Mitteelzecheei md sselhe Donnerstag, 2. Januar 1941 Nr. 1— 36. Jahrgang Godesberger Volkszeitung Ausgabe Postversand; Bad Godesberg. Erscheint werktäglich. Geschäftsstelle: Rbeinische Verlagsanstalt Hensen Blumenthal& Co., Bad Godesberg. Hansa=Haus, Fernruf 2581. Postscheck: Nr. 33224. Anzeigenpreis für die Millimeterzelle(46 um breit) Grundpreis 6 Pfennig, einspaltige kleine Anzeigen(bis 100 mm Godesberg Höbe) 5 Pfennia. Anzeigen im Textteil(79 mm breit), 30 Pfennia. Näberes in der Anzeigenpreisliste Der Neujahrsaufruf des Führers Mn bieseinotsag ilegkdar Recht Und das Recht ist auf der Seite der Völker, die um ihr bedrohtes Dasein kämpfen DNB Berlin, 31. Dez. Der Führer hat zum Jahreswechsel folgenden Aufruf erlassen: Nationalsozialisten, Nationalsozialistinnen, Parteigenossen! Ein inhaltschweres Jahr deutscher Geschichte ist zu Ende. Die gewaltige Einmaligkeit der Ereignisse, ihre umwälzende Bedeutung für die künftige Entwicklung der Menschheit, wird in vollem Ausmaß erst späteren Generationen bewußt werden. Wir, die wir die Geschichte dieser Zeit aber erleben, können uns des Eindrucks nicht erwehren, daß das Walten der Vorsehung stärker ist als die Absicht und der Wille einzelner Menschen. Die Götter schlagen nicht nur die zu ihrem Verderben Bestimmten mit Blindheit, sondern zwingen auch die von der Vorsehung Berufenen, Ziele anzustreben, die zunächst oft weit außerhalb ihres ursprünglichen eigenen Wunsches liegen. Als das deutsche Volk nach jahrelangem Zusammenbruch, moralisch aufs tiefste gedemütigt, wirtschaftlich verelendet und verkommen, durch den Nationalsozialismus geeint, den Weg seiner Wiedergenesung fand, waren Führung und Volk entschlossen, die Zukunft der Nation mit den Mitteln friedlicher Arbeit und durch den Appell an das Rechtsgewissen der anderen zu gestalten. Aber schon ehe im Jahre 1933 die Machtübernahme stattfand, verkündeten die Feinde des Reiches in zahlreichen schriftlichen und rednerischen Kundgebungen ihren Entschluß, jede Wiederaufrichtung des deutschen Volkes mit allen Mitteln verhindern zu wollen. Sie setzten nach dem 30. Januar 1933 diese Warnung auch sofort in die Tat um. Ohne jeden Grund, nur aus ihrem infernalischen Haß gegenüber dem deutschen Volk, begannen sie mit ihrer neuen wüsten Hetze und riefen zum Boykott nicht nur der deutschen Waren, sondern vor allem auch des deutschen Menschen auf. Die demokratischen Zeitungen— selbst kleinster Länder— sahen es als ihr Vorrecht an, die größte mitteleuropäische Macht Tag für Tag zu beschimpfen, die führenden Männer dieses Volkes mit beleidigenden Ausdrücken zu belegen, das Regime entweder zu verspotten oder zu verleumden und zu militärischen Gewaltakten gegen das Reich aufzuputschen. Jeder Versuch einer Verständigung oder gar einer Rüstungsbegrenzung wurde von den verbrecherischen Elementen der kapitalistischen Demokratien mit Zorn oder Hohn zurückgewiesen, jede Forderung nach Gleichberechtigung des deutschen Volkes mit unverhülltem Zynismus abgelehnt. Fünfzehn Jahre lang haben sie vorher das demokratische Deutschland, das ohnehin nur um Gnade winseln— statt sein Recht zu fordern— verstand, niedergehalten und mit der ganzen Rücksichtslosigkeit plutokratischer, politischer und wirtschaftlicher Schieber ausgeplündert und ausgepreßt. Das neue Deutschland, das entschlossen war, diese das Volk und Land zum totalen Ruin führende Erpressung nicht mehr länger zu dulden, erweckte daher ihren besonderen Zorn und Haß. Charakterlose Emigranten verbanden sich mit den das Reich verlassenden südischen Parasiten, verdächtigten das deutsche Volk und seine Führung und halfen so mit, jene Psychose zu erzeugen, die früher oder später zum Krieg führen mußte. deren Spitze Engländer— die Welt mit ihren Kriegen überzogen und mit Gewalt zusammengeraubt, wessen sie habhaft werden konnten, große Millionenvölker unterjocht und verelendet und solcher Art ihre sogenannten Weltreiche aus Blut und Tränen gebaut. So richteten sie jene Weltordnung auf, die seitdem nach gen aus Besitzenden und Habenichtsen besteht. Trotzdem sie nun selbst tatsächlich im Besitz der größten Bodenschätze der Welt sind, gelingt es ihnen dabei noch nicht einmal, der Not in ihren eigenen Völkern Herr zu werden. In Staaten, die kaum zehn Menschen auf dem Quadratkilometer zu ernähren haben, die alle Rohstoffe der Welt ihr eigen nennen, sind zehn bis zwölf Millionen Erwerbslose, das heißt vom menschlichen Glück Ausgestoßene, und das alles nur, weil die Gewinnsucht, Korruption, Trägheit, aber auch Dummheit der Herrschenden in diesen plutokratischen Demokratien alle Methoden und Maßnahmen ablehnen, die dem schrankenlosen Egoismus des Einzelnen Hemmungen auferlegen könnten zugunsten des Lebens der Gesamtheit. Diese Elemente, die als führende politische Persönlichkeiten in den demokratischen Ländern zugleich auch Inhaber und Aktienbesitzer der Rüstungsindustrien sind, glaubten außerdem— und glauben es auch heute noch —, daß der Krieg die größten Geschäftsmöglichkeiten mit sich bringt, vor allem ein langer Krieg. Denn es liegt in ihrem kapitalistischen Interesse, die Investierung ihrer Gelder eine möglichst lange Zeit auswerten zu können. So ist es zu begreifen, wenn zum Beispiel einer der Hauptrüstungsindustriellen in England, der nunmehr verstorbene Mr. Chamberlain, vom ersten Tage an sofort erklärte, daß dieser Krieg für England mindestens zehn Jahre dauern müsse. So ist es zu verstehen, wenn andere demokratische Machthaber wiederum in der wirtschaftlichen Seite der Beteiligung am Krieg die größte Chance für ihre Länder erblicken und kein Hehl daraus machen, daß ihnen jeder Friede der Verständigung, das heißt ein vernünftiger Ausgleich der Völkerinteressen, verhaßt ist, weil dies den dividendenhungrigen Rüstungsinteressenten die substanziellen Voraussetzungen entziehen würde. Die Völker selbst aber sind diesen demokratischen Heuchlern wie früher so auch heute gänzlich gleichgültig. So ist es auch zu verstehen, daß mein Versuch im Jahre 1939, den Ausbruch des Krieges mit Frankreich und England zu verhindern, in der ganzen demokratischen Welt nicht nur eine einzige Ablehnung erfuhr, sondern einen geradezu wütenden Entrüstungssturm auslöste. Für sie stand nur das unterdes in Rüstungsbetrieben investierte Kapital auf dem Spiel sowie die Sorge, durch das Ausbleiben weiterer Aufträge die Gewinne wieder zusammenschmelzen zu sehen. Um ihre Absichten dabei zu maskieren, mußten sie mit Hilfe ihrer Presse einen Lügen= und Verdummungsfeldzug ohnegleichen organisieren. Denn wenn die Völker begreifen würden, daß dieser Krieg überhaupt nicht notwendig war, daß weder England noch Frankreich die geringste Forderung erhalten hätten, dann könnte die Gefahr entstehen, daß die sehend gewordenen Völker ihre demokratischen Verderber selbst zur Verantwortung und Rechenschaft ziehen. So mußte man und europäischen Kontinent im Interesse außereuropäischer Faktoren zerstören und ausbluten zu lassen, in gemeinsamer Arbeit einen vernünftigen Wiederaufbau anzustreben. Es blieb dies vergeblich. ! Damit traten wir in das nunmehr abgelaufene Jahr ein. Es gehörte deshalb auch zu den Praktiken der demokratischen Kriegsverbrecher, jeden deutschen Friedensmuß auch heute noch den Völkern mit der ebenso dum= schritt ihren Völkern von vornherein als Schwäche hinmen wie infamen Lüge kommen, das Deutsche Reich oder zustellen. Als wir jahrelang die unausgesetzten Italien wollten die Welt erobern, während in Wirklichkeit die tatsächlich schon bestehenden Welteroberer Kriege brauchen, um ihre Kapitalien noch höher als bisher zu verzinsen. Diese Welteroberer sind aber gerade jene Staaten, die an Deutschland den Krieg erklärten. Deutschland selbst hat weder an Frankreich noch an England die geringste Forderung gestellt. Noch am 6. Oktober 1939 habe ich Frankreich und England eingeladen, gemeinsam mit Deutschland die Waffen niederzulegen, und, statt den Brennende Ruinen in der Cith Volltreffer auf britische Zentren- Große Schäden in Häfen und Fabriken DNB Berlin, 1. Jan. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: zeug bei einem Einzelangriff aus nur 100 Meter Höhe denhall durch Angriff aus niedriger Höhe mehrere Flugmehrere Volltreffer in ein Rüstungswerk der Grafschaft Essex. Auch in London wurden kriegswichtige Ziele mit Sprengbomben belegt. Weitere Angriffe richteten sich gegen einen Bahnhos sowie gegen einen Hafen im Südosten der Insel, wobei erheblicher Schaden an kriegswichtigen Anlagen und mehrere Brönde in Lagerhäusern beobachtet wurden. Vier seindliche Flugzeuge versuchten im Schutze der Wolken in das westdeutsche Industriegebiet einzudringen. Von ihnen wurden zwei Flugzeuge vom Muster Bristol=Blenheim schon im Küstenvorland von der Flakartillerie abgeschossen, die anderen vor Erreichen des Zieles zur Umkehr gezwungen. Eigene Verluste sind auch gestern nicht eingetreten. In der Neujahrsnacht wurde die deutsche Luftwafse nicht eingesetzt. Auch der Gegner unterließ Angriffshandlungen. Am Dienstag teilte das Oberkommando der Wehrmacht mit: In der Nacht zum 30. Dezember griffen, wie bereits gemeldet, stärkere Kampffliegerverbände London an. Sie warsen eine große Anzahl von Bomben aller Kaliber auf kriegswichtige Ziele, vor allem im tigkeit der Lustwaffe auf einige Angriffe gegen Flugplätze und Industrieziele in Norsoli und CamAm 31. Dezember erzielte ein deutsches Kampfflug= beidgeshire. Dabei wurden auf dem Flugplatz Milzeuge am Boden zerstört. In der Nacht zum 31. Dezember sanden keine Kampfhandlungen statt. Ueber den letzten deutschen Großangriff, der sich mit vernichtender Wucht über der Londoner City, dem früheren Bank= und Börsenzentrum des plutokratischen Zeitalters entlud, treffen immer noch weitere Berichte ein, die ein annäherndes Bild von dem gewaltigen Umfang der Zerstörungen geben. So schreibt der Londoner Korrespondent der Newyork Times, die City habe nach dem Angriff wie eine Ruinenstadt gewirkt, nur vergleichbar mit dem großen Feuer von 1666, das die britische Hauptstamt heimsuchte. Die Deutschen müßten Zehntausende von Brandbomben abgeworfen haben. Der Londoner Kotrespondent des Newyork Herald Tribune schildert die Schäden, die im Londoner Zeitungsviertel entstanden sind. Bei der Daily Mail sind danach Brandbomben aufs Dach gefallen. Im Daily Telegraph und News Chronicle sind Brände entstanden und der Ferndruckdienst war unterbrochen. Die Verbindungen mit den Stadtbüros und den amerikanischen Kabelgesellschaften sind völlig abgeschnitten. 15 Stadtkern. Es entstanden viele und außer= Minuten noch dem Angriffsbeginn sei ein Regen ordentlich starke Brände, die bis zur Kanal= von Brandbomben auf das Daily=Telegraph=Geküste sichtbar waren. bäude niedergegangen, wodurch Brände in verschiedenen Im Laufe des 30. Dezember beschränkte sich die Tä= Stockwerken ausgebrochen seien. „Vorwärts bis zum Endsieg!