* Heinsbrigg O Wochen Zugabe: Haastrirtes Unterhaltungsblatt. Uro. 12. 1. Blatt. Erscheint jeden Samstag. Quartalspreis durch die###s(ein schließlich Bestellgeld) sowie durch Boten 83 ntagsblatt„Leo“ für Abonnenten 35 Pfg., für NichtVerantw. Redacteur: W. de Bries. abonnenten 30 Pfg. Organ der Centrumspartei des Kreises Heinsberg. Samstag, 24. März. Monats=Zugabe: Mittheilungen f. Land= u. Hauswirthschaft. 17. Jahrgang. 1894. Reclamen werden mit 30 Pfg pro Petitzeile derechnet. Druck u. Verlag v. P. W. Joppen Anzeigen werden dis spätestens Donnerstag Nachmittag erbeten.— Inserationspreis die Petitzeile oder deren Raum 15 Pig., bei Wiederholungen billiger. ##eile Lokales und Provinzielles. Heinsberg. 24. März. Am vorigen Mittwoch wurden die Bewohner des unteren Stadttheils in früher Morgenstunde durch einen gewaltigen Knall aus dem Schlafe aufgeweckt. In Paris würde eine derartige Detonation ganz gewiß Furcht und Entsetzen hervorgerufen haben, allenthalben würde man dort den Schreckensruf„eine Bombenexplosion!“ vernommen haben: in unserem friedlichen Städtchen jedoch, das gottlob von„Anarchie" noch nichts wissen will, wußte man sofort, daß das Leben nicht in Ge fahr sei. Es war ja auch vorher schon zur Genüge bekannt geworden, daß es sich bei dem in Aussicht stehenden Knall=Effecte um weiter nichts handele, als um die Sprengung einiger alten Ueberreste des ein stigen Festungswerkes von Heinsberg, des sog.„Wällchens“ am Unterbrucher Thor. Abends gegen 7 Uhr wurde das Zerstörungswerk fortgesetzt und hatten sich eine Anzahl Zuschauer eingefunden, die mit großer Erwartung der Dinge harrten, die da kommen sollten Diese„Explosion“ war nicht von der Bedeutung wie am Morgen, doch konnte man nachher die gewaltige Wirkung des Pulvers bewundern: die starken massiven Mauern waren von oben bis unten geborsten und ließen sich wie Mörtel auseinanderschlagen. E#telenz. Fast alle im hiesigen Kreise bestehenden Ortsverbände des„Rheinischen Bauernvereins“— so schreibt die„Erk. Ztg.“— haben es einstimmig abge lehnt, die ihnen vom Vereinsvorsitzenden zur Unter schrift zugeschickten Petitionen für die Landwirtb schaftskammern zu unterzeichnen. In dem Nach barkreise Geilenkirchen hat man sogar den Spieß ganz umgedreht und ausdrücklich für Ablehnung der Landwirthschaftskammern mit der Begründung pe titionirt, daß die bisherigen Organisationen zur Vertretung der landwirthschaftlichen Interessen vollständig ausreichen, daß auch der Bauernstand nicht im Stande sei, eine neue Steuer, wie sie das Landwirth= schaftskammergesetz wolle, zu ertragen — Die Ortsverbände des„Rhein. B.=V.“ im Kreise Heinsberg werden es, wenn dieselbe Frage an sie herantritl, zweifelsohne wohl evenso machen, wie ihre„Collegen“ in den Nachbarkreisen Crefeld, 19. März. Die hiesigen Sozialdemokraten hielten gestern eine„Gedächtnißfeier an den Communen=Kampf des Jahres 1871 in Paris“, wozu durch große Plackate an den Anschlag säulen eingeladen war. Nichts ist mehr geeignet, die Socialdemokratie in ihrem innersten Wesen und in ihren wirklichen Zielen zu charakterisiren, als gerade die Thatsache, daß die„Genossen" die unter dem Namen„Pariser Commune“ bekannte Schreckenszeit (18 März bis 28. Mai 1871) zu verherrlichen suchen, obschon diese Commune nichts Großes, Schönes oder Edles aufzuweisen, sondern ihren Namen nur durch die gewaltigen Ströme von Menschenblut und die rauchenden Trümmer der schönsten Bauwerke von Paris verewigt hat. Mehr als 50,000 Personen verloren in jenen Tagen das Leben. Der Erzbischof von Paris, viele Priester und Ordensgeistliche, zahl reiche Beamte und friedliebende Bürger, ja selbst Greise, Weiber und Kinder wurden ohne jeden Anlaß ins Gefängniß geworfen und erschossen, das Vermögen der Kirchen und Klöster wurde confiszirt, die Kirchen geplündert und geflissentlich zu Tummelplätzen des schamlosesten Treibens gemacht: zahlreiche öffent liche Gebäude, z. B. der Tuilerienpalast, das Stadt haus, die Peäfectur, das Finanz und Justiz Mini sterium u. s. w. wurden in Brand gesteckt und zerstört Selbst die Vertheidiger der Commune, deren es heute leider noch ziemlich viele in Frankreich gibt, müssen estehen, daß sogar die Greuel der ernen franzö schen Revolution(des vorigen Jahrhunderts nicht chrecklicher waren, als die Schandthaten der Commune lInd unsere deutschen Socialdemokraten schämen sich nicht, zur Erinnerung an eine solche Schreckenszeit eine Gedächtnißfeier zu veranstalten Pfui Crefeld. Ein neu eingerichtetes MargarineGeschäft an der Marktstraße war auf den genialen Gedanken gekommen, 1000 Pfund von der besten Waare zu verschenken, damit Jeder sich von den Vorzügen der Marke überzeugen könne. Abends 7 Uhr sollte, laut der„Niederrh. Volksztg.“, nach den Ankündigungen in den Zeitungen die Schenkerei vor sich geben. Selbstverständlich fand sich eine große Menschenmenge ein und aufangs ging die Sache ziemlich glatt von Statten: Jeder erhielt ein Pfund „Hollandrine“, sein in Papier eingewickelt. Aber nicht alle Empfänger verstanden es, die guten Eigenschaften des Geschenkes zu würdigen: einige Burschen hielten die Margarine für ein geeignetes Mittel zu Wurfgeschossen und sie bombardirten das Haus mit den ge schenkten Gaben, was den Geschäfteinhaber veranlaßte, die Thüre zu schließen und das Verschenken einzu stellen. Es sollen im Ganzen etwa 200 Pfund ver schenkt worden sein. Im Interesse der weniger gut situirten Mitbürger ist zu bedauern, daß die weiteren 800 Pfund ihre Bestimmung nicht erreicht haben Düsseldorf. Ueber ein BahnsteigkartenKuriosum wird einem Berliner Blatte von einem hiesigen Kaufmanne geschrieben:„Wir wohnen von der Post ziemlich entfernt und ließen deßhalb unsere Briefe nach dem nahegelegenen Bahnhof Derendorf bringen, wo sie direkt in den Briefkasten des Post wagens geworsen wurden. Seit der Absperrung der Bahnsteige mußte zu diesem Zwecke naturlich eine Bahnsteigkarte gelöst werden. Nun kam unser Hausdiener, dem die Besorgung der Briefe oblag, auf eine schlaue Idee: er erinnerte sich, daß ein Billet vierter Klasse für die Fahrt vom Bahnhof Derendorf nach dem Hauptbahnhof Düsseldorf nur fünf Pfennige kostet, also nur halb so viel wie eine Bahnsteigkarte. In der Folge löste er also stets eine solche Karte, warf seine Briefe in den Postwagen und— verzichtete auf die Fahrt. Einige Male glückte ihm das Verfahren, dann aber wurde ihm von dem dienstthuenden Beamten auseinandergesetzt, daß es nicht angängig sei. Wenn er eine Fünf Pfennig karte löse, so sei er allerdings zum Betreten des Bahnsteiges berechtigt, er müsse dann aber auch die etwa acht Kilometer lange Strecke von Derendorf nach dem Düsseldorfer Hauptbahnhof wirklich fahren: ein Verzicht auf diese Fahrt sei nicht statthaft. Wenn er nur den Perron zum Zwecke der Briefabgabe betreten wolle, so müsse er eine Bahnsteigkarte für zehn Pfennig lösen. Das ist wieder eine jener Absonderlichkeiten, wie sie im Eisenbahnwesen häufig zu verzeichnen sind und an welchen der Herr Eisenbahnminister gewiß keine sonderliche Freude hat. Köln. Hr. Landgerichts Director Reichens perger ist vom y. Vater in Anerkennung seiner vielen Verdienste um das katholisch kirchliche Leben, insbesondereum das katholische Vereinswesen Vincenz Verein, Afrika=Verein deutscher Katholiken zum Commandeur des St. Gregorius=Ordens ernannt worden. Se. Eminenz Herr Cardinal= Erzbischof hat, der„Köln. Volksztg.“ zufolge, demselben persönlich das Diplom zu dieser Auszeich nung überreicht. Dr. August Reichensperger trat gestern in sein 88. Levensjahr. Möge dem hochverdienten Vorkämpfer und Veteranen der Cen trumspartei noch eine lange Reihe Jahre geistiger und korperlicher Frische vom Himmel beschieden sein! Köln. Ueber die Hinrichtung des Doppelmörders Amwinkel wird vom 15. d. M. be richtet: Gestern Nachmittag gegen 3 Uhr betrat der Staatsanwalt Johnen die Zelle des Amwinkel und verkündete ihm, daß der Landesherr betreffs des To desurtheils der Gerechtigkeit freien Lauf lasse und daß das Urtheil am Samstag den 17. März um 7 Uhr Morgens vollstreckt werden solle. Amwinkel er bleichte, faßte sich aber bald und erklärte dem An staltsgeistlichen Pfeiffer, er sei froh, daß die von ihm begangene That nunmehr ihre Sühne finde. In der letzten Zeit hat Amwinkel ein sehr frommes Leben geführt; er beichtete jeden Samstag und empfing jeden Sonntag das hl. Altars sakrament. Wie üblich, hatten zu der Hinrichtung außer der Staatsanwaltschaft, dem Anstaltsgeistlichen, dem Scharfrichter und dessen Personal nur 12 Bürger Zutritt. Der 68jährige Scharfrichter Reindel vollzog heute seine 96. Hinrichtung, die 6. im laufenden Jahre. Ueber die letzten Stunden Amwinkels schreibt der„Lokalanzeiger“: Die Abendstunden brachte Amwinkel in gemeinsamem Gebete und in religiösen Gesprächen mit Herrn Strafanstalts Pfarrer Dr Pfeiffer zu, worauf er einen Theil der Nacht dazu verwendete, an verschiedene, ihm einst nahege standene Personen Abschiedsbriefe zu richten. In einem derselben schrieb er u. A.: „Nehmt ein Beispiel an mir, wie es einem geht, der ohne Religion lebt. Ich habe es erfahren, daß es ein höheres Wesen gibt, das jede Schuld auf Erden straft, und deshalb bitte ich euch: denki recht oft an Gott! Es lebt sich so besser, und ihr werdet sehen. Er führt Alles zum Besten.“ Die ihm angebotenen Stärkungsmittel lehnte Am winkel mit der ausdrücklichen Begründung ab, daß er sich dadurch noch eine kleine Buße zur Sühnung seiner Schuld vor Gott auferlegen wolle. Nachdem er den übrigen Theil der Nacht im Gebete zugebracht, nahm ihm Morgens 6“: Uhr Herr Anstaltsgeistlicher Dr. Pfeiffer zum letzten Male die hl. Beicht ab, welche der Verurtheilie mit der größten Zerknirschung und tiefsten Reue ablegte. Hierauf empfing er, auf den Knieen liegend, in inbrünstiger Andacht die letzte Wegzehrung. Kurz vor der Hinrichtung suchten noch einmal der Vertreter der Staatsanwaltschaft und der Strafanstaltsdirektor den Verurtheilten in seiner Zelle auf. Auf die Frage des Ersteren, ob er noch einen Wunsch zu äußern habe, sprach Amwinkel die Bitte aus der Staatsanwalt moge einem namentlich be zeichneten Manne eine Unterstützung zuwenden, damit dieser sein Kind für die bevorstehende erste hl Kommunion würdig ausstatten könne eine Bitte, deren Gewährung der Herr Staatsanwalt bereitwilligst zusagte. In reuigem Gebete verharrte er nunmehr, bis seine letzte Stunde schlug. Als diese herangenaht war, gab er auf die nochmaligen aufrich tenden Worte seines geistlichen Beistandes diesem das Versprechen, als gläubiger Christ muthig zu sterben ein Wort, das er gehalten hat.— Ein sonderba rer Zufall hat es gefugt, daß am 7 März die kaiser liche Entschließung betreffs der Vollstreckung der To desstrafe Amwinkels hier eintraf, und daß derselbe genau 30 Jahre vorher am 7. März 1861, als neu geborenes Kind zu Spellen bei Wesel aufgefunden wurde. Köln. Das bei dem Metzger W. an der Eiche wohnende Dienstmädchen hatte sich in letzter Zeit kleine Veruntreuungen zu Schulden kommen lassen: Frau W. machte demselben deshalb Vorwürfe und drohte ihm, zu ihrer in Kalk wohnenden Mutter zu gehen und der den Vorfall mitzutheilen. Hierüber erbost, faßte das Frauenzimmer den teuflischen Ent schluß, seine Herrin aus dem Wege zu schaf sen. Zu diesem Zwecke setzte es sich in den Besitz einer Flasche mit Salzsäure. Am Freitag Nachmittag nun fühlte sich Frau W. nicht wohl und bat die Dienstmagd, ihr ein Glas Wein ans Bett zu bringen Das Mädchen hielt jetzt den Augenblick für gekommen, die Frau zu todten. In das verlangte Glas Wein goß sie eine Portion Salzsäure und brachte diesen Trank mit ruhiger Miene der Frau W. Letz tere bemerkte aber, daß der Wein nicht die übliche Farbe besitze, und, etwas Böses ahnend, trank sie den selben nicht, sondern schickte nach einem in der Nähe wohnenden Arzte, der alsbald erschien und konstatirte, daß der Trank Salzsäure enthalte. In der Apo theke wurde der Wein untersucht und es ergab sich, daß der Wein mit 33 pCt. Salzsäure gemischt war Das Dienstmädchen wurde am Samstag verhaftet: bei der Vernehmung gab es an, daß es seine Absicht gewesen sei, Frau W. zu tödten. Köln. Wie die„Köln. Ztg.