Mittwoch, den 16. Mat. Nr. 112. 1883. Abonnement: vierteljährlich nir 2 Mk. pracnumerando. Monats=Abonnements. Tägliches Erscheinen. Samstag Auheften des Annoncen=Anzeigers an den Straßen=Ecken.— Inserate werden bis Mittags 12 Uhr erbeten. S 0 lokale 10 Pfennig, auswärtige 20 Psg. die einspaltige Petitzeile. Reclamen per Zeile 20 bis 50 Pfg. Bei umfangreichem und österem Annoneiren entsprechender Rabatt. Größte Wirkung der Inserate bei sleis steigender Auflage. Rheinische Landeszeitung. Seseiten Renigiastraße Nr. 16. Dür die Rcdaton veranporlis. I. I. Corthsa u.— Deus und Vrtlag von 3. H. Carthans. Seuge, Pesstien Stchustrat En 8. Daenturen: Fr Venel, S. 3. Jod, Iutumenenmacher; Obereasel, Pier Ah; Godesberg,). Dietz, Narkt 84; Musendorf, 3. Manczau; Teßentüten: Vornheim, Gebr. Groß; Sechtem, Gottfr. Pieck; Rösberg, Aloys Esser; Hersel, I. Boosen, Nr. 107. Zur Kaiserkrönung in Moskau. Petersburg, 13. Mai. Der„Regierungsanzeiger“ veröffentlicht das Ceremoniel des feierlichen Einzuges der Majestäten in Moskau. An dem dazu festgesetzten Tage werden sich in dem Petrow'schen Palais zu bestimmter Stunde alle Personen versammeln, die an dem Einzuge theilnehmen. Die Zugordnung des Festzuges ist die folgende: Der Polizeimeister und 12 Gendarmen, der eigene Convoi des Kaisers, die Leibeskadron und die Leibgarde der Kosaken und eine Eskadron der Moskauer Leibdragoner, die Deputirten der asiatischen Völkerschaften zu Pferde, die Deputirten der Kosakenregimenter, der hohe Adel zu Pferde, die Kammerfourire, die Hoflakaien, Läufer und Mohren, alle paarweise, die Leibjäger und Jäger, der Oberpiqueur und der Chef der kaiserlichen Jagd, dann in offenem Phaêton zwei Krönungs= und Oberceremonienmeister mit den Stäben, ebenso mit seinem Stav der Oberst der Ceremonienmeister, 24 Kammerjunker, beritten und paarweise, vor denselben ein Ceremonienmeister zu Pferde, 12 Kammerherren, beritten und paarweise, vor ihnen gleichfalls ein berittener Ceremonienmeister, dann ein Marstalloffizier mit zwei berittenen Gehilfen, die zweiten Hoschargen in viersitzigem vergoldetem Wagen, die Hofkavaliere der ausländischen Prinzen in viersitzigen vergoldeten Wagen, der Hosmarschall mit seinem Stabe in offenem Phaêton, dann die ersten Hofchargen in viersitzigen vergoldeten Wagen, die Mitglieder des Reichsraths in gleichen Wagen. Der Oberhofmarschall mit seinem Stabe in offenem Phaéton, die Leibeskadronen, die Chevaliergarde und Leibgarde zu Pferde, darauf der Kaiser zu Pferde, gesolgt von dem Minister des kaiserlichen Hofes, dem Kriegsminister, dem Kommandanten des Hauptquartiers, dem dejourirenden Generaladjutanten und Generalmajor à la suite. Es folgen dann sämmtliche Großfürsten, die Prinzen der fremden regierenden Häuser, die.rzöge von Leuchtenberg, die Prinzen von Oldenburg und die Herzöge von Mecklenburg, die Generaladjutanten und Generalmajote à la suite, de Flügeladjutanten, Generale und Adjutanten der Großfürsten, das Mititärgefolge der ausländischen Prinzen, dann die Kaiserin mit der Großfürstin Fenia in achtspännigem vergoldetem Paradewagen, begleitet von dem Oberstallmeister, dem Stallmeister, den Pagen und den Kammerlakaien, dann die Großfürstinnen ebenfalls in vergoldeten Wagen, darauf die Leibeskadronen der beiden Leibkürassierregimenter, dann die Staatsdamen und Hoffräulein der Kaiserin, sowie die Hofmeisterinnen und Hoffräulein der Großfürstinnen und die Hofdamen der ausländischen Prinzessinnen in vierspännigen vergoldeten Wagen, dann die Leibschwadronen, die Leibgarde der Husaren und die Leibgarde der Ulanen. Beim Einiritt in die Stadt werden 71 Kanonenschüsse gelöst und erfolgt die Begrüßung seitens des Generalgouverneurs von Moskau. Auf dem weiteren Wege des Zuges werden die Begrüßungen des Moskauer Stadthaupts, der Stadtverordneten, der Mitglieder der Stadtverwaltung, der Kleinbürger, Handwerker und Zechenverwaltungen mit ihren Abzeichen entgegengenommen. Darauf folgen die Begrüßungen seitens des Präsidenten und der Mitglieder der Moskauer Landschaft, des Adels des Gouvernements Moskau, des Gouverneurs von Moskau und der Beamten des Gouvernements, der Verwaltungs= und Gerichtsbehörden. dem Moskresensky=Thor steigen der Kaiser und die Kaiserin, sowie die Großfürsten und die Großfürstinnen vom Pferde resp. aus dem Wagen und bezeigen dem Bilde der iberischen Gottesmutter ihre Ehrfurcht. Während dieser Zeit hält der Zug. Auf dem ganzen Wege des Zuges bis zum Kreml bildet Militar Spalier. Beim Eintritt in den Kreml, welcher bei den Pforten zwischen den Iwan=Welikijund der Archangel-Katheorale erfolgt, steigen der Kaiser und die Kaiserin, die Großfürsten und Großfürstinnen ab resp. verlassen sie die Wagen und begeben sich mit Gefolge unter Vorantritt der Krönungshoschargen in die Uspensky=Kathedrale und werden hierselbst von der heiligen Synode und der Geistlichkeit mit Kreuz und Weihwasser empfangen. Zugleich werd.n 85 Kanonenschüsse gelöst. Nach Einem Dankgottesdienste und Bittgebet bewegt sich der Zug von hier zunächst nach der Archangel=Kathedrale, varauf nach der Verlündigungs=Kathedrale und hierzur rothen Treppe des Kremlpalais. Der Kaiser und die Kaiserin begeben sich nunmehr in die inneren Gemächer. Der Eintritt in den Kreml wird von 101 Kanonenschüssen begleitet. Politische Chronik. Deutschland. Berlin, 14. Mai.(Der Kaiser und die Großherzogin von Baden,) welche am Vormittag abermals die Hygieine=Ausstellung besucht hatten, unternahmen Nachmittags gemeinsam eine Spaziersuhrt. Um 5 Uhr sand bei dem Kaiser ein größeres Diner statt, an welchem auch der Kronprinz, die Großherzogin und der Erbgroßherzog von Baden theilnahmen und zu welchem der französische Krönungsbotschafter Waddington, dessen Begleiter Oberst Sesmaisons, Staatsminister Graf Hatzfeld, Obergeremontenmeister Graf Eulenburg und mehrere Ge#erale und andere hochstehende Personen geladen waren. Die Rückreise der Großherzogin von Baden nach Karlsruhe ist auf heute Abend 8 Uhr festgesetzt. Berlin, 13. Mai.(Der Kaiser) ertheilte gestern Mittag dem Senator Waddington Audienz und empfing darauf die madagassische Gesandtschaft. —(Hygieine=Ausstellung.) In Folgendem geben wir nach der„Nordd. Allg. Ztg.“ den Wortlaut der Rede, mit welcher der Kronprinz die allgemeine Ausstellung auf dem Gebiet der Hygieine und des Rettungswesens eröffnete:„Je lebhafter ich bedauert, der Eröffnung der Ausstellung nicht habe beiwohnen zu können, mit um so aufrichtigerer Befriedigung ergreife ich die mir heute gebotene Gelegenheit, um im Namen wie als Vertreter Ihrer Majestät der Kaiserin— welche in unermüdlicher Bewährung ihres wohlthätigen Sinnes auch dieses menschenfreundliche Werk unter ihren hohen Schutz genommen— den Ausschuß, das Komitee, die Aussteller wie alle Diejenigen zu begrüßen, welche an dem gemeinnützigen, nunmehr glücklich vollendeten Unternehmen mitgewirkt haben, dem wir heute die festliche Weihe ertheilen. In dankbarer Anerkennung der Unterstützung, welche dasselbe auch außerhalb der Grenzen Deutschlands gefunden, heiße ich im Besonderen die Vertreter des befreundeten Nachbarstaates willkommen, der seine vieljährige Betheiligung an dem Deutschen Verein für öffentliche Gesundheitspflege auch auf die Ausstellung ausgedehnt und durch werthvolle Zusendungen bethätigt hat. Ingleichen ist es mir eine angenehme Pflicht, der wirksamen Förderung zu gedenken, die den Zwecken der Ausstellung unter huldvollen Gunstbeweisen der deutschen Fürsten von den Verwaltungsbehörden des Reichs wie denjenigen der Bundesstaaten im vollsten Maße, auch seitens der Stadt Berlin zu Theil geworden ist. So haben In= und Ausland, Staats= wie städtische Behörden, Vereine und Privatpersonen hilfreich mitgearbeitet an dieser Schöpfung, der die wahrhaft nutzbringende Bewührung wie die allgemeine Anerkennung nicht fehlen wird. Mit berechtigtem Selbstgefühl dürfen Sie alle, meine Herren, auf das vollendete Werk hinblicken. Das entfesselte Element, welches vor Jahresfrist an dieser Stelle gewüthet, welches mit dem eben gekrönten Gebäude die reichen Früchte indust iellen und gewerblichen Fleißes vernichtete, hat Ihr Vertrauen, Ihren Muth nicht zu brechen vermocht. In dem Bewußtsein, Gutes zu schaffen, haben Sie Lust und Liebe zum Neubeginn der Arbeit, haben Sie die Kraft und Ausdauer gefunden, welche trotz aller Hemmnisse zum erstrebten Ziele geführt haben. Würdig solcher Anstrengungen ist der ernste, sittliche Zweck, dem sie gegolten. Der großen Aufgabe, an welcher zu arbeiten Staat und Gesellschaft des wieder aufgerichteten Deutschen Reichs immer mehr als eine hohe Pflicht erkennen,— der Hebung des Volkswohles— soll auch diese, die erste deutsche Hygieine=Ausstellung, dienen. Zeugniß ablegend von dem, was Kunst und Wissenschaft, was Industrie und Gewerbe im Dienste dieser echt menschenfreundlichen Idee bisher zu leisten vermocht haben, wird die Ausstellung auch für die Zukunft durch Aufklärung und Anregung segensreich wirken, wird, so hoffen wir zu Gott— ihren idealen, ihren edlen Zweck:„Noth zu lindern und Wohlfahrt zu begründen“, voll und ganz erfüllen.