“ Neujahrsaufruf des Reichsmarschalls Hermann Göring DNB Berlin, 1. Jan. Ueber dem welthistorischen deutschen Frau, die im Kriege neue zusätzliche Jahrhundertelang haben nun einige Völker— an Geschehen des vergangenen Jahres leuchtet der unver Pflichten übernommen hat, gilt mein herzlicher und aufgängliche Ruhm deutschen Soldatentums. In Norwegen, richtiger Dank. Holland, Belgien und Frankreich hat unsere Wehrmacht Machtvoller denn je steht das deutsche Volk an der nach den kühnen Plänen ihres Obersten Befehlshabers Schwelle des neuen Jahres, stolz auf die hart erkämpfdie glänzendsten Waffenerfolge der deutschen Geschichte ten Erfolge, in seltbewußtem Vertrauen auf errungen. Großdeutschlands Feinde auf dem sein scharfes Schwert und seine gewaltige ArFestlande sind entscheidend besiegt; Eng= beitskraft, unwandelbar in der Liebe und Treue land ist vom Kontinent vertrieben. Wesentliche Voraus= zu seinem Führer, dem es alles verdankt. Keine ihren eigenen ebenso eiskalten wie spottvollen Erklärun= setzungen für eine politische und wirtschaftliche Neuord Epoche der deutschen Vergangenheit kennt einen gleichen nung und Befriedung Europas sind damit erfüllt. Zum steilen Aufstieg aus tiefstem Dunkel in das strahlende erstenmal seit vielen Jahrhunderten muß England die Licht der Sonne. Noch vor acht Jahren blutete DeutschLasten des Krieges selbst tragen, den seine herrschende land aus tausend Wunden; wehrlos war es der Willkür Schicht gewinnsüchtig und gewissenlos begonnen hat. übermütiger Gegner preisgegeben. Heute steht der raImmer härter sind die Schläge, immer wuchtiger die gende Bau des Großdeutschen Reiches, der führenden Ofsensipstöße geworden, die unsere Luftwaffe und unsere Macht Europas, wie ein Fels fest im Strom des ZeitKriegsmarine gegen die britische Insel und ihre Zufuhr= geschehens. Das gigantische Werk unseres Führers in den straßen führen. Stürmen des Krieges sichern und vollenden zu helfen, ist Die schaffende Heimat hat zu den gewaltigen politis schönste Aufgabe und höchste Pflicht aller Deutschen. schen und, militärischen Erfolgen nach besten Kräften Kein Opferleiuns zu groß keine Mühe zu beigetragen. Der Bauer hat trotz der Ungunst der Witte= schwer! Wir brauchen Härte, Einsatzbereitschaft und rung für Aussaat und Ernte gesorgt und das tägliche unerschütterlichen Mut draußen an der Front wie drinBrot gesichert. In der gewerblichen Wirtschaft habennen in der Heimat. Wenn wir Schulter an Schulter Betriebsführer, Angestellte und Arbeiter ihre Fähigkei= eng zusammenstehen, wie ein Stahlblock fest zusammenten und ihr ganzes Könneneingesetzt um der geschweißt, werden wir allen Gefahren trotzen und jede Front zu dienen. Niemals zuvor ist in den Fabriken Ausgabe meistern. Wir sind eine junge Ration, uns und Werkstätten mehr gearbeitet und mehr geleistet 6ehört die Zukunft! Im neuen Jahr gilt die Parole: Mit allen Kräften worden. Die Heimat hat die tapfersten Soldaten der Welt mit den besten Waffen versorgt. Aller Schaf=vorwärts bis zum Endliegl fenden in Stadt und Land und besonders auch der Göring, Reichsmarschall des Großdeutschen Reiches. Rudolf Heß an den Führer DNB Berlin, 1. Jan. Der Stellvertreter des Führers der NSDAP., Reichsminister Rudolf Heß, hat an den Führer zum Jahreswechsel folgendes Telegramm gerichtet: „Mein Führer! Im Namen Ihrer nationalsozialistischen Bewegung, mit der Sie die Grundlagen schufen für die unerhörten Erfolge des neuen Reiches grüße ich Sie in Dankbarkeit und Verehrung an der Schwelle des Jahres, in dem Deutschland unter Ihrer Führung die gewaltigsten soldatischen Leistungen seiner Geschichte vollbrachte, die ihre Krönung fanden in dem Sieg einmaliger Größe im Westen. Das ganze deutsche Volk. vor allem Ihre alte Parteigenossenschaft aus der Zeit des Aufbaues und des Kampfes der NSDAP. begleiten Sie mit heißen Wönschen ins neue Jahr das den endgültigen Sieg und die Sicherung Deutschlands bis in ferne Zukunft bringen wird. Möge Ihnen Gott auch in diesem Jahr seinen Schutz und seinen Segen perleihen. München, den 31. Dezember 1940. Rudolf Heß. demokratischen Hetzangriffe unbeantwortet ließen, erklärte man, Deutschland wage nicht, auch nur in eine Kontroverse mit den mächtigen Staaten des Westens einzutreten. Als die fortgesetzten Kriegsdrohungen von Deutschland keine Erwiderung fanden, sagte man, dies sei ein Zeichen, daß Deutschland unfähig sei, infolge seiner inneren Schwäche überhaupt einen Krieg zu führen. Als wir die Boyke thetze, die fortgesetzten Angriffe auf deutsche Konsulate, das Herabreißen deutscher Fahnen usw. unbeantwortet ließen, versuchte man, dies als ein Zeichen der Ablehnung des heutigen Regimes durch das deutsche Volk zu erklären. Als endlich der Krieg beginnen sollte, da wurden meine letzten Bemühungen, den Frieden zu erhalten, abgetan mit dem triumphierenden Geschrei, es sei nunmehr erwiesen, daß Deutschland ungerüstet wäre und daß man es daher jetzt oder nie mit Leichtigkeit vernichten könnte. Ja, als endlich der erste der von den demokratischen Brandstiftern vorgeschickten Staaten, Polen in 18 Tagen zusammengeschlagen und verwichtes war, und Deutschland abermals seinen Wunsch nach Frieden aussprach, da wurde gerade in dieser Friedenssehnsucht der Beweis erblickt, daß Deutschland selbst im Zweifel sei und mit schlotternder Angst den britischfranzösischen Angriffen im Westen entgegensehe. So war es und ist es noch heute. Ob wir nun aus Angst oder Verantwortungsbewußtsein 1939 und 1940 unsere Friedensschritte unternommen hatten, ist unterdes weltgeschichtlich bereits zur Genüge geklärt worden. Das Jahr 1940 hat Entscheidungen gebracht, wie sie in der Geschichte der Völker in ähnlichem Ausmaße und Tempo noch nie stattgefunden hatten. * Der Versuch Mr. Churchills, durch eine Ueberrumpelung sich in Norwegen festzusetzen, der vor allem dank seiner eigenen Schwatzhaftigkeit noch gerade zur rechten Stunde zu unserer Kenntnis kam, führte zum Zusammenstoß in diesem Lande. In wenigen Wochen hat die deutsche Wehrmacht, haben unsere Soldaten diese Frage gelöst. Trotzdem die französischen und englischen Invasionstruppen auch dort— unter den ungünstigsten Bedingungen für Deutschland— überall vernichtend geschlagen und endlich aus Norwegen hinausgetrieben worden sind, brachte es vor allem die britische Propaganda fertig, den Kampf um Norwegen als einen deutschen Mißerfolg hinzustellen, ja, geradezu in ihm einen Beweis zu sehen für die mangelnde Ausrüstung des deutschen Soldaten, für die fehlende Schlagkraft der deutschen Verbände, für die schlechte Führung der deutschen Wehrmacht und für die nachlassende Moral des deutschen Volken. „So belogen und beschwindelt, schickten sich die Alliierten Anfang Mai an, zunächst Belgien und Holland zu besetzen, um so den Krieg an die deutsche Grenze zu tragen. Am 10. Mai trat die deutsche Wehrmacht diesen Machenschaften entgegen, erfüllt von dem Entschluß, nunmehr im Westen die endgültige Entscheidung zu erzwingen. Fünf Tage schon brachten Holland zur Kapitulation, nach weiteren zehn Tagen hat die belgische Armee die Waffen gestreckt. Sechs Wochen nach Beginn der Westofsensive aber gab es keine französische Armee mehr, die in der Lage gewesen wäre, noch irgendeinen Widerstand zu leisten. Wenn britische Provagandisten die Lage so hinzustellen versuchen, als ob Frankreich den Krieg gänzlich unnotwendigerweise abgebrochen hätte, dann ist dazu nur folgendes zu sagen: Die ersten Verbände, die den Kampf abbrachen, waren die englischen Divisionen. Vom Augenblick unseres Angriffs im Westen an hatte diese britische Armee nur den einen Gedanken, schleunigst das Festland zu räumen und zu dem Zweck die notwendige Deckung durch Holländer, Belgier und Franzosen sicherzustellen, Genau so, wie sie wenige Wochen vorher in Norwegen die norwegische Armee nur als Schutztruppe für ihren eigenen Rückzug ansah, so nunmehr ihre Verbündeten in Frankreich und Belgien. Als die französtsche Regierung um Frieden bat, gab es keine französische Truppe mehr, aber vor allem: es gab schon längst keine englische mehr. Gerade diese hatte, während Frankreich noch kämpfte, als erste beschleunigt versucht, über Dünkirchen zu fliehen. Auch sonst brach im Zuge dieser geschichtlichen Auseinandersetzung das propagandastische Lügengewebe der demokratischen Kriegshetzer zusammen. Während sie noch wenige Wochen vorher versicherten. daß über eine Million Engländer auf dem Kontinent seien, stellte es sich nun heraus, daß es statt einer Million nur zwölfeinhalb Divisionen gewesen sind. So haben sie ihre eigenen Angehörigen und die Völker ihrer Verbündeten betrogen. Der Feldzug im Westen hat Nr. 1 Donnerstag, den 2. Januar 1941 nicht nur für eine andere, sehende Welt, sondern auch für die deutsche Führung und das deutsche Volk die Güte der neuen deutschen Wehrmacht erwiesen. Der deutsche Soldat ist in erhöhtem Ausmaß heute wieder das, was er stets gewesen war. Heer, Marine, Luftwaffe und=Verbände wetteiferten im Einsatz und in den Leistungen. Die Führung genügte den höchsten Ansprüchen. Die Tapferkeit des deutschen Mannes war wizu allen Zeiten über jedes Lob erhaben. Allein, auch die Heimat hat einen großen Anteil an diesem gewaltigen Erfolg. Alle Organisationen der Partei und des Staates bewährten sich aufs höchste. Zahlreiche Helfer, und Helferinnen standen im Dienst unserer Kriegsführung. Zu den Riesenorganisationen des Reichsarbeitsdienstes, der Organisation Todt, der SA., des Reichsluftschutzbundes usw. kamen die nicht minder großen des Roten Kreuzes sowie der nationalsozialistischen Fürsorgeverbände. Das Kriegswinterhilfswerk 193940 ist ein Dokument einer sozialen Volksgemeinschaft, wie es etwas Aehnliches auf der Erde nicht gibt. Das Kriegswinterhilfswerk 1940/41 wird— das kann heute schon erklärt werden— diesen Eindruck nur verstärken. Allein, auch die Arbeitsfront in der Heimat hat ungeheure Leistungen vollbracht. An der Spitze stehen hier die Millionenarmeen unserer Rüstungsarbeiter und unseres Landvolkes und über allem die Millionenarmee der im Krieg tätigen deutschen Frau. Sofort nach Beendigung des Feldzuges im Westen habe ich neuerdings— diesmal an England— den Wunsch gerichtet, den an sich sinnlosen Krieg zu beenden und Europa und seinen Bewohnern das weitere Leid eines solchen Kampfes zu ersparen. Die Antwort entsprach den Interessen derer, die sie gaben. Eine Welle! von Wut und Empörung erfaßte die kapitalistischen Kriegsverdiener aller Demokratien, der Gedanke an eine Völkerverständigung, die mit einem Schlage ihre Kriegs= und Rüstungsgeschäfte beendet haben würde, regte sie dermaßen auf, daß ihre britischen Hauptredner mit jenem Haß und Zorn den Gedanken einer Kriegsbeendigung abtaten, den zu allen Zeiten die Finanzgewaltigen dann bekämpften, wenn am heiligsten Gut, das sie auf dieser Welt besitzen, gerührt wird, nämlich an den Interessen ihres Kapitals. Und wenn sie heute ihren allmählich unruhig werdenden Völkern versprechen, daß sie nach dem Kriege auch nicht abgeneigt seien, für so etwas wie Volksgemeinschaft einzutreten oder sich um die Interessen der verelendeten eigenen Massen zu kümmern, dann beweist das nur die Skrupellosigkeit dieser demokratischen Kriegsverbrecher, mit der sie wenigstens für die Zukunft etwas versprechen, was sie in der Ver= schossen hat. Ein feindlicher Angriff gegen einen unnicht nur nicht kennen, sondern so hassen, daß sie schon wurde abgewiesen. In anderen Kämpfen haben unsere deswegen Deutschland den Krieg erklärten. Damit findet nun der Krieg seine Fortsetzung Elemente! Daß die deutsche Wehrmacht gut ist, hat sie bewiesen, daß sie aber in den kommenden Monaten noch besser sowie in einigen Abschnitten Zusammenstöße vorgeschosein wird, ist unser Entschluß. Er wird mit fanatischer bener Elemente. Jäger und Picchirtelli=Formationen licht. Das Jahr 1941 wird das deutsche Heer, die deutsche Marine und Luftwaffe in gewaltiger Verstärkung und in verbesserter Ausrüstung antreten sehen. Unter ihren liche Fliegerformation einen Angriff auf Valona veraussetzungen eintreten für eine wirkliche Verständigung der Völker. Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen! Ihr kennt die Geschichte unseres inneren Ringens. Auch hier mußten erst gewisse Schichten beseitigt werden, , ehe eine wirkliche Zusammenarbeit der Menschen in unsenicht andem. Die demokratischen Kriegsinteressenten, die Maschinengewehrangriffe auf Gruppen feindlicher Panseit vielen Jahrzehnten die Welt in Unruhe versetzen und die Völker in immer neue Krisen stürzen, müssen vernichtet werden! Es ist unser unerbittlicher Entschluß,dieses Gericht stattfinden zu lassen, auf daß Europa wieder seinen inneren Frieden findet. Was immer auch eintreten mag, Deutschland wird mit kühler Entschlossenheit alle Schritte vollziehen, die zur Erreichung dieses Zieles notwendig sind. Jede Macht, die von diesen Demokratien ißt, wird daran sterben. Wenn Herr Churchill und seine internationalen demotratischen seine von der amerikanischen Presse als„Plauderei am Genossen heute ertlaren, daß sie ihre Welt verteidigen Kamin“ angekündigte Rede im Weißen Haus in Waund daß ihre Welt neben der unfrigen nicht sein kann, shington über den Kundfunk sowohl nach den Vereinigdann ist das nur ihr eigenes Unglua. Die deutsche Weltten Staaten wie auch nach Sudamerika gehalten. Auch hat genau so wie die italienische das Zeitalter der Vor- diese Ausführungen des Präsidenten der Vereinigten rechte einiger plutokrarischen Kapitalisten überwunden Staaten unterscheiden sich wenig von den Aeußerungen setzt. Wenn die Herren Churchill und ihr kapitalistischer(jung nimmt; ebenso wenig neu ist es, wenn er sagt, daß Anhang nun erklaren, in einer solchen Welt nicht leben die Vereinigten Staaten den Engländern Waffen so zu konnen, dann werden sie dadurch nicht die deutsche schnell und zahlreich wie möglich liefern müßten, und Welt vernichten, sondern früher oder später ihre eigene wenn er die Aufrüstung der Vereinigten Staaten prozu geben. Im Kampf der plutokratischen Vorrechte gegen,(durch einen besonders fühlbaren Mangel an Objektivinationalsozialistische Volksrechte werden die letz=(tät gegen Deutschland und Italien. Roosevelt stellt seine teren erfolgreich sein! In diesem Glauben treten wir in das Jahr 1941 ein. den Schwindel von den Weltherrschaftsplänen DeutschAn unserer Seite steht seit Anfang Juni dieses Jah- lands und zum anderen auf die Lüge von Angriffsabres das faschistische Italien. Es ist genau so Wörtlich sagte Roosevelt:„Die Naziherrscher wollen entschlossen, wie wir es sind, dem von einer bornierten ganz Europa versklaven und dann die Hilfsmittel Eurodemokratischen Oberschicht dem italienischen Volke noch pas dazu verwenden, um den Rest der Welt zu beherrbesonders erläuterten Krieg auf zunehmen undsschen.