Fernsprech=Anschlüsse 2327, 2328, 2329. 2330 Für Anzeigen=Aufnahme an bestimpiten Tagen und bestimmter Stelle wird keine Gewähr übemnommen. mit„Düsseldorfer Handelsblatt“ und der illustrierten Wochenschrift„Am Rhein“. General-Anzeiger für Düsleldork und Umgegend Amtliches Kreisblatt für den Landkreis Düsseldorf Telegramme: „Generalanzeiger Düsseldork“. Berliner Redaktions= Bureau: Berttn. Wilhelmstr. 135 Telephon Amt VI Nr. 17938 Erscheint täglich morgens.— Bezugspreis mit der illustrierten Wochenschrift„Am Rhein“ durch Einrückungsgebühr für die einspaltige Zeile: Lokale Anzeigen 20 Pig., auswärtige Annahme=Schluß. Grö die Boten: 60 Pfa. für den Monat, durch die Post: Mk. 2,40 füli das Vierteljahr. Haupt. 30 Pfg., für Stellengesuche 10 Pfg. Letzte Seite und nach Sonn= u. Feiertagen bis 4 Uhr nachm. Geschäftsstelle: Grabenstr. 25. Zweig=Geschäftsstellen: Nordstr. 34 u. Neuß, Niederstr. 13. erhöhte Preise. Die Expedition ist nur an Wochentagen von 8—6 Uhr geöffnet. u. Grundstücksa Nr. 9— 35. Jahrgang Montag, den 10. Januar 1910 Ueber 75000 Abonnenten Wie aus alledem zu ersehen ist, wird das neue Ministerium einen sehr schweren Stand haben. Ganz klar wird seine Position erst, wenn es sich in der kommenden Woche im Reichstag vorstellt— denn bis dahin wird sich die Stimmung in den Parteien klären. Die Justhpartei will keine Indemnität bewilligen, die Kossuthpartei ist in dieser Frage geteilter Meinung, und das erste Bestreben des Herrn von Lukacs muß nun sein, aus allen Parteien eine Majorität für das Budgetprovisorium zu finden, um, wie erwähnt, Zeit zu gewinnen, ein friedliches Arrangement zwischen den Parteien und der Kronc zuwege zu bringen, welches eventuell eine neue Koalition ermöglichen würde. Geht das nicht, so erfolgt die Auflösung des Reichstags mit einem Griff in die Brusttasche, in der das königliche Patent ruht. Auf jeden Fall hat man es jetzt mit einer übergangsperivde zu tun und geht in Ungarn schweren Kämpfen und neuen schwierigen Situationen entgegen. Politische Tagesübersicht. V Berlin, 8. Jan.[Die heutige Schlußsitzung der Postkonferenz] wurde seitens der Reichspostverwaltung mit einer Darlegung der Gründe eingeleitet, die für den Wegfall des Ankunftsstempels für gewöhnliche Briefe bestimmend gewesen sind. In der sich anschließenden Aussprache wurden von den Vertretern der einzelnen Interessentengruppen die bei Handel, Industrie, Handwerk und Landwirtschaft bestehenden Wünsche nach Wiedereinführung des An kunftsstempels zur Geltung gebracht. Von einem Teile der Mitglieder wurde die Wiedereinführung allgemein gewünscht, von einem anderen nur für gewisse Be stellungen; einige Mitglieder sprachen sich dahin aus, sie hätten bei der vorhergegangenen Besichtigung der Be triebseinrichtungen die überzeugung gewonnen, daß durch den Fortfall des Stempels 10 bis 15 Minuten Zeit gewonnen würden, die für die Postverwaltung und für alle, denen es in erster Linie auf eine beschleunigte Zustellung ankomme, wertvoll seien. Der Staatssekretär nahm alle Anregungen mit Dank entgegen und sagte ihre gewissenhafte Prüfung zu. Diese Nummer umsaßt 8 Seiten Das Ministerium Lukacs. (Von unserem ss.=Korrespondenten.) Wien, den 8. Jan. 1910. So haben wir es also doch erlebt, das Ende dieser ungarischen Ministerkrise, die sich seit fast acht Monaten hinschleppte. Es sind ganz exzeptionelle Verhältnisse, unter denen das Königreich Ungarn, die transleithanische Hälfte der österreich=ungarischen Monarchie, in das neue Jahr eintrat. Die Regierung führt noch das abgedankte Ministerium Wekerle und ein neuer Ministerpräsident ist in der Person des ehemaligen Finanzministers Ladislaus von Lukacs vom Kaiser ernannt, hat aber zur Stunde noch kein vollständiges Ministerium beisammen, hat keine Partei im Reichstage hinter sich, hat kein anderes Programm als das, einen Ausweg zu suchen aus den Wirren, in denen das Land sich schon allzu lange befindet. Man weiß, was den äußeren Anstoß zu der Ministerkrise gab, nachdem die Koalition der 1867er, der 1848er und der Volkspartei vier Jahre lang an der Herrschaft war. Der radikale Flügel der Unabhängigkeits= oder 848er Partei glaubte die Zeit für gekommen, wieder einen Teil des Programms der Partei, das auf voll ständige Selbständigkeit Ungarns, auf die Personalunion abzielt, verwirklichen zu können. Man verlangte, da das Bankprivilegium mit Ende 1910 abläuft, schlankweg die Banktrennung, die Schaffung einer eigenen ungarischen Nationalbank. Viele einsichtige Staatsmänner, und mit ihnen die 1867er Partei, mit Wekerle an der Spitze, sind gegen eine solche Trennung, weil sie in ihr eine Gefahr für das ungarische Geld= und Kreditwesen erblicken. Ein Teil der Unabhängigkeitspartei ist wohl für die eigene Bank, will aber ein Provisorium zugestehen, um die Trennung vorzubereiten, stellt also keinen bestimmten Termin. Dieser Gegensatz führte zur Spaltung der Unabhängigkeitspartei in eine Bankoder Justhgruppe, nach dem Führer, dem früheren Reichstagspräsidenten von Justh so benannt, und eine Kossuthgruppe. Als die letztere Gruppe sah, daß die Krone sowohl wie das österreichische Parlament, das ja auch mitzureden hat, sich zur Banktrennung ablehnend verhielten, verlegte sie sich auf den Wunsch, daß wenigstens eine ministerielle Erklärung erfolgen nnüsse, wonach die neu zu ernennende Regierung die Banktrennung vorbereiten dürfe, für welchen Zweck französisches Kapital bereits gesichert war, während die 1867er es als Axiom aufstellte, daß man der Nation irgend etwas wenigstens bringen müsse, nämlich Konzessionen auf militärischem Gebiete. Auch dazu aber verhielt sich die Krone ablehnend. Es begann nun ein schier ununterbrochenes Reisen der Minister und anderer Staatsmänner von Budapest nach Wien zur Audienz beim Kaiser, ein Verhandeln und Feilschen bis endlich der Geduldsfaden riß, da die Justhpartei unversöhnlich blieb und das Ministerium die Majoritat im Abgeorduetenhause verloren hatte. Schon im Laufe des Sommers war Herr von Lukacs als homo regius, als Vermittler, vom Kaiser berufen worden, und seit dieser Zeit galt er als der kommende Mann. Und nun ist er's geworden Das Minister ium Lukacs wird ein Rumpfund soll vorläufig ein übergangsministerium sein. Erstens deshalb, weil nicht alle Ministerstühle besetzt werden; bis jetzt sind erst vier Portefeuilles vergeben, der Ministerpräsident selbst behält drei(Präsidium, Finanzen und Minister a latere) und zwei Stellen sollen noch besetzt werden, das Unterrichts- und das Ackerbauministerium, was heute oder morgen geschieht, da das neue Ministerium zu Beginn der nächsten Woche vereidigt werden und Wekerle=Kossuth nebst den anderen Regierungsmitgliedern den definitiven Abschied erhalten sollen. Der übergangscharakter des neuen Kabinetts ergibt sich daraus, daß es zunächst wieder mit allen Parteien zu verhandeln hat, um noch eine parlamentarische Regierung und Majorität zuwege zu bringen. Zu diesem Behufe wird Herr von Lukacs um Zeit für die Verhandlungen zu gewinnen, ein zweimonatliches Budgetprovisorium vom Reichstag verlangen. Ob er dieses erhält, ist zur Stunde noch recht ungewiß. Was aber dann? Wenn das Budgetprovisorium verweigert wird, soll Herr von Lukacs— er hat weitgehende Vollmachten vom Kaiser— den Reichstag auflösen und Neuwahlen durchführen, und zwar unter der Parole des allgemeinen Wahlrechts. Unter diesem Zeichen hofft Herr von Lukacs eine Majorität zusammenzubringen, und wenn es das erste Mal nicht geht, soll er gesonnen sein, das Experiment zu wiederholen. Das allgemeine Wahlrechr— das ist eigentlich der springende Punkt in der ungarischen politischen Krise. Es war einer der Punkte jenes Paliums, das der Kaiser mit der Koalitionsregierung schloß ein Programmpunkt, dessen Erfüllung die Koalition schuldig blieb. Es gibt Leute, welche behaupten, daß der ganze Bank= und Konzessionsrummel nur angezettelt wurde, um hinter dieser spanischen Wand die Durchsetzung des allgemeinen gleichen Wahlrechts zu verhindern. Die Gründe hierfür sind sehr einfach und einleuchtend. Mit der Einführung des allgemeinen Wahl rechts wird die Macht des Magyarentums, der jetzt herrschenden ungarischen Gentry gebrochen, da sie nur aufrecht erhalten werden kann durch ein gekünsteltes Wahl recht. Denn es ist ja eine bekannte Tatsache, daß die eigentlichen Magyaren in Ungarn im engeren Sinne nur 51 Prozent, die Gesamtungarn(mit Kroatien und Siebenbürgen) nur etwas über 45 Prozent der Bevöl lerung ausmachen, während der Rest anderen Nationalitäten angehört(Rumänen. Slowaken, Kroaten, Ruthenen und Deutsche). So hatte denn Minister Graf Andrassy ein Wahlgesetz ausgearbeitet, das auf dem Pluralitätswahlrecht(für Intelligenz und Besitz) fußt und den Magyaren weiter die Vorherrschaft sichern sollte. über dieses Wahlgesetz nun konnte man sich in der Koalition nicht einigen und deshalb eigentlich mußte sie in die Brüche gehen. Düsseldorf, den 9. Jan. 1910. * Schnelle Kriegsschiffe. Das ernste Bestreben der Marineverwaltung, die Fahrgeschwindigkeit der Schiffe aller Klassen und Größen möglichst mit jedem neuen Schiffe, das vom Stapel läuft, zu steigern, ist von Erfolg gekrönt gewesen. Wenn man einen Blick auf die im Jahre 1907 erzielten Leistungen wirft und damit die Fahrgeschwindigkeitsergebnisse der jüngsten Zeit vergleicht, dann ist in jedem einzelnen Falle ei Fortschritt unverlennbar. Von den Linienschiffen lief„Pommern“ 19,2 Seemeilen. Die neue„Nassau“ hat 20 Seemeilen glatt erreicht. Sehr bemerkenswert ist namentlich die Fahrtsteigerung bei den Vanzerkreuzern.„Scharnhorst" lief 22,7 Seemeilen; jetzt brachte der neue„Blücher“ es aber auf 25,8 Seemeilen. Vor einigen Jahren wird man wohl kaum daran gedacht haben in kurzer Zeit bei den Panzerkreuzern zu solcher=Leistung zu kommen. Vor zwei Jahren brachte der kleine Turbinenkreuzer„Stettin" es auf 25,7 Seemeilen; jetzt hat der neue Turbinenkreuzer „Main=“, 27,1 Seemeilen gelaufen. Den Retord besitzen natürlich allemal die Torpedoboote.„C 137“ brachte es im Jahre 1907 auf 339 Seemeilen. und das neue Tor pedoboot„G 171“ hat neuerdings eine Leistung von 31,6 Seemeilen erzteit. Also Verbesserungen auf der ganzen Linie. In diesem Jahre wird der erste TurbinenPanzerkreuzer unserer Flotte,„von der Tann“ Probefahrten machen, und in absehbarer Zeit wird man auch das erste deutsche Turbinen Linienschiff unter der Flagge sehen. Wie durch bic Anwendung von Turbinen die Fahrtleistungen der kleinen Kreuzer und Torpedobootc erheblich gesteigert wurden, so wird ihre Anwendung auch dem Panzerkreuzer= und Linienschiffsbau einen weiteren Aufschwung sichern. Ausland. Der Boykott preußischer Waren in Galizien, gegen welchen der österreichische Justizminister jetzt Stellung genommen hat, ist nicht etwa neueren Datums, sondern auf die im Jahre 1907 dem preußischen Landtage überreichte Ostmarkenvorlage zurück zuführen. Das darin der Regierung verliehene Recht der Enteignung des polnischen Grundbesitzes hatte unter den galizischen Polen große Erregung hervorgerufen, und in zahlreichen Versammlungen wurde für die vol nischen„Brüder" in Preußen eingetreten. Eine im Lem berger Rathause anfangs Dezember 1907 angenommene Resolution forderte alle polnischen Abgeordneten in Wien auf, sich nicht auf bloße Proteste zu beschränken, sondern dahin zu wirken, daß„die Unbill, welche der polnischen Nation in Preußen widerfahre, in der Politik Österreichs eine gebührende Abwehr finde". Als im österreichischen Reichsrat bald darauf polnische und tschechische Mit glieder sich in maßlosen Ausfällen gegen Deutschland er gingen, wies dies der damalige Ministerpräsident Frhr. v. Beck energisch zurück mit dem Bemerken, daß es unzulässig sei, in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates sich einzumischen. Um so eifriger ward in Galizien nun die Boykottierung preußischer Waren und Handelsartikel betrieben, und daß diese Bewegung heute noch fortdauert und mit der slawischen Ungeniertheit und Rücksichtslosigkeit ausgedehnt worden ist, beweist die eben erwähnte Verfügung des österreichischen Ministers. Man darf wohl annehmen, daß seitens der Berliner Regie rung gegen die allen Verträgen zuwiderlaufende Be wegung der galizischen Polen Einspruch erhoben worden ist. Hierbei sei daran erinnert, daß die Polen Österreiche. bezw. die mit ihnen fraternisierenden Tschechen schon ein mal in recht verwerflicher Weise ihre preußischen„Brüder“ zu rächen versuchten durch einen nach der Marienburger Rede Kaiser Wilhelms gegen den Kaiser erlassenen und Feuilleton. Kunst und Wissenschaft. Düsseldorf, den 9. Jan. 1910. es.(Sinsonie=Konzert.] Zu einem stilvollen, genuß reichen Becthovenabend gestaltete Herr Kapellmeister Otto Reibold das letzte Samstags=Sinfoniekonzert aus. Nach der ganz vorzüglichen Wiedergabe der großen Leonoren=Ouvertüre und der Musik zu Promotheus(Adagio und Allegretto) erspielte sich der ausgezeichnete Dirigent zunächst einen glänzenden Erfolg als Violinkünstler von ganz ungewöhnlicher Begabung. Nicht zum ersten Male trat Herr Reivold mit dem unvergleichlichen Violinkonzerte Beethovens auf, aber wir erinnern uns nicht, dieses Wunderwerk der Literatur je so hervorragend stinmungsvoll, so abgerundet, so durchgeistigt von ihm gehört zu haben, wie diesmal. Der saftige, warmblütige, edle Ton, den der Künstler seinem Instrumente zu entlocken wußte, die Innerlichkeit seiner Cantilene, die elegante Technik waren in den Dienst des temperamentvollen, der Eigenart der Konposition voll entsprechenden Vortrages gestellt und mußte dieser die außergewöhnlich zahlreiche Zuhörerschaft zu rückhaltloser Bewunderung hinreißen. Das Larghetto dürfte schwerlich schöner, stimmungsvoller gespielt werden können, wie es heute dargeboten wurde und der markige Ton. in dem der Künstler z. B. das Hauptthema des Rondos anstimmte, die rhythmische Energie, mit welcher er überhaupt das Finale anfaßte, kamen diesem prächtigen Satze besonders zustatten. Reicher Applaus dankte dem Vor tragenden und die ihm von jungen, kunstbegeisterten Stammgästen seiner Samstagskonzerte gespendeten Lorveeren erbrachten einen neuen Beweis für die Beliebtheit, welcher sich der städtische Kapellmeister auch als Meister des Violinspieles in weiten Kreisen des Publikums erfreut. Den Abschluß des interessanten Abends bildete die temperamentvolle, rein abgetönte und zündende Liedergabe der fünften Sinfonie, die dem Dirigenten wie seinem Orchester zu besonderer Ehre gereichte. II.(Das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg nach der Direktionskrise.] Man schreibt uns unkerm 7. Januar aus Wumburg: Professor Dr. Alfred Freiherr von Berger hat(wie schon kurz gemeldet) in die Lösung seines Vertragsverhältnisses zur Deutschen Schauspielhaus=A.