Donnerstag, den 14. Juni. 1883. Nr. 187. von Kau Abonnement: vierteljährlich nur 2 Mk. pracnumerando. Monats=Abonnements. Tägliches Erscheinen. Samstag Auheften des Annoncen=Anzeigers an den Straßen=Ecken.— Inserate werden bis Mittags 12 Uhr erbeten. Pegsisien Konisastruste Nr. 19. S O Rheinische Landeszeitung. die Redaston verantwortlig. J. v. Cart ha n s.— Drus und Vertag von 3. F. Carthaus. Inserate. lokale 10 Pfennig, auswärtige 20 Pfg, die einspaltige Petitzeile. Reelamen per Zeile 20 bis 50 Pfg. Bei umfangreichem und österem Annonciren entsprechender Rabatt. Größte Wirtung der Inserate bei stets steigender Auflage. Pertilen Geridmstrat Nür. 10. Maonturem: für Venel, J. J. Held, Justrumenenmacher; Obereassel, Peter Az; Godesberg, Th. Dietz, Mart 84; Mussendorf, J. Mauscham; Tegenturen. Vornheim, Gebr. Groß; Sechtem, Gottfr. Pieck; Rösberg, Aloys Esser; Hersel, I. Boosen, Nr. 107. Die kirchenpolitische Vorlage im Abgeordnetenhaus. Berlin, 12. Juni. Fortgesetzte Berathung der Kirchenvorlage. Windthorst bemerkt Frhr. v. Zedlitz gegenüber, derselbe könne sich noch immer nicht von der Ansicht losmachen, daß die katholische Kirche und die katholische Geistlichkeit ein stets zu beobachtender Feind sei, dem Fesseln anzulegen der Staat immer in der Lage sein müsse. Die Geschichte lehre, daß die Kirche überall die festeste Stütze der Autorität sei. Der Kirchengerichtshof werde nur in untergeordneten Dingen beseitigt und gerade bezüglich des Einspruchs, wo er den Katholiken noch nützen konnte, in den übrigen wichtigen Dingen aber bleibe er bestehen. Wenn Graf zu Limburg=Stirum gesagt, er könne nur auf Modifikationen der Vorlage im Rahmen derselben eingehen und die Vorlage nur im Ganzen acceptiren, so sei doch anzunehmen, daß er einem Uebereinkommen nicht abgeneigt sein würde. Das ganze Gesetz als solches sei für das Centrum unannehmbar. Richter gegenüber betont Windthorst, die Kirche schütze überall und stets die wirklichen Volksrechte und die wahre Freiheit, ohne dabei die Erfordernisse eines geordneten Staatslebens außer Acht zu lassen. Die von dem Minister ausgesprochene Hoffnung auf ein segensreiches Ergebniß der Kommissionsberathung sei eine neue Manifestation der friedlichen Stimmung der Regierung. Die Frage über die Ziele der Regierung und die Frage ob die Verhandlungen mit Rom abgebrochen seien, habe der Minister aber nicht beantwortet. Er(Redner) werde die Fragen in der Kommission wiederholen. Es müsse Klarheit im Volke geschaffen werden. Die gestrigen Aeußerungen des Ministers könnten dazu nicht genügen. Die Vorlage sei keinesfalls der Anfang einer organischen Revision, sondern könne nur als Nothbehelf zu einer solchen dienen. Von den Nationalliberalen wünsche er, sie möchten endlich einsehen, daß sie durch nichts das Vaterland mehr schädigten, als durch das Festhalten am Kulturkampf. Dr. Virchow erwidert, die Freiheit, welche Windthorst meine, sei etwas ganz anderes als diejenige, welche die Liberalen meinten; die Freiheit, wie sie die Kirche verlange, sei am letzten Ende die Freiheit des Papstes. Die Berechtigung dieser Forderung bestritten die Liberalen, und es werde deshalb kaum möglich sein, im Wege der Gesetzgebung einen Ausgleich zu finden. Die Ausführungen des Ministers entbehrten des Zielbewußtseins. Die Einrichtung der Gesandtschaft bei dem Vatikan habe nicht zum Resultat geführt und zur Förderung der Sache nichts beigetragen, ebensowenig, wie vielleicht die Einrichtung einer Nuntiatur in Berlin zur Herbeiführung des Friedens beitragen würde. Zur Vorlage selbst erklärte Virchow, er werde zu der Beseitigung des Kirchengerichtshofs mitwirken, wünsche aber vom Minister eine Erklärung darüber, ob die in der Vorlage gezogene Grenze für die Befreiung von der Anzeigepflicht das Letzte sei, zu welchem sich die Regierung verstehen werde. Cremer drückt seine Befriedigung über die Vorlage aus, hätte aber gewünscht, daß von der Regierung die Anzeigepflicht, die nach wie vor den Verhandlungen mit Rom vorbehalten werden müsse, aus der Vorlage herausgelassen worden wäre. Auf jeden Fall dokumentire der Artikel 4 aber Konzessionen, welche die Regierung bezüglich der Anzeige machen wolle. Redner werde deshalb die Vorlage mit Artikel 4 annehmen, wenn sie ohne denselben nicht zu haben sei. Es handle sich darum, die Nachwehen des Falk'schen Kulturkampfes möglichst bald zu beseitigen, damit die positiven Elemente unseres christlichen Staates sich vereinigen können zur Durchführung des Kulturkampfes gegen den Atheismus und Materialismus.— Gneist hält die Vorlage für geeignet den Kirchenstreit zu beenden; es frage sich nur, um welchen Preis, wieviel von der staatlichen Autorität aufgegeben werde müßte? Die Beantwortung dieser Frage werde die Aufgabe der Kommission sein. Kein Staat sei wie Preußen genöthigt, die Interessen zweier Konsessionen, die Anhänger nach Millionen zählen, befriedigen zu müssen, zweier Konfessionen, die zu herrschen gewohnt waren. Daß da Zusammenstöße unvermeidlich seien, sei klar. Ein friedlicher Zustand könne nur erreicht werden, wenn beide durch Kompromiß die Befugnisse abgrenzen, nicht aber, wenn eine derselben alle Freiheit für sich beansprucht. Der Redner plaidirt schließlich für die Kommissionsberathung.— Majunke polemisirt gegen Gneist, dessen Rede verständlich mache, daß Bennigsen vor seinen Freunden davongelaufen sei. Er erklärt, die Freiheit, welche die Katholiken wollen, sei lediglich die Freiheit, in kirchlichen Dingen das zu thun, was der Papst in freier Entschließung verlangt. Hierauf wird die Diskussion geschlossen und der Entwurf an eine Kommission von 21 Mitgliedern überwiesen. Nächste Sitzung Donnerstag, 21. Juni, 11¾ Uhr. Tagesordnung: Kleinere Vorlagen, die dritte Lesung der lutherischen Kirchengemeindeordnung für Hannover, die Bestrafung der Schulversäumnisse. Deutscher Reichstag. Dritte Lesung des Etats. Verschiedenes. Schluß des Reichstags. Berlin, 12. Juni. Der Reichstag erledigte das betreffend die Konsulargerichtsbarkeit in Tunis, beanstandete die Wahl von Täglichsbeck und genehmigte den Nachtragsetat für das Reichstagsgebäude. Bei der General=Diskussion der dritten Lesung des Etats für 188 4/85 erklärte Mayer(Stuttgart) Namens der Volkspartei, daß die vorzeitige Berathung des Etats eine verhängnißvolle Nachgiebigkeit sei, nament lich da sich das Bedürfniß einer vorzeitigen Berathung mit Rücksicht auf die Unfallvorlage als unbegründet herausgestellt habe. Die Volkspartei werde gegen den Etat im Ganzen stimmen. Dieselbe Erklärung gab Hasenclever für die Sozialisten ab. Es entspann sich eine längere Debatte über Bennigsen's Rücktritt und über die Resolution, welche die Unfallkommission gefaßt hat. An derselben betheiligten sich Rickert, Windthorst, Benda, Richter(Hagen), Franckenstein und Bötticher. In der Spezialberathung wurde der Etat ohne erhebliche Debatte erledigt; hervorzuheben ist nur die Diskussion zwischen Richter und Liebknecht wegen des Verbots sozialistischer Wahlversammungen in Hamburg. Der Etat wurde im Ganzen gegen die Volkspartei angenommen. Die Resolution Lingens wegen der Sonntagsruhe der Postbeamten wurde angenommen, aber die Zuschlagsgebühr für die an den Sonntagen aufgegebenen Telegramme abgelehnt. Das Haus erledigte dann noch die dritte Berathung des Gesetzes über die Konsulargerichtsbarkeit in Tunis. Nach dem üblichen Geschäftsbericht und nachdem Bockum=Dolffs dem Präsidenten den Dank des Hauses ausgesprochen, verlas Bötticher die allerhöchste Botschaft, welche den Reichstag schloß. Politische Chronik. Deutschland. Potsdam, 12. Juni.(Der Kaiser) besichtigte mit dem Fürsten von Bulgarien, dem Kronprinzen und dem Prinzen Wilhelm heute Vormittag das Regiment der Garde du Korps auf dem Bornstedter Feld. Der Fürst von Bulgarien führte das Kaiser=Regiment vor. Berlin, 12. Juni.(Wie verlautet, gedenkt der Kaiser) am Donnerstag, den 14. d.., Abends, Berlin zu verlassen. Wie alljährlich begibt er sich zunächst wieder zum Kurgebrauch nach Bad Ems. Nach dreiwöchigem Aufenthalte daselbst ist dann ein solcher von mehreren Tagen bei der großherzoglich badischen Familie auf der Insel Mainau beabsichtigt. Wenn dann die ebenfalls auf etwa 3 Wochen in Aussicht genommene Nachkur in Wildbad Gastein beendet sein wird, dürfte die Rückkehr nach Berlin in die erste Hälfte des Monats August fallen. Um dieselbe Zeit dürfte auch die Kaiserin nach Berlin bezw. Schloß Babelsberg zurückgekehrt sein. —(Das erneute Gerücht über Maybachs Rücktritt) wird von der„Kreuzztg.“ als erfunden bezeichnet. —(Die Kommission für die kirchenpolitische Vorlage) beginnt morgen Vormittag ihre Thätigkeit. —(Die Kommission des Herrenhauses) hat die Kanalvorlage mit 9 gegen 6 Stimmen abgelehnt. Berlin, 12. Juni.(Von vielen Seiten wird bestätigt, daß Fürst Bismarck) von dem Rücktritt v. Bennigsens überrascht und unliebsam berührt worden ist. Mehr oder weniger unverhohlene Freude über denselben äußern die Conservativen und das Centrum. Unbegründet ist übrigens die Angabe, daß v. Bennigsen wegen der Etatsfrage in der letzten Woche„mehrfach" den Reichskanzler aufgesucht hätte; er hat denselben ein einziges Mal in dieser Sache besucht. Eine halbe Stunde vor seinem Erscheinen erhielt der Reichskanzler— so wird jetzt überall erzählt— die von ihm gewünschte Aufzeichnung über die oppositionellen Abstimmungen der National=Liberalen, welche den Inhalt der letzten und für Bennigsen zweifellos entscheidenden Unterhaltung zwischen ihm und dem Reichskanzler bildete. Berlin, 12. Juni.