“ —(Das„Deutsche Tageblatt“) meldet, daß Bismarck nach den neuesten Dispositionen auf Raty von Frerichs doch Kissingen besuchen werde. Berlin, 14. Mai.(Der Präsident des Reichs“ tags) hat wohl die Befürchtung geäußert, daß eine andauernde Beschlußunfähigkeit desselben zur Auflösung führen könnte; allein es stehen so wichtige Interessen der verschiedenen Parteien bei den bevorstehenden Berathungen über das Krankenkasseugesetz und die Gewerbeordnungsnovelle auf dem„Spiele, daß die Mitglieder von rechts und links wohl mit einander wetteifern werden, zahlreich am Platze zu erscheinen. Es kann, wenn nicht unvorhergesehene Störungen eintreten, der vorliegende Stoff einschließlich des Etats bis Ende Juni erledigt werden. Hierzu wird auch der italienische Handelsvertrag zu rechnen sein, der bereits am 1. Juni in Kraft treten soll. Es soll aber alles aufgeboten werden, eine Uebereinstimmung herbeizuführen und die Verwaltungsgesetze in Kraft treten zu lassen.— Es ist nicht unbemerkt geblieben, daß alle bisherigen direkten und indirekten Anfragen über das geplante ArbeiterAltersversicherungsgesetz stets aus veichend beantwortet sind. Die hieran geknüpfte Annahme, daß sich die Arbeiten noch im ersten Stadium der Vorbereitung befinden, erweist sich als völlig zutreffend. Wie man hört, ist es die Absicht, weitere Beschlüsse von den Aussichten abhängig zu machen, welche sich der Feststellung des Unfallversicherungsgesetzes bieten. Sollten sich dieselben günstiger gestalten, so würde man eine Umarbeitung des Entwurfs und das Altersversicherungsgesetz mit demselben in der nächsten Session vornehmen. —(Der Minister Maybach) befindet sich noch in Berlin. Es heißt, er werde zunächst einen Aufenthalt in der Nähe auf dem Lande wählen, weil er die Absicht hege, den Berathungen über die Kanalvorlage im Landtage beizuwohnen und dann erst sich in die Schweiz und nach Italien zu begeben. —(Der Bericht der Reichstagskommission für die Zuckersteuer) wird so schleunig festgestellt werden, daß die zweite Lesung im Plenum bald noch dem Wiederbeginn der Arbeiten erfolgen und das Ergebniß derselben für die Budgetberathung verwerthet werden kann. Berlin, 13. Mai.(Die Germania“) erinnert in ihrem Pfingstartikel daran, daß gerade jetzt 10 Jahre die Maigesetze bestehen; noch sei das Ende der Prüfung nicht abzusehen und die Nachrichten der letzten Tage eher dazu angethan, die Hoffnungen auf Frieden zu zerstören. —(Die Meldung der Blätter, daß die Korvette „Elisabeth“) auf der Rückreise von Ostasien in Madagaskar anlegen solle, wird von der„Nordd. Ztg.“ als falsch bezeichnet. Darmstadt, 14. Mai.(Der Fürst von Bulgarien) ist heute Vormittag hier eingetroffen. Frankreich. Aus Rochefort wird gemeldet, daß der dort concentrirte Theil des für die Tonkin=Expedition bestimmten Corps bereit ist, eingeschifft zu werden. In den Abgeordnetenkreisen erörtert man lebhaft die Behauptung einiger Blätter, der für die Expedition geforderte Kredit von 5½ Millionen sei bereits überschritten, und von mehreren Seiten beabsichtigt man, die Regierung darüber zu interpelliren. Der Bericht des Abg. Blancsubé über die Kreditforderung ist sehr ausführlich. Wie verlautet, besteht eine Meinungsverschiedenheit zwischen dem Ausschusse und der Regierung über die Befugnisse, welche dem der Expedition mitzugebenden Civilkommissar zu verleihen sind. Die Kommission möchte, daß derselbe auch in Bezug auf die militärischen Operationen mitzusprechen hätte. — Der Proceß gegen Louise Michel wird vor das nächste Schwurgericht der Seine verwiesen werden. In Lyon dürfte gleichfalls eine gerichtliche Verfolgung der Anarchisten stattfinden, da gegen das dortige Organ derselben eine Untersuchung wegen eines Artikels eingeleitet ist, in welchem es anläßlich der bevorstehenden Krönung des Czaren heißt:„Ja, ihr unterdrückten Brüder(die Russen sind gemeint), wir delegiren Euch, uns bei dem Krönungsfeste zu repräsentiren; wir werden Euch nicht unser Gutachten über die Aufstellung des Programms geben, wir halten Euch für geschickt genug, es selbst in fassender Weise zu entwerfen!" wegen des unbefugten Besitzes von Sprengstoffen, Whitehead, Dr. Gallagher, Wilson, Bernard Gallagher, Ansburgh und Curtin wegen desselben Vergehens, dann wegen Hochverraths und des Verbrechens der Verschwörung zum Behufe der Zerstörung öffentlicher Gebäude mit Nitroglycerin vor die Geschworenen verwiesen. Dalton, recte'Connor, wurde wegen Mangels an Beweisen auf freien Fuß gesetzt; ehe er jedoch das Gerichtsgebäude verlassen, wurde er auf Requisition der Liverpooler Polizeibehörde neuerdings verhaftet. Orient. Aus Galatz wird der Wiener„Presse“ gemeldet: Das in Konstantinopel stationirte österreichische Stationsschiff fuhr in den letzten Tagen in die Donau ein und ankerte in Galatz gegenüber der Börse, wo nur rumänischen Kriegsfahrzeugen das Verweilen gestattet ist. Der Hafenkapitän und der Präfekt forderten den österreichischen Kommandanten auf, sich zu entfernen, was Letzterer auf Grund seiner Instruktionen verweigerte. Zufolge telegraphischen Berichts des Präfekten ordnete die rumänische Regierung an, das österreichische Kriegsschiff gewähren zu lassen. Rom, 12. Mai. Der„Moniteur de Rome“ glaubt zu wissen, daß eine bedeutsame Kundgebung des Vatikans an die irischen Bischöfe soeben abgegangen sei. Rom, 13. Mai. Das neapolitanische Episkopat sendet die inständige Bitte an den König, den Ehescheidungs Gesetzentwurf nicht zu genehmigen.— Die Abreise des Nuntius Vanutelli nach Petersburg ist wieder verschoben, wegen der Etiquetten= resp. Vortrittsfrage.— Die deutsche Kronprinzessin ist für einen achttägigen Aufenthalt in Florenz eingetroffen. Neueste Nachrichten. Wien, 14. Mai. Erzherzog Karl Ludwig und Erzherzogin Maria Theresia werden am 20. d. M. nach Moskau abreisen. Kopenhagen, 14. Mai. Prinz Waldemar ist gestern Abend nach Moskau abgereist. Lemberg, 14. Mai. Einem hiesigen Blatte zufolge wäre die Demission Potockl's, des Statthalters von Galizien, angenommen worden. Petersburg, 14. Mai. Gutem Vernehmen nach findet der Einzug des Kaisers und der Kaiserin in Moskau am 22. Mai, die Krönung am 27. Mai und die Rückkehr nach Petersburg am 10. Juni statt. Bukarest, 14. Mai. Bei den Senatswahlen erhielt die Opposition nur 10 Sitze. Konstantinopel, 14. Mar. Der ehemalige Großwessir und Minister des Innern, Mahmud Nidim Pascha, ist soeben in seinem Palaste am Bosporus gestorben. Pfingsten. England. London, 14. Mai. Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus der Kapstadt ist de Brazza, der sich am 21. März d. J. auf dem Dampfer„Precurreur" nach dem Kongogebiet einschiffte, am 21. v. M. in Gabon gelandet.— Nach weiteren Meldungen aus Kapstadt hatte die Regierung unterm 20. v. M. beschlossen, den Besutos die Einführung eines Selfgovernement vorzuschlagen. Nach dieser Zeit war aber in dem Besutoland ein allgemeiner Aufstand ausgebrochen, bei welchem es an sehr vielen Orten zu Thätlichkeiten und Gefechten kam, so daß die Europäer das Besutoland verließen. Gegenwärtig habe sich die Lage zwar gebessert und es hätten neuerdings keine Gefechte stattgefunden, gleichwohl sei es zweifelhaft, ob die Ruhe werde erhalten werden.— Der Präsident des Oranje=Freistaates, Brand, hat den Gouverneur des Kaplandes zur Erfüllung der von England dem Oranje=Freistaate gegenüber übernommenen Verpflichtungen aufgefordert. London, 12. Mai. Der Prozeß gegen die Dubliner Verschworenen dürfte früher beendet werden, als man erwartete. Gestern bekannten sich zwei der Angeklagten, Edward'Brien und Thomas Doyle, der Theilnahme an der Verschwörung schuldig— ein Beispiel, welches, wie es heißt, von mehreren der Angeklagten nachgeahmt werden wird. Edward'Caffrey, der auch der Theilnahme an der Ermordung Mr. Burke's bezichtigt erscheint, hat dagegen seine Schuld nicht einbekannt und läßt es auf den Prozeß ankommen, der gestern mit der Einschwörung der Jury begonnen hat. Dublin, 14. Mai. Der der Ermordung Burke's schuldig erkannte und zum Tode verurtheilte Joseph Brady ist heute Früh im Kilmainham=Gefängniß hingerichtet worden. Vor dem Gefängnisse, das von einer starken Abtheilung Grenadiere und Dragoner umgeben war, hatte sich eine große Volksmenge eingefunden. Die Ruhe ist nicht gestört worden. Als die schwarze Flagge als Zeichen der erfolgten Hinrichlung aufgehißt wurde, entblößte die versammelte Menge das Haupt. — Die Londoner und Birminghamer DygamitVerschwörer wurden gestern abermals vor den Polizeirichter in Bow=street gebracht. Zwei Detektives, welche deren Verhaftung vollzogen, wurden