Nr. 142. Mittwoch, den 20. Juni. 1888. Abonnement: vierteljährlich u r 2 Mk. praonumerande. Monats=Abonnements. Tägliches Erscheinen. Samstag Auheften des Annoncen=Anzeigers an den Straßen=Ecken.— Inserate werden bis Mittags 19 Uhr erbeten. W GO** Erepiton Rentzinstrate Nr. 10. Landeszeitung. ür die Rchsechen erangernich. 3 k. Carisa2t.— Lask unt Jatan ven 3. h. Carttert. Ngenturen: G. Bevel, 9. 3. Hed, Jastunenennuacher; Obereassel, Vaer Az; Godesberg, Th. Dez, Nart 34; Mussendors, J. Mansckan; * Vornyeim, Gebr. Groß; Sechtem, Gottfr. Pieck; Rösberg, Aloys Esser; Hersel, I. Boosen, Nr. 107. Inserate. lokale 10 Pfennig, auswärtige 20 Pfg. die einspaltige Petitzeile. Reelamen per Zeile 20 bis 50 Pfg. Bei umfangreichem und öfterem Annoneiren entsprechender Rabatt. Größte Wirtung der Inserate bei stets steigender Auflage. Prsiien Heridestratr Nr. 1. Politische Chronik. Deutschland. Berlin, 18. Juni.(Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrathes) für Zoll= und Steuerwesen und für Handel und Verkehr traten heute zu einer Sitzung zusammen. Berlin, 18. Juni.(Uebermorgen Mittag wird der Bericht der kirchenpolitischen Kommission) über die neueste Vorlage verlesen, derselbe wird dann wohl erst am Freitag zur Vertheilung und dann am nächsten Montag zur zweiten Plenarberathung gelangen. Daraushin sind denn auch wohl anderweitige Bestimmungen über die Berathungen des Herrenhauses getroffen worden. Ursprünglich sollte dort bereits am 25. die Arbeit wieder aufgenommen werden; jetzt wird dies nicht vor dem 28. ds. geschehen. Die Annahme der kirchenpolitischen Vorlage im Abgeordnetenhause ist außer allem Zweifel. Der Widerspruch der Freikonservativen, Secessionisten und National=Liberalen, welche auch in der Kommission dagegen stimmten(gegentheilige Angaben waren irrthümlich) wird nicht genügen, der konservativ=klerikalen Mehrheit, welcher sich in diesem Falle der Fortschritt anschließt, die Spitze zu bieten, und im Heirenhause soll bei dem Gewichte, welches die Regierung auf das Zustandekommen des Gesetzes legt, kein Widerspruch zu besorgen sein. Es ist noch nicht entschieden, ob nicht einzelne in die Kommission gestellte Anträge, welche dort gefallen sind, im Plenum wiederholt werden. Berlin, 18. Juni.(Die„Nordd. Allgem. Ztg.“) dementirt das Gerücht von dem Uebertritt des Herzogs Paul von Mecklenburg zur katholischen Kirche. Während der Abwesenheit des Herzogs hat die Schwestec seiner Gemahlin, die Gräfin von Moncenigo, ohne Wissen der Wöchnerin die junge Prinzessin durch den Erzbischof von Algier taufen lassen. Der Herzog erfuhr dies nach seiner Rückkehr nach Algier und beabsichtigt Remedur eintreten zu lassen. Berlin, 18. Juni.(Aus Gotha ist die seltsame Nachricht hier eingetrossen, daß Herr v. Bennigsen) an die Spitze des dortigen Ministeriums treten solle. Herr v. Seebach habe ihn dem Herzog als seinen Nachfolger vorgeschlagen. Die Nachricht findet hier begreiflicher Weise keinen Glauben, am wenigsten bei Denen, die mit Herrn v. Bennigsen einige Fühlung haben. Ein ähnliches Gerücht ist schon vor Jahren einmal aufgetaucht. —(Münze.) Wie man hört, soll in nächster Zeit mit der Ein= und Umschmelzung von 3 Millionen Zwanzigpfennigstücken in verschiedenen Münzstätten gleichzeitig vorgegangen werden. Amtliche Erhebungen haben festgestellt, daß etwa 4 Millionen der erwähnten Münze, die wiederholt umgesetzt wurden, nach einiger Zeit wieder bei den Centralstellen einliefen, wodurch ausreichend die Abneigung eines großen Theiles der Bevölkerung gegen diese Münze Ausdruck gefunden hat. Grünau, 17. Juni.(Der Kölner Club) hat bei dem hier auf der Spree stattgehabten Schiffsrennen leicht gesiegt. Hannover, 18. Juni.(Die am Samstag von einer nationalliberalen Parteiversammlung hier beschlossene Resolution) wurde gestern Bennigsen durch eine Deputation überreicht. Dem„Hannöverschen Courier“ zufolge erwiderte Bennigsen, er habe die Besorgniß gehegt, daß sein Schritt Verbitterung und Vorwürfe bei seinen Freunden erregen würde; er habe zu seiner Freude aber nur Wohlwollen und Freundschaft gefunden. Die Ueberzeugung habe ihn zu dem Schritte gebracht, daß die von ihm befolgte Politik einer versöhnlichen Richtung jetzt nicht Raum habe für einen Erfolg. Er hoffe auf den Umschlag der Stimmung und werde politisch mit seinen Freunden stets eng verbunden bleiven, namentlich mit denen in Hannover. Kassel, 18. Juni.(Die allgemeine Deutsche Müllerversammlung) beschloß heute, die Reichsregierung bezw. die preußische Staatsregierung zu ersuchen, sehr bald ein einheitliches Wassergesetz zu erlassen. Ferner wurde beschlossen, der Regierung gegenüber den Wunsch auszusprechen, daß zu den Stromschaukommissionen auch Wassertriebwerksbesitzer zur Vertretung der Fachinteressen herangezogen würden und überhaupt eine Revision des Wassergesetzes herbeigeführt werde. Kassel, 18. Juni.(In Hallenberg, Kreis Brilon) wurden am Sonnabend 100 Gebäude durch Feuer zerstört. Kissingen, 18. Juni.(Der zur Kur hier anwesende russische General Totleben) ist an Glaukom(grüner Staar) beider Augen erkrankt. Auf den Rath des Hofrathes Gätschenberger begibt sich Totleben heute nach Würzburg, woselbst in Folge stattgehabter Konsultation Professor Michel die Operation der Iridektomie, das ist Ausschneiden eines Stückes der Regenbogenhaut, vornehmen wird. Man hat große Hoffnung für das Gelingen der Operation. Oesterreich=Ungarn. Triest, 18. Juni. Sabbadini wurde vom Innsbrucker Geschworenengerichte vom versuchten Meuchelnorde einstimmig freigesprochen, dagegen des HochFraths, mit neun Stimmen schuldig erklärt. Der Friichrshof verurtheilte ihn zum Tode. Das Urtheil erregt Sensation. Die Verhandlung war geheim; da kein Zeuge erschien, wurden die Aussagen verlesen. Aus der Anklageschrift geht hervor, daß das Militärgericht Oberdank bezüglich des Bombenattentats vom August für, schuldig erklärte.(Wir bemerken, daß Sabbadini es war, welcher am 16. September v. I. Oberdank und Genossen von Udine aus über die österreichische Grenze nach Ronchi gefahren hatte. Sabbadini wurde bei der Rückkehr verhaftet. Obwohl er italienischer Unterthan ist, hat die italienische Regierung seine Auslieferung nicht verlangt; sonach kam das ihm zur Last gelegte Vergehen, weil auf österreichi: schem Gebiet begangen, vor österreichischen Gerichten zur Verhandlung.) Schweiz. Bern, 18. Juni. Ohne Opposition wurden gewählt zum Präsidenten des Nationalrathes, beziehungsweise Ständerathes die bisherigen Vizepräsidenten Kuser(Solothurn) und Hauser(Zürich), zu Vize präsidenten Favon(Genf), Freißing(mit 63 gegen Cheneviere mit 35 Stimmen), Birmann(Baselland) im vierten Wahlgang mit 20 gegen Peterelli(konservativ) mit 19 Stimmen. Frankreich. Paris, 18. Juni. Die Verhandlungen Frankreichs mit England über die Abschaffung der Capitulationen in Tunesien sollen zum guten Ende gediehen sein: England verzichtet auf das Asylrecht, das seine Konsuln hatten.— Der Marquis Tseng traf diesen Morgen in Paris ein; der Konseilspräsident und einstmalige Minister des Auswärtigen kehrte diesen Nachmittag 2 Uhr von dem Feste der Thierschau in Caen zurück. Ueber eine Zusammenkunft zwischen Ferry und Tseng steht noch nichts fest. Der „Temps“ erklärt die Ansicht für unzulässig, daß ein Divisionsgeneral in Tonkin nicht nöthig sei; nach den abgegangenen Verstärkungen ständen in Tonkin 3500 Mann französischer Truppen und 1000 französische Anamiten, abgesehen von den Landungskompagnieen; die Verstarkungen werden in Tonkin in drei Wochen erwartel. Paris, 17. Juni. Die heute im Cirque'hiver veranstaltete Garibaldi=Feier ist dem Programm gemäß verlaufen, und zwar bei nur mäßiger Betheiligung des Publikums, da wenigstens Parquet und erster Rang, deren Plätze allerdings fünf und drei Franks kosteten, nur zur Hälfte besetzt waren. Als Redner traten auf: die französischen Deputirten Delattre und Graf Douville=Mailleseu, das Mitglied des Pariser Gemeinderathes Yvas Guyot, der ehemalige garibaldinische Offizier Aoricourt und von Italienern der Schwiegersohn Garibaldis, Major Canzio, sowie Graf Pianciani, Vizepräsident der italienischen Deputirtenkammer, ferner 2 Journalisten, von denen ein hier ansässiger Namens Raquoni, der früher längere Zeit in Berlin gelebt hot, in seinem Enthusiasmus so weit ging, den Franzosen 100,000 Rothhemden zur Wiedereroberung Elsaß=Loth= ringens zu versprechen, was natürlich großen Jubel erregte. Uebrigens erklärte auch Canzio am Schlusse seiner Rede, daß die italienische Nation mit der französischen in Allem einig und gleichsam verschmolzen wäre,„in Allem und die Revanche einbegriffen.“ Diese Aeußerung rief ebenfalls einen Beifallssturm hervor, der gar nicht enden wollte. Es fehlte auch nicht an überaus komischen Zwischenfällen, wie denn überhaupt die ganze Geschichte eine Komödie war, die kaum ernsthaft genommen werden darf. Italien. Rom, 18. Juni. In dem gestern abgehaltenen Weltausstellungs=Meeting zum Zweck der Subskription wurden 30,000 Lire in kleinen Beträgen gezeichnet; deren Einziehung beginnt, sobald die Ausstellung durch Gesetz votirt ist.