Wochen=Zugabe: Ilustrirtes Unterhaltungsblatt. Organ der Centrumspartei des Kreises Leinsberg. Monats=Zugabe: Mittheilungen f. paus= u. Landwirthschaft. Uro. 42. 1. Blatt. Verantw. Redacteur: G. Real Erscheint joden Samstag. Quartalspreis durch die Post(einschlietlich Bestellgeld) sowie durch Boren 85 Pig Sonntagsdlat:„Leo“ für Abonnenten 35 Pfg., für abonnenten 30 Pfg. Samstag. 21. Oktober. Anzeigen werden dis spätestens Donnerstag Nachmittag er.„ 16: Jahrgang. 18933 beten.— Inserationspreis die Petttzeile oder deren Raum 15 Pfg., dei Wiederholungen dilliger. Reclamen werden mit 30 Pfg. pro Petitzeile derechnet.# Druck u. Verlag v. P. W. Joppen. Lokales und Provinzielles. Heinsberg. Am Sonntag Morgen zogen am oberen Stadthor eine Anzahl Radfahrer, die in ra sender Eile die Chaussee von Lindern herunterkamen und auf die Sittarder Chaussee einvogen, die Auf merksamkeit der Vorübergehenden auf sich. Es handelte sich um eine Straßenwettfahrt auf der Strecke Gre venberg, Puffendorf, Linnich, Randerath, Heinsberg, Kirchstraß. Veranstaltet war dieselbe vom Gau Rhein land des deutschen Radfahrerbundes und dotirt mit einer großen goldenen, einer silbernen und einer bron zenen Medaille. Das Wetter war entsetzlich schlecht, die Landstraße völlig aufgeweicht, der Gegenwind auf dem großeren Theil der Strecke fast unüberwindlich. Dennoch stellten sich Punkt 9 Uhr 6 Fahrer in Gre venberg dem Ablasser. In einem rasenden Tempo be gann die Fahrt. Puffendorf wurde in einer halben Stunde erreicht, Linnich nach 41 Minuten, Heinsberg nach 1 Stunde 25 Minuten, das Ziel nach 2 Stun den 9 Minuten, in Anbetracht der widrigen Neben umstände eine gute Zeit. Einen entscheidenden Erfolg trug bei diesem Rennen der Radfahrerklub=Aachen davon, denn er errang den ersten und den driten Preis. Die Mitglieder des„Aachener Radreunvereins" hatten die Kontrollirung und Verpflegung der Wettfahrer be reitwillig übernommen. Bei dieser Straßenwettfahrt haben sich, wie das „Echo d. Ggw.“ schreibt, die deutschen Maschinen von neuem bewährt. Drei von den vier Siegern wechselten die Maschinen nicht, da es Naumann= und Seidelräder waren, die sie fuhren. Diese Räder werden wegen ihrer Stabilität und Eleganz vielfach von den Fahrern bevorzugt, Randeraty. Von einem schweren Leid sind die Eheleute Notar Thönnessen hier betroffen worden. Iyre erst seit Kurzem verlodte Tochter, welche sich“ nach Elberfeld zu Besuch bei den Angehörigen ihres Brautigams begeben hatte, erkrankte dort und starb nach wenigen Tagen im jugendlichen Alter von 20 Jahren. Die Eltern, welche dem Ehrentage ihrer Tochter entgegensahen und nunmehr die Leiche derselben in's Grab senken lassen mußten, werden allge mein bedauert Merkeldeck. Der seit kaum Jahresfrist hier an sässige Benediktiner=Convent in in erfreulichem Aufbluhen begriffen. Am Sonntag den 22. Oktober wird in demselben nunmehr auch die erste feierliche Profeß=Ablegung stattfinden, was um so bedeut samer ist, als dieses die erste sein wird, welche seit 300 Jahren in einem holländischen Benediktiner Kloster stattfinden wird. Es steht zu erwarten, daß die feier liche und ergreifende Ceremonie viele Andächtige nach Merkelbeck führen wird. Die Profeß Ablegung soll mit dem feierlichen Hochamte verbunden werden, wel ches um 9 Uhr beginnen wird. Geilenkirchen. Ein Gensdarm erschoß Sonntag Abend in einer Wirthschaft am Bahnhof den hier auf Besuch weilenden Bruder der Wirthin, Vater von acht Kindern. Ueber den Hergang berichtet das„Echo d. Geg.“ Folgendes: Seit längerer Zeit wird hier auf die strenge Handhabung der Polizeistunde mit Nach druck gehalten, Uebertretungen werden unnachsichtlich verfolgt. Insbesondere hat sich dabei der Gensdarm G. durch sein Vorgehen mißliebig gemacht. Sonntag Abend gegen 11°: Uhr erschien derselbe in der Wittwe Willmeschen Wirthschaft und forderte die dort noch verweilenden Gäste zum Verlassen derselben auf. Als dieser Aufforderung nicht augenblicklich Folge geleistet, sondern dem Gensdarm mitgetheilt wurde, daß bereits Feierabend geboten sei, begann er damit, die Namen der Anwesenden festzustellen und aufzuschreiben. Wie von einer Seite behauptet wird, soll der Gensdarm hierbei von dem in nächster Nähe stehenden Schreiner Forst aus Düsseldorf bedroht worden sein, weßhalb er genöthigt gewesen sei, sich zur Wehr zu setzen und den Revolver zu ziehen. Forst habe darauf nach der Hand des Gensdarmen geschlagen, um diesen zu entwaffnen, wobei der Schuß losgegangen sei, der den bedauernswerthen Mann auf der Stelle niederstreckte Dieser Darstellung des Sachverhalts gegenüber, welche anscheinend diejenige des Gensdarmen ist, wird der Vorfall von den zugegen gewesenen Zeugen wie folgt wiedergegeben. Seitens des Vertreters der Wirthin sei an die Anwesenden in Gegenwart des Gensdarmen die Aufforderung wiederholt gerichtet worden, das Lokal zu verlassen. Derselbe habe sich dabei eines Aus druckes bedient, welchen der Gensdarm mißverstanden und auf sich bezogen habe, denn dieser habe sogleich den Revolver gezogen und sei zum Angriff übergegangen. Der in nächster Nähe stehende Forst, die Ge fahr erkennend, in der er und alle Anderen schwebten, habe mit der Hand nach dem Gensdarmen schlagen wollen, um den Schuß abzuwehren, dieser habe sich jedoch vorher entladen. Forst sank, todtlich getroffen, zusammen. Der Schuß war ihm in den Kehlkopf gedrungen. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Schreckenskunde noch in der Nacht. Aerztliche Hülfe, welche sofort zur Stelle war, vermochte nichts mehr auszurichten. Die Gerichts- und die Polizeibehörde nahmen sofort den Thatbestand auf; auch die vorgesetzte Gensdarmerie Behörde wai alsbald zur Stelle und nahm ebenfalls eine Untersuchung der Sache vor. Allenthalben gibt sich die aufrichtigste Theilnahme für den so jäh ums Leben Gekommenen kund. Der be dauernswerthe Mann, Ernährer einer zahlreichen Fa milie und in den besten Jahren stehend, war Mittags zum Besuche seiner verwittweten Schwester von Düsseldorf herübergekommen, zwei seiner unversorgten Kleinen mit ihm, um diese für kurze Zeit der Pflege seiner Schwester anzuvertrauen. Rührend war es, zu sehen, als diese armen Wesen Montag in der Frühe, nicht ahnend, was geschehen, nach Aachen gebracht wurden, wo sie ihren Papa erwarten sollten Erkelenz. Ein interessantes Gannerstückchen berich tet die„Erkel. Ztg." Zwei Stromer hielten am Sonntag Nachmittag zwischen Hückelhoven und Hil farth ein Mädchen an, daß sie zur Herausgabe ihrer Baarschaft zwangen. Ebenso verfuhren sie mit einer Dame aus Erkelenz auf dem Wege zwischen Erkelenz und Granterath. Der Gensdarm Ruddat von hier machte sich zur Verfolgung der Stromer auf. In der Nähe von Venrath kamen die Beiden ihm bereits zu Gesicht, doch ergriffen sie auf den Anruf des Be amten die Flucht; trotzdem es letzterm gelang, sie bald einzuholen und einen der sich zur Wehr setzenden Kumpane durch einen Säbelhieb niederzustrecken, ent kamen die in's freie Feld Hineinlaufenden im Schutze der Dunkelheit. Dem Beamten blieb jetzt nichts weiter übrig, als nach Venrath zum Telegraphenamt zu eilen und die Wickrather Polizeibehörde von der muth maßlichen Hinkunft der beiden Burschen zu avisiren. In Wickrath wurden sie in einer dortigen Herberge entdeckt und Montag Abend nach Erkelenz in das Amtsgericht verbracht. Einer dieser Burschen, der sich für W. Geurtz aus Linn bei Roermond ausgegeben hatte, gelang es am Dienstag Morgen aus seiner Ge fängnißzelle auszubrechen. Nachdem derselbe nämlich nach Zertrümmerung der Fensterscheiben die außen angebrachten zolldicken Eisenstäbe mittelst eines starken Schemelbeines auseinandergebogen hatte, war er in die hinter dem Gefängniß gelegenen Gärten ent kommen und von dort in die Pangelstraße gelangt, von wo er seinen Weg in die Brückstraße nahm und gemuthlich zum Brückthor hinauswanderte. Jedoch war er von Nachbarn des Amtsgerichtsgebäudes be obachtet worden, welche das Gerichtspersonal benach richtigten, das die Verfolgung sofort aufnahm, wobei es von mehreren Anwohnern der Brückstraße und Passanten kräftig unterstützt wurde. Die jetzt in Scene gehende Hetzjagd, welche durch die Mühlenstraße ging, war bald beendet; denn„vieler Hunde sind bekanntlich des Hasen Tod". Jenseits des Bahnüberganges wurde der Ausreißer gestellt und wieder in seine Zelle zurück gefuhrt. Einem erneuten Fluchtversuche glaubte man nun dadurch vorgebeugt zu haben, daß man dem ver wegenen Menschen den Tag über Handschellen an legte und am Abend auch die beiden Fußgelenke durch eine starke Rette fesselte. Selbredend waren die Gitter stäbe vor dem Zellenfenster wieder in Ordnung ge bracht worden. Trotz= und alledem war der Vogel Mittwoch Morgen wiederum verduftet, und zwar kaum glaublich— in unzureichender Bekleidung, da der Gefangenwärter Kleidung und Fußbekleidung am Abende aus der Zelle mitgenommen hatte. Eine der Ketten, welche zu seiner Fesselung gedient hatten, lag auf dem Boden der Zelle und waren drei Gitterstäbe wieder verbogen, einer sogar vollständig durchgebrochen Hieraus darf man wohl den Schluß ziehen, daß der Ausreißer ein ganz rabiater Verbrecher sein muß, der möglicherweise noch andere Schandthaten auf dem Ge wissen und deßhalb allen Grund hat, sich der strafenden Gerechtigkeit zu entziehen. Ob die sofort aufgenommene Verfolgung des Flüchtlings bereits von Er folg war, darüber ist uns bis zur Stunde eine Mit theilung noch nicht zugekommen. Nachen. Ein bestimmtes Gerücht will von der Verlegung des hier garnisonirenden Infanterie Regiments Nr. 53 wissen, an dessen Stelle das jetzt in Köln liegende Infanterie=Regiment Nr. 40 kommen soll. Die Verlegung soll laut„Köln. Zig." Oktober 1894 oder April 1895 stattfinden. Neuß. Aus Elberfeld traf Donnerstag Morgen bei der hiesigen Polizeibehörde ein Telegramm ein, nach welchem dortselbst um 11 Uhr Morgens ein Mann verhaftet worden, auf den das Signalement des Mörders der kleinen Maria Naß passe Gleich nach Mittag reiste hierauf Herr Inspector Brucen in Begleitung eines Polizeisergeanten nach dort, um die Ueberführung des Inhaftirten nach hier zu bewirken. Auch sie fanden das Signalement zu treffend und langten, von einer großen Volksmenge am hiesigen Bahnhofe erwartet, gegen 7 Uhr hier an. Der Verhaftete ist ein Jahre alter Erdarbeiter, aus Westfalen gebürtig, Namens Stockdick, der auch an den dortigen Canalarbeiten beschäftigt war Er gibt der„Neuß Grevenbr. Ztg.“ zufolge zu, zur Zeit der That in hiesiger Gegend gewesen zu sein Gegenüber, der Anschuldigung des Mordes verhalt er sich absolut kalt: er sagt nicht ja, nicht nein, über haupt hat er ein sehr verschlossenes Wesen. An beiden Handen hat er Hautabschürfungen, doch konnte eine Bißwunde bisher von dem untersuchenden Arzte nicht constatirt werden. Die Zeugenvernehmungen, die bis Sonntag stattgefunden, haben mit großter Wahr scheinlichkeit dargethan, daß der Verhaftete die scheuß liche That begangen hat. Zunächst erkannte ihn das Madchen aus Hamm bestimmt als den Menschen an, der sie überfallen und mit gezücktem Messer bedroht hatte. Weiterhin haben verschiedene Zeugen ihn auf der Hammer Chaussee, in Neuß, in der Nähe der Thatstelle und weiterhin nach der That an der sog Krur gesehen, wo er seine Kleider und sein Taschen tuch wusch. Der Verhaftete leugnet zwar, aber sein Benehmen ist nicht sicher und seine ganze Haltung bestätigt die auf das Bestimmteste und Eingehendste abgegebenen Zeugenaussagen. Der Fährmann von Hamm wurde Montag Morgen zur Vernehmung nach Neuß gerufen. Die Vernehmung fand um 2 Uhr statt, der Fährmann erkannte in dem Verhafteten den Mann wieder, den er am vorigen Sonntag, Morgens zwischen 6 und 7 Uhr, über den Rhein gebracht hat und der die Linke Hand im Rockärmel barg. Daß der also verhaftete Bursche auch der Mörder der kleinen Naß sei, wurde durch die Vernehmung von 6 Knaben fast zur Gewißheit. Diese wollten an dem Tage, als das Kind ermordet wurde, in den betreffenden Garten steigen, um Obst zu stehlen. Sie sahen in dem Garten einen Mann, den sie für den Eigenthümer des Gar tens hielten, sie kehrten deshalb wieder um. Die Knaben sagen nun mit Bestimmtheit, der Verhaftete sei jener Mann, der im Garten gewesen sei. Am Sonntag Nachmittag wurde der Verhaftete auf den Thatort geführt. Die„Neuß Grevenbr. Ztg.“ erfährt darüber: Auch am Thatort verhielt sich Stock dick kalt. Die verschiedenen an ihn gerichteten Fragen beantwortete er stets mit nein, zuweilen mit einem höhnischen Lächeln. Man führte ihn nun durch das Loch in der Hecke, sowie durch verschiedene Wege im Garten, auf welche die gefundenen Spuren deuteten. Alles stimmte genau überein. Bei dem An blick der Bank im Lusthäuschen soll er doch etwas stutzig geworden sein. Die ganze Vorführung dauerte etwa eine Viertelstunde. Von mehreren Leuten wurde er bestimmt wiedererkannt, die ihn am Sonntage der That in verschiedenen Straßen der Stadt gesehen, sogar auch in dem Krurgäßchen, welches zum Thatort führt. Mit dem Kinde hat ihn jedoch bis jetzt Niemand gesehen. Er selbst gibt an, an dem Tage nicht hier in Neuß gewesen zu sein. Verschiedene Mädchen haben ihn Morgens 11 Uhr auf der Hammer Chaussee gesehen und er ließ sich mit ihnen in ein eifriges Gespräch über deren häusliche Verhältnisse ein, so daß er ihnen lästig wurde und sie sich von ihm los machten. Weiter ist der Stromer auch gesehen wor den, wie er sich mit einem alten Stück Tuch vorn über den Rock wischte. In seinem Besitz sind endlich auch 2 Taschentücher mit ausgewaschenen Blut spuren gefunden worden. Die bisher bewahrte Ruhe soll bei dem Individuum auch nachgelassen haben Wenn er auch kein Geständniß gemacht, so hat er doch im Gefängniß die Aeußerung fallen lassen: „Wenn das Mädchen aus Hamm dabei bleibt, so bin ich verloren.