(Die„Nordd. Allgem. Ztg.“) sagt: Die Mandatsniederlegung Bennigsen's werfe ein neues Licht auf die Zerfahrenheit der Zustände der Fraktionen und ihre Stellung nicht bloß zur parlamentarischen Gesammtheit, sondern auch ihren eigenen Leitern gegenüber. Für das Ansehen der parlamentarischen Körperschaften sei Bennigsens Rücktritt jedenfalls ein bedauerlicher Verlust. Für die einstweilige Situation werde der Sieg seiner Gegner in der Fraktioa kaum eine andere Folge haben können, als die Verschiebung des Schwerpunktes zu Gunsten der kirchlichen Ansprüche. Die Theoretiker hätten eben einen Sieg über den praktischen Staatsmann Bennigsen davongetragen. —(Zu der gestrigen Sitzung der nationalliberalen Fraktion im Abgeordnetenhause) gesellten sich auch die Nationalliberalen im Reichstage. Beide Fraktionen zusammen beschlossen die Absendung einer Dank= und Anerkennungs=Adresse an Herrn v. Bennigsen, in welcher zugleich der Hoffnung Ausdruck gegeben wurde, daß er bald wieder die ihm gebührende Stellung im politischen Leben einnehmen werde. Berlin, 12. Juni.(Betr. Sonntags verkehr.) Wie die Handelskammer Frankfurt a.., richteten auch die Handelskammer Lübeck und der Handelsverein Lüneburg Vorstellungen an den Reichstag gegen den Lingens'schen Antrag betreffs der Beschränkung des Sonntagsverkehrs. Köln, 11. Juni.(Der„Vorstand des deutschen Kriegerbundes zu Berlin) hatte sich an den Herrn Minister der öffentlichen Arbeiten mit der Bitte gewandt, zu veranlassen, von Berlin resp. Köln nach Metz Extrazüge zu ermäßigten Preisen abzulassen, um den Besuch der Schlachtfelder bei Metz, resp. die Ausschmückung der Gräber der gefallenen Krieger besser als bisher zu ermöglichen. Hierauf ging dem Vorstande des deutschen Kriegerbundes von der Königlichen Eisenbahn=Direktion Frankfurt am Main die Mittheilung zu, daß beabsichtigt werde, von Berlin nach Frankfurt am Main Extrazüge abzulassen, zu welchen Billets zu 50 pCt. Ermäßigung zur Ausgabe gelangen. Die Extrazüge sollen auch von Frankfurt a. M. weitergeführt werden, wenn mindestens 200 Personen nach einem bestimmten Zielpunkt weiter reisen. Die Königliche Eisenbahndirektion(linksrheinisch) hat für die Strecke Bingerbrück=Forbach dieselbe Begünstigung zugestanden. Auch ist dieselbe bereit, einen besonderen Extrazug von Köln aus über die Rheinlinie nach Metz einzulegen, wenn eine Betheiligung von mindestens 200 Personen garantirt wird. In diesem Falle würde gleichfalls eine Fahrpreisermäßigung von 50 pCt. gewährt werden, die Hn= und Rückfahrt also zum Preise der einfachen Reise stattfinden können. Die erwähnten Ermäßigungen werden nicht nur Mitgliedern der Kriegervereine, sondern überhaupt allen Personen gewährt, welche die bezüglichen Extrazüge benutzen. Das Weitere bezüglich der Ablassung eines Extrazuges von Köln wird der Vorstand der Rheinischen Krieger=Kameradschaft veranlassen, wenn eine genügende Betheiligung gesichert ist. Anmeldungen 2c. zur Theilnahme nimmt der Vorsitzende— F. Kienemund, Köln, Kleine Sandkaul Nro. 5— entgegen. Leipzig, 12. Juni.(Die Plenarsitzung der Handelskammer) beschloß, der Petition der Handelskammer Frankfurts bezüglich des Antrags Lingens in allen Punkten beizutreten. Chemnitz, 12. Juni.(Die Handels= und Gewerbekammer) faßte heute folgenden Beschluß: Von verschiedenen deutschen Handelskammern ist bereits beim Reichstag darauf hingewiesen, daß die vom Reichstagsabgeordneten Dr. Lingens beantlagte weitere Verschärfung der gegenwärtigen Verkehrsbeschränkungen auf den allgemeinen Verkehr, namentlich aber auf den Verkehr im Handel und Wandel den nachtheiligsten Einfluß ausüben würde. Das Präsidium der hiesigen Handels= und Gewerbekammer hat sich nun gleichfalls gegen den eingebrachten Antrag bezüglich Beschränkung des Sonntagsverkehrs ausgesprochen und unterbreitet dem hohen Reichstag die Bitte: daß ein hoher Reichstag seine Zustimmung zu dem eingebrachten Antrag versagen wolle. München, 12. Juni.(Der Generalstabsarzt und Chef der Medizinalabtheilung des Kriegsministeriums, von Lenk,) ist gestern gestorben. Frankreich. Paris, 12. Juni. Die Senatsbureaus wählten heute die Kommission zur Vorberathung des Gesetzentwurfes betr. die richterlichen Beamten. Ein einziges Kommissionsmitglied ist ganz für den Entwurf, zwei gegen jede Reform, acht im Prinzip für die Reform des jetzigen Gesetzes; sie verlangen aber weitgehende Modifikationen des Entwurfes. Die Kammer lehnte mit 273 gegen 201 Stimmen den Antrag Laverqnes auf die Weinerntesteuer 1882 ab.— Dem„Temps“ zufolge nehmen die Unterhandlungen in Shanghai zwischen Tricou und Lianchang ein guten Fortgang. Paris, 11. Juni. In der Presse wird die Nachricht, daß Prinz Napoleon während der Gedächtnißmesse, welche die Kaiserin Eugenie für ihren Sohn lesen ließ, andächtig in der Kapelle von Chislehurst kniete, eifrig besprochen. Prinz Napoleon pflegte, wie Challemel=Lacour noch vorigen Montag bei dem Begräbniß des Senators Laboulaye, vor den Kirchenthüren zu wart n, bis der Trauergottesdienst vorüber war. Paris, 12. Juni. In verwichener Nacht wurde Nantes von einer großen Feuersbrunst heimgesucht, wobei zwei Kinder, eins von 4 und eins von 14 Jahren, umkamen. Marseille, 12. Juni. Wie bereits gemeldet, sollen nunmehr frische Hülfstruppen nach Tonkin verschickt werden von Toulon und Algier, wo eine diesbezügliche Instruktion aus Paris eingelaufen. Wenigstens zwei Regiments de Marche sollen meistentheils aus algerischen und tunesischen Truppen gebildet werden. Belgien. Brüssel, 12. Juni. Nach der„Independance" verlautet, daß die Regierung demnächst einen Gesetzentwurf über den obligatorischen Schulunterricht vorlegen wird.— Die beabsichtigte Branntweinsteuer veranlaßte heute eine Manifestation der Händler mit geistigen Getränken; dieselben zogen zahlreich vor das Parlamentsgebäude und protestirten gegen die Steuervorlage. Unordnungen kamen nicht vor. Italien. Mailand, 12. Juni. Regengüsse unterbrachen den Eisenbahnverkehr von Sesto Calende nach Arona. — Ein Erdbeben fand zu Reggio in Calabria statt. — Eine gute Seidenernte ist in ganz Italien gesichert. Gooleand. London, 12. Juni. Nachdem das Unterhaus einen Antrag Northcote's auf Vertagung ohne Abstimmung verworfen hatte, erledigte es die Bills in Betreff der Dotation für Lord Alcester und General Wolseley in der Spezialberathung und zwar unter Ablehnung aller Amendements. London, 12. Juni. Das Oberhaus genehmigte in zweiter Lesung die Vorlage über die Seefischerei, bezweckend die Ausführung einer internationalen Konvention betreffend die polizeiliche Regelung der Bichest in der Mocdhen. Pestung Rußland., Petersburg, 11. Juni. In der Nacht von Samstag auf Sonntag, also vor dem Einzug des Kaisers wurden die Brücken, welche der Kaiser, passiren mußte, genau von Tauchern untersucht, doch wurde nirgend etwas Verdächtiges gefunden. Warschau, 12. Juni. Das einen Theil des großen Theaters bildende Variététheater ist heute Nacht abgebrannt. Opfer an Menschenleben sind nicht zu beklagen. Der Schaden beträgt Hunderttausende. Warschau, 12. Juni. Der Zuschauerraum der Bühne ist vollständig niedergebrannt, die Dekorationen und die Garderobe sind gerettet, das anstoßende große Theater ist unversehrt. Orient. Wien, 12. Juni. Autheutische Nachrichten über die Kämpse in Albanien besagen, daß die Türken das Gebiet der Castrati, nach Verbrennung mehrerer Ortschaften, bezwangen. Mit den Castrati kämpften 300 Schali, im Ganzen 1800 Mann. 60 verwundete Nizams liegen in Skutari. Afrika. Nach einem Berichte des„Standard“ aus Durbau dauert der Bürgerkrieg im Zululande fort. Derjenige Theil von Ohams Volke, welcher Ketschwayo freundlich gesinnt ist, hat Oham angegriffen und geschlagen. Der Sohn desselben sowie der englise Ratygeber, Herbert Nunn, wurden gefangen. heißt, daß der britische Resident bei Ketschwayo, M Tyan, im Begriff ist, seine Entlassung zu geben. Hinrichtung Sobbes. .„Die Ermordung des Briefträgers Kossäth ist fruher gesühnt, als man dies wohl allgemein erwartet hat. Nachdem der Kaiser am jüngsten Samstag sich entschieden hatte, von dem Rechte der Gnade keinen Gebrauch zu machen, vielmehr der Gerechtigreit freien Lauf zu lassen, wurde die Vollstreckung des am 30. April d. J. vom Schwurgericht am Berliner Landgericht I gefällten Todesurtheils auf Mittwoch, früh 6 Uhr, im Hofe der Moabiter Strafanstalt festgesetzt, so daß die Sühne des entsetzlichen Verbrechens, das bekanntlich am 12. März d. J. vollführt worden ist, genau nach 3 Monaten erfolgte. Die Hinrichtung Ernst Sobbes fand genau nach obiger Festsetzung Mittwoch früh 6 Uhr auf dem Hofe des Zellengefängnisses zu Moabit statt. Die Modalitäten des Aktes wurden am Tage vorher in einer Konferenz der betheiligten Gerichtspersonen, in welcher der Staatsanwalt Thielemann den augenblicklich nicht in Berlin anwesenden ersten Staatsanwalt von Angern vertrat, festgestellt und dem gleichfalls anwesenden Scharfrichter Krauts die nöthigen Weisungen ertheilt. Neueste Nachrichten. Fiume, 12. Juni. Der englische Viceadmiral Hay ist mit den Panzerschiffen„Alexandra“ und „Temeraire“ gestern Nachmittag hier eingetroffen und hat alsbald dem Gouverneur Fiume's, Grafen Szapary, einen Besuch abgestattet, den dieser später erwiderte. Abends fand beim Gouverneur ein Galadiner statt, an welchem das Offizieckorps der englischen Schiffe und hiesige Notabilitäten theilnahmen. Bern, 12. Juni. Der Bundesrath bestellte den Nationalrath Rebmann zum Kommissar für die internationale Thierausstellung in Hamburg und den Direktor Frick in Zürich zum Jury=Mitglied.