— Im Senat wurde das Grünbuch über die Donauftage vertheilt. Es besteht aus 56 Depeschea vom 25. Juli 1881 bis 15. März 1883. In der letzten Depesche speicht Mancini Nigra seine Befriedigung über das Resultat der Londoner Konferenz aus und hofft, daß es gelingen werde, Bulgarien und Rumänien zum Beitcitt zu bestimmen. England. London, 17. Juni. Bright hielt gestern im Stadthause zu Birmingham eine bemerkenswerthe Rede, welche zwei Fragen berührte, die gegenwärtig das Tagesinteresse in England beherrschen, nämlich die Suezkaualfrage und die nicht minder interessante Frage, ob der unterseeische Tunnel zwischen England und Frankreich gebaut werden soll oder nicht. Mit Bezug auf die Anlegung eines neuen Suezkanals befürwortet Bright ein Handinhandgehen mit Frankreich. Wenn wic uns bestrebten, sagte der Redner, einen Kanal selber zu bauen und ihn gänzlich für uns selber zu behalten, würde eine große Spannung in den Beziehungen zwischen England und Frankreich entstehen. Ich zweifle nicht daran, daß Lord Granville in dieser Angelegenheit das Richtige treffen wird, denn er weiß, daß die Eintracht Europas dabei auf dem Spiele steht. Nicht lange nach der Eröffnung des Kanals wurde der Vorschlag gemacht, die Verwaltung desselben in die Hände einer internationalen Kommission zu legen, um den Kanal stets für alle Nationen offen zu halten. Ich erörterte diesen Vorschlag zur Zeit mit mehreren Mitgliedern der Regierung, allein er machte nicht viel Fortschritte. Wenn immer geglaubt wird, daß unser östliches Reich in Gefahr schwebt, scheinen, so dünkt mir, die englischen Staatsmänner den Kopf zu verlieren. Der Krimkrieg, der afghanische Krieg und der Krieg im vorigen Jahre scheinen alle dieser Idee entsprungen zu sein. Was den letzteren Krieg betrifft, so wurde aus bloßem Argwohne(daß der Suezkanal gefährdet sei) eine große Stadt bombardirt, was eine beklagenswerthe Katastrophe zur Folge hatte. Ich glaube, daß kein Land in der Welt die mindeste Neigung hat, sich in die Regierung Indiens zu mischen. Die Erörterung der Kanalfrage erheischt kalte Ruhe und Ueberlegung. Laßt uns Frankreich als unseren Freund betrachten und laßt uns soweit als möglich mit der Regielung und dem Volke Frankreichs eine Frage lösen, die klein und geringfügig ist, wenn sie in guter und rechter Gemüthsstimmung behandelt wird, aber die sich sehr ernst gestalten dürfte, wenn sie in der Weise behandelt wird, die, wie ich fürchte, Einige zu empfehlen geneigt sind.— Nicht minder charakteristisch sind die Auslassungen Bright's über das Kanaliunnelprojekt, welches er als ein großartiges und höchst interessantes bezeichnete. Er bespöttelte die Idee, daß dem Lande aus der Verwirklichung desselben irgend eine Gefahr erwachsen dürfte, und drückte die Hoffnung aus, daß die gesunde Vernunft der englischen Nation sich durch die widersinnigen und monströsen Befürchtungen, welchen militärische Autoritäten in ihrem Gutachten über das Projekt Ausdruck geben, nicht irre machen lassen werde. Der Tunnel, schloß Bright, wird vielleicht für England von größerem Vortheile sein als für Frankreich, aber erinnern wir uns stets, daß Englands größtes Interesse der Frieden ist. Ich bin hauptsächlich um die Arbeiterklassen bekümmert. Im Hinblick auf deren Lage sind wir verpflichtet, wenn es möglich ist, alle Nationen in ein festes dauerndes Bündniß mit dem Volke dieses Landes(England) zu bringen. Rußland. Bjalostok, 16. Juni. Dieser Tage, so schreibt man der deutschen„Per..“, langte hier im„Grand Hotel“ ein junger Mann an und bestellte ein Zimmer —„das billigste, das man habe“. Sein Austreten war schlicht und verriety nichts Außergewöhnliches. Man forderte ihm den Paß ab;— er bat zunächst um Handtuch und Wasser und sorschte angelegentlichst, ob Beides von reinlicher Beschaffenheit sei. Der wiederholten Aufforderung zur Paßaushändigung versprach er nach geschehener Toilette nachzukommen. Später fand man die Thür verschlossen und als man endlich Verdacht schöpfte, wurde die Thür um 11 Uhr Abends von der Polizei erbrochen. Der Fremde lag mit durchschossener Schläfe ausgestreckt auf dem Bette, unter dem Haupte das Handtuch ausgebreitet und neben sich einen Revolver ganz kleiner Kalibers, dessen Knall von Niemandem im Hause vernommen wurde. Keinerlei Schriftstücke fanden sich vor, welche Identität, Motive 2c. festsetzen konnten; diese waren augenscheinlich vor der Katastrophe vernichtet worden, wie einige unkenntliche Fetzen verriethen. Dennoch wurde die Persönlichkeit des Selbstmörders, der vor 3 Jahren die hiesige Realschule besuchte, als Zögling der Petrowski=Akademie in Moskau, Namens Anton Eismann, Sohn eines im Wolkowyshski=Kreise ansäßigen Gutsbesitzers, agnoscirt. Was hat den Unglücklichen in den Tod getrieben? Woyl die alte, nicht endenwollende Geschichte. Amerika. — Aus Philadelphia wird der„Times“ gemeldet, daß China fortfahre, große Einkäufe von Kriegsmaterial in Amerika zu machen; 8000 Gewehre und 2000 Kisten Patronen sind in der vorigen Woche von Newyork nach Shanghai versandt worden. Ueber den Ankauf von Kanonen wird nichts berichtet. boden und der Raum bis zur vierten Treppe war gedrückt voll von Leichnamen; in anderen Theilen des Hauses hörte man kein Geschrei und wußte absolut nichts; nur ein dumpfes Stöhnen drang bis zu dem Manager des Hauses, der zufällig vor Schluß der Vorstellung einen Rundgang zur Galerie antreten wollte. Da entdeckte er die entsetzliche Katastrophe. Sofort eilten eine ungeheure Menschenzahl und viele Aerzte herbei. Der Anblick war unbeschreiblich. Die Kinder lagen in Knäueln zu Hunderten da, furchtbar verletzt. Die Konfusion und Verzweiflung der herbeieilenden Eltern war gräßlich. Alle Droschken Sunderlands offerirten ihre Dienste zur Wegschaffung der Getödteten. Die Ursiche der Katastrophe ist vollständig klar darin zu suchen, daß die untere Thür so wenig geöffnet war. Auch tadelt man, daß 1500 Kinder ohne Aufsicht Erwachsener auf die Galerie zugelassen wurden. Ungefähr zwanzig Mütter waren mit ihren Kindern dort; diese betheiligten sich nicht an dem Herablaufen von der Galerie und blieben unverletzt. Einige erwachsene Lehrer hätten die ganze Katastrophe verhindern können. Die Identifizirung der todten Kinder dauerte bis 11 Uhr Abends. Die einzelnen Szenen waren grauenhaft. Eltern wurden wahnsinnig. Die ganze Stadt ist in Trauer. Die Katastrophe ist deshalb eine einzig dasteyende, weil sie ohne Panique, ohne sonstige Ursah#e eintrat, auf einer breiten Treppe mit weitem Vorplatz, während 300 Kinder in kleinstem Raume binnen wenigen Minuten zu Grunde gingen. — Ueber die Katastrophe in der Victoria Hall zu Sun der land(bedeutender englischer Seeplatz an der Mündung des Wear in die Norosee mit 100,000 Einwohnern) erfährt man jetzt folgende Einzelheiten: In dem genannten Saale wurden am Nachmittag Fay's Zauberkunststücke gegeben, welchen einige tausend Schulkinder beiwohnten. Auf der Galerie sollen 1500 Kinder gegen einen Penny Eintrittsgeld zugelassen worden sein. Nach Schluß der Vorstellung trafen die Kinderschaaren von den Galerien mit denjenigen des Parterre an der Ausgangsthür zusammen. Nach einem Bericht ist diese Tyür so schmal, daß nur einzelne zur Zeit hinaus konnten, eine Stauung daher unvermeidlich war, nach einer anderen Version der„K..“ hatte sich die mittlere Treppenthür geschlossen, worauf eine Stauung entstanden sei. Bald vallten sich hinter dieser Thur ganze Hausen von Kindern auf, die liegend oder stehend ohne viel Geschrei elend erstickten, ehe es möglich wurde, Hilfe zu bringen. Augenzeugen erzählten, daß sich ihnen beim Eintritt in den Saal ein furchtbarer Anblick darbot: Die Körper der unglücklichen Kleinen, übereinandergethürmt, bildeten ein unbeschreibliches Durcheinander. Als Hülfe kam, waren bereits 200 Kinder todt, eine große Anzahl hat schwere Verletzungen erhalten. Die Nachricht von dem Unglucksfall verbreitete sich sehr schnell und bald umgaben gegen 10,000 Menschen(nach einem Telegramm der„Ag. Havas“ sogar 50,000) die Unglucksstätte und es mußten Truppen requirirt werden, um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Nur Aerzte und kindersuchende Eltern wurden zur Galerie zugelassen, wo die Leichen zur Agnoscirung ausgestellt wurden. Die ganze Stadt ist in Bestürzung. Die Sunderland=Katastrophe. Die Sunderland=Katastrophe stellt sich, je mehr Details bekannt werden, immer entsetzlicher und herzzerreißender dar. Ein gewisser Fay, Bauchredner und Prestidigttateur, kündigte am Samstag Nachmittag eine Vorstellung in der Viktoriahalle an und lud alle Schulen ein, die Kinder hinzuschicken; das Eintrittsgeld für die Gallerie war nur ein Penny. Das Gebäude ist vorzüglich gebaut, hat ein großes und geräumiges Parterre für 1000, eine Gallerie für 1500 Personen und geräumige Balkons. Letziere waren unbesetzt, das Parterre war voll Kinder, die Gallerie ebenfalls. Mindestens 1500 Kinder befanden sich auf der Gallerie. Die Vorstellung war nahezu beendet. Fay kündigte an, die Kinder sollten Spielsachen und Preise erhalten, und begann solche unter die Kinder im Parterre zu werfen; die Kinder auf der Gallerie, befürchtend, sie würden Nichts bekommen, stürzten die Treppen hinab in das Parterre. Die Gallerie, Treppen, sowie die Vorplätze sind sehr breit, allein eine Thür vor dem letzten Treppenabsatz ins Parterre war nur achtzehn Zoll weit offen; hier fielen zuerst wohl einige Kinder nieder, als sie gleichzeitig ins Parterre drängten, und verschlossen somit den Ausgang. Nun stürzten alle Kinder nach, eines auf das andere, und erdrückten sich. Die ganze Katastrophe spielte sich in einem Raum von zwölf Quadratfuß ab. Ein Schritt weiter war absolute Sicherheit. Der FußNeueste Nachrichten. Berlin, 18.Juni.(Der Overpräsident von Posen) soll nach einer in der„Sch. Vztg.“ enthaltenen Korrespondenz infolge der Aufhebung der Regierungsverfügungen vom 7. und 27. April ds. Is. bezüglich der Unterrichtssprache seine Demission eingereicht haben; Nachfolger desselben soll nach derselben Korrespondenz entweder Regierungspräsident Freiherr v. Massenbach oder Regierungspräsident v. Tiedemann werden. Eine Bestätigung dieser Meldung liegt nicht vor. Wien, 18. Juni. Die Mittheilung der polnischen Blätter, der Landmarschall Zyblikiewicz sei nach Wien gereist, um beim Kaiser für Kraszewski sich zu verwenden, ist unrichtig. Zyblikiewicz wird vielmehr in der heutigen Audienz für seine Ernennung zum Landmarschall danken.