K 26. 5 Nach. 12 Freitag, den 1. Juni. 1883. Abonnement: vierteljährlich nur 2 Mk. pracnumerande. Monats=Abonnements. Tägliches Erscheinen. Samstag Auheften des Annoncen=Anzeigers an den Straßen=Ecken.— Inserate werden bis Mittags 12 Uhr erbeten. escichen Hentleestruchte Nr. 16. Wonner=S„ Rheinische Landeszeitung. Für die Rchanten berantnortlic: 3. B. Cartba u s.— Druék und Verlag bon 3. J. Gartben s. Inserate. lokale 10 Pfennig, auswärtige 20 Pfg. die einspaltige Petitzeile. Reclamen per Zeile 20 bis 60 Pfg. Bei umfangreichem und öfterem Annonciren entsprechender Rabatt. Größte Wirtung der Inserate bei stets Reigender Auflage. Perciken Hertdestrate Nr. 10. Mgenturem: füir Venel, 3. J. Held, Justrumenenmacher; Obereasl, Pater Az; Godesberg, Th. Dietz, Nack 84; Mussendorf, I. Manscap; Legentüten: Vornheim, Gebr. Groß: Sechtem, Gottfr. pieck; Rösberg, Aloys Esser; Hersel, I. Boosen, Nr. 107. Vom Welttheater. Bonn, 31. Mai 1883. Km. Reichs= und Landtag berathen wieder ebeneinander. An einem der letzten Wochentage ereignete es sich, daß Morgens Landtagssitzung, Mittags Reichstagsdebüt und Abends bis spät in die Nacht hinein„bei elektrischer Beleuchtung“ abermals Reichstagsturnier gewesen. Ein bischen viel auf einmal. Doch wie sagt Molière? Tu'as voulu 2c. Kein Wunder, daß die Stimmung unserer angestrengtesten Mund=, will sagen Parlamentshelden eine höchst gereizte, die sich jeden Augenblick in allerhand „Bissigkeiten" Luft macht. So par exemple am Dienstag gelegentlich der dritten Berathung der Novelle zur Gewerbeordnung im Reichstag, als man auf das Kapitel„von den Tanz= und Lustbarkeiten" zu reden kam. Der Tanz, den Herr Eugen Richter mit der Polizei und dem cidevant Oberpräsidenten der Rheinprovinz, Herrn von Kleist=Retzow, aufführte, welch Letzterer dieser Tage zum Wirkl. Geh. Rath Excellenz befördert worden, trotzdem er schon ungezählte Jahre nicht mehr im Staatsdienst,— dieser Tanz war nicht mehr schön. Herr Richter that, als ob von der Einführung einer„Reichstanzordnung", um der „polizeilichen Willkür“ beim Erlauben und Verbieten von Tanzmusikn ein für alle Mal einen Riegel vorzuschieben, das Wohl und Wehe der Reichszukunft abund gerieth sogar mit der alten, aber nicht veralteten Perle von Meppen deßhalb in Conflikt. Tant de bruit pour etc. Die offiziösen Blätter btreiben ihrerseits eine Art Klopffechterei, in dem sie den Bundescathsmitgliedern das Recht vindiciren, „jederzeit“ im Reichstag zu sprechen, d. h. das Recht, sogar einen im vollen Redestrom dahingleitenden Parlamentsredner„jederzeit" zu unterbrechen und ihrerseits das Wort zu nehmen. Dieses„jederzeit" dünkt uns denn doch die reine Wortklauberei. Ja, selbst von der Nothwendigkeit der Verstärkung der Disziplinargewalt des Reichstagspräsidenten gegenüber— den Reichstagsmitgliedern ist in ihnen die Rede. Die Offiziösen, Allen voran die„Norddeutsche Allgemeine“, sind überhaupt, nicht guter Laune. Die Letztere eruirt fast täglich ihre Gallenausteerungen, bald nach dieser, bald nach jeuer Seite hin. Parlament, spanischer Handelsvertrag, deutsch- türkischer Zolltarif, französische Windbeuteleien und— last not least— die kirchenpolitische Lage geben den jeweiligen Stoff für Gallen= und Milzeruptionen ab. In letzterer Beziehung ärgert die Tante namentlich der„Moniteur de Rome“, der, ob mit Recht oder Unrecht, neuerdings als offiziöses Sprachrohr des Vatikaus gilt und allerdings bisweilen eine recht grobe Sprache „à la Tertullian" redet. U. A. wurde am 29. d. in der„Nordd. Allg. Zig." durch vielfache Citate aus dem„Moniteur de Rome“ der Beweis dafür geführt, daß der auf den Antrag der Konservativen gefaßte kirchenpolitische Beschluß des Abgeordnetenhauses zum Antrag Windtyorst die Hartnäckigkeit der Kurie verstärkt und die Stellung unseres Gesandten beim Vatikan erschwert habe. Sobald Etwas im Staate igendwie schief geht, bilden bei gewissen Offiziösen die allzeit geduldigen Konservativen die Prügelknaben. Arme Karnickel. Nächstens gelangt wohl die konservative Partei auf Antrag der„Norddeutschen" zur Subhastation. Vielleicht in Voraynung davon, nahm das Abgeordnetenhausam 29. dss. in dritter Lesung die Subhastationsordnung mit einigen redaktionellen Aend.rungen und das dazu gehörige Kostengesetz an. Daß die verschiedenen Reichs= und Landtgs kommissionen Arbeit in Hülle und Fülle haben, ist selbstverständlich. Zu bedauern bleibt der Austritt Hertling's aus der Unfallversicherungskommission. Man munkelte bei dieser Gelegenheit allerhand über Zwiespalt in den Reihen des Centrums. Um den Gerüchten den Mund zu stopfen, wird wohl bei nächstbester Gelegenheit Generalissimus Windthorst eine Abstimmungsparade über asselbe abhalten. Gestern, Mittwoch, hat die übliche stroße Frühlingsparade über die Garde— Berliner sund Spandauer Garnison— auf dem Tempelhofer Felde zu Berlin von Seiten des Kaisers stattgeunden. Es standen über 15,000 Mann in Front und die vierfache Zahl von Neugierigen im Rundsreis. Tags zuvor nahm Statthalter und Feldmarschall Manteuffel in Metz die Parade über die ddoitige Garnison ab, wobei die Bevölkerung, soweit sie stranzösisch gesinnt, Gelegenheit hatte, sich über das schmucke Aussehen unserer Truppen zu ärgern: Die Pranzosen könnten überhaupt augenblicklich aus der Haut fahren vor Zorn und Aerger, in Folge der Niederlage ihrer Truppen im fernen Oftasien, in„bezopften“ Tonkin. Der Kommandat Riviere ist Psallen und mit ihm manch braver Offizier und Boldat. Nun wird die Alarmtrommel geschlagen. Mache" und„Revanche" heult das Feldgeschrei von Paris P# Marseille. In fieberhafter Eile werden die TransportAisse für die Verstärkungen segelfertig gemacht, aus einer richtsertig unternommenen Flibusterexpedition wird Handumdrehen ein Feldzug à la Tunis. Hué, hauptstadt des Reiches Anam, zu dem Tontin Et, soll„besetzt“, d. h. bombardict und der unKaiser Tu=Büc à la„Bey von Tunis" ndelt werden. Doch scheint verselbe einen kräftigemuzerän in Gestalt des Kaisers von China zu kn,# als s. Z. der arme Bey am ohnmächtigen Wenigstens spitzt sich die Geschichte zu einem chechinesischen Conflikt zu, aus welchem über Nacht„unter Umständen“ ein französisch=chinesischer Krieg„mit Hindernissen“ sich entwickeln kann. Trotz aller Unternehmungslust scheint den Franzosen dieser Apfel doch ein bischen sauer zu schmecken. Tunis—Madagaskar—Congo—Tonkin— diese„Quadrupelportionen“ gleichzeitig in Angriff zu nehmen, ist selbst für einen französischen Straußmagen ein bischen viel, zumal die Engländer zu dem gallischen Riesenappetit recht scheel blicken und mit den Chinesen unter einer Decke stecken sollen. Denn zwei„Fresser" zusammen an der gedeckten Welttafel thuen nicht gut. Das englische Unterhaus nahm nach siebenstündiger Debatte ohne Abstimmung die Pachtrechts-Bill in zweiter Lesung an. Die Galgenstrickarbeit in Irland ist noch immer nicht zu Ende. Der Henker Marwood ruht nicht, bis er dem letzten der Phönixparkmörder den Strick gedreht hat. Galgenstricke scheint es auch bei der Illumination in Peters burg gelegentlich der Kaiserkrönung gegeben zu haben. Illuminirte Köpfe vollführten en masse einen solchen Unsug, trieben die Hüte ein, mißhandelten Damen, verhöhnten Polizisten und selbst Generäle, welch letztere dieser Tage so zahlreich wie der Sand am Meere in Galauniform umherliefen, und geberdeten sich so unfläthig, daß diesem„Uebermaß von Loyalität“, die Regierung in echt russischer Manier ein Ende machte. Sie verbot nämlich jede weitere Festlichkeit, die Wiederholung der Illumination 2c. und ließ sogar„zur Strafe“ die Fahnen und Dekorationen von den Häusern abnehmen, nachdem sie selbst die Hauptveranlassung zu dem Unsug durch die kolossale Menge von„kaiserlichem Freibier"(Bavariabräu) und„kaiserlichem Freischnaps“ gegeben hatte. In Moskau scheint man die Massen besser in der Gewalt zu haben, wenigstens ward von dort trotz der Freispirituosen ad hoc noch nichts von Ausschreitungen gemeldet. Die Festlichkeiten nehmen ungestört ihren Fortgang, spez. Diners auf der denischen Botschaft, Bälle, Concerte, Volksfeste wechselten in ununterbrochener Reihenfolge. Das kaiserliche Manifest hat mit dem geringen Maß von Gnadenbewilligungen vielfach enttäuscht. Man erwartete eine Amnestie in viel größerem Umfange. Am 29. Mai ist eine Verordnung des Kriegsministers publizirt worden, wonach die Strafe aller Militärverbrecher, sowohl der Mannschaften als der Offiziere, gemildert wird. Alle Offiziersvertreter, die wegen Mangel an Vakanzen nicht befördert wurden, sind zu Lieutenants ernannt. Der Kredit für die Waisen der im Krieg Gefallenen ist um zwanzigtausend Rubel vermehrt. Die Festlichkeiten der deutschen Botschaft erhalten durch den Tod der Prinzessin Marianne, Mutter des Prinzen Albrecht, welcher von Kaiser Wilhelm als Vertreter des preußischen Königshauses zur Krönung entsendet worden, leider eine Einschränkung. Damit schließen wir für heute unseren täglichen Welttheaterbericht. Deutscher Reichstag. Dritte Berathung der Novelle zur GewerbeOrdnung. Berlin, 30. Mai. Der Reichstag setzte die dritte Berathung der Novelle zur Gewerbeordnung mit Artikel 10, vetr. die Hausirer, fort.§ 55(Definition) wurde genehmigt; ebenso vom§ 56 der erste Theil, welcher Gold= und Silberwaaren, alte Kleider, Wäsche, Taschenuhren und Werthpapiere vom Hausirhandel ausschließt, nach Ablehnung eines Antrages Baumbach mit 143 gegen 131 Stimmen. Der zweite Theil des§ 56 enthielt die Bestimmung bezuglich der Kolportage, ausgeschlossen sollen sein Schriften, welche mittelst Zusicherung von Prämien vertrieben werden. Ackermann will auch Schriften ausschließen, welche in religiöser und sittlicher Beziehung Aergerniß erregen. Im Laufe der Debatte bringt Richter den Antrag ein, wonach Schriften, welche gegen den§ 166 des Strafgesetzbuches verstoßen, ausgeschlossen sein sollen, nach längeren Debatten, an welchen sich Stöcker, Richter, Kapp, Baumbach und Windthorst betheiligten, wurde das Amendement Richter mit 169 gegen 149 Stimmen abgelehnt und der Antrag Ackermann mit 172 gegen 146 Stimmen angenommen(Langwerth enthielt sich.)