“ vernimmt, wird das hiesige Füsilier=Regiment Nr. 40 mit dem 53 Regiment in Aachen am 1. April 1895 die Garnison tauschen Bonn. Der Tagelöhner Theodor Aust. welcher am 16. November vor. Is. die siebenzehnjährige The rese Nolden ermordete, wurde vom Schwurgerichte nach 3°3 tägiger Verhandlung zu 15 Jahren Zucht haus verurtheilt. Neuwied, 20. März. Wegen Versendung von Schmutzkarten zum Neujahr, welche an hiesige angesehene Bürgersfamilien adressirt waren. verurtheilte die hiesige Strafkammer den Friseur P aus Asbach zu einer Gefängnißstrafe von 1 Jahr 2 Monaten. Der Nämliche wurde von der hiesigen Strafkammer zu weiteren 4 Monaten Ge fängniß verurtheilt, weil er in einem Briefe an das Generalkommando in Coblenz den Oberstabsarzt Di Zwicke denunzirt hatte, dieser habe in Linz bei der Aushebung parteiisch gehandelt, die ganze Aushebung sei ein„schuftiger Bubenstreich" gewesen Olpe. Ein Fauntschlag kann unter Umstanden sehr theuer werden, das hat der Fabrikarbeiter Peter Ohm aus Rehringhausen erfahren. Der rohe Mensch schlug einem Landmann ohne Veranlassung mit der Faust ins Gesicht, so daß der Verletzte das rechte Auge verlor. Nun hat der Schläger 2 Jahre Gefängniß abzumachen und muß noch 2000 M. Buße an den Verletzten zahlen. In Padervorn ist am Dienstag den 20. März der Gattenmörder Aug Ruth mit dem Beil ent hauptet worden. Erst nach seiner Verurtheilung zum Tode hat er das Verbrechen eingestanden: er ist aber reuig, nach Empfang der heiligen Sakramente, gestorben 19. Stettiner Pferde-Lotterie. Ziehung am 8. Mai 1894. Hauptgewinne: 9111 hochedle complette hochelegante Alll Equipagen und WVV Pferde. darunter: 3 Vierspänner. 7 Zweispänner, 10 gerittene, gesattelte und gezäumte Reitpferde 2c. zusammen: 2912 Gewinne im Werthe von 240000 Mrt Loose 1 2I,I,(11 St für 10 Mk.) Liste und Porto MAlK 30 Pf., Einschreiben 20 Pf. extra, versendet hierzu u k tTcm gegen Nach ahme, Postanweisung oder auch gegen Postmarken das Bankhaus: Rob. Th. Schröder, Lübeck. Wiederverkäufer gegen Rabatt gesucht Halten von heute ab eine große Auswahl in Tapeten stets vorräthig, neueste Muster, schon von 15 Pfg. an Empfehlen ferner alle trockene, wie —fertige Gelfarben.— Lacke, Firnisse, Oele, Pinsel u. Quaste. Fenster= u. Spiegelglas, Goldleisten u. s. w. zu billigen Preisen. 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Das mit derselben verbundene Jahresgehalt beträgt neben freier Wohnung und Garten, bei provisorischer Anstellung 900 Mark, bei definitiver Anstellung 1000 Mk., steigend bis 1300 Mark Bewerber um besagte Stelle wollen sich bis zum 25. ds. Mts. bei dem Ortsschulinspektor Herrn Pfarrer Aretz zu Birgden und bei dem Unterzeichneten melden. Gangelt, den 10. März 1894 Der Bürgermeister, Savels Großer Holz=Verkauf zu Rindergangelt. Dienstag den 27. März cr., Vormittags 10 Uhr, werde ich in dem Gemeindewalde von Mindergangelt, 200 Rummern gefälltee bestehend in: Treben, Würmern, Sparren, Hopfenstangen, Lattenstöcken, Bohnenstangen, Rau tenstöcken und Brandholz, offentlich an den Meistbietenden versteigern. Gangelt, den 11. März 1894. Der Bürgermeister, Holz=Verkauf. Donnerstag den 29. März, Nachmittags 1 Uhr, werde ich in dem Gemeindewalde Westerheide bei Hastenrath: circa 100 Nru. Tannenholz bestehend in: Sparren, Hopfen stangen, Lattenstangen, Bohnen stangen, Mattenstöcken, Rauten stöcken und Schanzen, offentlich auf Credit gegen Burg schaft verkaufen Schümmerquartier, d. 20 März 1894 Der Bürgermeister: Savels. Korbweiden= Verkauf. Donnerstag den 29. März, Nachmittags 3 Uhr, sollen in der Wirthschaft von Gottf Lintzen zu Effeld, für Rechnung der Gemeinde Effeld, 80 Bürden KorbweidenPflanzholz, erster Schuß und beste Qualitat, 150 Bürden Korbweiden, lagernd auf dem Effelder=Gemeindebruche, offentlich und unter den im Termin näher bekannt zu machenden Be dingungen verkauft werden Wassenberg, 20. März 1894 Der Bürgermeister von Birgelen: Klein. Eichen=Verkauf zu Straeten. Mittwoch den 28. März er., Nachmittags 1 Uhr, lassen die Erben Reiner Joven zu Scheifendahl 23 Nru. langschäftige Eichen, von 1 bis 2 Fuß Durchmesser, mehrere zu Karrenbürgen und Mühlenborsten geeignet, stehend im Hatteratherbusch am blauen Stein, an Ort und Stelle öffentlich auf Credit verkaufen Vorversammlung beim Wirthe Wienands zu Straeten, woselbst auch bei ungünstiger Witterung der Ver kauf stattfindet Heinsberg. Frenken, Notar Mobilar=Verkauf in Effeld. Donnerstag den 29. März, Morgens 9 Uhr, lassen die Erben der Eheleute Ma thias Rütten und Agnes geborene Lütters, im Sterbehause der Letz teren zu Effeld, theilungshalber, das gesammte, Nachlaßmobilar, als: 5 Tische, 1: Dutz. Stühle, 3 Canapee's, 1 Glas=, 2 Kleiderund 2 Milchschränke, 1 Ofen mit Zubehör, 3 Bettladen, 1 Commode, 5 Kisten, 1 Hausuhr mit Kasten, 1 Barometer, Spiegel, Bilder, Porzellan, Kupfer-, Zinn= und Steingut sachen, 1 Butterdrehfaß, Backmulde, Anrichte, Einmachtonnen mit Gemüse, Kessel, Bütten, Eimer und sämmtliche Küchengeräthe, 1 dreijähr. Arbeitoochsen, mehrere Hühner, 1 neuen Ochsenkarren mit 2“2= zöll. Rädern, 1 Kuhkarren, 1 vollständ. Ochsengeschirr,1 Pflug mit Wälzer, 4 Eggen, 2 Schieb karren, und ein Paar neue Ernteleitern, 1 Dezimalwaage mit Gewicht und 2 andere Waagen, Wannmühle, Fruchtwann und Maaße, 1 franz. Viehkessel, Schncidkiste mit Messer, 3 Dachleitern, 1 große Partie Kartoffeln, mehrere 1000 Pfund Run kelrüben, Möhren, Grummet und Stroh, 1 Partie Bohnenstangen. Schanzen und Brand holz u. s. w., offentlich auf Credit verkaufen Heinsberg. Frenken, Notar Mobilar= und Immobilar=Verkauf zu Pütt b. Waldenrath. Donnerstag den 5. April, Vormittags 9 Uhr, lassen die Erben der Eheleute Joh Heinr. Küppers u. M. Cath. geb Heinrichs, im Sterbehause der Letzteren zu Pütt, theilungshalber, sämmtliche Hausmobilien u. Wirthschaftsutensilien, als: 7 Tische, 2 Dutz. Stühle, 4 Canapee's, 1 Glas=, 1 Kleiderund 1 Milchschrank, 3 Oefen, Bettladen, 3 Hausuhren, Spiegel. Bilder, Porzellan„Kupfer“, Zinn= und Steingutsachen, meh rere Dutzend Bier und Schnapsgläser, Butterdrehfaß, Back mulde, Kessel, Tonnen, Bütten, Eimer und Küchengeräthe aller Art, 2 Pflüge, 4 Eggen, Schiebkarre, Wannmühle, Schneidkiste, 4 Leitern und sonstige Ackergeräthe und Dreschutenstlien, 1 Partie Dünger, Bohnenstangen und Schanzen, 1 vollständiges Stellmacherwerkzeug, wobei 2 Hobelbänke, 1 neue Karrenbürge, 1 Paar neue Rä der, mehrere Nru Eichen und Buchen Richelholz, 2 Körbe mit Bienen u. s. w., sodann gleich hiernach die folgenden in der Gemeinde Waldenraty ge legenen Ackerparzellen, nämlich: 14 Ar 21 Meter, am Birgder weg. neben Heinr. Busch und Hub Philippen, 10 Ar 99 Meter, Ningelmaar, neben Leon. Heinrichs und Laurenz Küppers, öffentlich auf Credit verkaufen Mobilarsteigpreise bis 1 Mark inel sind gleich zahlbar Heinsberg. Frenken, Notar in Kempen. Freitag den 6. April cr., Nachmittags 2 Uhr, laßt Herr Johann Vertrams zu Kempen, beim Wirthe Herrn Gerh Wolters daselbst: 5000 Pfd. Kartoffeln, 1000 Pfd. Runtelrüben, 4000 Pfd. Heu und 1000 Pfd. Grummet, öffentlich auf Credit verkaufen. Heinsberg. Frenken, Notar Verpachtung in Karken. Freitag den 6 April cr., Nachmittags 3 Uhr, lassen die Eheleute Mart. Jansen und Barbara geb Heggen zu Duf seldorf, beim Wirthe Herrn Wilhelm Krings zu Karken: ihre sämmtlichen nach der Haupternte dieses Jahree pachtlos werdenden, in der Gemeinde Rarten gelegenen Ackerländereien, meistbietend auf feste Jahre wieder verpachten Auf den Affichen sind die Parzel len näher bezeichnet Heinsberg. Frenken, Notar Bieh- u. Pictualienverkauf in Randerath. Dienstag den 27. März c., Mittags 12 Uhr, läßt der Rheinische Bauernverein, Ortsverband Randerath, b. Wirthe Herrn Hub. Reinartz: 2 Ackerpferde, 1 zweijähr Fohlen, 2 tragend. Kühe, 4 tragende Rinder, 2 Jährlinge, zweispännige Rottegge, 1 zwei spännige Dreschmaschine, 1 lange Karre mit Erntegeschirr, 1 Walze, 1 neuer Dreischaar, 1 Hundepflug, 1 Brabanter Pflug, Jauchefaß, 7000 Pfd. Stroh Flegeldrusch). 15 Sack Saat hafer, 1500 Pfd. Saathafer, 2000 Pfd. Roggen, 5500 Pfd Kartoffeln(rothe Rauhschalen u. magnum bonum), 3000 Pfd Runkelrüben, 1 Partie Kaaf, 50 Pfd. zahmer Kleesamen, 1 Partie wilder Kleesamen, 1 Partie Schicken u. geräucherten Speck, 1 Partie Schanzen 2c. öffentlich auf Credit gegen Bürg schaft verkaufen. NB. Viehhändler haben keinen Zutritt Randerath. Thönnessen, Notar. Gleich nach obigem Verkaufe läßt Herr Peter Feiter zu Horst, beim selbigen Wirthe Herrn Reinartz: 3 trächtige Mutterschweine, öffentlich auf Credit gegen Bürgschaft verkaufen. Randerath. Thoennessen, Notar. Kapitalien zu 4% in beliebigen Beträgen, liegen gegen gute Hypothek auf Län dereien zum Austhun bereit bei Randerath. Thönnessen, Notar. zu Wassenberg. Am Mittwoch den 28. März, Vormittags 9 Uhr, lassen Wittwe Jac. Cremer und Kinder, zu Wassenberg in ihrem Wirthschaftslokale, öffentlich meist bietend auf Credit verkaufen: 12 Tische, mehrere Dutz. Stühle, 6 Kanapee's, 6 große Spiegel, Bilder, 1 Sopha, 2 Hausuhren, 1 S c h r e i b p u l t, 2 O e f e n, 1 F o u r naise, 4 gr. Petroleumhängelam pen, 1Leinwandschrank,2 Küchen schränke. 7 Bettstellen, 6 Wasch tische, Kisten, 1 Butterdrehfaß, Schuster=Handwerkzeug nebst Schusterstuhl, Tonnen, Eimer, Bütten, Kessel, Kupfer=, Zinn, Porzellan= und Steiugutsachen u. s. w.; ferner: 1 Arbeitskuh, 1 hochtragendes schönes Rind, Hühner, 1 Karren mit Ernteleitern, Pflug, Eggen, 1 Schiebkarre, 1 fast neuer Hundewagen nebst neuem Hundegeschirr, 1 Jauchesaß u. 1 Jauchepumpe, Acker geräthe und Geschirre, Frucht maaße, Balkenwagge, 1 großen Maisbottig: sodann: 6 Malter Korn, 10 Mlter. Hafer, circa 4000 Pfd. Runkelrüben, Kartoffeln, Roggen= u. Hafer stroh: und an der Knipp lagernd, 11 Nrn Tannen Bau, Brand= u. Nutz holz und 10 Viertel Tannen schanzen Beträge bis 1 Mark sind gleich zahlbar Wassenberg Weisweiler, Notar u. Rechtsanwalt. Eine Partie Stroh zu kaufen bei Engelen, Waldenrath Holz=Verkauf zu Fronderath bei Verderath. Donnerstag den 29. März, Morgens 9 Uhr, werden für Herrn Joh. Leonard Jansen aus Gerderath, nach vor heriger Versammlung beim Wirthe Herrn Paulsen zu Fronderath, an Ort und Stelle öffentlich auf Credit verkauft: 100 Nrn. gefällte schwere Weymuthskiefern bis 1“. Fuß Durch messer und bis 50 Fuß Länge, zu Balken wie auch für Schrei ner und Holzschuster geeignet, auf dem Mürke lagernd, 15 Viertel Tannen= u. Wenmuthskiefern Astholz Schanzen daselbst im Schlappertsbusch und am Vossemerweg, 1000 Bohnenstangen an dem Mohr heiderpfad: sodann in der genannten Wirthschaft Paulsen: 1. für den genannten Herrn Joh Leon. Jansen: 7 Nrn. Lattholz, 1 Hausen Brandholz und 4 Viertel Schanzen, la gernd auf der Wassenbergerhees am Mühlerweg, 5 Hausen Latt holz, 6 Hausen Brandholz und Schanzen, 1000 Bohnenstangen daselbst am Ziegelfeld: 2. für Geschwister Oeben aus Gerderath: 6 Eichen und 20 Viertel Schan zen im Gerderatherbruch Wassenberg. Weisweiler, Notar u. Rechtsanwalt. Holzverkauf zu Ratheim. Am Freitag den 30. März, Nachmittags 2 Uhr, läßt Herr Fried. Beckers, Schäftenfabrikant zu Ratheim, an Ort u. Stelle öffentlich auf Credit verkaufen 120 Nrn. Bau= und Brandholz bestehend aus eichene Balken bis zu 22 Fuß Länge u. Stiehlen von 14 Fuß Länge, Kapphölzer, 6 Scheunenleitern, 1 Scheunenthor, Thuren, circa 8000 Dachziegel, ferner: 1 Viehkessel mit hör zum einmauern, 1 Backofenthür, 1 Herdplatte mit 3 Löchern, 1½ Ruthen Pflastersteine. Sodann lassen Herr Joseph Beckers und Herr Jak. Goeres zu Busch: 12 Körbe mit Bienenvölker und allerlei dazu gehörigen Geräthschaften, mitverkaufen. Wassenberg. Weisweiler Notar u. Rechsanwalt Landverpachtung zu Ratheim. Freitag den 30. März, cr., Nachmittags 5 Uhr, läßt Wtw. Theodor Rütten in der Wirthschaft Beckers(auf dem Keller) zu Ratheim: ihre nach der Ernte 1894 pachtlos werdenden Ländereien, auf feste Jahre wieder verpachten Wassenberg. Weisweiler, Notar u. Rechtsanwalt. Sodann läßt Wtw. Peter Wilh Plum aus Golkrath: 1 Wiesenparzelle, (groß 1 Morgen), in Ohofs benden, neben Vanderbeeck, öffentlich verkaufen altern. verpachten. Wassenberg. Weisweiler, Notar u. Rechtsanwalt. Schanzen=Verkauf 4 Wasenberg Samstag den 31. März, Nachmittags 1 Uhr, läßt Herr Holzhändler Leon. Wolters zu Niederkrüchten, beim Wirthe Herrn Aug. Cremer zu Wassenberg: 1000 Stück Tannen=Astholz-Schanzen, in der Nähe der Wassenberg Wildenrather Chaussee, an gu ten Abfuhrwegen lagernd, öffentlich auf Credit gegen Bürg schaft verkaufen. Wassenberg. Weisweiler, Notar u. Rechtsanwalt Mobilar=Verkauf zu Wassenberg. Mittwoch den 4. April, Morgens 9 Uhr, lassen die Gebrüder Jansen zu Wassenberg, in ihrer Wohnung da selbst in der Brühl, sämmtliche Hausmobilien und Ackergeräthe, öffentlich auf Credit verkaufen: Tische, Stühle, Kanapee's, 2 Oefen, Hausuhr, Bilder, Spie gel, 1 Glas-, 1 Kleider und 1 Küchenschrank, 5 Bettstellen, 3 Kisten, 1 Butterdrehfaß, Porzellan und Steingutsachen, 2c: ferner: 1 Pferd, 2 Kühe, 2 Schwei ne. 12 Hühner, 2 lange und Schlagkarren, 1 Jauchefaß, Tonne und Pumpe, 1 Pflug, 3 Eggen, 1 Wannmühle, 1 Schieb karren, Waschbütten, Tonnen, Eimer, 1 Partie trock. Brand holz u. s. w Beträge bis 1 Mk. incl. sind gleich zahlbar Wassenberg. Weisweiler, Notar u. Rechtsanwalt Immobilarverkauf zu Wassenberg. Mittwoch den 4. April, gleich nach vorstehendem Mobilar verkaufe lassen dieselben Gebrüder Jansen, beim Wirthe Herrn Strack zu Wassenberg: Wohnhaus mit Stall, Scheune u. Garten u. 1 Z i e g e l s c h u p p e n m i t Zubehör, offentlich auf Credit verkaufen Wassenberg. Weisweiler, Notar u. Rechtsanwalt zu Saeffelen. Dienstag den 27. März cr., Nachmittags 2 Uhr, lassen Kinder Gottfried Peters von Saeffelen: 5 schwere Eichen u. 5 Erlen, stehend am Diek, öffentlich meistbietend gegen Credit verkaufen. Versammlung beim Wirthe Aretz zu Saeffelen. Gangelt. Dahmen, Notar mobiler=Versteigerung Länderei=Verpachtung in Saeffelen. Dienstag den 27. März c., Nachmittags 3 Uhr, zu Saeffelen, beim Wirthe Carl Aretz, lassen: I. Eheleute Peter Geilen und Hu bertina Peters zu Voigstbach, öffentlich, meistbietend gegen Zahlungstermine versteigern folgende Immobilien, gelegen: a. in der Gemeinde Saeffelen: 1. 