Man abonnirt auf diese Zeitung in Bonn bei der Expedition derselben im Schlosse; Auswärtige bei den löbl. Postämtern. 1. 164. Sie erscheint täglich, mit Ausnahme Montags, dafür Sonntags ein Unterhaltungsblatt; kostet vierteljährlich 1 Thlr. 9 Sgr. Anzeigen die Zeile 1 Sgr — mehrmals nur 9 Pf. Mittwoch, den 14. Juli 1830. Redigirt und herausgegeben von Thormann. Preußen. Berlin, 9. Juli. Nach einer im heutigen Amtsblatte enthaltenen Uebersicht des Zustandes der CivilWaisenhaus=Stiftung für die Städte Berlin und Potsdam und für den Potsdamer Regierungsbezirk am Schlusse des Jahres 1829, haben die Einnahmen derselben, im genannten Jahre 8456 Rthlr. 24 Sgr. 2 Pf. und also mit Einschluß des vom Jahre 1828 her verbl ehenen Bestandes von 36,719 Rthlr. 1 Sgr. 6 Pf. überhaupt 45,175 Rthtr. 22 Sgr. 8 Pf. betragen. Die Ausgaben dagegen beliefen sich auf 3423 Rthlr. 2 Sgr. 7 Pf., und es blieb sonach ein Bestand von 41,752 Rthlr. 20 Sgr. 4 Pf., und zwar: an zinsbar belegten Kapitatien 20,979 Rthlr. 10 Sgr. an Staatspapieren ·20,000 Rthir. und 773 Rthlr. 10 Sgr. 1 Pf. baar.— Von Seiten des Hrn. General=Postmeisters Erc ist im Laufe des Jahres 1829 zu den bereits vorhandenen beiden ein drittes Stipendium für verwaiste Postbeamten=Söhne gestiftet; auch ist auf den Antrag des Stadtgerichts zu Potsdam ein neues Stipendium für genannte Stadt fundirt und mittelst Königl. Kabinets=Ordre vom 23. Jan. d..„ wonach die bei dem Depositum jenes Gerichts herrenlos gewordenen und resp. noch vakant werdenden Gelder bis auf die Höhe einer Summe von 3000 Rthlr. zu dem Ende verwendet werden sollen, bestätigt worden. Se. Maj. haben übrigens auch bei Gelegenheit der Vermählung des Prinzen Wilhelm Königl. Hoh. durch ein Geschenk von 500 Rthlr. der geruber, Höchfihre huldvollste Theilnahme zu bezeigen Königsberger Zeitung enthält Nachrichten von der dasigen Aniversität in dem Zeitraum von 1. ## horigen bis 30. Juni d. J. Nach Inhalt Verseiden hat die genannte Universität iin dieser riode theils durch den Tod, theils durch Abgang zu anderen Universitäten, sehr bedeutende Verluste erlitten. Durch den Tod verlor sie(wie bereits gemeldet) den ordentl. Professor der Geographie und Statistik, Dr. Chr. Ad. Gaspari, am 27. Mai d.., den außerordemlichen Professor der Medizin, Dr. E. L. Henne, der zu Dresden, wohin er zur Wiederherstellung seiner Gesundheit gegangen war, am 6. Juni d. J. im Alsten Lebensjahre verstarb, und den Privat=Decenten der Philologie, Dr. Fr. Ebert, am 3. April. Durch Abgang von Königsberg wurden der Universität vier treffliche Lehrer entzogen, der Geh. Justizrath und ord. Prof. der Rechte, Dr. H. E. Dirksen, und der ord. Prof. der Rechte, Dr. W. Ed. Albrecht, aus der juristischen Fakultät, von welchen der Erste zu Ostern d J. in gleicher Eigenschaft an die Universität zu Bertin versetzt wurde, der Andere den Preußischen Staatsdienst verließ und als Professor nach Göttingen ging; ferner der Prof. der Zoologie, Dr. K. E. von Baer, aus der medizinischen, und der außerordentliche Professor der Physik, Dr. W. Dove, aus der philosophischen Fakultät, indem jener im Januar a. c. in den Russischen Staatsdienst überging und die Stelle eines ordentlichen Mitgliedes an der