Probeblatt. S ohürE L 9 9 Nr. 47. Dienstag den 22. März. 1825. Nachdem der bisherige Herr Redakteur dieses Blattes uns den Wunsch zu erkennen gegeben hat, von der Redaktion abzutreten, weil seiine Zeit zu sehr dadurch beschränkt wird, so haben wir diesem Verlangen Genüge zu leisten, und einen neuen Redakteur zu gewinnen gesucht. Unsere Wahl ist nun auf den, durch seine frühern großen Reisen, so wie durch seine geschätzten Schriften, allgemein bekannten Herrn Professor C. A Fischer gefallen, der seit zwanzig Jahren öffentlicher ordentlicher Lehrer der Geschichte und Statistik zu Würzburg war, und nunmehro Bonu bestimmt zu seinem Ruheplatze gewählt hat. Da er früherhin an einigen der größten politischen Blätter in Deutschland und Fraurreich thätigen Antheil nahm, ist er mit diesem Geschäfte vollkommen vertraut geworden, so daß wir für unser Blatt zu den besten Erwartungen berechtigt sind. Sein Eintritt finder mit Aufange des künftigen Monats Statt, wo er dann seinen daktionsplan selbst vorlegen wird. Unter audern werden die politisch=staristischen Notizen, wovon das Stück Nro. 45. eine Probe enthält, und womit fortgefabren werden soll, künftig ein stehender Artikel seyn. Eben so die Sirtengeschichte; die Universitceschronik, die Miszellen u d. m. Winuen ameehien 2 Indem wir die Ehre haben, diese Veränderung der Redaktion zur allgemeinen Kenntniß zu bringen, empfehlen wir zugleich unser Blatt der ferneren gütigen Theilnahme und Berücksichtigung des verehrtesten Publikums, und bem rken dabei, daß der Preis derselbe bleibr. Es kostet demnach das Vierteljahr 1 Thlr. 5 Sgr. einschließlich der Stempelgebühren, wobei man zu jeder Zeit eintreten kann. Bestellungen nehmen die Königl. Hoch= und Wohllöblichen Ob rpostund Postämter, und die Zeitungsexpedition an. Auswärtige Interessenten wenden sich an das Ihnen zunächst geegene Königl. Postamt. Alle Einsendungen und Inserate gehen direkt, und zwar frankirt, allein an die Expedition. An Einruckungsgebühren wird für die gedruckte Zeile ein Silbergroschen bezahlt. Deutschland. Bonn, vom 21. März. Herr Geheime=Staatsrath Niebuhr, der schon längere Zeit seit der Rückkehr von seinem Gesandschafts=Posten in Rom# in gelehrter Muße bei uns zugebracht hatte, wird nächstens von Berlin zurück erwartet. Wir haben die angenehme Nachricht erhalten, daß dieser berühmte Gelehrte auf die wiederholten Aufforderungen von Freunden der Wissenschaft sich entschlossen hat, in den Hörsälen unserer Universität einige historisch=philologische Vorlesungen zu geben. Das deutsche Publikum wird dieß nicht ohne rege Theilnahme erfahren, indem es sich erinnert, daß Herr Nieduhr seine beredte und scharfsinnige Geschichte Roms nach ähnlichen in Berlin gehaltenen Vorträgen ausgearbeitet hat. Nachen, vom 18. März. Das hiesige Amtsblatt enthält folgende Bekanntmachung: „Nach einer Benachrichtigung des königl. Ministereii der geistlichen 2c. Angelegenheiten, haben Se. Maj. der König allergnädigst geruht, die Befördeung des wirklichen Geheimenraths und vormaligen Domdechants zu Münster, Grafen Ferdinand Spie#el zum Desenberg, zur Würde eines Erzbischo's zu Köln, allerhöchst landesherrlich zu bestätigen und hat gedachter Erzbischof den Eid der Unterthänigkeit und Treue, welchen die höhere katholische Geistlichkeit Sr. Maj. dem Könige zu keisten schuldigist, in üblicher Form vor dem Chef des Ministeriums der geistlichen