Man abonnirt auf diese Zeitung in Bonn bei der Expedition derselben im Schlosse; Auswärtige bei den löbl Postämtern. 0 100. Mittwoch, den 28. April 1830. Sie erscheint täglich, mit Ausnahme Montags dafür Sonntags ein Unterhaltungsblatt; kostet vierteljährlich 1 Thlr. 9 Sgr. Anzeigen die Zeile 1 Sgr, — mehrmals nur 9 Pf. Redigirt und herausgegeben von Thormann. reußen. Berlin 23. April. Im heutigen Amtsblatt der Königl. Regierung zu Potsdam wird nachstehende an des Hrn. Ministers des Innern Excellenz ergangene Allerhöchste Kabinets=Ordre in Betreff des hinsichtlich der Abstimmung bei den Landrathswahlen zu beobachtenden Verfahrens zur öffentlichen Kenntniß gebracht: Zur Beseitigung des Zweifels, der in Ausführung Meiner Bestimmung über das Verfahren bei den Wahlen der Landrathe nach Ihrem Berichte vom 6. d. M. entstanden ist, setze. Ich nach Ihrem Vorschlage fest, daß im Wahltermin über jeden zu präsentirenden Kandidaten einzeln durch Wahlzettel, worauf nur ein einziger Name genannt ist, der Reihe nach so vielmal, als Kandidaten zu präsentiren sind, abgestimmt werde. Abwesende, welche ihre Wahlzettel einsenden wollen, sind verpflichtet, die Reihefolge unter den benannten Kandidaten auf den Wahlzetteln bestimmt auszudrücken. In welcher Reihefolge übrigens die Mir zu präsentirenden Kandidaten die Mehrheit der Stimmen erlangt haben ist Mir zwar anzuzeigen, jedoch ist Meine unter den Präsentirten zu treffende Wahl hiervon ganz unabhängig. Ich überlasse Ihnen, in Gemäßheit dieser Vorschriften das Erforderliche zu verfügen. Berlin, den 23. März 1830. Friedrich Wilhelm.= Elberfeld, 25. April. Die längst erwarteten Rachrichten aus Meriko sind endlich eingetroffen. Sie gehen über England und Bordeaur bis zum 13. Februar aus der Hauptstadt, und lauten in mehr als einer Hinsicht für den deutsch= amerikanischen Bergwerks=Verein günstig. Zwar hat der Tod des würdigen Hrn. Bergraths Schmidt sich leider bestätigt und ist sehr zu beklagen;(der verdienstvolle Mann starb an einer heftigen Brustentzündung in wenigen Tagen;) die von demselben ausgegangenen BetriebsPlane aber waren bereits so weit gediehen, daß man sein Mitwirken nicht vermissen und das Unternehmen auch ohne ihn durch seinen würdigen Nachfolger, den Hrn. Haupt=Agenten Sietze, binnen Kurzem zu einem gedeihlichen Ziele führen wird. Auch dieser Letztere bestimmt den Anfang des Rückflusses, gleich seinem Vorgänger, auf den Monat Mai, und das Ende des Sommers wird den Stand des Unternehmens und mithin anch des Preises der Aktien unbezweifelt auf einer erfreulichen Höhe sehen und diejenigen belohnen, welche mit Muth und Ausdauer den Erfolg dieses Unternehmens abgewartet haben. Oeutschland. München, 22. April. Die königl. Polizei=Direktion hat den Ridaktionen der hier erscheinenden Zeitblätter die allerhöchste Entschließung mitgetheilt, daß die Aufnahme von Artikeln über Angelegenbeiten der k. Familie, und der darm betheiligten Höfe, sie mögen aus was immer für einer Quelle geschöpft seyn, nicht gestattet werden könne, wenn sie nicht vorher in der Allgemeinen oder der Münchner politischen Zeitung aufgenommen sind. Diese werden jedesmal hiezu besonders authorisirt werden. — Der.sherige Pfarrer zu St. Peter in der Altstadt Straubing, Hr. Neubauer, ist in das Benektinerkloster Metten eingetreten. Oestreich. Agram, 13. April. Ein Theil unsrer bosnischen Nachbarn, auf nichts als Raub und Mord sinnend, ist am 2. d. M. bei Boina, im ersten Banal=Regiment, an der Zahl von 30 bis 40 Köpfen, in unser ruhiges Vaterland eingebrochen, um das in der Feldarbeit und auf der Weide begriffene Vieh abzutreiden; sie wurden aber durch den wachsamen Kordon zeitlich genug