Nr. 107. Donnerstag, den 9. September 1920. 43. Jahrgang. KAI P TR G.nir I.— Srschselt Menslags, Wonnerstagt umd Samsangs. Prris für ven Monat duuch Boton bezogen 3 Nook. Durch die Post pe Quartal 9.30 Mark.„Der Sonntag“, für Abonnen: teu! monatlich 90 Pfg. für Richtabonnenton 1,50 Mark.— S#s Gratisbeilage ein Unterhaltungsblatt. Vernsprecher Nr. 6.— Telegramm=Adesse: Volkszeitung Heinsberg Zusertronspreis: Vgespaltene Pettzeile oder deren Raum# Ameigen außerheld des Kreises 90 Pfeunig Reklamen werden mit 5.08 Maik pro Petiveile berechnet. Beilagengebühr nach jedetmalger Uebereinkanft.— Für die Aufnahme von Amzeigen an bestmmten Lagen kann keine Gowähr übernommen werden. Bostscheckkonto Röin Nr. 43133. Für Wahrheit, Freihett und Recht. Deutsches Ringen um Oberschlesien. 0 Die Schlesier erheben ihre Stimme. Sämtliche deutschen politischen Parteien Oberschle= siens richteten an den französischen General Lerond in Oppeln folgindes Telegramm: Die Liste der Deutschen, die nach der deutsch=polnischen Verständigung ermordet sind, verlängerte sich um mehrere Namen. Ueber dem Lande liegt Schrecken. Das mit freier frecher Stirn einherschreitende Verbrechen verjagte allein aus den Kreisen Pless und Rybnik bisher 120 Grubenbeamte und 1200 deutschgesinnte Arbeiter. Selbst gütliches Zureden einiger polnischer Arbeiterführer, die von der Prinzene schmählich vertriebenen 13 Betriebsbeamten wieeinzusetzen, waren gegen die wilde Auflehnung der fanatisierten Abeiterschaft vergeblich. Die Masse ist den Führern entalitten und vom G.fie des Aufruhrs durchtränkt. Vom Blutrausch dabinger ssen, ledt sie sich nun aus, denn sie fühlt keinen Willen, der klar und fest und als einer der Mackt hat, ihr entgegentreie. Winn die Bestie im Menschen geweckt, t sie sich nicht so bald von selbst wieder schlafen. Das Land soll die friedliche Arbeit wieder aufnehmen und die geflüchteten Deutschen sollen zurückkehren! Nach 18 Tagen des Aufstandes wäre es wahrhaftig Zeit. Der Gemeindevertreter Bomk aus Karf wurde von polnischen Bewaffneten aus seinem Hause geh tzt und im Bahnhofsgebäude unterm Tisch beivorgezerrt und viehisch erschlagen. Der Besitzersohn Paduschek aus Boberek wurde von den Rebellen aus der elterlichen Wohnung hervorgeholt und anderen Tages mit ausgestochenen Augen auf der Straße gefunden. Der Tod hat ihn inzwischen erlöst. Das sind die Märturer ihres Vertrauens in unsere Vereinbarungen mit den Polen und in Ihren Willen, Herr Präsident! Beide waren geflüchtet. Es drückt uns die eigene Schuld, daß wir durch die Vereinbarungen mit den L#uutschen Führern ihnen kundgegeben haben, an den Frieden zu glauben und heimzukehren. Solange dieser Aufstand dauert, hat kein französisches Gewehr auch nur einen Schuß auf die Rebellen avgegeben. Französische Soldaten haben mit polnischen Gewehrträgern Händedrücke gewechselt, französische Offiziere haben neben polnischen Maschinengewehren gestanden und französische Waffen sind in Jnsurgentenhänden gewesen. Die Bandenführer haben sich gebrüftet, in französischem Auftrage zu handeln, um auf dem Lande Oronung zu schaffen, während es die Franzosen in den Städten täten. Das ist auch die allgemeine Meinung bei den Polen und Deutschen. In der Weltgeschichte ist kein Aufstand wie dieser bekannt, der ohne Zusammenprall mit der Staatsgewalt und ohne Konfl kt mit der bewaffneten Macht sich entwickelt und 18 Tage gedauert hätte. Wir dulden nicht die Verschiebung der klaren Grund lagen des Rechts. Den Schutz dieses Landes hat die hohe Kommiss on feierlich übernommen und versprochen Für die öffentliche Ordnung sind Sie, Herr Pläsident und General, uns und der Welt verantwortlich. Darum fordern wir nochmals ausdrücklich Sicherung des Lebens und Eigentums durch die bewaffnete Macht. Wir fordern, daß die Truppen, statt die ruhigen Städte zu füllen, das Land überziehen. Wir fordern, daß die frei umherlaufenden Bandensührer sofort fest gesetzt werden. Wir warnen die hohe Kommission! Der Tatendurst der verbrecherischen Instinkte glimmt weiter. Die Anzeichen verdichten sich, daß in einigen Tagen spätestens am 18. September losschlagen soll. Wir fordern die militärische Besetzung de: Gruden, eine andere Sicherung ist zurzeit nicht möglich. Die der Initiative der hohen Kommission zu dankende Abstiminungspolizei hat der französische Kommandant in Myslowtz auf das Drängen der Polen bereits zurück gezogen. In diese Sorgen hinein platzt die Verordnung der Hohen Kommission vom 25. August 1920, wodurch dem besonderen Gerichtshofe zu seinen bisherigen Zu ständigkeiten hinzu eine lange Reihe von Straftaten unterworfen werden. Hierunter fallen infolge einer dahingehenden Erklärung des Oberregierungsanwalts die durch den nationalen Kampf hervorgerufenen Ver brechen und Vergehen. Die öffentliche Meinung bei Deutschen und Polen geht dahin, daß hiermit praktisch eine Amnestierung der von den Revillen verüdten Missetaten erreicht werden würde. Der besondere Ge richtshof, hisber aus einer einzigen Kammer bestehend, mit einem einzigen Staatsanwalt und einem einzigen Untersuchungsrichter besetzt, aus drei verschiedenen un dieses Landes fremden Nationalitäten, hat in seinem viermonat gem Bestehen nur eine sehr geringe Anzahl von Strafverfolgungen bis zum Urteil zu bringen versucht und fast durchweg einfache und klare Sachen oder nur eine oder zwei bemerkenswerte Beweisausnahmen, und die Strasverfolgungen dieses Aufstandes. dessen Morde allein hundert voll machen, oder überschreiten dürften, werden umfangreich und ungeheuer verwickelt sein. Enen erheblicheren Teil hiervon durchzuführen ist der besondere Gerichtshof praktisch außerstande. Herr Präsident! Dieses Land, gerühmt wegen der Frömmigkeit seiner Bewohner, hat bis vor einem halben Jahre und in hoher Kultur seiner schweren Arbeit gelebt, dern Segen die Adern von Mittel= und Ostenropa füllten. Nur auf dem Fundament von Ordnung und Gerechtigkeit kann fruchtbare Arbeit gedeihen. Wer die Gerechtigkeit erstickt, hißt das Bonner der Blutrache. Mit der letzten Glut unserer Seele, mit dem äußersten Aufgebot unseres Willens erheben wir uns gegen ein System, daß in seinen Auswirkungen ein hochstehendes gesittetes Bolk in den Zustand der Wiloheit zurückwerfen würde. Auf die erste Kunde von den zehn Leichen im Walde von Josephstal soll ein hoher Off zier der Besotzungsmächte gesagt haben, er fürchte, die Deutschen würden nun nicht mehr zu halten sein. Wir haben sie gehalten, haben sie achtzehn Tage gehalten. In übermenschlicher Selbstbezwingung haben die unserigen ausgeharrt, aber mit Fug und Recht fordern wir, daß ihre Führung mit der blanken Waffe des Rechtes und der moralischen Kraft die Wiederkehr der Ordnung und Sicherheit erzwinge. Plebiszitkommissariat für Deutschland, Dr. Urbanek, für die Katholische Volkspartei (Zentrum), Ulitzka; für die Sozialdemokeatische Partei, Franz; für die Deutschdemokratische Partei, Dr. Bloch; ür die Deutschnationalen und für die Deutsche Volkspartei, von Brockhusen. Der Reichskanzler an Oberschlesten. Der Reichskanzler richtete am Dienstag an den deutschen Bevollmächtigten für den Abstimmungsbezirk Oberschlesien, Fürst Hatfeld, nachstehendes Schreiben: Eure Durchlaucht beehre ich mich zu benachrichtigen, daß gestern das Reichskabinett und das preußische Kabinett zu einer gemeinsamen Sitzung zusammengetreten sind, um über Mittel und Wege zur Abwehr der Oberschlesien bedro henden Gefahren zu beraten. Mit tiefer Bewegung haben die Kabinette die ergreifenden Berichte entgegengenommen, die über die Leiden und Kämpfe unserer treuen Oberschlesier erstattet sind. Nur zu viele wackere Männer haben ihre feste Anhänglichkeit an das Deutsche Reich mit Wunden und Tod bezahlt, nur zu viele sind bei der Verteidigung alter Rechte und des hei matlichen Herdes in ihrer wirtschaftlichen Existenz schwer geschädigt und bedroht. Die Regierungen aber wissen sich mit der oberschlesischen Bevölke rung eines Sinnes darin, daß keine Gewalttat die Liebe zu Deutschland aus dem Herzen zu reißen vermaa. Unter dem Zwange der äußeren Bedrückung und unter der Drohung des ungezügelten Nationalismus senkt vaterländisches Gemeingefühi seine Wurzeln nur noch tiefer in die heimische Scholle, die ein unabtrennbarer Teil des Deutschen Reiches ist. Die Regierungen leben der Zuversicht, daß die oberschlesische Bevölkerung in den Prüfungen dieser schweren Zeit standhaft ausdauern wird. Mit Eutschlossenheit werden sie alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel anwenden, um der Bevölkerung Oberschlesiens bei ihrem guten und gerechten Kampf zu helfen. Um der äußeren Bedrängnis zu wehren, die durch den Tod ihrer Ernährer und zahllose Gewalitaten über unschuldige Familien hereingebrochen ist, haben die Regierungen den Betrag von zunächst zehn Millionen Mark zur Verfügung gestellt. Wo um des deutschen Namens