“ Zur Begründung dieser Ansicht fälscht nun Roodurchzuführen. Sein Kampf ist auch unser Kampf, sevelt, der Präsident eines 120=Millionen=Volkes, die seine Hoffnungen sind die unseren. Der Glaube der Worte Adolf Hitlers aus dessen letzter Rede:„Die deutKriegsmacher, durch einzelne Aktionen am Ausgang des sche Arbeitskraft ist unser Gold und unser Kapital, und Ringens etwas ändern zu können, ist kindisch. Herr Churchill hat schon eine große Anzahl von sogenannten die übrige Welt angreifen und zerschlagen. So begrün„Siegen“ erzielt, die sich später noch immer als seine det Roosevelt Deutschlands Weltherrschaftsansprüche! Mißerfolge herausstellten. Herr Chutch-l war ja auch der Mann, der plötzlich den unbeschränkten#cerika vor der Mündung eines Revolvers leben, wenn Luftkrieg als das große Geheimnis des britischen Großbritannien zugrunde ginge.“ Roosevelt muß es Sieges erkannte. Dreieinhalb Monate lang hat dieser wohl litter nötig haben, an die Haßkampagne des friedVerbrecher deutsche Städte durch Nachtangriffe wahllos lichen amerikanischen Volkes zu appellieren, und er muß mit Bomben bewerfen lassen, Brandplättchen auf wohl auch fühlen, wie weit er selbst an der schwierigen Bauerndörfer geschüttet und— wie es die Be Lage Englands mitschuldig ist.„Würde Deutschland wohner der Reichshauptstadt wissen— besonders Laza rette als Ziele angegeben. Daß die deutsche Wehr Vereinigten Staaten zu beschützen?“ Mit solchen Methomacht dreieinhalb Monate nicht antwortete, befestigte den will Roosevelt den Südamerikanern eine im Gehirn dieses Mannes die Meinung, er hätte nun Bedrohung einreden, eine Bedrohung, die für endlich die Methode gefunden, in der er Deutschland Südamerika nur von den Vereinigten Staaüberlegen sei und mit der die deutsche Wehrmacht ihm sten her besteht. Denn wer forderte in Südamerika nicht antworten könnte. Ich habe dieser menschlichen Stützpunkte? Nicht die Achsenmächte, sondern die VerGrausamkeit, die militärisch nur ein Unfug war, drei einigten Staaten. Diese Stützpunkte sollen im übrigen einhalb Monate zugesehen. Allerdings immer wieder tinents dienen. Hat sich Roosevelt gestern noch über die mit der Warnung, daß eines Tages die Vergeltung Autarkiebestrebungen der Achsenmächte erregt, so ruft er kommen würde. Die demokratischen Brandstifter hatten heute seinen Zorn über den angeblichen Appetit der für diese Warnung nur ihr altbekanntes Gelächter Achsenmächte auf die Schätze des amerikanischen Kontiübrig. Sie sprachen vom„reizenden Krieg“, der„fröhlichen Stimme“ und„zu dem man nur jeden beglückwünschen könne". Sie brachten eingehende Schilderungen der Wirkung ihrer Bomben auf die deutsche Bevölkerung und auf die deutsche Wirtschaft usw. Nun war die einzige Wirkung dieser Angriffe nur die sich allmählich steigernde Verbitterung im deutschen Volk, die Hoffnung, daß einmal die Vergeltung kommen würde und bei der Führung der Entschluß, mit dieser einseitigen Kriegsführung endlich Schluß zu machen. Im Monat Mai hat England mit seinen Angriffen gegen die Stadt Freiburg begonnen. Monatelang höhnte man seitdem in den Kreisen der britischen Kriegshetzer über die Unfähigkeit Deutschlands, etwas Aehnliches zu tun. Seit Mitte September wird ihnen nun wohl klar geworden sein, daß es nur Menschlichkeit gewesen ist, die uns so lange zurückhielt, die Churchillschen Verbrechen zu beantworten. Nun aber wird auch dieser Krieg geführt werden bis zur letzten Konsequenz— das heißt: so lange, bis die auch dafür verantwortlichen Verbrecher beseitigt sind. Und es ist keine Phrase, sondern blutiger Ernst, wenn wir versichern, daß auf jede Bombe zehn oder wenn notwendig hundert zurückgeworfen werden. So mögen sie auch heute wieder vorübergehend schon aus propagandistischen Gründen wie schon so oft von der „Wendung des Kriegsglücks“ reden. Sie mögen sich aber eines merken: In diesem Krieg siegt nicht das Glück, sondern einmal das Recht! Und das Recht ist auf der Seite der Völker, die um ihr bedrohtes Dasein kämpfen. Und der Kampf um dieses Dasein wird diese Völker zu den ungeheuersten Leistungen der Weltgeschichte anspornen. Wenn in den Demokratien die treibende Kraft für die Produktion der Gedinn ist, den einzelne Industrielle, Bankleute und bestochene Politiker einsteckten, dann ist es im nationallistischen Grausamkeit wüten würden, der diejenigen fähig sind, deren einziger Gott das Gold ist, die keine andere menschliche Regung kennen als die Sucht nach Gewinn, und die bereit sind, diesem Trieb jeden anderen edleren Gedanken ohne weiteres preiszugeben. Das nationalsozialistische Deutschland, das faschistische Italien und das mit uns verbündete Japan wissen, daß in diesem Krieg nicht um eine Staatsform gekämpft wird, nicht um irgendwelche internationalen Konstruktionen der Zukunft, sondern ausschließlich darum, ob diese Erde nur für die einen und nicht auch für die anderen da sein soll. Ein amerikanischer Politiker hat die geistvollen Begriffe geprägt, daß es im Grunde genommen eben der Versuch der Habenichtse sei, etwas zu bekommen. Uns kann das nur recht sein. Während sich die andere Welt anschickt, den Habenichtsen das Wenige, was sie noch besitzen, so wie vor der Machtübernahme, wegzustehlen, treten wir der besitzenden Welt gegenüber mit dem Entschluß, den Habenichtsen die allgemeinen Menschenrechte zu erkämpfen und ihnen jenen Anteil am Leben sicherzustellen, den sie auf Grund dieses Rechtes beanspruchen können. Dieser Kampf ist nicht ein Angriff gegen die Rechte anderer Völker, sondern nur gegen die Anmaßung und Habgier einer dünnen kapitalistischen Oberschicht, die nicht einsehen will, daß die Zeit vorbei ist, in der das Gold die Welt regiert, daß im Gegenteil eine Zukunft anbricht, in der die Völker, d. h. die Menschen, die bestimmende Kraft im Leben der Nationen sind. Diese Erkenntnis war es, die die nationalsozialistischen Armeen im vergangenen Jahr beflügelt hat. Sie wird ihnen auch im kommenden Jahr den Sieg bereiten. Nach den Neujahrskundgebungen des Führers. Indem wir aber für dieses Glück der Völker kämpfen,(Drahtbericht unserer Berliner Schriftleitung.) glauben wir uns auch am ehesten den Segen der Vorsehung zu verdienen. Der Herrgott hat bisher unserem sozialistischen Deutschland und im faschistischen Italien Kampf seine Zustimmung gegeben. Er wird uns— die Erkenntnis der Millionen Schaffenden, daß in die= wenn wir treu und tapfer unsere Pflicht erfüllen— auch sem Krieg gegen sie gekämpft wird, daß die Demokratien, in Zukunft nicht verlassen! wenn sie jemals Sieger wären, mit der ganzen kapitagez. Adolf Hitler. Von der griechischen und afritänischen Hroni Italienische Wehrmachtberichte- Tebhafte Kampftätigkeit- Griechische Verluste DNB Rom, 1. Jan. Der italienische Wehrmachtbericht vom Neujahrstage hat folgenden Wortlaut Im Grenzgebiet der Cyrenaika Tätigkeit unserer Artillerie, die feindliche Autokolonnen wirtungsvoll begangenheit nie gekannt haben und in der Gegenwart serer vorgeschobenen Posten an der Front von Bardia Truppen in der Zone von Giarabub eine von Panzerwagen unterstützte feindliche Abteilung in die Flucht geschlagen. Formationen unserer Kampf= und Jagdbis zur Vernichtung seiner verantwortlichen flugzeuge haben feindliche motorisierte Einheiten durch wiederholte Angriffe beträchtliche Verluste zugefügt. An der griechischen Front Patrouillentätigkeit Gewissenhaftigkeit und unermüdlichem Fleiß verwirk= haben in Zusammenarbeit mit den Landstreitkräften Truppenzusammenziehungen sowie Nachschub=Autokolon= nen bombardiert und mit MG.=Feuer belegt. Zahlreiche Kraftwagen sind im Brand geraten. In den gestrigen Nachmittagsstunden hat eine feind Schlägen werden dann die letzten Phrasen der Kriegs= sucht. Die Marineflak und die sofort eingreifenden Jäverbrecher zusammenbrechen und damit endlich die Vor= ger haben drei Blenheim abgeschossen. Ein weiteres wurde von einer Divisionsbatterie abgeschossen Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. Aus Ostafrika nichts besonders zu melden. Am Dienstag hatte der italienische Wehrmachtbericht folgenden Wortlaut: Im Grenzgebiet der Cyrenaika Tätigkeit unserer rem Lande stattfinden konnte. Es ist nach außen leider Axtillerie= und der Jagdverbände, die Bomben= und zerwagen und Panzerkraftwagen durchführten, die bei dem Versuch, sich unseren Stellungen zu nähern, zurückgeworfen und beschädigt wurden. Gegen den Stützpunkt Sollum richteten sich Bombenangriffe der Luftwaffe und Fernfeuer der Artillerie. In der Nacht zum 30. Dezember bomburdierten feindliche Flugzeuge wirkungslos Flugplätze in der Cyrenaika. An der griechischen Grenze fanden Kämpfe vorwiegend örtlichen Charakters statt. Der Feind erlitt empfindliche Verluste und ließ Wassen und Gefangene in unseren Händen. Flotteneinheiten habel. feindliche Versorgungsstützpuntte längs der griechischen und albanischen Küste mit sichtbarer Wirkung intensiv beschossen. Jahlreiche Bomber und Picchiatelli=Formationen haben ununterbrochen feindliche Stellungen, Brücken und Straßen angegriffen. Truppenansammlungen sowie auf der Fahrt befindliche Kraftwagenkolonnen wurden von unseren Jagdfliegern mit Maschinengewehrfeuer belegt. Die Hafen und militärischen Anlagen von Saloniki und Prevesa sowie die Flugplätze von Janina und Kotzani sind mit bestem Erfolg bombardiert worden. Am Boden wurden zwei feindliche Flugzeuge vernichtet. Eine Streife von Harricanan, die sich einer unserer Bomber=Formationen entgegenzustellen versuchte, wurde abgewiesen, wobei eine Hurricane abgeschossen wurde. In Ostafrika Artillerie= und Streifentätigkeit an der Sudan=Grenze. Feindliche Flugzeuge haben einen unserer Stützpunkte mit Bomben belegt und dabei ein Flugzeug in Brand geworfen. Sie wurden von unseren Jagdfliegern angegriffen, zwei Flugzeuge wurden abgeschossen. In der Nacht zum 31. Dezember haben feindliche Flugzeuge einige Ortschaften Süditaliens überflogen und Leuchtrakeren abgeworfen. Ein feindliches Flugzeug wurde brennend zum Absturz gebracht. An die Auslandsdeutschen Reujahrsaufruf des Gauleiters Bohle. DNB Berlin, 1. Jan. Zum Jahreswechsel erläßt der Leiter des Auslandsorganisation Gauleiter Bohle den folgenden Aufruf an die Auslandsdeutschen und die deutschen Seefahrer: Auslandsdeutsche. Männer der Seefahrt! In aller Welt und auf dem weiten Meer habt Ihr jeder auf seinem Posten teilgehabt an der einzigartigen Bewährungsprobe, die das deutsche Volk im abgelaufenen Jahr unter der zielsicheren Lenkung des Führers abgelegt hat. Das Jahr 1940 mit seiner ununterbrochenen Kette von unerhörten Siegen und stolzer Selbstbehauptung auf militärischem, politischem und wirtschaftlichem Gebiet wird in die deutsche Geschichte eingehen als verheißungsvollste Siegesfanfare, die jemals einem durch seine Weltanschauung gehärteten lebens= und kampfesbejahendem Volke erklungen ist. In der gläubigen weiteren Erduldung harten persönlichen Geschickes, in mutigem Einsatz an Eurem Ehrenplatz an der Front und in freudiger Hingabe an die Euch von der Heimat gestellten Aufgaben, werdet Ihr Mitgestalter des weltumfassenden Umbruches sein, der im Entscheidungsjahr 1941 mit dem deutschen Endsieg besiegelt werden wird. Unser Glaube heißt Deutschland! Unser Wille ist die Tat! Es lebe der Führer! gez. E. W. Bohle, Gauleiter. Bedrückter Jahreswechsel in London Roosevelts„Planderei am Kamin' Der Präsident der USA. entstellt die außenpolitischen.elsetzungen des Führers (Drahtbericht unserer Berliner Schriftleitung.) =a. Berlin, 1. Jan. Präsident Roosevelt hat die wir bisher von Roosevelt gehört haben. Es ist nicht und an ihre Stelle das Jeitalter des Volkes ge= gerade neu, daß Roosevelt gegen die Achsenmächte Stelstürzen, um auch dort den eigenen Völtern die Freiheit klamiert. Die Rede fällt nur durch eine besondere Häujung notorischer Unwahrheiten und Vokabeln aus dem Schimpflexikon der jüdisch=amerikanischen Presse auf und Rede auf zwei bewußte Lügen ab: einmal auf sichten des Führers auf den amerikanischen Kontinent. mit diesem Gold schlage ich jede andere Macht der Welt“ in die Behauptung um, der Führer habe gesagt, er wolle „Wir alle“, so meint Roosevelt weiter,„würden in zögern, irgendeinem südamerikanischen Staat zu sagen: Wir beherrschen Euch, um Euch vor der Agression der lediglich der Beherrschung des südamerikanischen Konnents in die Welt. Man sieht, es geht im Weißen Hause reichlich durcheinander. Noch tattloser als Churchill versucht dann Roosevelt, zwischen dem italienischen Volk und dem Duce einen Trennungsstrich zu ziehen. Das sind nur wenige Stellen der Rooseveltrede, in der sich alle Schlagworte der jüdischen Hetzpresse wiederfinden. Von dieser Seite hat wohl Roosevelt auch seine todsicheren Informationen bezogen, auf Grund deren er erklärt:„Ich glaube nicht, daß die Achsenmächte diesen Krieg gewinnen werden; ich gründe diesen Glauben auf die letzten und besten Informationen.