Mittwoch, den 6. Abonnement: vierteljährlich une 2 Ml. pracnumerande. Monats=Abonnements. Tägliches Erscheinen Samstag Auheften des Annoncen=Anzeigers an den Straßen=Ecken.— Inserate werden bis Mittags 12 Uhr erbeten. Spedton Renigiastuate Nr. 16. Wonner=.. Rheinische Landeszeitung. Für die Reodarton verautwortlcht Ve v. Cartba u 4.— Drus und Vrlag von J. J. Carthau s. Inserate. lokale 10 Pfennig, auswärtige 20 Pfg. die einspaltige Petitzeile. Reelamen per Zeile 20 bis 60 Pfg. Bei umfangreichem und öfterem Annoneiren entsprechender Rabatt. Größte Wirkung der Inserate bei stets Reigender Auflage. Speiden Herisdestrste Nr. 10. für Venel, J. J. Held, Iustrumentenmacher; Obereasel, Peter Acz: Godesberg, Th. Dez, Mark 34; Mussendorf, J. Maushan; Agenluren: Vornheim, Gebr. Groß; Sechtem, Gottfr. Pieck; Rösberg, Aloys Esser; Hersel, J. Boosen, Nr. 107. Deutscher Retinötag. Literarkonvention. Handelsvertrag mit Italien. Zuckersteuer=Vorlage. Berlin, 4. Juni. Der Reichstag genehmigte in dritter Berathung die Literarkonvention mit Frankreich und den Handelsvertrag mit Italien. Bei letzterem klagten Papius, Moufang und Majunke über die Vernachlässigung der Interessen der Gärtnerei und des Weinbaus. Burchard bemerkte, bei dem Handelsvertrag könne man keine Zollerhöhungen herbeiführen. Buhl bemerkte, daß die Weintrauben aus Italien den deutschen Weinbau nicht schädigen, weil sie nach der Reblauskonvention nur zerstampft eingeführt, also als Wein verzollt werden müssen. Dirichlet: Es hieße die Millionen für die Gotthardbahn weggeworfen haben, wenn man den Verkehr mit Italien durch Zölle erschwere. Hammacher fragte, ob eine Ermäßigung der Eisenbahntarife nach Italien in Aussicht stehe. Es folgte die zweite Berathung der Zuckersteuervorlage. Stengel tritt für den Antrag ein, die Zonifikation auf M. 8,80 zu ermäßigen. Sonnemann saidirt in längerer Rede für denselben Antrag und pfiehlt die Einführung einer Kontrolgebühr von 9 Pfennig pro Centner. Redner weist an der Hand er Statistik und eigener Aeußerungen der Zuckerfabrikanten nach, daß diese Industrie eine erhebliche höhere Besteuerung ertragen könne und daß ihre sitzige Form unhaltbar sei. Weder Geheimrath Neuann noch Staudy vermochten diese Ausführungen widerlegen; sie plaidirten im Interesse der Landirthschaft für Aufrecherhaltung der Vorlage. Büchteann ist für die Kontrolgebühr, Skarzynski für die sorlage. Ein Vertagungsantrag wird abgelehnt und ann die Debatte geschlossen. Die Anträge Stengel ind Büchtemann werden gegen Volkspartei, Fortschritt, Sezession, einen Theil der Nationalliberalen ##nd des Centrums abgelehnt und§ 1 unverändert henehmigt. Schluß halb 6 Uhr. Nächste Sitzung: Dienstag 2 Uhr. Tagesordnung: Zuckersteuer und Etat. Die Anregungen von verschiedenen Seiten, die Pensionsnovelle für Cioilbeamte, das Reblausgesetz, den Reichstagsbau oder die Entschädigung unschuldig Verhafteter auf die Tagesordnung zu setzen, hatten keinen Ersolg. Preußischer Landtag. Berlin, 4. Juni.(Das Abgeordnetenhaus) erledigte die Interpellation Stablewski bestreffend den Religionsunterricht in den polnischen Landestheilen. Kultusminister Goßler erklärte, den Beschwerden sei schon möglichst abgeholfen. Das Haus setzte sort und erledigte die zweite Berathung der brandenburgischen Landgüterordnung; es nahm die Vorlage nach der Fassung der Kommission mit unvesentlichen Aenderungen an. Schluß 12¼ Uhr. Nächste Sitzung Dienstag 9 Uhr.(Kanalvorluge.) Politische Chronik. Deutschland. Berlin, 4. Juni.(Die Kaiserin) besuchte heute Vormittag in Begleitung der Gräfin Oriollo und des Leibarztes Dr. Velten die Hygieineausstellung. besonderes Interesse zeigte die Kaiserin bei den Objekten deutschen Ritterordens und der Gesellschaft vom Rothen Kreuz, sowie den preußischen, bayerischen und ungarischen Sanitätszügen. Kapitan Graffunder denonstrirte praktisch die Rettung Schiffbrüchiger. achmittags wohnte die Kaiserin Werner's Vortrag iin der Ausstellung bei. Sie reist nach Koblenz am Mittwoch früh 8 Uhr ab. Berlin, 4. Juni.(Die kirchenpolitische Vorlage,) 5 bis 6 Paragraphen umfassend, wird bbestimmt bis morgen Abend erwartet. Berlin, 4. Juni.(Die kirchenpolitische Vorlage) wird morgen oder ubermorgen dem Abheordnetenhause zugehen. Ueber den Inhalt fehlt vorsäufig noch jede nähere Mittheilung. Die„Vossische Zeitung" meldet:„Wie wir hören, hat der Kultusminister v. Gößler bereits am Samstag dem Kaiser Vortrag über die neue kirchenpolitische Vorlage gehalten, welche dem Abgeordneten hause morgen hugehen soll. Angeblich umfaßt dieselbe 5 bis 6 UArtikel. Man will daraus schließen, daß es sich sticht um die Wiederaufnahme der Artikel 4 und 5 der vorjährigen Vorlage, sondern um die Ausführung in der preußischen Note vom 5. Mai angekündig#en einseitigen Regelung der Anstellung der Geistlichen handelt. —(Militaria.) Wie mit ziemlicher Bestimmtheit verlautet, hat der Kommandirende des 1. ArmeeKorps, General der Infanterie von Barnekow, seinen Abschied eingereicht. Zu seinem Nachfolger wäre per Militärbevollmächtigte in Petersburg, Geneial von Werder, und zu dessen Nachfolger in Petersburg der General=Major Graf Alten, Kommandeur 1. Garde=Kavallerie-Brigade, bestimmt. —(Die Frau Großherzogin von Baden) wird n 4. ds. Abends gegen 9 Uhr von Neuwied aus blenz eintreffen und im Residenzschlosse abDie Kaiserin wird am 6. Juni dort ankommen. #rlin, 4. Juni.(In der Aktienbrauerei li“) brach gegen Mittag ein heftiges Feuer Kälzerei und Böticherei brennen. Umfassende Löscharbeiten sind im Gange. Der Schaden ist noch nicht übersehbar. Berlin, 4. Juni.(Brand.) Um halb 3 Uhr gelang es den Anstrengungen der Feuerwehr, welche bereits eine Viertelstunde nach Ausbruch des Feuers mit vier Dampf und fünf Handdruckspritzen zur Stelle war, das Feuer in der Tivoli-Brauerei zu bewältigen. Das Feuer blieb auf das Pechhaus, wo dasselbe ausgekommen sein soll, den Malz= und den Hopfenboden und die Böttcherei beschränkt; der größte Theil des Malzes wurde gerettet, kein Menschenlebenverlust. Berlin, 4. Juni.(Der in der Tivoli=Brauerei) durch den Brand angerichtete Verlust beträgt vermuthlich eine halbe Million Mark. Versichert ist Tivoli bei der städtischen Feuerversicherung, der preußischen, der Providentia und der bayerischen Hypotheken= und Wechselbank. Am stärksten betroffen ist die städtische, weil die Gebäulichkeiten bei ihr versichert sind. Die Hopfenvorräthe waren nicht bedeutend. Hannover, 4. Juni.(Explosion imkönigl. Theater.) Kurz vor Schluß der Saison ist unser Hoftheater gestern Abend noch einer Gefahr entgangen, welche recht verhängnißvoll hätte werden können. Man gab Gounod's„Margarethe“, und als im zweiten Akt Mephisto die Worte gesungen hatte:„Dein Mann ist todt und läßt Dich grüßen", ward eine schwache Detonation hörbar, und gleichzeitig leuchtete vor der ersten Seitenkoulisse rechts ein Feuerschein auf. Letzterer war indessen nur dem Publikum auf den äußersten linken Plätzen bemerkbar, und da das Orchester weiter spielte und auch die Sänger auf der Szene blieben, verhielten sich die Zuschauer zunächst vollkommen ruhig. Da hörte man plötzlich auf der Bühne her das Rauschen des Wassers aus den geöffneten Hydranten, ein brandiger Geruch drang in das Parquet, der Spielenden bemächtigte sich augenscheinlich eine größere Unruhe, die Orchestermitglieder richteten ihre Blicke zur Bühne und die Musik kam aus dem Takt. Jetzt erhoben sich einzelne Zuschauer von den Sitzen und etwa dreißig Personen verließen das Theater. Auf mehreren Seiten ertönten die Rufe:„Ruhe. Sitzen bleiben!“ Auch von der Bühne her riefen Fräulein Held und Herr Bletzacher die beruhigenden Worte herab:„Es ist keine Gefahr, sitzen bleiben!“— Die Gefahr war thatsächlich auch nach Verlauf von 2 Minuten beseitigt. Die Explosion hatte in dem Apparat stattgefunden, der zur Erzeugung des Mondscheinlichtes dient. Dieser Apparat besteht in der Hauptsache aus zwei Ballons, von denen der eine Sauerstoff, der andere Leuchtgas enthält, und die mit einander durch einen Schlauch verbunden werden, an dessen Ausgang die Flamme erzeugt wird. Durch irgend enen Fehler, über welchen amtliche Recherchen bereits eingeleitet sind, schug nun das Licht in den Schlauch zurück und führte hier die Explosion des Leuchtgases herbei. Weit bedenklicher wäre die Sache allerdings gewesen, wenn statt des Leuchtgases, wie früher Wasserstoff zur Verwendung gekommen wäre, welcher mit Rücksicht auf eine mögliche Explosion seit einiger Zeit auf unserem Theater nicht mehr benutzt wird.(S. 2..) —(Ein interessantes Aktenstück ist folgendes Circular der Gefängniß=Inspektion zu Stade.)„In den hiesigen gerichtlichen Gefängnissen ist seit zwei Jahren die Cigarren=Fabrikation als Arbeitszweig eingeführt und seither mit gutem Erfolg betrieben worden. Es wird eine reine Brasil=Cigarre angefertigt, deren Preis sich auf 40 Mark pro 1000 Stück stellt. Ich versende gern Probezehntel zu vier Mark und ersuche die geehrten Herren Collegen hierdurch ganz ergebenst, mit der gedachten Cigaire, welche den allgemeinen Beifall mit Recht verdient, gefälligst einmal einen Versuch zu machen. Schließlich gestatte ich mir die ganz ergebenste Bitte auszusprechen, dieses bei den sämmtlichen Herren Collegen gefälligst circuliren lassen zu wollen. Gefängniß=Inspektion. Henkelmann.“ Das Circular soll massenhaft an Staatsbeamte versandt worden sein. Auch ein kleiner Beitrag zu den Klagen über Concurrenz durch Gesäugniß=Arbeit. Dresden, 5. Juni.(Die hier tagende Delegirten=Konferenz der deutschen Gewerbekammern) auf welcher u. A. die Kammern von Bremen, Hamburg, Lübeck, München, Leipzig, Stuttgart, Nürnberg, Würzburg, Chemnitz, Plauen und Zittau vertreten sind, verhandelte heute über das Submissionswesen. Erbach, 4. Juni.