willen Schweres erduldet wird, darf und soll die Hilfe der Volksgemeinschaft nicht ausbleiben. Eure Durchlaucht bitte ich, bei der oberschlesischen Bevölkerung der Dolmetscher der Gesinnungen zu sein, die in den Beratungen der beiden Kabinette zum Ausdruck gekommen sind. Oberschlesien bei Deutschland zu erhalten, ist unser Wunsch und fester Wille. Dazu wollen wir alles tun, was in unserer Macht steht Reichskanzler Fehrenbach. Mahneuf an die Kathol ken Schl fteus Fürstbischof Kardinal Bertram erließ ein Mahnwort an die katbolischen Oberschlesier: Es ist nicht die Art des Oberschlesiers, haßerfüllt und gewalttätig zu sein. Andere Elemente sind verbezend ins Volk gedrungen. Diese abzuwebren, ist Sache der politischen Be hörde. Gönnt jedem die Freibeit seiner Eigenart. Sprache und Volkssitze. Meidet alles, was verbetend wirkt. Achnet die Freiheit der Abstimmung. Nie soll die Kirche der Schauplatz politischer Roden und Lemonstrationen werden. Nie soll ein Prediger sich an solschen politischen Demonstrationen beteiligen. Die gegeswärtige Lage ist im im allgemeinen unverändert. In den Landkreisen dauern die Ausschreitungen der Polen gegen die deutsche Bevölkerung weiter an. Teilweise bat sich die Lage so verschärft, daß zablreiche deutsche Familien, die bisher trotz aller Verfolgungen in ihrer Heimat geblieben sind, die Flucht ergreifen. Aus Bittkow bei Michalkowitz sind in den letzten Tagen allein 25 Familiengeflohen, da sie bei den fortgesetzten Drobungen der Polen für ihr Leben fürchten mußten. Die Flüchtlinge, die in ihre Heimat zurückgekehrt waren, wurden von den polnischen Banden fürchterlich mißhandelt. In verschiedenen Orten rubt der Schulbetrieb vollständig, da die Kinder der Polen sich weigern, sich in deutscher Sprache unterrichten zu lassen. In den Orten, wo noch unterrichtet wird, geschiebt dies durch Lebrerinnen. Das männliche Lehr versonal ist zumeist gefloben. Die Wohnungen wurden von den Polen geplündert und demoliert. Die neugebildete Abstimmungsvolizei versucht jetzt allmäblich ihren Dienst aufzunehmen. Daß sie dabei Unterstützung der polnischen Bevölkerung findet, haben die Vorgänge in Myslowitz offenkundig gezeigt. Jetzt wird aus Livine gemeldet, daß dort die Polen von den einrückenden Polizeibeamten ver langten als Bekenntnis ihrer Gesinnung volnische Lieder zu singen. Die Polizisten kamen dieser Aufforderung prompt nach und wurden darauf unter dem Jubel der Bevölkerung mit Musik zu ihrem Quartier geleitet. Das erste, was die polnischen Beamten am folgenden Tage taten, war, daß sie Versammlungen ein beriefen, in denen sie selbst als Agitatoren für einen Anschluß Oberschlesiens an Polen auftraten. In Kattowitz verweigern die polnischen Beamten der Abstimmungspolizei den deutschen Offizieren den Geborsam und verlangen die sofortige Einsetzung volnischer Vorgesetzten. Es bedurfte erst der Vermittlung des französischen Polizeikommandanten, um sie zu beruhigen und von dieser Forderung abzubringen. Von einer anderen Hundertschaft wird gemeldet, daß dort 26 polnische Beamte, die nach ihrer Einkleidung einen Heimatsurlaub, zur Regelung ihrer persönlichen Angelegenheiten erhalten hatten, nicht wieder zur Truppe zurückkebrten In Kattowitz wurde am Montag vorübergebend wieder der verschärfte Belagerungszustand verbängt. Dadurch ist eine große Arbeitsniederlegung in der oberschlesischen Elektrizitätszentrale Chorzow erfolgt, so daß im Industrierevier einige Stunden kein Licht war. Die Franzosen glaubten, daß dies ein Vorwand sei, um von deutscher Seite eine Wiederbolung der Augustvorgänge veranstalten zu können. Starke Patrouillen durchzogen von 8 Uhr abends an die tadt und verlangten die sofortige Schließung der Wirtschaften. Der Bahnbof, auf dem ein starker Ver kehr herrschte, wurde von einer französischen Abteilung geräumt. Als dann nach 9 Uhr die Beleuchtung wieder einsetzte, legte sich auch wieder die Nervösität der Franzosen. daß sich krgend ein Zwischenfall ereignete. Epidemische Krankheitsfälle sind während der letzten Tage nicht mehr festgestellt worden. Polen und Litquen. Die polnische Regierung hat ein Protesttelegramm an die litauische Regierung gerichtet, worin sie die unverzügliche Zurücknahme der litauischen Truppen aus dem den Polen vom Obersten Rat zuerkannten Gebiet fordert. Im Falle einer Ablehnung dieser Forderung wird sich die polnische Regierung als im Kriegszustand mit Litauen betrachten. Darüber hinaus erklären sich die Polen bereit, alle strittigen Fragen im Wege der Verhandlungen zu lösen. Die litauischen Truppen haben ihre Offensive gegen Polen eingeleitet, die sich jetzt auf breiter Front zwischen Grodno und Suwalki erstreckt. Die litauischen Truppen erbeuteten sehr viel Material. Im Abschnitt Kalisch sind die Polen weiter vorgeschritten, während die Versuche roter Divisionen, den Bug zu überschreiten, abgeschlagen wurden. Budjonay in Sicherheit. Einer Nachricht aus zuverlässiger Quelle zufolge ist es dem Heere Budjonnys gelungen, sich ohne allzu große Verluste in Sicherheit zu bringen. Bei Lemberg ziehen sich die Polen zurück. Odessa von Wrangel genommen? Wie der„Daily Telegraph“ meldet, haben die Truppen Wrangels den Dujepr überschritten und Odessa eingenommen. Annahme der militärischen Bedingungen Volens durch Ruhland. Berlingste Tidende“ meldet aus Warschau: Die Russen haben in einem Funkspruch die militärischen Bedingungen Polens angenommen, über die politischen Bedingungen jedoch kurz Verhandlungen verlangt. Der polnisch=russische Krieg. Olpreutzen außer Gefahr. Die Provinz Ostpreußen bietet jetzt ein Bild völliger Ruhe. Die Besorgnisse haben sich nicht erfüllt. Der schwachen militärischen Sicherung ist es gelungen, die Gefahr der Aeberschwemmung durch die fremden Truppen herabzumindern. Die Russen, die zu fliehen versuchen, werden meist wieder eingefangen und den Lagern zugeführt. Diese Flüchtlinge denken gar nicht daran, bolschewikische Propaganda zu treiben, zumal sie nur zum geringen Teil Bolschewiken sind. Der Krieg hat sich von der Grenze entfernt. Nur in Marggrabowa hört man in etwa 30 Kilometer Entfernung die polnisch=litauischen Schief ereien. Die Verhandlungen mit der polnischen Regie rung wegen Abtransport der internierten Russen auf dem Landwege durch den Korridor sind mit einem günstigen Ergebnis abgeschlossen worden Die Polen haben ihr Einverständnis mit der Durch führung der Internierten erklärt. Die deutschen Begleitmannschaften m der Stärke von 4 Proz. der Belegszahl jedes Zuges dürfen vereinbarungs. gemäß mit Pistolen ausgerüstet sein. Der Abtrans port auf diesem Wege beginnt am 9. September. Es sollen täglich zwei Züge abgelassen werden, die insgesamt etwa 4000 Mann befördern werden Daneben wird der Abtransport auf dem Seewege in der bisherigen Weise durchgeführt werden. Amtlich wird mitgeteilt: Die Verhältnisse im Internierungslager von Arys in Ostpreußen bessern sich auch weiterhin von Tag zu Tag. Bis jetzt sind etwa 14000 Russen abtransportiert worden. ohne Aus dem politischen Beban. Die Rheinreise des französischen Ministerpräsidenten. Der französische Ministerpräsident Millerand ist mit Marschall Foch in Metz eingetroffen. Er begann am Dienstag die bereits angekündigte Rundreise durch die Rheinlande. Der Pariser Abgeordnete Barrés benutzt diesen Augenblick, um im„Echo de Paris“ den französischen Ministerpräsidenten wieder einmal an das bekannte Programm der französischen Nationalisten zu erinnern. Er schreibt unter anderem wörtlich:„Unser politisches Rheinprogamm muß vor allen den wirtschaftlichen Fragen Rechnung tragen. Aber es wird im gegebenen Fall notwendig sein, daß wir über materielle Differenzen hinaus die Seele treffen." Barrés wirft sodann die Frage auf, warum die Franzosen im gegenwärtigen Augenblick so wenig Boden im Rheinland gewinnen. Seine Antwort lautet darauf:„Weil die französische Regierung den alldeutschen Aktionen nicht energisch genug gegenübertritt. Millerand und Foch mögen nur das allein wirksame Mittel anwenden: Die Besetzung des Ruhrgebiets und eine größere Freiheit im Rheinland. Eine Politik, die sich überhaupt von jeder Rücksichtnahme auf die Bedingungen des Versailler Vertrages frei machen sollte.