“ Das sind die gleichen Informationsquellen, die zunächst versicherten, daß das deutsche Heer nichts tauge und die deutschen Panzerwagen aus Pappe seien. Es sind die Informationsquellen, aus denen amtliche englische und französische Stellen noch nach der Entscheidung in der Flandernschlacht ihre Mitteilungen über den bald zu erwartenden Sieg Frankreichs und Englands schöpften. Es wird interessant sein, die Reaktion des amerikanischen Volkes auf diesen Haßausbruch seines Präsidenten zu erfahren. Vernünftige Amerikaner wissen, daß Deutschland nur Frieden und Freundschaft mit Amerika wünscht und daß der Kampf der Achsenmächte um die Neuordnung der Dinge in Europa und Afrika geht. Wird die Stimme des friedlichen Amerikaners durchdringen? - 4 Berlin, 1. Jan. Der Tagesbefehl des Führers an die Großdeutsche Wehrmacht und die Botschaft Adolf Hitlers an das deutsche Volk werden am Neujahrstag von der Presse sowohl in Europa wie in Uebersee ausführlich an hervorragender Stelle veröffentlicht. Die Blätter in Italien, auf dem Balkan, in Skandinavien und in Spanien verwenden dabei große Ueberschriften wie:„Das Jahr 1941 wird den größten Sieg unserer Geschichte bringen.“ Die italienischen Zeitungen betonen im besonderen, daß gerade jetzt nach den Worten des Führers die Versprechungen, die England von gewisser amerikanischer Seite zuteil werden, zur leeren Zukunftsmusik werden. Denn selbst der US.=Staatssekretär Morgenthau erklärte der Wunschzettel der Engländer an die Vereinigten Staaten könne erst 1942 in Erfüllung gehen. Der Führer aber kündigte für 1941 bereits eine Vollendung des Sieges an. Selbstverständlich mäkelt die jüdisch=amerikanische Presse an den Botschaften des Führers herum. Aber auch sie weiß den Worten Adolf Hitlers kein wirksames Gegenargument entgegenzustellen. Auch sie muß zugeben, daß Deutschland in der Tat 1940„außergewöhnliche raß Reuters diplomatischer Korrespondent zu Adolf Hitlers Tagesbefehl im Grunde nichts anderes zu sagen hat, als daß dieser Tagesbefehl„defensiv und nicht aggressiv eingestellt“ sei. Mit solch kindischen Formulierungen macht dieser Reuterkorrespondent sich selbst und dem englischen Volk nur Mut; im übrigen muß er die deutschen Erfolge von 1940 ebenfalls ohne weiteres zugeben. Es ist ein sehr„gedämpfter Optimismus“, der heute, wie englische Blätter feststellen, Britannien beseelt. Neutrale Berichterstatter in London sind ehrlicher und stellen fest, daß England noch nie so bedrückt Silvester gefeiert hat wie am Jahreswechsel 1940/41. Kein Weihnachtsfriede in Bethlehem Britisch=arabische Zusammenstöße. ac. Rom, 1. Jan.(Eig. Drahtbericht.) Aus Beirut kommen Meldungen, daß der Freiheitskampf der arabischen Nationalisten in den vergangenen Tagen wieder zu einer Reihe blutiger Zwischenfälle geführt hat. In der Umgebung von Bethlehem wurden von den arabischen Freischärlern sämtliche Telephonleitungen zerschnitten. Als drei britische Kontrollabteilungen Araber verfolgen wollten, gingen diese zum Angriff über. Bei dem darauf sich entwickelnden Gefecht wurden neun Engländer getötet und 13 verwundet. Die Araber, die eine große Menge Waffen und Munition erobern konnten. zogen sich darauf in die Berge Judäas zurück. Bei Nazareth steckten arabische Freischärler ein englisches Munitionslager in Brand. Bei diesem Riesenfeuer fanden 12 Engländer den Tod. Als Repressalie hat die britische Polizei darauf 200 Araber verhaftet und in ein Konzentrationslager abtransportiert. Ein bezeichnendes Vorkommnis wird schließlich aus Jerusalem berichtet. Fahlri Nashashili, der Führer einer arabischen Minderheit in Palästina, die sich gegen hohe Bezahlung von der englischen Propaganda benutzen läßt, wurde beim Verlassen des Rundsunkgebäudes von einem Unbekannten durch mehrere Revolverschüsse schwer verletzt. Nashashili, der sich in Begleitung von zwei englischen Literaten befand, hatte kurz vorher an einer englischen Propagandasendung teilgenommen. Ueberlebende von zehn Schiffen DNB Berlin, 1. Jan. Wie Reuter berichtet, teilte der Premierminister von Neuseeland, Fraser,, mit, daß man auf einer Insel im Bismarckarchipel 500 Engländer, Franzosen und Norweger aufgenommen habe, die ein deutscher Handelszerstorer bereits vor einiger Zeit dort abgesetzt habe. Es handele sich dabei um Ueberlebende von zehn Schiffen, die das deutsche Kriegsschiff versenkt habe, und zwar der englischen Schiffe„Rangitane“(16712 BRT.),„Turakina“(9691 BRT.),„Triadie“(6378 BRT.),„Triaster“ (6932 BRT.),„Triona“(4413 BRT.),„Monata“(3900 BRT.) und„Helmwood“(2156 BRT.) sowie der in englischen Diensten fahrenden Norweger„Ringwood“ (7203 BRT.) und„Vinni“(5181 BRT.) und des Franzosen„Notou“(2489 BRT.). Guild Hall zerstört Brandbomben so zahlreich wie Schneegestöber. Sch. Lissabon, 1. Jan.(Eig. Drahtbericht.) Der Brand der Londoner City überschattet überall in der Welt alle anderen Ereignisse vollkommen. Der Angriff der deutschen Luftwaffe in der Nacht zum Montag unterschied sich von früheren Angriffen durch die massenhafte Verwendung von Tausenden und Abertausenden von Brandbomben, die, wie ein amerikanischer Berichterstatter meldet, wie ein Schneegestöber auf die Dächer der Stadt herabfielen. Der Angriff konzentrierre sich diesmal vor allem auf den engeren Bezirk der City und diese Konzentration erhöhte, wie die amerikanischen Korrespondenten hervorheben, die Verwüstungen. Da die Kraft der Londoner Feuerwehr der gigantischen Aufgabe, die entstandenen Brände zu isolieren, auch nicht im entferntesten gewachsen war, verbreiteten sich die Brände außerordentlich rasch und nahmen ein Ausmaß an, das selbst das des Riesenbrandes übertraf, der im Jahre 1666 die Londoner City verheerte. Ein Opfer dieses Brandes wurde auch die historische Guild Hall, das Rathaus der City. Ein Teil der englischen Presse versucht aus der Vernichtung dieses Gebäudes propagandistischen Gewinn in die Welt zu ziehen und stellt sie als eine besondere„Vandalentat“ dar. In einem Reuterbericht wird aber ausdrücklich festgestellt, das Feuer in der Guild Hall sei durch Funken entstanden, die von dem starken Wind herangeweht worden waren. Die Flammen hätten sich sehr rasch verbreiret. Als die Feuerwehr ihre Arbeit begonnen habe, hätte der Brand bereits eine allzugroße Ausdehnung angenommen. Weiter heißt es in einem Reuterbericht:„Die Guild Hall gewährt heute den Anlick einer einzigen großen Verwüstung. Der historische Bankettsaal, in dem so viele britische Staatsminister von Weltruf, sowie andere berühmte Persönlichkeiten das Wort zu ergreifen pflegten, hat kein Dach mehr. Die Steinbögen, die das Dach trugen, sind zerbrochen. Einige der Statuen berühmter Männer sind vom Rauch geschwärzt oder durch herabfallende Mauerstücke schwer beschädigt worden.“ Die Guild=Hall war ursprünglich im 15. Jahrhundert gebaut worden. Bei dem großen Brand im Jahre 1666 erlitt sie beträchtlichen Schaden und mußte völlig restauriert werden. 1789 erhielt sie ihre heutige Fassade. Ein Opfer der Brände in der City wurde ferner das Gebäude des Schwurgerichts das völlig eingeäschert ist. Am Montagmorgen sperrten riesige Trümmermassen die City auf allen Seiren von jedem Verkehr ab und hinderte die Angestellten und Arbeiter, die aus den Vorstädten an ihre Arbeitsstätten gelangen wollten, soweit diese noch vorhanden waren, am Weiterkommen. Nr. 1 Donne###ag, den 2. Januar 1941 Deutschland- Vollstrecker historischen Schicksals Die Eilbesteransprache des Reichsministers Dr. Goebbels DNB Berlin, 1. Jan. Reichsminister Dr. Goebbels, sprach am Silvesterabend über den Rundsunk zum deutschen Volk. Er sagte: Eines der entscheidungsvollsten Jahre der deutschen Geschichte geht heute zu Ende. In seinem Verlauf haben nicht nur das Reich, sondern ganz Europa ihr Gesicht verändert. In erdbebenartigen Erschütterungen sind Staaten, Länder und Völker umgeformt worden, machtpolitische Amschichtungen vollzogen sich, die man in einem Ablauf von Jahrzehntn, geschweige eines kurzen Jahres, nicht für möglich gehalten hätte. Man hätte mich wahrscheinlich für einen Narren und Phantasten gehalten, hätte ich am Silvesterabend 1939, als ich von dieser Stelle aus zur Jahreswende zum deutschen Volk sprach, prophezeien wollen, daß am Ende dieses damals eben anbrechenden Jahres 1940 die deutsche Front von Kirkenes bis zur Biscava reichen würde, daß dann überall diese ganze 5000 km, lange Grenze herunter deutsche Soldaten auf der Wacht ständen, um das Reich in ihren sicheren Schutz zu nehmen, daß Norwegen dann bis an den Polarkreis in deutsche Obhut genommen sei, daß Frankreich militärisch vollkommen zerschmettert und England durch die deutsche Gegenblockade und durch Tag und Nacht in seine Lebenszentren hineingetragene Vergeltungsangriffe der deutschon Luftwaffe ins Herz getroffen sein würde, so daß es taumelnd unter den, schweren Schlägen unserer Wehrmacht mühsam um sein nacktes Leben ränge, daß London in aller Welt um Hilfe betteln würde, um, wenn auch nur für Monate, überhaupt weiter existieren zu können. Man hätte mir wahrscheinlich— Hand aufs Herz!— entgegengehalten:„Wie wollt Ihr denn überhaupt bis Kirkenes heraufkommen? Wo sind die Schiffe, wo die Transvortmöglichkeiten? Und was Frankreich betrifft: Der Franzose ist ein zäher und tapferer Soldat. Seine Armee ist vorbildlich ausgebildet und ausgerüstet. Dazu kommt der Reichtum dieses Landes, seine unerschöpflichen Hilfsquellen und die Maginot=Linie nicht zu vergessen! Wir haben den Weltkrieg noch in schmerzender Erinnerung, wo wir um einen halben Kilometer Landgewinn wochenlang kämpfen mußten und die französische Erde mit Strömen deutschen Blutes düngten.