Gratis-Beilage zur„Heinsberger Volkszeitung“. Wild. Moser, Heinsberg Mittwoch den I1. Rezember 1905. " D r u d u n d D e r l e g 9. W. Joppen, Heinsberg In der Nacht. Am Himmel blühen die Sterne, Da wandert der Mond so sacht— Ich lausche hinaus in die Feine. Rings lagert die schweigende Nacht. Die dunklen Bäume steden Wie träumend in der Rund Geschwäzig nur hör' ich gehen Das Bächlein im Wiesengrund. Des Tages lärmende Stunden. Sie haden mich müde gemucht Vun will das Herze gesunden Im heiligen Frieden der Nocht. Des Tages lärmende Stunden. Sie wichen der Gottesruh— Da heilen die tiefsten Wunden Des Menschenherzens zu. Aus dem Leden— für das Leden. Es will Abend werden. Der Sommer mit all seiner Pracht ist längst dahin, die rauhen Herbsistilime haben das letzte welke Blatt von den Zweigen gerissen, und hat die Natur auch noch nicht ihr eigentliches Winterkleid hierzulande angelegt, deckt auch noch nicht das weiße Linnen schützend die schlummernde Au, die kurzen sonnenarmen Tage und die langen kalten Nachte— sie gemahnen an den Winter der kalendermäßig binnen 10 Tagen in unserer Zone seine Herrschaft antreten soll. Auch in diesen Tagen des Ueberganges zur kalten Jahreszeit redet Mutter Natur für jeden, der ihre Sprache versteht, Worte der Mahnung und Belehrung. Sieselbst steht ja in so vielfältiger Beziehung zum menschlichen Leben, darum lerne von der Natus! Jedermann weiß, daß man sich bei seiner Lebensführung nach der Jahreszeit richten muß; aber manche vergessen, daß man sich auch nach dem Lebensalter richten muß. Wer in seinen vorgerückten Jahren noch kindische Sprüoge macht, bricht leicht ein Bein oder wird wenigstens ausgelacht Der Jahresansang liegt eigentlich nicht richtig. Der Wechsel der Jahre fält mitten in den Winter, wo noch kein Umschwung im Natur= und Menschenleben stattfindet. Erst mit dem Frühlingsanfang tritt der Umschwung ein; wir treten dann in das sommerliche Halbjahr ein. Und im Herbst kommt der entgegengesetzte Umschwung; dann kommen wir in die winterliche Periode. Diese zwei Perioden haben einen grundverschiedenen Charakter: hier das frische Leben in der Natur, dort Absterben und Rube; hier freie Luft und Sonnenlicht für die Menschen, dort Stuben= und Lampenleben. Für die Hauswirtschaft ist der Umschwung zur kalten Jahreszeit schwieriger, als der Frühlings=Umschwung. Im Frühjahr wenn die bessere Jahreszeit anhebt, beaucht man nicht so viel anzuschaffen, als beim Beginn der rauhen Zeit Wenn die Lenzessonne steigt, legt man das warme Unterzeug ab; aber wenn die Sonne matter wird und ihre wärmende Kraft verloren zu haben scheint, muß man sich wieder warme Hüllen zulegen. Die Hausfrau freut sich, wenn zu Ostern der gefrätzige Ofen ausgehen kann; aber jetzt muß sie für Feuerung stetig Sorge tragen und die Lampen nehmen immer noch an Gefräßigkeit zu. Und zu den Notwendigkeiten kommt noch der Luxus; manchmal kommt er auch noch vor dem Notwendigen. Das billige Unterzeug machts nicht allein; die männlichen und die weiblichen Herrschaften wollen auch winterliche Oberkleider haben, die nicht bloß warm, sondern auch hübsch machen. Dazu noch die winterlichen Vergnügungen, die im allgemeinen kostspieliger sind, als die sommerlichen vertreibe in der freien Natur. Auch in diesem Punkt haben wir eine Aehnlichkeit zwischen Natut und Menschenleben: das Alter lebt kostspieliger, als die Jugend, vorausgesetzt, daß die Jugend, nicht über die Stränge schlägt. Es kann nicht schaden, wenn die jungen Leute sich rechtzeitig klar machen, daß sie in den höheren Jahrgangen steigende Bedürfnisse haben werden und dann das Geld viel dringender brauchen. als jetzt. Sparsamkeit ist eine Tugend, die man früh lernen sollte, um später desto länger sich an ihren Früchten erfreuen zu können Wer klug ist, der wartet mit den Vorbereitungen auf den Winter nicht bis zu dem Tage, wo der Frost die Steine bis ins Mark packt, ebenso soll mon mit den Vorbereitungen auf das Alter nicht warten, bis die Glieder klapperig und der Mund zahnlos geworden ist, sondern rechtzeitig seine Ledensführung auf Schonung der Kräfte und der Gesundheit einrichten. Also die Arbeitslast ermäßigen? Nun ja, auch das, aber nicht im Sinne der Faulhett, sondern im Sinne der vernünftigen Auswahl. Wer älter und steifer wird, soll das Hasten, Lausen und alle Anstrengungen, die eine besondere Geschmeidigkeit und Frische des Körpers erfordern, moglichst jüngeren Gehülfen überlassen und nicht etwa durch Eitelkeit sich hinreißen lassen, noch jugendliche Kunst= und Kraftstücke mitzumachen. Ebenso muß ein Mensch von 50 oder 60 Jahren sich strenger an die regelmäßige Arbeitszeit halten und sorgfältiger sich für die nötigen Ruhepausen und ungestörten Nachtschlummer sorgen, als Durchgänger von 20—30 Jahren. Im Uebrigen ist die ahl der Leute, die an übermäßigem Fleiße sterden, längst nicht so groß, als die Opfer der Genußsucht. Die beste Vorbereitung auf das Alter ist die Mäßigkeit und Häuslichkeit. Im allgemeinen kann man sagen: die Zeit, die im Wirtshause verbracht wird, kommt gleich den Kriegsjahren auf die Lebensdauer dovvelt in Anrechnung, und die auf den Tanzböden oder in ähnlichen„Bergnügungslokalen" verbrachte Zeit mindestens dreiach. Darum sagt man ja auch von den Bergnügungsjägern, sie lebten schnell. Freilich, wer schnell lebt, kommt schnell an das Ende, an das bittere Ende. Die häusliche Lebensweise haben wir soeben als die gesundeste und langlebigste bezeichnet Schön; jetzt sind wir ja gerade in der Jahreszeit, die das Familienleden am warmen Ofen und bei der traulichen