— Siam zeigte seinen Beitritt zum internationalen Telegraphenvertrage an. Rom, 12. Juni. Von den 34 neugewählten Munizipalräthen gehören acht der entschieden liberalen Liste, 14 der des konstitutionellen Vereins an, welche den Klerikalen viele Zugeständnisse machte. Zwölf gehören den Vereinigt=Klerikalen und Gemäßigt=Liberalen an; die Radikalen erhielten von 10,000 nur 1277 Stimmen. London, 12. Juni. Zufolge einer Meldung aus San Francisco sind die astronomischen Beobachtungen der Sonnenfinsterniß am 20. Mai auf den Carolinen=Inseln im Stillen Ozean vollständig gelungen. Konstantinopel, 12. Juni. Das Patriarchat und der Vorstand der hiesigen griechischen Gemeinde überreichten der Pforte ein Gesuch um Anfrechthaltung ihrer alten Privilegien und Gerechtsame, da die Pforte beabsichtige, die bisher der Jurisdiktion des Patriarchats unterstellten Fragen der türkischen Jurisdiktion zu überweisen. Literaturbesprechungen. Bonn, 12. Juni 1883. y Wir haben vor uns eines jener Bücher, welche in unserer Zeit der Convecsationslexika und Nach schlagekompendien getadezu unentbehrlich geworden. Windekilde's Neues Handwörterbuch der deutschen Sprache, komplet in zwei Bänden, der Band à 3 M. 30 Pf., Neuwied und Leipzig, Heusers Verlag(Louis Heuser), gehört zu den besten Erschei nungen dieser Art. Dasselbe, in erster Linie für Lehrer und Schüler der verschiedensten Anstalten, des Gymnasiums und der Volksschule, der Real= und Bürgerschule, des Seminars wie der Töchterschulen bestimmt, dient für jeden Gebildeten überhaupt als unentbehrliches Nachschlagebuch. Voc uns liegt der bereits erschienene erste Band. Der Autoc vermeidet alle Wettschweifigkeit, erläutert kurz, klar und bestimmt, dabei ungemein verständlich und populär im besten Sinne des Wortes. Schon dies unter scheidet das Buch von andern dickleivigen Werken zu seinem Vortheil. Abec es bietet noch einen weitern Vorzug, indem es die in der deutschm Sprache gebräuchlichsten, am häufigsten vorkom menden Fremdwörter in seinen Bereich zieht und ertlirt na# Wort und Sachbedeutung. Was das Buch ungemein werthvoll macht, ist seiner der Umstand, daß bei den deutschen und Fremdwörtern immer auf den Ursprung zurückgegan gen und eine etymologisch: Ableitung gegeben wird. Bei den eigentlich deutschen Wörtern greift der Verfasser, wo es irgend angeht, auf die alt= und mittelhochdeutschen Wortbildungen zurück, wobei sich interessante Wortmetamoephosen und Aufschlüsse ergeben. Ebenso werden auch Aehnlichkeiten mit fremdsprachigen Bezeichnungen nachgewiesen. Nehmen wir z. B. das Adjektio„fremd“. Da lesen wir:„fremd; adj.; von anders her gebürtig oder herkommend; auslandisch; nicht eigen; unbekannt; seltsam. Mittelhochdlutsch: vremde, vremede; althochdeutsch: fremidi, framidi; althochdenishes Adverb fram= von, von weg. Schwedisch tron; englisch from.“ Wie wic sehen, ist hier ebenso gedrängt wie vollständig Bedeutung und Ableitung eines der gebräuchlichsten Adjektive zergliedert. Und so ist es durchschnutlich bei allen. Daß dies neue Handwörterbuch auf Grund der neuen amtlichen Rechtschreibung abgesaßt ist, brauchen wic bei einem Werk, das Lehcern und Schülern dienen soll, znicht erst hinzuzufügen. Spielend wird nicht bloß der Sinn für Erymologie, sondern auch das Verständniß für die neue Orthographie gefördert. Dabei ist das Werk ungemein reichlich in technischer Beziehung ausgestattet, der Druck auf seinem Papier ein so deutlicher und dem Auge wohlthuender, die Anordnung eine so praktische und übersichtliche, der Wörterschatz bei allem praktisch=gedrängten Latonismus ein so erschöpsender, daß wir ihm bei der Billigkeit.s Preises nichts Gleiches zur Seite zu stellen wüßten. Welchen Reichthuni unsere Muttersprache besitzt, davon bekommen Schüler und Laien einen Begriff, wenn sie diese Tausende von Wörtern und Wortbildungen überfliegen. Ja, unsere deutsche Sprache ist nicht bloß eine reichhaltige, sondern auch herrliche, auf die wir stolz sein können. Und zum Interpreten und Wegweiser dieser Sprache wüßten wir für Lehrer und Schuler, für jeden Gebildeten kein handlicheres faßlicheres Wert als gerade das besprochene. Wir empfehlen es darum auf das warmste Schulen und Privaten und sind überzeugt, daß der zweite Band, weicher das Werk vervollständigt, dem vor uns liegenden ersten Band in jeder Weise ebenbürtig. Es ist, wie gesagt, ein Schatzkästlein unserer Muttersprache inklustoe der leidigen, nun einmal eingebürgerten Fremdwörter.— Gerade jetzt, wo die internationale Hygiene=Ausstellung in Berlia und damit das Interesse der Gesundheitspflege überhaupt im Bordergrund steht, möchten wir auf ein höchst interessantes Werk hinweisen, dessen Lettüre uns ebensoviel Vergnügen wie Belehrung bereitete. Wir meinen:„DieElblichkeit der Gebrechen des Menschen und die Verhütung der Gebrechlichkeil" von Dr. Eduard Reich, Neuwied und Leipzig, Heuseis Verlag: Louis Heuser 1883.“ Der auf diesem Gebiete sehr bewanderte Verfasser, welcher sich schon durch eine Reihe anderer Arbeiten einen rühmlichen Namen in der Wissenschaft erworben, entrollt uns in einem Bande von ca. 230 Seiten ein vollständiges physiologisch=psychologisches Gemalde des Menschenlebens und=Leidens und wirst scharfe Schlaglichter auf die Nachtseiten unserer modernen„Kultur" oder vielmehr Hyper= und UnVererbung leibSkropheln und der Verfasser die kultur. Von dem Grundsatze ausgehend, daß das beste Heiluuittel gegen Alles, was Gebrechen heißt, gegen Siechthum, Gebrechlichkeit und Entartung die Beseitigung der Alles vergiftenden Selbstsucht und eine„vernünftige",„naturgemäße" Lebensweise ist, entwickelt der Verfasser in einer langen Reihe von ebenso erschöpfend wie verständlich geschriebenen Ar tikeln, daß es jeder Mensch selbst in der Hand hat, die körperliche und seelische Gesundheit zu be wahren, die Nachkommenschaft zu schützen vor den Gefahren physischer und moralischer Leiden und et waige selbst ererbte Gebrechen nach Möglichkeit zu paralysiren. Leider wird, möchten wir hinzufügen, der Mensch vielfach erst post festum„klug“, d. h. wenn es zu spät ist, und er schon irgend ein Gebrechen, im Lebenstaumel erschnappt hat Das Werk zersällt in 3 Theile. Im ersten bespricht der Verfasser die Vererbung physischer und nervöser Gebrechen. U. A. kommt er hierbei auch auf das bekannte Kapitel der Heirath zwischen Blutsverwandten, auf die durch den erhöhten Kampf um das Da sein forcirte Ueberanstrengung des Gehirns, die Leidenschaften und Ausschweifungen, die Auswüchse des modernen Lebens 2c. zu reden. Auch die Fallsucht, Taubstummheit, Cretinismus gehören hierher. Der zweite Theil handelt von der licher Gebrechen, namentlich der Schwindsucht. Im dritten erörtert Verhütung der Gebrechlichkeit, wobei neben den seelischen und staatlich=sozialen Faktoren die Hyziene eine Hauptrolle spielt. Großer Werth wird auf die richtige und hinlängliche Ernährung des Volkes gelegt, und fällt manches scharfe, aber gerechtfertigte Woct in Bezug auf das Elend und die Indolenz der unteren Klassen und die Erbarmungslosigkeit unserer „Tantum=Quaatum=Zeit"(ein Lieblingsausdruck des Verfassers), die nur immer nehmen, aber nichts geben will und wobei der herzlose Egoismus tycannisch dominirt. Der Verfasser bekennt sich als Vegetarianer und Anhänger des Vereins gegen den Mißbrauch geistiger Getränke, wobei er entschieden zu weit geht, indem er nicht bloß gegen den Miß brauch, sondern gegen den Gebrauch der Spicituo sen überhaupt eifert. Was bliebe denn sonst noch von den wenigen, der Masse zugänglichen Genüssen übrig, wenn auch dies völlig untersagt werden sollte? Auch als Gegner des Impfzwanges und Anhänger des Herin Dr. Oldtmann bekennt sich Herr Reich. Doch sind dies mehr„Privatansichten“, die an dem hohen Werth des Werkes für jeden Gebildeten, mag derselbe nun für oder gegen Vegetarianismus und vernünftigen Gebrauch der Spirituosen schwärmen, Nichts ändern. Das Werk ist, von diesen Schrullen und einigen etwas zu verbissenen und zu weitgehenden Bemerkungen abgesehen, geradezu ausgezeichnet geschrie. ben und enthält, mit den nöthigen Citaten ausgerüstet, eine staunenswerthe Fülle des Wissens. Gerne stimmen wir mit dem Verfasser überein, wenn er am Schlusse ausruft:„Alles(klare Eckenntniß, Arbeit 2c.) bleibt frommer Wunsch, der niemals sich erfüllt, wenn wir das größte Hemmniß alles Guten nicht entfernen, wenn wir die Selbstsucht nicht überwinden. Solange der Egoismus die Weli des gebildeten Menschen regiert und Alles beherrscht, solange sind des Elends Wolken am Himmel und tiefes Eis bedeckt die Erde. Nur für eine kleine Anzahl von wirklich Glücklichen gibt es Oasen neben dem großen Schneefeld, unter welchem das Edelste und Beste im Zustande der Lethargie vecharrt.