§ 56 wird angenommen, ebenso§ 56a nach Ablehnung des Antrages Baumbach. Der§ 56b bestimmt, daß aus Gründen der öffentlichen Sicherheit sowie zur Unterdrückung von Seuchen durch Beschluß des Bundesrathes und in dringenden Fällen durch Anordnung des Reichskanzlers für den Umfang des Reichs oder für Theile desselben noch andere als die in den vorhergehenden Paragraphen genannten Gegenstände und Leistungen auf bestimmte Dauer vom Gewerbebetrieb im Umherziehen ausgeschlossen werden können. Die Anordnung ist dem Reichstage sofort oder bei seinem nächsten Zusammentreten mitzutheilen und außer Kraft zu setzen, wenn der Reichstag die Zustimmung versagt. Der vom Abg. Windthorst angekändigte Antrag Ruppert wird eingebracht, wonach den Landesregierungen ebenfalls ein solches Verordnungsrecht zustehen soll unter Kontrolle der randtage. Abg. Kablé beantragt, auch dem Landesausschuß von Elsaß=Lothringen dieses Recht zu verleihen. In der Abstimmung wird zunächst der Antrag Kablé mit 152 gegen 151 Stimmen genehmigt. Der so veränderte Antrag Ruppert wird gegen die Stimmen der Konservativen und eines Theils der Nationalliberalen und Sezessionisten angenommen und mit derselben Majorität der§ 56b. Schluß 6 Uhr. Nächste Sitzung Donnerstag 12 Uhr.(Gesammtabstimmung über das Krankenkassengesetz, Fortsetzung der Berathung der Gewerbeordnungsnovelle.) Peltische Deutschland. Berlin, 30. Mai.(Der Auffassung der Blätter gegenüber,) daß das Anerbieten Spaniens, den Handelsvertrag abzuschließen, wenn die Giltigkeit desselben auf das Reichszollgebiet beschränkt werde, gegen die Hansastädte gerichtet sei, sagt die„Post“, Spanien sei stets von dem Prinzip ausgegangen, daß mit Rücksicht auf die Erhöhung der deutschen Zölle es seinerseits auch die spanischen Zölle erhöhen müsse; den Hansastädten gegenüber, die keine Schutzzölle hätten, liege kein Grund vor, die Zölle zu erhöhen; eine gesonderte Behandlung des Reichszollgebiets und der Hausastädte sei demnach für letztere keineswegs unvortheilhaft; Spanien könne den Hansastädten Zugeständnisse machen, wozu es sich dem Reichszollgebiet gegenüber nicht verstehen könne. Berlin, 30. Mai.(Die„Provinzial=Korrespondenz") bespricht die dritte Lesung des Krankenkassengesetzes und rechtfertigt das Auftreten des Finanzministers während der Abstimmung als verfassungsmäßig. Die Mitglieder des Bundesrathes würden sich der parlamentarischen Sitte und den nothwendigen Regeln des Geschäftsganges gern fügen, so oft es möglich sei, es könne aber Fälle geben, wo dieses Entgegenkommen pflichtwidrig sei. Im vorliegenden Falle mußte der Vertreter des Bundesrathes das Mißverständniß über die Stellung des Bundesrathes zu dem Antrage betr. die Einbeziehung der landwirth= schaftlichen Arbeiter, welches die Abstimmung beeinflussen konnte, zurückweisen. Berlin, 30. Mai.(Wie die„Nordd. Allg. Ztg.“ hört,) sind die Verhandlungen über die Revision des deutsch=türkischen Zolltarifs jetzt soweit gefördert, daß binnen Kurzem die beiderseitigen Delegirten zusammentreten können, um das eigentliche Revisionswerk in Angriff zu nehmen. Gillet, welcher früher längere Zeit Konsul in Konstantinopel war, ist zum deutschen Kommissar ernannt worden. Die „Nordd. Allg. Ztg.“ tritt sodann der Meldung der Blätter, daß für deutsche Einfuhren nach der Türkei bis auf Weiteres nicht der Werthtarif, sondern die vor Einführung des Werthtarifs geltenden Bestimmungen angewendet würden, entgegen und sagt, die türkische Regierung habe ursprünglich, nachdem bis zum 20. März 1883 ein neuer Tarif nicht vereinbart worden, nur den bestehenden Tarif für erloschen erklärt und die Zollbehörde am 17. Mai angewiesen, von deutschen Waaren bis auf Weiteres den achtprozentigen Werthzoll zu erheben; später aber habe sie diese Auslegung des Vertrags aufgegeben und die Verfügung zurückgenommen. Berlin, 30. Mai.(Das Abgeordnetenhaus) beschäftigte sich heute mit Petitionen. Die Petitionen betreffend die Aufhebung der Simultanschulen in Bayenburg und Marscheid wurden von der Tagesordnung abgesetzt, nachdem Geh. Rath Esser erklärt hatte, daß mit den beiden Gemeinden Verhandlungen schweben. Die übrigen Petitionen waren ohne allgemeines Interesse. Schluß 12¼ Uhr. Nächste Sitzung Donnerstag 9 Uhr.(Gesetz betreffend die Landesbank in Wiesbaden, Staatsschuldbuch, Brandenburgische Landgüterordnung.) Berlin, 30. Mai.(Graf Peter Schuwalow) ist mit Gemahlin Abends aus Paris hier eingetroffen und gedenkt vor der Weiterreise nach Rußland einige Tage hier zu verweilen. Frankreich. Paris, 29. Mai. Bis heute Nachmittag sind keine weiteren Nachrichten über die Katastrophe in Tonkin eingetroffen.— Ohne der Thatsache eine besondere Wichtigkeit beizumessen, muß doch konstatirt werden, daß die gesammte gouvernementale Presse gelegentlich der Kaiserkrönung in Moskau überschwänglichen Enthusiasmus bekundet, die Großmuth des Czaren wegen der ertheilten partiellen Amnestie preist und die Allianz zwischen Frankreich und Rußland als das einzige Mittel zur Rettung Europas vor der Vergewaltigung durch Deutschland proklamirt. Dieselben Blätter erzählen ganz wunderbare Geschich: ten über angebliche Ovationen, welche den in Moskau anwesenden Franzosen von Seiten aller Klassen der Bevölkerung bereitet worden. England. London, 29. Mai. Ein Meeting der Mitglieder der liberalen Partei im Hause der Gemeinen, welches von dem Premierminister einberufen wurde, um den Stand der Parlamentsgeschäfte in Berathung zu ziehen, fand heute Vormittag um 11 Uhr in dem Conferenzzimmer des Auswärtigen Amtes statt. Es hatten sich etwa 200 Mitglieder eingefunden. Gladstone, der bei seinem Eintritte in den Saal mit lautem langanhaltenden Beifall begrüßt wurde, hielt eine längere Ansprache. Er sagte, er habe die Mitglieder der Partei aus zwei Gründen zusammenberufen, erstens, ur mitteln, ob irgend welche Differenzen in der— seien, und zweitens, um zu sehen," Jünscht werde, den Geschäftsgang zemeinen zu beschleunigen. Die Ver ission seien ausnahmsweise ungünstig und zwar in dreierlei Hinsicht. Die Adreßdebatte, welche in der Regel auf eine Woche beschränkt sei, hätte über zehn Tage in Anspruch genommen und somit einen unwiderbringlichen Zeitverlust verursacht. Zweitens hätte die Regierung die Nothwendigkeit empfunden, die Angelobungsbill einzubringen, nicht für Parteizwecke, sondern weil sie es für nothwendig erachtete, den Frieden, die Ordnung und die Würde des Hauses der Gemeinen aufrecht zu halten. Drittens sei die Gewohnheit eingerissen, im Finanzausschusse allerlei nicht zur Sache gehörige Dinge zur Sprache zu bringen, in Folge dessen von 190 Positionen der verschiedenen Etats in zwölf Sitzungen bis jetzt nur 28 votirt worden seen. Petersburg, 30. Mai. Die Szenen auf dem Newski waren vorgestern schon toll, gestern aber skandalös. Massen von Pövel, größtentheils halbwüchsige Jungen, verlangten, angeblich, weil sie die Nationalhymne sängen, allgemeines Hutabnehmen und trieben die Hüte ein, stürmten in rohester Weise in die dichtesten Haufen des Publikums und mißhandelten eine Menge Personen(angeblich auch einen Pristaw). Die Polizei, sowie die zur Unterstützung kommandirten Kosaken zu Pferde sahen den Rohheiten ruhig zu, ohne einzuschreiten. Gestern ging der Pöbel noch weiter. Er griff auch die eigenen Brüder an, die im Publikum Eis und Konfekt verkaufenden Händler, und zerschlug den armen Kerls ihre Holz= und Blechgefäße, ohne deß der dabei haltende Kosak und Gorodowoi eine Hand hob. Als an anderer Stelle ein kräftiger Herr einen ihn insultirenden Patron festhielt und ihn dem herbeigerufenen Gorodowoi übergeben wollte, kam der Polizist wohl heran, arretirte den Festgehaltenen aber nicht. Daß die Polizei allein diesen Ausschreitungen gegenüber zu schwach war, ist leicht möglich, da eine große Anzahl nach Moskau abkommandirt ist. Bei gehöriger Unterstützung des Militärs hätten die Lärmszenen aber am zweiten Abend von vornherein unterdrückt werden können. Orient. Konstantinopel, 30. Mai. Der wirkliche Grund der Amtsentsetzung des Gouverneurs von Smyrna ist der, daß All Pascha den englischen Sotschafter, Lord Dufferin, auf seiner Reise zu gastfreundschaftlich aufgenommen hat, anstatt sich auf die formelle Höflichkeit zu beschränken. Durch das Benehmen Alis seien allerlei Befürchtungen hervorgerufen worden. Neueste Nachrichten. Luzern, 30. Mai. Der Stadtrath von Luzern wird dem Vernehmen nach gegen die Auszahlung einer Dividende an die Aktionäre der Gotthardtbahn den Schutz der Gerichte anrufen, so lange die Linie Luzern=Immensee nicht fertiggestellt ist. Paris, 30. Mai. Die„Agence Havas“ dementirt die Gerüchte der heutigen Börse von der Demission des Marineministers Brun, der Niedermetzelung der Garnison Hanoi und ebenso, daß der Ministerrath gestern den neuen Tonkinkredit berathen habe. Schiffsrhedern von Bordeaux zugegangene Nachrichten aus Gorca vom 19. Mai erwähnen nichts von den alarmirenden Gerüchten über die Lage des Obersten Desvordes. Nach Privatdepeschen ist Desbordes Anfangs Mai in Kila angekommen.