Petersburger Akademie der Wissenschaften übernahm, dieser schon zu Michaelis 1819 in die Stelle eines Professors am Friedrich=Wilhelms=Gymnasium zu Berlin trat und zugleich auch eine außerordentliche Professur in der philosophischen Fakultät dassger Universität erhielt. Der Zuwachs des LehrerPersonals besteht dagegen nur aus einem Mitgliede, dem Licentiaten der Theologie Dr. A. v. Wegnern, der als Privat=Docent in der theologischen Fakultät für Eregese und Kirchengeschichte aufgetreten ist.— Die Zahl der Studirenden beträgt in diesem Semester 423. — Aus Danzig wird gemeldet: der Zustand der Saaten in der hiesigen Gegend ist fast an allen Orten, wo sie haben bestellt werden können, sehr erfreulich, und die bisherigen Regengüsse haben nur hier und da geringen Schaden gethan. Von der Danziger Niederung stehen jedoch noch immer an 400 fen Magdeburgisch unter Wasser, und ein Theil des abgetrockneten Landes ist für einige Jahre unbrauchbar geworden. Deutschland. Würzburg, 9. Juli. J. K. H. die Frau Herzogin von Leuchtenberg und die Prinzen und zessin von Leuchtenberg sind mir Suite heute Vormitags von Kissingen hier angekommen und haben nach gewechselten Postpferden die Reise nach München fortgesetzt. — Der junge Gelehrte Dr. von Siebold aus Würzburg, dessen lange Gefangenschaft in Japan bekannt ist, hat in einem neuen Schreiben an den Baron van der Capellen über das Schicksal seiner mit ihm verhafteten zapanesischen Freunde Folgendes gemeldet: Der kaiserliche Astronom Taka=Hasi=Saku= Saimon war bis jetzt das einzige Opfer; er ist im Gefängniß gestorben. Mehrere Freunde sind noch gefangen, dürften aber wahrscheinlich bald in so ferne die Freiheit erhalten, als man sie auf eine ferne Insel verbannen wird; mein vertrauter Freund und mein Schüler wurden in Freiheit gesetzt. Weimar, 4. Juli. Die Tage des 27. und 28. Juni sind auch für unsere Gegend unglücklich gewesen. Vorzüglich haben die an diesen Tagen Statt gefundenen Gewitter den weimar'schen Kreis des Großherzogthums hart betroffen. Am 27. Nachmittags verheerten drei sich zusammenziehende Gewitter die reich gesegneten Fluren der Dörfer Lehnstedt, Hammerstedt, Hohlstedt, Frankendorf u. s. w. zum großen Theile, die des Dorfes Lehnstedt gänzlich. Ein in der Nacht vom 27. zum 28. sich bildendes Gewitter traf die Stadt Weimar und Umgebung selbst, aber wiederholt und bedeutender die genannten Fluren durch wolkenbruchähnliche Ergießungen. Ein im gestrigen Wochenblatte enthaltener Aufruf aus Apolda schildert die Noth der Bewohner dieser betriebsamen Stadt, in welcher mehr als 100 Gebäude durch das schreckliche Gewitterwasser mehr oder weniger beschädigt worden sind, und birtet für die ärmern um Unterstützung.— Furchtbarer jedech als diese beiden Tage war der 30. Juni durch das, in weiter Ausdehnung seine Verheerungen verbreitende Gewitter. Die Stadt Weimar selbst war fast von allen Seiten— und dieß gehört zu den Seltenheiten— in größter Wassersnoth. hatte drei Stunden so anhaltend und stark geregnet, daß gegen 10 Uhr Abends die Ilm; welche von den Regengüssen des 27. Juni noch ziemlich angeschwollen war, durch das von allen Seiten und auf einem Distrikte von 6 Stunden in sie strömende Wasser zu einer