Hauslampe in Schwung bringen soll. Daraus ergibt sich die zettgemäße Mahnung: Macht es euch und den eurigen zu Hause so gemütlich, wie es nur eben möglich ist „Hörst du, Alte, das geht dich an“, sagt da vielleicht ein Familienvater, indem er seine Pfeife in die andere Mundecke schiebt. Freilich, die Frauen spielen dabei die Hauptrolle, wie bei so vielen schönen Dingen. Aber das geehrte Oberhaupt der Familie könnte sehr oft etwas mehr dabei mithels.n. Manche Männer glauben, wenn sie ihre Berufsarbeit für den Tag vollbracht hätten, dann d rauchten sie sich um die Wirtschaft im Hause und das Leben und Treiben ihrer Angehörigen nicht weiter zu bekümmern. Am Feierabend sind sie langweilig und gleichgiltig oder— was noch schlimmer ist— sie glänzen durch fortgesetzte Abwesenheit und überlassen nicht bloß die ganze Hausarbeit, sondern auch die ganze Erziehungs= und Unterhaltungsckbeit der Frau allein. Das ist nicht männlich und nicht väterlich, auch nicht christlich und nicht vernünftig. Die braven Männer, die in allen häuslichen Aufgaben und Sorgen ihrer Frau mit Rat und Tat zur Seite stehen, finden in diesen Bestrebungen nicht etwa eine neue Last, sondern vielmehr Erquickung und Behagen Damit, daß du dafür sorgst, was die Deinen zum Leben unbedingt benötigen, ist Deine Pflicht noch nicht getan. Eine Familie braucht nicht bloß Wärme und Nahrung für den Körper, sondern auch für Geist und Gemüt. Jetzt in diesen langen Abenden muß man die Langeweile verscheuchen vom häuslichen Herde. Die Langeweile ist kein gleichgiltiges Uebel, wie etwa Haarschwund oder gelegentliches Zahnreißen, sondern wenn sich dieses Gespenst am Familientische einnistet, so droht es das häusliche Glück zu zersetzen, die bösen Begierden zu wecken Und die Zeit, welche man in Langeweile unter schwerem Schaden verbringt. könnte man bei einem biechen Umsicht und Geschick leicht in eine Quelle von Freude und Nutzen verwandeln. Aber wie? Es gibt verschiedene Mittel für die verschiedenen Verhältnisse: aber auf ein allgemein wirksames möchte ich hinweisen. Du sorgst rechtzeitig für Ofenfutter; nun, sorge auch rechtzeitig für Geistesfutter, für eine gute Lektüre am winterlichen Familientisch. Ein ungeheuer einfaches Rezept! Ein Hilfemittel für angenehmen und nützlichen Zeitvertreid, das eigentlich zu selbstverständlich ist, als daß man noch darüber zu sprechen brauchte. Aber sonderbater Weise gibt es noch eine ganze Masse von Jamilien, we man an diesen vermeintlichen „Lurus“ mit bedrucktem Papier gar nicht denkt Eher gibt man ein Zehnmarkstück für irgend einen Körperschmuck aus, ehe man ein paat Groschen für ein gutes Buch riskiert Nun, wenn du in diesem Punkt noch sehr sparsam bist, so möchte ich dir mit einem doppelten Ratschlag entgegenkommen. Erstens tritt dem Borromäus=Verein bei, da kannst du für wenig Geld so viel Bücher entleihen, als du das ganze Jahr hindurch brauchst und bekommst obendrein noch ein Werk nach deiner Wahl geschenkt. Zweitens aber abonniere auf ein gutes Blatt. Eine gute Zettung ist das billiaste, in regelmäßigen Lieferungen erscheinende Buch, das du kaufen kanns. Da hast du für ganz wenig Geld Strapazen alle so heruntergekommen, daß wir Offiziere mit Eatsetzen an die geringe Leistungsfahigkeit dachten, welche diese Schlacke des einst so schönen und starken I. boyertschen Armeekorps noch besaß. Und doch mußten wir aushalten, denn es war uns noch nicht bekannt, daß wir durch die zur Zeit noch gegen Gien st henden Korps der II. Armee abgelbst und endlich zur Echolung in die Reserve gezogen wurden. An den heißen Schlachttagen bei Beaugercy am 7., 8., 9., 10 und 11. Dezember hatte man keine Zeit gesunden, überhaupt an eine ordentliche Verpfl gung zu denken. Itz lebte in dieser Zeit von Schokolade und Schnaps, andere von hartem Z vieback und Schnaps, wieder andere von etwas Brot und Wein, und einzelne besonders glück iche Abteilungen mögen wohl einige Hamwel oder eine alte Kuh noch aufgetrieben haben. Bei den Truppen sellst ging es also noch so ziemlich an. Aber die armen Verwundeten! Die Dörser Cravant, Beaumont, Chartre, Messas 2c. waren voll bis zur letzten Ecke eines jeden Hausflurs von jenen Opfern, die man nicht nach Orleans oder doch in etwas zurückgelegene Orte hatte transportieren können. Vor den erstgenannten Dörfern standen aber unsere dünnen Linien und wehrten mit dem Heldenmute bewußter Aufopferung die neu erschienenen Massen des von Gambetta, man möchte sagen, aus dem Boden gestampften XXI. Armeekorps ab. Da hatte hatte niemand Zeit, sich um die Verpflegung der Verwundeten zu kümmern. Es waren ja kaum Aerzte da, um sie zu verbinden. Meinem General wurde dieser trost ose Zustand gemeldet. Er rief mich.„Sie mussen Vieh oder Hammel auftreiben und den Feldlazaretten in Beaumont, Cravant und Villorceau überweisen, sonst sterben mir alle Leute an Eatkräftung. Sehen Sie, wo Sie noch etwas requtrieren können. Ich verlasse mich auf Sie.“ „Zu Besehl, Herr General!“ Ich ließ mir sechs Kavalleristen zuteilen und trabte los. Wohin? Das war gleichguttig. Ich wußte ja beinahe sicher, daß ich überall leere Stalle finden würde. Gerade hier zwischen der Ferét de Marchenoir und Oeleans hauste ja der Krieg am längsten und schaurigsten. In drei Dörsern suchte ich auch vergebens. Nicht eine Klaue, nicht eine Feder war zu sehen. Hohlaugige Bauernweiber antworteten mir auf jede Frage:„Nchis!“„Alles ist gestohlen!"„Wir sterben vor Hunger!