— Der„France“ zufolge gehen Transportdampfer nach Algier, um Truppen nach Tonkin einzuschiffen. Marseille, 30. Mai. Heute ist die„Anamite“ in See gegangen. Weitere Truppen werden fortwährend eingeschifft. Die Panzerschiffe„Triomphateur" und„Levaut" werden ihre Station verlassen, mit dem Befehl, nach Tonkin zu dampfen. Rom, 80. Mai. In der Kammer zeigte Depretis die Lösung der Ministerkrisis an und betonte, die Regierung werde strenge an den politischen Grundsätzen festhalten, welche sie vor den allgemeinen Wahlen kundgegeben und dem Parlamente bekräftigt habe. Maacini legte den deutschen Handelsvertrag vor und verlangte die Dringlichkeit. Schwurgericht. Bonn. In der gestrigen Schwurgerichtsverhandlung wurde gegen W. und I. Z. wegen Brandstiftung, wie bereits mitgetheilt, verhandelt. In der Nacht zum 7. Februar v. J. brannte es im Hause des W. Z. Der Brand wurde, da Vorübergehende ihn beim Entstehea bemerkten, zeitig gelöscht und fand man, daß in drei verschiedenen Zimmern die Betten bei verschlossenen Thüren brannten, außerdem das Balkenwerk auf dem Speicher mit Petroleum durchtränkt war. Der Wirth selbst war auf Kuhhandel abwesend, während man die Kinder vollständig angekleidet fand. Da es in früheren Jahren schon zweimal im nämlichen Hause gebrannt, schöpfte man Verdacht und zwar zuerst gegen den 19jährig'n Sohn Wilhilm, der in Folge dessen v. I. bereits vor Gericht gestellt wurde, jedoch mußte damals die Sache wegen Fehlens von Zeugen und weil der Vertheidiger den„Verdacht der Urheberschaft auf den Vater lenkte, vertagt werden. Die Sitzung dauerte wegen der vielen Zeugen, welche vernommen werden mußten, bis gegen 9 Uhr; es konnte jedoch aus den Zeugenaussagen nicht die Schuld der beiden Angeklagten bewiesen werden und so wurden dieselben mangels genügender Beweise freigesprochen. Sozialisten=Kongreß. (Korrespondenz aus Paris.) Den sogenannten Sozialisten=Kongressen, von denen soeben wieder einer im Theater Oberkampf getagt hat, wird in weiteren Kreisen oft eine Bedeutung zugelegt, die sie durchaus nicht verdienen. Hochtönende Namen und Phrasen sind meistentheils das Beste daran. Die Versammlung der Delegirten von den Arbeitervereinen nahm denselben Verlauf, wie auch alle vorhergegangenen. Gleich nach Eröffnung der Sitzung entspann sich ein Streit unter den Parteien, der sehr bald in Handgreiflichkeiten überging und damit endete, die in sehr schwacher Anzahl erschienenen Anarchisten mundtodt zu machen. Diese letzteren sind bekanntlich Schüler Bakunins, man könnte sie eigentlich französische Nihilisten nennen, weil ihr einziges Prinzip auf die Zerstörung gerichtet ist. Nicht nur der Gesellschaft überhaupt, sondern jeder Regierungsform und Organisation wird der permanente Krieg erklärt. Ihr Glaubensbekenntniß enthält mysteriöse Anklänge an die Lehren des Buddha, die auf den Boden des krassen Naturalismus eines August Conte und Littré verpflanzt wurden. Krapotkin, Gautier und die übrigen Kompromittirten bei den Unruhen in Monceau, Creuzot und Lyon gehören zu dieser Gruppe. Seitdem schon unter dem Ministerium Duclerc die Gambettisten immer mehr erstarkten, und besonders seitdem das autoritäre Kabinet zur Herrschaft gelangt ist, hält man es für bestimmt, daß AgentsProvocateurs in dieser Partei zahlreich ihr Wesen treiben, um sowohl die Pläne der Internationale zu erfahren und der Regierung mitzutheilen, als auch um die Sozialisten überhaupt in der öffentlichen Meinung zu diskreditiren oder gar um aus politischen Zwecken gelegentlich einen kleinen Putsch auf Bestellung hervorzurufen. Die opportunistischen Blätter behaupten dagegen, daß diese Agenten von den Bonapartisten besoldet werden. Diese vorgefaßte Meinung ist der Grund, warum in den übrigen sozialistischen Parteien Mißtrauen und Haß gegen die Extremen herrscht. Aber auch unter ersteren, die sich Etatisten nennen, weil sie den Staat, wenn auch in veränderter Form, beibehalten wollen, sind mehrfache Spaltungen ausgebrochen, und in den einzelnen Fragen, welche auf dem Kongreß diskutirt wurden, kann man sagen, daß, so viele Redner sprachen, so viele entgegengesetzte Ansichten zum Vorschein kamen. Im großen Ganzen stehen sich die Possibilisten, welche partielle Reformen verlangen, den Marxcisten, die gewaltsame Einführung ihres Systems fordern, gegenüber. Der Grundzug aller dieser Bestrebungen besteht darin, die Arbeit von der Herrschaft der Kapitalisten zu emanzipiren und den gemeinschaftlichen Besitz der Arbeitsmittel herzustellen. Zu gleicher Zeit tagte im Westende der Stadt die Vereinigung der katholischen Arbeiter=Cerkles (Oeuvre). Außer Arbeitern waren die Blüthe des legitimistischen Adels unter Vorsitz der Grafen de Mun und Latour du Pin und viele Geistliche zugegen. Die Theorien Le Plays wurden erörtert, die bekanntlich darin bestehen, den Arbeiter durch ein zweifaches Band, und zwar durch ein sittliches und ein materielles mit dem Kapitalisten zu verbinden. Letzteres ist die Protektion, die Charitas und die Theilnahme an dem Gewinn und Besitzungen der Genossenschaft. Ersteres wird durch die Organisation eines korporativen Patrimoniums erhalten, in welchem drei Elemente, das Ehrenkomitee, die Unternehmer(Patrons) und Delegirte der Arbeiter fungiren. Wenn auch in dieser Bewegung eine Art von Gütergemeinschaft angestrebt wird, so trägt sie doch selbstverständlich einen streng konservativen und christlichen Charakter. Der Anarchistenkongreß bot in Aufstellung der Arbeiter=Desiderate nicht das geringste Neue; er war nur insofern bemerkenswerth, als er die Stellung der revolutionären Sozialistenpartei zu den sozialen Plänen der Regierung und speziell Waldeck=Rousseaus klar stellte. Wie anzunehmen war, bringt man ihnen wenig Vertrauen entgegen, und weder die Herstellung der billigen Arbeiterwohnungen, noch der in Aussicht gestellte Versuch zu Koopecativ=Associationen konnte diese" Gruppe befriedigen, die sich vor allem anderen durch eeine unklare Verschwommenheit der Ziele kennzeichnet.„Wenn man indessen annimmt, daß die Anhängerzahl edieser Partei unter den Arbeitern ganz Frankreichs niur etwa 4 bis 5000 beträgt, so ist man zu dem Sahlusse berechtigt, daß sie trotz ihrer geräuschvollen Propaganda in den großen Massen wenig Boden gewinnt. Fast sämmtliche Arbeiter sind in ihren verschiedenen Gewerbzweigen und Abgrenzungen in Korporationen organisirt und haben sogenannte Syndikate gebildet, welche den Schutz der Interessen der Arbeit zu vertreten haben. Die Mehrzahl dieser Syndikate sind dem Prinzip der Kooperation abgeneig: und wollen das Lohnsystem aufrechterhalten, aber staatlich geordnet wissen. Zu diesen gehören z. B. die Syndikate der Kunst=, Möbel= und Bauschreiner in Paris. Sie geben zwar zu, daß das System der Produktivgenossenschaft sich später einmal aus dem Lohnsystem als eine höhere Ordnung entwickeln wird; für jetzt halten sie letzteres aber für praktischer. Sie sagen, daß das Lohnsystem nur dann eine Ungerechtigkeit einschließe, wenn der Unternehmer seine Bedingungen dem Arbeiter einseitig vorschreiben könne. Wenn aber beide Theile in der Lage seien, einen Vertrag der Arbeitsmiethe abzuschließen, dann könne in diesem Kontrakt ebenso gut Gerechtigkeit walten, wie in dem der Association. Bei letzterem entsteht immer die Schwierigkeit der Auswahl des Personals; man ist gezwungen, alle Arbeiter auszuscheiden, welche keine Garantieen ihrer Geschicklichkeit, technischen Wissens und Moralität beibringen können. Ferner ist die Nothwendigkeit zu bedenken, Kapital für Handwerkzeug und Material in ein Unternehmen zu stecken, das auch im günstigsten Falle dem Schwanken der Konjunktur unterworfen ist, und endlich der Modus der Vertheilung des Reingewinnes und die Unterordnung unter die Direktion sowie die Wahl der letzteren. Sowohl auf dem Kongreß als auch in der außerparlamentarischen Enquete=Kommission, die ein Associationsgesetz berathen soll, ist oft auf die Lehre Charles Fouriers, des Zeitgenossen Saint Simons, hingewiesen worden. Er gab die Formel aus: Association der Arbeit, des Talents und des Kapitals. Das Talent ist in diesem Falle nicht die größere oder geringere Fertigkeit des Handarbeiters, sondern die durch Ecziehung und Kenntniß entwickelte Fähigkeit, eine industrielle, kommerzielle und finanzielle Unternehmung zu leiten. Nach diesem Prinzip sind in Frankreich bereits einige Produktivgesellschaften gegründet; so z. B. in Paris das Haus de peinture en bätiment von Léclaire und die Société du Familistère in Guise(Aisne) von Godin. Beide Gründer sind Schüler Fouriers und im Besitz großer Mittel. Wenn indessen wenige solcher Unternehmungen unter besonders günstigen Verhältnissen prosperiren, so darf daraus noch nicht der Schluß auf die Zweckmäßigkeit, ja nur auf die Möglichkeit der Anwendung des Korporativsystems im Großen gezogen werden. Solche Versuche von kommunistischen Genossenschaften sind schon oftmals gemacht worden, von den Saint Simonisten, von Robert Owen, Colius u. a. So lange das Genie der Stifter vorhielt, erhielten sich die produktiven Brüderschaften und Unternehmungen; aber alle Associationen sind bisher zu Grunde gegangen, nicht infolge von Mangel an Kapital oder Arbeit, sondern infolge einer mangelnden guten Direktion. Die Erkenntniß des Talents ist es eben, welche den Massen fehlt, und hat man es endlich gefunden, will man ihm nicht die ihm gebührende materielle und gesellschaftliche Ausnahmestellung einräumen, in welcher es allein die Gesammileitung übersehen kann. Endlich ist Mißtrauen nur zu erklärlich, da Täuschungen unvermeidlich sind. Das sind Bedenken, welche die Experimente des Associationsprinzips haben, und welche bis jetzt noch durch keine wissenschaftliche Formel gehoben sind. Sie werden sich auch von neuem erheben, wenn der Vorschlag, der in der Enquetekommission gemacht wurde, zur Ausführung kommen sollte; wonach die Fouriersche Formel auf die Idee Waldeck=Rousseaus über die Assoziation en participation in eine neue Form übertragen würde, indem man eine Kombination der Kommandit=, anonymen und Theilnehmer=Genossenschaft zu Stande brächte. v. W. Minister=Informationen und der wahre Sachverhalt. X Daß nicht alle Excellenzen immer und immer ganz ausgezeichnet informirt sind, und daß ihnen zuweilen eine Augenbinde ganz geschickt applicirt wird, beweist das Verhalten des preußischen Kultusministeriums in Sachen der Vivisektion, gegenüber dem wahren „wissenschaftlichen" Betriebe der letzteren. Herr v. Goßler, wie nicht minder sein Rath Herr Dr. Althoff, haben ganz entschieden in Abrede gestellt, daß heutzutage Vivisektionen noch in jener grausamen Art vorkommen, wie sie seitens der Hannoverschen Petition, welche jüngst im preußischen Abgeordnetenhause zur Diskussion gelangte, dargestellt wurde. Ja, Herr Dr. Althoff ging sogar so weit, zu sagen, ein Professor, welcher Thiere im wachenden Zustande viviseciren würde, lüde die Verachtung seiner Mitmenschen auf sich, auch würde keiner seiner Kollegen mehr mit ihm verkehren wollen. Der Herr Minister wie sein Rath stellten eine Stimmung im hohen Hause her, daß nur noch wenig fehlte, daß ein Autrag Aussicht auf Genehmigung gehabt hätte, welcher vorgeschlagen haben würde, in Erwägung, daß