(Unter Theilnahme des Prinzenpaares Albrecht), des Herzogs von Altenburg und des Erbprinzen von Meiningen nebst Schwester, der Herzogin Wilhelm von Mecklenburg, von Vertretern fremder Höfe, Regierungen, Städten, Korporationen und der Spitzen der Behörden fand heute auf dem hiesigen Friedhofe die Beisetzung der Prinzessin Marianne der Niederlande statt. Oesterreich=Ungarn. Wien, 4. Juni. Die Minister Tisza, Szapary und Kemeny sind hier eingetroffen, um mit der österreichischen Regierung über die Regulirung des eisernen Thores, die Delegationswahlen und die Reform der Spiritussteuer zu konferiren. Pest, 4. Juni. Einer Meldung der„Post“ zufolge beschloß der gemeinsame Ministerrath die Einberufung der Delegationen zwischen dem 15. und 20. Oktober. Triest, 3. Juni. Heute, 6 Uhr Abends, fand das Leichenbegängniß der Frau Reicher=Kindermann unter zahlreicher Betheiligung hiesiger Deutschen statt. Die Leiche wurde von der Todtenkammer in die Kathedrale gebracht, dort eingesegnet und sodann in dem ganz mit prachtvollen Kränzen bedeckten Leichenwagen nach der Nekropolis geführt. Die Ueberführung nach München, welche derzeit im Hinblick auf die warme Jahreszeit untersagt ist, dürfte päter erfolgen. Schweiz. Bern, 4. Juni. Das Berner Volk nahm die Verfassungsrevision mit 26,642 gegen 11,999, den verbesserten Civilprozeß mit 25,930 gegen 14,287 Stimmen an. Frankreich. Paris, 3. Juni. Der„National“ erfährt, der französischen Regierung seien von den Behörden der Hovas auf Madagaskar zum Zwecke einer Verständigung Eröffnungen gemacht worden.— Der„Francais" meldet aus Rom, am gestrigen Jahrestage des Todestages Garibaldis sei eine Schaar von etwa 2000 Personen vor das österreichische Botschaftshotel sowie vor den Quirinal und den Vatikan gezogen und habe Hochs auf Oberdank und Triest ausgebracht. — Die Pfählung Rivière's. Die„Agence Havas“ schreibt: Europäer, welche China und Anam kennen, halten die Nachricht von der Pfählung Rivière's und seiner Gefährten zum mindesten für sehr unwahrscheinlich, weil das Pfählen im äußersten Often ungebräuchlich ist. Marseille, 3. Juni. Laut den letzten Berich ten wird der Effektivbestand der anamitischen Truppen auf 25,000 Mann, worunter mehrere Deutsche(?), berechnet. Die Franzosen zählen dagegen nur ungefähr 3000 Mann. Die Seeoffiziere versichern, daß sie nur auf eine kurze Kampagne rechnen, aber die definitive Okkupation sei beschlossen. Belgien. Brüssel, 3. Juni. Eine große Volksversammlung, berufen vom nationalen Verein für Wahlreform, hat heute stattgefunden. Janson, Abgeordneter von Brüssel, präsidirte. Die meisten Redner sprachen für Einführung des allgemeinen Stimmrechts. Als Beschluß wurde angenommen: Die Versammlung wünscht die Abschaffung des Art. 47 der Verfassung, welcher das Kammerwahlrecht von Zahlung von jährlich 42 Franks direkter Steuern abhängig macht, und jedes Wahlprivilegs. England. Auf Befehl des Vizekönigs wurden bisher in Irland für Verletzungen, Morde und sonstige Gewaltthaten Schadloshaltungssummen im Gesammtbetrage von 38,000 Pfd. Sterl. zuerkannt, wofür die Grafschaften aufkommen müssen, in welchen die Verbrechen verübt wurden. Unter anderen erhielt der Dubliner Stadtrath Field, der von zwei der Phönix= parkmörder mit Dolchstichen verwundet wurde, 3000 und der Bruder des ermordeten Unterstaatssekretärs Burke 1500 Pfd. St. Rußland. Moskau, 3. Juni. Der Kaiser und die Kaiserin sind heute Abend 6 Uhr von dem Besuche des Dreifaltigkeitsklosters des heiligen Sergius nach Moskau zurückgekehrt. Sie legten, wie heute Vormittag, den ganzen Weg durch die Stadt ohne alle Eskorte und im offenen Wagen zurück und wurden von der Bevölkerung auf das wärmste begrüßt. Anläßlich des heutigen Jahrestages des Todestags der Mutter der Kaiserin wohnte das Kaiserpaar einer Todtenmesse für die Verstorbenen bei. Die militärischen Uebungen und Scheingefechte der Kosaken und Tscherkessen, welche heute Mittag auf dem gestrigen Festplatze stattfanden, boten ein außerordentlich glänzendes Schauspiel dar. Heute Abend findet das von den ausländischen Zeitungsberichterstattern zu Ehren des Censors Waganow veranstaltete Festessen statt. Moskau, 4. Juni. Die Jubiläumsfeier der Regimenter Preobraschenski und Semenow wurde durch Nagelung der neuen Fahnen vor der gesammten Kaiserfamilie eingeleitet. Alsdann begab sich der Hof nach dem Sokolnikipark, wo unter den Klängen aller Musikkorps die festliche Speisung der Mannschaften stattfand. Das Kaiserpaar machte mehrere Rundgänge durch die Tafelreihen und wurde enthusiastisch begrüßt. Petersburg, 4. Juni. Der von Astrachan erwartete General Tschernajew bringt großes Material betreffend die agrarischen, kommerziellen und militärischen Verhältnisse Turkestans mit.— Die Eisenbahnlinie Batum=Samtredi wurde am 2. Juni eröffnet. Crient. Konstantinopel, 4. Juni. Der Vertreter der deutschen Bondsinhaber Primker aus Berlin ist gestern Nachmittag vom Gehirnschlag betroffen worden. Er liegt im deutschen Hospital schwer erkrankt darnieder und sein Befinden erregt ernstliche Besorgnisse. Egypten. Kairo, 3. Juni. Der Abgesandte des Sultans, Kadry Bey, ist abberufen worden. Ailen Daß die Chinesen bei ihrer Haltung gegen die Franzosen nur deutschem Einflusse folgen, und daß die kriegerischen Kinder des Reiches der Mitte zum Theil eigentlich nur verkleidete Germanen seien, das ist für einen großen Theil der Pariser Presse selbstverständlich Glaubenssatz. Der Pariser„Soleil“ — so meldet ein Telegramm— erhält z. B. aus Petersburg einen Brief über die Vorgänge in China. Ein unter Vorsitz der Kaiserin abgehaltener Rath habe beschlossen, 90,000 Mann nach Tonkin zu schicken, wovon 10,000 bereits abgegangen sind. Ein Drittel der Expeditionsarmee ist europäisch organisirt und bewaffnet und hat gute Artillerie, sowie viele europäische, besonders deutsche Offiziere. 1500 Arbeiter unter Führung eines deutschen Ingenieurs befestigen den Eingang des Busens von Petschillia mit Krupp'schen Kanonen. In Fiume seien 100 Whitehead=Torpedos für China bestellt und die chinesische Flotte zähle 172 Geschütze. Amerika. Rio de Janeiro, 3. Juni. Das Ministerium ist durch ein neues Kabinet ersetzt worden, worin Lafayette das Präsidium und die Finanzen, Maciel das Innere und Brandas das Auswärtige übernommen haben. Die Minister gehören, wie die bisherigen, der liberalen Partei, aber einer mehr vorgeschrittenen Gruppe derselben, an. Neueste Nachrichten. Straßburg, 4. Juni. Wie der„Sprudel“ erfährt, wird sich Kardinal Jakobini zum Kurgebrauch nach Kissingen begeben, wo nach Mittheilunz der amtlichen„Elsaß=Lothringer Zeitung" Fürst Bismarck demnächst eintrifft. Wien, 4. Juni. Einer offiziellen Verständigung zufolge trifft Kaiser Wilhelm in der zweiten Hälfte des Juli in Gastein zu dreiwöchentlichem Kurgebrauche ein. Paris, 4. Juni. Der Suezkanal=Generalver= sammlung wurde der Bericht Lessep's vorgelegt, welchem drei Vertreter der britischen Regierung, welche allen Sitzungen des Verwaltungsrathes beigewohnt, zugestimmt hatten. Im Gegensatz zu Allem, was in London und Paris behauptet worden, konstatirt der Bericht, daß zwischen dem Verwaltungsrathe der Gesellschaft und der durch drei Verwaltungsräthe vertretenen britischen Regierung ununterbrochen die volkkommenste Uebereinstimmung fortdauert. Aus dem Berichte geht hervor, daß die Gesellschaft seit einem Jahre beschlossen, selbst an eine möglichst schnelle Herstellung eines doppelten Seeweges zu gehen und diese Arbeit innerhalb des der Gesellschaft gehörigen Gebietes vorzunehmen. London, 4. Juni.(Unterhaus.) Fitzmaurice erklärt: Die Kommandanten der Kriegsschiffe„Dryad“ und„Dragon“ zu Tamatave(Madagaskar) erhielten Befehl, im Einvernehmen mit dem britischen Konsul Maßregeln zum Schutze der Personen und des Eigenthums britischer Unterthanen zu ergreifen. Dublin, 4. Juni. Davitt, Healy und Quinn sind in Freiheit gesetzt worden. Moskau, 4. Juni. Zur zweihundertjährigen Jubelfeier des Preobraschenski= und Semenow'schen Leib=Garderegiments fand heute im Park Sokolniki eine große militärische Festlichkeit statt. Das Kaiserpaar begab sich in offenem Dreigespaan und ohne Eskorte nach dem Sokolniki=Park. Die Mitglieder des Kaiserhauses, die fremden Fürstlichkeiten und Botschafter wohnten gleichfalls der Feier bei. Den Schluß derselben bildete ein Dejeuner, welches die Stadt Moskau den beiden Regimentern und den geladenen Gästen gibt. Heute Abend ist dal paré im Kremlpalaste. Schwurgericht. O Bonn, 5. Juni. Heute fand die letzte Sitzung der Schwurgerichtsperiode statt. Auf der Anklagebank saß die Wittwe Jakob., Taglöhnerin aus Oberholtorf. Dieselbe war angeklagt: 1) In der Nacht vom 23. auf den 24. März 1883 zu Oberholtorf ihr uneheliches Kind gleich nach der Geburt vorsätzlich getödtet zu haben; 2) Im März ohne Vorwissen der Behörde eine Leiche beerdigt nud bei Seite geschafft zu haben. Der Sachverhalt ist kurz folgender: Die Angeklagte war im März d. I. bei dem Ackerer K. als Wäscherin beschäftigt. Eines Tages nun fand die Ehefrau des Ackerers in dem Kuhstalle eine Blutlache, und stellte es sich heraus, daß diese von der Angeklagten herrührte. Letztere leugnete zwar zuerst, gestand aber später in ihrer Vernehmung vor dem Amtsrichter ein, daß sie geboren und gab auch den Ort an, wo sie das Kind begraben hatte. Die Obduktion ergab, daß das Kind lebensfähig gewesen und am Erstickungstode gestorben sei. Die Angeklagte gestand nun dem Untersuchungsrichter, daß sie den Mund des Kindes so lange zugehalten habe, bis es kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben habe. Nahrungssorgen gibt sie als Motiv dieses Verbrechens an. Auch in der heutigen Sitzung gestand die Angeklagte alles ein und wurde dieselbe unter Annahme mildernder Umstände zu einer Gefängnißstrafe von 2 Jahren verurtheilt. Orkan auf der Prairie. Ueber die furchtbaren Stürme, welche vor einiger Zeit in einem Theile der Vereinigten Staaten von Nordamerika herrschten und ungeheuren Schaden anrichteten, ist bereits mehrsach berichtet. Unter den jetzt noch ankommenden ausführlicheren Berichten befindet sich auch die Schilderung eines vom Sturm auf offener Prairie überfallenen Eisenbahnzuges. Ist dieselbe wohl auch etwas übertrieben, so enthält sie doch auch sicherlich viel Wahres. Sie lautet: Der zwischen Denver und dem Südparke von Colorado in Nordamerika fahrende Eisenbahnzug wurde, nachdem er die Station Gerends kaum verlassen hatte, von dem aus südwestlicher Richtung kommenden, ungewöhnlich heftigen Orkane betroffen; von dort bis Como führt nur eine kurze Strecke durch den offenen Park, mit welcher Bezeichnung man bekanntlich im Westen verschiedene Theile der Prairie belegt. Der Sturm wüthete stoßweise; der Zug mußte versuchen, eine einigermaßen geschützte Stelle zu erreichen, und der Lokomotivführer ließ daher die Maschine mit voller Kraft dem Sturme