Dinstag, den 5. Juni. 1888. ntr. 129. Abonnement: vierteljährlich nur 2 Mt. praenumerando. Monats=Abonnements. Tägliches Erscheinen. Samstag Auheften des Annoncen=Anzeigers an den Straßen=Ecken.— Inserate werden bis Mittags 12 Uhr erbeten. Sppedton Reniginsstrate Nr. 16. 0 Rheinische Landeszeitung. Für die Rcharton berantwoetlich. 8. k. Cariba u.— Deus und Vrlag von J. H. Cartbans. Inserate. lokele 10 Pfennig, auswärtige 20 Pfg. die einspaltige Petitzeile. Reelamen per Zeile 20 bis 60 Pfg. Bei umfangreichem und österem Annoneiren entsprechender Rabatt. Größte Wirtung der Inserate bei stets.“ steigender Auflage. Pesesion Beriechestrnate ür 10. Maontuerem: fütr Venel, J. 3. Jeld, Iustrumenenmacher; Obereassel, Puter Ah; Godesberg, Th. Dietz, Mait 84; Massendorf, J. Manschan; Tegenturen: Vornheim, Gebr. Groß; Sechtem, Gottfr. Pieck; Rösberg, Aloys Esser; Hersel, I. Voosen, Nr. 107. Politische Chronik. Deutschland. Berlin, 2. Juni.(Der Kaiser) hatte heute Nachmittag eine lange Konferenz mit dem Kultusminister von Goßler. Berlin, 3. Juni. Beim neuen Palais zu Potsdam fand heute vom schönsten Wetter begünstigt das Stiftungsfest des Lehr-Infanteriebataillons statt. Der Kaiser und die Kaiserin, die kronprinzlichen Herrschaften, Prinz Wilhelm, Prinz und Prinzessin Friedrich Karl mit ihrem Sohn Prinz Friedrich Leopold, Prinz und Prinzessin Friedrich von Hohenzollern, begleitet vom Bruder der letztern, dem Prinzen Maximilian von Thurn und Taxis, wohnten der Feier bei. Ein Festgottesdienst im Garten des neuen Palais leitete diese ein, dann folgte der Vorbeimarsch des Bataillons und darauf die festliche Bewirthung der Soldaten in den Kolonnaden der Kommuns, bei welcher der Hof, Feldmarschall Graf Moltke, der Kriegsminister Bronsart von Schellendorff, die Generalität und die fremdländischen Militärbevollmächtigten anwesend waren. Der Kaiser trank dabei auf das Wohl der Armee. Berlin, 3. Juni.(Die Unfallkommission) hielt gestern Abend Sitzung. Die Paragraphen 15 bis 32, die nur Consequenzen der abgelehnten Paragraphen 7, 11 und 14 sind, wurden ohne Diskussion durchgenommen, zu§ 33 beantragte Buhl, daß die Deckung für die festgestellten Renten in Kapital geleistet werden solle, während nach der Vorlage die Rente nur für je ein Jahr durch das sogenannte Ausl ageverjahren aufgebracht werden soll. Dieser Antrag wurde mit 9 gegen 12 Stimmen abgelehnt. —(Die„Mecklenburgischen Landesnachrichten“) sind, wie„C. T..“ aus Schwerin meldet, von kompetenter Seite dazu autorisirt, die Zeitungsmeldung von dem erfolgten oder bevorstehenden Uebertritt des Herzogs Paul Friedrich von Mecklenburg=Schwerin zum Katholizismus für unbegründet zu erklären. Der„Germania“ wird aus Mecklenburg geschrieben: Den Gerüchten von einer erfolgten oder doch bevorstehenden Konversion des Herzogs Paul von Mecklenburg zur katholischen Kirche vermögen wir durchaus keinen Glauben beizumessen. Weder war dieselbe vor dem Ableben des hochseligen Großherzogs erfolgt, wie wir dies der„Nat. Ztg.“ gegenüber mit Sicherheit behaupten können, noch berechtigt uns etwas zu der Annahme, daß, wie dem „Westf. Merkur“ mitgetheilt wird, ein solcher Schritt bald erfolgen werde. Der Korrespondent letzterer Zeitung irrt auch darin, wenn er Herzog Paul als präsumtiven Thronerben bezeichnet; ein solcher ist dem jetzt regierenden Großherzog bereits vor Jahresfrist in Palermo geboren. Das vor Kurzem getauste zweite Kind des Herzogs Paul ist nicht ein Sohn, sondern eine Prinzessin. Wenn der„Euganeo“ in Padua von einem Zerwürfniß des Herzogs mit seinem Bruder, dem regierenden Großherzog, in Folge der katholischen Taufe seines zweiten Kindes speicht, so ist eine solche Nachricht mit Vorsicht aufzunehmen. Bochum, 3. Juni.(Rach einer Meldung der „Volksztg.“) fand gestern Nachmittag auf der Zeche„Präsident“ eine Explosion durch schlagende Weiter statt, die 8 Mann rödtete und 3 schwer verwundete. Köln, 4. Juni.(Großer Brand.) In vergangener Nacht kurz vor 1 Uhr brach in der Kölnischen Maschinenfabrik zu Bayenthal Feuer aus, das in wenigen Minuten zu einer weithin leuchtenden Gluth anwuchs. Der Widerschein am Nachthimmel war in der ganzen Stadt Köln deutlich sichtbar. Der Heerd des Brandes ist die Eisendreherei der Fabrik, ein Gebäude von etwa 30 bis 40 Meter im Quadrat. Bei der glücklicherweise vollkommenen Windstille züngelten die Flammen thurmhoch auf. Die Feuerwehr von Bayenthal und Rodentirchen war bald zur Stelle, noch vor 2 Uhr auch eine Abtheilung der stadtkölnischen Feuerwehr. Das vom Feuer erfaßte Gebäude war unmöglich zu retten. Die daran anstoßende Abtheilung, das Modell=Lager, wurde ebenfalls von der Gluth erfaßt; es gelang jedoch den Anstrengungen der Feuerwehr, hier dem Feuer Einhalt zu thun, sowie überhaupt weiteres Umsichgreifen desselben zu verhindern. Bei Tagesanbruch war das Innere des ganzen Drehereigebäudes ausgebrannt; man sah nur noch das glühende Räder= und sonstiges Eisenwerk, dazwischen die noch flammenden Balken. Straßburg i.., 3. Juni.(Der Statthalter General=Feldmarschall Frhr. v. Manteuffel) ist zum Kurgebrauch nach Karlsbad abgereist. Karlsruhe, 2. Juni. Der neue Jagözug KölnBasel, der um 3 Uhr 50 Minuten Nachmittags vom hiesigen Bahnhof abgeht, ist auf einen Kieszug aufgefahren. Die Lokomotive wurde zertrümmert, kein Menschenverlust. Der Verkehr ist in Folge dessen unterbrochen. Oesterreich=Ungarn. Wien, 3. Juni. Die Arbeiter der gegenwärtig stark beschäftigten Whitehead=Torpedo=Fabrik in Fiume haben die Arbeiten eingestellt. Außer sicheren Löhnen pird die Entfernung des böhmischen Ingenieurs von i Arbeitern gefordert. CTriest, 2. Juni. Die Sängerin Hedwig Reicherdersemann ist hier gestorben. Sie war die Tochter elünchener Hofopernsängers Kindermann, das bischgsreichste Talent der deutschen Oper. Frankreich. Paris, 2. Juni.(Senat.) Saint Vallier interpellirt die Regierung über die Ereignisse in Tonkin. Challemel=Lacour erklärt, Ende dieses Monats werde in Tonkin eine kleine Armee vereinigt sein, welche hinreiche, den Schwierigkeiten die Spitze zu bieten. Der Minister bemerkte, die Rivièrekatestrophe werde den Entschluß der Regierung nicht erschüttern; sie zähle auf die Unterstützung des Senats. Der von Bourre mit China abgeschlossene Vertrag sei unannehmbar gewesen, weil derselbe, ohne Ermächtigung der Regierung geschlossen, Frankreich nachtheilig gewesen wäre. Die Regierung werde bestrebt sein, die Schwierigkeiten mit China wie solche mit anderen Nationen auszugleichen. Es sei durchaus kein Grund, zu glauben, daß China mit Frankreich brechen wolle; China werde sich durch eifersüchtige interessirte Rathschläge nicht beeinflussen lassen; es könne nicht in einer Angelegenheit interveniren wollen, in welcher es weder ein Recht, noch ein Interesse zu wahren habe. (Beifall.) Paris, 3. Juni. Es wird versichert, daß die Häuptlinge der Hovas Entgegenkommen zeigen, um mit Frankreich zu einem Einverständniß zu gelangen, und daß die madagassischen Gesandten demnächst nach Paris zurückkehren werden, um die Unterhandlungen wieder aufzunehmen. Es ist jetzt sicher, daß das ordentliche Budget erst in der Kammersitzung im Herbste zur Berathung kommen wird.— Bei dem heutigen Wettrennen im Bois de Boulogne um den großen Preis von 100,000 kr. waren der Präsident Grévy und Gemahlin, der Fürst von Hohenlohe und der Prinz Joinville zugegen. Der Zudrang des Publikums war größer, als jemals. Die zahlreichen Engländer und die Franzosen waren sehr erregt. Den ersten Preis gewann das französische Pferd Frontin, das zweite war das englische Pferd St. Blaise, das dritte das französische Farfadet. Man war sehr begeistert über den Sieg des französischen Pferdes. Italien. Rom, 2. Juni. Die Kammer genehmigte einstimmig den Gesetzentwurf betreffend Errichtung eines Nationaldenkmals für Garibaldi auf dem Monte Janiculo. Der Staat trägt eine Million bei, Rom, 2. Juni. Hier und in mehreren Provinzialstädten wurde der Todestag Garibaldi's mit der Enthüllung von Büsten und Gedenktafeln gefeiert. Rom, 3. Juni. Heute Morgen wurde im Gemeinderathssaal auf dem Capitol die Büste Garibaldis unter Abhaltung offizieller Reden enthüllt. Nachmittags zogen die Garibaldiner, Studenten und Volksvereine prozessionsweise mit ihren Bannern über den Corso nach dem Kapitol. Vor der österreichischen Botschaft rief man fortwährend:„Evviva Oberdank!“„Evviva Trieste!“„Evviva Trento!“ Auf dem Kapitol sprachen der Deputirte und ehemalige Garibaldiner=Oberst Majochi und der Radikale Pennesi. Der famose römische Abgeordnete und Tribun Coccapieller wurde auf der Kapitolstreppe heillos ausgepfiffen. Die Feier verlief im Ganzen überraschend dürftig. Kaum 5000 Menschen hatten sich zu derselben eingefunden. England. — Zwischen der englischen Regierung und der Suezkanal=Gesellschaft des Herrn v. Lesseps soll betreffs der Anlage eines zweiten Kanals eine Verständigung erzielt sein. Man behält nähere Mittheilungen über die Angelegenheit, falls sich die Meldung, trotzdem sie von Herrn von Blowitz ausgeht, bewahrheiten sollte, vor. Rußland. Moskau, 2. Juni. Das heutige Volksfest war wahrhaft großartig. Es fand statt auf einem Raume von 100 Hektaren, auf dem mehrere Theater, Cirkus und viele Zelte errichtet waren. Ein weißes Zelt, mit Gold und rothem Sammet verziert, war für den Kaiser und die Prinzen bestimmt. Auf beiden Seiten des Kaiserzeltes dehnten sich ungeheure Tribünen für die Eingeladenen aus. Das Volk umdrängte 140 mit Bier gefüllte, je mit 8 Hahnen versehene Wagen; jeder dargereichte Becher wurde sofort gefüllt. Bei dem Betreten des Festplatzes erhielt jeder einen Becher, eine Pastete, Kuchen und ein Beutelchen mit Naschwerk. Gegen Mittag waren alle Vorräthe erschöpft. Mehr als eine Million Empfänger präsentirten sich. Um halb 3 Uhr trafen das Kaiserpaar, die kaiserliche Familie, die fremden Fürstlichkeiten ein, empfangen durch begeisterte hunderttausendfache Hurrah's. Das Fest war gegeben von der Stadt Moskau. Es herrschte die friedlichste, fröhlichste Stimmung, kein störender Streit oder Mißklang. Viele Bauern waren aus weit entfernten Provinzen zu Fuß gekommen. Der Kaiser, die Kaiserin und die Prinzen verließen das Fest um 3 Uhr. Moskau, 2. Juni. Nach dem Volksfeste fand im Petrowski=Palaste ein Diner für die Vorsteher der Landgemeinden und die Provinzial=Adelsmarschälle statt. Der Kaiser sagte zu ersteren, es werde keinerlei Aenderung in den gegenwärtigen Land=Eigenthumsverhältnissen beabsichtigt; Diejenigen, welche solche Veränderungen in Aussicht stellten, seien Feinde Rußlands. Den Adelsmarschällen gegenüber äußerte der Kaiser, er sei überzeugt, daß der Adel jederzeit die festeste Stütze des Thrones bleiben werde.— Morgen besuchen der Kaiser und die Kaiserin das Dreifaltigkeits=Kloster des heiligen Sergius. Moskau, 3. Juni. Die Ansprache, welche der Kaiser bei dem gestrigen Festdiner an die Vorsteher der Landgemeinden hielt, lautet:„Ich bin sehr erfreut, euch nochmals zu sehen. Ich danke euch für euere herzliche Theilnahme an den Festlichkeiten, welche von ganz Rußland so freudig begrüßt worden sind. Wenn ihr heimkehrt, so überbringt Allen meinen herzlichen Dank. Folget dem Rathe und der Führung eurer Adelsmarschälle; schenket keinen Glauben den unsinnigen Gerüchten über Landvertheilung und unentgeltliche Erweiterung des Grundbesitzes und dergleichen, solche Gerüchte werden durch unsere Feinde verbreitet, jedes Eigenthum, auch das eurige, muß unantastbar sein. Gott gebe euch Glück und Gesundheit!“ Zu den Adelsmarschällen sagte der Kaiser: „Ich danke Ihnen für Ihre Treue. Ich bin von den treuen und innigen Gefühlen des Adels stets überzeugt gewesen und vertraue fest darauf, daß derselbe wie immer eine feste Stütze bei allem Guten und zum Segen des Throns und des Vaterlands ssein wird. Gott möge uns ein friedliches und ruhiges Leben gewähren! Ich danke Ihnen nochmals von Herzen!“ Petersburg, 2. Juni. Ueber die Judenhetzen in Rostow wird gemeldet, daß infolge der energischen Haltung der Behörden die Unruhen noch in der ersten Nacht unterdrückt wurden. Fünfzehn Personen sind von den einschreitenden Truppen erschossen worden. Hundertunddreißig Häuser wurden vom Pöbel zerstört. Orient. Konstantinopel, 2. Juni. Aus Tripolis ist gemeldet worden, daß die türkischen Truppen die aufständischen Araber in Benghasi unterworfen haben. In einem heftigen Gefecht hatten letztere 40 Todie und Verwundete. Neueste Nacheichten. Paris, 3. Juni. General Verneville hat bei seinem Abschiede von Luneville einen Tagesbefehl erlassen, in welchem folgende Stelle vorkommt:„Ich bin sicher, daß Ihr, wenn Frankreich an den Muth seiner Kinder appelliren wird, kraftvolle Revanche nehmen werdet. Wenn der Feind stark und geschickt ist, erinnert Euch, daß in Euren Adern französisches Blut fließt und daß Eure Väter diese Gegner zermalmt haben, die ihren Erfolg von 1870 nur einem Augenblicke der Ueberraschung danken.“ Paris, 3. Juni. Die nunmehr veröffentlichte umfangreiche Verlustliste gibt den Blättern zu ernsten Befürchtungen Anlaß. Außer Rivières und Villiers, wie es in der ersten Meldung nur hieß, sind noch 8 Offiziere gefallen. Moskau, 3. Juni. Der Kaiser und die Kaiserin sind soeben ohne Eskorte unter enthusiastischen Kundgebungen der Bevölkerung durch die ganze Stadt gefahren, um sich nach dem Dreifaltigkeitskloster des heiligen Sergi.s zu begeben, heute Mittag finden auf dem gestrigen Festplatze militärische Uebungen der Kosaken und Tscherkessen statt, denen die fremden Furstlichkeiten und Botschafter beiwohnen. Petersburg, 3. Juni. Gestern spät am Abend fand auf der Petersburg=Warschauer Bahn bei Serebrianti ein Zusammenstoß eines Passagierzuges mit einem aus Pliussy kommenden Güterzuge statt. Ein Schaffner wurde getödtet, ein Heizer schwer verwundet und mehrere Passagiere wurden kontusionirt. Konstantinopel, 3. Juni. Der Justizrath Primker ist gestern vom Schlage getroffen worden, die rechten Seite ist gelähmt. Das Sängerfest und der„Gesangwettstreit rheinischer Männergesangvereine zu Euskirchen am 3. Juni. Boun, 4. Juni. y. Es war vorauszusehen, daß das von dem Euskirchener Männer=Gesang=Verein zuc Feier seines 25jährigen Bestehens veranstaltete Sängerfest gemäß der großen Zahl der angemeldeten Vereine außerordentliche Dimensionen annehmen und eine gewaltige Anzahl Gäste in das sonst so einsame Eiselstädtchen führen werde. Diese Erwartung wurde sogar weitaus übertroffen, zumal Apollo, der Sonnengott, seinen Jüngern) herrliches„Sängerwetter" spendete und ihnen auf die Köpfe leuchtete, daß Manche im Schweiße ihres Angesichts seufzten:„Halt ein mit deinem Segen.“ Ein riesiger Extrazug mit 2 Lokomotiven und einer Unzahl von Waggons brachte gestern Morgen die Bonner und sämmtliche Vereine hiesiger Umgegend an den Schauplatz ihres Sängerkrieges. Dort wartete ihrer ein wirklich festlicher Empfang. Zwei schöne Triumphbögen waren errichtet, Bahnhof und Marktplatz hübsch dekorirt und die ganze Stadt prangte im Flaggen= und Guirlandenschmuck. Namentlich boten die neuen„Stadttheile" einen sehr freundlichen Anblick. Auch die Köln=Trierer Bahn beförderte ansehnliche Massen von Gästen und Neugierigen nach der Feststadt. Aus den Eifelorten war gleichfalls„viel Volk“ herbeigefluthet, so daß in Straßen und Wirthshäusern von Morgens an das bunteste Gewühl herrschte und die Komiteemitglieder mitunter einen harten Stand hatten, bis die Aufstellugg der Vereine geordnet war. Gegen 12 Uhr setzte sich der mächtige Zug in Bewegung, nachdem vorher die Enthüllung der Vereinsfahne des festgebenden Vereins stattgehabt. Gegen 55 Vereine, viele Deputationen nahmen Theil. Voraus die üblichen berittenen Gensdarmen, sodann ein in reicher mittelalterlicher Tracht kostümirter Herold mit dem Stadtbanner, die Euskirchener freiwillige Feuerwehr, unsere vollzählige Bonner Husarenkapelle, das Festkomitee, in 4 großen Abtheilungen die Gesangvereine und Abordnungen, dazwischen lieblich anzusehende weißgekleidete Mädchen, die Euskirchener Schützen 2c. Gegen 70 Fahnen und Standarten, worunter prachtvolle Exemplare, und vier Musikkorps gaben dem endlosen Zug ein höchst stattliches Aussehen und verhinderten jede Einförmigkeit. Der Marsch durch die Straßen und Gassen dauerte über eine Stunde, bei der furchtbaren Hitze keine Kleinigkeit. Daß in Folge der letztern Viele unterwegs austraten, um sich zu „stärken", ist bei der bekannten Sängerkehle selbstverständlich. Nachdem der Zug auf dem Marktplatze sich aufgelöst und Erinnerungsmedaillen vertheilt worden, zerstreute sich die Menge in die Wirthschaften, um Speise und Trank zu sich zu nehmen und Kraft zu schöpfen für die Strapazen des Sängerkrieges am Nachmittag. Leider waren in einzelnen Wirthshäusern die Preise, speziell der Getränke, mitunter„großstädtisch" und erinnerten an die Nähe Kölns. So kostete zum Beispiel eine Flasche Selterswasser vielfach sechszig Pfennige, die Bier tulpen" waren bisweilen gar zu liliputanisch, wenn auch nicht gerade im Preis. Doch von solchen Kleinigkeiten läßt sich ein echter Sänger die Festfreude nicht stören. Indessen möchten wir immerhin manchem Euskirchener Wirthe rathen, sich bei einem zweiten Feste ein Beispiel an seinen Bonner Kollegen zu nehmen, die 8 Tage vorher beim rheinischwestfälischen Feuerwehrtage, wo noch größere Massen zusammengeströmt, über Preise und Qualität durchschnittlich fast Nichts zu klagen gaben. Nachmittags begann denn der große Gesangwettstreit, und zwar, weil die Lokale sich für die Massen zu klein erwiesen, in zwei getrennten Lokalen, auf„Tivoli“ und im Saale des Herrn Baum. Das Turnier währte bis zum späten Abend. Die Sänger zerfielen in 3 Klassen, die dritte Klasse wieder in zwei Abtheilung von je 17 Vereinen. In der dritten Klasse A. erst den ersten Preis der Poppelsdorfer Lied kranz(Dirigent Herr Walbrül, der gleichze auch den Bonner Mäunergesangverein leitet), zweiten Preis der Liederkranz von Vings(Diri Herr Opladen), den dritten der Männergesang ein Urft= Steinfeld(Dirigent von der## den vierten die„Germania“ von Lindenthal(... gent Herr Schnitzler.) Außerdem erhielt der Männer= gesangverein von Grav=Rheindorf(Dirigent Herr Orthen) eine ehrende Anerkennung. In der dritten Klasse B errang den ersten Preis der Männergesangverein Endenich(Dirigent Herr Müller, welcher auch den Bonner„Apollo“ leitet), den zweiten Preis der Männergesangverein Zülpich(Dirigent Herr Scheeben), den dritten der Sängerverein Bayenthal(Dirigent Herr Lüttich), den vierten der Männergesangverein Neuendorf(Dirigent Herr Beutler.) In der ersten Klasse(8 Vereine) holte sich den ersten Preis die„Germania“ von Köln(Dirigent Herr Schreiber), den zweiten Preis der Pfarr=Cacilien= Verein in Mülheim a. Rh.