entdeckt und verjagt. Am 8 d. M tamen sie zehnfach so stark, vermuthlich, um desto sicherer ihr räuberisches Vorhaben auszuführen; aber die braven Gränzer haben sich mit Blitzesschnelle vereinigt, und, obgleich in einer weit geringeren Zahl, sie doch von allen Seiten so angegriffen, daß sie auch dießmal ohne Beute und mit Verlust von zwei Todten und drei Verwundeten in ihre Raubnester zurückgetrieben. Frankreich. Paris, 23. April. Man hat zu Paris Nachrich teu aus Algirr bis zum 4. April. Die größte Gährung herrschte unter dem Volke. Der Dey läuft große Gefahr; die Algierer werden ein Bombarde= ment um jeden Preis zu verhüten suchen. Man sprach laut davon, jede früher von Frankreich verlangte Genugthuung zu geben. Die Großen des Staats sind sämmtlich bereit, bei dem Obergeneral mit Entschuldigungen einzukommen, die Zuruckgabe alles franz. Eigenthums zu versprechen und in der Folge kein Schiff, welches die Flagge der durch Frankreich beschützten Mächte führt, zu visitiren. Man sagte, der Dey müßte Kriegs=Entschädigung anbieten. Es wird für diesen Piraten schwer halten, sein Leben vor der Wuth seiner Soldaten zu retten. — Hr. Prudhomme, der Veteran unter den Jour. nalisten, ist in einem Alter von 77 Jahren gestorben Großbritannien. London, 21. April. Die heutigen Zeitungen theilen foigendes Bülletin mit: Der König hat eine gute Nacht gehabt, und befand sich gestern besser. Am Mergen empfingen Se. Maj. den Besuch der Herzogin von Gloucester. — Das hiesige Sonntagsblatt Intelligence bestätigt die früher vom Globe gegebene Nachricht, daß dem Prinzen Leopold auf sieben Jahre eine Subsidie von Seiten der bei der Pacifikation Griechenlands betheiligten Mächte bewilligt worden scy. Das genannte Blatt fügt— ohne es jedoch als offiziell bezeichnen zu wollen— hinzu, daß die jährliche Subsidie zur Bestreitung der an Griechenland gemachten Forderungen und der Organisation einer Regierung 200,000 Pfund betragen werde. — Die Nachrichten aus den Fabrickstädten lauten zwar im Durchschnitte so weit günstig, daß man fast in allen Zweigen eine größere Thätigkeit verspürt, doch müssen die Fabrikanten mit so geringem Nutzen verkaufen, daß ihre ganze Bemühung nur darauf gerichtet seyn muß, wie sie das Material am wohlfeilsten bekommen, wie sie die Maschinen verbessern und menschliche Arbeit immer entbehrlicher mchen, und endlich wie sie den Lohn derer, welche sie noch als Arbeiter beibehalten, möglichst herabsetzen können. Schon seit geraumer Zeit reisen z. B. Wollenfabrikanten jährlich nach Sachsen und Schlesien, um ras Maierial unmittelbar vom Produzenten zu kaufen In Hinsicht der Verminderung des Taglohnes hat man es in den meisten Fällen schon bis aufs Höchste getrieben, so daß, wenn eine Familie nicht die Hälfte ihres Unterhaltes als Almosen vom Kirchspiele erhält, Vater, Mutter und Kinder 12 bis 14 Stunden des Tags arbeiten müssen und dabei kaum so viel erwerben, daß sie ihren Hunger stillen und ihre Blöße decken können. Dabei aber wird die Anzahl der gänzlich Unbeschäftigten immer größer; und während man auf der einen Seite Eisenbahnen anlegt und Dampfwagen baut, um den Transport der Güter, welcher bei unsern guten Landstraßen und Pferden und vielen Kanälen ohne dieß schneller und besser geschieht als irgendwo in der Welt, noch mehr zu beschleunigen. entwürdigt man wieder Menschen zu Lastthieren, und läßt die übergroße Menge der Armen in manchen Kirchspielen, damit sie nicht ganzmüßig seyen, Sand, Steine, Kohlen und Kalk Meilen weit ziehn. Der Anblick solcher Züge von abgezehrten und zerlumpten Männern, Weibern und Kindern, ist wahrhaft empörend, und man möchte den Fortschritten der Verseinerung fluchen, die dieses