entgegenarbeiten. Er hatte das Gefühl, als ob eine Riesenhand die Lokomotive und den Zug zurückdrücke, und die Wagen ächzten und krachten in allen Fugen. Dabei herrschte ein ununterbrochenes dumpfes Brausen in der Luft, das dennoch von den schrillen Discantklängen der sch ingenden Telegraphendrähte unheimlich übertönt wurde. Während die Waggons zitternd und von einem Geleise auf das andere springend, oft geraume Strecken nur auf den Rädern der einen Seite zurücklegend, der stöhnenden Lokomotive folgten, hatte der Kondukteur Geistesgegenwart genug, die in den Oefen brennenden Kohlen durch die Closets von dem Zuge zu entfernen. Die Passagiere, die sich an den Sitzen festklammerten, suchte er durch die Versicherung zu beruhigen, daß der Zug in kürzester Frist eine geschützte Stellung erreichen werde, fügte aber hinzu, daß dieselben, möge geschehen, was da wolle, sich an den Bänken festhalten möchten. Die Bremser hielten sich mit Aufvietung aller Kräfte auf ihren Plätzen auf den Plattformen der Wagen fest. Feiner Sandstaub drang durch die geschlossenen Fenster und machte das Sehen unmöglich. Da machte der Zug eine Biegung, mittelst der er den Durchstich durch eine wellige Bodenerhöhung nach Zurücklegung einer Meile erreicht haben würde. Infolge der veränderten Richtung traf der Orkan nicht mehr die Spitze des Zuges, sondern faßte denselben halb von der Seite, und ein besonders heftiger Stoß warf erst den Rauchwagen, dann den andern Passagierwaggon und schließlich den Gepäckwagen von dem Geleise quer über den Bahndamm. Knirschend und prasselnd schleppte die Lokomotive die wüste Masse noch ein paar Schritte über die Schwellen dahin, bis endlich der Zug stand. Der Sturm hatte gerade für einen Moment nachgelassen, und bei dem Anblick, den die umgestürzten Wagen boten, mußte man erwarten, entsetzlichen Scenen und Bildern im Innern zu begegnen. Doch da begannen auch schon die Passagiere durch die Fenster aus den Wagen zu klettern, kein einziger war beschädigt, und nur von dem Gesichte eines Knaben rannen einige Tropfen Blut; die Glas splitter eines zerbrochenen Fensters hatten denselben ganz leicht verletzt. Aus der Kabuse kletierte der beleibte Packmeister heraus, dem infolge einer leichten Contusion die Nase blutete. Das kaltblütige Benehmen des Conducteurs hatte sicherlich viel dazu beigetragen, ernsten Folgen des Unglacks vorzubeugen, wäre aber der Umsturz der Wagen kurze Zeit früher oder später erfolgt, so würden diese nicht auf ebenen Boden gefallen, sondern von dem Bahndamme ungefähr 30 Fuß in die Tiefe gestürzt sein. Zwei Damen und ein kleines Mädchen, die sich auf dem Zuge befanden, nahm der Lokomotioführer auf die Maschine und in seine besondere Obhut. Die übrigen Passagiere mußten mehrere Stunden warten, bis sie der ihnen entgegengeschickte Zug erreichte. Gegen den von Zeit zu Zeit immer wieder losbrechenden Orkan fanden sie in den umgestürzten Wagen nothbürftigen Schutz, und von den Früchten, Nüssen und Zuckerwaaren des auf dem Zuge angestellten Händlers ist nicht das Geringste übrig geblieben. Rheinisch=Westfälische Chronik. X Das(16.) Jahressest des Rheinischen Sängervereins, welches v. I. in Bonn unter Leitung der„Bonner Concordia“ gefeiert wurde, sah dies Jahr die angehörigen Vereine am Sonntag zu Düsseldorf versammelt. Am Vorabend des Verbandsfestes gab die Düsseldorfer Künstlergesellschaft im „Malkasten“ ein Fest, wie nur sie es zu feiern versteht. Die Bonner„Concordia“ hatte auf Wunsch die Gesangsvorträge übernommen und fanden dieselben alle enthusiastischen Beifall. Als einziger Solist des Abends entzückte unser Mitbürger, Herr Branscheidt, durch den hinreißenden Vortrag von Brambach's„Sel gster Traum“, der mehrfachen Hervorruf von Seiten des distinguirten Publikums und stürmischen Jubel erregte. Zum Schlußveranstalteten die Künstler einen Fackeltanz im Kostüm, der in seiner Farbenpracht einen echt„malerischen“ Eindruck machte und die Phantasie erfreute. Das Publikum war, wie schon erwähnt, ein sehr auserlesenes und aus den seinsten Kreisen Düsseldorfs bestehend. Ein herrlicher Damenflor, worunter liebreizende Gestalten, blendete Aller Augen. Am Sonntag fand das Concert der vereinigten Männergesangvereine unter Leitung des Königlichen Musikdirektors Tausch im Kaisersaale der städtischen Tonhalle statt. Während der erste Theil Lieder und Einzelvorträge brachte, und die Solisten Frl. Schauseil, Frl. Coling und Herr Scheidemantel aus dem Füllhorn ihre Gaben spendeten, füllte den zweiten Theil die „Hunnenschlacht" von Heinrich Zöllner vollständig aus. Unsere Leser kennen dieselbe bereits von dem Frühjahr=Concert der„Concordia“ her. Die Wucht der Stimmen war durch die bedeutende Anzahl der Sänger und das Orchester natürlich eine ganz andere wie damals. Vor Allem zeichnete sich unter den Solisten Frl. Wolly Schauseil aus, die einen Sturm von Begeisterung erregte, sowie das Orchester, welches seiner Aufgabe in jeder Beziehung brillant gerecht wurde. Im Ganzen aber machte, um offen zu sein, die „Hunnenschlacht" doch nicht den überwältigenden Eindruck, den man nach dem welthistorischen Stoff von ihr erwartet hätte. Als Kuriosität wollen wir nachträglich noch hervorheben, daß in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Düsseldorfer ein heftiges Gewitter mit starkem Regen überraschte, während man in Bonn auf dem Trockenen saß. Dasselbe hielt bis 11 Uhr Nachts an, so daß der oben erwähnte„Fackeltanz“ im„Malkasten“„mit Hindernissen" zu kämpfen hatte. :] Zu Ehren des Rheinischen Sänger=Vereinsfestes in Düsseldorf am Sonntag gab Herr Professor Scheuren daselbst eine brillanie„Ausweisungskarte" i. e. Festkarte zum Besten. Jumitten befindet sich Tonhalle und Garten, belebt von einer zahlreichen Menge. Oben darüber die Wappen der 6 verbündeten Vereine, darunter das Bonner Stadtwappen. Inmitten des Ganzen greift Apollo, der Liedergott, in die Saiten, zu Füßen der Schwan. Im Halbkreis prangt rings herum der Spruch:„In Frieden und Streit ein Lied ist gut Geleit." Links sitzt die Göttin der Tonkunst, das Kunstlied repräsentirend, rechts ein Alter mit der Lyra, das Volkslied personifizirend. Unten links die Inschrift:„Orpheus", rechts„Arion“ Bonn. Infolge eines Beschlusses des Bundesrathes vom 14. Dezember v. J. sind die Reichsbehörden veranlaßt worden, in Zukunft der Bestellung von Papier für ihren Bedarf das Ries zu 1000 Bogen als Einheit zu Grunde zu legen. Nachdem der Reichskanzler eine gleiche Anordnung für die preußischen Behörden in Anregung gebracht hat, hat der Justizminister durch eine allgemeine Verfügung vom 22. Mai cr. bestimmt, daß in der Justizverwaltung fortan nach jenem Grundsatz verfahren werde. Bonn. Ueber die Echtheit unseres Goldgeldes herrscht im Publikum noch viel Irrthum, so daß im geschäftlichen Verkehr die Goldstücke oft wegen der Farbe und Klanglosigkeit zurückgewiesen werden. Der Klang hängt von der Prägung ab; werden die Goldstücke geprägt, ohne zu glühen, so sind sie hait und haben wenig oder gar keinen Klang. Die schöne gelbe Farbe erhalten die Stücke durch Glühen und Kochen in verdünnter Säure, die röthlichen jedoch sind letzterem Verfahren nicht unterworfen gewesen. Der Gehalt an seinem Gold ist bei gelblich=röthlichen, wie bei den grau=röthlichen ganz gleich. Die Klanglosigkeit rührt auch sehr oft von kleinen Rissen oder Blasen im Golde her. Mithin ist weder die Klanglosigkeit noch auch die Farbe eine Gewähr für die Unechtheit. Darüber, ob die Stücke echt sind, kann man sich sehr leicht durch folgendes Verfahren überzeugen. Wiegt man ein 20 Markstück, so muß es genau 8 g. wiegen und das 10=Markstück 4., vergleicht man ein Stück mit dem andeten von gleichem Werth, so muß es gleich groß und stark sein. Kein anderes Metall steht in Stärke, Größe und Gewicht dem Golde gleich, mithin kann man ruhig ein Goldstück, welches die genannten Eigenschaften besitzt, annehmen. Am 3. Juni wurde die General=Versammlung des„Verschönerungs=Vereins für das Siebengebirge" in Königswinter gehalten. Der vorgetragene Geschäftsbericht gab Auskunft über die Vollendung früher begonnener Anlagen, wie des zierlichen Wegewarterhauses an der Drachenselser=Straße am Faße der Wolkenburg und des schon viel begangenen Fußweges an der Südseite des Dracheusels von Rhöndorf aus, welcher in diesem Jahre durch die Felszacken und Klüfte bis zu dem Plateau am Gasthofe fortgeführt worben ist, das er auf vielstufiger Treppe erreicht. Ein eisernes Geländer sichert diesen Weg, wo es nöthig ist. Früher waren diese Stellen nur für sehr geübte Kletterer und auch nicht einmal alle zugänglich. Wer diesen Weg nicht kennt, wird staunen, wenn er ihn zum ersten Male betritt. Das Hauptinteresse erregte jedoch die Silberlotterie, besonders für die Chor=Ruine Heisterbach und ein Bauwerk auf der Löwenburg, nachdem die alten Mauerreste auf Anordnung der königlichen Regierung ihrer großen Gefährlichkeit wegen abgetragen worden sind. Diese Lotterie hat bisher den Erwartungen nicht entsprochen. Die General=Versammlung hat daher eine besondere Kommission mit weitgehenden Vollmachten versehen, um den Vertrieb der Loose, welche nach der Genehmigung der Herren Oberpräsidenten in der Rheinprovinz, der Provinz Westfalen und Brandenburg und dem Regierungsbezirk Wiesbaden abgesetzt werden dürfen, mit erneutem Eifer zu be fördern. Allen Freunden des Siebengebirges kann dieses Unternehmen nur dringend empohlen werden. ∆ In der Nacht vom Samstag auf Sonntag hat sich zu Flammersheim ein Mann, der an Verfolgungswahnsinn litt, mittelst Erhängens das Leben genommen. In den ersten drei Tagen der nächsten Woche wird das Garde=Regiment„Königin Augusta“ zu Koblenz zum ersten Male von dem neuen kommandirenden General des Garde=Korps Graf Brandenburg und dem neuen Divisionär General v. Oppeln in Bataillons= und Regiments.Exercitien und sonstigen Dienstzweigen besichtigt. General v. Oppell war früher als Kommandeur der 30. InfanterieBrigade dort in Garnison. Die in der letzten Schwurgerichts=Periode zu Koblenz wegen Ermordung eines jungen Mädchens über den Nagelschmied Struth aus Boppard verhängte Todesstrafe ist von Sr. Majestät dem Könige im Wege der Gnade in lebenslängliche Zuchthausstrafe umgewandelt worden. Struth hat stets hartnäckig die Einreichung eines Gnadengesuches abgelehnt