“ Ich glaubte es den armen Leuten. Sie konnten ja nichts mehr huben. Wir trabten weiter gegen St. Laurent des Bois. Dort links im Walde standen die Franzosen. Deutlich erkannte man ihre Bedetten(Wachen) Plozlich rief einer meiner Leute:„Herr Leutnant!“ „Was gibt es?“ „Dort in dem Hause raucht ein Kamin. Bielleicht findet sich in diesem noch etwas zum Requirieren. Jedenfalls ist der Weiler bewohnt.“ Ich sah hin; die Sache schien mir wahrscheinlich. Der Hof lag vielleicht 600 Meter vor dem großen, von den Franzosen besetzten Walde. Ich entschloß mich, hinzureiten, um nachzuforschen Ein Gefreiter machte mich auf die Gefahr, überrascht zu werden, aufmerksam „Es ist nicht so schlimm. Die Mann stehen vor dem Hofe Posten, einer hält die freien Pferde und zwei suchen in den Stallen, was es daselbst gibt.“ Nun ritten wir im Schritt, sorgsam nach allen Seiten ausspähend, vor. Unterwegs verteilte ich die Rollen an die einzelnen Leute, und als wir im Gehöfte ankamen, verfolgte jeder selbstandig seine Aufgabe. Zuerst überschaute ich die Bauart des ganzen Weilers. Dann stieg ich vom Pferde, trat in das als Wohnhaus leicht erkennbare Gebäude und suchte nach einem Bewohner. Verschiedene recht ärmliche Stuben waren leer. Endlich hörte ich hinter einer Türe Stimmen. Ich trat ein— anklopsen oder ahnliche Formen hatten wir uns damals ganz abgewohnt— und stand im höchsten Grade überrascht vor einem keineswegs erwarteten Bilde Ja einem Bette lag eine arme Frau, deren schwere Krankheit man ihr sofort ansah. Vor dieser saß ein Mädchen— ich kann es Ihne: nicht beschreiben, aber ich sage Ihnen, meine Herren, ein Mädchen, dessen außerordentliche Schönheit mich im ersten Augenblick ganz überwältigte, ja begeisterte. Ich vergaß den Zweck meines Kommens; ich fand keine Worte; ich stand nur da und starrte dieses Meisterwerk der Natur an. Pötzlich fragte es, was ich wolle. Dies brachte mich wieder zu mir. Ich stotterte etwas von Eatschuldigung wegen meines Eindringens und verließ langsam das Zimmer. Ja diesem Augenblicke schallte es freudig vom Hofe her:„Herr Leutnant!“ Schuell stand ich im Freien. Da rief einer der in die Stalle entsendeten Soldaten mir frohockend zu:„Herr Leutnant, a Prachtskuh! So hamm m'r scho lang kani mehr g'sehg'n!“ Wahrend dieser Worte zog ein anderer schon das Tier aus dem Stalle. Im gleichen Augenblicke aber sprang aus der Tur des Wohnhauses jenes wunderschöne Madchen, stürzte wie eine Richegöttin auf den Mann zu, gab dem Ueberraschten einen Stoß, so daß er einen Schritt zur Seite treten mußte, legte ihren linken Arm um den Hals der Kuh, hielt den rechten drohend uns entgegen und rief in scharfem Tone:„Diese Kuh gehöct uns. Die werdes Ihr nicht nehmen.“ „Ni, sei nor nit so grandt(ärgerlich), Madl“. meinte der Reitersmann.„Gern neahma mr Dr's g'wiß nit, aba's muß halt sei'. Der Herr Leutnant gibt D'r an Von(Gutschein) d'rfür.“ Das Madchen verstand natürlich kein Wort von dem altbayerischen Geplauder des Mannes Sie erkannte aber, daß ich der maßgebende Führer sei, und wandte sich jetzt bittend an mich „Sie, Herr Offizier, werden uns diese letzte Kuh nicht nehmen toollen. Es ist der Rest von 27. Ich hatte sie bisher im Walde versteckt, mußte sie aber jetzt hierher zuruckbringen, weil der Wald von Truppen besetzt ist. Von der Milch dieser letzten Kuh leden meine kranke Mutter und ich. Sonst haben wir nichts mehr. Wenn man sie uns nimmt, sterben wir aus Hunger. Sie werden sie und nicht fortführen lassen, nicht wahr, Herr Offizier?“ Wenn Sie, meine Herren, dabei gesehen hatten, mit welchen Blicken Sie mich betrachtete, wenn Sie, nachdem man wochenlang keinem weiblichen Wesen außer alten, häßlichen Bauerinnen begegnet war, plötzlich vor einem solchen Zauberbild gestanden waren, Sie hätten auch Regutrieren und alles vergessen, und es wäre Ihnen ebenfalls so weich, so wundersam umd Herz geworden wie, wie— nun wie eben mir damals. Der eine meiner Leute war ein alter Unterossizier. Kannte der die menschlichen Herzen und wollte er nich warnen, oder war es ein Zusall, kurz, er bemerkte plotzlich:„Mit dem Fleisch von der Kuh kann mr a Massi vun die Berwundete zu neti Kraft verheifen und sie erreit n!“. Ja, ja. Das ging mir auch zu Herzen. Jetzt schwankte ich nicht mehr. Es mußte sein. Bor allem die Pflicht „Mademoiselle, ich darf Ihnen die Kuh nicht lassen. Sie soll Verwundete vor Entkräftung bewahren und vom Tode erretten. Ich muß sie nehmen. Aber ich will sie Ihnen bezahlen.“ „Und wenn Sie mir 1000 Fraucs zahlen Ich kann sie nicht hergeben. Mene Mutter und ich verhungern sonst. Verstehen Sie denn nicht? Wir verhungern.“ „Aber wenn ich sie Ihnen lasse, sterben vielleicht nicht zwei Menschen, sondern hundert, die durch das Fleisch der Kuh über die jetzige Zeit der Not gebracht und dann ganz gerettet werden koanen. Ich muß sie Ihnen reymen.“ „Nein, das werden Sie nicht. Go ein Ungeheuer kann ein Prussten(Preuße) doch nicht sein.“ Plözlich wurde der zornige Ton ihrer Stimme weich. Sie ließ die Kuh los, trat auf mich zu und sank in die Kaiee:„Herr Offizier, ich flehe Sie an, lassen Sie uns die Kub. Taglich will ich für Sie als unsern Retter beten Lassen Sie uns unsere Ernährerin.