Angelegenheiten bereits abgelegt. steht baher weiter kein Bedenken entgegen, daß der Herr Erzbischuf die Publikation seiner Bullen krwirke, die mit üblichem Vorbehalt der königlichen Rechte ihm zugesandt worden sind, und daß derselbe von seiner Wurde Besitz nehme. In der Archidiözese gebührt ihm der Titel: Erzbischöfliche Gnaden, so wie ihm bei seiner Hinreise nach Köln die Bewitlkommnung mit Geläute und Begrüßung durch die Geistlichkeit nicht allein zu Köln, jondern auch in allen katholischen Kirchorten der Arcidiszese, dic er auf der Reise berührt, zusteht.“ Kassel, vom 16. März. Vergestern Nachmittag um 3¼ Uhr sind Se. hochfürstl. Durchl. der Herzog von Sachsen=Meiningen, Bräutigam Ihrer Hoh. der Prinzessin Maria von Heisen, von Meiningen aus, hier eingetroffen. Nach einem sehr feierlichen Einzuge und gleichem Empfange begab sich derselbe, begleitet von dem Oberschenk von Biesenrodt, in die für Höchstdenselben bereitete Wohnung im Fürsterhause, und nach kurzem Verweilen da lbst in das Bellevue=Schloß zu J. kön. Hod. der Kurfürstin und der durchl. Braut. Abends erschienen Hichstdieselben an der Seite IJ. KK. des Kurfürsten und der Kurfürstin, so wie J. durchl. Braut und der kurfürstt. Familie, im Hoftheater, wo die Oper Tancred gegeben wurde. Vom 17. März. Die Verlovung J. Hoch. der Prinzessin Maria von Hessen mit Sr. hochf. Durchs. dem Herzog zu Sachsen=Meinigen geschah heute im dalais Sr. kön. Hoh. des Kurfürsten mit großer Zeremonie. Der Hof war in Galla, die Damen in Schleppkleidern. Aus der Schweiz, vom 16. Mirz. In Kanvom Aargan ist ein Knabr, ein Kantensansshört= ger, eingefangen worden, weicher, abmehl erstz## schen 15 und 16 Jahren alt, 164 größere und kleinere Diebstähle foll begangen haben. Bei Vernachläßigung von Seiten seiner Eltern— der Vater war läderlich, die Mutter sorglos— hat er im 9. Jahr schon das Diebsyandwerk im Kleinen begangen, war wohl gezüchtigt aber nicht belehrt und gebessert worden, und bei einem großen Hang zu Müeiggang und Dieberei auf der Bahn des Lasters, die ihn bald zu Gaunern führte, so weit gekommen. Riederlande. Brüssel, vom 18. März. Die Herabsetzung der englischen Eingangszölle für mehrere Waaren=Artikel, scheint einen günstigen Einfluß auf verschiedene Zweige des Belgischen Gewerbfleißes zu äußern. Schon hört man, daß die Eisenschmieden in den Provinzen Lättich und Namur, eine neue Thätigkeit wieder gewinnen. Man erinnert sich, daß im englischen Parlament gesagt wurde, die Vorräthe des rohen Mitcrials reichten in diesem Augenblick nich: hin, den Verbrauch der verschiedenen Fabriken und Werkstitten zu befriedigen, noch weniger den, für die jetzt angelegten Eienbahnen. Es ist indeß zu hoffen, daß belgische Syekulanten sich nicht darauf beschränken werden, das rohe Material nach England einzuführen, sondern daß sie das große Feld benutzen, welches die neuen amerikanischen Staaten ihnen zum Absatz darbieten, woselbst alle fabrizirte Eisenwaren sehr gesucht werden, und großen Gewinn abwerfen. Frankreich. Paris, vom 16. März. Dis Bureau der Deputirtenkammer hat dem Könige gestern Abend den in der Sitzung desselben Tages angenommenen Gesetzvorschlag über die Entschidigung überreicht. Bei der Abstimmung stelen 259 weisse und 124 schwarze Kugeln. In Folge der letzten Konferenz, welche die Gesandten der Mächte der heil. Allianz beim Minister der auswärtigen Angelegenheiten Hrn. Damas