohne„" 75 00 Spiritas.... 57 40 Petroleum 24 00 Berlin, 18. Juni. Weisen 1oco 145—213., nach. Qual. gefordert; Ruggen loco 140—150 nach Qual. gefordert, klammer inländ. poln. 147•148, guter do. 145.—— ab Bahn bes.; Hafer loco 180—165 nach Qual. gef., ostund westpreussisch 188—147, russisch und polnisen—.— pomm., uckermärk, und mecklenb. 138—146, schles, und böhm. 138—145, feiner schles, und preass. 148—157., ab Bahn bes.; Mais loco 142—147 M. nach Qual. gef. per 1000kg. Weizenmehl Nr. 00 26,00—25, Nr. 0 25,00— 23,50, Nr. 0 u. 1 22,50—.1,25; Roggeamehl Nr. 0 22,50 bus 21,50, Nr. 0 u. 1 21,00—19,50 u. per 100kg. brutte inol. Sack. Hamburg, 19. Juni. Butter(mit 16 Pfd. Tara und 1 pOt. Decort). Für den Export wurde zu den untenstehenden sehr festen Preisen gehandelt: Erste Qual. Sommer 102—105, sweite Qual, Sommer 95—100, fehleruafte Hof 70—90, Bauern 90—95 M. Schmalz, Hamburger 56—59., Wilox 54.50 Fairbanks 92,00, div. Marken 51 Steam 55,00., Spek, short olear 55, long backe 50 M. Schinken, americ. geräuch. 80 M. Hamburg, 18. Juni. Getreidemarkt. Weizen loco u. Termine unverändert, per Juni-Juli 186,00, Sep.-Oet. 193.—. Roggen loco und Termin; unverändert per JuniJuli 145.—, Sep.-Oet 147.—. Rüböl matt, loeb 71,50, per Oet. 61.50. Spiritus unverändert, per Juni 45,70, JuliAugust 46.20, August-September 47,00. Bremen, 19. Juni. Petroleum besser, loco M..50, per Juli 7,55,— Schmals, Wilcox, loco 53,00.— Speck short und halb longs Juni—.—. Amsterdam, 19. Juni.(Schlussbericht.) Weizen 38¾, p. Juli 283. Roggen loco und auf Termine unverändert, per Juni. 169, per Juli 169. Rüböl loco per Herbst 38½, p. Juni. Antwerpen, 19. Juni. Petroleum ruhig, disp. 18.25 p. Juni 18.25 Lyon, 16. Juni. Seide. Die Seidentrocknungsanstalt hat heute registrirt: 58 b. Organsinen, 89 b. Tramen 48 b. Gregen, und hat 49 b. gewogen, im Gesammtgewichte von 14,231 kg. Viehmärkte. Hamburg, 18. Juni. Viehmarkt auf der Sternschanse. Der Schweinehandel war mittelmässig; an den Markt gebracht waren 3260 Stück, unverkauft blieben— Stück Preis 45—53 M. pro 50kg. Der Kälberhandel war flau an den Markt gebracht waren 120 Stück, unverkauft blieben 10 Stück; Preis 45—70 M. pro 50kg. Hamburg, 18. Juni. Viehmarkt. Der Ochsenhandel war heute besser; beste Waare kostete, 64—70 Mark, geringere bis zu 48 herunter. Am Markte waren 1019 Stück, wovon 160 Rest blieben. Für den Rhein wurden ca. 100 Stück angekauft. Der Hämmelhandel war besser. Am Markte befanden sich 3183 Stück, wovon 470 Stück unverkautt blieben. Paris(La Villette), 18. Juni. Zum heutigen Vichmarkt waren zugeführt: 2923 Ochsen, 780 Kühe, 169 Stiere, 1329 Kälber, 19,243 Hämmel, 2184 Schweine. Preise: Ochsen Frs. 0,89—1,12, Kühe 0,76—1,05, Stiere 0,76—0,96, Kälber 0,96—1,26, Hämmel 0,80—1,24, Schweine 0,94—1,04 pro Kilo Curs-Bericht. Berlin, 19. Juni. Schwache Haltung, theils Realisationen, theils Blaucoverkaufe, Mangel an Anregung. Deutsche bahnen, auch zu verstaati chende, abgeschwächt, Mecklenburger 1/8 pet., Ostpreussische ½ pet, matter, Marienburger ½8 pCt. besser, österreichische bahnen thellneise fest, Fransosen 1 M. sch echter, Lombarden 3.,.bethal 4,50 M, höher. speculative Banken unter zahlreichen Schwankungen nachgebend.edit-Actien sch iessen 5., Disconto-Commandit 1½ pCt., Deutsche Bank ¾ pCt. matter. Henten matt, russ sche angeboten, 1880er Anleihe ½“t, schlechter, Not n flau. Preussische Consols 0,30 schlechter. Bergwerke sehr still, Laurahütte ¾ pCt., Dortmunder Union ½ PCt. niedtiger. Bölsenschluss schwankend, eher fester. Diverse 4½% cons. St.