=G. in Hamburg nach dem Vorschlage des Aufsichtsrates eingewilligt und kann nunmehr unverzüglich seine Wirksamkeit für das Wiener Hofburgtheater aufnehmen. Viel hatte er allerdings in Hamburg nicht mehr aufzugeben, denn eigentlich lebte er immer in Wien. In Hamburg hielten ihn nur gelegentliche geschäftliche Verpflichtungen Seine Frau und sein Haus stand waren in Wien. er war Mitarbeiter an einer Wiener Zeitschrift, in der„Neuen Freien Presse" zählte er zu den regelmäßigen Mitarbeitern in allen österreichischen Angelegenheiten. In Wien war er als Vortragender ebenso bekannt, vielleicht mehr noch als in Hamburg. Und so ist nicht zu viel gesagt, wenn man behauptet: Berger lebte eine Doppelexistenz. Ein boshaftes Wort unaufgeführt gebliebener Autoren sagt ihm jetzt sogar nach, daß man ihm die Manuskripte in den Hamburg=Wiener Schlafwagen nachwerfen müßte, wenn sie Aussicht auf Prüfung haven sollten. Die Behaupttung der„Neuen Freien Presse“, daß die hamburgische Bevölkerung die Entscheidung des Aufsichtsrates nicht gebilligt hätte, und gern damit einverstanden wäre, wenn Berger seine Tätigkeit zwischen Wien und Hamburg teile, ist jedenfalls unzutreffend. Das Hamburger Deutsche Schauspielhaus fordert eine ganze Kraft, die auch wieder gefunden werden wird. Herrn Bergers Doppelexistenz hat eo seinen bisherigen Mitarbeitern leicht gemacht, sich einzuarbeiten. Direktor Ernst Koehne, der schon seit nahezu 10 Jahren neben Herrn Berger die Führung der Geschäfte, insbesondere die finanziellen Angelegenheiten besorgte wird zunächst bis zum Ablauf der Saison die Leitung beibehalten. Die Regisscure Ludwig Max und Max Montor werden sich nach wie vor in die Pflichten der Regie teilen und die Namen der Sozietäre Ellmenreich, Rhil, Wagner und Max genügen, um der Bühne auch in Zukunft ihre Stellung als hervorragendes Kunstinstitut zu verbürgen. Der Fortgang des Herrn Berger wird das Besteyen des Theaters ebenso wenig in Frage stellen, wir er dazu angetan ist, ihm den Rang zu rauben, den es nicht allein durch Bergers Hinzutun sich erworben hat. —[Das wiedererstehende Forum.] Großartige Ausgrabungsarbeiten sind in den letzten Jahren auf dem römischen Forum und Palatin gemacht worden, und wichtige Denkmäler der ältesten Geschichte der ewigen Stadt sind ans Licht getreten. Doch sind noch große Dinge zu tun, um diese altehrwürdigen Stätten in der ganzen historischen Größe und Pracht, die noch von den Zeiten der Republik zeugen, erstehen zu lassen. Der Leiter der Wiederherstellungsarbeiten, der ausgezeichnete Archäologe Giacomo Boni, hat sich über seine Pläne für die nächste Grabungskampagne zu einem Mitarbeiter des „Figaro", Arth. John Rusconi, geäußert, der über den gegenwärtigen Stand und die zukünftige Vollendung der Arbeiten auf dem Forum und Palatin ausführlich berichtet. Die Grabungen auf dem Forum sind so ziemlich vollendet und der Anblick, den es augenblicklich gewährt, wird ein dauernder sein. den aber großartige Anlagen noch verschönen sollen. Vor kurzem hat man in der Nähe des archaischen Sepulorctum zwölf in dem Tuffstein ausgehöhlte Grablöcher gefunden, von denen eines, vorzüglich erhalten. eine Bestattung durch Verbrennung vom reinsten italischen Typus zeigt. Das Loch enthielt eine große Vase, das Dolium, aus gebrannter Erde, auf dessen Boden sich der Aschenbehälter in Form einer sorgfältig ausgeführten, mit Dach und Tür versehenen Hütte befindet. In dem Dolium wurden auch Reste von verbrannten Knochen und mehrere Vasen und Krüge im archaischen Stil gefunden. Diese Gräber, die aus dem 9. Jahrhundert vor Christus stammen, bestätigen die Tatsache, daß bereits vor der Zeit der durch die Tradition festgesetzten Gründung Roms das Tal am Fuße des Palatin von einer schon zivilisierten Bevölkerung bewohnt war. Augenblicklich arbeitet man daran. nicht weit von dem Titusbogen die Erforschung der großen„heiligen Straße" zu vollenden. Die genaue Richtung, in der dieser zu Triumphzügen und Prozessionen dienende Weg während der Republik über das Forum führte, ist jetzt unter der im Mittelalter angelegten Straße entdeckt und genau bestimmt. Bei Beginn der guten Jahreszeit werden auch die Arbeiten an den beiden wichtigen Basiliken vollendet werder die noch der Erforschung harren. Die 1900 wiederentdeckte Basilika Acmilia wird in ihrer Lage und Geschichte nunmehr bekannt werden. Die Basilika, eines der schönsten Denkmäler Roms, ist 179 v. Chr. erbaut, dann öfters restauriert und 410 während der Eroberung Roms durch die Goten zerstört worden. Wenige Jahre später wurde sie von dem Stadtpräfekten Probian wiederhergestellt, zerfiel aber seit dem 8. Jahr hundert mehr und mehr, wurde zur Festung und zur Rennbahn und büßte ihre Schönheit und ihren Reichtum ein, bis schließlich in der Renaissance Bramante das herr liche Material für den Palast des Kardinals Corneto per wandte und so die Zerstörung vollendete. Unter der Basilika hat man kürzlich eine große Kloakenanlage ent deckt, mit Bauresten, Marmorstücken und Inschriften des Mittelalters angefüllt. Die Ausgrabungen der Basilika Tulia werden die noch verborgenen Grenzen der einen Seite unter dem modernen Wege erkennen lassen. Zu diesem Behuf soll der gegenwärtige Eingang zum Forum aufgegeben und ein neuer Eingang zwischen der Basilika Aemilia und dem Antonin=Tempel geöffnet werden. Eine kleine, von Zypressen eingefaßte Allee wird dann von der modernen häßlichen Cavourstraße mitten aufs Forum führen. So ist ein ganz neues System der Verkehrs linien im Entstehen. Eine direkte Verbindung zwischen dem Forum und dem Palatin soll erreicht werden mittels der Treppenanlage des Augustus=Palastes, die restauriert worden ist. Dieser Aufgang zum Palatin auf der alten kaiserlichen Straße ist von wunderbarer Schönheit. Durch die majestätischen und düsteren Wandelgänge steigt man auf zum Hause des Caligula und den Farnese=Gärten, wie in einer idealen Traumlandschaft wandelnd. Die beiden berühmten Stätten ruhen nicht mehr in einem getrennten. von einander abgeschlossenen Dasein. sondern die Orte. die das Blühen und Wachsen der Größe Roms mitangesehen auf denen sich das gewaltige Leben der Vergangenheit entrollte, sind zu einem einzigen Ganzen zusammengeschlossen, zu der geweihten Stätte, auf der die Wiege der ewigen Stadt gestanden Größere Arbeiten noch als auf dem Forum harren auf dem nun mit ihm verschmistonen v#ecatin der Nallandung. Hier sind jo erst kürzlich die ältesten Zeugnisse für die Entstehung des römischen Lebens, Denkmäler der ersten Bewohner in der Nähe der großen Kaiserpalaste ans Licht getreten, aber es gibt noch einige andere wichtige Orte, an benen kost bare Schätze schlummern und der Erweckung barren. Die nächsten Forschungen werden längs der Straße des heiligen Gregor zu Füßen der Villa Barberini gemacht werden. Wenn die von deutschen Archäologen freilich bePrittene Annahme, unter dieser Villa bofinde sich die im Juni 1902 in das Prager Amtsblatt eingeschmuggelten „Steckbrief". Daß auch bei anderen Gelegenheiten die Slawen Österreichs ihrem Haß gegen das Deutschtum häufig genug Ausdruck gegeben haben, ist bekannt; aber ein Grund zum Einschreiten deutscherseits lag nicht vor, nur jetzt, wo durch den Warenboyykott wichtige Interessen in Gefahr sind, ist der Einspruch der Berliner Regierung jedenfalls gerechtfertigt. X Messina. In Anwesenheit der deutschen Kaiserin fand bekanntlich am Donnerstag in Berlin im Reichstagsgebäude die Schlußsitzung des deutschen Hilfskomitees für die durch das furchtbare Erdbeben in Messina und Kalabrien Geschädigten statt. Nach dem Bericht des Schatzmeisters des Komitees, Herrn Geheimen Seehandlungsrats Schoeller, haben die aus Deutschland gesammelten Mittel 2726000 Mark in bar und 2300000 Mark in Materialien, also zusammen über 5 Millionen Mark, betragen, die nach Italien abgeführt worden sind. Es waren, soweit das irgend von Deutschland aus möglich war, auch Vorkehrungen getroffen worden, daß diese Mittel wirklich den Geschädigten zugute kamen. Frühere, nicht immer ganz erfreuliche Erfahrungen hatten das notwendig gemacht. Bei den in verschiedenen Großstädten Italiens am Jahrestage des Unglücks veranstalteten Gedenkfeiern ist auch der Opferwilligkeit Deutschlands in wärmster Weise gedacht worden. Das überhebt jedoch nicht der Frage, ob von den im Auslande insgesamt, von den in Italien lebenden Deutschen und anderen Ausländern und schließlich auch von den durch Italiener selbst aufgebrachten Mitteln ein durchaus einwandfreier Gebrauch gemacht worden ist. Es sollen bisher weit über 20 Millionen Lire in bar zusammengekommen sein. Man darf wohl hoffen, daß die italienische Regierung in offizieller Form sich gelegentlich über die Art der Verwendung dieser Summen äußert. Schon über die Zahl der durch das Unglück Getöteten ist bisher nichts Zuverlässiges zu erfahren gewesen. Diese Zahl scheint bei weitem nicht so groß gewesen zu sein, als man allgemein annahm. Nach einer Mitteilung in der Komiteesitzung sollen heute in den Baracken 60000 Messinesen untergebracht sein. Bei Eintritt des Unglücks zählke die Stadt Messina rund 90000 Einwohner. Die zu Messina gebörenden Landgemeinden und die betroffenen Städtchen Kalabriens mit ihrer dünn gesäten Bevölkerung können nur wenige Tausend unglücklicher Opfer zu verzeichnen gehabt haben. Die Summen, die direkt für den Lebensunterhalt und die Unterbringung der Hinterbliebenen bisher ausgewendet worden sind, können also ganz unmöglich 20 Millionen Zire betragen haben. Für den Aufbau der Stadt, die Instandsetzung des Hafens, den Schutz der dem Einsturz drohenden herrlichen Kathedrale ist, nach allen Berichten von Reisenden, bisher so viel wie nichts geschehen. Wer noch im August vorigen Jahres die Trümmerstadt betrat, war entsetzt nicht nur über den ihn allenthalben anwehenden Moder geruch verschütteter Leichen, sondern auch über die gänzliche Desorganisation der Aufräumungsarbeiten. Zwei hundert, höchstens dreihundert Soldaten mit oberitalienischem Dialekt schienen die Hauptarbeit zu tun. Die 20 Millionen Lire sollen eben bereits verbraucht" sein. In Italien erzählen sich Einge weihte seit langem auch schon über den Verbleib dieser Millionen so eigenartige Dinge, daß wir in Deutschland schwer daran zu glauben vermögen. An eine Wiederherstellung der schönen, allen deutschen Besuchern stets lieb gewesenen Stadt ist jedenfalls in den nächsten Jahrzehnten noch nicht zu denken. s. Brüssel, 8. Jan.[Der neue Kurs in Bel gien.] Wie viel sich mit dem Tode König Leopolds in Belgien verändert hat, wird sich erst allmählich zeigen. Aber die Anzeichen dafür, daß jetzt ein ganz anderer Wind weht, mehren sich von Tag zu Tag. So erklärt jetzt das belgisch=sozialistische Parteiblatt, es wisse aus dure saus sicherer Quelle, daß der„Moniteur“ vereits in den nächsten Tagen eine Reihe von königlichen Dekreten veröffentlichen werde, durch die in jenen Orten, wo die Munizipalverwaltung rein sozialistisch ist, auch Sozia listen zu Bürgermeistern ernannt werden sollen. Das bedeutet einen völligen Wandel. Denn bisher ha“— wie in den meisten monarchischen Staaten des Kontinents— die belgische Regierung es stets glatt weg abgelehnt, das Amt des Bürgermeisters einem Sozialisten anzuvertrauen. Das hat allerdings mehr prinzivielle, als praktische Bedeutung, denn es hat dazu geführt, das z. B. in der Provinz Hainaut einzelne Orte seit Jahren ohne Bürgermeister sind und die kommnnalen Geschäfte infolgedessen von dem Ersten Schöffen vertreiungsweise geführt werden: dieser aber ist in den hier in Betracht kommenden Fällen stets Sozialdemokrat. Dieses Verhalten der Regierung hat den belgischen Sozia listen übrigens Veranlassung zu der Forderung gegeben. daß auch die Bürgermeister gewählt werden sollen, und zmar von der Gemeindevertretung; die Regierung da gegen besteht auf dem Rechte der Ernennung, weil der Bürgermeister Polizeibefugnisse ausübt. Allerdings meinen objektive Beobachter nicht ganz mit Unrecht, daß die Ernennung eines sozialistischen Gemeindeoberhauptes, das die Regierung absetzen könne, so wie es ihr unbequem wird, der Verwaltung des Amtes durch einen unabsetz berühmte Arca Apollinis, richtig ist, dann müssen hier die herrlichsten Funde zutage gefördert werden. Dieser Tempel des Apollo enthielt nämlich, wie er uns von Properz und Plinius beschrieben wird, die köstlichsten Bild werke und war mit seinen zwei Säulenhallen einer der stattlichsten Bauten Roms. Andere Forschungen werden zum Ziel haben, eines der ältesten und heiligsten Monn mente Roms, das Lupercal, wiederzufinden. Die Grotte des Faunus Lupercus, vor der nach der Sage die ausge setzten Kinder Romulus und Remus wiedergefunden wurden, ist stets als ein geweihter Ort betrachtet worden; bis in die Kaiserzeit hinein wurde sie reich geschmückt und von Frommen besucht. Man kennt genau die Stelle, wo sic sich befand, und hofft nach der Freilegung die Grotte und vielleicht auch einige der in ihr aufbewahrten Kunst werke zugänglich machen zu können Sport, Spiel und Turnerei. Fußball. ; M.=Gladbach, 9. Jan. Das in Sportkreisen mit großer Spannung erwartete Ligaspiel zwischen dem jetzigen Bezirksmeister, dem Gladbacher Fuß ballklub und dem vorjährigen Bezirksmeister, dem Duisburger Spielverein, hat heute vor etwa 3½ Tausend Zuschauern mit 1:1 unentschieden geendet. Das Ergebnis läßt es als wahrscheinlich erscheinen, daß der Duisburger Spielverein, der jetzt bereits den Gladbacher Verein weit überholt hat, die Bezirksmeisterschaft zurückerobern wird. Pferderennen. (0 Nizza, 9. Jan.(Eig. Drahtb.) Prix de MonteCarlo 50000 Franken. Hürden=Rennen. Distanz 3000 Meter. Ch. Lieuarts Kumamoto(Carter), 2. Princesse Duleep=Singhs Olivier(Hardy), 3. A. VeilPicards Blaqueur II(Parfsement). Tot. 64:10, Platz 33, 84, 19:10, 14 Pferde liefen. Sicher mit dreiviertel und anderthalb Längen gewonnen. baren sozialistischen Schöffen doch noch vorzuziehen sei. Bis jetzt hat man sich aber, wie gesagt, auf das„Prinzip“ versteift; ob sich das unter König Albert endgültig ändert, bleibt abzuwarten. Aus Rheinland und Westfalen. X Krefeld, 8. Jan.[Stadthaushalt.] Der städtische Haushaltsplan für 1910 liegt von Montag ab im Rathause zur Einsicht auf. Er schließt in Cinnahmen und Ausgaben mit 10341000 Mark, gegen 9 476 500 Mk. im laufenden und 8846300 Mark im vorigen Verwaltungsjahre. Die Schlußzahlen steigen also gegen das Vorjahr um 867.500 Mark, während die Steigung des laufenden Etats gegen den des vorjährigen 630 200 Mk. betragen hat. Trotz dieser größeren Erhöhung ist es gelungen, die Steuerumlage auf derselben Höhe wie im Vorjahre zu halten. Dabei ist zu bemerken, daß zur Deckung des erforderlichen Bedarfs durchweg 194,5 Proz. der direkten Steuern erforderlich sind gegen 198 Prozent im Vorjahre. Auch das Verhältnis der Grund= und Gebäudesteuern verschiebt sich trotz desselben Steuersatzes, der nach dem gemeinen Wert erhoben wird, denn die Umlage von 2,75 vom Tausend des gemeinen Werts beträgt diesmal 197 Prozent der staatlich veranlagten Grund= und Gebäudesteuern, während sie für das laufende Jahr 215 Prozent betrug. Was die Summen der einzelnen Etatstitel angeht, so ist die größte Veränderung bei der Bauverwaltung festzustellen, während diese Zahlen im vorigen Etat gegen das Jahr vorher eine Verminderung von 11 235 Mark in den Einnahmen und eine Steigerung von 2925 Mark in den Ausgaben aufwiesen, steigen diesmal die Einnahmen der Bauverwaltung um 371 300 Mark und die Ausgaben um 520 050 Mark. Es ist wohl anzunehmen, daß diese Steigerung auf die Einnahmen und Ausgaben für die Kanäle entfällt, worüber die Stadtverordneten ja noch zu beschließen haben werden. Stark sind auch infolge der Bauten der Stadt, darunter des großen Kanalbaues, die Erhöhungen in der Schuldenverwaltung, während im vorigen Jahr in diesem Titel eine Mehreinnahme gegen das Vorjahr von 92291,62 Mark und eine Mehrausgabe von 135 145,32 Mark zu verzeichnen war, betragen in diesem Jahre die Mehreinnahmen 361 870,41 und die Mehrausgaben 116 675,30 Mark. Die übrigen Titel zeigen, mit wenigen Ausnahmen, die normale Steigerung. Wenn trotz der starken Erhöhung der Schlußzahlen eine Steuererhöhung, wie sie in vielen anderen Städten notwendig geworden ist, diesmal nicht Platz zu greifen hat, so zeugt das von gesunden städtischen Finanzen. Wir geben nachstehend einige der Hauptzahlen wieder. Bei den Einnahmen sind verzeichnet die Steuerverwaltung mit 4 453900 Mk.(gegen 4 415 438 Mk. im laufenden Jahr), die Gemeindeveranstaltungen und Einrichtungen mit 1 177 800 Mk.(1 111 100 Mk.). die Vermögensverwaltung mit 132 187,15 Mk.(136 681,61 Mk.), die Schuldenverwaltung 2203919,28 Mk.(1842048,87 Mk.), Polizeiund Feuerlöschwesen mit 111 200 Mk.(104 300 Mk.), die Bauverwaltung mit 837 400 Mk.(466 100 Mk.), die Armenpflege mit 368.800 Mk.(351.700 Mk.), die Schulverwaltung mit 831 517,67 Mk.(811 714 Mk.). Bei den Ausgaben sind veranschlagt die allgemeine Verwaltung mit 581 723.25 Mk.(550 409.25 Mk.), Staats=, Provin zial= und öffentliche Zwecke mit 320 825 Mk.(293.800 Mk.), Gemeindeanstalten und Einrichtungen mit 415383 Mt. (383000 Mk.), Vermögen mit 75 260,65 Mk.(63936.50 Mark), Schuldenverwaltung mit 2847 701,91 Mk. (2 733026.68 Mk.), Polizei= und Feuerlöschwesen mit 614 200 Mk.(572 800 Mk.), Bauverwaltung mit 1 420 250 Mark(900 200 Mark), Armenpflege mit 994000 Mk. (937 200 Mk.), Schulverwaltung mit 2643380 Mark (2621924 Mk.) und Kunst und Wissenschaft mit 174330 Mark(151060 Mk.). Wie schon mitgeteilt, bleiben die Steuern bestehen. Es sollen erhoben werden 190 Prozent Einkommensteuer mit 2338900 Mk.(2340 800 Ml.), 210 Prozent Betriebssteuer und 18 480 Mk.(18480 Mk.), 210 Prozent Gewerbestener mit 569730 Mk.(569 730 Mark) und 2,75 v. T. vom gemeinen Wert der Grund und Gebäudesteuer mit 388 250 Mk.(863 500 Mk.). Ohligs, 9. Jan.[Unser Stadthaus haltsctat] wird im laufenden Jahre unter seinen Ausgaben etwa 70000 Mark enthalten, für die eine Deckung nicht vorhanden ist. Der Bürgermeister wies bereits vor einiger Zeit in einer Stedtratssitzung darauf hin, daß wir wahrscheinlich mit einer Steuer=Erhohung von 2025 Prozent zu rechnen haben werden. Die Lehrerbesoldungsordnung erfordert bekanntlich allein 10 Prozent der Einkommensteuerzuschläge, die sich noch steigern werden, wenn der Stadtrat über die von der Verwaltung gemachten Vorschläge bezüglich der Lehrerbesoldung hinausgehen sollte: Das vorhandene Defizit im Stadtsäckel ist weiter entstanden dadurch, daß das Einkommensteuersoll wesentlich niedriger geworden ist als in den früheren Jahren, und zwar dadurch, daß die großen Fabrikanten jetzt im dreijährigen Durchschnitt in ihre Steuererklärungen drei schlechte Jahre einzusetzen haben, ferner ist die Gewerbesteuer, die nach dem Ertrage des letzten Jahres berechnet wird, sehr zurückgegangen; das Minus in den Abgaben der Eisenbahn an die Stadt beläuft sich auf etwa 6000 Mark weniger als im Vorjahre; ferner kommt hinzu die Verzinsung für die bedeutenden Anleihen, die behufs Unterstützung der Arbeitslosen durch Beschaffung von Not standsarbeiten ausgenommen werden mußten. Eine Erhöhung der Einkommensteuer wird sich auf keinen Fall vermeiden lassen. Es wird jedoch von den Beschlüssen des Stadtrats abhängen, ob sie sich nur in der Höhe von 10 Prozent bewegen wird, wobei eine gleichzeitige Erhöhung der indirekten Steuern und Abgaben eintreten muß, oder ob der Stadtrat einer solchen Erhöhung der Einkommensteuer=Zuschlage seine Zustimmung geben wird, welche den gesamten Fehlbetrag deckt und sich dann sehr wahrscheinlich auf mindestens 25 Prozent belaufen wird, wenn nicht noch höher. Bei der eventuellen Erhöhung der indirekten Steuern und Abgaben kommen folgende in Betracht: Erhöhung der Umsatz steuer, der Hundesteuer, der Baupolizeigebühren, unter grundsätzlicher Abänderung der bisherigen Baupolizei gebühren=Ordnung, der Lustbarkeitssteuern, Einführung der Billettsteuer, Einführung der Wertzuwachssteuer und eventl. Erhöhung der Gaspreise, die bekanntlich die niedrigsten in ganz Preußen sind. Unsere Verwaltung steht in ihrer Ansicht über die Aufbringung des Ge meinde=Fehlbetrages auf dem nämlichen Standpunkt wie der Oberbürgermeister Adickes in Frenkfurt a. M., der es für verfehlt erachtet den Mehrbedarf in den Gemeinden allein durch Erhöhung der Einkommensteuerzuschläge zu decken; neben dieser müsse eine mäßige Erhöhung der indirekten Steuern und Abgaben laufen. ok. Barmen, 8. Jan.