“ Nach all' diesem scheint es doch festzu stehen, daß das Gericht in Stockdick den Mörder in Händen hat. Weitere Untersuchungen werden wohl die Sache vollends klar legen. Ueber seinen Aufent halt verwickelt sich der Gefangene in manche Wider sprüche. Sein Conto ist bisheran schon sehr belastet wegen der verschiedensten Vergehen. Zuletzt hatte er in Padervorn eine Strafe wegen Körperverletzungen abgebüßt, aus der er am 18. September erst entlassen worden ist. Neuß. Noch hat sich unsere Gegend nicht von dem Schrecken des Mordes der kleinen Marie Naß erholt, und schon müssen wir von einer neuen entsetzlichen Missethat berichten. Im benachbarten Uedesheim fand man Montag Morgen den Thomas Buchelerus, welcher mit seiner Frau in Feindschaft lebte, leblos in einem circa 100 Meter von der Wohnung entfernt liegenden Stalle. Der Kopf weist zahlreiche Stich wunden auf. Man hat nur Muthmaßungen darüber, wie weit die Frau an dem Morde betheiligt sein konnte. Xanten. Vor mehreren Tagen weilte der Herr Criminalcommissar Rautenbera aus Berlin in unserer Stadt behufs weiterer Untersuchung in Sachen des hiesigen Knabenmordes. Mehrere Zeugen wurden von genanntem Herrn vernommen. Der Erste Staatsanwalt in Cleve nimmt unter dem 11. ds. er neut Veranlassung, auf die unter'm 11. August 1891 erfolgte Ausschreibung einer Belohnung bis zur Summe von 12000 Mark für die Entdeckung der Thäterschaft des an dem Knaben Johann Hegemann zu kanten am 25. Juni 1891 verübten Mordes, als noch in voller Geltung befindlich, wiederholt hinzuweisen. Derselbe ersucht dringend, jegliche zur Sache nur ir gendwie dienliche Auskunft ihm umgehend mittheilen zu wollen Elberfeld. Ein eifriger so zial demotratischer Agiiator, der Maurergeselle Wildelm Janz, hat unlängst in einer Nacht gegen vier Uhr in seiner Wohnung an der Mühlenstraße durch Erschießen seinem Dasein ein Ende gemacht. J. hatte den Abend im Bekanntenkreise bis gegen 3 Uhr verweilt und schon seit längerer Zeit erklart, er wolle bald in die Ferne machen, woraufhin auch ein am Tage vorher in der„Freien Presse“ veröffentlichter Abschiedgruß deutet. J. hat sich den Schuß in den Mund beigebracht. Die Leiche des 27 Jahre alten, unver heiratheten Selbstmörders wurde ins Todtenhaus geschafft Gelsenkirchen. Ein Lotteriegewinn ist einem jungen, sonst nüchternen und braven Schneidergesellen. der bei einem Meister in Braubauerschaft in Arbeit steht, zum Ververden geworden. Er hatte in der Lotterie eine kleine Summe gewonnen. Aus Freude über den Gewinn that er des Guten zu viel, betrank sich und ging nach Hause. Da ihm unwobl geworden war, legte er sich ins Fenster und stürzte ans dem dritten Stock, laut der„G. Ztg.“ auf die Straße Schwer verletzt brachte man ihn ins Krankenbaus, wo an seinem Aufkommen gezweifelt wird Was geschieht in Deutschland für die Heidenmissionen. Die Erzdiözese Köln geht den übrigen Bisthümern Deutschlands, wie in allem Uebrigen, so auch in dieser Beziehung mit gutem Beispiel voran. Beweis dafür ist das eben in Druck erschienene vierte Heft der„Jahrbücher der Verbreitung des Glaubens". Es enthält eine Uebersicht der Einnahmen des Franziskus=XaveriusVereins pro 1892. Darnach beträgt nach Abzug von circa 6230 M., welche das Ausland Glatz, Prag, Linz, Luxemburg, Lüttich und Roermond) beigesteuert hat, der Gesammtbeitrag aller deutschen Diözesen etwas mehr als 120,000 Mark. Davon entfallen: 1. auf die Erzdiözese Köln 2. Trier, Limburg und Kulm haben zusammen gespendet 3. Mainz und Hildesheim zusammen 4. Fulda 5. Münsterland 106,810 M. 304 M. 2281 M 3089 M. 7178 M. Könnten die Katholiken von Kulm, Limburg und Trier nicht bedeutend mehr leisten? Und darf nicht das Gleiche erwartet werden von Hildes heim, Mainz und Fulda. Auch das fromme Münster steht weit zurück hinter Köln. Wenn Köln für sich allein mehr aufgebracht hat, als einhunderttausend Mark, sollten dann die übrigen Bisthümer Deutschlands insgesammt nicht im Stande sein, die gleiche oder eine noch größere Summe zu spenden? Das Decanat Köln=Stadt allein hat 4735 M. gegeben, das Dekanat Aachen sogar 10,220 M.: Ist da nicht der Wunsch berechtigt, eine ganze Diözese wie Münster und Mainz müsse weit mehr thun, wie ein einziges Decanat? Das Decangt Montioie ist gewiß dort oben auf dem hohen Venn kein von Natur reiches und gesegnetes, aber es hat 1900 M. für den erhabenen Zweck der Ausbreitung des Reiches Jesu Christi gespendet, d. h. mehr als die ganze Diözese Hildesheim. Wenn das Decanat Burtscheid mehr gespendet hat als 3800 Mark, das Decanat Neuß mehr als 3100 Mark, das Dekanat Nideagen mehr als 3700 Mark, das Decanat Heinsberg mehr als 2400 Maxk, so wundern wir uns nicht darüber; denn die Bewohner dieser Decanate handeln stets nach dem Grundsatz:„Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb" und nach dem Sprüchwort:„Erbarmen thut nicht Armen"; wenn aber das Decanat Gemünd in der Eisel im Jahre 1892 über 1500 M. einsendet, so ist diese Sendung wahrhaftig der handgreiflichste Beweis, daß Volk und Klerus nicht nur täglich beten:„Zukomme uns dein Reich!“ sondern auch thatsächlich und werkthatig sich bemühen, das Reich Gottes auf Erden zu verwirklichen. Möge das schöne Beispiel ein Sporn sein für die übrigen Glaubensbrüder in den deutschen Gauen! Die katholische Presse. Auf dem praktisch sozialen Kurse von Bamberg sprach Professor Hitze folgende beherzigenswerthe Worte über die Presse:„Das Erste was unserer katholischen Presse Noth thut, ist eine wirksame Unterstützung. Der Hauptfehler, den fast alle Leute machen, welche über die Presse urtheilen und kritisiren, ist der, daß sie ganzlich vergessen, welche Opfer der Verleger eines solchen Blattes zu bringen hat. Alle jene, welche Kritik an einem Blatte üben, sehen nur die locale Seite der kathotholischen Zeitung. Was ein solches Blatt kostet, davon haben sie zumeist nicht eine Idee! Niemand will in einer Zeitung auch ein Geschaft sehen; das Geschäft soll erst dann kommen, wenn die ideale Seite ihre vollste Vertretung gefunden hat. Das ist allerdings sehr schön, aber diejenigen, welche das forderen, zahlen weder die Buchdruckerei=Einrichtung, noch die Setzer, noch die Redaktionsunkosten, Strafen wegen Preßvergehen, Steuern und Abgaben,— und außerdem mochte der Verleger doch auch leben! Das alles könnte aber erzielt werden, wenn die Katholiken ihre Presse in dem Maaße unterstützen würden, in welchem manche dieselbabfällig beurtheilen. Wenige Blätter haben eine Abonnentenzahl, die auch nur zum vierten Theile der entspricht, welche sie haben könnten. — Anstatt das eigene Organ, dem bei den Wahlen alles in die Schuhe geschoben wird, wenn es schief geht, durch Abonnement und Inserate leistungsfähiger zu machen, schleppt man das Geld zum Gegner und bezahlt ihn noch dafür, daß er uns schlecht macht. Die katholische Presse müssen wir also unterstützen, die stets mit den größten Opfern und uneigennützig für die gute Sache eingetreten ist. Haut einmal der Redakteur daneben,— nun da sollten andere Leute nicht gleich mit Feuer und Schwert, Entziehung von Korrespondenzen 2c. gegen den Unglücklichen zu Felde ziehen, sondern bedenken, daß auch einmal einem Redakteur bei seinem schweren Berufe etwas unterschlüpfen kann, was er nachher bitter beklagt. Deßhalb sagen wir noch einmal: Unterstützt eure Presse, die ohnehin alles aufbietet, um euch zufrieden zu stellen, abonnirt, inserirt, aber nörgelt nicht an jedem Worte, bekennt euch zu eurer Presse; dann wird sie bald noch mehr leisten können, als sie jetzt schon leistet. Wir bitten dringend, unsere Worte zu beherzigen.“ Gegen die farblose Presse, namentlich gegen„das Umsichgreifen einer gewissen Gattung„parteiloser", aber in jeder Beziehung seichter Zeitungen—„Generalan= zeiger" und wie sie sich sonst nennen mögen"—, wendet sich nun auch die„National=Zeitung", das leitende Berliner Organ der Na tionalliberalen, in einem Artikel über die Entwickelung der Zeitungspresse. Das abfällige Urtheil des nationalliberalen Blattes über die farblose Presse ist um so beachtenswerther, weil letztere bei Wahlen u. s. w. die Parteilosigkeit und Farblosigkeit ablegt und unter mittelparteilicher Flagge zu Gunsten der Nationalliberalen und Gouvernementalen arbeitet. Nicht vom parteitactischen Gesichtspunkte aus, sondern aus allgemeinen politischen Gründen verurtheilt die„National=Zeitung“ die farblosen Blatter. Sie schreibt u. A.: „Mit dem lächerlichen Schlagwort:„Die Politik verdirbt den Charakter" begann in Wahrheit ein le diglich auf Gelderwerb gerichteter Concurrenz kampf der„parteilosen" Blätter gegen die entschieden auftretenden politischen Zeitungen.... Pfiffig und geschickt wandte sich die Spekulation an das Michel thum, das in Deutschland nicht aussterben kann; Neuigkeiten, Klatsch und Unterhaltung plat tester Art wurden der Hauptinhalt dieser neuen Art von Zeitungen.... Das billigste Blatt, das die zahlreichsten Anzeigen, alle Neuigkeiten aus der Welt und besonders aus der Stadt, nicht allein den Scan dal von gestern, sondern auch den Skandal der Nacht, die„Man sagt" des künftigen Tages mittheilt— es scheint für Viele schwer, solchen Reizmitteln zu wider stehen. Man brauchte diese Wandlung des Geschmacks nicht allzu tragisch zu nehmen, wäre nicht mit ihr eine schlimme Gefahr verbunden, die Gefahr der Versimpelung. Denn nur zu leicht entwickelt sich aus der Gleichgültigkeit an den öffentlichen Angelegenheiten politischer Stumpfsinn.... Niemand kann sich, wenn er die heutigen Zeitungen mit denen der siebenziger Jahre vergleicht, der Wahrheit entziehen, daß eine erhebliche Anzahl derselben, trotz gesteigerter äußerlicher„Reichhaltigkeit", in bedenkli cher Weise, in ihrem erziehenden und unterrichtenden, wie in ihrem unterhaltenden Theile gesunken sind Nicht nur die Theilnahme am Staate und die Kennt niß der öffentlichen Dinge hat abgenommen, auch der Geschmack gleitet mehr und mehr in die Plattheit und die Rohheit hinab.... Es sollte die unabläs sige Arbeit der Presse sein, die Massen zu bilden uno zu erziehen, statt ihrer Denktragheit, ihren Vorurtheilen und ihren schlechten Gewohnhei ten schmeichelnd entgegenzukommen. Breite Bettel suppen haben bekanntlich ein großes Publikum: es ist nur schade, daß sie dem Publikum gründlich für jede bessere Nahrung den Magen verderben.“ So das leitende nationalliberale Organ, dem wir in diesen Ausfuhrungen vollständig beipflichten. Die Abonnenten und Leser der farblosen Blatter, die in den so gekennzeichneten Organen die breite Bettelsuppe“ ihrer politischen und sonstigen Unterhaltungskost suchen, auch sie mögen sich in dem Spiegel besehen, den die „Nat.=Ztg.“ ihnen vorhält, und dann zu der Erkenntniß kommen: Fort mit der farblosen Presse!" Landwirthschaftliches. Landwirthe ausgepaßt. In Folge des diesjährigen Heu=Ausfalls wird mehr Stroh gefuttert werden, wie in normalen Futterjahren. Doch die Strohfütterung verlangt einen Zusatz an irgend einem viel Eiweiß oder Fett enthaltenden Futter, gewöhnlich Kraftfutter genannt Die ältesten Kraftfuttermittel sind Kleie und Oelkuchen. Weil diese Futtermittel schon zu Urgroßvaterezeiten gefuttert wurden, hängen die meisten Leute recht zah an diesem Zusatz. Die Folge davon in, daß in diesem Jahre mehr Kleie und Telkuchen gefragt werden, als in der engeren Heimath fabrizirt werden konnen. Jetzt blüht das Geschäft vieler unsauberer und gew nnsuchtiger Händler. Den Bauern wird schlechte verfalschte Waare zu verlockenden Preisen angeboten. Um leichter absetzen zu können, wird großer Credit gewahrt, der wegen der diesjährigen Geldarmuth der Bauern nur zu leicht in Anspruch genommen wird. Auf diese Weise gelangt mancher verfälschte Sack Kleie in die Vorrathskammer des Bauern. Die öfters gefundenen Men. gen Sand im Viehkessel geben beredtes Zeugniß für die Wahrheit dieser Behauptungen, abgesehen von den weniger auffalligen Fälschungen, wie mittels Maisschalen oder den Schalen der Erdnusse. Auch Untermischungen mit Sägemehl gehören nicht zu den Seltenheiten Neuerdings mahnt Prof Dr. Fleischmann zin Berlin in der landwirthschaftlichen Presse wieder zur Vorsicht beim Einkauf von Oelkuchen. Namentlich wurde in England ine waare fabriziert die sonst meistens als Dunger lerkauft worden sei, abgesehen von einem kleinen Theil Lesonders guter Waare. Diese Kuchen führten die Stoffe bei sich, welche leicht Senföl bildeten, oft enthalten sie schon fertiges Senföl. Dieses schadet der Gesundheit der Thiere sehr kann, in größeren Mengen genossen, namentlich bei trächtigen Thieren, den Tod herbeiführen. Wie leicht ist es möglich, daß nun ein gewinnsüchtiger Schwindler die weniger verdorbene Waare nach Deutsch= land einführt, wo sie dann wegen der großen Futter noth, namentlich im strengen Winter, raschen Absatz findet. Ehe der Bauer sich's versieht, ist das Unglück da, manches Stück Vieh fällt, und man sucht vergebens nach der Ursache. Ein solcher Schwindel kann schon eine große Ausdehnung gewinnen, ehe man öffentlich vor dem Betrug warnt. Deshalb aufgepaßt, ihr Landwirthe, kauft nur bei reellen Händlern oder gemeinschaftlich durch Vereine, laßt euch Gehalt und Güte garantiren, und laßt auch die Waare von Sachverständigen untersuchen. Nur durch gemeinsames und energisches Vorgehen schützt ihr euch vor Betrug. Zur Wiedereröffnung der landwirthschaftl. Winterschule zu Geilenkirchen. Die landwirthschaftliche Winterschule zu Geilenkirchen eröffnet am 3. November d J. ihren 12. Unterrichtskursus, welcher bis Ende März k. J. dauern soll. Die landwirthschaftliche Winterschule will junge Landwirthe durch Weiterbildung in den Elementarfächern, Ausbildung in den grundlegenden Naturwissenschaften und Vermittlung der Grundsätze zu einem rationellen Betriebe der Landwirthschaft, während zweier Winterkurse von je 5 Monaten Dauer befähigen, Feldbau und Viehzucht in sachgemäßer Weise, aiso auch mit der höchstmöglichen Aussicht auf Gewinn zu betreiben. Da dieselbe aber hierbei stets an die Vorgänge, Arbeiten und Maßnahmen der landwirthschaftlichen Praxis anknüpfen, dieselben erklären, begründen und weiterbilden muß, so ist es unbedingt nothwendig, daß der ein tretende Schüler mit den in einem landwirthschaftlichen Betriebe vorkommenden Arbeiten bereits bekannt ist. Der Unterricht erstreckt