gehalten haben, sind viele Kouriere nach allen Seiten abgegangen. Es heißt allgemein, daß allhier ein Kongreß sich versammeln werde. Der berühmte Professor an der medizinischen Fakultät, Hr. Béclard, ist gefährlich krank. Heute um 4 Uhr erhielt der Fürst Metternich, begleitet vom östreichischen Gesandten, Audienz beim Könige. Hierauf begab er sich zum Dauphin, zu dessen Gemahlin und zur Herzogin von Berry. Im Almanach des vrais Chretiens für 1825 heißt es: daß künftigen Mai ein Jude von ungeheuerem Reichthum mit unerhörter Pracht sich taufen lassen werde. Hr. Rothschild hat ein Prachtgebäude in Piccadilly gekauft, welches er Ostern beziehen wird. Man schätzt sein Vermögen auf 100 Millionen Franken. Man scheint itzt von der Ansicht zurückgekommen zu seyn, daß die Hauptveranlassung des Besuches des Fürsten von Metternich die südamerikanische Angelegenheit sey, allgemein nämlich glaubt man nun, daß die türkisch=griechische Sache es sey, um die es sich handle, weil dabei der Kontinent Europa's nicht weniger wie Großbritanien unmittelbar betheiligt sey, und weil ersterem alle Mittel dabei zu Gebote ständen, mit Erfolg zu Werke zu gehen. Das Stillschweigen im englischen Parlamente über die griechische Angelegenheit bietet insbesondere den Politikern ein weites Feld zu Konjekturen dar, da bekanntlich die Herren der Opposition nicht selten den Ministern sehr indiskrete Fragen stellen, diesmal aber alles verwieden wurde. Man vermuthet dahero aus diesem Stillschweigen, daß im Parlamente die Ueberzeugung herrsche, eine jede Anregung über die griechische Sache sey unzeitig, weil sie in der That bereits von der Regierung im Geiste der öffentlichen Meinung betrieben werde. Spanien. Madrid, vom 3. März. Der König ist in seine Krankheit zurückgefallen und unterzeichnet nicht mehr. Man schreibt diese betrübende Veränderung einem Pereat zu, welches ihm beim Vorüberfahren zugerufen wurde. Auch scheint es, daß Se. Majestät durch den Bericht des Ministers über die traurige Lage der Finanzen sehr ergriffen worden. Großbritanien. London, vom 1½. März. John Quiney Adams ist zum Präsidenten der vereinigten Staaten ernannt worden. Wir dürfen uns dessen freuen, da er mit gleicher Mäßigung und Gerechtigkeit wie seine Vorgänger die Staätsangelegenheiten leiten wird. Sein Gegner, der General Jackson, ist allerdings ein Mann von großem Patriotismus und entschiedenem Charakter, allein er ist mehr Soldat als Staatsmann, folglich für die jetzigen Zeitumstände weniger Bedürfniß. Adams verdankt seinen Ruf der Erfahrung und Gewandheit, die er in mehreren Zivilstellen zeigte; er war lange Zeit Gesandter in England und seitdem bis zu seiner Wahl Staatssekretär. Noch ehe er nach England kam, hatte er schon wichtige diplomatische Posten eingenommen gehabt. Er kennt die diplomatischen Verhältnisse seines Landes zu denen von Europa ganz genau, besitzt ausgebreitete Kenntnisse und einen den Zivilgeschäften ganz entsprechenden Charakter. Er ist der Sohn des gewesenen Präsidenten John Adams, der auf Washington folgte und noch am Leben ist. Indessen befolgt er ein ganz anderes System als sein Vater. Adams ist der zweite Präsident, der nicht in Virginien geboren ist. Er ist sehr für die Abschaffung des Sklavenhandels geneigt, allein die Macht des Präsidenten in diesem Punkte ist von wenig Einfluße. Herrn Broughams kleine Schrift über Volkserziehung ist jetzt