[Zu der Verhaftung des verdächtigen Lustmörders.] Wie schon gemeldet, ist hier der Friseur Wilhelm Sch. unter dem Verdacht verhaftet worden, im Jahre 1908 in Pforzheim einen Lustmord verübt zu haben. Alle Bemühungen, den Täter zu ermitteln, sind damals vergeblich gewesen. Gegen Sch. liegen mancherlei Verdachtsmomente vor. Einmal ist er damals in der Gegend gewesen und hat seinen Aufenthalt dort durch Eintragungen in ein Wanderbuch ausgewiesen. Nur über die Mordnacht fehlt jede Angabe. Zum anderen ist beim dem Mord ein Rasiermesser verwandt worden und Sch. infolge seines Berufes im Besitze solchen gewesen. Am gravierendsten ist indes, daß er sich bei seiner Vernehmung vor dem Untersuchungsrichter in sehr verdächtige Widersprüche verwickelt hat. über ihn wurde daher die Unter suchungshaft verhängt. Sch. ist 27 Jahre alt und hat bereits mancherlei Irrfahrten gemacht. Er war schon in China, Westafrika usw. und ist auch schon mit den Gesetzen in Konflikt geraten. Festen Wohnsitz hat er zuletzt in Elberfeld gehabt und sich zeitweilig hier aufgehalten. Die weitere Untersuchung wird wohl bald ergeben, in wie weit der Verdacht begründet ist. -s. Essen, 8. Jan.[Die städtische Grundstückskassel hatte am 1. April 1909 nach dem soeben bekannt gewordenen Etatsentwurf für 1910 einen Aktiv= bestand von 12371 142 Mk. An Grundbesitz sind 297,8125 Hektar im Werte vor 11 857594 Mk. vorhanden. Die Restkaufforderungen betragen 513548 Mk. Diesem Vermögen stehen an Passiven gegenüber: 1. der Grundstock der Kasse mit 4049 600 Mk., 2. Restkaufschulden 3047535 Mark, 3. schwebende Schulden 4 007 392 Mk. und 1. Rücklage 1 266614 Mk. Der Etat der Grundstückskasse selbst balanciert in Einnahme und Ausgabe mit 2444000 Mk. Unter den Einnahmen befinden sich: 533000 Mk. laufende Verwaltungs=Einnahmen, darunter an Pacht und Mieten 96245 Mk. Die Unterhaltung der Gebäude und Einfriedigungen verursacht 10 500 Mk. Kosten, Zinsen sind 482000 Mk. zu zahlen und für Stempel und Gerichtskosten, Versicherungen, Steuer usw. sind 23568 Mark aufzubringen. Essen, 9. Jan.[Die chinesische Studienkommission] traf heute abend aus Kiel hier ein. Die Kommission wurde am Bahnhof von Herrn Krupp von Bohlen und Halbach empfangen. F= Mülheim a. d. Ruhr, 8. Jan.[Wohltätigkeitssinn.] Ein ungenannter Wohltäter hat wiederum 3000 Mark zur Verabreichung eines warmen Frühstücks im Winter an bedürftige Volksschüler gespendet. [Nachträgliche Auszeichnung.] Vor etwa neun Jahren rettete der damals 12 Jahre alte Knabe Hermann Schönnenbeck in der Nachbargemeinde Alstaden unter eigener Lebensgefahr zwei Kinder vom Tode des Ertrinkens, doch konnte damals dem mutigen Retter wegen seines jugendlichen Alters eine staatliche Auszeichnung nicht zuteil werden. Inzwischen ist der Retter als Soldat beim Garde=Fuß=Art.=Regt. in Spandau eingetreten. Vom Kaiser ist ihm nachträglich die Rettungsmedaille am Rande verliehen worden, die dem Bürgermeisteramt Alstaden zur Aushändigung an den jungen Mann an das genannte Regiment übersandt worden ist. K. Köln, 9. Jan.[Gefährlicher Spitzbube Ein junger Mensch ergriff gestern abend ein vor einer Türe eines Hauses an der Richard Wagner= straße stehendes Fahrrad, setzte sich darauf und fuhr davon. Zwei Radfahrer folgten dem Dieb durch mehrere Straßen, bis er erschöpft absprang, einen Revolver zog und zwei Schüsse auf die Verfolger abgab, die glücklicherweise beide ihr Ziel verfehlten. Der Spitzbube wurde hinterrücks von einem Manne erfaßt und nun von den beiden Radfahrern derart durchgehauen, daß mehrere Schutzleute Mühe hatten, den Dieb vor weiteren Gewalttätigkeiten zu schützen. [Prin; Hans Bell aus Kamerun] hatte sich abermals vor dem hiesigen Schöffengericht zu verantworten. Er strich nachts mit seinem Stock über die Rolläden, und als die Polizei einschritt, geriet sein königliches Blut in Wallung; er packte einen Schutzmann und drückte ihn gegen einen Laternenpfahl. Es war eine Anzahl Polizeibeamte und Zivilpersonen notwendig, die schwarze Hoheit fortzuschaffen. Die Strafe wurde auf 14 Tage Gefängnis und drei Tagen Haft bemessen. [Selbstmord.] Ein beliebter und angesehener 50jähriger Witwer von hier tötete sich durch einen Revolverschuß in den Mund. In einem hinterlassenen Schreiben hatte der Mann den Grund zu dieser unseligen Tat angegeben. Er hatte einem Bäckermeister eine große Geldsumme geliehen und konnte sich nun des Gedankens nicht erwehren, daß das Geld für ihn verloren sei. Dieser Gedanke folterte ihn Tag und Nacht und so habe er sich entschlossen, dieser Qual ein Ende zu bereiten. Es ist dies der vierte Selbstmord in den letzten paar Tagen. r. Linden a. d. Ruhr, 8. Jan.[Mietserlaß.] Die Deutsch=Luxemburgische Bergwerks= und Hüttengesellschaft, als Besitzerin der neuen Kolonie Friedlicher Nachbar, hat 102 Bergleuten einen Mietsnachlaß eingeräumt, und zwar wurde denjenigen Familien, die ihre Wohnung gut in Ordnung hielten, die Hälfte der Monatsmiete, und denjenigen, die musterhaft Ordnung hielten, die Miete für den ganzen Monat Dezember erlassen. = Bochum, 9. Jan.[Attentatsversuch.] Im benachbarten Günnigfeld fand man hinter der evangelischen Schulc zwei mit angebrannter Zündschnur versehene Tynamitpatronen, die auf der Kruppschen Zeche Hannover gestohlen worden waren. = Schwerte, 9. Jan.[Kirchenräuber.] In der Nachbargemeinde Hennen brachen Kirchenräuber in die katholische Kirche ein, richteten arge Verwüstungen an, demolierten Kirchengeräte und erbrachen und beraubten den Opferstock. int. Lüdenscheid, 9. Jan.[Die Eisenbahn frage.] Mit der für unsere Stadt so überaus wichtigen Eisenbahnfrage befaßte sich die gestrige Stadtver ordneten=Versammlung ebenfalls, nachdem, wie bereits gemeldet, auch die Lüdenscheider Handelskammer hierzu Stellung genommen hat. Nachdem der Erste Bürger meister eingehend den augenblicklichen Stand der Eisenbahnangelegenheit klargelegt hatte, naun das Kollegium einstimmig die Vorlage an, wie sie von der Handelskammer, der Eisenbahnkommission und dem Magistrat befürwortet ist. Nunmehr herrscht wenigstens in allen Interessentenkreisen übereinstimmung, betr. der Linienführung und der Anlegung des neuen Bahnhofes, so daß zu hofsen ist, daß das Projekt bald greifbare Form gewinnt und Lüdenscheid aus seinem Verkehrselend herauskommt. (:) Lippspringe, 9. Jan.[Einburch ins Bahnhofsgebaude.] In Bad Lippspringe ist in der vergangenen Nacht eine Einbrecherbande in das Bahnhofsgebäude eingestiegen und hat alle Geldschränke auf dem Bureau, der Bahnhofswirtschaft und der Güterabfertigung erbrochen und beraubt. Nur der Hauptgeldschrank leistete den Dieben Widerstand. =) Plettenbera. 8. Jan.[In der gestrigen Stadtverordnetensitzung] wurde die Magistratsvorlage zum Bahnbau PlettenbergHerscheid über die Verteilung der Grunderwerbs kosten angenommen. Zu den Kosten des Grunderwerbs mit 330000 Mark hat die Stadt 97797 Mk. beizusteuern, außer den 8070 Mark, die ihr von dem Anteile des Kreises, der 66000 Mark beträgt, zur Last fallen. Nach dem Verteilungsplane haben zu diesem Anteile außerdem beizutragen die Landgemeinde Plettenberg 14 482 Mark und das Amt Herscheid 43448 Mark. Die Versammlung beschäftigte sich noch mit der Einführung einer Wert„uwachssteuerordnung, über die grundsätzlich Einigkeit erzielt wurde. Die Festsetzung der Einzelheiten soll in einer besonderen Sitzung erfolgen. Aus aller Welt. er. Berlin, 9. Jan.[Unter cholercverdächtigen Erscheinungen] ist heute nac ittag im Norden Berlins ein 24jähriger Artist, Erich tosenthal, erkrankt, der gestern aus Petersburg gekommen ist, wo er zum Besuch seiner Eltern weilte. Er wurde in einer Baracke des hiesigen Virchow=Krankenhauses isoliert. V Berlin, 8. Jan.###iedbera.] Der seiner Zeit gegen Stellung einer Kaution aus der Unteruchungshaft entlassene Bankier Siegmund Friedberg ist wieder verhaftet worden. Der Verhaftete hat gegen seine Festnahme beim Reichsjustizamt, dem Justizministerium und dem Landgerichtspräsidenten telegraphisch Protest erhoben. Sein Verteidiger hat außerdem Beschwerde gegen die Verhaftung beim Kammergericht eingelegt. Friedberg, der lungentuberkulös und herzkrank ist, wurde vorläufig im Lazarett des Untersuchungsgefängnisses untergebracht. V Breslau, 8. Jan.[Familiendrama.] Der Posamentierer Franz Jasniker hat gestern Nacht seine Frau und sein ein Jahr altes Töchterchen erschossen. Dann beging er Selbstmord. Der Grund zu der Tat waren zerrüttete Familienverhältnisse. 0 Hamburg, 8. Jan.[Dampfer Fürst Bismarck Die Hamburg=Amerika=Linie teilt mit, daß der bei Orteville in der Nähe von Havre auf Grund geratene Dampfer„Fürst Bismarck“, nachdem ein Teil der Ladung gelöscht worden war, abgeschleppt und nach Havre eingebracht worden ist, wo der Rest der Ladung gelöscht und der Dampfer darauf untersucht werden soll, ob er seine Reise nach Hamburg fortsetzen kann. Das Schiff ist nicht undicht. 0 Leipzig, 8. Jan.[Peter Ganter.] Das Reichsgericht verhandelte heute die Revision des Verlegers Peter Ganter wegen seines Buches„Doppelte Moral“. Ganter war vom Landgericht München I am 27. Juli wegen Betrugs und Urkundenfälschung und Vergehens gegen das Postgesetz zu einem Jahr Gefängnis und zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Der Verteidiger Justizrat Bernstein=München, beantragte Aufhebung des Urteils, der Reichsanwalt beantragte Verwerfung der Revision. Die Entscheidung wurde auf den 29. Januar vertagt. V Wien, 8. Jan.[Versunkenes Spital.] Nach einer an das Ministerium der öffentlichen Arbeiten gerichteten Mitteilung der Verwaltung des staatlichen Erzbergbaues in Raibl in Kärnten ist heute nach mittag das dortige zum staatlichen Bergbau gehörige Spital infolge des Bruches eines Verhaues in dem gräflich Henkelschen Grubenfelde unter Tag versunken und eingestürzt. Hierbei sollen nach den bisher vorliegenden Nachrichten sieben Personen tödlich verunglückt sein. Der Minister der öffentlichen Arbeiten hat mehrere Beamte zur Mitwirkung an den bergpolizeilichen Erhebungen über die Ursachen des Unglücks, sowic behufs Anordnung der nötigen Maßnahmen entsandt. Zu dem Unglück wird aus Graz noch gemeldet, daß ein Arzt mit seiner Frau und seinem Kinde, zwei Dienstpersonen, sowie eine Krankenwärterin mit ihrem Mann den Tod gefunden haben. An eine Rettung der Verunglückten sei nicht zu denken, da an der Stelle, wo das Hospitalgebäude gestanden sich ein großer Hohlraum gebildet habe, in dem sich Wasser ansammle. Militär und Bergknappen arbeiten eifrig an der Freimachung der Unglücksstelle. Mehrere Nachbarhäuser mußten wegen Einsturzgefahr geräumt werden. V Amsterdam, 8. Jan.[Malaria.] Wie das„Handelsblad“ aus Batavia meldet, ist auf Privatbesitzungen in der Nähe von Batavia eine Malariaepidemie ausgebrochen, der bereits 500 Personen ium Opfer gefallen sind. * Paris, 6. Jan.[Die Zunahme der Verbrechen in Frankreich.] Der Bericht über die Kriminalität im Jahre 1908, der soeben im„Journal officiel“ veröffentlicht wird, wirft ein betrübendes Licht auf die Zunahme der Verbrechen im Lande. Vor allem ist es die Zahl der Mordtaten, die schnell anwächst; in den letzten 30 Jahren hat sie sich fast verdoppelt; 1886 waren es 176 und 1908 318. Die Zunahme der Morde beschränkt sich fast ausschließlich auf Paris und die anderen großen Städte, Marseille, Lyon, Bordeaux und die französische Riviera. In diesen Departements hat sich die Zahl der Morde verdreifacht, in einem ist sie sogar auf das Achtfache gestiegen, während die Zahlen für die ländlichen Bezirke im allgemeinen dieselben ge blieben sind und gerade Korsika eine kleine Abnahme aufweist. Im Jahre 1908 hatte die französische Justiz sich mit 553924 Anklagen und Anzeigen zu befassen, von denen 327009 nicht weiter verfolgt wurden. Von den 228 915 Anklagen, die zur Verhandlung kamen, waren 2408 wegen gemeiner Verbrechen, von denen sich 1084 gegen das Eigentum und 1324 gegen die Person richteten. 100 484 Strafsachen mußten fallen geiassen wer den, weil die Täter nicht zu ermitteln waren. Von 100 Verbrechen fanden also 20 keine Sühne— ein gewiß nicht befriedigendes Ergebnis für die französische Justiz. 2 New.York, 5. Jan.[Kostspielige Flitterwochen.] 300000 Mark für eine Hochzeitsreise! Das ist eine anständige Summe, von der andere junge Ebe leute ihr ganzes Leben lang vergnügt und ohne Sorgen leben können. Wenn man aber erfährt, daß die so kostspielige Hochzeitsreise in die Polargegenden unternommen wurde, in einem eigenen Schiff und mit einer Begleitung von 19 Personen, so wird man be greifen, wic das viele Geld verwandt worden ist. Die Polarexpedition, die der amerikanische Millionär Max Fleischmann in seinen Flitterwochen unternahm, steht an Kostspieligkeit durchaus nicht einzig da. Er konnte voll Stolz 30 Renntierköpfe, die Felle von 100 Robben und 32 Polarbären vorweisen, die er erbeutet hatte. Andere bringen von ihren Hochzeitsreisen nicht so sichtbare Erinnerungszeichen mit. Aber einc Welt reise auf einer eigenen Jacht als hochzeitlichen Ausflug zu unternehmen, das ist die Sehnsucht und der Stolz jedes Millionärs. Läßt man das Schiff extra zu diesem Zwecke bauen, so weiß eine englische Wochenschrift zu berichten, dann werden die Kosten 400000 Mark erreichen, denn man will es doch luxuriös und komfortabel haben, und mit notwendigen Ausbesserungen kann die Summe auch auf 600000 Mark steigen. Im ganzen wird solch ein auf ein Jahr ausgedehnter Honigmonat, bei dem man sich alle Wunder des Erdkreises anfieht, die stattliche Summe von einer Million Mark verschlingen. Aunähernd 800 000 Mark haben Mr. und Mrs. Penfield auf einer einfachen Nil=Hochzeitsreise ausgegeben; sie konnten es sich freilich leisten, denn Mrs. Penfield hieß früher Annic Weightman Walker und hat von ihren Vater ein Riesenvermögen geerbt. Exotischer, wer auch nicht ganz so kostspielig, verlebte der Graf von Lesdain mit seiner jungen Frau die Flitterwochen, indem er eine gefährliche und romantische Forschungsreise ins unbekannte Tibet unternahm, 5000 englische Meilen zurücklegte und seine an Aufregungen und Gefahren reichen Abenteuer in einem spannenden und wertvollen Buch niederlegen konnte. Derjenige, den sein Honigmond wohl am meisten gekostet hat, ohne daß er freilich selbst davon Vergnügen hatte, war ein Sohn des Millionärs Charles L. Tiffany, der ein armes Mädchen heiratete und von seinem Vater enterbt wurde. Da er dabei aber acht Millionen verlor und nur 10 Tage verheiratet war, verlor er jeden Tag fast eine Million und stellte so den Rekord auf in kostspieligen Flitterwochen. Handels=Nachrichten. V Kalisyndikat. Berlin, 8. Jan. Die Gesellschafterversammlung des Kalisyndikats erteilte dem Aufsichtsrat absolute Vollmacht zur Ordnung der amerikanischen Angelegenheiten. Der Aufsichtsrat hat unter Innehaltung der bestehenden Bindungen nach New=York gekabelt, daß er einer beschleunigten Entscheidung der amerikanischen Korporation, insbesondere des Nordtrusts, entgegensehe. Die Entscheidung ist nicht vor Montag zu erwarten. * Wicküler=Kupper=Brauerei, Aktiengesellschaft. Elberfeld, 8. Jan. Der Abschluß der WickülerKüpper=Brauerei, Aktiengesellschaft in Elberfeld, welcher in der heutigen Aufsichtsratssitzung vorgelegt wurde, ergibt einen Reingewinn mit Einschluß des Vortrages (18 636 u) von 659 840 i gegen 647 902 M. Für Abschreibungen und Rückstellung wurden 308 865 K(300 701 Mark) verwandt und der auf den 4. Februar einzuberufenden Generalversammlung soll die Verteilung einer Dividende von 7 Prozent und ein Vortrag von 18 210 M zur Genehmigung vorgeschlagen werden. V Kaschan=Oderberger Bahn. Budapest, 8. Jan. Die Kaschau=Oderberger Bahn hat mit der Österreichischen Bodenkredit=Anstalt in Wien eine vom Staate garantierte 4proz. Anleibe in Höhe von 46 Millionen Kronen abgeschlossen. Der übernahmekurs beträgt 91½ Prozent. V Export nach Schweden. Berlin, 8. Jan. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ schreibt: Es ist wiederholt darauf hingewiesen worden, daß gemäß der schwedischen Verordnung vom 9. November 1888 nach Schweden eingeführte Waren mit Bezeichnungen irgendwelcher Art, welche den Waren den Anschein geben, als ob sie in Schweden hergestellt worden wären, eine deutliche, leicht in die Augen fallende Bezeichnung der ausländischen Herkunft der Ware tragen müssen, und daß Waren ohne solche Herkunftsbezeichnung von den schwedischen Zollbehörden bei der Einfuhr beschlagnahmt werden. Die gedachte Verordnung ist in den bei Ernst Siegfried Mittler& Sohn in Berlin erschienenen, vom Reichsamt des Innern herausgegebenen Zoll= und handelsrechtlichen Bestimmungen des Auslandes, Heft 5, Schweden, S. 98 abgedruckt. Die ausländische Herkunft kann am zweckmäßigsten durch die Aufschrift„Import“(auch abgekürzt „Imp.“) erfolgen. In letzter Zeit sind wiederum Fälle vorgekommen, in denen wegen Nichtbeobachtung obiger Vorschrift die Beschlagnahme von Waren erfolgt und nach unbenutztem Ablauf der viertägigen Reklamationsfrist gegen die Absender das gerichtliche Verfahren eingeleitet worden ist. Ist einmal das gerichtliche Verfahren eingeleitet, so ist nach internationalen Grundsätzen jede Einwirkung auf den Gang desselben auf diplomatischem Wege ausgeschlossen. Es kann daher den Interessenten nur dringend empfohlen werden, in allen Fällen, in denen eine Beschlagnahme durch die schwedischen Zollbehörden erfolgt, selbst oder durch den Empfänger der beschlagnahmten Ware sofort bei der Beschlagnahme oder spätestens innerhalb vier Tagen bei der zuständigen Zollverwaltung die Entscheidung der Generalzolldirektion zu beantragen. Diese hat dann darüber zu entscheiden, ob die Beschlagnahme als zu Recht erfolgt aufrecht erhalten oder, da ohne rechtlichen Grund erfolgt, aufzu heben ist. Wird innerhalb der angegebenen Frist kein Einspruch erhoben, so greift in allen Fällen ohne wciteres das gerichtliche Verfahren Platz, auf dessen Gang nicht nur, wie bereits oben bemerkt, eine diplomatische Einwirkung. sondern auch jede Einwirkung der schwedischen Generalzolldirektion ausgeschlossen ist. Es werden daher alle Exporteure gut daran tun. Waren, welche irgendwie den Anschein erwecken könnten, als seien sie in Schweden bergestellt(insbesondere Waren mit Aufschriften in schwedischer Sprache oder mit Angabe der schwedischen Empfängerfirma usw.) stets mit der für den Absatz in Schweden weiter nicht hinderlichen Bezeichnung„Import“ oder„Imp.“ zu versehen. Es empfiehlt sich ferner, vorsorglich den Empfänger bei jeder Sendung anzuweisen, im Falle einer Beschlagnahme sofort und jedenfalls innerhalb der viertägigen Frist die Entscheidung der schwedischen Generalzolldirektion bei der zuständigen Zollverwaltung zu beantragen. ad. Bergbau in Deutsch=Südwestafrika. Interessante Angaben hierüber wurden in der letzten Sitzung des Kolonialwirtschaftlichen Komitces gemacht.— Was den Bergbau angeht, so ist unsere südwestafrikanische Kolonie nach wie vor am weitesten fortgeschritten. Zahlreiche neue Bergbaugesellschaften sind entstanden und alte raffen sich zu neuer Energic auf. Zunächst ist die Gewinnung von Kupfer seitens der„Otavi=Minen= und Eisenbahn=Gesellschaft" nach vorübergehenden Wasserschwierigkeiten wieder tatkräftig ausgenommen worden. Die Verschiffungen in den sechs Monaten April bis September 909 betrugen 9700 Tonnen Erze, 1290 Tonnen Werkblei, 870 Tonnen Kupferstein; 2000 Tonnen Erze und 800 Tonnen Kupfersteine liegen zum Versand bereit. In Tsumeb stehen bis zur dritten Sohle(70 Meter) noch 230 000 Tonnen an. An den Lagerstätten zu Asis und Guchab, mit deren Abbau man seit kurzem begonnen hat, sind reiche Erze von 27 und 29 Prozent Kupfer gefunden worden; Anzeichen von weiteren ähnlichen Vorkommen find im dolomitischen Kalkstein der Otaviberge vorhanden, und soll die Erforschung des Gebiets der neu zu gründenden„Otavi=Exploration Co., Ltd.“ übertragen werden. Kupfergewinnung im kleinen Stil betreiben noch die Khan=Kupferminen=Gesellschaft" und das„OtjizongatiMinen=Syndikat", das monatlich 100 Tonnen 20 bis 27 Prozent Kupfer führendes Erz ausbeutet. Die bekannte „Hanseatische Land=, Minen= und Handels=Gesellschaft, D. K. G.,“ hat an Stelle der alten abgelaufenen Konzession eine neue(auf 4 Jahre für Kupfer und auf 2 Jahre auch für andere Erze) erhalten, an welcher der Landesfiskus zu einem Fünftel frei beteiligt ist. Geologisch=berg männische Expeditionen wurden ausgesandt von der „Kaoko=Land= und Minengesellschaft, D. K. G.“ und der „South African Territories Limited A.=G.“ bezw. seitens der von dieser zur Verwertung der Mineralschätze ihres Gebietes gegründeten„Kharas Exploration Company, Ltd.“; die vier von dem letztgenannten Unternehmen ausgesandten Expeditionen haben besonders die Aufgabe, nach Diamanten und Kohle zu suchen. Außer diesen großeren existieren noch eine Anzahl von kleineren Berg bau= und Schürfgesellschaften, die— wenn auch oft auf weniger sicherer Basis vom bergbaulichen Standpunkt aus fußend-, doch immerhin zur Erforschung des Landes beitragen.— Einen Wendepunkt in der Entwicklung der Kolonie scheint, soviel sich bisher übersehen läßt, die Ent deckung der Diamanten zu bedeuten, als deren Folge über 80 Diamantengewinnungs=Gesellschaften entstanden; die Werte von etwa 25 wurden Mitte Oktober an der Lüderitzbuchter Börse gehandelt. Die anfänglich starke Opposition gegen die„Regiegesellschaft“ hat nachgelassen; wenn auch noch einzelne schwierige Fragen der Lösung harren, wurden die Streitfragen doch zum großen Teil glücklich erledigt. Zur Ausbeutung der staatlichen Diamantfelder erfolgte die Gründung der„DiamantPachtgesellschaft" in Berlin; zur Ausbeutung des Sperrgebietes der„deutschen Kolonial=Gesellschaft für Südwestafrika, D. K. G.“ entstand die„Deutsche DiamantenGesellschaft m. b. H.“. Die Abgaben fü. die Diamantengewinnung betragen nahezu 50 Prozent des Wertes der Ausbeute. Die Gewinnungskosten bewegen sich je nach den örtlichen Verhältnissen zwischen 2 und 10+ per Karat. Seit Beginn der Tätigkeit der„Regiegesellschaft", Anfang März bis Anfang Oktober, sind etwa 273701 Karat abgeliefert worden, deren Erlös 7981 312# betrug, wovon der Fiskus etwa 3670000 M erhielt. Die Preise sind allmählich immer mehr gestiegen, und zwar von 22.42 i pro Karat der ersten Sendung aus ungefahr 40 i im Oktober.— Was andere nutzbare Mineralien anlangt, so sollen im mittleren Teile der Kolonie versprechende Entdeckungen von Gold und Kupfererzen gemacht worden sein. Zum Abban der Marmorlager ist ein Unternehmen mit bedeutenden Mitteln in Bildung begriffen. * Vom Ruhrkohlenmarkt schreibt die Berg= und Hüttenmännische Zeitschrift„Glückauf": Auf dem Ruhrkohlenmarkt hat sich im Schlußmonat des Jahres die seit längerem zum Durchbruch gekommene Besserung der Lage fortgesetzt, die verstärkte Nachfrage in Industriekohle hielt an und erfuhr nur im Zusammenhang mit der durch die Feiertage bedingten Stille und den um diese Jahreszeit erfolgenden Inventuren eine gewisse Abschwächung; auch für Hausbrandkohle bestand lebhafter Begehr. Feierschichten kamen nur noch vereinzelt vor. Der Wasserstand des Rheins war günstig und die Verschiffungen über diese Wasserstraße hatten einen in An betracht der Jahreszeit befriedigenden Umfang. In Fettkohlen überstieg der Versand im Dezember sowohl im ganzen wie auf den Arbeitstag berechnet den des Vormonats. Durch den gesteigerten Absatz und Eigenverbrauch in Feinkohlen waren die Zechen genötigt, stärker zu separieren; die dabei gewonnenen Stücke und Nußsorten gingen aber über den Bedarf hinaus, so daß die Ansammlung größerer Bestände unvermeidlich war. Der Versand in Gas= und Gasflammkohlen erfuhr gegen November eine geringe Abschwächung, die sich auf alle Sorten ziemlich gleichmäßig erstreckte. In Eß= und Magerkohlen bestanden für Förderprodukte, kleine Nüsse und Feinkohlen Absatzschwierigkeiten; grobe Nußkohlen wurden gut abgenommen. Die Abrufe in Hochofenkoks überstiegen die der Vormonate nicht unerheblich; auch der Versand in den übrigen Kokssorten zeigte eine bemerkenswerte Zunahme. Die Nachfrage nach Briketts hat im Berichtsmonat etwas nachgelassen; infolgedessen ist die durchschnittliche arbeitstägliche Absatz ziffer gegen den November etwas zurückgeblieben. # Vom Warenmarkte. Wochenbericht.(Schluß.) Buamwollmarkt. An der New=Yorker Börse ist in den letzten Tagen ein Umschwung der Tendenz zu verzeichnen gewesen. Die Notierungen haben eine ziemlich stürmische Ermäßigung erfahren und der Ver kehr nahm an einzelnen Tagen einen großen Umfang an. Hervorgerufen scheint die Bewegung durch den Bericht der Nationalen Baumwollspinner=Vereinigung zu sein. der die diesjährige Entkörnung auf über 9 Millionen Ballen angibt. Diese Schätzung ist an und für sich immer noch erheblich niedriger als der vorjährige Ertrag und die Vorgänge am New=Yorker Markte scheinen daher mehr einen spekulativen Hintergrund gehabt zu haben. Nicht undenkbar ist, daß sich die führenden Firmen der Haussespekulation durch diese Deroute von den Mitläufern befreien wollen, die ihnen bisher eine Ringbildung unmöglich gemacht haben. Der New=Yorker Preis für Lokoware ist auf 15,30 Cts. gefallen. Die Bremer Börse mußte sich der New=Yorker Bewegung anschließen. Metallmärkte. Das Geschäft an den Londoner Märkten für Metalle ist nur gering gewesen. Die Speknlation verhält sich zumeist abwartend. Besonders drängen die Verhältnisse des Kupfermarktes bald zu einer Entscheidung. Die letzte amerikanische Statistik zeigt wiederum eine Vermehrung der Produktion und die Erzeugung des Jahres 1909 dürfte sich in den Vereinigten Staaten auf etwa 1,3 Milliarden Pfund belaufen gegen 1.0 Milliarden Pfund im vorhergehenden Jahre. Zwar wird eine Zunahme der Exporte nach Europa verzeichnet. Doch kommt diese nur in einer Steigerung der dortigen Vorräte zum Ausdruck, wie sie die Mertonsche Statistik ausweist. Seit etwa einem halben Jahre haben die europäischen Bestände, soweit sie von Merton erfaßt werden, eine andauernde Vermehrung erfahren und es ist nicht zu erwarten, daß diese Tendenz im neuen Jahre nicht auch zu verzeichnen ist. Die Londoner Notierungen weisen eine Erhöhung auf; der Preis für Standard loko ist wieder auf einem Niveau von 61 Pfd. Sterl. angelangt. Auch Zinn weist eine Steigerung der Notierungen auf, die mit 150 Pfd. Sterl. jetzt sogar bedeutend größer ist als die für Kupfer. Blei und Zink sind dagegen wesentlich unverändert. Silber notiert etwas höher. Amerikanischer Warenbericht. (Eigener Kabelbericht des„Düsseldorfer Gen.=Anz.“ Schlußvreise: 128½ 121 111½ 76½ 00 50 New=York. Weizen: Spring per Mai „ Juli Mais: p. Mai Hafer: Cash. Mehl:(Min) Spring Bak. 4,65 Kaffee: FairRto Nr. 7 8 11/16 per Jan. 6,80 " Febr. 6,80 Petroleum (Refincases) 10,30 in New=York 7,85 Philadelphia 7.85 Schmalz: Wilcor 13,50 Rohe u. Brs. 13.45 7./1. 8./1. 28 20¾ 111⅜ 76½ 00 50 4.85 8 77/16 6/5 6.90 10,30 7,85 7.85 13.50 13.45 1½ Fracht: NewYork=Liverpoo Tenden; für Weizen willig. " Mais willig. Chicago Weizen: per Mai 113 ¾4 " Juli 103½ Mais:n. Mai 68 ¾/ Hafer: v. Mai New=York. Baumwolle per Februar " März " April " Mai 68¾ 48¼ 15,56 15.68 1½ 113½ 103½ 682 68¼ 48 15,73 15.85 15.75 15,96 15,93 16.06 Wasserstand des Rheines am 8. Januar abends 6 Uhr(Drahtberichte) Hüningen 170(—0,16); Rheingau=, 269(—0.09) kehl 218(—110)„ Kaub 253(—0,03) Mannheim 360(—0,07), Koblen, 2,90(+-001) Mainz 132(—0,14)„ Köln 306(—008) Bingen 214(—0.09)„ Düssel### 000(—0.00) Luftschiffahrt. Ballonfahrt.] Köln, 9. Jan. Der Ballon „Hardest, Hardefust stieg um 10 Uhr heute früh in Köln auf. Führer war Herr Hans Hiedemann, Mitfahrer waren die Herren Freiherr von Romberg=Düsseldorf, Landgcrichtsdirektor Wilderink=Köln, Eduardo RetienneBuenos Aires. Die Landung erfolgte glatt in der Nähe von Steinhausen bei Paderborn nach dreistündiger Fahrt. ###r(100 Meter=Flug.] Breslau, 9. Jan. Der Deutsch=Amerikaner, frühere Rennfahrer Fritz Heidenreich, flog mit seinem selbst konstruierten Eindecker, der mit einem deutschen Motor versehen ist, über 100 Meter weit. Er erreichte 10 Meter Höhe li.(Konkurrenzfliegen schweizerischer Aviatiker.] Neu chatel. 9. Jan. Auf dem großen Militärfelde bei Colombier=Neuchätel begann heute das erste drei tägige Konkurrenzfliegen schweizerischer Avcatiker. Es haben sich aus Genf zwei Blériot= und ein Voisin=Zweidecker eingestellt und ein Zweidecker=System Dufaux(Genf). Etwa 12000 Zu schauer aus allen Teilen der Schweiz waren heute eingetroffen. Allein der erste Tag verunglückte gründlich. Voisin erlitt einen leichten Defekt beim Anfahren, dann stürzte der Blériot=Apparat mit dem Führer Speckner aus acht Meter Höhe, zerbrach die Flügel und das Gestänge. Infolge Zuströmens des Publikums nach der Unfallstelle war heute die Fortführung des Fliegens un möglich. Die Zuschauer waren stark enttäuscht, sie pfiffen und johlten. Drahtberichte. Eine' neue antarktische Expedition Thakietons. Berlin, 9. Jan.(Von unserem=er.=Berichterstatter.) Der Südpolarforscher Shakleton entwarf auf einem ihm zu Ehren in Berlin gegebenen Festmahl den Plan zu einer von ihm zu unternehmenden neuen antarktischen Expedition. Shakleton will zunächst die Arbeiten zur Herausgabe seines Werkes über die letzte Reise beenden und dann das neue Unternehmen vorbereiten. Nach dem Festmahl reiste Shakleton nach Wien, um dort seinen Vortragszyklus fortzusetzen. übri gens ist es jetzt gerade ein Jahr her, daß Leutnant Shakleton mit seiner Südpolar=Expedition den südlichsten Punkt erreichte, nämlich 88 Grad 23 Minuten südlicher Breite. Prämienzahlung an Eingeborene-Soldaten. V Berlin, 9. Jan. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ handelt in einem längeren Artikel die Ersatzfrage unserer Schutz:cuppe in Deutsch=Ostafrika und Kamerun und kommt unter Hinweis auf das von Frankreich eingeführte System der Prämienzahlung an die Eingeborene=Soldaten bei längerer Dienstzeit zu dem Schluß, daß es eine Unterlassung bedeut#n würde, wenn wir aus Scheu vor momentanen Ausgaben uns nicht dazu entschließen könnten, den zweifellts sichersten und aussichtsreichsten Weg zu dauernder Gewinnung von farbigen Mannschaften einzuschlagen, also auch unseren Ersatz durch ähnliche Prämien= und Pensionszahlungen länger als bisher an die Truppe und deren Erziehung zu fesseln. Die Mehrausgaben— fügt das Blatt hinzu— werden sich bezahlt machen, nicht allein durch die Abwehr Werte vernichtender Unruhen, sondern auch durch positive Leistungen eines zur Ord nung und zum Verdienen erzogenen Elementes, das mit den entlassenen Mannschaften in die farbige Bevölterung der ganzen Kolonie hineingetragen wird. Zutkurs für Dr. Coof. Prag, 9. Jan.(Von unserem der=Berichterstatter.) Der berühmte Polarforscher Julius von Payer, ein berühmter Deutsch=Böhme, hat an eine Prager Zeitung ein Schreiben gerichtet, in dem er in warmer Weise für Dr. Cook eintritt. Paver schreibt die Schuld über die falschen Nachrichten über Dr. Cook einigen nicht immer genauen Berichten in der Presse zu. Die Dokumente Dr. Cooks seien derzeit noch in Grönland, und um sie herbeizuschaffen, bedürfe es eines gewissen längeren Zeitraumes. Payer schließt mit den Worten, daß er fest an die Behauptungen Dr. Cools glaube und daß er der letzte sein werde, der ihn aufgebe. 20 000 englische Wahlversammlungen. V London, 9. Jan. In der vergangenen Woche haben in England rund 20 000 Wahlversamm lungen stattgefunden. Mit dem gestrigen Tage hat die Beteiligung der Peers an dem Wahlkampfe ihr Ende erreicht, da die Peers sich nach dem Erlaß des Parlamentswahlbefehls, der morgen ergehen wird, nicht mehr öffentlich an dem Kampfe beteiligen dürfen.— Gestern sprachen noch zahlreiche Peers öffentlich. Viele von ihnen fanden dabei einen feindlichen Empfang, so der Herzog von Norfolk. der erste Peer Englands, der in Brixton durch fortwährende Unterbrechungen am Sprechen gehindert wurde, und Lord Ronalshay in Hornsey(London), der inter polizeilicher Bedeckung sich zurückziehen mußte, da die Menge die Rednertribüne stürmte. Parlamentssekretär in der Admiralität Mac Namara sagte in Camberwell, er bedaure, daß die Lords nicht länger in der öffentlichkeit erschienen, da ihre Reden die Behauptung der Radikalen bewiesen, daß das Haus der Lords eine untaugliche Einrichtung sei. Handelsminister Churchill hielt eine Rede in Leven, in der er ausführte, das Oberhaus habe ausgespielt. Es sei veraltet und bilde einen Anachronismus, der nur noch den vernichtenden Schlag erwarte, um für immer beseitigt zu sein. Schatzkanzler Lloyd George sprach in Plymouth vor 11000 Personen. Er bewies, daß die Regierung im Jahre 1909 fast 3 Millionen Mehrausgaben für die Flotte aufgewendet habe und im nächsten Jahre noch viele Millionen mehr aufwenden werde. Nachdem er dann noch das englische und das deutsche Steuersystem gegenübergestellt und den britischen und den deutschen Export und die britische und die deutsche Schiffahrt verglichen hatte, ließ er seine Rede in den Gedanken ausklingen, daß die Heimat von Sir Francis Drake nicht das Land sei, in dem man sich vor den deutschen Schiffsbauten fürchte. In einem anderen Orte sagte Lloyd George, seine Rundreise durch das Land habe ihm die Gewißheit gegeven, daß die Liberalen dem Siege entgegengingen. Berlin, 9. Jan.