und die Ausführung der ihm zuerkannten Strafe gewünscht. Ueber das Schicksal des vor Struth zum Tode verurtheilten Bremsers Müller verlautet noch nichts. Bereits am vergangenen Mittwoch sind in der Gemarkung zu Monzingen blühende Trauben (Portugieser) angetroffen worden. Am 1. d. wurde die neuerbaute Strecke WittlichCues=Bernkastel dem Betrieb übergeben. Auf dem Futterboden der mit der 1. Abtheilung des Nassauischen Feld=Artillerie=Regiments Nr. 27 belegten Holzhof Kaserne zu Mainz entstand am 3. d. Abends 6 Uhr Feuer, welches den Seitenbau und einen Theil des Mittelvaues in Asche legte. Den vereinigten Anstreugungen des dort organisirten Militärs, sowie der Mainzer freiwilligen Feuerwehr gelang es alsbald, Herr des Feuers zu werden, insbesondere die in den Stallungen untergebrachten Pferde sämmtlich zu retten. Ein beträchtlicher Theil der auf dem Boden der Kaserne befindlichen Montirungskammer wurde ein Raub der Flammen. Das Gewitter, welches sich am Freitag Nachmittag über Mülheim entlud, schlug in die Dampfkesselfabrik des Herrn Prégadien, Deutzerstraße, ein. Der Blitz fuhr durch den Schornstein und dann durch die ganze Werkstätt an den Arbeitern vorbei, ohne jedoch Schaden anzurichten. Nur 1 Arbeiter lag, vom kalten Schlage gerührt, 2 Stunden wie gelähmt, erholte sich aber wieder. Dieser Tage wurde in Düsseldors sämmtlichen städtischen Nachtpolizisten(Schutzmännern), 27 an der Zahl, ihre Stellung gekündigt. Auch in dortiger Stadt soll nunmehr die Verordnung der Regierung, wonach nur Civilversorgungsberechtigte zu allen untern Die Taterliese. Roman aus Hamburgs Vergangenheit. Von F. Ewald. Das heiße Verlangen, die ganze Wahrheit zu enthüllen, regte sich in ihr. Da plötzlich tauchte vor ihrem Geiste neben dem Bilde des Gatten das grausame, höhnende Antlitz Bertha's auf; wie die Posaunen des jüngsten Gerichts widertönten in ihre Ohren die drohenden Worte ihrer herzlosen Feindin und qualzerrissen, halb besinnungslos vor Schmerz, brach die Unglückliche schaudernd in sich zusommen. „Allmächtiger Gott!“ stöhnte das arme Weib auf aus tiefster Brust.„Ich bin schuldlos!“ Eine Pause entstand, in welcher man nur die raschen Athemzüge Beider hörte. „Sida!“ rief Werner dann mit gellender Stimme, „Sida, sprich! Sage mir die Wahrheit!“ Er hatte sich zu ihr niedergebeugt und seine beiden Hinde hielten die ihrigen. „Ich kann nicht,“ kam es mit ersterbenden Lauten von ihren Lippen. In demselben Augenblick hatte er sich von ihr losgerissen und sie taumelte zurück. „Elende Lügnerin!“ brachte er mit unnatürlich ruhig klingender Stimme hervor.„Stehe auf. Warum soll dieser Kampf fortgesetzt werden? Hüte Dich, daß ich nicht zu schärferen Mitteln greifen muß, um Dich zum Gehorsam und zur Wahrung der Ehre meines und Deines Sohnes Namen zu zwingen. Gehe jetzt! Du bist erbärmlicher, als ich gedacht habe. Sie stand jetzt wieder auf ihren Füßen, stolz, hoch aufgerichtet. Sie hatte um sein Vertrauen, das ihr gebührte, gefleht und ihm heilig versichert, daß sie nicht vom Wege des Rechtes abgewichen sei. Mit Spott und Schmähungen wies er sie von sich. Es war seltsam, aber der äußerste Grad von Schmerz brachte sie wieder zum vollen Bewußtsein der furchtbaren Demüthigung, die sie erfahren. „Und das bedauernswerthe Mädchen?“ fragte sie. „Hoffe nicht, daß ich meinen Mund aufthun werde, sie zu retten!“ „Werner Rotenborg— Du willst Nichts für das Mädchen thun?“ „Nichts! Mag sie zu Grunde gehen!“ „Nein— sie wird nicht zu Grunde gehen. Ich weiß, es liegt in Deiner Hand, einen Mord zu hindern. Wenn Du es nicht thust, so bleibt das Werk wir und Dein vielgepriesener Name mag die Schmach auf sich nehmen. Mir liegt weder an meinem Leben noch an meiner Freiheit. Willst Du des Thorwar's# Kind nicht freimachen, so werde ich mich als die Frevlern bekennen, welche die der Hexe von St. Nikolai zur Last gelegten Unthaten ausgeübt hat!“ Sie war jetzt ganz ruhig und in ihren Zügen stand der unerschütterliche Wille. Da war kein Zweifel, daß sie ihren Vorsatz zur Ausführung bringen werde. Was sollte er thun? Mit rauher Hand umfaßte er ihren Arm, aber sie riß sich von ihm los und stand ihm stolz gegenüber. „Wage es nicht, mich wieder zu berühren, Werner Rotenborg. Ich frage Dich zum letzten Male, ob Du den Mord hindern, oder Deinen Namen, Deine Ehre preisgeben willst?“ „Ich werde den Mord hindern,“ sagte er mit eisiger Stimme,„aber unter einer Bedingung.“ „Nenne sie mir, ich bin zur Erfüllung einer jeden bereit,“ entgegnete sie aufathmend. Wir werden uns trennen, denn ich will rechtzeitig auf meiner Hut sein. Du magst mit reichlichen Mitt in versehen ins Ausland gehen und dort in Frieden leben, wenn Du es kannst. Du bist für die Welt leidend und da kann es ja nicht so sehr auffallen, wenn Du fortgehst, um irdendwo Heilung zu suchen. „Sida starrte ihn mit weitaufgerissenen Augen an. „Und Hans?“ „So lange Du in Stille und Abgeschiedenheit lebst, so lange Niemand einn Tadel über Dein Leben aussprechen kann, so lange weide ich Sorge tragen, daß Dein Andenken dem Sohne in Ehren bleibt. Ich aber werde von jener Stunde an das Mädchen unter meine Obhut nehmen und hüte Dich, jemals wieder mit ihr in Verbindung zu treten.“ Frau Sidas Hand hatte die Stuhllehne umklammert, sie war todtenbleich geworden. Und Du giebst mir Dein Wort, daß das Mädchen frei werden wird?“ kam es bebend über ihre Lippen. „Du hast mein Wort. In drei Tagen ist sie frei.“ „Und Hans?“ „Er soll es durch mich erfahren.“ Sie wandte sich zum Gehen. Auf der Schwelle stand sie noch einmal still. „Werner Rotenborg, möge Gott Dir vergeben, wie ich Dir in dieser Stunde vergebe, obgleich Du mein Herz gebrochen hast.“ Die Thür fiel leise ins Schloß— sie war gegangen. Er schaute noch auf die Stelle, wo sie zuletzt gestanden hatte, und es war ihm, als müsse sie noch einmal eintreten. Sie kum nicht mehr. Einen Schritt machte er vorwärts— wollte er sie zuräckufen? Er wußte es selbst nicht. Aber mit einem qualvollen Stöhnen sank er auf das Sopha und dann wußte er lange Zeit nicht mehr, was geschehen war, bis der Eintritt seines Sohnes ihn aufschreckte. Er erhob sich mit wankenden Knieen. „Das Mädchen wird frei werden, wenigstens soll geschehen, was in menschlicher Macht steht. Nun aber lasse mich allein, Hans.“ Der Sohn wagte keine Frage mehr. Er blickte seinen Vater mit Besorgniß an, denn so hatte er ihn Aemtern verwendet werden sollen, zur 9 kommen. Da zu erwarten ist, daß zu. 8 der wächterposten nicht viele ausgediente Unte.: sich melden werden, so wird es mit der Entla, der bisher Angestellten noch gute Weile haben immerhin bleibt die Maßregel auf's tiefste zu beklagen. Am 2. ds. wurde zu Dortmund in glänzender Weise das Kreis=Turnfest des 8. deutschen Turnkreises(Rheinland, Westfalen und Lippe) gefeiert. In dem Festzuge zählte man über 100 Fahnen. Auf dem Markte hielt der Ober=Bürgermeister von Dortmund eine Ansprache an die Festgäste. Dann bewegte sich der Zug nach dem„Fredenbaum“, wo alsbald das Turnen begann. Aus Bochum. Am 2. d. Abends gegen 7 Uhr entstand auf dem alten Schacht der Zeche„Vereinigte Präsident“ im Flötz„Dickebank“ auf der fünsten Sohle eine Explosion schlagender Wetter, bei welcher acht Bergleute sofort todt blieben und vier bis fünf weitere zum Theil schwer verletzt wurden. Es war bekannt, daß an der Unglücksstelle„Feuer stand“, und waren alle Vorsichtsmaßregeln angeordnet. Zun Glück war der Explosionsheerd nahe am Schacht, wo der Nachschwaden seinen Abzug und die Wucht der Explosion ihren Ausweg fand; trotzdem wurden auch die darüber liegenden Sohlen und nebenliegenden Strecken, namentlich durch den giftigen Nachschwaden, stark gefährdet und die Leute zu Boden geschleudert; aber es gelang ihnen, sich zu retten. Die Leichen konnten erst am andern Morgen zu Tage gefördert werden. Vielllicht hat die schwüle Gewitterluft, welche die Wetterführung der Zechen träge macht, zu dem Unglück beizetragen. Bunte Tageschrouik. (Aus Berlin.) Eine tief„empfundene“ Schmeichelei mußte kürzlich der vielgefeierte Gast unserer Hofbühne, Herr Götze, über sich ergehen lassen. Der große Sänger bemerkte nämlich auf der Probe zum „Faust“ dem Souffleur der genannten Bühne gegenüber:„Bitte, schlagen Sie mir doch diese Stelle recht deutlich an.“(„Auschlagen“ heißt im Bühnenjargon Zurufen.)„Das kann ich Ihnen leider nicht versprechen,“ meinte der Souffleur,„denn wenn Sie singen, vergesse ich überhaupt zu souffliren...“ Es ist selbstverständlich, daß der Künstler bescheiden genug war, die Artigkeit abzulehnen.(D. M. Bl.) (Aus Berlin.) Der neunjährige Kunstschütze Charles Brown aus London, genannt„Young Nim= rod, the champion schooter of the woild“, hatte am 2. d. Nachmittags im Garten des„Sperl,“ vor eingeladenen Vertretern der Presse eine„Extraschießprobe“ veranstaltet, die in der That ein glänzendes Zeugniß von der hohen Kunstfertigkeit des jugendlichen Schützen ablegte. Charles Brown, der Sieger der großen Büchsenwettschießen zu London und Birmingham, der selbst Mr. Carver geschlagen hat, ist ein netter Bursche, dem man seine neun Jahre kaum ansieht. Seine Brust schmücken bereits 3 goldene und silverne Preismedaillen, die ihm der Prinz von Wales, Prinz Christian von Schleswig=Holstein und einige Sportgesellschaften verehrt haben und auf die der kleine Kerl nicht wenig stolz ist. Sein ganzes Auftreten charakterisirt eine gerabezu erstaunliche Ruhe und gerade auch ihr verdankt er denn auch vor Allem seine Erfolge. (Aus Hannover.) Bei der am 3. d. Abends im Hoftheater stattgehabten Aufführung der Oper „Margarethe“ von Gounod fand im zweiten Akte an einem Beleuchtungsapparate eine Kuallgasexplosion statt, die Flamme wurde aber durch den Hydrauten sofort gelöscht. Die Vorstellung nahm ununterbrochen ihren Fortgang, das Publikum bewahrte bei dem Zwischenfall die größte Ruhe. (Aus Hamburg.) Dieser Tage vollzog sich die vermuthlich größte Feuerversicherung, die zemals abgeschlossen worden ist. Der Hamburgische Staat hat seine Mobilatwerthe für die vorläufig auf 25 Mill. Mark geschätzte Summe gegen Feuersgefahr versichert. Unter Anderem ist hierbei die Stadtbibliothek mit 3½ Millionen Mark angesetzt worden. An dieser Riesenversicherung partizipiren 15 verschiedeneGesellschaften. (Aus Falkenstein.) Ein eigenthümlicher Vergiftungsfall kam vergangene Woche in Falkenstein vor. Eine Frau fand unter den gekauften Lorbeerblättern ein wurzelattiges Gebilde und kochte nach erfolgter Rücksprache mit ihrem Manne dasselbe mit e zuvor gesehen. Er erschten ihm plötzlich um Jahre zaltert. Aber alle Furcht und Bangigkeit waren von i gewichen, denn das Wort seines Vaters war das nes Ehrenmannes. Als Hans gegangen war, schob Werner Rotenorg den Riegel vor die Thür und zog die Vorhänge or den Fenstern dicht zusammen, als fürchtete er, daß och irgend ein unberufener Blick auf ihn fallen und euge des Kampfes sein könne, dem er anheimfiel. Er ar jedes klaren Gedankens unfähig. Vergangenheit nd Zukunft lagen in Nebel gehüllt, aber die Schuld 's einst so heißgeliebten Wetdes hob sich mit erhreckender Klarhen von dem dunklen Hintergrund ab. Das Kind, das letzte Glied in der Kitte des Treusuches, war gefunden. Er brauchte nicht mehr zu agen. Er hatte das Mädchen nicht gesehen, aber issen Alter stimmte überein mit jener schmachvollen tunde, von der sein verstorbener Bruder Albin ihm sagt hatte. Denn welchen Antheil, der sie zu dem ißersten Schritt treiben konnte, nahm sie sonst an ner Fremden?