Resultat herbeigeführt haben. Auch darf man sich bei einer solchen Lage der Dinge nicht wundern, daß menschenfreundliche Männer, wie Wilmot Horton oder Robert Owen sich eifrig bezeigen, einen solchen Zustand zu verbessern. Hr. Horton wünscht, daß man diese hier überflüßigen Menschen nach den Kolonieen sende, wo ihr Fleiß ihnen bald eine ehrenhafte Unabhängigkeit verschaffen würde; allein obgleich sehr viele Familien aus allen Theilen des Landes auswandern, theils(und zwar die meisten) mit eigenen Mitteln, theils mit der Unterstützung von Menschenfreunden, Kirchspielen, oder Spekulanten, so widersetzt sich doch der Geiz einem allgemeinen Emigrationsplane, welcher die chen zu einer unmittelbaren Auslage nöthigen würde, ob sie gleich am Ende doch weit mehr durch die Armensteuer zahlen müssen. Niederlande. Der Orkan am 20. April hat im Haag verschiedene Dächer abgetragen und mehrere Bäume des Waldes in der Nähe der Residenz umgeworfen.— Zu Amsterdam war der Orkan so heftig, daß die Schiffskapitäne erklärten, nie einen ähnlichen erlebt zu haben. Eine Menge Schiffe wurden beschädiget. In der Stadt wurden ebenfalls viele Beschädigungen verursacht. Auch in Brabant hat der Orkan Verwüstungen angerichtet. — Der Belge v. 24. April sagt: Vorgestern hat man an einigen Straßen=Ecken folgende Worteangeschlagen gefunden: Die Freiheit der Gefangenen oder das Leben des van Maenen! Diese abscheulichen Umtriebe sind nur geeignet, der Sache der Gefangenen zu schaden; mögen die Bürger den Fallstricken mißtrauen, die ihnen einige niederträchtige Menschen legen: wir beschwören sie im Namen der edeln Schlachtopfer, in der ruhigen Haltung zu bleiben, welche alle Intriguen unsrer Feinde vereiteln muß: setzen wir unser ganzes Vertrauen in die Gerechtigkeit und in unsre Magistrate! Verhandlungen beim Assisenhofe zu Brüssel. Fortsetzung des Vortrags des General=Advokaten. Es war im Monat October 1828. Damals brach jener erbitterte Krieg aus, den die Feinde des Staats der Regierung geschworen hatten, und in welchem die drei ersten Angeklagten so viele Arglist und Verderbtheit entwickelten. Der Plan der Faktionsmänner schien umfassender und bestimmter, als jener ihrer Vorgänger; sie schienen die Kunst der Verschwörungen ergründet zu haben: mehrere Angriffe von ungleicher Art wurden zugleich geleitet: ungerechter und heftiger Tadel der Beschlüsse der Regierung; ein Verläumdungs=System in Bezug auf die Räthe der Krone und der Bewahrer der Autorität; ein System des Betrugs in Bezug auf das Volk; Erschütterungjenes Theils der Nation, den man am leichtesten in Aufruhr zu bringen glaubte; Haß und Verachtung gegen den Ueberrest. Unter den Journalen; welche als die strafbaren Organe der Faktion auftraten, zeichneten sich der Belge, der Catholique und der Courrier des Pays=Bas aus. Um der Ausführung des Angriff=Planes mehr Kraft## zu geben, bewerkstelligte man das Bittschriftwesen;: die Journale erließen einen Aufruf an die Massen; ihre Büreaux standen den Bittstellern offen. Man ließ in den Städten und auf dem Lande das Wort Beschwerden ertönen! ein gebieterisches Wort, welches die schwarzeste Undankbarkeit und die empfindlichste Beleidigung gegen einen Fürsten enthält, der sein 2 ganzes Leben dem Wohl der Nation widmet; ein höchst ungerechtes und übel angebrachtes Wort in einer Monarchie, die erst seit einigen Jahren besteht, wo 1 Alles zu schaffen war: das Heer, die Marine, der Staats=Kredit, die Verwaltung, das Finanze System, Gesetzgebung; wo die Berufs=Arbeit des Monarchen so schwierig und mühsam war, um die 1 verschiedenen Interessen aller Theile des Königreichs unter Anmaßungen und Forderungen, die unaufhörlich den Gang