(Von unserem=er.=Berichterstatter.) Der Staatssekretär des Reichspostamts hat die Oberpostdirektionen ermächtigt, zu Post= und Telegraphengehilfinnen künftig auch solche Bewerberinnen anzunehmen, die die zwei obersten Klassen einer anerkannten höheren Mädchenschule in Preußen mindestens ein halbes Jahr besucht haben. V Kiel, 9. Jan. Prinz Heinrich von Preußen ist heute abend aus Petersburg hier wieder eingetroffen. V Darmstadt, 9. Jan. Aus Anlaß des 50jährigen Stiftungsfestes des hessischen Leibdragoner=Regiments fand heute auf dem hiesigen Exerzierplatz ein Regimentsappell statt, an dem etwa 1000 jetzige und ehemalige Regimentsange hörige teilnahmen Dem Appell wohnten auch der Groß herzog und die Großherzogin, sowie Staatssekretär Freiherr v. Schoen, Generaladjutant v. Scholl, als Vertreter des Kaisers und die Generalität bei. Dor Kaiser von Rußland ließ durch den russischen Gesandten, Baron v. Knorring. als Geschenk eine kostbare Bowle über reichen. Auch die Reserveoffiziere und die alten Herren des Regiments, sowic das Infantcrie=Regiment Nr. 115 überreichten Geschenke. Ttuttaart. 9. Jan.(Von unserem hr.=Bericht erstatter.) Die Landesversammlung der Nationalliberalen nahm einstimmig eine Resolution an, welche Kanalbauten und Flußkorrektionen, insbesondere die Hebung der Schiff fahrt auf dem Rhein und die Kanalisation des Neckars, für eine der wichtigsten volkswirtschaftlichen Aufgaben des Reicher erklärt und in dem preußischen Vorschlag betr. Gründung wirtschaftlicher Zweckverbände mit Er hebung mäßiger, ausscließlich der Schiffahrt dienender Abgaben, einen geeigneten Weg sieht zur baldigen Neckar=Kanalisierung, ohne eine zu starke Belastung Württembergs. Die Deutsche Volkspartei hat auf den 30. Fehruar einen außerordentlichen Parteitag nach Stuttgart einberufen, welchem der weitere Parteiaus schuß die„Annahme des Fusionsprogramms emrfiehlt. (:) Paris, 9. Jan. In der Ruc Sewastovol wurden drei Schutzleute der Geheimpolizei im Kampfe mit Apachen durch Revolverschüsse getötet. Ein vierter Polizist erlitt Verletzungen V Paris, 9. Jan. Heute nachmittag veranstalteten Angestellte von Kolonialwarengeschäften eine Kundgebrng. Sie versuchten einen Laden dieser Branche zu plündern Die Demonstranten wurden von der Polizei auseinandergetrieben, drei wurden verhaftet. (:) London, 9. Jan. Ein furchtbarer Sturm hat nach telegraphischen Meldungen die ganze Insel Las Palmas verwüstet und alle Ver bindungen zerstört. Viele Gebäude stürzten ein. Die Ba nanen und andere Ernten sind vernichtet. Der Schaden vird auf mehrere Millionen Pesetas geschätzt. In einem Dorfe schlug der Blitz in einen Pulverschuppen, welcher explodierte und die unmittelbare Umgebung zerstörte V Petersburg, 9. Jan. Durch die Unvorsichtigkeit eines Bediensteten kam es gestern in der Garage beim Palais des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch zu einer Benzinerplosion, bei der ein Monteur und ein Kutscher getötet wurden. Der infolge der Explosion entstandene Brand wurde sofort lokalisiert. Nur einige Wirtschaftsräume wurden beschädigt Pera, 9. Jan.(Von unserem K.=Berichterstatter.) Der Großwesir Hakki Bey traf. von Rom kommend heute hier ein. Er wurde begeistert empfangen Seit gestern herrscht hier heftiger Schnec sturm. Zügc und Schiffe treffen verspätet ein. Wetterbericht des„Düsseldorfer General-Anzeiger“ (aufgenommen 6 Uhr abends). Dienststelle: Meteorologisches Observatorium Nachen Allgemeine Übersicht der Witterung über Europa am 9. Januar 1910: Das Hochdruckgebier hat sich weiter verflacht, während sich die isländische Depression vertieft hat. Ihre Rand gebilde beeinflussen bereits die Witterung Deutschlands, wo Trübung und lebhafte westliche Winde herrschen. Auch in Rheinland und Westfalen ist die Witterung heute morgen trübe in der Rheinniederung, im Münsterlande, sowie auf dem Hunsrück fällt Regen. Die Tempera turen haben sich gegen gestern wenig geändert. Voraussichtliche Witterung für die Zeit vom Abend des 9. Januar 1910 bis zum nächsten Abend: Veränderliche Bewölkung, zeitweise geringe Regenfälle, sowie windig, etwas milder. Verantwortliche Redakteure: Für den politischen und allgemernen Teil: Rudolf Bestphal, Chefredakteur, für den lokalen Tell: Hermann Karthaus: für Heutlleton und Sport: Btetor M. Mai; für Provinzielles: Hanns Arthur Zur: für den handelsteil: Heinrich Droste, für letzte Nachrichten: atzmann. Nür den Inseratenteil verantwortlich: Ernd Funke: sämtlich in Düsseldorf.— Zum Abdruck bestimmte Beitrage wolle man an„die Redaktion“, nicht an die einzelnen Redakteure. senden. Verlag und Druck von V. Girardet& Cie. in Dösseldort. 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Antwort: Buchführung kommen d übrigen das Da jedoch die folgt, sind E stehenden Jah mit anzugeben geringer ist a Herabsetzung 6. Welche Antwort: nahme, ermitt der eingenomn bis zu 1 Pro reparaturkoster für Abnutzung sicherungsbetra geld; Entwä 2 Rom Einzige autor So stärk Freude des Glücksfälle deihen die: Der Jun Schicksals zu diger Bursch sondern ein aus eigener treten wolle Lebens der seines Baro gewesen. Als er z Bauern, er erbat sich v Freien zubr kennen lerne scheiden und er mit den 2 Dies bildete Borly. Der alten Mann und doch sag lich, sie find ihr Feind ist Wenn der dieser alte W heimatsflücht jetzt noch nich gedicht in g verfassen un gearbeitet, so ein großer Hunden war schlossen sich Schlüsselloch den Kinderta einem Papier ob jemand Susas Ge denn was i: großes Ereia geschah. mache, und bige Beiche — nologin dlinien aufs Geste. Nur f. Dam. 223, I. e: enologin indlinien. Oftsch., f. Damen.* d. S v. Jan., abde. 8 U. r. u. 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(Der Nachdruck unserer Lokal=Berichte ist nut mit vollständiger Quellenangabe gestattet.) Düsseldorf, den 9. Jan. 1910. Zur Theaterfrage. Die Direktion des Schauspielhauses läßt uns folgende Mitteilung mit der Bitte um Veröffentlichung zugehen: „Zu den Ausführungen hiesiger Zeitungen über die Theaterfrage möchten wir folgende Erklärung abgeben, die den Zweck hat, unsere heutige und bisherige Stellungnahme zu der Frage in der breitesten Offentlichkeit zu präzisieren: Von einflußreicher Seite hat man sich bemüht, eine Vereinigung der städtischen Bühne mit dem Schauspielhaus zu erzielen. Die Anregung ging von Kunstkreisen aus, die nur in dieser Lösung die Aussicht auf eine gedeihliche Entwickelung des Düsseldorfer Theaterlebens sahen. Die unterzeichnete Direktion des Schauspielhauses hat sich zu jedem Entgegenkommen bereit erklärt, wurde aber von einer offiziellen Bewerbung durch den Hinweis auf die Nutzlosigkeit aller weiteren Verhandlungen abgehalten. Louise Dumont. Gustav Lindemann." )-( Steuererklärungen. In der letzten Sitzung der Schneider=Innung hielt Herr P. Phil. Kriegers ein zeitgemäßes Referat über Steuer=Erklärungen. Seine Ausführungen gipfelten in folgenden Sätzen: 1. Wer muß eine Steuer=Erklärung abgeben? Antwort: 1. Jeder Steuerpflichtige, wenn ihm eine Aufforderung der Veranlagungsbehörde zugeht. 2. Jeder, der bisher nach einem höheren Einkommen als 3000 Mk. veranlagt war, auch dann, wenn er eine Aufforderung nicht erhält. 2. Bis wann muß die Steuer=Erklärung abgegeben sein? Antwort: Bis zum 20. Januar resp. bis zu dem in der Aufforderung angegebenen Termin. 3. Welche Nachteile entstehen durch die Fristversäumnis? Antwort: Ohne weiteres eine Erhöhung der Steuer um 5 Prozent. Wird die Steuer=Erklärung dann nicht innerhalb 14 Tagen nach einer erneuten Aufforderung eingereicht, so tritt eineweitere Erhöhung der Steuer um 25 Prozent ein. 4. Welches Einkommen ist steuerpflichtig? Antwort: Das Einkommen aus Kapitalvermögen, aus Grund= und Hausbesitz, aus Handel, Gewerbe, Bergbau und aus Gewinn bringender Beschäftigung, auch dasjenige der Ehefrau. Ausgenommen ist das Einkommen aus Gewerbebetrieben im Ausland, sowie aus Lotteriegewinnen, Erbschaften, Schenkungen, aus Pensionserhöhungen und Verstümmelungszulagen der Kriegsoder Friedens=Invaliden und aus Krankengeld. 5. Welcher Zeitraum ist maßgebend für die Einschätzung? Antwort: Für diejenigen, die eine vorschriftsmäßige Buchführung haben, das Durchschnitts Einkommen der drei letzten Jahre, für die übrigen das Einkommen des letzten Jahres. Da jedoch die Besteuerung für das zukünftige Jahr erfolgt, find Ereignisse, die das Einkommen im bevorstehenden Jahre mit Bestimmtheit und wesentlich ändern, mit anzugeben. Wenn das Einkommen am 1. April 1910 geringer ist als jetzt, kann im Wege des Rechtsmittels Herabsetzung des Steuersatzes verlangt werden. 6. Welche Beträge sind abzugsfähig? Antwort: Für den Hausbesitzer von der Brutto=Einnahme, ermittelt durch Abzug der Hypothekenzinsen von der eingenommenen Miete, die pflichtmäßige Amortisation bis zu 1 Prozent, jedoch höchstens 600 Mk., die Hausreparaturkosten bis zu 10 Prozent des Mietertrages; für Abnutzung des Gebäudes ½ Prozent des Feuer=Ver sicherungsbetrages; die Feuerversicherungsprämie; Wasser geld; Entwässerungsgebühren; Spiegelscheibenversicherung; Insertionskosten für Vermieten; Hausverwaltungs= kosten; etwaige Prozeßkosten aus Miets= oder Räumungsklagen; Haftpflichtprämien; die staatlich veranlagte Grund= und Gebäudesteuer. An Stelle dieser Positionen kann auch eine Pauschalabsetzung von 20 Prozent des Mietsertrages erfolgen. Fur den Geschäftsmann sind abzugsfähig: die gesamten Geschäftsunkosten. Ist das Bruttoeinkommen ermittelt durch Abzug der Saläre resp. Löhne und der Beträge: für Waren und Rohmaterialien von der Einnahme, so figurieren noch als Ausgabe die Geschäftsunkosten, bestehend aus Miete, Beköstigung und Kassenbeträgen für das Personal, Transportkosten, Pferd und Wagen, Heizung und Beleuchtung, die staatlich veranlagte Gewerbesteuer, Zinsen für geliehenes Geschäftskapital, Reklame, Drucksachen, Packpapier usw., Fracht= und Porto=Auslagen, Reisespesen, Versicherungsprämien, Verlust durch Verderben der Waren oder auch nicht einzutreibende Forderungen. Abnutzung des Inventars, Beiträge zur Handels= und Handwerkskammer, Telephongebühren, Zölle, Verluste aus Diebstahl; diese Positionen sind abzugsfähig Für die Einnahmen aus gewinnbringender Beschäftigung ist abzugsfähig: die Miete, Salär für das Personal. Burcaueinrichtungen und Utensilien, Beiträge zu den Berufskammern. Ferner sind abzugsfähig: die Ausgaben für Fahrten zwischen der Wohnung und der auswärtigen Arbeitsstelle, Schadenersatzleistungen, sonstige für den Auftraggeber gemachte Ausgaben, dauernde Lasten, wie Altenteile, Renten, Zulagen für Offiziere, Aspiranten usw., Kassenbeiträge zu Kranken=, Sterbe=, Unfall=, Alters= und Invaliden=, Witwen=, Waisen= und Pensionskassen, die der Steuerzahler auf Grund gesetz= oder vertraglicher Verpflichtung für seine Person zu zahlen hat, ferner Lebensversicherungsprämien auch für Ehefrau und Kinder, insgesamt bis 600 Mk. Eine Ermäßigung der Steuersätze tritt nach der Novelle von 1909 ein bei einem Einkommen bis 6500 Mk. um 1 Stufe bei 2 Kindern. um 2 Stufen bei 3 oder 4 Kindern, um 3 Stufen bei 5 oder 6 Kindern, um 4 Stufen bei 7 oder 8 Kindern usw., bei einem Einkommen von 6500 bis 9500 M! um 1 Stufe bei 3 Kindern, um 2 Stufen bei 4 oder 5 Kindern, um 3 Stufen bei 6 oder 7 Kindern usw In der Steuererklärung müssen die einzelnen Fälle genau angegeben sein. Außerdem sind alle Angaben äußerst gewissenhaft zu prüfen. Es kann nicht dringend genug empfohlen werden, für eine geordnete Buchführung Sorge zu tragen. Kann hierdurch nicht der Beweis geführt werden, so erfolgt eine Schätzung nach Pauschalsätzen. Die Steuerpflichtigen fahren hierbei jedoch in der Regel schlechter als bei Geltendmachung ihrer Rechte. Außerdem ist es bei eintretenden Differenzen nur möglich, durch geordnete Aufzeichnungen eine gerechte Entscheidung herbeizuführen, im anderen Falle bleibt gewöhnlich beim Steuerpflichtigen wie beim Beamten ein gewisses Unbehagen zurück. Also genaue Buchführung! Zur Abänderung der Banordnung. Aus beteiligten Kreisen wird uns geschrieben:„Vor Monatsfrist ist eine Kommission, bestehend aus sieben Stadtverordneten und fünf Architekten gebildet worden, die an der Hand der von dem Architekten= und Ingenieurverein versaßten und bereits im März vorigen Jahres vorgelegten Denkschrift und der von der Baupolizei gelieferten Unterlagen prüfen soll, ob und in welcher Weise eine Abänderung der Bestimmungen der Baupolizeiordnung vom 8. Mai 1907 geboten erscheint. In den Kreisen der Architekten und Bauunternehmer besteht der dringende Wunsch auf tunlichste Beschleunigung der Angelegenheit, damit man bei der Aufstellung von Entwürfen für die im Frühjahr beginnende Bauperiode auf die neuen Bestimmungen Rücksicht nehmen kann. In dieser Hinsicht wird erwartet, daß man das durch die jetzige Bauordnung wesentlich verdrängte vierte Geschoß wieder an Straßen mit geringerer Breite denn jetzt zuläßt, daß man von den vielen Einzelkaminen Ab stand nimmt, die Dachzimmer als selbständige Wohnungen zuläßt und bezüglich der Wohnungen in Anbauten und Hintergebäuden ein größeres Entgegenkommen zeigt. Wenn die von dem Herrn Oberbürgermeister in Aussicht gestellte Revision noch weiter hinausgeschoben werden sollte, dann werden viele Projekte vertagt werden müssen, was weder im Interesse der Bauherren, noch in dem der Bauarbeiter und Bauhandwerker gelegen sein kann.“ Soweit die Zuschrift. Nach unseren Informationen hat die zur Revision der Bauordnung eingesetzte Kom mission allerdings erst eine Sitzung, und zwar am 23. v. Mts., abgehalten. Dem Vernehmen nach sind in dieser Sitzung noch keine bestimmten Entschließungen gefaßt worden. Wenn wir die Stimmung in den beteiligten Kreisen richtig beurteilen, dann besteht Geneigtheit, das vierte Geschoß an Straßen mit zwanzig Meter Breite wieder zuzulassen, auch bezüglich der Kaminanlagen gewisse Erleichterungen zuzulassen. Dagegen bestehen Bedenken hinsichtlich der Zulassung von selbständigen Dachgeschoßwohnungen und der Wohnungen in Anbauten und Hintergebäuden. Immerhin wäre es wünschenswert, wenn die seit etwa zehn Monaten schwebende Angelegenheit tunlichst bald verabschiedet werden könnte. Schon aus Rücksicht auf die Bauarbeiter und Bauhandwerker ist eine Beschleunigung notwendig, damit keine unliebsame Störung eintritt. G. R. Darf der Hauswirt dem Mieter die An legung eines Fernsprechers verbieten? Gemeinhin gilt die Ansicht, es sei selbstverständlich, daß jedermann, wenn er nur bereit sei, der Telegraphenverwaltung den üblichen Obolus zu entrichten, sich diesen nützlichen und angenehmen übermittler von Nachrichten in seiner Behausung anbringen lassen kann. Oder sollte doch etwa der gestrenge Hauswirt dem telephonbegierigen Mieter einen Strich durch die Rechnung machen können? Der Telegraphenverwaltung gegenüber ist jedermann berechtigt, einen Anschluß an das Fernsprechnetz gegen Erfüllung der vorgeschriebenen Bedingungen zu verlangen. Voraussetzung für die Anlage eines Anschlusses ist aber, daß der Antragsteller nach Bürgerlichem Rechte befugt ist, die zur Anlegung des Fernsprechers(Legen und Befestigung der Drähte, Aufstellung des Apparates usw.) nötigen Arbeiten auf dem Grundstücke vornehmen zu lassen. Der Hauseigentümer muß also zustimmen. Vielleicht würde sich ja nun kaum ein Hauswirt finden, der ein Interesse daran hat, dem Mieter die Genehmigung zu der Anlage zu versagen. Indessen die Ausführungsbestimmungen zur Fernsprechgebührenordnung verlangen vor Anlegung eines Fernsprechers nicht nur die Zustimmung des Grundstückseigentümers zu der Anlage selbst, sondern sie machen die Anlage davon abhängig, daß die Genehmigung sich auch auf die Anbringung aller Vorrichtungen(Gestänge, Stützen usw.) erstreckt, die zur Herstellung, Instandhaltung und Erweiterung des Telegraphen= und Fernsprechnetzes er forderlich sind. Dadurch wird der Telegraphenverwaltung die ihr im Telegraphenwegegesetz, das die Benutzung der öffentlichen Wege für die Telegraphenverwaltung regelt, nicht gegebene Möglichkeit gewährt, auch Privatgrundstücke zur Einrichtung des Telegraphennetzes zu benutzen Die Frage, ob der Grundstückseigentümer(Vermieter) seinem Mieter auf Verlangen gestatten muß, einen Fernsprecher anzulegen und ob er verpflichtet ist, die dazu er forderliche Erklärung gegenüber der Post abzugeben, ist vom Reichsgericht dahin beantwortet worden, daß der Vermieter zum Dulden des Anschlusses verpflichtet ist, wenn nach der gegebenen Sachlage die Fernsprecheinrichtung als dringendes Bedürfnis für den Gebrauch der Wohnung zu erachten ist. Dagegen hat es die Klage auf Unterzeichnung des Reverses auf Gestattung der Anbringung aller Vorrichtungen für das Telegraphen= und Fernsprechnetz usw. gegen den Vermieter abgewiesen. Das Reichsgericht nimmt hier an, daß eine Pflicht zum Dulden eines Fernsprechanschlusses zwar im einzelnen Fall nach der Sachlage angeordnet werden könnte, daß aber ohne besondere Gründe der Vermieter nicht verpflichtet werden könne, eine so weitgehende Erklärung der Telegraphenverwaltung gegenüber abzugeben, da durch die Benutzung seines Grundstsckes für die Zwecke des allgemeinen Fernsprech und Telegraphennetzes sein Eigentum gestört werde. Die Möglichkeit, Anschluß an das Fernsprechnetz zu gewinnen, ist nach den heutigen Verkehrsverhältnissen selbstverständliche Voraussetzung beim Mieten jedes Grundstückes, so daß man nicht dem Mieter den Beweis aufzubürden hat, daß nach Lage des einzelnen Falles die Anlage notwendig ist, vielmehr dem Vermieter höchstens der Gegenbeweis offen stehen darf, daß gerade in dem gegenwärtigen Falle der Mieter das Dulden der Fernsprechanlage nicht von ihm verlangen könne. Wenn das Reichsgericht in der zuletzt genannten Entscheidung hervorhebt, daß der Vermieter nicht ge zwungen werden könne, die Beeinträchtigung seines Eigen tums zu dulden, die durch die Anbringung der von der Telegraphenverwaltung für nötig erachteten Anlage im Interesse des allgemeinen Fernsprechnetzes hervorgerufen würde, so liegt darin eine überspannung des Eigentums begriffes. Die Beeinträchtigung ist so gering, sie wird so allgemein geduldet, daß, wenn nicht besondere Gründe eine andere Annahme rechtfertigten, der Mieter sich auf § 226 B. G.