solchen Höhe anwuchs, daß sich von den jetzt hier lebenden Personen kein Mensch eines ähnlichen Vorfalls erinnern kann. Der Schade, den ihre Fluthen an Brücken, zerrissenen Straßen und umgewore fenen Häusern angerichtet, ist sehr bedeutend. Daß auch Menschen und eine Menge Vieh dabei verunglückt sind, b. darf wohl keiner Betheuerung. Die alle Erwartung übertreffende schöne Heu=Aerndte ist völlig vernichtet worden. Mit gleicher Verwüstung hat sich dieß Gewitter in dem angränzenden Meiningenschen, Schwarzburgischen und Altenburgischen geäußert; vorzüglich ist dieß in Rudelstadt, Kahla, Stadtremda u. s. w. der Fall gewesen. Darmstadt, 9 Juli. Den 12. d. M. kehren II. KK. HH. der Großherzog und seine Gemahlin von Ihrer Reise nach dem Oberfürstenthum Hessen in die Residenz zurück. Ueber die zur Feier Ihres Empfanges veranstalteten Festlichkeiten hat die für die. sen Zweck erwählte Kommission ein Programm erlassen. Gießen, 9. Juli. Gestern geruhten I, K. die Frau Großherzogin die akademischen Institute in Augenschein zu nehmen und äußerten Allerhöchstihre ** größte Zufriedenheit mit dem Zustande der verschiede nen Anstalten der Ludoviciana. Rührend war die Theilnahme, mit welcher I. K. H. in dem neuen Klinikum Sich mit den Kranken unterhielt. Als Allerhöchstdieselben aus dem Bibliothekslokale traten, gewahrten Sie unter der vor dem Hause versammelten Menge eine alte Frau, welche ein krankes Kind hielt: mit der entzückenden Huld, welche diese Fürstin auszeichnet, redete Sie die Frau an, erkundigte Sich nach den Leiden des Kindes, ließ ihm, da Sie hörtte. daß es epileptisch sey, ein Geschenk reichen und befahl, daß es sogleich auf Allerhöchstihre Kosten der ärztlichen Hülfe übergeben werde. Frankreich. Paris, 9. Inli, Nachmittags 3 Uhr. Algier hat sich am 5. Juli Mittags auf Gnade und Ungnade ergeben, und um 2 Uhr wehte die französische Fahne auf dem Pavillon des Dey. Alle unsere schiffbrüchigen Gefangenen sind gerettet; fünfzehnhundert Kanonen, zwölf Kriegsschiffe, die Kriegs= und Seezeughäuser, die Kriegs= und Mundvorräthe sind an diesem denkwürdigen Tage in unsere Hände gefallen. Von dem Schicksale des Dey und seines Schatzes geschieht keine Erwähnung. — Der zum Deputirten erwählte Hr. Chilhand de la Rigaudie wird als Aeltester in der nächsten Session das interimistische Präsidium führen. Seit 1827 bekleidete Hr. Labbey de Pompieres diesen Posten. — Es scheint, wie ein Pariser Journal sagt, daß der König die nächste Session nicht in Person eröffnen werde. Der Präsident des Ministerraths, heißt es, werde bloß die unmittelbare Vorlegung des Büdgers anzeigen. Da es auf diese Weise keine Kronrede giebt, so wird die Kammer keine Gelegenheit haben, dieselbe durch eine drohende Adresse zu beantworten. Spanien. Madrid., 24. Juni. Morgen kehrt der König, die Königin und die k. Familie in die Hauptstadt zurück. Man glaubt, diese Rückkehr werde viel Bewegung in die Angelegenheiten des Kabiners bringen. — Der Pater Cyrillo wünschte aufs Neue zum Franciskaner=General gewählt zu werden; der König aber soll dieser Wahl entgegen gewesen seyn, die dann auch einstimmig auf den Pater Yglesias fiel. Der Kriegsminister beordert fortwährend Truppenbewegungen nach