“ Das alles würde man mir entgegengehalten haben und mehr noch dazu. Und heute gehören diese Einwände längst der Vergangenheit an. Wir erinnern uns ihrer kaum noch. Wir können nicht mehr verstehen, daß sie im Ernst überhaupt einmal vorgebracht worden sind. So schnell jiebt diese Zeit, und so großzügig sind wir alle geworden im fast selbstverständlichen Hinnehmen von Erfolgen und geschichtlichen Siegen, wie sie in dieser atemberaubenden Dynamik noch niemals in der Geschichte zu verzeichnen waren. Es ist also ein undankbares Geschäft, den Propheten zu spielen. Die Zeit holt immer noch weiter aus als unsere Phantasie. Sie ist nun einmal im Zuge und greift in diesem geschichtlichen Umbruch mit harter, aber auch ordnender Hand in die Vorurteile, Verbogenheiten und tödlichen Komplikationen der Vergangenheiten hinein. Wer wollte sich unterfangen, zu sagen, was morgen, sein wird, da unsere Vorstellungskraft kaum dazu ausreicht, das Heute ganz zu begreifen. Es ist das aber eine der wesentlichsten Voraussetzungen für ein klares politisches Urteil, die Zukunft aus der Vergangenheit verstehen zu lernen, nicht am Heute zu kleben, sondern mutig über den Tag hinaus zu denken, hinaus zu forschen, aber auch hinaus zuhandlen. Nur die Ehrfurcht vor dem Gewesenen gibt die Kraft, das Kommende zu erkennen und mitzugestalten. Der Spießer hat meist Angst vor der Aktion, während sein Mut sich an den errungenen Erfolgen und Siegen berauscht. Er vergißt die gewonnenen Schlachten und vollbrachten Leistungen deshalb so leicht, weil er an ihrer Vorbereitung und Durchführung meist ziemlich unbeteiligt gewesen ist. Vor der Aktion kann, er nicht genug Furcht und nach der Aktion nicht genug Courage haben. Unsere Gegner haben, immer mehr geredet als wir. Sie haben vor den Aktionen den Mund stets sehr voll genommen, um während der Aktionen plötzlich ganz zu verstummen. Vor allem in Zeiten, in denen scheinbar nicht viel geschah stellten sie sich dreist vor die Oeffentlichkeit hin und ergingen sich in prahlerischen Drohungen gegen uns. Es ist immer— auch früher schon im Kampfe um die Macht im Reich— ihr fast tragikomisches Schicksal gewesen, den Führer nicht ernst zu nehmen, seine warnenden Worte in den Wind zu schlagen und aus seinem zeitweiligen Schweigen zu schließen, daß er nichts zu sagen wüßte oder gar nichts täte. Drei Wochen vor der Uebernahme der Macht im Reich noch erklärte der damals regierende Reichskanzler, daß Hitler eine Größe von gestern sei. Schuschnigg prahlte gegen das Reich noch zwei Stunden, bevor er mit Schimpf und Schande aus dem Wiener Bundeskanzlerpalais herausgejagt wurde. Benesch hatte schon seine Koffer gepackt als er noch behauptete, er habe einen Plan in der Tasche, um die ausweglos erscheinende Situation zu retten. Die polnischen Staatsmänner träumten noch von einem Sieg vor den Toren Berlins, als die deutschen Geschütze schon Warschau beschossen. Zwei Monate vor Frankreichs Zusammenbruch noch hausierte Monsieur Reynaud nichtsahnend in Diplomatenkreisen mit seiner neuen Europakarte herum und erklärte umständlich und in aller Gemütlichkeit, wie Deutschland in seine Bestandteile aufgeteilt werden müßte. Verfolg Mister Churchill heute etwa eine andere Methode? Er spricht in seinen Reden und Zeitungen von den Friedensbedingungen, die er dem Reich nach gewonnenem Kriege auferlegen will, während die britischen Inseln in Wirklichkeit bereits aus allen Pulsadern bluten und mühsam um Atem ringen. Alle unsere Gegner haben, scheint es, von den Anfängen der nationalsozialistischen Bewegung an bis heute nur den einen Ehrgeiz gehabt, an sich die Wahrheit des Wortes zu erhärten:„Wen der Herr strafen will, den schlägt er zuvor mit Blindheit.“ Ist es da nicht erlaubt, die Frage aufzuwerfen, was wohl Monsieur Reynaud vor 12 Monaten getan haben würde, wenn er gewußt hätte, was das Jahr 1940 für Frankreich bringen sollte, und weiter, was Mister Churchill heute tun würde, wenn er wüßte was Englands Schicksal im Jahre 1941 seinwird? Wir Nationalsozialisten haben zwar selten, aber noch niemals falsch prophezeit. Hätte man dem Führer beizeiten geglaubt und Gehör geschenkt, der Welt wäre wahrscheinlich viel Leid erspart geblieben. Aber es muß wohl so sein daß eine neue Ordnung von den gigantischen Ausmaßen wie die heute sich vollziehenden nur unter Schmerzen geboren werden kann und daß die geschichtlichen Sünden der westlichen Demokratien auch ihre geschichtliche Sühne finden müssen. Sei dem, wie ihm wolle: Das neue Deutschland ist als Vollstrecker dieses historischen Schicksals bereit. Wir bilden als Front und Heimat eine große, starke 90=Millionen=Gemeinschaft, die jeder Gefahr und jeder Bedrohung gewachsen ist. Wir haben das Glück, einen Führer zu besitzen, der uns aus kleinsten Anfängen beginnend immer den geraden Weg nach oben führte. Er kann sich auf seine Soldaten, auf seine Arbeiter, Bauern. Beart. 2d Ceikesschaffen assen. Sie terf:, 1 ihn, so wie er sie versteht. Bei uns zulande gibt es in diesen harten Monaten des Krieges nur noch einen Gedanken: den an den Sieg. Dafür arbeiten und kämpfen wir, bis der Angriff auch des letzten Feindes gebrochen sein wird. In dieser bewegenden Stunde kurz vor der Jahreswende wollen wir uns das alles noch einmal vor Augen halten, wollen wir in dankbarer Erinnerung an die großen Siege, die das Schicksal uns im abgelaufenen Jahre vergönnte, vor aller Welt feierlich geloben: Niemals wollen wir müde werden und niemalsverzagen. . Die Opfer, die wir für den Krieg bringen müssen, legen wir freudigen Herzens unserem Vaterlande zu Füßen. Keine Macht der Welt kann uns dann dazu zwingen, unsere Pflicht zu verleugnen und die große geschichtliche Aufgabe der Rettung der Freiheit unseres Volkes auch nur einen Augenblick zu vergessen. So grüße ich denn in dieser letzten Stunde eines zu Ende gehenden großen und geschichtlichen Jahres unser ganzes deutsches Volk. Ich grüße seine Männer, die in der Heimat in harter Arbeit den Krieg durchführen helfen, seine Arbeiter auf den Werften und in den Munitionsfabriken. Ich grüße seine Frauen, die alle Beschwernisse und Mühsale des Krieges willig auf sich nehmen, die überall da eingesprungen sind, wo die Männer an die Front mußten, und die in einem Heroismus ohnegleichen in dieser Zeit der Nation auch noch Kinder schenkten. Die Kinder grüße ich, die ungezählten deutschen Kinder, die auch schon vom harten Zugriffe des Krieges mit angefaßt werden, die vielfach in den häufiger luftbedrohten Gebieten ihre Mütter und ihr Vaterhaus verlassen mußten. Ich grüße unsere Arbeiter, unsere Bauern, unsere Geistesschaffenden, die in ihrer Gesamtheit als Volk sich der großen Zeit, die wir durchleben, würdig erwiesen haben. Mein besonderer Gruß gilt dabei unseren Auslandsdeutschen, all denen, die über die Grenzen hinaus in fremden Ländern und fernen Kontinenten, manchmal durch Ozeane von uns getrennt, für das Reich denken, leiden und arbeiten. Unsere heißesten und dankbarsten Wünsche aber gehen in dieser Stunde zu unseren Soldaten. Es sind Wünsche und Grüße der ganzen Heimat, die ich hier ausspreche. Aus tiefstem Herzen kommend richten sie sich an unser tapferes Heer, an unsere glorreiche Luftwaffe und an unsere sieggekrönte deutsche Kriegsnarine. Heimat und Front wollen in dieser Stunde, da wir Abschied nehmen von einem Jahr voll von Sorgen, aber auch voll von großen geschichtlichen Siegen, eine große Familie bilden. Wir verneigen uns als deutsches Volk in dieser Stunde in tiefer Ehrfurcht vor dem Allmächtigen, der uns in diesem abgelaufenen Jahr so sichtlich seinen Segen gegeben hat, der über unseren Schlachten stand und unsere Waffen mit Sieg krönte. Er weiß, daß wir diesen Kriea für einen besseren Frieden führen, daß wir eintreten für das Glück der Menschen, das bisher so oft von den Regierenden mit Füßen getreten wurde. Die ganze deutsche Nation aber, Front und Heimat, vereint sich in dieser Stunde in einem heißen Dankgefühl für den Führer. Sie grüßt ihn aus 90 Millionen Herzen. Sie ist bei ihm in den schweren und in den glücklichen Stunden unseres Volkes, so wie sie das. Gefühl hat, daß der Führer immer bei ihr ist. Wir Deutschen alle wünschen ihm Glück und Segen für das neue Jahr, eine starke, feste sichere Hand, Gesundheit und Kraft in allen seinen Werken. Lange möge er leben, lang möge er über dem Volke stehen als des Reiches Schutz und Schirm, als der erste Kämpfer für einen wahren, echten Frieden und für das Glück, die Ehre und den Ruhm seines Volkes. Die Welt bewundert ihn, wir aber sind bevorzugt, ihn lieben zu dürfen. Reichen wir uns alle die Hände und schließen uns fest und unzertrennbar um ihn zusammen. Das alte Jahr ist zu Ende, ein neues steigt herauf Möge es dem scheidenden nicht nachstehen an Glück, Segen und stolzem Sieg! Aufgaben der Hitler=Jugend für 1941 Reichsjugenöführer Axmann über die 53 beim Aufbau in den neuen Gebieten DNB Berlin, 1. Jan. Am Neujahrstage 1941 brachte der Großdeutsche Rundsunk die traditionelle Neujahrssendung der Hitler=Jugend mit einer Ansprache des Jugendführers des Deutschen Reiches Artur Armann. Die Jugend grüßte mit dieser Sendung zugleich ihre Kameraden und Führer im Felde, sowie die Jungen und Mädel in den Lagern der erweiterten Kinderlandverschickung. Die Ansprache des Jugendführers des Deutschen Reiches wurde durch Chor= und Instrumentalmusik der Berliner Rundsunkspielscharen eingeleitet. An den Beginn seiner Ausführungen stellte Reichsjugendführer Artur Armann den Gruß der Jugend an den Führer:„Unermeßlich ist das Glück dieser Jugend, eine Zeit zu erleben, die vom größten deutschen Genius gestaltet wird. Durch sein Vorbild ist er die größte erzieherische Macht und die stärkste typenbildende Kraft der Zeit. Die Persönlichkeit und der Name des Führers sind der deutschen Jugend ein Programm. Seinen Namen darf nur der mit Berechtigung tragen, der sich mit dem Vorsatz auf den Lebensweg begibt, durch seine Haltung und durch seine tägliche Arbeit dem Führer näherzukommen. Seinen Namen tragen heißt die Verpflichtung erfüllen, daß das Leben ein Weg zum Führer ist.“ Das vergangene Jahr habe der Hitler=Jugend über den üblichen Dienst hinaus Pflichten und Arbeiten gebracht, die die Ersordernisse des Krieges bedingt hatten. Den erweiterten Aufgaben stand jedoch eine beschränkte Anzahl von Führern gegenüber. Daran werde sich auch im Jahre 1941 wesentlich nichts ändern. Zwar habe jeder der in der Heimat tätigen Jugendführer den heißen Wunsch, beim letzten Waffengang gegen England mit dabei zu sein. Doch der Befehl habe ihn an eine andere Aufgabe gestellt. Jeder dieser jungen Führer werde an sich erleben, daß das eigentliche Wesen der Disziplin erst dort beginnt, wo die persönliche Neigung aufhört. Die Neujahrsansprache des Reichsjugendführers brachte zugleich das Arbeitsprogramm der Hitler= Ingend für das Jahr 1941. An erster Stelle steht die Auslese und Ausbildung des jungen Führernachwuchses für die unteren Einheiten. In besonderen Ausbildungseinheiten werden sich geeignete Hitlerjungen und Pimpfe für ihre Führertätigkeit zu beweisen haben. Ferner werden gemeinsam mit der Wehrmacht Ausbildungslager errichtet, in denen die jungen Führer in der Wehrertüchtigung unterwiesen werden. Diesen Führern wird dann die Ausbildung des jugenddienstpflichtigen Jahrgangs übertragen. Besonders verwies der Reichsjugendführer auf die Bauerngaue und Kornkammern des Reiches, das Wartheland und Danzig=Westpreußen. Die Sendung der Jugend in diesem Raum altdeutscher Kolonisation heißt, Bauer zu sein. Dort habe er, so bemerkte Reichsjugendführer Axmann, auf die Frage nach dem künftigen Beruf von allen Gefragten die Antwort erhalten:„Ich will Bauer werden.“ Zur Behebung der Landflucht wird die HI. gemeinsam mit dem Reichsnährstand in den neuen Ostgebieten die bäuerliche Berufsertüchtigung zu verwirklichen haben, wozn sie in ihrem Landdienst bereits ein geeignetes Instrument besitzt, die gesunde Jugend aus den Städten mit dem Boden leßhaft zu verbinden. Jugendliche aus dem Altreich werden als Lehrlinge in den Osten gehen, um das ländliche Handwerk zu beleben und zu fördern. Der Reichsjugendführer sprach weiterhin von der Betreuung der ins Reich heimgekehrten und umgesiedelten Deutschen durch die H3. und den Bund deutscher Mädel. Die Kameradschaft und der Geist des Zusammenlebens auf den einsamen Höfen dieser Bauern wird dazu führen, daß in diesen neuen Ortsgebieten und ser Volk zu einer Einheit zusammenwächst und eine neue Tradition begründet wird. Auch in den neuen Westgebieten hat sich die Jugend begeistert unter den Fahnen der 55. gesammelt. Sie ist der Stimme ihres Blutes gefolgt und zu einer untrennbaren Kameradschaft mit der 53. des Altreichs geworden. Zusammenarbeit mit der Jugend anderer Nationen. Im Jahre 1941 wird die HJ. weiterhin die Bande der Kameradschaft festigen, die sie mit der Jugend des faschistischen Italiens und der Jugend des fernen Landes der aufgellenden Sonne verbindet. Gerade in diesen Tagen hat eine Abordnung der Hitler=Jugend beim japanischen Volk eine begeisterte Aufnahme gefunden, die mich hoch erfreut. Auch mit der Jugend der uns umgebenden Staaten, die eine Neuordnung Europas bejahen, stehen wir in guter Zusammenarbeit und guter Freundschaft. Wenn Europa neu gestaltet ist, dann wird die Jugend die Fahnenträgerin dieser Neuordnung sein. Einsatz in Schule und Beruf. Reichsjugendführer Axmann gedachte abschließend des ersten Jugendführers des Deutschen Reiches Baldur von Schirach, der der Jugendbewegung nach den Weisungen des Führers in den Jahren des Kampfes und des Aufbaues Idee und Gestalt gegeben habe.„Nachdem die großen politischen Ideen für die kommenden Jahrhunderte gegeben sind, ist es unsere Aufgabe, den monnmentalen Bau des Reiches im einzelnen fleißig und gewissenhaft zu gestalten, wozu auch Können und Leistung gehört.