=B.:„Die Ausübung eines Rechtes ist unzu lässig, wenn sie nur den Zweck haben kann einem anderen Schaden zuzufügen", wohl berufen kann. Stadttheater. In der Montag=Aufführung „Carmen“ singt Herr Julius Barré vom Stadttheater in Halle als Gast auf Engagement die Partie des„José". Aus dem Sekretariat des Schauspielhauses. Am nächsten Donnerstag findet, wie schon angekündigt, zu kleinen Preisen der Abend„Aus Ibsens Nach laß" statt. an welchem das erst vor einigen Monaten entdeckte Versepos„Brand“ rezitiert wird, das bei seinem Erscheinen in der ganzen literarischen Welt Aufsehen erregt hat. Für denjenigen, der das Drama„Brand" noch nicht kennt, ist diese erzählende Dichtung in ihrer Klarheit und Leichtverständlichkeit die beste Einführung, wie sie für den Kenner des fertigen Werkes durch die Neuheit ihrer Gedanken eine interessante Ergänzung zu diesem bedeutet. Die Rezitation, welche Luise Dumont und Bernhard Goetzke übernommen haben, wird unterbrochen und umschlossen von skandinavischer Klavier= und Violinmusik, die Elvira Schmuckler und Walter La Porte vortragen. ∆ Bildungsverein. Nach der kleinen Pause der Weibnachtsserien beginnen die beliebten Mittwochabend Vorträge des Bildungsvereins wieder am 12. Januar mit einem Vortrag des Herrn Professor Dr. Schloß mann:„Luft und Licht als Krankheitsverhüter und Krankheitsheiler". eer. Auszeichnung. Prof. Dr. Eduard Rothert zu Düsseldorf erhielt den Kronenorden 3. Klasse. Schulseier. Eine recht sinnige Feier vereinigte am Samstag=Morgen 11 Uhr das Lehrkollegium der Schule an der Münsterstraße. Sie galt Herrn Lehrer Jakob Schmitz, der nach 37jähriger, segensreicher Wirksamkeit an obiger Schule nunmehr in den wohlver dienten Ruhestand übertritt. Herr Stadtschulinspektor Gruß sprach den Dank der Königlichen Regierung und der städtischen Schulverwaltung aus und überreichte Herrn Schmitz den ihm verliehenen Adler der Inhaber des Hohenzollernschen Hausordens. Herr Rektor Görtz entwarf ein Bild der Entwickelung des Derendorfer Schulwesens, deren Zeuge der Gefeierte gewesen ist. Im Laufe seiner Amtstätigkeit hat sich die anfänglich rein ländliche Bevölkerung allmählich in die jetzige stark fluktuierende Industriebevölkerung umgeändert. Trotz dieser ständig schwieriger werdenden Verhältnisse hat Herr Schmitz stets als rechter Schulmann für die ihm unterstellte Jugend gearbeitet. Bei seinen Mitarbeitern hat er sich durch seinen liebenswürdigen, biederen Charakter ein treues Gedenken gesichert. Herr Pfarrer Flecken sprach ihm den Dank der Pfarrgemeinde aus. Deklamationen und Gesänge der Schüler erhöhten die stimmungsvolle Feier. Möge dem verdienstvollen Lehrer ein glücklicher Lebensabend beschieden sein! * Deutsche Kolonial=Gesellschaft. Am Diens tag, 11. Januar, abends 8 Uhr, findet im großen Saale des Breidenbacher Hofes ein Vortrag des Herrn Leut nant a. D. von Trotha=Hagen i. W. über das Thema:„Deutsche Interessen und Ansiedlungen am Mittelmeer" statt. * Keplerbund. Am Mittwoch, 12. Januar, abends 8½ Uhr, wird im Rittersaale der Tonhalle ein öffent licher Vortrag veranstaltet. Herr Dr. HauserBerlin spricht über„Entwicklungstheorie und Darwinis mus" und erläutert seine Ausführungen durch Lichtbilder Der alte Roman von Koloman Mikszäth. Einzige autorisierte übersetzung aus dem Ungarischen von C. Langsch. * (11. Fortsetzung.) So stärkte sich der Geist des jüngeren Inokay zur Freude des älteren, und so trafen dergleichen kleine Glücksfälle ein, die alle erfreuten. Ja, der Armut gedeihen die Blumen vielleicht besser und dichter. Der Junge aber verdiente es auch, ein Liebling des Schicksals zu sein. Er war ein prächtiger, liebenswürdiger Bursch, nicht eine Fortsetzung der alten Raubritter, sondern ein ganz neuer Trieb. Einer von denen, die aus eigener Kraft mit den Genossen in Wettbewerb treten wolle, welcher von ihnen in dem Kampfe des Lebens der tüchtigere sein würde. Fast schämte er sich seines Barontitels, ein einfacher Name wäre ihm lieber gewesen. Als er zu Ostern daheim war, verkehrte er mit den Bauern, er besuchte die Feldhüter in ihren Hütten und erbat sich vom Vater die Erlaubnis, eine Nacht im Freien zubringen zu dürfen, damit er auch ihr Leben kennen lerne. Er war wissensdurstig, anspruchslos, bescheiden und dennoch nach oben strebend, denn trotzdem er mit den Bauern sich einließ, liebte er auch die Musen. Dies bildete sein innerstes Geheimnis, davon wußte nur Borly. Der Knabe liebte nämlich diesen unausstehlichen, alten Mann aufrichtig. Ein wunderbarer Geschmack, und doch sagt man, sii der Instinkt der Kinder untrüglich, sie finden am besten heraus, wer ihr Freund oder ihr Feind ist. Wenn der arme. jungo Baron nur gewußt hätte, daß dieser alte Mann seine Eltern zugrunde richtete und ihn heimatsflüchtig machte. Soviel Verstand besaß er aber jetzt noch nicht. Für das Eramen begann er ein Heldengedicht in glatten Herametern„Jurisics Nikolaus“ zu verfassen und kaum batte er zwei, drei Strophen ausgearbeitet, so lief er auf der Stelle zum Verwalter, der ein großer Freund von guten Versen und kranken Hunden war, und las es ihm vor. Zu solchen Zeiten schlossen sich die beiden ein, und die Köchin, welche durchs Schlüsselloch sah, erzählte, daß der junge Baron wie in den Kindertagen auf dem Schoß des Alten saß und aus einem Papier ihm vorlas, wobei die Worte knackten, als ob jemand Flöbe inickte. Susas Geschwätz breitete sich in der Gegend aus, denn was im Schlosse vorkam, war hier ein ebenso großes Ereignis, als was in Wien in der Kaiserburg geschah. Auch de. Baron hörte, daß sein Sohn Verse mache, und er lächelte darüber. Das war eine unschuldi#e Beschäftigung, wenn nur die Verse etwas tangten. Zum Examen würde er den Heldengesang ja ver nehmen, da er sicher dazu nach der Stadt fahren wollte. Aber der alte Inokay vernahm ihn nicht, denn Paul verlor aus irgend einer Ursache die Lust an dem Thema und fertigte dafür ein Frühlingsgedicht für das Examen an. welches der Gewohnheit gemäß mit den anderen für „gut" befundenen Arbeiten eine Woche vor der Prüfung in der selbstverfaßten Zeitung„Die Frühe" erschien An den Prüfungstagen wies der Direktor Dr. Bogdan vor den versammelten Eltern auf ein Päckchen hin, indem er sprach: Von unbekannter Hand wurde dies Paket hier eingesandt, mit dem Wunsche, es nach Vorlesung der unga rischen Dichtungen aufzumachen und der darin ausgesprochenen Bitte Folge zu geben. Daher werde ich es nun eröffnen.“ Mit hoheitsvoller Ruhe zerschnitt er den Spagat, da er aber etwas ungeschickt die entstandene öffnung nach unten hielt, rollten blanke Goldstücke auf den Erdboden. Darob erhob sich ein großes Staunen und Verwundern. Dr. Bogdan fiel sogar der Zwicker von der Nase, aber er war seines dicken Bauches wegen nicht imstande, sich zu bücken. „Schnell, Burschen, schnell, schnell," rief er, hebt auf.“ Die Burschen sprangen aus den Bänken und be gannen rasch das Gold zusammenzuraffen, worauf es Dr. Bogdan auf einen Haufen legte, so daß man erkennen konnte, es seien 100 blanke Stücke. Nun nahm er die Augengläser wieder vor und zog aus dem in seinen Händen gebliebenen Paket einen Brief. Tiefe Stille entstand, jeder blickte gespannt den Direktor an. „Sonderbar," begann dieser wieder,„der Brief besagt, die 100 Goldstücke sendet ein ungenannter Kunstfreund Baron Paul Inokay für sein bei der Prüfung verlesenes Gedicht„Jurisics Nikolaus“, zur Belohnung.“ Paul Inokay errötete wie ein Mädchen, alle Augen waren auf ihn gerichtet, und sein Vater, der unter den übrigen Eltern saß, rief elektrisiert: „Sapristi!“ „Ein sonderbarer Fall, sagte ich,“ fuhr der Direktor in seiner gewohnten dozierenden Weise fort,„doch hätte ich ihn außerordentlich komisch nennen müssen, erstens (hier hob er den Daumen auf) weil es Mäcene selten, vielleicht auch gar nicht mehr gibt, zweitens(er hob den Zeigefinger empor) weil das Gold rar ist, drittens(er bog den Mittelfinger hervor) weil selbst die Akademie für ein Poem nicht 100 Goldstücke zahlt, viertens endlich (nun kam der Goldfinger an die Reihe) weil„Jurisics Nikolaus“ weder von Inokay, noch von einem anderen Schüler verle## wurde, darum also....“ Er wollte das Resumé ziehen, bemerkte aber, daß er noch einen fünften Finger am Handteller besaß und fügte daher hinzut „Fünftens darum sonderbar, weil es außerordentlich ungewöhnlich ist. Aus diesem Grunde frage ich Dich, Baron Inokay, was weißt Du von dieser rätselhaften Angelegenheit?“ „Nichts,“ sagte der Schüler, sich erhebend. „Hast Du ein so benanntes Gedicht nicht verfaßt?" „Ja, aber ich beendete es nicht.“ „Hast Du Bruchstücke davon hier?“ Nein, ich zerriß es, aber ich kann es auswendig.“ „Das nützt nichts. Weißt Du, wer die Goldstücke schickte?“ „Ich habe keine Ahnung.“ „Was denkst Du, wem das Geld gehört?" „Mir keinesfalls," antwortete der Schüler aufrichtig. Ein teils beistimmendes, teils staunendes Murmeln flog durch die Klasse. „Warum nicht?“ „Weil die Belohnung einem hier vorgelesenen Ge dichte gilt und„Jurisics" nicht verlesen wurde.“ „Gut, mein Sohn. Wem gehört nun das Geld, sage es kühn, dem Gym....“ „Nein, dem Gymnasium gehört es nicht, Herr Professor, sondern es fällt dem Geber zur freien Verfügung zurück.“ „Richtig,“ rief der Professor mit Pathos.„Glaube selbst mir nicht, glaube der Logik, der gesunden Vernunft, diese steht über den Lehrern. Du darfst Dieh setzen, Du bist ein tüchtiger Mensch.“ Gattfried Inokay verließ triumphierend an der Seite seines Sohnes das Schulhaus. „Du bist ein Herr,“ sagte er draußen, die Hand Pauls drückend,„Du hast schön geantwortet. Sage mir aber, wer kann das Geld geschickt haben?" „Ich weiß nicht, Vater.“ „Jemand muß es doch getan haben, der Deine Verse kannte," kombinierte der ältere Inokay. „Niemand wußte davon, ausgenommen Borly.“ „Nun, der schickte die 100 Goldstücke nicht; denke nur nach, ob sie kein anderer hörte.“ „Mein Pensionswirt vielleicht noch, denn ich pflegte die Verse bei Nacht laut aufzusagen, und er schlief nebenan.“ „Ist der Mann reich?“ „In guten Verhältnissen“ „So schickte er vielleicht das Geld.“ „Nein,“ lachte der Schüler,„denn er verstand kein Wort ungarisch.“ „Hm." Der Baron ging schweigend neben seinem Sohne her. Seltsame Gedanken durchfuhren ihn; sein Achselzucken und einige hingeworfene Worte verrieten, daß zwei verschiedene Ideen in ihm kämpften „Wer weiß... Wenn doch!... Ei, ei! Es ware komisch. Aber nein, nern. Was unmöglich ist, bleibt Lumnmöglich. Ab, babl“ „Sagst Du etwas, Vater?“ Der Baron fuhr zusammen. „Nein, nichts. Ich dachte nur etwas laut über diesen Fall. Das kann nur den Inokays passieren.“ Unter solchen Gesprächen kehrten Vater und Sohn im „Grünen Baume“ ein, um Mittag zu speisen. Dort kochte zur Zeit des Examens, wo viele hohe Herren zusammenkamen, die berühmte Frau Csutoras, deren Speisen im ganzen Komitate wie Wunderwerke erwähnt wurden. Sie wanderte von Schloß zu Schloß. wo ein Namensfest oder eine Hochzeit gefeiert wurde, wobei die Familien pränumerando auf sie abonnieren mußten. Selbst aus der Ferne holte sie einst Fürst Esterhazy und zahlte ihr einen Tausender pro Tag. Als er sie aber beständig bei sich behalten wollte, sagte die brave Frau, die die Witwe eines Schlächters war: „Das geht nicht. Euer Gnaden, Frau Csutoras kocht nicht einer Familie, sie kocht der ganzen Nation.“ Sie war das ganze Jahr auf Reisen, zur Examens zeit aber traf sie pünktlich im„Grünen Baume“, ihrem Lieblingsort, ein, denn von hier aus verbreitete sich ihr Ruhm durch die zusammenströmenden Herren im ganzen Lande. Nach dem Essen ging man ins Extrazimmer ane Färbeln(Ein Karten=Hasardspiel). Natürlich setzte sich Inokay auch an den Spieltisch, er veranlaßte sogar die anderen noch dazu. „Ich möchte einige kleine konstitutionelle Unkosten von Euch gewinnen.“ Anfangs gewann er auch, und die Mitspielenden klagten:„Deine Wähler müssen sehr durstig sein.“ „Ich muß ihr Verdienst mit Wein etwas vergrößern,“ scherzte Inokay. Gegen Abend wendete sich das Glück, und am Morgen hatte er sein ganzes Geld nebst seinem gelben Vierer gespann an einen Herrn v. Radvansky verloren. Gott hält es selbst mit den Slovaken. Das war ihm ganz egal. Inokay blieb so gleich mütig, als ginge es um ein Puppenspiel. Ruhig stand er auf, reckte sich nach dem langen Sitzen ein=, zweimal und reichte dann freundlich seinem Partner die Hand „Nun bitte ich, behalte auch meine Paradekutsche, ich habe sie nicht mehr nötig.“ „Wie? Was? Du kannst sie doch für die anderen Pferde gebrauchen.“ Inokay lächelte bitter. „Ich besitze keine anderen Pferde mehr.“ „So nimm sie nur jetzt noch mit. Ich werde Dich doch nicht von hier zur Weltschande mit einer Mietskutsche abfahren lassen. Du kannst sie mir ja zum Herbst oder Winter, wenn Du neue gekauft hast, wiedergeben.“ „Daß ich ein Narr wäre, mit meinem teuren Haser Deine Pferde zu füttern,“ wies Innkay das Anerbieten kavaliermäßig zurück. * Christlicher Verein junger Männer. Im Hause Pionierstraße 1 wird am Montag, abends 9 Uhr, ein Vortrag für Männer und Frauen gehalten, dessen Thema lautet:„Ein beglückender Gast“ Aufgehobene Straßensperrung. Die wegen Kanalbauten erfolgte Sperrung der Straße Am Hackenbroich wird vom 15. Januar ab aufgehoben. Die Meldepflicht. Amtlich wird folgendes bekanntgegeben: Die Polizei=Verwaltung ersucht uns, darauf hinzuweisen, daß die An=, Um= und Abmeldung von Personen auch durch Einsendung der beiden vorgeschriebenen Formulare erfolgen kann. Die Formulare sind auf den Polizeibezirksbureaus unentgeltlich zu haben und können nach Ausfüllung frankiert dem Einwohner=Meldeamt zugesandt werden. Zur Rücksendung des einen abgestempelten Formulars ist eine 5 Pfg.