— Fürst von Montenegro ist heute hier eingetroffen und hat die Minister Petrowic und Mattanowic nach Wien berufen. Paris, 18. Juni. Der Gesandte von China, Marquis Tseng, ist heute Vormittag zurückgekehrt und hat seine Funktionen wieder übernommen. In politischen Kreisen werden die Nachrichten von einem bevorstehenden Abbruch der Beziehungen zwischen Frankreich und China nicht für ernsthaft genommen. Marseille, 18. Juni.„Saone" und„Tourville“ sind fast gänzlich ausgerüstet und werden Kriegsmaterial, optische Telegraphen=Apparate und Mannschaften für drei in Saigon ankernde für Tonkin bestimmte Torpedoboote, endlich Material und Personal zur Erweiterung des Hafens von Saigon mitnehmen. Haag, 18. Juni. Eine Depesche des indischen Generalgouverneurs von heute meldet, daß die Lage in Atchin sich gebessert habe; die Feinde seien aus Groß=Atchin vertrieben und es befänden sich solche nur noch an den Grenzen. London, 18. Juni. Das Unterhaus verwarf mit 151 gegen 117 Stimmen den Antrag Northcote's, daß Bright's jüngste Aeußerungen bei der Jubiläumsfeier in Birminghum eine Verletzung der Privilegien des Parlamen's enthalten hätten. Durban, 18. Juni. Eine beträchtliche Anzahl Basutos hat einen Einfall in das Transvaalgebiet gemacht. Die Kämpfe in Albanien. Wien, 15. Juni. Aus Skutari, 5. Juni, ist heute hier folgender autheutischer Bericht über die Kämpfe in Albanien eingetroffen: Am 31. Mai wurden nach der aus Monassir erfolgten Ankunft eines weiteren Infanteriebataillons, durch welches die eingetroffenen Verstärkungen auf fünf Bataillone ge bracht worden waren, Vorbereitungen für eine militärische Expedition getroffen und am 1. d. M. Abends beendet. Während diese Vorbereitugen getroffen wurden, verbreitete sich das Gerücht, daß die aus drei Bataillonen bestehende Garnison von Tusi in Gefahr stehe, durch die Stämme Hotti und Gruda entwaffnet zu werden und daß mehrere montenegrinische Bataillone sich bereit hielten, die ihnen zu übergebenden Grenzpunkte zu besetzen. Diesen Gerüchten folgte die Meldung, daß die Castrati die Telegraphenlinie Skutari=Tusi auf ihrem ganzen Gebiete zerstört und eine nach Tusi bestimmte ProviantBarke mit 50 Säcken Mehl weggenommen, sowie die begleitenden zwei Soldaten entwaffnet hätten. Nachdem ein Kriegsrath unter dem Vorsitze von Hafiz Pascha abgehalten worden war, wurden am 1. d. M. gegen Mitternacht vier hiesige Notable, zwei Mohamedaner und zwei Katholiken, nach Castrati gesendet, mit dem Auftrage, diesem Stamme zu erklären, daß ein Truppen=Corps sein Gebiet passiren werde, um sich über Hotti nach Tusi zu begeben und freien Durchmarsch für dasselbe zu verlangen. Am frühen Morgen des 2. d. setzte sich die aus ungefähr 7½ Bataillonen, einer Bergbatterie und zwei reitenden Kruppgeschützen besteheude Kolonne unter dem Kommando Hafiz Paschas in Marsch und machte in Koplik, 2 Stunden von Slutari in der Richtung nach Castrati, Halt. Dort erwartete dieselbe die Rückkehr der Parlamentäre ab, welche gegen Mittag erfolgte. Gleichzeitig mit der Truppe gingen zwei die hiesige Seeflotille bildende Raddampfer mit 2 Kompagnien an Bord und sieben große Barken mit Munition im Schlepptau in den See ab. Die Parlamentäre waren bald hinter Koplik auf fünf Malisoren aus Castrati gestoßen, welche ihnen die Weiterreise anfänglich unter Drohungen verweigerten, dann aber sie zu einem weiter rückwärts stehenden Posten begleiteten, wo ihnen bedeutet wurde, daß die beiden Katholiken sich zum Bairakdar von Castrati versügen könnten, um ihm ihre Aufträge mitzutheilen, die Muselmänner jedoch zurückbleiben müßten. Indem die ersteren sich von diesen nicht trennen wollten, wurde ihnen insgesammt ein weiteres Vordringen verweigert, worauf sie zurückkehrten und Hafiz Pascha in Koplik von dem Mißerfolge ihrer Mission Meldung erstatteten. Bald nach Mittag wurden die ersten Schüsse zwischen den Truppen und einer aus 16 Mann Castrati bestehenden Bande, die etwa 50 Mann in Reserve hatte, gewechselt. Die Hochländer zogen sich, mit den Truppen plänkelnd, langsam und in wohlgedeckte Stellung zurück; die letzteren drangen über das trock ne Bett des Baches Proni=Sad in Castrati ein und wendeten sich zwischen den Dörfern Petroschani und Kanicza gegen das am Seeufer gelegene Haus des Bairakdars Dod Preci, woselbst angelangt, sie den in die Bucht der Castrati eingefahrenen Dampfern ein Signal gaben, das diese mit einigen Kanonenschüssen auf das genannte Haus erwiderten. Dasselbe ging mit einigen Scheunen in Flammen auf. Drei Castrati=Chefs hatten sich den Truppen angeschlossen, welche gegen Abend an den Proni=Sad zurückkehrten und, wie es scheint, hinter demselben ein Lager bezogen. Bis dahin waren dieselben nur mit wenigen Castratis, unter denen sich auch einige Hottis befunden haben sollen, im Gefechte gewesen, das beiderseits Todte und Verwundete kostete. Gegen Sonnenuntergang scheinen die Castrati Verstärkungen erhalten zu haben. Sie sitzten das Feuer auf die Truppen noch durch ungefähr 2 Stunden fort. Die Nacht verging ohne weiteren Kampf und wurde von den Castrati benutzt, die weiter liegenden Stämme durch Signale zu alarmiren. Am frühen Morgen des 3. Juni wurde das Gesecht wieder eröffnet und dauerte mit geringen Unterbrechungen bis zum Abend fort. Die Truppen erlitten große Verluste und wurden von den Hochländern in ihren Stellungen festgehalten. Denselben Tag Abends trafen auf drei Barken 70 Verwundete, darunter einige Offiziere, in Skutari ein. Ueber die Zahl der Todten ist noch nichts bekannt, doch muß sie eine bedeutende sein, indem die Albanesen sich nach den Aussagen von Augenzeugen mit außerordentlicher Bravour schlugen und häufig mit blanker Waffe angriffen. Sie gingen mit ihrer Munition sparsam um, während die Truppen meistens Schnellseuer abgaben. Bevor der Kampf Sonntag den 3. d. wieder aufgenommen wurde, versuchte Hafiz Pascha noch einmal zu parlamentiren und den Castrati begreiflich zu machen, daß er nichts gegen sie habe und nur nach Tusi marschiren wolle, sie möchten ihm daher die Passage freigeben, was ihm jedoch nicht zugestanden wurde. Der darauf folgende Kampf dauerte vom frühen Morgen bis in die Nacht. Montag den 4. d. scheinen die Castrati, zu denen mittlerweile gegen 800(?) Schalla und Skreli nebst wenigen Hotti und Clementi gestoßen, sich auf die Vertheidigung de: Anhöhen beschrankt zu haben. Das Gefecht scheint zwar hestig aber nicht so mörderisch gewesen zu sein als das des vorhergehenden Tages. Die Truppen machten Fortschritte, besetzten ihrerseits vortheilhafte Positionen und warfen Schützengräben auf. Die Ortschaften der katholischen Castrati wurden niedergebrannt; die Dörfer der mohamedanischen Einwohner, welche nebst einigen wenigen Katholik n an dem Kampfe nicht Theil genommen haben, wurden verschont. Es dürfte keinem Zweifel unterliegen, daß die Castrati, welche bisher den Kampf ohne namhaste Hilfe der verbündeten Stämme geführt haben, sich nicht mehr lange halten können, doch ist ihre Widerstandskraft noch nicht gebrochen. Die Gesammtzahl der albanesischen Kämpfer wird auf 1800 Mann geschätzt. Die Stimmung der Katholisen von Skutari ist eine sehr besorgnißvolle, denn sie konnten bisher unter allen ihnen von den Muselmännern drohenden Gefahren mit Sicherheit auf den Schutz und Beistand des Stammes Castrati, als des nächstgelegenen, rechnen, während die endliche Niederlage desselben sie dieses Schutzes berauben würde. Wien, 16. Juni. Seit dem 12. Juni finden fortwährend Kämpfe zwischen den Albanesen und türkischen Truppen statt. Drei türkische Bataillone sind gänzlich aufgerieben und die Albanesen ecoberten drei Geschütze(). Eine Vereinigung der muselmännischen und der griechisch-katholischen Albanesen mit den kömisch=katholischen soll bevorstehen. Rheinisch=Westfälische Chronik. Bonn. Auf Wunsch des Finanzministers hat der Justizminister unterm 9. d. Mis. angeordnet, daß vom 1. Juli d. I. ab bis zum 1. April 1885 der Betrag der einprocentigen Immobilarwerthstempel ermittelt werden soll, und hat zu diesem Zwecke die Gerichtsschreiber der Amtsgerichte mit entsprechender Anweisung versehen. Am 14.., Abends, waren drei Schiffer in einer Wirthschaft zu Mehlem, darunter auch der Eigenthümer des Schiffes, welches dort vor Anker liegt, um Thon zu laden, eingekehrt, sich von den Mühen des Tages etwas zu erholen. Hierbei müssen wohl die Herren manches Seidel über den Durst getrunken haben, denn als die drei um 11 Uhr Nachts per Nachen zu ihrem Schiffe zurückkehrten, welches nur eine kurze Strecke vom Ufer lag, vermißten die beiden Matrosen ihren Herrn, und ist derselbe trotz aller Recherchen noch nicht gefunden worden. Es liegt der Gedanke sehr nahe, daß der Mann aus dem Nachen in den Rhein gefallen ist und dort seinen Tod gefunden hat. Aus Königswinter. Von einem auf der andern Rheinseite vor Anker liegenden Schiffe entfernte sich am 15. d. Abends ein Schiffer, um im benachbarten Mehlem Fleisch zu holen. Der Mann war mit einem Nachen vom Schiffe abgefahren und nachdem er seine Einkäufe gemacht, auch wieder zu einem Nachen zurückgekehrt. Seit dieser Zeit ist der Mann verschwunden. Der leere Nachen wurde kurz darauf von einem dortigen Schiffer aufgefischt. Da bis jetzt eine Spur von dem Verschwundenen nicht gefunden wurde, vermuthet man, daß er seinen Tod in den Wellen des Rheines gefunden hat. Der Vermißte ist verheirathet und hinterläßt eine Frau und 6 Kinder.