21 Ar 87 Meter Acker, auf den Höchten, neben Ohlenforst und Dahlmanns, 2. 14 Ar 2 Meter Acker, auf'm Maar, neben Boden u Molls, b. in der Gemeinde Breberen: 3. 15 Ar 49 Meter Acker, auf'm Ohlenforst, neben Tholen und Birgelen, c. in der holländischen Gemeinde Echt: 4. 100 alte Ruthen Acker, im kleinen Brand, neben Molls und Kirchenland, II. Eheleute Josef Molls und Cath. Hubertina Peters zu Harzelt: ihre nach der diesjährigen Ernte pachtlos werdenden Ackerländereien, öffentlich, meistbietend auf längere feste Jahre verpachten. Gangelt. Dahmen, Notar. Pieh- und Mobilarverkauf und Verpachtung zu Saeffelen. Freitag den 6. April 1894, Morgens 10 Uhr, zu Saeffelen, lassen die Kinder und Erben von Heinr. Joseph Billene daselbst, öffentlich meistbietend gegen Credit versteigern: 1 Arbeitsoche(2 Jahre alt), 2 tragende Kühe, worunter 1 Arbeitskuh, 3 fette Schweine, 15 Hühner mit Hahn, Ackergeräthe als: Kuhkarre mit vollständigem Geschirr, Pflug, Egge, Wannmühle, Jauchefaß, Dreschutensilien, Schiebkarre, Dezimalwaage, Leitern u. s. w., Hausmobilien, als:2 Kleiderschränke, 1 Glasschrank, 2 Commoden, 3 Tische, 3 Canapee's, 12 Stühle, 2 Oefen, Backmulde, Eimer, Bütten, Spiegel, Bilder, Glas, Porzellan u. Steingut, Spinn rad: ferner: 1 Partie Kartoffeln, Möhren und Runkelrüben, Stroh und Dünger: und hiernach beim Wirthe Herrn Christian Jansen: das zu Saeffelen gelegene Wohnhaus nebst Weide und Garten, öffentlich, meistbietend auf langere feste Jahre verpachten. Gangelt. Dahmen, Notar Mobilarverkauf. Dienstag den 27. Märzc., Vormittags 10 Uhr, läßt Frau Hebamme Wwe. Krings, in ihrer Wohnung zu Heinsberg Tische, Stühle, Lehnbank, Sopha, Uhr, Schreibpult, Glasschrank, Kesselbank, Oefen mit Zubehör, Backmulde, Wiege, Bettstellen, Spiegel, Bilder, Mantelstöcke, Schiebkarre, Butterdrehfaß, Einmachstonne, Flachs, Gartenge räthe, Webstuhl, Flaschen und Küchengeräthe aller Art, auf Credit gegen Bürgschaft verkaufen Heinsberg. Schweitzer, Gerichtsvollzieher. Aus freier Hand find abzugeben A. Distr. Haesbruch: 11 Haufen Kiefernbrandholz, 20 Loose gefällt. Birkenschlagholz; B. Distr. Judenpfad: 11 Hausen(23 Raummeter) Kiefern=Brandholz, C. Distr. Hasensprung b. Kleherhof: 2,58 Festmeter Eichenholz 0.54" Kiefernholz, 1 Lärche(0,14 fm.), 750 Viertel Eichenschanzen. D. Distr. Entenvfuhl: 3 Haufen Kiefernbrandholz, 700 Zaunstöcke, 345 Kiefernschanzen, E. Distr. Hohenbusch: 5 Haufen Kiefern=Nutzholz, 6 Haufen Kiefern=Brennholz. Forstgehilfe H. Wild weist das Holz näher an. Wassenberg. Der Forstverwalter, Leon. Wild. beliebiger Höhe gegen 4% liegen gegen gute Hypothek zum Austhun bereit bei Heinsberg. Frenken, Notar. Kapitalien zu, mäßigen Zinsen gegen ländliche Sicherheit angemeldet bei Heinsberg. F. Schuwerak, Auctionator Kapitalien in beliebiger Größe für gute Unterpfänder stets vorräthig. Gangelt. Dahmen, Notar. Verzinkter Draht, Drahtgeflecht, Stacheldraht u. Zaundraht in verschiedenen Höhen, zu billigen Preisen. Verzinkte, lackirte u. email. Eimer, Oefen und Fournaisen, Kessel, sowie alle in mein Fach einschlagende Artikel, zu billigen Preisen H. Emunds, Waldenrath. Deutsche Palmtuchen u. 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Die glückliche Geburt eines Töchterchens zeigen hocherfreut an: Notar Dr. Schmitz u. Frau. Ida geb. von Monschaw. Bensberg, den 19. März 1894 3060) Brautgeschenke aller Art, emphiehlt: C. Sommer Mehrere 1000 Bohnenstangen sind zu kaufen beim Wirthe Geratz in Brüggelchen Schone Saathaser, Nartoffeln rothe Rauhschalen, u. 40 Viertel Schlagholz=Schanzen, 3 Fuhren Holzer, liegend an der Chaussee von Birgelen nach Wassenberg, hat abzugeben Heinrich Schmitz, Birgelen Meine beiden an gekorten, aus Pol land bezogenen Stiere empfiehlt zur Nachzucht. Braunsrath. Wwe. Cremers. 18 Stück schöne junge Schweine, Wochen alt, zu kaufen bei P. Offermanns in Havert. Empfehle zur Nachzucht einen Eber, vomlandn Verein bezogen. Vortshiere Rasse A. Brandts, Vöngen Jeden Mittwoch sind junge holsteiner Schweine zu haben bei Franz Beckers, Handelsmann in Höngen Neuheiten in Cravatten, Shlipsen, Kragen, Vor hemden, Manschetten, Sommerhand schuhe in Glacee, Seide, Halbseide, Tricot und Waschleder. 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Beschlußfassung über Theilnahme an Festlichkeiten auswärtiger Kriegervereine, von welchen Einladungen ergangen sind 2. Verschiedene Mittheilungen. Hierzu ersucht der Vorstand noch ganz besonders die Kameraden sich einzufinden, welche den Feldzug 1870 71 mitgemacht haben Heinsberg, den 21. März 18941. Der Vorstand. Erlaube mir auf mein reich sortirtes Kasfeelager aufmerksam zu machen Eugen Verpoorten. Cigarren u. Tabake in allen Qualitaten u Preisen, bei Eugen Verpoorten. Geschäftsbücher aller Art, vorräthig bei Carl Sommer. Heinsberg Höhere Stadtschule zu Heinsberg. Das neue Schuljahr beginnt Dienstag den 10. April mit Gottesdienst für die einheimischen Schüler in der Paterskirche um 7° Uhr; die Aufnahme Prüfungen beginnen um 8“ Uhr Anmeldungen neuer Schuler erbittet sich der Unterzeichnete während der Ferien, in den Vormittegsstunden, in seiner Wohnung Außer dem Schulzeugnisse ist ein Zeugniß über stattgehabte Impfung oder Wieder Impfung vorzulegen. Zur Aufnahme in die Sexta wird verlangt: 1 Fertigkeit, Diktiertes ohne grobe Fehler nachzuschreiben 2 Sicherheit in den vier Grundrechnungsarten in ganzen Zahlen. 3 Bekanntschaft mit den Geschichten des alten und neuen Testamentes Heinsberg, im März 1894. Lückerath, Rektor. Zeinsberger Lehranstalt für Korbflechterei in Leinsberg. Am ersten April finden neue Schüler in der vorgenannten Anstalt Auf sahme.— Gründliche Ausbildung in allen Fächern des Korb flechtgewerbes: Zeichen Unterricht.— Lehrzeit 2 Jahre. Bei regem Fleiß und guter Führung erhalten die Schüler vom 2. Jahre ab Prämien Anmeldungen sind zu richten an die Direktion 3 schöne gebrauchte Fahrräder. spottbillig zu kaufen bei Hubert Jöres. Marienstr 4Sie Partie schöner SaatE hafer, sowie Roggenu. Haferstroh und Kaaf zu kaufen bei Dennessen, Kleingladbach. Großer Umsatz, J. Goblenzer### Kleiner tzen. empfiehlt für FBrautleute = 0 2. *— P—. S 8 ** ** S 1. S a in unerreichter Auswahl Schwarze Cachemire in jeder Preislage. 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Bei dieser Gelegenheit veranstaltet der genannte Verein, am Östermontag den 26. d. Mts., im Saale des Wirthen Herrn P. Lieck, ein Vocal- u. Instrumental-Concert, mit nachfolgendem Kasseneröffnung 5° Uhr. Aufang 6 Uhr. Entree 50 Pfg. Karten a 40 Pfa. sind vorher bei den Vereinsmitgliedern und in den hiesigen Wirthschaften zu haben Getränke nach Belieben Programm an der Kasse. Es ladet ergebenst ein: der Vorstand. Kirchenchor„Cäcilia“ zu Unterbruch. Ostermontag den 26. März. Abends 6° Uhr, im Saale des Herrn Johann Frenken, Aufführung des herrlichen Schauspiels: Die Siegespalme= mit lebenden Bildern. von Dirking, Priester. Die Costüme stellt Herr Janson in M. Gladbach Kassen=Eröffnung um 6 Uhr. Karten zu 40 Pfg. zu haben bei den Mitgliedern und zu 50 Pig an der Kasse. Der Vorstand. Landwirthschaftliche Winterschule zu Geilenkirchen. Der diesjährige Obstbaukursus findet an hiesiger Schule in der Zeit vom 2. bis 14. April und vom 20. bis 24. August statt Vorherige Anmeldung der Theilnehmer ist sehr erwünscht. Weitere Auskunft ertheilt der Direktor der Schule: 2. Joist. Kobes u. Alanes. Kobes. Manes Nobes. Mancs Jong, Manes, wat komst du sue gelope? Eja Jong, ech han jett en de Zeitung gelese, do kann ich net utkomme. Hä, watt sal dett da sen? Mar, do stong: Hoch lebe der Fänrich und der Leutenant Jusep, on wat ech doch sägge mot, wie Hohnegübkes Konrad begrafe es wore, do wor doch de Gerr von Küper on Gradese Minekus ob de Stell, on ech soch, det de Jusep met de ganze Deng no hem lep. Du socht ene Jong, wat de löp; wie verhällt sich dett egentlech? Kobes. Ja, Manes, dätt kann ech dech sägge. Diese Wenter hant die Jonge ene nüe Vorstand gewählt, verstehste, on du wore die Jusebe drut gefalle, on dät gefällt dör net, on nu wellen die Jusebe die Waffen net neederlegge, begriebste, sagt de ene Ja Kobes, ich begrieb dech nue! Adjüs Manes, bes dis Krestag God genog! Katholischer Gesellen-Verein Heinsberg. Montag den 26. März 1894, Abends 8 Uhr, Versammlung u. Vortrag im Vereinslokale bei Hrn.Ad. Houben. Manes Nobes. Manes Oster=Montag: Tanzmusik zu Karken, wozu freundlichst einladet der Wirth Pet. Krings. Weißen=Sonntag: Eröffnung der Regelbahn Landv. Casino Heinsberg. Ostermontag den 26. März, Nachmittags 8 Uhr, Versammlung beim Wirthe Fr. Linden Mittheilungen über bevorstehen den Cursus in der Buchführung in den Monaten April u. Mai und Bestimmungen über Ort u. Zeit der im Laufe des Som mers von Herrn Director Jost zu haltenden Vorträge. Um rege Betheiligung wird freund lichst gebeten. Der Vorsitzende: Sanitätsrath Dr. Noethlichs. Keinsberger Schuhmacher=Fachschule Johann Boshof, Hochstraße 88— gegenüber der Apotheke Kaufhaus für Schubwaaren. Nur eigenes Fabrikat. — Handarbeit.— Empfehle sämmtl. 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Druck u. Verlag v. P. W. Joppen. Ostern. Ihr sollt euch All des Heils erfreuen, Das über euch ergossen ward, Es ist ein ewiges Erneuen Im Bild des Frühlings offenbart Was dürr war, grünt im Weh'n der Lüfte, ung wird das Alte fern und nah, er Odem Gottes sprengt die Grüfte Wacht auf, der Ostertag ist da! Mit diesen Worten begrüßt der Dichter das hohe Osterfest, welches unter allen Festen der christlichen Kirche so recht das Fest des Sieges und Triumphes und in verschiedenen Beziehungen das Symbol kräftig aufblühenden Lebens ist. Das hl. Osterfest bedeutet die glorreiche Siegesfeier der christlichen Religion nicht blos über die Irrthümer und das Verderben der alten heidnischen Welt, sondern aller Mit der Auferstehung des Welterlösers nach schmachvollem Tode ist er der Retter, der Füh rer und König des Menschengeschlechtes für immer geworden. Seit der Auferstehung gilt das große weltgeschichtliche Wort für alle Zeien und alle Verhältnisse:„Jesus Christus siegt, Jesus Christus herrscht, Jesus Christus regieret.“ Wie viele Rückfälle in Irrthum und Verderben im Laufe der Zeiten auch stattfinden mögen, schließlich wird der Welterlöser und Heiland immer als Sieger aus den verkehrten Richtungen der freien menschlichen Entwickelung hervorg hen. Die Niederlage des alten Heidenthums bleibt ein Vorbild für alle Zeiten. Die Entwickelung und das Schicksal unserer gegenwartigen revolutionären Epoche wird ein neues auf Jahrhunderte wirkendes Beispiel da für liesern Unser modernes Zeitalter hat ein neues Hei denthum geschaffen, indem es nicht nur die christliche Weltordnung, sondern auch die darauf gebaute politische und soziale Ordnung der Dinge in weiten Kreisen erschüttert und zerstört. Wir stehen in der That einem Heidenthume gegenüber, welches die Gesellschaft mit einem weit radikaleren Verderben bedroht, als die alteheidnische Welt es jemals erfahren hat. Die Grundlage jeder menschlichen Ordnung liegt in den Ideen und Ueberzeugungen; sind diese in Ver wirrung und Verderben gerathen, so kommt der Die Feier der heil. Karwoche u. des Ostertestes in Rom vor dem Jahre 1870 Eine lange Reihe von Jahren ist schon verflossen— bald ein Vierteljahrhundert— seit die Einnahme der ewigen Stadt durch die Piemontesen unter Victor Emanuel am 20. Sep tember 1870 den Statthalter Christi zum Gefangenen des Vaticans gemacht hat. Seitdem hat die katholische Christenheit ununterbro chen für die Wiederherstellung der Kirchenstaaten zu Gott gefleht: aber dieses Flehen ist noch nicht erhört worden— warum? weiß Gott allein. Wir dürfen aber nicht ermüden in diesem Gebete, niemals die Verpflichtung vergessen, die uns Katholiken obliegen in unserem Verhältnisse zum obersten Hirten der Kirche. Der Tag wird sicher kommen, an dem der Nachfolger des hl Petrus das Te Deum unter der Kuppel von St. Peter anstimmen wird, sobald seine erha bene Königswürde über die Kirchenstaaten wieder anerkannt und hergestellt sein wird. Wie das kommen wird, uno wann, ist in Gottes Rathschluß hinterlegt. Doch versetzen wir uns im Geiste in die heilige, in die ewige Stadt und betrachten wir, wie früher die heilige Karwoche und das Osterfest dort gefeiert wurde. Es