=Marke beizufügen. Das zweite abzustempelnde Formular dient bekanntlich als Ausweis für den Meldepflichtigen, dem gegehenen Falles der Nachweis obliegt, daß er seine Meldepflicht erfüllt hat. Es wird noch besonders darauf aufmerksam gemacht, daß bei der Anmeldung der Abmeldeschein der bisherigen Wohngemeinde beizufügen ist. Erfolgt der Zuzug aus einer nicht preußischen Gemeinde und kann ein Abmeldeschein nicht beigebracht werden, so hat sich der Anzeigende über seine Identität auszuweisen (Militärpapiere, Arbeitsbuch, Dienstbuch usw.). Die Anund Ummeldung hat innerhalb drei Tagen, die Abmeldung spätestens nach sechs Tagen zu erfolgen. Die Einwohner der Vororte können die betr. Meldungen auch bei den Meldestellen bewirken, und zwar in Eller, Gerresheim, Oberkassel, Heerdt und Rath. Rollschuhsport. Man schreibt uns: Die in Nr. 7 enthaltene Mitteilung von beabsichtigten polizeilichen Maßnahmen gegen die Ausübung des Rollschuhsports auf den Verkehrsstraßen kommt vielleicht gerade zur rechten Zeit, um den hübschen und gesunden Rollschuhsport in geregelte Bahnen zu lenken und seine Entwickelung zu fördern. Daß sich bei der Ausübung des Sports auf den Hauptverkehrsstraßen oder den engen Asphaltwegen der Altstadt übelstände herausgebildet haben, ist nicht wohl zu bestreiten. Auch bei der Ausübung des Sports auf den Bürgersteigen, die man namentlich in den Stadtvierteln mit wenig Asphaltstraßen beobachten kann, ist das der Fall. Aber man braucht das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten und der Jugend den fröhlichen Sport nicht zu verkümmern, wenn man ihn überall da ungehindert zur Entfaltung kommen läßt, wo das in Anbetracht der Verkehrs= und sonstigen Verhältnisse angängig erscheint. Es gibt genügend Asphaltwege in unserer Stadt, die ohne Beeinträchtigung anderer Interessen besondere Rollschuhbahnen einstweilen ersetzen können. Aber es müßten diese Straßen, die für den Rollschubsport freigegeben werden können, ein= für allemal, wie das in dem Artikel sehr zutreffend ausgeführt ist, bestimmt werden, damit jeder Zweifel ausgeschlossen ist. Es gehl nicht an, das Dulden oder Verbieten des Rollschuhsports in das Ermessen der Polizeimannschaften zu stellen, denn dabei werden Verschiedenheiten in der Auffassung was zulässig ist oder nicht, nicht ausbleiben. Diese Sache müßte von der Behörde genereii geregelt werden. Wie wäre es, wenn die Verwaltung ein Verzeichnis der Straßen und Plätze, in und auf denen der Rollschuhsport zugelassen werden kann, aufstellte? Dann wäre jede Unsicherheit mit einem Schlage beseitigt und jedermann wüßte, woran er wäre. Das wäre auch zweckmäßig für das große Publikum, wie für das Verkehrswesen innerhalb der Stadt; nicht minder würden die Eltern der rollschuhlaufenden Kinder eine solche Maßnahme beifällig aufnehmen. Daß das Verzeichnis mit möglichstem„Wohlwollen“ für den Rollschuhsport ausgestellt werden müßte, ist selbstverständlich, von unserer Verwaltung auch ohne weiteres anzunehmen. Abraupen der Bäume. Es sei darauf hingewiesen, daß das Abraupen der Bäume, Sträucher und Hecken, sowie das Verbrennen und Vertilgen der Raupen, Nester und Gespinste bis spätestens zum 1. März vorzunehmen ist. Zuwiderhandelnde werden mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft, außerdem wird das unterlassene Abraupen und Vertilgen der Raupennester auf Kosten der Verpflichteten zwangsweise durchgeführt werden. S. K. Die Streupflicht bei Eisglätte. An einem Sonntag stürzte die Ehefrau B. auf dem Birgersteige vor einem Geschäftshause in der Schadomstraße infolge von Eisglätte. Die betreffende Firma wurde von der Verunglückten auf Schadensersatz in Anspruch genommen, weil sie ihrer Pflicht zur Beseitigung der Glätte durch Streuen nicht nachgekommen sei. Obwohl das Berufungsgericht. Oberlandesgericht Düsseldorf. eine solche Pflicht zim Streuen anerkannte, wies es die Klage ab im Gegensatz zur ersten Instanz, weil es verneinte, daß der Inhaber der Firma die ihm obliegende Pflicht zu erfüllen schuldhaft unterlassen habe; denn dieser Pflicht habe die Firma genügt, wenn sie das Streuen einem geeigneten, mit der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt ausgewählten Vertreter, nämlich einer Straßen=Reinigungsanstalt, übertragen habe. Diese Wahl sei zulässig und die Firma entlastend. denn sie habe Anlaß zu der Annahme gehabt, sie habe er mit einem vertrauenswürdigen Unternehmen zu tun. Er könne dahingestellt bleiben, ob die Firma vor dem Vertragsschlusse mit der Anstalt besondere Erkundigungen nach deren Zuverlässigkeit habe anstellen müssen und nicht vielmehr bei der großen Abonnentenzahl der Anstalt sie für zuverlässig habe halten dürfen. Denn auch bei Einholung solcher Erkundigungen werde die Firma nicht Anlaß gehabt haben, dem Unternehmen zu mißtrauen. Zwar sei dessen Einrichtung dahin gegangen, daß an Sonntagen nicht gestreut würde, und das sei ungenügend gewesen. Aber es habe sich um ein selten vorkommendes Ereignis gehandelt, Klagen seien bieher nicht laut geworden und bei einer Erörterung über die Einrichtung der Anstalt werde der besondere Fall sicher nicht zur Sprache gekommen sein Gegen das Urteil des Berufungsgerichts legte die Klagerin V. Revision beim Reichsgericht ein Derauf erkannte der 6. Zivilsenat folgendermaßen:„Die Ausführung des Verufungsgerichts beruht auf einer Ver kennung der der Beklagten obliegenden Beweislast. Die Beklagte bat darzutun, daß sie für die Ausführung der Verrühtung, zu der sie verpflichtet war. Sorge getragen hat. Bestellte sie zu dem Zwecke einen Vertreter, und zwar wie hier eine bereits bestehende, mit bestimmten Einrichtungen arbeitende Anstalt, so mußte sie sich davon unterrichten, welcher Art diese Einrichtungen waren, um darnach abmessen zu können, ov die Anstalt die der Be klagten obliegende Streupflicht voll erfüllen werde. Die Nachfrage würde ergeben haben, daß an Wochentagen einmal und an Sonntagen überhaupt nicht gestreut wurde, was auch vom Berufungsgericht als unzureichend bezeichnet wird. Es geht fehl, wenn die Urteilsgründe von einem seltenen, vielleicht Jahre lang nicht eintretenden Vorkommnis sprechen und von einem besonderen Falle, der bei einer Nachfrage sicher nicht zur Sprache gekommen sein würde. Worauf es bei einer Nachfrage ankam, war ja eben die Auskunft darüber, wie uft und wie bald bei eintretendem Bedürfnis die Anstalt das tun werde, was die Beklagte zu tun verpflichtet war.“— Mit Rücksicht auf sonach noch erforderliche Exörterungen hob das Reichsgericht das Urteil auf und verwies die Sache an das Berufungsgericht zurück. ) Einheimische Singvögel. Durch das neue Vogelschutzgesetz ist der Verkauf einheimischer Singvögel, also der Amseln, Finken, Nachtigallen, Lerchen, Wachteln usw. während der Monate März bis Oktober verboten; Meisen, Baumläufer und Kleiber dürfen während des ganzen Jahres weder gefangen, noch feilgeboten noch verkauft oder gekauft werden. Die Regierungspolizeiverordnung, welche das Feilhalten einheimischer nützlicher Singvögel während des ganzen Jahres verbietet, wird durch dies Gesetz nicht berührt; es liegt bereits eine Schöffen= und eine Landgerichtsentscheidung vor, die die Gültigkeit dieser Verordnung bestätigt. Manche Vogelliebhaber finden nun, daß diese Verfügung für sie eine Härte enthält. Für sie bedeutet das Halten dieser Vögel in Käfigen eine große Freude; sie erfreuen sich an ihrem Gesang und an dem muntern Treiben; sie pflegen ihre kleinen Freunde gut und lassen ihnen nach ihrer Meinung nichts abgehen. Diese Freude soll ihnen min genommen werden. Es muß zugegeben werden, daß man bei den Vogelliebhabern oft unendliche Sorgfalt und eingehendes Verständnis für die Lebensbedingungen und Bedürfnisse ihrer Pfleglinge findet. Trotzdem ist es wohl sicher, daß die kleinen Sänger die Freiheit in Wald und Feld der Gefangenschaft vorzögen, auch wenn ihnen dort Nahrungssorgen und Existenzkämpfe nicht erspart blieben. Aber nicht das naturwidrige Gefangenhalten einzelner Vögel. deren Zahl der Gesamtheit der Singvögel gegenüber immerhin unbedeutend ist, ist der springende Punkt in der Frage des Haltens einheimischer Singvögel. Der Vogelliebhaber, der beim Händler einen Finken, eine Amsel oder eine Nachtigall kauft, ahnt nicht, wieviel elend zugrunde gegangene Vögel auf den einen verkauften kommen. Die Vogelhändler beziehen ihre Ware meist aus Holland, womit aber nicht gesagt ist, daß diese Vögel wirklich aus Holland stammen. Es wird trotz aller Verbote auch in Preußen das ganze Jahr hindurch massenhaft Vogelfang getrieben, und wenn man die Tiere im Lande nicht verkaufen kann, schafft man sie über die Grenze. Schon beim Fange gehen nun eine Menge Tiere zugrunde, die überflüssigen Weibchen und wertlose Arten werden gleich getötet. Von den übrigen in Käfige gesperrten Vögeln rennen sich viele, blind vor Verzweiflung und überall einen Ausweg suchend, an den Stäben des Gitters die Köpfe ein. In vielfach zu engen Käfigen, oft ohne geeignetes Futter, werden sie dann zu Hunderten mit der Bahn an die Händler verschickt und bleiben oft lange unterwegs. Der Transport kostet denn auch vielen das Leben. Man muß nur einmal die Ankunft einer solchen Sendung auf dem Bahnhof mit angesehen haben! Zum großen Teil sind oft die Tierchen unterwegs eingegangen, und dutzendweise werden die kleinen Leichen beiseite geworfen. Es ist ja Massenware, und daß sie trotz solcher Verluste no# zu so lächerlich geringen Preisen— einzelne häufige Arten kosten nur wenige Groschen— in den Handel kommen, beweist, in welch ungeheurer Menge sie gefangen werden. Wie oft die Tiere des niedrigen Preises wegen auch als Spielzeug, nach einer Augenblickslaune des Käufers, erworben und bald gänzlich vernachlässigt werden, kann man oft beobachten. So gern deshalb auch der verständige Vogelfreund einen Vogel im Käfig halten möchte, die Erwägung, daß um des einen gut gepflegten Vogels wegen viele andere nützliche Tiere zugrunde gehen, sollte ihn die Notwendigkeit des Verbotes erkennen lassen. Sterblichkeits und Gesundheitsverhältnisse. Nach den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts sind in der Zeit vom 19. bis 25. Dezember von je 1000 Bewohnern, auf das Jahr berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 14,2, in Charlottenburg 10, in Breslau 21,1, in Köln 16,1, in Barmen 10,2, in Elberfeld 11,5, in Düsseldorf 9,7, in Aachen 17,3, in Dortmund 16, in Essen 11,6, in Königoberg i. Pr. 15,6, in Frankfurt a. M. 14,7, in Wiesbaden 21,4, in Hannover 14,1, in Magdeburg 13,3, in Stettin 11, in Altona 14,4, in Straßburg i. E. 13,9, in Metz 16,7, in München 20,7, in Nürn verg 17, in Augsburg 19,9, in Dresden 15,7, in Leipzig 12,6, in Stuttgart 12,2, in Karlsruhe 11,5, in Braunschweig 14,3, in Hamburg 14,5, in Mainz 12, in Bremen 17,4, in Kassel 14, in Darmstadt 14,3. Der Gesundheitsstand war in der Berichtswoche in der überwiegenden Mehrzahl der größeren Städte Europas ein der Vorwoche ähnlich günstiger und die Sterblichkeit eine niedrige. Die Zahl der deutschen Orte mit sehr geringer Sterblichkeit (unter 15 auf das Tausend und Jahr) ist auf 60 von 51 gestiegen, von denen hier nur Düsseldorf, Essen, Hagen, Rheydt und Solingen erwähnt sein mögen. Von den Orten mit günstiger Sterblichkeit(unter 20 auf das Tausend) nennen wir nur: Koblenz, Gelsenkirchen, Siegen, Münster und Trier. Unter den Todesursachen blieben auch in dieser Woche die akuten Entzündungen der Atmungsorgane vorherrschend, auch Influenza= und Keuchhustenfalle wurden aus verschiedenen Orten gemeldet. Die Beteiligung des Säug lingrarters an der Gesamtsterblichkeit hat gegen die Vorwoche eine wesentliche Veränderung nicht erfahren; es starben z. V., auf 10000 Lebende und auf das Jahr berechnet, in Berlin 29, in München 56, in Leipzig 32, in Düsseldorf 33 Säuglinge. In Preußen wurden vom 19. bis 25. Dezember 7 Erkrankungen(und 2 Todesfälle) an Genickstarre angezeigt, und zwar in Berlin 0(1). in den Regierungsbezirken Arnsberg 4(0), Breslau 1(0), Köln 1(0). Schleswig 1(1); desgleichen an spinaler Kinderlähmung 17 Erkrankungen(und- Todes fälle), und zwar in den Regierungsbezirken Arnsberg 4(4), Kassel 0(1). Koblenz 2(0), Düsseldorf 4(3), Königsberg 1(0). Minden 1(0). Münster 1(0). Stettin 2(0), Stralsund 1(0), Trier 1(0). X Brände. Die Feuerwehr wurde am Sonntag Abend zweimal alarmiert. In beiden Fällen handelte es sich um unbedeutende Brände in der Kirchfeld=, bezw. Herzogstraße, die schnell gelöscht waren. Sitzung der Strafkammer vom 3. Januar. Nächtlicher Einbruch. Am 4. November vor. Jahres wurde in Großpruch ein frecher Einbruchsdiebstahl verübt. Der Ackerknecht Wilhelm La. aus Sürth war bei einem dortigen Landwirt beschäftigt gewesen und ihm waren die Verhältnisse daher gut bekannt. Als er sich schon über einen Monat außer Stellung befand und seine Geidmittel zur Neige gingen, überredete er den 19 Jahre alten Knecht Peter Wi. aus Limperich zu einem gemeinsamen nächtlichen Embruch. Die beiden Knechte verschafften sich nun nachts in das Gehöft Eingang. La. übernahm den Beobachtungsposten, während Wi. eine Fensterscheibe eindruckte, das Fenster von innen öffnete und in die Wohnstube einstieg. Die Arbeit wurde den Langfingern dadurch erleichtert, daß der Landwirt jeden Abend für seine Mägde, die nach der Stadt fahren, das Wechselgeld bereit legt. So brauchten sie nur die bereitliegenden Geldbeutel an sich zu nehmen Außerdem fielen den Einbrechern zwei weitere Portemonnaies mit etwa 60 Mark in die Hände. Insgesamt wurden 100 Mark erbeutet: jeder Dieb erhiel: die Hälfte und machte sich damit aus dem Staube. Später wurden die beiden Knechte ermittelt und festgenommen. Vor der Strafkammer gaben die Angeklagten den Einbruch zu. La., der noch unbestraft ist, erhielt 9 Monate Gefängnis. Wi. aber 1 Jahr Gefängnis. Auf die Strafe wurde ein Monat der Untersuchungshaft angerechnet. 500 Eier gestohlen. Der Arbeiter Wilhelm Ma. von hier schlenderte kürzlich durch Düsseldorf und erblickte auf einem ländlichen Gefährt einen wohlgefüllten Korb mit Eiern. Rasch entschlossen nahm der Arbeiter den Korb vom Wagen und verschwand. Der Mann wurde aber eingeholt, er mußte die Eier wieder herausrücken und erhielt jetzt für seinen Streich 10 Tage Gefängnis. 8 Sitzung des Schöffengerichts vom 8. Januar. Vergehen gegen das Nahrungsmittelgesetz. Trotzdem in Düsseldorf die Kontrolle durch die Gesundheitspolizei sehr scharf gehandhabt wird, kommen immer wieder Fälle vor, in denen gegen das Nahrungsmittelgesetz verstoßen wird. So kamen in der heutigen Sitzung des Schöffengerichts nicht weniger als sieben Strafsachen wegen Vergehens gegen das Nahrungsmittelgesetz zur Aburteilung. In fünf Strafsachen handelte es sich um verdorbene Plockwurst, die feilgeboten worden war. Fast übereinstimmend entschuldigten sich die Angeklagten damit, daß der schlechte Zustand der Plockwurst von ihnen nicht erkannt worden sei, während der Sachverständige, Polizeitierarzt Möller, bekundete, daß die Wurst in einigen Fällen ranzig, in anderen Fällen wieder mit einer schmierigen Schimmeldecke bedeckt gewesen ist. Zuerst erhielt deswegen die Kolonialwarenhändlerin Rosalie Ar. 10 Mark Geldstrafe; der Händler Kornelius Gr., bei dem verdorbene Plock= und Mettwurst vorgefunden wurde, wurde ebenfalls in eine Geldstrafe von 10 Mark genommen, während der Händler Paul Ro. 5 Mark und der Kolonialwarenhändler Karl St. 8 Mark Geldstrafe erhielt.— Länger dauerte die Verhandlung gegen den Metzgermeister Franz Dö. und die Händlerin Witwe Cö., den Kaufmann Peter St. und den Kolonialwarenhändler Heinrich St. Die letzten drei Beschuldigten hatten von dem Metzgermeister 195 Pfund Plockwurst erhalten und feilgeboten. Diese Wurst soll verdorben gewesen sein. Die Sachverständigen, Stadtchemiker Dr. Loock und Polizeitierarzt Möller, erklärten die Beschaffenheit der Wurst als gesundheitsschädigend. Zwei andere von der Verteidigung geladene Chemiker aber meinten, daß in diesem Falle die Feststellung schwierig und es zweifelhaft war, ob die Wurst tatsächlich verdorben gewesen ist. Das Gericht verurteilte den Metzgermeister wegen Fahrlässigkeit zu 20 Mark, die Witwe Cö. zu 5 Mark Geldstrafe, sprach die übrigen Angeklagten aber kostenlos frei. Wegen Färbung von Schinkenwursthüllen erhielt der Metzgermeißer Jakob Hü. 20 Mark Geldstrafe.— Die Inhaberin des Milchhäuschens am Derendorfer Bahnhof, Alice Bl., verfälschte die zum Ausschank bestimmte Milch bis zu 50 Prozent mit Wasser. Zwei Kannen enthielten einwandfreie Milch, die dritte Kanne aber war mit der verwässerten Milch angefüllt. Die unreelle Misch=Verkäuferin erhielt jetzt 60 Mark Geldstrafe. Häutediebe vor Gericht. Wegen Diebstahls, bezw. Hehlerei, hatten sich zu verantworten die Arbeiter Ger hard Ha., Gottfried Ba., Josepy He., Theodor Ge. und Peter Nu. Die ersten drei befanden sich in Haft, während die letzten beiden sich auf freiem Fuße befanden. Zum Teil befanden sich die Angeklagten in strafschärfendem Rücksalle. Im vorliegenden Falle handelte es sich um fortgesetzte Häutediebstähle zum Nachteile einer hiesigen Speditionsfirma. Ba. und He. waren früher bei der Firma beschäftigt gewesen und sie benutzten die Kenntnis der Verhältnisse dazu. um mit den anderen Angeklagten gemeinsam nach und nach 28 Roßhäute zu stehlen, die an den letzten Angeklagten Theodor Nu. weiter verkauft wurden. Nu. war deshalb wegen gewerbs= und gewohnheitsmäßiger Hehlerei angeklagt. Das Gericht nahm nach Beendigung der umfangreichen Beweisaufnahme zu seinen gunsten nur einfache Hehlerei an und erkannte gegen ihn auf drei Monate Gefängnis Die Häutediebe selbst erhielten je nach dem Grade ihrer Beteiligung und dem Umfange ihrer Vorstrafen Gefäng nis= und Zuchthausstrafen, und zwar Ge. und He. je zwei Jahre Zuchthaus, Ha. ein Jahr und Ba. zwei Monate Gefängnis. Aus dem Vereinsleben. = Die letzte Monatssitzung des Zweigvereins Düsseldorf des Deutschen Privatbeamten= Vereins konnte nach dem Bericht des Vorsitzenden davon Kenntnis nehmen, daß der Mitgliederbestand in den letzten vier Wochen um etwa 50 Mitglieder zugenommen hat. Einen breiten Raum der Besprechung nahm das Thema„Betriebskrankenkassen" ein. Die Herren Schloßhauer und Huß hatten die Referate erstattet. Herr Rex faßte die Ausführungen zusammen unter Berücksichtigung der drohenden Bestimmungen der Reichsversicherungs-Ordnung, daß Betriebskrankenkassen leistungsfähiger sind als andere und daß der Neueinrichtung solcher Betriebskrankenkassen nur das Wort zu reden sei. Für die Ausdehnung der Agitation führte nochmals Herr Rer die Fortschritte anderer Vereinigungen an, die durch systematische Arbeit ungeheure Vorteile erreicht hätten und gav zu erwägen, ob es nicht angebracht sei. von der bisherigen Propagandamethode abzuweichen uno eine neue den Verhältnissen angepaßte zu entfalten: er machte hierfür verschiedene Vorschläge, die der Vorstand in Erwägung zieben will. Mit einigen anderen Vorschlägen schloß sich Herr Proestler an. die ebenfalls Berücksichtigung finden sollen. Karneval. Düsseldorf, den 9. Jan. 1910. X Am heutigen Sonntag Abend hielt die Große Karnevalsgesellschaft in der Tonhalle ihre zweite diesjährige Damensitzung ab. Sie stand im Zeichen der aufsteigenden Konjunktur, denn der Kaisersaal reichte kaum aus, um alle die fröhlichen Menschen zu fassen, die auf ein paar Stunden Düsseldorfer Karneval genießen wollten. Sie kamen dabei nicht zu kurz. Es wurden tüchtige Redner ins Feld geschickt, die gute und weniger gute Witze in Hülle und Fülle verzapften und die verschiedensten lokalen und anderen Ereignisse, durch die Karnevalsbrille besehen, ihren närrischen Zuhörern und Zuhörerinnen in Prosa und Dichtung vor Augen führten. So erzählte Narre Palm drollige Ehestandsgeschichten, Narre Irmen hielt eine pikante Vorlesung aus dem neuen Adreßbuch, Narre Schmalbach stellte sich als verkrachter Nordpolfahrer vor, der kräftige Seitenhiebe auszuteilen verstand, Narre Rosenberg brachte Anekdoten aus dem Soldatenleben und Narre Israel gab Erfahrungen als Chauffeuse zum Besten. Die Liederdichter hatten fleißig gearbeitet und zum Teil zeitgemäßen Stoff aufs Korn genommen. Es sei nur genannt„Ein modernes Ledigenheim“ von Bracht,„Der große Damenhut" von Anders und„Tusseldorfer Strandidylle“ von Falk. Den Pegasus hatten weiter noch bestiegen Simons, Kahl und Hoffmann. Sie und die Redner wurden nach Gebühr belohnt vom Präsidenten Enners, der in seinen Kritiken Worte„von eminenter Tragweite" an das lustige Narrenvolk richtete und damit die Lacher immer auf seiner Seite hatte. der Umgegend. :: Benrath, 8. Jan.