(S..) Aus Mehlem. Wie gefährlich es ist, aus verschlossenen, lange nicht gebrauchten Brunnen Wasser zu trinken, zeigt folgender Vorfall. Ein Arbeiter trank aus einer Pumpe Wasser, welche 6 Monate lang nicht„benutzt war, und erkrankte nach Verlauf einer halben Stunde so, daß er aus der Arbeit nach Hause getrageg und ärztliche Hülfe herbeigeschafft werden mußte. Das Wasser des Brunnens wird augenblicklich zu Maurerarbeiten benutzt. Am 17. d. feierte Margaretha Mertens aus Löhndorf im Kreise Ahrweiler den 25. Jahrestag, den sie als Magd bei Herrn Justizrath Claisen zu Köln verlebt hat. Ihre Majestät die Kaiserin hat der Jubilarin ein Geschenk übermittelt. Die Geschwister Mertens scheinen konservativ zu sein; denn diese ist die dritte Schwester, welche ihr 25jähriges Dienstjubiläum begeht, und die dritte, welche schon durch die Kaiserin beschenkt worden. Am nächsten Sonntag, Nachmittags 5 Uhr, wird zu Brühl die große Versammlung des Rheinischen Bauern=Vereins, welche den Landkreis Köln und den Kreis Bonn umfassen soll, im dortigen Belvedère stattfinden. Die Herren Baron F. von Los und Landrath z. D. Janssen haben nunmehr ihr Erscheinen fest zugesagt. Zu Kalk wurde am 17. d. nach dem Gewitter ein Hagelstein, so dick wie ein großes Ei, vorgezeigt, welcher in der Gegend von Buchheim gefallen. Zu Neukirchen schoß sich ein junger Mann von Patscheid eine Revolverkugel in den Unterleib. Es wurde sofort ärztliche Hülse requirirt und ist die Kugel, welche bis in den Rücken vorgedrungen war, entfernt worden, jedoch wird an dem Aufkommen des Mannes gezweizelt. Als Motiv zur That wird unglückliche Liebe angegeben. Am 14. d. wurde zu Courl, wie die„Rh.=W. Ztg.“ berichtet, ein 25 Jahre altes Mädchen auf dem Wege nach Husen, das ungeachtet des Rufens der benachbarten Personen und des Bahnwärters über die Bartière setzte, von einem Personenzuge ersaßt und seitwärts in einen Graben geworfen. Die Aermste lebte nur noch drei Stunden und starb dann unter großen Schmerzen. Sie war Braut und wollte sich im nächsten Herbst verheirathen. In Meiderich wurde ein junger Mann, welcher am Sonntag zu spater Stunde in einer Wirthschaft Einlaß begehrte, vom Sohne des Wirthes vermittelst einer mit Salz geladenen Pistole niedergeschossen. Am Tage darauf war der Verletzte eine Leiche. Die Zahl der in der Krupp'schen Gußstahlzabrik zu Essen beschäftigten Arbeiter beträgt gegenwärtig 19,605. Einschließlich der Familien derselben umsaßt diese Arbeiterzahl einen Personenstand von 65,381 Köpfen, worunter sich 13,083 schulpflichtige Kinder befinden. Der Stolzesche Stenographen=Verband für Rheinland und Westfalen hält am 1. Juli cr. seine 7 General=Versammlung in Dortmund ab. Zu Wesel hatte am 15. d. eben ein großes Dampfboot der Niederländischen DampfschifffahrtsGesellschaft die dortige Landungsbrücke verlassen und führte ungefähr in der Mitte des gerade hier sehr reißenden, starken Stromes eine Wendung aus, um seine Fahrt zu Berg fortzusetzen, als einer jener kleinen, ziemlich schuell fahrenden Schraubendampfer, zu Thal fahrend, mit ungeheurer Wucht gegen das Vordertheil des ersteren anfuhr. In Folge des furchtbaren Anpralls wurde, berichtet die„Rh.= und .=Ztg., der Kapitain des Schraubendampfers weit über Bord geschleudert und, indem er sich schwimmend über Wasser hielt, eine ziemliche Strecke vom Strome fortgerissen, ehe es gelang, ihn zu retten. Auf das laute Jammergeschrei der Passagiere des Niederländers, der ein großes Leck erhalten hatte, eilte das Localboot„Germania“ zu Hülfe, deren es jedoch nicht bedurfte, da durch das schnelle und besonnene Einschreiten der Bemannung der verletzte Theil des Schiffes, das in wasserdichte Abtheilungen eingetheilt ist, rasch abgeschlossen wurde, worauf dasselbe sich am anderen Ufer vor Anker legte, um sogleich an die Ausbesserung seines Lecks zu gehen. Der Schraubendampfer, dessen Bugspriet schlimm zugerichtet war, trieb unterdessen, nachdem sein Personal sich gerettet hatte, zur festen Rheinbrücke, wo er sank. Opulente Hochzeit. Vor Kurzem wurde in dem Obernstein benachbarten Dorfe Götzenroth eine Hochzeit abgehalten, bei welcher nicht weniger als: Ein Rind von 500 Pfund, 11 Kälver, 2 Schweine und 8 Schinken verzehrt wurden, dazu zwei Oesen voll Brod. Zu dem Hochzeitskuchen waren 8 Centner Weizenmehl erforderlich. Getrunken wurden 1525 Liter Wein. Die Gäste waren in 5 Häusern untergebracht. Zum Tanz für die Jugend dienten zwei im Freien errichtete Tanzböden. Zwei Bäcker hatten an dem Backwerk eine ganze Woche zu thun. Dieser Tage wurde zu Viersen ein Holländer verhaftet, welcher angeblich Dienstmädchen für holländische Herrschaften engagiren wollte. Es liegt jedoch der Verdacht vor, daß die Mädchen unsittlichen Swecken dienen settrn. 24 Die Taterliese. Roman aus Hamburgs Vergangenheit. Von F. Ewald. Man wußte ja, daß seine Gattin im fernen Süden vergeblich Genesung zu finden hoffte und daß er sie so innig und heiß liebte. Den Tag über verbrachte er, nachdem er mit seinem Sohne eine längere Unterredung gehabt, all ein in der Einsamkeit seines Gemaches. Auch er fühlte, duß eine Erschlaffung, eine Lebensmüdi gkeit über ihn gekommen war, die ihn hülflos machte wie ein Kind. Die Dunkelheit war hereingebrochen, das Feuer im Kamin erloschen und obgleich der Wind den Giebel des Hauses heulend und pfeifend umbrauste und es kalt in dem Raume wurde, der Kaufherr bemerkte es nicht. So tief war Werner Rotenborg in sein düsteres Sinnen verloren, daß er nicht'hört hatte, wie es leise gegen die Thür geklopft hatte. Nun wurde sie behutsam geöffnet und in demselben Moment sprühten wieder die Funken knisternd auf, einen Moment das Gemach erhellend. Werner Rotenborgs Herz pochte stürmisch in der Brust. So lebhaft hatte er sich mit dem geliebten Weibe beschäftigt, daß er sie dort an der Thür vor sich zu sehen glaubte. Er mußte noch einmal hinsehen. Nun stand er starr und regungstos, über starr und regungslos stand auch eine dunkle Gestalt an der Thür. „Sida!“ kam es zögernd, fragend aus seinem Munde und schon stürmte das Blut wild durch seine Adern. Werner!“ Siog Rotenborg brachte kein anderes Wort„über ihre Lippen, aber in dem einen Wort lag Alles, was sie ihrem Gatten zu sagen hatte— Liebe und Reue! Er hielt sie in seinen Armen und preßte sie an sein Herz, so fest, soleidenschaftlich, als wollte er sie nimmer wieder lassen. „Werner, willst Du mir vergeben?“ flüsterte sie endlich unter Thräuen. „Sida, Liebste, sprich nicht von Vergebung! Engel können nicht fehlen. Mein war die Schuld und für mich hast Du büßen müssen. Und nun— ist es waor? Du willst fortan bei mir bleiben? Du willst dieses Haus wieder mit dem Sonnenschein Oeiner Gegenwart erhellen und nicht klagen, daß Du hierher zurückgekehrt?“ „Nie, Werner, ich will es versuchen, andere Opfer zu bringen, bessere," versetzte sie ernst.„Der heutige Tag voller Kämpfe und Zweifel hat mich mit der wahren Eckenntniß gesegnet. Und nun— wo ist mein Sohn?“ hatte sich etwas Wunderbares ereignet. So am anderen Tage, in gewissen Kreisen, in ganz urg erzählt. Des Herrn Werner Rotenbocgs Ehewar heimgekehrt und zwar völlig genesen. Sie war noch ein wenig bleich aussehen, aber sie och ganz gesund und im Rotenborgschen Hause die Freude kein Ende nehmen. arin hatte das hundertstimmige Gerücht recht, lück war wieder bei Werner Rotenborg eingewenn es sich auch nicht in einem lauten, hellen zu erkennen gab. au Sida saß in ihrem stillen, trauten Gemach, hr Gatte wollte nicht, daß sie im Hause Umschau wie sie es früher gethan, sondern sie sollte erst wieder genesen. eben ihr stand Haus, die langentbehrte Mutter it glückstrahlenden Augen betrachtend. Er hatte ihr sorwürfe gemacht, bittere Vorwürfe über all' das Leid, sie über den Vater gebracht. O, seine Mutter ar gewiß die beste, die evelste der Frauen, aber er innte eine andere, deren Liebe größer gewesen als alr Stolz, die nicht den gleichen Weg gegangen wäre nd dadurch so viel Leio über Diejenigen gebracht ätte, welche sie liebten. Hans Rotenborg hatte oft mit seltsamen Empfinlungen an Lieschen gebacht. Eines Tages, als sie n tiefsten Unglück war, erschien sie ihm als ein Joeal nd er hatte sich den verworfensten aller Menschen mannt, der in blindem, ungerechtfertigtem Haß so Unglück über ein schuldloses Menschenkind gebracht. dann war sie gereitet worden durch seinen Vater— urch ihn. Er hatte mit herzlicher Theilnahme an e gedacht, er sehnte sich, von ihr zu hören und er rollte dem Vuter, daß er so tiefes Schweigen über hren Aufenthalt beobachtete. Und dann sah er sie wieder— plötzlich, unerwaret— nicht mehr das frühere Lieschen mit dem schmaen, bleichen Gesicht, den ausdruckslosen Zügen, sonern ein Mädchen von seltener Schönheit. Nur ihre lugen waren dieselben geblieben und an dem Ausruck dieser Augen erkannte er sie wieder. Und nun? Sie hatte ihm die Mutter zurückgelacht, sie pflegte Frau Sida mit unermüdlicher Treue und erhielt sie vielleicht durch ihr Sorgfalt em Leben. Der Vater rühmte die ruhige Entschlosenheit des jungen Mädchens, ihr scharfes Erkennen wischen Recht und Unrecht, die Mutter ihre Sanftnuth und Herzensgüte, Hans Rotenborg aber fühlte n diesem Augenblick, daß er Lieschen, das Kind der geaßten Bertha Riechers, liebte! Hell lag die Zukunft im Sonnenschein vor ihm ind nicht eine Wolke verdunkelte seinen Horizont. Koch war er jung und durfte nicht daran denken, um Bunte Tageschrouik. (Aus Berlin.) An sämmtliche Hotelbesitzer ist seitens der Ober=Postdirektion das nachfolgende Schreiben ergangen:„Den Geldbriefträgern ist es untersagt, vom 15. d. M. ab die Wohnungen der ihnen unbekannten Empfänger zum Zwecke der Bestellung von Postanweisungen und Gelobriefen zu betreten, wenn die Hauswirthe, Veimiether, Gastwirthe 2c. bezw. deren Bedienstete die Begleitung in die betresfende Wohnung ablehnen. Ein derartiger Empfänger wird ferner von dem Eingange einer Postsendung nur durch ein Benachrichtigungsschreiben in Kenntniß gesetzt werden und muß er sich die Sendung selbst von der Postanstalt abholen. Aus diesem Anlaßerlaube ich mir, an Euer Wohlgeboren das ergebene Ansuchen zu richten, den Briefträgern eintretenden Falles die nöthige Unterstützung gefälligst gewähren zu wollen, da durch dieselbe eine beschleunigte Aushändigung der Sendungen an unbekannte Empfänger, welche ebenso im Interesse der Adressaten als der Postverwaltung liegt, herbeigeführt werde würde. Berlin, den 7. Juni 1883. Der Kaiserliche OberPostdirektor, Geh. Postrath Schiffmann.