an der zwölften Auflage, und es sind in allem zwölftausend Exemplare davon gedruckt worden, beinahe ohne daß man sie angezeigt gesehen hat. Den 1. Januar hat man in Port-au-Prince den zwei und zwanzigsten Jahrestag von Haiti's Unabhängigkeit sehr feierlich und freudig begangen. Auf dem Petitionsplatz hielten der Präsident Boyer und der Senatsvorsteher Vialet kräftige Reden an das versammelte Volk, die mit lauten Vivats begrüßt wurden. Abends war die Stadt erleuchtet. Nach der letzten Zählung in Georgien, Alabama und Missouri betrug die Bevölkerung 1820 in Georgien..... 189,566 Weiße 151,123 Schwarze in Alabama...... 127,901 Seelen in Missouri..... 55,364 Weiße 10,223 Schwarze 182! in Georgien..... 212,000 Weiße 162,600 Schwarze in Alabama 230,284 Seelen in Missouri...... 67,347 Weiße 13,330 Schwarze Der Verbrauch der Kohlen nimmt mit jedem Jahre zu. Er betrug 1822......... 4,199,514 Chaldrons 1823 4,437,254„„ 1824.... 4,524,807„ 9 (Ein Chaldron[Kohlenmaß) enthält 36 gehäufte Scheffel, und muß 2000 Pfund wiegen, 21 Chaldrons werden aber immer nur für 20 gerechnet.) Der Sklavenhandel dauert leider immer noch sehr lebhaft fort. Vorzüglich treibt, ihn das humane Frankreich. Das englische Schiff Maidstone visitirte in den letzten zwei Monaten 19 Schiffe, welche sämmtlich Sklaven an Bord hatten, und mit französischen Papieren versehen waren. Auch die-Portugiesen beschäftigen sich sehr mit diesem Handel, und die brasilische-Regierung scheint vorzuglich sich damit abzugeben. Auf diesen Schiffen ist der Raum so berechnet, daß 3¼ Quadratfuß auf jeden erwachsenen Neger gerechnet werden. Man fand ein Schiff, wo der Kapitän die Unglücklichen unter das Verdeck gebracht hatte, welches nur drei Fuß hoch war. Fünfzig waren daher schon in der ersten Nacht gestorben. Man warf die Köcher ins Wasser, und der Kapitän nahm den andern Morgen fünfzig neue Unglückliche an Bord. Rußland. Im Jahre 1822 sind nach offiziellen Angaben im ganzen Russischen Reiche 4 Mill. 530,988 Kinder geboren und 977,253 Personen gestorden. Unter den letztern erreichten 212 das hohe Alter zwischen 115—140 Jahren und einer sogar 150 Jahre. Es hat demnach die Bevölkerung um mehr als eine halbe Mill. zugenommen, ein Verhältniß, welches mit jedem Jahr steigen muß. Der Erzbischof von Köln, Arnold II. u. die Kirche zu Schwarz=Rheindorf, unterhalb Bonn. Der deutsche König Konrad III., entsprossen aus dem mächtigen Hause der Hohenstaufen, nahm endlich an Weihnachten 1116 zu Speyer aus den Händen des mit Feuereifer einen neuen Kreuzzug predigenden Abtes Bernhard von Clairvaur das und zog mit einem Heere von 70,000 Mann Geharnischter durch Griechenland und Kleinasien nach Palästina. Ihn begleitete auf diesem Zuge M entsprungen aus dem gräflichen Hause Wied und von mutterlicher Seite her abstammend vom Wittekindischen, dem sächsisch herzoglichen alten und berühmten Geschlechte. Unter den merkwürdigen Männern, die auf dem erzbischöflichen zu Köln gesessen, behauptet dieser einen dei eisten Plätze. Er war Domprobst in Köln und diente Konrad als Reichskanzler, als dieser den unglücklichen Zug im Anfange des Jahres 1147 unternahm. Daher begleitete er letztern auch nach dem Orient, verweilte mit ihm in Konstantinopel, landete in der Österwoche in Ptolemais, warf sich mit Demuth am heil. Grabe zu Jerusalem nieder, und kehrte im folgenden Jahre(1148), da Damas= kus nicht fallen und