ist ja bekannt, daß Rom gerade in dieser Jahreszeit das Ziel zahlreicher Pilger war, und daß die ehrwürdigen Gebräuche der hl. Woche in Rom am herrlichsten und glanzvollsten durchgeführt wurden. Palmsonntag Um die neunte Stunde wurde der Papst mit den päpstlichen Gewändern bekleidet, begab sich zur Anbetung in die Kapelle des heiligsten Sacramentes und von dort aus unter Vorantritt aller in Rom anwesenden Cardinäle zum Chor ganze Bau der Gesellschaft ins Schwanken und Stürzen bis zum unrettbaren Untergange. So stellen sich leider auch unsere modernen Zustände dar. Die christliche Weltanschauung, welche seit fast zwei Jahrtausenden die Ansichten der Menschen beherrscht und das glänzendste Zeitalter der Cultur und Civilisation, der staatlichen und sozialen Ordnung, der religiösen und moralischen Erhebung geschaffen hat, von dem die Menschengeschichte zu erzählen weiß, ist in der neueren Zeit bei zahlreichen Klassen der Bevölkerung in allen Ländern vielfach zur Wirkungslosigkeit abgeschwächt oder geradezu zerstört worden. Daher die schrecklichen Verwüstungen, welche wir nicht blos auf religiösem, sondern auch in konsegnenter Folge davon auf politischem und sozialem Gebiete sehen. Die modernen Irrlehren haben ja an die Stelle der christlichen Weltanschauung nichts zu setzen vermocht, als eine stets fortschreitende Verneinung und Zerstörung des Bestehenden. Auf die Epoche des Rationalismus folgten die atheistischen, panteistischen und materialistischen Systeme, welche das Dasein Gottes und die Unsterblichkeit der Seele leugnen, und die verderblichen Irrlehren, die jede moralische Verantwortung vernichten, verbreiten sich in unserer Zeit in immer weiteren Kreisen und zerstören die letzten Grundlagen der politischen und sozialen Ordnung. Wenn es wahr ist, daß dem Menschen mit dem Tode die Stunde der Vernichtung schlägt, wenn er jeder moralischen Verantwortlichkeit entlastet ist, dann ist auch die anarchistische Parole wahr und berechtig::„Kein Gott und kein Herr!" Dann sind Sozialismus, Anarchismus und Nihilismus durch Mörderbanden eingeführt, durch die Feuerscheine allgemeiner Kommunewirthschaften beleuchtet, konsequente und nothwen dige Entwickelungen. Wird die moderne Gesell schaft rechzeitig sich warnen lauen, wird sie die furchtbare Bedeutung der Zeichen der Zeit, welche mit so erschreckender Deutlichkeit sich ankündigen, verstehen? Theilweise vielleicht, im Großen und Ganzen wird es aber allem Anscheine nach erst wicklich zum Aeußersten kommen müssen, ehe die verirrten Massen, durch die zerstörendsten Katastrophen belehrt, zur Wahrder St. Peterskirche, wo ihm zunächst die Cardinäle ihre Huldigung darbrachten. Dann fand die Weihe und Austheilung der Palmen statt. Drei Palmen werden dem Hl. Vater selbst dargebracht; die für ihn bestimmte hält ein Kammerherr, so oft sie nicht der Papst selber trägt; die zweite sendet der Papst durch einen Ceremonienmeister einem am Throne stehenden Fürsten, und über die dr tte verfügt der Papst später. Das Amt sang ein Cardinalpriester. Musika= lische Meisterwerke von Avila, Baini und Pa laestring wurden während desselben aufgeführt. Mittwoch der Narwoche. Um 4 Uhr Abends fand in der Sixtina, der großen päpstlichen Kapelle, die erste Trauermette statt. Eine Lamentation wurde nach Palaestrina und am Schluß der Psalm Mis rere nach Baini oder einem andern großen Tonmeister gesungen. Unmittelbar nach der Trauermette begab sich der Papst mit den Cardinälen und dem ganzen Ge folge unter die Kuppel der Peterskirche, um dort die großen Leidensreliquien zu verehren; das hl. Kreuz, die Lanze, mit der die Seite des Heilandes durchbohrt worden, und den Schleier der Veronika mit dem Bilde des hl. Antlitzes. Nach dem Läuten des englischen Grußes fand im Pilgerhospital der hl Dreifaltigkeit die Fußwaschung und Bewirthung der armen Pilger statt, die zur Feier der hl. Woche nach Rom gekommen waren. Dafür sorgte die Bruderschaft von der allerheiligsten Dreifaltigkeit. Diese fromme Vereinigung war gebildet aus Kardinälen, Fürsten, Pralaten und dem römischen Adel Gründonnerstag. Um 8 Uhr fand in den beiden Hauptkirchen St. Johann vom Lateran und St. Peter im Vatikan die Weihe der heiligen Oele und die Generalcommunion der Domherren oder Canoniker statt. Die Hauptfeier begann um 10 Uhr heit zurückkehren. Die Vernunft und die Wahrheit sind nach den Erfahrungen der Weltgeschichte in der Regel allein nicht im Stande, fest gewordene falsche Richtungen zu überwinden. Es müssen aus den Irrthümern selbst Thatsachen sich entwickeln, welche mit niederschmetternder Gewalt eine gleichsam versteinerte verkehrte Entwickelung zerstören und der erlösenden Wahrheit wieder die Wege öffnen. So wird es wohl auch in unserem Zeitalter geschehen. Wir sind tief und unerschütterlich überzeugt davon, und die ganze Zeitlage bestätigt diesen Glauben, daß der Sturmfluth der Revolution gegenüber nur die jenige Macht mit Aussicht auf Sieg die unabwendbaren Kämpfe bestehen wird, welche für die erhaltenden christlichen Prinzipien gegen die zerstörende Macht der Revolution eintritt. Die Frage, welche unser Zeitalter bewegt, ist ja überhaupt nur die: Soll das Christent humherrschen und eine darauf gegründete staatliche und soziale Ordnung, oder soll der Atheismus und in naturgemäßer unvermeidlicher Folge davon der Sozialismus und Anarchismus die Welt in ein neues Wirrsal, in namenloses Unglück und Elend stürzen? Alle antichristlichen Systeme sind leere Träumereien und wirken zerstörend auf die sozialen und politischen Verhältnisse. Aus den geistigen Kämpfen der Zeit tritt diese große Thatsache immer klarer hervor. Inmitten der trostlosen Zustände der Gegenwart, stellt sich mit immer unwiderstehlicher werdender Deutlichkeit die Wahrheit heraus, daß nur die christliche Reliaion die Völker vor dem Untergange retten kann, Jesus Christus, der Welterlöser, dessen Erlösungswerk den Wendepunkt zwischen dem alten Heidenthume und der neuen Weltevoche bedeutet, ist auch jetzt wieder die entscheidende Macht. Jetzt, in diesem Zeitalter, welches Alles unterwühlt, erschüttert und zerstört hat. die Religion, die Grundlagen von Staat und Gesellschaft; jetzt, wo die bloß äußern Mittel der Staatsgewalt dem Verderben der Geister gegenüber mit jedem Tage sich unzulänglicher erweisen; jetzt, bei diesem entschiedenen Wendepunkte der revolutionären Epoche tritt die er in der Sixtinischen Kapelle, wo ein Cardinal= bischof das Hochamt sang. Nach derselben trug der Papst in feierlicher Prozession das aller heiligste Sacrament in die zu diesem Zwecke herrlich gezierte Paulinische Kapelle. Darauf folgte die feierliche Ertheilung des päpstlichen Segens von den Gallerien über der Vorhall von St. Peter aus. Unmittelbar daran knüpfte sich die Feier der Fußwaschung im Querschiff des St. Petersdomes. Der Papst selbst nahm sie an dreizehn Priester verschiedener Nationen vor; jeder derselben erhielt dann vom Papste einen Blumenstrauß und zwei Medaillen. Nach der Fußwaschung wurden die dreizehn Priester bei dem sogenannten Apostelmahl, das in dem Saile über der Vorhalle gehalten wurde, vom Papste selbst bedient. Um 4 Uhr war in der St. Peterskirche die feierliche Aussetzung der große: Leidensreliquien in Gegenwart des Papstes und seines Gefolges, welches noch der Ceremonie beiwohnte, welche die Canoniker von St. Peter durch die Abwaschung des Hochaltars von St. Peter voll zogen. Im großen Pilgerspital fand Abends nach dem englischen Gruß die Fußwaschung an den armen Pilgern statt. Karfreitag. Um 9½2 Uhr war papstlicher Gottesdienst in der Sixtinischen Kapelle, Gesang der Passion und lateinische Predigt, stets durch den Generalprokurator der Minoriten gehalten. Während der Kreuzeshuldigung sang man Trauergesänge nach Palaestrina. In feierlicher Prozession wurde das heiligste Sacrament aus der Paulinischen Kapelle übertragen, und der Kardinal=Großpönitentiar feierte, dann die Präsanctificatenmesse. Mit der Vesper schloß die Feier. In der Kirche zum hl. Kreuz(Sancta Groce de Gerusalemme) wurden dann die Leidensrelequien ausgestellt. Nachmittags fand und findet noch statt in meh reren Kirchen die Feier des Todeskampfes des habene Gestalt des Welterlösers von Neuem als die befreiende, rettende, wunderbare Macht abermals in den Gang der Ereignisse ein. Der Unglaube, die atheistischen und materialistischen Irrlehren mögen noch fortfahren zu höhnen und zu lästern, aber die Wirkungen dieser falschen Lehren bringen die Welt mit jedem Tage mehr dem allgemeinen Umsturze auf allen Gebieten des Lebens näher. Es gibt nur eine Rettung und Erlösung: die Rückkehr zum Glauben an Jesus Christus, den Erlöser der Welt. Die revolutionäre Epoche wird einen neuen und stärkeren Beweis liefern, als jemals einer bisher erbracht ist, daß die christliche Religion die einzige Macht bildet, welche die Welt vor einem Rückfalle in das äußerste Verderben retten kann. Wir können nicht ermessen, welche Zerstörungen die religionsfeindlichen gottlosen Irrlehren und die daraus hervorgehenden gewaltsamen Umsturzbestrebungen noch anrichten werden, aber das ist jetzt schon über allen Zweifel erhaben: die Revolution wird schließlich sich selbst vernichten, und ihr Ende wird einen neuen entscheidenden Sieg des Christenthums bezeichnen. Es wird sich abermals bestätigen: Christus siegt, Christus herrscht, Christus regiert! Deutsches Reich. Berlin. Wie die„Nordd. Allg. Zig.“ erfährt, war der Kaiser am Freitag vor. Woche beine, Reichskanzler vorgefahren, um demselben für die Durchführung des Handelsvertrags seinen Dank auszusprechen. Da jedoch der Reichskanzler nicht anwesend war, kündigte der Kaiser in einem Telegramm dem Grafen Caprivi unter herzlichen Worten für dessen aufopfernde und durchgreifende Thätigkeit, die Verleihung der Kette zum Hausorden von Hohenzollern an. Der Frhr. v. Marschall erhielt das Großkreuz des Rothen Adlerordens und der Gesandte v. Thielmann den Kronenorden zweiter Klasse mit dem Stern. Dem„B. T.“ zufolge hat der Kaiser perrn, welche Feier in einer Predigt und Gesang besteht. Die Trauermette begann in der Sixtinischen Kapelle um 3½2 Uhr, und nach derselben begab sich der Papst mit sämmtlichen Cardinälen wiederum in die St. Peterskirche zur Verehrung der großen Passionsreliquien. Im Colosseum, wo einst zur Zeit der Christenverfolgungen so viele Christen dahingemordet wurden, wurde um 4 Uhr feierlich der Kreuzweg gebetel. Narsamstag. In der Laterankirche begann um 8 Uhr Morgens die Feier, wie in allen anderen Kirchen; nach der Weihe des Taufwassers wurde das Sacrament der Taufe an neubekehrte Erwachsene und die hl Firmung an die Neugetauften ertheilt. Darauf folgte die Aussetzung der Haupter der Apostelfürsten Petrus und Paulus, die Allerheiligen=Litanei und Hochamt, gesungen vom Carbinalvicar. Um 8 Uhr begannen auch die Tagzeiten in St. Peter und um 9 Uhr in der Sixtinischen Kapelle die Weihe der Österkerze mit den Propyezeiungen und der Litanei. Bei dem von einem Cardinalpriester zu celebrirenden Hochamte führte man meist das Hauptwerk Palaestrinas, die Messe des Papstes Marcellus, Missa Papae Marcelli) auf. 3½ Uhr Nachmittags war bischöfliches Amt nach dem armenischen Ritus in der Kirche St. Andreas della Balle, und in der St. Ignatiuskirche begann das vierzigstündige Gebet. Ostersonntag. Um 8 Uhr Morgens sammelten sich die päpstlichen Truppen, um den Petersplatz zu besetzen und nahmen eine halbe Sunde später Aufstellung in der Vorhalle und dem Schiffe des Peters domes. Gegen 9 Uhr erschien der Papst auf dem Tragthrone, die dreifache Krone auf, und begab sich durch die mittlere Pforte in die Peterskirche, unter den Klängen der Trompeten und dem Ge #e* #er dem Chef der russischen Deligirten für die deutsch russischen Handelsvertrags=Verhandlungen, Wirkl. Staatsrath v. Timiriasew, eigenhändig den Kronenorden erner Klasse überreicht.— Wie die„Post“ erfährt, ist der bei den Verhandlungen für den deutsch=russischen Handelsvertrag ebenfalls hervorragend thätig gewesene Generalconsul Freiherr v. Lamezan durch Verleihung des Rothen Adlerordens dritter Klasse ausgezeichnet worden.— Dem Kriegsminister General der Infanterie Brousart v. Schellendorf hat der Kaiser den Schwarzen Adlerorden verliehen und ihm denselben persönlich überreicht Kaiser Wilhelm ist am 21. dis. mittelst Extrazug nach Abbazzia abgereist, wo bekanntlich die Kaiserin mit ihren Kindern schon seit voriger Woche zur Kur weilt. Bei seiner Ankunft in Abbazzia erhielt der Kaiser von Seiten des Kaisers von Oesterreich ein Begrüßungs Telegramm.