“ (Aus Berlin.) Aus den Ruinen des National=Theaters soll nun eine Gemeindeschule erstehen. Der Magistrat hat nämlich in seiner letzten Sitzung beschlossen, der StadtverordnetenVersammlung den Ankauf eines Theiles des Grundstücks Weinbergsweg 5/7(National=Theater) zur Erbauung eines Doppel=Gemeindeschulhauses zu empfehlen. (Von der Elbe.) Am 13. Juni weidete der Hirt Marhold in der Nähe seines Dorfes friedlich seine Heerde Kühe, als plötzlich der Stier unter die Kühe sprang und mit entsetzlicher Wuth seine Hörner an den Thieren probirte; zwei Kühe lagen in kurzer Zeit zerfleischt da. Von panischem Schrecken ergrifsen, hatte sich Marhold auf einen nahestehenden Baum geflüchtet, und wäre hier wahrscheinlich geborgen gewesen, hätte es nicht das Unglück gefügt, daß seine erwachsene Tochter ihm das Mittagsbrod brachte. Die Warnungsrufe des Mannes gingen leider ungehört an dem Ohre des Mädchens vorüber, das, kaum von dem wüthenden Thiere erblickt, von ihm angefallen un durchbohrt wurde. Ein gleiches Schicksal traf den der Tochter zu Hilfe eilenden Vater. Beide sind ihren Verwundungen bereits erlegen. Der Stier ist mittelst mehrerer Gewehrschüsse getödtet worden. Aehulich wie bei den Schafen soll auch bei diesem Stiere eine Kopf=(Dreh=) Krankheit konstatirt sein. (Aus Baden.) Der„Freiburger Bote“ bringt folgende Nachricht: Gegen die wegen des Hugstetter Eisenbahn=Unglückes in den Anklagezustand versetzten und nachher freigesprochenen Eisenbaynbediensteten ist nunmehr auf dem Disziplinarweg vorgegangen worden. Bekannt ist, daß Oberbahninspeltor Ambros bald nach Beendigung jenes Prozesses in Ruhestand versetzt wurde. Am 14. d. wurde dem Bahnassistenten Feser eröffnet, daß er als solcher nach Eberbach versetzt wird. Zugmeister Rupp, der am 14. d. Nachmittags noch den Schnellzug besorgte, wurde, als er in Freiburg ankam, veranlaßt, den Dienst abzugeben, worauf ihm eröffnet wurde, daß er entlassen sei. Weiter wurde dem Zugführer Schlatterer eröffnet, daß er vorerst Manövervienst zu besorgen habe und versetzt werden wird. (Die Universität Heidelberg) wird in diesem Sommer von 1019 immatriculirten Studirenden besucht. Man muß bis zum Winter 1831 bis 1832 zurückgehen, um eine Ziffer gleicher Höhe (1018) zu finden. In dem letzten halben Jahrhundert ist das volle Tausend nie wieder erreicht gewesen. (Aus Holzminden) schreibt man: Kürzlich brannte ein großer Strohschuppen der benachbarten Domäne Fürstenberg nieder. Bei dieser Gelegenheit gerieth die Holzmindener Feuerwehr mit der Furstenberger in Streit, der zu einer blutigen Schlägerei ausartete; da die Beile gebraucht wurden, sind levensgefährliche Verletzungen vorgekommen. (Aus der Pfalz.) als Kuriosum wird der „Ruhrztg. mitgetheilt, daß eine Gemeinde in der bairischen Pfalz ihre vakante Lehrerstelle mit einem „vieh= und kinderlosen Lehrer" zu besetzen wünscht! Dem Ausschreiber der Stelle könnten einige weitere Jahre auf den Schulbänken gar nicht schaden. (Aus Beuthen, Oberschlesien.) Kommerzienrath Dr. Friedländer ist von der Strafkammer zu zwei Monaten Gefängniß verurtheilt worden. Es Lieschen zu werben, aber er konnte warten, denn ihrer Liebe war er gewiß. Noch einige Jahre wollte er in rastloser, unermüdlicher Arbeit verbringen und dann vor seine Eltern hintreten und sie bitten, ihm Lieschen zum Weib zu geben. So war das Glück wieder im Rotenborgschen Hause eingekehrt und machte sich darin heimisch. Frau Stda erholte sich sichtlich. Von Tag zu Tag wurde ihr Gang rascher, ihre Bewegungen elastischer. Sie verbrachte nicht mehr im mußigen Nichtsthun ihre Tage, wie sie es früher gethan, sondern man sah sie in Küche und Keller, und Mitags kamen die Armen und Nothleidenden, um aus Frau Sidas Händen die stärkenden und kräftigenden Speisen in pfang zu nehmen, die sie ihnen bereitet. Da klang manches„Gott lohne es! Gott vergelte es!“ durch die weite Halle des vornehmen Hauses und widerlonten in Frau Sidas Ohr, wenn bange Gewissensquasie drückten. Werner Rotenborg aber nahm nach langer Zeit nen Platz im Komptoir wieder ein und die Zahlen nzten nicht mehr vor seinen Augen, sondern er fano eder Freude am Arbeiten und Schaffen. Abends aber trafen sich Vater und Sohn im trauhen Gemache der Mutter und wenn draußen der sind heulte und schwere Regentropfen gegen cheiben schlugen, wenn der brausende Sturm an n Fensterläden rüttelte und die Windfahne rumwirbelte, dann saßen drei glückliche Menschen# glosem Geplauder beisammen und ein hellloderndes uer im Kamin beleuchtete mit seiner rothen Gluth e froße Geschter. i— in bieUnd Diejentge, welche das Glua wieve:# Haus getragen, nachdem es so lange daran Lieschen lebte still und ruhig weiter gen Klostermauern. Freundlich und zuvorkomm e allezeit oblag sie ihren Beschaftigungen,### handelt sich um Mündelgelder, welche in Höhe von eirka 60,000 M. von dem Konkurse.'s mit verschlungen sind und wegen deren Verlust die Anklage der Staatsanwaltschaft auf Veruntreuung lautete. (Unweit Sulzbach) wurde im Walde ein Holzhauer von einem Förster durch einen Schuß getödtet. Wie es heißt, unglücklicherweise, nicht mit Absicht. Der Holzhauer soll Familienvater sein. (Wie aus Würzburg) mitgetheilt wird, erwiesen sich sämmtliche aus einigen dortigen Kaufläden vom Magistrat behufs chemischer Untersuchung entnommene Brautkränze als arsenikhaltig. Der Magistrat hat die Akten der Staatsanwaltschaft zur weiteren Behandlung übergeben. (Aus Czeernowitz.) In dem nahen Ort Kuczurmare sind zu beiden Seiten des Dorfbaches die Abhänge plötzlich ins Rutschen gekommen, und fanden derartige Erdeinstürze statt, daß gegen 600 Joch Garten und Feldgründe zerklüsteten. Mehr als 100 Häuser sind theils eingestürzt, theils erschüttert. Menschen sind nicht umgekommen. Die Einwohner wurden rechtzeitig ausquartiert. Der Schaden ist bedeutend. (Aus Wien.) In regelmäßig gut unterrichteten Kreisen hält man an der Annahme fest, daß die Reise der Königin Marie Christine von Spanien mit häuslichen Zwistigkeiten zusammenhänge. Man hält aus gleichem Grunde die Reise des Königs Alphons nach Oesterreich für aufgegeben. (Die aus Belgrad) nach Wien depeschirte Nachricht von einem Tunneleinsturz bei Ripani erweist sich als vollständig erfunden. (Aus Mailand.) In der Nähe von Faenza, Provinz Ravenna, wurde am 12. d. ein Gutsbesitzer von drei Räubern fortgefuhrt und hat zu seiner Befreiung zehntausend Lire herbeischaffen müssen; bis jetzt ist noch keiner der Räuber gefangen. (Wie aus Astrachan) gemeldet wird, ist am 15. d. Abends der Passagierdampfer„Kasan“ auf der Wolga in der Nähe des Dorfes Petropawlowskoie in Brand gerathen und auf den Strand aufgelaufen. Den Passagieren gelang es, sich zu retten; der Dampfer mit den auf ihm befindlichen Schiffsgütern und der Post ist durch das Feuer vollständig zerstört worden. (Zur„Jeannette"=Expedition) berichtet man neuerdings aus Jakutsk: Der Zeitung„Subir" zufolge sind die Amerikaner Garber und Schütz am 17. März mit den Leichen von 9 Mitgliedern der verunglückten Expedition— darunter auch derjenigen de Longs— aus Werchojansk nach Jakutsk gekommen. Die Leichen bleiben hier bis zum Eintreffen der über Orenburg geschickten Bleisärge in einem Eiskeller aufbewahrt. (Aus Teheran) wird gemeldet, daß Schah Nasr=ed=in in der letzten Zeit mehreren Mitgliedern der dortigen europäischen Vertretungen gegenüber die Absicht kundgegeben hat, in naher Zukunft wieder eine Reise nach Europa zu unternehmen. (Die indische Regierung) hat, der„Bombay Gazette" zufolge, einen Plan für die Vertheidigung Calcutta's gegen Flottenangriffe genehmigt, dessen Ausführung einen Kostenaufwand von etwa über Lstr. 200,000 erheischen dürfte. Von militärischen Sachverständigen ist die Aufmerksamkeit der Regierung auch auf die unzulänglichen Vertheidigungswerke von Bombay und Aden gelenkt worden. (Aus New=York.) Ein gewisser N. L. Dukes hatte den Kassirer des Schatzamtes von Pennsylvanien, Kapitän Nuth, ermordet, war aber von den Geschworenen freigesprochen worden. Am 13. d. nun fiel Dukes durch die Hand des Sohnes des Ermordeten. Der junge Nuth erschoß nämlich Dukes in Union=Town auf offener Straße und überlieferte sich sosort selbst der Polizei. Die öffentliche Meinung, welche ausgesprochen gegen Dukes gerichtet war, entschuldigt die Handlung des jungen Mannes, der seinen Vater rächte. Diese Tragödie absorbirt für den Augenblick das ganze öffentliche Interesse. (Aus New=York.) Ernte=Aussichten. Das Wetter ist in der verflossenen Woche fast in der ganzen Union recht günstig für die Entwickelung der Saaten gewesen, doch lassen sich ganz zuverlässige Schätzungen des zu erwartenden Ertrages noch nicht bewerkstelligen. Die einzelnen Berichte lauten dafür zu widersprechend. Die„Millers' National