“ Dabei sochte sie meine Knie zu umfassen und sah mich an, so, so— unbeschreibbar „Rete drang, zu spürel gedahlte traten, darsteller zuheben vor mir natürlich in das die Kuh selbst an. aufmerkso es mich es auf u Schut ste mit kräft wie eine 8 ur, spr Haustur Unteroffiz mit der schwang st hatte, in Hause un Krampshe kleinen 4 das Mada erkannt## mich mit seinem Zo durch Ade ich hörte, trafen, son der furcht herrliches einer so er Pficht, u Krieg es „an n so weit en keinesfalle ich die T## Treppengtt mich in de erschten no aber grau! mtt beiden unwillkurtte Portemonn zu mit de Modemastei besitze, eine nich; geben die Sporen Geld— es nommen ha habe nie Kuh aber meine Pflich Lange ging Regutrieren, dürsen Sie „Ich glau antwortete waren wir eigentlich fu mir letd, un grau gesart „Nau wii rieren erzah nicht Ordon der Spige 1 pagne marse Epernay;## Sedan nicht Datum der streugend, B und vortreff So, unn sin tiert. Am „Herr Lei „Herr „Sie soll habe den ein ganzes Vierteljahr den neuesten, den anregendsten und belehrendsten Lesestoff. Ich sage das nicht mit selbstsüchtigen Hintergedanken, denn obschon ich für Zeitungen schreibe, bin ich doch nicht auf die Abonnentenzahl angewiesen. Ich sage und wiederhole es aus der Erkenntnis heraus, daß für das Familienleben die Hauszeitung ein segensreiches Hülfs= und Stützmittel ist, daß der christliche Geist im Hause durch ein katholisches Blatt gesichert und gefördert wird, daß die gute Hauszeitung auch bei der schweren und hochwichtigen Aufgabe der Ecziehung der heranreifenden Jugeno von unschätzbarem Werte ist. Das gute Blatt ist ein Hausfreund, der täglich reichen Segen ausstreut. Wer ihn verschmäht, begeht eine Torheit. Der ürsprung der Rose. Der Brautkranz schmückte das schwarze Haar, Die Wangen waren verblüdet, Sie schlummerte auf der Totenbahr, Die jüngst in Liebe geglühet. Man senkte sie hinab ins Grab, Die kaum das Glück genossen, Und senkte weinend mit hinab Der ersten Liede Sprossen: Gab schluchzend in die kalte Gruft Der Hoffnung grüne Triede, Der keuschen Tieue zarten Duft, Die Wonnen wahrer Liede. Die sprengten bald des Grades Tor, Und aus dem zarten Moose Brach farbengluhend dann hervor Die erste, duftige Rose. In Feindesland. Eine Erinnerung an 1870. „Ach was! So schwer kann ich mir die Sache doch nicht vorstellen. Man holt eben den Ortsvorsteher und befiehlt ihm, in so und so viel Stunden die Sachen abliefern zu lassen, und wenn sie nicht da sind, muß der Ort eine tüchtige Summe als Strafe zahlen oder man aschert einige Häuser ein" „Ja, ja. In der Theorie haben Sie ganz recht, Herr Leutnant. In der Praxis macht sich aber die Sache ganz anders. Mir wenigstens war dieser Dienst immer der unangenehmste, und lieber will ich zum aussichts ofesten Angriff vorgehen, als noch einmal eine Requisition vornehmen müssen, wie es in der Orléznais mir einmal beschieden war.“ „Erzählen, erzählen,“ schollte es von verschiedenen Seiten „Na, meinetwegen.— Es war in jener Zeit, wo man ein Stück Brot als eine Sehenswürdigkeit betrachtete und eine magere Koh höher schatzte als jegt einen Eisenbahnwagen voll Mastochsen. Ich spreche vom Dezember 1870 und von der Gegend zwischen Orleans und Beaugency. Seit zehn Wochen standen, marschierten und kampften die verschiedenen französischen LoireArmeen mit ihren gewaltigen Massen, unsere Armeeabteilung des alten von der Tann, dann die unter dem Großherzog von Mecklenburg angekommenen Verstärkungen und zulegt die Armeekorps des Prinzen Friedrich Karl auf diesem unglückichen Gelande. Zahlreiche bluhende Dorser waren teils in den Schlachten, teils zur Strafe niedergebrannt, alle übrigen bis auf den letzten Hammel ausreguiriert und von den Franktireurs= Banden schließlich ausgeraubt worden, und jede regelmäßige Nachfahr von Norden machten uns die aufstandischen Bauern, Nationalgarden und der Henker weiß was für andere„Landesverteidiger“ fast unmöglich. Immer war aber der ranzostsche Genera! Chanzy noch nicht geworfen. In den Tagen vom 29. November bis damals am 12. Dezember hatten wir zwo Schlachten und Gesechte geliefert, ganz gewaltige Berluste erlitten und waren durch Entbehrungen und VI es Ihne nen, meine liche Schönüberwälveck meines and nur da Natur an. es brachte etwas von ngens und em Augen er:„Herr rief einer mir frohrachtskuh! g'sehg'n!“ erer schon en Augenohohauses wie eine m Ueberen Schritt inken Arm n drohend *:„Diese nehmen. ), Madl“, ihma m'r Der Herr d'rfür.“ kein Wort Mannes abgebende an mich. legzte Kuh von 27. kt, mußte weil der der Milch e Mutter r. Wenn Hunger. sen, nicht en hatten, #le, wenn deiblichen anen beZauber= 5 RegutDe Ihnen mo Herz damals. er UaterHerzen r es ein Mit dem vun die 1 sie erHerzen ißte sein. kuh nicht tkräftung #ch muß zahlen.“ sahlen Mutter sie denn den vieldert, die zige Zeit werden ein Unich nicht a ihrer trat auf Offizier, Tägr beten Dabei ah mich „Meine Herren, wie mir das durchs Herz drang, wie ich meinte, einen Dolch in der Brust zu spüren, wie mir, dem in neunzehn Schlachten gestahlten Krieger, die Tranen in die Augen traten, das kann ich Ihnen nur andeuten, nicht darstellen. Ich bemühte mich vergeblich, sie aufzuheben. Da wußte ich keine andere Rettung vor mir selbst, als kalte rücksichtslose, fast wider natürliche Derbheit.„Bringen Sie die Person in das Haus, und Sie und der Gefreite treiben die Kuh einstweilen zurück.