den Gränzen des Mittelmeers, ungeachtet Spanien von Anfang an nicht die mindeste Lust zeigte, an dem Zuge gegen Algier Theil zu nehmen. Unddoch ist dieses Land bei der Vernichtung der Seeräuberei vielleicht am meisten interessirt. Nur durch die genaue Entrichtung der Tribute an den Dey erkaufte: es die Sicherheit seiner Handelsmarine und die Ruhe der vom Meere bespülten Provinzen. .xoßbritannien. London, 6. Juli. Das Unterhaus wird seine Arbeiten bis zum 9. d. beendigt haben; ist das Oberhaus mit den seinigen dann ebenfalls im Reinen, so wird das Parlament unverzüglich aufgelöst werden. Im Falle einer unvorhergesehenen Verzögerung wird die Auflösung spätestens am 19. d. erfolgen. — 7. Juli. In der gestrigen Sitzung des Unterhauses schlug Hr. Grant vor, den König in einer Adresse zu bitten, daß Er in Verbindung mit dem Parlament Maßregeln ergreife, um die Ordnung und Ruhe des Landes im Falle einer Erledigung des Thrones(vermittelst einer Regentschaft) zu sichern. Hr. Grant entwickelte in einer langen Rede die Gründe dieser Motion, die zu langen Erörterungen Anlaß gab, worin der Minister sich stark gegen eine solche Adresse aussprach, die auch zuletzt mit 247 gegen 93 Stimmen verworfen ward. — Nach dem Court=Journal soll Georg IV. sein Privatvermögen von 600000 Pfd. Sterl. einem einzigen Individuum vermacht haben. — Es heißt, der Herzog von Cumberland werde als Vizekönig nach Hannover abreisen. Auch versichert man, der Prinz Leopold werde zur Pairswürde erhoben werden, um Sitz und Stimme im geheimen Rath zu haben. — Das Deficit in den Staatseinkünften dieses Jahres hat sich in Vergleich der Einkünfte vorigen Jahres um 690,980 Pf. St. vermindert. Dieses Deficit kann nur der großen Noth, die dieses Jahr in England herrschte, zugeschrieben werden. Niederlande. Der berühmte Naturforscher von Siebold ist von Balavia zu Antwerpen angekommen. Er hat 120 Kisten, die mit Gegenständen seiner wissenschaftlichen Arbeiten angefüllt sind, mitgebracht. Schweden. Stockholm, 29. Juni. Ihre Majestät die Königin ist von ihrer Unpäßlichkeit gänzlich wieder herge stellt. Se. Königl. Hoheit der Kronprinz ist gestern am Bord der Fregatte„Eurydige nach St. Petersburg abgereist. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Graf von Wetterstädt, wird sich, mit dreimonatlichem Urlaub, auf seine Güter begeben, und sein Portefeuille ist für diese Zeit dem Hof=Kanzler., Baron von Schulzenheim, übertragen, der, so wie der Präsident von Solvander, den Freiherrn=Titel ethalten hat. Der Präsident des Kammer=Kollegiums, Freiherr Löwenskold, ist, auf sein Ansuch n seines Amtes entlase sen; die Generat=Majore Hederstzerna und der OberHofstallmeister Graf Brahe sind zu General=Lieutenants ernannt, und der Contre=Admiral von Schautz ist zum Vice=Admital befördert worden. Rußland. St. Petersburg, 30. Juni. Am 25: d. M. ist(der engl. Botschafter) Lord Heitesbury, aus Moskau hier angekommen. Am 25sten d. wurde in der großen Admiralität die vom Ingenieur=Oberstlieutenant Glasyrin erbaute 44 Kanonen führende Fregatte„Junos vom Stapel" gelasfen; der Capitain=Lieutenant Nasimow kommandirt dieselbe.