Association“ in Milwaukee publizirt unterm 25. Mai eine Schätzung der diesjährigen Weizen=Ernte in 21 Staaten, welche nahezu das ganze Weizen producirende sogar bisweilen scheinen, als sei sie noch rustloser bei der Arbeit geworden, als sie es früher gewesen. Sie war des Morgens die Erste und des Abends die Letzte, fleißig den ganzen Tag. Und dennoch war eine Veränderung mit Lieschen vorgegangen und wenn die Anderen es nicht sahen, dem scharfen Auge der Mesterin blieb es nicht verborgen, daß die ruhige, stille Heiterkeit von ihrem Liebling gewichen war und zwar seit dem Tage, als sie die letzte Unterredung mit dem Manne gehabt, der sie in dieses Haus des Friedens geführt hatte. Und die Oberin täuschte sich nicht, mit dem Mädchen war eine große Veranderung vorgegangen. Drei Tage nachdem Stda in das Haus ihres Gatten zurückgekehrt war, trat Werner Rotenborg in das Sprechzimmer des Klosters der„blauen Süstern“ und verlangte Lieschen zu sprechen. Sie ging ihm ernst entgegen. Die Worte, welche er zu ihr gesprochen, waren noch nicht in ihrem Herzen verhallt; sie hatten ihr schlaflose Nächte bereitet und sie fühlte seitdem, daß ihre Vergangenheit noch nicht abgethan war, sondern dunkle Punkte enthielt, die ihre Schatten auf ihre Zukunft werfen würden. Werner Rotenborg hatte Lieschen in seine Arme geschlossen, so innig, als ob er ein lange gesuchtes, geliebtes Kind wiedergefunden habe, und mit zitternder Stimme dankte er ihr, was sie ihm Gutes gethan. Sie war beinahe erschreckt, denn sie hatte nicht gedacht, daß der vornehme Kaufherr auch nur einen Augenblick ihre Herkunft vergessen könnte. „Du bist überrascht, Lieschen,“ hatte er gesagt. „Ich lese es in Deinen Augen. Aber ich liebe Dich wie mein eigenes Kino und ich habe keinen inderen Gedanken als den, Dich vollkommen glücklich sehen.“ Er gab nur in Worten seine Gefühle wieder. Er dite Lieschen in der That und bei ihrem Anblick Areal der Union umfassen, mit 873,500,000 Bushel, 93 Millionen Bushel weniger als im Vorjahre. Die Schätzung ist auf Berichte begründet, die als Antwort auf ca. 3000 Anfragen bei Herrn Seamans, dem Sekretär der Association, Mitte Mai eingetroffen. (Aus Washington.) Die Jury in dem Star Route=Betrugsprozesse hat zum Erstaunen des Publikums die Angeklagten freigesprochen. Kunst und Literatur. (Unter Kollegen.) Götze, der so viel und stürmisch bewunderte Liebling der Musen und der — Berliner, wird demnächst in London auf einer Konzerttournée ein Lied seines Kollegen Heinrich Ernst zu seinem Programmlied machen. Frühling von Pawikowski(Verlag von E. A. Challier), eine schwungvolle Komposition, mit der die hinreißende Vortragsweise des jungen Minnesängers sicherlich stürmischen Beifall erregen wird.(D. M. Bl.) (Friedrich v. Flotow) hat eine völlig vollendete komische Oper hinterlassen, welche schon bei Lebzeiten des Komponisten in den Besitz der Verleger Gindici und Strada in Turin übergegangen ist. Das Werk, zu dem Richard Genée das Libretto geliefert hat, ist„Die Musikanten“ betitelt. Es spielt in der Residenz eines kleinen deutschen Fürstenthums und zwar in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. (Aus London.) Das Händelfest hat am 15. d. im Krystallpalast in Sydenham mit der üblichen„Generalpcobe" vor einer überaus zahlreichen Zuhörerschaft begonnen. An Stelle des durch Unpaßlichkeit am Erscheinen verhinderten Sir Michael Costa übernahm Herr August Manns, der Dirigent der Krystallpalastkapelle, die Leitung der Chöre und des Orchesters, im Ganzen 4000 Mitwirkende zählend. Das Concert begann mit dem Hallelujah-Chore und dem Amen-Chore aus dem„Messias“". Dann folgte eine Auswahl von Stücken aus„Jephtha",„Deborah",„Saul",„Judas",„Maccabaus",„Acis und Galatea“ und den Beschluß bildeten einige Doppelchöre aus„Isiael in Egypten“. Die Ausführung der verschiedenen Piecen ließ wenig zu wunschen übr g. Die Chöre sind vortrefflich eingeubt, das Orchester ist ausgezeichnet. Die Solisten, darunter die Damen Trebelli, Valleria, Patey und die Herren Sanley, Edward Lloyd und Barton'Guckia, leisteten ebenfalls Vorzügliches. rurgie an zwei Frauen verliehen. Die eine derselben hat auch sofort eine öffentliche Anstellung als„Inspectionsarzt“ für die Bediensteten der Post und des Telegraphen wesens erhalten, während die andere nach Indien geht, um dort ihre Praxis zu eröffnen. (Der Schah von Persien) hat, wie aus Konstantinopel gemeldet wird, das Thronfolgerecht von seinem zweiten Sohne auf den ersten, Silli Sultan, übertragen. Der Ex=Throufolger, der früher zum Nachtheil seines älteren Bruders begünstigt war, verdankte diese Auszeichnung ausschließlich der Schönheit seiner Mutter. Da dieselbe jetzt ziemlich bejahrt ist, so fühlte sich der Schah nicht mehr veranlaßt, das Prioritätsrecht des Tyrones einer verblichenen Schönheit zu opfern. Locales. Bonn, 18. Juni 1883. Das Turnfest des Bonner Turnvereins am Sonntag nahm den besten Verlauf. Zu dem Schauturnen auf dem Turnplatze vor dem Arndthause hatten sich zahlreiche Zuschauer eingefunden, die ein reges Interesse an den vielfachen Uebungen der Turnerschaar bekundeten. Den Anfung machten die Stabübungen, dann folgte ein Riegenturnen an Reck, Barren, Doppelpferd, Schaukelringen und schließlich ein Kürturnen am Reck. Alle Uebungen wurden exakt und zum Theil tadellos ausgeführt. Infolge des eingetretenen Regens konnte das in Aussicht genommene Wettturnen der JugendAbtheilung nicht zur Ausführung kommen. Ein Ball in der Beethovenhalle beschloß das schöne Fest. + Bezüglich des Unglücksfalles durch Leuchtgas am Johanniskreuz können wir die erfteuliche Mittheilung machen, daß es den Aerzten gelungen ist, Mutter und Sohn, welche fast den ganzen Tag wie leblos dalagen, wieder in's Leben zurückzuxusen; es bleibt mithin nur ein Opfer zu beklagen. Wie es heißt, soll in einem Hause auf der Kölner Chaussee ebenfalls das Gasrohr dejekt geworden sein, und ist man bereits mit der Entfernung der alten und Legung der neuen Gasrohre beschäftigt. ] Zwei Damen und ein Herr aus Köln wollten gestern Nachmittag den Drachenfels per Esel besteigen; zu diesem Zwecke stellte sich eine der Damen auf die am Fuße des Dracheufels befindliche kleine Mauer, glitt jedoch hierbei aus und brach beim Herunterfallen ein Bein. Man brachte die Verletzte sogleich nach dem Rhein, um sie mit dem nächsten Schiffe nach Köln zu fahlen. Allerlei aus Nah u. Fern. (Bekanntlich ist der Eintritt in die vom König von Baiern bewohnten Schlösser) sehr erschwert, wenn nicht ganz unmöglich. Ein Engländer hatte sich in den Kopf gesetzt, durchaus den„Linderhof“ zu sehen. Er fuhr also direkt hin und fragte stracks den dortigen Schloßverwalter, ob er ihm nicht sagen könne, wie er in das Schloß hineinkäme?„Wie Sie hineinkommen, antwortete der treue Beamte, „kann ich Ihnen nicht sagen, aber wie Sie hinauskommen, das weiß ich ganz genau. („Wie alt sind Sie?“) ist wohl die peinlichste Frage, die man an eine Dame stellen kann. Galante Menschen unterlassen sie schon auch aus dem Grunde, weil sie ohnehin keine richtige Auskunft erhalten. Aber die Justiz ist nicht galant, und so kam es, daß in Strasburg in Westpreußen eine Dame bei Gelegenheit ihrer zeugeneidlichen Vernehmung vor Gericht, wie schon vor Jahren, auch kürzlich iyr Alter auf 26 Jahre angegeben hatte. Es wurde jedoch ermittelt, daß ihr Geburtsjahr den Rückschluß auf fast die doppelte Zahl der Lenze gebiete, welche sie zugestanden hatte. Die Bedauernswerthe hat nun eine Vorladung zu ihrer verantwortlichen Vernehmung wegen Meineid erhalten. (Vor dem Schwurgericht von Bologna) stano vor einigen Tagen der dortige Kaufmann Gaetand Ruggier unter der Anklage, nicht weniger als zweitausendsechzig Stück falsche Wechsel im Betrage von etlichen hunderttausend Lire ausgestellt zu haben. Die betreffenden Wechsel lagen in zwei Säcken auf dem Gerichtstische. Das Verdikt der Jury lautete einstimmig nichtschuldig. Als der Angeklagte das Verdikt vernahm, stürzte er, von Freude überwältigt, ohnmächtig zusammen. (Weibliche Doctorate.) Nach dem Vorgange anderer Hochschulen hat nunmehr auch die Londoner Universität das Doctorat der Medicin und ChiHandels-Nachrichten. Köln, 18 Juni. Landmarkt. Weizen 19,75—20,00 M. Roggen 12—75., Gerste 12,50—14,50., Hafer 13,50— 10,50 M. per 100 Kilo. Kön, 18. Juni. Weizen eff. hiesiger 20,50—21,50 B, fremder 20,50—21,50 B Roggen eff. hiesiger 14,50—15,50B, fremder 15,00—16,50 B Hafer eff. hiesiger 14,00—15,00B, fremder 14,00—15,00 B Rüböl eff. in Partien p. Mai 36.50. Köln. Marktpreise. Butter per S 1,10, Eier per Vier tel 1,30, Hasen—, Schnepfen—. Truthahnen 12,00. Hühner 1,80, Enten 3,00, Gänse—, Kaninchen 1,00 per Stück, Hinkel 4,00, Tauben 90 per Paar. Ochsenfleisch 65 Pf., Kalbtleisch 60 Pf., Hammelfleisch 80 Pf., Speck, geräuchert 80 Pf., gesalzen 80 Pf., Schmalz 80 Pf., Nierentett 50 Pf., Salm 2,80, Aal 1,60, Hecht 90 Pf., Karpfen 80 Pf., Schleien 60 Pf. per 3. Kartoffeln, weisse 5,20, rothe 5,40, Nieren 7,50, Aepfel 00,00 p. 50 Kilo, zwiebel 10 Pf., per 8. Neuss, 18. Juni. Weizen 1. Qual. 20 50, 2. Qual, 18.50. Roggen 1. Qual. 14,80, 2. Qual. 12,80. Wintergerste 14.00. Sommergerste—.—. Buchweizen—.—. Hafer 1. Qual. 15.00. Rübsen(Avel) 00,00. Raps—.—. Kartoffeln 8,50. Heu p. 50 Kilo 3,00. Roggenstroh per 100 Kilo.00. Rüböl per 100 Kilo fassw. 72,50, Ger. Oel per 100 Kilo 75,50. Presskuchen p. 1000 Kilo 130.— Düren, 18. Juni. Weizen 1. Qual. 20.75, 2. Qual, 19,25 Roggen 1. Qual. 14.50, 2. Qual. 13.50, Gerste 15.00 Hafer 14.50. Andernach, 18. Juni. Auf unserm heutigen Fruchtmarkte stellten sich die Preise wie folgt: Weizen 22,— Roggen 15,84, Gerste.—, Hafer—.