“ So schrie ich mich selbst an. Durch den rauhen Ton meiner Worte aufmerksam gemacht, erkannte das Madchen, daß es mich nicht erweicht hatte. Wutend sprang es auf und wollte sich wieder vor seine Kuh als Schug stellen. Da fieg sie einer meiner Leute mit kräftigen Armen auf, trug die zarte Gestalt wie eine Puppe in das Haus, stellte sie in den Fur, sprang schnell ins Freie zurück, schlug die Haustur zu und sperrte sie von außen ab. Der Unteroffizier und der andere Chevauleger war mit der Kuh schon ein Stück voraus. Jetzt schwang sich der, welcher das Madchen eingesperrt hatte, in den Sattel. Ich stand noch vor dem Hause und lauschte. Es war mir weh zu Mute Krampfhaft schlug das arme Kind mit seinen kleinen Fäusten an die verschlossene Türe. Al# das Mädchen das Vergebliche seiner Bemühungen erkannt hatte, verwünschte es mich und nannte mich mit den schrecklichsten Namen, die es in seinem Zorne sand. Es ging mir wie ein Gist durch Adern und Nerven. Nicht die Worte, die ich hörte, waren es, die mich wie Keutenschlage trafen, sondern die Stimme tat es mir an und der furchtbar folternde Gedanke, daß ich ein so herrliches Geschopf und ein armes krankes Weib einer so entsetzlichen Not übergeben mußte, aus Psicht, weil der unbarmherzige, forchterliche Krieg es so verlangte. „Pun mußten meine Leute mit der Kuh schon so weit entfernt sein, daß sie das arme Madchen keinesfalls mehr einholen konnte. Leise schloß ich die Türe auf, sprang zu meinem an einem Treppengttter angehängten Pferde und schwang mich in den Sattel. Da ging die Tür auf, sie erschten noch einmal, und wie eine furchtbare, aber grausig schöne Nache=Gottin drohte sie mir mit beiden Fausten. Da fohr mir die Hand unwillkürlich in die Tasche, ich ergriff mein Portemonnate und warf es ihr, ohae zu öffnen, zu mit den Worten:„Ich mußte so handeln, Mademoiselle, aber es ging gegen meinen Willen und gegen mein Herz. Nehmen Sie, was ich besitze, eine andere Entschadigung kann ich Ihnen nicht geben.“ Damit gab ich meinem Pferde die Sporen und sprengte davon. Od sie das Geld— es waren etwa 300 Francs— genommen hat oder nicht, ich weiß es nicht. Ich habe nie mehr etwas von ihr gehört. Die Kuh aber labte viele Berwundete, und ich hatte meine Pflicht, meine harte eiserne Pflicht erfullt Lange giag mir die Sache nach. Ein solches Reguirieren, meine Herren, ist kein Spaß, das dürfen Sie glauben!“ „Ich glaube es Ihnen auch, perr Hauptmann“, antwortete ein junger Leutnant, und nawillkürlich waren wir alle ernster geworden, a's es sich eigentlich für den Biertisch geziemt. Das war mir leid, und ich beschloß, die durch mich etwas gran gesärbte Stimmung wieder auszufrischen „Nun will ich Ihnen noch von einem Regeirieren erzählen, das ich erlebte, alb ich noch nicht Ordonnanzoffizter war, sondern munter an der Spige meiner Jäger durch die schöre Champagne marschurte. Gegend zwischen Reims und Epernay; Wetter prächtig; Humor, wie es nach Sedan nicht anders möglich war, ausgezeichnet, Datum der 14 Dezemder, Marsch nicht zu anKreugend, Verpflegung durch Requsition erlangt und vortrefflich, also alles in allem sehr gut. So, unn sind Sie über die Verhaltoisse orientiert. Am Nachmittage beim Appell hieß es: „Herr Leutnant!“ „Herr Houptmann besehlen?“ „Eie sollen heute noch nach— Gott, ich habe den Namen von dem Neste vergessen, ich glaube, es hieß Saintry— also nach Saintry hinüber und dort zwei oder drei Fasser Wein requirieren. Wagen bekommen Sie hier. Fahren Sie mit zehn Jägern hin. In zwei Stunden können Sie wieder zurück sein.“ „Bald darauf gondelte ich mit einem Unterosfizter und neun Jägern auf einem riesigen zweirädrigen Heuwagen los. Dort haben namlich alle Lastwagen nur zwei Rader. Man spannt ein wahres Mammut von einem vormannischen Pferde in die Gabeldeichsel und etliche andere davor. Bald waren wir in dem nur vier Kilometer entfernten Weiler angekommen. Ich siog mir einen Bauern. „Wo ist der Oetsvorsteher?“ „Es gibt eigentlich keinen, weil wir keine selbstandige Gemeinde sind. Aber Monzieur le comte(der Herr Geas) versieht die Stelle als Oetsvorstand. Er wohat im Schloß.“ „Fuhren Sie mich dorthin.“ „Nicht um die Welt. Dort herrschen die Blattern.“ „So, dann bleiben wir auch hier. Ich brauche aber sofort drei Faß Wein gegen Boas. Wo kann ich sie aufladen lassen?“ „Wir haben hier keinen Wein, der ist all im Schloß" „So, im Schloß? pat der Wein vielleicht auch die Blattern?“ Der Bauer schwieg. Nun marschierten wir los, der Wagen folgte, bald traten wir troß der schwarzen Fahne mit den daraufstehenden Worten Petite vérole"(Blattern) durch das Hoftor, und da waren wir. Ein Kastellan erschien „Wo ist der Graf?“ „Fort. Ja Paris.“ „Und die Grafin?“ „Ja Paris.“ „And der junge Graf?“ „Gibts nicht“ „Die junge Komteß?“ Gibts nicht“ „Und wer sind Sie?“ Der Kastellan." „Gut. Dann sorgen Sie, daß ich sofort drei Fasser Wein mit je 500 Liter bekomme.“ „Nicht möglich. Aller Wein ist nach Paris geschaftt“ „Oho! Da muß ich doch nachsehen lassen.“ Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß im Schlosse die Blattern herrschen“ Die Sache schten mir doch zu plump angelegt Ich schickte drei Itger ins Schloß, um dieses, besonders im Keller, aus Wein zu untersuchen Die Leute besi ptigten alle Raume, alle, auch die Keller, waren leer. Beinahe ware ich betrubt wieder abgezogen. Da meinte mein Usteroffizter: „Herr Leutnant. Unter dem Neb'ahaus i aa a Keller. Dos sieht mir an die Kellersenster. I will amol da nachsehg n.“ „Meinetwegen." Kaum machte sich der Unteroffizier auf den Weg, das Nebengebäude zu betreten, da fiel ihm der Kastellan in den Arm und rief:„Dort liegen zwei Frauen an den Blattern in den letzten Zagen.“ Ich übersetzte seine Worte. Der Unteroffizter meinte aber, die würden wohl in einem Zimmer sein, er wolle jedoch nur in den Keller. Damit ging er los und offacte ohne weiteres die Tür. Gleich darauf rief er: „Na, was is denn dos? Warum hamm: denn die Kranken do in Hausflur glegt.“ Ich sah hin und entdeckte richtig zwei Betten In dem ersten bemerkte man unter Decken und Tuchern heraussehend die Rasenspitze einer Frau. welche entsetzlich seufzte und klagte. Die andere Kranke war vor lauter Decken gar nicht zu erkennen. Neuzierig blickten auch einige Jäger herein. Plozlich rief einer:„Die hamm's da rausg legt, damit mit den Bett'u d' Falltur zum Keller verstellt is. I steh abas Schloß.