“ An die Stelle des Egoismus soll nach ihm die Sympathie treten. Hoffen wir's. Aber leider wird's wohl noch recht lange dauern. Das Werk ist typographisch vom Vecl ge brillank ausgestattet und höchst elegant eingebunden. Der Ladenpreis kostet pro Exemplar 5 M. 60 Pfg., brochirt 4 M. 50 Pfg. Rheinisch=Westfälische Chronik. Bonn. Der Unterrichtsminister hat über die Ergebnisse der Lehrerconferenzen, welche an den Schullehrer=Seminaren des Staates in den Jahren 1881 und 1882 abgehalten worden sind, von den k. Provinzial=Schulcollegien Nachrichten eingezogen und die auf Grund der letztern gefertigte Zusammenstellung veröffentlichen lassen. Was die Rheinprovinz betrifft, so war der Antheil der Volksschullehrer an den Vorträgen und Verhandlungen bei 16 Seminaren„befriedigend" und„ziemlich lebhaft“, nur bei einem Seminar, dem zu Corgelymünster,„wenig rege". Die Zahl der Theilnehmer betrug hier in den Jahren 1881 und 1882 beziehentlich etwa 300 und 200 aus den Kreisen Aachen, Düren, Montjoie, Eupen. Die Themata waren: Karls des Großen Verdienste um das Schulwesen, Behandlung der Raumlehre in der Volksschule, Behandlung der deutschen Grammatik in derselben. Bonn. Einer Bestimmung des Unterrichtsministers gemäß ist es ganz unbedenklich, eine einem Elementarlehrer zustehende Pension auch nach seiner Auswanderung nach Amerika so lange zu zahlen, als derselbe das deutsche Indigenat besitzt. Dasselbe gilt auch hinsichtlich eines Zuschusses, falls dieser nicht unter dem Vorbehalte des Widerrufs, sondern auf Lebenszeit gewährt ist. Bonn. Glücklicherweise sind denn auch endlich die Wünsche um einen befruchtenden Regen in Erfüllung gegangen. Frisches Grün schmückt die fahl aus. sehenden Pflanzen wieder, und in Feld und Garten hebt Alles wieder zu schnellem Wachsen und Gedeihen an. Erhoffen wir mit des Himmels Segen eine reiche, glückliche Ernte. Bei Grav=Rheindorf wurde bekanntlich im Rhein eine Flasche aufgefunden, die ein Papiec mit folgenden Worten in sich barg:„Der diese Flasche findet, denke daran, daß sich Zwei das Leben genommin haben, Seewaldt und Schneider in Köln a. Rh. unter Goldschmidt.“ Es hat„sich, wie man richtig vermuthet, herausgestellt, daß sich hier Jemand einen einfältigen schlechten Scherz erlaubt hat, wie Herr Seewaldt in den„Kölnischen Nachrichten“ selbst mittheilt. Ein Bubenstück der gemeinsten Art ist zu Linz am hellen lichten Tage verübt worden. In einem Weinberge in der unmittelbaren Nähe der Kapelle im Hundelthale wurden 20 Weinstöcke demolirt. Die zu Neuwied am 12. d. stattgehabte Ergänzungswahl zum Abgeordnetenhause für den verstorbenen Pfarrer Steinbusch ergab folgendes Resultat: Oberjustizraih V. Rintelen aus Berlin 241 Stimmen(Centrum), Oberbergrath Heusler aus Bonn 214 Stimmen(liberal), Hapke, Berlin 19 Stimmen (kons.) Somit errang der Centrumskandioat mit nur 1 Stimme Majorität den Sieg. Am 8. d. Nachmittags machte die Kaiserin eine Rundfahrt durch Koblenz und besuchte das Hospital und die Barmherzigen Schwestern in Ehrenbreitstein. Das„Krzu. Tgbl.“ berichtet: Bei einem zu Herrst ein stattgehabten Gewitter erschlug der Blitz die Schafheerde der Gemeinde Niederhosenbach. Dieselbe zählte 76 Schafe und war vom Hirten im Distrikt„Etzelberg“ in einen zwischen Wachholdersträuchern errichteten Pferch getrieben, während sich der Schafhirt nach Hause begeben hatte, um zu Mittag zu essen. Bei seiner Rückkehr zur Heerde fand er die Schafe todt vor. Wie die„Hundsr. Ztg.“ hört, hat die große Hitze ein Opfer gefordert. Auf der Chaussee von Argenthal nach Simmern soll ein nach Kirn gehöriger Zinngießer, der sich auf Reisen befand, vom Hitzschlage getroffen und auch sofort gestorben sein. Der Bau einer Sekundärbahn von Kirn nach Simmern ist neuerdings vom Herrn Minister der öffentlichen Arbeiten genehmigt worden. Dieselbe hat ca. 40 km. Länge. König Christian von Dänemark wird sich, dem „Rh..“ zufolge, von Wiesbaden zum Besuche seiner Tochter, der Herzogin Thyca von Cumberland, nach Gmunden in Ovecösterreich begeben. Zum Münsterdiebstahl des Jahres 1843. Zu Aachen ist laut dem„Echo“ dem Stiftskapitel die amtliche Mittheilung zugegangen, daß das Königl. Landgericht verordnet habe, daß die goldenen Keichtheile u. s.., die jüngst vor Pontthor gesunden worden sind, abgeholt werden könnten, da erwiesen sei, daß sie von dem Münsterdiebstahl(1843) herrühren. Der Kölner„Männergesangverein“ ist, eingetroffenen Depeschen zufolge, am 10. d. früh 8 Uhr wohlbehalten in London angekommen, und das Gespenst Seekrankheit ist, dank einer ziemlich windstillen Nacht, bei der Ueberfahrt über den Kanal, im großen Ganzen unbemerkt geblieben. Die Zahl der Theilnehmer beträgt 96. Am 11. d. fand das erste Morning=Konzert in St. Albertshall statt. Es werden überhaupt 10 Morgen= und 4. Abend=Konzerte innerhalb 14 Tagen stattfinden. Unternehmer ist der Hofbuchhändler Mitchell in London. Der Reinertrag des Unternehmens ist zum größten Theile zum Bau einer anglikanischen Kirche in Köln bestimmt. Es scheint unserer rheinischen Sänger am Themsestrom eine großartige Gastfreundschaft zu warten, denn die bedeutendsten deutschen und englischen Klubs und mehrere Private haben bereits Einladungen an sie ergehen lassen und zwar in so großer Zahl, daß denselben nur zum kleinsten Theile Folge gegeben werden kann. Der freiwillige Armenverein zu Siegen, der bisher nach drei Richtungen hin(Ergänzung der städt. Armenpflege, Bekämpfung des Vagabondenthums und Errichtung einer Pfennigsparkasse) mit höchst segensreichem Erfolge thät ig war, hat sich als neue Aufgabe gestellt, die Erbauung gesunder Arbeiterwohnungen im Interesse braver Familien, mit dem Nebenzweck, Waisenkindern gute Unterkunft zu verschaffen. Die Grundsteinlegung zur ersten derartigen Arbeiterwohnung hat nunmehr stattgefunden. Ein Poller Schulknabe von 12 Jahren hatte sich am vergangenen Montag zu weit in den Strom hinausgewagt und war von den Fluthen weggerissen worden und plötzlich verschwunden. Der zufällig am Ufer anwesende Metalldreher Gottfried Lob aus Poll sprang sofort in den Strom und schwamm auf die Stelle, wo der Knabe zuletzt gesehen worden, zu, tauchte zweimal unter und hatte das Glück, denselben zu erfassen. Mit übermenschlicher Anstrengung kämpfte der Retter mit dem besinnungslosen Knaben gegen die reißende Strömung des sogenannten Pollerkopfes an, um das Ufer zu gewinnen, was ihm denn auch mit großer Lebensgefahr gelang. Der Knabe ist bereits wieder hergestellt. Möge dem wackeren Manne die verdiente Anerkennung nicht versagt bleiben. In einem Städtchen bei Mülheim a. Rh. feierte am Sonntag ein Verein sein Stiftungsfest. Der Vereinstanzsaal befindet sich in einem Hause erster Etage, während unten ein Fabrikarbeiter seine Wohnung hat. Welch Vergnügen es bereitet, wenn von Nachmittags 4 Uhr bis Morgens 6 Uhr sich 70 Paarnach dem Takte der Musik im wirbelnden Kreit über unsern Häuptern drehen, wird Jeder wohl ermessen können und eine gelinde Veczweiflung ist sicher zu entschuldigen, aber so aus dem Häuschen gefahren ist wohl noch niemals ein verdrießlicher Mensch wie dieser, denn er sprach zu seiner Frau:„Ich will der Sache ein Ende machen!“ ging hin, und am andern Morgen, 2 Stunden später, fand man ih nerhängt.(.Z. Dem 10 Uhr 14 Min. von Neuß nach Köln fahrenden Personenzuge passirte am 11.., wie schon lurz gemeldet, kurz vor Einlausen in den Neußer Bahnhof ein großes Mißgeschick, das leicht die schrecklichsten Folgen hätte haben können. Auf bis jetzt unaufgeklärte Weise entgleiste der Tender des Zuges und mit ihm die folgenden vier Wagen. Dieselben wurden auf das Nebengeleise geschleubert, wodurch die Schienen ausgerissen wurden, so daß der Verkehr bis zum 12. d. nur auf einem Geleise vermittelt werden konnte. Der Gepäckwagen und ein an diesen sich ausch ußender Wagen 3. Klasse waren schrecklich zugerichtet; aus den Trümmern des erstern wurde der Zugführer hervorgeholt, welcher aber glücklicherweise mit dem bloßen Schrecken davongekommen ist. Der andere Wagen war leer. Der Lokomotioführer, welcher die Gefahr gleich bemerkt hatte, gab sofort Contredampf, brachte so den Zug zum Stehen und erhielt auch die Maschine im Geleise. Ein nobles Dienstmädchen hatte sich vor ca. 14 Tagen bei einer Herrschaft zu Neuß eingemiethet, Seit einigen Tagen recht mürrisch, kündigte sie am 12. den Dienst, ja erklärte rundweg, lieber gleich gehen zu wollen, da sie die ihr zugedachte Behandlung nicht länger ertragen könne. Wohl sei sie, so erktärte das Fräulein dem herbeigerufenen Polizei=Beamten, mit dem Essen zufrieden, daß sie das Abendbrod jedoch ohne Wein oder wenigstens Bier verzehren müsse, sei ihr nicht recht und darum wolle sie das Dienstverhältniß auflösen. Solchen Ansprüchen gegenüber ließ die Herrschaft der Magd ihren Willen, und konnte Letztere gleich gehen. Für die am 19. Juni d. J. stattfindende Versammlung der Impfgegner zu Düsseldorf ist folgender Antrag eingebracht: Der Verein der Impfgegner gründet unter dem Namen„Strafkasse“ eine Kasse, welche den Zweck hat, mittellosen Mitgliedern die Geldbeträge für erlittene Strafen wegen Impfunterlassung ganz oder theilweise, je nach Verhältniß der Kasse und nach Beschluß des Vereins, zu ersetzen. Die Taterliese. Roman aus Hamburgs Vergangenheit. Von F. Ewald. Bertha entging Nichts von d em wilden Kampf, der in seinem Innern wühlte. Stolz, siegesgewiß richtet: sie sich auf und ein Blitz des Triumphes leuchtete aus ihren nachtschwarzen Augen. Dieser eine vorzeitige, triumphirende Blick aus Beriha's Augen sollte ihr zum Unheil gereichen. Dieser Blick wickte Werner aus der Erstatrung, die ihn ergriffen hatte, und er aihmete tief auf. „Frau Syndikus, fast hättet Ihr mich zum zweiten Male getäuscht. Jetzt sehe ich erst Eure ganze Erbärmlichteit. Ich beschwöre Euch, Ihr werdet in diesem Kampfe nicht siegen. Es gilt die Ehre meines Weibes herzustellen, die Ihr erniedrigt habt, und wenn Ihr nicht ein freiwilliges Bekenntniß ablegt, so wird Euer Gatte mir beisteyen, denn er int ein Ehrenmann, der ein Weib, wie Ihr es seid, nicht veroient.