„4 6.„Ke.41, besto Und je mehr Werner Korendorg nuchbachte, arer wurde ihm Alles. Da war Manches in Sidas ergangerheit, was ihm seither unklar erschienen; sie itte doch Heimlichkeiten vor ihm gehabt. Einaal traf sie am Abend nach zehn Uhr in Dinahs Begleitung der Nähe der Nikolaikirche, und auf seine Frage, ie sie zu einer solch ungewöhnlichen Stunde hierher mme, gab sie ihm ausweichende Ant orten. alte er nicht weiter gefragt; er hatte ja felsenfest uf ihre Treue gebaut, aber heute wußte er, wo sie in er Nacht gewesen war. Bei jenem Kinde!“ Eine unselige Schwäche machte ihn zu jeder ung unfähig. Er versuchte es, sich aufzurichtent och mußte er ein Mann sein. Allmälig erst geann er seine Selbstbeherrschung, einen Thez#u seiner kraft und Ruhe wieder. Die Zeit drür kate, selund .—leische ab. Nach Genuß desselben verfielen g. 4 Personen in einen Zustand vollständigen Wahn9 5; es stellte sich nicht nur Irreden, sondern auch bosucht ein und erst am folgenden Tage kehrte all mählich nach Anwendung ärztlicher Mittel der völlige Besitz der Geisteskräfte zurück. Es wäre interessant, erfahren zu können, von welcher Pflanze diese giftige Wurzel stammt. (Aus Ostpreußen.) Im Kreise Osterode trug sich vor Kurzem folgende gräßliche Geschichte zu: Zwei junge Leute, Halbbrüder, saßen beim Glase im „Kruge.“ Einer Neckerei wegen wurde der Eine so aufgebracht, daß er das Messer zog und dem Anderen den Leib buchstäblich aufschlitzte. Als die Mutter des Wütherichs, die inzwischen gerusen worden, dazu kam und ihm Vorstellungen machte, erhielt auch sie einen Stich nach dem Leibe; doch schützte der dicke Wattenrock und andere Kleider sie vor schwerer Verletzung. Ehe man sich dessen aber versah, waren ihr noch tieje Schnitte im Ellenbogengelenk und im Handgelenk beigebracht. Itzt erst gelang es, den Unmenschen unschädlich zu machen. Sogleich wurde nach einem Arzte geschickt, der dem schwer verletzten jungen Manne die Wunde zunächst zunähte und Verbände anlegte; aber schon in der nächsten Nacht verschied der Aermste unter qualvollen Schmerzen. Der Thäter ist festgenommen. Pariser Modenbrief. Von einer deutschen Dame. In den eleganten Schaufenstern der Boulevards werden jetzt nur Kostüme für die Reise und die Bäder ausgestellt. Wer sich nicht dazu ausrüsten kann, sieht die schönen Sachen mit Wehmuth an. Jedoch sind dieselben nicht sehr geeignet, um die Lust zum Besitz zu erwecken. Allem Anschein nach werden sich sehr bunte Toiletten in den Bädern zeigen. Der carrirte Stoff macht sich noch in allen Farben und Mustern geltend; es scheint, als würden die Carreaux noch größer und greller. Man macht auch Sonnenschirme mit Carxeaux und trägt Shawls von diesem seltsamen Stoff, den die Schotten als Nationaltracht lieben. In dünnem, sommerlichem Zeug sieht derselbe jedoch sehr frisch und hübsch aus, namentlich in weiß mit rosa, blau oder dunkelroth karrirt. Dazu tragen junge Mädchen große Strohhüte mit seidenen, ebensalls schottischen Bändern. Aeltere Damen erscheinen in graucarrirten Kleidern, die mit schwarzen Spitzen garnirt sind. Die Sonnenschirme der Saison gleichen Alpenstöcken, so hochbeinig sehen sie aus, auch sind die Stiele von gebogenem, handfestem Holze hergestellt, damit sie als Stütze oder als Waffe dienen können. Gerollte Reigesäckchen enthalten hübsche Touristenanzüge von roher Seide, mit rother Stickerei verziert, dazu ein weicher, formloser Zeughut, aus dem man sich allenfalls eine Schlafhaube machen kann, wenn man genöthigt ist, die Nacht auf der Eisenbahn oder in einer Sennhütte zuzubringen. Stiefelchen in Gamaschenform gehören ebenfalls zum Reiseanzug, auch Stulphandschuhe von dänischem Leder, welches bekanntlich die Hände verschönt, weil es innen glatt ist. Eine Neuheit zur Reise sind die Masken von alter, feiner Leinwand, mit rothem Band eingesaßt, welche die Sommerflecken abhalten sollen und jedenfalls bequemer das Gesicht verhüllen als die Schleier; letztere sind im Sonnenschein schädlich für die Augen und schützen den Teint absolut gar nicht. Im Mittelalter reisten alle Damen mit Masken, ob sie sich aber jetzt dazu allgemein verstehen werden, ist noch sehr zweiselhaft. Eigentliche Gesellschaftstoiletten kommen in Paris jetzt nicht zum Vorschein, wer solche sehen will, findet sie auch nicht einmal in den besten Kleidermagazinen vorräthig, sondern möge sich nur gleich in ein Theater begeben, wo die jeunes premières stets die modernsten Toiletten aulegen, sie sind gewissermagen lebendige Modefiguren. Drei bis vier neue Anzüge bringen sie gewiß an einem Abend auf die Bühne. Eine Trauung, welche in einem Schauspiel vorkam, gab Gelegenheit zur Darstellung einer reizenden Brauttoileite im neuesten Stil; ein weißes Atlaskleid mit weißer Genillestickerei auf dem Plastron und auf der viereckigen Schleppe nahm sich reizend aus. Ein echter Blondenschleier von großer Zartheit bedeckte die ganze Gestalt, auch das Gesicht der Braut und den Kranz von Orangeblüthen, den man in Frankreich statt der deutschen Myrthe trägt. Die Damen der Hochzeitsgesellschaft ahmten ebenfalls genau die französische Sitte nach in Hüten und Promenadenihm blieb viel zu thun übrig. Er wußte jetzt, was er wollte. Zunächst mußte er das Mädchen sehen. Werner Rotenborg öffnete die Vorhänge wieder, schob den Riegel zurück und rief seinen Diener, den er mit einem Auftrag an einen der Richtherren sandte. Dann kleidete er sich an und verließ das Haus, um sich in die Bütttlei zu begeben. Er hatte die Dunkelheit zu diesem schweren Gang ab gewartet und draußen in der kalten, frischen Abendluft fühlte er, wie sein Kopf brannte. Nach und nach strömte sein Blut nicht mehr so siedend heiß durch seine Adern. An die Stelle des Zornes war der Schmerz getreten, der Schmerz um das verlorene Glück. Der Gedanke an den Moment, wo Sida seine Kniee umklammert, wollte ihn nicht verlassen; ihre flehenden Worte, ihre Bitten und Betheuerungen widertönten noch in seinen Ohren und er sah ihre Augen mit jenem Ausdruck von Liebe auf sich gerichtet, die sie ihm stets entgegengetragen hatte. Aber es ziemte ihm nicht, solche Betrachtungen anzustellen und seine Härte vielleicht gar zu bereuen; er war auf dem Wege zu dem Mädchen— zu ihrem Kinde! Nun stand er vor der Büttelei und der eiserne Klopfer fiel gegen die stacke Thür von Eichenholz. Gleich darauf erschien Meister Veits Gesicht am Schiebfenster, aber kaum hatie er Herrn Rotenborg erblickt, so rasselte auch schon die Keite und der Schieber wurde zur Seite gedreht. Meister Veit lud den edlen Herrn, einen gar seltenen Gast in seiner finsteren Behausung, ehrfurchtsvoll zum Nähertreten ein. „Gebt mir ein Licht, Meister Veit, und führt mich in den Keiker, wo des verstorbenen Jan Dirksen Pfletzekind in Gewahrsam gehalten wird,“ sagte der kausherr, die Schwelle überschreitend. „Seit sah den Sprecher verwundert an. toiletten zu erscheinen. Der Schnitt sämmtlicher Kleidröcke bewies die Ueberhandnahme der Weite. Allerdings ist dieselbe bis jetzt noch durch festgenähte Falten etwas versteckt, aber es ist nur zu wahrscheinlich, daß dieselbe sich demnächst wieder reifrockartig entwickeln wird. Locales. Bonn, 5. Juni 1888. Bonn. An Stelle des verstorbenen Geh. Regie rungsraths Professors Dr. F. H. Troschel ist für die Professur der Zoologie on unserer Universität Professor Dr. Richard Hertwig in Königsbecg gewonnen worden. Zugleich ist ihm die Mitdirektion des Naturhistorischen Museums übertragen. Er wird mit dem Beginn des kommenden Wintersemesters seine Thätigkeit hierselbst beginnen. Professor Hertwig ist erst 32 Jahre alt, sein Name aber hat in der Gelehrtenwelt schon einen hohen und guten Klang. Nachdem er in Jena Medizin studirt und die medizinische Doktorwürde erworben, wurde er Assistent bei unserem verstorbenen berühmten Anatomen Max Schultze, bekleidete dann fünf Jahre hindurch eine außerordentliche Professur in Jena und ist seit einem Jahre ordentlicher Professor der Zoologie in Königsberg. Schon während seiner früheren Thätigkeit in Bonn trieb er mit Vorliebe zoologische Studien, und zwar war es das Gebiet der niedern Organismen(Rhizopoden, Medusen u. s..), dem er seine besondere Aufmerksamkeit zuwandte. Zum Theil selbstständig, zum Theil im Verein mit seinem Bruder Dr. Oskar Hertwig, Professor der Anatomie in Jena, stellte er eine Reihe wichtiger Untersuchungen an, deren Ergebnisse ganz neue, überaus werthvolle Gesichtspunkte für die Erkenntniß vornehmlich der niedern Organismen lieferten. Dieselben sind in zahlreichen ausführlichen Abhandlungen, die für sich oder in betreffenden Fachzeitschriften erschienen sind, niedergelegt. In Professor Hertwig ist unserer Universität eine neue, hervorragende Kraft zu theil geworden. Ein Sattlermeister in Bonn übergab auf dem hiesigen Bahnhof einem Boten einen neuen grauen Musterkoffer zur Mitnahme an eine Kölner Firma, und zwar sollte der qu. Koffer sosort bei der Ankunft auf dem Kölner Bahnhof durch einen Beauftragten gegen Karte in Empfang genommen werden Kaum war der Bote auf dem dortigen Bahnhofe angelangt, kam ihm auch schon ein junger Mann mit einer Kalte entgegen und verlangte den Koffer, welcher ihm