(Abbazzia liegt in Oesterreich.) Eine Alarmirung der gesammten Berliner Garnison ließ der Kaiser am Montag Nachmittag gegen 3 Uhr bei einer Spazierfahrt von der Wache des Brandenburger Thores vornehmen und begab sich dann nach dem Tempelhofer Felde. Ein Corpsgensdarm, der die Kaiserstandarte trug, bezeichnete den Standpunkt des Kaisers. Die Alarmirung kam vollständig unerwartet und rief daher allseitig große Ueber raschung hervor. Die berittenen Schutzleute sprengten ½4 Uhr durch die Straßen nach dem Tempelhofer Felde; die Regimenter eilten auf den kürzesten Wegen in feldmarschmäßiger Ausrüstung nach dem großen Uebungsplatze, so daß die großen Zugangsstraßen bald mit Truppen aller Gattungen erfüllt waren, kleinere Trupps, die nach den Schießplätzen u. s. w abcommandirt waren, sah man aber um 25 Uhr durch die Friedrichsstraße ziehen. Selbstverständlich waren die ersten auf dem Platze die Caval= lerie=Regimenter vor dem Halle'schen Thor; die Artillerie kam in kurzem Trab angefahren; die Infanterie rückte meistens ohne Musik aus, da die Hautboisten zum Theil außerhalb der Kaserne wohnen. Zwei Divisionen ließ der Kaiser sofort bilden, die eine bei Britz, die andere bei Schöneberg, und dann übten sich die Truppen im Feuer gegeneinander. In das Dröhnen der Kanonen mischte sich das Geknatter der kleinkalibrigen Gewehre. Unendlich viel Volk war mit der Zeit nach dem Tempelhofer Felde hinausgeströmt. Um 6¾ Uhr ließ der Kaiser das Gefecht abbrechen und setzte sich dann an die Spitze des 2. Garderegiments, das mit klingendem Spiel in die Stadt einrückte. — In verschiedenen Blättern waren in den letzten Tagen allerlei überraschende Meldungen über eine angevlich vollige Neu=Uniformirung der deutschen Armee zu finden. Obgleich diese Meldungen inzwischen vom„Reichs anzeiger" als vollstandig unbegründet bezeichnet worden sind, weiden sie doch von dem amb. Corr. somle von der„Noln. Zig" zum Theil aufrecht erhalten. Diese Blatter berichten aus angeblich sicherer Quelle, daß eine bedeutende Gewichtsentlastung eintreten soll, daß die dritte Patronentasche in Wegfall kommt, das Tornistergestell durch eine Art Rucksack ersetzt wird, und daß der Waffenrock einen zweckmäßigeren Schnitt und einen tiefer ausgeschuittenen weichen und niedrigen Umschlagkragen erhalten soll. Endgültiger Beschluß über die Aenderungen an Waffenrock und Mantel soll aber erst gefaßt werden, nachdem die vom Kriegsministerium für verschiedene Bataillone angeordneten Versuche, die sich auf alle Jahreszeiten erstrecken und des halb etwa ein Jahr beanspruchen, das zweckmäßigste Ergebniß übersehen lassen. Der Plan soll bleiben. Attentat auf die katholische Kapelle in Rixdorf bei Berlin. Am Freitag Abend um ½8 Uhr sand in genannter Kapelle die übliche Kreuzwegandacht statt. Der hochwürdige Herr Pfarrer Klosen hielt gerade eine kurze Betrachtung über das Leiden des Erlösers, als plötzlich von außen dicke Steine gegen das Fen sange der päpstlichen Kapelle: Tu es l’etrus: Du bist Petrus... So bewegte sich der glanzvolle Zug majestätisch zum Hochaltare. Dann ließ sich der Papst auf dem päpstlichen Throne nieder und nahm die Huldigungen der anwesenden Cardinäle, Patriarchen, Erzbischöfe, Bischöfe, infulirten Aebte und der Beichtvater von St. Peter entgegen. Nach der Terz feierte der Papst selbst das Hochamt, bei welchem die Cardinaldiaconen communicirten. Nach dem Hochamt begab sich der Papst mit dem ganzen Gefolge vor das Grab des hl. Petrus und verehrte die großen Passionsreliquien, welche von der Kapelle aus im St. Veronikapfeiler gezeigt wurden. Darauf folgte die feierliche, mit vollkommenem Ablaß verbundene Segen=Ertheilung des Hl. Vaters über die Stadt Rom und den ganzen Erdkreis von der großen Loggia oder Gallerie über der Vorhalle von St Peter aus. Der Nachmittag des Ostersonntags war aus gezeichnet durch die feierlichen Vespern in St. Maria Maggiore und St. Johann vom Lateran, wo auch alle Reliquien zur Verehrung ausgestellt wurden, durch eine großartige Procession, Vesper mit Predigt in der St. Peierskirche Am Abend des Osterfestes fand nach dem Lauten des englischen Grußes die großartige Beleuchgung der Kuppel, der Vorderseite und der Säulenhallen von St. Peter statt ster geworfen wurden. Sie waren nach der Richtung geschleudert worden, wo der Priester stand; glücklicherweise hielt die Fensterbekleidung die Wurfgeschosse zurück, sonst hätte ein großes Unglück geschehen können. In der dicht besetzten Kapelle entstand eine nicht geringe Bestürzung; nur der Geistesgegenwart des Seelsorgers gelang es, die Leute zu beruhigen. Als man hinaus eilte, sah man noch einige Kerls über die Mauer des Nachbargrundstückes verschwinden. Die polizeiliche Untersuchung ist im Gange. Es sind 100 M. Belohnung für die Auffindung des Thäters ausgesetzt. So große Fortschritte hat in Rixdorf bereits die Sozialdemokratie gemacht, daß sie, die keine Autorität weder im himmel noch auf Erden anerkennt, die friedlichen otteshäuser nicht mehr schont. Möge es den eifrigen Bemühungen der Polizei gelingen, die Thäter bald zu fassen. Socialdemokratische Demonstration. Am Sonntag den 18. März haben die Social= demokraten den Jahrestag der März=Kämpfe in dem Revolutionsjahre 1848 feierlich begangen. Nachdem schon am Samstag Versammlungen abgehalten worden, fanden am Sonntag die eigentlichen Demonstrationen statt, die an den Gräbern der Märzgefallenen im Friedrichshain ihren Anfang nahmen. Schon von 6 Uhr Morgens an strömten Tausende in ununterbrochener Folge aus allen Theilen der Stadt nach dem Friedrichshain, und die Menge schwoll, je mehr der Tag vorrückte, an. Eine Kette von Schutzleuten zur Aufrechterhaltung der Ordnung war an. Eingange des Friedhofes aufgestellt und ließ die Masse in Gruppen von etwa 100 Personen an den Gräbern vorbeipassiren, die bald. von einem Meere blühender Blumen bedeckt waren. Der Durchmarsch der Tausende, der sich in Ordnung vollzog und ohne jede Störung ver lief, hielt bis zum Nachmittag an und erst gegen 7 Uhr Abends zogen sich die Massen zurück. Inzwischen hatten die Sozialdemokraten am Vormittag nicht weniger als 10 Versammlungen in bekannten Lokalen der Stadt veranstaltet, in welchen dem Tage entsprechende Reden gehalten wurden. In der Brauerei Friedrichshain hielt unter ungeheuerem Andrange Bebel eine Versammlung, ebenso in der Germania=Halle Liebknecht. Auch eine anarchistische Versammlung hatte in der Andregsstraße stattgefunden. Die von den Anarchisten herausgegebene, auf rothem Papier gedruckte„Fest=Nummer“ ihres Parteiblattes„Der Socialist" wurde von der Polizei beschlagnahmt und der anarchistische Redacteur verhaftet. Am Dienstag den 20. März ist der deutschrussische Handelsvertrag in Kraft getreten. Jetzt müssen die Thatsachen zeigen, ob die Freunde oder die Gegner des Vertrages Recht gehabt haben. Vorläufig zeigt sich kein Sinken der Brodkorupreise in Folge des Vertrages(nur Hafer ist neuerdings„sehr flau"); andererseits reoet man bereits von zahlreichen und bedeutenden Aufträgen für unsere Industrie. Einen solchen ersten Anlauf darf man freilich nicht überschätzen; aber immerhin ist es schon von Werth, daß sich das Vertrauen auf die bessere Ent wickelung von Handel und Wandel etwas hebt. Die vollen Wirkungen des Vertrages auf die landwirthschaftlichen Interessen werden sich erst fühlbar machen, wenn die zugehörigen Compensationen(Ausgleichs=Bewilligungen)— nämlich des Identitätsnachweises und der Staffel tarife— in Kraft treten. Der Identitäts nachweis für Getreide wird mit dem 1. Mai in Wegfall kommen und es wird dann den Pro vinzen mit Getreide-Ueberschuß, also vor zugsweise den östlichen Provinzen der Absatz nach dem Auslande wieder ermöglicht. Aml. August werden die Staffeltarife für die Getreidesendungen aus dem Nordosten nach dem Westen und Süden fallen. Die letztgenannten Landestheile dürfen sich von der Aufhebung der Staffeltarife wohl keinen positiven Vortheil ver sprechen, sondern höchstens eine Abschwächung der Gefahr, die ihnen aus dem Zufluß billigen Getreides droht. Doch trägt diese Maßregel ersichtlich zur Beruhigung und Versöhnung der Gemüther im Westen und Suden bei. Frankreich. Ueber die Verhaftung eines Anarchisten, Namens Ortiz, wird Folgendes aus Paris gemeldet:„Die Polizei hatte dieser Tage in einer Baracke auf dem Boulevard Brune ein ganzes Lager verschiedenster aus Einbruchsdieb stählen herrührender Gegenstände: Uhren, goldene Ketten, silberne Leuchter u. s w. entdeckt und die Bewohner dieser Hütte, zwei berüchtigte Einbrecher, verhaftet. Aus daselbst vor gefundenen Papieren ging hervor, daß der Anar chist Ortiz. ein Freund des Attentäters Henry, sich in Paris befinde und in der erwahnten Baracke Unterschlupf suche. Die Baracke wurde von Polizei=Agenten, die sich als Arbeiter ver kleidet hatten, umstellt, und Ortiz. sowie ein zweiter Anarchist, Namens Bertani, als sie daselbst eintreten wollten, verhaftet. Ortiz ist ein Oesterreicher; er genoß in Frankreich sorgfältige Schulbildung; insbesondere soll er gründliche chemische Kenntnisse besitzen. Ortiz leugnet jede Theilnahme an dem Attentat in der Rue des Bons Enfants und im Cafe Terminus Schon im Jahre 1892 wurde Ortiz von der Polizei verfolgt, doch gelang es ihm, zu enrfliehen. Ferner wurden zwei Anarchisten, der Böhme Hrabe und der Ungar Budimir verhaftet. In der Wohnung der beiden fand sich eine Anzahl falscher Pässe, Formulare für Bittgesuche und zur Absendung bereite Bettelbriefe. Hrabe und Budimir hatten zahlreiche in Paris lebende hervorragende Ausländer auf diese Weise um bedeutende Beträge beschwindelt, u. A. den ehemaligen König von Neapel. In Bourges fand ein neunjähriger Knabe auf der Straße eine mit Eisendraht umwickelte Kupferröhre; er versuchte, dieselbe zu öffnen, als eine furchtbare Explosion erfolgte. Der Knabe wurde lebensgefährlich verwundet. Oesterreich. Der alte ungarische Revolutionär Kossuth ist am Mittwoch Abend in Turin gestorben im hohen Alter von 92 Jahren. Ludwig Kossuth(spr. Koschuth) war geboren am 27. April 1802, hat also ein Alter von fast 92 Jahren erreicht. Er studirte die Rechte, wurde Advocat, trat im Jahre 1832 in das politische Leben ein, wurde 1837 wegen Hochverraths(Bemühungen zur Losreitung Ungarns von Oesterreich) zu 4 Jahren Haft verurtheilt. 1840 begnadigt und übernahm dann die Redaktion des„Pesti Hirlap.“ 1848 war er der Führer der ungarischen Revolutionäre gegen Oesterreich, Dictator der republikanischen Regierung und der schärfste Gegner des Deutscht hums in Ungarn. Nach Mißlingen der Revolution floh er, wurde aber in der Türkei gefangen gesetzt, erhielt 1851 die Freiheit wieder, lebte in den ver einigten Staaten, dann in London, schloß sich Garibaldi an, dem er 1849 und 1866 eine ungarische Legion zuführte, und nahm seitdem seinen Wohnsitz in Italien, in der ehemaligen piemontesischen Haupt stadt Turin. Er war ein unversöhnlicher Feind der Habsburger Dynastie(des österreichischen Kaiserhauses) und des Katholizismus, wie der Religion überhaupt, sowic des Deutschthums. Die letzte unheilvolle politische That des alten Verschwörers und Religionsfeindes ist dessen Eintreten für die Einführung der Civil= Ehe in Ungarn; dadurch hat er dieser freimaure rischen Culturkampfsvorlage wahrscheinlich zum Siege verholfen.