Vivisektionen an nicht na kotisirten Thieren überhaupt in der civilisirten Welt nicht mehr vorkommen, geht das Haus zur Tagesordnung über und spricht dem Heren Kultusminister für die von ihm eingezogenen authentischen Informationen den allerbesten Dank aus. Ganz zur nämlichen Zeit sprachen Wiener und Pariser Journale ihre Verwunderung aus, wie man denn überhaupt noch von„grausamen“ Vivisectionen sprechen könne, und man erwarte, daß diese auf puren Fabeln beruhenden, gegen die vivisecirenden Professoren geschleuderten Beschuldigungen einmal aufyören. Das Pariser Journal„La France“ stieß dem Fasse den Boden noch damit aus, daß es sagte, in Frankreich sei derlei Grausamkeiten schon durch das Gesetz ein für allemal vorgebeugt, und es scheine schon wieder in Vergessenheit gerathen zu sein, daß die Pariser Polizei im Vorjahre bei dem berühmten Prosessor Pasteur, auf die Beschuldigung grausamen Vivisecirens hin, Haussuchung habe halten lassen, aber Alles in Ordnung befunden habe. Nun schlich jüngst eine Notiz durch die Journale, es sei im Pariser Collége de France eine Dame verhaftet worden, welche mit dem Schirme nach einem Professor schlug, weil er einen Affen viviseciren wollte. Man machte sich über die„Frömmlerin" lustig und sagte, man solle eben weichherzige Damen überhaupt nicht zu solchen ernsten wissenschaftlichen Dingen Zutritt gestatten. Nun aber lieft man in Nr. 1464 des Pariser Journals„La Paix“ vom 25. d.., welches Journal als Organ des Präsidenten der französischen Republik gilt und bezüglich seiner vollen Objektivität noch nie einem Zweifel unterworfen wurde, folgende Darstellung des betr. Vorfalls: „Am Dienstage ereignete sich am Collége de France, während Doktor Braun=Sequard einen physiologischen Vortrag hielt, folgender Vorfall. Es handelte sich darum, einen Affen zu viviseciren, und der Doktor, anstatt ihn zu narkotisiren, beschränkte sich darauf, ihm die Glieder zu binden. Das Thier stieß ein ganz entsetzliches Geschrei aus, und der Doktor ging eben daran, ihm die Stimmbänder(les cordes vocales) zu durchschneiden, als plötzlich eine Dame, welche den betr. Cours mitmachte, auf den Doktor zustürzie und ihm mit ihrem Sonnenschirme ins Gesicht schlug. Im Polizei-Bureau erklärte diese Dame: ich bin Mitglied des Thierschutz=Vereins und habe„das Gesetz Grammont“ applicirt.(Dieses Gesetz ermächtigt Jedermann, gegen Thierquälerei persönlich einzuschreiten.“ Wäre es nun auf jene Professoren angekommen, welche das preuß. Kultusministerium über die pure Unschuld und Harmlosigkeit der Vivisecteure der ganzen Welt belehren,— oder aber auf den Thierschutzverein in Dresden, welcher seine Informationen direkt vom Thierschinder Schiff in Genf bezieht, so dürfen wir uns bei der nächsten desfallsigen Verhandlung im preuß. Abgeordnetenhause auf die Erklärung gefaßt machen, daß auf den Universitäten überhaupt die Thierschindereien so wenig vorkommen wie in Frankreich, denn gleichwie dort durch ein strenges Gesetz vorgebeugt ist, und so was gar nicht vorkommen kann, sorgt in Deutschland ebenso wirksam schon der Strasparagraph 360 Alinea 13. Lasset also— das in solchen Dingen viel besser informirte preuß. Kultusministerium— endlich einmal in Ruhe! Quod erat demonstrandum. Rheinisch=Westfälische Chronik. Bonn. Mit dem 1. April d. I. sind alle diejenigen Neubauten steuerpflichtig geworden, welche in dem Zeitraum von 1. April 1880 bis dahin 1881 bewohnbar, resp. benutzbar wurden. Bonn. Der Finanzminister hat angeo### sämmtliche an die Steuerkassen gerichteten 86. d sendungen nicht mehr wie bisher von der Post Nach. holt werden dürfen, sondern den Kassen vol 12 Briefträger zugestellt werden müssen. Das geld von 5 Pfennig ist daher für die Folge bei Einzahlung der Steuern durch die Post dem Steuer. betrage zuzufügen. Auf Schloß Gracht bei Lechenich ist die Reichs. gräfin Hedwig Wolff=Metternich am Samstag gestorben. Am Samstag den 2. Juni d.., Mittags 12 Uhr, findet im Europäischen Hofe zu Königswinter die jährliche Generalversammlung des Verschönerungs=V reins für das Siebengebirge statt. Eine recht zahlreiche Betheiligung an derselben wäre sehr erwünscht, denn wenn auch allenthalben die Bestrebungen und Leistungen des Vereins im vollsten Maße gewürdigt und hochgeschätzt werden, so ist es doch für den Vorstand äußerst erfreulich, wenn das Interesse an dem Verein recht offen und warm zu Tage trit und das geschieht ja gerade durch persönliche Bethei ligung an den Versammlungen. Aus Königswinter. In der Vorstandssitzung des„Geflügelzucht=Vereins vom Siebengebirge“ wurd definitiv beschlossen, die diesjährige(.) VereinsAusstellung an den Tagen vom 12. bis 14. Aug. c. in. Honnef abzuhalten. An der bei Gelegenheit der 50=jährigen Jubiläumsfeier des landwirthschaftlichen Vereins für die Rheinlande am 1. bis 4. September d. I. in Bonn stattfindenden großen Thier=Ausstellung(zu welcher 13,000 M. Prämien ausgesetzt sind beabsichtigt der Verein mit einer Collektiv=Ausstellung von Geflügel sich zu betheiligen. Der rheinisch=westfälische Verein für Bienenzucht und Seidenbau hält am 5. und 6. August in Hohenlimburg seine diesjährige General=Versammlung ab. In Mainz sind im Arresthause die schwarzen Blattern zum Ausbruch gekommen. Der„Tr. Lztg.“ schreibt man aus Wiltingen: Schreckliche Stunden verlebte am 28. d. der Metzger Joseph Claß von Wiltingen. Derselbe nahm einen zweijährigen Stiec in Zeif ab. Auf dem Wiltinger Wege, cu. eine Stunde Weges von Wiltingen, sprang der Stier unversehens auf seinen Führer los, warf ihn zu Boden und trat auf ihm herum, so daß der Mann die Besinnung verlor. Der Stier legte sich darauf dicht bei seinem Opser nieder und blieb nach der Aussuge des Verletzten zwei Stunden liegen. Endlich erhob sich der Stiec und ging langsam in die Lohhecke. Claß rief um Hülfe, allein Niemand hörte ihn. Er schleppte sich zum Fahrwege. Hier fand ihn am Abend ein dortiger Einwohner, er wurde auf einem Wagen nay Hause gebracht. Am 27.., Sonntag Vormittag halb 11 Uhr, fand, wie die„Saarbr. Ztg." berichtet, vom Garnisonslazareth zu Saarbrücken aus die Beerdigung des im Duell gefallenen Lieutenants Scholtz vom 30. Infanterie=Regiment statt. Das Offizierkorps und die Musik des genannten Regiments, der Kommandant von Saarlouis, sämmtliche dortige DragonerOffiziere, sowie ein zur Leichenparade kommandirter Zug Dragoner und eine ungemein große Menge Bewohner dortiger Städte jedes Standes, Alters und Geschlechtes, gingen vorauf oder folgten dem schöngeschmückten Sarge, welchem ein junger Offizier das 1870er Felddienstzeichen des Verstorbenen vortrug. Der lästige Höhenrauch hat zu manchen Ecklärungen über Entstehung und Folgen desselben Veranlassung gegeben. Eine köstliche Definition desselben gibt die„Cochemer Zeitung". Sie schreibt:„Höhenrauch ist ein nebeliges Meteor ohne feuchten Niederschlag. Die Flinte auf dem Rücken ging Herr Förster A. von Bischmisheim vor einigen Tagen sein Revier ab. Kaum war er an einer Anhöhe angekommen, da purzelten ihm zwei kräftige Rehböcke entgegen, die mit ihren Hörnern beim Stoßen derart ineinander gerathen waren, daß sie nicht wieder los kamen. Herr A. endete bald ihren Streit, indem er einen nach dem andern niederschoß. Am 29. d. Mittags wurden drei Artilleristen vom 7. Art.=Reg. nebst einem Mädchen von 18 bis 20 Jahren gefänglich zu Brühl eingebracht. Dieselben hatten die letzte Nacht dort in der Nähe in einem Strohschober zugebracht, sich von da in den 1e0e „ wur ver Regim dergeßübun An den Euskirche den gemäß Gesangverei Das Fl Schippanon wöchentlich zur Aufführ guten Wett auch an der kraft ausüb licherweise Der Be markte zu! scher und Rheinkadett fallende Mi londampfer „Süch ens lackiert.“ „Sie geb äußerte die spitzfindig zuviel Salz sehen Sie, enormen Di saufen, und die Milch, wässerig ist „Salzfütter wässerige M Der Ki kanntlich ar selbe möge tarlehrerstat dieselben die könnten. E willfahrt u gen und de Die St. schlossen der Ober=Präsik vorigjährige nothleidende aufzuheben Mi. von vinzial=Steu Die Fir sich, wie die einer elektr an die in 2 sellschaft“g bereit erklär unternehmer liefern, falls Betheiligung Es haben eventuelle R. Wahl b Liste zur 8 lassen und kunft bereit. X Heut Verbandstag vscherinnu wurde hierzi Am 29. befestigten C Grafen Art zum Herren wurde Frhr. men von z erhielt Frhr Der„Ni schrieben: Nimrod's u liegenden W von jungen worden sind Dieses Geflt leine Jagd den—300 sast ebensovi 6 Die Taterliese. Roman(uus Hamburgs Vergangenheit. Von F. Ewald. Der Anblick des hüflosen, todtblassen Mädchens mit dem schmerzverzerrten Antlitz erweckte Mitleid unter den Umstehenden und schon drängten sich einige Frauen herzu, um ihr Hülfe zu leisten. „Herr des Himmels, die Liese! Des Thorwarts Pflegekind!“ schrie eine Stimme.„Wie kom nt sie hierher?“ „Ja,“ höhnte ein Anderer dann mit gehässiger Stimme,„fragt sie doch. Die wird sich hüten, Euch Antwort zu gehen.“ „Seht doch das Mal auf ihrer rechten Hand, den blutigen Streifen, das Teuselszeichen!“ rief ein altes, bösartig aussehendes Weib. „Wo? Wo? Wenn es wahr wäre! Die Liese! Ja, fürwahr, die vielen Häuser! Man kann keine Nacht mehr ruhig schlafen.“ So schrie es wild durch einander, aber Einer gab keinen Laut mehr von sich, das war Hans Rotenborg. Fahle Blässe bedeckte sein Gesicht, als er die Elemente sich entfesseln sah, die er, nicht wissend, was er that, heraufbeschworen. Als er die drohenden Ausrufe hörte, da fühlte er sich plötzlich aufgeschreckt. Er wollte auf Lieschen zustürzen, ihr Abbitte thun, sie forttragen zu ihrem alten Pflegevater. Das Teufelszeichen auf ihrer Hand! Er hatte es mit seinem Stocke darauf gezeichnet u. d er war ein Feigling Sie hatte es gesagt. Vorwärts— zu ihr! Seine Füße schienen am Boden zu wurzeln. Andere Menschen drängten ihn zur Seite. „Ja, eine Teufelsgefährtin ist sie,“ rief eine gellende Stimme.„Den Thürmer hat sie eingesperrt, daß er beinahe mit Weib und Kindern verbrannt wäre, wenn nicht der liebe Gott ihm einen anderen Weg über das Dach gezeigt hätte. Die Thür hat sie ihm vor der Nase zugeschlagen; er will es mit zehn heiligen Eiden beschwören und seine Befreier hat sie zurückgetrieben. Seht sie doch an! Auf ihrer Stirn steht ihre Schuld geschrieben!