sich auf:34 Unterichtsstunden und 8 Arbeitsstunden pro Woche. Hiervon sind angesetzt für Religionslehre 1 Stunde, für Chemie und Düngerlehre 7 Stunden, für Pflanzenkunde und Pflanzenbau 7 Stunden, für Pyysik, Betriebslehre und Buchführung 7 Stunden, für Feldmessen, Nivelliren und Zeichnen 3 Stunden, für Rechnen und Raumlehre 4 Stunden für deutsche Sprache und Schönschreiben 5 Stunden Für das 2 Wintersemester tritt eine entsprechende Aenderung der Unterrichtssächer durch Einfügung der Thierucht u. dgl. ein. Für die Nützlichkeit dieser Art des Interrichtes sprechen die Erfolge, welche bei den seit 15 Jahren ausgebildeten Schülern zu Tage treten. Die Zeit des Schulbesuchs fällt gerade in den Winter, wo die jungen Landwirthe schon leichter entbehrlich gemacht oder durch etwas stärkere Anspannung der sonsti gen Arbeitskräfte ersetzt werden können. Die für den Besuch einer landwirthschaft lichen Winterschule nothwen. digen Geldmittel finden eine so gute Verwendung wie aum in einem anderen Falle. Denn ec ist gewiß nicht zu viel behauptet, wenn man sagt, daß Anlage und und Fleiß vorausgesetzt, einem jungen Landwirthen der zweisemestrige Besuch einer Winterschule mehr werth ist als ein Morgen Land und sollte auch letzterer selbst 1000 Mark kosten. Der Besuch einer Winterschule er fordert pro Winter an Schulgeld 20 Mark., für Bücher und Hefte 10 Mark, also bei einem zweisemestrigen Besuch eine Auslage von 60 Mark. Ein großer Theil der Schüler kann, weil er in einer Entfernung von 1—2 Stunden vom Schulorte zwohnt, im Elternhause Wohnung und Beköstigung beihalten; er hat dann täglich blos 20—50 Pfg. für Mittagessen auf uwenden und stellen sich die hierdurch entstehenden Kosten auf 24—60 Mark pro Winter. Andere können in ahnlicher Weise die Eisenbahn zur Hin= und Rückreise benußen; eine sog. Schulerfahrtarte kostet für die Dauer eines Win terkursus und eine einmalige tägliche Hin= und Rück. fahrt nach den Stationen: Lindern 23 Mark, Randerath 33 Mark, Dremmen 48 Mark, Heinsberg 63 M., Erheblich größer werden die Auslagen für diejenigen Schuler, welche in dem Schulorte selbst Kost und Wohnung nehmen müssen, da dieses je nach den Ansprüchen einen Geldauswand von 1,20—1,50 M. pro Jag bean sprucht, was für die Dauer eines Winterkursus etwa 150—180 M. ausmacht Aus diesen Angaben wird jeder Interressent leicht die Kosten des Besuchs der landwirth schaftlichen Winterschule zu Geilenkirchen für seine spe ziellen Verhältnisse berechnen können.— Um auch undemittelten jungen Landwirthen den Besuch dieser Schule zu ermöglichen, hat der durch seine Wohlthatigkeit bekannte„Nachener=Verein zur Besorderung der Arbeitsamken“, der Schulkasse wie besher, so auch für den kommenden Winter die Summe von 500 Mark überwiesen und werden hiervon durch die Königliche Regierung Stipendien in Höhe von 30 bis 75 M an bedurftige aber strebsame Schuler vertheilt. Die Lage des kleinen und mittleren Bauernstandes verschlechtert sich von Jahr zu Jahr: eine Besserung derselben muß mit allen Kraften angestrebt werden. Daß die landwirthschaftliche Winterschule diesem Zwecke dienen kann und soll, ist bekannt; moge dieselbe darum auch die allseitige Unterstutzung aller Gutmeinenden und Edeldenkenden sinden. Die Gewinnung und Zufuhrung von Schulern, besonders aber solcher, welche bereits reiseren Alters und im Besitze einer guten Schulbildung sind, in das erste Erforverniß. Vermischtes. Die diesjährigen Rekruten lenken die Aufmerksamkeit in ganz besonderem Maße auf sich. Sind doch bei der diesmaligen Aushebung die neuen Bestimm. ungen über die Körperbeschaffenheit maßgebend gewesen, wonach eine ganze Anzahl körperlicher Fehler nicht mehr wie früher, die Befreiung vom Mili ardienste bedingen. Von den in Saarlouis eingetroffenen jungen Vaterlandsverteidiger machten denn auch, wie die Jaar-Ztg.“ schreibt. manche nicht den Eindruck, als wenn sie die Strapazen des Militardienstes zu übernehmen im Stande seien oder zu strammen Soldaten ausgebildet werden konnten. Einaugige, Lahme und Buckel waren gerade nicht dabei, sonst aber hatte man alles genommen, was nur irgendwie tauglich schten. Die schwachlichen Jungens standen zu strammen Burschen in einem recht in die Augen fallenden Gegensatz. Jedenfalls werden die Unteroffiziere von nun an eine viel schwierigere Aufgabe bei der Ausbildung zu erledigen halen wie früher, hoffentlich aber auch den körperlich zurückgebliebenen Jungens# gegenüber die nothige Rüchsicht obwalten zu lassen. (Trier. Landesztg.) Prinz Heinrich auf dem Lande. Prinz Heinrich befand sich kurzlich mit seinem Hofmarschall auf der Jogd in der Nähe eines Dorses bei Kiel. Beim Ab uchen eines Ackers erschien plötzlich ein Bauer und verwehrte den beiden ihm unbekannten Herren das Betreten seines Ackers. Nach langem Hin= und Herreden beschwichtigte endlich der Prinz den alten Mann und nahm ihn mit in den nahegelegenen„Krug“, um ihm ein Glas Bier zu spendiren. Als der Bauer getrunken hatte, fragte er den Prinzen:„Na. nu seggen Sei mol, wer sund sei denn eigentlich?"„Ich“, sagte der Prinz „bin Prinz Heinrich und dieser ist mein Hofmarschall“ „Wat“, sagte der Bauer,„Prinz Heinrich? Dann geb ick ok noch eenen ut!“ d. h. er wollte nun auch ein Glas traktiren.— Bei einer Spazierfahrt in der Umgebung von Kiel nahm Prinz Heinrich mit seinem Begleiter in einer Dorfschänke den Kaffee ein. Gleich nach seiner Abfahrt kam eine Bauernfrau in die Schänke ge stürzt und sagte zu der Wirthin:„Weißt Du denn auch, wer die Herren waren?"„Nein“, sagte die Wirthin, „wer denn?"„Na, Prinz Heinrich und sein Adjutant!“ „Was?" erwiderte die Wirthin,„hätt' ich das doch eher gewußt, dann hätt' ich 2 Mark für den Kaffee verlangt!“ Kolportage=Roman. Durch dieses Volksgift ist wieder einmal eine Familie unglücklich geworden. Ein siebenjähriges Mädchen, die Tochter des in Berlin wohnenden Maschinenmeisters W., hatte mit großem Eiser zwei Kolportage=Romane„Maria Stuart“ und „Maria Antoinette“ gelesen. Als sie am vergangenen Freitage mit ihrer Familie beim Abendessen saß, warf sie plötzlich Messer und Gabel weg und verlangte von ihren Eltern, daß sie den Scharfrichter Reindel holen sollten, damit derselbe ihr den Kopf abschlage Sie wollte für die unschuldig hingerichteten Königinnen als Martyrin sterben Auf ärztliche Anordnungen mußte das arme Mädchen am Samstag einer Irrenanstalt übergeben werden. Hier treten die Folgen dieses Giftes offen zu Tage; aber in wie vielen hunderten, ja tausenden Fällen wirkt diese Schundliteratur als ein verborgenes schleichendes Gift! Das Lesen dieser Kolportage=Romane, birgt für die heranwachsende Jugend große Gefahren in sich, und nicht oft und nicht ernstlich genug kann davor gewarnt werden. Besonders sind dieser Beziehung die Mädchen sorgsam zu überwachen, weil bei ihnen viel mehr das Gemüth erregbar ist, und sie viel leichter geneigt sind, der Phantasie die Zügel schießen zu lassen. Haben wir doch genug Sammlungen von sittenreinem Lesestoffe, deren Inhalt vollkommen geeignet ist der Jugend wahre Muster und Ideale zu bieten und der Einbildungskraft eine edle Richtung zu geben! Der fatale Regenschirm. Ein Bauersmann kam dieser Tage auf den Viehmarkt zu Trier, um sich ein Faß zu kaufen. Er trug einen Schirm bei sich und wollte mit diesem die Tiese des Faßes ergründen. Er steckte den Schirm durch das Spundloch, bis er den Boden berührte. Leider hatte er den Schirm nicht gehörig verschlossen, und so ging dieser in dem Fasse auf. Der Bauersmann that alles Mögliche, um den Schirm wieder zu schließen. Vergebens. Es gelang ihm nicht, den Schirm herauszaziehen. Unterdessen kam das Faß zur Versteigerung, und um seines Regenschirmes nicht verlustig zu gehen, mußte er gern oder ungern das Faß für 50 Mark anneigern. Handels-Nachrichten. Neuß, 17. Okt.(Viehmarkt.) Aufgetrieben waren 614 Stück Rindvieh. Davon waren 246 Stück Ochsen und 368 Stück Kühe. Geringer Ueberstand. Preise per 50 Kilo: Ochsen 1. Qual. 62 Mark, 2. Qual. 59 Mark, 3. Qual. 56 Mark. Kühe 1. Qual. 58 Mark, 2. Qual. 54 Mark. 3. Qual. 50 Mark. Rassen: holsteinische, oldenburgische und rheinländische. Handel mittelmäßig. Köln, 17. Okt. Zum heutigen Viehmarkte waren aufgetrieben 550 Ochsen, 1. Qual. 72, 2. Qual. 66, 3. Qual. 59 M. 30 Stiere, 1. Qual. 56, 2. Qual. 51, 3. Qual. 45 M. 350 Kühe und Rinder, 1. Qual. 61, 2. Qual. 55, 3. Qual. 49 M. 700 Schweine, 1 Qual. 58, 2. Qual. 55, 3. Qual. 52 M. die 50 Kilo Schlachtgewicht. Geschäft sehr matt, in Großvieh Ueberstand, Weidevieh 10 Mk. die 50 Kilo billiger. Köln, 19. Okt. Schweinemarkt. Zugetrieben: 600 Schweine. 1. Qual. M. 38, 2. 55, 3. 52 die 50 Kilo Schlachtgewicht. Geschäft mäßig, etwas Ueberstand. Mit vorliegender Nr. erhalten die Abonnenten unseres Blattes den neuen Winter=Fahrplan. In voriger Woche ist aus Versehen schon die Nr. 43 des„Illustr. Unterhaltungsbl“. beigelegt worden: die Nr. 42 liegt dieser Nr. bei. Fruchtpreise zu Ueuß Die Aktiengesellschaft„Heinsberger Lehranstalt für Korb flechterei“ zu Heinsberg hat in der Generalversammlung vom 23 September cr. zu§ 15 der Statuten dahin lautend: Die Mitglieder der Direction werden Dritten gegenüber durch ein Attest des Handelsgerichts legitimirt; verpflichtende Kraft hat jedes Schriftstück, welches außer der Gesellschaftsfirma die Unterschrift des Directors und eines zweiten Mitgliedes der Direction trägt folgenden Zusatz beschlossen: und im Verkehr mit der Post jedes Schriftstück, welches außer der Gesellschaftsfirma die Unter schrift des Directors trägt. Heinsberg, den 13. October Nal. Amtsgericht 1. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Johann Stassen, Landwirths zu Süsterseel wird nach erfolgter Abhaltung des Schluß termins hierdurch aufgehoben. Heinsberg, den 16. Oktober 1893. Nal. Amtsgericht II. In der Strafsache gegen 1. den Arnold Martens, Fuhrunternehmer zu Sittard, 2. den Henri Banhaen, Ziegel bäcker zu Preungesheim, wegen Beleidigung, hat das Königliche Schöffengericht zu Heinsberg am 8. September 1893 für Recht anerkannt: Die beiden Angeklagten sind der öffentlichen Beleidigung der Grenz aufseher Brune und Lorenz und der Angeklagte Martens ferner der, des Zolleinnehmers Hürten schul dig und werden deshalb Martens zu einer Geldstrafe von vierzig Mark, im Unver mögensfalle zu einer Gefäng nißstrafe von zehn Tagen, Banhaen zu einer Geldstrafe von fünf Mark, im Unvermögens falle zu einer Gefängnißstrafe von einem Tage, kostenfällig ver urtheilt. Den Beleidigten wird die Befug niß zuerkannt, den verfügenden Theil des Urtheils, binnen 4 Wochen nach beschrittener Rechts kraft einmal im Heinsberger Volksblatt auf Kosten der Ver urtheilten bekannt zu machen Die Richtigkeit der Abschrift der Urtheilsformel wird beglaubigt und die Vollstreckbarkeit des Urtheils be scheinigt Heinsberg, den 16. Oktober 1893. Hassiepen, Secretär Gerichtsschreiber d. K. Amtsgerichts Anlegung des Grundbuchs für die Gemeinde Wehr. Die Ausschlußfrist beginnt für die Gemeinde Wehr am 15. October 1893 und endigt mit dem 15. April Heinsberg, den 15. October 1893 Ngl. Amtsgericht IV. Die diesjährige Herbst=General= Versammlung der Lokal Abtheilung Heinsberg des landwirthschaftlichen Vereins für Rheinpreußen findet statt am Mittwoch den 25. Oktober, Nachmittags 3 Uhr, in der Hamacher'schen Wirthschaft hierselbst. Tagesordnung: 1. Rechnungsablage. 2. Vortrag über Viehfütterung, von Herrn Winterschuldirektor Joist 3. Besprechung und Mittheilungen über die Anwendung von Kunst dünger 4. Vortrag über die ländlichen Fortbildungsschulen mit Rück sicht auf die Landwirthschaft, von Herrn Kreisschulinspektor Dr. Stark Heinsberg, den 12. Oktober 1893 Der Lokalabtheilungs Direktor. Frhr. von Scheibler. Bekanntmachung. Vom 1. November ab wird neben den bereits bestehenden Postsachen beförderungen mittest Privat Per sonenfuhrwerks zwischen Heinsberg und Wassenberg noch eine weitere Postsachenbeförderung mittelst Pri vat Personenfuhrwerks von Heinsberg nach Wassenberg im Anschluß an den Zug 61, Lindern Heinsberg an Heinsberg 8“ mit folgendem Gange eingerichtet: ab Heinsberg Bf. 880 Vorm., ab Unterbruch 912„ an Wassenberg 9e„ In umgekehrter Richtung findet eine neue Postsachenbeförderung nicht statt. Postamt Hübner. Canada=Verkauf in Karken. Dienstag den 24. October 1893, Nachmittags 2 Uhr, wird der Unterzeichnete beim Wirthe Herrn Wilhelm Frenken zu Karken am End, für Rechnung, 1. der Minorennen von Wilhelm Peters zu Karten: 4 Nr. Schlagholz, stehend am Womm, 12Nr. schwere Canada's, stehend an den Grinden: 2. des Derrn Wilhelm Frenken (Sohn v. Gottfried) daselbst: 16 Nr. schwere Canada's, stehend hinter Speesen und auf Hückel hoverweg, 3. des Herrn Gutspächters Joh. Schieren zu Klosterhof: 12 Nrn. schöne Canada's, stehend in den Batten, 4. des Herrn Johann Wilhelm Kremers zu Narken=End: 1 schwere Canada und 1 Abele, stehend am breiten Stein, 5. des Herrn Wilh. Frenken, Wirth daselbst: 3 Nru. Canade's, stehend auf dem Hückelhoverkamp, öffentlich auf Credit verkaufen. Die Eigenthümer sowie Herr Wirth Frenken zu Karken am End zeigen die Bäume auf Verlangen an. Heinsberg. Frenken, Notar Licitation in Unterbruch. In der gerichtlichen Theilungs sache des zu Forst bei Wassenberg wohnenden Ackerers Hubert Losberg und Geschwister, wird der Unterzeichnete, zu Heinsperg woh nende Königliche Notar Hermann Frenken, Mitwoch den 25. Oktober 1893, Vormittags 10 Uhr, im Lokale des Wirthen Herrn H. Boms zu Ukterbruch, die folgende zu der zwischen den Geschwistern: 1. Hubert Losberg, Ackerer zu Forst bei Wassenberg, 2. Helena geb. Losberg, ohne Ge schäft, Ehefrau des Ackerers Gerh. Oligschläeger, Beide daselbst woh nend, 3. Franziska geb. Losberg, ohne Geschäft, Ehefrau des Jos. Jansen, Beide zu Viersen wohnend, und 4. der Tochter des zu Eulenbusch, Gemeinde Birgelen verlebten Acke rers Serverin Losberg, nämlich der zu Posterholt in der holländischen Provinz Limburg wohnenden geschäftslosen Minorenne Maria Los berh bestehenden Gemeinschaft ge hörende, im Kreise Heinsberg und in der Gemeinde Unterbruch gelegene Wiesenparzelle, öffentlich auf Credit bei brennendem Lichte verkaufen, nämlich: Flur 1, Nro. 1157 490, Fahr bungert Wiese, groß 17 Ar 97 Meter, neb. Anton Rütten und Franz Jacob Jaeger zu Orsbeck, taxirt zu Mt. 610. Voracten und Verkaufsbedingun gen liegen von heute ab auf der Amtsstube des Unterzeichneten zur Einsicht offen. Heinsberg, den 13. October 1893. Der königliche Notar Freuten. Haus=Verkauf in Waldenrath. Mittwoch den 25. Oktober, Nachmittags 3 Uhr, lassen die Erben der zu Waldenrath verlebten Eheleute Pet. Wilh. Mehlkopf und Anna Maria Corn geb. Pappen, beim Wirthe Herrn August Basten zu Waldenrath: das zu Waldenrath neben Joh. Heinrich Heinen und Pet. Jos. Hub. Laumen gelegene Wohnhaus nebst An und Zubehör und Hausgarten, haltend an Flächenmaß 7 Ar 39 Meter, öffentlich auf Credit verkaufen. Heinsberg. Freuten, Notar. Immobilar- u. Ackergeräthe=Verkauf in Kempen. Donnerstag den 26. Oktober, Nachmittags 2 Uhr, lassen die Erben Eheleute Anton Joseph Rütten und Catharina eb. Jansen zu Kempen, beim Lirthe Herrn Derichs daselbst, die folgenden in der Gemeinde Kempen gelegenen Immobilien, nämlich: I. das zu Kempen neben Peter Jennes, Wilhelm Domsel und Christian Joseph Winkens gelegene Wohnhaus mit Hofraum, allem An und Zubehör, Obstwiese und Haus garten, haltend an Flächenmaaß 10 Ar 48 Meter, 2. 