seiner Regierung hemmten, in Einklang# zu bringen; in einer Monarchie endlich, wo, obgleich sie noch in der Wiege liegt, die allgemeine Wohlfahrt alle Hoffnungen der aufgeklärten und unparteischen Männer übersteigen. „Im Monat November 1828 machte der Angeklagte de Potter im Courrier des Pays=Bas zwei Artikel## bekannt, worin er über jene, die nicht von seiner 1 Partei waren, den öffentlichen Haß und alle Folgen der Impopularität herbeirief, und auf diese Weise# zur Erneuerung jener Schreckens=Scenen anreizte,# wovon die Revolutionen Brabants und Frankreichs so schaudervolle Andenken hinterlassen haben. Vor 7 Gericht gestellt, stieß er in diesem nämlichen Saale 1 folgende rasende Worte aus: 5 Offener Krieg, Krieg auf Leben und Tod der Bestechung, den Bestechern, die dieselben organisiren, den Feigen, die sich bestechen lassen; mögen jene schändlichen Märkte untergehen, wo man Ehre und Tugend verschachert, und wo die Palme der Schande zwischen Käufern, die sie erhandeln, und zwischen den Verkäufern, die sie feil bieten, streitig 2 gemacht wordes Der Assisenhof verurtheilte ihn in eine Gefangniß= strafe von 18 Monaten und in eine Geldbuße von 1 1000 Flor. Dieser Verurtheilung folgten strafbare.: Ausschweifungen von Seite seiner Anhänger, welche# den Versuch zu seiner Befreiung machten, als er in das Gefängniß zurückgeführt wurde, und die die Feu= sterscheiben am Pallast des Justiz=Ministerums zerschmetterten.„ Wir wollen nicht behaupten, daß der angettagte# Tielemans sich unter der Zahl jener Ruhestörer befand;* allein, wir können eine Stelle aus einem seiner Briefe; die darauf einigen Bezug zu haben scheint, nicht übergehen; sie ist folgende: JoHr. v. Gerlache ist einer Ihrer größten Bewunderer. Es hat mir geschienen,* daß er höher und weiter sieht, als alle seine Colle=# gen: er ist ein Mann, der Punkt vor Punkt Alles berechnet hat, was Sie seit jenem Tage, wo ich Sie* in der Straße la Paille begleitete, bis zu diesem Augenblick gethan haben.ac 1 „Hier ist der Ort, von einer andern Partei zu K sprechen, gegen welche die Justiz bei Anbeginn der Monarchie mit Strenge verfahren mußte, und welche die Regierung, der Wohlthaten ungeachtet, womitsie den katholischen Clerus überhäufte, nicht ganz zum Gehorsam zurückbringen konnte. Diese Partei, welche wir die Priester=Partei oder vielmehr die Jesuiten* Partei nennen wollen, war bei Gelegenheit des philosophischen Collegiums erschienen. Dieß ist die nämliche, vom J. 1789 erneuerte, Partei, die fast die nämlichen Männer, wie im I. 1814 zu Coryphäen hatte, wovon der Angeklagte de Potter in dem eben angeführten Briefe, den er im Augenblick der Bekanntmachung des Lebens Scipio's de Ricci schrie, Erwähnung thut. In dem durch die Partei des de Potter(die wir die democratische oder Radical=Partei nennen wollen) abgefaßten Verzeichnisse der Beschwerden fand sich die Reclamation zu Gunsten der unbeschränkten Freiheit des Unterrichts eingeschrieben; eine ungereimte Forderung, welche, wie man wußte, die Regierung nicht bewilligen konnte, ohne die Grundlagen unser gesellschaftlichen Institutionen zu untergraben, und ohne die durch das Grundgesetz des Staates verbürgte königl. Prärogative zu verletzen. Wir werden sehen, daß es eine der Maximen der Angeklagten de Potter und Tielemans war, von der Regierung das zufordern, was sie nicht gewähren konnte, ohne sich zu verderben. Sie thaten dieß, um aus ihrer Verweigerung ein neues Element der Zwietracht und des öffentlichen Mißvergnügens zu machen. „Diese Forderung der unbegränzten Freiheit des Unterrichts schmeichelte dem Ohr der Jesuiten=Partei und bestimmte sie, sich der Radical=Partei anzunähern. Von einer andern Seite