“ Rauhe Hände rissen das unglückliche Mädchen emvor. Sie gab keinen Laut von sich, obgleich sie heftige Schmerzen lit. Man versuchte es, sie auf ihre Füße zu stellen, aber sie brach mit schmerzverzerrtem Antlitz wieder zusammen. Als sie zum Bewußtsein erwachte, befand sie sich in einem feuchten, dumpfen Raum und sie zweifelte keinen Augenblick daran, daß man sie in ein Gefängniß gebracht habe. Sie lag auf einem Haufen Stroh und furchtbare Schmerzen peinigten sie. Aber schlimmer als die physischen Schmerzen waren die Seelenqualen, welche sie erduldete. Nicht ein Seufzer entschlüpfte ihren Lippen, sondern sie lag still und schaute mit brennenden Augen in die sie umgebende Dunkelheit. Bald nachher hörte sie Schritte und Stimmen und die Thür ihres Gefängnisses wurde geöffget. Dee Gefängnißwärter kam und mit ihm ein Heilkänstler, um nach dem Fuß des Mädchens zu sehen. Man war also doch nicht ganz erbarmungslos. Dennoch hielt man es nicht für nöthig, sich sonderlich um die heftigen Schmerzen, welche Lieschen bei der Berührung des Fußes erduldet, zu kümmern. Der Fuß war gebrochen und, da derselbe keine Schonung erfahren, bereits in einen entzündeten Zustand übergegangen. Während der Heilkünstler einen Verband anlegte, war Lieschen wiederholt ohnmächtig geworden, aber sie hatte dennoch ihre Lippen fest auf einander gepreßt, um jeden Schmerzenslaut zuräckzuhalten. Und endlich war es vorüber. Sie lag still, mit geschlossenen Augen und geisterbleichem Antlitz.„Zum Henker, das Midchen hat ausgehalten, meinte der Heilkünstler. „Hm!“ entgegnete der Gefängnißhüter verächtlich. „Diese Menschensorte hat immer den Teufel zum Beistand bereit.“ Damit waren sie gegangen. Und während Lieschen in dem dunklen, feuchten Kerker, von Allen verlassen, dem Tode nahe daniederlag, irrte Hans Rotenborg Tag und Nacht ruhelos umher; riesengroß stand vor ihm das Unheil, das er angerichtet und das ungeschehen zu machen, er zu sei ner Verzweiflung sich ohnmächtig fühlte. Qualvolle drei lange Tage hatte die Schweikranke ganz allein auf ihrem elenden Strohlager in der finsteren Zelle gelegen, als sie eines Morgens endlich wieder zum klaren Bewußtsein erwachte und verwirrt die Augen aufschlug. Sie brauchte Zeit, um sich zu besinnen, wo sie war und dann wurde sie von bitterem Weh gleichsam überwältigt. Unablässig rollten die Thränen über ihre Wangen herab und ein qualvolles Aechzen rang sich über ihre Lippen. Dann aber ging der Schmerz in Zorn gegen den Anstifter dieses Elends über und ihre Thränen versiegten. Lieschen fühlte sich matt und gebrochen, aber der Fuß sch merzte nicht mehr. Indessen wurde sie von einem peinigenden Durst gequält und der Krug, welcher neben ihrem Lager stand, enthielt nicht einen Tropfen Wasser. Sie hatte sich für einige Augenblicke aufgerichtet und sank dann wieder auf ihr Lager zurück. Ihr ganzer Körper schmerzte und sie fühlte eine große Schwäche, die sie hinderte, den Fuß zu erproben. Während sie so beinahe verschmachtend dalag und die Erinnerung an die Vergangenheit sie fast der Verzweiflung nahe brachte, wurde die Thür geöffnet und der Wärter trat ein Er war überrascht, die Gefangene bei vollem Bewußtsein zu finden. Als sie ihn um einen Trunk rischen Wassers bat, war er auch menschlich genug, sogleich ihren Wunsch zu erfüllen, obgleich er sich beim Anblick des wachsbleichen, schmalen Gesichtes mit den tiefliegenden Augen einer gewissen Furcht nicht rwehren konnte. „Ich war wohl lange krank?" fragte sie dann ganz leise. „Ja, seit vier Wochen.“ „Und während der ganzen Zeit war mein Pflegevater nicht hier?“ „Der Gefängnißwärter fuhr zurück. „Dein Pflegevater? Ja, weißt Du denn nicht, aß der alte Jan Dirksen in derselben Nacht Toes erblichen ist, als der Nikolaikirchthurm in Flamnen aufging?“ „Gott im Himmel!“ stammelte die Unglückliche ntsetzt.„Nun bin ich gänzlich verlassen.“ Die sichtliche Verzweiflung des Mädchens schien och etwas wie Mitleid in der Brust des harten Mannes zu wecken. „hm— ich meine, das wird von Dir abhängen, Du solltest ein offenes Bekenntniß ablegen und Bessesung geloben. Du bist ja noch jung und da würde es Oir an Mitleid nicht fehlen. Aber reumüthig mußt Du sein und Dich vom Teufel lossagen; auch darfst Ou Deine Feinde nimmer verfluchen. „Bekennen?“ stammelte Lieschen.„Was soll ich sekennen?“ „Nun, daß Du allerlei Unheil gestiftet und wie Ou den rothen Hahn auf den Nikolaikirchthurm hast liegen lassen, auch manches vornehmen Herrn Haus n Brand gesteckt hast. Nichts darfst Du verschweten und mußt bann geduldig jede Strafe auf Dich, ehmen, wie Du es weit schlimmer verdient hattest Dean sie werden es nicht allzuhart mit Dir machsen, obald die Richtherren ein reuig Gemüth und eine#ußertige Sünderin finden.“ „Ihr i Andere get denken. W Wie sollte „Hm! tichtet als genug dan mal nicht! nur noch so Damit ließ Liesche Gang stand vornehmer „Veit, I bitte Euch: halb erstickt sogen und mit mic ma „Du m 17 Ihr und doch ha und seinen Sinnen?„ kerker verla o gewiß u hon mehr Gewahrsam „Ach Ve dern schließt seid doch ein Oerlei Dinge Veit fu dann. „Gott so Efuch nich Als Har bhurngen degeben, wo sie von der dortigen Polizei verwurden. Dieselben hatten sich ohne Urlaub 5 Regiment entfernt. Wie es heißt, sollen es zur e geßübung Einberufene sein. * An dem am künftigen Sonntag und Montag zu Euskirchen stattfindenden„Gesang=Wettstreit" werden gemäß offizieller Mittheilungen 53 auswärtige Gesangvereine theilnehmen. Das Flora-Theater in Köln ist von den Herren Schippanowsky gemiet het worden, welche versuchsweise wöchentlich 2 Operetten=Vorstellungen in demselben zur Aufführung bringen wollen. Bei dem anhaltend guten Wetter wird die bewährte Gesellschaft wohl auch an der Flora eine nicht minder große Anziehungs kraft ausüben, als dies im Wilhelm=Theater erfreulicherweise der Fall ist. Der Besitzer des holländischen Hofes am Thurnmarkte zu Köln hat seit einigen Tagen seine Kutscher und Portiers in eine rothe Livree gesteckt. Ein Rheinkadett äußerte sein Erstaunen über diese auffallende Montur, als er einen der Portiers am Salondampfer bemerkte, mit den drastischen Worten: „Süch ens do, singen Hähr hätt dä mett Blootwoosch lackiert.“ „Sie geben Ihren Kühen entschieden zu viel Salz.“ äußerte dieser Tage eine Kölner Hausfrau recht spitzfindig zu ihrem Milchlieferanten.—„Wieso, zuviel Salz?“ fragte dieser erstaunt zurück.—„Ja, sehen Sie, von dem vielen Salz kriegen die Kühe enormen Durst, so daß sie große Mengen von Wasser saufen, und das scheint mir der Grund zu sein, daß die Milch, die Sie mir seit einiger Zeit bringen, so wässerig ist.“— Ob der Milchlieferant seitdem das „Salzfüttern“ eingestellt hat und nunmehr weniger wässerige Milch liesert, haben wir nicht erfahren.(K..) Der Kölner Männer=Gesangverein hat sich bekanntlich an den Herrn Kultusminister gewandt, derselbe möge dreizehn Mitgliedern, welche dem Elementarlehrerstande angehören, den Urlaub ertheilen, damit dieselben die Sängerfahrt nach England mitmachen könnten. Se. Excellenz hat dem Wunsche des Vereins willfahrt und angeordnet, für Stellvertretung zu sorgen und den erbetenen Urlaub zu ertheilen. Die Stadtverordneten zu Mülheim a. Rh. beschlossen den früher gefaßten und Seitens des Herrn Ober=Präsidenten genehmigten Beschluß, wonach die vorigjährigen Revenuen der Kreis=Sparkasse für die nothleidenden Ueberschwemmten bestimmt waren, aufzuheben und zur Linderung der Steuerlast 42,000 Mk. von jenem Ueberschuß zur Deckung der Provinzial=Steuern zu verwenden. Die Firma S. und R. Wahl zu Barmen hatte sich, wie die„Barmer Ztg.“ berichtet, behufs Anlage einer elektrischen Beleuchtung für ihren Neubau an die in Berlin neu gebildete„Deutsche Edison=Gesellschaft“ gewandt. Diese Gesellschaft hat sich nun bereit erklärt, die ganze Anlage auf ihre Kosten zu unternehmen und das Licht nach dem Elektrometer zu liefern, falls sich in dem mittleren Stadttheil eine Betheiligung von wenigstens 1000 Flammen findet. Es haben bereits einige größere Konsumenten ihre eventuelle Betheiligung zugesagt. Die Firma S. und R. Wahl beabsichtigt, im Muttelpunkt der Stadt eine Liste zur Zeichnung von Betheiligungen cirkuliren zu lassen und ist zur Ertheilung jeder erwünschten Auskunft bereit. X Heute, Donnerstag, findet in Elberfeld der Verbandstag der rheinisch=westfälischen Fleischerinnungen statt. Von der Bonner Innung wurde hierzu Herr Anton Scholl delegirt. Am 29. d. ist zu Düren seitens des alten und befestigten Grundbesitzes an Stelle des verstorbenen Grafen Arthur v. Golstein eine Präsentationswahl zum Herrenhause vorgenommen worden. Gewählt wurde Frhr. v. Geyr zu Müddersheim mit neun Stimmen von zehn erschienenen Wählern; eine Stimme erhielt Frhr. v. Syberg zu Eicks. Der„Niederrh. Volksztg.“ wird aus Latum geschrieben: Täglich sieht man Schaaren von Jüngern Nimrod's nach dem in der Nähe von Schloß Pesch liegenden Wäldchen wandern, um dort die Tausende von jungen Krähen wegzuschießen, die eben flügge geworden sind und neben den zahlreichen Nestern sitzen. Dieses Geflügel würde zur Landplage werden, wenn keine Jagb darauf gemacht würde. Fast täglich werden—300 heruntergeschossen; aber täglich sind auch sast ebensoviele neu ausgeflogen, die mit ihrem häßlichen Gekrächze die Luft erfüllen. Die geschossenen Krähen wandern größtentheils nach Düsseldorf; sie sollen sehr schmackhaft sein. Böllerschüsse verkündeten am Freitag=Nachmittag zu Hattingen a. d. Ruhr den glücklich erfolgten Durchbruch des 157 Meter langen Eisenbahn=Tunnels unter dem Schulenberge der Zweigbahn Haßlinghausen=Wichlinghausen. Die Linie wird jedenfalls im nächsten Jahr eröffnet werden. Bunte Tageschrouik. (Aus Berlin.) Der Schulüberbürdungsfrage ist nunmehr auch der Kultusminister von Goßler näher getreten. Die wissenschaftlichen Hülfsdeputationen für das Medizinalwesen sind durch ministerielles Reskript aufgefordert worden, über diese Frage ein Gutichten abzugeben. (Aus Berlin.) In der Nacht vom 26. zum 27. d. gerieth in einem Lokal der Naunynstraße der Schneider M. mit dem Tischler Sch. in Streit, welcher zuletzt in eine Prügelei ausartete, wobei Sch. von M. mit einem Messer derart am Kopf und im Gesicht verletzt wurde, daß er, nachdem er zuvor auf der Sanitätswache in der Luisenstadt verbunden worden war, in bewußtlosem Zustande nach dem Krankenhause Bethanien überführt wurde. Da die Verletzungen des Sch. nach dem Ausspruch des Arztes sehr schwere sind, so wurde der Messerstecher M. zur Haft gebracht. (Aus Berlin.) Das Bretschneider=Wölfertsche Luftschiff„Deutschland“, das sich am 28. d. von der„Neuen Welt“ aus erhob, hat diesmal eine viel kürzere Strecke zurückgelegt als das erste Mal. Durch einen schwachen Nordwind, gegen den sich die schadhaft gewordene Lenkvorrichtung als nutzlos erwies, wurde das seltsam geformte Luftschiff in einen südöstlichen Kurs getrieben und erreichte nach kaum halbstündiger Fahrt hinter dem Dorfe Britz wieder festes Land. (In Staßfurt) fand, laut der„Magd. Ztg.