-Anl. 103.40 4%„„ 101,30 Italien. Rente 5% 92,40 Oesterr. Gold-Rente 84,80 " Silber-Rente 67,50 " P a p i e r r e n t e 6 6, 9 0 Darmstädter Bank 156,00 Discento-Command. 200,40 Deutsche Bank 152,90 Inländische EisenbahnBrg.-Mrk. 1. u. 2. S. 102,70 „ 3½% S. S...B. 94,00 „„ Lit. C. 93,90 „ 4¼% 4. Serie „„ 5.„ 6. 7. 8. 9. 090,00 102,70 104,40 102,70 102,90 104.10 Actien. Deutsche Reichsbk. 149,60 Gelsenk. Bergwerk 123,10 Dortm.Union St.-Pr. 95,60 Boch. Gassstahlfabr. 108,00 Köngs- u. Laurah. 133,60 Mechernicher.-A. 170,50 Köln. Bergw. 124.75 Phönix, Lit. 97,00 „„ 43,00 Prioritäts-Obligationen. Köln-Mind. 4 pOt. 4. E. 101,10 „„ 5.„ 101,10 „ 4½ POt. 6.„ 105,10 „„ 7.„ 102,90 Mz.-Ludw. 2,3. E. 5p Ct. 103,80 Rhein. 4½ pOe.E. 102.90 „„ 1862, 64, 65 102,99 „„.,2., 3. E. onv. 102, 99 Ausländische Fonds. Rum. 6 pCt. St.-Rente 103,80 Russ. 5% Bed.-Cred. 84 Russ. Anl. 5pCt.71kl.St. 87,50 Ung. 6% Gold-Rente 102 „ 5pCt. kl. St. 87,80 Buss. Anl. 4% 80 kl. St. 72 Preussische und deutsche Fonds. Pr.-St.-Anleihe. 101,25 Köln-Mind. Pr.-Sch. 125 St.-Sch.-Sch 3½% 98,50 Kruppsche 5% Oblig. 110 Deutsche und ausländische Bank-Actien. Amst. Bank 127,25 Barmer Bankverein 106,10 Berl. Hand.-Gesellsch. 75,50 Brüsseler Bank Köln. Wechsl.- u. C. Darmst. Zettelbank Goth. Gr.-Cred.-Bk. Goth. Grund- junge 127,00 93,10 112,00 71.00 80.00 Luxemburger Bank 137,7 Meininger Ord.-Bank 95,9 "„ Hyp.-Bank 93.0 Pr. Boden-Credit-A. 108,9 „ Central-„ 126,0 Sächsische Bank 121,6 Schaaffb. Bankverein 92,1 Aach.-M..-Vers. 8230,00 Colonia,.-Vers. 6900,00 Concordia, Cöin 1970,00 nagdeb. Vers.-Ges. 1575,00 Dess. Gas-Ges. 182,00 5% Dortm. Part.-Obl. 107,20 Eschweiler Bergwerk 80,50 Industrie-Papiere. Harpen, Bergb.-Ges. 118,0 Rhein, Stahlwerke 194,7 Schles. St.-Pr.-Aot. 109,8 Stolberg, Zinkh.-Ges. 26,9 St.-Pr.-Act. 88,0 Wurmrevier 68,4 Ausländische Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. Kronpr.-Rdsb. 1817-68 87,30, Sdb. Lb. neue 3 p0t. " Rud. v. 1869 87,20 1Spdt Oest.-Frz.(alte) 3% 388,70 "(neue)" 380,90 6% Rum. Eis.-Obl. 103,80 Sdb. Lomb.(alte) 3p Ct. 295,50 Saub. Lomb. 5 Moskau Rjäsan Bjäsan-Koslow Central-Pacifie 6 102, 102, 101, 111, Amsterdam, 8 Tage 168,95 „ 2 Mon. 168,10 London, 8 Tage 20,50 „ 3 Mon. 20,32 Paris, kurs 81,10 " lang„ 80,70 Belg. Plätse, 8 Lage 80,95 Nechsel-Jnrne. Belg. Plätze, 2 Mon. 80.55 Wien, 8 Tage 170,75 " 2 Monat 169,85 Petersburg, 3 Woch. 200,80 " Monat 198.90 Warschan, Tage 200,80 Wasserstands-Nachrichten. Mannheim, 19. Juni. Rheinhöhe Mit. 5,70m, gef.92m. Mainz, 19. Juni. Rheinhöhe Mit. 2,40m, gef. 0,06m. Coblenz, 19. Juni. Rheinhohe Morg. 3,27m, gef. 0,08m. Köln, 19. Juni. Rheinhöhe Verm..45, gef. 0,08m. Stationsgebäude Rolandseck. Dounerstag den 21. Juni 1883: Grosses Concert ausgeführt vom ganzen Trompeter=Corps des Königs=Husaren=Reg. Anfang 4 Uhr. Entree à Person 50 Pfg. Programm an der Kasse. Loites-Köhlter Lagersier aus der Brauerei„Zum decken Thomes“ von Herrn H. Fuchs Franz Walbrül, Brüdergasse 46, gegenüber der Kirche. empfiehlt Dau Neuenahr. Hotel„Zum goldenen Pflug.