“ Die Thür fiel ins Sgloß— er war gegangen. Frau Berthas Herz pochte in stürmischen Schlägen, während sie lauschend mit vorgebeugtem Oberkdiper stand. Jeder Blutstropfen war aus ihrem Gesicht gewichen, um den Mund schimmerte es blaulich und die Augen waren weit aus ihren Höglungen heivorgetreten. Sie hörte Werner Rotenborgs Schlute verhallen, aber er war nicht die Treppe hinabgegangen, sondern hatte sich sogleich in das Arbeitszimmer des Syudikus begeben. Sie brauchte nicht erst zu horchen, um das zu erfahren. Und dennoch stand sie regungslos. Ihre Kraft hatte sie verlassen, von tödtlicher Augst ergrissen, konnte sie sich kaum auf iyren Füßen erhalten. Ein Gefühl ohnmachtiger Schwäche ließ sie nuch rinem Stützpunkt greifen, So stand sie lange, bei jedem leisesten Geräusch zusammenfahrend. Der vorübergehende Schritt eines Dieners ließ ihr das Blut in den Adern gerinnen. Wenn ihr Gatte sie so fand— war sie eine Verlorene! Sie raffte sich auf, aber Muth und Entschlossenheit verließen sie jäh wieder, indem sie sich des Vorganges an diesem Morgen erinnerte. Kalt hatte er ihr gesagt, daß er sie nicht mehr liebe, und wenn er die Wahrheit gesprochen, dann durfte sie nicht hoffen, noch irgend welchen Einfluß auf ihn auszuüben. Dann aber war Alles aus. Mit Schimpf und Schande aus diesem Hause getrieben, wer mochte wissen, in welcher Abgeschiedenheit, vielleicht in einem Kloster, sollte sie ihr ferner:s Leben verbringen. Sie schauerte fröstelnd zusamm.n und sank auf den neben dem Tische stehenden Sessel nieder, unfihig, sich wieder zu erheben. Die Minuten schlichen tödtlich langsam dahin; ihr erschienen sie wie Stunden. Die Farbe war nicht in ihre Wangen zurückgekehrt, ihre Lippea zitterten und ihre Hände hingen schlaff und eiskalt nieder. Vergebens machte sie wiedecholt eine Anstrengung, sich aufzuraffen; es war unmöglich, sie mußte das Schicksal an sich herankommen lassen. Sie hatte Alles gewagt und— Alles verloren. Endlich hörte sie einen Schritt— er war es. Dieser langsame, feste Schritt gehörte ihrem Gatten. Ihre Gedanken verwirkten sich, wie Grabeshauch zog es über ihr Gesicht und im nächsten Augenblick sank ihr Haupt bleischwer zutück und der eintretende Syndikus fand eine Ohnmächtige. Die Aufregung der letzten halben Stunde hatte einen entsetzlichen Eifluß auf den strengen Mann ausgeübt. Wenngleich er längst den Charakter seiner schönen Frau durchschaut, so hatte er doch Anfangs Werner Rotenborg mit verletzenden Worten mit seiner Anklage abgewiesen. Aber als derselbe ihm die Beweise zeigte, daß sie das Weib eines gewöhnlichen Stadtsoloners gewesen war, Beweise, daß sie ihn betrogen und auf eine furchtbare Art hintergangen hatte, konnte er da noch zweifeln, daß alles Wahrheit, entsetzliche Wahrheit sei? Mit gebrochener Stimme bat er seinen Schwager, vorläufig die Angelegenheit zu verschweigen, versprach ihm jedoch Aufklärung, unbekümmert um die Wahrung der Ehre seines eigenen Namens, herbeiführen zu wollen. Und nun stand er vor dem unseligen Weibe— ein Rächer! Wenn er sie vor sich gesehen in der Blüthe ihrer Schönheit, die Risen der Gesundheit auf den Wangen, das Lächeln, das ihn einst bezaubert, auf den Lippen, er würde ohne Zögern den Schlag geführt haben, der sie zu Boden schmettern mußte. Aber sie lag hülflos vor igm, den bleichen Kopf zutückgelehnt, gebrohen und geknickt, wie er sie nie zuvor gesehen hatte. Dennoch machte er keinen Versuch zu ihrer Wiederbeleb ung. Mit üvereinander geschlagenen Armen stand er vor ihr, finsteren Blickes ihr schönes Antlitz betrachtend. So schön und so voll Falschheit! Hier war die Natur ihrem Gcundsatz untreu geworden. Nun kehrte ein Hauch von Röthe ia ihre blutlosen Wangen zurück, sie öffnete die großen Au gen und als sie dem harten Blick des Syndikus begegnete, da richtete sie sich auf— was würde ihr Loos sein? „Bertha— Du weißt, weßhalb ich hier bin?“ Seine Stimme hatte einen eisigen Klang. „Ja, Werner Rotenborg war bei Dir. „Was hast Du mir zu sagen?“ Sie gub keine Antwort, sondern blickte still vor sich nieder. „Wirst Du auch mir gegenüber Etwas leugnen, wofur die Beweise vorhanden sind?“ „Ich habe Nichts geleugnet. Ich habe Dir verschwiegen, daß ich bereits einmal verheirathet war, aber nur dem Namen nach und nur, weil ein harter Vater es wollte. Mehr kann ich auch Dir nicht sagen. „Und das Kind, die Hixe von St. Nikolai?“ kam es bevend von seinen Lippen. „Ich weiß von jenem Kinde, aber ich will nicht Gleiches mit Gleichem vergelten. Forscht doch in meiner Vergangenheit, Heer Syndikus. Findet Ihr, daß Ihr mich jemals in irgend einem Zusammenhange mit dieser Ang=leginheit betroffen habt?“ Das war wieder der alle Hohn Bertha Rlechers'. Halv stanlos von den mancherlei Eindrücken, die sie empfangen, fand sie nicht mehr Kraft Ueberlegen. „Nein, aber ich werde strenge Nachforschungen stellen, wenn Du nicht ein vollständig offenes kenntaiß vorziehst. Vergiß aber nicht, daß, diese Nachforschungen irgeno Etwas ergeben, Du jeder Aurecht auf Nachsicht und Milde verwirkt hast. Ver“ giß nicht, daß Du mich zu offenem Handeln zwingst, dißiy Alles aufbieten werde, Licht in das Dunkel zu schaffen, damit Sida Rotenborg gerechtfertigt werdeBedenke das, ehe es zu spät ist.“ „Ich habe gestanden, was ich gestehen konnte, und nun laß' mich in Frieden. Ich fuyle mich wie ein gehitztes Wild. Ich werde niemals die Schuld einer Anberen auf mich nehmen. Wenn sie gehofft hatte, durch diese Worte doch wieder einen Zweifel in der Brust des Syudtkus“ erwecken, so sah sie sich darin getäuscht. „Wohl— Du willst es so, aber wisse, ich kein Erbarmen kennen, wenn ich mir volle Klaryen verschafft habe. Die Kasse wird gebildet aus Dem, was vom Verein dafür zugewiesen wird und aus freiwilligen Beiträgen und Geschenken. Am Samstag miethete ein seiner Herr, angeblich Korrespondent auf einer Fabrik, in einem Hause zu Düsseldorf einen Salon nebst Schlafzimmer für 120 Mark monatlich, zog auch gleich ein, allerdings ohne Garderobe, die jedoch am Sonntag Morgen angefahren werden sollte. An diesem Morgen ging er denn auch fort, um nach seinen Koffern zu sehen. Als er nicht wieder zurückkehrte und man auch noch verschiedenes Silberzeug vermißte, wußte man genug. Der Schwindler hatte sich mit seiner Beute aus dem Staube gemacht. Am 11. d. Mittags wollte sich ein Herr, mit der Pferdebahn von Barmen nach Elberfeld fahrend, eine Cigarre anzünden, und bediente sich zu diesem Behufe eines sogenannten schwedischen Streich= hölzchen. Um die Zugluft beim Anjunden der Cigarre von dem brennenden Streichhölzchen abzuhalten, hielt er vor letzteres die leere Seite der noch halbgeöffneten Streichholzschachtel. Hierbei uber kam die Flamme mit dem Kopfe eines Streichhölzchen in Beruhrung, die sämmtlichen Streichhölzchen geriethen plötzlich in Brand, und der Herr zog sich in der inneren Handfläche der linken Hand schmerzhafte Brand bunden zu. In Barmen sind die Zeichnungen zur Betheiligung an der pro jektirten elettrischen Beleuchtung des mitileren Stadttheits schon so zahlreich erfolgt, daß die Herstellung der Anlage als gesichert zu betrachten sein durfte. Die deutsche Eoison=Gesellschaft übernimmt die Einrichtung und den Betrieb. Einen Reingewinn von 23,000 Mark hat die Bade=Anstalt in Barmen in dem Jahre 1882/83 erzielt, ein gewiß günstiges Resultat. Es wird beabsichtigt, ein zweites großes Bassin für Damen zu bauen. Der Bergmann Ernst Meyer von Wattenscheiderheide ist auf Requisition der Königlichen Staatsanwaltschaft zu Paderborn verhaftet und dahin abgeliefert worden. Er ist der Theilnahme an dem schweren Kirchendiebstahl in Pömbsen bei Driburg in der Nacht vom 18./19, November v. I. verdächtig. Auch der Kommissionär Gg. Dey soll wegen Theilnahme an obigem Kirchendiebstahl in Untersuchung sein. In Mülheim a. d. Ruhr, wo der Dichter der„Jobsiade", Dr. K. A. Kortum, im Jahre 1745 geboten wurde, will man demselben eine Gedenttafel stiften. In Unna war letzthin ein Metzger ohne Billet in den Bahnzug gestiegen, um nach Werl zu fahren. Als nun der Schaffner kam und wiederholt das Billet forderte, zog der Metzger ein 50=Pfennigstuck aus der Tasche und wollte es dem Beamten überreichen. Letzterer brachte dies jedoch zur Anzeige, und der blinde Passagier wurde wegen versuchter Beamtenbestechung zu 14 Tagen Gefängniß verurtheilt. Der Selbstmocd eines angesehenen Bürgers zu Unna macht augenblicklich viel von sich reden; der Kaufmann Kr., ein angehender Siebenziger, hat sich erhängt. Derselbe genoß großes Vertrauen, namentlich seitens der Landbevolkerung, welche ihm theilweise große Kapitalien anvertraute. Laut der„Wests. Volisz. sind zerrüttete Vermögens Verhältnisse das Motiv der That. Der Koncurs soll mit 150,000 M. Untervilanz angemeldet sein. Buute Tageschrouik. (Aus Berlin.) Eine Zuschrift des Geheimrath Langeubeck an die„Nationalzeitung“ erklärt die Meldung des„Berliner Tageblaits“ vom Samstag über angeblich mit der goldenen Medaille von der Kaiserin prämtikte Hygleine=Aussteller für apogryph. Die Liste der Prämurten sei der Kaiserin-Protettorin noch gar nicht zur Besichtigung vorgelegt worden:(Demnach wäre das„Gerl. Tagebl.