“, in der Nacht vom 28. auf den 29. d. eine furchtbare Erschütterung statt. Viele Gebäude erhielten Risse. Die Kirche ist schrecklich zerrissen. Es herrscht eine große Aufregung. In Leopoldshall ist ein Portierhaus eingestürzt. (In Fürstenberg a..) schoß am 22. Mai ein Kaufmannslehrling auf die 17jährige Tochter seines Prinzipals und tödtete sich dann selbst durch einen Schuß in den Kopf. Das Mädchen ist in der Seite verwundet worden und dürfte gerettet werden. (Leichen von der„Cimbria“.) Im Laufe der letzten Tagen sind auf verschiedenen Nordseeinseln Leichen angetrieben, welche scheinbar von der„Cimbria“ stammen, so daß man auf eine fortschreitende Zertrümmerung dis Wracks schließen darf. In einer der Leichen, welche auf Norderney angetrieben ist, hat man die des französischen Lootsen von der„Cimbria“ erkannt. Am 20. Mai wurde östlich vom Herrenbadestrande der Insel Langeoog die Leiche eines großen, Mannes vorgefunden, welche bereits stark in Verwesung übergegangen war, so daß beide Arme abgefallen und die Fleischtheile am Schädel fehlten. In der rechten Hosentasche befanden sich eine Uhrkette, zwei mittelst eines Ringes mit einander verbundene Schaumünzen und ein Zehnpfennigstück. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß der Verunglückte ein Heizer der „Cimbria“ gewesen ist. Am 24. d. ist auf Langeoog wiederum eine Leiche angetrieben, und zwar eine weibliche, an welcher ein halber Arm und ein halbes Bein fehlten. Die Leiche war unbekleidet und stammt vermuthlich auch von der„Cimbria“. (Vom Weserleuchtthurm.) Bei günstigstem Wetter— es herrschte fast Windstille— fand am 28. d. 11 Uhr Vormittags die Absenkung des Caissons, der dem neuen Leuchtthurm zum Fundament dienen soll, statt. Auf ein gegebenes Zeichen wurden, als die richtige Stelle erreicht war, die drei Ventile zur Einströmung des Wassers geöffnet, worauf der Caisson langsam fortsank. Er neigte sich zuerst ein wenig nordwärts, gleich darauf südwärts und wurde dann lothrecht. 11 Uhr 15 Minuten war die Absenkung beendet und die Flagge auf dem Caisson gehißt, worauf ein lautes Hurrah von den Begleitschiffen und Dampfern erscholl. Nachmittags wurden die Schwimmblasen entfernt und später wird der Caisson mit Beton ausgefüllt. (Aus Moskau.) Am Morgen des Krönungstages wurde das vom Kaiser eigenhändig unterzeichnete Manifest in fünfzigtausend Exemplaren vertheilt, weitere hundertfünfzigtausend kommen noch zur Ausgabe. (Aus New=York.) An Bord des Bremer Dampfers„Straßburg", der nach Baltimore gebunden war, hat sich ein Unglücksfall ereignet. Durch den Bruch des Schakels an dem Bügel des Klüvers wurden zwei Matrosen erschlagen und ein dritter über Bord geschleudert, wobei er seinen Tod in den Wellen fand. Kunst und Literatur. Das Maiheft der Monatsschrift„Auf der Höhe“, welche sich in Kurzem eine so hervorragende Stellung und einen so großen Leserkreis erworben hat, ist wieder besonders interessant und reichhaltig. Vorerst sesseln unser Interesse die intimen Briefe Karl Gutzkows an eine Freundin, von denen hier die 2. Serie geboten wird; aber auch die beiden Preisnovellen„Der gnädige Herr Konyary“ von Vertessi und „Ihr Hochzeitstag sollt es sein“ von B. Glogau regen mächtig unsere Theilnahme, sowohl für den biederen verarmten ungarischen Edelmann als die unglückliche Mörderin an. An wissenschaftlichen Artikeln von hoher Bedeutung ist das Heft überraschend reich, wir nennen hier nur Prosessor Heigel, die Memoiren Kaiser Karl VII. Prosessor Schwicker, Die Rumänenfrage; Bruno Walden, Louis Blanc; F. Lemmermeyer, Jack und Nabob; Schéele, Geistiges Leben in Skandinavien; Häger, Die Frauen in Holland. Handel und Verkehr. In dem Falliment der Gewerbebank e. G. in Liquidation zu Ohligs hat das Konkursgericht die Vertheilung einer Schluß=Dividende von 1 pCt. der zugelassenen Forderungen angeordnet. Post und Telegraphie. (Jeder Postpacketsendung nach den Vereinigten Staaten Amerika) muß neuerer Bestimmung zufolge eine Rechnung(Faktura) beigefügt sein. Uebersteigt der Werth der Sendung 380 M.(475 Fr.), so bedarf diese Rechnung der Beglaubigung durch einen Konsul der Vereinigten Staaten, während in anderen Fällen die Unterzeichnung der Rechnung durch den Absender genügt. Locales. § Bonn. Die Gymnasial=Oberlehrer Dr. Giesen und Dr. Caspar erhielten den Professortitel. )(Curiosum.) Gestern Mittag nach 12 Uhr begab sich ein gravitätischer Hahn mit seinem Hühnervölkchen in der Nähe des Krahnens an den Rhein, um von den dort bereits verblühten Kletten den Samen zu lesen, wobei der Führer das Unglück hatte, kopfüber in den Rhein zu stürzen. Derselbe rettete sich auf eine kleine Kribbe, konnte jedoch der steilen Ufer wegen nicht wieder zu den Angehörigen heraufkommen, weßhalb ein Schiffer mit Nachen heranfahren mußte, um deu verunglückten Vater Kiteriki wieder heraufzulootsen. Ob nicht sein patriarchalisches Ansehen bei den Seinen durch das Mißgeschick gelitten, wird die Zukunft lehren. (Unfall.) Heute Morgen fiel in der Nähe des Schänzchens ein Mädchen die steinerne Treppe des Rheinwerfts hinunter und verletzte sich am Hinterkopf der Art, daß es besinnungslos in ein nahegelegenes Haus getragen werden mußte. O In Beuel wurde am 28. d. eine Frau aus Oberkassel von einem Fuhrwerk überfahren, glücklicher Weise ohne bedeutenden Schaden zu nehmen. Handels-Nachrichten. Weizen eff. hiesiger 20,50—21,50B, fremder 20,00—21,50 B Roggen eff. hiesiger 14,00—15,00B, fremder 14,00—16,50 B Hafer eff. hiesiger 14,00—15,00B, fremder 14,00—15,00B. Rüböl eff. in Partien p. Mai 36,50. Köln. Marktpreise. Butter per S 1,30, Eier per Vier 1,30, Hasen—, Schnepfen—. Truthahnen 12,10 Huhner 1,80, Enten 3,00, Gänse—, Kaninchen 1,00 pe 4,00, Tauben 90 per Paar. Ochsenfleisch 65 Pf., Kalbfleisch 60 Pf., Hammelfleisch 80 Pf., Speck, ge80 Pf., gesalzen 80 Pf., Schmalz 80 Pf., Nieren fett 50 Pf., Salm 2,80, Aal.60, Hecht 90 Pf., Karpfer 80 11,, Schleien 60 Pf. per S. Kartoffeln, weisse 5,20 rothe 5,40, Nieren 7,50, Aepfel 00,00 p. 50 Kilo, Zwiebel 10 Pf., per 8. Lieschen schüttelte leise und wehmüthig das Haupt. iritEuch, ich habe weder das Eine, noch das Andere gethan und Niemand kann so schlimm von mir denken. Wie könnt Ihr nur so Thörichtes glauben? Wie sollte ich oben auf den Kirchthurm kommen?" ! Darüber bist Du vermuthlich besser unterrichtet als wir Alle und die Herren werden Dich scharf genug danach befragen. Läugne nicht, was Du einmal nicht läugnen kannst. Du machst Deine Sache nur noch schlimmer, als wie sie es ohnehin schon ist.“ Damit ging der Gefangenwärter hinaus und überließ Lieschen ihren Betrachtungen. Draußen auf dem Gang stand er plötzlich einem schlanken Jüngling in vornehmer Kleidung gegenüber. „Veit, laßt mich zu des Thorwarts Pflegekind. Ich bitte Euch um des Himmels willen," flehte er mit halb erstickter Stimme. Ich habe ihr mancherlei zu sagen und ich den ke, Ihr könnt wohl eine Ausnahme mit mie machen.“ „Du mein Himmel, Hans Rotenborg— Ihr seid es? Ihr wollt zu der Hexe von St. Nikolai und doch hat sie Eurer Seele Seligkeit dem Teufel und seinen Genossen verschworen? Seid Ihr von Sinnen? Ihr werdet nicht lebendigen Leibes den kerker verlassen, denn auf Euch hat sie es abgesehen, o gewiß und wahrhaftig, wie ich Büttel bin und chon mehr als ein halbes Hundert Hexen in meinem Gewahrsam gehabt habe.“ „Ach Veit, schwatzt nicht so thörichte Worte, sonern schließt die Thür auf,“ sagte Hans gereizt.„Ihr eid doch ein vernünftiger Mann und könnt nicht an verlei Dinge glauben.“ Veit fuhr sehr erschreckt zurück und bekreuzte dann. „Gott schätze Euch, junger Herr, aber hinein lasse 859 pichtl. eingesehen, daß sowohl Bitten als ohnungen sich vergeblich erwiesen und Nichts Veits Hartnäckigkeit zu erschüttern vermochte, blitzte es in seinen Augen trotzig auf und seine Faust ballte sich drohend. Doch bezwang er den aufwallenden Zorn und folote Veit in dessen Wohnstube, wo seine Frau eifrig spann. „So sagt mir wenigstens, wie es ihr geht und ob sie gesund geworden ist und womit sie verpflegt wird,“ wandte er sich wieder an Veit, nachdem er von dessen Frau freudig bewillkommnet war. „Ach, junger Herr, eigentlich kann Euch das wenig kümmern, aber wenn Ihr es denn einmal wissen wollt — meinetwegen. Mit Gebratenem und Gebackenem wird eine solche Gefangene nicht unterhalten, das versteht sich wohl von selbst, da ist Brod und Wasser eine ausreichende Kost. Hans biß sich auf die Lippen. „Aber sie ist krank, sie bedarf doch der Stärkung. „Ihr solltet Euch nicht um derlei Dinge kümmern, junger Herr. Ihr macht Einem ordentlich Sorge. Sie muß es Euch doch schon angethan haben.“ „Ist ihr Fuß besser?“ fragte er. „Der Doktor sagt, ja!“ „Kann sie wieder gehen?“ „Noch in Wochen nicht.