vernommen, und hierauf die Voruntersuchung geschlossen. Auf Antrag des öffentlichen Anklägers wurde Norman Bonn. Was wir am Samstag kaum zu hoffen wagten, ist zur schönen Wirklichkeit geworden: wir feierten das diesjährige Pfingstfest bei herrlichstem Frühlingswetter. Nicht wenige werden freudig erstaunt gewesen sein, als sie Sonntag Morgen beim Erwachen einen fast wolkenlosen blauen Himmel über die in üppigem Grün prangende Natur ausgespannt erblickten. Alle Sorgen um den einen Hauptfaktor der Festfeier, das Wetter, waren verscheucht, und in gehobener Stimmung konnte sich Jeder rüsten, den Pfingsttag in seiner Weise würdig und freudig zu begehen. Den gewohnten Vergnügungsorten, Godesberg, Rolandseck, Königswinter, Dracheufels, Siebengebirge strömten die Besucher en masse zu. Doch war am Sonntag der Andrang bei den Bahnen nicht so stark wie sonst. Auch Kasselsruhe, Venne, Marienforst rc. waren trotz des prachtvollen Wetters nur mäßig besucht. Desto mehr Leben entwickelte sich am Montag. Schon am frühen Morgen brachten endlose Züge und vollgepfropfte Dampfer kolossale Massen von Ausflüglern. Auf dem Drachenfels war kaum ein Plätzchen zu bekommen. Ueberall wogte eine dichte Menge. Das letzte Dampfboot, das Abends von Königswinter abfuhr, mußte Hunderte von Passagieren wegen Platzmangels zurücklassen. Während der beiden Festtage wurden auf den Dampfbooten ab hiesiger Station befördert am ersten Tage 5817, am zweiten Festtage 7843 Personen. Im Ganzen über 1000 Personen mehr als voriges Jahr. Die Zahl der gelösten Eisenbahnbillete können wir erst morgen angeben. § Aus Köln wird uns unterm 15. ds. berichtet: Heute Morgen zwischen 1 und 2 Uhr entstand in der hiesigen Dominikanerkaserne ein furchtbarer Brand. Der westliche Flügel brannte ganz ab, der mittlere bis zur Hälfte. Durch die den mittleren Flügel in zwei Theile theilende Brandmauer wurde das Uebrige geschützt. Köln, 14. Mai.(Das 60. niederrheinische Musikfest) hat gestern begonnen. Im dichtgefüllten Gürzenichsaal herrscht eine tropische Hitz:. Der Festdirigent, Ferd. v. Hiller, wurde wie sonst und üblich, mit einem mächtigen Lorbeerkranz begrüßt. der gestrige Tag brachte eine herrliche Reproduktion der Sinfonia eroica und eine nicht minder glückliche Aufführung der„Schöpfung". Die Solisten des Abends (Fräulein Lilly Lehmann, Herr Emil Götze und Herr Karl Mayer) ernteten reichen Beifall nach ihren Solonummern: vortrefflich war besonders Herr Götze, welcher seine reich colorirte Partie vorzüglich wiedergab. Fräulein Lehmann, die recht stark geworden ist, überraschte durch die ewige Frische ihres Organs. Die Königin von Rumänien wohnt dem Fest bei; sie sitzt(wie wir für Diejenigen, welche die hohe Dame zu sehen wünschen, bemerken) mit ihrem Gefolge in einer der ersten Reihen der mittleren Abtheilung B.— Die Musikcelebritäten sind zahlreich erschienen, u. a. Brahms, Reinecke, Gernsheim, von Bernuth, Guths, Manstaedt, Grüters, Grimm zc, * (Ein Telegramm aus Minatitlan in Mexiko) neldet, daß die Arbeiten an der Cadschen Schiffs eisenbahn quer über den Isthmus von Tehuantepec begonnen haben. (Eine Depesche aus Guayaquil meldet,) daß Vertreter des Staates Ecuador trotz der Proteste der fremdländischen Konsuln sowie der Kapitäne der im Hafen befindlichen englischen und italienischen Schiffe in die Bank von Ecuador zu Guayaquil eindrangen und die Kasse beraubten. Die Rebellen stehen dicht bei der Stadt. Allerlei aus Nah u. Fern. (Ueber den Fürsten Bismarck) sagt das demokratische„Neue Wiener Tageblatt": Fürst Bismarck hat sehr viel gegen den deutschen Parlamentaxismus und gegen den Parlamentarismus im Allgemeinen gesprochen; aber wir sagen, daß solche Aeußerungen nicht ganz ernst gemeint sind, denn wäre Fürst Bismarck ein aufrichtiger Feind des Parlamentarismus, wäre er so reaktionär gesinnt, wie manche andere Herren, die man kennt, dann hätte er nicht das Parlament ins Leben gerufen, jene stolze Institution, welche in letzter Wirkung doch den Parlamentarismus heben und fördern muß. Fürst Bismarck gleicht in mancher Beziehung einem Misanthropen, der unablässig über die Menschen schimpft und dabei einen Wohlthätigkeitspalast nach dem andern erbaut. Wer das deutsche Parlament aufgerichtet hat, der ist kein ernster Gegner des Parlamentarismus, der hat im Grunde doch mehr für den Konstitutionalismus gethan, als viele Leute, die sich mit ihrer konstitutionellen Gesinnung brüsten. Fürst Bismarck hat auch den republikanischen Institutionen in Frankreich seine Gunst zugewendet, und wer das thut, der ist kein ernster Gegner der Freiheit. (Preisaufgaben für Astronomen.) Die königlich dänische Akademie der Wissenschaften hat einen Preis für genügende Beantwortung einer auf den Planetoiden bezüglichen Frage bestimmt. Diese Frage betrifft das Zusammenwirken der Massen sammtlicher Planetoiden, die Untersuchung, ob ein Einfluß auf die Bewegung der Planeten und Kometen, welche in die Gegend der Planetoiden kommen, von dem Zusammenwirken derselben entstehe? Es ist hierbei der Gesammtheil der Planetoiden als ein um die Sonne sich bildender Ring zu erachten, Gestalt und Lage desselben zu bestimmen und die Vertheilung der Massen in demselben zu ermitteln. Es wird dabei darauf hingewiesen, daß die Zahl der entdeckten Planetoiden sich jetzt zu sehr vergrößere, um für jeden einzelnen den Lauf und den etwaigen Einfluß auf Planeten und Kometen zu berechnen; es seien auch ihre Massen im Einzelnen so unbedeutend, daß dieselben in Störungsrechnungen gänzlich unberücksichtigt bleiben können. Der Preis besteht in der goldenen Medaille der Akademie im Werthe von 320 Kronen, und die Beantwortungen der Frage sind bis Ende October 1884 an den Secretär der Akademie, Herrn Professor Zeuthen, einzusenden. Diese Beantwortungen können in lateinischer, französischer, englischer, deutscher, schwedischer oder dänischer Sprache geschrieben sein. Die Zuerkennung des Preises wird im Februar 1885 veröffentlicht werden. (Einedrollig=komplizirte kleine Straßenszene berichten Wiener Blätter.) Die Verwicklung begann damit, daß in der Taborstraße eine Magd einen Hund im Spiel zum Fenster herausstieß. Der Hund fiel auf den Czako eines eben vorübergehenden Infanteristen, wodurch dem Marssohne die Kopfbedeckung so tief übers Gesicht gedrückt wurde, daß von diesem nur das Kinn zu sehen war. Der Hund war schon längst mit heilen Knochen wieder in die Wohnung seines Herrn hinaufgeeilt, als Kopf und Gesicht des Vaterlandsvertheidigers durch einen gutherzigen Passanten vom Czako endlich befreit wurden, worauf der Soldat seinem humanen Helfer zunächst eine Ohrfeige applizirte.„K.... verdammtes, warum hast mir Czako aufgetrieben?" Der freundliche Passant war natürlich ob solchen Dankes für seine Mühe ganz perplex. Der Soldat aber, als er von der mittlerweile angesammelten Menschenmenge belehrt wurde, daß nicht der Passant, sondern ein herabgestürzter Hund ihm den Czako ins Gesicht gedrückt habe, verlor auch jetzt nicht seine Schlagfertigkeit, indem er dem mit so üblem Danke belohnten Manne zurief:„Wann habens Hundel fallen sehen auf gaiserliche Czako, worum habens nit liebe Hundel auffangte mit Händ'.“ Wandte sich um und ging stolz seiner Wege. (Lautlose Klaviere.) Emma Dührkoop und F. Busse in Hamburg haben eine, an jedem Pianoforte anzubringende segensreiche Vorrichtung erfunden, welche es ermöglicht, den Ton des Instrumentes soweit zu dämpfen, daß derselbe nur für den Spieler und die in nächster Nähe befindlichen Personen vernehmbar ist, ja denselben ganz zu unterdrücken. Diese Erfindung bietet zahlreiche Vortheile. Einmal werden die Nachbarn durch Fingerübungen und Tonleiter nicht mehr nervös gemacht; sodann verlängert der„Tonmoderateur“ das Leben der Klaviere beträchtlich; endlich nöthigt er den Spieler zu einem kräftigen Anschlage, weil er sonst nichts hört. (Wider den Schnaps!) Die neuen niederländischen Trunksuchtsgesetze haben den Erfolg gehabt, daß seit dem 1. November 1881, wo sie in Wirksamkeit traten, der Schnapskonsum stetig abnimmt, so daß im Jahre 1882 etwa 21 Millionen Schnäpschen(über 1 Million Liter à 50 pCt. Alkohol) weniger getrunken sind als durchschnittlich in den Jahren vorher. Man berechnet das aus der 3 pCt. gefallenen Schnapssteuer, was einen Minusertrag von 602,868 Gulden darstellt. In Harlem, seiner Stadt von 36,000 Einwohnern, sank die Zahl der Schnapsschänken von 300 auf 235. (Franz v. Lenbach), der sich jetzt bekanntlich in Rom befindet und daselbst bis auf Weiteres in der Villa Borghese sich häuslich eingerichtet hat, verlobte sich dort, wie dem„Sprudel" telegraphirt wird, mit der Wittwe eines Dr. Schleifer. (Nach einem zwischen Frankreich und dem Fürstenthum Monaco) abgeschlossenen Uebereinkommen müssen alle Diejenigen, welche in Monaco zu Freiheitsstrafen verurtheilt werden, Landesangehörige und Ausländer, ins Gesängniß nach Nizza wandern. Unlängst sang ein halbbetrunkenes Individuum in den Straßen von Monaco die„Marseillaise“, wurde deshalb zu einem Monat Haft verurtheilt und saß diese in Nizza ab. Darüber macht sich Aurelien Scholl im„Evenement" lustig und schlägt vor, die Gegenseitigkeit zwischen Frankreich und Monaco einzuführen, so nämlich, daß alle Diejenigen, welche in Frankreich den royalistischen Ruf: „Es lebe Heinrich IV.!