dann auch ohne weiteres verabfolgt wurde. Später stellte es sich heraus, daß das Geschäftshaus den Koffer nicht erhalten hatte, dieser vielmehr einem Schwindler in die Hände gefallen war. X(Unfall.) Bei der heutigen Besichtigung des Königs=Husaren=Regiments auf dem Tannenbusch stürzte ein Einjährig=Freiwilliger mit dem Pferde und brach ein Bein. =(Ehelicher Krieg.) Ein Mann prügelte gestern am hellen Tage seine bessere Hälfte, welche total betrunken war, auf dem Viehmarkt zum Gaudium einer sich schuell ansammelnden Zuschauermenge. V Auf der Wilhelmstraße fand ein Gensdarm gestern Nachmittag einen Mann am Boden liegen, der bedeutende Wunden am Kopfe hatte und durch großen Blutverlust so geschwächt war, daß er per Droschke nach der Klinit geschafft werden mußte, wo er den ersten Verband erhielt, und dann auf das Polizeiamt zum Zweck seiner Vernehmung. Nach einer längeren Pause veranstaltete der hiesige Zither=Spieler=Verein Sonntag Abend in den schön beleuchteten Garten=Anlagen der Restauration zur Beethovenhalle ein Zither=Konzert. Der überaus zahlreiche Besuch gab wiederum den Beweis, daß das Zitherspiel an und für sich sowohl wie der oben genannte Verein, der unter der vortrefflichen Leitung seines Dirigenten Herrn Wunram die erfreulichsten Fortschritte gemacht, recht viele Freunde und Gönner zu verztichnen hat. Die Schwiecigkeiten des Gesammtspieles treten bei der Zither stärker hervor wie bei jedem anderen Instruckente, was wohl die Veranlossung sein wird, weßhalb man die ZitherMusik seltener in Konzerten hört. Das Zusammenspiel, welches zumeist von 3 Salon=, 1 Baß= und 1 Streichzither exakt ausgeführt wurde, fand den allgemeinsten Beifall, so daß einzelne Piecen wiederholt werden mußten; nicht minder wurden die beiden Solo=Vorträge des Herrn Dirigenten sehr beifällig aufgenommen, wovon die große Ruhe und Aufmerk „Ach, Herr, zu dem Mäochen wollen Sie? Aermste ist todttrank. Ich glaube, sie wird uns noch unter den Händen sterben. Seit gestern hat sie mit gefalteten Händen auf ihrem Strohlager gelegen, dabei sab sie aus— zum Erbarmen! Es mag ja sein, daß sie eine Here ist und den Nikolaikirchthurm und auch die vielin Landhäuser in Brand gestickt hat, aber, das beschwöre ich, aus sich selber hat sie es nicht gethan, sondern der Teufel muß in sie gefahren sein, Jitzt aber ist er wieder heraus. Diese Nacht ist ein surchtbarer Lärm in der Büttelei zu hören gewesen, Es war, als ob alle Thüren und Fenster mit einem Male aufgerissen würden, und meine Frau und ich sind, ganz entsetzt aufgespiungen. Hernach ben alle Gänge einen Schwefeldunst gehabt, daß Einem schier der Athem ausgehen wollte, und heute, früh Morgens, habe ich die Hexe auf den Knieen gesehen und sie soh eher aus wie eine Heilige, denn als eine Verbrecherin.“ „Könnt Ihr das beschwören, Meister?“ „Ja, bei Gott und bei allen lieben Heiligen— das kann ich.“ „Ich werde Euch an diese Worte erinnern. Nun gebt mir das Licht und zeigt mir den Weg. Veit schritt voran, von Werner Rotenborg gefolgt. Nachdem Eisterer die Thür aufgeschlossen, nahm der Kaufherr ihm das Licht aus der Hand. „Wartet hier einen Augenblick, Meister, indeß ich eintrete,“ sagte er. Veit stand unschlüssig. „Herr, Ihr weidet es mir nicht verübeln. Ihr wißt ja, wie es um uns bestellt ist und daß man es mir auf die Seele gebunden, über die Gefangene zu wachen. „Fürchtet nichts, Meister“, sagte Rotenborg mit lächelnder Miene.„Ihr kennt mich wohl und wißt, daß ich einem braven Mann keine Verlegenheit bereiten werde.“ samkeit, mit welcher das Publikum alle Aufführungen verfolgte, den besten Beweis gaben. Wie bekannt, erhebt der Verein nie Entree für seine Konzerte, sondern die Mitglieder, die das Zitherspiel als Liebhaberei betreiben, laden nur Angehörige und Freunde 2c. zu solchen Aufführungen, deren im Lause des Sommers mehrere stattfinden sollen, ein, und können wir Jedem empfehlen, sich zu einem solchen Konzerte einführen zu lassen. Die Hamburger„Neuesten Nachrichten“ melden unterm 1..: Ein Schauspieler(?) aus Bonn der sich diese Nacht; in einen Keller an der Langenreihe eingeschlichen hatte, wurde verhaftet. In Hamburg pflegt man mittelmäßige Sänger ebenfalls Schauspieler zu neunen; unseres Erachtens dürfte dies auch im vorliegenden Falle zutreffend sein. X In der gestrigen Schöffengerichtssitzung fehlte ein Schöffe aus Poppelsdorf, weßhalb die Verhandlung nicht zur angesetzten Stunde beginnen konnte. Der Säumige wurde zu 30 Mark Geldstrafe verurtheilt. = Die Sieger im Euskirchener Wettstreit, der Poppelsdorfer„Liederkranz“, sowie der Endenicher Männergesangverein wurden gestern Abends, jeder besonders, mit Musik vom Bahnhofe festlich abgeholt. Die Endenicher wurden von drei Endenicher Vereinen und dem Bonner Apollo in das Niederstein'sche Lokal geleitet, wo es bis zur späten Stunde bei Musik und Gesang hoch herging. Endenich prangte ie reichem Flaggenschmuck. Fast jedes Haus hatte illuminirt. ] Gestern Nachmittag wurde in Grav=Rhein= dorf eine Flasche aufgefischt, die ein Papier in sich barg, dasselbe trug folgende Inschrift:„Der diese Flasche findet, denke daran, daß sich zwei das Leben genommen haben. Sewalt und Schneider in Köln a. Rhein unter Goldschmidt.“ Hoffentlich liegt nur ein schlechter Scherz vor. O Eine Frau aus Lengsdorf, welche mit ihrem Gatten stets in Aufrieden lebt, versuchte am vergangenen Sonntag=Nachmittag sich durch Erhängen das Leben zu nehmen. Einem Mann, der erst seit Kurzem in Lengsdorf weilt, fiel das Benehmen der Frau auf; er solgte ihr nach und kam noch so rechtzeitig an, daß er die von der Unglücklichen bereits angelegte Schlinge noch früh genug durchschneiden konnte. Wie es heißt, ist der saubere Ehegatte ein Trunkenbold und hat seine Frau öfter mißhandelt; auch am Sonntag war eine heftige Szene vorausgegangen, durch welche die Bedauernswerthe zu dem unseligen Schritt getrieben wurde. O In Beuel ertrank gestern, Montag Abend, ein dortiger Bürger beim Baden, wie wir hören, ein Schwager des Besitzers des„Rheinischen Hofes“ an der Beueler Bihnstation. + Euskirchener Sängerfest. Den dritten Preis der 2. Klasse am Sonntag errang der Männergesangverein Deutz, den vierten Cäcilia Ehrenfeld. Im Humoristischen Wettkampf, Montag Morgen, siegte die„Polyhymnia“=Köln. X Bei dem Euskirchener Sängerwettstreit am Montag errang den ersten Ehrenpreis die„Germania“ in Köln(ein prächtiges Trinkhorn); den zweiten Ehrenpreis, ein in Silber monlirtes, kristallenes Schänkgefäß, luxuriös gearbeitet, erstritt die „Cäcilia" von Godesberg, deren verdienter Dirigent, wie gestern schon gemeldet, Herr Concert= meister Lorscheidt aus Vonn ist. Civilstand der Bürgermeisterei Poppelsdorf. Geburten. 26. Mai. Heinrich, Sohn von H. Leuchtenberg, Fuhrmann, und von M. Krämer, zu Kessenich.— Josephine, Tochter von P. W. Kürten, Wirth, und von M. K. Vollmer, zu Poppelsdorf.— 27. Adelheid, T. von A. Freiberg, Tagelöhner, und von A. Veltmann, zu Kessenich.— 28. Christina, T. von J. Müller, Gärtner, und von B. Lachenich, zu Kessenich.— Katharing, T. von Engelbert Cugaly, Schreiner, und von E. Walbröhl, zu Poppelsdorf.— 29. Gertrud, T. von M. Walbröhl, Maurer, und van A. B. Formen, zu Kessenich.— Wilhelm Joseph, Sohn von N. N. fremd.— 30. Joh. Hubert, S. von W. Wolff, Maurermeister, und von A. S. H. Hann, zu Kessenich.— Sophia, T. von P. Huth, Fabrikarbeiter, und von K. Schumacher, zu Endenich.— 31. Johann, S. von A. Bach, Ackerer, und von E. Schwindt, zu Röttgen.— Katharina, T. von L. Dreesen, Ackerer, und von K. Vianden, zu Duisdorf.— Elisabeth, T. von L. Domminik, Tagelöhner, und von H. Bertram, zu Poppelsdorf. Heirathsverkündigungen. 30. Mai. M. Selzer, Anstreicher, mit M. M. Weber.— 2. Juni. Adam Steitz, Wittwer von M. Zimmermann, Ackerer, mit A. K. Fuchs.— Dr. J. Schäfer, Chemiker, mit A. M. H. Mohr. Lieschen lag schlafend auf ihrem Lazer und selbst das Oeffnen der Thür weckte sie richt aus dem tiefen Schlummr, den sie endlich gefunden hatte. Sie lag, den Arm unter dem Haupt, das schmale, bleiche Gesicht voll heiligen Friedens, um den Mund einen Zug tiefen Leides. So jung und bereits so hart vom Schicksal ergriffen. Werner Rotenborg war gewiß nicht mit weichen Gefühlen für dieses Mädchen hierher gekommen, aber beim Anblick dieser bleichen Erscheinung war auch jede Spur von Groll in seinem Herzen verwischt und er empfand nur unsagbares Mitleid mit dem jungen, beklagenswerthen Geschöpf. Als das Licht auf Lieschens Gesicht fiel, schlug sie die Augen auf und blickte erstaunt auf zu dem fremden Herrn, den sie nie zuvor im Leben gesehen hatte. Was war das? Träumte sie? War es einer der Richtherren, der kum, um ihr zu sagen, daß ihr letztes Stündlein geschlagen habe? „Wie fühlst Du Dich, mein Kind“ schlug da eine ernste, tiefe und doch wunderbar weiche, biegsame Männerstimme an ihr Ohr. Ein leises Lächeln irrte um ihren Mund. „O, besser, viel besser— mir ist so wohl, beinahe als ob ich schon gestorben wäre.“ Sie sah ihn an mit großen, tiefbunklen Augen, aber ob er auch ihr Antlitz, die Züge prüfte, er fand Nichts, was ihn an sein unglückliches Weib erinnerte, und nachdem diese Furcht beseitigt war, fühlte er ein heißes Mitleid mit dem jungen Mädchen in sich aufsteigen. Dieses einsame, beklagenswerthe Geschöpf hatte er einem erbarmungslosen Schicksal überlassen wollen? Ihre letzten Worte rührten ihn so mächtig, daß er nicht gleich eine Entgegnung fand. Erst nach einer Weile sagte er: „Du wirst nicht sterben, mein liebes Kind, so Gott will.“ 31. Mai. P. Hünten, Schreiner, mit K. Lützler.— 2. Juni. J. Zimmer, Wittwer von S. Faßbender, Stellmacher, mit K. Engels. Sterbesälle. 26. Mai. B. Jacobs, 5 J. 9 M.., zu Dottendorf.— 27. P. Busch, 2 M.., zu Endenich.— 28. Bertram Liermann, 4 M.., zu Poppelsdorf.— H. Mähler, 12 J.., zu Dottendorf.— A. Convenz, Gerbergeselle, Ehemann von Chr. Koßmann, 60 J.., zu Duisdorf.— A. Schick, 6 J.., zu Kessenich.— 29. M. A. von Rappard, Ehefrau des Kaufmanns E. Hermes, 42 J.., zu Endenich.— 80. Emilie Graham Jones, rdig, ahne Gewerbe, 61 J.., zu Peppelsdorf.— 81. A. Frank, 14 M.., zu Endenich. Handels-Nachrichten. Hemburg, 2. Juni. Butter(mit 16 Pfd. Taraund 1 pCt. Decort). Für den Export wurde zu den untenstehenden sehr festen Preisen gehandelt: Erste Qualität Stall-100—102, rweite Qualität Stall- 100—.