“ Ueber Hans Rotenborgs Gesicht ergoß sich eine jähe Blässe, seine Lippen preßten sich fest auf einander. Bald darauf verließ er die Wohnung des Kerkermeisters. Frau Veit brachte ihn bis an die Ausgangsthür. „Martha, Du hast mich allzeit gern gehabt und soviel ich weiß, hast Du mir auch niemals eine Bitte abgeschlagen,“ sagte er in gedämpftem Tone zu ihr. „Ich werde Dir heute Abend einen Korb mit Wein und Eßwaaren schicken und Du sollst Sorge tragen, daß des Thorwarts Liese davon ißt und trinkt. Sage es ihr aber auch, daß ich hier gewesen bin und gern zu ihr gekommen wäre, Abbitte zu thun und daß sie sich nicht fürchten solle. Frau Martha versprach Alles zu besorgen, wie man es von ihr forderte, obgleich sie ihre Furcht, daß ein Unheil daraus entstehen könne, nicht verhehlte und Hans ging beruhigter heim. Es war eine schlimme Zeit für ihn gewesen. Wie ein Verzweifelnder ging er einher, Vater und Mutter durch sein Aussehen ängstigend. Tag für Tag war er nach der Bättelei gegangen, um nach Lieschen zu fragen. Die eine Botschaft lautete noch schlimmer als die andere. Sie lag in wilden Fieberphantasieen, ihn verfluchend als einen Elenden, der er war. Man sagte ihm, es sei keine Hoffnung auf Genesung vorhanden und eines Tages hieß es, daß der Teufel ihre Seele geholt habe. Aber Lieschen war nicht gestorben, sie lebte noch. Sein Herz jubelte auf in Wonne und Entzücken, als er vernahm, daß ein Gerücht ihn getäuscht hatte und kein heißeres Dankgebet war wohl jemal; zum Himmel emporgestiegen, als das, welches an jenem Abend über des Jünglings Lippen quoll. Die ununterbrochene Aufregung machte den Jüngling selbst krank und Herr Werner Rotenborg würde wohl mit Besorgniß auf seinen Sohn geblickt haben, wenn er ein Ange für die große Veränderung gehabt hätte, welche mit demselben vorgegangen war. Der Gedanke an Lieschen, wie schlecht von ihm zu denken sie berechtigt war, brachte ihn oft in einen fieberhaften Zustand und der Wunsch, ihr das Unrecht abzubitten, das er ihr zugefügt, ließ ihn kaum ruhen. Aber würde sie ihm vergeben? Daran zweifelte er nicht. Ein instinktives Gefühl sagte ihm, daß sie ihm nicht mehr zürnen würde, wenn er ihre Verzeihung erflehte. Und dann— sie war doch nur des verstorbenen Thorwarts Pflegekind und von sehr zweifelhafter Heckunft. Dären, 80. Mai. Weisen 1. Qual. 20.75. 2. Qual. 19,25 Roggen 1. Qual. 14.50, 2. Qual. 13.50, Gerste 15.00. Hafer 14.50. Neuss, 30. Mai. Weizen 1. Qual. 21,00, 2. Qual; 19.00. Roggen 1. Qual. 15,00, 2. Qual. 13,00. Wintergerzte 14.00. Sommergerste—.—. Buchweisen—.— ster 1. Qual. 15.00. Rübsen(Avel) 00.00. Rape Kartoffeln.50. Heu p. 50 Kllo.00, Megxenstreh der 100 Kile.50. Rüböl per 100 Kllo fassw. 79.50, der. Oel per 100 Kilo 76,50. Presskuchen p. 1000 Klle 180.— Borl in, 30. Mai. Weisen Roggen Hafer Kr. 199 50 150 25 130 75 BAbsl mit Fass de, ohne„ Spirttas Petroleum Kr. 72 00 71 00 55 70 23 80 Berlin, 29. Mal. Weisen loso 145—213., nach. Qual. gefordert; Roggen loso 140—152 nach Qual, gefordert, klammer inländ. poln.—.150, guter do, 141—149 M. ab Bahn bes.; Hafer lose 180—157 nach Qual, gef., estund westpreussisch 132—140, russisch und poluisch——. pomm., uckermärk, und mecklenb. 182—140, schles, und böhm. 133—186, feiner sehles, und) preuss. 142—148., ab Bahn bes.: Mais loeo 140—147 M. nach Qual. gef. per 1000kg. Weisenmehl Nr. 00 26,50—25, Nr. 0 25,00— 23,50, Nr. 0 u. 1 22,50—.0,25; Roggenmehl Nr. 0 26,00 bis 22,00, Nr. 0 u. 1 21,50—20,00 M. per 100kg. bratte inel. Back. Hamburg, 30. Mai. Getreidemarkt Weisen loco u. Termine unverändert, per Mai 191,00, Jell-August 189.—. Roggen loco und Terminz unverändert per Mai 147,—, Juli-August 149.—. Rüböl matt, locc 72,00, per Oet. 62.00. Spiritas unverändert, per Mai 44,75, JuniJuli 44,00, Juli-August 45.00, August-September 45,75. Hamburg, 29. Mai. Butter(mit 16 Pfd. Taraund 1 pCt. Decort). Für den Export wurde zu den untenstehenden sehr fosten Preisen gehandelt: Erste Qualität Stall-102—105, zweite Qualität Stall 100—.—, fehlerhafte Hof——. Bauern 95—100 M. Schmalz, Hamburger 58—62., Wilox 56,00 Fairbanks 56,00, div. Marken 53 Steam 58,50., Spek, short elear 52, leng bechs 57 M. Schinken, americ. geräuch. 80 M. Bremen, 30. Mai. Petreleum besser, leso M. 7,45, per Juni 7,45,— Schmals, Wileex, leco 56,50.— Speck short und halb longs Juni 55.—. Antwerpen, 30. Mai. Petroleum ruhig, disp. 18,75 p. Juni 18¼. Amsterdam, 30. Mai.(Schlussbericht.) Weisen 33¾, p. Juni 283. Roggen loce und auf Termine unverändert, per Mal. 169, per Juni 169. Rübal loco per Herbst 33½, p. Juni. Lyon, 28. Mai. Seide. Die Seidentrocknungsanstalt hat heute registrirt: 45 b. Organsinen, 49 b. Tramen 54 b. Gregen, und hat 94 b. gewogen, im Gesammtgewichte von 16,065 kg. Curs-Bericht. Barlin. 80. Mai. Sehr matt, lebhaftes Blanco Angebot, gänzlich mangelnde Kauflust, Oontremine besass vollständige Herrschaft ohne neuere Gründe. Deutsche Bahnen theils wesentlich nachgebend, Ostpreussische 4 pOt., Marienburger 2 pCt., Oberschlesische ½ pCt., Rechte Oderufer 1 pCt, schlechter, ebenso österreichische Bahnen, Fransosen 5,50., Lombarden 2,50 M. niedriger. Banken stark angeboten, CreditActien 9,50., Disconto-Commandit 2½ pCt, Deatsche Bank 2½ pOt. schlechter. Deutsche Anlagewerthe lebles, fremde Reoten schwächer, Russen wesentlich nachgebend, 1880er Anleihe ¾4 pOt. matter. Bergwerke geschäftales, gedrückt, Laurahütte u. Dortmunder Union ¼ pOt. schlechter. Börsenschluss ruhiger, theilweise leicht erholt. Diverse Actien. 4½% cons. St.-Anl. 103,80 4%„„ 102,30 Italien. Rente 5% 92,25 Oesterr. Gold-Rente 84,50 " Silber-Rente 67,10 " P a p i e r r e n t e 6 6, 7 5 Berg.-Märk. Eis.-Act. 127.25 Köln-Mind.„ 000,00 Rheinische„ 165,40 „ neue 000,00 „ Lit. B. 101,50 Oesterr. Creditactien 109,10 Darmstädter Bank Discento-Cemmand. Deutsche Bank Deutsche Reichsbk. Gelsenk. Bergwerk Dortm. Union St.-Pr. Boch. Gussstahlfabr. Königs- u. Laurah. Mechernicher.-A. Köln. Bergw. Phönix, Lit 150,00 194,50 150,70 149,60 123,00 98.25 106,70 130,00 165,00 122,00 93.75 45,10 Preussische und deutsche Fonds. Pr.-St.-Anleihe. 101,20 Köln-Mind. Pr.-Sch. 127,40 Sch.-Sch.-Sch 3½% 98,50 Krupptche 5% Oblig. 110,75 Ausländische Fonds. Rum. 6, pCt. St.-Rente 103,80 Russ. 5% Bed.-Ored. 84,80 Russ. Anl. 5pCt.71kl.St. 88,00 Ung. 6% Gold-Rente 102,75 „ 5pCt. kl. St. 88,00 Russ. Anl.%80 kl. St. 73,30 Inländische Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. Brg.-Mrk.., u 2. S. „ 3½% 3. S...B. „ Lit. C. 4¼% 4. Serie 5. 97 93 29 9 19 93 6. 7. 8. 9. 29 900,00 94.25 94,25 103.00 103,00 104,25 10•,90 103,00 104.30 Köln-Nind. 4 POf..E. 101 „„ 5.„ 101 „ 4½ PCt. 6.„ 105, „„„ 7.„ 102, Mz.-Ludw. 2, 3. E. 5pCe. 104, Rhein. 4½ pOt..E. 000. „„ 1862, 64, 65 000, „ n 12,3. E. anv.103, Deutsche und ausländische Bank-Actien. Amst. Bank 132,90 Barmer Bankverein 106,50 Berl. Hand.-Gesellsch. 76,30 Brüsseler Bank 134,00 Köln. Wechsl.- u. C. 93,00 Darmst. Zettelbank 112,25 Goth. Gr.-Cred.-Bk. 72,50 Goth. Grund- junge 80.40 Luxemburger Bank 137,0 Meininger Crd.-Bank 95,80 Hyp.-Bank 93,00 “* 109,0 125,04 121,7 92.75 Pr. Boden-Credit-A. „ Oentral-„ Sächsische Bank Schaaffh. Bankverein Aach.-M..-Vers. 8200,00 Colonia,.-Vers. 6960,00 Concordia, Cöln 1970,00 Magdeb. Vers.-Ges. 1600,00 Dess. Gas-Ges. 181,00 5% Dortm. Part.-Obl. 107,40 Eschweiler Bergwerk 81,70 Industrie-Papiere. Harpen, Bergb.-Ges. 118 Rhein. Stahlwerke 193 Schles. St.-Pr.-Aet. 109 Stolberg, Zinkh.-Ges. 27 „ St.-Pr.-Aet. 88 Varmreue## 67 Ausländische Eisenbahn-Prioritäts-Olbigatienen. Kronpr.-Rdsb. 1837-68 86,90 " Rud. v. 1869 86,90 Oest.-Frz.(alte) 3% 389,25 "(neue)" 381,00 6% Rum. Eis.-Obl. 103,30 Sdb. Lomb.(alte) Sp Ct. 296,75 Sdb. Lb. neue 3 pOt. 296 Südb. Lomb. 5" 102, Moskau Rjäsan„ 102, Rjäan-Koslow" 102, Central-Pacifie 6% /112, Wechsel-Curse. Amsterdam, 8 Tage 169,40 „ 2 Mon. 168,40 London, 8 Tage 20,49 „ 3 Mon. 20,34 Paris, kurs 81,10 " lang„ 80,70 Belg. Plätse, 8 Lage 80,95 Mon. Belg. Plätze, 2 Wien, 8 Tage " 2 Monat Petersburg, 3 Woch. "" Monat Nerschen, Tage Geldsorten und Banknoten. 20-Frank-St. -Frank-St. Livre-Sterling Oesterr. Silberguld. " Banknoten " Pap-Coup. 16,18 G .04„ 20,42„ .70 .70 1,70 Französ. Banknot. Belg. Banknoten Engl. Holl. Verein. Coup. Staaten Gold80.65 170,75 169,85 202,00 201,00 908.35 81.60 81,95 20,47 .00 .18 Wasserstands-Nachrichten. Mannheim, 80. Mai Rheinhöhe Mit. 4,29m, gest.03m. Mains, 30. Mai. Rheinhöhe Mit. 1,47m, gest. 0,01m. Coblenz, 80. Mai. Rhoinh obe Morg. 2,45m, gef. 0,00m. Köln, 20. Mai. Rbeinhöbe Vorm..88, ger..0324. laturbattel nur feinste Qualitäten, Westerwälder Gutsbutter p. K.20., Stangenbutter mit und ohne Salz p. A.20., bei Abnahme von 10 K .30., p. Stück 5 Pfg., dicke italien. Eier p. Viertel.50, Stück 6 Pfg., Käse empfiehlt in jedem Quantum Rahmbutter in Staniol .10 M. jede Qualität; Schweizer, Holla-der, aniol v. K.4., Pfälzeg und J 10 „, frische hiesige Eier per, Viertel#.#. Schmitz. ander. Limburger und Krauter=**2) Restaurant Husemann. Heute Donnerstag: Garten-Concert, ausgeführt vom Stadt=Bonner=Musik= Corps. Anfang 8 Uhr. Entree à Person 20 pfg. NB. Diese Concerte finden bei günstiger Witterung regelmäßig jeden Donnerstag statt. Morgen Freitag bei ungünstiger Witterung kein Concert. Prachtvoll. Garten empfohlen. Den gestrigen anonymen „Mehreren Festgenossen“. in der„Bouner Zeitung“ zur gefl. Belehrung, daß Dank meiner Schlauheit die schöne, billige steinerne Rampeneinfriedigung durch den großen Feuerwehrandrang nicht herabgedrückt worden ist. Die holzernezruftung. Täglich frische Butter empfiehle billigst J. Hartzem, Münsterplatz 22. Frische Eier, per Biertel 1,30 Mark. B. Schmieder's Emser Brust= u. Asthmazucker. Aerztlich empfohlen. 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Bei trockener Witterung müssen die Straßen vor dem Abkehren mit reinem Wasser gehörig besprengt werden. S 58. Zu heißer und trockener Zeit müssen die Straßen und Plätze wenigstens zweimal, und wenn es die Polizei vorschreibt, auch öfters täglich zur Vermeidung des Staubes und Linderung der Hitze mit reinem Wasser begossen werden. Die Verpflichtung hiezu findet in verselben Ausdehnung wie zur Straßenreinigung Statt, werden hierdurch zur genauen Beachtung in Erinnerung gebracht. Bonn, 28. April 1883. Der Polizei=Inspecter Polizeirath Vornheim. Bringe mein nach Dreieck Nr. 16 verlegtes Friseur-Geschäft für Damen und Herren, verbunden mit Handlung in Parfümerien und Toiletten=Sachen, assortirtes Lager in Frisir= und Aufsteckkämmen, Kopf= und Kleiderbürsten 2e. in empfehlende Erinnerung. Bonn, im Mai 1883. J. Leyking, Friseur. Dreieck Nr. 16. Hachfeille Tand=Butter billigst Vonngasse 18. Soeben erschien: Honl, Röther. Ein Heldengesang von Emil Taubert. Preis brosch. 