“ ausstoßen oder die bonapartistische Romanze:„Partons pour la Syric!“ anstimmen, in die restaurirten Kerker von MonteCarlo gebracht werden. (Das Haus Shakespeare's) in seiner Vaterstadt Stratford=on=Avon wurde im Jahre,1882 von 13,000 Personen gegen Zahlung eines Eintrittsgeldes besucht. (Holzsteine.) Im Staate New-York werden jetzt von einer Gesellschaft Holzsteine hergestellt, die Aufsehen erregen. Der Holzstein ist weder spröde noch hart und greift die Werkzeuge bei der Bearbeitung nicht viel mehr als Holz an. Er nimmt eine Mittelstellung zwischen Holz und Stein ein und kann überall hergestellt werden, weil Thon in allen Theilen der Welt billig vorhanden ist. Holzstein besteht aus einem Theile Kaolinthon ohne Sand und 1 bis 3 Theilen harziger Sägespäne nebst der nöthigen Menge Wasser. (Aus New=York.) Anläßlich des Lärmes, welcher sich hüben und drüben wegen des Berichtes des amerikanischen Gesandten in Berlin über das Verbot der Einfuhr amerikan schen Schweinefleisches nach Deutschland erhoben hat, bemerkt die„New=Yorker Staats=Ztg., das Curiose bei dem„Pork=Krakehl" sei, daß wegen der hiesigen hohen Preise der Export von Pork nach Deutschland schon seit länger als inem Jahre beinahe aufgehört habe; dagegen sei Deutschland der größte ausländische Kunde Amerikas für Schmalz und Talg: die täglichen Kabelberichte aus Hamburg und Bremen über die Preise von Schmalz seien maßgebend für den hiesigen Markt, soweit überhaupt der Export in Betracht komme. Außer Pork seien auch Schinken, Speck und Würste von dem deutschländischen Verbot betroffen, indeß seien auch diese Artikel seit längerer Zeit hier so theuer, daß die Ausfuhr derselben von geringer Bedeutung geworden sei. Kunst und Literatur. (E. v. Wildenbruch's) Schauspiel„Väter und Söhne" ist vor. Samstag im Wiener Hofburgtheater zum ersten Mal aufgeführt worden. Nach den Berichten der Wiener Blätter zu urtheilen, ist der Erfolg nur ein mäßiger gewesen. Die Kritik vermißt sowohl in der Handlung, wie in der Charakteristik Einheitlichkeit und Tiefe. (Biörustierne Björnson), der sich seit dem Herbst vorigen Jahres vom politischen Kampfplatze seiner nordischen Heimath zurückgezogen hat und seitdem mit seiner Familie in Paris lebt, hat ein neues dreiaktiges Schauspiel:„Ein Handschuh“ nahezu vollendet. Der Dichter hofft dieses sein neuestes Werk noch im Frühjahr in den Buchhandel zu bringen. Eine deutsche Bearbeitung wird gleichzeitig mit dem norwegischen Original erscheinen. (Zur Statistik der Neger=Zeitungen.) 13. Juli findet in St. Louis eine Zusammenkunft der Herausgeber der Neger=Zeitungen von NordAmerika statt. Nicht weniger als 177 Zeitungen werden in der Konvention vertreten sein. Postalia. Bonn. Zur Abholung von Postsendungen. Für die königlichen Kassen(Kreis= und Steuerkassen, Forstkassen, Amtskassen 2c.) war bisher fast allgemein die Einrichtung getroffen, daß dieselben die unter der Firma der Kasse eingehenden Geld= 2c. Sendungen von der Post abholten. Zu diesem Zweck waren von denselben die üblichen Abholungs=Erklärungen abgegeben worden. Durch generelle Verfügung hat nunmehr der Finanzminister für sein Ressort im gesammten Staatsgebiet dieses Verfahren inhibirt, und sind die betreffenden Kassen angewiesen worden, die bezüglichen AbholungsErklärungen unwirksam zu machen und alle an dieselben eingehenden Werthsendungen sich postseitig zustellen zu lassen. Zur Begründung der Maßregel ist angeführt, daß die Abholung der Sendungen wiederholt zu Unterschlagungen Anlaß geboten, welch' letzteren auch dadurch nicht völlig begegnet werden könne, wenn ein Uebereinkommen dahin getroffen sei, daß die abholenden Boten sich durch das betreffende Postautgabebuch zu legitimiren haben, indem auch diesergestalt die Ersatzpflicht der Post im Falle eintretender Unregelmäßigkeiten nicht fortbestehe. Für das Publikum ist diese Neuordnung insofern nicht ohne erhebliches Interesse, als fortan alle Geldzusendungen an die fiskalischen Kassen nicht allein portofrei, sondern auch bestellgeldfrei zu leisten sein werden, es wird sich also empfehlen, in allen Fällen das Bestellgeld mit vorauszubezahlen. Ob auch der Justizminister für alle Gelosendungen an die Aiatsgerichte eine ähnliche Vorschrift erlassen wird, steht noch aus. Handels-Nachrichten. Köln, 12. Mai. Weizen eff. hiesiger 20,50—21,50B, fremder 20,00—21,50B. Roggen eff. hiesiger 14,00—15,00B, fremder 14,00—16,00B. Hafer eff. hiesiger 14,00—15,00B, fremder 14,00—15,00B. Rüböl eff. in Partien p. Mai 36,50. Köln, 121. Mai. Landmarkt., Weizen 19,00—21.00 M. Roggen 12—4., Gerste 12,50—14,50., Hafer 12,50— 14,50 M. per 100 Kilo. Köln. Marktpreise. Butter per S 1,30, Eier per Vier tel 1,30, Hasen—, Schnepfen 4,50, Truthahnen 12,·0 Hühner 1,80. Enten.60, Gänse—. Kaninchen 1,00 per Stück, Hinkel 4,00, Tauben 1,20 per Paar. Ochsenfleisch 65 Pf., Kalbfleisch 60 Pf., Hammelfleisch 80 Pf., Speck, geräuchert 80 Pf., gesalzen 80 Pf., Schmalz 80 Pf., Nierenfett 50 Pf., Salm 2,60, Aal 1,60, Hecht 90 Pf., Karpfen 80 Pf., Schleien 60 Pf. per 8. Kartoffeln, weisse 5,20, rothe 5,40, Nieren 7,00, Aepfel 00,00 p. 50 Kilo, Zwiebel 5 Pf., per 8. Neuss, 12. Mai. Weizen 1. Qual. 21,00, 2. Qual 19.00. Roggen 1. Qual. 14,20, 2. Qual. 12,20. Winter: gerste 14.00. Sommergerste—.—. Buchweizen—.— Hafer 1. Qual. 14.00. Rübsen(Avel) 00,00. Raps—.—, Kartoffeln.50. Heu p. 50 Kilo 3,00. Roggenstroh per100 Kilo.50. Rüböl per 100 Kilo fassw. 75,50, Ger. Oel per 100 Kilo 78,50. Presskuchen p. 1000 Kilo 130.— Andernach, 12. Mai. Auf unserm heutigen Fruchtmarkte stellten sich die Preise wie folgt: Weizen 21,34 Roggen 16,50, Gerste 13,64, Hafer—.—, Kartoffeln 8,9— ., alles per 100 Kilo. Mayen, 12. Mai. Der heutige Fruchtmarkt war befahren mit 368 Centner Weizen, 152 Centner Roggen, 278 Centner Gerste, t88 Centaer Hafer, 264 Centner Kartoffeln. Durchschnittspreis pro 100 Kilo: Weizen 20.68., Roggen 15, Hafer 14, Kartoffeln 7,70. Butter pro Pfd. M. 1,20. Eier pro Viertel 1,70. Düren, 12. Mai. Weizen 1. Qual. 20.75, 2. Qual. 19,25 Roggen 1. Qual. 14.50, 2. Qual. 13.50, Gerste 15.00, Hafer 14.50. Mk. Mk. Rüböl mit Fass.. 73 80 193 50 do. ohne„" 73 00 148 50 Spiritus 54 60 133 75 Petroleum 24 00 Berlin, 12. Mai, Weizen Roggen Hafer Die Ruine der Abteikirche Heisterbach. Von Werner hesse. Mit Genehmigung des Verfassers abgedruckt. (Fortsetzung.) Es ist, wenn ich mich so ausdrücken darf, ein festes und kunstvolles Bild der Phantasie und doch hat dasselbe seine Logik uund sein: Grenzen. Diese Beobachtung drängt sich dem Beschauer unn illkürlich auf. Man hätte dem Abbruch der Kirche an jeder Stelle Einhalt thun können, und stets wäre der Rest noch ein anmuihiges Ganzes geblieben. Richt allein bei gothischen Bauwerken gilt der Ausspruch, daß in dem kleinsten Gebilde das Ganze sich obspiegle. Es ist von geringer Bedeutung, ob der fromme Gedanke im Rund= oder Spitzbogen seinen Ausdruck sucht, aber er muß klar, voll und erhebend zu Geltung kommen; dann thut er auch seine Wirkung und bildet bis auf die letzten Trümmer stets ein Spiegelbild der Zeit, welche sich darin verkörperte. Das dreizehnte Jahrhundert, in welchem Walther von der Vogelweide seine vundersamen Weisen sang und die christliche Welt mit Vehr und Waffen nach dem heiligen Land zog, um die durch den Heiland geweihten Stätten den Ungläuzu entreißen, hot diesem prachtvollen Bauwerke Pathen gestanden. Nicht die spitzen Eiszacken des Nordens, sondern die lichte Himmelswölbung des Ortenhaben dem Geiste des Baumeisters vorgeschwebt, As er dem Gebete eine Stätte schuf. Keine Inschrift kennt seinen Namen, und wir fragen uns, ob es ein Stieche von Konstantinopel, oder ein nordischer Mann soesen sei, der im Süden zu beten und zu bauen gem hut. Das Höchste ist von ihm erreicht wocden, er hat den Ortent in den Occident hingezaubert, ist Nomantik, ein Märchen voll wunderbarer Bezieegen, welches Jung und Alt ergreift und fesselt. Die stolze Erhebung der Kreuzfahrerzeit schwand dahin, eine traurige Zeit der Noth voll Kriegsläcm, Zwistigkeit, Hunger und Seuchen brach ein. Wenn diese Mauern davon erzählen könnten, so würde sich uns ein Bild entrollen, in welchem das Gemüth nur wenige Spiren zeigt, aber der zersetzende Geist, die rohe Gewalt alles beherrscht. Horden drangen in das stille Thal, plünderten und zerstörten, aber dieer Kirchenchor war gefeiet. Die schmucklosen Fenster, wie