(Dirigent Herr Hoffzim= mer), den dritten Preis das Männerquartett von Köln(Dirigent Herr Müller.) Von der zweiten Klasse (11 Vereine) gewann den ersten Preis die„Cäcilia“ von Godesberg(Dirigent Herr Lorscheidt aus Bonn), den zweiten Preis der Männergesangverein Siegburg(Dirigent Herr Wagner). Heute, Montag, fanden Vormittags humoristische Gesangsvorträge(Preis ein silberner Pokal) auf Tivoli statt, denen Nachmittags der Wettkampf um die beiden Ehrenpreise und die feierliche Preisvertheilung durch Hrn. Landrath v. Ayx folgt. Die gestifteten Preise u. Gaben sind mitunter sehr werthvoll. U. A. schenkte die Stadt Euskirchen einen silbernen goldverzierten Pokal, die Damen der Stadt gaben 600 M. die Schützengesellschaft eine goldene Medaille nebst 150., die Ehrenmitglieder des festgebenden Vereins spendeten 400 Mark, außerdem mehrere Gaben von je einer silbervergoldeten Medaille, nebst je 100 Mark u. s. w. Das Fest ist gestern auf das ungetrübteste verlaufen, kein Mißton störte dasselbe. Abends die üblichen Bälle. Heute Tanzkränzchen auf Tivoli. Es entwickelte sich ein Volksfest in des Wortes bester Bedeutung. Von Bonn waren außer den betheiligten Vereinen auch viele sonstige Gäste beigeströmt. Möge die Sängerei auch heute so gut verlaufen wie gestern. Dann wird Jeder mit Vergnügen zurückdenken an den Sängerkrieg in Euskirchen. Schwurgericht. Bonn, 4. Juni. In der heutigen Sch vurgerichtssitzung wurde gegen die Haushälterin B. aus Lülsdorf und gegen den Tagelöhner A. aus Harmonie bei Eitorf verhandelt. Die Anklage lautete gegen den B. wegen vorsätzlicher Tödtung ihres unehelich geborenen Kindes und gegen den A. wegen Hülfeleistung dabei. Die Verhandlung fand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Die Angeklagten wurden der ihnen, zur Last gelegten Verbrechen für schuldig befunden und die Haushälterin B. zu 9 Monaten Gefängniß, wovon 1 Monat als durch Untersuchungshaft verbüßt abgerechnet wird, und der Tagelöhner##. zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt. ) Luxussteuern und Adelskaste. Es wird unserem Blatte geschrieben: Der französische Deputirte Giraud, welcher, wie viele seiner einsichtigeren Landsleute, um die französischen Finanzen besorgt ist, indem das Publikum über dieselben seit Jahren in der ärgsten Täuschung erhalten, und auf ganz unverantwortliche Art gewirthschaftet wurde, hat zum Budget pro 1884 einen Antrag gestellt, mit welchem er den Finanzen wieder auf die Beine zu helfen glaubt. Dieser Antrag erhöht die Steuern auf Luxuswagen, auf Reit= und Wagenpferde, verdoppelt die Hundesteuer, belegt den Grund und Boden, wo man ohne Jagdschein das ganze Jahr jagen darf, mit einer Abgabe von 10 Frcs, für den Hektar, und bestimmt, daß für jeden Livrée=Bedienten für's Jahr 20 Frcs., mit einer Vermehrung von 10 Frcs. jährlich für jeden weiteren Bedienten, bezahlt werden sollen. Schließlich fordert er eine Abgabe für Adelstitel; dieselbe beträgt jährlich für einen Fürsten(Prince) 100, für einen Herzog 80, für einen Marquis 70, für einen Grafen 60, für einen Baron 50, für einen Vicomte 40 und für einen einfachen„von“ 30 Frcs. Außerdem kann Jeder ermächtigt werden, einen dieser Titel zu tragen, wenn er außer den jährlichen Abgaben dem Staatsschatz für den Prinzentiiel 50,000, für den eines Herzogs 45,000, für den eines Marquis 40,000, für den eines Grafen 35,000, für den eines Barons 30,000, für den eines Vicomtes 25,000 und für das einfache„von“ 20,000 Frcs. bezahlt. Um diesem Antrage auch den in Frankreich so beliebten demokratischen Anstrich zu geben, schlägt Mr. Giraud vor, der Ertrag all' dieser Abgaben soll ev. in die„Kasse der Invaliden der Arbeit" fließen. Man ersieht aus diesem Vorschlage, wieweit die Konfusion der Ideen in Frankreich bereits gediehen ist. Denn erstens würde diese Steuer in summa summarum wohl wenig einbringen, zudem aber 100 mal aufgewogen werden dadurch, daß nicht nur eine Reihe von reichen Adeligen ein Land verlassen würden, dem sie direkt und indirekt enorme Steuern zahlen und dessen etwas allzu demokratische Einrichtungen ihnen ohnehin nicht recht mehr zusagen, sondern es würde die Mehrzahl der Sprossen alter angesehener Adelsgeschlechter, die sich ihren Titel einst auf den Schlachtfeldern oder durch sonstige hohe Verdienste um das Land erworben haben, ihren Titel sicher sofort ablegen, wenn es einem jeden reichen Parvenu mit vielleicht bedeutend beschmutztem schweinsledernen Charaktereinband gestattet sein würde, sich herzogliche und andere Titel für Geld zu erkaufen. Am Ende würden wahrscheinlich die letzteren ganz allein auf der Steuerliste bleiben, aber vom öffentlichen Hohngelächter derart begleitet sein, daß sie ihren Titel gerne wieder ablegten. Dann wäre es mit der Steuer wieder alle.„ Gegen den Adel und seinen Kustengeist ließe sich gar Manches sagen und sogar mancher alter Adelsstammbaum verdiente ins Feuer geworfen zu werden. Betrachtet man aber die ganz unzweifelhaft altehrwürdige Institution des Adels etwas näher, so wird man stark versucht, zu wünschen, daß sie schon deßhalb in allen Ehren erhalten bleibe, damit unsere Söhne in ihr ein begehrenswerthes Ziel erblicken, das sie durch ganz besondere Auszeichnungen auf den militärischen und civilistischen Gebieten ja erreichen können, wenn sie die richtigen Leute dazu sind. Man ergeht sich— wir wissen es recht wohl— in bürgerlichen Kreisen in gar mancherlei abfälligen Betrachtungen über die Standesvorzüge des Adels. Aber der nämliche raisonnirende behäbige Bürgerliche, welcher gar so gerne gegen diese Standesvorzüge eifert, nimmt gar freudig einen Orden, einen Commerzienrath=Titel 2c. an, weil's eine Ehre ist, von seinem Kaiser oder seinem Könige kommt. Unseres Wissens ist(mit Ausnahme von Oesterreich, wo der Vorschlag des obigen Mr. Giraud im Punkte des Kaufens von Adels- und Freiherrntiteln ja schon einigermaßen acceptirt ist) in Deutschland im letzten Jahrzehnt mit der Verleihung des Adelstitels derart spärlich umgegangen worden, daß eine solche heutzutage— wenn sie einmal erfolgt, als eine so außerordentliche Ehre und als Belohnung solch' vorzüglicher Dienste aufgesaßt wird, daß dadurch dem Adelsstande selbst ein neuer Glanz verliehen wurde. Allerdings sagt Jean Paul, es sei ein großer Nachtheil, daß, um einen Adeligen machen zu können, erst ein braver Bürgerlicher„eingerissen" werden müsse; um den sei's aber schade. Allein wir, eine so militärisch erzogene Nation, respektiren auch als Civilisten noch die Grade von Generalen, Majors, Hauptleuten 2c., und diese Alle mußten sich ja auch erst vom Gemeinen hinaufdienen. Nachdem es aber doch auch Abstufungen vom Kaiser zum Bügersmann geben muß, und da der Bürgersmann gar ehrfürchtig zur Höhe hinaufblickt, wo sein Kaiser steht, so stünde jeder Bürgersmann sich und seines Gleichen selbst im Lichte, wenn er jene Stufen eingerissen wissen wollte, auf denen man nur mittelst hoher Verdienste um sein Land, dem kaiserlichen Piedestal näher kommen kann. Daß man aber auch noch Steuer dafür zahlen sollte, daß man sich mit unendlicher Mühe die eine oder andere Sprosse höher schwang, würde selbst obiger Mr. Giraud für puren Unsinn erkennen, wenn er— und da liegt ja der Hund begraben—, den richtigen Blick für die Nothwendigkeit besäße, daß es in diesem tollen Erdentreiben leider nun einmal Standesunterschiede geben muß, und duaß mit ihrem gänzlichen Hinwegfallen gar Vieles verflachen und in den Staub sinken würde, was wir heute noch wie eine wahre Reliquie verehren. Rheinisch=Westfälische Chronik. Bonn. Der Minister der öffentlichen Arbeiten hat angeordnet, daß zur Erleichterung des allgemeinen Verkehrs die Nachnahme=Provision auf den Staatsbahnen für Beträge von mehr als 100 M. dahin ermäßigt werden soll, daß hinfort nur für die ersten 100 M. die Provision mit 1., für jede weitere 100 M. aber nur mit 50 Pfg. berechnet werden soll. Bonn. Die Gerichtsvollzieher sollen in ihrer bisherigen Amtskleidung von den Gerichts=Unterbeamten nicht ausreichend zu unterscheiden sein; es ist deßhalb im Werke, ihnen ein besonderes Abzeichen zu geben. Dasselbe wird wahrscheinlich in einer als Achselband zu tragenden silbernen Raupe auf beiden Schultern bestehen. Bonn. Denjenigen Gartenbesitzern, welche in diesem Frühjahre junge Obstbäume gepflanzt haben wird der gute Rath ertheilt, die Stämme derselben von der Krone an bis auf den Boden entweder mit einem dicken Anstrich aus Lehm und Rindsdung zu versehen, oder mit Stroh einzubinden. Am wirksam sten ist eine Umhüllung von Moos, das öfter angefeuchtet wird. Bei der für diese Zeit ungewöhnlich starken Hitze ist nämlich zu befürchten, daß die erst noch schwach angewachsenen Bäumchen vertrocknen. Dem wird durch oviges Mittel vorgebeugt. Die Baumscheibe, welche von Zeit zu Zeit, alle 3 bis 4 Tage, mit lauwarmem Wasser durchdringend begossen werden muß, ist mit altem Kuhmist, Moos, Fichtennadeln, alter Gerberlohe oder Schieferstückchen zu belegen.— Ebenso müssen die Beerensträucher, welche ein mattes Aussehen bekommen und ihre Beeren fallen lassen, öfter tüchtig begossen werden. Aus Königswinter. Bekanntlich geht die Provinzial=Verwaltung mit dem Plane um, auf der Strecke zwischen Oberkassel und Leubsdorf einen Steinbruch zu pachten oder zu kaufen, um in demselben einige Hundert Insassen einer BesserungsAnstalt zu beschästigen. Ebenso bekannt ist es, daß die Steinbruchbesitzer auf jener Strecke in der Verwirklichung dieses Planes eine schwere Schädigung sowohl ihrer eigenen#teressen als auch namentlich der Interessen ihrer Arbeiter erblicken. Es sind deßhalb von ihnen mehrere Versammlungen abgehalten worden, um über die Mittel sich zu besprechen, wie das drohende Uebel abzuwenden sei; auch sind bereits andere Schritte in diesem Sinne geschehen. Einer Nachricht zufolge, die uns von durchaus glaubwürdiger Seite mitgetheilt wud, scheinen diese Schritte bis jetzt einen Erfolg nicht erzielt zu haben, denn es heißt, daß der Provinziallandtag der Ausführung seines Plaues näher getreten sei und vor einigen Tagen beschlossen habe, in der Nähe von Königswinter und Linz Baracken anzulegen, die bestimmt sind, je einige Hundert Angehörige der CorrigendenAnstalt Brauweiler aufzunehmen, weil diese Anstalt allzusehr überfüllt ist. Wir glauben ja gerne, daß der Provinziallandtag mit seinem Beschluß den beiden Städten nur einen Vortheil hat zuwenden wollen, wir aber hier in Königswinter denken doch wohl anders. Bei Berücksichtigung unserer hiesigen Verhältnisse, die uns doch sicher nach allen Seiten hin am besten bekannt sind, werden wir uns mit den Plänen der Provinzial=Verwaltung schwerlich aussöhnen kön neu und unsere Stadt wird wie ein Mann sich ihm abgeneigt zeigen. Will der Provinziallandtag unsere Wohlfahrt befördern, so helfe er uns die längst pro jektirte Straße auf Heisterbach zur direkten Verbindung mit der Bürgermeisterei Obespleis bauen. (Echo des Siebengebirges.) im Umfange. Eine Zigeunerbande bivon. dem hohlen Stamme, und derselbe gerieth. Feuer angezündet wurde, in Brand. (Aus Batavia) wird unterm 24. d. gemeld. daß seit vorigen Sonntag ein heftiger Vulkanausbruch auf der Insel Krakatoa, unweit Ajnar, in der Meerenge von Sunda, im Gange sei. Aus Trier. Am 1.., Nachmittags kurz nach 5 Uhr, schwemmte ein Offizierbursche 2 Pferde bei Zurauben in der Mosel. Jedenfalls zu weit eingetrieben, stutzten die in's Schwimmen gerathenen Pferde und warfen den Reiter ab. Dank seiner entwickelten Kräfte(gut schwimmen kann der Bursche nicht) und der herbeigeeilten Hilfe gelang es, den Burschen zu zu retten und ein wackerer Mann sing die entlaufenen Pferde wieder ein.(Tr. Volksfr.) Aus Mainz wird geschrieben:„Es vergeht keine Woche, in welcher nicht einer der zur Haft gebrachten Strolche im Arrestlokal seine Kleider in Fetzen zerreißt, um dadurch die Stadt zu zwingen, für einen andern, gewöhnlich bessern Anzug, zu sorgen. Seither geschah dies auch, und die Stadt hatte dafür jährlich einen nicht unbedeutenden Posten im Budget vorzusehen. Die Armen=Deputation, der die Sorge für die Beschaffung dieser Kleider oblag, hat nun eine auch anderwärts übliche Praxis eingeführt, indem dieselbe solchen Vagabunden, die ihre Kleider absichtlich zerrissen haben, Kleider aus verschiedenen Farben, aus Sackleinwand bestehend, anfertigen läßt,„Am 29. v. halte ein solcher Strolch seine Kleider wieder in Fetzen zerrissen, und am 30. wurde derselbe in einem farbig karrirten Anzug aus der Haft entlassen. Jedermann kann jetzt aus den Kleidern ersehen, was für ein Mensch der Träger derselben ist. Bunte Tageschronik. (Aus Berlin.) Der Anfangs Mai d. J. wegen Unterschlagung ihm anvertrauter Depots steckvrieflich verfolgte Bankier Albert Krone hat sich freiwillig dem Untersuchungsrichter gestellt und ist in Haft genommen worden. (Aus Berlin.) Der socialdemokratische Abgeordnete Kräcker, welcher mit dem Abgeordneten Hasenclever die Stadt Breslau im Reichstage vertritt, ist an einer Darmverschlingung oder Darmentzündung erkrankt und hat in Folge dessen nach dem Elisabeth= Hospital gebracht werden müssen. (Aus Dahme) berichtet die„Voss. Ztg.“: Au dem Grundstücke des Gerbermeisters Otto Große ist beim Ausbrechen von Fundamenten ein dunkelbraunrother glafirter Topf mit krausgefaltetem Fuß gefunden worden, in welchem sich 4½ Pfund Silbermünzen, Prager Groschen von Johann., Wenzelslaus II. und Karl I.(Kaiser Karl IV.), auch ein brandenburgischer in Salzwedel geprägter Denar, alles aus dem 14. Jahrhundert, befanden. Der Top mit einem Theil dieser Münzen ist dem Märkischen Museum überlassen worden. (Aus Nassau.) Am Dinstag brannten Morgens von 3 Uhr früh bis 10 Uhr Vormittags in Nanzenbach bei Dillenburg etwa 25 Gebäude nie der, worunter 13 Wohnhäuser. Da der Brand gleich zeitig in zwei Scheunen auf beiden Seiten der Orts straße entstand, vermuthet man Brandstiftung. Obgleich bei dem eine halbe Stunde entsernt gelegenen Wissenbach Schiefer gegraben wird, waren sämmtliche Gebäude mit Stroh gedeckt. Versichert war Niemand. (Aus München.) Auf Wunsch ihrer Familie wird Frau Hedwig Reicher=Kindermann in Munchen beerdigt, an der Seite ihrer Muttec, und zwar voraussichtlich am Mittwoch. (Aus San Francisco.) Wenige Meilen von San Francisco wurde der älteste Baum der Welt gefällt. Nach den Jahresringen hat derselbe das respektable Alter von 4340 Jahren erreicht. Innen war der Stamm hohl, und es hatten mehr als 300 Personen in demselben Platz. Man hat sich nur sehr schwer entschlossen, diesen ehrwürdigen Rest aus prähistorischen Zeiten zu vernichten, aber man war dazu genöthigt, weil er umzustürzen drohte. Ein anderer Baum, der, wenn auch nicht so al wie der ersterwähnte, doch 3000 Jahre zählt, wurde durch Feuer zerstört. Es war dies eine Cypresse in der Umgegend von Sparta, welche bereits von Pausanias in seiner Beschreibung Griechenlands erwähnt wird. Sie war 52 Meter hoch und maß 80 Meter Landwirthschaftliches. Vom Niederrhein, 1. Juni.