15 Ar 26 Meter Ackerland, auf dem Hochfeld, nebe Helena Kai ser u. Wtb Leon. Büsdorf, 3. 3 Ar 8 Meter Ackerland, Pachtland, neben Heinr. Jos. Franzen u. Crist. Frenken, 4. 6 Ar 65 Meter Ackerland, am Wall im Bremerfeld, neben Carl Jos. Franzen u. Wtb. Jakob Meuser, 5. 5 fAr 56 Meter Wiesen, im Els bruch, neben Lamb. Geiser u. Wtb. Heinr. Lind, 6. 5 Ar 25 Meter Wiesen, Hoch brückergrinden, neben Christ. Frenken u. Heinr. Nießen, sodann gleich hiernach: 1 Kuhkarren, 1 Pflug, 1 Egge, 1 complettes Kuhgeschirr. öffentlich auf Credit verkaufen. Heinsberg. Frenken, Notar KorbweidenVerkauf zu Brachelen. Am Montag den 23. Ottober, Mittags 12 Uhr, läßt Herr vermann Hermandung zu Brachelen, an seiner Wohnung, 1.500 Gebund graue Korbweiden, ein= und zweijährig, ausnahmsweise schon und stark, öffentlich am Credit gegen Bürg schaft verkaufen. Randerath. Thoennessen, Notar Verpachtung zu Wassenberg. Am Freitag den 27. Oktober c., Nachmittags 3 Uhr, werden beim Wirthe F. Jägers zu Wassenberg die der Gemeinde Wassenberg zugehörigen, nach der Ernte 1891 pachtlos werdenden Acker= u. Wiesen=Grundstücke:„im Bruch“,„auf'm Finkenacker" und „am Haasbüschchen", öffentlich meistbietend gegen Bürg schaft, auf feste Jahre wieder ver pachtet. Wassenberg. Weisweiler, Notar u. Rechtsanwalt. Verkauf zu Schalbruch. Freitag den 27. October c., Mittags 12 Uhr, zu Schalbruch, lassen Frau Wwe Thcodor von der Burg und Kinder daselbst, öffentlich, meistbie tend gegen Credit und Burgschaft versteigern: 2 junge Arbeitskühe, wovon 1 frischmelkend, 1 Faselschwein, 10 Hühner mit Hahn; Ackergeräthe, als: 1 fast neue Kuh karre mit eiserner Achse, Pflug, Egge, ein 2spänniges complettes Kuhgeschirr. Dreschutensilien u. Hausmobilien aller Ark. als: Schrank, 2 Tische, 2 Kisten, Kanapee, 2 Banke, 2 Schussel gestelle. Ofen mu Zubehör, Wanduhr. 2 Bettstellen, Bilder, Spiegel: sämmtliche Rüchengeräthschaften, Porzellan, Steingut, 1 Backmulde, Butten, Fässer 2c. 2c. Gangelt. Der Königliche Notar Taymen. KorbweidenVerkauf zu Viersen. Am Montag den 30. Oktober 1893, Vormittags 11 Uhr, lassen Herr S. Simon und Frau Wittwe Jakob Hornemann zu Koln, an der Wohnung des Wirthen H. Beck zu Viersen, im Bruch, 25 Morgen Korbweiden, stehend zu Viersen an der Crefelderstraße, öffentlich auf Credit gegen Bürgschaft versteigern Viersen. Nahlenborn, Notar KorbweidenVerkauf zu Viersen. Am Montag den 6. November er. Vormittags 9 Uhr, läßt Herr Aug Lingenbrink in Viersen an der Wohnung des Wirthen Becck zu Viersen, im Bruch ca. 20 Morgen Korbweiden, stehend zu Viersen im Rahserbruch: ca. 24 Morgen Korbweiden stehend, zu Viersen im Rintgerbruch: ca. 11 Morgen Korhweiden, stehend zu Viersen im Hoffbruch: öffentlich auf C.#it gegen Bürg schaft versteigern Der Wirth Beeck weist auf Ver langen die Parzellen an Viersen. Nahlenvorn, Notar Kapitalien beliebiger Hohe gegen gegen gute Hypothek z bereit bei Heinsberg Frenken, Notar 1• liegen e Hypothek zum Austhun Mobilarverkauf zu Schafhausen. Mittwoch den 25. Oktober, Morgens 11 Uhr, lassen Herr Gerh. Esser u. Tochter Fräulein Antonetta Esser wegen Aufgabe der Haushaltung, in ihrer Wohnung zu Schafhausen sämmtliche Hausmobilien und Küchengerähe: 1 Kleider= u. 2 Küchenschränke, Stühle, Kanapee's, Bänke, Kisten, Ofen, Bettstellen, Butterstange, Milchgeschirre, Butterwaage, Kesseln, Eimer, Waschbütten, Tonnen, Back mulde, Porzellan und emaillirte Sachen, ferner 1 Kuhkarre, Schubkarre, Pflug, Egge, Leitern, 1 Wannmühle, Schneidkiste, 1 hochtragende gute Arbeitskuh, mehrere Malter Kartoffeln, Mohren, Runkelrüben, Korn stroh, gepflückte Acpfel u. s. w. auf Credit verkaufen. Beträge bis 1 Mark sind gleich zahlbar. Heinsberg. F. Schuwerak, Auctionator Am Montag den 23. Oktober, Morgens 10½ Uhr, werde ich in der Wirthschaft Pauen zu Schiefbahn: 50 Morg. schöne Korbweiden, stehend in der Nähe des Bahn hofer. öffentlich auf Credit gegen gute Bürgschaft versteigern Brachelen. Buscher, Auctionator Kapitalien in beliebiger Größe für gute Unter pfänder stets vorräthig. Gangelt. Dahmen, Notar Verdingung von Korbweiden. Die Prov. Blinden Anstalt zu Düren bedarf Anfang des nächsten Jahres: ca. Au Geb. graue Weiden(Durch einander zum verarbeiten, ca. Gn Geb. Schälweiden(1 Mtr., 1,5 Mtr. und 2 Mtr. lang. auch darüber). Die Bunde müssen einen Umfang von 42 Zol= 1,10 Mtr. haben und sind Angebote nebst Proben von ersteren baldigst einzusenden. Direction der Prov. Blinden=Anstalt. Kapitalien zum Ausleihen gegen ländliche Hypo thek angemeldet bei Wassenberg. Weisweiler, Notar u. Rechtsanwalt Kapitalien in größeren und kleineren Beträgen gegen 1. Hypothek zum Ausleihen bereit. Nirchentasse Heinsberg. von der Bank. Kapitalien zu 4% in beliebigen Beträgen, liegen gegen gute Hypothek auf Län dereien zum Austhun beit bei Randerath Thönnessen, Notar. Schanzen. Beim Unterzeichneten sind mehrere hundert Viertel, trockene Eichenund Tannenschanzen und eine große Parthie leichtes Tannenstammholz, unter der Hand zu kaufen. Die Stammhölzer eignen sich auch zu Hecken und Baumpfähle. Neuerburg bei Effeld, Oktober 1893 Heinr. Rademacher, Förster. Ein schöner Regulir=Füllosen wegen Mangel an Raum billig u verkaufen. Hochstr. 45. Mein Haus, Apfelstraße 339, zu jedem Geschäft geeignet, ist aus freier Hand zu ver Lamb. Lonie. Schlachtpferde kauft zum böchsten Preise an Joseph Frenken, Arminiusstraße 21, M=Gladbach. Schöne Tannenschanzen sind fortwährend zu haben bei Joh. Könige zu Waldfeucht. Nicht zu übersehen! Reste!— Reste! Habe einen großen Posten sehr schöner Reste zu Ueberzieher, Hosen, Joppen und ganze Anzüge passend, spottbillig abzugeben. Heinsberg. M. Blech. Neueste Rundschiff-Nähmaschinen sowie — Singer-System— aus der bestrenomirten Fabrik von Seidel& Naumann zu anerkannt billigen Preisen unter Garantic. Nur beste Qualität. Führe keine minderwerthigen. C. J. Wieyand. Gangelt! Fricdhof. Gangelt! 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Oktober Morgens 90 Uhr nach Kevelaer. Hubert Pauly in Unterbruch. Die Glas-& Porzellanwaaren-Handlung von Jos. Darius-Alstedt empfiehlt: Wand=, Tisch=, Hand=, Zug= und Hänge=Lampen, nur erste Qualität in allen Preislagen. Mache ganz besonders auf schöne Lampem mit neuesten Brenner für Wirthe aufmerksam Alle Burstenwaaren, Aufnehmer, Schwämme, Fensterglas, Putzseife, Messerputzpulver u. Schmirgelleinen, auffallend billig. M. Blech, Heinsberg. Sämmtliche Neuheiten für die — Herbst= und Winter=Saison— sind in größter Auswahl eingetroffen. Empfehle besonders Kleider-Stoffe aller Art: Tuche, Buxkins, Anzug=, Hosen=, Paletot= und Mantel=Stoffe, * s o w i e sämmtliche Neuheiten in Grabtränze, Verlen& Mettallkränze, in größter Auswahl Seidenpapier, Glanzpapier, Blumenblätter, Blumendrath. Jos. Zohren, Firma Friedrich Alstedt, Heinsberg. Kopftücher. bie Austvaln ist in dieser Saison eine besonders reichhaltige, und erlaube ich mir, meine verenten Abnehmer auf nur beste solide Qualitäten zu den billigsten Preisen aufmer ksam zu machen. = Schönste Anfertigung nach Maaß.= M. Blech, Heinsberg. Grabtrenze in großer Auswahl, billigst bei H. Edmunds, Waldenrath. neben der Sparkasse, von bez#re Geschw. Finck, Speriase, beehrt sich hierdurch den Empfang sämmtlicher Neuheiten für Herbst= u. Winter=Saison in größter Auswahl anzuzeigen. Nur gute Waare zu auffallend billigen Preisen — Bedienung, wie bekannt, ganz reell. Neu angekommen! Fertige Mäntel. Fertige Aeberzieher, sovie Mläntel- a Ueberzieherstoffe in ganz außergewöhnlich großer Auswahl. bei P. J. Florack, Heinsberg. Herbstkirmes zu Schierwaldenrath. Montag den 23. Oktober, Nachmittags 2“ Uhr, Antreten der Schützengesellschaft, darnach Abholen des Königs und der Königin, Zug durchs Dorf und Königsparade, von 5 Uhr ab Tanzmusik. Dienstag den 24. Oktober, Abholen des Königs und der Ehrenmitglieder, nachher TANZMUSIK bei der Wirthin H. Kuppers. Zu zahlreichem Besuche ladet ergebenst ein: die St. Joachims=Schützengesellschaft. St. Severinikirmes zu Karken. Am Sonntag den 22. Oktober, Nachmittags 2 Uhr Antreten der Schützengesellschaft, 2“ Uhr Abmarsch zur Kirche, nach beendigtem Gottesdienste Zug zum Schützenlokale, nachher Fanzaras. Montag den 23. Oktober, Nachmittags 1° Uhr: Antreten der Schützen, Zug durch's Dorf und die üblichen Ehrenbezeugungen, nachher BALL. Getränke nach Belieben. Von jetzt ab jeden Lonnerstag& Freitag: frische Schellfische, Laberdan, Kabeljau, trockener u. geweichter Stock sisch, seinste Sardinen, eingemachte und gesalzene Heringe, bester holl. und Limburger Käse, sowie frische Baum u. Haselnüsse, zu haben bei J. Jülicher, Hauderer, Heinsberg Sicheres Mittel zur Vertilgung v. Ratten& Mäusen zu haben bei Wilh. 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Quartalspreis durch die Post(einschließlich Bestellgeld) sowie durch Boren 83 —. Sonntagsdlatt„Leo“ für Abonnenten 35 Pfg.,“ abonnenten 50 Pig. Monats=Zugabe: Mittheilungen f. Haus= u. Landwirthschaft. die Post(ein=„ Anzeigen werden dis spätestens Donnerstag Nachmittag er.„ 16 Jahraaue 1241•2 85 Pig. Lamstag 91 Aktaher beten.— Inserationspreis die Petuzeile oder deren Raum 1 40. Bonranna.Vers. für Nicht Bumslag, Pr. Balddr.. 15 Pfg, bei Wiederbolungen billiger.— Reclamen werden mit 30 Pfg. pro Petitzeile derechnet. Druck u. Verlag v. P. W. Joppen Der Besuch der russischen Flotte in Toulon. Die Franzosen schwimmen in einem Meere von Wonne. Ein wahrer Taumel der Begeisterung hat sie ergriffen: am Freitag hat das„große Ereigniß" stattgefunden, einige russische Kriegsschiffe sind nach der französischen Hafenstadt Toulon gekommen, um den Besuch der französischen Flotte in Kronstadt zu erwidern. Ueber 2 Jahre haben die Franzosen auf diesen Gegenbesuch warten müssen, seitdem er aber feststand, sind sie wie närrisch. Ihren ganzen Scharfsinn wandten sie auf, um den Russen einen möglichst glänzenden Empfang zu bereiten. Um sie in ihrer Sprache begrüßen zu können, lernten die eifrigsten sogar rasch ein paar Brocken russisch, was um so mehr anzuerkennen ist, als für eine französische Zunge das Russische nahezu unaussprechbar ist. Im wesentlichen beschränkt sich das Studium auf die Wort::„Es lebe das russische und das französische Heer!“ Kluge Geschäftsleute haben sich die Begeisterung zu Nutze gemacht und alle möglichen Gegenstände fabriziert, welche nur irgend mit der russisch=französischen Freundschaft in Verbindung zu bringen waren. Am meisten wurden natürlich Fahnen in den russischen Farben fabriziect, die überall geschwenkt und ausgehängt werden. Zufälligerweise sind die russischen Far ben den französischen gleich, nur daß sie anders geordnet sind. Da hat es nun viel Kopfzerbrechen gemacht, beide Flaggen wirksam zusammenzustellen, so daß man auch sehen kann, daß es sich um die Verbindung der beiden handelt. Dem Staate und den Stadten Toulon und Paris kostet der Besuch einige Millionen. Da aber überall das Ereigniß mit Banketten 2c. gefeiert wicd, so ist gar nicht zu berechnen, was es den Franzosen kostet. Wenn man dem geid bedürftigen russischen Finanzminister die aus Anlaß des Besuches„verjubelte“ Summe gegeben hätte, seine Verlegenheit würde sich beden tend vermindert haben. Von einer Seite war vorgeschlagen worden, man solle sämmtlichen Offizieren und Mannschaften der russischen Flotte als dauernde Erinnerungszeichen mehr oder weniger werthvolle Schmucksachen schenken. Der Gedanke fand indeß keinen Anklang. Natürlich hätten die Russen daheim nichts eiligeres zu thun gehabt, als die Geschenke in die nächste Kneipe zu tragen und zu vertrinken. Für die Franzosen ist der Besuch der Russen eine Bestätigung ihrer Revanche=Hoffnung, daß Rußland früher oder später die Eroberung ElsaßLothringens ermöglichen wird. Diese Gedanken und Hoffnungen wurden in der Presse etc. unablässig ausgesprochen und sollten bei dem Be suche ganz besonders kräftig zum Ausdruck kommen. Die Russen aber beeilten sich, eine ganze Menge Wasser in den französischen B geisterungswein zu gießen. Von Petersburg wurden ihnen so viele kalte Sturzbäder verabreicht, daß sie nothgedrungen verschlucken mußten, was sie dachten. In der russischen Presse wurde immer wieder betont, daß es sich nur um den schuldigen Gegenbesuch für Kronstadt, also im Grunde genommen nur um die Erfüllung einer Anstandsund Höflichkeitspflicht handele, die einen durchaus friedlichen Charakter habe. In derselben Stunde noch, wo die russischen Schiffe in Toulon von den Franzosen mit taumelndem Enthusiasmus begrüßt wurden, veröffentlichte das amtliche Petersburger Regierungsblatt das Vorwort des am gleichen Tage erscheinenden Buches über die Reise des russischen Thronfolgers, wobei