— Vor einiger Zeit lief zu Ochta die Fregatte „Bellonas vom Stapel; diese hat ebenfalls 11 Kanonen am Bord, wird vom Capitain=Lieuteyant Kolubäkin kommandirt und ist vom Ingenieur=Oberst Stogge erbaut. Es ist zu bemerken, daß dieses das erste Schiff ist, welches in Rußland so vom Stapel gelassen wurde, daß das Vordertheil zuerst das Wasser berührte. Bucharest, 21. Juni. Briefen aus Sophia v. ) 1 5. d. M. z u f o l g e, i s t d e r G r o ß v e z i e r i n B i t o g z eingetroffen, wohin er dem zu seiner Disposition * gestellten Truppencorps verangeeilt war, um die Beilegung der Unruhen zuerst auf dem Wege der Güte z zu versuchen. Seine militärische Begleitung war nicht : b e t r ä c h t l i c h, w o r a u s z u s c h l i e ß e n i s t, d a ß d e r A u f s t a n d * i n R u m e l i e n u n d M a z e d o n i e n n i c h t s o b e d e u t e n d i s t, als in Albanien, und daß er daselbst durch die An“ wesenheit des Großveziers leicht unterdrückt werden ( dürfte. Nicht so leicht wird es ihm aber werden, die aufrührischen Albaneser zur Ruhe zu bringen, und “ d i e P f o r t e s c h e i n t a u c h w i r k l i c h a u f e i n e n b l u t i g e n * Kampf gefaßt zu seyn, indem sie fortwährend Truppen nach jenen Gegenden marschiren läßt. Kraft mit Vorsicht gepaart wird hier aber vor allem nothwenk dig seyn; denn ein einziger Vortheil der Insurgenten über die Truppen der Pforte kann für letztere von unberechenbaren Folgen seyn, und ihrer Herrschaft in Albanien vielleicht für immer ein Ende machen.— ( Ueber den Zweck der Zusammenkunft der türkischen X Botschafter wit dem Kaiser Nikolaus, welche zu Eli* sabethgrad auf dessen ausdrückliche Einladung Statt K fand, sind hier die verschiedenartigsten Geruchte im s Umlauf. Das Wahrscheinlichste dürste indessen in der Meinung liegen, daß die serbischen Angelegenheiten der Hauptgegenstand der Berathungen bildeten. 6 was um so glaubwürdiger ist, als die Pforte in Vollziehung des, diese Provinz betreffenden Artikels im " Friedensvertrage bisher eine auffallende, augenschein* lich auf Widerwillen deutende Schlaffheit an den Tag gelegt hat. Andere Westtheile. * Vereinigte Staaten von Nord=Amerika. *. New=York, 31. Mai. Endlich ist nach langen Debatten die Indianische Bill durch beide Häuser des u Kongresses gegangen und zum Gesetz geworden. Sie besteht aus 8 Artikeln; der erste giebt dem Präsidenten der Vereinigten Staaten des Recht so viel. Land * von irgend einem, den Vereinigten Staaten gehörigen, * und westlich vom Missisippi=Staom belegenen Gebiete, das keinem bereits organisirten Staate angehört, und auf das die Indianer keinen Anspruch mehr machen ; können, so wie er es für nothwendig findet, in eine gehörige Anzahl von Bezirken einzutheilen, um in sel4 bige solche Indianische Stämme oder Rutionen aufzunehmen, die sich dazu entschließen, das Land; welches * sie dermalen bewohnen, dagegen zu vertauschen, wobei dafür zu sorgen ist, daß die besagten Bezirke durch. natürliche oder künstliche Merkmale dergestalt bezeichnet werden, daß sie leicht von einander unterschieden wer6 den können.