(Wochenbericht.) Der Monat Mai ist zu Ende gegangen, ohne daß dem nach Regen lechzenden Erdboden die o nothwendige Erfrischung zu Theil geworden ist. Der Hafer hat sich etwas erholt, verlangt jedoch jetzt wieder sehr nach Regen. Der Roggen ist gegenwärtig in Blüthe, wofür der bedeckte Himmel der letzten Tage sehr günstig. Der Weizen wächst gut voran. Der Buchweizen ist schlecht aufgegangen, theilweise noch nicht zum Keimen gekommen. Der Luzerne hat noch wenig von der Dürre gelitten, um so mehr aber der gewöhnliche Klee. Die Weiden haben erst spät betrieben werden können; lange werden dieselben nicht vorhalten, wenn nicht in nächster Zeit reichlich Regen kommt. Daß unter diesen Verhältnissen die Aussichten auf Sommerheu sehr wenig versprechen lassen, ist selbstverständlich. Der Besuch der Fruchtmärkte war diesmal schwächer als in der Vorwoche. In Weizen bestand ein reichliches Angebot bei schwacher Nachfrage und kaum behaupteten Preisen. Im Roggenhandel war die Stimmung für die Verkäufer nichts weniger als günstig; das Angebot war groß, und konnten bei nicht durchgreisender Frage die bisherigen Notirungen kaum festgehalten werden. Das Hafergeschäft setzte seinen festen Gang fort; die Nachfrage blieb lebhaft und die Preise sind namentlich bei seiner fremder Waare behauptet geblieben. Erbsen und Bohnen waren sehr wenig gefragt, und erfuhren in Folge dessen einen Rückgang im Preise von 2 M. In Braugerste blieb der Verkehr anhaltend still, jedoch wurden niedrigere Preise nicht bewilligt. Bei Futtergerste blieben die zuletzt gemeldeten Preiserhöhungen bestehen. In Buchweizen ist das Geschäft von untergeordneter Bedeutung geblieben; Preise ohne Aenderung. Für Grütze zeigt sich anhaltend geringes Interesse. In Mais geht sehr wenig um, jedoch haben sich die Preise gehalten. Das Mehlgeschäft ist, was Weizen=Vorschuß betrifft, noch ziemlich befriedigend; Preise haben sich auf letzter Notirung gehalten. Bollmehl nach wie vor ein viel gefragter Artikel, der 50 Pfg. im Preise zurückgegangen. Buchweizenmehl findet ziemlich guten Absatz bei unveränderten Preisen. Zu notiren pro 100 Kil.: Weizen M. 19—21; Roggen 13—15; Hafer 15—16—17; Erbsen 30; Bohnen 30; Mais 14—15; Braugerste 16—21; Futtergerste 13,75—15; Weizen=Vorschuß pro Sack 27,50—29; Bollmehl pro 75 Kil. 11, im Großhandel 10,50; Buchweizenmehl pro 100 Kil. 29—30; Grütze 27—27,50. Kleie ist bei den schlimmen Futterverhältnissen ein stark gefragter Artikel, der seinen festen Preisstand behauptet; pro 50 Kil. im Großhandel von 500 Kil. 5 40, im Detail 5,60. Leinmehl in starker Nachfrage bei etwas höhern Preisen; pro 50 Kil. 10—10,50. Leinsamen pro 150 Kil. 36—37,50. Im Kartoffelhandel ist die Nachfrage anhaltend fehr lebhaft: weiße und rothe Sorte pro 50 Kil. 4,40— 4,50, pro Becher 28—30 Pfg. Rüböl hat im Preise keine weitern Rückschritte gemacht; in Partieen von 100 Centner pro 100 Kil. M. 72, faßweise 73,50, gerein. Oel 75. Preßkuchen ohne Aenderung; pro 1000 Kil. 130. Stroh und Heu stark gefragt; Roggenstroh pro 500 Kil. gestrecktes 20, Maschinenstroh 16; Weizenstroh, gestrecktes 16,50, Maschinenstroh 15; Haferstroh—; Wiesenheu, gewöhnliches 24, Rheinwiesenheu 30, Luzerne=Heu 30. Im Butterhandel ist wenig Angebot bei schwacher Kauflust und unveränderten Preisen; beste Landbutter pro Pfd. 1,35, gewöhnliche 1,25. Der Viehhandel ist bei stark reducirtem Angebot auf den Märkten sehr lebhaft bei unveränderten Preisen; beste Qual. pro 50 Kil. 67,50, minderwerthige 55—58. Im Stallhandel fast keine Nachfrage: Fettvieh M. 60— 66, fette Ochsen 69, mageces(Jungvieh) 69. Im Schweinehandel ist fast keine Frage; das Angebot ungewöhnlich groß, und sind die Preise bedeutend zurückgegangen; Fettwaare pro 50 Kil. bei einer Schwere von 100 Kil. 52, bei Mindergewicht 51. Schweine zur Anzucht viel vorhanden;=Wochenschweine—12 M. pro Stück. Im Käsehandel ist die Nachfrage ziemlich lebhaft, Preise sind 3 M. zu10 Die Taterliese. Roman aus Hamburgs Vergangenheit. Von F. Ewald. Seltsam gegen seine Frau kontrastirte der alte Syndikus; wenigstens, wenn ei neben der üppigen, jugendlich gekleideten Frauengestalt stand, war er ein alter Mann. Sein Haar war völlig ergraut, sein Gesicht in zahllose Falten und Fälichen gezogen. Ei war kleiner als seine Frau, aber aus seinen Augen blitzte die Energie, und sein ehrenfester Charakter stand in seinen Zügen geschrieben. Die Frau Syndikus stand eben in eifrigem Gespräch mit einem jungen Kaufherrn, der sich seit einiger Zeit in Hamburg niedergelassen hatte und ein glänzendes Hais machte. Man sagte, Herr Robert Sprekelsen sei ein eifriger Verehrer der schönen Frau Bertha und böse Zungen flüsterten noch mehr darüber. Jedenfalls sah man Beide in häufigem Verkehr und dann war der alte Syndikus gewiß nicht fern und die Falten auf seiner Stirn erschienen tiefer, die weißen Brauen noch buschiger als gewöhnlich. Auch jetzt beobachtete er von einer Nische aus das fröhliche Geplauder und ein Seufzer nach dem anderen entschlüpfte ihw. Er hatte nicht wohl gethan als er zum zweiten Male eine junge, schöne Frau an seine Seite fesselte. Ein Diener trat an die Frau Syndikus heran und sprach einige Worte. Sie wandte sich unwillig von ihrem Begleiter ab und die Farbe ihrer Wangen verdunkelte sich indem sie eine Entgegnung machte. Der Diener entfernte sich. Aber unmittelbar darauf erschien Hans Rotenborg auf der Schwelle. Frau Bertha hatte ihn sogleich bemerkt. Zornig flammte es in ihren Augen auf, aber sie verließ sogleich ihren Begleiter und war im nächsten Augenblick wit ihrem Nef fen hinter den Vorhängen verschwunden. Der Syndikus erschrak. Hans hatte so bleich ausgesehen; war Etwas im Hause seines Schwagers geschehen? „Ich finde es wenig tücksichtsvoll von Deiner Mutter, Dich jetzt hierherzuschicken, fuhr sie in hochfahrendem Tone den Jüngling an. „Sie weiß, daß ich meinen Geburtstag im Frrundeskreise feiere. Hans blieb ruhig. „Tante, Du wirst nicht denken, daß ich um irgend einer Kleinigkeit willen zu dieser Stunde hier bin. Bitte, habe die Güte und lies das.“ Die Frau Syndikus erbrach das Schreiben, aber ihr schönes Gesicht veränderte sich nicht, nur in ihren Augen flackerte es unruhig. Es war doch wohl nicht jedes bissere Gefühl in ihr erloschen; sie schämte sich, der Stiefschwester jedes menschlichen Gefühles bar gegenüberzustehen. Und dennoch zögerte sie nicht. „Warte einen Augenblick; ich bin sogleich zurück.“ Sie ließ ihren Neffen auf dem hell erleuchteten Gange stehen, aber seine Ungebuld sollte nicht auf eine allzuharte Probe gestellt werden. Keine zehn Minuten waren vergangen, als sie das Schreiben neu verschlossen in seine Hände legte. „Grüße die Mutter von mir, sage ihr, daß ich ihr gern gefällig gewesen wäre, aber sie wüßte gar wohl, daß ich Rücksichten zu nehmen hätte.“ Inzwischen war Hans in das Elternhaus zurückgekehrt und hatte sich sogleich zu seiner Mutter begeben. Frau Sida saß in gespannter Erwartung und ihre Wangen brannten. Sie war nicht von dem Erfolg des Schrittes, den sie unternommen, überzeugt, denn sie hatte einen Blick in Frau Berthas Herz geworfen, der sie wohl auf das Schlimmste gefaßt machen konnte, aber sie hoffte dennoch. Vielleicht war das Ganze der Frau Syndikus ein Geheimniß geblieben wie ihr, und die furchtbare Nachricht würde sie jäh aus ihrer grauenhaften Selbstsucht aufschrecken. Nun überreichte Hans seiner Mutter das Schreiben und richtete gleichzeitig den Auftrag der gestrengen Frau Tante aus. Da verfärbte sich Frau Sida und sie hätte den Brief nicht einmal mehr zu öffnen brauchen, um zu wissen, was er enthielt. Aber sie that es, mit einer Ruhe, die in diesem Augenblick wohl eläige Dich zum Schlasen nieder, Hans; sagte sie leise, indem sie das Schriftstück zusammenlegte und dann ins Feuer warf, wo es sich unmittelbar darauf in ein Häuflein schwarzer Asche verwandelte.„Du mußt Vergessenheit und Schlummer suchen, damit Du morgen frtsch und munter bist, denn Du siehst bleich und übernächtig aus. Sei ruhig! Das Kind des verstorbenen Thorwarts soll nicht eines grauenvollen Todes sterben und Dein Gewissen nicht mit einem so schweren Vorwurf belastet bleiben.“ „O, meine theure Mutter!“ „Mein Sohn!" flüsterte sie leise und innig. Noch eine Umarmung und sie trennten sich. Hans glitt wieder leise und so geräuschlos den Gang entlang wie nur möglich, aber noch hatte er das verbotene Terrain nicht verlassen, als der Vater ihm strengen Blickes entgegentrat. Werner Rotenborgs Mund öffnete sich zu strengen, harten Worten, aber sie blieben unausgesprochen— am Morgen hatte er kein Auge für das leidende Aussehen des Sohnes gehabt; im Schimmer des fahlen Lampenlichtes erschien er ihm wie ein Geist. 4. Kapitel. Frau Sida Rotenborg erblickte das Frühroth mit eben den hellen, wachen Augen, mit welchen sie am vorhergehenden Abend von ihrem Sohne Abschied genommen hatte. Kein erbarmender Schlaf hatte sich herabgesenkt, das wild erregte Blut in ihren Adern zu beruhigen. Das arme Herz pochte ungestüm, in den Schläfen hämmerte es und ihre Augen glänzten übernatürlich. In der Nacht, welcher dem Tage folgte, an welchem sie von allem irdischen Glück Abschied genommen, hatte sie einen schweren Kampf gekämpft und glaubte, daß nun das Härteste überstanden sei. Wie bitter hatte sie sich getäuscht! Was war jener Kampf gewesen gegen den dieser Nacht? Sie durfte das unglückliche Lieschen nicht ihrem erbarmungswürdigen Schicksal überlassen und ihr blieb Nichts übrig, als von ihrem Gatten Gnade für die Aermste zu erflehen. Frau Sida täuschte sich nicht aber die Folgen dieses Schrittes, aber er mußte geschehen, um ihres eigenen Seelenfriedens willen, auch wenn ihr Sohn nicht mit Lieschens Unglück verknüpft gewesen wäre. Die leibliche Mutter gab ihr Kind auf so wollte sie es retten. Wohl war ihr der Gebanke gekommen, ob sit nicht heimlich Schritte zur Befreiung des Mädchens unternehmen sollte, aber er war ebenso schnell unterdrückt. Sie mußte offen zu Werke gehen. Lieschen mußte von dem schwer auf ihr lastenden Verdacht freigesprochen werden. Ihr Herz pochte stürmisch in der Brust, nachdem ihre Dienerin fortgegangen war, um ihren Gatten um eine Ugterredung für sie zu bitten. Sie hatte geglaubt, fest und ruhig sein zu können und doch aberfiel sie wieder diese unselige Schwäche, die sie machte und jede energische Handlung hinderte. Is#“ Hände waren feucht und eisig kalt und über sicht breitete die Furcht einen ängstlichen Ausd Da kam die Dienerin zurück, um ihr daß der Heer am Abend kommen werde, da Wichtiges zu thun habe. Aber sie hatte Wit auf ihrem Herzen. r s lebhe caut bei 11 Pfg. 1,20; St (Da! 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Stimme e die öffent! „Duch Sohn?“ „Nun, legenheit3 Recht "„Sie bestimumt. Er sat ###ngen; beste Qual. pro 50 Kil. M. 43, minder 40. Im Krauthandel ist die Nachfrage ets lebhafter bei unveränderten Preisen; Zuckerrübencaut bei Abnahme im Großen von Faß und Stangen 11 Pfg. pro Pfd. Zuckerrüben pro 50 Kil. M. 1,20; Steckrüben 1,30. Allerlei aus Nah u. Fern. (Das neueste Affen=Bulletin im„Berl. Tageblatt“) lautet:„Ein Fahrzeug, welches täglich während der schönsten Stunden in langsamem Tempo die dichtesten Partieen des Thiergartens durchkreuzt, erregt wegen seines Insassen die allgemeine Aufmerksamkeit der Spaziergänger. Es ist ein buntgekleidetes Individium mit kohlschwarzem Teint und Händen, nachlässig sitzt es in dem Wagen und läßt seine dunkeln Augen sehnsüchtig über die grünen, es offenbar anheimelnden Büsche schweifen, Jedermann ist überzeugt, einen Afrikaner gesehen zu zu haben. Neben ihm befindet sich seltsamer Weise ein uniformirter Diener, sein wachsames Wesen läßt strenge Instruktionen vermuthen, die ihm auch seinen Platz nicht auf dem Kutscherbocke, sondern im Fond in unmittelbarer Nähe des Schützlings angewiesen haben. Letzterer ist übrigens ein gemüthlicher Kauz; denn er steigt seinem Begleiter nicht selten auf den Schooß und rupft den geduldigen Mann tüchtig am Barte. Nach einstündiger Fahrt kehren Beide erfrischt nach ihrem Heim zurück, nach dem Aquarium; denn das schwarze Individuum ist— der Gorilla, der laut ärztlicher Verordnung täglich eine Spazierfahrt machen muß.“ Wenn es doch manche arme Kranke so gut haben könnten! (Pferdebahnlinien nach dem Osten Berlins.) Der Direktion der Großen Berliner Pferdeeisenbahn=Aktien=Gesellschaft ist nunmehr auch seitens des königlichen Polizeiprasidiums die Konzession zum Bau und Betriebe der Pferdebahnlinien: Spandauer Brücke—Rathhaus, Rathhaus—Holzmarktstraße, Rathhaus— Alexanderplatz, Neanderstraße—Brückenstraße —Jannowitzbrücke—Holzmarktstraße ertheilt worden. Voraussichtlich wird mit der Ausführung dieser Strecken noch in diesem Jahre begonnen werden, wenn auch für die erstgenannten Linien erst noch Terrain erworben werden muß. Die bezüglichen Verhandlungen scheinen indessen soweit vorgerückt zu sein, daß bedeutende Hindernisse der Ausführung des Projektes nicht mehr im Wege stehen dürften. (Die Erntezeiten der Erde.) Daß in Folge der verschiedenen Zonen und der dadurch wieder bedingten verschiedenen Jahreszeiten auf unserer Erde die Getreideernte in äußerst verschiedenen Zeiten stattfindet, ist eine allbekannte Thatsache; daß diese Zeiten aber insgesammt mehr als 3 Viertheile des Jahres umfassen, und es so nur drei, ja man kann wohl sagen, nur 2 Monate gibt, in welchen nicht irgeudwo auf Erden Getreide geerntet werde, diese Thatsache dürfte nicht Jedermann wissen. Es dürfte deshalb folgender Ernte=Kalender unseres Planeten für gar Viele nicht ohne Interesse sein. In Australien, Neu=Seeland, dem größten Theile von Chili und in einigen Strichen der Argentinischen Republik findet die Ernte im Monat Januar statt; im darauffolgenden Februar beginnt sie in Ostindien und wird, je weiter nach Norden fortschreitend, im März beendet. Mexito, Egypten, Persien, Syrien ernten im April, während dies im nördlichen Kleinasien, in China, Japan, Tunis, Algerien und Marokko, sowie in Texas im Mai geschieht. Des Weiteren erntet man in Kalifornien, Spanien, Portugal, Italien, Griechenland, auf Sizilien und in einigen der südlichsten Departements von Frankreich im Monat Juni. Im üprigen Frantreich, in Oesterreich=Ungarn, Südrußland und in einem großen Theil der Vereinigten Staaten von Nordamerika findet die Ernte im Juli statt, und im August folgen dann Deutschland, Belgien, die Niederlande, Däuemark, Newyork. Im September endlich kommen Schottland, Schweden, Norwegen, der größte Theil von Canada und von Rußland an die Reihe, und in den nördlichsten Gegeuden des letztgenannten Reiches, sowie in Finumarken, findet das letzte Einbringen der dürftigen Ernte gar erst im Oktober statt. Es sind also nur die Monate November und Dezember, in welchen thatsächlich auf Erden keine Ernte-Thätigkeit stattfindet. (Auch eine Kunstreise.) In einem württembergischen Provinzialblatte war jungst zu lesen, der Postmeister und Bahnhofsverwalter R. Kettenacken in Bopsingen, der Verfasser zweier Dramen„Eberhard der Er lauchte von Württemberg“ und„Maximilian(v. Mexiko) oder unter Palmen und Dornen“(beide in zweiter Auflage, Stuttgart bei Greiner und Pfeiffer erschienen), sei nach Wien abgereist, um der Aufführung seines vom dortigen Carl=Theater angenommenen „Max“ anzuwohnen. Er habe für das Aufführungsrecht in ganz Oesterreich 6000 fl. erhalten. Nun giebt der in Bopfingen erscheinende„Ipf“ eine überraschende Erklärung dieser Kettenacker'schen Kunstreise. Zunächst spricht das genangte Blatt die Vermuthung aus, fragliche Kunstnotiz rühre von K. selbst her. Dann sagt der„Ipf“:„Wir haben diese Nachricht dahin richtig zu stellen, daß derselbe nach Unterschlagung amtlicher Gelder im Betrage von über 6000 Mark und Verübung von Wechselfälschungen in wahrscheinlich sehr hohem Betrage flüchtig geworden ist. Er wird bereits steckbrieflich verfolgt.“ (Ein Einsiedler.) In der Hatstedter Marsch lebt ein Einsieoler, der, wie die„T..“ berichtet, das Interesse aller Vorüberpassirenden erwecke. Seine Wohnung ist ein Häuschen im kleinsten Maßstabe. Daneben befindet sich eine von ihm verfertigte Mühle, auf der er sein eigenes Brookorn mahlen kann; auch sein Brod backt er sich selbst. Er ist sein eigener Herr und Knecht, sein eigener Schuster, Schneider und Zimmermann. Viele Zeit bringt er zu mit frommen Andachtsübungen. Er hat sich selver eine kleine Orgel erbaut. Unlängst soll seine Einsiedelei für eine Illustration in„Ueber Land und Meer“ aufgenommen sein. (Bettmatratzen aus Torfstreu) werden jetzt in der holländischen Stadt Ter Apel fabrizirt. Torfmatratzen sollen als bequemes Lager deu besten Seegrasmatratzen vorgezogen werden. Vielleicht ließe sich die Zahl der Torfindustrie=Erzeugnisse noch wesentlich vermehren und dadurch vielleicht eine Hausindustrie für die im Winter fast gar nicht beschäftigten Moorbewohner schaffen. (Für Jäger) dürfte die Notiz interessant sein, daß der französische Name für Eber(sanglier) von dem lateinischen singularis abgeleitet wird. Schon Rotker macht aufmerksam darauf, daß der Eber sich nicht dem suanaring, dem Ringe(Rudel) der Sauen anschließe, sondern allein(singularis) streife. Die deutsche Jägersprache nennt einen alten Eber„Einsiedler", was nach der erwähnten Ableitung dasselbe bedeuten würde, als das französische sanglier. (Während die französische Presse) sich einerseits in den heftigsten Ausfällen gegen England ergeht, erschöpft sie sich andererseits in Artigkeiten gegenüber Rußland. Mit besonderer Befriedigung wird die freundliche Aufnahme der Franzosen in Moskau betont. Die„France“ läßt sich sogar telegraphiren, daß die Voltsmenge französische Offiziere während der Illumination am Sonntag unter jubelndem Enthusiasmus im Triumphe habe umhertragen wollen. als Gegenstück zu dem dabei unterlaufenden Hinweis auf die alte Freundschaft zwischen dem französischen und dem„slawischen Volk“ figuriren wunderbare Enthüllungen über die Tripleailianz und die geheimen, für Frankreich bedrohlichen Absichten Deutschlands. (Der Bau des Panamakanals) stößt auf noch andere Schwierigkeiten als solche, die ein Ingenieur überwinden könnte. Blutige Krawalle sind langs der Linie der Kanalarbeiten ausgebrochen, welche die Regierung von Panama nicht zu unterdrücken im Stande ist. Die Ursache derselben ist der Rassenhaß zwischen den Arbeitern aus Jamaika(Negern) und Cartagena(Indianermisch= lingen.) 8000 Arbeiter befinden sich auf der Landenge, haben aber gegenwärtig nichts zu thun und geben sich um so mehr Ausschreitungen aller Art hin. (Onkel Tom gestorben.) Newyocker Blätter melden den Tod des Negergeistlichen Josiah Hension, welcher das Original von Frau Beecher=Siowes Hauptfigur in Onkel Toms Hütte war. Er starb am 5. Mai auf seiner Farm unweit Dresden in Ontario (Kunada) in seinem 94. Levensjahre. (Was sich amerikanische Zeitungen telegraphiren lassen.) Die am Sonntag in London gehaliene Predigt des bekannten baptistischen Predigers Spurgeon etscheint Montag Morgens wörtlich in einem Newyorker Blatte. (Jede Stunde eine Zeitung.) Das„Athenäum" registrirt das Gerücht, daß der Besitzer eines Londoner Morgenblattes beabsichtigt, jede Stunde ein Flugblatt zum Preise von einem halben Penny auszugeben, welches die neuesten Depeschen, Bölsenkourse, Marktberichte 2c. enthalten wird. (Ein offizielles Hei rathsbureau.) Das Schatzamts=Departement in Washington scheint ein wahres Heirathsbureau zu sein. Seit dem 1. Februar haben sich 130 als Clerks im Schatzamt angestellte junge Damen verheirathet. Eisenbahnen. Da in Holland keine Nachtzüge fahren dürfen, so ist bei Gelegenheit der Amsterdamer Ausstellung vom 1. Juni an ein neuer Schnellzug eingelegt worden, der Emmerich morgens 7 Uhr verläßt, in Amsterdam 9¾ Uhr eintrifft und in Emmerich bequemen Anschluß an die Dampfschiffe der Köln=Düsseldorser und der Niederländischen Rhederei hat, die Abends 7½ und 6½ Köln, bezw. 11 und 10 Uhr Düsseldorf verlassen. Auf diese Weise können auch weniger Bemittelte die Ausstellung in Amsterdam besuchen, ohne daß sie gezwungen sind, in der theuren Stadt zu übernachten. Kunst und Literatur. V Korrespondenzblatt Nr. 2 des allgemeinen deutschen Schulvereines ist erschienen(Druck und Verlag von Gebrüder Fickert, Beclin S. W. Kochstraße 53) und hat folgenden Inhalt: Die Resolution gegen den ungarischen Mittelschulgesetz=Entwurf.— Die Polen in Preußen und die Sachsen in Siebenbürgen.— Deutsche Schulen in der Provinz Rio Grande do Sul(Brasilien).— Die General= debatte über den ungarischen Mittelschulgesetzentwurf. — Literarische Besprechungen(darunter ein Rechtsgutachten der Münchener Juristen=Fakultät in Sachen der sächsischen Nationsuniversität). Kleinere Mittheilungen. Beitrittserklärungen zum allgemeinen Deutschen Schulverein, der es sich zur Aufgabe macht, die Deutschen im Auslande ihrer Nationalität zu erhalten, sind an den Schatzmeister Dr. Bernard, Berlin C, Kurstraße 34/35 zu richten.