auch der Besuch an den Höfen in Berlin, Wien und London erwähnt wird. Nur Frankreich heißt es da— habe der Thronfolger nicht besucht, weil dort der Empfang gar zu stürmisch gewesen ware und die Begeisterung zu larmend nach England und Deutschland hinübergetönt ware. Also der Spektakel der Franzosen ist den Russen unangeneym und sie haben keine Lust, die Franzosen zu Herausforderungen zu begeisteen. Die Franzosen haben sich gemerkt, daß der Zar ihnen nicht alles gestatte und sich machtig zusammengenommen. Ihre Presse versichert feierlich, daß der Besuch nur einen friedlichen Charakter habe und zur Sicherung des Weltfriedens beitragen werde Natürlich denkt man sich den Anbruch dieser Friedenszeit aber erst von da an, wo die Franzosen mit Hülfe ihrer russischen Freunde ihre Revanche an Deutschlano genommen haben werden. So ganz konnte man sich deßhalb auch bei der Begrüßung der Gaste der Aeußerung der geheimen Gedanken nicht enthalten. Während meist nur davon gesprochen wurde, daß ganz Frankreich glücklich über den Besuch sei, die Russen überall als aufrichtige Freunde begrüße 2c., sprach der französische Marineminister in einem Toast, den er auf dem Diner zu Ehren der Russen in Toulon aus brachte, von der Waffenbrüderschaft, welche die beiden Nationen verbinde und alle Zeit verbinden solle. Die Antworten des russischen Admirals Avellan auf die zahlreichen Ansprachen und Toaste, die die Russen, meist ohne sie verstehen zu können, haben über sich ergehen lassen müssen, waren außerst zurückhaltend und in allen Ausdrücken sorgfältig bemessen. Irgend eine Anspielung auf die Hoffnungen und Wünsche der Franzosen kam darin nicht vor; sie waren knapp gehalten und bezeichneten den Besuch schlechtweg als eine Erwiderung des Kronstädter Besuches. Dem Zaren ist es lieb, daß ihm die Franzosen auf jeden Wink zur Verfügung stehen; das bedeutet eine große Verstärkung der russischen Macht. Aber er will sich von den Franzosen in keiner Weise in seiner Politik binden lassen und ihnen durchaus nicht für ihre Revanche zur Ver fugung stehen. Der Zar bestimmt, ob und wann sie ihre Revanche nehmen dürfen. Diese Abhängigkeit von dem despotischen und halbbarbarischen Rußland ist für den Stolz der Fran zosen, die die erste Nation der Welt zu sein sich einbilden, sehr beschämend, aber ihr Rachedurst macht sie blind für ihre unwürdige Ab hangigkeit. Die Begeisterung in Toulon bei Ankunft der Russen muß geradezu narrisch gewesen sein. waren 60000 Fremde in die Stadt gekommen, die meist in den Gasthäusern kein Unterkommen finden konnten. Kleine Dachstuben mußten mit 100 Franken die Nacht bezahlt werden. In allen Kaffeehäusern schlief man auf Stühlen und Billards. Die Mehrzihl nachtigte in Zelten, die rings um die Stadt aufgeschlagen sind. Als die Schiffe nahten, nahm das Hurrahrufen, Singen und Jubeln kein Ende. Man weinte vor Begeisterung. Ueberall, wo die Russen sich sehen lassen, werden ihnen stürmische Huldigungen dargebracht; der gewöhnlichste russische Matrose ist jetzt ein angestauntes und verhatscheltes Wunderthier: Frauen und Manner sind gleich eifrig bemüht, die Gunst dieser„tapferen Freunde" zu erwerben. Die Blatter wissen lächerlich rührende Geschichtchen von Verbrüderungsszenen zu berichten. In Paris, wohin Admiral Avellan sich mit 50 Offizieren am Dienstag begeben hat, wird der Taumel noch toller. Eine complette Narrheit hat die Franzosen ergriffen, aber es ist eine gefährliche Narrhcit. Gut nur, daß der Zar, der ja im Grunde die französische Republik nicht ausstehen kann, die Fastnachtsgecken an der Leine hat, sonst würden sie ohne Bedenken sofort über uns herfallen. Der Ratenloos=Handel bildet fortwährend eine Besteuerung der Leichtglaubigkeit, welcher nothwendig von der Gesetzgebung ein Riegel vorgeschoben wer den müßte. Zihlreiche Blätter wimmeln von Anzeigen dieser Handler— ein Beweis, daß das„Geschaft" ein sehr ausgedehntes ist und die hohen Insertionskosten vollstandig deckt und verzinst. Die Anzeigen sind sehr vorsichtig abgefaßt, sie versprechen dem uneingeweihten Leser alles Mögliche, nur derjenige, welcher„den Rummel kennt", weiß aus dem, was verschwiegen wird, herauszulesen, wo der Hase im Pfeffer liegt. Das Hausiren mit Ratenloosen, d. h. mit Loosen, für die der Preis nicht sofort und auf ein Mal eingezahlt zu werden braucht, sondern erst nach und nach in Theilzahlungen(sog.„Raten"), ist verboten, aber dennoch wird thatsachlich ein soicher Hausirhandel flott betrieben, namentlich unter den Industrie=Arbeitern und bei der Landbevölkerung Mehr Abnehmer wie durch die Hausirer und„Agenten“ dürften aber durch die Anzeigen geködert werden, da nur wenige Blatter diese Art von Annoncen zurückweisen, indem die meisten— und vielleicht nicht ohne Berechtigung— sich sagen, wenn sie 20 Aenni vom Walde. Roman von Emil Cohnfeld. 28. Kapitel. Peter Hackert hatte sich zu der Reise, woelche ihn heute der ihm zugedachten Unterredung mit Oskar entzog, durch eine angenehme Ueberrraschung veranlaßt gesehen. Er hatte einen bestimmiten Plan im Kopf wie er versuchen wollte, Stromer aus dem Versteck zu entfernen, während ihm selbst für den Besuch des selben freie Hand blieb. Aber noch höchst sorgenvoll darüber, ob es ihm gelingen werde, den sonderbaren Gefangenen zu diesem Plan zu bestimmen, und ent schlossen, im äußersten Falle selbst zum Verrath zu schreiten, traf er zur späteren Nachtstunde wieder bei seinem verborgenen Schützling ein. Er fand denselben in dem unterirdischen Gemach seiner harrend. „Wie langsam diese ewigen Stunden vergangen sind bis Ihr kamt!“ rief Stromer ihm ungebuldig entgegen „Wie viel Zeit wir verloren haben, die wir während deß besser hätten nützen können. Mein Entschluß ist gesaßt, ich will hinaus!“ „Wie, was sagen Sie!“ rief Peter überrascht.„Sie wollen fort, sich nach dem Rath des Barons davon machen....?" „Unsinn, ich will nur auf einige Stunden fort, um nach den Dingen dort draußen zu sehen. Das ist's, weiter nichts!“ „Daß Dich das Mäuslein beißt! fuhr Peter erstaunt auf! „Ich bedarf einiger Hülfsmittel dazu, die Ihr mir verschaffen müßt. Andere Kleider, eine Perücke, einen Bart, um unerkannt zu bleiben und auch hierher zu rückkehren zu können.“ „Ganz wohl, ganz wie Ihr's haben mögt, geehrter Stromer. Ich wäre sonst natürlich auch gerne bereit gewesen, an Eurer Seite zu bleiben, ich lasse Euch nicht im Stich. Ihr wünscht Perucke und... Aber was fangt Ihr mil Eurem jetzigen Bart an? Ihr müßt ihn abrasiren lassen!“ „Pah, er ist nicht echt,“ sagte Stromer gleichmüthig und nahm den unschönen, vlonden Vollbart ab, der sein Kinn umrahmte. Peter war doch einen Augenblick verblüfft; aber schon im nächsten Moment lächelte er schlau und zwickerte vielsagend mit den Augen.„Schon gut,“ meinte er kopfnickend,„so ist das Rasiren also nicht nöthig, wie ich sehe." „Ihr entdeckt, was ihr merken sollt," versetzte Stro mer ernst.„Ich bin nicht Der, für den Ihr mich hieltet. Entnehmet daraus, daß es etwas deres als ein bäurischer Tropf ist, mit dem Ihr zu thun habt. Fragt nicht weiter, dient mir treu und klug, und es soll Euer Schaden nicht sein. Nicht nur von mir, auch von dem Baron wird Euch reiche Beloh nung zu Theil werden.“ „Der geehrte Stromer dürfen auf mich bauen!" rief Peter begeistert aus. Die rechte Hand auf die Brust drückend, und einen feierlichen Schritt nach rechts machend, verbeugte er sich, als stehe er in der Arena und mache seine Künstlerverneigung vor dem Publikum. Was soll ich thun?" „Vor Allem die Verkleidung herbeischaffen, ohne die ich nicht wagen kann, einen Fuß in's Freic zu setzen, wenn ich nicht vom ersten mir Begeguenden erkannt und auf's Neue der Freiheit des Handelns beraubt werden will!" drängte Stromer ungeduldig „Perücke und Bart sind noch von meinem früheren Geschäfte her in meinem Besitz; auch Kostüme habe ich noch, aber dieselben sind nur für den Cirkus zu gebrauchen. Wir müssen also die nöthige Kleidung kaufen.“ „So kauft dieselbe, hier ist Geld! An Größe sind wir einander gleich, nur bin ich stärker. Es wird Euch darnach leicht sein, die Stücke auszuwählen. In wenigen Stunden könnt Ihr das Gewünschte bringen." Peter wandte ein, daß er es nicht wagen dürfe, die Gegenstände in Warthausen zu kaufen; es würde dieß dort auffällig erscheinen, und man würde die Kleider, wenn Stromer sie trüge, leicht wieder erken nen. Er müsse sich einige Meilen weit hinwegbegeben, um seine Einkäufe in einer fremden Stadt zu machen Stromer wiedersprach in seiner Ungeduld, allein Peter bestand darauf und erklärte außerdem, keine bestimmte Aussicht zu haben, die betreffenden Stücke in Warthausen fertig vorzufinden. Das war denn frei lich ausschlaggebend. In der That lag dem stets sehr umsichtigen Peter daran, diese kleine Reise zu machen, die vor den Augen des Barons, als angeblich zur Beschaffung der Papiere unternommen, von bestem Nutzen sein konnte. Am anderen Tage früh Morgens finden wir den unermudlichen Peter fern von seinem Hause auf dem Stumpf eines gefällten Baumes an dem Wege vom Ruinenhügel nach Dorf Klampe sitzend, obgleich er erst in der zweiten Halfte der Nacht heimgekehrt war. Wer ihn genauer beobachtete, bemerkte, daß sein Au ge verstohlen nach rechts spähte, wo sich seitwärts vom Wege in einiger Entfernung des Terrain zu dem Ruinenhügel erhob Da nahte eine kräftige Gestalt in städtischer Tracht mit etwas bleichem Gesicht, dessen unteren Theil ein kurzgeschnittener schwarzer Vollbart umrahmte. Es war Stromer, der selbst von Peter Hackert nicht ganz leicht wiedererkannt wurde. „Ich gehe. nach Schloß Steinburg— zum Baron“, sagte derselbe „Eh, was Ihr sagt? Geradeswegs in die Löwen höhle hinein?“ „In die Löwenhöhle. Peter. Und dort ist's bekannt lich gejährlich, bleibt also zurück! Addio!" Dieser verwunderte sich nicht wenig, bis der Davonschreitende hinter einer Wendung des Weges seinen Blicken entzogen war. Dann erhob er sich rasch, ließ seine Augen noch einmal spähend umherschweisen und eilte dem Fuß der Ruinenhöhe zu, zwischen deren Büschen er verschwand 29. Kapitel. Er stromer schritt rustig auf Schloß Steinburg hatte das Aussehen eines anständigen B sürchten hat. Das Erscheinen eines Fremden, das anderer Zeit Aufmerkiamteit in dem kleinen hausen erregt hatte, konnte jetzt nicht mehr auf Die neueren Ereignisse hatten mehrsach Fremd beigeführt, Beamte, die in der Untersuchungsa genheit zu thun hatten. Neugierige, die es sich nicht hatten versagen können, das Städtchen, in dessen Weichbild der Mord vorgefallen war, zu besuchen Auf dem Herrenhof sab es nicht sehr nach Ord nung aus. An dem Eingang des Schlosses befand sich kein Diener; einige müßige Personen streckten, hier und da auf Bänken oder Geräthschaften tzsiend, bequem die Beine in den Sonnenschein aus. Stromer wandte sich an einen der Kutscher, der seitwärts sehr langsam mit dem Abbauen eines Wagenverdeckes beschäftigt war Der Baron sei verreist, lautete die Antwort, man wisse nicht, wann er zurückkomme. Diese Antwort machte Stromer, dem an diesen Besuch viel zu liegen schien, nicht ärgerlich, sondern nur verwundert.„Verreist?“ fragte er und blickte den Kutscher an. „Nun ja.“ meinte dieser gleichgültig,„ist das etwas so Mertwürdiges bei einem vornehmen Herrn? Gestern früh abgereist— unbekannt, wann er wiederkommt.“ Und auf die Frage, wohin er gereist sei, wußte der Kutscher gleichfalls keine Antwort. Wenn der Fremde wolle, möge er auf Winfriedshof nachfragen, vielleicht wisse man es dort. Die Baronin sei auch auf dem Bahnhof gewesen, als er seinen Herrn dorthin begleitet habe, und sei mit ihm gereist. Stromer schüttelte den Kopf wie ein Mann, dem die Dinge unerklärlich zu werden aufingen. Er mur melte etwas, daß er wiederkommen würde, wandte sich und ging auf einem kürzeren Fußweg nach dem Stadichen. Den breitkrämpigen Hut tiefer ins Gesicht ziehend, durchschritt er ein paar menschenleere Nebenstraßen und machte vor einem Tanse Halt, dessen Abzeichen es als das Postgebäude erkennen ließen Wieder schien sich eine eigenthümliche Befangenheit der Unentschlossenheit seiner zu bemächtigen. Sein melte er leise vor sich hin“ Mein Brief zurück, nicht abgeholt.“ Seinen Schritt beschleunigend, erreichte er das Haus des einzigen Loynfuhrberrn Warthausens und wandte sich an die mu dem Allerweltspolizeimann Gerbereibesitzer Wickelmann eifrig plandernde Wirthin mit der Frage, ob er einen Wagen nach der * * die Anzeige verweigern, werde sie einem Konkurrenzblatte doch gegeben.*) Außerdem dürften die meisten Zeitungs=Geschäftsstellen wohl nicht unterscheiden können, ob das betreffende Raten loos=Geschäft mit reellen Mitteln arbeitet oder nicht. Schon dasjenige, was noch nach den Gesetzen in die Grenzen des„Reellen" fällt, kommt thatsächlich einer Uebervortheilung gleich oder ist meistens nur dadurch zu erreichen, daß der Kaufer des Looses über die mit dem Kaufe verbundenen Bedingungen im Unklaren bleibt. Aber oft genug gesellt sich der reine Schwindel hinzu, der auf reinen„Bauernfang" hinausläuft. Hier ein Beispiel aus dem Regierungsbezirke Minden: Ein W. M. in N. kaufte im Frühjahre 1892 durch Ueberredung ein Meininger Loos, Prämien=Anleihe, und zahlte in 16 Monaten je drei Mark, also 48 Mark. Als er im Juli d. J. seine letzte Rate zahlte, sandte er seinen Bezugsscheinan die betr. Looshandlung und ersuchte um Zusendung der Orginal=Loose Anfangs kam überhaupt keine Antwort, endlich wurde dem Manne geschrieben, sein Loos sei bereits im Febr. 1893 mit 13 Mk. 50 Pfg. gezogen, welche auch per Post eingesandt wurden. Der Betreffende ist offenbar über den Löffel barbirt worden. und zwar in einer Weise, die wohl die Kennzeichen des Betruges an sich haben dürfte, allen weitmaschigen Gesetzen zum Trotz. Erstens hat der Bezieher 48 Mt. gezahlt, statt 26,27 Mk., wofür das Loos nebst Provision bei jeder Bank zu haben gewesen wäre; aber das kommt auf das Conto der Dummheit, gesetzlich ist es nicht strafbar. Zweitens hat der Verkäufer den Bezieher bis Juli zahlen lassen, obwohl das Loos schon im Februar gezogen war, was wohl kaum als reell gelten dürfte; ob Strafbarkeit vorliegt, kann zweifelhaft sein. Drittens hat der Verkäufer dem Käufer, nachdem dieser alle Raten gezahlt, das Loos selbst nicht eingesandt, sondern einen von ihm— dem Verkäufer— nahmhaft gemachten Betrag, was gegen die Abmachung war und klagbar sein wird. Wie dem auch sei, der Käufer kann sagen daß er ein„Geschäft“ gemacht hat! Ein Locs, welches reell nur 26,27 Mk. kostet, bezahlt er mit 48 Mk. und entsprechenden Portokosten, dann„gewinnt“ er darauf 13,50 Mt! Diese Thatsache dürfte eine Warnung für Alle sein, sich den Ratenlooshändler vom Halse zu halten, auch so lange es demselben noch gestattet ist, mit allen Mitteln der Reklame seine Waare weit über den Werth anzupreisen. *) Die Heinsb. Volksztg. nimmt solche Anzeigen grundsätzlich nicht auf.