—, Kartoffein 8,80-9,60 ., alles per 100 Kilo. Mayen, 18. Juni. Der heutige Fruchtmarkt war befahren mit 600 Centner Weizen, 221 Centner Roggen, 119 Centner derete, 284-Center Hafer, 470 Centner Kartoffeln. Durchschnittspreis pro 100 Kilo: Weizen 21.74 M. Roggen 15,66, Haler—, Kartoffeln—10. Butter pro Pfd M. 1,20. Eier pro Viertel 1,15. Berlin, 18. Juoi. Mk. Mk. Weizen 187 50 Roggen 146 75 Hafer 132 00 Rüböl mit Fass. 75 50 do. ohne„ 75 00 Spiritus 57 40 Petroleum 24 00 Berlin, 16. Juni. Weizen loco 145—213., nach. Qual. gefordert; Roggen loco 139—150 nach Qual. geforvergaß er ihre Multer, war doch auch nicht eine Spur in ihrem feinen, durchgeistigten Antlitz, die an die Frau Syndikus Kiechers erinnerte. Es war sein heißester Wunsch, ihr zu vergelten, was sie an ihm gethan, und er wünschte, sie so glücklich zu machen, wie sie es verdiente. Aber wie und wo konnte sie glücklicher werden als in dieser Einsamkeit? War sie doch nicht allein eine Waise, sondern ein Gegenstand des Anstoßes, wohin sie kommen würde. Werner Rotenborg glaubte in der That, nicht besser für Lieschen sorgen zu können, als indem er sie für immer in dem stillen Frieden des Klosters geborgen ließ. Aber sie sollte frei entscheiden, er wollte ihr keinerlei Zwang auferlegen. Sie war ein kluges, verständiges Madchen und er hielt es für an der Zeit, sie mit ihrer Vergangenheit bekannt zu machen. Damit mußte ihr Manches klar werden, was seither wie eine Last auf ihrem Heczen gelegen hatte. Was Lieschen seither nur geahnt, was bloße Vermuthungen bei ihr gewesen waren, wurde nun Alles Gewißheit und die Mittheilungen Werner Rotenborgs übten auf das Mädchen eine beinahe niederschmetternde Wirkung aus. Von dem Vater verlassen, von der Mutter verleugnet, den liebsten Menschen eine unheilvolle Erinnerung sein zu müssen, das war beinahe mehr als sie ertragen konnte. Zwar hätte sie sich an Werner Rotenborgs tiöstenden Worten aufrichten und erheben können. Er sagte ihr, wie sehr dankvar er ihr sei und wie innig sein Wub sie liede, aber— was waren Worte für ihren Schmerz? „Die Welt ist hart und rauh, Lieschen. Du hast das bereits einmal tief und schwer empfinden müssen und ich möchte nicht, daß Du ihren Angriffen zum zweiten Male ausgesetzt sein würdest. Wie kannst Du aber davor gesicherter sein als im Schutze dieses Klosters? In der Welt, das verhehle Dir nicht, würdest Du eine Fremoe sein, denn welchen Ausweg ich auch suchen möchte, es wäre mir unmöglich, Dich in mein Haus aufzunehmen.“ Dabei dachte der Kaufherr nicht allein an den Syndikus Riechers, das Gerede der Welt, sondern auch an seinen Sohn. Der Gedanke, daß Hans mit dem Mädchen unter einem Dache leben solle, war ihm schon ein unfaßbarer, denn Werner Rotenborg glaubte sich nicht über das überschwängliche Dankbarkeitsgefühl seines Sohnes zu täuschen, mit welchem dieser von Lieschen sprach. „Ich habe Dir nun Alles aus Deiner Vergangenheit mitgetheilt, was mir selbst davon bekannt ist,“ fuhr der Kaufherr fort,„und Du bist verständig genug, selost eine Wahl treffei zu können. Ich will Dich nicht überreden, Du sollst frei aus Dir selber entscheiden. Ziehst Du den Kampf mit der Welt vor, so werde ich Dir allezeit treulich darin zur Seite stehen und nach besten Kräften für Deine Zukunft sorgen.“ „Ich möchte hier bleiben," flüsterte Lieschen kaum hörbar. „Nein, nicht jetzt sollst Du Dich entscheiden, sondern erst nach reiflicher Ueberlegung. Ich werde nach einigen Wochen wiederkommen und nachfragen. Bis dahin magst Du in Erwägung ziehen, was Du beabsichtigst.“ So trennten sich Beide. Als Lieschen aus dem Sprechzimmer heraustrat, sah die ehrwürdige Mesterin sie erschrocken an, „Kind, was ist Dir?“ „Nichts, ehrwürdige Mesterin, erlaubt mir, daß ich für heute in meiner Zelle bleiben darf.“ „Ja, Kind, gehe. Du bist entsetzlich bleich und bedarfst der Ruhe. Die vielen Nachtwachen haben Dir nicht gut gethan.“ dert, klammer inländ. poln. 147-148, guter do.—150 M. ab Bahn bez.; Hafer loco 180—160 nach Qual. gef., ostund westpreussisch 135—145, russisch und polnison—— pomm., uckermärk, und mecklenb. 185-141, schles, und böhm. 135—141, feiner schles. und preuss. 142—150., ab Bahn bez.; Mais loco 142—147 M. nach Qual. gef. per 1000kg. Weizeumehl Nr. 00 26,50—25, Nr. O 26,00— 23,50, Nr. 0 u. 1 22,50—.1,25; Roggenmehl Nr. 0 22,50 bis 21,50, Nr. 0 u. 1 21,00—19,50 M. per 100kg. brutto inol. Sack. Hamburg, 18. Juni. Butter(mit 16 Pfd. Tara und 1 pCt. Decort). Für den Export wurde zu den untenstehenden sehr festen Preisen gehandelt: Erste Qual. Sommer 100—102, zweite Qual. Bommer 97—98, fehlergafte Hof 70—90, Bauern 90—95 M. Schmalz, Hamburger 58—61., Wilox 56,00 Fairbanks 55,50, div. Marken 55 Steam 58,50., Spek, short olear 58, long backs 55 M. Schinken, americ. geräuch. 80 M. Hamburg, 16. Juni. Getreidemarkt. Weizen loco u. Termine unverändert, per Juni-Juli 186,00, Sep.-Oct. 194.—. Roggen loco und Termin: unverändert per JuniJuli 146,—, Sep.-Oct 150.—. Rüböl matt, loec 71,50, per Oet. 61.50. Spiritus unverändert, per Juni 46,00, JuliAugust 46.50, August-September 47,00. Bremen, 18. Juni. Petroleum besser, loco M. 7,55, per Juli 7,65,— Schmals, Wilcox, loco 55,00.— Speck short und halo longs Juni 64,—. Amsterdam, 18. Juni.(Schlussbericht.) Weisen 33¼, p. Juli 283. Roggen loco und auf Termine unverändert, per Juni. 169, per Juli 169. Rüböl loco per Herbst 33½, p. Juni. Antwerpen, 18. Juni. Petroleum ruhig, disp. 18.25 p. Juni 18.25 Viehmärkte. K öln, 18. Juni.(Schlachtviehmarkt.) Am heutigen Markte waren aufgetrieben: 313 Stück Ochsen, verkauft erste Qualität zu 70, zweite au 70, dritte au 60., 45 St. Stiere, verkauft erste Qualität au 63, zweite zu 60, dritte zu 50 Mk., 85 St. Kühe und Rinder, verkauft erste Qual. zu 67, zweite zu 63, dritte zu 60 Mk., 2 6 St. Schweine, verkauft erste Qualität zu 54, zweite zu 52, dritte au 50 Mk. pro 50 kg. Schlachtgewicht. Am kleinen Viehmarkte vom 15. d. M. waren aufgetrieben: 71 stück Schafe, ver-, kauft erste Qual. au 72, zweite zu 69, dritte au 66 Mk. 305 St. Kälber, verkauft erste Qualität zu 70, zweite zu 65, dritte zu 58 Mk. pro 50 kg. Schlachtgewicht. Handel ——. Die Preise von frischen Häuten stellten sich Ochsenhäute, beste auf 46, geringe 44 Pfg., Kuhhäute beste auf 34 Pfg., geringe 32 Pig. per 1 Pfd.; Fett kostet 36 bis 38 Pig Berlin, 18. Juni. Viehmarkt. Aufgetrieben: 2807 Rinder, 6198 Schweine, 18o2 Kälber und 20,858 Hammel. Rindvieh I. Qual. M. 60—62, ausnahmsweise bis—, II. Qual. 52—56, III. u. IV. Qual. 43—48 pro 100 Pfd. Schlachtgewicht. Schweine, beste Mecklenburger ca. 48, Pommern und gute Landschweine 47——, Senger 40—96, Russen ——, Serben 46—50 pro 100 Pfd. bei 20 pCt. Tara; Bakonier 53—55 bei 40—45 Pfd. Tara pro Stück. Kälber I. Qual. 45—50 Pfg., II. Qual. 30—40 Pfg. pro 1 Pfd. Schlachtgewicht. Hammel I. Qual. 52—56 Pfg., beste Lämmer bis 50 Pfg., II. Qual. 42—48 Pfg. pro 1 Pfd. Schlachtgewicht. Würsburg, 16. Juni. Viehmarkt. Aufgetrieben waren: 9 Bullen, 14 Ochsen, 3 Stiere, 5 Kühe, 574 Kälber, 1782 Schafe und 187 Schweine. Der Preis beträgt pro fd. Fleischgewicht bei Bullen 45—48, Ochsen 52—62, Kühen 42—45, Kälbern 38—45, Schafen 40—50 und Schweinen 50—54 Pfg. Curs-Bericht. Berlin, 18. Juni. Diverse Actien. 4½% cons. St.-Anl. 103.50 4%„„ 101,50 Italien. Rente 5% 92.50 Oesterr. Gold-Rente 84,75 " Silber-Rente 67,40 " P a p i e r r e n t e 6 7, 0 0 Berg.-Märk. Eis.-Act. 127.25 Köln-Mind.„ 000,00 Rheinische„ 165,40 „ neue 000,00 „ Lit. B. 101,50 Oesterr. Creditactien 505,00 Darmstädter Bank 157,00 Disconto-Command. 201,90 Deutsche Bank 152,90 Deutsche Reichsbk. 149,00 Gelsenk. Bergwerk 123,40 Dortm.Union St.-Pr. 95,75 Boch. Gussstahlfabr. 108,00 Königs- u. Laurah. 134,50 Mechernicher.-A. 170,50 Köln. Bergw. 122,00 Phönix, Lit. 96,50 „„ 43,50 Inländische Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. Brg.-Mrk. 1. u. 2. S. 102,70 „ 3½% 3. S...B. 94,00 93.90 000.00 102,70 104,40 102,70 102,90 104.10 „ 4½% 4. Serie „„ 5.„ 6. 7. 8. 9. 9 93 93 2 Köln-Mind. 4 pCt..E. 101,10 „„ 5.„ 101,10 „ 4½ POt. 6.„ 105,10 „„ 7.„ 102,90 Mz.-Ludw. 2, 3. E. 5pCt. 103,80 Rhein. 4½ pOt..E. 102,90 „„ 1862,64, 65 102,99 „„.,2., 3. E. onv.102,99 Ausländische Fonds. Rum. 6 pCt. St.-Rente 103,80 Russ. 5% Bed.-Cred. 84,60 Russ. Anl. 5pCt.71kl. St. 87,50 Ung. 6% Gold-Rente 102,70 „ 5pCt. kl. St. 87,80 Russ. Anl.%80 kl. St. 72,70 Preussische und deutsche Fonds. Pr.-St.-Anleihe. 101,10 Köln-Mind. Pr.-Sch. 125,75 St.-Sch.-Sch 3½% 98,50 Kruppsche 5% Oblig. 110,90 Deutsche und Amst. Bank Barmer Bankverein Berl. Hand.-Gesellsch. Brüsseler Bank Köln. Wechsl.- u. C. Darmst. Zettelbank Ooth. Gr.-Cred.-Bk. Goth. Grund- junge ausländische Bank-Actien. 126.75 106,10 75,50 127,00 93,10 112,00 71,00 80,00 IndustrieAach.-M..-Vers. 8230,00 Colonia,.-Vers. 6900,00 Concordia, Cöln 1970,00 Magdeb. Vers.-Ges. 1590,00 Dess. Gas-Ges. 000,00 5% Dortm. Part.-Obl. 107,10 Eschweiler Bergwerk 80,30 Luxemburger Bank 137,70 Meininger Crd.-Bank 95,90 " Hyp.-Bank 93.25 Pr. Boden-Credit-A. 108,90 „ Central-„ 126,00 Sächsische Bank 121,75 Schaaffh. Bankverein 92,10 Papiere. Harpen, Bergb.-Ges. 117,90 Rhein. Stahlwerke 194,75 Schles. St.-Pr.-Act. 109,80 Stolberg, Zinkh.-Ges. 27,00 St.-Pr.-Act. 87,50 Wurmrevier 98.50 Ausländische Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. Kronpr.-Rdsb. 1837-68 87,30, Sdb. Lb. neue 3 pCt. 295,90 „ Rud. v. 1869 87,20 Oest.-Frz.(alte) 3% 388,70 "(neue)„ 380,90 6% Rum. Eis.-Obl. 103,80 Sdb. Lomb.(alte) 3pCt. 295, 50 Südb. Lomb. 5 Moskau Rjäsan Rjäsan-Kozlow Central-Pacific 6 102,7 102,9 101,75 111,8 20-Frank-St. -Frank-St. Livre-Sterling Oesterr. Silberguld. " Banknoten Pap-Coup. Geldsorten und Banknoten. 