[Wohnungsfrage.] Man schreibt uns: Durch die Verlegung des gesamten kaufmännischen Verwaltungsbureaus der Maschinenfabrik von hier nach Duisburg und Wetter sind über 200 Beamte des genannten Werkes genötigt worden, ihren Wohnsitz ebenfalls dorthin zu verlegen. Ein nicht unbedeutender Teil dieser Beamten wohnte in Düsseldorf. Aber es bleibt auch nach Abzug dieser immerhin noch eine große Zahl übrig, die mit ihren Familien hier im Orte ansässig war. Durch deren Weggang ist nun die Woh nungsfrage und deren Lösung in ein ganz anderes Stadium getreten. Gegenüber dem bis vor kurzem häufig festgestellten Mangel an besseren Wohnungen ist jetzt nämlich zurzeit ein überschuß daran vorhanden. Angesichts der für dörfliche Verhältnisse ungemein hohen Mietspreise wäre es gar kein Fehler, wenn durch das überangebot die Preise ein wenig fielen. Interessant ist u. a., daß bei der Festlegung der Wohnungsklassen für die Beamten die Mietsentschädigung für unsere Lehrer z. B., wic wir hören, von 550 Mk. auf 450 Mk. herabgesetzt worden ist, ein Satz, für den sich auch nicht eine nur annähernd den Ansprüchen genügende Wohnung auftreiben läßt, welche die Beamten dieser Klasse beanspruchen können. War man doch gerade kurz vor Bekanntgabe des neuen Wohnungsgesetzes mit einer Bitte um eine den geänderten Ortsverhältnissen Rechnung tragende Erhöhung der Wohnungsentschädigung an den Gemeinderat herangetreten.— Es kommt noch hinzu, daß im verflossenen Jahre wiederum eine Anzahl großer, zum Teil hochherrschaftlicher Etagenhäuser in der Mittel, Garten= und Kappelerstraße, sowie an der Schloßallee errichtet worden ist: die Häuser gehen ihrer Vollendung entgegen und so wird dann erst recht ein überschuß an Wohnungen vorhanden sein. S Heiligenhaus, 8. Jan.[Standesamt.] Im Jahre 1909 kamen zur Anmeldung 187 Geburten(im Jahre 1908 234, 58 Heiraten(56) und 84 Sterbefälle (95). Beim Geburtenregister ist eine Abnahme von 47 Geburten zu verzeichnen. jp. Neuß 9. Jan. Der Verein„Neußer Tattersall“ hielt gestern im Hotel Pilartz eine Ver sammlung ab, in der die Satzungen festgestellt wurden. Dem Verein gehören bis jetzt 60 Herren an. Für das Unternehmen, welches in Sportkreisen überall freudige Aufnahme findet, ist ein Stammkapital von 25000 Mark erforderlich, auf welches bis jetzt durch Zeichnen von Anteilscheinen schon 23400 Mark beschafft sind. Briefkasten Zur Beachtung für unsere Abonnenten. Anfragen an den Briefkasten muß die letzte Abonnenentsquittung beigefügt werden Anonyme Anfragen finden Berücksichtigung. Schriftliche und telephonische Auskünfte werden nicht zegeben. Aerztliche Ratschläge erteilen wir nicht, auch können Geschäftsirmen als Bezugsquellen nicht mitgeteilt werden. Sendungen an den Briefkasten wolle man mit der Autsam=:„An die Redaktion, Abtetlung füür den Briefkasten“ versehen. Juristische Sprechstunden Mittwochs von 4—5 Uhr. Samstags von 12—1 Uhr. Für die Auskünste im Briefkasten und in der Sprechstunde wird keinerlei zwilrechtliche Verantwortlichkeit übernommen Die Beantwortung der Anfragen im Briefkasten und en den Sprechstunden erkolgt vollstünkta kostenlos Verschiedene Rechtsverhältnisse. Abonnent Ratverstrane. 1. Ja, Sie können gemäß§§ 1298 und 1299 B. G.=B. auf Schadensersatz klagen. 2. Nein. A. B., Volksgartenstraße. Wir glauben nicht, daß der Betreffende die Entscheidung richtig verstanden hat. Er folg einer Klage jedenfalls zweifelhaft. Fr. H., Hüttenstraße. 1. Zahlungsbefehl erwirken oder Klage erheben. 2. Wenn noch vorhanden im Kon kurs, besteht ein Absonderungsrecht. Näheres ev. in der Sprechstunde. Allerlei. 1. M. Nennen Sie sich doch einfach Christine, das ist dasselbe. Ev. Gesuch um Namensänderung an den Re gierungspräsidenten durch Vermittlung der Polizeibehörde. C. U. 1. Ja. 2. Amtsgerichtsrat Theodor Kirsch. Duisburgerstraße 69. Mein Liebchen usw. Das Küssen auf öffentlichen Plätzen ist nicht verboten. Elisabethstraße. 1. Weil das Reich zur Einlösung nicht verpflichtet ist. 2. Antwort folgt. Wir werden nachfragen. Wette Stammtisch Fortuna. Unbekannt. 100. Rath. Wenden Sie sich an die Leitung der Anstalt Godesheim zu Godesberg am Rhein. Militärisches. London. 1. Der junge Mann kann sich durch einen vom deutschen Konsul in Buenos Ayres zu bezeichnenden Arzt ausmustern lassen. 3., 4. und 5. Wir müssen die Erteilung der ervetenen Auskunft ablehnen, weil sie geeignet ware, die Durchführung der Absicht, sich der Dienstpflicht zu entziehen, zu erleichtern. K. M., 13. Der Dienst ist anfangs wohl anstrengend wer aber besonders gewandt ist, kommt später leichter darüber hinweg. Kostenpunkt immerhin 2000 Mark. Ob zum Studium auf anderen Gebieten Zeit bleibt, können wir nicht beurteilen. Z. 2. Zur Abgabe einer Steuererklärung ohne be sondere Aufforderung ist nur derjenige Steuerpflichtige verpflichtet, der im vorhergehenden Jahre bereits mit einem Einkommen von mehr als 3000 Mark veranlagt war. Disziplin. Einzelne Rummern des Armeeverord nungsblattes aus dem Jahre 1900 und des Beamten disziplinargesetzes vom 21. 7. 52 werden schwerlich zu haben sein. Das erstere können Sie vielleicht beim Be zirkskommando, das letztere in der Landesbibliothek ein sehen. P. B. 7. Abzugsfähig sind die von dem Grund eigentume, dem Gewerbebetrieb und dem Bergbau zu ent richtenden direkten Kommunalsteuern, jedoch nur bis zur Höhe der staatlich veranlagten Grund=, Gebäude= und Gewerbesteuer. Letztere erfahren Sie auf dem Steuer bureau an der Dammstraße J. B. in N. Die Erhöhung beruht auf dem Gesetz vom 26. Juni 1909 betr. die Abänderung des Stempelsteuer gesetzes. Nach diesem Gesetze wird neben den städtischen Abgaben auch noch ein Stempel zugunsten des Staates erhoben W. I.. 7. Es ist ein schriftlicher Antrag an das Kommando der II. Werftdivision in Wilhelmshaven zu richten, beizufügen sind der Meldeschein(wird vom Militärbureau an der Schulstraße erteilt), kurze Lebens beschreibung und sämtliche Schul=, Lehr= und sonstigen Zeugnisse. Alter Abonnent, Schloßstraße. 1. Nach der Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts vom 12. 3. 1900 sind bei Ermittelung des steuerpflichtigen Einkommens durch Gegenüberstellung der Betriebseinnahmen und Be triebsausgaben die beim Schlusse der maßgebenden Periode vorhandenen Warenbestände den Roh einnahmen hinzuzurechnen und die beim Beginn derselben vorhandenen Bestände mit ihrem Werto neben den Be triebsausgaben in Abzug zu bringen. In gleicher Weise dürften auch die unfertigen Warenbestände und Matert — alien zu behandeln sein. 2. Steuerpflichtig ist der erzielte Preis auch der auf Kredit verkauften Waren und Erzeugnisse. „Hic haeret aqua.“ Otto Ernst(Pseudonym für: Otto Ernst Schmidt) wohnt in Groß=Flottbek b. Hamburg. Kleine Flottbekerstraße 27. Ob Sie das Pseudonym oder seinen vollen Namen bei Ihrer Zuschrift wählen, ist gleich gültig.— Rudolf Herzogs Adresse ist im Winter: Berlin W, Pragerstraße 11, im Sommer:„Oberc Burg" zu Rheinbreitbach a. Rh.— Verheiratet ist Rudolf Herzog mit der früheren Sängerin Mimmi Herzog Seiler. G. M. Die Dienstprämie wird in der heutigen Ge stalt unseres Wissens seit dem 1. April 1891 gezahlt. Eine Nachzahlung an diejenigen Unteroffiziere, die das zwölfte Dienstjahr vor dem Inkrafttreten der betr. Bestimmung vollendeten, hat nach eingezogener Erkundigung nicht stattgefunden. Allerlei. C. K.[Was zu einem Schiff gehört.] Man schreibt uns aus Bremerhaven: Ein modernes Schiff stellt einen verwickelten Mechonismus von hoher technischer Vollkommenheit dar, und obgleich unsere Schiffbau=Industrie die verschiedensten Handwerke und Techniker auf ihren Werften vereinigt, gibt es deshalb nicht eine Werft, die alles, was zu einem Schiff gehört, selbst herstellt. Segel und Tauwerk, Winden und Antergeschirr, Rettungsboote, Lichtanlagen usw. beziehen die Werften fertig und installieren es nur. Zu diesem Schiffsbedarf, den die Werften von Spezialisten anfertigen lassen, ge hören auch die zur Novigation im engeren Sinne nor wendigen Apparate, wie Kompasse, Maschinentelegraphen u. a. m. Für Kompasse gibt es auch in Deutschland eine Reihe von geachteten Spezialwerkstätten in Hamburg und Bremerhaven, dagegen kommt in bezug auf Telegraphenanlagen in Deutschland nur eine Fabrik, die ihren Sitz in dem preußischen Weserhafen Geestemünde hat, in Frage, und wer nicht von England beziehen will, wendet sich daher an diese Fabrik, die durch Lieferungen an große deutsche Schiffsgesellschaften und die Kaiser liche Marine bewiesen hat, daß deutscher Gewerbefleiß auch auf solchen Spezialgebieten mit Englands alter Industrie den Wettbewerb aufnehmen kann. In früheren Zeiten übermittelte der Kapitän seine Befehle an den Maschinisten, der die Maschine zur Fortbewegung des Schiffes lenkt, durch ein einfaches Sprachrohr, und auf Flußfahrzeugen ist das auch heute noch allgemeiner Brauch. Mit der zunehmenden Größe der Seeschiffe und ihrer Maschinen wurde das unzuverlässig, und da Ver suche mit übermittelung der Befehle auf elektrischem Wege manche Feblschläge ergeben haben, wird jetzt allgemein der mechanische Telegraph verwandt. Dieser besteht aus einem Gebe= und einem Empfangs=Apparat, von denen der erstere auf der Kommandobrücke steht, der letztere im Maschinenraum seinen Platz hat. Außerlich präsentiert sich der Gebe=Apparat als eine metallue Säule, die ein Gehäuse von der Form einer großen Taschenuhr trägt; auch ein Zifferblatt ist vorhanden, doch trägt es statt der Stundenziffern die Bezeichnungen: äußerste Kraft, alle Fahrt, große Fahrt, halbe Fahrt, langsam. und zwar doppelt, einmal für den Vorwärtsgang unt einmal für den Rückwärtsgang der Maschine. Ein Hebel ist um das Gehäuse drehbar, und wenn er z. B. auf das Wort Vorwärts gestellt wird, überträgt sich diese Stellung durch eine gallsche Kette auf den Empsangs=Apparat in dem Maschinenraum, und unter gleichzeitigem Glockensignal springt auch dort der Hebel auf Vorwärts. Unsere großen Passagierdampfer haben Telegraphenleitungen von 100 Meter Länge, und dennoch haben die mechanischen Telegraphen sich besser bewährt als die elektrischen, die für Handelsschiffe zu teuer und schwer und für Kriegsschiffe deshalb unpraktisch sind, weil sie in dem engen Kommandoturm zu viel Platz wegnehmen und die Erschütterung durch das Schießen schlecht vertragen. Es kommt auch in Betracht, daß ein Nichtfunktionieren der Seemann sagt: Unklarwerden des elektrischen Apparates— von dem den Telegraph handhabenden Navigateur nicht bemerkt werden kann, während er bei dem mechanischen Telegraph sofort an dem mangelnden Widerstand es merkt, wenn etwa die Leitung in Unordnung geraten sein sollte. Besondere Anforderungen werden an einen Apparat für Torpedoboote gestellt, für die alle Ausrüstungsgegenstände so leicht wie möglich sein müssen. Das neueste auf dem Gebiete der Maschinentelegraphen sind Apparate, die in einem Gehäuse den ganzen Kommando=Apparat für drei Schiffsmaschinen, wie man sie auf Kreuzern und Linienschiffen hat, vereinigen; da sind im ganzen drei Hebel, einer für die Steuerbord=, Backvord= und Mittelmaschine. Mit drei Handgriffen kann der Kommandant die drei mächtigen Maschinen befehligen, und mit einem Blick kann er sich in jedem Augenblick davon überzeugen, welches Kommando jede der Maschinen erhalten hat. Was die Kompaß=Industrie betrifft, so ist Deutschland auf diesem Gebiete schon zahlreicher vertreten, als in der eben geschilderten Branche, wo nur die eine Fabrik in Geestemünde in Betracht kommt. Der Kompaß von heute ist nicht mehr die einsache Rosc, nach der von 60—70 Jahren die Segelschiffe ihren Kurs steuerten. Keines der Instrumente, deren sich die Schiffahrt bedient, hat in den letzten Jahrzehnten wohl solche Verbesserungen erfahren wie dieser unentbehrliche Wegweiser des Seemannes. Die größte Umwälzung befindet sich aber erst im Werke: die Ersetzung des magnetischen Kompasses durch den Kreiselkompaß, der auf dem Prinzip beruht, daß ein Kreisel immer die gleiche Richtung anzeigt. C. K.(Englische Schülerweisheit.] Eine amüsante Auslese von lustigen Aphorismen aus den Heften englischer Schüler wird im„University Correspondent" veroffentlicht, der ein Preisausschreiben an die britische Lehrerwelt erlassen hatte für die lustigste Sammlung komischer Aussprüche aus den Aufsatzheften der Schüler. Den Preis gewann ein Lehrer, der dem Blatte eine prachtvolle Sammlung solcher kindlichen Aphorismen übersandte, der einige entnommen sein mögen.„Die Erde“, so schreibt ein Schüler tadelnd,„ist eine schlechtgezogene Kugel.“ Ein anderer bemerkt:„Lord Raleigh war der erste Mensch, der die unsichtbare Armada sah." Andere behaupten,„König Eduard IV. hatte keinerlei geologisches Recht auf den britischen Thron.“—„Die Hauptstadt Rußlands ist Petersburg, das von der Duma durchströmt wird."—„Das Geschlecht dient dazu, zu erkennen, ob ein Mensch männlich, weiblich oder sächlich ist.“—„Ein Winkel ist ein Dreieck, das nur zwei Seiten hat.“— Das Parallelogramm ist eine Figur aus vier graden parallelen Linien.“—„Das Magnesiumsalz im Meere bringt jene Gärung hervor, die man Meerschaum nennt.“—„Wenn die Luft mehr als 100 Prozent Kohlen säure enthielte, wäre sie der Gesundheit schädlich.“— „Die Gravitation ist das, das alles verhindert, fortzu fliegen.“—„Martin Luther hat den Kreislauf des Blutes erfunden...“ Nleine Damen! Ebe Sie Haar Meine Damllen: arbeiten kaufen, besichtigen Sie bitte mein enormes Lager. Liefere das Schickste, Vornehmste, was auf diesem Gebiete geleistet wird. Meine Haararbeiten sind vollständig unsichtbar zu tragen. Die neuesten Pariser Modelle stets vorrätig. Zöpfe in größter Auswahl. 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Januar 1910, nachmittags 3 Uhr, zu ermäßigten Preisen: Einmaliges Gastspiel der — Urania Berlin.= Wissenschaftliches Theater. s362 „Von der Zugspitze zum Watzmann“. „Streifzüge durch Oberbayern“. Abends 8 Uhr(Abonnement A): Wenn wir Toten erwachen. Ein dramatischer Epilog in 3 Aufzügen von Henrik Ibsen. Beginn der Vorstellung 8 Uhr. Kassenöffnung 7 Uhr. Ende der Vorstellung gegen 11 Uhr. Dienstag: Wenn der junge Wein blüht.— Mittwoch: Ein Sommernachtstraum. s362 Donnerstag den 13. Januar er., abends 8 Uhr zu kleinen Preisen. Preise der Plätze: Logen und I. Parkett Mk. 1.75 I. Parkett...... 1.25 II Rang Balkon„ 0,75 II. Rang......„ 0.50 Stehplat i...... 6.40 exkl. der städtischen Billettsteuer und Garderobegebühr. Nachlaß: Das Evos„Brand“. Mitwirkende: Luise Dumont, Elvira Schmuckler, Bernhard Goetzke, Walter La Porte. Die Mitglieder der Ibsen=Vereinigung haben zu dieser Veranstaltung die übliche Ermäßigung.) Der Vorverkauf beginnt am Montag den 10. Januar. 0 Grosser Preis-Abschlag s in allerfeinster Nur heute Montag als Einlage: Südpolar-Expedition durch 3466“ Leutnant Shakleton. Original-Aufnahme von hohem, wissenschaftl. Werte. Ausserdem das neue brillante Programm. Carolus-Süssramn-Gutter Bund der Festbesoldeten Ortagruppe Düsseldorf. Montag den 10. Januar, abends 9 Uhr, im Rheinhof: Oeffentliche Versammlung. Der Vorstand. M Montag den 10. Jannar 1910, abends 8 Uhr 10: Man soll keine Briefe schreiben. Groteske in drei Akten von Stifter und Turszinsky. Dienstag, Mittwoch: Man soll keine Briefe schreiben. Zillertal 1. bis 15. Januar Gastspiel von Jim Scheer und (99 10 Debüts. PALAST-THEATER Heute Montag= noch das volle Programm wie: 8280* WIEDERHERSTELLUNG Roman einer Kunstreiterin. Englische Uhren-Fabrikation. Hänsel und Gretel. Der Film als Wahrheitsbeweis ; u n d s ä m t l i c h e N e u h e i t e n:: nur 140 Pfg. mi Carolus-Bons für Eratis-Zugaben. Eier! Eier! 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