— Die Red. d. H. Bztg Politische Rundschau. Deutsches Reich. Der Kaiser auf der Jagd. Mehrere Blatter erhalten folgende Correspondenz aus Eberswalde: Wie wir zu unserer Freude mittheilen können, erfreuen sich der Kaiser und die Kaiserin bei dem herrlichen Herbstwetter im Jagdschloß Hubertusstock des besten Wohlseins. Der Kaiser fährt jeden Morgen und jeden Nachmittag auf die Jagd. Die Kaiserin pflegt den Kaiser auf den Pürschfahrten, selbst am schen der Morgen= und Abendpürsche nimmt der Kaiser die regelmäßigen Vorträge entgegen und Abends arbeitet er einige Stunde für sich allein. — Als Ergänzung zu Obigem entnehmen wir Hackert'schen Fischerei bekommen könne. „Ja,“ lautete die geschwätzig ertheilte Antwort. Ihr Mann, der Wirth, sei nicht da, aver sie könne das auch erledigen. Sie werde dem Knecht sogleich Auf trag geben, anzuspannen, und wenn der Herr unter deß in das Gastzimmer treten und vielleicht einen Imbiß nehmen wolle, so könne sie ihm heut ge dämpfte Leber ganz besonders empfehlen; außerdem sei Schinken da und Kalbskotelett, Hammelbraten, Ruhrei mit Schlackwurst, saure Kartoffeln Stromer unterbrach die lebendige Speisekarte mit dem Geheiß, für schleunige Beschaffung des Wagens und eines Frühstücks zu sorgen, gleichviel, was das selbe biete, und trat in das Gastzimmer, Wickelmann folgte ihm dahin „Der Herr sind wohl fremd hier?" fragte derselbe mit zudringlicher Gemüthlichkeit, ihm höflich einen Stuhl zurechtrückend. „Ja, ich habe von der Mordgeschichte gehört und mir die Ortschaften hier einmal selber ansehen wollen.“ „Ah, sehr gut, da hatten Sie an gar keinen Bessern als mich gerathen können, um sich genau zu unterrich ten,“ bemerkte Wickelmann befriedigt.„Sie konnen wohl denken, daß wir hier am besten Bescheid wissen, da die Untersuchungskommission hier ihren Sit hat, und der Mörder in unserem Weichbilde lebte“ „Also kennt man den Thater?" „Natürlich! Ein schlechtes Subjekt Namens Stromer, oder vielleicht, auch Stromero oder Stromeroweky oder so etwas. Ein rabiater Kerl, sag' ich Ihnen. Er soll früher im Auslande regulärer Räuberhauptmann gewesen sein und eine ganze Bande befehligt haben. Ueber den von ihm Ermordeten, Andreas Wentzel, sind von den auswärtigen Behörden neuerdings wich tige Aufschlusse hierher gelangt, nachdem die Sache durch die Zeitungen bekannt geworden ist. Er war ein Gauner und Hochstabler erster Klasse, der sich in aller Herren Länder, in Rußland, Polen, der Schweiz umhergetrieben hat. Was nun den Stromer angeht, so hoffe ich, daß wir ihn bald fangen. Die letzten Spuren des Andreas Wentzel weisen auf die Lombar dei; dorthin richtet man jetzt sein Augenmerk, um Näheres zu erforschen. Man vermuthet, daß in der Lombardei die Spitzbubenbande ihren Sitz hat, und ich sage Ihnen und habe es meinem Freunde, dem einer Mittheilung der„Voss. Ztg.“ noch Nachstehendes: Am Montag erlegte der Kaiser einen Sechszehn=Ender, einen Vierzehn=Ender und zwei Zwölf=Ender. Als am nächsten Morgen das Wild zur Strecke gebracht war, photographierte die Kaiserin selbst jedes Stück. Bei einem Jagdausfluge am Dienstag Nachmittag in das Revier Beiersdorf begleitete die Kaiserin ihren Gemahl. Sie trug das Costüm einer Jägerin. Vor der Abfahrt wurde das Paar, die Kaiserin den Hirschfänger an der Seite, den Revolver in der Hand, vom Grafen Pückler photographiert. Die Rückkehr des Kaiserpaares war auf 6 Uhr festgesetzt, allein noch um 8 Uhr war sie nicht erfolgt. Das Kaiserpaar traf später in sehr heiterer Laune zu Fuß im Schlosse ein. Der Grund der Verzögerung war, daß die Wagenpferde im Sande der Schorfheide den Dienst versagt hatten. Auf dieser Pürschjagd hatte der Kaiser wieder vier starke Hirsche erlegt. Am Dienstag ist der Kaiser wieder nach Berlin zurückgekehrt und nachdem er am Mittwoch in Bremen der Enthüllung des Kaiser Wilhelms=Denkmals beigewohnt hat, ist er am Donnerstag von Bremen wieder zurückgekehrt und hat nunmehr im neuen Palais in Potsdam Wohnung genommen. Daß unser Kaiser ein tüchtiger Schütze ist, muß um so mehr gewürdigt werden, als er bekanntlich seinen linken Arm als Stutze beim Schießen gar nicht gebraucht, also das Gewehr nur mit einer Hand führt. Auf der Jagd trägt stets der ihn begleitende Büchsenspanner ein zweites Gewehr, sei es eine Doppelflinte oder eine Doppelbüchse, bezw. Büchsflin te, je nachdem, was der Kaiser selbst führt. Hat der Kaiser auf der Hühnerjagd sein Gewehr abgeschossen, so nimmt es der Büchsenspanner in Empfang, um neue Patronen hineinzuschieben. Gleichzeitig überreicht er dem Kaiser das zweite Gewehr in einer mit dem Lauf nach oben, fast senkrecht gerichteten Stellung In dieser Position legt es der Kaiser an die Wange und richtet es, allein mit der rechten Hand das Ge wehr haltend, von oben allmählich herabsenkend, auf die auffliegenden Hühner, wobei er nur selten Fehl schüsse macht. Auf dem Pürschgange auf Rehböcke, Roth, Dam= und Schwarzwild begleitet den Kaiser ebenfalls der Büchsenspanner, der auch hier noch ein zweites Gewehr führt. Außerdem führt der Büchsenspanner einen Stab bei sich, den er, sobald der Kaiser schießen will, senkrecht mit steif ausgestrecktem Arm auf die Erde stellt. Er faßt den Stab in solcher Höhe an, daß sein Arm die Auflage für die Büchse des Kaisers bilden kann, welche in diesem Augenblick auf das meistens still stehende Wild gerichtet wird. Es gehört besondere Kaltblütigkeit dazu, den Arm für das Auflegen der Büchse recht runig zu halten, da der Kaiser auf der Pürschjagd nur mit der Kugel schießt, was stets einen wohlgezielten Schuß voraussetzt, wenn das Ziel nicht werfehlt werden soll Georg von Rameke, früherer Kriegsminister und General der Infanterie ist am 12. Oktober im Alter von 76 Jahen gestorben. Derselbe ist 1817 geboren. Er erhielt 1861 das Commando des 11. Grenadierregiments, trat aber in den Generalstab zurück und erwarb sich im Feldzug 1866 als Chef des Stabes des 2. Corps den Orden pour le mérite Nachdem er einige Zeit Chef des Ingenieurcorps gewesen war, führte er im deutsch=französischen Kriege die 14. Division, mit der er durch sein energi sches Engreifen zum Siege von Svichern beitrug und bei Columbey und Gravelotte focht. Nach der Uebergabe von Metz leitete er die Belagerungen von Diedenhoven, Mézières, Montmedy und Lyngwy und seit Dezember 1870 den Ingenieur=Angriff auf Paris. Als die deut schen Truppen in die französische Hauptstadt einrückten, fungirte General v. Kameke als Com mandant des von ihnen besetzten Viertels. Nach dem Frieden war er zunachst Chef des Ingeni eurkorps und der Festungen und wurde 1873 Herrn Untersuchungsrichter, eingeschälft: dorthin hat der Stromer seinen Weg genommen.“ „Die Sache hat viel für sich, ich mache Ihnen mein Kompliment über Ihren Scharssinn,“ sagte sein Ge genüber gelassen.„Nur verzeihen Sie, wenn ich mich jetzt empfehle. Der Wagen wartet, meine Zeit ist kurz bemessen.“ Stromer wurde von Peter, den er daheim traf, so fort in das Wohnzimmer geführt, wo man vor Störung und Beobachtung gesichert war, und hatte hier im Beisein der alten Dörte eine eilige Unterredung mit ihm. Alsbald machte sich Peter Hackert auf den Weg, um auszukundschaften, und konnte Abends als sicher mittheilen, daß Frau von Winfried die Reise in Gemeinschaft mit Baron Kunz unternommen habe. Das Stubenmädchen der Schloßherrin hatte zu er zahlen gewußt, die gnädige Frau habe dem Fräulein gesagt, in der„Goldenen Krone“ in der Residenzstadt werde sie absteigen: von etwaigem Wichtigen moge ihr Baronesse Adelheid dorthin Nachricht geben. 30. Kapitel. Es war keine Weltstadt, nur eine schmucke kleine Residenz, die Stromer aufsuchte und am folgenden Vormittag erreichte. Vor dem schlichten, einstockigen Hause neben dem schmucken Hotel„Zur goldenen Krone“ in einer nur wenig belebten Straße befand sich eine Bank, auf der ein bleicher herrschaftlicher Lakai in jener geziert flegelhaften Haltung hingegossen saß, welche die Unverschamten der Livree gern annehmen, wenn sie die Herrschaft fern wissen. Plötzlich nntte der des Weges daher kommende Stromer, trat dann rasch auf ihn zu und ließ sich neben ihm auf die Bank nieder„Schönen guten Tag, Freund Jean, oder vielmehr Johann, da wir unter uns sind,“ sagte er leise zu ihm.„Wir gent.s? Kennt Ihr mich nicht?“ Der Diener hatte sich bei der Platznahme des Frem den doch unwillkürlich zurechtgerückt und blickte das von schwarzem Vollbart umrahmte Gesicht verblüfft an.„Wer sind Sie denn?“ fragte er verwirrt.„Diese Stimme— sollte ich doch kennen" Der Mann in braunem Ueberrock schob den Hut etwas aus dem Gesicht, neigte sich ein wenig näher zu dem Diener hin und flüsterte ihm zu;„Stromer!“ Jean zuckte wie von einem Wespenstich zusammen Nachfolger des Feldmarschalls v. Roon als Kriegsminister. In dieser Stellung hat er sich um das deutsche Heer außerordentliche Verdienste erworben. Im Reichstag war Kriegsminister v. Kameke durch sein liebenswürdiges Auftreten beliebt. Nach seinem Rücktritt ehrte der Kaiser seine großen Verdienste um das Heer dadurch, daß er ihn à la suite des Ingenieurkorps und zum Chef des 2. Hannoverschen Infanterie=Regiments Nr. 77 ernannte. Seit der Zeit hat er in großer Stille meist auf seinem Gute gelebt und sich von den politischen Kämpfen vollständig fern gehalten. Nur bei der letzten Militär.Vorlage brach er das Schweigen, um für sie einzutreten. Sein Name wird weit über die Kreise unseres Heeres hinaus, vor allem auch im Reichstage unvergeßlich bleiben und in hohen Ehren gehalten werden. Feldmäßig angelegte Armeemanöver. Nach der Meldung einer militärischen Correspondenz, geht man an den maßgebenden Stellen mit der Absicht um, im nächsten Jahre im nördlichen Deutschland große ganz feldmäßig angelegte Armeemanöver abzuhalten. Sowohl der Kaiser als auch der König von Sachsen sollen die Nothwendigkeit solcher Manöver betont haben. Der Generalstabschef Graf Schlieffen sei beauftragt, darüber eine Denkschrift auszuarbeiten. Man nehme an, daß zwei Armeen, jede aus zwei Corps mit Reserveformationen bestehend, gegen einander operiren werden. Die Correspondenz will auch die zukünftigen Führer dieser beiden Armeen schon kennen, es sind General=Oberst v. Loé und General Graf Wadersee, die an gewissen Tagen die Führung an den Kaiser abtreten. Wie steht es mit der Börsensteuer? Die Grundzüge, nach denen die Gesetzentwürfe über die Tabaksteuer und die Weinsteuer ausgearbeitet werden sollen, sind offiziös veröffentlicht und an Erörterungen für und wider diese Projekte fehlt es nicht. Von der zweifellos allein populären Steuer aber, durch die ein wesentlicher Theil der neubewilligten Heeresausgaben zu decken geplant war, von der Börsensteuer ist gegenwärtig nichts zu hören; sie ist wie in einer Versenkung verschwunden. Alles was mit Börsenreformen oder mit einem irgendwie gearteten Vorgehen gegen die Börse zusammenhängt, nimmt einen merkwürdig zaghaften, zögernden Verlauf. Inzwischen häufen sich die Anklage=Akten und im Volke vermag man es nicht zu begreifen, daß es gar so schwierig sein könne, offenkundigem Schwindel entgegenzutreten, nur weil er durch Geschäfts=Gepflogenheiten berechtigt erscheint. Es mag ja zugegeben werden, daß trotz einer zweckmäßigen Besteuerung der Börse, noch andere Quellen erschlossen werden müssen, um die geplante Reichssteuerreform in die Wege leiten zu können. Allein das tragfähigste Steuerobjekt ist und bleibt die Börse, und darum wird von der Gestaltung der Börsensteuer die Stimmung im Volke abhangen, mit welcher auch die übrigen Steuerpläne aufgenommen werden. Die„Köln. Ztg.“ bedauert unendlich, daß seitens der Regierung zugesagt wurde, die stärkeren Schultern mit den Kosten der neuen Militärvorlage zu belasten. Sie beklagt es tief, daß bei der Berathung der Militärvorlage im Reichstage seitens des Reichskanzlers Grafen Caprivi zugesagt wurde, daß Bier, Branntwein und Lebensmittel von weiterer Besteuerung verschont werden würden. und erbleichte.„Alle guten Geister— Ihr— Sie sind es?“ antwortete er entsetzt.„Wenn man uns hier zusammen sähe, wenn man Sie erkennen würde? Kommt schnell weg von der Straße in mein Zimmer hinauf. Dem Himmel sei Lob und Dank, daß wir in Sicherheit sind!“ sagte er aufathmend, als er die Thüre fest verriegelt hatte. „So, nun geben Sie mir Auskunft über den Aufenthalt des Barons Kunz von Steinburg,“ erklärte Stromer „Er ist soeben mit der Frau Baronin von Winfried ausgefahren.“ „Was für Geschäfte bestehen denn zwischen dden Beiden?“ „Ich glaube, so etwas wie Güterverkauf. Sie sind mehrmals zusammen beim Advokaten und in einem Bankhause gewesen, und daß sie mit einander von den Gütern und den Geldsummen sprachen, habe ich aufgeschnappt. Eben jetzt sind sie wieder beim Notar Dr. Brosen, wie mir der Kutscher mittheilte. Und das habe ich bloß dem Andreas Wentzel zu verdanken.“ „Andreas Wentzel?“ fragte Stromer erstaunt.„Wie kommen Sie dazu, den Ermordeten hierbei zu erwähnen?