“ Deshalb werde auch der volle Einsatz in Schule und Beruf gefordert denn die deutsche Leistung ist mehr Wert als alles Gold der Welt. Das Fahnenlied der Hitler=Jugend beschloß die Ansprache des Reichsjugendführers an die deutsche Jugend. Die Kämpfe um Bardia in Nordafrika Hervorragenöe Leistungen italienischer Flieger- Englanös Vormarsch steht (Drahtbericht unseres römischen Korrespondenten.) ac Rom, 1. Jan. Die Artillerietätigkeit bei Porto Bardia an der Cyrenaika=Front hält unvermindert an. Alle Versuche der Engländer, durch kleine Panzereinheiten gegen die Befestigungsanlagen der Stadt vorzustoßen, werden von den Italienern mit schweren Verlusten für die Angreifer zurückgewiesen. Mit Unterstützung der Luftwaffe wurde ferner die Zerstörung feindlicher Kampfmittel systematisch und mit wachsendem Erfolge fortgesetzt. Ebenfalls wurde ein englischer Angriff auf Giarabub zurückgeschlagen. Der Widerstand der italienischen Streitkräfte bei Porto Bardia ist in den letzten Tagen zunehmend stärker geworden, wobei Artillerie und Luftwaffe es dem Gegner unmöglich machten, zu einem geschlossenen Großangriff anzusetzen. Vom englischen Kommando wird diese Sachlage vollkommen zugegeben. Das Hauptquartier von General Wavell gibt seit einigen Tagen nur noch ganz lakonische Mitteilungen aus, in denen es heißt daß das heftige englische Artilleriefeuer auf die Befestigungsanlagen von Porto Bardia in gleicher Stärke erwidert wird. Während der ausgesprochene Wüstencharakter bei Sidi el Barani den Engländern den Angriff auf die Stadt erleichterte, da sie alle technischen Mittel einsetzen konnten, ist Porto Bardia durch einen Felsgürtel geschützt, der das Vorgehen der Tanks nur in ganz begrenztem Umfange zuläßt. Die Engländer haben daher bekanntgegeben, daß sie ohne wesentliche Verstärkungen nicht auskommen werden. Nachdem die englische Propaganda bereits mehrfach den unmittelbar bevorstehenden Fall von Porto Bardia angekündigt hatte geben sich setzt die britischen militärischen Stellen alle Mühe, das Gegenteil zu erklären. Dabei stützen sie sich vor allem auch auf den Umschlag des Wetters, denn nach Tagen erdrückender Hitze wehen seit einer Woche eisige Winde vom Mittelmeer über das nordafrikanische Kampfgebiet, die so stark sind, daß die Wasservorräte einfrieren. Wie der Sonderberichterstatter der Agentur Stefani an der nordafrikanischen Front meldet, überraschte eine italienische Jagdfliegerstaffel am Himmel von Ghedareff, das 150 km von der libyschen Grenze entfernt ein Hauptknotenpunkt des englischen Verteidigungssystems darstellt, eine Staffel von fünf englischen Gloster=Maschinen, von denen vier abgeschossen wurden. Die gleiche italienische Jägerstaffel konnte ferner eine englische Kavallerieabteilung mit Maschinengewehrfeuer zersprengen, die sich auf einem von den Italienern zerstörten Flugplatz sammelte. Kurze Zeit darauf näherten sich die italienischen Jäger einem Bahnhof der Eisenbahnlinie nach Marsa Matruk, auf dem ein Zug mit Kriegsmaterial aufgeladen wurde. Nach dem Angriff der italienischen Flieger blieb von dem Zuge nur noch ein qualmender Schrotthaufen übrig. Auf ihrem Rückweg griffen die italienischen Jäger schließlich noch vier englische Autotransporte mit Nachschubmaterial an, die gleichfalls in Brand geschossen wurden. Diese Aktionen einer einzigen Jägerstaffel legen Zeugnis ab von dem unermüdlichen Angriffsgeist der italienischen Flieger, die bereits im nordafrikanischen Kriege gewaltige Leistungen vollbracht haben. Nicht minder groß sind die Erfolge der italienischen Flieger bei ihren vielen Angriffen auf dieenglische Kriegs= und Handelsflotte. Im bisherigen Verlauf des Krieges bis einschließlich 27. Dezember wurden vier englische Kriegsschiffe, und zwar ein Abost, ein Zerstörer und zwei kleinere Einheiten, von italienischen Bombern versenkt. Weitere drei englische Kriegsschiffe, und zwar zwei Kreuzer und ein Hilfskreuzer, wurden von Torpedoflugzeugen versenkt. Schwere Bombentreffer erhielten 47 englische Kriegsschiffe, während vier weitere, und zwar ein Schlachtschiff und drei Kreuzer, durch Lufttorpedos beschädigt wurden. 22 englische Kriegsschiffe wurden ferner mit aller Wahrscheinlichkeit durch italienische Flieger getroffen. Hinzu kommen schließlich sechs englische Handelsschiffe die von Bombenflugzeugen versenkt wurden, sowie 24 mit Sicherheit und 7 wahrscheinlich beschädigte Dampfer. Diese hervorragenden Leistungen, der italienischen Flieger sind das Ergebnis einer umfassenden Schulung, die in Zusammenarbeit mit der Wehrmacht bereits von der italienischen Jugendorganisation 63L in vormilitärischen Kursen begonnen wird. Für diese Kurse haben sich in diesem Jahre über 11000 Jugendliche des Jahrgangs 1922 eingeschrieben. Diese enorme Zahl zeigt, daß es bei der italienischen Luftwaffe niemals ein Nachwuchsproblem geben kann, mit dem die Royal Air Force bereits seit einiger Zeit zu kämpfen hat. In gleichem Maße stehen auch für die Landtruppen an den verschiedenen Fronten reichliche Reserven bereit, die zur Zeit im Mutterland in ihrer Ausbildung vervollkommnet werden. So hat in der Zeit vom 25. bis 28. Dezember der Generalstabschef der Faschistischen Miliz, Achille Starace, eine Inspektionsreise zu den Fußtruppabteilungen der Schwarzhemden unternommen. Wie schon mehrfach berichtet, bilden diese Schwarzhemden=Bataillone eine Elitetruppe, die stets mit als erste vorm Feind kämpft. Japan zur neuen Weltordnung Erklärungen führender japanischer Staatsmänner. DNB Tokio, 1. Jan.„Japan hat einen großen Schritt zum Aufbau der Neuordnung getan und ist bereit., trotz aller noch zu erwartenden Schwierigkeiten im Verein mit den verbündeten Mächte alle Kräfte zur Schaffung einer stabilen und gerechten Weltordnung zusammenzufassen“, das ist der Leitgedanke aller vom Ministerpräsidenten und von den Mitgliedern des Kabinetts abgegebenen Neujahrserklärungen. Ministerpräsident Fürst Konoye hob hervor daß die Neuordnung Ostasiens sich aufbaue auf große Ziele, die mit dem Abschluß des Dreierpaktes verbunden und mit Deutschland und Italien durchgeführt würden. In Europa mache das geplante Aufbauprogramm ständige Fortschritte unter Führung Deutschlands und Italiens und Japan selbst werde sich vorbereiten, allen Möglichkeiten ins Auge zu sehen, mit denen durch verschiedne internationale Bedrückungen gerechnet werden müsse. Außenminister Matsuoka griff die Ausbeutungspolitik der sogenannten„Goldmächte“ an, die eine Reformation der Welt notwendig mache. Allerdings, so betonte Matsuoka, dürfe man sich nicht mit der Zerstörung der alten Ordnung begnügen, vielmehr müsse man eine neue Ordnung auf stabiler Grundlage von Gerechtigkeit und eines vernünftigen Ausgleiches aufbauen. Das sei der wahre Geist des Bündnisses mit Deutschland und Italien. Finanzminister Kawata bezeichnete die finanzielle Basis Japans als gesund, und zwar trotz höchster Anforderungen an den Opfergeist des Volkes, der bisher den nationalen Zielen Japans Aufschwung gegeben habe. Kawata bezifferte den laufenden Haushalt nuter Einbeziehung der Ausgaben für den Chinakonflikt auf etwa 16 Milliarden. Auch der Voranschlag für den Haushalt 1941 sähe große Anforderungen an den gemeinsamen Opferwillen des Volkes voraus. Handelsminister Kobayashi legte den Hauptwert auf die Feststellung, daß das verstärkte Embargo der USA. auf die gesamte Handels= und Industriepolitik Japans nicht etwa lähmend, sondern belebend gewirkt habe. Eine neue Wirtschaftslenkung mit dem Ziel der stärksten Förderung der Produktionskapazität für Eisen, Stahl und Kohle bilde die Grundlage für eine neue Wirtschaftsstruktur als Auftakt der Selbstversorgung der Wirtschaft in Fernost. Moskau ist mit 1940 zufrieden Jahresrückschau der Prawda. DNB Moskau, 1. Jan. Die Prawda gibt am Jahresschluß eine Rückschau auf die Erfolge der Sowjetunion während des verflossenen Jahres und betont, daß sie umso gewichtiger seien, als sie inmitten der gegenwärtigen internationalen Lage erreicht worden seien. Unter den besonderen Errungenschaften des letzten Jahres verzeichnet die Zeitung die Zunahme der gesamten industriellen Produktion um 11 v. H. im Vergleich zum Jahre 1939, die hohen Ernteerträge des verflossenen Jahres, die wiederum mit fast 7 Milliarden Pud Getreide angegeben werden die neuen arbeitsrechtlichen Bestimmungen, die eine Förderung der Disziplin und Ordnung in allen Industriebetrieben mit ch gebracht hätten, die Ausbildung der staatlichen Arbeitsreserven“ durch die Einführung der Gewerbe= und Fabrikschulen, die Erhöhung der militärischen Macht der Sowjetunion durch die Reform der Ausbildung und Organisation der Roten Armee und Flotte. Ferner die Eingliederung der Baltenländer, Bessarabiens und der Nordbukowina, sowie die Schaffung einer karelisch=finnischen Bundesrepublik. Duisling: die Parole Norwegens „Zusammenarbeit mit Deutschland eine Notwendigkeit.“ DNB Oslo, 1. Jan. Vidkun Quisling, der Führer von Nasjonal Samling, sprach anläßlich des Jahreswechsels im norwegischen Rundfunk. Er ging dabei von einer Deutung der heutigen Zeit aus und zog die für Norwegen notwendigen Folgerungen. In Europa vollziehe sich seit dem Weltkrieg eine große Revolution, die im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg gegen England eine Parallele habe. Der amerikanische Unabhängigkeitskrieg habe Amerika von Englands Vorherrschaft befreit. Der jetzige Krieg werde Europa für immer von dem Herrschaftsanspruch Englands und seiner: Politik des „Teile und Herrsche“ erlösen. Quisling unterstrich die die vielen schlechten Erfahrungen, die das seefahrende Norwegen mit der englischen Anmaßung machen mußte Auch Norwegen sei gegenwärtig der Blockade ausgesetzt. und seine Handelsflotte sei teilweise geraubt worden. Wenn Englands Tyrannei auf dem europäischen Kontinent gebrochen ist, dann werde eine neue Zeit der Gerechtigkeit einziehen. Deutschland habe Norwegen gerufen, als gleichwertiges germanisches Brudervolk das neue Europa mit aufzubauen. Quisling rechnete im weiteren Verlauf seiner Rede mit den landesverräterischen Emigrantencliquen um die geflohenen früheren norwegischen Machthaber ab. Diese Leute hätten die Verteidigung Norwegens sabottiert und sich unter der Hand mit England ins Einvernehmen gesetzt. Heute beglückten sie die norwegische Heimat mit Bomben auf zivile Norwegen. Die Zusammenarbeit mit Deutschland— so fuhr Quisling fort— ist für Norwegen eine Notwendigkeit. Es gereiche ihm nur zum Vorteil, weiter darauf hinzustreben. Der Kampf gegen England sei somit auch für Norwegen eine Existenzfrage. Studenten aus Syrien, dem Libanon, Palästina, Aegypten, Indien, Irak und Iran, die in Rom ansäslig sind, statteten einem Militärlazarett der italienischen Hauptstadt einen Besuch ab, um den verwundeten italienischen Soldaten ihre Weihnachtswünsche und kleine Geschenke, Süßigkeiten und Zigaretten, zu überbringen. Gegen nächtliche Fliegerangriffe empfiehlt ein Briefschreiber im Daily Mirror ganz ernsthaft den Einsatz von Beobachtungsbaklons. Man müßte ihre Körbe mit Panzerplatten einfassen und mit Maschinengewehren ausrüsten. Tüchtige Schützen hätten dann die Nachtflieger„einfach“ abzuschießen. Mit Fesselballons auf den Anstand in die Lüste zu gehen, das kann auch nur ein Engländer erfinden! Nr. 1 Mittelrheinische Landes=Zeitung Donnerstag, den 2. Januar 1941 Mittelrhein— Niederrhein:0 5000 Zuschauer im Kölner Stadion Nach den bisherigen Begegnungen der Bereiche Mit-rhein, der sich in den letzten Minuten auf Durchbrüche verlegt, bei Glück leicht noch einen Treffer erzielen teirhein und Niederrhein, in denen beide Parteien bisber je 3 Siege, ein Unentschieden und drei Niederlagen zu verzeichnen hatten, rechnete mom im allgemeinen beim 8. Zusammentreffen mit einem Siege des Niederrheins, da man der zusammengewürfelten Angrifssreibe des Mittelrheins gegen die sehr starke Niederroeindeckung wenig Aussichten einräumte. Der Spielverlauf bewies die Richtigkeit dieser Vermutung. denn der Mittelrheinangriff konnte sich nur selten zu einer geschlossenen Angriffshandlung aufraffen. So kam es auch, daaz die meisten Angriffe des Mitterrheins über die eingespielte rechte Flanke Berg=Bars vorgetragen wurden, die allerdings auch in dem für den Aufbau gut wirkenden Läufer Thomas eine gute Unterstützung hatten. Die Hintermannschaft des Mittelrheins zeigte eine hervorragende Abwehrleistung, in der die beiven Verleidiger