— Die radical liberale Partei in Ungarn verlangt, daß Kossuth zum„Nationalhelden“ erklärt werden soll; das würde natürlich die denkbar frechste Beleidigung des Kaisers von Oesterreich— der ja zugleich„König von Ungarn“ ist— sein; ob die liberalen ungarischen Minister und die Kammer trotzdem diesem Verlangen nachgeben werden, bleibt abzuwarten. In dem Prozeß gegen die Mörder Mrva's ist am 20. März das Urtheil gesprochen worden. Dolezal, Drangonn und Joseph Kritz erhielten je 10 Jahre schweren Kerkers, die übrigen drei wurden freigesprochen Italien. Die anhaltende Arbeitslosigkeit treibt in manchen Orten Italiens das Volk geradezu zur Verzweiflung; der Hunger und die Noth der Arbeiter und deren Weiber und Kinder erzeugen eine Stimmung, die zu allem fähig macht Es gährt und brodelt überall und die Strenge der polizeilichen Maßnahmen, die einen revolutionären Ausbruch mit allen Mitteln niederzuhalten sucht, ist doch nicht im Stande, eine ge legentliche Revolte zu verhindern. In San Secondo erlebte man, wie die„Deutsche Reichszeitung" berichtet, kürzlich ein derartiges tragisches Schauspiel. Es kam zu einem veczweifelten Kampfe der arbeitslosen Menge mit der Polizei. Das aufgeregte Volk leistete der Aufforderung der letzteren, sich zu zerstreuen, keine Folge; da blitzte in der Faust eines der Carabinieri die Waffe und im Nu war das Zeichen gegeben zu einer allgemeinen Metzelei. Die Arbeitslosen, die eben falls mit Waffen versehen waren, schossen und stachen die Polizisten, diese hieben ihrerseits mit scharfer Klinge blindlings auf die Menge ein. Blut floß und unter das Geschrei der Verwundeten mischten sich auch die Jammerrufe verzweifelter Weiber und Kinder, die in die dichte Menge gerathen waren und auch ihrerseits Verwundungen davontrugen. Die hereinbrechende Nacht trennte schließlich die mit höchster Erbitterung Kämpfenden. Keine Woche ohne Bombe. Schon wieder ist in Paris ein Dynamitverbrechen verübt worden und zwar in der Madeleinekirche(Magdalena Kirche), einer der schönsten Kirchen der Stadt. Ob dies mal die Glaubensspötter auch wieder über den Finger Gottes lächeln mögen? Das erste Dynamitattentat, das ein Mordbube aus der Schule der Ravachol und Henry gegen eine Kirche in Paris unternimmt, kostet nur dem Attentäter sein Leben, und Kirche und Gläubige bleiben bewahrt vor dem mörderischen Geschosse. Die Madeleinekirche wird ganz besonders von der vornehmen Welt besucht und namentlich zu den Fastenpredigten in dieser Kirch; pflegen sich die Vertreter und Vertreterinnen des Adels zu drängen und all' die Damen und Herren, die gesellschaftlich der vornehmen Welt von Paris nahe stehen und den religiösen Sinn bewahrt haben. Am Donnerstag Nach mittag in der vorigen Woche sollte ein hervorragender Fastenprediger, Pater Gardé, um 4 Uhr in der Magdalenenkirche predigen. Als um 2 Uhr einer der Capläne der Kirche nach der Christenlehre das bis dahin= ausgestellt gewesene Allerheiligste ins Tabernakel einschloß, bemerkten die Kirchenschweizer zwei verdächtige Subjecte in der Kirche, welche in auffälliger Weise die Kirche in allen Theilen zu studiren schienen. Als die Beiden sich beobachtet sahen, wandten sie sich dem Hauptausgange zu. Kaum hatten sie die innere Thüre hinter sich, als eine Explosion erfolgte. Die Kirchenschweizer und der Caplan eilten hinzu und fanden einen der beiden Fremden vollständig in Stücke zerrissen am Boden liegen. Es stellte sich heraus, daß es der Attentäter selber war, der wahrscheinlich die Absicht hatte, eine Bombe unter einem Stuhle inmitten der Kirche niederzulegen, damit sie während der Predigt explodire. Er wurde daran durch den Schweizer gehindert. Darauf hat sich der Attentäter an die Kirchenthür zurückgezogen, dieselbe klappte in dem Moment, als er sie geöffnet hatte, zu, wodurch er einen Stoß erhielt und die Bombe zur Explosion kam. Im Augenblicke der Explosion eilte der andere Fremde die Kirchenstufen hinunter der Straße zu. Man hielt ihn für einen Mitschuldigen, und die wüthende Menge hätte den Mann auf der Stelle getödtet, wenn nicht in demselben Augenblicke der Sakristan am Kirchenchor erschienen wäre und hinuntergerufen hätte:„Einer ist todt.“ Darauf übergab man ihn der Polizei. Die nach der Christenlehre in der Kirche zurückgebliebenen Kinder und Frauen blieben durch eine sichtbare Fügung Gottes sämmtlich unversehrt. Merkwürdiger Weise ist auch der Material=Schaden äußerst gering. Nur die Metallplatte des Opferstockes ist abgerissen, außerdem sind einige Scheiben zertrümmert. Die Polizei war fofort in großer Anzahl zur Stelle Auch mehrere Minister und zahlreiche Abgeordnete, welche den Knall in der Kammer gehört hatten, sowie die Pfarrgeistlichkeit eilten in größter Bestürzung herbei. Der Pfarrer der Kirche, welcher eben erst eine Krankheit überstanden, ist von Schrecken neu erkrankt. Die Panik, welche unter den in großer Zahl, zumeist in Equipagen, ankommenden Predigtbesuchern herrschte, als sie das starke Polizeiaufgebot vor der Kirche trafen und das Ereigniß erfuhren, kann man sich kaum vorstellen. Die Untersuchung wurde sofort an Ort und Stelle begonnen. Bei der Leiche wurde eine Photographie des Dynamit: Helden Ravachol gesunden und aus anderen bei ihm vorgefundenen Papieren stellte der Com missar bald die Identität des Todten fest; derselbe war ein belgischer Anarchist. Namens Pauwels. Evenso glaubte die Polizei bereits den zweiten Buben zu kennen, und vermuthete den lange gesuchten Bombenattentäter Rabardy vor sich zu haben. Allein am anderen Tage stellte sich seine Unschuld heraus. Auch zwei andere nach dem Attentate verhaftete Individuen mußten freigelassen werden. Die in St. Denis in der Wohnung der Frau des getödteten Anarchisten Pauwels vorgenommene Haussuchung führte zur Beschlagnahme zahlreicher Papiere. Das Absteigequartier Pauwels in Paris hat die Polizei noch nicht ermittelt. Man glaubt, daß Pauwels ein Mitschuldiger Henry's bei dem Attentat im Terminus=Hotel war. Zahlrliche Auarchisten wurden in den ersten Tagen nach dem Attentat verhaftet. In der Stadt herrscht begreiflicher Weise die größte AufregungDie Katholiken und der Kaufmannsstand Es ist gewiß sehr zu loben, wenn die Eltern ermahnt werden, bei der Berufswahl für ihre Söhne sich nicht von einer unvernünftigen Sucht leiten zu lassen, dieselben einem höheren Stande zuzufuhren. Anderseits ware es aber auch verkehrt, die dem sogenannten Kleinbürgerthume, dem Handwerkerstande rc. angehörenden Eltern unter allen Umständen vor dem Streben zu warnen, die Söhne dem Stande der Kaufleute, höheren Beamte u. s. w zuzuführen. Ein olches Aufstreben zu einem höheren Stande ist nicht nur sehr erklärlich, sondern auch bis zu einem gewissen Grade nothwendig. Unsere heutige Produktion unterscheidet sich von der früheren ganz besonders dadurch, daß in Folge der Maschinen und der Arbeitseintheilung der einzelne Mensch viel mehr produzirt als früher. In vielen Betrieben stellt heute eine menschliche Arbeitskraft her, wozu früher zwei, fünf, ja zehn und noch mehr Menschen nothwendig waren. Auch der einzelne Handwerker stellt heute durchschnittlich mehr Waare her als früher. Einzelne Theile seiner Arbeit bezieht er aus der Fabrik, andere kann er selbst viel schneller als früher fertig machen, weil auch ihm die Maschine zur Verfügung steht. Bei dieser gesteigeren Produktionskraft des einzelnen Arbeiters muß ja die Arbeitslosigkeit fortwährend steigen, wenn nicht entweder der Verbrauch der Waaren in gleichem Maße wie die Produktionskraft teigt, oder die Zahl der Arbeiter und Handwerker im Verhältnisse zur Bevölkerung sich vermindert. Soviel steht demnach fest, daß noch viele Söhne der sogenannten„unteren" Volksklassen in die mittleren und der mittleren in die höheren aufsteigen können, ohne daß es an Arbeitern und Handwerkern fehlen wird. Zu gleicher Zeit bringt es die wirthschaftliche und soziale Entwickelung mit sich, daß die nicht produzirenden Klassen sich stärker vermehren und vermehren müssen, als die Bevölkerung im Ganzen. Zu einer Zeit, da der größte Theil der Produkte von denen gebraucht wurde, welche dieselben herstellten, waren natürlich weniger Menschen nöthig, um den Verkehr zwischen Produzenten und Konsumenten zu vermitteln. DaWrg gegen mußte die Zahl der Kaufleute im Verhältnisse zur Bevölkerung stetig steigen mit dem wachsenden Verkehr, mochte sich derselbe auf das Innland beschränken oder über die Grenzen des Landes hinausgehen. Um die Entwickelung dieses Verkehrs zu kennzeichnen, mögen einige Zahlen angeführt werden: 1866 wurden in das deutsche Zollgebiet eingeführt 110 Tonnen Kaviar und Kaviarsurrogate, 1891 dagegen 322. An undenaturirtem Olivenöl betrug die Einfuhr 1861 1044 Tonnen, 1891 3476 Tonnen. 1871—75 gebrauchte in Deutschland eine Person durchschnittlich 0,02 Kilogramm Thee, 1891 dagegen 0,05. Die Einfuhr der frischen Südfrüchte stieg von 7408 Tonnen im Jahre 1880 auf 21,176 Tonnen im Jahre 1891; die der getrockneten in derselben Zeit von 16.950 bis 35,778 Tonnen. An Gewürzen wurden 1861 eingeführt 3411 Tonnen, 1875—78 jährlich gegen 5000 Tonnen. An Hüttenprodukten aller Art wurden in Deutschland in den theilweise besonders flotten Jahren 1871—75 durchschnittlich 2,157,300 Tonnen, 1890 5,419,900 Tonnen gewonnen. Das Anwachsen zeigt sich also auf den verschiedensten Gebieten. Damit man aber nicht glaube, daß ich einzelne Produkte herausgenommen hätte, bei denen sich eine solche Steigerung zeige, mögen noch einige Zahlen angeführt werden über die Betriebseinnahme der preußischen Eisenbahnen. Dieselben betrugen 1844 10,6 Millionen Mark, 1854 70,2, 1864 179,7, 1874 515,6 und 1886 701,8 Millionen Mark. Die Briessendungen der deutschen Post vermehrten sich so, daß 1872 —1875 1395, 1890 dagegen 3319 Briese auf 109 Einwohner fielen.(Die betreffenden Zahlen sind dem statistischen Jahrbuch für das deutsche Reich, der Zeitschrift des statistischen Büreaus in Berlin und dem statistischen Jahrbuch für den preußischen Staat, also offiziellen Quellen entnommen.) Die Zahl der Erwerbsthätigen im Handel und Verkehr ist, wie jeder weiß, in großen Städten im Verhältnisse zur Bevölkerung erheblich größer, als in kleinen Städten und auf dem Lande. Die großen Städte nehmen aber an Einwohnerzahl viel schneller zu, als die kleinen Städte und das flache Land. Während die männliche Be völkerung des Landes von 1867 bis 1890 sich nur vermehrt hat von 8,152,302 auf 8,915,124, hat die der Städte zugenommen von 3,743,649 auf 5,787,027. Faßt man das alles zusammen, so ist nicht zu bezweifeln, daß die Zahl der Personen, welche sich mit dem Handel und Ver kehr beschäftigen, gewaltig zugenommen haben muß, weil ja der frühere Prozentsatz der im Handel und Verkehr Erwerbsthätigen die vermehrte Arbeit gar nicht hätte bewältigen können. So sehen wir denn auch, daß im Jahre 1861 auf 10,000 Köpfe der Bevölkerung des deutschen Zollvereins 89 Erwerbsthätige des Kaufmannsstandes, 1875 dagegen 155 kamen. Das heißt: die Erwerbsthätigen im Kaufmannsstande haben sich vermehrt um 85 pCt., während die Bevölkerung nur um 22 pCt. zugenommen hat. In Baiern und Würtemberg beträgt die Zunahme sogar 120 bezw. 129 pCt. Für die neuere Zeit seit 1882 liegen die Zahlen noch nicht vor, aber die Entwickelung wird voraus sichtlich eine ähnliche sein. Ist nun der Kaufmannsstand so sehr über füllt, daß die stattgefundene Zunahme durchweg zu beklagen sei? Allerdings hat es in den letzten Jahrzehnten an stellenlosen Kaufleuten nicht gefehlt, aber sehr groß ist die Zahl nie ge wesen. Zudem haben auch die meisten übrigen Berufe vielfach über zu viel Bewerber geklagt und in den sogenannten niederen Berufen war die Erwerbslosigkeit oft größer als im Kaufmannsstande. Die Stellenlosigkeit im Kaufmannsstande beruhte zudem meist gar nicht in einem Mangel an Nachfrage nach Gehülfen, als vielmehr in der Unfähigreit einer großen Zahl derer, welche sich um eine Stelle bewerben. So hat der Verein für Handlungs=Kommis in Ham burg in den Jahren von 1858—81 niemals mehr als 53,9 pCt. der aufgegebenen Vakanzen besetzen können. Es fehlte eben an solchen Be werbern um kaufmännische Stellen, welche den gestellten Anforderungen entsprachen. Alle Stellenvermittelungs=Bureaus der kaufmännischen Vereine haben in den letzten Jahrzehnten stets darüber geklagt, daß es den Bewerbern vornehmlich an den nothwendigen Sprach kenntnissen fehle und daß deshalb manche offene Stelle nicht besetzt werden könnte. Es kann sich also gar nicht darum handeln, die Zahl der jungen Leute, welche sich dem Kaufmannsstande widmen wollen, überhaupt wesentlich zu vermindern und z. B. die Söhne der Handwerker möglichst vollständig von dem Kaufmannsstande zurück zuhalten. Viel mehr kommt es vor allem darauf an, daß die jungen Leute, welche in den Kaufmannsstand eintreten wollen, eine tüchtige Ausbildung für ihren Beruf sich verschaffen, daß sie diejenigen Kenntnisse und Fertigkeiten sich erwerben, welche ihnen für eine erfolgreiche Thätigkeit erforderlich sind. Dazu gehört in jedem Falle ein guter deutscher Stil. eine gefällige Handschrift, eine tüchtige Ausbildung im Rechnen u. s. w. Für einen großen Theil der jungen Kaufleute ist heute auch die Kenntniß der französischen und englischen Sprache gar nicht zu entbehren. In erster Linie sollte man also nicht so sehr darauf bedacht sein, vor dem Zudrange zum kaufmännischen Stande unter allen Um ständen zu warnen, als vielmehr immer wieder darauf hinzuweisen, daß heute tüchtige Kenntnisse von einem Kaufmanne verlangt werden, daß es aber auch heute viel eher möglich ist als früher, diese Kenntnisse zu erwerben, wenn nur der gute Wille dafür vorhanden ist. Wir Katholiken haben am allerwenigsten Ursache, den Eltern die Mahnung zu geben, stets ihre Söhne bescheiden im eigenen Stande zurück zuhalten und sie nicht in einen höheren Stand übergehen zu lassen. Wir sind in den höheren Ständen, welche durch ihre materiellen Mittel und ihre gesellschaftliche oder amtliche Stellung, auf alle Verhältnisse, auch auf die sittlichen und religiösen, großen Einfluß ausuben, verhältnißmäßig wenig vertreten. Von 100 männlichen Hauptberufsthätigen kommen auf den Handel bei den Juden annähernd 62, bei den Evangelischen 5 und bei den Katholiken nur 2—3! Wir stehen also nicht bloß hinter den Juden,— welches sich ja aus dem ganz besonderen Handelstriebe dieser erklärt— sondern auch hinter den Evangelischen weit zurück. Halten die katholischen Eltern aus den unteren und mittleren Volksklassen in falscher Bescheidenheit oder in Verkennung der wirthschaftlichen Entwickelung, welche eine Vermehrung des Kaufmannsstandes über die Volksvermehrung hinaus unbedingt fordert, ihre Söhne ganz von dem Kaufmannsstande zurück, so