“ „Die Geschichte von ihm stand in der Zeitung, daß er ein arger Schwindler und Hochstapler gewesen sei, der zuletzt in Mailand seine Streiche geliefert habe Die gnädige Frau las sie dem Baron vor, dem dabei unwohl wurde. Ich war gerade im Zimmer, wo ich an der Thür stehend warten mußte, und wir glaubten, er würde eine Ohnmacht kriegen. Er sagte, es werde ihm immer unwohl, wenn er von dem räthselhaft Ermordeten höre, die blutige Geschichte habe ihn doch sehr erschüttert" „Vuton Kunz wird unwohl, wenn er von dem Er mordeten hört? Von einem Taugenichts und Verwor fenen, wie dieser Andreas Wentzel? Das sieht ihm nicht ähnlich“ „Es ist aber so. Ich mußte auf Verlangen der Ba ronin ein Brausepulver holen, und so fand ich Gelegenheit, einen Abstecher zu dem Kutscher zu machen der auf dem Hof mit Anspannen beschäftigt war. Als ich zurückkam, hatte sich der Baron längst wieder er holt, und das Brausepulver war nicht mehr nöthig Der Baron faltete das Zeitungsblatt zusammen und Sie schreibt dann am Schluß ihrer Auseinandersetzungen:„Allen denen, welche heute Gegner der höheren Belastung des Tabaks sind, wird in Erinnerung gerufen werden, daß nach Durchführung der Reform der direkten Steuern in Preußen die Einführung einer darüber hinausgehenden Reichseinkommensteuer oder einer Reichsvermögenssteuer ebenso aussichtslos(?) wie ungerechtfertigt(?) ware. Die reichen Klassen bezahlen schon heute an direkten Steuern für Staat, Gemeinde und Kirche durchweg 11—14 (2?) Prozent ihres Reineinkommens; das ist eine so hohe Steuerlast, daß sie eine weitere nennenswerthe Steigerung überhaupt nicht verträgt.“— Das Organ für das„liberale und gebildete Bürgerthum" hält also, allen feierlichen Versprechungen zum Hohne, die Taschen der reichen Leute zu. Diese können keine weitere nennenswerthe Belastung tragen, diese„armen Millionäre!" Lasen wir aber früher nicht in derselben„Köln. Ztg.“, daß die Aktienerwerbsgesellschaften aus ihrem jährlichen 400 Millionengewinn die Kosten der Militärvorlage zu bezahlen versprachen!? Das war allerdings vor der Genehmigung der Militärvorlage: nach derselben spricht man anders! Mit solchen schönen Versuchen, die Reichen vor dem Steuerzahlen zu bewahren, erzielt man geradezu eine Massenzüchtung der Sozialdemo= kratie. Ein besseres Agitationsmaterial vermögen die Umsturzleute selbst nicht zu ersinnen, als dasjenige, welches solche Artikel der„K. Z.“ darbieten. Der Innungsverband deutscher Baugewerkmeister, der sich neulich mit den Vorschlägen des Handelsministers v. Beriepsch zur Organisation des Handwerks beschäftigte, ist dabei zu folgenden Ergebnissen gekommen: Die zur Abgrenzung der Kleinbetriebe gegenüber den Großbetrieben vorgeschlagene Arbeiterzahl wird gebilligt, jedoch nur für nicht handwerksmäßige Betriebe; für das Baugewerbe sei sie also nicht maßgebend. Die Bemessung und Vertheilung der Beiträge für Fachgenossenschaften soll nach Maßgabe der Lohnnachweisung, sowie unter Berücksichtigung der maschinellen Hilfskräfte erfolgen. Die Zahl der Mitglieder des Gehilfenausschusses soll ¼ der Zahl der Vorstandsmitglieder der Fachgenossenschaft oder der Mitglieder der Handwerkerkammern betragen. Was die Kosten des Gehilfenausschusses anlangt, so müssen die Arbeitgeber es ablehnen, dieselben aufzubringen oder die auf die von ihnen beschäftigten Personen entfallenden Antheile vorzustrecken; sie wollen nicht derart belastet werden, daß sie den Arbeitern hierfür Lohnabzüge machen müssen, was zu Streitigkeiten Anlaß geben würde. Die Kosten für die Handwerkerkammern soll in erster Linie der Staat übernehmen; in zweiter Linie sollen die Fachgenossenschaften nach dem Verhältniß ihrer Vertretung sie aufbringen. Ferner wurden für eine noch auszuarbeitende Gegenvorlage folgende Punkte als Grundlage aufgestellt. Durch die Berlep'sche Vorlage würden die Innungen vernichtet. Das Lehrlingswesen wird nicht gehoben. Die Innungen dürfen den Handwerkerkammern nicht untergeordnet werden; sie stehen gleichberechtigt neben den Fachgenossenschaften. Ihre Mitglieder gehören letzteren nicht an. An die Stelle der Handelskammern treten für die Innungen Innungsverbände mit den Rechten und Pflichten und Einrichtungen der Handelskammern. Die Ausbildung von Lehrlingen ist ausgeschlossen für alle Gewerbetreibende, die nicht ordnungsmäßig gelernt und eine Meisterprüfung nicht bestanden haben und Fabrikbetriebe leiten. Von der Mitgliedschaft einer Fachgenossenschaft und der dafur ausschlaggebenden selbstständigen Gewerbebetriebe sind die auszuschließen, die sich ihren Verpflichtungen gegen die Fachgenossenschaft fraudulös entzogen oder den Offenbarungs= eid geleistet haben. Für das Baugewerbe wird der Befähigungsnachweis verlangt. Das wird wohl tauben Ohren gepredigt sein. Wenn die Regierung solche Vorschläge hätte hören wollen, so wären wir längst weiter. steckte es zu sich. Er sagte, daß die Sache ihn natur gemäß doch einigermaßen interessire, und er wollte sie nachher noch einmal mit Muße durchlesen. Dann Augen sie.“ V. Sagten Sie nicht Mailand, Jean?“ !„Ganz recht. Von dort soll er zuletzt ausgekniffen sein. Doch da höre ich den Wagen eben vorfahren.“ „Wo?“ rief Stromer emporfahrend aus.„Wo sind sie?“ „Dort, sehen Sie die Equipage, die da hält.“ „All— mächtiger Gott!“ schrie Stromer in diesem Augenblick jäh auf, taumelte einen Schritt zurück, stieß noch einen dumpfen unartikulirten Schrei aus und stürzte wie von einem Schlage getroffen nieder. Mit weit aufgerissenen Augen lag er da, in's Leere starrend; sein Athem arbeitete heftig, seine Lippen waren fest auseinander gepreßt. „Trinkt ein Glas Wasser, Mann, erholt Euch Wenn Ihr mir nun hier sterbt?“ rief der Diener. „Fort— fort— laßt mich allein!“ keuchte der am Boden Liegende. Unten im Hausflur tönte eine Glocke, und die Stimme des Portiers schallte die Treppe hinauf: „Jean, zur Frau Baronin kommen! „Da haben wir's, ic muß fort!“ wisperte der entsetzte Jean.„aßt Euch, Mann, erholt(xuch, sobald ich kann, komme ich wieder.“ Als er aber nach einer halben Stunde zurückkam, um nach seinem Patienten zu sehen, war das Zimmer leer, Stromer war verschwunden.(Fortsetzung folgt) Die sozialdemokratische„Landagitation“ macht den rothen Führern viel Sorge und Verdruß. Trotz des eingehendsten Unterrichts für die Agitatoren in der socialdemokratischen Bauernfängerei haben sie noch keine Erfolge zu verzeichnen— in katholischen Landestheilen. Bei der Versammlung, welche die Berliner„Genossen" des 6. Reichstagswahlkreises abhielten, hat der„Obergenosse" Bebel dafür augenscheinlich widerwillig Zeugniß ablegen müssen. Die Erfolge der Landagitation in der Provinz Brandenburg hob er besonders rühmend hervor, dagegen erläuterte er, dem Berichte des„Vorwärts" zufolge,„die Schwierigkeit des Kampfes gegen die Centrumspartei, insbesondere in Elsaß=Lothringen sowie in Rheinland=Westfalen. indem die katholische Geistlichkeit einen hohen Einfluß auf die Landbevölkerung ausübe. Herr Bebel ertheilt damit der katholischen Geistlichkeit wider Willen ein hohes Lob, das nicht nur den culturkämpferischen Liberalen, sondern Allen sehr viel zu denken gibt, denen es mit der Bekämpfung der Socialdemokraten Ernst ist, insbesondere der „Köln. Ztg.“, die erst kürzlich den Volksverein für das katholische Deutschland in schmählicher Weise anfeindete, auch dem Kriegsminister, der ein zur Bekämpfung der Socialdemokratie und Erhaltung christlichen Geistes so sehr geeig netes Blatt wie die„Christliche Familie" von den Kasernen ausschließt. Die Erklärung Bebels, daß Dank dem Einflusse der katholischen Geistlichkeit, wozu noch der religiöse und gesunde Sinn der Bevölkerung selbst kommt, in den überwiegend katholischen Landestheilen Elsaß=Lothringens und Rheinland=Westfalens der socialdemokratischen Landagitation„Schwierigkeiten“ gemacht sind, bestätigt die Thatsache, daß gerade in katholischen Landestheilen die Socialdemokratie bei den letzten Reichstagswahlen zum Stillstand, theilweise sogar zum Rückschritt gebracht worden ist. Hat Bebel widerwillig diese Mißerfolge der Sozialdemokratie in katholischen Gegenden zugeben müssen, was seine Zuhörer wohl nicht erfreute, so suchte er sie mit der leeren Verheißung zu trösten,„daß die katholische Arbeiter= und Landbevölkerung sich von der Centrumspartei abzulösen beginne, und daß eine geschickte Agitation diese der Socialdemokratie zuführen werde. Es sei für ihn erfreulich, daß diesmal der sozialdemokratische Parteitag in Köln. inmitten des Katholicismus, abgehalten werde. Herr Bebel mag sich und Andere mit solchen Dingen über die bisherigen Mißerfolge hinwegzusetzen suchen; aber daran, daß die Abhaltung des Parteitages in Köln,„inmitten des Katholicismus" der Propaganda des Socialismus bei der katholischen Bevölkerung Rheinlands förderlich sein werde, daran glaubt er wohl selbst nicht. Unter den großen Stadten Deutschlands hat nicht nur Köln, sondern auch Düsseldorf und Crefeld, als eine feste Burg gegen den Ansturm der Socialdemokratie bei den letzten Reichstagswahlen sich erwiesen Päpstliche Auszeichnung der Missions= Genossenschaft in Steyl. Gelegentlich einer Audienz beim hl. Vater, erstattete der Herr Generalsuperior und Stifter der Steyler Missions= genossenschaft, Arnold Janssen, Bericht über den Stand der Genossenschaft, deren europäische Häuser und Missionen. Außerdem überreichte er eine Denkschrift über die bisherige Thätigkeit derselben dem Cardinal Ledochowski, dem Vorsteher der Cardinals=Congregation für die Verbreitung des Glaubens, mit der Bitte, dieselbe gelegentlich Sr. Heiligkeit vorzulegen. Der hl Vater war durch diesen Bericht hocherfreut und beauftragte Se. Eminenz, an den Herrn Generalsuperior Arnold Janssen ein huldvolles Belobigungsschreiben zu richten, worin er allen Mitgliedern der Ordensgenossenschaft, sowie„allen, welche auf irgend eine Weise die Missionen unterstützen, den apostolischen Segen" ertheilte. Oesterreich. Graf Taaffe, der österreichische Ministerpräsident, hat dem österreichischen Reichsrath und der ganzen zuschauenden Welt eine verblüffende Ueberraschung bereitet; ohne ein Wörtchen vorheriger Ankündigung fiel plötzlich eine Regierungsvorlage über die Erweiterung des Wahlrechts auf den Tisch des Reichs raths. Die Socialdemokraten hatten vor der Eröffnung des österreichischen Parlaments massenhaft Versammlungen gehalten, in denen das all gemeine und gleiche Wahlrecht gefordert wurde, in Wien allein 15 Versammlungen am Vorabend der Eröffnung! Sie ahnten nicht, daß Graf Taaffe schon eine weitgehende Abschlagszahlung für sie vorbereitet hatte. Das gleiche Wahlrecht, wie wir es im deutschen Reiche haben, will er freilich nicht bewilligen, wohl aber ein nahezu allgemeines. In Oesterreich wird nach Interessen=Gruppen(Curien) gewählt; ein gutes Drittel der Volksvertreter ernennen die Großgrundbesitzer und die Gewerbe= und Han delskammern in ihren beiden Curien; die anderen zwei Drittel wahlen die Stadte Curie und die Landgemeinde=Curie, erstere in directer und letztere in indirecter Wahl. In den Stadten und Land gemeinden waren früher nur die Leute wahlberechtigt, welche wenigstens 10 Gulden direkte Steuer zahlten; vor einem Dutzend Jahren wurde dieser Census auf 5 Gulden herabgesetzt Jetzt will Graf Taaffe den Census ganz fallen lassen; wahlberechtigt in den Städten und Landgemeinden sollen alle 24jährigen Männer sein, die lesen und schreiben können, eine ständige Arbeitsstellung haben und ihrer militärischen Gestellungspflicht genügt haben; wer gedient hat, wählt auch, wenn er nicht lesen und schreiben kann. Da bleiben also bloß die vagabundirenden Elemente und die Analphabeten(des Lesens und Schreibens durchaus Unkundige) vom Wahlrecht ausgeschlossen. Im Uebrigen aber soll das Wahlsystem so bleiben, wie es war; also die beiden Curien des Großgrundbesitzes und des Großbetriebes in Handel und Gewerbe behalten ihr Vorrecht, ein Drittel des Reichsraths zu wählen; auch bleibt in den Landgemeinden das indirecte Wahlverfahren bestehen. Das sind erhebliche Gegengewichte gegen die„demokratische" Wirkung des allgemeinen Wahlrechts. Trotzdem sind die gesammten Liberalen in Oesterreich Feuer und Flamme gegen diese„umstürzlerische" Vorlage des Grafen Taaffe. Sie prophezeien den Ruin des Staates von diesem heillosen„Attentat gegen das Bürger= und Bauernthum". Dieser Zorn erklärt sich nicht aus Sorge um den Staat: sondern aus der Angst für die eigene Partei. Wenn die Burger, welche weniger als 5 Gulden Steuer zahlen, auch zur Wahlurne gehen, dann bricht an zahlreichen Orten die liberale Mehrheit zusammen. Ein Zeichen, daß diese Partei das Volk selbst nicht für sich hat, sondern nur mittels der ungerechten Bevorzugung der besitzenden Klassen sich zu behaupten vermag. „Plutokratie", Geldsack=Herschaft ist eingestande ner Maßen die Grundlage des österreichischen Liberalismus, und wie unser neues preußisches Wahlgesetz zeigt, auch die Grundlage unseres Liberalismus. Hoffentlich werden die Führer der Katholiken in Oesterreich sich nicht auf einen ähnlichen engherzigen und ängstlichen Standpunkt stellen, sondern grundsätzlich für die Erweiterung des Wahlrechts eintreten, um auf dem Boden desselben mit eifriger Arbeit die Volksmassen für die gute Sache zu gewinnen. Frankreich. Marschall Mac Mahon ist am Dienstag den 18. Oktober auf seinem Schlosse Lasorest gestorben. Die letzten Nachrichten ließen in Anbetracht des hohen Alters des Marschalle diesen Ausgang der Krankheit voraussehen. Einer irischen Familie entstammend, war Patrice Maurice de Mac Mahon am 28. Nov. 1808 zu Sully bei Autum geboren. Nach seinem Eintritt ins Heer avancirte er verhältnißmäßig schnell. Ursprünglich Kavallerist, war er 1840 Chef eines Jagerbattaillons, 1845 wurde er Oberst, 1848 Brigadegeneral, 1852 Divisionsgeneral. Mit Auszeichnung nahm er an den Kampfen in der Krim theil; im österreichisch=italienischen Kriege 1859 entschied er den Sieg bei Magenta. eine Waffenthat, die ihm die Marschallswürde und den Titel eines„Herzogs von Magenta“ eintrug. Als der Krieg von 1870 ausbrach, war Mac Mahon bereits 6 Jahre Generalgouverneur von Afrika. Seine unglückliche Heerführung gegen die deutschen Heere bei Weißenburg, Wörth und Sedan ist bekannt. Nach der Rückkehr aus der deutschen Gefangenschaft war seine erste Aufgabe die Niederwerfung des Communeaufstands. 