betrachtete die Radical= Partei die Jesuiten=Partei als ein Werkzeug, welches ihren Interessen wesentlich nützlich seyn könnte, um die katholischen Bewohner mit dem Hebel der Religion zu empören. Auf diese Weise bildete sich jener bizarre Verein, unter dem Namen: Union der Katholiken und Liberalen; eine angemaßte, von den wahren Liberalen und wahren Katholiken, die dadurch beschimpft werden, höchst gemißbilligte Benennung, indem dieselben nie den Gedanken hatten, noch haben werden, den Thron untergraben zu wollen. „Von dem Monat Mai 1829 an ließ die Union ihr Panier wehen; dasselbe war ein kolorirter Steindruck, worauf man den belgischen Löwen sah, der zerbrochene Ketten unter die Füße trat, und eine Schlange auf dem Altar des Vaterlands zerdrückte; oben schwebte der Genius der Freiheit, in der Hand eine rothe Kappe haltend, womit er ehemals den Kopf der Volksfreunde in einem benachbarten Lande geziert hatte. Ueber der rothen Kappe befand sich ein leuchtendes Kreuz mit der Legende; in hoc signo vinces; unten las man die Worte, die einen so auffallenden Widersinn darbieten: pro aris et focis; Worte, welche der cömische Consul anrief, um, nach der ganzen Strenge der Gesetze die Verräther bestrafen zu lassen, die sich gegen die Regierung der Republik verschworen hatten. Der Angeklagte Bartels, Redakteur des Catholique, ließ diesen Steindruck zum Verkauf ausstellen. Louis de Potter überschwemmte seinerseits aus dem Innern seines Gefängnisses das Publikum mit Flugschriften, die geeignet waren, die Katholiken in Betreff ihres Glaubens zu beunruhigen. Er suchte, das Volk und die Geistlichen zu überreden, daß die Interessen ihrer Religion mit dem h. Stuhle nicht genugsam geordnet seyen; er behauptete, daß hier, wie in Irland, eine katholische Frage bestände. Die katholische Frage,as rief er aus, noist in Belgien eine Lebensfrage. Von der Weise, wie sie gelöset werden wird, hängt die künftige Freiheit oder Unterjochung unsrer Provinzen ab.es Er rief den Namen'Connel an, ohne zu bedenken, daß die Opposition gegen die Emincipation der Katholiken vielleicht gesiegt hätte, wenn seine(de Potters) Schriften gegen den Catholicismus jenseits der Meerenge gelesen worden wären.(Fortsetzung folgt.) D ä nemark. Kopenhagen, 17. April. Der Professor der Theologie, Herr Peter Erasmns Möller, ist, wie man eben vernimmt, zum Bischof an die Stelle des verewigten Münter ernannt. Der heftige Sturm in der Nacht vom 3ten auf den #ten d. scheint besonders auf den Inseln Laaland und Falster arg gewüthet und vielen Schaden angerichtet zu haben. Viele Gebäude sind gänzlich umgeworfen und eine nicht unbedeutende Anzahl von Vieh ist unter den Trümmern begraben worden. Selbst StadtWohnungen sind umgeweht, namentlich in Nysted vier Häuser. Viele Schiffe sind verunglückt oder von ihren Ankern getrieben und beschädigt. Der Mangel an Dachpfannen wird bei der regnichten Witterung auf beiden Inseln sehr gefühlt. ußlan d. St. Petersburg, 14. April. Der MilitairGeneral= Gouverneur von Moskau, Fürst Galitzyn, hat mittelst gnädigsten Reskripts Sr. Majestät vom 31sten v.., die diamantnen Insignien des St Andreas=Ordens erhalten. Durch einen am 11. März Allerhöchst bestätigten Beschluß des Reichs=Rathes wird festgesetzt: 1) Da vermöge des dem Adel verliehenen Gnadenbriefes Diejenigen, die für geleistete Dienste mit Orden belohnt werden, hierdurch selbst die Rechte des Erbadels erlangen, der Erbadliche aber seine Adelsrechte auch auf seine Kinder vererbt, so sollen alle Kinder nichtadlicher, aber mit Orden belohnter, Beamten, wie auch die Kinder derjenigen Geistlichen, welche ähnlicher Auszeichnung gewürdigt worden, die Rechte und Vorzüge des Adels genießen, sie mögen nun geboren seyn, nachdem ihre Väter einen Russischen Orden erhalten haben, oder vorher. 