die Cisterzienser sie liebten, wurden vielleicht zertrümmert und sind ersetzt worden, aber selbst die prichtigen Gemälde, welche später die Gebrüder Bosss 16 erwarben und die den Grundstock ihrer berühmten Sammlung ausmachten, hat ein gütiges Geschick vor der Raublust der Franzosen und Schweden bewahrt. Das Kölner Museum besitzt noch jetzt Theile eines Gemäldes des Kölner Meisters Stephan aus Heisterbach, andere Meisterstücke können wir in ander n Museen bewur dern. Sie geben uns Kunde von dem Kunstsinne der mittelalterlichen Klosterleute. Wie abgeschieden ihr Heim aber auch von der großen Verkehrsst aße lag, der Einfluß der Zeit machte sich doch bei ihnen geltend. Ein Beweisstück hierfür ruhte neben mir auf dem Rasen: die steinere klobige Gestalt eines Delphinungethüms mit geöffnet m Rachen und glotzigen Augen, ein Saul unter den Propheten und ein Gebilde des vorigen Johrhunderts, das wahrscheinlich vor hundert Jahren zu einem Wasse spielwerke im Garten diente. Ich betrachte es kopfschü telnd und sage wir: die Zeiten sino fortgegangen, aber der tiefe Siun und die Kunst haben still gestanden oder sind zurückgegangen. Das Wasser hat stets in diesem Thal eine Rolle gespielt: selbst das Wappen der Abtei, eine Heister am Bache, deutet arauf hin und bezeichnet zugleich die Art der weltlichen Beschäftigung der Mönche. Ihre erste Ansiedlung befand sich auf dem Gipfel des nahen Strom= oder Petersberges, welcher von Ridwesten aus als die erste Höhe des Siebengebirges gilt. Sie bezogen im Jahre 1188 die verlassene Herberge eines klausnerischen Ritters Namens Walther; die Gegend aber war rauh, dem Boden fehlte es an Ertragfähigkeit; bei Unwetter wurde es schwer, die Unterhaltungsmittel zu beschaffen, und so zogen die Väter in das wald= und wasserreiche Thal, um das Holz zu roden und die Rinnsale in Bächen zu sammeln. Aus wüstem Grunke schufen sie ein behagliches Heim. Selbst im Kreuzgange mochten die naturliebenden Mönche aber.n belebenden Quell nicht entbehren. Ein murmelnder Springbrunnen unterbrach die Stille des heiligen Ortes und verbreitete zur Sommerzeit, wenn die Hitze sich im Thale lagert, eine angenehme Kühle. Dort dnke ich mir die Patres, wie sie wandelnd hre Horen beteten. Ihrer waren in dn ältesten Zeiten zwölf, wie die Zahl der Apostel; der Abt als Leiter und Berather befand sich als der Dreizehnte unter ihnen in bevorzugter Stellung. An den Kreuzgang schlossen sich sieben Zellen: sie mahnten an den Namen des Gebirges, in dessen Schutzsie lebten. Je zwei Mönche bewohnten einen Raum, der Abt aber besaß in Mitten derselben eine Zelle allein. Zvölf Altäre, wie die Monate des Jahres, bildeten den östlichen Abschluß des Kreuzganges; es war eine doppelte und sinnige Beziehung, welche bei diesec Anordnung maßgebend gewesen war. Derartigen poetischen Anschauungen begegnen wir mehrfach: sie hängen vielleicht mit dem sagenreichen Grund und Boden zusammen und eine religidse Beziehung giebt ihnen die Weiye.— So hieß die Mauer, welche die klösterlichen Gebäude umschloß, der Herrenmantel, dahinter schloß sich der B uernmantel an, und die majestätischen weißgrauen Feisen dis Gebirges, welche hoch zum Himmel emporragen, die waren der Mantel der Mutter Natur. Das Ganze mahnte an die Dreieinigkeit. Berlin, 11. Mai. Weisen loco 195—213., nach Qual. gefordert; Roggen loco 140—152 nach Qual. gefordert, klammer inländ. poln. 148-150, guter do. 141—142 M. ab Bahn bez.; Hafer loco 180—155 nach Qual. gef., ostund westpreussisch 130—140, russisch und polnisch——. pomm., uckermärk, und mecklenb. 181—135, schles, und böhm. 131—137, feiner schles, und preuss. 142—100., ab Bahn bes.; Mais loco 140—145., nach Qual. gef. per 1000kg. Weizenmehl Nr. 00 26,50—25, Nr. 0 24,50— .,75, Nr. 0 u. 1 21,75—..75; Roggenmehl Nr. 0 21,75 bis 23, Nr. 0 u. 1 22—21,—. M. per 100kg. brutto inol. Sack. Hamburg, 11. Mai. Getreidemarkt. Weisen loco und Termine fest, per April-Mai 190,00, Juli-August 193.—. Roggen loco und Termine ug, per April-Mai 188.—, Juli-August 141.—. Rüböl fest, loco 74,—, per Mai 71.50. Spiritus unverändert, per Mai 41.— MaiJuni 41,—, Juni-August 41.75, August-September 42,75, Hamburg, 11. Mai. Butter(mit 16 Pfd. Tara und 1 pCt. Decort). Für den Export wurde zu den untenstehenden sehr festen Preisen gehandelt: Erete Qualität Stall-1ob—110, zweite Qualität Stall- 95——, fehlernalte Hof 60—90, Bauern 95—100 M. Schmalz, Hamburger 58—61., Wilox 58,50 Fairbanks 56,50, div. Marken 56 Steam 57,50., Spek, short olear 58, long backs 58 M. Schinken, americ. geräuch. 80 M. Bremen, 11. Mai. Petroleum fest, loco M..35, per Juni 7,45,— Schmals, Wilcox, loco 57,50.— Speck short und halo longs Juni 64,50. Lyon, 11. Mai. Seide. Die Seidentrocknungsanstalt hat heute registrirt: 37 b. Organsinen, 32 b. Tramen 44 b. Gregen, und hat 43 b. gewogen, im Gesammtgewichte von 10,244 kg. Viehmärkte. Mainz, 12. Mai. Viehmarkt vom 4. bis 10. d..: Es wurden verkauft: 7 Farren zu 52., 166 Ochsen, I, Qual. au 70, II. Qual. zu 68 M. 397 Kühe, 1. Qual. zu 64. 11. Qual. zu 50-60 M. 291 Kälber zu 65 M. und 566 Schweine zu 52-57 pro 50 kg. Curs-Bericht. Berlin, 12. Mai. Diverse Actien. 4½% cons. St.-Anl. 103,90 4%„„ 102,10 Italien. Rente 5% 91.40 Oesterr. Gold-Rente 84,50 " Silber-Rente 67,25 „ Papierrente 67,00 Berg.-märk. Eis.-Act. 127.25 Köln-Mind.„ 000,00 Rheinische„ 165,40 „ neue 000,0 „ Lit. B. 101,50 Oesterr. Creditactien 109,10 Darmstädter Bank 153,25 Disconto-Command, 202,20 Deutsche Bank 153,25 Deutsche Reichsbk. 149,70 Gelsenk. Bergwerk 125,10 Dortm. Union St.-Pr. 96,70 Boch. Gussstahlfabr. 107,40 Königs- u. Laurah. 131,25 Mechernicher.-A. 180,00 Köln. Bergw. 122,00 Phönix, Lit. 98.00 „„ 47,50 Preussische und deutsche Fonds. Pr.-St.-Anleihe. 101,20 Köln-Mind. Pr.-Sch. 127,70 Sch.-Sch.-Sch 3½% 98,50 Kruppsche 5% Oblig 110,80 Ausländische Fonds. Rum. 6 pCt. St.-Rente 103,75 Russ. Anl. 5pCt. 71kl.St. 87,90 „ 5pCt. kl. St. 87,90 Russ. 5% Bed.-Cred. 84,40 Ung. 6% Gold-Rente 302,50 Russ. Anl.%80 kl.St. 81,25 Inländische Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. Brg.-Mrk. 1. u 2. S. 102,90 „ 3½%.8...B. 94,25 * 94,10 102.90 103,00 6.„ 104,10 7.„ 103,00 8.„ 108,00 9.„ 104.20 „„ Lit. C. 4¼% 4. Serie „ 5.„ Köln-Mind. 4 pCt..E. 101,25 „" 5." 10125 „ 4½ pCt. 6.„ 105,20 „„ 7.„ 103,00 Mz.-Ludw. 2,3. E. 5pCt. 104,50 Rhein. 4½ pOt..u. 103,50 „„ 1862,64, 65 103,50 „„.,2,3. E. Cnv.103,40 Deutsche und ausländische Bank-Actien. Amst. Bank 130,75 Barmer Bankverein 106,40 Berl. Hand.-Gesellsch. 76,30 Brüsseler Bank 146,00 Köln. Wechsl.- u. C. 93.25 Darmst. Zettelbank 111,90 Goth. Gr.-Cred.-Bk. 73,50 Goth. Grund- junge 82,75 Industrie-Papiere. Aach. M..-Vers. 8200.0 Laxemburger Bank 136,75 Meininger Crd.-Bank 96,10 „ Hyp.-Bank 93,00 Pr. Boden-Credit-A. 108,10 „ Central-„ 125,75 Sächsische Bank 121,80 Schaaffh. Bankverein 93.25 Colonia,.-Vers. 6990,00 Concordia, Cö.n 1990,00 magdeb. Vers.-Ges. 1635,00 Dess. Gas-Ges. 177,60 5% Dortm. Part.-Obl. 107,10 Eschweiler Bergwerk 82.25 Harpen, Bergb.-Ges. 118.25 Rhein, Stahlwerke 194,70 Schles. St.-Pr.-Act. 105,00 Stolberg, Zinkh.-Ges. 27,70 St.-Pr.-Act. 90,00 Wurmrevier 69.00 Ausländische Eisenbahn-Prioritäts-Olbigationen.# Kronpr.-Rdsb. 18 37-68 86,30 " Rud. v. 1869 85,30 Oest.-Frz.(alte) 3% 388,40 „(neue)" 384,00 6% Rum. Eis.-Obl. 103,30 Sdb. Lomb.(alte) 3pCt. 298,00 Sdb. Lb. neue 3 pCt. 298,10 Südb. Lomb. 5" 102,90 Moskau Rjäsan„ 103,00 Rjäsan-Kozlow" 102,00 Central-Pacific 6" 112,20 Geldsorten und Banknoten. 20-Frank-St. -Frank-St. Livre-Sterling Oesterr. Silberguld. „ Banknoten " kap.-Coup. 1,69 81,05 G Beig. Bankhoten 81,00„ Engl. 20,44„ Holl..69„ Verein. Staaten Gold16,20 G; Französ. Banknot. 