16,19 G .03„ 20,44„ .70 .70 1,70 Französ. Banknot. 80,95( Belg. Banknoten 80,85 Engl. 20,48 Holl..68“ Verein. Staaten GoldCoup. 4,17 Amsterdam, London, Wechsel-Curse. Tage Mon. Tage Mon. Paris, kurs " lang Belg. Plätze, 8 Tage 168,95 168,10 20.50 20,32 81,10 80.70 80.95 Belg. Plätze, 2 Mon. 80.55 Wien, 8 Tage 170,75 " 2 Monat 169,85 Petersburg, 3 Woch. 200,80 " Monat 193,90) Warschau, Tage 200,80 Wasserstands-Nachrichten. Mannheim, 18. Juni. Rheinhöhe Mit. 5,72m, gef..15m. Mains, 18. Juni. Rheinhöhe Mit. 2,46m, gef. 0,06m. Coblenz, 18. Juni. Rheinhöhe Morg..85m, gef. 0,02m. Köln, 18. Juni. Rheinhöhe Vorm. 3,58, gest. 0,08m. Bonner Krieger-Verein. Es hat Gott gesallen, unsern Kameraden, Herrn Tul. Gust. Ansorge, Combattant von 1866 und 1870=71, Wachtmeister Im KönigsHusaren-Regiment, vaus diesem Leben abzurufen. Die Mitglieder werden gebeten, sich Mittwoch den 20.., Nachmittags 3¼ Uhr zahlreich Abei der Fahne am Sterbehause(Welschenonnenkaserne) zu versammeln, um dem hingeschiedenen Kameraden die letzte Ehre zu erweisen. Der Vorstand. Boungasse 40. Kleiner neuer Eisschrank zu verkaufen. Judengasse 10. Eine gebrauchte Nähmaschine billig zu verkaufen. Wo? sagt die Expedition Salan mit Schlafzimmer Gatdn(möblirt) billig zu vermiethen. Endenicherstr. 10 B Wer eine in jeder Beziehung seine und wohlschmeckende Pseise Tabak rauchen will, dem empfehl. ich meinen jetzt neu eingeführten Portorico, sogenannten mit aufgedrucktem Verkaufspreis, per a Mark 1,20 Pfg. in ¼/1, ½ und 1/ X. Alleiniger Verkauf für Bonn und Umgegend in dem Cigarren= und TabakfabrikDepot von Dar. Schulltt, Bonn, Wenzelgasse 61. Ein Anstreichergehülfe gesucht von Ws. Coiplet, Stiftsgasse 15. 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Der Besitzer: Andreas Saxlehner, Budapest. *„* K Die Lieferung der für die Erweiterung der Rampe auf Station Mehlem erforderlichen 13 chm. Abdecksteine, sowie der Pflastersteine für eine Fläche von 500 qmm: soll im Wege der öffentlichen Submission zusammen oder getrennt verdungen werden. Die Bedingungen liegen im diesseitigen Bureau reud der Dienststunden zur Einsicht aus, woselbst Unternehmer die für die Preis=Offerte maßgebenden Formulare entnehmen können. Die Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift versehen „Offerte auf Lieferung von Abdeck= und Pflastersteinen“. bis zum Termin Mittwoch den 4. Juli., Vormittags 11 Uhr, an die unterzeichnete Bauinspection einzureichen. Die Eröffnung der Angebote erfolgt in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten. Bonn, den 18. Juni 1883. Königliche Eisenbahn-Bauinspection. „,„ePrurt Prrsichrlungsgesellschaft in Preslau. Die Haupt=Agentur unserer Gesellschaft haben wir dem Herrn C. Gerecke, Architekt in Bonn, übertragen und bitten wir, sich in allen, obige Gesellschaft betreffenden Angelegenheiten an diesen wenden zu wollen. Köln, im Juni 1883. Die General=Agentur DuMont& Herwarta. Bezugnehmend auf vorstehende Annonce halte ich mich zur Vermittelung von Versicherungs=Abschlüssen mit obiger Gesellschaft bestens empfohlen und erkläre mich zur Ertheilung jeder bezüglichen Auskunft gerne bereit. Bonn, im Juni 1883. C. Gerecke, Haupt=Agent, Heerstraße 121. Geschäfts-Verlegung. Den geehrten Bewohnern Bonn’s und Umgegend die ergebene Anzeige, dass ich seit 17. Juni mein Geschäft von Josephstrasse 16 nach Sternstrasse 44 verlegte. Bei meinem Fleisch-, Butter- und Käse-Geschäfte führe noch sämmtliche Colonialucaren. Unter Zusicherung einer reellen und billigen Bedienung empfiehlt sich Mit Hochachtung A. Hansen, Fleisch-& Colonialwaaren-Handlung en gros& en detail, BONN, Sternstrasse 44. 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Wagenclasse nach Ems und zurück eingelegt: Hinfahrt: Abfahrt von Köln 8,10 Vormittags mit Anhalten in Bonn 8,00, Godesberg 9,7, Mehlem 9,13, Rolandseck 9,21, Remagen 5,32, Andernach 9,59, Neuwied W. 10,6, Coblenz rh. 10,32, in Ems 11,7 Vorm. Rückfahrt: Abfahrt von Ems um 9 Uhr Abends mit Anhalten an denselben Stationen wie auf der Hinfahrt und in Brohl und Sinzig. Ankunft in Köln 11,50 Abends. Zu den Extrazügen werden von denjenigen Stationen, an welchen dieselben auf der Hinfahrt anhalten, Billets für die Einzelreise nach Ems ausgegeben. Die letztern sind für Hin= und Rückfahrt, jedoch nur mit obigen Extrazügen gültig. Köln, den 14. Juni 1883. Königliche Eisenbahndirection (linksrheinische). Gütertrennungsklage. Die Ehefrau des Zimmermeisters Peter Joseph Mandt, Margaretha, geb. Dahm, zu Rheidt im Siegkreise, vertreten durch Rechtsanwalt Klein in Bonn, klagt gegen ihren genannten Ehemann 2c. Mandt zu Rheidt im Siegkreise wegen Gütertrennung mit dem Antrage auf Auflösung der zwischen den Parteien bestehenden ehelichen Gütergemeinschaft. Zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor der II. Civilkammer des Königl. Landgerichts zu Bonn ist Termin auf den 27. September 1883, Vormittags 10 Uhr, bestimmt. Feuer=Anmeldestellen. Aug. Feldmann, I. Hauptmann der freiw. Feuerwehr, Kölustraße 37. Friedr. Brieger, II. Hauptmann. Engelthalerstraße 15. W. Kömpel, Zugführer, Margasse 10. J. Ludwig, Hornist, Peterstraße“. Jos. Wißkirchen,„ Casernenstr. 62. Dacob Esser,„ Maxstraße, 27. Dac. Striefler,„ Boungasse 7. Dos. Schäfer,„ Gudenauergasse4 P. Dietz,„ Breitestraße 28. J. A. Schädler. Markt 14. Rheinische Eisenbahn. Abfahrten von BONN nach: Köln 4,36 5,55 6,10“ 7,25 8,30 9,17 10,41 Morgens; 12 1,41 4,19 Nacr mittags; 6,28 7,311 8,37 9,22 10,40 Abende. Von BONN nach Mainz und weiter 12,52 früh; 6,48 8,15 9,41 10,20 Morg.; 12,19 Mittags;.2 2,26“ 3,1013,54 Nachm.; n. Remag. 5,21 .52 Nachm.; nach Coblenz 4,23 früh, 6,52 u. 9,6 Abends. Von BONN nach Ahrweiler 6,43 10,20 1,2 2,26* 3,10] 5,02 9,6. Von BONN nach Niedermendig une Mayen 6,48 8,15 10,20 12,19 3,54 6,52. Von BONN nach Euskirchen 8,22 10,47 2,35(an Wochentagen), 3,14(nur Sonn- und Feiertags) .23. Von BONN nach rechtem Ufer.49 8,42 12,41 3,20 6,55 9,30. Vom rechten Ufer in Bonn 7,18 10,30 2,48.20 8,31 10,33. Ab BONN weiter nach Köln 7,25 .30 9,17 10,41 12 1,41 4,19 6,28 7,311 8,57 9,22 10,40 Von Beuel rheinabwärts 6,38 10,16 12.1 2,12 6 6,12, 8,19 10,17 (6,12 Nachm. nur bis Siegburg). Von Beuel rheinaufwärts 7,10.5 —,524,45 7,12 11, 7Abda Der Bürgermeiste mune“ Extrazug an Sonn- u. Festtagen Bennauer. f Fällt an Sonn- u. Festtagen aus. Kaufmännischer Voroin Bonn. (Restaur. A. Link, Mauspfad). Mittwoch den 20 er., Abends 8½ Uhr: Versammlung mit Vortrag. Diejenige Person, welche die Stiefeln gestern(Montag) von der Kölnstraße mitgenommen hat, wird ersucht, dieselben Kölnstr. 11 abzugeben. Nuch Endrnich! Der anonyme Beiefschreiber wird um gefl. Mittheilung seines werthen Namens gebeten. H. Schöneseiffen, Bonn. Bei dem unterzeichneten Commando soll am 1. Oktober ds. Is. ein im Bureaufache erfahrener junger Mann als 3jährig Freiwilliger eingestellt werden. Hierauf reflectirende junge Leute, welche sich über eine mehrjährige Beschäftigung auf einem Bürgermeisteramte oder bei einer Steuercasse ausweisen können, wollen sich unter Vorlage eines Meldescheines und ihrer Zeugnisse baldigst melden. Bonn, den 12. Juni 1883. Königl. Landwehr=BezirksCommando. Die Vertheilung der Plätze auf dem Münsterplatz zu dem am Montag den 25. beginnendin Krammarkt findet Samstag den 23. Juni cr., Vormittags 8 Uhr statt. Bonn, 19. Juni 1883. Der Polizei=Commissar Nusch. Submission. Die Erd=, Pflaster=, Rammund Maurer=Arbeiten für einen Eevatorkopf am Rhein in Köln sollen in öffentlicher Submission vergeben werden. Submissionstermin am 28. Juni d.., Morgens 11 Uhr, in der Wohnung der RegierungsBaumeister Sardemann und Scherz in Köln, Rinkenpfuhl 2, woselbst Zeichnungen und Bedingungen einzusehen oder gegen Mk. 2,50 Copialien= gebühren zu beziehen sind. Kölner Lagerhaus-Gesellschaft Verlag von F. Pauly. Heide 1/Holst. Rerodias Neuester, spannendster Roman von Karl Hartmann-Plön. Vorräthig in allen Buchhandlungen u. in jeder guten LeihBibliothek. ichein-Bampisenmanrt. Kölnische und Düsseldorfer Gesellschaft. Abfahrten von Bonn vom 10. Mai. Für den Personen- und GüterVerkehr. Rbeinaufwärts: Morgens 5 nach Mannheim mit Uebernachtung in Mainz: Morgens.15“ (Sohnellfahrt), 9 und 10.451 Uhr (Schnellfahrt) nach Mains; Mittags 12.45 Uhr nach St. Goar; Nachmittags.45 und.15 Uhr nach Coblenz; Abends 12.15 Uhr nach Mannheim. Rheinabwärts: Morgens 8 Uhr, Mittags 12 Uhr, Nachmittags 3, .15+(Sohnellfahrt),.45° Uhr (Schnellfahrt) und Abends 8 Uhr nach Köln; Mittags 1 Uhr nach Köln, Mülheim und Düsseldorf; Nachmitt..45 Uhr nach Köln, Mülheim, Düsseldorf, Arnheim, Rotterdam u. London via Harwich. Extrafahrt an Sonn- und Feiertagen Nachm..30 Uhr nach Remagen und Abends.15 Uhr nach Köln. Die mit“ bezeichneten Schnellfahrten werden durch die Salonboote„Humboldt“ und„Friede“, und die mit+ bezeichneten Schnellfahrten durch die Salonboote„Deutscher Kaiser" und „Wilhelm, Kaiser und König“ ausgeführt. Täglich directe Güterverladung von und nach der Mosel.— Täglich Güterverladung nach Köln, Mülheim und Düsseldorf.— Directe Güterverladung nach unterhalb Düsseldorf bis Arnheim, Rotterdam u. London u. allen Zwischenstationen täglich ausser Samstag. Niederländische Dampfschiff-Rhederei zur Beförderung von Personen und Gütern. Tägliche Fahrten vom 1. Mai ab von BONN nach: Coblenz, Mainz, Mannheim Nachts.30 Uhr. Köln, Düsseldorf, Nymegen, Emmerich, Rotterdam (Amsterdam) Nachmittags 2 Uhr. 5 8. Directe Billete nach Loudon: Donnerstag, Freitag und Sourtag; nach New-Yorx wöchentlich.— Prompte und billigst Beförderung von Gütern unc allen Richtungen.