— Durch den zweiten Artikel erhält der ) Präsident die Befugniß, die besagten Bezirke mit sol3 chen Indianern, die dermalen innerhalb der Gränzen iegend eines Staates oder Gebietes wohnen, mit denen die Vereinigten Staaten Verträge haben, gegen das “ ganze deemalen von Indianern bewohnte und in An* spruch genommene Gebiet oder auch nur gegen einen Theil desselben, dergestalt auszutauschen, daß die zeitz heeigen Ansprüche der Indianer darauf verlöscht werr den. Dem dritten Artikel zufolge, darf der Präsident * im Namen der Vereinigten Staaten den Indianern * mit denen ein solcher Tausch gemacht wird, für sich * und ihre Nachkommen den immerwährenden Besitz des * solchergestalt eingetauschten Landet verbürgen, mit der Bedingung jedoch, daß es, im Fall ein Skamm oder eine Nation ausstirbt oder das Land verläßt, den Vereinigten Staaten wieder heimfällt. Der vierte bestimmt, daß, wenn auf irgend einem Landstrich, den die Indianer dermalen bewohnen und der ausgetauscht werden sol!, Verbesserungen gemacht worden sind, die den Werth desselben erhöhen, es dem Präsidenten zustehen soll, diese Verbesserungen abschätzen zu lassen und zu bezahlen. Nach dem fünften Artikel ist der Pränident befugt, den Auswanderern allen Beistand zu leisten, damit sie sich von ihren dermaligen Wohnsitzen in das eingetauschte Gebier begeben können, und nöthigenfalls auch während des ersten Jahres nach ihrer Uebersiedelung für ihren Unterhalt in ihren neuen Wohnntzen zu sorgen und sie auf alle mögliche Weise zu unterstützen. Der sechste macht es dem Präsidenten zur Pflicht, die Indianer in ihren neuen Wohnsitzen gegen alle Art von Störungen von Seiten anderer Stämme oder einzelner Personen zu schützen. Dem siebenten zufolge, behält der Präsident dieselbe Aufsicht über die Indianer in dem Gebiete, in welches sie sich hinbegeben, wie jetzt in ihren dermaligen Wohnsitzen, jedoch mit dem Vorbehalte, daß dadurch keine zwischen den Vereinigten Staaten und irgend einem Indianischen Stamme bestehende Uebereinkunft verletzt werde. Der achte Artikel endlich bestimmt eine aus dem Schatz zu erhebende Summe von 500,000 Dollars dazu, um die in dieser Bill festgesetzten Punkte in Erfüllung bringen zu können. — Aus Assumption, der Hauptstadt von Paraguay, reichen die Nachrichten bis zum 13. Okt. Francia führt noch immer das nemliche System, nur mit etwas Milderung, fort. Ein Engländer erhielt Erlaubniß, nach seinem Vaterlande zurückzukehren. Es sind noch 37 Fremde, worunter fünf Deutsche, als eine Art Gefangene im Lande. Der Staatsschatz soll auf 25 Millionen Piaster geschätzt werden. Francia lebt auch sehr einfach und es müssen fast alle Staatsstellen unentgeldlich bekleidet werden. Trotz des despotischen Systems hat sein Land wenigstens den Vortheil, daß im Innern Sicherheit herrscht, allerwärts Schulen errichtet werden, und in 20 Jahren kein Tropfen Blut vergossen wurde. Vermischte Nachrichten. Biographische Notizen aus dem Leben Georg's IV. (Fortsetzung) Von den kleinen mit der Geburt des jungen Prinzen verbundenen Zufälligkeiten erinnert man sich noch, daß, bevor er noch 14 Tage alt war, man Erlaubniß gegeben hatte, Se. Königl. Hoheit an Cour=Tagen in St. James von 1 bis 3 Uhr öffentlich zu zeigen, und daß dem zufolge alle Personen von Rang und Stand die hoffähig waren, zugelassen wurden, um das Königl Kind zu sehen, wobei jedoch vorgeschrieben war, so leise als möglich durch dos Zimmer