4,04," Belp Berbraten 20,39 1,70 1,70 Coup. Wechsel-Curse. Amsterdam, 8 Tage 169,65 „ 2 Mon. 168,50 London, 8 Tage 20,46 „ 3 Mon. 20,31 Paris, kurs 81.20 " lang„ 80,80 Belg. Plätze, 8 Tage 81,10 Belg. Plätze, 2 Mon. Wien, 8 Tage " 2 Monat Petersburg, 3 Woch. " 3 Monat Warschau, 8 Tage 4,18 80.70 170.55 169,70 201,80 200,65 902.80 Wasserstands-Nachrichten. Mannheim, 14. Mai, Rheinhöhe Mit. 4,40m, gest..48m. Mainz, 13. Mai. Rheinhöhe Mit. 1,62m, gef. 0,19m. Köln, 14. Mai. Rheinhöhe Vorm. 2,46, gest. 0,19m. Adol Steiner Zeitungs-Annoncen- Expedition Central-Bureau Hambur Vertreten auf allen Hauptplätzen Europas. Vermittelt Annoncen für alle politischen und FachZeitungen der Welt zu Originalpreisen ohne Aufschlag und bewilligt als autorisirter Agent aller Blätter bei grösseren olt wiederholten Insertionen Rabatt. Die Zeitungs-Annoncen- Expedition Adolf Steiner in Hamburg ist Pächter des Inseratentheils der bedeutendsten Witsblätter des Continents:„Berliner Wespen“ in Berlin, „Kikeriki“ in Wien,„Bolond Istök“ in Budapest,„Asmodée“ in Amsterdam,„Söndage Nisse“ in Stockholm, Ferner sind von dersolben gepachtet das bedeutendste Fachblatt für den überseeischen Export„De Indische Mercuur“ in Amsterdam, und als wichtiges, industrielles und landwirthschaftliches Fachblatt für Polen und Westrussland „Insenierja 1 Budownictwo“ in Warschau. Ausführliche Zeitungsoataloge für alle Blätter der Welt und Kostenvoranschläge gratis und france, 4 Die Isolirung Frankreichs. (Korrespondenz aus Paris.) Ganz anders wie in den übrigen bewohnten Länderstrichen der Erde spiegelt sich die Welt auf dem Pariser Pflaster. Es ist nicht hinreichend, die Geschichte des Landes von den Tagen Julius Cäsars bis zur jüngsten Senatsdebatte zu kennen, oder die Entwickelung des Volksgeistes und des ethnischen Nationalcharakters nach Thomas Buckles oder Friedrich v. Hellwalds Anweisung studirt zu haben, um sich Rechenschaft ablegen zu können von dem raschen Wechsel politischer Konzeptionen, dem Alles unterworfen zu sein scheint, was die animirende Luft unter Frankreichs blauem Himmel athmet. Man muß sich vielmehr daran gewöhnen, auch das Unglaubliche für möglich zu halten und man muß auf Logik verzichten, wenn man das Widersprechende in der Entwickelung vor Augen hat. Noch vor Monaten wälzten sich die republikanischen Parteien in dem parlamentarischen Gächis rath= und thatlos umher; heute stehen sie gesammelt in straffer Unterordnung um die Regierung. Die Senaloren, Deputirten und Staatsmänner sind noch dieselben Männer, welche sich seit Jahren an dem ohnmächtigen Schautelspiel persönlicher Intriguen und negativer Politik betheiligten. Aber ein anderer Geist ist in sie gefahren; die autoritäre Luft hat sie verändert und diese ist es auch, welche der dritten Republik in ihrer neuesten Epoche das Gepräge gibt. Durch den autoritären Gesichtskreis, der augenblicklich Frankreich fest umschlossen hält, erblickt man die Vorgänge im Auslande in gefärbtem Lichte. Daß durch die offizielle Bekanntmachung des Dreibundes ein Sturm von politischen Kombinationen in der Presse, in einzelnen Parlamenten und gewissen Kabinetten angeregt werden würde, war vorauszusehen. Der europäische Friede, der unter dem Horte des mächtigsten und zugleich friedliebendsten Monarchen und des großen und glücklichen Diplomaten so sicher gewahrt erschien, bleibt dennoch bedroht, wenn das beständige chauvinistischen Schüren anhält und nur auf günstigen Wind wartend auf der Lauer liegt, um die Kriegsflamme zu entzünden. Durch das Bündniß der Mittelmächte, dessen Zweck die Erhaltung des Friedens sein soll, durch den in Aussicht genommenen Anschluß anderer Mächte, ja selbst durch eine europäische Koalition, die einen Areopagus bildet, um jede Friedensstörung zu verhindern, können zwar die günstigen Winde, auf deren Wehen der französische Chauvinismus rechnet, noch lange in dem mythischen Sacke gebannt und die Friedensaussichten ebenso lange gefristet werden. Die wirkliche Ursache aber der Kriegsgefahr können alle Verträge der Welt nicht beseitigen. Und wenn Frankreichs Regierung der europäischen Abrüstungskoalition selbst beitreten würde, so wäre damit noch gar nichts geändert. „Observer" und„Daily News“ schrieben kürzlich bei Besprechung der Situation:„Frankreich wird von Niemand bedroht; sein größter Feind wohne in seinem eigenen Innern.“ Damit ist der Nagel auf den Kopf getroffen. Dieser innere Feind Frankreichs ist auch zugleich der Feind, der den europaischen Frieden bedroht. Es sind die kriegerischen Aspirationen, die chauvinistischen Leidenschaften, welche verbunden mit den Ideen sozialer Neugestaltungen, unter der leichten Decke wirthschaftlicher oder intellektueller Thätigkeit und der Streitigkeiten über Regierungs= oder Verfassungssorm zu schlummern scheinen, aber in der That immer bereit zum gewaltsamen Ausbruch sind. Auch Frankreich sucht Alliancen; aber nicht in dem Sinne und zu dem Zwecke, welche die konservativen Mächte, Deutschland und Oesterreich= Ungarn, politisch zusammenfassen und auch dem mit der Revolution nunmehr gebrochen habenden Italien den Anschluß ermöglichten. Frankreich sucht Alliancen, um der gebundenen Expansionskraft seiner nationalen Bestrebungen Raum zu gewähren. Großartige Kraftäußerungen nach längerer Friedensperiode— in diesem Jahrhundert betrug die längste Friedensfrist 15 und einmal 17 Jahre, ungerechnet die Kolonialund kleineren Bürgerkriege, wie die Lyoner Insurrektionen von 1831 und 34— sind für den Franzosen nach dem Urtheile ihrer eigenen Herven eine Naturnothwendigkeit. Frankreich hat den Krieg ebenso nöthig, wie die Mittelmächte den Frieden nöthig haben. Wer da meint, es würde sich durch überseeische Entschädigungen in großem Maßstabe für den Verlust seiner Provinzen trösten lassen, der hat keine 49 Der zerbrochene Sporn. Ein Polizeiroman aus dem Leben einer großen Stadt. Von Wilh. Hartwig. Von jenem Tage an war mein Glück untergraber. Mein geheimes Schuldbewußtsein, nagende Gewissensbisse und schreckliche Ahnungen kommenden Unglücks marterten mich Tag und Nacht. Ich wurde reizbar, launisch. Ich floh meine Gattin und wies ihre Liebesbezeugungen zurück, deren ich mich unwürdig fühlte. Als ihr Kind, unser süßer kleiner William, geboren war, hoffte ich, es werde nun ein anderes Leben für mich beginnen. Aber ich sollte mich schrecklich täuschen. Welch ein Dämon es war, in dessen Gewalt ich mich befand, jetzt erst sollte ich es ganz erfahrer. Wißhalb soll ich Alles wiederholen, wodurch dieses Welb einen teuflischen, im Stillen längst gefaßten Plan durchsetzte? Sie zwang mich, ihr eine Stellung in meinem Haushalte einzutäumen. Durch ihr brüskes Benehmen kam es bald zu peinlichen Scenen zwischen Ursula und der neuen Dienerin, die sich in keiner Weise unterordnen wollte. Meine Gattin berief sich schließlich auf mick, und ich Elender vermochte es nicht, sie zu schüWar ich doch selbst ein Sklave jener Frau gegenüber, gegen die sie meinen Schutz anrief. Der Himmel mag wissen, wodurch, aber eines Tages muß Ursula eine Ahnung von der furchtbaren Wahrheit gekommen sein. Sie verfiel in ein heftiges Fieber und nun setzte Susanne ihren Schändlichkeiten die Krone auf. Sie vertauschte die beiden Kinder! Obgleich ihr Kind fast ein Jahr älter war, als William, so sahen sich beide Knaben, da Susannens Kind äußerst zart war, aufsallend ähnlich, wenn auch innerlich beide Kinder grundverschieden waren, Ahnung von den thatsächlichen Zuständen. Es handelt sich für Frankreich nicht sowohl um Herstellung seiner„natürlichen Grenzen", als um Herstellung seines europäischen Prestige. Erstere dienen jetzt nur als Lärmtrommel; aber die Hoffnung auf Wiederherstellung von Frankreichs vergangener Größe lebt unverlöschbar in den Herzen der heranwachsenden Generation. Auf einem monarchischen Kongreß mit konservativen und den status quo erhaltenden Tendenzen ist für das jetzige Frankreich kein Platz vorhanden. Man betrachtet es schon als einen großen Fehler, daß man sich verleiten ließ, am letzten Berliner Kongreß theil zu nehmen, wo Frankreich in ohnmächtiger Lage dazu beitragen mußte, Deutschlands Ansehen als europäischer Schiedsrichter zu erhöhen. Damals war aber das Volk kriegsmüde und der Friede populär. Heute findet das umgekehrte Verhältniß statt. Seitdem der Friede aufgehört hat, ein goldener zu sein, ist seine Macht im Lande bedeutend gesunken. Noch im Juli 1882 verweigerte man Freycinet jene 3500 Mann Marinetruppen zur Besetzung von Port=Said. „Keine Abenteuer!“ war die Parole. Wir werden bald sehen, wie dieselte Kammer jetzt die Expedition mit Tonkin aufnehmen wird, das doch im Verhältniß zu jener berechtigten Einmischung in Egypten weit eher ein Abenteuer zu nennen ist. In der Situation würde auch nichts geändert werden, wenn Monarchie oder Kaiserthum an Stelle der Republik treten würde. Die heftige Sprache der Orleanisten gegen die Legitimisten und bei der gegen die Bonapartisten und Republikaner bleibt nichts desto weniger auf demselben Grundton stehen, aus welchem auch die opportunistisch Regierungspresse ertönt. Die Radikalen verlieren an Einfluß und Bedeutung immer mehr, und ihr bedeutendster Führer Clemenceau wird ganz in das autoritäre Lager übertreten, sobald die erste auswärtige Frage akut geworden sein wird. Frankreich ist isolirt! Darin gipfeln alle Betrachtungen der gesammten Presse. Man war es thatsächlich schon seit langer Zeit, und man wußte es, daß man es war. Aber seit der Proklamirung des Dreibundes hat diese Isolirtheit ein gewisse staats rechtliche Anerkennung gesunden.