—, fehlerhafte Hof 70—90, Bauern 90—95 M. Schmalz, Hamburger 58—62., Wilox 56,00 Fairbanks:.5,50, div. Marken 55 Steam 68,50., Spek, short olear 58, long backs 55 M. Schinken, amerie. geräuch. 80 M. Breme,n, 4. Juni. Petroleum besser, loco M. 7,75, per Juli 7,75,— Schmals, Wilcex, loco 56,50.— Speck short und halo longs Juni 55.—. Amsterdam, 4. Juni.(Schlussbericht.) Weisen 38¼ p. Juli 283. Roggen loco und auf Termine unverändert, per Juni. 169, per Juli 169. Rüböl loco per Herbst 33½, p. Juni. Autwerpen, 2. Juni. Petroleum ruhig, disp. 18,75 p. Juni 18¼. Viehmärkte. K öln, 4. Mai.(Schlachtviehmarkt.) Am heutigen Markte waren aufgetrieben: 406 Stück Ochsen, verkauft erste Qualität zu 70, zweite zu 65, dritte zu 60., 82 St. Stiere, verkauft erste Qualität zu 68, zweite zu 60, dritte zu 50 Mk., 216 St. Kühe und Rinder, verkauft erste Qual. zu 66, zweite zu 60, dritte au 50 Mk., 183 St. Schweine, verkauft erste Qualität zu 54, zweite au 51, dritte au 48 Mk. pro 50 kg. Schlachtgewicht. Am kleinen Viehmarkte vom 1. d. M. waren aufgetrieben: 51 Stück Schafe, verkauft erste Qual. zu 74, zweite zu 68, dritte zu 65 Mk., 464 St. Kälber, verkauft erste Qualität zu 63, zweite zu 55, dritte zu 47 Mk. pro 50 kg. Schlachtgewicht. Handel ——. Die Preise von frischen Häuten stellten sich Ochsenhäute, beste auf 46, geringe 44 Pfg., Kuhhäute beste auf 34 Pfg., geringe 35 Pfg. per 1 Pfd.; Fett kostet 32 bis 34 Pig Berlin, 4. Juni. Viehmarkt. Aufgetrieben: 2911 Rinder, 5182 Schweine, 1665 Kälber und 17,284 Hammel. Rindvieh I. Qual. M. 07—60, ausnahmsweise bis 63, II. Qual. 48-50, III. u. IV. Qual. 43—46 pro 100 Pfd. Schlachtgewicht. Schweine, beste Mecklenburger ca. 40, Pommern und gute Landschweine 47—48, Senger 46—47, Russen ——. Serben 47—52 pro 100 Pfd. bei 20“t. Tara; Bakonier 56—57 bei 40—45 Pfd. Tara pro Stück. Kälber I. Qual. 47—54 Pfg., II. Qual. 85—42 Pfg. pro 1 Pfd. Schlachtgewicht. Hammel I. Qual. 54—57 Pfg., beste Lämmer bis 60 Pfg., II. Qual. 47—52 Pfg. pro 1 Pfd. Schlachtgewicht. Würsburg, 2. Juni. Viehmarkt. Aufgetrieben waren: 2 Bullen, 27 Ochsen, 5 Stiere, 12 Kühe, 311 Kälber, 20 Schafe und 223 Schweine. Der Preis beträgt pro tfd. Fleischgewicht bei Bullen 46—48, Ochsen 60—.62, Kühen 38—46, Kälbern 35—25, Schafen 45—50 und Schweinen 46—50 Pig. Curs-Bericht. Urerre Aetten. Berlin, 4. Juni. 4½% cons. St-Anl. 103,8) 4%„„ 102,50 Italien. Rente 5% 92,75 Oesterr. Gold-Rente 84,60 " Silber-Rente 76,10 " P a p i e r r e n t e 6 6 6 0 Berg.-Märk. Eis.-Aet. 127.25 Köln-Mind.„ 000,00 Rheinische„ 165,40 „ neue 000,0 „ Lit. B. 101,50 Oesterr. Creditactien 109,10 Darmstädter Bank Disconto-Command. Deutadir#### Deutsche Reichsbk. Gelsenk. Bergwerk Dortm. Union St.-Pr. Boch. Gussstahlfabr. Königs- u. Laurah. Mechernicher.-A. Köln. Bergw. Phönix, Lit 151,50 195,00 151;00 149,75 122,00 93.75 107,90 130,20 000.00 122,00 95.25 1596 Preussische und deutsche Fonds. Pr.-St.-Anleihe. 101,25 Köln-Mind. Pr.-Sch. 126, Sch.-Sch.-Seh 3½% 98,50 Kruppsche 5% Oblig. 110, Ausländische Fonds. Rum. 6“t. St.-Rente 103,90 Russ. 5% Bed.-Cred. 84, Russ. Anl. 5pCt.71kl.St. 88,75 Ung. 6% Gold-Rente 102, „ 5pCt. kl. St. 88.75 Russ. Anl.%80 kl. St. 73, Inländische Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. Brg.-Mrk. 1. u 2. S. 103,00 3½% 3. S...B. 94,40 „ Lit. C. 94,50 4¼% 4. Serie 000,00 5.„ 103,00 6.„ 104,40 7.„ 108,00 8.„ 108,00 9.„ 104.30 99 99 99 99 9 99 93 Kön-Mind. 4 pCt..E. 101 „„ 5.„ 101, „ 4½ PCt. 6.„ 105, „„ 7.„ 102, Mz.-Ludw. 2, 3. E. 5pCt. 104, Bhein. 4½ pOt..E. 103. „„ 1862, 64, 65 103, „„.,2., 3. E. onv. 103 Deutsche und ausländische Bank-Actien. Amst. Bank 125,00 Barmer Bankverein 106,10 Berl. Hand.-Gesellsch. 75,50 Brüsseler Bank 133,00 Köln Wechsl.- u. C. 93,10 Darmst. Zettelbank 112,00 Goth. Gr.-Cred.-Bk. 72,00 Goth. Grund- junge 79.80 Industrie Aach.-M..-Vers. 8200,00 Colonia,.-Vers. 6950,00 Concordia, Cö n 1970,00 dagdeb. Vers.-Ges. 1600,00 Dess. Gas-Ges. 181,00 5% Dortm. Part.-Obl. 107,10 Eschweiler Bergwerk 80,70 Luxemburger Bank 137,0 Meininger Crd.-Bank 95,6 " Hyp.-Bank 92,9 Pr. Bodon-Credit-A. 109,0 „ Central-„ 125,7 Sächsische Bank 121, Schaaffh. Bankverein 92,2 Papiere. Harpen, Bergb.-Ges. 118,50 Rhein, Stahlwerke 193.50 Schles. St.-Pr.-Act. 109,25 Stolberg, Zinkh.-Ges. 27,10 St.-Pr.-Aot. 88,75 Nurmrerter 67,10 Ausländische Eisenbahn-Prioritäts-Olbigationen Kronpr.-Rdsb. 1837-68 86,90 " Rud. v. 1869 86,90 Oest.-Frz.(alte) 3% 389,25 "( n e u e) 3 8 1, 0 0 6% Rum. Eis.-Obl. 103,30 Sdb. Lomb.(alte) SpCt. 296,75 Wechsel-Curse. Sdb. Lb. neue 3 pCt. Südb. Lomb. 5 Moskau Rjäsan Rjä#an-Koslow Central-Pacific 6 296,8 102,8 102,9 102,0 112,0 Amsterdam, 8 Tage 169,40 „ 2 Mon. 168,40 London, 8 Tage 20,49 „ 3 Mon. 20,34 Paris, kurs 81,10 " lang„ 80,70 Belg. Plätse, 8 rage 80,95 Belg. Plätze, 2 Mon. 8.65 Wien, 8 Tage 170,75 " 2 Monat 169,85 Petersburg, 3 Woch. 202,00 " Monat 201,00 Warschau, Tage 208,25 Geldsorten und Banknoten. 20 Frank-St. 16,18 G 1 Französ. Banknot. 81,00 G -Frank-St. 4,04„ Belg. Banknoten 81,95„ Livre Sterling 20,42„ 1 Engl. 20,47" Oesterr. Silberguld. 1,70„ 1 Holl. 1,69„ " Banknoten 1,70"1 Verein. Staaten Gold„ Pap-Ooup. 1,70„] Coup. 4,18„ Wasserstands-Nachrichten Nannheim, 4. Juni Rheinhöhe Mit. 5,15m, gest.08m. Mains, 4. Juni. Rheinbölle Mit. 2,00m, gest. 0,19m. Coblenz, 4. Juni. Rheinhöhe Morg..81m, gest. 0,20m. Köln, 4. Juni. Rheinhöhe Vere. 2,79, gest. 0,18m. Hôtel Blinzler, Godesberg. Mittwoch den 6. Juni 1883: Grosses Concert ausgeführt vom ganzen Trompeter=Corps des Königs=Husaren=Reg. Anfang 4 Uhr. Entree 50 Pfg. Programm an der Kasse. — Diese Concerte finden regelmäßig statt. Felustes Täseletet aus der Brauerei der Brüdergemeine, 12 Flaschen 3 Mark, aus der Brauevei Feldschlößchen Dortmund 13 Flaschen 3 Mark Arnold Link, 1 Mauspfad 1. S Restauration Schützenvilla. Indem ich meine Restauration bestens empfehle, mache auf vorzügliche reine Weine, feinstes Bier, zu jeder Zeit frische Milch, guten Kuffee, sowie besonders auf Kaffeelsuchen und Butterblatz aus meiner Bäckerei, täglich frisch gebacken, aufmerksam. Ad. Dahm. Wohne jetzt Kölnstraße Nr. 34. F. Havers, Maler u. Anstreichermeister. Daselbst 1 Gehülfe und Lehrling, der gleich Geld verdient, gesucht. Jos. Länder, Wenzelgasse 23, BONN, Wenzelgasse 23, gegründet im Jahre 1829. Kähree als Specialität. Nach eigener Methode feinste, garantirt reinschmeckende, belesene, ohne jeden Zusatz schön gebrannte Kaffees in 10 verschiedenen Qual., von den billigsten bis zu den feinsten Sorten. Direster Bezug aus den Auctionen der Niederl. Handelsgesellschaft in Rotterdam und Amsterdam und von London. Gerichtlicher Eerkauf. Am Freitag den 8. Juni er., Nachmittags 3 Uhr, sollen auf dem Gemeindeplatze zu Godesberg ein Schreibtisch mit Aufsatz und anstehendem Tisch, ein Sessel und drei Stühle, ein Ausziehtisch mit Decke, ein ein Silberschrank, ein Kleiderschrank, gurg Mahagoniholz, ein Buffet mit 7 Auszügen und Aufsatz, eine Etagere und 1 kleines Tischchen mit Decke, ein Säulenofen mit Rohr, ein Secretair, ein Mantelofen mit Marmorplatte und Rohr, ein Leinwandschrank 2c. 2c. 2c. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zihlung versteigert werden. Grünter, Gerichtsvollzieher in Bonn. Grrichtlicher Prekauf. Mittwoch, den 6. Juni er., Morgens 10 Uhr, sollen auf dem Gemeindeplatze in Poppelsdorf werihvolle Mobilien, als: 1 Pianino, 1 Chaiselongue, Kleider= und Leinwandschränke, 3 Kommoden, 2 beitstischchen, 1 Nähtischchen, mehrere div. andere Tische, 3 Sessel, wovon einer mit Stickerei, 1 Puff mit Stickerei, Spiegel, 1 Nähmaschine u. dergl. öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung versteigert werden. Bausch, Gerichtsvollzieher in Bonn. 99 Das illustrirte KAENTAA Erscheint am ., 10. und 20. jeden Monates. 99 Preis: inel. FrancoOostzusendung, ganzj. 5 fl.- 10 M. halbjährig fl..50=5M. Die mit ausserordentlicher Anerkennung von der Oresse und dem Lublikum aufgenommene und bereits in ihren 3. Jahrgang getretene illustrirte Zeitschrift:„Amerika“ bringt wahrheitsgetreue Mittheilungen aus dem geistigen, gesellschaftlichen und geschäftlichen Leben in den Vereinigten Staaten von Amerika und ist für Alle, welche an dem mächtig emporblühenden Staatswesen jenseits des Oeeans Interesse nehmen, bestimmt. 954 Diese Zeitschrift sollte überhaupt auf keinem Büchertische und in keinem Lesezirkel oder Club fehlen, da sie eine längst gefühlte kücke ausfüllt. Probenummern werden auf Verlangen gratis u. franco versendet vom Herausgeber: Otto Maaß in Wien,., Wallsischgasse 40. GönnerCabe=Anstart Baumschuler Allee Nr. 2. Täglich geöffnet von Morgens 7 bis Abends 8 Uhr mit Ausnahme des Sonntags Nachmittags.— Kalte und warme Bäder, Brausen und Douchen, mit und ohne medizinische Zuthaten. Bäder ins Haus gebracht zu jeder Tageszeit. Preise der Bäder im Abonnement. I. Klasse mit Wäsche 60 Pfg.— II. Klaffe ohne Wäsche 20 Pfg. Die Direction. Im am Freitag den 8. d. M. zu Poppelsdorf(Jägerhof) werden ausgestellt die Vorraths=Reste de 1883: Belauf Röttgen: Distr. 93: 74 Eichen= 70 Festmir. 10 Rmtr. Eichen=Nutzholz II. Cl.(Grubenholz), 35 Hundert Reiser. Belauf Lüftelberg, Distr. 152: 81 Eichen= 75 Festmir. 10 Rmtr. Eichen=Böttcherholz, 17 Buchen= 18 Fstmtr.; Distr. 72: 19 BuchenSchwellhölzer— 6 Fstmir., 45 Hundert Reiser. Belauf Buschhoven, Distr. 161: 24 Eichen= 16 Fstmir. 11 Rmtr. Böticherholz, 5 Rmir. Grubenholz. Belauf Venne: circa 20 Hundert Eichen= und Nadelholz=Reisig auf der Brandstelle Distr. 46. Bonn, den 5. Juni 1883. Der Forstmeister: Spreugel. Eine######l# für gleich tüchtige Rochere gesucht. Mauspfad 2. Schu idergeselle gesucht. Josephstraße 7, II. Elage bei Opitz. Eine blaue Brieftaube mit geslutzten Flügeln(dieselbe hat Junge) entflogen. Bitte um Rückgabe gegen Belohnung. Viehmarkt 6. Ein Hadengehurse und Lehrling für ein hiesiges Spezereiwaaren=Geschäft sofort ges. Offerten unter B. 300 an d. Exp. d. Zig. Ein Backergeselle und Lehrling gesucht. Eugelthaler= straße 13. Tüchtige Bauschreiter sucht die Mechanische Bauschreinerei von J. Holzapfel in Ratingen b. Dusseldorf. (Fin junges Mädchen für HausE arbeit in eine stille Familie gesucht. Näh. in der Exp. d. Bl. Ein ordentliches Dienstmädchen und ein ordentlicher Junge zum Aufwarten, der eiwas Gartenarbeit versteht, gesucht Kaupe's Felsenkeller, Poppelsdorf. Küchen=, Zweit= u. Hausmädch. such. Stelle. F. Strunk, Kasernenstr. 