“ Kein Entgegenkommen belgischerseits in der Frage der Monschauer Bahn Die seit dem 7. Juli in Spa tagende deutschbelgische Grenzkommission wird vom 14. bis 16. September Sitzungen in Aachen abgebalten und bei dieser Gelegenheit die die Stadt Aachen speziell betreffenden Fragen besprechen Die deutsche Regierung hat sich in Konsequenz der von der Botschaftskonferenz beliebten Anslegung des Artikels 35 auf dem Standpunkt gestellt, nun auch ihrerseits größere Grenzkorrekturen aus wirtschaftlichen und Verkehrsgründen zu fordern Eine Hauptforderung ist die Rückgabe der Bahn Aachen=Herbestbal mit dem Bahnhof Herbesthal und des dazwischen liegenden Gebiets im Hanset und Eynatten sowie des Niederschlagsgebie tes der Aachener Wasserversorgung Die belgische Rezierung soll sich bisher ziemlich ablehnend verhalten und diesen Standtpunkt auch bereits in einer Antwortnote zum Ausdruck gebracht haben. Damit wird es natürlich nicht sein Bewenden haben. Den überzeugenden Gründen unserer Vertreter wird sich, so hoffen wir zuversichtlich, die Grenzkommission bei ihren demnächstigen Verhandlungen in Aachen nicht verschließen können. Die Foigen des Spa=Adkommens. Wie eine Nachrichtenstelle meldet, beginnt nach dem Bericht des preußischen Gewerbeaussichtsamtes in Essen und der Kohlenwirtschafte stelle in Düsseldorf oas Abkommen von Spa über die Kohlenlieferungen für die deutsche Industrie bereits ernste Folgen zu zeitigen. So wurde z B. festgestellt, daß eine Ziegelei mit einem Monatskontingent von 270 Tonnen Kohlen heute nur noch 170 Tonnen Kohlen erhalten kann. Welche schwerwiegenden Folgen sich daraus für den Kleinwohnungsbau ergeven müssen, ist ohne weiteres klar. Besonders hwerwiegend macht sich aber das Abkommen von Spa in den Kruppschen Gußstahlfabriken bemerkbar, die eine um 45 Prozent geringere Kohlenmenge als im Jahre 1914 erhalten. Die Firma hatte schon vor dem Kohlenabkommen wegen zu geringer Kohlenzuteilung ein großes Maitinwerk stillegen müssen und wird weitere bedeutende Ein schränkungen nicht vermeiden können. Die überhaupt nur teilweise mögliche Umstellung auf die Rohbraunkohle wird wegen der schwierigen Umbauten der Kesselfeuerung viele Millionen Mark erfordern und außerdem zu manchen Stillegungen während dieser zeitraubenden Umbauten zwingen. Sozialdemokeatische Agitationspolltik. Gegen die am 4. August von der Stadtverordnetenversammlung in Ssolberg getätigte Wahl eines hauptamtlichen Leiters für die zum Lyzeum erhobene höhere Mädchenschule hatte die sozialdemokratische Franktion Einspruch beim Bezirksausschuß erhoben. Infolgedissen wurde erneu über diesen Gegenstand verhandelt. Den sozialdemokratischen Standpunkt vertrat zunächst Genosse Hellmund. Er und auch der Sprecher der Demokraten motivierten ihren ablehnenden Standpunkt wiederum mit„wirtschaftlichen Gründen“. Den wahren Grund aber, nämlich grundsätzliche Gegnerschaft gegen den gewählten Zeutrumsmann, den Siudienrat Weber, enthüllte Genosse Fläschner in seinen Ausführungen, die allem parlamentarischen und persönlichen Anstand Hohn sprachen. Er beschuldigte den abwesenden Bürgermeister, daß er heute„kneise“, weil durch seine Stellungnahme der Beschluß der letzten Stadtverordnetenversammlung zustande gekommen sei. Der Bürgermeister verdiene eher den Titel„Zentrumsmeister". Den Stadto. Scheidt(Zentrum)stitulierte er als„christ lichen Krösus",„Kapitasprotz“ dim Stadtverordneten Meuser(Zentrum) drohte er mit dem Schaffot, sich selbst nannte er(Fläschner) b scheiden„ein ziemlich dummes Luder"; ob er damit den Nagel auf den Kopf getroffen hat, mogen seine Fraktionsgenossen beurteilen. Natürlich fehlte auch nach Aachener Muster die Drohung mit der Straße nicht. Es wird hier wie dort nach denselben Rezepten gearbeitet. In Nachen muß der„Quellenhof“ jedesmal für die Agitation herhalten, bier will man offenbar das Lyzeum zum Regieund Zugstück der sozialdemokeatischen Agitationspolitik machen. Die Zentrumsfraktion blieb selbstverständlich gegenüber diesen durchsichtigen Manövern bei ihrem nach reiflicher Ueberlegung gefaßten Beschluß. In namentlicher Abstimmung wurde mit 14 gegen 10 Stimmen die Vorlage wieder angenommen. Die Genossen verließen hierauf den Saal, nachdem ihr Sprecher Hellmund erklärt hatte, daß sie für heute genug hätten und es sich noch überlegen würden, ob sie zu den nächsten Sitzungen erscheinen. Nachrichzten vom Tage Ein neuer Zwischensall ia Ersurt. Am Samstag wurde, wie jetzt erst amtlich bekannt gegeben wird. von den Arbeitern in Erfurt ein Po lonia=Zug, d. b. einer jener Nachschubzüge für die Ententekommissionen im besetzten und im Abstim mungsgebiet angehalten, der Munitionsinhalt eines Wagens ausgeraumt und durch Explosion zer Ktört. Ueber den Vorfall, der noch ein diplomatisches Nachspiel haben dürfte, wird noch folgendes mitge teilt: Am Freitag traf auf dem Bahnhof in Erfurt ein Polonia=Zug ein. Ein Wagen dieses Zuges wurde und Liebe Roman von. G Rehfeld 38.— Rachdruck verdoten. Eickstedt überlegte sinnend weiter: „Seit langer Zeit weiß es der Graf, daß der junge Mann, der sich im Roten Hause an seine Tochter herangemacht hatte, der Freiherr oon Ho henhorst ist. Sein Freund, dieser Mann, den ull rich nicht zu erkennen vermochte, hat ihn darüber be lehrt. Es unterliegt keinem Zweifel, daß Wester holt den Hohenhorst seitdem nicht aus den Augen verlor. Wahrscheinlich weiß er es, daß der letztere seine Tochter noch immer liebt. Das mußte seinen Verdacht gegen ihn erhöhen. So ist also alles so gekommen, wie ich es mir gedacht habe. Warum aber spielt der Graf. diese seltsame Komödie mit Hohenhorst? Der braucht Geld— da sendet der alte Nathan ihn zu dem Bankier Berg, welcher ihm denn auch Geld leiht. Der alte Wucherer verkauft seine Forderungen an einen anderen, der nicht genannt sein will. Natürlich ist das wieder der Graf. Der Graf ist somit der einzige Gläubiger Ulrichs! Weshalb? Es ist unmöglich zu verstehen. Westerholt ist und bleibt ein Narr! Vielleicht hat er seine Pläne, aber ich werde ihm nicht Zeit lassen, sie auszuführen!“ „Haben der Herr Baron mir noch etwas aufzu tragen?“ unterbrach der Diener das Sinnen seines Herrn. „Ja, höre zu!“ Und nun erteilte Eickstedt seinem Faktotum ge naue Instruktionen, die dieser mit wachsendem Mißbehagen anhörte. Hast du mich begriffen?" fragte der Baron, als er geendet hatte Der Diener wandte sich yin und her. „Hm, das wohl,“ murrte er,„aber— man riskiert seinen Kopf dabei!“ Eickstedt zuckte die Achseln. „Freilich riskiert man etwas,“ spotte er,„wenn ausrangiert. Er sollte am Sonntag weiterbefördert werden. An Samstag erregte er die Aufwerksamkeit der Eisenbahnarbeiter, die den Wagen erbrachen. Sie fanden in seinem Innern Kisten mit einem Gesamtinhalt von einer Million Gewehrvatronen. Ebe sie an ihrem Vorhaben gehindert werden konnten, legten sie Feuer an die Kisten. In wenigen Augenblicken war die gesamte Munition des Wagens erplodiert. Zu der Nachricht, bemerkt der„Vorwärts“, eine derartige Handlung würde selbstverständlich im Widerspruch stehen nicht nur zu den gesetztlichen De stimmungen, sondern auch zu den Vereinbarungen zwi schen den Gewerkschaften und sozialistischen Parteien einerseits und der Reichsregierung andererseits. Wenn ein Teil der Arbeiter eigenmächtig die Munition nicht nur anhält, sondern sie vernichtet, so kann es abermals zu schweren Verwicklungen mit der Entente führen. Die Agrohen in Jeland Die Lage in Belfast ist sehr kritisch. Der Aufruhr tobt in den Straßen. Die Stadt bietet das Bild einer der nordfranzösischen Städte nach einem Bombardement. Alle Verkehrsmittel stocken. Die Betriebe liegen still. Bei den Kämpfen der letzten Tage sind *0 Menschen verwundet und 25 getötet worden. Nach einer Meldung aus London war der Küstenschutzposten von Fanad Olead von bewaffneten und mit Bomben versehenen Banden überfallen worden. Nach einem zweistündigen Kampfe waren die Posten überwältigt und ihrer Waffenausrüstung beraubt. Nach einer anderen Meldung nahm eine Gruppe Sinn Feiner, die englische Militäruniform getragen haben sollen, die Kasernenanlagen von Balleck und steckte sie in Brand. 24 Hungertag des Bürgermeisters von Corl. In ganz Irland sind ausgedehnte militärische Vor bereitungen getroffen, um Unruben im Falle des Todes des Bürgermeisters von Cork begegnen zu können. Amerikanische Journalisten bringen Aufsehen erregende Artikel über einen Konflikt zwischen Lloyd George und dem englischen König. Der Monarch soll auf An raten der Königin Mary für die Freilassung des Bürgermeisters sein. Die Haltung der öffentlichen Meinung in Amerika spiegelt sich immer deutlicher in den Berichten der amerikanischen Journalisten wider, die kaum etwas anders nach Amerika telegra phieren als über den Hungerstreik des Bürgermeisters von Cork. Fast die ganze englische Presse begünstigt die Freilassung die Freilassung des Bürgermeisters, der den 24. Tag seines Hungerstreiks angetreten hat. Trotz dieser Einigkeit der öffentlichen Meinung beantwortete Minister Bonar Law die Bittschrift der Arbeiterführer zugunsten des Bürgermeisters von Cork ablehnend. Er hält die Entscheidung des Kabinetts aufrecht. Milttärischer Butsch in Graudenz? Wie die„Danziger Zeitung" aus Graudenz berichtet wird, wurden Samstag morgen gegen 7 Uhr der Bahnbof und sämtliche öffentlichen Gebäude der Stadt Graudenz von vommerellischen Truppen(d. h. aus Pommerellen, die frübere preußische Provinz Posen besetzt und die Konareßpolen die früher russischen Polen gewaltsam entfernt. Gegen 10 Über wurden die schwachen Besatzungen von einer kongreß=polnischen Schwadron überrumpelt und entwaffnet. Etwa 300 bis 400 Mann vommeretlischer Truppen wurden von den Kongreßvolen verhaftet. Wie gerüchtweise verlautet, werden aus Posen### Mann Truppen erwartet, um Graudenz und sämtliche ebemals preußischen Gebiete von den Kongreßvolen zu säubern. Die„Vossische Zeitung“ bemerkt dazu: Die in Posen maßgebende nationaldemokratische Richtung wirft der Regierung Pilsudskis vor, daß sie eine Verschärfung der Beziehungen zum Deutschen Reiche zu vermeiden wünsche. Die Bestrebungen der Posener Polen bedeuten also unter keinen Umständen eine Erleichterung des schweren Drucks. den die Deutschen im abgetretenen Gebiet zu erleiden haben. „wenn man so dumm ist, sich fassen zu lassen! Das wird dir doch aber hoffentlich nicht passieren! Willst du oder nicht?