„Seuls“, überschreibt die„France“ ihren Leitartikel. Allein gegenüber dem europäischen Mißtrauen gegen den gallischen Terror. Die Aufforderung der deutschen und italienischen Offiziösen zum Anschluß nimmt man an keiner Stelle für ernsthaft, und die„Republique francaise“, deren Chef=Redakteur, Spuller, der intimste Freund Challemel=Lacours, wie früher Gambettas, ist, erklärt diese Zumuthung für eine wahre Verhöhnung. Als seinerzeit der wurttembergische Reichstagsabgeordnete Herr von Bühler seine bekannte Abrüstungspropaganda betrieb, erhielt er von Bismarck und Moltke bedingt zustimmende Antworten. Er befolgte auch den Rath des Ersteren, um sich in gleicher Vorstellung an Frankreich und zwar an Gambetta zu wenden, von dem er aber keine Antwort erhielt. Die jetzigen Staatsmänner und Gambettisten aber halten sich für beseelt von dem Geiste ihres Meisters. Sie werden auf die superhumanen Anträge ebenfalls keine Antwort geben, und— Frankreich bleibt isolirt. Da die europäischen Kontinentalmächte nicht entfernt die Absicht haben, Frankreichs Grenzen zu bedrohen, oder ihm die Entwaffnung gewaltsam aufzunöthigen, so scheint allerdings diese Isolirtheit zu keiner Besorgniß nach außen hin Anlaß zu geben, so lange man selbst den aufrichtigen Willen hat, den Frieden zu erhalten.— Im Innern wird die plötzlich so lebhaft gewordene Konjekturalpolitik und die Aufregung in der Volksstimmung, die sie hervorruft, nur dazu dienen, um die Stellung des autoritären Kabinets zu befestigen. Zunächst wird man Veranlassung nehmen, neue Maßregeln gegen die Prätendenten ergreifen und die Säuberung im Beamtenstande und in der Armee fortzusetzen. Dann hat man ein überwältigendes Argument erhalten für die Nothwendigkeit des autoritären Kabinets. Frankreich wäre nicht isolirt in Europa und seine Sprache vielleicht nicht machtlos im Rathe der Völker, wenn man Gambettas Rath befolgt hätte und mit England in Egypten kooperirt und Rußlands Vorschläge, die Miljatin, Ignatiew, Skobelew u. a. mit Gambelta planien, angenommen hätte.— Wenn Krisen eintreten würden in Europa, dann würden sich auch die Allianzen von selbst wiederfinden. Und um diese möglich zu machen, bedürfe man eben des autoritären Kabinets. Habe man keinen Feind, der den Frieden bedrohe, so brauche man auch Was ich in jener Zeit litt, keine Feder kann es schildern. Wochen vergingen. Die Anstrengungen, welche es mich kostite, mich von dem Bekenutniß der Wahrheit zurückzuhalten, wenn ich die arme, beraubte Mutter und ihren unter„eschobenen Pflegling sah, kann nur der ermessen, der die furchtbaren Qualen kennt, welche der Konflikt zwischen Pflich: und Furcht erzeugen. Susannens Drohzungen klangen mir stets in den Ohren, wenn ich je die Lippen zum Bekenntniß öffnen wollte. Unlösbar hatte sie mich in ihre verwickelt, bis ich nicht mehr entrinnen konnte, wenn ich auch wollte. Und um mir den härtesten Stich zu versetzen, hatte sie heimlicherweise meinen süßen kleinen Sohn von dort, wohin ich ihn in Pflege gegeben, entfernt und weder Bitten noch Drohungen konnten sie dazu bewegen, mir zu sagen, wohin sie ihn gebracht. Alles, was ich von ihr erfahren konnte, war die sicherung, daß in reichlicher und freundlicher Weise für ihn gesorgt würde, solange ich mich ihrem Willen fügen und das Geheimniß bewahren würde. Dadurch wußte sie meine Lippin auch ferner zum Schweigen zu verdammen. Sie erklärte fest, daß in dem Augenblicke, wo ich meiner Gattin den ihr gespielten Betrug bekennen würde, Williams Leben verwirkt sein würde— und ich wußle es nur zu gut, daß dieses Weib auch darin ihr Wort zur Wahrheit zu machen nicht zurückscheuen würde. Endlich aber kam ein Tag, der mir Susannes Geheimniß überliefern sollte. Ein in unserem Dorfe ansässiger, fleißiger aber nicht eben übertrieben schlauer Geschäftsmann münschte Susanne zu heirathen, und um der Sache Vorschub zu leisten, erklärte ich mich bereit, ihnen an ihrem Hochzeitstage eine namhafte Summe auszuzahlen, wofür Susanne mir versprach, mir zu en decken, wohin sie mein Kind gebracht habe. Es kostete mich dennoch große Mühe, sie schließlich zum Halten ihres Versprekeine Bündnisse. Auch Englands Devise ist: Freund mit allen Nationen, Bündniß mit keiner. So behält es immer die Hand frei, seine Freunde gleichmäßig auf allen Weltmeeren zu bestehlen. Diese Politik der freien Hand gefällt in Frankreich ungemein, obgleich man von ihrer englischen Anwendung selbst den allergrößten Schaden hat. Man ist der Ansicht, daß diese Sucht, Bündnisse zu schließen und Traktate zu entwersen, das sichere Anzeichen einer bevorstehenden Krisis ist, die zunächst im Orient zum Ausbruch kommen muß.„Alsdann — schreibt die„Republique Frangaise"—„wird wohl kein Monarch es unter seiner Würde halten, dieser Republik zu schmeicheln, die eine der beiden größten Armeen der Welt zur Verfügung hat.“ Darum will man in stolzem Schweigen in dieser vornehmen Isolirtheit verharren, sich sammeln und rüsten, um zur rechten Zeit hervorzutreten und die Rolle des europäischen Schiedsrichters zu übernehmen. v. W. Rheinisch=Westfälische Chronik. Bonn. Folgende Entscheidung des Reichsgerichts sinden wir im„Reichs=Anzeiger“ mitgetheilt: „Betreibt ein Grundstückbesitzer auf seinem Grundstück eine große Fabrik und werden in Folge dieses Fabrikbetriebes durch Immission von Rauch und Dampf in ein Nachbargebäude und durch zeitweilige Erschütterung desselben nachtheilige Einwirkungen auf dieses Grundstück veranlaßt, so hat nach einem Urtheil des Reichsgerichts, V. Civilsenats, vom 11. April dieses Jahres der dadurch belästigte Nachbar keinen Anspruch auf Entschädigung, wenn jener Fabrikbetrieb das Maß des Erträglichen nicht überschreitet und in der Fabrik=Anlage und ihrer Benutzung etwas Außergewöhnliches nicht gefunden werden kann.“ Bonn. Nachdem die von der Reichs=Finanz= verwaltung angeordnete Herstellung neuer Reichekassenscheine nahezu beendet ist, soll der Umtausch der alten Scheine, und zwar bis auf Weiteres in erster Linie der zu 50 und zu 5 M. gegen neue nach Thunlichkeit beschleunigt werden. Zu diesem Zwecke sind an die Reichskassen die erforderlichen Weisungen ergangen. Bonn. Die Verheirathung der Militärpflichtigen. Es wird jetzt wieder amtlich auf die gesetzliche Bestimmung im Abs. 2 des§ 22 des Reichsmilitärge. sitzes vom 2. Mai 1879 beziehungsweise die Nr. 3 § 30 der Ersatzordnung vom 28. September 1875 aufmerksam gemacht, wonach für militärpflichtige Personen durch Verheirathung Anspruch auf Zurücksetzung bezw. Befreiung von der Militärpflicht nicht begründet wird. Gleichzeitig sind die Standesbeamten veranlaßt worden, die berreffenden Militärpflichtigen bei Nachsuchung des Aufgebots zur Verheirathung auf diese gesetzliche Bestimmung hinzuweisen. Ueber den Unglücksfall, der sich dieser Tage auf der Wahnerhaide ereignete, erfährt man folgendes Nähere: Der Verunglückte, der Unteroffizier Ney vom Fußartillerie=Regiment Nr. 8, war auf einer im Freien liegenden Munitions=Arbeitsstelle während einer Ruhepause zurückgeblieben, um die Aussicht auszuüben. Plötzlich entstand am besagten Ort eine heftige Explosion; man eilte dorthin und fand den Unteroffizier vollständig zerrissen. Die Stücke seines Körpers lagen bis auf eine Entfernung von 115 Metern zerstreut umher. Eine halbe Tonne Schießpulver, die in die Lust gegangen war, hatte das gräßliche Unglück angerichtet. Die Ursache konnte nicht ermittelt werden. Herr Eisenbahn=Bau= und Betriebs=Inspektor Hassenkamp in Düsseldorf ist zum Regierungs= und Baurath ernannt worden. Ein Postbeamter aus Neuß wird sich am 22. d. vor der Düsseldorfer Strafkammer wegen großartiger Unterschlagungen und Betrügereien im Amte zu verantworten haben. Derselbe sitzt bereits 1 Jahr in Untersuchungsartest. Es ist eine große Anzahl Zeugen geladen. Der Drechsler Mathias Pfeiffer, wohnhaft bei Schloß Sythen bei Haltern, ein braver und allseitig beliebter alter Mann, wurde laut dem„Westf. Merk.