wird der Prozentsatz der Katholiken im Kanfmannsstande noch mehr sinken. Wünschenswerth ist das aber gewiß nicht. Das aber müssen wir allerdings festhalten, daß heute im Kaufmannsstande nur solche vorwärts kommen, welche für denselben sehr gut vorbereitet sind. Schlecht vorbereitete Kaufleute haben immer in dem Konkurrenzkampfe einen schlechten Stand gehabt, heute ist der Posten eines schlecht vorgebildeten Kaufmannes von vornherein ein verlorener. Ehrensold für die Kriegs-Veteranen von 1870—71. Auf Anreguug vieler Veteranen wurde in Peine (Hannover eine Versammlung einberufen, welche sich dahin aussprach, die Agitation für einen Ehrensold an alle noch lebenden Kriegskameraden von 1870 71, soweit diese Combattanten sind, in die Hand zu nehmen, Zwecks dessen wurde ein Comitee gewählt und beschlossen eine Petition dem deutschen Reichstage einzusenden, worin derselbe gebeten wird, die hohen verbündeten Regierungen zu ersuchen, dem hohen Reichstage einen diesbezüglichen Gesetzentwurf vorzulegen Es wurde ferner beschlossen, alle Veteranen des westlichen und nördlichen Deutschlands— gleichviel, ob die selben einem Vereine angehören, oder nicht— zur Theilnahme an der Petition aufzufor dern. Es ist dies umsomehr wünschenswerth, als der von unserem hochseligen Kaiser Wilhelm I. aus der Kriegscontribution entnommene Fonds in Höhe von circa 500 Mill. Mk. dazu bestimmt ist, den Kriegern, weiche damals auf dem Feide der Ehre gekämpft und ein einiges Deutschland geschaffen haben, ihren durch die Nachwehen der Strapazen des Feldzuges, durch Krankheit und Siechthum oft recht trüben Lebensabend durch Verabreichung einer gleichheitlichen Un terstützung etwas sorgenfreier zu gestalten. Bislang sind Einzel=Petitionen um eine solche Unterstützung meist erfolglos geblieben und steht zu hoffen, daß diese Massen Petition, zu welcher schon mehrere Tausend Kameraden ihre Zustimmung durch Unterschrift bethätigt haben, von gutem Erfolg begleitet sein wird Kameraden von 1870 71, welche geneigt sind, genann ter Petition sich anzuschließen, wollen schleunigst Petitionsabdruck und Unterschriftbogen vom Schriftführer des„Centralcomitees der vereinigten Veteranen Nord= und Westdeutschlands von 1870 71“. Fried rich Schulze, Peine, Braunschweigerstraße Nr 31, verlangen. Diejenigen Kameraden, welche den Feldzug 1870 71 als Combattanten mitgemacht und sich an einer Pe tition behufs Erlangung des vorgenannten Ehrensoldes betheiligen wollen, werden hiermit zu einer Versammlung zur Unterzeichnung der Petition auf Sonntag den 1. April zu Ratheim an der Roer brücke eingeladen, woselbst Petitions=Abdruck nebst Unterschriftbogen offen liegen. Um zahlreiches Erscheinen, auch von auswärtigen Interessenten, bitten mit kameradschaftlichem Gruß Mehrere Veteranen von 1870 71 Soziales. Sozialdemskratische„Hungerlöhne.“ Im so zialdemokratischen Zukunftsstaate wird es keine Noth, keine„Hungerlöhne“ mehr geben; jeder, der seine Pflicht thut, soll sorgenlos leben und sein gutes Aus kommen haben— so versichern die sozialdemokratischen Bauernfänger. Wie bei der rothen Genossenschafts bäckerei in Berlin, so ist auch jetzt in HamburgAltona eine Probe auf diese Prophezeiung gemacht worden. In Hamburg Altona war nämlich vor län gerer Zeit ein Cigarrenarbeiter Ausstand ausgebrochen, weil Agitatoren den betreffenden Ar beitern vorgeredet hatten, daß sie viel zu niedrige Löhne erhielten. Da aber die Arbeiter nicht nachgaben. thaten sich die Streikenden zusammen und bildeten eine„Tabakarbeiter=Genossenschaft“ mit einer eigenen Cigarrenfabrik. Nach dem vorliegenden Berichte für das verflossene Jahr beschäftigte diese Genossenschaft 161 Arbeiter, von denen die besten und geschicktesten Arbeiter 3,16 M., die Zurichter aber gar noch nicht einmal ganze 2 M. für den Tag verdienten Das sind thatsächlich für das theure Hamburger Pflaster Hungerlöhne, bei denn die armen Verführten kaum bestehen können. Früher haben die Zurichter etwa 3 M., die besonders guten Arbeiter mindestens 4 M. täglich verdient. Das socialistische Genossen schaftsprinzip hat also auch in Hamburg, wie in vielen anderen Großstädten zuvor, die praktische Probe in keiner Weise bestanden. Da es die eigentliche Ar beits und Erwerbsform im Zukunftsstaate sein soll, so wird man die entsprechende Nutzanwendung aus solchen Erfahrungen leicht ziehen können Photographisches Atelier von C. Mergelsberg, Heinsberg. Aufnahmen bei jeder Witterung. An Sonn= u. Feiertagen von Morgens 9 bis Nachmittags 6 Uhr. Pern-Guano, Füllhornmarke, den ich von dem Anglo-Continentale vorm. 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Sie wurde doch sehr gelobt und Dir warm empfohlen!“ „O ja. das Papier ist geduldig; sie sandte ganz vorzügliche Zeugnisse ein. Es ist erstaunlich, wie hoch ihre ganz geringen Fähigkeiten angeschlagen wurden.“ „Uebertreibungen“ schaltete der Sohn ein „Selbst die Gräfin, bei der Fräulein Paragon zu letzt in Stellung war, sprach sich nur lobend über ihre Leistungen aus. Ich hatte ihr doch ein besseres Urtheil zugetraut. Glaube mir, Leo, als ich sie gestern Abend an das Piano setzte, spielte sie so schlecht, daß es einen Stein erbarmen mußte: als sie aber zu singen anfing, stieß sie so schrille, gellende Töne hervor, daß es mich schmerzlich durchzuckte und ich mir die Ohren zuhalten mußte.“ „Wo ist sie jetzt, was hast Du mit ihr gemacht?“ „Ich überlegte mir die Sache reiflich und kam zu dem Entschluß, daß eine Trennung die beste Lösung sei. Heute Morgen sagte ich ihr deshalb recht freund lich, daß ich befurchtete, sie konne die Stellung in meinem Hause als Gesellschafterin nicht ausfüllen, zahlte ihr außer Hin und Rückreise das halbjährige Salair und war froh, so leichten Kaufs davon zu kommen.“ Der junge Mann, der behaglich in einem bequemen Sessel lehnte, lachte herzlich. „Na, die schlechte Stimme hat sich aber glänzend bezahlt gemacht. Dabei kann die Sängerin in kurzer Zeit Millionärin werden. Für einen Gesang bekommt sie die Reisekosten, ein halbjähriges Salair und einen Tag Logis, liebe, arme Mama: Dein ganzes Haus wird noch erstürmt werden, sobald Deine Bedingungen in der Welt bekannt sind.“ Diese Unterredung fand in Frau Werdenbachs hochst elegantem Boudoir statt. Sie war Wittwe und er standen ihr unbeschränkte Mittel zur Verfügung. Selbst sehr musikalisch, strebte sie darnach, verborgene musi kalische Talente ans Licht zu bringen, und daß ihr guter Wille häufig getäuscht wurde, war nur zu natürlich Leopold, ihr einziger Sohn, ihr Stolz und ihre Freude, sollte sich dem Staatsdienste widmen; allein die vielfache Noth der leidenden Menschheit, die in der Residenz noch deutlicher wie in einer kleinen Stadt hervortrat, ließ den Entschluß in der Seele des Jünglings reifen, dem Elend nach Kräften zu steuern. Er wurde deshalb Arzt, nahm sich ganz besonders der Armen und Nothleidenden an, denen er nicht allein in jeder Krankheit und Gefahr treu zur Seite stand, sondern noch mit seinen bedeutenden Mitteln manche Freude bereitete. Um den Armen stets nahe zu sein, wohnte er nicht nur in dem vornehmen Viertel bei seiner Mutter, sondern miethete ein Quartier in der Oststraße, wo sich hauptsächlich die Wohnungen der ärmeren Leute befanden. Als er jetzt sein Auge über das elegante Gemach welches mit den seltensten Kostbarkeiten verschwende risch ausgestattet war, schweifen ließ, als er sich des hübschen Abendessens erinnerte, das ihn soeben er quickt hatte, und dann seiner alten, guten Mutter ge dachte, die in all' diesem Glanz sich so einsam und verlassen fühlte, beschlich ihn eine tiefe Wehmuth Seine Gedanken schweisten zurück. Er sah eine junge, bildschöne Dame, mit bleichem Antlitz und seelenvollen Augen, die in einem düsterem Zimmer ein trauriges Dasein führte, und die jetzt nach schwerer Krankheit kaum im Stande war, hinreichend für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Jede dieser beiden Damen besaß eine Eigenschaft, die der andern so sehr erforderlich war;— konnten sie sich nicht ergänzen, damit ihnen beiden geholfen war? „Mama,“ begann Leo endlich nach kurzem Sinnen, „Du hast Dein Glück schon so oft versucht und bist noch immer getäuscht worden. Willst Du es mir über lassen, eine Gesellschafterin für Dich auszusuchen?“ „Du. Leo, würdest Du das können?" „Ich will wenigstens thun, was in meinen Kräften steht. Vielleicht wird es mir gelingen, denn ich kenne eine junge Dame, deren musikalische Talente sehr ge rühmt werden. Aber, ob sie die Stellung annehmen wird, ist fruglich: sie wohnt ganz in meiner Nähe, doch will ich „Sie ist doch eine sein gebildete Dame, Leo?“ fiel die Mutter besorgt ein „Du zweiselst wohl, weil sie in dem Armenviertel wohnt? Mama! ich wohne doch selbst da und zähle mich zu den sein gebildeten Leuten.“ „Mit Dir ist es auch anders, Du machst eine Aus nahme.“ „Gut, dann wollen wir auch meinen Schützling zu dieser Ausnahme zählen, bis wir vom Gegentheil überzeugt sind.“ „Stelle ihr Bedingungen wie Du willst: ein hohes Salair kannst Du immerhin versprechen, wenn sie meinen Aufforderungen genügt. Sage ihr, daß es ihre Hauptaufgabe ist, mir vorzusingen. Du, als Arzt, kannst ihr ja sehr gut vorstellen, wie nervös und reizbar ich oft bin, und daß dann nur ein schöner Gesang meine aufgeregten Nerven beruhigt.— Warum lachst Du, Leo?“ „Dein Fall erinnert mich an König Saul und David.— Ich will morgen die junge Dame zu Dir schicken, ist es Dir recht?“ „Oh, gewiß. Leo, die Abende sind so sehr einsam" „Warum siehst Du denn nicht Gäste zur Unterhal tung bei Dir?“ „Das macht zu viel Mühe.— Zuerst die Einla dungen, dann die Vorbereitungen,— nein, Leo, aber wenn das Fräulein hier ist—„wie heißt sie, Leo?“ „Rosa“ „Mein lieber Sohn, bist Du so vertraut mit ihr, daß Du sie bei ihrem Vornamen nennst," wandte die Mutter stirnrunzenld ein. „Das ist ihr Familienname: ich kenne ihren Vor namen nicht. Doch nun, gute Nacht, liede Mutter, schlafe wohl und denke nicht mehr an die schrille Stimme von gestern Abend" Rosa saß in ihrem kleinen, düsteren Zimmer in drüben Gedanken versunken, Sie hatte eine Liste von Sachen aufgeschrieben, die ihr dringend erforderlich schienen, doch seufzend wurde ein Gegenstand nach dem andern gestrichen. „Es geht nicht länger so.“ stieß sie endlich hervor und legte den Bleistift nieder,„selbst wenn ich mich auch noch so sehr einschränke, muß ich doch ein neues Kleid, Stiefel und einen Mantel haben. Das Leben ist doch sehr hart zu ertragen?“ So sehr sie sich auch bemühte, nicht mehr der Er innerung zu leben, traten ihr dech unwillkürlich die Thräuen in die Augen, und ihre schmalen blassen Lippen zuckten schmerzlich Wie ganz anders war es doch früher gewesen! Da ward ein jeder Wunsch gern und freudig erfüllt, selbst wenn er überflüssig oder allzu kostbar war. So hatte sie sich nach endlos langer, schlafloser Nacht am folgenden Morgen wieder an ihre traurige Arbeit gesetzt, um die Rechnungen durchzusehen, die während ihrer Krankheit eingelaufen waren. Das für ihr Piano erhaltene Geld, welches ihr anfänglich wie eine unerschöpfliche Goldgrube erschienen, war schon bedeutend zusammen geschmolzen Da trat der junge Doctor unerwartet ein „Wieder in Arbeit vertieft?“ scherzte er:„lassen Sie die Rechnungen für heute, das ist keine aufheiternde Beschäftigung,“ fuhr er dann fort, als er einen flüchtigen, prüfenden Blic auf die Papiere geworfen hatte:„das viele Rechnen, Sorgen und Grübeln trägt durchaus nicht zu ihrer Gesundheit bei" Rosa lächelte traurig „Ich fürchte, ich bin eine schlechte Haushälterin,“ versetzte sie leise.„Mein jetziges Leben war mir von Jugend auf fremd und es wird mir manchmal recht schwer mich hineinzuleben.“ Doch, als hätte sie schon zu viel gesagt, erröthete §; heftig und senkte die Blicke zu Boden Vräulein Rosa, ich wollte Ihnen heute eine Ge e erzählen, wollen Sie mich anhören?“ Rosa schob hastig die Papiere bei Seite. „Eine Geschichte?“ rief sie erheitert:“ das ist gut, daß Sie mich aus meinen trüben Sinnen herausreißen wollen. Jetzt war die Sorge mein einziger Gesell schafter, wie gut, daß Sie diesen bösen Gast verscheuchen wollen.“ „Ichkenne eine Tame," begann der Doctor,„die alt, reich und recht einsam lebt. Oft leidet sie so sehr an ihren heftig erregten Nerven, daß nur ein reiner. guter Gesang im Stande ist, sie nach und nach zu bernligen. Noch kürzlich wandte ich alle meine Kunst und Geschicklichleit an, sie in diesem Anfall zu besänftigen, alle meine Bemöhungen blieben erfolglos. Da gedachte ich einer anderen jungen Dame, eben falls allein in der Welt dastehend, die mit ihrer sanften, melodischen Stimme gewiß segensreich auf die Kranke einwirken könnte.— Ich will mich kurz fassen," fuhr er dann fort, ihr bittend in's Auge sehend,„wollen Sie meiner armen lieben Mutter wie ein treuer Da vid ihre Schwermuth verscheuchen helfen? Sie fuhren hier in ihrer düsterer Umgebung ein trauriges Da sein: Sie bedürfen mehr Licht, mehr Sonnenschein, kurz, Sie müssen in eine andere Sphäre versetzt werden.