Ahrweiler und Müsch durch ihre Sicherheit bestachen. Sofort nach Beginn setzen sich die Niederrheinler wirkungsvoll in Szene und tragen gefährliche Angriffe vor, die jedoch von der gegnerischen Hintermannschaft vorerst klar abgeschlagen werden können. Bei Mittelrhein ist es Bars, der das Leder immer wieder in die Nähe des feindlichen Tores bringt. Nachdem er sich wieder einmal gut durchgespielt und Ahlbach vorbildlich bedient hat, wird dieser im Strafvum umgelegt, ohne daß der Schiedsrichter eingreift. Kurz darauf hat Mitterrhein zweimal Glück, denn Pickartz verschießt freistehend und auch kann Bertz nach einem Fehler von Ahrweiler das Tor nicht finden. Eine Ecke für Mittelrhein wird gut hereingegeben, aber ebenso gut von Jurissen uogewehrt. Einen Strafstoß aus 30 m verschießt Berg. Als sich dann Gottschalk auf rechtsaußen durchgekämpft hat und eine vorbildliche Vorlage an Pickartz gibt, verschießt dieser in aussichtsreicher Stellung. Nachdem sich die Mittelrheinler in der ersten halben Stunde gut geschlagen und das Spiel durchweg offen gehallten haben, macht sich in der letzten Viertelstunde der ersten Hälfte mehr, eine Ueberlegenheit der Nieder= rhein=Mannschaft bemerkbar. Noch mehrfach muß Duvont im Mittelrheintor in Aktion treten und sein gandes Können ausbieten, um gegnerische Erfolge zu verhindern. Mit:0 geht es in die Halbzeit. In der zweiten Hälfte nimmt sofort Niederrhein das Kommando, kann sich aber gegen die verstärkte geguerische Hintermannschaft nicht durchsetzen. Der Sturm spielt hervorragend auf, bringt aber nicht den notwendigen Torschuß auf. Bei Mittelrhein ist es vorläufig lediglich Bars, der den Ball vor das Niedereheintor bringt. Hier sind es jedoch Janes und Krüger, die jeden Vorstoß mit großer Sicherheit abwehren. Die Ueberlegenheit von Niederrhein wird immer drükkender. Alle Feldspieler stehen in der Kölner Hälfte. Nach einer halben Stunde Spielzeit kann sich der Mittetrhein aus der Umklammerung freimachen und mehrere Angriffe auf das gegenerische Tor durchführen, die jedoch zu durchsichtig sind, als daß sie zum Erfolge führen könnten. Das Spiel wird jetzt schneller und härter. Beide Parteien setzen sich mit voller Kraft ein, ohne daß der Kampf die sportliche Linie verliert. Als Janes 8 Minuten vor Schluß einen Freistoß von der Mittellinie verwirkt gibt Ahrweiler den Ball hoch in den feindlichen Strafraum, Bars fängt das Leder ab und setzt den Ball aus kurzer Entfernung unter die Latte. Niederrhein will mit Gewalt noch gleichziehen, aber der vorbildliche Einsatz der Mittelrheinspieler verhindert den mehrfach in der Luft hängenden Ausgleich. Auf der andern Seite hätte Mittelkönnen. Erleichtert atmen die Zuschauer auf, als der Schlußpfiff des gut leitenden Schiedsrichters den sportlich einwandfreien Kampf beendete. Auch die Jugend spielte auf Gebiet 11 Köln=Aachen— 34 Düsseldorf:3(:3) Ein schönes Kampfspiel lieferten sich die Fußballmannschaften der HJ.=Gebiete 11 Köln=Aachen und 34 Düsseldorf vor dem Bereichskampf Mitteirhein=Niederrhein. Dank des besseren Zusammenspiels, dar besonders im ersten Kampfabschnitt klar hervortrat, siegten die jungen Gäste verdient:2(:). Die Köln=Nachener Elf zeichnete sich nach der Pause wiederholt durch großen Einsatz aus, aber zum Ausgleich reichte es nicht. Ostmark besiegte Württemberg mit:2 Die Adolf=Hitler=Kampfbahn in Stuttgart war am Neujahrstag der Schauplatz des Freundschaftskampfes der Fußballmannschaften der Bereiche Württemberg und Ostmark. Auf dem schweren glatten Boden siegten die Ostmärker vor 5000 Zuschauern:2(:2) wohl verdient, doch ist der Erfolg etwas zu betont aufgefallen. Trotz der schwierigen Bedingungen gab es einen pakkenden Kampf, in dem bis Mitte der zweiten Hälfte die Württemberger sehr im Angriff lagen, wobei aber die Stürmer es nicht verstanden, die geschickt ausgearbeiteten Vorteile in Erfolge umzuwandelt. Gerade in dieser Hinsicht erwiesen sich die Ostmärker als Meister, denn ihre Angriffslinie nützte jede Gelegenheit zu einem Treffer aus. Schwächster Mannschaftsteil der Gastgeber war die Läuferreihe, in der Kindl in der Mitte schon rein körperlich seiner Aufgabe als Stopper gegenüber dem massiven Binder nicht gerecht werden konnte. Binder fand daher in den ersten 20 Minuten viel freien Spielraum, wodurch er seiner Elf zu einer schnellen Führung verhalf. Später bemühte sich der Wiener Angriffsführer mehr auf den Aufbau, und an seiner Stelle übernahm Hahnemann die Rolle des Vollstreckers. Berlin spielte:2 in Mailand Der Rückkampf der Fußball=Städtemannschaften von Mailand und Berlin am Neujahrstag endete vor 20 000 Zuschauern in der Mailänder„Arena“:2 unentschieden. Die Berliner Elf führte zur Pause noch mit:1 und hielt diesen Vorsprung bis fünf Minuten vor dem Abpfiff: Mit diesem Ergebnis ist die ausgezeichnete Leistung der Berliner Mannschaft bereits gekennzeichnet. Es ist den Mailändern nicht gelungen, die im Herbst in Berlin erlittene knappe Niederlage durch einen Sieg wieder wett zu machen. München in Rom:2 besiegt Im Zeichen herzlicher Kameradschaft stand wie in Mailand das zu gleicher Zeit am Neujahrstag veranstaltete zweite deutsch=italienische Fußball=Städtespiel zwischen München und Rom. Die durch die Vereinsel von Lazio Rom gut vertretene italienisch: Hauptstadt kam mit:2(:1) zu einem neuerlichen.::. der jedoch der Leistung der deutschen Mannschaft in dieser Höhe in keiner Weise entspricht. Dem Spielgeschehen nach wäre ein römischer Erfolg mit einem Tor Unterschied durchaus am Platze gewesen. Jußball=Skädtespiel Frankfurt— Meßt:1(:0) In Frankfurt stellte sich am Neujahrstag die FußballStadtelf von Metz vor, die im Freundschaftsspiel gegen die Frankfurter Auswahl eine zahlenmäßig hohe Niederlage hinnehmen mußte. Sie wurde zweifellos unter ihrem Wert geschlagen. Denn in der ersten Halbzeit lieferte die Elf ein schönes Spiel. Sie zeigte gute Zusammenarbeit, aber das Schußvermögen der Stürmer war mangelhaft. Darin liegt auch der einzige Gegentreffer begründet, der nach der:=Führung der Frankfurter erzielt wurde. Ehepaar Baier lies in Krefeld Ueberall, wo das Ehepaar Baier seine Eislaufkunst zeigt, bietet sich immer das gleiche Bild; begeisterte Zuschauer. So auch in Krefeld, wo am Neujahrstag das Weltmeisterpaar auftrat. Die Kür und auch die Tanzvorführungen hinterließen einen nachhaltigen Eindruck. Vom Krefelder Nachwuchs gefielen die Obergaumeisterin Marlies Schroers und die verbesserte Hannelore Schneider sowie das junge Paar Gerda Knaab[Fritz Büttgen. Ein Eisschnellaufen über 3000 m und ein Staffellauf über 5000 m füllten die Pausen des Eishockeyspiels geschickt aus. Jeweils siegten die Kölner Eisschnelläufer vor Berlin und Krefeld. Den Eishockeykampf gewann Düsseldorf gegen Krefeld mit 14:3(.1,:0, 4:). Keßler(), Orbanowski (), Ries(2) und von Maßenbach waren beim Sieger die Torschützen. Kremershof(2) und Schmitz bei Krefeld. Immer wieder Josef Bradl Die Absage des Springers in Cortina'Ampezzo kam dem Skiklub Reit im Winkel sehr zustatten; denn dadurch war es Josef Bradl möglich, an der Eröffnungsveranstaltung auf der Franz Haseberger Gedächtnisschanze teilzunehmen. Mit ihm starteten auch die Spitzenleute der, deutschen Sonderklasse, aber sie konnten dem Weltmeister den Sieg nicht streitig machen. Bradl kam mit Weiten von 60 und 61 m auf die Bestnote 146.7 und stellte bei einem weiteren Sprung außer Wettbewerb den von Toni Eisgruber(Partenkirchen) mit 65 m gehaltenen Schanzenrekord ein. Westdeutsches in Kürze Der neue Kölner Oberbürgermeister Dr. Peter Winkelnkemper WL. Köln: Auf Vorschlag des Gauleiters und mit Zustimmung des Reichsmarschalls des Großdeutschen Reiches hat der Reichsminister des Innern die Berufung des bisherigen Hauptschriftleiters des Westdeutschen Beobachters, Dr. rer. vol. Peter Winkelnkemper, zum Oberbürgermeister der Hansestadt Köln vorgenommen. Dr. Peter Winkelnkemper ist am 16. 1. 1902 in Wiedenbrück(Westfalen) geboren und studierte Staatswissenschaften auf den Universitäten Münster, Berlin und Köln. Danach unternahm er eine zweijährige Studienreise durch mehrere Länder Europas, Amerikas und durch die Sowjetunion. Am 1. März 1930 trat er der NSDAP. bei, wobei er bald als Gauredner eingesetzt wurde. Am 1. September 1930 trat er als Schriftleiter in den Westdeutschen Beobachter ein. Als Cauamtsleiter gehört er seit Herbst 1930 der Gauleitung KölnAachen an. Bei Kriegsausbruch meldete er sich freiwillig und erweirb sich hierbei das Eiserne Kreuz zweiter Klasse. Dr. Peter Winkelnkemper hat sich große Verdienste für die nationalsozialistische Bewegung erworben. Als Ratsherr der Hansestadt Köln nahm er an der großen Entwicklung Kölns seit der Machtübernahme teil. Sein in seinen zahlreichen Reden und Aufsätzen bekanntgewordenes Wissen, sowie seine in der Kompf= und Aufbauzeit der Bewegung und in diesem Kriege bezeugte Einsatzbereitschaft geben ihm die Voraussetzungen, die für die großen Aufgaben eines Oberbürgermeisters der Hansestadt Köln gefordert werden müssen. Der Fuchs in der Falle Nümbrecht: In einer Ortschaft bei Nümbrecht brach ein Fuchs in einen Hühnerstall ein. Er nahm seinen Weg über das Dach, von dem er eine Ziegel wegräumte. Dabei hatte er das Pech. in den Stall zu fallen, aus dem er nicht wieder heraus konnte. Sämtlichen 36 Hühnern biß er die Gurgel durch. Als am andern Morgen der Bauer in den Stall kam, sah er den Fuchs vollgefressen in einer Ecke. Nun mußte der Räuber selbst dran glauben, denn er wurde vom Bauer erschlagen. Starke Zunahme der Wildschweine im Bröltal Ruppichteroth: In letzter Zeit mehren sich die Kla gen der Bewohner des Bröhltales über die zunehmende Schäden, die durch Wildschweine verursacht werden. Hin und wieder gelang es zwar einem Jäger, einen Schwarzkittel auf die Schwarte zu legen, doch vermehrt sich die Zahl der Tiere ständig. Ein Beweis hierfür ist die Tatsache, daß kürzlich ein Rudel von 16 Tieren auf einem Felde in der Nähe einer kleinen Ortschaft gesehen wurde. Todessturz auf der Kellertreppe Betzdorf: In Neunkirchen stürzte eine 71jährige Frau die Kellertreppe hinunter. Dabei trug sie so schwere Kopfverletzungen davon, daß sie kurz darauf im Krankenhause verstarb. Benzinfeuerzeug als Brandursache Solingen: Mit schweren Verletzungen mußte ein Solinger Bürger in die Städtischen Krankenanstalten eingeliefert werden. Der Mann trug ein Benzinfeuerzeug bei sich, das sich öffnete und dessen Benzininhalt sich in die Taschen des Mannes ergoß. Als dieser später eine Zigarette in Brand setzen wollte, entzündeten sich die Benzindämpfe. Im nächsten Augenblick standen die Kleider des Mannes in Flammen. Wenn auch sofortige Hilfe zur Stelle war, so waren die Verletzungen doch sehr ernst. Tödlicher Sturz in der Scheune Vom Taunus: In Strinz=Trinitatis im Taunus fiel Landwirt Alfred Bondorf durch einen unglücklichen Sturz in der Scheune mehrere Meter herab. Man fand den Verunglückten erst am anderen Morgen auf. An den Verletzungen ist der Mann im Lauf der Nacht gestorben. Märkte und Wirtschaftsleben Kölner Schlachtviehmarkt Köln: Verlauf: Rinder, Kälber, Schafe. Schweine zugeteilt. Ausstich über Notiz zugeteilt. Preise: Ochsen a 46.5, b 42.5, Bullen a 44.5, b 40.5, Kühe a 44.5. b 40.5, c 34.5. d 25. Färsen a 45.5, b 41.5. Andere Kälber a 57. b 57. c 48. d 38. Lämmer und Hammel at 51. b1 51. Schweine a 58, b1 58, b2 57, c 55. d 52 e 50, Sauen g1 58. Deutschland wird in diesem W5W auch mit Deiner Spende der Welt zeigen, daß es gerade durch diesen Krieg stärker denn je geworden ist. Hauptschriftleiter: Emil Schwippert, Steilvertreter: Hugo Rudolph. Verantwortlich für Polltik and Kultur: Emil Schwippert, für den Bonner Teil und Sport: Hugo Rudolph, für den übrigen Teif der Schriftleitung: Peter Backes, für den Anseigentell: Paul Giesen. Druck und Verlag: Buch und Zeitungsdruckerei Heinrich Köllen, Bonn. Preisliste Nr. 5. Bezugsgebühren monatlich.— Mk. Postbezug.— Mk., zuzüglich 86 Pig. Zustellgeld. Elnselnummer 10 Pig. Herzlichen Dank für die liebevolle und trostreiche Anteilnahme an unserem großen Schmerze beim Hinscheiden meiner lieben unvergeßlichen Gattin und meiner herzensguten Mutter Engelbert Kröll und Sohn Willi BONN, im Dezember 1940. Das Sechswochenamt für unsere liebe, unvergeßliche Mutter findet statt Freitag, den 3. Januar, morgens 9 Uhr in der Stiftskirche, wozu freundlichst einladen Geschwister Commer. Das erste Jahrgedächtnis für meine liebe Frau, unsere gute Mutter Frau Elisabeth Flohr findet Freitag, den 3. Januar 1941, um.15 Uhr in der Remigiuskirche statt, wozu herzlich einladen Familic Friedrich Flohr. Junger Mann der Handelsschule besucht hat. für jetzt oder später gesucht. Bewerbungen an Fa. Gebr. Knauber, Bonn. Endenicher Straße 92. Wegen Heirat meines jetzigen Mädchens suche ich sofort ein tüchtiges in aller Hausarbeit erfahrenes (4 Mädchen Bäckerei u. Kondit. St. KüpperSiegburg. Zeithstr. 