“ Mit förmlichem Anlauf antwortete Heider: „Nun denn, ja,— weringleich mir etwas anders lieber gewesen wäre!“ Möglich, aber wir haben keine Wahl! Nun geh und triff deine Vorbereitungen! Wenn der Momeni zum Handeln gekommen ist, werde ich es dir sagen!“ Fritz Heider entfernte sich mit finsterem Gesicht. Augenscheinlich war der neue Auftrag nicht nach seinem Geschmack. Melitta war ganz so vertrauensselig, wie man es in ihrem Alter zu sein pflegt. In ihrer Seelen reinheil konnte sie nicht an das Böse glauben. Die Zuchel hatte ihr gesagt:„Sie haben nichts zu fürch ten! In Ihrem eigenen Interesse und um Ihres Glückes willen haben unbekannte Freunde Sie hierhergebracht!“ Und sie glaubte den lügnerischen Worten. Die Mitschuldige des Barons Eickstedt war um so gefährlicher, als sie ihre Niedertracht und Tücke unter einem sanften, honnigsüßen, scheinbar grund ehrlichen Wesen verbarg, womit es ihr gelang, sich die Sympathie des jungen Mädchens zu erwerven. Da dasselbe nichts sah, noch hörte, was geeignet gewesen wäre, sein Mißtrauen zu erwecken, war es verhältnismäßig ruhig. Zwar langweilte es sich in seinem Gefängnis. aber es ergab sich in sein Schicksal. Handelte es sich nicht um sein Glück? Das Gemach, in welches man Melitta zuerst gebracht, und das anstoßende größere standen ihr zur Verfügung. Zwar hatte man die Vorsicht ge braucht, in dem letzteren die Fenster zu vernageln, aber durch die Scheiben sah sie die Bäume des Gartens, das Feld und im Hintergrund den Wald. Das war wenig, aber es mußte genügen. Langweilte sie sich, nahm sie ein Buch und las. Ueberdies kam die Zuchel oft, ihr Gesellschaft zu leisten und mit ihr zu plaudern. Sie tat alles, was Zum Millionenraub bei Recklinghausen. Die Ermittelungen der Kriminalpoltzei und der Kruppschen Oberwachdienstes in der ruchlosen Lohngeldraubangelegenheit waren in den letzten Tagen be sonders ergebnisreich. Sie sind bis jetzt soweit gedieben. daß das scheußliche Verbrechen in seinen Vorbereitun gen und in seiner Ausführung als völlig ausge deckt gelten kann. Sie lassen erkennen, daß der Raubmoro von langer Hand mit äußerst verbrecherischer Energie vorbereitet war. Um den Ueberfall mit größter Vorsicht und überlegener Sicherheit ausführen zu können, haben zwischen den fünf Gliedern der Bande mehrfache Besprechungen stattgefunden. Wie feststeht, war die Ausführung des Raubplanes bereits vor drei Monaten versucht worden, in letzter Stunde aber ver eitelt, weil ein dritter der Räuber sich weigerte, bei der Beraubung des Lohngütertransportes zu schießen. Von dem Anführer der Bande waren Pläne ausgear beitet, die eine Beraubung einer ganzen Rei he von Lohngeldtransporten von Zechen vorsahen. Nach diesen war man auf das genaueste unter richtet über die Lohntage der Zechen des gesamten Reviers von Buer bis Dortmund, ferner über die Art des Lohngeldtransportes, über die Höhe des Lohn geldbedarfes der einzelnen Zechen, über die Namen der Banken, von denen das Geld abgebolt wurde. So hatte sich die Räuberbande über den Vorgang des Lohngeldtransportes der Zeche Emscher=Lipve(Be sitzer Krupp und Norddeutscher Lloyd), sowie über die Höbe der Lohnsumme der Belegschaft bis ins Kleinste vergewissert, was auch die Schnelligkeit der Ausfüyrung erklärlich macht Dieses systematische Vorgehen der Räuberbande läßt die allgemein besprochene Annahme nicht ganz unbegründet erscheinen, daß auch der Lohngeldraub bei Langendreer, der bis jetzt trotz eifrigster Fahndung, unaufgeklärt ist, von Mitgliedern dieser Räuberbande ausgeführt ist. Auch hier wurden die Rechnungsführer der Zeche Konstanze auf dem Wege von der Bank zur Zeche in belebter Straße zur festgesetzten Zeit erwartet, überfallen, niedergeschossen und beraubt. Der Recklingbauser Lohngeldraub erinnert weiter an den Ueberfall auf den Lohngeldtransport der Zeche Kon stantin bei Bochum=Grumme, der sich im Frübjahr ereignete und bei welchem vermummte Räuber mittels eines querwegs gespannten Drabtseiles das betreffende Zechenauto in der Dunkelbeit der Morgenfrühe auf hielten und die Beamten mit vorgehaltenem Revolvern zur Herausausgabe der mehrere bunderttausend Mark betragenden Lohnsumme zwangen. Auch dieser Lohngeldraub hat bisber keine Aufklärung gefunden. Der Lohngeldraub bei Recklingbausen ist von fünf Personen ausgeführt worden, von denen bisber Heinz und August Henseler von Gelsenkirchen, sowie der Schlosser Franz Heising aus Marl ermittelt sind. Nun sind auch die beiden übrigen Mitglieder der Räuberbande festgestellt. Montageschlosser Kley und Reisen der Müller, die aus Bochum stammen sollen, aber noch flüchtig sind. Geuf und Brüssel gleichzeitig. Wie der Londoner„Evening Standard“ mitteilt, hat die englische Regierung auf Grund der Vereinbarung des Obersten Rates in Spi der französischen und italienischen Regierung eine neue Zusammenkunft fur die Behandlung der Abrüstungs= und Kohlenfrage auf den 24. September in Genf vorgeschlagen. Genf war schon vor der Konferenz von Spa als nächster Zusammenkunftsort vorgeschlagen worden. Gleichzeitig soll in Brüssel die internationale Finanzkonferenz zusammentreten. Lloyd George wird von Lord Curzon begleitet sein. Frankreich, Italien, Japan und Griechenland werden vollzählige Vertretungen entsenden. Als Veitreter Deutschlands werden Reichskanzler Fehrenbach, Minister des Aeußern Dr. Simons, Finanzminister Dr. Wirth sowie andere Kabinettsmit: glieder geladen. Die amerikanischen Mischkübe für Deutschland Die Lieferung von vorläufig 5000 Milchtüben aus Amerika nach Deutschland wird dieser Tage vielleicht in ihren Kräften stand, sich der Gefangenen gefällig zu erweisen. Sie fragte sie stets, was sie essen wollte, und suchte das Unmögliche möglich zu machen. So verging die Zeit. und, ohne zuoiel an den Verlust ihrer Freiheit zu denken, erwarkete Melitta geduldig das Resultat der Schritte, die bei ihrem Vater unternommen werden sollten. Sie sagte sich wohl, daß ihr Vater und ihre Mutter in einer großen Unruhe sein könnten, aber die Zuchel be ruhigte sie täglich darüber, indem sie ihr sagte: „Ihren Eltern geht es wohl, Sie haben nicht nötig, sich zu ängstigen!“ „Wann kann ich ihnen schreiben?" wollte Me litta wissen. „Das weiß ich nicht, Sie müssen geduldig sein!“ Das junge Mädchen seufzte und schwieg. Eines Morgens— es war der vierte Tag, seit Melitta gefangen war— trug die Zuchel eine läng liche Schachtel unter ihrem Arm, als sie ihren ge wöhnlichen Besuch machte. Dieselbe auf den Tisch sitzend, fragte sie: „Haben Sie gut geschlafen, Fräulein?“ „Ja, besser als in der vorigen Nacht!“ erwiderte das junge Mädchen, die Schachtel neugierig betrachtend. „Das sieht man! Ihre Augen sind klar, Sie gleichen einer Rose!“ „Was ist denn in der Schachtel?“ „Ah, das möchten Sie gern wissen!“ sagte die Zuchel lächelnd.„Nun denn— sehen Sie! Sind Sie nun zufrieden?“ Sie hatte die Schachtel geoffnet. Tinte. Feder, Briefpapier und Kuverts befanden sich darin. Melittas Augen glänzten; sie konnte einen freudigen Ausdruck nicht unterdrücken. „Endlich halten Sie Wort!“ sagte sie.„Sie ahnen nicht, wie mich das freut!“ „An wen werden Sie nun schreiben?“ „An meinen Papa!