“ So war es; man erkannte deutlich die Kellertür an dem sichtbaren Verschluß. Wer hot an Schneid?“ rief nun der Unteroffizier.„Mr trag'n die Krank'a in d Stubn einl. Da san sia besser aufg hob'n. Nocher steig'n m'r in Keller abt und such'n an Wein.“ Im Nu stand je ein kräftiger Jager an den Ecken des ersten Bettes und wollten es trotz des Protestierens der Kastellans und des Wimmerns der Frau forttragen, als letztere wahrscheinlich in der Meinung, man wolle ihr etwas zu leide tun, einen Arm unter der Decke hervornahm und den ihr zunächststehenden Jager wegzustoßen versuchte „Na, wenn die die Blattern hot, vo hab an Schafskopf,“ meinte einer der Jager. „Dös wern m'r glei sehg'n,“ fugte ein anderer bei, und zog die Zudecke der Kranken mit einem Ruck hinweg. Da entpappte sich nun eine vollstandig gekleidete Bauernfrau, die so kerngesund war, wie wir alle. Unter lautem Geachter machten die Jager Miene, das Bett einsach umzudrehen und die salsche Kranke herauszurollen Sie kam dem aber zuvor, sprang behende auf, eite aus dem Hause und verschwand in einer Gartnerwohnung nebenan. Nan traf die Reihe die zweite Kranke. Diese ließ es gar nicht auf eine Ugtersuchung ankommen. Im Nu war sie auf den Fußen, wie der Bit aus dem Bette, eins, zwei, drei aus dem Hause und ebenfalle 1 der Gartverwohnung verschwunden. Wohre Lachsalven folgten ihr nach.—„Nun, Herr Kastellan, Ihre Blatternkranken sind doch recht mobll!“— Er entgegnete nichts. Wahrend ich ihn noch weiter neckte, schafften die Jager die Betten zur Sette, stiegen in den Keller, und bald strahlten vier dickdäuchige Fasser mit Rotwein, dessen Güte wir bei einem fü sten erprobt und stichhaltig gefunden hatten, auf unserm Wagen. Dem Kastellan händigte ich einen Bon mit den Worten aus:„Das vierte Faß regatrierte ich zur Strafe für die mir vorgemachte Komodie Uebrigens dürfen ja Blatternkranke keinen so starken Wein trinken, und deshalb brauchen Sie ihn doch nicht.“ Er machte ein süßsaures Gesicht. Wir aber zogen lachend damit ab und kamen in bester Stimmung in unserm Quartier an. „Sehen Sie, meine Herren, dieses Regutrieren war lustig und leicht. Es kommt eden immer auf die Verhaltnisse an, unter denen man ngairieren muß Im allgemeinen jedoch ist es einer der häßlichsten Dienste, die einen Offizier tressen können Unberzagt. Wenn das Glück, die lose Dirne. Launisch dir den Rücken kehrt, Oede doppelt kühn die Stirne, Gllite doppelt fest das Schwert. Rasch verwelkt ein Kranz aus Zweigen, Die du spielend dir gewannst: a der Not erst magst du zeigen, 0 du dist und was du kannst! Amerikaniseder Zeilungs-Humer. Wer hat ihn nicht gern— den„lachenden" Humor„mit der Trane im Wappen?“ Und es ist ganz an der Ordnung, um nicht zu sagen notwendig, den Ernst der korperlichen und geistigen Arbett hin und wieder mit einer kleigen Dosis fröhlichen Wiges und Humors zu unterbrechen Gelehrte Manner und aufrichtige Menscheufreunde erheben gerade in unseren Tagen wiederum den Raf:„Gebt unserem Volke das glückliche frohe Lachen wieder!“ Es ist in der Tat nicht zu verkennen: Freude und echter herzerfrischender Frohsian siad troz oder vielmehr gerade wegen der Rletig sich steigenden Gerußsucht, des SichAusiebens, in weiten Kreisen der Bevo kerung recht seltene Gäste geworden. Die Unzufriedenheit, der Hader gegen Gott und die Welt, haben das begluckende Lachen vielsach verstummen lassen.— Einige Proden amertkanischen Humors, aus dem der Leser auch den vielgeruhmten Geschaftssian der Iunkees entnehmen wird, seien hier zu Naz und Frommen derer wiedergegeben, die das Lachen noch nicht verlernten. Amerika ist nämlich nicht nur das Land gewesen.“ Oder:„Wir haben die Bemerkung gemacht, daß das Nichtbezahlen der Zeitung gewöhnlich der erste Schritt zu Verbrechen war. Mögen unsere Leser sich das zur Warnung dienen lassen!“—„Es ist nachgewiesen worden, daß Leute, die Zeitungen halten und dieselben pünktlich voraus bezahlen, nie Zahnschmerzen gehabt; ihre Kartoffeln wurden nie krank, in ihren Weizen kam nie der Brand, ihre kleinen Kinder schrieen niemals in der Nacht und die Frau war stets liebevoll und freundlich gegen den Mann — Lieber Leser, hast Du Deine Zeitung auch bezahlt?“ Aehnliches tischte der„Boston Cultivator“ auf: „Einer unserer Abonnenten litt so an Alpdrücken, daß er fast zur Verzweiflung gebracht wurde Er wendete alle ihm empfohlenen Mittel vergeblich an. Da fragte ihn seine vortreffliche Frau, ob er seine Zeitung bezahlt habe, und als er in seinem Buche nachsah, ergab es sich, daß er zwei Jahre im Rückstand sel. Sofort bezahlte er und schlief drei Nachte sehr gut: aus Besorgnis aber, seine Plage könne wieder kommen, schickte er auf ein Jahr Vorausbezahlung. Dies kurierte ihn vollständig".—„Der alteste Mann, der jemals in Philadelphia gestorben ist, hielt sich von seinem 21. Jahre an bis zu seinem Tode eine Zeitung und bezahlte sie stets ein halbes Jahr voraus.“— Ein Herausgeber formutrt seine Forderung folgendermaßen:„Können und müssen. Jeder sollte seinem Nachbar heisen— wenn er kann. Jeder sollte seiner Frau gefallig seig— wenn er kann. Jede Frau sollte ihren Mann liebevoll behandeln— wenn sie kann. Jeder sollte die Wahrheit sagen— wenn er kann. Jeder muß eine Zeitung halten und diese muß er unter allen Umstanden bezahlen.“—„Die Damen in Lousiana sollen sich dahin geeinigt haben, durchaus keinen Mann zu heiraten, der seine Zeitung länger als ein Jahr nicht bezahlt hat.