“ tüchtig hineingefallen.) (Aus Berlin.) Das deutsche Theater wird, wie nunmehr endgiltig festgesetzt ist, am 1. Oktober d. I. eröffnet werden. Die erste Vorstellung wird aller Wahrscheinlichkeit nach vor einem geladenen Publitum stattfinden, da sie sich zu einer Weihe des neuen Unternehmens gestalten soll. (In Betreff der Communalsteuer freiheit der Offiziere) werden dem„Reichssreund" vom Rhein einige Beispiele mitgetheilt, die das Verkehrte der gesetzlichen Vorschrift in ein besonders helles Licht stellen: 1. Ein Hauptmann vom 39. Regiment, welcher eine reiche Holländerin geheirathet hatte, ist jetzt Major„zur Disposition“ und zahlt keine Kommunalsteuer. 2. Ein Offizier vom 11. HusarenRegiment hat die Tochter des reichen Banquiers Ct. geheicathet und vom Schwiegervater 300,000 M. bekommen, die von der Kommunalbesteuerung ausgeschlossen werden müssen. (Mehrere Züge der Wiesenthalbahn wurden bei Vörrach) dadurch ia Gefahr gebracht, daß Zigeunerbuben Steine auf die Schienen legten. (Von Seiten des Dresdener Turnvereins) ist eine Zuschrift bei den Frankfurter Turnvereinen eingetroffen, wonach sich derselbe bereit erklart, das nächste deutsche Turnfest 1885 in Dresden abhalten zu wollen. (Aus Brüssel.) Die zweite von dem belgischen Sportklub Saint=Huvert veranstaltete internationale Hunde=Ausstellung wird in Ostende am 28., 29., 30. und 31. k. M. stattfinden. Die Ausstellung wird die zwei Kategorien der Jagdhunde und der Nützlichkeits= und Haushunde und 83 Klassen umfassen. 17 Ehrenpreise werden zuerkannt werden. (Aus London.) Das Gaiety Theatre of Varieties in Manchester brannte am Samstag=Abend zwei Stunden vor dem Beginn der Vorstellung in kürzester Zeit gänzlich nieder. Das Gebaude war aus Holz gebaut und wurde vor einigen Jahren aus einem Cirkus in ein Café chantant verwanldelt. (Aus Baltimore.) Der Dampfer„Straßburg“ von Bremen hat, der„Evening Post“ zufolge, am 23. v. M. einen schweren Sudoststurm zu bestehen gehabt. Während desselben wurden durch einen niederstürzenden Balken zwei Passagiere erschlagen und einer über Bord geschleudert. Derselbe ertkant. Allerlei aus Nah u. Feru. (Zum Streit um den Bart des Reichskanzlers) wird dem„Berliner Tageblatt“ von informirter Seite mit Besuimmtheit versichert, daß Furst Bismarck am Dienstag die Wangen und das Kinn habe rasiren lassen, so daß er seit jenem Tage das bekannte historische Gesicht mit dem vollen starten Schnurrbart wieder zeigt. Locales. Boun, 13. Juni 1883. * Der Bouner Turnverein feiert am kommenden Sonntag sein diesjähriges(23.) Stiftungsfest. Dasselbe wiro Nachmittags bei günstiger Witterung mit einem Schauturnen auf dem Turnplatz vor Arnol's Hause eröffnet, dem sich Avends ein Gartenfest in der Beethoven=Halle anschließt. O Bonn. Dem Hauptmann der Freiwilligen Feuerwehr, Herrn Feldmann, ging von M. Gladbach aus ein Auertennungsschreiben ein. Im demselben werden noch 12 Stück Erinnerungs=Meoaillen gewünscht und dann heißt es u..:„Bei dieser Gelegenheit verfehle ich nicht, Ihnea nochmals für das schone Fest, welches Sie uns bereitet haben, den Dank auszusprechen. Wir wünschen alle nochmals ein solches Fest zwischen Ihren Mauern mitmachen zu können.“ = Wie es heißt, soll in Kürze in Bonn ein Cirkus Blumenfeld eintreffen, welcher auf einem Grundstücke an der Colmantstraße erbaut werden soll. Der im vorigen Jahre im Fahrwasser bei Hersel gesunkene Kohlennachen wurde vorgestern Nachmittag mit Dynamit gesprengt. Der Zweck wurde vollkommen erreicht, jedoch eine große Anzahl Fische warden dabei getödtet.(D. Bonn, 11. Juni. Die Verwaltung des hiesigen Provinzialmuseums ist nach dem Rucktritt des bisherigen Direktors Herin aus'm Werth bis auf Weiteres dem außerordentlichen Professor der Universitat Herrn Dr. Joseph Klein übertragen worden. Die definitive Besetzung der Stelle hangt von der Provinzialverwaltung und dem Kgi. Ministerium ab.(B..) # Bei der Kaiserlichen Postanstalt zu Duisdorf, Kreis Bonn, wird am 15. d. Mts. eine Fernsprechbetriebsstelle mit beschränttem Tagesdienste eroffnet werden. X Das am verflossenen Sonntag abgehaltene Stiftungsfest des Bonner Jäger= und Schützen-Vereins ist trotz des heftigen Regenweiters auf's Schönste verlaufen. Wir haben schon am Montag ein Referat über dasselbe gebracht und lissen nachtehend— auf sreundliches Ecsuchen— die Rede folgzen, welch: der neue Präsident bei dieser Gelegenheit gehalten.„Verehrte Schützen=Bruder von Nah und Fern! Geschätzte Freund:! Durch das mir entgegengebrachte Vertrauen der Bonner Jäzec und Schutzen habe ih die Ehre, Sie heute zum ersten Male als Präsidint der Gesellschaft zu begrußen und von ganzem Herzen willtommen zu heißen. allen und ganz besonders den fremden Schützen, die uns heute in gewohnter treuer Anhänglichkeit wie immer mit Ihrem Besuche beehrten, spreche ich hierdurch im Namen unserer Gesellschaft unsern warcen und innigen Dank jüc die freundliche Erfüllung unserer Einladung aus. Wo das Band der Geselligkeit treue Preußen und Deutsche zum schönen Feste vereint und besonders, wo Schützenbrüder sich in Liebe versammeln, von welchen eine große Zahl das Glück hatte, die glorreichen Feldzüge mitzumachen, mitzukampsen um des Vateilandes höchste Ehre, ist es den Herzen Bedürfniß, das erste Hoch unserm Heldenkaiser, dem von Allen geliebten hochverehrten Landesvater, zu bringen. In der vollen, unerschütterlichen Ueberzeugung, oaß ich aus der Seele jedes Einzelnen spreche, sordere ich Sie, treue Schützen-Brüder, auf: Auf das Wohl, auf die Gesundheit und auf langes, langes Leben unseres Allergnadigsten Kaisers ein dreifaches Hoch auszubriugen! Indem ih nun in meiner Begeisterung dem Herzen sreien Lauf lasse,„ist es mir eine zweile und angenehme Pflicht, die Bonner Jäger und Schützen auszusordern, das zweite Hoch in treuer Liebe den geehrten Schützenbrudern und Freunden zu weihen, welche uns heute mit Ihrem lieben Besuche beehrt haben. Die treuen Schutzen, die unserer Einladung gefolgt sind, ihnen sei unser Dank, ihnen sei aus voller Schützenbrust ein donnerndes, dreifaches Hoch gebracht. Die eingeladenen Schützenbruder und Freunde, sie leben hoch, hoch und abermals hoch. Zum Schluß meiner wenigen Worte lassen Sie mich, berehrte Freunde, den Wunsch aussprechen, daz das heutige Fest in herrlichster Weise, wie wir es gewohnt sind, verlaufe, und sich unsere Freundschaft immer mehr befestigen und erstarken moge. Dies meine zuversichtliche Höffnung. Die von uns gestern gebrachte Nachricht, daß Herr Kreisbaumspektor Reinike nach Berlin gehen werde, bestatigt sich nicht. Herr Reinike wird also in Bonn bleiven. Handels-Nachrichten. Köln. Marktpreise. Butter per à 1,10, Eier per Viel tel 1,30, Hasen—, Schnepfen—. Truthahnen 12,00 Hühner 1,80, Lnten 3,00, Gäuse—. Kaninchen 1,00 pel Stück, Hinkel 4,00, Tauben 90 per Paar. Ochsenfleisch 65 Pf., Kalpfleisch 60 Pf., Hammellleisch 80 Pf., Speck, geräuchert 80 Pf., gesalzen 80 Pf., Schmalz 80 Pf., Nieren tett 50 Pf., Salm 2,80, Aal 1,60, Hecht 90 Pf., Karpfer 80 Pf., Schleien 60 Pf. per 8, Kartoffeln, weisse 5,20. rothe 5,40, Nieren 7,50, Aepfel 00,00 p. 50 Kilo, zwiebe. 10 Pf., per a. Köln, 12. Juni. Landmarkt. Weizen 20.00—21.00 ogen 13—15 M Ger..•9„„-%0 14,00., Aufer 13,50— Röggen 10—10., Gerste 12,30 10,50 M. per 100 Kilo. Andernach, 12. Jani. Aut unserm heutigen Frucht. markte stellten sich die Preise wie folgt:, Weizen 22.— Roggen 15,84, Gerste—. Hafer—.—, Kartoffeln.80-.6 ., alles per 100 Kilo. Juni. Weizen, 1. Qual. 20.75. 2. Qual. 33 frös 1. Lual. 14.50, 2. Jual. 13.50, Gerste Mayen, 12. Juni. Der heutige Fruchtmarkt war befahren mit 600 Centner Weisen, 221 Centner Reggen, 119 Centner Gerste, 284 Centuer Hafer, 470 Centner Kartoffeln. Durchschnittspreis pro 100 Kilo: Weizen 21.74 M. Roggen 15,66, Haler—, Kartoffeln—10. Butter oro Pfd M. 1,20. Eier pro Viertel 1,10. 1s öle u3ce 12. Juui. Weizen 1. Cnal. 20 50, 2. Cual, gemsten 14.38 5en I. Gull. 14./80, 2. Cucl. 12/80. Winter. „ TAU. Sommergerste—.—. Buchweizen—.—. Cudl. 15.00. Rusien(Avel) 00,00. Kapt—. Kartofleln 8,50. Heu p. 50 Kllo 21n 100 Kile.n 8as.—— Opoo: Aoggenstroh per 100 En NNoe. Babol per 100 Kllo fassw. 72,50, Ger. Oel per 100 Kilo 75,50. Presskuchen p. 1000 Kilo 130.— Berlin, 12. Juoi. Mk. Rüböl mit Fass 183 50 do. ohne 148 00 Spiritus 132 00 Petroleum Berlin, 11. Juni. Weizen loco 145—213., Qual. gefordert; Roggen loco 139—150 nach Qual. gefo dert, klammer inländ. poln. 142-145, guter do.—150 ab Bahn bez.; Haler loco 130—107 nach Qual, gef., oi und westpreussisch 132—141, russisch und poluison— Sscm n.... meckleonb. 132-140, Schlos. u. .132—137, feiner schles. und, preass. 142—150 ab Dann bez.; Mais loco 142—147 M. nach Qual. gef. p %, Velizcamehl Nr. 00 26,/60—45, Nr. 0 20.00 bis 21.50. Jr 1. 42-50—..25; Roggeamehl Nr. 0 22, 0 u. 1 21,00—19,50 M. per 100kg. brut Weizen Roggen Hafer Pk. 75 C 74 0 57 6 24 0 nac TT „Alm, wie Tu getommen bist, sollst Tu wiedel von mir gehen, und wenn ich Dich in Eleno versinken sehe, so werde ich nicht einen Finger ausstrecken, um Dich zu halten. Ich bin ein alter Mann, wie alt, fühle ich erst seit der Zeit, als ich mir ein schönes junges Weib nahm, in der Hoffnung, wenigstens Dankbarkeit zu finden. Es liegt mir Nichts daran, daß selost meinen Namen Schmach und Unehre trifft. Unerbittlich werde ich Gericht halten und Nichts kann Dich retten.