“ Die Zuchel wiegte das Haupt, dann meinte sie bekümmert: behördlich veröffentlicht werden. Aus dem Reichsernährungsministerium wird dem Berliner„Lokalanzeiger“ mitgeteilt, daß vor kurzem abgehaltene eingebende Beratungen die Frage soweit geklärt haben, daß allein noch die Entscheidung des Reichsministers Dr. Hermes aussteht, diese sei im Laufe der Woche zu erwarten. Kirchliches. An einer liturgischen Woche für rheinische Lehrerbildner, die vom 23. bis 27. August in Maria=Laach abgehalten wurde, nahmen 27 Direktoren und Lehrer rheinischer Lehrerseminare und Präparandenanstalten teil. Der hochwürdigste Herr Abt P. Dr. Ildefons Heiwegen sprach in drei Vorträgen über die Liturgie der hl. Messe und zwei Vorträgen über die pädagogischen Ideen der Regel des hl. Benediktus; Herr Prior P. Dr. Hammenstede hielt ebenfalls fünf Vorttäge; er sprach über die Bedeutung der Liturgie für unsere Zeit, über die lebendige Teilnahme der Gläubigen an der Liturgie Christi und der Liturgie der Kirche, über Kirchenjahr und Gotteshaus, sowie über benediktinische Ideale. Die tiesgreifenden, geistvollen, zu Herzen gehenden Ausführungen boten den Teilnehmern viel mehr. als sie erwartet hatten, nicht nur eine treffliche Anleitung zu verständnisvollerer Teilnahme an der Liturgie sondern die Erkenntnis, daß die liturgische Bewegung unserer Tage geradezu auf stärkste Erneuerung und Belebung des kalholischen Frömmigkeitsideals hinzielt. Die Teilnahme am liturgischen Gottesdienste, wie er von den Benediktinern in Maria=Laach in so einzigartiger Vollendung gefeiert wird, verstärkte den Eindruck der Vorträge aufs wirksamste. So schieden alle mit den Gefühlen tiefster Dankbarkeit und mit dem einhelligen Entschluß, sich in Zukunft regelmäßig zu gemeinsamer religiöser Erneuerung zu versammeln. Ein Fünfer=Ausschuß wurde gebildet, der alljährlich solche Veranstaltungen vorbereiten soll. Ec setzte sich zusammen aus den verren: Prorektor Dr. poil. Schneider(MünsterMaiseld), dem Veranstalter der lit. Woche in (Maria Laach), Seminardirektor Kreuz(MünsterMaifeld), Seminaroberlehrer Antz(Merzig), Seminarlehrer Limbach(St. Wendel), Präparanden= lehrer Koller(Köln). Volkswirtschaft. Die Mielltener kommt. Um einen nennenswerten Zuschuß zur Herstellung von neuen Wobnungen zu erbalten, soll im Reiche eine Mietsteuer eingeführt werden. Die Reichsregierung hat einen Entwurf bereits dem Reichsrat und dem Reichs tag zugeben lassen. Die bayerische Regierung bat einen Teil des Entwurfs schon im August veröffentlicht. Danach soll die Mietsteuer auf etwa 15 Prozent der Miete nach dem Stunde von 1914 festgesetzt werden. Die endgültige Höbe wird von den Beschlassen der Reichstages abhängen. Die Gemeinden werden das Recht haben, zu der Miensteuer Zuschlage zu erben. Wann diese Mietsteuer in Kraft treten wird, steht noch nicht fest. Landwirtschaftliches. Anseuf der vereinigten deutschen Bauernvereine. 1. Die deutschen Bauernvereine bitten die Bauernvereinsmitglieder, die im Betriebe entbehrlichen Kartoffeln zu einem angemessenen Preise an die Konsumenten abzugeben, damit auch die minderbemittelte Bevölkerung in der Lage ist, sich ausreichend mit Kartoffeln ein zudecken und die Aufhebung der Zwangswirtschaft, die in jedem Fall gewisse Uebergangsschwierigkeiten bieten „Das gehl nicht!“ „Dann nehmen Sie das da ruhig wieder mit fort!“ rief Melitta minmutig.„Was soll ich da. mit, wenn ich nicht an meine Eltern schreiben darf?“ „Wenn Sie überlegen, Fräulein,“ sagte das Weib heuchlerisch,„werden Sie zugeben müssen, daß Sie die Erfolge ihrer Freunde in Frage stellen wenn Sie an Ihre Eltern schreiben! Gibt es nicht sonst eine Person, die Sie kennen und an die einen Brief zu richten Ihnen Vergnügen bereiten würde?“ „Darf ich an Frau Kühn, meine Erzieherin schreiben?“ „Sind Sie deren Freundschaft und Verschwiegen heit sicher?“ fragte die Zuchel mit kaum verheh ter Genugtuung. „Vollständig!“ „Dann ließe sich nichts dagegen einwenden! Tun Sie es,— ich selbst werde nach Berlin fahren und ihr den Brief übergeben. Nur müssen Sie sich vor. her überlegen, was Sie schreiben wollen, damit Sie den Plänen Ihrer Freunde nicht schaden! Vielleicht kann ich Ihnen raten!“ „Bitte!“ „Schreiben Sie ihr, daß Sie sie nicht verge sen, daß Sie fortwährend an sie denken, daß sie immer auf Ihre Zuneigung rechnen könne. Teilen Sie ihr mit, daß Sie sich in einem Hause befinden, wo es Ihnen an nichts fehlt und wo man alles tut, was man Ihnen an den Augen absehen kann. Dann erwähnen Sie, daß Ihr Geliebter, Herr Ulrich Sie in dieses Haus habe bringen las. um Ihren Vater zu zwingen, ihm seine Einwilligung zur Heirat zu geben!“ Sie schwieg einen Augenblick und schien zu überlegen, bevor sie, wie von einem sie selber erfreuenden Gedanken durchblitzt, mit desto schlauerer Berechnung fortfuhr: „Würde es Ihnen Vergeügen machen. Ihre Er. zieherin zu sehen? Ich meine, ob Ihnen etwas daran liegen wurde wenn diese Frau Kühn hier. her käme und Sie besuchte?“ Die Zuchel erkannte sogleich, daß sie mit dem wird, nicht zu e völkerung fü 2. Für die 2 im Sinne der ne Beranlagungen z malen Zeiten lage dienen. I die normate Rei von den Finanzi Anhörung und i wirtschaftskamm wirtschaft festges3. Im Inter nicht angängig. schaftsminist als einen Gegi länger im Amte 4. Die Zw Sbiet der Nahru der Erfassung di in den nächsten liche Produkt abgebaut werder guten Teil auf? vereine, zurückzu Forderung der! fung eines besor nährung und L Ministeriums u dem Bauernvere für diesen Abba Allein schon Bauernvereinem Reichsminist * wirtschaft be mit allen Mi unterstützten Abbau nicht ohr ten vor sich muß es sein, di Möglichkeit aus viele Nahrun Preisen auf Nach dem B soll die Zwangs nur dann auf Oktober 2 Mill in der Hand der einer Ablieserun bis zum 15. Se frühzeitige Ablie nanziell von Ni serer gesamte Erreichung wirtschaft ist technischen Schw aufwenden, Getreideme Das ist au Mehrlieferungen Spa=Abkommen Die Bergarbeite Bruternähru Folden einer sen untet alle Arbeiter und Abwehr gegen des Ruhrgebiet unsere Vereinsm 1. Oktober das st meine Pflich landes und 5. Die in F 26 Bauernveren Reiche finanzmit der Steuerer fer bis zun Da die Richtlin sind, ist es unn tober) einzuhalt vierwöchentliche stimmungen für sehen ist Wir habe hedgrogentige ventschen 5 Srange gescho Mort gegenüb gischen Frau brachten. Es und ihre Vern herbeizuföhren Uatersuchung. Aussicht Logel abge „O. das Melitta leb Die Zuc indem sie so „Dann auf mich! mag er!. ###o ellerlieb commt her! Ich we Es bedi ich Ihnene Brief! Dai schreiben Si warten.— „ in ihre Ar mit, daß E übergibt, un Person, wie Ich schi „Wissen Dann Aber we Sie, bis ich vor ehe Si „Wie S wird, nicht zu einer Beunruhigung der? völkerung führt. 2. Für die Berechnung des Ertragswertes im Sinne der neuen Reichsstuergesetzte müssen die Beranlagungen zum Wehrbeitrage und die in normalen Zeiten gezahlten Pachtpreise als Grund lage dienen. Im übrigen ist es erwünscht, daß T#die normale Reinerträge in den einzelnen Kreisen von den Finanzämtern auf diesen Grundlagen nach Anhörung und in Verbindung mit von den Land wirtschafts kammern benannten Bertretern der Landwirtschaft festgesetzt werden. 3. Im Interesse unserer Volksernährung ist es nicht angängig, daß in Preußen ein Landwirt schaftsminister, den die Landwirte allgemein als einen Gegner ihres Berufsstandes ansehen länger im Amte verbleibt. 4. Die Zwanaswirtschaft auf dem Ge biet der Nahrungsmittelversorgung bezw. der Erfassung der landwirtschafttichen Produkte soll in den nächsten Monaten für alle landwirtschaft liche Produkte bis auf Getreide und Milch abgebaut werden. Dieser große Erfolg ist zu einem guten Teil auf die Tätigkeit der deutschen Bauern vereine, zurückzuführen. Durch die Erfüllung der Forderung der deutschen Bauernvereine auf Schaffung eines besonderen Reichsministeriums für Er nährung und Landwirtschaft und Besetzung dieses Ministeriums mit einem Fachminister, der dem Bauernverein nahesteht, wurde die Grundlage für diesen Abbau geschaffen. Allein schon aus diesem Grunde haben die Bauernvereinsmitglieder alle Veranlassung, den Reichsminister für Ernährung und Land* wirtschaft bei dem Abbau der Zwangswirtschaft mit allen Mittel nach besten Kräften zu unterstützten, Selbstverständlich wird dieser Abbau nicht oone Uebergangsschwierigkeiten vor sich gehen. Aufgabe der Landwirtschaft muß es sein, diese Uebergangsschwierigkeiten nach Möglichkeit auszuräumen, indem sie möglichst viele Nahrungsmittel zu angemessenein Preisen aus den Markt bringt. Nach dem Beschluß des Deutschen Reichstages soll die Zwangswirtschaft bei Vieh und Fleisch nur dann aufgehoben werden, wenn bis zum 1. Oktober 2 Millionen Tonnen Brotgetreide in der Hand der Regierung sind. Durch Schaffung einer Ablieserungsprämie(Frühdruschprämie), die bis zum 15. September 150 Mark deträgt, ist die frühzeitige Ablieferung für den Landwirt auch finanziell von Nutzen. Aber auch im Interesse unserer gesamten Volksernährung sowie zur Erreichung des Abbaues der Zwangswirtschaft ist erforderlich, daß trotz aller betriebstechnischen Schwierigkeiten die Landwirte alle Kräfte aufwenden, um möglichst schnell große Getreidemengen abzuliefern. Das ist auch unbedingt notwendig, um die Mehrlieserungen an Kohle, zu der wir nach dem Spa=Abkommen verpflichtet sind, leisten zu können. Die Bergarbeiter bedürfen dafür einer besseren Bruternährung. Die verhängnisvollen ½0 Folgen einer Nichterfüllung des Vertrages müs" sen untet allen Umständen vermieden werden. * Arbeiter und Landwirte müssen hier in der Abwehr gegen die Entente und für die Rettung des Ruhrgebietes zusammenstehen. Mögen alle unsere Vereinsmitglieder dafür sorgen, daß sie am 1. Oktober das stolze Bewußtsein haben: Ichhabe meine Pflicht im Interesse des Vaterlandes und der Landwirtschaft erfüllt! 