zu gehen und den Prinzen nicht zu berühren, zu welchem Behuf man einen Theil des Zimmers mit einem Gitter versehen hatte, um neugierige Personen von einer zu großen Annäherung abzuhalten. Wie man sagt, soll diese Erlaubniß von einer so greßen Anzahl von Damen benutzt worVen seyn, daß man täglich 00 Pfd. für Kuchen und verhältnißmäßig eden so viel für Wein, die den Besuchenden üblichermaßen als Erfrischung gereicht wurden, guszugeben hatte. Se. Königl. Hoheit, als präsumtivee Thronerbe und Prinz von Wales(der 2Oste Prinz der Königl. Famie lie von England, der diesen Titel führte, seit der Zeit des ersten Prinzen von Wales, nachmaligen Eduard des Zweiten), wurde sehr frühe dazu veranlaßt, eine Adresse zu beantworten. Bevor er 3 Jahre erreicht hatte, empfing er eine Adresse von der Gesellschaft Al. ter Briten, welche Stifter und Beschützer einer unter dem Namen Walsh=School bekannten Londoner Anstalt ist die seit ihrem ersten Entstehen besondere Ansprüche auf den Schutz des jedesmaligen Prinzen von Wales hatte. Die Adresse war dem sehr zarten Alter des Prinzen angemessen, der die Herren, die sie ihm überreichten, sehr wohl zu verstehen schien, als sie ihm sagten, daß seine Königl. Aeltern keinen Zeitpunkt ihres Lebens für zu früh gehalten hätten, um Gutes zu thun, und das sie hofften, er werde; wenn einige Jahre seine guten Eigenschaften weiter entwickelt haben würden, sich mit Vergnügen des heutigen Tages erinnern. Der junge Prinz hörte mit großer Aufmerksamkeit zu und sagte die, natürlich für ihn vorbereitete, Antwort sehr deutlich her. Sie lautete wie folgt: Meine Herren! Ich danke Ihnen für dieses Zeichen der Ergebenheit für den König und wünsche der wohlthätigen Anstalt Glück.=-Bald darauf, nach vollendetem Iten Lebensjahre, wurde Se. Königl. Hoheit Ritter des Hosenbandes und mit den Insignien dieses berühmten Ordens bekleidet. (Fortsetzung folgt) Aus Achen wied gemeivet: Unser igeschätzter Mitbürger, Hr. I.. Blees, hat das feltene Glück, Vater von fünfzehn Knaben zu sein; Se. Maj. unser Allergnädigster König geruheten, die Pathenstelle bei dem siebenten, Se. Königl. Hoheit der Kronprinz, die bei dem vierzehnten zu ubernehmen, und Se. Königl, Hoheit der Prinz von Oranien hat mittelst eines durch. den Adjutanten Sr. Königl. Hoheit, den Obersten Gra=, fen, Stirum, an Herrn Blees erlassenen Schreibens. p. 27.Juni, huldreichst erlaubt, den fünfzehnten Knaben. unter seinem Ramen zu taufen.— Die beiden Knge, ben, bei welchen Se. Majestät der König und„Se., Königl. Hoheit der Kronpeinz Pathenstellen vertraten sind mit dem jüngsten, jetzt getauften, und noch zehn ihrer andern Brüder am Leben und in guter Gesunde. heit. Angekommene Reisende. Im Stern: Freiherr v. Bodelschwing=Plettenberg a. Bodelschwing, — H. Major Hemybock; H. Dickson a. London.— Oberst=Lieutenant Clark a. Schottland. Im Cölnischen Hofe: Hr. Wuppermann a. Barmen.-—Lord Steiner; Lady Smed a. London.— H. Bomar a. Cöln.— H. Luker a. Altona. Im Trier'schen Hofe: Hr. Neuhaus a. Bergerohl. Im Mainzer Hofe: Hr. Kleinjung a. Mertmann.— Mad. Dohm a. Coln. Bei Behr im alten Keller: Hr. Conrad a. Sarhsdorf.— H. Heller a. Wermels, kirchen.— H. Verhoyen a. Andernach.— H. Raths a. Aldenahr.