— Jahresbeitrag 3 Mark. Locales. Bonn, 4. Juni 1883. * Heute Morgen wurde durch den Generallieutenant und Divisions=Kommandeur v. Leszczynski und den Brigade=Kommandeur Oberst v. Westerhagen, welche im Hotel„Zum goldenen Stern“ Absteigequartier genommen, eine Besichtigung von 2 Schwadronen des Königs=Husaren=Regiments abgehalten, morgen wird diejenige der 3 übrigen Schwadronen nachfolgen. § In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde an der städtischen Bade=Anstalt allerlei Unfug verübt, indem man die dort liegenden Breiter wegschleppte, die Nachen mit Reisig und Steinen füllie und sonstige schlechte Streiche ausführte. X Bei dem gestrigen Schützensest in schoß den ersten Preisvogel der Vice=Prasident des hiesigen Jäger- und Schützen=Vereins, Herr Altenburg; den Ehreupreis erhielt Herr Müller II, ebenfalls Mitglied genannten Vereins. O Gestern wurde uns von dem Ackerer Schißler in Kessenich ein Hühnerei vorgezeigt, welches das respektavle Gewicht von 102 Gramm hatte. Handels-Nachrichten. Köln, 1. Juni. Landmarkt. Weizen 19,00—21,00 M. Roggen 12—14., Gerste 12,50—14,50., Hafer 12,50— 14,50 M. per 100 Kilo. Köln, 1. Juni. Weizen eff. hiesiger 20,50—21,50 B, fremder 20,50—21,50 B. Roggen eff. hiesiger 14,50—15,50B, fremder 15,00—16,50B. Hafer eff. hiesiger 14,00—15,00B, fremder 14,00—15,00B. Rüböl eff. in Partien p. Mai 36,50. Köln. Marktpreise. Butter per K 1,30, Eier per Vier tel 1,30, Hasen—, Schnepfen—, Truthahnen 12,10 Hühner 1,80, Enten 3,00, Gänse—, Kaninchen 1,00 per Stück, Hinkel 4,00, Tauben 90 per Paar. Ochsenfleisch 65 Pf., Kalbfleisch 60 Pf., Hammelfleisch 80 Pf., Speck, geräuchert 80 Pf., gesalzen 80 Pf., Schmals 80 Pf., Nierentett 50 Pf., Salm 2,80, Aal 1,60, Hecht 90 Pf., Karpfen 80 Pf., Schleien 60 Pf. per 8. Kartoffeln, weisse 5,20, rothe 5,80, Nieren 7,50, Aepfel 00,00 p. 50 Kilo, Zwiebel 10 Pf., per 8. Andernac h, 1. J. nii. Auf unserm heutigen Fruchtmarkte stellten sich die Preise wie folgt: Weizen 21,16Roggen 16,12, Gerste 13,26, Hafer—.—, Kartoffeln—10 ., alles per 100 Kilo. „Ich will versuchen, ob ich zzu ihm gehen kann, Dinah. Wenige Augenblicke später hatte ein Diener die Herrin ganz allein und wie sonst über den Gang in das Gemach des Herrn gehea sehen und beeilte sich in der Gesindestube zu verkunden, daß Frau Sida wieder vollständig hergestellt sei. Werner Rotenbolg aber runzelte seine Stirn, als er seine Gemahlin bei sich eintreten sah. „Du mißachtest meine Befehle!“ brauste er auf. „Du verleitest meinen Sohn zum Ungehorsam!“ „Weder das Eine, noch das Anvere, Werner," sagte sie und es wollte ihm scheinen, als habe ihre Stimme einen selisam hohlen Klang, den er früher nicht bemerkt hatte.„Ich habe Dich bitten lassen, zu mir zu kommen und Du hast es abgelehnt. Es handelt sich aber um ein Menscheuleben und da müssen alle Rücksichten schwinden.“ „Wie soll ich das verstehen?“ „Du weißt, daß des verstorbenen Thorwart Jan Dirksen's Pflegekino unschuldig zum Tode verurtheilt ist?“ „Was kümmert es Dich? Und wer sagt Dir, daß es unschuldig zum Tode verurtheitt waro? Ah, ich verstehe. Hans hat sich an Dich gewindet und Deine Schwache unterstützt iyn in seinen phantastischen Vorstellungen. Es ist eine Thorheit, zu denken, daß die Stimme eines Knaben von irgend einem Einfluß auf die öffentliche Meinung gewesen wäre.“ „Das scheint mir doch der Fall. Ist er nicht Dein Sohn?“ „Nun, wenn es wahr ist, so mag ihm die Angelegenheit zur Wainung dienen. Im Uebrigen hatte er das Rechte getroffen, sie war eine Schuldige. „Sie war es nicht,“ sagte Frau Sida fest und bestirumt. Er sah sie verwundert an, dann stieg das Blut in sein Gesicht und eine heftige Entgegnung schwebte auf seinen Lippen. „Ich kenne das Mädchen und stehe für sie ein,“ fuhr die zarte Frau unerschrocken fort.„Niemand sollte es wagen, ihr ein übles Wort nachzureden, und unser Sohn vor Allem darf nicht Mitschuldiger an ihrem Tode sein. Werner Roteaborgs Aufregung wuchs. Er hatte sein Weib nie so entschieden sprechen gehört; sie kam ihm fremd vor. Es sollte mir leid sein, wenn eine solche Last des Unruhigen Gewissens meinem Sohne verbleiben müßte, über thun kann ich Nichts. Ich glaube, das rechtskräftige Urtheil ist bereits gefällt und dann ist überhaupt jede Einmischung nicht allein zu spät, sondern mit Gefahren verknüpft.“ „Werner— und dennoch muß sie frei werden.“ Er sah sie wiederum an— verwundert, bestürzt. „Woher rührt diese Theilnahne für das junge Mädchen?“ Glühende Röthe ergoß sich über ihr Gesicht. „Ich kenne sie," rang es sich schwer über ihre Lippen. Die Röthe der Scham, diese Scheu? Wo fanden sie ihre Ursache. Die letzte Spur von Blut war aus seinem Gesicht„gewichen, er starrte sie an— sprachlos. Dann fuhr er sich mit der Hand über die Stirn, als wolle er einen Nebel verscheuchen. Gedanken stürmten auf ihn ein, sie wollten seinen Verstand verwirren und er konnte sich ihrer nicht erwehren. Und er hatte noch gezweifelt, es hatten sich noch Gefühle für dieses Wetb in seinem Herzen geregt; er hatte nach Entschuldigungen gesucht, wo es keine gab! Da stand sie vor ihm, mit zu Boden gesenktem Blick. Ihr Busen wogie, ihr Athem flog, als fürchteie sie, daß ein Blitz sie zerschmettern werde, und sie hatte dennoch den Muth, seinen Beistand anzurufen. Nun war es genug. In seinen Augen flammte es auf— ein niederschmetternder Blick traf sie und sie erbebte vor demselben. Hohn umspielte seinen Mund und der bitterste Haß diktirte die Worte, die jetzt langsam und bleischwer über seine Lippen kammen: „Du hast Nichts zu hoffen. Meine Hülfe, die Du forderst, wird Dir nicht zu Theil werden. So straft ein gerechter Gott. Bei allen Heiligen, der Sünde olgt die Strafe." „Werner, bei Gott und allen Heiligen, rief das unglückliche Weib, auf die Kniee niedersinkend, aus und die Hände flehend emporstreckend,„Du thust nir Unrecht! Ist denn mein ganzes Leben Dir nicht in Beweis meiner Treue, und meiner unwandelbaren Liebe zu Dir gewesen? Verdacht auf die Mutter Deiles Sohnes wirfst Du? Sieh' mich au! Müßte nicht das Mal meiner Schuld auf meiner Stirn stehen, wenn ich Dich„in einem solchen Augenblick belügen wollte? Glaube mir, es wird die Stunde kommen, wo Du klar siehst, denn der Himmel kann nicht wollen, daß der undurchdringliche Schleier immer über jenes unselige Geheimniß ausgebreitet bleibe.“ Sie hatte seine Kniee umklammert und einen Auzenblick stand er gleichsam unter einem Zauber. Er sah sie zerfließend in Thränen vor sich, den Stempel der Unschuld auf der reinen Stirn. Ihr Haar hatte sich losgelöst und hing in reichem Flechtenschmuck über ihcen Jacken. Sie war so schön, daß er sich kaum von ihrem Anblick losreißen konnte und doch— „Sage mir die Wahrheit, Sida, kam es keuchend über seine Lippen.„Ein solcher Schwur darf Dir nicht heilig sein, ein solcher Schwur ist dem Himmel ein Gräuel. Rede! Gieb mir Aufschluß über das entsetzli he Geheimniß!“ Hingerissen von seiner nur mühsam verhaltenen Leidenschaft, fühlte Sida ihre Kraft schwinden. Borlin, 2. Juni. Mr. Weisen.... 188 50 Roggen.... 150 50 Hafer 180 75 Nk. Rübel mit Fass.. 72 00 do. ohne„ 71 00 Spiritus 56 10 Petroleum 24 00 Berlin, 1. Juni. Weisen loco 145—213., nach. Qual. gefordert; Roggen loeo 140—152 nach Qual. gefordert, klammer inländ. poln.—.150, guter do. 141—149 M. ab Bahn bez.; Hafer loco 180—157 nach Qual. gef., estund westpreussisch 182—140, russisch und polnisch—— pomm., uckermärk, und mecklenb. 182—140, schles, und böhm. 138—136, feiner schles. und. preuss. 142—148., ab Bahn bes.; Mais loco 140—147 M. nach Qual. gef. per 1000kg. Weizenmehl Nr. 00 26,60—25, Nr. O 25,06— 23,50, Nr. 0 u. 1 22,50—.0,25; Roggenmehl Nr. 0 28,00 bis 22,00, Nr. 0 u. 1 21,50—20,00 M. per 100kg. brutto inol. Sack. Hamburg, 2. Juni. Getreidemarkt. Weisen loco u. Termine unverändert, per Juni 191,00, Juli-August 189.—. Roggen loco und Termin unverändert per per 147,—, Juli-August 149.—. Rüböl matt, locc 72,00, Juni Oet. 62.90. Spiritus unverändert, per Juni 44,75, JuliAugust 45.00, August-September 45,75. Hamburg, 1. Juni. Butter(mit 16 Pfd. Taraund 1 pCt. Decort). Für den Export wurde zu den untenstehenden sehr festen Preisen gehandelt: Erste Qualität Stall-100—102, zweite Qualität Stall- 100——, fehlerhalte Hof 70—90, Bauern 90—95 M. Schmalz, Hamburger 58—62., Wilox 56,00 Fairbanks:5,50, div. Marken 55 Steam 58,50., Spek, short clear 58, long backs 55 M. Schinken, americ. geräuch. 80 M. Breme,n, 2. Juni. Petroleum besser, loco M. 7,75, per Juli 7,70,— Schmalz, Wilcox, loco 56,50.— Speck short und halo longs Juni 55.—. Amsterdam, 2. Juni.(Schlussbericht.) Weizen 33¾ p. Juli 283. Roggen loco und auf Termine unverändert, per Juni. 169, per Juli 169. Rüböl loco per Herbst 38½, p. Juni. Antwerpen, 1. Juni. Petroleum ruhig, disp. 18,75 p. Juni 18¼. Lyon, 31. Mai. Seide. Die Seidentrocknungsanstalt hat heute, registrirt: 91,b. Organsinen, 29 b. Tramen 48 b. Gregen, und hat 78 jb. gewogen, im Gesammtgewichte von 14,017 kg. Curs-Bericht. Berlin, 2. Juni. Diverse Actien. 4½% cons. St-Anl. 103,80 „„ 102,40 Italien. Rente 5% 92.50 Oesterr. Gold-Rente 84,60 " Silber-Rente 00,00 Papierrente 66,90 Berg.-Märk. Eis.-Act. 127.25 Köln-Mind.„ 000,00 Rheinische„ 165,40 „ neue 000,00 „ Lit. B. 101,50 Oesterr. Creditactien 109,10 Darmstädter Bank Disconto-Command Deutsche Bank Deutsche Reichsbk. Gelsenk. Bergwerk Dortm. Union St.-Pr. Boch. Gusstahlfabr Königs- u. Laurah. Mechernicher.-A. Köln. Bergw. Phönix, Lit 152,25 196,00 150,60 149,75 123,00 94.25 107,00 130,30 000,00 122,00 93.25 45.00 Preussische und deutsche Fonds. Pr.-St.-Anleihe. 101,10 Köln-Mind. Pr.-Sch. 000,00 Sch.-Sch.-Sch 8½% 98,50 Kruppsche 5% Oblig. 110,60 Ausländische Fonds. Rum. 6 pCt. St.-Rente 103,90 Russ. 5% Bed.-Cred. 84,30 Russ. Anl. 5pCt.71kl.St. 88,75 Ung. 6% Gold-Rente 102,75 „ 5pCt. kl. St. 88,75 Russ. Anl. 4% 80 kl. St. 73.00 Inländische Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. Brg.-Mrk. 1. u 31•3) 3 2. S. .A Lit. C. 0/0755.S..EB. 4¼% 4. Serie „ 5.„ 6.„ 7.„ 8.„ 9. 2 2 108,00 94,29 94.10 103,00 103,00 104,10 103,00 103,00 104.20 Köln-Mind.-pCt..E. 101,10 „„ 5.„ 101,10 „ 4½ PCt. 6.„ 105,00 „„ 7.„ 102,90 Mz.-Ludw. 2,3. E. 5pCt. 104,10 Rhein. 4½ pCt..E. 103.00 „„ 1863, 64, 65 103,90 „„.,2., 3. E. env. 103 50 Deutsche und ausländische Bank-Actien. Amst. Bank 000,00 Barmer Bankverein 106,50 Berl. Hand.-Gesellsch. 76,00 Brüsseler Bank 134,00 Köln. Wechsl.- u. C. 93,25 Darmst. Zettelbank 112,00 Goth. Gr.-Cred.-Bk. 72,90 Goth. Grund- junge 79.80 Luxemburger Bank 137,72. Meininger Crd.-Bank 930.00 „ Hyp.-Bank 92,75“ Pr. Boden-Credit-A. 108,80 „ Central-„ 125,10 Sächsische Bank 121.30 Schaaffh. Bankverein 92.50 Industrie Aach.-M..-Vers. 8200,00 Colonia,.-Vers. 6950,00 Concordia, Cöln 1970,00 Magdeb. Vers.-Ges. 1600,00 Dess. Gas-Ges. 184,00 5% Dortm. Part.-Obl. 107,40 Eschweiler Bergwerk 81,75 Ausländische Eisenbahn-Prioritäts-Olbigationen. Papiere. Harpen, Bergb.-Ges., 118,25 Rhein. Stahlwerke 192.50 Schles. St.-Pr.-Act. 109,00 Stolberg, Zinkh.-Ges. 27,25 „ St.-Pr.-Act. 88,50 Wurmrevier 67,40 Kronpr.-Rdsb. 1837-68 86,90 " Rud. v. 1869 86,90 Oest.-Frz.(alte) 3% 389,25 "(neue)„ 381,00 6% Rum. Eis.-Obl. 103,30 Sdb. Lomb.(alte) 3pCt. 296,75 Sdb. Lb. neue 3 pCt. 296,80 Südb. Lomb. 5" 102,80 Moskau Rjäsan" 102,90 Rjäsan-Kozlow" 102,00 Central-Pacific 6„ 112,08 Wechsel-Curse. Amsterdam, London, 8 Tage 2 Mon. 8 Tage 3 Mon. Paris, kurz " lang Belg. Plätze, 8 Tage 169.40 168,40 20,49 20,34 81,10 80,70 80,95 Belg. Plätze, 2 Mon. Wien, 8 Tage " 2 Monat Petersburg, 3 Woch. " Monat Warschau, Tage 80.65 170.75 169,85 202,00 201,00 203.25 Geldsorten und Banknoten. 20-Frank-St. -Frank-st. Livre-Sterling Oesterr. Silberguld. " Banknoten „ Pap-Coup. 16,18 G 1 Französ. Banknot. .04„„ 20,42„ .70 .70„ 1,7 0 81,00 G Belg. Banknoten 81,95„ Engl. 20,47„ Hell..69„ Verein. Staaten GoldCoup. 4,18„ Auol Steiner Zeitungs-Annoncen- Expedition Central-Bureau Hamburg. Vertreten auf allen Hauptplätzen Europas. Vermittelt Annoncen für alle politischen und FachZeitungen der Welt zu Originalpreisen ohne Aufschlag und bewilligt als autorisirter Agent aller Blätter bei grösseren oft wiederholten Insertionen Rabatt. Die Zeitungs- Annoncen- Expedition Adolf Steiner in Hamburg ist Pächter des Inseratentheils der bedeutendsten Witzblätter des Continents:„Berliner Wespen“ in Berlin, „Kikeriki“ in Wien,„Bolond Istök“ in Budapest,„Asmodée“ in Amsterdam,„Söndags Nisse“ in Stockholm. Ferner sind von derselben gepachtet das bedeutendste Fachblatt für den überseeischen Export„De Indische Mercaur“ in Amsterdam, und als wichtiges, industrielles und landwirthschaftliches Fachblatt für Polen und Westrussland „Inzenierja i Budownictwo“ in Warschau. Ausführliche Zeitungscataloge für alle Blätter der Welt und Kostenvoranschläge gratis und franco. Wollmärtt zu Taslilchen am Mittwoch den 20. und Donnerstag den 21, Juni 1883. W Gaditich Alcheniche Gaschaute üistce schehate e canct, did k. öcheren. Natulrhuttar Iy#e Stangenbutter mit und ohne Salz p. K.10., bei Abnahme von 10 K 10.5) M. jede Qualitcät, größere Partien noch biüiger. J. P. Schmitz. Raturauftet-AEI frische hiesige Eier per Biertel.80., p. Stück 5 Psg, dicke italien. Eier p. Viertel.50, Stück 6 Pfg., Schweizer, Hollän=„9) Vaturwaftern—. der, Limburger und Kräuter=Käse empfiehlt in jedem Quantum 7 Hundsgasse 7. 75 Prömlirt Lyon 1872, Wien 1873, Paris 1878 Silberne Medaille. Saxlehners Bitterquelle KAT durch Liebig, Bunsen, Fresenlus analysirt, sowie erprobt und geschätst von medizinischen Autoritäten, wie Bamberger, Virchow, Hirsch, Spiegelberg. Scanzoni, Buhl, Nussbaum. 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Juni 1883, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Gemeindeplatze zu Obercassel ein Schreibpult, eine Etagere, ein Sopha, ein Eckschrank, ein Mantelofen mit Rohr, eine Regulateur=Uhr, ein Ausziehtisch, ein Sekretair in Mahagoni, sechs Mahagoni=Stühle, zwei Sessel mit Ueberzug, zwei zweithürige Kleider. schränke 2c. 2c. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Grünter, Gerichtsvollzieher in Bonn. Gerichtlicher Vertauf. Am Mittwoch den 6. Juni 1883, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Römerplatze zu Bonn ein Schreibtisch, ein Pianino in Nußbaumholz, ein Glasschrank mit Nippsachen, ein Mahagoni=Kleiderschrank, ein Sopha, ein Klavierstuhl, vier Stühle mit Rohrsitzen, ein Nähtischchen mit Decke, ein Secretair in Mahagoni, zwei Schränke, jeder mit 2 Glasthüren, ein großer Schrank, oben und unten mit je 2 Thüren 2c. 2c. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Grünter, Gerichtsvollzieher in Bonn. Abends halb 9 Uhr, Versammlung im Vereinslokale(Actienbrauerei). Der Vorstand. Katholischer Verein. Montag Abend ½9 Uhr im großen Saale des Vereinshauses, Josephstraße 46: Versammlung ui Vortrag. Zu zahlreicher Theilnahme ladet freundlichst ein der Vorstand. Miethverträge sowie alle sonstigen Plakate(Zimmer zu vermiethen 2c.), Zou=Inhaltserrlärungs= Formulare zu haben in der Exped. ds. Blattes. Technicum Mittweida a — Jachsnn— 2 Naschinen-Ingenieur-Schule b) Werkmeister-Schule. — Vorunterricht fret. Restaur. Schänzchen. Frische Erdbeerbowle. DA Da gegen besseres Wissen auch unter andereu Unwahren gesagt worden, ich habe das Rasirer=Geschäft nicht mehr nothweudig, und mir hierdurch sehr geschadet worden, muß ich solchem nicht ehrenhaften Benehmen entgegentreten und empfehle mich höflichst sowohl in wie außer dem Hause im Rasiren und Haarschneiden. Hochachtungsvoll M. Th. Zingeler, Rheingasse 34. Eine tüchtige Köchin für gleich gesucht. Mauspsad 2. Eine Person zum Putzen u. Waschen gesucht. Näh. Brüdergasse 20. Bügelmädchen Erfahrenes gesucht. Wo sagt die Expedition. Eine ältere erfahrene Person zu einem kl. Kinde gesucht. Weberstraße 96. Erfahrener Anstreicher=Gehülfe gesucht. Boos, Bornheim. Wohne jetzt Sandkaule 6. Frau Hilgert, Hebamme. Die sehr nahrhaften berühmten Schaumbretzelu sind täglich frisch zu haben in der Feinbäckerei von Berthold Schmieder, Belderberg 22. Wald= u. Ananas=Erdbeeren zu Bowlen, Apfelsinen, Kirschen, Spargel, neue Kartoffeln, Gurken, Salat, Blumenkohl und Möhrchen bei Frau Klein, Acherstr., Römerplatz u. auf d. Markt. 1 Zimmer zu vermiethen. Acherstr. 15. Oberländ. Brod täglich frisch. Ad. Ctemens, Kölnstraßen= u. Langgassen=Ecke 20. Herrenhuter gerührte Herzchen à St. 10 Pfg. B. Schmieder, Feinbäckerei, Belderberg 22. Se Schrlichers Emser Brust= u. Asthmazucker. Aerztlich empfohlen. Zusammengestellt aus Emser Quellwasser und verschiedenem starken Thee. Derselbe ist für Brust= und Halskrankheiten, Husten, Heiserkeit, Verschleimung des Halses als Linderungsmittel sehr zu empsehlen und nur ächt zu haben bei B. Schmieder, Feinbäckerei, Belderberg 22. in und aus den Pfandhause besorg:„„Frau Becker, Welschenonnenstr. 18. Wohne jetzt Frau Schützeichel, Hebamme. Matjes-häringe per Stück 15 Pfg. Wenzelgasse Nr. 64. Die Pianosorke=Fubrit von Hubert Strempel, Köln, Peterstraße 450 u. 450), empfiehlt Pianinos in einer Auswahl von über 50 Sorten auf Lager, von den einfachsten bis zu den hochelegantesten, grade und kreuzsaitige von 350—1200 es, Carantie 5 Jahre. Als neu empfehle für den seinsten Salon passende elegante doppeltreuzsaitige Pianinos zu nur 360 Mt., das Neueste der Jetztzeit in höchster Vollendung, alles bisher Dagewesene wvertrefene.„„ J. 6. Geden fich unr Aer arabarigen Brdu Es liegt nun im Interesse eines Jeden, sich von der großartigen Auswahl und außerordentlichen Güte und Billigkeit meiner Pianinos zu überzeugen, zudem es Jedem(auch Nichtkäufern) gestattet ist, dieselben zu prüfen, und werde in jeder Hinsicht allen an mich gestellten Forderungen und Wünschen thunlichst entgegenkommen. Nur der große Umsatz, eigene Fabrikation und contractlicher Abschluß mit den größten und bestrenommirtesten Fabriken Deutschlands machen es mir möglich, solche billige und doch gute Instrumente liefern zu können. NB. Wiederverkäufern, Lehrern und Schülern hoher Rabatt. Gebrauchte Instrumente werden mit in Zahlung genommen, auch sind von solchen fast immer einige auf Lager zu 200 bis 350 4 Soeben erschien im Verlag von Walther u. Apolaut in Berlin., Markgrafenstraße 60: Das Recht den Wliedergewonnenen. Inhalt: 1. Kann einer im Deutschen Reiche erscheinenden Zeitung der Eintritt und die Verbreitung in Elsaß=Lothringen nach dort geltendem Rechte versagt werden? 