“— Es hat alles seine Zeit“, sagte ein brummiger Mann zu seiner Frau. Die aber lachte und sagte:„Das glaube ich Dir nicht eher, bis Du Deine Zeitung bezahlt hast.“—„Kann, der rechnen, ist der ein guter Wirt, der in einem Jahre für 10 Dollars Tabak kaut und seine Zeitung ausgibt, weil er die 2 Dollars dafür nicht bezahlen könnte?“ Folgendes Rezept, welches allen Fettleibigen zur Beachtung empfohlen wird, dürfte doch selbst die Schwenninger= und Kneipp=Kur an Erfolg übertressen:„Sehr korpulente Personen, welche ihr übermäßiges Fett loswerden und ihre frühere schianke Gestalt wieder erhalten wollen, koanen nicht sicherer ihr Ziel erreichen, als wenn sie sich von amerianiichen Zeitungsveriegern engggseren lassen, die fälligen Abonnementsgelder einzukassieren.“— Böllig resigniert schreibt noch ein Anderer:„Wir halten es für eine ausgemachte Sache, daß eigentlich niemand eine Zeitung sich drei Jahre hintereinander schicken lassen sollte, ohne in dieser Zeit wenigstens einmal sich zu entschuldigen, daß er nicht bezahle.“— Und ein Herausgeber in Kentucky:„Wir sind fertig! Hiobs Truthahn war ein Millionar im Vergleich mit uus. Wenn heute der Schaffel Salz zwei Cents(acht Pfennise) kostete, könnten wir doch nicht soviel davon kaufen, als man zu einer Kartossel braucht!“— Wir begreisen daher das Hostanna jenes Verlegers, der also ausruft: „Es gibt doch noch brave Leute! Ein Abonnent, der urs nur einige Monate schuldig war, schickte urs gestern seine Schuld und den Betrag für ein Jahr voraus und schrieb:„Ich kann Ihr Blatt nicht länger lesen.“ Das verstanden wir eist nicht; wir fürchteten, die Zeitung mißfalle ihm. Keineswegs, der brave Mann wollte nur sein eigenes— weil bezahltes— Blatt lesen.“ Scheff, als ob des Ledens Rot Nie von deinen Wangen schwände, A#der leb, als ob der Tod Schon vor deiner Türe stände! Die Lust ist Erdendlume, Ein Himmelsstern die Pflicht. Sederz und Ernst. Dee kostbarste Haleband der Welt. Das kostbarste Kollier, das zurzeit existiert, gehört nicht etwa einer amerikanischen Milliardärsfrau, einer Rothschild oder einer englischen Herzogsgattin, sondern ist Eigentum der Gemahlin eines deutschen Magnaten, des Fürsten Guido Henckel von Donnersmarck. Der Fürst von Donnersmarck ist, wie man weiß, einer der reichsten Großgrundbesitzer Deutschlands und an vielen industriellen Unternehmungen großen Stils beteiligt. Er gilt in geschäftlichen Dingen als ein ganz hervorragend kluger und erfahrener Kopf. Besagtes Halsband nun, das die Fürstin Katharina Donnersmarck, die übrigens eine Russin, eine geborene von Slepzow ist, trägt, soll aus drei Halsbändern zusammengesetzt sein, die verschiedenen Ursprungs sind. Eines war früder Eigentum der Königin Marie von Neapel, die bekanntlich eine Schwester der verstorbenen Kaiserin Elisabeth von Oesterreich ist; das zweite schmückte einstmals den Hals der Gattin eines spanischen Granden erkter Klasse, während sich das dritte ehemals im Besitz= der Exkaiserin Eugenie besand. So ist der Wert dieses dreisachen Halsbandes denn auch dreisach so groß wie das anderer berührter Kolliers. Daß Hunderttausende für einen einzelnen Halsschmuck ausgegeben werden, ist im übrigen ja keine besondere Seitenheit. So ist es noch nicht lange der, daß eine Perlenschnur von 412 tadellos schdnen Perlen nach dem Tode ihrer Eigentümerin, der Herzogin von Montrose(die Herzöge von Montrose sind Schotten), veräußert wurde und ungefähr Mk. brachte. Die verstordene deutsche Kaiserin Friedlich besaß ein Halsband von 32 Perlen, die noch einen viel größeren Geldwert repräsentierten; man schägt sie auf 80000 Mk. Die kostbarsten und edelsten schwarzen Perlen besitzt eine E. gländerin, die Gemadlin des Grasen von Ilchester. Diese schwarzen Perlen der Lady von Ischester haben unter allen Schmuckliebbadern von Beruf und Passion einen anerkannten Weltcuf. Ein Schuster ale Erbe von mehr ale 19 Millionen. Im Alter von 98“ Jahren staad vor mehr als zwei Jahren in Amerika ein als Sonderling bekannt gewesener Junggeselle namens Jonas Hederich, der ein bedeutenden Vermögen hinterlassen hat: 19½ Millionen und eine Schiffsweift im Werte von mehreren Millionen Mark. Nach seinem Tode sand man ein mit allen vorgeschriebenen Siegeln versehenes Testament, und dieses sogt kurz und dündig:„Ich sterde ohne leidliche Nachkommen und find meine Erden, welche mir nicht dekannt sind, im fränkischen Bavern in Deutschland zu suchen. In stamme aus dem Varrorte Heusen dei Würzburg, von wo ich vor fast 78 Jahren nach den Vereinigten Staaten von Nordamertka mit ganz geringen Mitteln ausgewandert din. Mein Vermögen habe ich zueist als Kaufmann und Viehändler und später als Grundstücks pekulant und Reeder(Schiffsdauet) erworden.“ Das war so ziemlich alles, was der verschlossene Mann, der sich vor etwa 15 Jahren von den Geschäften(außer der Reederei) zurückzog und in der Nätze von Meriko auf eiaem kleinen Gute ein sehr anspruchsloses Leden führte legswillig verfügte. Die zuständige amerikanische Bedörde machte dem Bürgermeisteramt Hausen Mitteilung und es wurden Giden gesucht. Ader trog öffentlichen Anschlages am Pfart= und Schuldause und trog wiederholter Bekanntmachung in verschiedenen daverischen und außerdayerischen Zeitungen meldete sich nicht ein einziger Gedderechtigter. So vergingen zwei Jahre. Da kam im Oktoder d J. die Frau eines Münchener Schusteis nach dem weitverlorenen Orte Hausen. wo ihr Mann heimatberechtigt ist. Die Frau sah und las den Anschlag und erinnerte sich sofort, daß die längst verstordene Mutter ihres Mannes eine gedorene Oederich war. Sie fuhr heim nach München und erzählte ihre Wahrnehmung dem Manne. Dieser lachte seine Frau zuerst aus, machte sich dann aber doch auf und fuhr nach Würzburg, um sich persönlich zu überzeugen. Hernach detrieb er mit allem Nachdruck und mit Hülfe zweier Rechtsanwälte und des Konsulats die Ardschaftsangelegenheit. Dte angestellten Recherchen waren von Erfoig: Der amertkanische Erblasser war tatsächlich der einzige Bruder der verstordenen Mutter des Münchener Schuhmachers. Es meldeten sich noch weitere Leute, deren Namen mit sjenem Gederic einige Aehnlichkeit haben— aber umsonst. Der Münchener ist der einzige und echte Erde des Riesenvermögens. Heliere Ecke. Da mubteer dabei sein. Lehrer:„Warum kommft Du so spar?