“ Gelegen in der Nähe des Bahnhofes an der Hauptstrasse. Bietet sehr schöne Bimmer, großer schattiger Garten. Diners à part zu jeder Tageszeit. Reine Weine und ausgezeichnetes Bier. Billigste Preise.— Pensionspreise ermässigt, Eigenthümer JEAN BROUCHER. Seit dem 15. 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Juni ab ein Steinhauer-Geschäft eröffnet habe und halte mich in Anfertigung von — Grabsteinen in Sandstein und Marmor, sowie in Bau-Arbeiten und Reparaturen bei solider Arbeit, regelmäßiger Bedienung und mäßigen Preisen bestens empfohlen Achtungsvoll J. Kalb, Victoriastr. 4. Gerichtlicher Verkauf. Am Freitag den 22. Juni., Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Römerplatze zu Bonn vollständige Betten, Sophas, Kleiderschränke, Secretaire, Waschtische, Nachtskommödchen, Uhren, Spiegel, Bilder, Oefen 2c. 2c. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Grünter, Gerichtsvollzieher in Bonn. St. Anna-Kirchen-Lotterie zu Düren. Mit dem heutigen Tage übertragen wir den alleinigen General-Vertrieb unserer Loose dem Herrn A. Fuhse, Mülheim a. d. Ruhr. Die Ziehung ist von hoher königl. Regierung jetzt endgültig festgesetzt und findet am 31. August unwiderruflich statt. Aufragen wegen Loose, sowie Agenturbewerbungen bitten wir daher von jetzt ab direct an die Firma A. Fuhse, Mülheim a. d. Ruhr zu richten. Düren, den 15. Juni 1883. Die Lotterie=Commission. Peter Coenen. Franz Stassen. P. A. Laplanche. Nuch, Hernieierant, BONN, Viehmarkt 7. Verteinarteste Bezagsgdcne Tal Gartenmöbel, Rasenmäher, Conservegläser und Büchsen, Fliegenschränke, Treppenleitern, Velocipedes, Schaukeln, Bade-Einrichtungen, Closets, Waschkessel mit Feuerung, Mangel- u. Wringmaschinen etc. etc. Ferner für kurze Zeit neu ausgestellt: Kinderhaus trensportabel, zum Selbstaufbauen, und bewohnbar für—10 : Kinder bis 14 Jahre alt, höchst practisch und interessant. Garten-, Strand- oder Militair-Zeit, in einer kleinen Kiste leicht transportabel und in wenigen Minuten aufzustellen; 5 Meter lang, 2,40 Meter breit.(Diese werden in jeder Grösse angefertigt.) freistehend, sehr preiswürdig. Vogelhaus, Jagdzelt, Rollschutzwände und viele Neuheiten. Geldschränke mit neuestem Patentschloss,(bestes Fabrikat). Das Jahrgedächtniß für den verstorbenen Herrn Dr. H. Hasenaecker wird Freitag den 22. Juni, Morgens 8 Uhr in der Stiftskirche gehalten, wozu hiermit eingeladen wird. Sämmtliche, Schreinergesellen Bonns werden Samstag, 23. Juni, Abends ½9 Uhr zu eine Versammlung in der Restauration Schrick(Meckenheimerstraße) freundlichst eingeladen. Tages=Ordnung: Vorstands=Wahl. Besprechung des Brudertages. Bonner Wasserwerk. Anmeldungen behufs Anschluss an das Hauptstrassenrohr, sowie für Reparatur- Arbeiten, NeuAnlagen im Innern der Häuser und Gärten, Aufstellung von Closets, Bade-Einrichtungen, Lieferung von prima Gummischlauch beliebe man an unser u, Wilhelmstrasse Nr. 25, zu richten. Die Verwaltung. Kaffee, Erste Etage zu vermiethen, enthaltend 3 Räume,(Wasserleitung im Hause). Rheing. 30. auf bessere Möbelarbeit gesucht. Dauernde Beschäftigung. Franziskanerstr. 1. Buchbinderlehrling gesucht. Mich. Foppen, Vonn. Ein Dienstmädchen gesucht. Restauration Melb. Schreinergesellen gesucht. Poppelsdorf 53. Anstreichergehülfen gesucht. E. van der Seipen, Maargasse 3. 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