2. Der sog. Dictaturparagraph. 3. Die Immunität. 4. Anomalien. 5. Vorbedingungen der Gleichstellung. 6. Das Recht des Reichslandes. 130 Seiten 81. Preis Mi..— Zu beziehen durch jede Buchhandlung, sowie auch von der Verlagsbuchhandlung direct. Station Wabern b. Cassel. DAD WIEBÖRSER Saison vom 1. Mai b. 10 Oet. Gegen Stein, Gries, Nieren= und Blasenleiden, Bleichsucht, Blutarmuth, Hysterie 2c. sind seit Jahrhunderten als spezifische Mittel bekannt: Georg=Victor=Quelle und Helenen=Quelle. Anfragen über das Bad, Bestellungen von Wohnungen im Badelogirhause und Europäischen Hofe 2r. erledigt: Die Inspection der Wildunger Mineralg.-Actiengesellschaft. Bönner Babe=Anstatt Baumschuler Allee Nr. 2. Täglich geöffnet von Morgens 7 bis Abends 8 Uhr mit Ausnahme des Sonntags Nachmittags.— Kalte und warme Bäder, Brausen und Douchen, mit und ohne medizinische Zuthaten. Bäder ins Haus gebracht zu jeder Tageszeit. Preise der Bäder im Abonnement. I. Klasse mit Wäsche 60 Pfg.— II. Klasse ohne Wäsche 20 Pfg. Die Direction. Thosch tüiche Gorrtand. Prov empfiehlt B. Schmieder, Belderberg 22. Feine Verlin. Pfannkuchen empfiehlt B. Schmieder, Belderberg 22. Bekanntmachung. Die am 1. Januar k. J. zu tilgenden Schuldverschreibungen der Staatsanleihe vom Jahre 1868 A werden „am Freitag den 15. Juni d.., „Vormittags 11 Uhr,“ in unserem Sitzungszimmer, Oranienstraße 92, im Beisein eines Notars öffentlich durch das Loos gezogen. Die gezogenen Schuldverschreibungen werden demnächst nach den Nummern und Beträgen durch Zeitungen und Amtsblätter bekannt gemacht. Berlin, 23. Mai 1883. Hauptverwaltung der Staatsschulden: Sydow. Hering. Merleker. Michelly. An der neu errichteten zweiklassigen katholischen Schule in Gronau ist eine Lehrerstelle und eine Lehrerinstelle sofort zu besetzen. Mit ersterer ist ein Gehalt von 1125 M. und mit letzterer ein Gehalt von 800 M. nebst freier Wohnung resp. Miethsentschädigung und den sonst üblichen Kompetenzen verbunden. Qualificirte Bewerber resp. Bewerberinnen wollen sich unter Vorlegung ihrer Zeugnisse bis zum 9. Juni er. bei dem Kreis=Schulinspector Herrn Dr. Burkardt in Mülheim, dem Herrn Stadt=Schuliuspector und dem Unterzeichneten persönlich melden. .=Gladbach, 26. Mai 1883. Der Bürgermeister, gez.: Closter mann. Die Lehrerstelle an der einklassigen katholischen Knabenschule zu Bottenbroich, mit welcher freie Wohnung und Garten und ein Gehalt von 900 M. verbunden, ist durch den Tod des bisherigen Inhabers vacant geworden und soll baldigst wieder besetzt werden. Qualificirte Bewerber werden ersucht, sich bis zum 10. Juni e unter Vorlegung ihrer Zeugnisse bei dem Herrn Kreis=Schulinspector Fraune zu Bergheim, dem Schulvorstande zu Bottenbroich und dem Unterzeichneten persönlich zu melden. Türnich, 19. Mai 1883. Der Bürgermeister, F. Broel. Par Sisdernschade Hehn Gr rufs placirt schnell das Bureau Germania, Dresden. Bekanntmachung. Die Königliche Ober=Ersatz=Commission wird die Aushebung der Ersatz=Mannschaften für das Jahr 1883 am 16., 18., 19. und 20. Juni d. J. hierselbst vornehmen. Die Sitzungen beginnen Morgens halb 9 Uhr im Aushebungslokale (Saal der Eintracht, Sandkaule Nr. 15 hierselbst und werden die Militärpflichtigen noch besonders durch die Herren Bürgermeister vorgeladen werden. Gegen die Nichterscheinenden oder zu spät Kommenden wird nach Vorschrift des Gesetzes verfahren werden. Bonn, den 19. Mai 1883. Der Königliche Landrath, gez. von Sandt. Bekanntmachung. Ich erinnere die Einwohner an ihre Verpflichtung zur regelmäßigen Besprengung der Straßen u. Plätze während heißer u. trockener Bonu, den 1. Juni 1883. Der Polizei= Inspector Polizeirath Vornheim. Bekanntmachung. Der diesjährige Wollmarkt wird hierselbst am 25., 26. und 27. Juni abgehalten werden. Die Einlieferung der Wolle findet vom 19. Juni an statt Paderborn, 23. Mai 1883. Der Bürgermeister, Franckenberg. Morgen Diustag Anfang 8 Uhr. Entree 20 Pfg. Prachtvoller Garten empfohlen. Ma, Kafgegangen Kölner Pferdemarkt. Der zweite diesjährige Pferdemarkt wird am Dinstag den 19. und Mittwoch den 20. Juni auf dem Neumarkt hierselbst abgehalten werden. Köln, 18. Mai 1883. Für den Ober=Bürgermeister, Rennen. Feuer=Anmeldestellen. Aug. Feldmann, I. Hauptmann der freiw. Feuerwehr, Kölustraße 37. Friedr. Prieger, II. Hauptmann. Engelthalerstraße 15. W. Kömpel, Zugführer, Margasse 10. J. Ludwig, Hornist, Peterstraße:. Jos. Wißkirchen,„ Casernenstr. 62. Tacov Esser,„ Maxstraße. 27. Tac. Striesler,„ Boungasse 7. Los. Schäfer,„ Gudenauergasse4 P. Dietz,„ Breitestraße 28. J. A. Schädler, Markt 14. Rheinische Eisenbahn. Abfahrten von BONN nach: Köln 4,36 5,55 6,10“ 7,25 8,30 9,17 10,41 Morgens; 12 1,41 4,19 Nacr mittags; 6,28 7,81f 8,37 9,22 10,40 Abends. Von BONN nach Mainz und weiter 12,52 früh; 6,48 8,15 9,41 10.20 Morg.; 12,19 Mittags;.2 2,26“ 3,107 3,54 Nachm. n. Remag. 55, 21 .52 Nachm.; nach Coblenz 4,23 früh, 6,52 u. 9,6 Abends. Von BONN nach Ahrweiler 6,43 10.20 1,2 2,26“ 3,101 5,52 9,6. Von BONN nach Niedermendig und Mayen.48 8,15 10,20 12,19 3,54 .52. Von BONN nach Euskirchen 8,22 10,47 2,35(an Wochentagen), 3,14(nur Sonn- und Feiertagn) .23, Von BONN nach rechtem Ufer 6,49 8,42 12,41 3,20 6,55.30. Vom rechten Ufer in Bonn 7,18 10.30.48.20 8,31 10,33. Ab BONN weiter nach Köln 7,25 .30.17 10.41 12 1,41 4,19 6,28 7,311 8,7 9,22 10,40 Von Beuel rheinabwärts 6,38 10,16 12,1 2,12 6 6,12, 8,19 10,17 (6,12 Nachm. nur bie Siegburg). Von Beuel rheinaufwärts 7,10.5 11,812,48 3,52 4,45 7, 12 11, 7Abda * Extrazug an Sonn- u. Festtagen * Fällt an Sonn- u. Festtagen auf Rhein-Dampfschiffahrt. Kölnische und Düsseldorfer Gesellschaft. Abfahrten von Bonn vom 10. Mai. Für den Personen- und GüterVerkehr. Rheinaufwärts: Mergens 5 nach Mannheim mit Uebernachtung in Mains: Morgens.15“ (Schnellfahrt), 9 und 10.451 Uhr (Sohnellfahrt) nach Mains; Mittags 12.45 Uhr nach St. Goar; Nachmittags.45 und.15 Uhr nach Coblenz; Abends 12.15 Uhr nach Mannheim. Rheinabwärts: Morgons 8 Uhr, Mittags 12 Uhr, Nachmittags 3, .15*(Schnellfahrt),.45° Uhr (Schnellfahrt) und Abends 8 Uhr nach Köln; Mittags 1 Uhr nach Köln, Mülheim und Düsseldorf; Nachmitt..45 Uhr nach Köln, Mülheim, Düsseldorf, Arnheim, Rotterdam u. London via Harwich. Extrafahrt an Sonn- und Feiertagen Nachm..30 Uhr nach Remagen und Abends.15 Uhr nach Köln. Die mit“ bezeichneten Schnellfahrten werden durch die Salonboote„Humboldt- und„Friede“, und die mit f bezeichneten Schnellfahrten durch die Salonboote„Deutscher Kaiser“ und „Wilhslm, Kaiser und König“ ausgeführt. Täglich directe Güterverladung von und nach der Mosel.— Täglich Güterverladung nach Köln, Mülheim und Düsseldorf.— Directe Güterverladung nach unterhalb Düsseldorf bis Arnheim, Rotterdam u. London u. allen Zwischenstationen täglich ausser Samstag. Niederländische Danshehtchestenel zur Beförderung von Personen und Gütern. Tägliche Fahrten vom 1. Mai von BONN nach: Coblenz, Mainz, Mannheim Nachts.30 Uhr. Köln, Düsseldorf, Nymegen, Emmerich, Rotterdam (Amstordam) Nachmittags 2 Uhr. Directe Billete nach Lond Donnerstag, Freitag und tag; nach New-Torx wöch lich.— Prompte und billi Beförderung von Gütern allen Richtungen. ab 83 8 S 55 E. 8 Sonntag, den 3. Juni. Zweites Blatt. Nr. 128. Abonnement: vierteljährlich nur 2 Mk. pracnumerando. Monats=Abonnemeuts. Tägliches Erscheinen. Samstag Anheften des Annoncen=Anzeigers an den Straßen=Ecken.— Inserate werden dis Mittags 12 Uhr erbeten. Inserate. lokale 10 Pfennig, auswärtige 20 Pfg. die einspaltige Petitzeite. Reelamen per Zeile 90 bis 50 Pfg. Bei umfangreichem und öfterem Annoneiren entsprechender Rabatt. Größte Wirtung der Inserate bei stei! steigender Auflage. Rheinische Landeszeitung. Pprsichen Keriskgestrste. Nr.16. Für die Rachaston veractwortlich. I v. Cartha u4.— Deusk mnd Belag von J. u. Carthau s. Sescien Hernidenstaste Nr 19. Maonturem: fütr Venel, J. 3. Jald, Iosaumantnmacher; Obereassel, Nam Acz; Godesberg, Th. Detz, Rack 94; Mussendorf, I. Manschan; Setzenttutent: Vornheim, Bebr. Groß; Sechten, Latfr. Bieck; Rösberg, Klazi Eserz, Hersel, J. Bosea, Nr. 107. Berliner Brief. Von H. v. N. (Die Statuen der Humboldt's enthüllt.— Berlin im Blüthenund Blumenschmuck.— Oeffentliche Gärten.— Die Hunde im Tivoli.— Corsofahrten am Abend.— Verlobungen.) Die Humboldtseier bildete einen Glanzpunkt Berlins, unvergeßlich für alle die Tausende von Augenzeugen, die der Enthüllung der Standbilder des berühmten Bruderpaares beiwohnten. Zahlreicher, wie zu einem militärischen Akte, hatte sich das Publikum eingefunden und harrte schon am frühen Morgen auf dem sonnigen Platze am Opernhause dicht gedrängt des erhebenden Schauspiels, über das Sie bereits berichtet haben. Malerisch schön nahmen sich die Würdenträger der Univerfität in ihrer mittelalterlichen Amtstracht aus, ebenso die Studenten im„Wichs". Die goldstrotzende Uniform unserer hohen Civilbeamten ist dagegen weniger malerisch, machte sich indeß durch die Abwesenheit der militärischen Kostümes doch besser als sonst. Wenn man die Steinbilder der Humboldt's betrachtet, wird man sich überzeugen, daß es sehr verschiedenartige Brüder waren. Alexander repräsentirt den Verstand und Wilhelm das Gemüth. Einen ruhrend schönen Einblick in dasselbe hat er uns gemacht durch seine berühmten Briefe an eine Freundin, an jene arme alte Doktorin Diede, die er in Kassel von Noth und Einsamkeit erlöste durch seine großmüthige Unterstützung und seine ideale Freundschaft. Es ist wohl eine Eyrenpflicht der Deutschen, die in diesen Briefen so kostbare Gedankenschätze besitzen, der Hüterin derselben ein dankbares Andenken zu widmen. Hätte die geistvolle Pfarrerstochter aus einem hannoverschen Dorfe, Charlotte Hildebrandt, nicht in dem unscheinbaren Studenten aus Göttingen den berühmten Mann geahnt, würde Wilhelm v. Humboldt die schönsten und reichsten Gedanken nicht niedergeschrieben haben. Der allezeit satyrisch angeregte Alexander v. Humboldt hatte für dies platonische Verhältniß seines Bruders nur wenig Mitgefühl. Er ging in seiner Spottlust sogar soweit, die tugendhafte Frau„die Pfarrerstochter von Taubenheim“ zu nennen und zu behaupten, es wäre besser gewesen, wenn sie mehr Geld und weniger Briefe erhalten hätte. Auch hat Alexander sich beeilt, die ganze Korrespondenz der Freundin zu vernichten, was ein Raub an ihrem Andenken war, denn die Antworten auf Wilhelm's tiessinnige Aussprüche würden gewiß des Ausbewahrens werth gewesen sein. Indessen hat Alexander den Bruder doch sehr hoch verehrt und geliebt, man findet in seinem Briefwechsel mit Barnhagen zahlreiche Urtheile voll Bewunderung für ihn und seine Schriften. Die Humboldtfeier wurde am Abend durch einen Actus in der Aula des Universitätsgebäudes in würdigster Weise beschlossen. Die Zeit dieses köstlichen Frühsommers ist für Berlin ganz besonders vortheilhaft, denn es zeigt sich in einer unglaublichen Pracht ven Blüthen und Blumen. Die weißen Kerzen der Kastanien, welche Freiligrath als den Weihnachtsbaum der Sommerzeit besungen hat, leuchten im Dickicht des Thiergartens neben Goldregen und Flieder. Vor allen Häusern prangen die herrlichsten Tulpenbäume und Blumenteppiche in den zierlichen Vorgärten; alle Balkone sind mit lockenden Theetischen und Gaslampen besetzt. Wer nicht so glücklich ist, eine Häuslichkeit mit Gartenau sicht zu haben, kann sich eine der vielen Bänke im Thiergarten aussuchen oder sich als gerngesehener Gast in einen der öffentlichen Gärten begeben. tere werden allerdings leider immer seltener. Augenblicklich rodet man die schönen alten Bäume aus, welche so lange Jahre hindurch„Krug's Garten“ beschatteten; eine Miethskaserne soll dort aufgebaut werden, wie sie jetzt unsern sonst so vornehmen Westen der Stadt entstellen. Bald wird nur noch der Umkreis des Zoologischen Gartens freie Luft darbieten. Dorthin wendet sich denn auch wieder mehr als jemals der Fremdenstrom, obwohl die vielen Ausstellungen eine wesentliche Ableitung dafür bilden. Am besuchtesten war die Hundeausstellung in dem großartigen Terrain von Tivoli, wo die armen Thiere in Käfigen ein fürchterliches Heulkonzert aufführten, welches jedoch durch gute Musik von Ruscheweih übertönt wurde. Die niedlichen Käfige für die Schooßhunde fanden die meisten Bewunderer; in den Abendstunden versammelten sich dort große Damengesellschaften, welche die kleinen Gefangenen mit Kuchen und Liebkosungen überhäuften. Die Thierchen hatten allerliebste Schlafstellen, die Käfige waren wie Puppenstuben mit buntseidenen Gardinen und Himmelbetten eingerichtet und die Hündchen waren reizend geputzt mit Schleifen und Locken wie Balldamen. Ein Zwergpudel, Namens Flock, Eigenthum von drei adeligen Schwestern, erregte besonders viel Bewunderung und erhielt auch einen der ersten Preise. Zwei aravische Windhunde, im Besitz des Kronprinzen, wurden ebenf. Us preisgekrönt. Prinz Albrecht von Solms, der Begründer der Ausstellung, war #leider diesmal nicht, wie sonst immer, anwesend, hatte neber vorzügliche Exemplare aus seiner Züchtung in Wruunsels ausstellen lassen, namentlich mehrere kleine Hudefamilien von großer Schönheit. Sehr anlockend für auch die Lotterie von Silbersachen, welche im großen Zelt aufgestellt war und sehr viel Kauflustige herbeizog. Das schöne Wetter hat auch den Corsofahrten neuen Reiz verliehen, weil sie in den kühlen Abendstunden von—8 Uhr jetzt stattfinden können. Wer das vornehme Berlin sehen will, eilt sich, an diesen Fahrten theilzunehmen. Die Viererzüge und prächtigen Equipagen vermehren sich mit jedem Abend.— Von zwei Verlobungen ist noch zu melden aus dem high-live: Graf Friedrich von Schwerin mit Fräulein Erna v. Schmidt und Graf Fernando Orioa mit Comtesse Lory v. Wengersky. Politische Chronik. Deutschland. Berlin, 2. Juni. Der Reichstag nahm in der gestrigen Abendsitzung die noch übrigen Paragraphen der Gewerbe=Ordnungs=Novelle mit einigen Amendements an und vertagte die Schlußabstimmung über das ganze Gesetz auf heute. Eine Resolution, betreffend die Vorlegung einer Aerzte=Ordnung, welche den ärztlichen Organen ehrengerichtliche Strafgewalt über die Berufsgenossen verleiht, wurde angenommen. Eine Richter'sche Resolution, betreffend die Untersagung des Geschäftsbetriebs der Militärwerkstätten für Privatrechnung und des Handelsbetriebs der Cantinen mit Civilpersonen, sowie der Verwendung von Militärpferden zu Lohnfuhrwerk, wurde abgelehnt. —(Um die Verwirrung über den weiteren Verlauf der Reichstagssession) noch zu vermehren, zirkulirte heute das Gerücht, dem die„Voss. Ztg.“ Ausdruck gibt, daß die Regierung beabsichtige, den Reichstag nach Erledigung der Gewerbenovelle bis zum 25. Juni zu vertagen. Der Zweck einer solchen Maßregel ist schwer zu finden; denn man fürchtet schon, daß der Reichstag von Montag ab nicht mehr beschlußfähig sein werde, und will deshalb heute Abend die Gewerbenovelle erledigen und morgen schon den Handelsvertrag mit Italien, die Literarkonvention und die Reblauskonvention zur Berathung stellen. —(Die Budgetkommission) des Reichstages erledigte das Ordinarium des Postetats, strich resp. setzte im Extraordinarium mehrere Forderungen für Neubauten ab, bis nachgewiesen, wieviel von den ersten Raten bisher verbraucht sei. Der Vertreter des Reichsschatzamts erklärte, der Ueberschuß von 1882/83 werde wahrscheinlich 9 Millionen mehr betragen, als angenommen worden. —(Dem Bundesrathe) ist die am 6. Mai d. J. vollzogene internationale Convention zur Regelung der Fischerei in der Nordsee außerhalb der Küstengewässer zugegangen. —(Preußische Jahrbücher.) Wie man dem„B..“ aus Leipzig schreibt, wird der PrivatDocent Dr. Hans Delbrück, zur Zeit Herausgeber der frei=konservativen„Politischen Wochenschrift", vom 1. Juli ab in die Redaktion der von H. v. Treitschke herausgegebenen„Preußischen Jahrbücher“ eintreten. —(Eine junge Dame) wurde gestern Abend am Potsdamer-Thor von der in schnellem Tempo daherkommenden Equipage des Prinzen Wilhelm überfahren, erlitt jedoch, dem Anschein nach, keine schwere Verletzung. Der Unfall ereignete sich in der Königgrätzerstraße nächst dem Thiergartenhotel. Der prinzliche Wagen kam in sehr starkem Tempo in der Richtung nach dem Potsdamer Bahnhof zu. Die junge Dame wurde zu Boden gerissen und schnell waren Pferde und Wagen über sie hinweggegangen. Die Dame konnte sich, wiewohl blutend, mit Hülfe eines Offiziers erheben und entfernte sich zu Fuß. Prinz Wilhelm war mit seinem Adjutanten ausgestiegen. Der Vorgang hatte schnell eine größere Menschenmenge herangezogen. München, 1. Juni.(Frau Reicher=Kindermann) liegt hoffnungslos in Triest darnieder. Ein soeben von dort hier eingetroffenes Telegramm laulet:„Jede Hoffnung umsonst, Wunder, wenn Rettung.“ Ein Mitglied der hiesigen Familie ist bereits gestern nach Triest gereist, wo die Künstlerin im Hotel de Ville auf dem Krankenbett liegt. Oesterreich=Ungarn. Lemberg 1. Juni. Bei den Landtagswahlen der Städte und Handelskammern wurde in Brody Simon gegen den bisherigen Abgeordneten Zucker, in Drohobycz Minister Ziemialkowski mit 558 von 862, in Nowisacz Minister Dunajewski einstimmig gewählt; sonst wurden die meisten früheren Abgeordneten wiedergewählt.— Der ehemalige Warschauer Erzbischof Felinski ist auf der Reise nach Rom hier eingetroffen, besuchte die Erzbischöfe, den Statthalter und den Landesmarschall. — Der in Rußland begnadigte ehemalige Warschauer Erzbischof Felinski, welcher vorgestern in Lemberg angekommen, ist dort Gegenstand großer Ovationen. Der Landmarschall Zyblikiewicz gibt ein Festdiner, ein Fackelzug wird arrangirt; am Samstag bei der Abreise Felinskis nach Rom soll sogar die ganze Stadt illuminirt werden. Frankreich. Paris, 31. Mai. Die mit der Prüfung der deutsch=französischen Literarkonvention beauftragte Kommission der Deputirtenkammer hat den Vertrag einstimmig gutgeheißen und den Akademiker Mezieres zum Referenten ernannt. Der hiesige Kassationshef hat gestern eine für das Börsengeschäft wichtige Entscheidung getroffen. Hiernach sind sämmtliche durch die Coulissiers und nicht durch die offiziellen WechselAgenten abgeschlossenen Geschäfte null und nichtig und die daraus her geleiteten Ansprüche können nicht gerichtlich eingeklagt werden. An der Pariser Börse wird bekanntlich der größte Theil aller Geschäfte durch Coulissiers gemacht.