14. Erfahrener Anstreicher=Gehülfe gesucht. Boos, Bornheim. Zuverlässiger, angehender lediglich zur Führung eines Geschäststagebuches, welcher über seine absolute Zuverlässigkeit empfehlendste Zeugnisse beibringen kann und von seinem früheren Herrn Chef nur aufs gewissenhafteste empfohlen nird, c Bonner Fahnenfabrik, 2 Tapezirer=Gehülsen auf dauernde Arbeit und ein Lehrling sofort gesucht. Fr. Geusen, Dreieck 16. Täglich trisches Overland. proo empfiehlt B. Schmieder, Belderberg 22. Feine Verlin. empfiehlt B. Schmieder, Belderberg 22. Wer eine in jeder Beziehung seine und wohlschmeckende Pfeise Tabak rauchen will, dem empfehle ich meinen jetzt neu eingeführten Portorico, sogenannten mit aufgedrucktem Verkaufspreis, per# Mark 1,20 Pfg. in ¼1 ½ und 1/ X. Alleiniger Verkauf für Bonn und Umgegend in dem Cigarren= und TabakfabrikDepot von Dar. Schuurt, Bonn, Wenzelgasse 61. Kapitalien la jeder Höhe, auch von 100 Thlr. ab, zu beziehen durch Heumann in Poppelsdorf. Herrenhuter gerührte Herzchen à St. 10 Pfg. B. Schmieder, Feinbäckerei, Belderberg 22. B. Schmieder's Emser Brust= u. Asthmazucker. Aerztlich empfohlen. Zusammengestellt aus Emser Quellwasser und verschiedenem starken Thee. Derselbe ist für Brust= und Halskrankheiten, Husten, Heiserkeit, Verschleimung des Halses als Linderungsmittel sehr zu empfehlen und nur ächt zu haben bei B. Schmieder, Seinbäckerei, Belderberg 22. Grand Hôtel de belle vue. Mittwoch den 6. Juni: u. Abonnements-Concert, ausgeführt vom Musik=Corps des 2. Bataillons 28. Infanterie=Regiments unter Direction des Kapellmeisters Hrn. Heimig. Anfang 5 Uhr. Kntrée 30 Pfg. Dutzend=Billete à 3 Mk. im Hotel, sowie bei Herrn Gust. Cohen zu haben. Bei ungünstiger Witterung im Garten=Saale. Während des Concertes feinstes Münchener Flaschenbier. Restauration Aktien-Brauerei. Morgen Mittwoch den 6. Juni: GARTEN-CUNCLGT ausgeführt vom Stadt Bonner Musik=Corps unter Leitung seines Kapellmeisters Herra A. Anfang ½ 8 Uhr. Entrée à Person 20 Pfg. NB. Diese Concerte finden regelmäßig jeden Mittwoch Statt. Ankauf-Gelde Süber Mugstraße 18. Kupilatten in jeder Höhe auszuleihen. B. Felder, Markt 15a. Rouleaux, Marquisen, äußerst geschmackvoll, bei billigen Preisen. Ein Posten engl. Füllgardinen sowie Jute- und ManillaVorhänge billig abzugeden bei El. Lion, Markt 37. Vermiethungsbureau Dreieck 16. Frau Bastian, Geburtshelferin, Hundsgasse 9. Die sehr nahrhaften beruhmten Schaumbretzeln sind täglich frisch zu haben in der Feiubackerei von Berthold Schmieder, Belderberg 22. Offene Klassenlehrer=Stelle. An der sechsklassigen katholischen Knabenschule zu Stertrade ist die Stelle eines Klassenlehrers neu zu besetzen. Das Gehalt für qu. Stelle beträgt neden freier Wohnung oder 150 M. Mieihsentschädigung bei provisorischer Anstellung des Lehrers 1000 M. und bei definitiver ernennung desselben 1200 M. Bewerbungen, denen Zeugnisse und Lebenslauf beigefügt sein müssen, nimmt bis zum 15. Juni er. der Lokal=Schuliuspector Herr Dechant Witte und auch der Unterzeichtete entgegen. Beek bei Ruhrort, 20. Mai 1883. Der Bürgermeister, Klinge. Im Regierungsbezirk Köln zu besetzende Lehrerstelle laut des öffentlichen Anzeigers. Lehrerstelle an der Schule zu Thorr. Gehalt 900., nebst freier Wohnung und Garten. Meldung bis zum 10. Juli bei Herrn Kreis=Schulinspector Fraune zu Bergheim und Herrn Bürgermeister Bauer zu Wiodendorf. An der neu errichteten zweiklassigen katholischen Schule in Gronau ist eine Lehrerstelle und eine Lehrerinstelle sofort zu besetzen. Mit ersterer ist ein Gehalt von 1125 M. und mit letzterer ein Gehalt von 800 M. nebst freier Wohnung resp. Miethsentschadigung und den sonst üblichen Kompetenzen verbunden. Qualisicirte Bewerber resp. Bewerberinnen wollen sich unter legung ihrer Zeugnisse bis zum 9. Juni er. bei dem Kreis=Schuliuspector Herrn Dr. Burkardt in Mütheim, dem Herrn Stadt=Schulinspector und dem Unterzeichneten persönlich melden. .=Gladbach, 26. Mai 1883. Der Bürgermeister, gez.: Clostermann. Die Lehrerstelle an der einklassigen katholischen Knabenschule zu Boltenbroich, mit welcher freie Wohnung und Garten und ein Gehalt von 900 M. verbunden, ist durch den Tod des bisherigen Inhabers vacant geworden und soll baldigst wieder besetzt werden. Qualificirte Bewerber werden ersucht, sich bis zum 10. Juni c. unter Vorlegung ihrer Zeugnisse bei dem Herrn Kreis=Schuliuspector Fraune zu Bergheim, dem Schulvorstande zu Bottenbroich und dem Unterzeichneten persönlich zu melden. Türnich, 19. Mai 1883. Der Bürgermeister, F. Broel. HühneraugenLinktur, womit jeder die Hühneraugen in einigen Tagen, ohne zu schneiden, schmerzlos und ohne Gefahr beseitigt, von A. Rueben jr., Chem. Alleinige Niederlage für Bonn bei Hrn. A. Rössel, Remigiusstr. 16. ## P r e i s 1 M k. in und aus dem Pfandhause besorgt Frau Ed. Maier, Sandkaule 14. Annahme zu jeder Zeit. Wohnung, Siallung, s. ver miethen. Kölner Chaussee 31. Wohnung zu vermiethen. Kesselg. 2. Miechvelllage sowie alle sonstigen Plakate(Zimmer zu vermiethen 2c.), Zoll-InhaltserklärungsFormulare zu haben in der Exped. ds. Blattes. # der Stellensuchende jeden Berufs placirt schnell das Bureau Germania, Dresden. Bekanntmachung. Die Königliche Ober=Ersatz=Commission wird die Aushebung der Ersatz=Mannschaften für das Jahr 1883 am 16., 18., 19. und 20. Juni d. J. hierselbst vornehmen. Die Sitzungen beginnen Morgens halb 9 Uhr im Aushebungslokale (Saal der Eintracht Sandkaule Nr. 15 hierselbst und werden die Militärpflichtigen noch besonders durch die Herren Bürgermeister vorgeladen werden. Gegen die Nichterscheinenden oder zu spat Kommenden wird nach Vorschrift des Gesetzes verfahren werden. Bonn, den 19. Mai 1883. Der Königliche Landrath, gez. von Sandt. Bekanntmachung. Ich erinnere die Ein wohner an ihre Verpflichtung zur regelmäßigen Besprengung der Straßen u. Plätze während heißer u. trockener Zeit. Bonu, den 1. Juni 1883. Der Polizei=Inspector Polizeirath Vornheim. Bekanntmachung. Die am 1. Januar k. J. zu tilgenden Schuldverschreibungen der Staatsanleihe vom Jahre 1868 A werden „am Freitag den 15. Juni d.., „Vormittags 11 Uhr,“ in unserem Sitzungszimmer, Oranienstraße 92, im Beisein eines Notars öffentlich durch das Loos gezogen. Die gezogenen Schuldverschreidungen werden demuächst nach den Nummern und Beträgen durch Zeitungen und Amtsblatter bekannt gemacht. Berlin, 23. Mai 1883, Hauptverwaltung der Staatsschulden: Sydow. FFFing, Merleker. Age! Nur 5 Mark. 300 Dt. Teppiche in reizendsten türkischen, schott. u. buntfarbigen Mustern, 2 Meter lang, 1½ Meter breit, müssen schleunigst geräumt werden und kosten pro Stück nur noch 5 Mark gegen Einsend. oder Nachnahme. Bettvorlagen, dazu passend, Paar 3 Mark. Adolf Sommerfeid, Dresden. Wiederverkäufern sehr empfohlen. Bekanntmachung. Der diesjährige Wollmarkt wird hierselbst am 25., 26. und 27. Juni abgehalten werden. Die Einlieferung der Wolle findet vom 12. Juni an statt. Padervorn, 23. Mai 1883. Der Bürgermeister, Frauckenberg. Kölner Pferdemarkt. Der zweite diesjährige Pferdemarkt wird am Dinstag den 19. und Mittwoch den 20. Juni auf dem Neumarkt hierselbst abgehalten werden. Köln, 18. Mai 1883. Für den Ober=Bürgermeister, Rennen. Feuer=Anmeldestellen. Aug. Feldmann, I. Hauptmann der fteiw. Feuerwehr, Kolustraße 37. Friedr. Prieger, II. Hauptmann. Engerthalerstraße 15. W. Kompel, Zugführer, Margasse 10. S. Ludwig, Hornist, Peterstraße.. Dos. Wißzkirchen,„ Caseruenstr. 62. Dacov Esser,„ Maxstraße. 27. Dur. Striesler,„ Boungasse 7. dos. Schafer,„ Gudenauergasse4 P. Dietz., Breitestraße 28. S. A. Schädler, Markt 14. Rheinische Eisenbahn. Abfahrten von BONN nach: Köln 4,36 5,00 6,10“ 7,20 8,30 9,17 10,41 Morgens; 12 1,41 4,19 Nac mittags; 6,28 7,317 8,37 9,22 10,10 Abenus. Von BONN nach Mainz und weiter 12,52 früh; 6,48 8,15 9,41 10,20 Morg.: 12,19 Mittags;.2 2,26“ 3,10f 3,54 Nachm., n. Remag. 5,21 .02 Nachm.; nach Coblenz 4,23 früh, 6,52 u. 9,6 Abends. Von BONN nach Ahrweiler.43 10,20 1,2 2,26“ 3,10s e,02 9,6. Von BONN nach Niedermendig und Mayen 6,48 8,15 10,20 12,19 3,54 6,02. Von BONN nach Euskirchen.22 10,47 2,35(an Wochentagen), 3,14(nur Sonn- und Feiertage) .23. Von BONN nach rechtem Ufer 6,49 8,42 12,41 3,20 6,55 9,30. Vom rechten Ufer in Bonn 7,18 10,30 2,48.20 8,31 10,33. Ab BONN weiter nach Köln.25 8,0 9,17 10,41 12 1,41 4,19 6,28 7,311 8,27 9,22 10,40 Von Beuel rheinabwärts 6,38 10,16 12,1 2,12 6 6,12, 8,19 10,17 (6,12 Nachm. nur bir Siegburg). Von Beuel rheinaufwärts 7,10.5 11,812,48 3,52 4,45 7,12 11, 7Abd. * Extrazug an Sonn- u. Festtagen * Fällt an Sonn- u. Festtagen auf Khein-Bampiseninanrt. Kölnische und Düsseldorfer Gesellschaft. Abfahrten von Bonn vom 10. Mai. Für den Personen- und GüterVerkehr. Rheinaufwärts: Morgens 5 nach Mannheim mit Uebernachtung in Mainz: Morgens.15“ (Schnellfahrt), 9 und 10.451 Uhr (schnellfahrt) nach Mains; Mittags 12.45 Uhr nach St. Goar; Nachmittags.45 und.15 Uhr nach Coblenz; Abends 12.15 Uhr nach Mannheim. Rheinabwärts: Morgous 8 Uhr, Mittags 12 Uhr, Nachmittags 8, .151(Sohnellfahrt),.45° Uhr (Schnellfahrt) und Abends 8 Uhr nach Köln; Mittags 1 Uhr nach Köln, Mülheim und Düsseldorf; Nachmitt..45 Uhr nach Köln, Mülheim, Düsseldort, Arnheim, Rotterdam u. London via Harwich. Extrafahrt an Sonn- und Feiertagen Nachm..30 Uhr nach Remagen und Abends.15 Uhr nach Köln. Die mit“ bezeichneten Schnellfahrten werden durch die Salonboote„Humboldt- und„Friede“, und die mit+ bezeichneten Schnellfahrten durch die Salonboote„Deutscher Kaiser“ und „Wilhelm, Kaiser und König“ ausgeführt. Täglich directe Güterverladung von und nach der Mosel.— Täglich Güterverladung nach Köln, Mülheim und Düsseldorf.— Directe Güterverladung nach unterhalb Düsseldorf bis Arnheim, Rotterdam u. London u. allen Zwischenstationen täglich ausser Samstag. Niederländische Dampfschiff-Rhederei zur Beförderung von Personen und Gütern. Tägliche Fahrten vom 1. Mai von BONN nach: Coblenz, Mains, Mannheim Nachts.30 Uhr. Köln, Düsseldorf, Nymegen, Emmerich, Rotterdam (Amsterdam) Nachmittage 2 Uhr. ab 89 2 * 5 9 c2. 5 8 Directe Billete nach London: Donnerstag, Freitag und Sonntag; nach New-Torx wöchentlich.— Prompte und billigste Beförderung von Gütern nach allen Richtungen.