Konrads Versuch, mit dem Könige von Frankreich, Ludwig VII., ein Heer zu 9 nicht gelingen wollte, mit dem deutschen Kenige und vielen andern deutschen Fürsten, Bischöfen und Aebten nach Deutschland über Griechenland wieder zurück. Konrad befand sich eben auf einem Feldzuge gegen den Pfalzgrafen Hermann, der seine Gewaltthätigkeiten gegen den Erzbischof von Trier erneuert und die Burg Rheineck weggenommen hatte (denn während der Abwesenheit Konrads und so vieler edler Ritter hatten Räuberei und das Faustrecht in höchster Masse überhand genommen), in Boppard Abgeordnete von Köln eintrafen, welche Arnold meldeten, daß er einstimmig vom Domkapitel zum Erzbischof von Köln erwählt worden sey. Nie hätte eine Wahl glücklicher ausfallen können, denn Arnold war ein weiser, gelehrter, Recht und Billigkeit liebender, frommer und hoch in Ansehen stehender Mann, und dabei ein kräftiger Vertheidiger der Kirche und ihrer Rechte. Auf seinen weiten Reisen und im vertrauten Umgange mit den Großen hatte sich sein Geist sehr vielseitig ausgebildet und jenen Takt erworben, den kein einsames Studium geben kann; und in der Leitung so wichtiger Angelegenheiten als Reichskanzler hatte er sich mit allen dem bekannt gemacht, was des Staatsmannes größte Zierde ist, und seinen festen und richtigen Blick verräth. So schmeichelhaft und ehrend diese Wahl ihm seyn mußte, so schien er dennoch fast entschlossen, diese hohe aber schwere Würde nicht annehmen zu wollen, weil sein Vorgänger viele Güter veräußert hatte; und er mancherlei unangenehme und schwierige Händel im Geiste voraussah. Seine Freunde und selbst der König Konrad drangen jedoch in ihm, diese Würde nicht auszuschlagen, und endlich gab er ihren vielen Bitten nach. Er gieng nach Rom, von wo er vom Pabste Eugen ordinirt, und mit dem Pallium geschmückt und ehrenvoll entlassen, bald wieder nach Deutschland zurückkehrte. Aber er kam nur, um seinen mächtigen Gönner, Konrr III., sterben zu sehen; denn 58 Jähre alt verli#### dieser am 15. Februar 1152schon das Zeitliche. Das Interregnun dauerte nur 17 Tage, und Herzog Friedrich von Schwaben, jener berktnte Kaiser, den die Annalisten den Rothbart oder Barbarossa nannten, und Konrads Brudersohn war, wurde zum deutschen Könige ermählt. Arnold II., als nunmehriger Erzbischof von Köln, salbte und krönte ihn zu Aachen in der Kirche der heil. Jungfrau am Sonntage Lactare *4152(3. März). Friedrich saß auf Karls d. Gr. Sruhle, Arnold überreichte ihm Schwert, Mantel und Szepter, und setzte ihm dann die Krone unter bedeutsamen Worten aufs Haupt; abwechselnd wurden aber Hymnen gesungen. Es scheint, daß Arnold auch stets um Friedrich seyn unsie, denn 4151 begleitete er letztern auf seinem Römerzuge nach Italien, und wurde nebst Anselm venna zu sehr wichtigen Verhandlungen gebraucht, welche Friedrich mit dem Pabste stellang abzumachen hafte. Leider regierte Arnold II. nur funf Jahre lang die Kirche; denn er starb schon 1155 am 14. Mai. Aber während dieser kurzen Zeit wirkte er sehr viel Gutes. Ihm verdankt das Erzstift den Wiederkauf veräußerter Güter, den kölner Zoll, den Erwerb von Udenkirchen von der Gräfin Udilbild von Arnstein und beträchtliche Besitzungen des nördlichen Theils der Grafschaft Wied. Er war ein eifriger Feind der Räubereien des Aders, verfolgte die Störer des Friedens und des Eigenthums seiner Unterthanen mit strengen Gesetzen und Gerichten, und