— Heute erschien bei dem hiesigen bekannten Verleger Plon in zwei starken Bänden die französische Uebersetzung der durch Herrn von Poschinger herausgegebenen Bundestags=Depeschen des Fürsten Bismarck. Paris, 2. Juni. Dem Reuterschen Bureau wird aus Tamatave vom 18. Mai bestätigt, daß die Hafenstädte Murunsanga und Passandava an der Nordwestküste von Madagaskar, welche von Frankreich zurückgesordert würden, durch französische Kriegsschiffe bombadirt worden seien. Die Beschießung habe großen Schaden an den dort lagernden fremden Waaren angerichtet und große Aufregung unter der eingeborenen Bevölkerung hervorgerufen. Der Admiral Pierre werde in nächster Zeit dort erwartet, aber man glaube nicht, daß er ein Ultimatum überbringe. Die Madagassen beschleunigten inzwischen ihre militärischen Vorkehrungen und die Regierung erklärte sich entschlossen, sich einem neuen französischen Angriffe mit Gewalt der Waffen zu widersetzen. In Antanauarivo herrscht dagegen vollständige Ruhe. — Die Lage der Franzosen in Hinterindien ist offenbar gefährlicher, als man bis jetzt glaubte. Eine in der„Rép. frang." veröffentlichte vom 29. Mai datirte Depesche aus Saigon meldet, daß in Cochinchina jetzt alles ruhig sei,„da man die Aufstände in den an Anam grenzenden Provinzen dieser französischen Kolonie unterdrückt habe.“ Es ist das erste Mal, daß man von derartigen Aufständen überhaupt etwas hört. Von wie bedenklichen Rückwirkungen auf die Verhältnisse in Cochinchina etwaige weitere Mißerfolge der Franzosen in Tonkin begleitet sein könnten, wird vollends klar, wenn man erwägt, daß unter den in Cochinchina stehenden französischen Truppen sich auch anamitische Tirailleurs befinden, die sich im kritischen Augenblick ihren Landsleuten anschließen könnten. Man braücht nur an den indischen Aufstand zu denken, um sich über den Umfang der Gefahren und Schwierigkeiten klar zu werden, denen sich bei einer derartigen Wendung der Dinge die Franzosen gegenüber befinden würden. Paris, 1. Juni. Die wohlwollende Beurtheilung, welche die Tonkin=Expedition von Seiten der „National=Ztg. erfährt, wird von der hiesigen chauvinistischen Presse dahin ausgelegt, daß Deutschland „perfider Weise". Frankreich anspornen wolle, seine Kraft in abenteuerlichen fernen Expeditionen zu vergeuden. Italien. Rom, 1. Juni. Zum Todestage Garibaldi's ist dessen gesammte Familie auf Caprera versammelt. Auf dem Grabe Garibaldi's ist eine Marmorbüste aufgestellt. Die Verbrennung der Leiche ist nach gestern gepflogenem Familienrath definitiv aufgegeben. Das Municipium von Rom sandte einen Kranz nach Caprera. Hier findet morgen die Prozession sämmtlicher Arbeiter, Krieger, humanitärer und politischer Vereine zu der neu auf dem Capitol aufgestellten Büste Garibaldi's statt. In der Kammer findet heute auf Drängen Crispi's die Berathung über die Herstellung eines Denkmals Garibaldi's von Staatswegen auf dem Janikulus statt. — Der„Osservatore Romano“ dementirt das hier verbreitete Gerücht von der Abberufung Schlözers energisch. Letzterer selbst gibt den Abbruch der Verhandlungen zu und wird, wie der„Osservatore Romano" bestätigt, drei Monate auf Sommerurlaub gehen, dann aber, nach weiteren Informationen, zurückkehren. England. — Was die an die verschiedenen Angeber in dem Dubliner Fenierprozesse zu vertheilenden Belohnungen betrifft, so wird der Denunziant Farrell 1000 Pfd. Sterl. erhalten, weil er den Behörden wichtige Enthüllungen machte, ehe er verhaftet wurde. Der Droschkenkutscher Kavenagh, der die Anklagebank mit dem Kronzeugensitze vertauschte, erhält Straffreiheit und 250 Pfd. Sterl. Er sowohl wie Farrell werden Irland verlassen. Dem Dienstmädchen Alice Kelly, dessen Wahrnehmungen und Aussagen zur Ermittelung der Verüber des Mordversuchs gegen den Geschworenen Field führten, wurde eine Belohnung von 500 Pfd. Sterl. zuerkannt. Die Gebrüder Carrey werden mit einer kleinen Summe abgefertigt werden. Rußland. Petersburg, 1. Juni. Der Tod des Warschauer General=Gouverneurs General Albedinski wird allgemein betrauert, am tiefsten von den Polen selbst. Als Nachfolger ist Fürst Imeritinski ernannt worden, zuerst glaubte man, General Gurko würde es werden. Petersburg, 31. Mai. Durch Cirkular der Oberpreßverwaltung ist den Redaktionen verboten worden, Details über die Judenhetze in Rostow am Don mitzutheilen. Nach einer offiziösen Wiener Depesche des„Prager Abendblatts“ hat Erzherzog Karl Ludwig dem Czar ein sehr herzliches Glückwunschschreiben des Kaisers Franz Joseph überbracht, welches der Czar mit dem lebhaftesten Danke entgegennahm. Alexander III. sprach bei dieser Gelegenheit die bestimmte Hoffnung aus, es werde, auch wo vielleicht in einzelnen Fragen die staatlichen Interessen auseinander gehen möchten, sich doch unter dem vermittelnden und mildernden Einflusse der freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Höfen jederzeit eine Lösung finden lassen, die, ohne ein einziges jener Interessen preiszugeben, in erster Reihe von dem ernsten Willen friedlicher Verständigung getragen sein werde. Orient. Konstantinopel, 1. Juni. Der Generalkonsul Gillet, welcher als Delegirter Deutschlands mit der türkischen Zollkommission wegen des neuen deutschtürkischen Zolltarifs verhandeln soll, wird hier in der nächsten Woche erwartet. Amerika. Philadelphia, 29. Mai.(Vom Tage.) General Crook soll ein Gefecht mit den Apache=Indianern unweit Guayanapo in Sierra Madras, Mexiko, gehabt haben. Seine Streitmacht belief sich auf 500 Mann und die Indianer zählten 400 Köpfe. Es heißt, daß 50 Indianer getödtet wurden. Ueber General Crooks Verlust verlautet nichts. Neueste Nachrichten. Berlin, 2. Juni. Betreffs der durch die Zeitungen laufenden Mittheilungen über die bevorstehende Einbringung einer kirchenpolitischen Vorlage im Landtag verlautet, daß, wie in der„Nordd. Allg. Zig.“ vom 21. Mai bereits hervorgehoben wurde, nunmehr mit Hülfe des Landtages eine einseitige Revision der Maigesetze stattfinden soll. In der Note der preußischen Regierung vom 5. Mai sind bereits diejenigen Punkte bezeichnet, in denen die Regierung die Befriedigung des religiösen Bedürfnisses ihrer katholischen Unterthanen jetzt durch die Landes=Gesetzgebung herbeiführen will. Moskau, 2. Juni. Der gestrige Ball beim deutschen Botschafter ist aufs glänzenoste gefeiert worden. Das Kaiserpaar erschien um 11 Uhr. Der Kaiser und die Großfürsten trugen preußische Uniform mit sämmtlichen Orden. Die Kaiserin betrat am Arme des Botschafters den Saal, während der Kaiser, Frau v. Schweinitz führend, folgte. Der Kaiser tanzte die Quadrille mit der Königin von Griechenland, die Kaiserin mit dem Fürsten von Bulgarien. Die Majestäten nahmen am Souper Theil und verließen den Ball gegen 1 Uhr. Die Großfürsten blieben bis zum Ende. — Von Festlichkeiten finden heute außer dem Ballfeste beim deutschen Botschafter, dem die Majestäten und die Mitglieder des kaiserlichen Hauses beigewohnt haben, folgende statt: eine Festtafel im Kremlpalast für die Gouvernements=Adelsmarschälle, für die Abordnungen der Kosakenvölker und der asiatischen Völker, für die Bürgermeister, die Staatsdamen, Ehrendamen und Ehrenfräulein und für die Adjutanten und Kavaliere vom Dienst, ferner ein Festessen, welches der italienische Botschafter Nigra den Botschaftern und Gesandten gibt. Die Regalien wurden heute unter großer Feierlichkeit aus der Granowitaja=Palata endgültig nach dem Thronsaal zurückgebracht. Strafkammer. Bonn, 1. Juni. Die letzte Sache der heutigen Sitzung wurde bei verschlossenen Thüren verhandelt und war die Anklage gegen den Kaufmann H. aus Bonn wegen Unzucht mit Kindern gerichtet. Derselbe erhielt ein Jahr Gesängniß. Bonn, 2. Juni. In der heutigen Sitzung der Strafkammer kamen folgende Sachen zur Verhandlung: 1) Die Tagelöhner Mathias W. und Johann ., beide aus Lommersum, waren angeklagt, gemeinschaftlich in der Nacht vom 18.—19. Januar 1883 zu Bodenheim aus einem Gebäude mittelst Einbruchs und Einsteigens dem Ackerer Anton Joseph Bütigenbach 500—600 Pfund Weizen gestohlen zu haben. Dieselben wurden jeder zu einer Gefängnißstrafe von 3 Monaten verurtheilt. 2) Durch Urtheil des Kgl. Schöffengerichts zu Rheinbach war die Wittwe H. aus Merzbach wegen Diebstahls von Opfergeldern aus der Kopelle zu Merzbach zu einer Gefängnißstrafe von 4 Tagen verurtheilt worden. Die Seitens der Angeklagten gegen das Urtheil eingelegte Berufung wurde angenommen und dieselbe von Strafe und Kosten freigesprochen. 3) Die von dem Taglöhner Johann W. zu Bennerth gegen das Urtheil des Kgl. Schöffengerichts zu Königswinter eingelegte Berufung wurde kostenfällig verworfen. Derselbe war wegen Mißhandlung zu einer Gefängnißstraße von einem Monat verurtheilt worden.(In dieser Sache wurde, wie bereits mitgetheilt, ein Zeuge wegen Verdachts des Meineides sofort verhaftet.) Loeales. Zwei Musensöhne, welche dem Anscheine nach angeheiter: waren, machten gestern Nachmittag eine Spazierfahrt mit Canoes auf dem Rhein. Ruthwilligerweise verließ nun während des Fahrens der Eine sein Canoe und kletterte auf dasjenige seines Genossen, beide zusammenbindend. Nahe beim User erhielt nun das Cande durch die unruhige Bewegung der darauf Sitzenden plötzlich einen Ruck und Beide stürzten in den Rhein, reiteten sich jedoch an“s Land. Unsere freiwillige Feuerwehr. Zur Bekämpfung des gefährlichen Elements des Feuers haben sich längst aller Orten„Freiwillige Feuerwehren“ gebildet, aber nicht überall bringt man ihnen die Achtung entgegen, die sie verdienen. Trotz ihrer Thatkraft, ihrer Unverdrossenheit hat sich das System der freiwilligen Feuerwehren bei Weitem noch nicht den Ehrenplatz in der deutschen Bürgerschaft erobert, den es verdient, die Theilnahme errungen, die ihm allein eine feste Grundlage geben kann. Der Grund dafür ist schwer zu finden! Ist sie etwa überflüssig? Mit Nichten! So sagen wir wiederum. Es ist kein eitles Spiel und Treiben, das hier obwaltet, es ist die Lust, das Bewußtsein, in rechtschaffener, thatkräftiger Arbeit zum Besten des Nächsten sich zu vereinen. Zu gut dafür ist Niemand, mag er sein, was er will; in solchem Bestreben schmelzen die sozialen Rangunterschiede, das Beste zu thun, ist ein Jeder gerade gut genug. Das haben wir an unseren Gästen gesehen, worunter sich reiche Fabrikbesitzer und Gentlemens im besten Sinne des Wortes befanden. Und die rauhe, schwielige Hand des Arbeiters greift oft wackerer zu, als die weiche des Mannes aus den bessern Ständen, und welche von beiden in der Noth das Größte leistet, das mag hier weiter nicht erörtert werden. Weßhalb sollen wir also nicht Schulter an Schulter stehen, wenn es gilt, des Feuers Macht zu bezwingen, die Noth unserer Mitmenschen zu beseitigen? Es ist eine heilige Herzenspflicht, die uns Alle eint, der zu folgen wir nicht einen Augenblick zögern sollen. Und darum, Rekruten für die Freiwillige Feuerwehr vor! Sind die freiwilligen Feuerwehren etwa überflüssig? Man gehe doch einmal zum Feuer, wenn sie„dem Nächsten zur Wehr und Gott zur Ehr“ thatkräftig zur Hand sind, unverdrossen arbeitend, bis die feindliche Naturgewalt bezwungen. Das Feuer mag auf andere Weise auch vielleicht bewältigt werden können, aber die Disziplin, welche im Feuerwehrkorps vorherrschen soll und muß, erleichtert die gefährliche Arbeit ganz bedeutend. Glaubt man etwa, daß es ein Vergnügen ist, draußen beim Feuer zu arbeiten? Mit Nichten! Die freiwillige Feuerwehr ist deßhalb die erste Pflichtfeuerwehr, die wir uns wünschen können, sie arbeitet„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr", ohne Belohnung, den Lohn in ihrer Arbeit selbst findend. Das ist die freiwillige Feuerwehr, deren Mitglieder sich zu dem schweren Werk vereinten, unverdrossen und des thatsächlichen Lohnes ihrer Arbeit entbehrend! Man muß sie deßhalb noch höher schätzen, als die Angehörigen der bezahlten Pflichtfeuerwehr, und kommen sie diesen im Moment vielleicht nicht gleich, so haben sie doch den festen Willen, es mit der Zeit dahin zu bringen. Woran mangelt's nun aber der freiwilligen Feuerwehr vor Allem? An Rekruten; sie stellen sich ein, aber doch nur spärlich und nicht in der Zahl, die nothwendig erscheint für rechtschaffenes Leben und wirkungsvolles Arbeiten! Schändet etwa die Arbeit der Feuerwehr? Ob Handarbeiter oder Kaufmann hier zusammenstehen, beide dürfen es sich für eine Ehre schätzen, zusammenzugehören. Was sie adelt, sie in den Augen der Menge schließlich erheben muß, das ist die unermüdliche Selbstlosigkeit, die sie zum schwierigsten Dienst, zum Besten des Nächsten unaufhörlich stählt! So ist die freiwillige Feuerwehr! Rheinisch=Westfälische Chronik. Es steht jetzt definitiv fest, daß die diesjährige Vereins=Ausstellung des Geflügelzucht=Vereins vom Siebengebirge anden Tagen vom 12. bis 14 Aug. cr. in Honnef abgehalten werden soll. Die Genehmigung zu einer gleichzeitig mit der Ausstellung stattfindenden Verloosung von gutem Geflügel ist bereits höheren Orts nachgesucht worden. Veranlaßt durch die seitens der Kgl. Reg. zu Coblenz angeordnete Aufhebung der mikroskopischen Untersuchung des Schweinefleisches auf Trichinen und Finnen ist von den Linzer Metzgern eine Eingabe an das Stadtverordneten=Collegium um Abschaffung der Polizeiverordnung vom 1. August 1882 betreff. Einführung einer allgemeinen Fleischbeschau gerichtet worden. Zunächst ist hierzu zu bemerken, daß die Aufhebung einer Polizeiverordnung nicht unter die Competenz des Stadtverordneten=Collegiums rubricirt; dann aber auch liegt es in der Absicht der Königl. Regierung, in fürzester Zeit die allgemeine Fleischbeschau in allen größeren Orten des Regierungsbezirks einzuführen. Einer der gefährlichsten Feinde der Obstkultur, die Blutlaus, tritt in der Gegend von Koblenz jetzt in nie gekannter Ausdehnung auf, und es erscheint dringend erforderlich, daß allgemein Schritte zur Vertilgung dieses Ungeziesers unverzüglich ins Werk ge setzt werden. Der Direktor der landwirthschaftlichen Lokal=Abtheilung Koblenz. Herr Landrath Freiherr v. Frentz, legt in einer Bekanntmachung diese Angelegenheit den Bürgermeistern, Gemeindevorstehern und Kasinovorständen dringend an's Herz, weil die Verhandlungen über eine bezügliche Polizei=Verordnung noch nicht zum Ziele geführt haben, das erforderliche Einschreiten gegen das drohende Uebel also zunächst noch Sache der freien Entschließung der Interessenten ist. Die Landwirthe und Obstzüchter haben demnach hierbei Gelegenheit, durch die That die Richtigkeit der oft aufgestellten Behauptung zu beweisen, daß in solchen Dingen Polizeiverordnungen zu entbehren seien und wohl gar schädlich wirken. In Köln hatte der Zoologische Garten im vergangenen Jahre einen Thierverlust im Betrage von 25,139 Mark. Der Ueberschwemmung allein fielen Thiere im Werthe von 19,539 Mark zum Opfer. Der Kölner karnevalistische Reichstag macht am 11. d. per Extradampfboot eine Fahrt nach Bonn, Königswinter, Honnef und Rolandseck. Die Wahl des Herrn Postdirektors Halliersch zum zweiten Beigeordneten in Deutz ist von der königl. Regierung nicht bestätigt worden, weil die oberste Postbehörde daran festhielt, daß Postbeamten die Genehmigung zur Uebernahme derartiger Nebenämter nicht zu gestatten sei. Die General=Versammlung des Volkswirthschaftlichen Vereins für Rheinlaid findet gleichzeitig mit der General=Versammlung der Feuerversicherungs. Gesellschaft Rheinland am 6. Juni im Lokale der Gesellschaft Constantia zu Neuß statt. Auf der Tagesordnung steht u..: Sonntagsfrage, Vagabundenfrage und Personenfrage beim Credit. Düsseldorf, den 2. Juni. Das von der Düs seldorfer Dampfschifffahctsgesellschaft neu gebaute Güterschiff„Bismarck" wird heute seine Festfahrt antreten, welche an diesem Tage für die Strecke von Köln bis Remagen festgesetzt ist. In Remagen wird das Schiff über Nacht bleiben, um von da am Sonntag Morgen um 11 Uhr bis Mainz die Fahrt fortzusetzen. Zu dieser Fahrt ist außer den Direktionsmitgliedern und Aktionären der Reichskanzler Fürst Bismarck eingeladen; derselbe hat seine Theilnahme abgelehut, da sein Gesundheits zustand die Reise nicht erlaube. Aus Wesel. Die Nr. 123 der„Wes. Ztg. für den 31. Mai bringt folgende Notiz, welche sich auf die angeblich beabsichtigte Engelmacherei in Ehrenfeld bezieht:„Wesel, 30. Mai. Von Köln traf heute Morgen folgendes Schreiben ein:„Sie werden hierdurch von dem Schlusse der gegen Sie wegen Vergehens gegen§ 49a des Str. G. B.(Mithilfe zu einem Verbrechen oder Vergehen) geführten Voruntersuchung in Kenntniß gesetzt. Köln, 29. Mai 1883. Der Untersuchungsrichter I. Nacatenus, Landgerichtsrath. An den Buchdruckereibesitzer Hra. Karl Voß zu Wesel.“ Damit hätte die vielbesprochene Angelegenheit ihren Abschluß gefunden.“ Ein Wei teres hatte die„Weseler Zeitung“ seit der bekannten „Erklärung“ des Herrn Voß nicht gebracht, sondern sie hat letztere einfach ignorirt. Eine Eßstation ist in Sassendorf bei Soest für hülfsbedürftige Reisende eingerichtet worden. Denselben wird in der Zeit von Vormittags 10 Uhr bis Nachmittags 3 Uhr ein Mittagessen, bestehend aus warmem Gemüse mit Kartoffeln, einem Sechstelpfund darin gekochten Speck und einem Stück Brod, veradreicht. Die Reisenden müssen sich als Gegenleistung einer ihnen angewiesenen Arbeit, wie Holzzerkleinern und dergleichen, unterziehen. Auch in Duisburg ist seit einigen Tagen eine ähnliche Einrichtung ins Leben getreten. Am 30. v. Vormittags wurden die Hagener Posträuber, unter Eskorte von mehreren Gendarmen und einem Polizei=Kommissar, gefesselt vom Bahnhof zu Hagen nach Arnsberg transportirt, nachdem dieselben kurz vorher mit dem Siegener Zuge eingetroffen waren. Eine große Menschenmenge hatte sich auf dem Bahnhof eingefunden und betrachtete die Verbrecher, die bekanntlich auzer dem Hagener Postraub noch viele raffinirte Einbrüche in Witten, Soest 2c. auf dem Gewissen haben. Bunte Tageschrouik. (Aus Berlin.) Dem„Berl. Börs.