3 Mark, elegant gebunden 4 Mark. Das schön ausgestattete Buch ist zu Geschenken für die literaturfreundliche Damenwelt sehr geeignet. Verlag von Walther& Apolant, Berlin., Markgrafenstr. 60. GOLDENE MEDAILLE Würtb. Landesten.OSER ws Ausstelung 1881 Mras-bung Vorzügliche Qualität#rc- Garantie für Reinheit HomOsLAGU-VIUTIGAKT BONBONS& CICOGOLRDEPBRIK Sechs Beilagen! Die billigste große Zeitung in Berlin sind die „Nleueste Nachrichten“. mit Sechs Beilagen zusammen pro Quartal 3,25 Mark. Die„Neueste Nachrichten“ haben ihre bekannte große Verbreitung neben dem reichhaltigen Material wesentlich ihrer„Verläßlichkeit und Unabhängigkeit auf allen Gebieten“, sowie ihrer durchaus unparteiischen Haltung in politischer Hinsicht zu danken. 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Wochenblatt im Umfange von 8 Seiten. 5) Verloosungsliste, enthaltend nicht nur die Verloosungen sämmtlicher Loospapiere, Prämienanleihungen 2c., sondern auch diejenigen der Obligationen und Pfandbriese von Provinzen, Kreisen, Städten 2c., überhaupt alle Verloosungen in unbidingter Ausführlichkeit. Wöchentlich 1Mal. 6) Zeitung für Landwirth= schaft u. Gartenbau. Erscheint monatlich zweimal. Den mir Juni er. hinzutretenden neuen Abonnenten werden Probe=Exemplare gratis und franco geliefert.— Abonnements nehmen sämmtliche Postanstalten und Zeitungsspediteure entgegen, sowie die Administration der„Neueste Nackrichten Berlin., Charlottenstr. 25 u. 26. A. Hartleben's Verlag in Wien,., Wallfischgasse 1. Im X. Jahrgange, 1883, erscheint in unserem Verlage: Neueste Erfindungen u. Erfahrungen auf den Gebieten der praktischen Cechnik, der Gewerbe, Industrie, Chemie, Land= und Hauswirthschaft Herausgegeben und redigirt unter Mitwirkung hervorragender Fachmänner T. Jahrgaugz 1885. Or. Theodor Kolier, I. Jahrgauz 1883. Mit zahlreichen Illustrationen. Jährlich erscheinen 13 Hefte à 86 Kr. ö. W.= 60 Pf. Ein Jahrgang complet kostet 4 fl. 50 kr.= 7 M. 50 Pf. Die Reichhaltigkeit und Gediegenheit der Zeitschrift hat in den zehn Jahren ihres Bestehens genügend deren Werth zur Anerkennung gebracht und sollte es kein Industrieller und Gewerbsmann unterlassen, diese billige und dabei doch allen Ansprüchen gerecht werdende Zeitschrift zu abonniren. Probehefte auf Verlangen gratis u. franco. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und direct aus A. Hartleben's Verlag in Wien,., Wallfischgasse 1. Gönner=Bade Anstart Baumschuler Allee Nr. 2. Täglich geöffnet von Morgens 7 bis Abends 8 Uhr mit Ausnahme des Sonntags Nachmittags.— Kalte und warme Bäder, Brausen und Douchen, mit und ohne medizinische Zuthaten. Bäder ins Haus gebracht zu jeder Tageszeit. Preise der Bäder im Abonnement. I. Klasse mit Wäsche 60 Pfg.— II. Klafse ohne Wäsche 20 Pfg. Die Direction. Männer=Congregation. 40stündiges Gebet Freitag den., Samstag den 2. und Sonntag den 3. Juni er. Betstunden Nachmittags von —2 Uhr Münsterpfarre, 2—8 Uhr Stiftspfarre, —4 Uhr Minoritenpfarre. Montag den 4. Juni, Morg. 8 Uhr: Seelenamt für die verstorbenen Mitglieder in der Münsterkirche. Der Vorstand. Geübte Ochunmacker, I. Herren=Arbeiter, sucht J. Haupt. Ein braves fleißiges Mädchen für alle Hausarbeit gesucht. Heerstraße 159. Bekanntmachung. Die Königliche Ober=Ersatz=Commission wird die Aushebung der Ersatz=Mannschaften für das Jahr 1888 am 16., 18., 19. und 20. Juni d. J. hierselbst vornehmen. Die Sitzungen beginnen Morgens halb 9 Uhr im Aushebungslokale (Saal der Eintracht, Sandkaule Nr. 15 hierselbst und werden die Militärpflichtigen noch besonders durch die Herren Bürgermeister vorgeladen werden. Gegen die Nichterscheinenden oder zu spät Kommenden wird nach Vorschrift des Gesetzes verfahren werden. Bonn, den 19. Mai 1888. Der Königliche Landrath, gez. von Gandt. Die Sternstraße ist von der Bonngasse bis zur Pumpe wegen Pflasterarbeiten bis auf Weiteres für Fuhrwerk gesperrt. Bonn, den 28. Mai 1883. Der Oberbürgermeister J..: Der Beigeordnete Eller. Oeffentliche Versteigerung im städtischen Leihhause zu Bonn. Am Mittwoch den 6. Juni 1883. Nachmittags 2½ Uhr, werden die im Monate Mai 1882 und früher versetzten, nicht eingelösten Pfänder bis incl. Nr. 30,144 im Leihhause dahier versteigert. Desgleichen am Mittwoch den 4. Juli 1883 die Pfänder aus dem Monate Juni 1882 bis incl. Nro. 34,149— und am Mittwoch den 1. Aug. 1883 die Pfänder aus dem Monate Juli 1882. Kölner Pferdemarkt. Der zweite diesjährige Pferdemarkt wird am Dinstag den 19. und Mittwoch den 20. Juni auf dem Neumarkt hierselbst abgehalten werden. Köln, 18. Mai 1883. Für den Ober=Bürgermeister, Rennen. Bekanntmachung Am Samstag, den 2. Juni Vormittags 10 Uhr, wird auf dem Bureau des hiesigen Bürgermeisteramtes die fiscalische, Fischerei im Rheine, Distrikt Nr. 21 und 22, von der Neuwied=Irlicher bis zur IrlichFahrer Grenze und von da bis zur Fahr=Leutesdorfer Grenze öffentlich meistbietend auf 9 resp. zwölf Jahre verpachtet. Die Pachtbedingungen liegen bei dem Unterzeichneten zur Einsichtnahme offen. Heddersdorf, 22. Mai 1883. Der Bürgermeister, Reinhard. Bekanntmachung. Die am 1. Januar k. J. zu tilgenden Schuldverschreibungen der Staatsanleihe vom Jahre 1868 A werden „am Freitag den 15. Juni d. J. „Vormittags 11 Uhr,“ in unserem Sitzungszimmer, Oranienstraße 92, im Beisein eines Notars öffentlich durch das Loos gezogen. Die gezogenen Schuldverschreibungen werden demnächst nach den Nummern und Beträgen durch Zeitungen und Amtsblätter bekannt gemacht. Berlin, 23. Mai 1883. Hauptverwaltung der Staatsschulden: Sydow. Hering. Merleker. Michelly. Durch einen vor dem Königlichen Notar Burghartz zu Sinzig am 18. Mai 1853 zwischen Ernst Julius Emil Tschiersky, Inhaber einer Buchhandlung und Kaufmann, zu Bonn wohnend, und Bertha Magdalena Müller, ohne besonderes Geschäft, zu Remagen wohnend, gethätigten Ehevertrage, wovon ein Auszug heute im Sitzungssaale des Königl. Amtsgerichts hierselbst angeheftet und in die dazu bestimmte Tabelle eingetragen wurde, haben die genannten Contrahenten vereinbart: Pasaus concernens: Artikel 1. „In der zukünstigen Ehe soll nur eine Gemeinschaft der Errungenschaft bestehen, wie solche in den Artikeln 1498 und 1499 des Bürgerlichen Gesetzbuches vorgesehen ist.“ Im Verlage von J. F. Richter in Hamburg erschienen: Der Kanarien er. Genau detaillirte Beschreibung der Kanarienvogelhecke, Behandlung der Jungen, Krankheit, Bastardzüchtung etc. Nebst Anwelsung, Vögel von allen Farben, roth und blau ete zu züchten. Fünfte verbesserte Aufl. Preis 75 Summ Das bereits in 2. Auflage erschienene, allen Leidenden auf's Wärmste S zu empfehlende illustrirte Buch: S 442„Die Brust= und[8dLungenkrankheiten“ C enthält allgemein=verständliche, sehr leicht zu befolgende Anweisungen zur Selbstbehandlung u. Heilung dieser Leiden. Preis 50 Pf.“) Ausführlichen Prospect versendet gratis und franco # Ch. Hohenleitner in Leipzig und Basel. Feuer=Anmeldestellen. Aug. Feldmann, I. Hauptmann der freiw. Feuerwehr, Kölustraße 37. Friedr. Brieger, II. Hauptmann. Engelthalerstraße 15. W. Kömpel, Zugführer, Margasse 10. S. Ludwig, Hornist, Peterstraße“. Jos. Wißkirchen,„ Casernenstr. 62. Dacob Esser,„ Maxstraße. 27. Dac. Striefler,„ Bonngasse 7. Sos. Schäfer,„ Gudenauergasse4 Joh. Lammerich,„ Acherstraße 11. P. Dietz,„ Breitestraße 28. J. A. Schadter. Morkt 14. Rheinische Eisenbahn. Abfahrten von BONN nach: Köln 4,36 6 6,10“ 7,30 9,20 10,41 Morgens; 12,28 1,44 4,19 Nactmittags; 6,28 7,311 8,39 9,32 .451 Abende. Von BONN nach Mainz und weiter 12,52 früh; 6,53 8,15 9,41 10,20 Morg.; 12,40 Mittags; 121 2,26 3,10f n. Remag.; 3,54 5,43Nachm.; nach Coblenz 4,23 früh, 6,52 u. 9,6 Abends. Von BONN nach Ahrweiler 6,53 .10,20 12f 3,54 9,6. Von BONN nach Niedermendig und Mayen.53 8,15 10,20 12,40 3,54 .43. Von BONN nach Euskirchen 8,22. 11,43 2,35(an Wochentagen), 3,14(nur Sonn- und Feiertags) .23. Von BONN nach rechtem Ufer 6,54 8,42 12,41 3,20 6,55 9,30. Vom rechten Ufer in Bonn.23 10,30 2,48.20 8,31 10,33. Ab BONN weiter nach Köln 7,30 9,20, 10,41 1,44 4,19 6,28 8,39. Von Beuel rheinabwärts 6,38 10,16 2,34 6 6,12, 8,18 10,15(11,46 Morg., u. 6,12 Nachm. nur bis Siegburg). Von Beuel rheinaufwärts 7,10 9,7 12,48 3,50 4,45 7,12 9,53 Abends. * Extrazug an Sonn- u. Festtagen. * Fällt an Sonn- u. Festtagen aus. Niederländische Dampfschiff-Rhederei zur Beförderung von Personen und Gütern. Tägliche Fahrten vom.Mai ab von BONN nach; Coblenz, Mainz, Mannheim Nachts.30 Uhr. Köln, Düsseldorf, Nymegen, Emmerich, Rotterdam (Amsterdam) Nachmittags 2 Uhr. 5 O 11. S 2 □ Directe Billete nach London: Donnerstag, Freitag und Sonntag; nach New-York wöchentlich.— Prompte und billigste Beförderung von Gütern nach allen Richtungen. Rher Apiechmanrt. * Sie Kölnische und Düsseldorfer Gesellschaft. Abfahrten von Bonn vom 10. Mai. Für den Personen- und GüterVerkehr. Rheinaufwärts: Morgens 5 nach Mannheim mit Uebernachtung in Mainz: Morgens.15“ (Schnellfahrt), 9 und 10.451 Uhr (Fohnellfahrt) nach Mainz; Mittags 12.45 Uhr nach St. Goar; Nachmittags.45 und.15 Uhr nach Coblenz; Abends 12.15 Uhr nach Mannheim. Rheinabwärts: Morgons 8 Uhr, Mittags 12 Uhr, Nachmittags 3, .151(Sohnellfahrt),.45° Uhr (Schnellfahrt) und Abends 8 Uhr nach Köln; Mittags 1 Uhr nach Köln, Mülheim und Düsseldorf; Nachmitt..45 Uhr nach Köln, Mülheim, Düsseldorf, Arnheim, Rotterdam u. London via Harwich. Extrafahrt an Sonn- und Feiertagen Nachm..30 Uhr nach Remagen und Abends.15 Uhr nach Köln. Die mit“ bezeichneten Schnellfahrten werden durch die Salonboote„Humboldt- und„Friede“, und die mit+ bezeichneten Schnellfahrten durch die Salonboote„Deutscher Kaiser“ und „Wilhelm, Kaiser und König“ ausgeführt. Täglich directe Güterverladung von und nach der Mosel.— Täglich Güterverladung nach Köln, Mülheim und Düsseldorf.— Directe Güterverladung nach unterhalb Düsseldorf bis Arnheim, Rotterdam u. London u. allen Zwischenstationen täglich ausser Samstag.