zerstörte manchen Raubsitz. Er hemmte die feindseligen Bewegungen unter einigen trierischen Grafen, die zu einem verheerenden Kriege leicht hätten Veranlassung geben können, und trug vieies mit.i, eine Treuga Dei e zw schen den.ufen von Sayn und Mollbach, die sich wegen des bönnischen Grafenamtes befehdeten, zu stiften; auch entschied er als Schiedsrichter den Rangureit zwischen den Pröbsten von Bonn, Tanchen und St. Gercon zu Köln, der den frommen Gläudigen so anstößig war. Nach seinem Tode wurde er in der Kirche zu Schwarz=Rheindorf, so wie er es verordnet hatte, beerdigt.(Schluß nächstens.) Bekanntmachungen. Literarische Anzeige. Das Februar=Heft von: * terarische Annalen der gesammten Heilkunde; in Verbindung mit mehreren Gekehrten berausgeben von Dr. I. F. C. Hecker * au üue Buchhan lungen versandt worden. Der Inirgang von 12 Heften koster. 8 Thlr. 8 Sgr. und wird nicht g. krennt. Beiin, 2. Mär, 1825. Th. Chr. Fr. Enclin. In allen Buchhandlungen ist zu haben: Kleiner historischer Atlas zur allgemeinen Weltgeschichte, für den Schulgebrauch, zu dem chronologischen Abriß der Weltgeschichte von Fr. Kohlrausch, nach dessen Angaben entworfen von A. W. Möller 10 Karten 1 Thlr. Ein vollständiger historisch=geographischer Apparat, mit Benutzung der besten Vorarbeiten entworfen, zu allen Ausgaben des Abrisses von Fr. Kohlrausch, so wie zu jedem Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte, brauchbar. Es sind 13 Karten, in 10 Blättern,(im klaren Druck und fein illuminirt) alle Hauptmomente der alten, mittlern und neuern Geschichte darstellend.— Durch alle Buchhandlungen ist zu bekommen: Hierographie, oder topographisch synchronistische Darstellung der Geschichte der christlichen Kirche in Landkarten. Von A. W. Möller, gr. Fol. 2 Thlr. Auf 42 Karten giebt der Vefasser die Geschichte der christlichen Religion, von ihrem Entstehen an. Es war die römische Welt, also ein großer Theil von Europa, Asien, und Afrika, in welcher das Christenthum zuerst Wurzel schlug, und sämmliche Karten stellen dieselben Länder, aber jede immer andere Begebenheiten dar. Der Freund des Christenthums, besonders der angehende Theolog übersieht hier schuell das gleichzeitige Wichtige, was vom Euphrat bis zu den Herkulssäulen, vom Nil bis nach London geschah, in welche von einander entferte Gegenden das Christenthum zu gleicher Zeit kam, welche Irrlehrer neben einander die Kirche verwüstet, welche Gegenden Schutzplätze waren und blieben u. s w. Die Karten sind reich, ohne mit Oerttern und Erinnerungen überladen zu sein und der Druck ist sehr deutlich. as Kommissions=Bureau Steinweg Nro. 4 in Köln übernimmt alle Verkäufe von Büchen, Kupfelr stichen, Gemälden und Musikalien gegen eine billige Provision, und empfiehlt sich allen denjenigen, welche Willens sind, von besagten Gegenständen zu veräußern, besteus. Briefe und Sendungen werden franko erbeten.—.— Wir machen hiermit bekannt, daß die Füllungen an den herzoglichen Mineralbrunnen dahier zu Niederselters, zu Fachingen, zu Weilbach und zu Langenschwalbach ihren Anfang genommen haben, und die bereits vorliegenden, so wie die noch eingehenden Bestellungen zur schnell möglichen Erledigung kommen werden. Niederselters den 12. März 1825. Herzoglich Nassauisches Mineral=Wasser Verschleiß=Komtoir. * Redakteun Prososfor Strahl. Verleger Büschler'sche Zeitungs=Expedition. Wenzelgasse Nr. 9/83.