=Cur.“ schreibt man:„Bekanntlich finden gegenwärtig die Uebungen der Landwehr bei den Truppentheilen des dritten Armee=Corps statt. Zwei Landwehrmänner, welche bei einem Brandenburgischen Infanterie=Regiment zur Uebung eingezogen sind und sich gegenwärtig noch dort befi den, sind nun von einem höheren Offizier, angeblich weil sie nicht gegrüßt haben, auf offener Straße geohrseigt worden. Die beiden Landwehrleute haben sofort auf dem instanzenmäßigen Wege Beschwerde geführt und die Bestrafung des Offiziers mit der Erhärtung gefordert, daß sie ihn nicht gesehen haben. Der Fall soll bereits zur Kenntniß des General=Kommandos gelangt sein.“ So lautet der Bericht. Das Blatt nimmt von der Nennung des ihm ebenfalls angegebenen Namens des Offiziers Abstand, um abzuwarten, ob die Untersuchung eine Bestätigung der Beschwerde bringen wird. (Aus Frankfurt.) Die„Fréf. Ztg.“ schreibt: Montag Abend zwischen 10 und 11 Uhr machte der Schreiner Adolph Christoph auf dem Polizei=Revier im Zimmerweg die Anzeige, daß von einem seiner Bekannten, Karl Stadtler, seine Freundin Ney auf der Maininsel erwürgt worden sei. Sofort ging ein Kommissar mit mehreren Schutzleuten an den bezeichneten Ort, und um halb zwei Uhr fanden sie wirklich im Weidengebüsch auf der Insel die Leiche eines jungen Mädchens. Die Leiche, deren Kopf mit Blut bedeckt war, wurde nach dem Sachsenhäuser Friedhof gebracht. Christoph wurde in Haft behalten, und am 31. v. ist auch der Tagelöhner Stadtler verhaftet worden. (Neue Art von Weintransport.) Ein Turiner Weingroßhändler hat in der Waggonfabrik Ludwigshafen einen Eisenbahnwagen bauen lassen, dessen Inneres ein Weinbehälter ist, bestehend in einem circa fünfzehn Fuder fassenden Kessel. Der Weinhändler bezweckt damit vo erst einen Versuch; glückt derselbe, indem der originelle Waggon sich in der That für den Weintransport bewährt, so will der Unternehmer noch mehr solcher Waggons bauen lassen. (Aus Schwerin.) Die mecklenburgische Landes=, Gewerbe= und Industrie=Ausstellung ist am 1. d. durch den Minister des Innern Staatsrath Wetz=ll seierlich eröffnet worden. Der Vorsitzende des Ausstellungskomitee's, Hofrath Bade, hielt die Eröffnungsrede, die mit einem Hoch auf den Großherzog schloß., Alsdann erfolgte ein Rundgang durch die Ausstellung. (Feldmarschall Moltke und die liebenswürdige Ida.) In der„Magdeburg. Ztg.“ finden wir folgende originelle Korrespondenz aus Zürich, 28. Mai:„Bis heute ist die erste Viertelmillion von Besuchern der schweizerischen Landesausstellung erreicht und es macht dies einen Durchschnittsbesuch von 9250 Personen täglich aus. Gestern Abend besuchte Feldmarschall Moltke die Ausstellung. Der greise Feldherr, der so manches feindliche Bollwerk siegreich überwunden, mußte sich, da er nach der reglementarischen Zeit einrückte, den Zutritt zur Ausstellung erst„erkämpfen“. Bald durchschritt der sieggewohnte Heerführer unter Begleitung des Herrn Oberst Vögeli und anderer Mitglieder des Central= komitees einzelne Räume der Ausstellung und betrachtete die Objekte der letzteren bei elektrischem Lichte. Am meisten schien ihn die Maschinenhalle und die Gruppe der Metallindustrie zu interessiren. Auch der reizende Ausstellungspark, der keramische Pavillon und die Industriehalle sanden seinen Beifall. Im Magenbitterpavillon kredenzte ihm die liebenswürdige Ida ein Gläschen„Bittern“, und der große Feldherr der deutschen Armee dankte ihr dadurch, daß er ihr ein hübsches Bouquet überreichen ließ. Heute machte Feldmarschall Moltke, dem die sächsische Regimentsmusik aus Straßburg noch ein Morgenständchen gebracht, in Begleitung seines Neffen einen Ausflug nach Schaffhausen, von wo er wieder nach Zürich zurückkehren wird, um noch zwei Tage dort zu bleiben.“ (Aus Rom.) Die gesammte Familie Garibaldi hat sich nach Caprera begeben behufs Begehung des Todestages Garibaldis am 2. Juni. Genueser Blätter versichern, es werde der letzte Wille des Generals Garibaldi, seine Leichenverbrennung, dabei ausgeführt werden. Die Regierung hat energische Maßregeln ergriffen, damit die Gedächtnißfeier für Garibaldi in Mailand und anderwärts nicht ausarte. (Aus Newyork.) Ueber die beklag Panik auf der neuen Hängebrücke in Brooklyn der ein Newyorker Telegramm weitere Einzelheiten. Stauung der Massen auf der Brücke wurde zue durch einige Personen verursacht, welche einen Mam. auslachten, dessen Hut der Wind in den Fluß entführt hatte. Eine Frau fiel in Ohnmacht; ein Mann arbeitete sich mit seinen Fäusten durch die Menge, um dieselbe zu schützn, und bald entspann sich eine allgemeine Prügelei. Von beiden Enden der Brücke strömte das Publikum nach der Szene der Unordnung. In dem furchtbaren Georänge wurden Männer, Frauen und Kinder die steilen Steintreppen, mittels welcher die Passagiere von Newyork die Brücke besteigen, hinuntergestoßen, wobei 12 Personen, darunter sieben Frauen, erdrückt oder zertreten wurden. In einer Länge von einer engl. Viertelmeile war die Brücke von einer riesigen zurück= und vorwärtsdrängenden, heulenden und kreischenden Menge gefüllt. Eine Viertelstunde verstrich nach dem Beginn der Panik, ehe Hülfe geleistet werden konnte. Als dieselbe anlangte, wurde das Mittel=Geländer niedergerissen, und die Todten und Sterbenden wurden auf Wagen nach dem Krankenhause gebracht. Sehr vielen Leuten wurden in dem verzweifelten Kampfe um das Leben die Kleider vom Leibe gerissen. Der einzige Potizist, der an Ort und Stelle war, rettete das Leben der ersten Frau, welche niedergeworfen wurde, aber verlor dabei fast sein eigenes Leben. Ein Mann sprang über die Brücke und wurde getödtet. Die Panik, fügt der Bericht hinzu, ist keineswegs der Furcht, daß die Brücke nachgebe, sondern dem großen Andrange und der steilen steinernen Treppe zuzuschreiben. Wie wir schreiben. Wir lächeln über die Zöpfe der geschätzten Chinesen, die in unserer Mitte leben,— aber den Zopf, der uns selbst hinten häugt, wollen wir nicht bemerken. Ein solcher Zopf ist der Briefstil, der trotz aller orthographischen Reformen und der Cultur, die Alles beleckt, im Großen und Ganzen noch so altväterlich ist, wie Anno dazumal, als es noch keine Eisenbahnen gab und die Schnellschreibekunst, die Stenographie, noch ein unbekannter Artikel war. Merkwürdig! In unserer Zeit der Telegramme und Telephone, wo Alles rennet, rettet, flüchtet, um mit Dampfgeschwindigkeit ans Ziel zu gelangen, hat der Briefstil trotz alledem noch immer seinen schleppenden Gang behalten. Im Militär=Commando, im Zeitungswesen, im Unterricht, auf der Bühne, der Kanzel, ja sogar im— Parlament, dessen Beruf doch sonst das Reden ist, macht sich das Bestreben nach Kürze, Arbeitsvereinfachung und Zeitersparniß geltend, aber in unseren schriftlichen Verkehrsformen sitzen noch immer so manche Auswüchse der„Zopfzeit" fest. Das Großartigste in diesem Genre leistet der amtliche, der sogenannte Curialstil, dessen Komik zuweilen eine zwerchfellerschütternde, wenn auch unfreiwillige ist. Zwar ist 1848 der erste Schritt geschehen, den Stil einigermaßen zu vereinfachen, und zwar durch Beseitigung der Prädicate:„Hochlöblich“,„Wohllöblich“, „Löblich“, Hochedel",„Edel“, sowie der bei Berichten 2c. an Behörden gebräuchlichen Anrede:„Ein“ oder„Eine" anstatt„Das“ oder„Die“— aber man ist bei diesem Schritte stehen geblieben und jetzt hat man sogar den alten Kohl wieder aufgewärmt. Selbst einsichtige Beamte, wie der Geheimrath Jacobi in Liegnitz, haben auf die Abstellung dieser lächerlichen Zopfgewohnheiten hingearbeitet, jedoch vergebens! Es sollte im Verkehr der Behörden untereinander und mit dem Publikum die sachliche Erledigung in anständiger Form genügen und auf die jetzt noch üblichen Redensarten, wie„gehorsamst“,„ehrerbietigst", bezw.„ergebenst",„gefälligst“, gar kein Gewicht gelegt, vielmehr auf Beseitigung solcher unnützen Förmlichkeiten hingewirkt werden(wie dies auch im Militärbriefstil schon geschieht). Man sollte als Muster einer einfach sachlichen Form z. B. die Fassung empfehlen:„Auf die Verfügung vom— zeige ich an, daß"—— und für den Schluß:„Hiernach beantrage ich, zu genehmigen, daß—“ Wir würden noch weiter gehen und dringend wünschen, daß die Behörden mit dem Abschneiden eines der lächerlichsten deutschen Zöpfe, der Titulatur der Hoch=, Hoch= und Wohl=, Hochwohl=, Wohl=, Hochedel= 2c. Geborenheiten den Anfang machten. Nichts ist abgeschmackter, als daß wir dem größten Theil unserer Mitbürger die Anerkennung des Geborenseins überhaupt versagen und dann in peinlichster Weise untersuchen, wo die Die Roman aus Hamburgs Vergangenheit. Von F. Ewald. Haus schwieg.— Wie Grabeshauch wehle es ihn an. „Vater, Du kannst keinen anderen Einblick in die Sache gewinnen? Ist Dein letztes Wort gesprochen?“ „Ich wüßte in der That nicht, was sich noch weiter darüber sagen ließe. Selbst wenn ich eine Einwirkung von meiner Seite als wünschenswerth erachten könnte, so würde ich dennoch Nichts thun können, weil ich nicht einmal einen Schein von Erfolg vor mir sehe.“ Werner Rotenborg war wieder aus Fenster getreten und schaute in die Ferne hinaus. Hans warf noch einen Blick zu ihm hinüber. Der Vater regte sich nicht. Gleich darauf fiel die Thür ins Schloß und Werner wußte, daß er allein war. Hans begab sich auf sein Zimmer, halb sinnlos vor Schmerz und Verzweiflung. Nun war der letzte Hoffnungsstern erloschen. Er sann und sann, bis ihm der Kopf schmerzte. Alles stärmte gleichsam auf ihn ein. Wenn er wenigstens der Mutter sein Leid hätte klagen können! Sie würde seinen wahnwitzigen Schmerz verstanden und ihm Linderung verschafft haben. Sie hätte Mittel und Wege gefunden, dem unglücklichen Mädchen zu helfen. Aber sie war sehr krank. Wenn ihr die Aufregung schadete? Aber auch Lieschens Leben war in Gefahr, und in welcher Gefahr! Mit ruhelosen Schritten durchwanderte Hans das Gemach, sein Herz pochte beinahe hörbar in der Brust. Der Vater hatte es ihm untersagt, zu der Mutter zu gehen, und er hatte das Gebot respektirt, obwohl ein weiches, liebevolles Wort aus ihrem Munde ihm als Lebensbedürfniß erschien. Ihretwegen drängte er die leidenschaftliche Sehnsucht in den Hintergrund, aber hier handelte es sich nicht um seine Person. Nein, nein, er konnte nicht länger zögern! Eine Seitenthür öffnete sich und Hans Rotenborg trat heraus. Er schaute sich um wie ein fremder Eindringling, der überrascht zu werden fürchtet. Alles war still. Geräuschlosen Schrittes glitt er an der Treppe vorüber auf den jenseitigen Gang, dem verbotenen Flügel zu. Hans fragte nicht mehr, ob er Recht oder Unrecht that, alle anderen Gedanken waren in den Hintergeund gedrängt von dem einen einzigen, daß es ein geliebtes Menschenleben zu retten galt. Ihm würde es in diesem Augenblick sündhaft erschienen sein, wenn er den letzten Schritt, der ihm noch Hoffnung verhieß, nicht gethan hätte. Er betrat das Vorzimmer, das zu den Gemächern seiner Mutter führte. Die Dienerin saß in einer Fensternische und arbeitete. Als sie den jungen Mann eintreten sah, schrie sie auf. „Himmel, Hans, wenn Euer Vater „Aus Barmherzigkeit, Dinah, sage mir, wie geht es meiner Mutter?“ „Sie ist schwach, sehr schwach und ich darf Euch nicht zu ihr lassen—“ Hans trat vor sie hin. „Dinah, ist das die Wahrheit?“ fragte er finster. „Es handelt sich um ein Menschenleben. Wird meine Mutter bei meinem Anblick sterbe:?“ Die Alte zögerte mit der Antwort. Es wäre befser, Hans, wenn Ihr nicht zu ihr ginget. Lieber Gott, was kann daraus werden? Herr Rotenborg hatt es streng verboten—“ „Seine Liebe zu meiner Mutter verstäckte wohl seine Befärchtungen.“ „Dinah, laß mich zu der Mutter— ich muß sie sehen!“ „Wenn es der Herr nicht erfährt. Ich verliere meinen Dienst, wenn er davon hört.“ „Er wird es nicht erfahren.“ Dinah schritt der Thür zu, aber ihr Gang war zögernd und vielleicht wäre sie noch auf halbem Wege umgekehrt, wenn nicht, noch ehe sie die Thür erreichte, dieselbe von innen geöffnet worden wäre. Im nächsten Moment erschien Frau Sida im weißen Nachtgewande auf der Schwelle. Als sie ihren Sohn sah, wollte sie zurückweichen, aber schon stand er ihr gegenüber, beide Arme nach ihr ausstreckend. „Du bist nicht krank, Mutter, nur ein wenig blaß und angegriffen? Dem Himmel sei Dank! Mein Anblick regt Dich nicht so sehr auf, daß er Dich tödten wird?“ Sie hielt den Liebling ihres Herzens mit beiden Armen umschlungen und ihr Kopf ruhte an seiner Brust. „Weiß Dein Vater, daß Du hier bist?“ stammelte sie endlich verwirrt, ihn vollends in das Gemach führend und die Thür hinter ihm schließend. Vielleicht hatte sein Anblick Hoffnungen in ihr geweckt. Sie war fest überzeugt gewesen, daß ihr Gatte ihr den Sohn aus eigenem Antriebe eines Tages wieder zuführen werde. „Nein, Mutter, er dacf es nicht erfahren. Ich würde auch nicht zu Dir gekommen sein, aber ich konnte nicht anders. Doch weßhalb zitterst Du? Fühlst Du Dich dennoch so schwach?“ „O, nein,“ hauchte sie leise wie im Geistertone. Er schlang seinen Arm um die gebrechliche Gestalt der unglücklichen Frau und trug sie mehr als sie ging nach dem Sopha. Dann aber roffte sie sich auf; sie sah das Leid in dem Antlitz ihres Sohnes und darüber war das eigene vergessen. Zitternd fuhr sie mit der Hand über seine Stirn und sein weiches, gewelltes Haar. „Du siehst nicht gut aus, Hans, gerade als ob Du von einer langen Krankheit genesen wärest. Die Luft dieses Hauses thut Dir nicht gut,“ fügte sie mit einem melancholischen Lächeln hinzu. Frau Sida war immer eine zarte Figur gewesen und wenngleich sie etwas bleicher aussah und vielleicht auch noch ein wenig schmaler im Gesicht, so war doch diese Veränderung nicht besonders auffällig. „Ich bin nicht krank, Mutter, wenigstens nicht körperlich. Aber meine Seele leidet furchtbar. Du mußt mir helfen und ich weiß. Du wirst es thun, Du kannst mit mir fühlen. Ich sehe keinen Ausweg als durch Dich.“ Und wie er dem Vater gebeichtet, ihm keine Falte seines Herzens verborgen gelassen hatte, so theilte er jetzt der Mutter mit, was ihn bedrängte und quälte. Aber bald sollte er erkennen lernen, daß er sich über den Zustand der unglücklichen Frau getäuscht habe. Kaum hatte er den Namen des verstorbenen Thorwarts und denjenigen seines Pflegekindes genannt, so gerieth Frau Sida in eine fieberhafte Aufregung. Ihre Augen flackerten ruhelos, ihre Wangen brannten, ihre ganze Gestalt erzitterte unter den Worten ihres Sohnes. Hans bemerkte die Aufregung seiner Mutter und wieder fragte er sich, o5 er Recht gethan, als er seine Schritte zu ihr gelenkt hatte. Er stockte in seiner Erzählung, aber eine gebieterische Handbewegung forderte ihn auf, fortzu fahren, bis auch das letzte Wort gesprochen war. Dann trat eine längere Pause ein. „Du hast die Strafe für Dein Vergehen in Deiner eigenen Bruft,“ sagte sie und jetzt war Stimme ganz fest. Es wäre, so weit ich Dich nutzlos, ein weiteres Wort darüber zu verlieren, irgend einen Vorwurf zu machen.“ *.—k, Hochwohl= 2c. Geborenheit anfängt oder aufBest. Da lob' ich mir noch eher den Fürsten PücklerMoskau, der an seinen Schneider schrieb:„Hochwohlgeboren", damit der Rock besser sitze.— Und doch hat man gegen den Unsinn der Titulaturen schon vor 100 Jahren geeifert. In den„Schlesischen Provinzialblättern“ in Breslau z. B. erschien ein Aufsatz vor einem Säculum, der gegen die schnurrigen Constructionen eiferte, welche mit Euer 2c. anheben und mit„Hochdieselben“ zusammengeflickt sind. Er schalt diese Auswüchse Possen, Firlefanz, Schnickschnack, Gallimathias, Läppereien und eröffnete eine Subscription, wozu alle Diejenigen eingeladen wurden, welche künftig von diesem lästigen Zwange befreit zu sein wünschten. In den schlesischen Provinzialblättern wurden denn auch Verzeichnisse Derjenigen veröffentlicht, welche um Weglassung aller Curialien an sie ersuchten. Es waren dies namentlich Prediger, Rectoren, Oberförster, Zolleinnehmer, Bürgermeister, Secretäre, Kämmerer, Rathmänner, Candidaten, Cantoren, wenige höhere Beamte(Regierungs= und Kriegsräthe), auch ein Graf von Schlabrendorf, königlicher Oberlandbaudirector in Schlesien, Standesherr. Es schien sich also der Wunsch des Titelhasses wenigstens von unten auf zu erfüllen. Doch heute, nach 100 Jahren—— der Zopf der hängt ihm hinten! In diese Kategorie des Curialstils gehört auch der Devotionsstrich, welcher gewissermaßen andeuten soll, daß man im Verkehr mit Behörden in Unterthänigkeit und Devotion schier erstirbt und daß der Schreibende eigentlich ein Nichts ist im Verkehr mit hoher Behörde. Wehe dem„in Ehrfurcht gehorsamst Unterfertigten“, wenn er die Devotionsstriche unterläßt.— Ade Karriere! Ade Beförderung! Eine rühmliche Ausnahme macht der Geschäftsstil, der sich durch knappe Form und Deutlichkeit auszeichnet. Freilich geschieht hierin manchmal des Guten zu viel. Wie„Geschäftsbriefe" zuweilen beschaffen sind, mag folgendes, von der„Eisenzeitung“ mitgetheiltes Original erweisen: „Ohne die Ehre, Ihnen näher bekannt sein, erlaube mir zu gestatten, daß ich mich beehre, bei Ihnen anzufragen, ob ich Ihnen Offerten 2c. 2c. machen darf.. Man bedenke nur, daß der Empfänger eines Briefes von der Abfassung desselben auf den Bildungsgrad des Schreibers schließt. Unrichtige Beziehungen, falsch ergänzende und breite Redewendungen u. a. m. müssen in dem Ersteren gewichtige Zweifel über die geschäftliche Befähigung Dessen, der sich mit ihm in Verbindung setzen will, aufkommen lassen und schaffen demselben Bedenken, welche eher geeignet sind, ihn von der Geschäfts=Verbindung abzuhalten. Ferner kommen überflüssige Redensarten vor, wie z..: „Mein Ergebenes schätze ich in Ihren werthen Händen"; oder:„Ihr Werthes— Ihr Angenehmes— Ihr sehr Schmeichelhaftes liegt mir vor“ 2c. Manchen Geschäftsleuten beliebt es als Merkmal eines sogenannten coulanten Stiles Wörter(Artikel, Pronomina oder Hilfsverben) auszulassen: „Ihr Geehrtes habe erhalten; sobald Waare angekommen, sende Deckung".