1873 wurde Mac Mahon an Stelle Thiers' Präsident der französischen Republik. Er führte sein Amt im konservativen Sinne, bis er, mehr und mehr von den radikalen, kirchenfeindlichen Elementen bedrängt, die ihm vor warfen, er begünstige die Wiederherstellung der Monarchie 1879 Grévy Platz macht: und sich vom politischen Leben zuruckzog Die Früchte der religionslosen Schule. Seitdem man den Priester, das Cruzifix und den Katechismus aus der Schule verbannt, zählt man in Frankreich in einem Jahre 17000 Verbrechen, die von Kindern begangen wurden. Und was für Verbrechen! 30 Morde, 39 Todtschläge, 3 Vatermorde, 33 Ermordungen von Kindern durch Kinder, 4213 schwere Körververletzungen, 153 Vergewaltigungen(obgleich dieses Verbrechen in den meisten bekannt ge wordenen Fällen bei Kindern gar nicht verfolgt wird) und endlich 11 852 einfache Vergehen. Hierzu kommen alljährlich zahllose durch Kinder verubte Selbstmorde, die früher bei Kindern unbekannt waren. Wenn man bedenkt, daß in einigen Departements die Schulen, obgleich der Priester daraus verb annt ist, doch noch christ lich sind und daß diese Unsummen von Ver brechen nur den Anfana der durch die athei stische Schule verbreiteten Ernte bedeutet, dann kann einem fürwahr für die Zukunft des Staates, der eine solche Generation heranwachsen sieht bange werden. Die gerichtliche Statistik hat sich von der Zeit an, wo man die religionslosen Schulen einführte, zu Ungunsten der Kinder verandert. In den letzten 10 Jahren wurden 400000 Knaben unter 16 Jahren wegen Landstreicherei, 13732 Mädchen unter 16 Jahren wegen noch schlimmeren Dinge verhaftet. Auch die Verminderung der Heirathen und die immer häufigeren Ehescheidungen bei der jungen Generation sind die natürliche Folge des religionslosen Schulunterrichts. Die Athei sten und Freimaurer, welche die Gesellschaft nach ihren Ideen umformen wollen, können mit diesem Resultate zufrieden sein! Rußland. Russisches Knntenregiment. Vor einigen Tagen erschienen in dem Redaktionszimmer der „Tilsiter Allgemeinen Zeitung“ einige Zameiten aus Rußland, welche thränenden Auges in ihrer Sprache sich über die dort den Lithauern gegenüber geübte Handlungsweise der russischen Regierung beklagten. Aus ihren durch einen des Zameitischen mächtigen Lithauer übersetzten Schilderungen ergeben sich folgende Thatsachen: Die Leute sind aus dem Kirchspiel Krazy, das im Kreise Rosseinen, Regierungsbezirk Kowno liegt, nach Tilsit gekommen, weil sie in ihrer Heimath in Erfahrung gebracht hatten, daß in Tilsit einige Männer wohnten, denen das Wohl der Lithauer am Herzen läge. Diesen Männern wollten sie ihre Lage unterbreiten und sich Rath von ihnen holen, wie sie den Ungerechtigkeiten und Bedrückungen der russischen Regierung entgehen könnten. Die Russen verrorgen— so erzählten sie— ohne Barmherzigkeit jeden Glauben— natürlich mit Ausnahme des russisch=schismatischen!— und suchen jede andere als die russische Sprache auszurotten. Die heftigste Verfolgung haben jedoch die Anhänger der römischkatholischen Kirche zu erleiden. Ebenso wird zur Ertödtung keiner anderen Sprache in Rußland so gearbeitet, als zu der der lithauischen. Die russische Regierung hat, um den römischkatholischen Glauben in Zameiten gänzlich auszurotten, schon vor 30 Jahren den Druck römischkatholischer Gebet= und Gesangbücher in lithauischer Sprache verboten; an den Druck lithauischer Bücher weltlichen Inhalts und lithauischer Zeitschriften ist überhaupt nicht zu denken. Die Pfarrer werden wegen ganz geringer Vergehen gegen die Vorschriften der Regierung, deren sie sich im Interesse ihres Glaubens schuldig machen, ins tiefere Rußland verschickt. Die Anzahl der Kirchen sucht man soviel als möglich zu vermindern. In den Städten Samogitiens nimmt man bis weilen einfach den römisch-katholischen Gemeinden ihre Kirchen weg. Diese werden dann theils in griechisch=katholische Kirchen, theils in Kasernen oder Ställe umgewandelt. Auf dem Lande dagegen schließt man die alten Kirchen und läßt sie nicht repariren respektive nicht wieder aufbauen An Stelle einer abgebrannten wird keine neue Kirche errichtet. Manche schöne und feste Kirche läßt man geradezu zerstören. So hat die russische Obrigkeit unlängst mit Waffenmacht die Kirche zu Kenstaity niedergerissen. Zwei weitere römisch katholische Kirchen, die zu Kerunatow, Kreis Schawly, und zu Krazy, Kreis Rosseinen, sind auch bereits dem Untergange geweiht. Das Städtchen Krazy hat früher ein im 17 Jahrhundert erbautes Benediktiner=Nonnenkloster besessen. Als aber die Russen sich Zamogitiens bemächtigten, entrissen sie dem Kloster alle großen Schätze, nahmen die Felder weg, so daß bis zu gegenwärtiger Zeit nur ein Gutchen übrig bleibt, das zum Kloster gehört. Nun hat die russische Regierung beschlossen, die massive, schöne Kirche des Klosters abzubrechen und dus dazu gehörige Land umsonst an russische Kolonisten zu vertheilen, die in Zameiten nur Demoralisation, Trunksucht und andere Laster verbreiten. In Krazy befindet sich auch noch eine hölzerne Pfarrkirche, schon alt und baufallig, die nach einigen Jahren gebrauchsunfahig und dann geschlossen werden soll. Auf diese Weise wird das Stadichen Krazy, das früher ein berühmtes schönes Gymnasium besaß, spater ohne Kirche bleiben. Die Mitglieder der Gemeinde Krazy haben schon den Guvernator von Kowno und den General=Gubernator von Wilna, selbst die höchsten Behörden in Peters burg für ihre Kirche gebeten. Sie haben jedoch steis die gliche abweisende Antwort erhalten. Am 10. Juni d. J. hat sogar Czar Alexander „allergnädigst geruht zu befehlen“, daß die Klosterkirche abzubrechen sei. Nun wissen die Gemeindemitglieder von Krazy nicht, was sie thun sollen. Ohne Kirche wollen sie nich bleiben. Sie haben gehört, daß einst die Gemeinde zu Tytawenen, deren Kirche die Russen auch niederreißen wollten, sich mit Erfolg an fremde Monarchen gewandt hätten, die sich für sie verwendeten, so daß ihre Kirche noch jetzt dasteht. Dem Beispiele dieser Gemeinde wollen auch sie folgen und ge denken, sich vorerst an den König von Dane mara mit der Bitte zu wenden, seinen Einfluß auf den Czar Alexander geltend zu machen. Der Bischof von Lublta hatte dem Generalgouverneur eine Beschwerdeschrift eingereicht und erhielt da für einen Verweis und außerdem wurden ihm zweitausend Rubel seines Gehaltes abgezogen Zur Erinnerung an den 18. Oktober 1870 in Sedan. Der 18. Oktober ruft, wie der„K. Z.“ schrieben wird, die Erinnerung an ein Ereigniß zurück, das, wenn es auch damals im Drangder sich überstürzenden Nachrichten von allen Theilen des französischen Kriegsschauplatzes ziemlich unbeachtet zu sein scheint, doch auf alle naher Betheiligten einen unauslöschlichen Eindruck gemacht und einer Anzahl tapferer deut scher Krieger ein jahes Ende bereitet hat. Am 13., 14. und 15. Oktober hatte die ersolglose Beschießung Verdun's stattgefunden, die eine amtliche Depesche damals als den Beginn der „förmlichen Belagerung" bezeichnete. Daß es eine solche nicht war und mit den vorhandenen Mitteln nicht werden konnte, stand für alle, die in die Verhältnisse nur entfernt Einblick hatten, von vornherein fest: es fehlte dazu nicht weniger als an Allem: an Truppen, besonders an Artillerie, an Geschützen, an Munition, an Batterie=Baumaterial, an Schanzzeug, an Geschützbettungen usw. Hinzu kam, daß das wirklich vorhandene, völlig unzulängliche Material ganz unübersichtlich überall verzettelt war,— daß mit einem Worte von einem geordneten Belagerungspark in keiner Weise die Rede sein konnte. Auf die Gründe, welche trotzdem zur Beschießung führten, brauchen wir hier nicht weiter einzugehen, jedenfalls entwickelte nach Eröffnung des Feuers in kürzester Zeit die Festung auf beiden angegriffenen Fronten nach Nord und West eine in jedem Betracht überlegene Artillerie, und es währte nicht lange, so waren die Rollen vertauscht,— der Angreifer(d. i. die deutschen Belagerungstruppen) vollständig in die Defensive(d. h. die Noth= lage der Vertheidigung) gedrängt und genöthigt, um sich der eigenen Haut nothdürftig zu wehren, seine Kräfte in aussichtslosem Geschützkampfe zu verbrauchen. Die Erkenntniß dieser Lage dürfte es denn auch gewesen sein, die den commandirenden Stabsoffizier des nördlichen Angriffes, der zugleich die Functionen eines Artillerie=Offiziers vom Platz in Sedan versah, veranlaßte, sich bald nach Beginn des Feuers nach dieser Festung zurückzugeben, um von dort aus mit vollem Nachdruck und Anspannung aller Kräfte der geringen Artilleriebesatzung von Sedan den Nachschub an Belagerungsmitteln, besonders an Munition zu betreiben. Der Abbruch der Beschießung nach Erschöpfung der Kräfte und Vorräthe am 15. Oktober Abends, konnte allerdings dadurch nicht mehr verhindert werden, doch wurden die Arbeiten in der Aussicht auf eine Wiederaufnahme des Angriffs noch fortgesetzt. Diese Munitionsarbeiten aber gaben den Anlaß zu dem Ungruaksfalle vom 18. Oktober. Wie an den vorhergehenden Tagen und am Vormittag des 18. waren am Nachmittag dieses Tages die Mannschaften der 7.(Kriegs=) Compagnie der hessischen Festungs=Artillerie=Abtheilung Nr. 11 auf der Citadelle von Sedan unter Leitung eines Zeugoffiziers beschäftigt, erbeutete französische Feld=Munitionswagen zum Theil mit Papierkartuschen für französische 24=Pfünder, zum Theil mit Zünder für Bomben usw. gleicher Herkunft zu füllen, die gefüllten Wagen wurden alsdann im Festungsgraben zwischen dem Hauptwall der Citadelle und dem Hornwerk 2 dicht nebeneinander aufgefahren. Als um 5 Uhr Nachmittags 13 mit Kartuschen und 3 mit Zündern beladene Wagen ziemlich fertig gestellt waren, sandte der Zeugoffizier Mannschaften und Pferde von der Arbeitsstelle nach dem Hofe der Citadelle und dem Pulvermagazin, um neue Wagen und Munition heranzuholen, indem er gleichzeitig den Unteroffizier Lampe, den Gefreiten Pültmann und den Kanonier Dettenberg mit dem Befehl zurückließ, die letzten noch vorhandenen Kartuschen in einen noch nicht ganz gefüllten Wagen zu verpacken. Da, als soeben die letzten Leute der etwa 150 Mann starken Arbeitercolonne, die dem Arbeitsplatz zunächst gelegene Bastions Ecke passirt hatten, erfolgte die Explosion. Sämmtliche 13 mit Kartuschen gefüllten Wagen waren buchstäblich verschwunden und wie weggeblasen, während die 3 Zünder enthaltenden, die auf dem rechten Flugel standen, unversehrt geblieben waren. Die Aufregung, die sich in Folge des Knalles und der Erschutterung— sammtliche Hauser der Stadt erbebten in ihren Grundfesten und unzählige Fensterscheiben wurden zersprengt — der Einwohnerschaft bemächtigte, war ungeheuer. Man glaubte nicht anders, als die Preußen hätten nach dem Vorbilde ihrer Landsleute in Laon die ganze Citadelle in die Luft gesprengt. Offiziere und Mannschaften der Garnison aber eilten schleunigst zu ihren Alarmplätzen, so auch die Offiziere der 7. Kompagnie nach der Kaserne. Auf dem Schauplatz des Unglücksfalles sah es wüst genug aus. Die Leichen der drei genannten Leute waren verkohlt, ihre lieder zum Theil vom Körper losgerissen und weit weggeschleudert. Sie waren vollständig unkenntlich und ihre Person konnte erst festgestellt werden, nachdem der Compagnie Chef die Compagnie hatte antreten und verlesen lassen. Auch Leute anderer Truppentheile sowie verschiedene Pferde waren durch in die Luft geschleuderte Theile der Wagen verletzt worden, jedoch, soweit bekannt geworden, Niemand von diesen tödtlich Die sofort eingeleitete Untersuchung hatte keinerlei Ergebniß, wie leicht erklarlich, war doch der Mund der einzigen, die darüber hatten Aus kunft geben können, für immer verstummt. Die Beerdigung der Opfer der Exolosion erfolgte einige Tage später mit allen militärischen Ehren unter Theilnahme der ganzen Garnison auf dem kleinen Friedhofe von Sedan, wo so mancher deutsche Krieger seine letzte Ruhestatte gefunden hat. Auch sie starben den Tod fürs Vaterland Bei der Expedition ds. Bl. sind ferner eingegangen: Fur den St. Josephs=Pfennig: Aus Bruggelchen Ml. 2.— Zum Loskaufe eines Heidenkindes: Taufname Joseph Aus Waldfeucht Mt. 21.— *„„ RS-äe. u u. ag 1 * Vom 14. Oktober ab befindet sich mein Bureau in den von mir hierzu früher benutzten Räumen des Hauses der Frau Wwe. 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Sie starb unerwartet heute Morgen 6½ Uhr in Elberfeld, wo sie zu Besuch bei Verwandten weilte, nach kurzem aber schwerem, mit grösster Geduld und Ergebenheit er tragenem Leiden, gestärkt durch den andächtigen Empfang der heiligen Sakramente der römisch katholischen Kirche, im Alter von 20 Jahren. Um ein frommes Gebet für die Seelenruhe der theueren Verstorben bitten, Namens der Liefbetrübten Hioterbiiebenen: Hotar Thoengessen und Fran Susanna geb. Schmid Dr. med. Jos. Schaefer, als Bräutigam Randerath, Elberfeld, Lechenich, Düsseldorf, Köln, Weilerswist, Brühl, den 15. October A. Stern, Heinsberg. Als ganz besonders unter Preis biete ich meiner geehrten Kundschast folgende Parthieen: 2 Ellen breite Anzug=, Ueberzieher1, 1.25 und Mk. 1.50 die Elle, und Mantelstoffe zu Mk. 2 Ellen breite Kammgarne für dieselben Zwecke, die Elle Mk. 2,70 doppelbreite, garautirt reinwollene Kleiderstoffe in modernen Farben, die Elle 65 Pfg., doppelbreite schwarze Cachemire, die Elle 55 Pfg., dieselbe Breite in reiner Wolle, die Elle 75 Pfg., doppelbreite Winterkleiderstoffe, die Elle 30 Pfg., schwere Blaudrucks, die Elle 25 Pfg., gute Bieber, die Elle 20 Pfg. und so mehr. Damen-Mläntel, per Stück von 6 Mk. an. Heinsberg. A. Stern. A. Stern, Heinsberg. Große Auswahl neuester Modell-Mäntel, Mantel= und Ueberzieherstoffen in allen modernen Qualitäten und Farben. Heinsberg. A. Stern. „ a „Der diesjährige fünfmonatliche Winterkursus beginnt an hiesiger Schule Freitag den 3. November, Morgenes 9 Uhr. Aufnahme finden junge Landwirthe im Alter von 16—25 Jahren. Vorherige Anmeldung in sehr erwünscht. 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