— Schüler:„Mein Valer hat mir gebraucht*“— Lehrer:„Hat Dein Bater nicht jemand anders dazu denugen können?“— Schüler:„Noe.“ — Lehrer:„Warum denn nicht 7— Schüler: Er dat mit verhauen.“ Auf der Fahrt nach beigoland. Tante(im außersten Stadtum der Serkrankdett zu der sie degleitenden Nichte):„Ela— Kind, ich stende ich heide!“ lichte(Backfisch, in verzweiflungsvoller Hilflosigkeit): „Ach Tanichen,— so warte doch nur noch bis Hamburg.“ Zuhute Gild. Unteroffizier: Donnerwetter, deißt das reiten! Der Müller hüpft ja auf seinem Gaul heium, wer ein Afrikaner auf einem ungesatteiten Stachelschwein!“ der Wunder— und der Reklame, nein auch des Humors, in allen Schattierungen. Die eigentlichen Geburts= und Heimstätten des amerikanischen Humors sind die Zeitungen. Vorausschicken müssen wir noch, daß es früher unter den amerikanischen Zeitungsverlegern, insbesondere im„Wild=West“, ganz allgemein üblich war, die Zeitungen den in ihrem Bezirk Angesiedelten unverlangt zuzusenden, in der Voraussetzung, der„Abonnent“ werde Ehrgesuhl gerug haben und das Abonnements zeld einschicken. Wo nun dieses„Ehrgefühl" nicht stark genug entwickelt schien, mußten besondere Praktiken angewandt werden, um zum Ziele zu gelangen. Und da sich die fraglichen Zeitungen fast ausschließlich an Farmer, Jäger, Händler und andere wetterharte Gesellen im„Wildwest" wandten, wo die Kultur um die Mitte des vorigen Jahrhunderts noch nicht gerade sehr vorgeschritten war, so konnten sie unbesorgt eine kraftige, zum Teil nach unseren landlaufigen Begriffen recht derbe Sprache wählen, ja sie mutten das tun, um ihren Zweck zu erreichen. Ein Blatt appellierte an das perz ihrer Abonnenten folgendermaßen: „Wir haben bei dem Popierhandler geborgt, bis unser Kredit erschopst ist. Uasere Setzer verlangen ihren wohlverdienten Arbeitslohn Unsere Kinder brauchen Schuhe und unsere Frau ein neues Kleid. Wir haben kein Holz, keine Kartoseln, kein Mehl, kein Feisch, keine Butter, keinen Zucker mehr, gar nichts, nicht einmal mehr Geduld, nur noch ein gutes Gewissen. Wir bestrebten uns, ein christliches Leben zu führen, und hoffen, in den Himmel zu kommen, würden uns aber sehr freuen, auch Sie da zu fiaden, was leider nicht geschehen kann, wenn Sie Ihre Schulden gegen uns nicht bezahlen.“ Ein anderes Blatt schreibt:„Kann ein Christ oder eine Christin mit gutem Gewissen zwei, drei, vier Jahre eine Zeitung sich schicken lassen. ohne dafür zu bezahlen? Ist dies nach dem Sprichwort gehandelt: Was Du nicht willst, daß man Dir tu, das sug' auch keinem Andern zu?“ Hausig begeguet man Drohungen und Verwünschungen von Seiten der Herausgeber gegen ihre säumigen Abonnenten, die an Grobkörnigkeit nichts zu wünschen übrig lassen. Man lese: „Wer seine Zeitung nicht bezahlt, möge in einer Wuste von Schiefpalver vom Blitz getroffen werden!“(„New-Orl. P'cyune“.)„Moge er mit Scheidewasser eing=seift und mit einer Handsage von einem betrunkenen Bardier rasiert werden!"(„Fred. News“.)—„Möge er ein keisendes Weib und einen rauchenden Kamin haben und diese Plagen sein Leben lang währen!“ („Western Texan.“)—„Möge er, wenn er einen Stiefel anzieht, darin eine lebendige Hornsse finden!"(„Broml. Whig)—„Möge er den ganzen Tag barfuß über Kaktus gehen und in der Nacht unter Mosguttos sch'afen mussen— ohne wollene Decke, die Klopperschlangen abzuhalten!“(„Houston Bercon“.)—„Seine Sorgen mögen sich verdoppeln und sein Leben in demselben Maße verlangert werden!"( Franks Beoman“.)—„Moge ihm nie wieder der Anblick eines schönen Mädchenangesichtes werden und er immer neben einem Pianefortespieler wohnen, der täglich zehn Stunden ubt!“(„Memph. Exp“) Ein Blatt behauptet gar:„Ermut, Krankheit, Schande, verschmahte Liebe, verratene Freundschaft und Tyrannenhaß sind gar nichts im Bergleich mit den Todesazalen, welche der erleiden muß, der seine Zeitung nicht bezahlt“. Und ein anderer Herausgeber gesteht: er habe in seinem Leben ein einziges Gesperst gesehen, und das sei der Geist eines Sunders gewesen, der gestorden, ohne seine Zeitung zu bezahlen. Andere wiederum empfehen den Abonnenten die regelmaßige Zahlung des Zeitungsgeldes als unsehlbares Universalmittel:„Es ist eine hochst merkwärdige Erscheinung, daß noch niemals ein Mann, der seine Zeitung regelmaßig bezahlte, Selbstmord begirg. Auch ist, mit sehr wenigen Ausnahmen, ein langes Leben der Lohn fur solche Redlichkeit Nr. isu and Berla 9 p. Jop Heinsberg Verentwort für die Redaktion Wilh. MMlo Zeinsberg „Sterne wie man der Unter haben soll bedenklich gewiß, ab lautet, kan halten.## „Deutscher meln der Liste nicht sind. Fel v. Los un sich gezwu unter dem Daß d unserer P dungen— folge“ ann die„Deut lichkeit es die Bekäm; wetst die Prüfung rheinischer Rees. M beim. 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