9. Die in Frankfurt versammelten Vertreter der 26 Bauernvereine Deutschlands bitten den Herrn Reiche finanzminister, den Termin für die Abgabe der Steuererklärung zum Reichsnotopfer bis zum 1. Dezember zu verlängern. Da die Richtlinien bis jetzt noch nicht veröffentlicht sind, ist es unmöglich, die bisherige Frist(1. Oktober) einzuhalten, zumal jja auch im Gesetz eine vierwöchentliche Frift nach Bekanntgabe aller Bestimmungen für die Abgabe der Erklärung vergesehen ist. Das Kali=Syndikat schreibt uns: Wir haben in letzter Zett sehr häufig festgestellt, daß hochprozentige Kaltsalze, welche für den Verbrauch der beutschen Landwirtschaft bezogen waren, über die Grenze geschoben wurden und infolge des Kursstandes der Mark gegenüber dem holländischen Galden und dem del siichen Franken den Schiebern große Gewinne brachten. Es ist uns gelungen, einige Schwindler zu fassen und ihre Verurteilung zu Gefängnis= und hohen Geldstrafen herbeizuföhren. Gegen eine große Anzahl schwebt noch die Untersuchung. Wie wir hören, wird Wostdentschland Aussicht gestellten Besuch der Erzieherin einen gel abgeschossen hatte. O. das wäre ein großes Glück für mich!“ rief Melitta lebhaft. 3 S 55 Die Zuchel setzte eine gönnerhafte Miene auf, indem sie sagte:. „Dann mag sie Sie besuchen! Ich nehme es auf mich! Wahrscheinlich wird der Herr schelten; „pad er!. Ich will einas für Sie kun well Ste so allerliebst sind! Abgemacht also, Frau Kühn commt her!“ Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll!“ Es bedarf dessen nicht,— ich freue mich, wenn ich Ihnen einen Gefallen tun kann! Nun also Ihr Brief! Damit Ihre Erzieherin sich nicht weigert, schreiben Sie ihr, daß Sie sie mit Ungeduld erwarten,— daß Sie vor Verlangen breiinen, sich in ihre Arme zu werfen! Teilen Sie ihr ferner mit, daß Sie der Person, welche ihr den Brief übergibt, unbedingtes Vertrauen schenken darf. Diese Person, wie ich Ihnen schon sagte, werde ich sein!“ „Ich schreibe sofort!“ „Wissen Sie nun auch, was Sie schreiben sollen!“ „Ja, ja, ich weiß es!“ Dann gehe ich, damit Sie ungestört sind!! Aber wenn Sie den Brief vollendet haben, warten Sie, bis ich wiederkomme! Sie lesen ihn mir doch vor, ehe Sie ihn schließen?“ „Wie Sie wünschen!“ entgegnete Melitta, die von Holländern geradezu systematisch bereist, die Kalisalze kaufen und aus Grund gefälschter Ausfuhrbewilligungen über die Grenze bringen. Hunderte von Wagen haben wir bereits beschlagnahmen lassen, neulich erst einen großen Kahn auf dem Rhein. Insolgedessen haben die Schieber bisher zwar keine Geschäfte gemacht, immerhin ist die Landwirtschaft um die Ware gekommen und die Kallindustrie schwer geschädigt worden. Die Kalischiebungen gehen nur in seltenen Fällen von Abnehmern des Kalisyndikats aus, welche die Verkaufsbedinguugen unterzeichnet haben und die Folgen einer widerrechtlichen Ausfuhr kennen Wir zahlen allen, die uns bei der Aufdeckung von Kaliverschiebungen so behilflich sind, daß der Nachweis der Verschiebungen geführt wird, hohe Belohnungen. Die Kartosselversorgung. Zu der Heinsberger Versammlung am Sonntag wird uns voch aus der Kreisbauernschoft mitgeteilt Die Verhandlungen haben nicht das gewünschte Ergebnis gebracht, weil die beiderseitigen Forderungen nicht miteinander vereinbar waren. Nach den Ausführungen des Vorsitzenden, des Wirtschafts=Ausschusses sollte die Versammlung den Zweck haben, die Ortsverbands=Vorsitzenden auf die Bestredungen des W. A. zu vereinigen und durch diese sich die Mitwirkung der einzelnen Mitglieder für die Kartoffelversorgung zu versichern Ausgehend von den Verhandlungen auf dem Kreishause, legte der Vorsitzende die Notwendigkeit eines Entgegenkommens der Landwirtschaft den Konsumenten gegenüber dar. Er wies darauf hin, daß die Interessengegensätze zwischen Produzent und Konsument nur scheinbar seien, weil alle Berufestände auseinander angewiesen sind und alle das größte Jateresse daran hätten, die Produktion nicht nur nicht zu hemmen, sondern in möglichster Weise zu steigern. Von diesem Gesichtspunkte aus sei es auch zu verwersen, wenn ein Berufsstand gegen den anderen aufstehe und seinen Einfluß und politische Macht gegen ihn geltend zu machen suche. Eine Folgeerscheinung dieser Handlungsweise glaube er in dem Zustandekommen des§ 12 der Verordnungen über Bewirtschaftung von Brotgetreide erblicken zu müssen und habe er deshalb gesordert, daß dieser Paragrapy wieder fallen müsse. Der Herr Landrat habe die Zusicherung gegeben, daß dieses sofort geschehen werde, wenn die Landwirte in der Sicherstellung des Kartofselbedarfs für den Kreis Entgegenkommen zeigten. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß alle Landwirte sich mit dem W.=A. einig erklären und dessen Abmachungen aus dem Kreishause in die Tat umsetzen werden. In der nun einsetzenden Diskussion erklärten verschiedene Herren, daß sie dieserhalb schon mit den Mitgliedern ihres Ortsverbandes verhandelt hätten und stellten deren Bereitwilligkeit fest. Die übrigen erklärten sich bereit, sobald als möglich dieserhalb eine Versammlung einberufen zu wollen. Die Vertriter der Arbetter waren hiermit nicht zufrieden. Sie sorderten feste Zusicherungen darüber, daß der Bedarf für 20 000 Versorgungsberechtigte in Höhe von 120 000 Ztr. sichergestellt werde und zwar zu einem Preise unter 20 M.; den Preis von 20 M. nanr ten sie unerschwinglich. Sie stützten ihre Forderungen aus Zeitungsberichte aus dem Kreise Kempen, nach welchen die dortige Kreisbauernschaft sich bereit erklärt habe, die Kartosseln zu einem Preise von durchschnittlich 17,50 M. zu liefern. Der Vorsitzende erklärte, keine Zusicherungen geben zu können, bis die Mitglieder in den einzelnen Ortsvereinen befragt seien, und die Festsetzung des Preises einem engeren Ausschut anheimgeben zu wollen. Da daraushin verschiedene Gewerkschaftsvertreter den Saal verließen, traten die anwesenden Landwirte in eine sofortige Besprechung ein. Man einigte sich dahin, an den Abmachungen im Kreishause festzuhalten, und den wirklich minderbemittelten Versorgungsberechtigten die Kartoffeln zu einem Preise von 20 M. pro Ztr. zu liefern. Die Sicherstellung des ganzen Bedarfs des Kreises wurde als unmöglich erkannt. Als Höchstgrenze wurde das für die Reichsreserve vorgesehene Pflichtquanium beziichnet, welches dann den wirklich Minderdemittelten zur Verfügung gestellt werden soll. Von jedem Ortsverein sollen zunächst die Ortseingesessenen versorgt werden. Herabsetzung des Höchstpreises für Frühlartossein. Die Provinzial Kartoffelstelle teilt mit, daß der Erzeugerhöchstpreis für Frühkartoffeln ab 3. September 1920 bis auf weiteres auf 28 M. pro Zentner(gegen 32 M. seit dem 27. August) festgesetzt wird. ∆ Lokales. Heinsderg, 8. September. Abstempelung von Wertpapieren. Die Besitzer tschechoslowakischer Wertpapiere werden dringend auf die im Anzeigenteil veröffentlichte Be kanntmachung des Finanzamts in Wassenberg vom 4. September 1920 aufmerksam gemacht. Das Finanzamt teilt mit, daß es bereit ist, sofort nach Eingang der amtlich vorgeschriebenen Formulare die eidesstattliche Ertlärung entgegenzunehmen und die Abstempelung vorzunehmen. Es rät den Besitzern der fraglichen Wertpapiere, ihren Besitz ihm sofort anzuzeigen. Die Besteuerung des reichssteuersreten Einkommens durch die Gemeinde ist bekanntlich durch die Anwendung des Paragrapben 30 des Landessteuergesetzes und der Verordnung vom 13. Dez. 1919 gestattet. Hiernach ist den Wohnsitzgemeinden gestattet, eine Steuer von dem Mindesteinkommen, welches von der Reichseinkommensteuer nicht erfaßt wird, zu erheben. Der nach Paragraph 20 Abs. 2 und 4 einkommensteuer freie Betrag von 500 Mark bezw. 700 Mark dari zu dieser Steuer nicht berangezogen werden. Es ist zu lässig, das Eristenzminimum von 1500 Mark bei sich schon an den Tisch gesetzt und die Feder zur Hand genommen hatte. Die Zuchel verließ das Zimmer, verschloß es hinter sich wie immer und begab sich in ein Gemach des Erdgeschosses, woselbst Baron Eickstedt sie wartete. „Nun?“ rief er ihr gespannt entgegen. „Es ist alles so gekommen, wie Sie es vorhergesehen hatten!“ „Also schreibt sie?“ „Ja!“ „Haben Sie Ihr gesagt, was sie schreiben soll?“ „Natürlich!“ Ich muß den Brief lesen!“ „Es soll geschehen!“ „Jetzt ist es zehn. Bereiten Sie das Frühstück und richten Sie sich ein, daß Sie um ein Uhr bei Frau Kühn, um vier Uhr zurück sind!“ Als die Helfershelferin des Abenteurers sich entsernt hatte, flüsterte er vor sich hin: „Bis jetzt geht alles gut! Heider und ich, wir sind bereit! Ich bin Herr der Situation und di rigiere sie nach meinem Willen. Kein ernstliches Hindernis richtet sich vor mir auf, also muß es gelingen! Aber wird der Brief der Komtesse auch die Wirkung hervorbringen, welche ich davon er warte? Wird sie kommen? Nun, wir werden jo sehen!