“ Mit diesen Worten hatte er Frau Bertha sogleich verlassen. Sie athmete auf, als wenn eine Bergeslast von ihrem Herzen genommen sei, und das war es in der That,.nn sie sich einige Stunden zurückversetzte. Sie hatte sich nicht übermäßig finsteren Betrachtungen hingegeben; noch an demselden Tage sie, daß sie nicht mehr als eine Gefangene in dem eigenen Hause sei. Der Syndikus machte ihr am Nachmitttag die Mittheilung, daß sie sich, ohne sein Vorwissen, keinen Schrit vom Hause entfernen und keinen Besuch, welcher Art er immer sein möge, empfangen dürfe. Vielleicht hatte Bertha sich ihre Lage nicht so ernst vorgestellt, der sie blieb ruhig. Sie dachte lange ge nug darüber nach, ob, außer Sida Rotenborg, ein Mensch im Stande sei, Auskunft über die Herkunft ienes Kindes zu geben. Bertha hatte Alles, beinahe von der ersten Stunde an, zu verheimlichen gewußt; sie war dabei mit einer .—.#Vorsicht zu Werte gegangen, als halte eine Ahnung von Dem gehabt, was sich in dieTagen zutragen sollte, und es war ihr leicht buug geworden, die arglose Sida zu hintergehen e sie in ein falsches Licht zu stellen. Sie haute bei satanischen Handlungsweise eine Klugheit beGter, die bei ihrer Jugeno geradezu undentbar erscheinen toulle und die nun Sida Rotenvorgs Andenken schmähen sollie. Ihre größte Unruhe bestand jetzt darin, daß Robeit Sprekeisen, der Mann, dem sie so große Gunst geschenkt, die nothwendige Vorsicht vergessen und wahkend der Dauer ihrer Gefangenschaft irgend eine Unbesonnenheit begehen könnte. Eine solche aber konnte jetzt für sie verdervenbringend werden. Doch Frau Bertha hutte treue Diener, denen das Wohl ihrer Herrin nahe lag, und es war nicht von Nutzen gewesen, daß der Syndikus Riechers den Mädden befohlen, das Haus nicht zu verlassen, ohne seine Erlaubniß— es gelang Bertha mit leichter Mühe, Robert Spiekelsen eine Warnung zu senden. Vier Wochen waren vergangen— eine lange, einsame Zeit für die hochmuthige Frau. Sie halte ihr Gemach nicht verlassen, sondern in trostloser Einsamkeit ihre Tage vollbracht. Ihren Gatten sah sie während der Zeit nicht, wenigstens nicht bei sich. Von Weitem sah sie ihn wiederholt seine Schritte der Stadt zulenken und dann drangte sich ihr wohl jedes Mal die Frage auf, was er heute heimbringen werde. Er brachte Nichts hiim. Alle Nachforschungen erwiesen sich als vergeblich, wenigstens insofern, als die Resultate derseiden Frau Berthas Aussagen als wahr erwiesen. Die Hebamme wollte eine Frau heimlich entbunden huben, die sie für Frau Sioa Rotenborg gehalten. Diese hatte auch die Pflegegelder für das Kind bezahlt. Von einer anderen Frau, die in das Haus des verstorbenen Thorwarts gekommen, wußte Niemand etwas. Der Syndikus Riechers schenkte dem Resultat seiner Nachforschungen nur zu gern Glauben und theilte Werner Rotenborgs.verzeugung nicht, daß Frau Bertha dennoch und trotz Allem die Schuldige sei. Aber bei dem Forschen in der Vergangenheit wur er doch zu der Ueberzeugung gekommen, daß er einen großen Mißgriff begangen, indem er seine hre dieser Frau andertraute. Sie war nicht eine ungehors ame Tochter gewesen, die über die Stie ter besonders viel Herzeleid gebracht und an dem fi Tode derselben die Schuld tragen sollte, sondern raunte sich auch über die Frau Synoikus mano Dinge ins Ohr, die man billiger Weise einer ehr Frau nicht nachsagen sollte. Das entschied. Der Syudikus bedauerte Werner Rotenb den Mann, der so standhaft an dem Glau daß seine Frau niemals vom Wege des R abgewichen sei, festhielt, und es kam zwischen den Männern darüber zu einer heftigen einandersetzung. Der Syndikus war entschlo seine Ehre zu vertheidigen und das leichtfertige 2 seinem Schicksale zu überlassen, wenn er sie auch Mangel sichern wollte, so lange sie sich seinem Warum sollte er warten, bis er Gespött der Welt geworden war? zog sich über Frau Berthas Haupt aufs? ein drohendes Gewitter zusammen, während sie . 35 mehr der angenehmen Hoffnung hinab, die Wollen bereits wieder verzogen seien. Um so furchtbarer traf sie daher der uner# tete Schlag. „Wir werden uns trennen, Bertha,“ sagte der E und nacheen.. er eingetreten sein ernstes Gesicht bereits ein unde liches Gefühl in ihr geweckt. „Für uns giebt es kein Zusammenleben mehr es wird von Dir abhängen, ob Du Deine Zuk wenigstens sorgenfrei gestalten wirst. Frau Bertha erblaßte. War es möglich?## er Nein, nein, es war unmöglich. Dann gab es keinen Grund, warum sie diese Stellung Hamburg, 12. Junl. Getreidemarkt. Weisen 1000 u. Termine unverändert, per Juni-Juli 186,00, Sep.-Oet. 194.—. Roggen loco und Terminz unverändert per JuniJuli 146,—, Sep.-Dot 150.—. Rüböl matt, loe0 71.50, per Oet. 61.50. Spiritus unverändert, per Juni 46,00, JullAugust 46.50, August-September 47,00. Hamburg, 11. Juni. Butter(mit 16 Pfd. Tare und 1 pet. Deoort). Für den Export wurde au den untenstehenden sehr fosten Preisen gehandelt: Erete Qual. Sommer 100—102, zweite Qual. Sommer 97—98, tchlerhafte Hof 70—90, Bauern 90—95 M. Schmalz, Hamburger 53—61., Wilox 56,09 Fairbanks 55,00, div. Marken 55 Steam 08,00., Spek, short cleat 55, lung backs 59 M. Schinken, americ. geräuch, 80 M. Bremen, 12. Juni. Petroleum besser, loco M. 7,55, per Juli 7,65,— Schmals, Wilcox, loco 55,00.— Speck short und halo longs Juni 64,—. Amsterdam, 12. Juai.(Schlussbericht.) Weisen 33¼, p. Juli 263. Roggen lose und auf Termine unveräudert, per Juni. 169, per Juli 169. Rüböl l0e0 per Herbst 38½, p. Juni. Antwerpen, 12. Juni. Petreleum ruhig, disp. 18.25 p. Juni 18.25 Lyon, 9. Juni. Seide. Die Seidentrocknungsanstalt hat heute registrirt: 47 b. Organsinen, 51 b. Tramen 43 b. Gregen, und hat 79 b. gewogen, im Gesammtgewichts von 11,420 kg. Viehmärkte. Berlin, 11. Juni. Viehmarkt. Aufgetrieben: 3283 Rinder, 0091 Schweine, 1971 Kälber und 17,590 Hammel. Rmavien 1. Qual. M. 07—60, aunnahmsweise bis 63, 11. Qual. 48—50, III. u. IV. Qual...—46 pro 100 Pfd. Schlachtgewicht. Schweine, beste Mecklenburger ca. 53, Pommern und gute Landschweine 50—51, Senger 48——. Kussen 44-48, Serben 47—52 pro 100 Pfd. bei 20 pOt. Tara; Bakonier 55—56 bei 40—45 Pfd. Tara pro Stück. Kälber 1. Jusl. 50—68 Pfg., II. Qual. 40—40 Pfg. pro 1 Pfd. Schlachtgewicht. Hammel 1. Qual. 54—57 Pig., beste Läm. mer bis 60 Pfg., II. Qual. 45—5 Pig. pro 1 Pfd. Schlachtgewicht. Hamburg, 11. Juni. Viehmarkt. Der Ochrenhandel war heute besser; beste Waare kostete,66—72 Murk, geringere bis zu 50 herunter. Am markte waren 649 Stück, wovon— Rest blieben. Für den Rhein wurden ca, 190 Stück ungekauft. Der Hämmelhandel war beuser. Am Markte belanden sich 1799 Stück, wovon 200 Stück unverkauft blieben. Mamburg, 11. Juni, Viehmarkt auf der Sternschanse. Der Schweinehandel war mittelmänig; an den Mark gebracht waren 2670 Stück, unverkauft blieben 10 Stück Preis 44—52 M. pro 50kg. Der Kälberhandel war flau an den Markt gebracht waren 180 Stück, unverkauft blieben— Stück; Preis 00—10 M. pro 50kg. Paris(La Villette), 11. Juni. Zum heutigen Vichmarkt waren zugeführt; 2361 Ochsen, 683 Kühe, 144 Stiere, 1347 Kälber, 21,987 Hämmel, 2637 Schweine. Preise: Ochsen Frs. 1,42—2,00, Kühe 1,22—1,90, Stiere —1,72,Kälber 1,46—2,30, Hämmel 1,54—2,14, Schweine 1,10—1,50 pro Kilo Curs-Bericht. Berlin, 12. Juni. Recht fest auf günstige Wiener Notirungen, abermals ungarische Conversationagerüchte, zeitweise erhebliches Deolungsbedürtniss, besonders für Marienburger, 1 pCt., Ostpreussische 1¾ pCt. höher, andere deutsone und österreichische Bahnen ruhig, fest, Oberschlesische ¾4 pCt. besser, Franzosen 2., Lombarden 1,50 M. besser. Leitende Banken anfangs ziemlich lebhaft, Credit-Actien 4., Disconto-Commandit 1 pet, Deutsche Bank ¼ pét. besser. Renten stil, Ungarn lebhafter, ¼ pCt, besser. Bergwerke gans geschäftslos, Lautahütte und Dortmunder Union unverändert. Börsenschluss andauernd fest, ruhig. Diverse Actien. 4½% cons. St.-Anl. 103,80 4%„„ 102,30 Italien. Rente 5% 92,50 Oesterr. Gold-Rente 84,80 „ Silber-Rente 67,30 " P a p i e r r e n t e 0 0, 0 0 Berg.-Märk. Eis.-Act. 127.25 Köln-Mind.„ 000,00 Rheinische„ 165,40 „ neue 000,00 „ Lit. B. 101,50 Oesterr. Creditactien 109,10 Darmstädter Bank 151,75 Discento-Command. 196,00 Deutsche Bank 151,00 Deutsche Reichsbk. 150,00 Gelsenk. Bergwerk 122,75 Dortm. Union St.-Pr. 94,00 Boch. Gussstahlfabr. 107,50 Königs- u. Laurah. 130,10 Mechernicher.-A. 170.50 Köln. Bergw. 122,00 Phönix, Lit. 95,00 „ 43,20 Preussische und deutsche Fonds. E5r 8t- Anleihe. 101,40 Köln-Mind. Pr.-Sch. 125,30 vcn.-Gen.-Sch 3½% 98,50 Kruppsche 5% Oblig. 110,70 Ausländische Fonds. Rum. 6 pCt. St.-Rente 103,80 Russ. 5% Bed.-Cred. 84,75 Russ. Anl. 5pCt.71kl.St. 87,50 Ung. 6% Gold-Rente 102,70 „ 5pCt. kl. St. 87,80 Russ. Anl.%80 kl. St. 73.00 Inländische Eisenbahn-Prioritäts-Obligatienen. Brg.-Mrk.., u. 2. S. 000,00 „ 3½% 3. S...B. 94,10 44 9 2 Lit. C. % 4. Serie „ 5.„ „ 6.„ „ 7.„ „ 8. „ 9.„ 94,00 000,00 000,00 105,00 102,80 102,90 104.10 Köln-Mind. 4 pCt..E. 101,00 „„ 5.„ 101,00 „ 4½ POt. 6.„ 105,20 „„ 7.„ 102,89 Mz.-Ludw. 2, 3. E. 5pCt. 104,00 Rhein. 4½ pOe..E. 102,80 „„ 1862, 64, 65 102,89 „„.,2., 3. E. onv. 102, 80 Deutsche und ausländische Bank-Actien. Amst. Bank 125,25 Barmer Bankverein 106,10 Berl. Hand.-Gesellsch. 75,00 Brüsseler Bank 132,50 Köln. Wechsl.- u. C.