“ Rosa sah erschreckt auf: sie fürchlete, er würde ihren Namen, ihre frühere Stellung erfahren haben „Fürchten Sie nichts,“ fuhr eindringlich der Doctor fort, der ihren bittenden Blick wohl verstanden hatte, „ich weiß nichts von ihrer Vergangenheit, will auch nichts wissen, wenn Sie es nicht gern und freiwillig sagen, nur weiß ich, daß diese Lebensstellung Ihnen nicht zusagt. Darum frage ich nochmals, Fräulein Rosa, wollen Sie der gute Engel meiner Mutter werden?" Rosa barg ihr bleiches Antlitz in den Händen, Thränen erstickten ihre Stimme, als sie zitternd sagte: „Ich weiß wirklich nicht, was ich antworten soll. Hier lebe ich verborgen, unbekannt—“ „Meine Mutter lebt zurückgezogen, sie sieht nur selten Gesellschaft um sich,“ wandte der Doctor ein, der ihre Gedanken errieth.„Sie können in ihrem Hause wie ihr eigenes Kind schalten und walten, nur daß Sie sie ab und zu durch Ihren herrlichen Gesang erfreuen. Zürnen Sie mir, wenn ich jetzt ganz offen mit Ihnen rede? Sie bedürfen dringend einer sorg samen Pflege, kräftigerer Nahrung als Ihnen die Wirthin geben kann, ich bitte Sie, daher als Arzt und als Freund, meinen Rath zu befolgen.“ Rosa streckte ihm dankbar die Hand entgegen. „Ich danke Ihnen,“ flüsterte sie,„darf ich heute Ihre Mutter besuchen? ich habe gerade einen freien Lag. Sie hatte leider allzu viele freie Tage, da sich neue Schülerinnen nicht gefunden hatteu. „Thuen Sie das, gehen Sie zu ihr, aber fort mit diesen quälenden Rechnungen! Hier ist die Adresse, ich bin fest überzeugt, ich sehe Sie morgen vergnügter wieder." „Heute habe ich ein doppelt gutes Werk gethan, dachte der Doctor, sich seelenvergnügt die Hände rei bend,„meiner Mutter habe ich eine vorzügliche Ge sellschafterin und Fräulein Rosa eine Stellung ver schaft, die gerade für sie passend ist." Wenige Tage später hatte sich Rosa in ihre neuen und glanzenderen Verhaltnisse vollständig eingelebt. „Aus ihrem engen, düsteren Stübchen plötzlich in sonnige, behagliche Räume— aus einem freudeleeren Dasein in eine heitere, sorgenlose Existenz versetzt, diese Veränderung hatte in kurzer Zeit eine liebliche Rothe auf die bleichen Wangen gezaubert. Jetzt stand sie gerade am Tisch und wandte ihre Sorge der silvernen Kaffeemaschine zu, welcht vor ihr stund, und schickte sich an, den braunen, duftigen Trank selbst zu bereiten, eine Arbeit, die sie sich von Frau Werdenbach ausgebeten und die ihr gern über: tragen wurde „Wie geschickt und zierlich sie das macht, viel besser als ich! Sie gibt in der That eine anmuthige, kleine Hausfrau ab," dachte die alte Dame, die ihr freund lich lachelnd zuschaute. Rosa schien ihr auch jeden kleinen Wunsch von den Augen abzulesen, jede noch so geringe Schwäche ihrer mütterlichen Freundin zu ecrathen, so daß das Gemüth der Greisin sichtlich erheitert, ihre Mienen weniger streng und kummervoll wurden. Sie konnte ihrem Sohne nicht genug danken, daß er den glücklichen Gedanken geyabt hatte, ihr eine neue Gesellschafterin auszuwählen. Eines Abends satz die kleine Gesellschaft, denn der Doctor war auch zugegen, vergnügt plandernd im Gesellschaftszimmer, als der Doctor erzählte, er habe heute einen ehrenvollen Antrag als Professor nach der Universität X. erhalten. Roja erbleichte. Sie hatte sich jedesmal gefreut, wenn der Doctor mut seinen heiteren Erzählungen die Stunden bei ihnen planderte, und sie fürchtete eine Trennung für seine alte Mutter mehr wie für sich selbst. „O, Leo, das freut mich; da wirst Du gerade am Platze sein. Wann willst Du gehen?“ rief aber freudig und zu Rosens Staunen die alte Dame. „Ich weiß es noch nicht, Mama; ich habe noch gar keinen festen Entschluß gefaßt. Vielleicht nehme ich die Stellung, so ehrenvoll sie auch ist, gar nicht an. Du weißt, ich hasche nicht nach Ruhm und Ansehen; die Arbeit unter meinen Armen ist mir zu lieb geworden, um sie leicht aufzugeben, und meine Kranken würden mich schmerzlich vermissen.“ Rosa seufzte erleichtert auf, sie wandte sich ab, um das lebhafte Roth, das mit einer tiefen Blässe ab wechselte, zu verbergen. „Nun, mein lieber Sohn, Du mußt ja besser ver stehen, was für Dich gut ist. Ich meines Theils freue mich, wenn Du in unserer Nähe vleibst. Was sagen Sie dazu, Fräulein Rosa?“ Die Gefragte erhov ihr reizendes Antlitz. Ihre langen dunklen Wimpern legten sich wie ein Schleier über das freudig aufleuchtende Auge, und mit einer Stimme, die ihre innere Bewegung verrieth, versetzte sie: „Ich freue mich auch, wenn Sie hier bleiben.“ Die tiefblauen Augen des Doctors glänzten freudig. Die wenigen Worte seines Schützlings, ihre innere Erregung, die seinem scharfen Auge nicht entgangen erfüllten ihn mit einer nie geahnten, seligen Hoff nung. Er gedachte an sein bescheidenes, einsames Heim in der Oststraße. Wie oft, wenn er nach anstrengender Berufserfüllung ermüdet heimkehrte, brachte er ein sam seine kurze Erholungszeit zu. Wie ganz anders. weit behäglicher, würde sich sein Leben gestalten, wenn eine liebende Gattm daheim seiner harrte, wenn sie ihn mit süßem Lächeln auf der Schwelle seines Hauses empfing! Ja, er war blind gewesen, bis Rosa unbewußt mit zarten Fingern leise und vorsichtig die Binde von seinen Augen genommen hatte. Nun erwachte er aus seinen vielfachen Täumereien er stand auf, schritt einige Male auf und ab, und gab dann vor, noch einige Kranken besuchen zu müssen Hotisetzung folgt Vermischtes. Personalstatistit des deutschen Reiches. Im deutschen Reich gehören nach den amtlichen Ergebnissen der letzten Volkszählung 24,230,832 Personen dem mannlichen, 25,197,638 dem weiblichen Geschlecht an. Auf 100 männliche kommen 104 weibliche. Auch die übrigen Zählungen ergaben in Deutschland einen Frauenüberschuß. Der tugelsichere Panzer des Schneidermeisters Dowe hat nun wenigstens einen greifbaren Vortheil ge bracht. Er wird nämlich, wie die Blätter melden, mit seinem Erfinder das Ausland bereisen. Die Kunstschützen Léon Martin und Western haben Dowe gegen einen Monatsgehalt von tausend Mark und außerdem Gewinnantheil verpflichtet, zunächst in London, Wien und Paris insofern öffentlich aufzutreten, als die Schützen auf die bepanzerte Brust des Erfinders schießen. wowe bietet sich nach den letzten Erfolgen mit ziemlichem Gleichmuthe als Zielscheibe dar. In Berlin dürfte ihm die polizeiliche Genehmigung nicht zutheil werden. Schneestürme in Ostdeutschland. Ueber Schlesien, die Oberlausitz und Böhmen ist noch einmal der Winter mit großer Strenge hereingebrochen. Man meldet aus Breslau vom 17. März: Der Schneefall im Gebirge dauert jetzt 60 Stunden. Der Schnee liegt durchweg einen Meter hoch. Die Bahnzüge nach Hirsch. berg, Schmiedeberg, Sprottau und Sagan sind im Schnee stecken geblieben. Die Maschine eines Personenzuges von Liegnitz nach Goldberg ist entgleist, jedoch Niemand ver unglückt. Auch in der Gegend von Zittau herrscht seit Donnerstag Abend ununterbrochen furchtbarer Schneesturm. Die hier einmündenden Bahnlinien sind fast sämmtlich durch Schneewehen unfahrbar; mehrere Zuge sitzen fest; das Oberlausitzer Telephonnetz ist zerrissen und auf mehrere Tage unbenutzbar. Ferner wer den auch aus ganz Böhmen Schneesturme und Verkehrsstörungen gemeldet. Die Südnorddeutsche Verbindungsbahn hat den Verkehr eingestellt. Bei Reichenberg sind drei Personenzüge im Schnee stecken geblieben. Der Telegraphen= und Telephonverkehr ist größtentheils gestört; die Landstraßen sind total unpassirbar. Auch die döhmische Nordbahn wird— so meldet man aus Prag, 17. d. M.— in Folge andauernder Schneestürme noch heute auf vielen Linien den Verkehr einstellen, ebenso die österreichische Nordwestbahn. Trotz der Verwendung von vielen hundert Arbeitern bis spät Nachts, war es nicht möglich, die Situation zu bessern, da der Orkan alle Arbeit zu Schanden machte.— Ueber die Schneeverwehungen im Hirschberger Thal schreidt der „Bote a. d. R.“: In der Nacht von Donnerstag zu Freitag kam der Schnee in Unmassen hernieder und richtete gewaltigen Schaden an, dessen Umfang sich noch nicht ganz übersehen laßt. Besonders stark gelitten haben die Telegraphen- und Telephonleikungen. An vielen Stellen hingen am Freitag die durch die Last des Schnees gerissenen Drähte von den Dächern herunter, zum Theil auch waren sic auf den Erdboden gefallen und hemmten den Verkehr. Besonders schlimm war es in der Bahnhofstraße, wo die Freitag Nacht von dem letzten Zuge kommenden Hotelwagen ganze Rollen Dratb an den Rädern aufwickelten. Es war in unserer Stadt und zum Theil nach auswärts unmöglich, sich telephonisch zu verständigen. Der Schaden ist so groß, daß wohl vierzehn Tage vergehen dürften, ehe derselbe vollständig wieder gehoben ist. Die Dächer der Häuser unserer Stadt sind von den Schneemassen ungeheuer belastet, und ab und zu saust eine Lawine zur Erde. Einen nicht geringen Schrecken erfuhren Freitag gegen 9 Uhr die Passagiere auf dem Bahnhofe. Plötzlich vernahmen sie ein brängstigendes Krachen des Daches der Wartehalle vor dem Wartesaal erster und zweiter Klasse. Das Dach wurde sofort von der Schneelast befreit und die sorgfältige Untersuchung ergab, daß vier Sparren desselben durch die Schwere des Schneees abgebrochen waren. Aus den. ganzen Umtreise von Hirschberg laufen Nachrichten von ungeheurem Schneefall ein. Wunderbar bei der Sache ist, wie das Zugpersonal der in Hirschberg eintreffenden Züge mittheilte, daß am Donnerstag, wöhrend es hier so gewaltig schneite, hinter Königszelt der schönste Sonnen schein herrschte. Die drei stärksten Eichen in unserem ganzen Vaterlande befinden sich in der Umgegend von Berlin. Jede dieser Eichen ist über 400 Jahre alt; die erste 458, die zweite 401 und die dritte 441 Jahre. Die erste Eiche steht unmittelbar am Grunewald im Dorfe Dahlen, sechs Kilometer von Berlin. Nach der Chronik des Ortes steht dieser herrliche Baum seit dem Jahre 1456. Acht Männer vermögen den Baumstamm nicht zu umspannen. Die Höhe beträgt 34 Meter und der Umfang der Baumkrone 26 Meter. Die zweite Eiche steht 30 Kilometer von Berlin bei Finkenkrug; dieser stolze Baumriese wird die„Königseiche“ genannt. In der Rinde des Baumes findet man die Namen von Friedrich dem Großen, Friedrich Wilhelm III., Friedrich Wilhelm IV., Kaiser Wilhelm I., Kaiser Friedrich III., Alexander v Humboldt, Theodor Körner, Friedrich v. Schiller, Herder, Rückert, Iffland u. s. w. eingekraßt. Neun Männer sind nicht im Stande, den Baumstamm zu umspannen. Nach den ältesten Chroniken soll der Baumriese um das Jahr 1493 gepflanzt worden sein. Die dritte dieser stolzen Eichen steht unmittelbar an der Chaussee zwischen Werbig und Letschin im Oderbruch, 10 Meilen von Berlin. Zehn Männer sind erforderlich, diesen Baumriesen zu umspannen. Die Höhe des Baumes beträgt 34 Meter und der Umsang der Baumkrone 20 Meter. Nach den ältesten Chroniken des Ortes Werbig soll die Eiche im Jahre 1453 gepflanzt sein. Störtebeker=Stiftung. Verden besitzt eine nahezu 500 Jahre alte Stiftung: die Störtebekerstiftung. Aus den Einkünften seiner Höfe im nahen Dorse Walle, so lautet dem„Hann. Cur.“ zufolge eine Lesart, stiftete der bekannte Anführer der Vatalienbrüder, Störtebeker, das Vermächtniß, aus welchem die Bedientesten des Doms, der Johanniskirche und mehrere städtische Angestellte jahrlich am Montag nach Lätare je 6 Häringe und 6 Brödchen und die Armen der Stadt Verden je 1 Häring und 1 Brödchen erhalten. Das Brod wird aus 12 Himten Roggen Braunschweiger Maße gebacken und an Heringen wird eine Tonne frischer holländischer Waare gespendet. Die Vertheilung besorgen Magistratspersonen bezw. ihre Stellvertreter im Rathause, nachdem sie zuvor Häring und Brod probirt haben. Am Sonntag Lätare wird die Vertheilung jedesmal im Dom und in der St Johanniskirche mit der Mahnung angekündigt, „die Gabe mit Dank gegen Gott und zum Andenken an den Stifter entgegenzunehmen.“ So geschah die Vertheilung auch Montag.— Die Sage erzählt, daß dem Störtebeter bei seiner Hinrichtung in Hamburg sein Wunsch, ihm aus seinem Becher noch einen letzten Trunk zu gewahren, versagt worden sei. Er habe darauf gesagt, aus sein Schwert zeigend:„Diese Scheide meines Schwertes ist von lauterm Golde und der Degenknopf ist ein kostbarer Edelstein, der Kirche St. Bincent zu Lissabon entnommen. Nach meinem Tode soll mein Schwert verkauft und der Erlös dafür der Stadt Verden überwiesen werden. Auf ewige Zeiten sollen am Tage nach Lätare, an welchem mein geliebtes Weib Elsbeth mir angetraut wurde, eine Tonne Häringeund Brod aus 12 Himten Roggen an Reiche und Arme vertheilt werden, aver ohne Zutrunk, damit meine Landsleute erkennen, wie Niklas Störtebeker durstend gestorben ist.“ So die zweite Lesart. Kurz, das Vermächtniß ist vorhanden und noch heutigen Tages in Kraft.