“ am 10. d. Morgens ermordet in seinem Bette vorgefunden. Der oder die Uebelthäter hatten eine Scheibe am Fenster seiner Schlafkammer ausgenommen, dem Unglücklichen den Mund verstopft und mit seinem eigenen Beile die Unthat ausgefährt. aus zu bewegen. Ich fand meinen geraubten Sohn in freundlichen Verhältnissen. Ich sah ihn von jetzt an häufig, und immer mehr flig ihm mein Herz zu Welch' ein Abstand war zwischen diesem edlen Knaben und Susannens Sohn! Jahre, lange, sorgenschwere Jahre vergingen. Der falsche William besuchte die Universität, und jeder Brief, der von dort einlief, brachte neuen Kummer, neue Schmach. Eine Weihnachten endlich kehrte er heim. ausgestoßen aus dem Universitätshause. In meiner Wuth hätte ich ihn beinahe körperlich gezüchtigt. Aber bezwang mich. Ich wollte ihn hätter treffen, um den Ungerathenen zu bessern. Ich machte ihn zum Mitwisser des Geheimnisses seiner Geburt. Ich hätte bei der Kenntniß seines Charakters wissen soll n, daß solche Naturen nicht divor zurückbeben, durch Verbrechen sich die Stellung zu sichern, welche sie durch Betrug erhalten haben. In derselben Nacht noch verließ er heimlih mein Haus. Seine Flucht brachte Ursula an den Rand der Verzweiflung, und, da sie glaubte, daß allein seine Schulden einen Zwiespalt zwischen uns hervorgerufen, so brachte sie mir ihre sämmtlichen Juwelen, mit der Bitte, sie zu seinem Besten zu verwenden. Gerührt durch diesen Edelmuth, wollte ich sie in meine Arme schließen und ihr ein offenes Beken tniß ablegen— aber sie, die Reine, entsetzt vor der Berührung eines Mannes, der sich selbst so tief erniedrigt hatte, floh aus dem Zimmer, die Juwelen zurücklassend, die ich sorgfältig behütet habe. Ursula erwartete Tag für Tag ihres vermeintlichen Sohnes Rückkehr. Er kun nicht. Statt seiner kam häufig Susanne, um Geld für ben Ungerathenen zu espressen. Auch die Wärterin des Knaben, die um das Geheimniß des Kindertausches wußte, kum, um sich ihr Schweigen bezahlen zu lassen. Ich fertigte sie kurz ab; Ursula, zu der sie sich ebenfalls den Weg gebahnt hatte, hörte sie gar nicht an, als sie vernahm, daß Am 10. d. passirte laut der„Neuß. Ztg. dem Kempener Bahnhofe ein schreckliches Unglih Ein Weichensteller wurde beim Rangiren der Wage. überfahren; der Tod erfolgte sofort. Der Verunglückte war ein fleißiger, ruhiger und nüchterner Mann. Zahlreiche Sozialdemokraten in Elberfeld haben sich am 14. Mai nach der„Gränze" begeben. um in einer Versammlung daselbst ReichstagswahlAngelegenheiten zu besprechen. Bunte Tageschronik. (Aus Berlin.) Einen ganz aparten Einjährig. Freiwilligen hat das Kaiser Franz Regiment. Körper. lich ist er der stattlichste von allen Einjährigen des Regiments und an Jahren allen seinen Kameraden voraus, denn er zählt deren schon 27. Von Beruf ist er.... Großgrundbesitzer in Marokko, wohin er in jungen Jahren mit einer preußischen Gesandtschaft ging. Um seine Staatsaugehörigkeit nicht zu verlieren, mußte er seiner Militärpflicht genügen. Denn in Marokko kann man unter Umständen des Schutzes des deutschen Reiches bedürfen. Man ist ihm darin jedoch nach Möglichkeit entgegengekommen, indem man ihm langen Ausstand gab und seinen Eintritt außer der Tour gestattete, so daß seine Dienstzeit zu Johanni zu Ende geht. Ein brauner, marokkanischer Diener hat seinen Herrn nach Berlin begleitet und wird zu Hause nicht wenig von dessen Verwandlung in einen preußischen Krieger zu erzählen wissen. Um den Roman vollständig zu machen, hat der reiche Grundbesitzer sich hier eine arme, aber schöne Braut angeschafft, die er als Gattin nach Afrika heimzuführen gedenkt. (Aus Berlin.) Das Benehmen des Raubmörders Sobbe, seit Fällung des Todesurtheils über ihn, ist ein sehr ruhiges und gefaßtes, wie das eines Menschen, der mit dem Leben abgeschlossen hat und sich die Stunde seines Todes herbeiwünscht. Sobbe liest sehr fleißig, da er eine andere Beschäftigung wegen Fesselung seiner Hände nicht haben kann. (Aus Goslar.) Bei uns ist es über Nacht Winter geworden. Nach dem ersten Gewitter in diesem Jahre hatte sich seit dem 9. d. die Temperatur merklich abgekühlt und am 11. d. Morgens bot sich unseren erstaunten Blicken die Welt im Winterkleide. Die grünenden und blühenden Bäume sind schwer mit Schnee behangen. ebenso liegt derselbe in dichten Mengen auf den Dächern, während er auf den Straßen sich nicht zu halten vermag. (Aus Karlsruhe.) Wie man von gutunterrichteter Seite vernimmt, beträgt der Verlust, den Baden durch das Hugstettener Eisenbahnunglück an Menschenleben und Material erlitten hat, die Summe von rund 5 Millionen Mark. Es repräsentitt dies eine Rente von jährlich 200,000 Mark, wovon man gewiß hinreichend Bremser hätte anstellen können. (Aus Eschwege.) Peinliche Sensation erregt, der„Kass. Ztg. zufolge, die Flucht eines hiesigen Fabrikanten, die auf Wechselfälschungen zurückzuführen sein soll. Die in Frage kommenden Beträge sollen sich auf hohe Summen beziffern. (Der in München) wohnende Maler Fritz Kaulbach, bekannt u. u. auch durch sein prächtiges Bild„Schützenlis'“, ist zum Professor ernannt worden. (Aus Paris.) Dem Autor der„Carmen“ zu ehrender Erinnerung soll nunmehr in Paris eine Straße„Rue George Bizet“ getauft werden. Eine Anzahl von Musikern und Journalisten haben an den Pariser Munizipalrath eine biesbezügliche Petition gerichtet, und die Väter der Stadt werden ohne Zweifel dieser an sie herangetretenen Aufforderung Folge geben. (Odessa, 12. Mai.) Die Königin von Griechenland traf gestern Vormittag mit dem Großfürsten Konstantin Konstantinowitsch hier ein und reiste Nachmittags weiter. (Aus London.) Beim Bau der Befestigungsanlagen des neuen Forts in Berstal bei Rochester, wobei täglich 1000 Sträflinge beschäftigt sind, stieß man auf einen alten Begräbnißplatz der Ureinwohner Britanniens. Im Innern eines aufgedeckten„Cromlechs“ fand man sechs Skelette in sitzender Stellung nebst einigen Trinkgefäßen und Broncewaffen. es sich um ein Geheimniß handelte, und so mußte die Alte unverrichttter Sache wieder abzlehen. Einige Tage später war ich vom Hause abweserd, um den Prüfungen beizuwohgen, denen mein rechtmäßiger Sohn William sich jetzt gerade unterzog und die er ausgezeichnet bestand. Während ich seiner klaren und männlichen Stimme lauschte, schwor ich mir zu, daß ich ihn mit mir nehmen und seiner Mutter als ihren richtigen Sohn zuführen wolle, als fast in demselben Augenblick mir ein Telegramm überbracht wurde. Ursula war plötzlich entschlafen!„Gott hatte sie zu sich genommen in dem Augenblicke, wo ich hoffte, meine langjährige Sünde gegen sie wenigstens theilweise wieder gut zu machen. Sofort eilte ich nach meinem verlassenen Heim. Was ich hier aus Susannens Munde hören mußte, erfüllte mich mit starrem Entsetzen. Am Abend vor meiner Abreise war sie mit ihrer gewöhnlichen Forderung von Geld wieder bei mir gewesen. Zu derselben Zeit hatte Ursula zuweilen Anfälle des Nachtwandelns. In einem derselben kam sie vor die Thür meines Zimmers, als ich mit Susanne sprach. Sie wandte sich, ihr eigenes Zimmer wieder zu erreichen, aber nicht zeitig genug, so daß senes Weib sie noch auf ihrer Flucht überraschte, bis in ihr Zimmer verfolgte und sich mit ihr einschloß. Was sie mit ihr gesprochen, ich habe es nie erfahren. Aber sie hatte ihr Werk vollkommen gethan! Eine Stunde später ward sie von ihrem Mädchen besinnungslos auf der Erde vor ihrem Bette liegend gefunden. Wenige Tage später starb ste. Diese surchtbare Mittheilung war mehr, als ich ertragen konnte; besinnungslos# brach ich zusammen. Als ich wieder zu mir kam, fand ich mich in einem dunklen Zirmer. Susanne wa meine Gefangenwärterin. Geschäfts-Verlegung. erlag und Expeditien des Bölller Tagebiattee. sowie die J. F. Carthaussche Buchdruckerei befinden sich seit 10. ds. im neuen Geschäftslokale, Remigiusstrasse 16(Eingang Mauspfad). Wir bitten freundlichst, alle Inserate und Druckerei-Aufträge von jetzt ab daselbst abgeben zu wollen. J. P. Cartilaus. Prömüirt Lyon 1872, Wien 1873, Paris 1878 Silberne Medaille. Saxlehners Bitterquelle A, achsafles durch Liebig, Bunsen, Fresenius analysirt, sowie erprobt und geschätzt von medizinischen Autoritäten, wie Bamberger, Virchow, Hirsch, Spiegelberg. 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Locales. .„#4. In der Nacht von Sonntag auf Montag wurde in einer Krambude zu Königswinter eingebrochen und Waaren im Werthe von ca. 5 Mark entwendet. .##X. Auf der Vornheimerstraße) versuchten heute Mitag zwei Handwerksburschen in einem Spezerei=Geschäfte den in der Ladentheke befindlichen Hos getrach hrem Vorhaten gestöst und zur Hôtel Blinzier, Godesberg. Mittwoch den 16. ds.: Grosses Garten-Concert ausgeführt vom ganzen Trompeter=Corps des Königs=Husaren=Reg. Anfang 4 Uhr. Entree à Person 50 pfg. Programm an der Kasse. = Diese Concerte finden regelmäßig statt. Gerichtlicher Verkauf. Photographie. Von heute ab finden täglich 1 Nelle von den Eisenbahnstationen Oamen, Lünen und Mersch. Westfäl. Bahn. Die Pianoforte=Fablil von Hubert Strempel, Köln, Peterstraße 450 u. 450, empfiehlt Pianinos in einer Auswahl von über 50 Sorten auf Lager, von den einfachsten bis zu den hochelegantesten, grade und kreuzsaitige von 350—1206 Cs. Earantie 5 Jahre. 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Blinzler wegen käuflicher Ueberlassung eines städtischen Terrains. 2) Genehmigung zur Erwerbung eines Parzellenstreifens zur Erbreiterung der Theater= und Welschenonnenstraße. 3) Desgl. zweier Parzellenstreifen zu Erbreiterung des Dreiecks. 4) Gesuch der freiwilligen Feuerwehr wegen Benutzung eines städtischen Terrains für die Uebungen bei Gelegenheit des 21. Verbandsfestes. Bonn, den 1. Mai 1883. Der Oberbürgermeister, Doetsch. Bas barshle. Aug. Feldmann. I. Hauptmann der freiw. Feuerwehr, Kölnstraße 37. Friedr. Brieger, II. Hauptmann. Engelthalerstraße 15. W. Kömpel, Zugführer, Margasse 10. T. Ludwig, Hornist, Peterstraße?. Tos. Wißkirchen,„ Casernenstr. 62. Tacob Esser,„ Maxstraße. 27. Tac. Striesler,„ Boungasse 7. Los. Schäfer,„ Gudenauergasse4 Doh. Lammerich,„ Acherstraße 11. V. Dietz,„ Breitestraße 26. v. 2. Schadler, Markt 14,