“ (Fortsetzung folgt.) Steuerpflichtigen mit kleinem Gesamt einkommen frei zu lassen, dagegen Steuerpflich tige, die weder für eine Ehefrau noch sonstige Unterhaltungsberechtigte zu sorgen haben, mit dem vollen Betrag von 1500 Mark zur Gemeindeeinkommensteuer heranzuziehen und zwar mit dem höchsten Prozent satz, mit dem sie zur Reichseinkommensteuer herangezogen sind. Der höchstzulässige Prozentsatz ist 60. Bei Anwendung dieser Bestimmungen wie überhaupt in Durchführung einer solchen Gemeindesteuerverordnung lassen sich Härten kaum vermeiden. Jedenfalls mußte Rücksicht auf die Lohn= und Gehalts empfänger genommen werden. Diesen wird ihr Einkommen auf Heller und Pfennig nachgewiesen und somit auch restlos zur Einkommensteuer herangezogen. Daher ist es notwendig, bei Erlaß von Gemeindesteuerordnungen ausgleichend zu wirken. Aus Nab und Fern. Kirchhoven. Durch die Bemühung eines Landmannes wurde ein großes Quantum Kartoffel für die unbemittelten Familien unserer Gemeinde gesichert. Er ging mit einer Liste von Haus zu Haus und bereitwillig zeichneten sich die rechtdenkenden Land wirte ein, auf Grund derer nach der Ernte einige Zentner zum Preis von 15 Mark abzuliefern sind.(Dieser Vorgang in Kirchboven wird sicher den anderen Ge meinden als Beispiel dienen und von allen nachgemacht werden. D. Red.) Geilenkirchen. In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde zwischen Bergerhof und Bauchem ein schweres Lastauto angehalten, welches mit reichlicher Schmugglerware, Kafsee, Tabak, etc. beladen war. Das Auto wie auch die Waren versielen der Beschlag nahme. Der Kraftwagen gehört einer Aachener Firma. — Ferner wurde ein Personenauto aus Düsseldorf mit Schmugglerware angehalten, auch in diesem Falle wurden die Waren und das Auto beschlagnahmt. Baal. Der in Baal tagende Kursus der Felix von Loe=Stiftung mußte wegen der Erntearbeiten unterbrochen werden. Die Schlußtagung findet statt am Samstag den 11. September Ertelenz. Die auf dem städtischen Sportplatz im Bau begriffene Radrennbahn gebt ihrer Vollendung entgegen und ist der Radfahrer=Verein Erka mit den Vorbereitungen für die am 19. September stattfindenden Eröffnungs=Rennen beschäftigt. Jülich. Erhebliche Einschränkung der Gaslieferung. Das städtische Gaswerk muß die Lieferung von Gas im Laufe des Tages einstellen und kann nur in den Abendstunden Gas abgeben. Köln. 200 Flüchtlinge trafen Samstagnachmittag auf deem biesigen Hauptbahnkof ein. Sie kamen aus auf dem hiesigen Hauptbahnhof ein. Sie kamen aus Frankreich auszuwandern. Es waren meist Galizier, ältere Männer und Kinder. Während die Vorberei tungen zum Weitertransport getroffen wurden, lauen die Flüchtlinge in und vor den Wartesälen. In be sonders reicher Zahl waren die Kinder vertreten. Je der trug sein Hab und Gut in einem Bündel bei sich Die Kleidung war außerordentlich dürftig. Die Vertrie benen batten, wie sie berichteten, zum Teil seit drei Monaten keine Kleidung mehr gewechselt. Einige Frau en, die in der Nachbarschaft des Babnbofes wohnten, brachten Kaffee und Obst für die Kinder, die sich dafür dankvar zeigten. Sonntagmorgen gegen 8 Udr fuhren die Flüchtlinge in einem Anbang an den D“ Zug nach Belgien, wo sie von Antwerpen aus zu Schiff nach Amerika gelangen. Vonn. Weil er die hohen Steuern nicht zahlen wollte, bat ein 79jähriger Rentner in Honnef durch einen Schuß in die Herzgegend seinem Leben ein Ende gemacht. Die große Vermögensabgabe soll der Beweggrund zu seiner Tat gewesen sein. Bingen. Der Personenzug 1835 von Worms über Alzey nach Bingen, der um 2,18 nachmittags bier ankommen soll. kam infolge salscher Weichenstellung bei der Ausfahrt im Bahnbof Sprendlingen zur Ent gleisung. Lokomotive. Packwagen uno zwei stark be setzte Personenwagen entgleisten mit sämtlichen Achsen; die Lokomotive, auf die der Packwagen ausstieg, siel um. Zum Glück verlief der Unfall ohne tödliche oder schwere Verletzungen von Reisenden. Der Material schaden ist ziemlich erheblich Essen. Totschlag auf ofsener Straße Auf der Ruhrstraße in Werden gerieten zwei mit dem Aufbau einer Kirmesbude beschäftigte Leute in Streit. Im Verlaufe der Rauferei ergriff der eine einen Balken und schlug damit auf den Gegner ein. Er traf ihn so unglücklich gegen den Kopf, daß er sofort tot zu Anden stürzte. Der Täter bolte selbst einen Arzt und folgte willig in Polizeigewahrsam Wald. Am Samstag morgen wurde eine 45jährige Witwe am Gartentore ihres Grundstückes tot auf gefunden. Es liegt anscheinend ein gewaltsamer Tod vor, da die Leiche Verletzungen am Kopfe und Halse aufweist. Ein als vermutlicher Täter festgenommener Russe wurde wieder frei gelassen Vermischtes " Der Hartmannswellertopf ein Kriegsdenkmal Auf Verfügung des Generalkommissars für Elsaß Lotbringen werden jene Bergköpfe in den Vogesen bei denen im Krieg schwere Kämpfe sich abgespielt haben, darunter der Hartmannsweilerkopf und Buchenkopf zu Kriegsdenkmälern erklärt, um sie künftig vor jeder Entweidung zu schützen Ehrung für den Erfinder der Sezmaschine. Wie die Tauberzeitung aus Amerika erfährt, haben die Vorsitenden der amerikanischen Zeitungsverleger vereinigungen den Erfinder der Setzmaschine, Otto Mergentbaler, für eine Ebrung in der Ruhmes vorgeschlagen. Mergentbaler war am 10. Mai 1854 in Hachtel, O.=A. Mergentbeim, als Sohn eines Ledrers geboren und ist am 28. Okrober 1909 in Baltimore de storben. Von Beruf Uhrmacher, kam er im Alter von 18 Jahren nach Baltimore, wo ihm nach langen und mübevollen Versuchen die gentale Erfindung der Setzmaschine gelang, die deute über die ganze Erde verbreitet ist. Eine Stittung Wühelms II. Als Stiftung des früheren deutschen Kaisers wird in Amerongen am 15. September ein neues Krankenhaus eröffnet, für das deutsches Personal vervflichtet ist, das jetzt die Einberufung erhielt. Wieder ein Millionenraub. Einbrecher haben in dem Sicherheitsgewölbe des Verwaltungsgebäudes der Vulkanwerft mit Sauerstoffgebläse drei eiserne Türen zerstört und aus dem Gewölbe über anderthalb Millionen Mark geraubt, die zur Lohnzahlung dienen sollten Ein Riesensloß. wie es kaum über See gefahren ist, ist von Schweden nach Holland unterwegs. Die Dimensionen dieses Holzflosses sind ganz gewaltig, es ist erwa 148 Meter lang und 16 Meter breit und Tausende von Stämmen sind über die ganze Länge und Breite etwa 6 Meter boch aufgeschichtet. Schiffe in weiter Entfernung dürften diesen Koloß für einen mächtigen schwimmenden Eisberg halten. Das Riesenfloß hat erhöhte Kajüten und Segeleinrichtungen, es wird aber den ganzen weiten Weg durch die Ostsee in die Nordsee von Hamburger Schleppern gezogen Es kommt von Orelösund bei Norköving und nimmt seinen Weg zwischen den Inseln Gotland und Oland vorüber, dann an Bornholm, Rügen und Fehlarn vorbei durch die Kieler Bucht in den Kaiser=Wilbelm=Kanal, an den westfriesischen Inseln entlang nach Amsterdam. Das Holzfloß ist ineinander so schwer verankert, und verschient, daß ein Zusammensturz ausgeschlossen keinsoll. Der Wert des Holzes, das aus entfernten schwedischen Waldungen nach Orelösund gebracht worden ist, wird auf 18 Millionen Mark geschätzt. Es muß auf dem Wege nach Amsterdam durch die an der bolländischen Küste nach wie vor drohende Minensperre hindurch. Der lachende Erde. In Charlottenburg starb vor einigen Tagen ein altes Fräulein Sch., deren Leiche, weil die Verstor bene als völlig mittellos galt, von der Armendirektion beerdigt wurde. Als gestern Beamte dieser Direktion die Wohnung durchsuchten, stießen sie auf 1900 Mark Goldgeld, das hinter einem Schrank versteckt gewesen war. und an anderen Orten noch auf mehrere hohe Summen. Schon das Goldgeld allein macht nach heutigem Wert eine bedeutende Summe aus, so daß die „arme“ Frau als reich gelten konnte. Trotzdem war sie zu Lebzeiten so geizig, daß sie ihre Fleischkarte verschenkte, weil sie es nicht übers Herz brachte, die beutigen Markenfleischpreise zu zahlen. Jetzt ist lachender Erbe die Stadt Charlottenburg Die prinzliche Zigarette als Verräler. Im vergangenen Monat wurde in die Villa des Prinzen Sigismund in Berlin ein Einbruch verübt, bei dem eine Meistergeige im Werte von 75000 Mark Bronzen und wertvolle Teppiche gestohlen wurden, Der Einbruch war von langer Hand vorbereitet. Die Diebe fuhren in der Nacht zu der Villa des Prinzen, drangen durch den Garten ein und entkamen schließlich mit ihrer Beute, die sie in Berlin verkauften. Aller Wahrscheinlichkeit nach wären die Täter wohl kaum noch ergriffen worden, wenn nicht der Haupttäter, der Schlosser Max Jahn, sich damit gebrüstet bätte, daß er in seinen Freundeskreisen„Prinzenzigaretten“ ver schenke. Bei dem Einbruch waren den Dieben nämlich auch zwei goldene Zigarettendosen des Prinzen in die Hände gefallen. Es wurde beobachtet, wie Jahn in einer