2) In gleichem Grade werden diese Rechte auch auf die Kaufmannskinder ausgedehnt, deren Väter vor der Verordnung vom 11. November 1826 zu Rittern ernannt worden. Vermischte Nachrichten. Aus Mosbach(Großherzogthum Baden) schreibt man unterm 20. April: o Heute ereignete sich in unserer Nähe ein greßes Unglück, durch welches drei würdige Geistliche ihr Leben verloren. Dekan Ahles von Mosbach, welcher in Hasmersheim die Schulvisitation gehalten hatte, bestieg am 20. April, Nachmittags 2 Uhr mit seinem Sohne, dem Pfarrer Ahles zu Reckarburken, und mit dem Pfarrer Reimold zu Hasmersheim einen Nachen, um nach dem eine halbe Stunde abwärts gelegenen Reckarzimmern zu fahren, um auch da die Visitation vorzunehmen. Unterwegs überfiel sie ein heftiger Sturm, der Nachen ging in Stücken, und alle drei ertranken. Pfacrer Reimold, welcher gut schwimmen konnte, und sich hätte retten können, versuchte die andern zu retten, kam aber bei diesem edlen Bestreben selbst ums Leben. Angekommene Reisende. Im Stern: Hr. Dr. Lautr a. Coblenz.— Hr. Dr. Upmann a. Jever. — Hr. Dr. Krummacher g. Barmen.— Hr. Pfarrer Krummacher a. Langenberg.— Hr. Appell. Ger. Assessor Martins a. Coblenz.— Hr. Regierungsrath v. Manenbich, m.., a. Trier.— Hr. Bergmann a. Elberfeld. Im Cölnischen Hofe: Hr. Pauly a. Cöln.— Hr. Kaufmann a Brühl. Im Trier'schen Hofe. Hr. Mainzer, Buchdrucker u. Lithograph, a. Coblenz.— H. van Düiren a. Herzogenbusch.— Hr. Kemper; Hr. vom Riedt a. Elberfeld.— Hr. Conrektor Werther a. Herford.— Hr. Dr. E. Krummacher; Hr. J. Krummacher a. Bremen. Im Mainzer Hof: Hr. Retenbacher a. Rheidt. Bücher=Anzeige. In unserm Verlage ist so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: in Bonn bei A. Marcus vorräthig. Sailer's(I. M. von, Bischof zu Regensburg) Erinnerungen an und für Geistesund Gemüthsverwandte. gr. 12.(348 Seiten) 21 Sgr. „In stiller Revision seiner Bildungen, Erfahrungen, Schicksales(sagt das Vorwort) stieß der Herausgeber dieser Blätter auf mancherley, das ihn erheiterte, belehrte und zur frohen Vollbringung seines Tagwerks stärkte; mancherley, dem er das Vermögen zutrauen mußte auch Andere zu erheitern, zu belehren und zu stärken, denen es nicht an Empfänglichkeit fehlt, sich erheitern, belehren und stärken zu lassen und in diesem Sinne— den Charakter der nöthigen Geistes= und Gemürhsverwandtschaft mir dem Herausgeber darzuthun. Uebrigens darf er hoffen, daß dieser leise Nachhall seiner Bildungen, Erfahrungen und Schiksale keines Aushängeschildes dedürfe u. f..g Deßhalb soll denn auch hier kein solches Prunkschild ausgehängt werden und der bloße Name des allgemein verehrten Herrn Verfassers reicht wehl auch hin, diese Blumenlese von Erfahrungen, Betrachtungen, Erhebungen, Belehrungen aus einem so reichen und in seiner Vielseitigkeit so einfachen und edlen Leben jedem verwandten Geiste und Gemüche wichtig und werth zu machen. .E. v. Seidel'sche Buchhandlung ekanntmachungen. Mobilien=Verkauf. Donnerstag den 29. April und folgende Tage sollen auf der Burg zu Alfter die zum Nachlaß des verstorbenen Försters Rennaux gehörigen MobiliarGegenstände, als: Ackergeräth, Hausmobilien, Beitzeug, Leinwand, Jagdflinten, Jagdapparat, zwei gut dressirte Hünerhunde, Rindvieh, Schweine, Schweinefleisch, Früchte, Wein, Kartosseln, Stroh, Gehölz- und eine große Anzahl beredelter junger Obstbäume, öffentlich meistbietend verkauft werden. Der Gerichtsschreiber, Johänigen. Vorzüglich gute Oberländische Butter in klein und großen Stücken mit und ohne Salz wird per 46 8 Sgr. verkauft in der Rheivgasse Nr. 933.