„93,10 Darmst. Zettelbank 112,20 Goth. Gr.-Cred.-Bk. 71,40 Goth. Grund- junge 79,80 Luxemburger Bank 137,6 Meininger Crd.-Bank 95,2 " Hyp.-Bank 94,0 Pr. Boden-Credit-A. 108,7 „ Central-„ 125,7 Sächsische Bank 121,7 Schaaffh. Bankverein 92,4 Aach.-M..-Vers. 8200,00 Colonia,.-Vers. 6900,00 Conoordia, Cöln 1970,00 Magdeb. Vers.-Ges. 1600,00 Dess. Gas-Ges. 182,40 5% Dortm. Part.-Obl. 107.25 Gschweiler Bergwerk 80,00 Harpen, Bergb.-Ges. 118,25 Rhein, Stahlwerke 194,50 Schles. St.-Pr.-Aet. 110,00 Stolberg, Zinkh.-Ges. 26,75 St.-Pr.-Act. 88,50 Nurmrerier 67.35 Ausländische Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. Kronpr.-Rdsb. 1837-68 86,70 " Rud. v. 1869 86,70 Oest.-Frz.(alte) 3% 390,75 "(neue)" 380,00 6% Rum. Eis.-Obl. 103,30 Sdb. Lomb.(alte) 3pCt. 296, 40 Sdb. Lb. neue 3 pCt. 296,40 Südb. Lomb. 5" 102,90 Moskau Rjäsan" 108,26 Bjäsan-Koslow" 101,80 Central-Pacifie 6" 111,40 Amsterdam, 8 Tage 169,90 „ 2 Mon. 168,10 London, 8 Tage 20,51 " 3 Mon. 20,38 Paris, kurs 81,05 „" lang„.80,70 belg. Plätse, 8 Lage 80,95 Wechsel-Curse. Belg. Plätze, 2 Mon. 80.55 Wien, 8 Tage 170,85 „ 2 Monat 169,85 Petersburg, 3 Woch. s200,10 " Monat 199,00 Warschau, Tage 200,90 Geldsorten und Banknoten. 20-Frank-St. 16,19 G1 Französ. Banknot. -Frank-St. 4,03" Belg. Bauknoten Livre-Sterling 20,44„ 1 Engl. Oesterr. Silberguld. 1,70„ 1 Holl. " Banknoten 1,70" 1 Verein. Staaten Gel " Pap.-Coup. 1,70„ Coup. Wasserstands-Nachrichten. Mannheim, 12. Juni. Rheinhöhe Mit. 5,53m, gest..12m. Mains, 12. Juni. Rheinhöhe Mit. 2,20m, gest. 6,95m. Coblenz, 12. Juni. Rheinhöhe Morg. 3,07m, gest. 0,00m Köla, 12. Juni. Rbeinhöhe Vorm. 3,16, gef. 0,03## Ein ordentliches Dienstmädchen gesucht Kaupes Felsenkeller Poppelsdorf. Dienstmädchen Hausarbeit gesucht. Am Hof 16. Braves Dienstmädchen gesucht. Sandkaule 8. 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Juni., Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Römerplatze zu Bonn sieben Häute verschiedenes Sohlleder, dreißig Stuck Roßleder, drei Kalbfelle, einundzwanzig Schaffelle, zwei Rollen Gummizug, Plüsch, Hanfgarn, sowie eine Partie Zug= und Walkschaften meistbietend gegen gleich baare Zihluig versteihert öffentlich werden. Grünter, Gerichts vollzieher in Bonn. Soeben erschien im Verlag von Walther u. Apolant in Berlin., Markgrafenstraße 60: Das Gern. dri Oeteurigrwonnenen. Inhalt: 1. Kann einer im Deutschen Reiche erscheinenden Zeitung der Eintritt und die Verbreitung in Elsaß=Lothringen nach dort geltendem Rechte versagt werden? 2. Der sog. Dictaturparagraph. 3. Die Immunität. 4. Anomalien. 5. Vorbedingungen der Gleichstellung. 6. Das Recht des Reichslandes. 130 Seiten 81. Preis Mi..— Zu beziehen durch jede Buchhandlung, sowie auch von der Verlagsbuchhandlung direct. 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Gutzkow.— Hernani v. Victor Ilugo.— Ferner hervorragende Dichtungen von Puschkin, Lermontoff, Turgenjeff, Lord Byron, Laube, Freytag, Julius Wolff 2c. Um den Preis, welchen man oft für ein einziges der hier genannten, zum Theil schwer zugänglichen Dichterwerke zu bezahlen hat, vermitteln Normann's„Perlen der Weltliteratur“ in geistvoller Erläuterung und scharfer Charakteristik auf anziehende genussreichste Manier die Kenntniß und das tiefere Erfassen von ca. 30 der herrlichsten Meisterdichtungen, über die heutzutage Jedermann in Gesellschaft ein vernünftiges Wort mitzureden im Stande sein muß. = Die erste Lieferung, sowie ausführlicher Prospekt mit glänzenden Urtheilen der Presse durch alle Buchhandlungen. Schuhfabrik von!. In. hemmersbach, Boungasse Nr. 2(am Markt), bringt sein großes Lager in nur soliden Herren-, Damen- u. Kinder-Schuhwaaren in empfehlende Erinnerung. Specialität: selbstgefertigte Herren=Knie=, Schaft= und Zugstiefel. 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Juni er., Vormittags 11 sollen auf dem Römerplatze zu Bonn durch den Unterzeichneten ein Sopha, ein Glasschrank, eine Wanduhr 2c. sowie am selben Tage Nachmittags 4 Uhr auf dem Gemeindeplatze zu Ippendorf eine Partie Wirthstische, Bänke, Stühle, Lüster 2c. öffentlich meistbielend gegen baare Zahlung verkauft werden. Kreisch, Gerichtsvollzieher in Bonn. Preiwilliger Mobilar Verkauf. Am Freitag den 15. Juni 1883, Morgens 9 Uhr, werden im Saale des Heern Stephansen, Zum Römer, hier, diverse gut erhaliene Mahagoni-Mobilar=Gegenstände ein Buffet mit Marmorplatte, eine Garnitur, Sopha und sechs gepolsterte Sessel, Sekretair, Ausziehtisch, Betten mit Einlagen, Waschcommode, Spiegel, Stühle u. s.., Haus= und Küchengeräthe gegen baare Zahlung verkauft. Bonn, den 12. Juni 1883. L. Laufenberg, vereideter Taxator. Restauration Schützenvilla. Indem ich meine Restauration bestens empfehle, mache auf vorzügliche reine Weine, feinstes Bier, zu jeder Zeit frische Milch, guten Koffee, sowie besonders auf Kuffeelsuchen und Butterblatz aus meiner Bäckerei, täglich frisch gebacken, aufmerksam. Ad. Dahm. RestaurattenP. Orlten. Meinen Freunden und Gönnern die ergebene Anzeige, daß ich meine Restauration an Herrn Th. Broichmann übertragen habe. Indem ich für das mir erzeigte Wohlwollen freundlichst danke, bitte ich dasselbe auch meinem Nachfolger zu schenken. Kessenich, im Juni 1883. Hochachtungsvoll Peter Velten. Bezugnehmend auf obige Annonce, beehre ich mich einem geehrten Publikum anzuzeigen, daß ich die Restauration Velten übernommen, wobei ich ergebenst bitte, das meinem Vorgänger geschenkte Wohlwollen auf mich übergehen zu lassen, mit der Zusicherung aufmerksamer reeller Bedienung. Kessenich, im Juni 1883. Hochachtungsvoll Theod. Broichmann. 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Beschäfts Eressne„ Hierdurch die ergebene Anzeige, daß mit dem heutigen Tage in * BONN, Sternstrasse 7, u. eine Colonialwaaren-, TabakSgarren-Kändlung errichtet habe. Die durch meine langjährige praktische Thätigkeit in mehreren Handlungen gemachten Erfahrungen lassen mich hoffen, den an mich gestellten Anforderungen entsprechen zu können, und wird es besonders mein Bestreben sein, ein volles Vertrauen meiner sehr geehrten Abnehmer zu erwerben durch gute Waare, mäßige Preise, durch reelle und aufmerksame Bedienung. Bonn, den 6. Juni 1883. Ch. B. Nolden. Gebrauchte Möbel 1 Kinderbett, 1 Kommode mit Glasaussatz, 1 Dtzd. Wiener Rohrstühle, 1 Sopha mit Repsbezug, 6 Fenster=Vorhänge, 1 Stehpult, 1 Mantelosen mit Marmorplatte, 3 gewöhnl. Oefen mit Rohr, 1 Tthür. Kleiderschrank, Waschtische 2c. 2c. Stiftsgasse 4. 2 große Werkstätten nebst Wohnung, auch getheilt, zu vermieth. Stiftog. 4. Restaur. Schänzchen. Frische Erdbeerbowle. hotel und Pension Peters, Coblenzerstraße. 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Die Arbeiten und Lieferungen zu einer Entwässerungsanlage auf dem Artillerieschießplatze bei Wahn, veranschlagt zu 8168 M. 15 Pfg., darunter Maurer= und diverse Arbeiten 1794,15 M. „ Pflasterarbeiten 5600 M. „ Eisengußarbeiten 774 M. werden im Bureau der unterzeichneten Verwaltung, woselbst auch Bedingungen und Kostenanschlag ausliegen, im Wege öffentlicher Submission am Sonnabend den 16. Juni 1883, Vormittags 10 Uhr, verdungen werden. Köln, den 3. Juni 1883. Kgl. Garnison=Verwallung. Rheinische Eisenbahn. Abfahrten von BONN nach: Köln 4,36 5,55 6,10“ 7,25 8,30 9,17 10,41 Morgens; 12 1,41 4,19 Nacr mittags; 6,28 7,811 8,37 9,22 10,40 Abends. Von BONN nach Mainz und weiter 12,52 früh; 6,48 8,15 9,41 10,20 Morg.; 12,19 Mittags;.2.26“ 3,10f3,54 Nachm.; n. Remag. 5,21 .52 Nachm.; nach Coblenz 4,28 früh, 6,52 u. 9,6 Abends. Von BONN nach Ahrweiler 6,43 10,20 1,2 2,26“ 3,10] 5,52 9,6. Von BONN nach Niedermendig und Mayen.48 8,15 10,20 12,19 3,54 6,52. Von BONN nach Euskirchen.22 10,47 2,35(an Wochentagen), 3,14(nur Sonn- und Feiertags) .23. Von BONN nach rechtem Ufer 6,49 8,42 12,41 3,20 6,55 9,30. Vom rechten Ufer in Bonn 7,18 10,30 2,48.20 8,31 10,33. Ab BONN weiter nach Köln.25 .30 9,17 10,41 12 1,41 4,19 6,28 7,311 8,57 9,22 10,40 Von Beuel rheinabwärts 6,38 10,16 12,1 2,12 6 6,12, 8,19 10,17 (6,12 Nachm. nur bis Siegburg). Von Beuel rheinaufwärts 7,10.5 11,812,48 3,524,45 7, 12 11, 7Abds * Extrazug an Sonn- u. Festtagen: * Fällt an Sonn- u. Festtagen aus. Khein-Dampischinahrt. 4 1 Kölnische und Düsseldorfer Gesellschaft. Abfahrten von Bonn vom 10. Mai. Für den Personen- und GüterVerkehr. Rheinaufwärts: Morgens 5 nach Mannheim mit Uebernachtung in Mainz: Morgens.15“ (Schnellfahrt), 9 und 10.451 Uhr (Schnellfahrt) nach Mains; Mittags 12.45 Uhr nach St. Goar; Nachmittags.45 und.15 Uhr nach Coblenz; Abends 12.15 Uhr nach Mannheim. Rheinabwärts: Morgons 8 Uhr, Mittags 12 Uhr, Nachmittags 3, .15+(Sohnellfahrt),.45° Uhr (Schnellfahrt) und Abends 8 Uhr nach Köln; Mittags 1 Uhr nach Köln, Mülheim und Düsseldorf; Nachmitt..45 Uhr nach Köln, Mülheim, Düsseldorf, Arnheim, Rotterdam u. London via Harwich. Extrafahrt an Sonn- und Feiertagen Nachm..80 Uhr nach Remagen und Abends.15 Uhr nach Köln. Die mit“ bezeichneten Sohnellfahrten werden durch die Salonboote„Humboldt- und„Friede“, und die mit+ beseichneten Schnellfahrten durch die Salonboote„Deutscher Kaiser“ und „Wilhelm, Kaiser und König“ ausgeführt. Täglich directe Güterverladung von und nach der Mosel.— Täglich Güterverladung nach Köln, Mülheim und Düsseldorf.— Directe Güterverladung nach unterhalb Düsseldorf bis Arnheim, Rotterdam u. London u. allen Zwischenstationen täglich ausser Samstag.