Gastwirtschaft wieder„prinzliche" Zigaretten anbot. Unauffällig folgten Beamten dem Einbrecher und konnten bald die Täter verhaften Ietsahrten der russischen Kronsuwelen. Bald nach dem Sturz des Zaren tauchten in den nordischen Ländern zahlreiche kostbare Schmuckstücke und einzelne Juwelen auf. die offenbar dem Schatz der russischen Kaiserfamilie entstammten. Kürzlich ist nun ein Pakei dieser Kleinodien auch in Amerika angebalten worden, wo der Erlös, wie man vermulet, der bolschewistischen Propaganda dienen sollte. Ueber die näberen Umstände, die diesen Fall begleiteten, und die an einem Detektivfilm erinnern, berichten amerikanische Blätterch Am 22. Juli beschlagnahmten die Newyorter Zollbehörden 131 Diamanten die schön geschlissen waren und einen Wert von 50000 Dollar darstellten. Sie waren im Besitz eines schwedischen Matrosen namens Jacobsen, der mit dem Dampfer Stockbolm gelandet war. Die Juwelen lagen in einem Paket mit mebrjachem Umschlag. von denen jeder mit bestimmten Buchstaben und kabbalistischen Zeichen versehen war Dies veranlaßte die Gerichts bebörden, die bereits beschlossene Ausweisung des Sowjetsvertreters Martens aufzuschieben, da der Fund ge eignet schien. Aufklärungen über eine organisierte bol schewistische Provaganda zu liefern. Die Regierung konnte sich tatsächlich Beweise verschaffen, daß ein regelmäßiger Kurierverkehr zwischen den bolschewistischen Agenten in Schweden und ihren Gesinnungsgenossen in Newyork bestand. In den letzten sechs Monaten waren auf diesem Wege große Mengen von Juwelen nach Amerika gekommen. Offenbar waren die Edelsteine zugunsten der Förderung der bolschewistischen Propaganda verkauft worden. Die Ueberbringer erbielten 15 Dollar für jedes Paket. Die Pakete wurden einer russischen Dame abgeliefert, die in einem der vornebmeren Stadtteile Newyorks wohnte, und in deren Gegenwart die Seeleute sie einem untersetzten Mann übergaben, von dem man annimmt, daß es Nurtowa der frühere Sekretär von Martens, gewesen ist. Diese Entdeckung veranlaßte, daß die Zollbebörden eine List anwandten. Ein als Mairose-verkleideter Zollbeamter begleitete den Schweden zu der genannten Dame, um ein mit falscher Inbaltsbezeichnung versehenes Paket zu übergeben. Der Schwede fragte nach einem Herrn Man, den es dort nicht gab. und weigerte sich, das Pakei einem anderen auszuliefern. Schließlich willigte die Dame ein, nach der verlangten Person zu telepbonieren und verlangte eine Nummer, die, wie man später feststellte, die Nummer des Martens war Dieses Telephongespräch führte zur Aufdeckung des Sachverbalts Brisskasten. n medrere. Sobald der neur Fadrolan liegt werden wir idn veröffentlichen ng. ch den 2 EnAnlaeinimeter herung Luftlange nachen. rücklich hen ist er EnFür u eine einische werden die Abrm Luftsatz für Jahre fordern. fnahme tschland Blattes ndigung Fabrikaen Verkontrolle #nd. nem allist eine und den slos ver. lation. der KonSepienzwyerischen ion vom ihen und pätestens herabzu1 für die erer Auschführung ngsminiz ist. iß in dienen werausdrückministers lnen Berge stellen. AusmahKuratori= stimmung Landwirt= Getreides ungen vermitgeteilt tlich in die noch lange er werden. 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Sollte jemand aus Versehen keine besondere Anzeige erhalten haben, so möge man diese als selche betrachten Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, heute nacht 11 Uhr meine innigstgeliebte Gattin, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter, Schwägerin u. Tante, die wohlachtbare Frau Matthias Laumen Maria Barbars geb. Clemens nach kurzer Krankheit, versehen mit den bl. Sterbesakramenten, im Alter von 64 Jahren zu sich in die Zwigkeit zu nehmen Um ein trommes Gedenken im Gebete für die liebe Versterbene bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Breberen, Buseberheide, Schümm, Bardenberg, Gangelt, Waldenrath, den 6. September 1980. Begräbnis mit nachtolgenden feierlichen Exequien finden statt am Freitag, den 10. September, morgens ½10 Uhr. Großer Nachgras=Verkauf 2n Danesheide□ Extra billige Preise für iu Doverheide.### Schunwaren den 19. Hepiember, nachmittags 1 Uhr. 11Schunwären Freitag, den 1o. September, nachmittags 1 Uhr, läßt Herr Ritterentt besitzer Schwinges auf Grittern in der Wirtscheft Schönges zu Doverheide(½ Stunde von Station Baal), etwa 270 Morgen Nachgras, von den Wiesen der Rittergüter Grittern und Stoßkünkel öffertlich versteigern. Die Gutsverwaltung auf Gtittern erteilt nähere Auskunft. Erkelenz. Jusizrat Neuer, Rotar. Nur ausgesuchte, beste Fabrikate! Rheinischer Bauernverein. (Fellx von Loö-Stiftung) Wegen der Erntearbeiten musste der wirtschafts-politische Kursus der Felix von Loé-Stiftung unterbrochen werden. Die Schlusstagung findet statt em Samstag. den 11 September, nachmittags 2 Uhr In Baal(Saal der Wirtschaft Hoffmann) Vorträge: 1. Die Standerorganisationen der Landwirtschaft. (Referent: Herr Dezernent 0 Scola) 2. Was der Landwirt vom bürgerlichen Gesetzbuch wissen muss(Referent: Herr Rechtsanwalt Bertram, Erkelenz.) 3. Die Staudesorganisationen der übrigen Stände (Herr Dezernent O. Scela.) Alle Mitglieder des Rhein. Bauernvereins haben freien Zutritt gegen Vorzeigen der Mitgliedskarte Die Geschältsstelle des Rholn. Bauernvereina Erkelonz. Hans Kohnen. Damen-Putz! Zum kommenden Winter bitte ich Umpresshüte möglichst schon jetzt zu bringen, welche nach den neuesten Formen der Saison bei billigter Preisberechnung hergestellt werden Ella Knodig Gangelt Sittarderstrasse 65. Dessentliche Bekanntmachung. Gemäß Bekanntmachung des Reicht finanzministers und des Reichswirtschaftsministers vom 21. S. 1920 (R G.Bl. S.) über das Wirtschaftsabkommen vom 12. 6. 1920 mit der Tschechoslowakischen Regierung muß bis zum 15. September 1326 eine Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung und eine Abstempelung der tschechoslowakischen Wertpapiere erfolgt sein. Der Abstempelung unterliegen auch die tschechoslowakischen Wertpapiere, die nach der Bekanntmachung des Reichsministers für Wiederaufbau vom 21. Mai 1920(Reichsanzeiger Nr. 102) anzumelden waren und beschlag nahrnt sind. Die Abfl= mpelung darf nur esfolgen, wenn der Eigentümer der Wertpapiere deutscher Reichsungthörtger ist. Hierüber haben diese sich auf Verlangen gehörig auszuweisen. Die Gebühr für die Entgegennahme der eidesstattlichen Versicherung und die Abstempelung der Wertpopiere einschließlich der Zins=, Dividenden= und Erneuerungsscheine beträgt 0.50 Mk. für jedes Wertpapier, mindestens aber 1,01) Mt Die amtlich vorgeschriebenen Formulare sind auf dem unter zeichneten Amt zu beziehen gegen Erstattung der Seldstkosten Für den Amtsbezirk des unterzeichneten Amts, bei dem Einzelheiten zu erfragen sind, erfolgt die Entgegennahme der eidessattlichen Erklärung und die Abstempelung am 14. Septemder 1920 am Finanzamt. Wassenberg, den 4. September 1920. Das Fianzamt. Dr. Kyll. Neuregelung von Pächten in Saesselen. Auf Grund der Pachtschutzordnung vom 8. Juli 1920 werden die Anpachter von Grundstücken aus den Verpachtungen der Geschwister Stoffels, des Herrn Arnoid Dodlmanns, der Geschwifter Brattz und der Familie Molls=Meug aus Gaffelen hiermit gebeten, zur gütlichen Neuregelung der Bachtverhältnisse am Freitag, den 1.. September 1920, nachmittags 2 Uhr zu Saesselen in der Wirtschaft Jansen zu erscheinen. Sangelt. Haus Buch. Notar. Proviszial-Feuerveilicherungsasltalt der Rheisprovinz. An Stelle des Herrn Laprell ist Herr Verwaltungsgehülfe Franz Dohmen in Obert ruch zum Geschäftsführer für den Bezirk der Bürgermeisterei Oberbruch ernannt worden. Düsseldert, im September 1920. Genoraldirektion der Provinzial-Feuerversicherungsanstalt der Rhoinprovinz. Bezugnehmend auf Verstehendes empfehle ich mich zur Aufnahme von Versicherungsanträgen für die Provinzial-Feuerversicherungsanstalt der Rheinprevinz und erkläre mich zur Erteilung jeder gewünschten Auskunft stets gerne bereit Oberbruch, im September 1920 Dohmon. Provinzial-Feuerverlicherungsanltalt der Rheinprovinz. An Stelle des Herrn Laprell ist Herr Kaufmann Robert Mundt in Dremmen zum Geschäftsführer für den Bezirk der Bürgermeisterei Dremmen ernannt worden. Düsseldert, im September 1820 Conoraldirektion der Provinzial-Feuerversicherungsanstalt der Rhoinprovinz. Bezugnehmend euf Vorstehendes empfehle ich mich zur Aufnahme ven Ver sieberungsanträgen für die Previnzial-Feuerversicherungsanstalt der Rheinprovinz und erkläre mich zur Erteilung jeder gewünschten Auskunft stets gerne bereit Dremmen, Im September 1920. Robert Mundt. Dienknäschen von 14—17 Jahren für 1. Oktoder gesacht Waldfeucht Nr 7 Putzirau für dalbe Tage gegen hohen gesuch Auskunft Damen-Schaür- und Spangenschuhe solide Fabrikate, in schwarz und braun Damen-Schnar-Haluschung und Chevreaux, eleg. 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