—„Wünsche Posten bald zu versilbern; sollten Preise steigen, erbitte Nachricht. Geschäftliche Mittheilungen sollen allerdings kurz und übersichtlich wiedergegeben werden; Kürze, Einfachheit und stilvoller Ausdruck werden aber weder durch sinnentstellende Wortverbindungen noch durch Auslassung von zum Verständniß erforderlichen Wörtern erzielt, sondern allein durch die richtige Verbindung und Folge der Sätze und deren nicht zu oft gebrauchte Verkürzung oder Zusammenziehung. Wie komisch es ist, die persönlichen Fürwörter ich, wir, unser 2c. weg zu lassen, kann man leicht proviren, wenn man sich einmal vorstellt, die Correspondirenden ständen sich persönlich gegenüber und unterhielten sich in diesem Jargon, das auf ein Haar dem der typischen Figuren der Barone Prudelwitz=Strudelwitz gleicht. Ist es nicht barer Unsinn, anders zu schreiben als man spricht, und soll etwa die Jugend des Handelsstandes die Schriftsprache als etwas ganz Besonderes neben der Muttersprache erlernen. gemacht zu werden. Man nehme aus einem Stocke mit beweglichem Wabenbau ein mit Brut besetztes Rähnichen— auf welchem sich jedoch keine Weiselzelle befinden darf— binde es an einen Stab, oder falls der Schwarm hoch sitzt, an eine Stange und halte sie eine Zeit hindurch in den Schwarm hinein. Recht bald werden sich Bienen und vorzugsweise auch die Königin auf die Brutwabe begeben und können jetzt langsam abgehoben und in den für sie bestimmten Stock gebracht werden. Der verbleibende Rest wird durch die mit der Wabe weggenommenen geholt werden; letztere bilden gleichsam die Wegweiser zu der gefundenen Wohnung, ein Amt, das bei Bienen durch die sogenannten Spurbienen ganz gewöhnlich ausgeübt wird. Haben nämlich die vor Abgang des Schwarmes vom Stocke, nach Ansetzen desselben aber vom Schwarmklumpen selbst abgesandten und allerorts nach einer passenden Wohnung herumsuchenden Spurbienen eine solche gefunden, so thun sie dem Volke Meldung, und man kann öfters erfahren, daß ein Schwarm wie auf ein gegebenes Zeichen schnurstracks einer bestimmten Wohnung zufliegt und dort brausend einmarschirt. Wer in Rähmchen eingebaute Waben nicht zur Verfügung hat, kann auch aus einem Stocke mit unbeweglichem Bau ein Stück Brutwabe ausschneiden, es in ein Holzrähmchen mit Bindfaden gut befestigen und dann damit, wie oben an gedeutet, verfahren.“ Lotterie. Bei der am 1. d. M. stattgehabten Ziehung der Köln=Mindenec 100=Thlr.=Loose von 1870 wurden folgende Serien gezogen: 866, 1101, 2049 und 3448. Prämienziehung am 1. August. Locales. Bonn, den 3. Juni. Bonn. Das neugebaute, der Köln=Düsseldorfer Gesellschaft zugehörige Dampsschiff„Bismarck“ fuhr gestern Mittag gegen 3 Uhr nach Remagen. Dort bleibt es bis heute, Sonntag, liegen, um sodann eine Festfahrt nach Mainz anzutreten. X Gestern, Samstag, um halb 4 Uhr, fuhr ein Extra=Schiff mit Kölner Offizieren und deren Damen, die eine Tour nach Rolandseck machen, hier vorbei. Dieselben kehrten gestern Abend mit demselben Schiffe nach Köln zurück. O Auf dem Markte konnte man gestern die ersten Kirschen bewundern. Dieselben wurden in einem Garten der sogenannten Märtyrer=Kapelle zu Endenich gepflückt. * In einem Hause der Acherstraße explodirte gestern eine Spirutuslampe, wobei eine Frau im Gesicht verletzt wurde. Handels-Nachrichten Berl in, 1. Juri. Mk. Rüböl mit Fass Weizen.... 188 50 do. ohne Roggen.... 150 50 Spiritus Hafer 180 75 Petroleum Kr. 72 00 71 00 56 10 24 00 Landwirthschaftliches. Vom Lande. Ueber das leichte Einsangen eines Bienenschwarmes schreibt P. Cölestin M. Schachinger:„Jetzt, wo die Schwarmzeit der Bienen bald in Zug kommt, dürfte es manchem Leser erwünscht sein, auf ein gar einfaches und doch eben so sicheres Mittel, Schwärme einzufangen, aufmerksam „Aber Du hast Recht— das Mädchen darf den Tod nicht leiden.“ „Mutter!“ jauchzie er auf. Abermals fuhr sie mit der Hand liebkosend über sein Haar und sah lächelnd in sein erregtes Gesicht. Dann erhob sie sich und trat an einen kleinen Seitentisch, wo sie einige Worte auf ein Stück Papier niederschrieb. „Du wirst damit sogleich zu der Frau Syndikus Riechers gehen und auf Antwort warten, die Du mir bringen wirst. Hier wüssen kleinliche Bedenken schweigen. Hans entfernte sich. Vorsichtig nach allen Seiten blickend, schlüpfte er über die hell erleuchteten Gänge, um zuvor noch in sein Zimmer zurückzukehren. Dann eilte er die Treppe hinunter auf die Straße. Es war ein wundervoller Abend. Voll und glänzend stand der Mond am wolkenlosen, tiefblauen Himmel und kühle, frische Lüfte wehten erquickend nach der Schwüle des Sommertages. Im Hause des Herrn Syndikus Riechers war eine große Gesellschaft versammelt und Frau Bertha machte in einem wundervollen mit breiten Silberborten besetzten dunkelgrünen Sammetgewande mit bezaubernder Anmuth die Honneurs. Sie war nur vier Jahre älter als ihre Stiefschwester Frau Sida Rotenborg, aber wenn sie auch nicht über deren herzbezaubernde Liebenswürdigkeit verfügte, die derselben Alles, was sich ihr nahte, unterthan machte, so war sie doch ungleich schöner. Ihre große, stattliche Gestalt, ihre blühende Gesichtsfarbe, ihre dunkl.n Augen, die es gar wohl lverstanden, ein den Männerherzen gefährliches Feuer hu eröffnen— machten sie zu einer bemerkenswerthen rscheinung. Berlin, 31. Mai. Weizen loco 145—213., nach. Qual. gefordert; Roggen loeo 140—152 nach Qual, gefordert, klammer inländ. poln.—.150, guter do. 141—149 M. ab Bahn bez.; Hafer loco 180—157 nach Qual, gef., ostund westpreussisch 182—140, russisch und polnisch——. pomm., uckermärk, und mecklenb. 132-140, schles. und böhm. 133—136, feiner schles, und, preuss. 142—148., ab Bahn bez.: Mais loco 140—147 M. nach Qual. gef. per 1000kg. Weisenmehl Nr. 00 26,50—25, Nr. O 25,00— 23,50, Nr. 0 u. 1 22,50— 0,25; Roggenmehl Nr. 0 28,00 bis 22,00, Nr. 0 u. 1 21,50—20,00 M. per 100kg. brutto inol. Sack. Hamburg, 1. Juni. Getreidemarkt. Weizen loce u. Termine unverändert, per Juni 191,00, Juli-August 189.—. Roggen loco und Termin: unverändert per per 147.—, Juli-August 149.—. Rüböl matt, loec 72,00, Juni Oet. 62.00. Spiritus unverändert, per Juni 44,75, JuliAugust 45.00, August-September 45,75. Hamburg, 51. Mai. Butter(mit 16 Pfd. Taraund 1 pOt. Decort). Für den Export wurde zu den untenstehenden sehr festen Preisen gehandelt: Erste Qualität Stall-100—102, zweite Qualität Stall- 100——, fehlerbalte Hof 70—90, Bauern 90—95 M. Schmalz, Hamburger 58—62., Wilox 56 00 Fairbanks 5,50, div. Marken 55 Steam 58,50., Spek, short clear 58, long backs 55 M. Schinken, americ. geräuch. 80 M. Bremen, 1. Juni. Petroleum besser, loco M. 7,75, per Juli 771,— Schmals, Wilcox, loco 56,50.— Speck short und halo longs Juni 55.—. Amsterdam, 1. Juni.(Schlussbericht.) Weizen 38¾,, p. Juli 283. Roggen loco und auf Termine unverändert, per Juni. 169, per Juli, 169. Rüböl loco per Herbst 33½, p. Juni. Lyon, 30. Mai. Seide. Die Seidentrocknungsanstalt hat heute registrirt: 54 b. Organsinen, 37 b. Tramen 46 b. Gregen, und hat 78 /b. gewogen, im Gesammtgewichte von 14,389 kg. Curs-Bericht. Berlin, 1. Juni. Diverse 4½% cons. St.-Anl. 4%„ Italien. Rente 0% Oesterr. Gold-Rente " Silber Rente Papierrente Berg.-Märk. Eis.-Act. Köln-Mind. Rheinische „ neu „ Lit. B. Oesterr. Creditactien 103,80 102,10 92.50 84,60 00,00 66,90 127,25 000,00 165,40 000,00 101,50 109,10 Actien. Darmstädter Bank Disconto-Command. Deutsche Bank Deutsche Reichsbk. Gelsenk. Bergwerk Dortm. Union St.-Pr. Boch. Gussstahlfabr Königs- u. Laurah. Mechernicher.-A. Köln. Bergw. Phönix, Lit 152,25 196,00 150,60 149,75 123,00 91.25 107,00 130,80 000,00 122,00 93.25 45.00 Preussische und deutsche Fonds. Pr.-St.-Anleihe. 101,10 Köln-Mind. Pr.-Sch. 000,00 Sch.-Sch.-Sch 8½% 98,50 Kruppsche 5% Oblig, 110,60 Ausländische Fonds. Rum. 6 pCt. St.-Rente 108,90 Russ. 5% Bed.-Cred. 84,30 Russ. Anl. 5pOt.71kl. St. 88,75 Ung. 6% Gold-Rente 102,75 „ 5pCt. kl. St. 88,75 Buss. Anl.%80 kl. St. 73.00 Inländische Eisenbahn. Brg.-Ark. 1. u 2. S. 108,00 „ 3½% S. S...B. 94,29 „„ Lit. C. 94,10 „ 4¼% 4. Serie 103,00 „ 5.„ 103,00 6.„ 104,10 7.„ 103,00 8.„ 103,00 9.„ 104.20 9 90 „ 9 „„ 9 Prieritäts-Obligationen. Köln-Mind. 4 pOt..B. 101,10 „„ 5.„ 101,10 „ 4½ POt. 6.„ 105,00 u.„„" 7. 102.90 .-Ludw. a, 3. E. 5pCt. 104,10 Rhein. 4½ pOt..E. 103.00 „„ 1862, 64, 65 103,90 „„.,2., 8. E. onv. 103,00 Wasserstands-Nachrichten. Mannheim, 1. Juni. Rheinhöhe Mit. 4,40m, gest 0 04m. Mainz, 1. Juni. Rheinhöhe Mit. 1,55m, gest. 0,07m. Coblenz, 1. Juni. Rheinhöhe Morg..49m, gest. 0,02m. Köln, 1. Juni. Rbeinhöhe Verm..43, gest..02m. Die Holzhandlung von Fr. Schmitz&Co. Endenicherstraße 29, empfiehlt Buchenbreunholz per Centner 1 Mk. 80 Pfg., Eichengrundbalken von 12 Mark an(100“), sowie alle Holzsorten zu den billigsten Preisen. Für Schlosser empfehle extra starke blanke Treibriegel-Garnituren— zu 33 Pfg. per Stück; ferner alle in's Baufach schlogenden Eisen= u. Messingwaaren zu sehr billigen Preisen. Fritz König, Eisenhandlung, Cöln, Hosengasse 33. Cigarren. En detait. En gros. 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Juni 1883, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Gemeindeplatze zu Obercassel ein Schreibpult, eine Etagere, ein Sopha, ein Eckschrank, ein Mantelofen mit Rohr, eine Regulateur=Uhr, ein Ausziehtisch, ein Sekretair in Mahagoni, sechs Mahagoni=Stühle, zwei Sessel mit Ueberzug, zwei zweithürige Kleiderschränke 2c. 2c. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. rünter, Gerichtsvollzieher in Bonn. Gerichtlicher Verkauf. Am Mittwoch den 6. Juni 1883, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Römerplatze zu Bonn ein Schreibtisch, ein Pianino in Nußbaumholz, ein Glasschrank mit sachen, ein Mahagoni=Kleiderschrank, ein Sopha, ein Klavierstuhl, vier Stühle mit Rohrsitzen, ein Nähtischchen mit Decke, ein Secretair in Mahagoni, zwei Schränke, jeder mit 2 Glasthüren, ein großer Schrank, oben und unten mit je 2 Thüren 2c. 2c. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Grünter, Gerichtsvollzieher in Bonn. Nachweisung der im Monate Mai d. J. zur Anzeige und gerichtlichen Bestrafung gebrachten Uebertretungen. 1) Wegen Gewerbesteuer= resp. Gewerbe=Contravention 7 2)„ Baupolizei=Contravention 1 3)„ Unfugs resp. nächtlicher Ruhestörung 28 4)„ Umherlaufenlassens von Hunden ohne Maulkorb 17 5)„ unterlassener Straßenreinigung 1 6)„ Straßenverunreinigung 2 7)„ Straßenverunreinigung durch Uriniren 2 8)„ unterlassener Anmeldung 8 9)„ Fuhrpolizei=Contravention 13 10)„ Nicht=Beibringens eines Abzugs=Attestes 8 11)„ Störung der Sonntagsseier 2 12)„ Bettelei 2 13)„ widerrechtlichen Verlassens des Gesinde=Dienstes 1 Summa 92 Außerdem wurden wegen Landstreicherei resp. Bettelei 32 Personen festgenommen und dem Königl. Amtsgerichte hierselbst vorgeführt. Vonn, den 1. Juni 1883. Der Polizei=Inspector, Polizei=Rath Bornheim. Verlegte meine Wohnung, Laden und Werkstätte von Brüdergasse 10 nach Hundsgasse 19. Gottfried Spindler, Kupserschmied und Pumpenmacher, Installationsgeschäft für Gas= und Wasserleitung, Bade=Einrichtungen, sowie Pumpen aller Systeme, Bierpressionen mit Luft= und Wasserdruck. Ausführungen von Destillerie=Apparaten sowie Kupfergeräthen für Brennerei und Krautfabrikation. Lager in Gas= und Wasserleitungs=Gegenständen, KüchenEinrichtungen in Kupfer und Messing. Gummischläuche nebst Zinnrohr aller Dimensionen. Reparatur=Werkstätte, sowie Berzinnungs=Anstalt für Kupfer=, Sr#. Messing= und Eisengeschirre. auftrage werden prompt unter Garantie und Zusicherung der strengsten Reellität ausgeführt. Aer, Antpapter empfiehlt zu Einmachzwecken in Rollen und Bogen äußerst billig und gut Franz Meyer, Papier-& Schreibwaarenhandlung Meckenheimerstraße 4. Hochseinen portugiesischen Tafel-Honig per Pfund 60 Pfg. empfiehlt Friedr. Wever Nachfolger. Specialitg, cialit, Folge directen Bezugs von den Hauptmärkten empfehle feinst gebr. Java=Kaffee's in 12 versch. 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Erfahrungen auf den Gebieten der praktischen Technik, der Gewerbe, Industrie, Chemie, Land= und Hauswirthschaft Herausgegeben und redigirt unter Mitwirkung hervorragender Fachmänner X. Jauraang 1863. or. Theodor Koller, IX. Bahrang 185. Mit zahlreichen Illustrationen. Jährlich erscheinen 13 Hefte à 36 Kr. ö. W.= 60 Pf. Ein Jahrgang complet kostet 4 fl. 50 kr.= 7 M. 50 Pf. Die Reichhaltigkeit und Gediegenheit der Zeitschrift hat in den zehn Jahren ihres Bestehens genügend deren Werth zur Auerkennung gebracht und sollte es kein Industrieller und Gewerbsmann unterlassen, diese billige und dabei doch allen Ansprüchen gerecht werdende Zeitschrift zu abonniren. Probehefte auf Verlangen gratis u. franco. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und direct aus A. Hartleben's Verlag in Wien,., Wallfischgasse 1. Wohne jetzt Wonzeigasse 40. Frau Schützeichel, Hebamme. Ein braves fleißiges Mädchen für alle Hausarbeit gesucht. Heerstraße 159. Bekanntmachung. erinnere die wohner an ihre Verpflichtung zur regelmäßigen Besprengung der Straßen u. Plätze während heißer u. trockener Zeit. Bonn, den 1. Juni 1883. Der Polizei= Inspector Polizeirath Vornheim. Kölner Pferdemarkt. Der zweite diesjährige Pferdemarkt wird am Dinstag den 19. und Mittwoch den 20. Juni auf dem Neumarkt hierselbst abgehalten werden. Köln, 18. Mai 1883. Für den Ober=Bürgermeister, Rennen. Bekanntmachung. Die am 1. Januar k. J. zu tilgenden Schuldverschreibungen der Staatsanleihe vom Jahre 1668 A werden „am Freitag den 15. Juni d.., „Vormittags 11 Uhr,“ in unserem Sitzungszimmer, Oranienstraße 92, im Beisein eines Notars öffentlich durch das Loos gezogen. Die gezogenen Schuldverschreibungen werden demuächst nach den Nummern und Beträgen durch Zeitungen und Amtsblätter bekannt gemacht. Berlin, 23. Mai 1883. Hauptverwaltung der Staatsschulden: Sydow. Hering. Merleker. Michelly. Der Verein selbstständiger Handwerker und Fabrikanten ersucht Diejenigen, welche sich, außer den bis jetzt in den Listen Verzeichneten an der Ausstellung für Lehrlingsarbeiten betheiligen wollen, sich baldigst bei den Herren Obladen(Sternstraße), Servatius(Brüdergasse) oder Trimborn(Stockenstraße) zu melden. #oitalien in verschiedenster Höhe und in reicher Kaptratten Anzahl auf Hypotheken und Cessionen sind fortwährend zu erhalten von Notar Schöler, Münsterstraße Nro. 30. Bekanntmachung. Die Königliche Ober=Ersatz=Commission wird die Aushebung der Ersatz=Mannschaften für das Jahr 1883 am 16., 18., 19. und 20. Juni d. J. hierselbst vornehmen. Die Sitzungen beginnen Morgens halb 9 Uhr im Aushebungslokale (Saal der Eintracht Sandkaule Nr. 15 hierselbst und werden die Militärpflichtigen noch besonders durch die Herren Bürgermeister vorgeladen werden. Gegen die Nichterscheinenden oder zu spät Kommenden wird nach Vorschrift des Gesetzes verfahren werden. Bonn, den 19. Mai 1888. Der Königliche Landrath, gez. von Sandt. Erfahrener Anstreicher=Gehülfe gesucht. Boos, Bernheim. Herrenhuter gerührte Herzchen à St. 10 Pfg. B. Schmieder, Feinbäckerei, Belderberg 22. Schmieder's Emser Brust= u. Asthmazucker. Aerztlich empfohlen. Zusammengestellt aus Emser Quellwasser und verschiedenem starken Thee. Derselbe ist für Brust= und Halskraukheiten, Husten, Heiserkeit, Verschleimung des Halses als Linderungsmittel sehr zu empfehlen und nur ächt zu haben bei B. Schmieder, Feinbäckerei, Belderberg 22. Bekanntmachung. Am Dinstag den 5. Juni, Morgins 10 Uhr, soll im Bureau der unterzeichneten Verwaltung die zur„Umdeckung des größten Theiles vom Dache der Reitbahn" des neuen Cavallerie=Kasernements erforderliche Arbeit, einschließlich Material, in öffentlicher Submission vergeben werden. Bedingungen und Kostenanschlag können im Bureau der Verwaltung (neue Cavallerie=Kaserne) in den Dienststunden eingesehen werden. Bonn, den 18. Mai 1883. Kgl. Garnison=Verwaltung. Feuer=Anmeldestellen. Aug. Feldmann, I. Hauptmann der freiw. Feuerwehr, Kölustraße 37. Friedr. Brieger, II. Hauptmann. Engesthalerstraße 15. W. Kömpel, Zugführer, Margasse 10. T. Tudwig, Hornist, Peterstraße 1. Los. Wißkirchen,, Casernenstr. 62. Dacov Esser,„ Maxstraße. 27. Duc. Striefler,„ Boungasse 7. Dos. Schäfer,„ Gudenauergasse4 P. Dietz,„ Breitestraße 28. J. A. Schädler. Markt 14. Durch einen vor dem Königlichen Notar Schöler zu Bonn unter'm 16. Mai d. J. zwischen Joseph Steinhardt, Cigarrenfabrikant, früher zu Crefeld, jetzt zu Kessenich wohneno, und Helene Marx zu Kessenich abgeschlossenen Ehevertrage, wovon heute ein Auszugim Sitzungssaale des Königl. Amtsgerichts in der dazu bestimuten Tabelle angeheftet und öffentlich ausgestellt worden ist, haben die genannten Contrahenten vereinbart: Passus concernens: „Es soll unter den beiden Comparenten Herrn Joseph Steinhardt und Fräulein Helena Marx als künftigen Eheleuten eine auf die Errungenschaft beschränkte Gütergemeinschaft nach Maßgabe der Bestimmungen der Art. 1498 und 1499 des zu Bonn geltenden Bürgerlichen Gesetzbuches herrschen.“ Rheinische Eisenbahn. Abfahrten von BONN nach: Köln 4,36 5,55 6,10“ 7,25 8,30 9,17 10,41 Morgens; 12 1,41 4,19 Nacr mittags; 6,28 7,311 8,37 9,22 10,40 Abends. Von BONN nach Mainz und weiter 12,52 früh; 6,48 8,15 9,41 10,20 Morg.; 12,19 Mittags;.2 2,26“ 3,10f3,54 Nachm., n. Remag. 5,21 5,52 Nachm.; nach Coblenz 4,23 früh, 6,52 u. 9,6 Abends. Von BONN nach Ahrweiler 6,43 10,20 1,2 2,26* 3,10] 5,02 9,6. Von BONN nach Niedermendig und Mayen.48 8,15 10,20 12,19 3,54 6,52. Von BONN nach Euskirchen.22 10,47 2,35(an Wochentagen), 3,14(nur Sonn- und Feiertage) .23. Von BONN nach rechtem Ufer 6,49 8,42 12,41 3,20 6,55 9,30. Vom rechten Ufer in Bonn 7,18 10,30 2,48 6,20 8,31 10,33. Ab BONN weiter nach Köln.25 .30 9,17 10,41 12 1,41 4,19 6,28 7,31+ 8,57 9,22 10,40 Von Beuel rheinabwärts 6,38 10.16 12,1 2,12 6 6,12, 8,19 10,15 (6,12 Nachm. nur bie Siegburg). Von Beuel rheinaufwärts 7,10 9,7 11,812,48 3,524,45 7,12 11,7Abda * Extrazug an Sonn- u. Festtagen. * Fällt an Sonn- u. Festtagen aus Niederländische Dampfschiff-Rhederei zur Betörderung von Personen und Gütern. Tägliche Fahrten vom 1. Mai von BONN nach: Coblenz, Mainz, Mannheim Nachts.30 Uhr. Köln, Düsseldorf, Nymegen, Emmerich, Rotterdam (Amsterdam) Nachmittags 2 Uhr. ab 4. # 5 6 Directe Billete nach Londen Donnerstag, Freitag und Sonn tag; nach New-Torx wöchentlich.— Prompte und billigste Beförderung von Gütern unch allen Richtungen.