7. Tel. 3043 Saubere u. zuverlässige Haushalthilfe gesucht. Frau Linden. Bonn. Koblenzerstr. 124 II. 2 kleine Zimmer in abgeschl. Etage(Siegburg) an alleinstehende Person sofort zu vermieten. Angebote u. S. F. 1387 an die Mittelrhein. Landesztg. Siegburg. Aelteres Ehepaar sucht Wohnung,—4 Zimmer und Küche, Garten erwünscht, bis spätestens 1. April. H. Becker, Hauptlehrer t.., Niederheide über.= Gladbach. Großes leeres Zimmer zu vermieten, evtl. auch zum Unstellen von Möbeln. Bad GoInserieren bringt Gewian) Mit Wirkung vom 1. 1. 1941 ermässigen wir den Zinsfuß für Hypothekendarlehen auf 2p 2 0 p. d. Für Aufwertungshypotheken beträgt der Zinsfuß 5% p. a. Städtische Sparkasse Bonn Kreis-Sparkasse Bonn Kousl u bemurngendberühn dei 2 Waeten Kane Rheuma Ischlas Hexenschuß Nerven- und Kopfschmerz Erkältungen Unzähligen haben Togal-Tabietten rasche Hilfe gebracht. Die hervorragende Wirkung des Togal ist von Arzten u. Kliniken seit über 25 jjahren bestätigt. Keine unangenehmen Nebenwirkungen. Haben auch Sie Vertrauen und machen Sie noch heute einen Versuch-aber nehmen Sie nur Togal! 20 Wrenzante, farb.ilwustr. Buch„Der Kampl gegen Rheume os erhalten Sie das und Schmerz“, ein Wegweiser für Gesunde und Kranke, vom Togalwerk München 8IK Familien=Nachrichten Geburten: Eheleute Stud.=Ass. Karl Heidelberg, Siegburg, Tochter Gisela.— Eheleute Pastor Georg Lehmeier, Bonn, Sohn Hanns Christoph. Verlobte: Nelly Natter, Bonn, Max Höper, Bonn.— Irmgard Kirfel, Bad Godesberg, Helmut Wiesemann, Bonn.— Anny Nondorf, Wulfen, Paul Berger, zurzeit Wehrmacht.— Alexandra Sibylle Wegerhof, Bad Godesberg, Ernst Werner Clemens, Bonn.— Charlotte Butzbach, Bonn=West, Dipl.=Ing. Walter Albrod, Olpe(Westf.). — Elfriede Frömgen, Heinz Hommes, Bad Godesberg. — Elisabeth Kentenich, Bonn, Peter Gemein, Oberkassel (Siegkr.).— Maria Koll, Mehlem, Willi Kuckertz, Langerwehe.— Liesel Maaß, Hamburg=Bergedorf, Ewald Fasser, Rosbach(Sieg), zurzeit im Felde.— Annegrete Schumacher, Büderich, Wachtmeister Poldi Mitter, Bonn.— Maria Schmitz, Kriegsdorf, Schütze Lorenz Schumacher, Osnabrück.— Hilde Ströder, Megendorf(Westerwald), Leutnant Franz Naumann, zurzeit im Felde.— Hilde Jasser, Rosbach(Sieg), Uffz. August Schmidt, Brahlstorf(.).— Käthe Strauch, Oberlar=Troisdorf, Kurt Kleinert, zurzeit im Felde.— Erna Bender, Troisdorf, Alfons Radermacher, Porz.— Hildegard Schüller, Hennef(Sieg), Dr. ned. Alfred Möhlembruch, Oberhausen=Sterkrade.— Grete Schütz, Leo Kraft, Bonn. Vermählte: Kuno Heister, Anni geb. Reuter, Bonn.— Feldwebel Peter Graßmann, Eitors(Sieg), Maria geb. Reifferscheid, Hennes(Sieg).— Uffz. Walter Schnepf, zurzeit im Felde, Gerda geb. Blatzheim, Bad Godesberg. Sterbefälle: Frau Wwe. Sophie Stichmann, Beuel, Beerdigung Donnerstag.— Johann Emons, Köln=Klettenberg, Unkeler Straße 31, 71 Jahre.— Heinz Lanzrath, Bonn, Arminiusstraße 3.— Heinrich Weingärtner, Bad Godesberg, 83 Jahre, Beerdigung Donnerstag. BONNER onnerstag, den 2..: 9. Platzmiete gelb:„Ihre Hoheit die Tänzerin“, Operette von W. W. Goetze. Pr. 1 von.70 bis.60 RM. Anfang 17, Ende 20 Uhr. 1 Familienhaus zu verkaufen Bergheim. Näheres Troisdorf. Schillerstraße 4. (2 Sochtragende Kuh 2. Kalb, zu verkaufen. Johannes Auen, Niederbachem Nr. 114 Hochtragende Kuh zu verkaufen. Niederbachem Nr. 94. Schönes Mutterkalb zu verkaufen. Niederholtorf 88 bei Pützchen. Mende, 3 Nöhren, Gleichstrom, Grammophon und zehn Platten zu verkaufen. Wo, sagt die Geschäftsstelle der Mittelrb. Landeszta. Guterbaltene Schuhmacher=Nähmaschine, eine Lederwalze und Klebepresse zu verkaufen. Angebote unter B. 1390 an die Geschäftsstelle der Mittelrhein. Landeszeitung.(1 Landwirt, Mitte 20, kathol. bietet Einheirat einem häuslichen Mädchen. Zuschriften unt. B. Z. 1392 an die Mittelrb. Landeszta. Futterausgabe an nichtlandwirtschaftl. Tierhalter Der Oberpräsident der Rheinprovinz— Provinzialernährungsamt— gibt bekannt: Der Abschnitt 4 der Futtermittelscheine für Pferde wird hiermit zum 6. Januar 1941 aufgerufen. Es kommen je Pferd bis zu 420 kg Pferdefutter zur Verteilung. Die Ration ist für die Versorgung in den Monaten Januar und Februar 1941 bestimmt. Der Abschnitt 4 der Futtermittelscheine für Pferde ist bis spätestens 6. 1. 1941 dem Händler zu übergeben. Die nach diesem Zeitpunkt beim Händler abgegebenen Abschnitte 4 der Futtermittelscheine für Pferde sind verfallen. Auf sie kann eine Belieferung mit Pferdefutter nicht mehr erfolgen. Die Ausstellungsder Bezugscheine hat auf Grund der abgelieferten Abschnitte 4 der Futtermittelscheine seitens der Ernährungsämter bis spätestens 14. 1. 1941 zu erfolgen. Verfalltag der Bezugscheine ist der 20. 1. 1941. Die Verteiler haben bei der vorigen Aktion(Abschnitt 3) 10% der auf den Bezugschein angegebenen Mengen von den Mischfutterherstellern zusätzlich als Winterreserve erhalten. Diese 10% sind den Verteilern bei dieser Aktion(Abschnitte 4) anzurechnen. Die Bezugscheine, die den Verteilern auf Grund eingereichter Abschnitte 4 ausgestellt werden, sind also um 10% der Menge zu kürzen, die die Verteiler seinerzeit bei Einreichung der Abschnitte 3 erhalten haben. Bonn, den 28. Dezember 1940. Der Oberbürgermeister. Allgemeine Ortskrankenkasse für den Siegkreis in Siegburg. Bekanntmachung Im Einvernehmen mit dem Beirat habe ich nachstehende Satzungsänderung vorgenommen: 1.§ 34 Absatz III: Die Kasse erstattet für Familienangehörige der Versicherten 60 v. H. der Kosten der Arznei und kleineren Heilmittel. 2.§ 34 Absatz IV: An Stelle der Krankenpflege kann die Kasse für die Kur und Verpflegung in einem Krankenhaus einen Zuschuß zu den Gesamtkosten bis zur Dauer von 28 Tagen in Höhe von: a) für den Ehegatten... täglich 3,00 RM b) für Kinder „.50 RM gewähren. Für kinderreiche Familien mit 3 und mehr unterhaltsberechtigten Kindern gewährt die Kasse einen Zuschuß in Höhe von: a) für den Ehegatten täglich.80 RM b) für Kinder .50 RM Der vom Oberversicherungsamt Köln am 13. Dezember 1940 genehmigte Satzungsnachtrag tritt mit dem 1. Januar 1941 in Kraft. Sieaburg, den 31. Dezember 1940. Der stellv. Leiter: Scheuer, Verw.=Inspektor. Nr. 1 Mittelrheinische Landes=Zeitung- Godesberger Volkszeilung Donnerstag, den 2. Januar 1941 Bad Godesberg u. Umgegend Merkspruch Wer ist Meister? Wer ist Geselle? Wer ist Lehrling? Der was ersann. Der was kann. Jedermann. Gelbel Lebensschau Und ob die Minuten verrinnen. die Tage kommen herbei. die Bilder ziehen von hinnen und neue ringen sich frei. Wir strömen, wie Wasser fließen und spiegeln in jeder Zeit doch anders der Sterne Sprießen und Wolken der Ewigkeit. Die Rätsel der Jahre münden in neue Rätsel hinein. es schläft nie das Verkünden in dem Verkünden ein. Mein Weib, reich mir die Hände und sauge meinen Blick in deinen ohne Ende. Das sei mein letzt Geschick. Hermann Stehr. Glsckwünsche des Gaues Köln-Nochen an den Führer, den Reichsmarschall und den Stellvertreter des Führers Gauleiter Grohé hat zum Jahreswechsel im Namen der gesamten Bevölkerung des Gaues Köln=Aachen telegraphische Glückwünsche an den Führer, an den Reichsmarschall des Großdeutschen Reiches und an den Stellvertreter des Führers gerichtet.(KSD) Neuer Film in den Kur=Lichtspielen „Weltrekord im Seitensprung“ Die Kur=Lichtspiele zeigen ein Lustspiel der Rheinischen Filmgesellschaft, in dem sich die beiden Schelme Ludwig Schmitz und Jupp Hussels nach Herzenslust austollen können und in dem Georg Zoch handfest und doch locker(wie es sich dem übermütigen Geschehen gemäß ziemt) Regie führt. Zu spassig, wie aus einem Weltrekord im Kegeln, den der rheinische Gastwirt Ludwig Schmitz in München just zur Zeit des Oktoberfestes heimzuholen erhofft, ein an sich harmloser Weltrekord im Seitensprung wird und zwar darum ein Weltrekordweil jener Seitensprung ein wohl nie dagewesenes Maß von Unheil. Verwirrung und Verwechslungen nach sich zieht. Ludwig Schmitz ist der daheim volternde Schwiegervater, der den Lockungen des Münchener Oktober= festes verfällt und in seiner Hilf= und Ratlosigkeit seine ganze Familie durcheinanderwirbelt samt Jupp Hussels. seinem Schwiegersohn. Lucie Englisch dem sich frisch gebenden„Anlaß“ des Seitensprunges. Fritz Kampers, der sich betrogen wähnt und Julia Serade, der wortbewaffneten Schwiegermutter. Aber zum Schluß spendet der„Seitensprung“ Glück u. führt verliebte Paare zusammen.— Oft geht es in diesem Film rhein= und weinselig zu. Dafür sorgt die Kamera und nicht zuletzt auch die Musik Will Misels. die Will Glahe sauber P. Backes. musizierend vermittelt. Herzlichen Glückwunsch! Frau Wwe. Margarete Kranz, Bad Godesberg, Annabergerstr. 46, feierte am Neujahrstage ihren 85. Geburtstag. Das Geburtstagskind erfreut sich bester Gesundheit und nimmt an allen Geschehnissen dieser großen Zeit regen Anteil. Das Jahr 1941, das an einem Mittwoch begann endet auch an einem Mittwoch. Aschermittwoch fällt auf Dienstag, den 25. Februar. Der Heldengedenktag ist Sonntag, der 16. März. Ostern fällt auf den 13. und 14. April. der Geburtstag des Führers auf Sonntag. den 20. April. Der 1. Mai ist an einem Donnerstag. Ckristi Himmelfahrt am 22. Mai, Pfingsten am 1. und 2. Juni. Der 9. November fällt auf einen Sonntag. Advent beginnt am 30. November, die Weihnachtstage fallen auf Donnerstag und Freitag. Bitte gleich bezahlen! In den letzten Wochen hat sich in vielen Gaststätten die Gewohnheit eingebürgert, deß die Bedienung bei der Lieferung von Speisen und Getränken gleichzeitig um Bezahlung bittet, damit für den Fall eines Flieschützl und pflegt die Haus MR NNEA gepflegte Hau ist geschmeidig, glott und wetterfest. geralarms die Räumung des Lokals glatt vor sich gehen kann. Leider gibt es immer noch Leute, die glauben, dies Verlangen sei ein Ausdruck persönlichen Mißrauens. Dabei ist das vorherige Bezahlen gar keine besondere Neuerung. Bei Gaststättenbetrieb im Freien ist es, besonders wenn Wetterstörungen zu befürchten sind, durchaus üblich, im voraus zu bezahlen. Die jetzigen Verhältnisse liegen ähnlich. Fliegeralarm kann in den dunklen Abendstunden stets gegeben werden. Wenn auch in den Speiselokalen alle Rücksicht auf den essenden Gast genommen wird, so sollte man doch der Bedienung für den Fall von Alarm durch vorherige Bezahlung das Geschäft erleichtern. Eine generelle Regelung dieser Frage zwischen örtlicher Luftschutzleitung und Wirtschaftsgruppe für das Gaststättengewerbe ist bisher noch nicht erfolgt. Nachweis der deutschblütigen Abstammung Bei Einreichung der Auslese= oder Ehrenbuchanträge Das vom Reichsbund Deutsche Familie geübte Ausleseverfahren gewinnt täglich an Bedeutung. Die Verbindung mit dem Nachweis deutschblütiger(arischer) Abstammung ist daher unerläßlich.— Damit die Einlieferung von Auslese= oder Ehrenbuchanträgen nicht ins Stocken geraten sollte, war eine Uebergangszeit bis Ende des Jahres 1940 eingeräumt worden. Diese ist abgelaufen, und so sind nur solche Auslese=Anträge vorzulegen, bei denen die Beurkundung der arischen Abstammung geführt worden ist. Es wird deshalb ausdrücklich darauf hingewiesen, bereits fertiggestellte Anträge unverzüglich über den Kreisabschnitt an den Kreisverband im RDF weiterzuleiten. Fehlende Anlagen können innerhalb von 14 Tagen nachgeliefert werden. Auslese=Antragsbogen mit beigefügtem Merkblatt sind bei allen Geschäftsstellen der Abschnitte erhältlich.(KSD) Godesberger Eilbester= und Neujahrsbetrachtungen Glück auf... glückauf Neues Jahr heißt: Neubeginnen, Neues Schaffen, neues Sinnen, Heißt: aus dem Vergangenen, Alten Bessre Zukunft zu gestalten. Neues Jahr heißt: seinem Leben Wieder jenen Mut zu geben, Der mit der Vollendung Bild Unfre Seele ganz erfüllt. Neues Jahr heißt: Zuversicht, Heißt: aus Dunkelheit zum Licht, Heißt: zur Freude, heißt: Hinauf, Heißt: Glückauf! Glückauf! Glückauf! Der neue Kalender Dem neuen Kalender, der Weihnachten unter den Gaben war, die man uns schenkte, haben wir nun das Deckblatt weggezogen, die einzige Art, wie wir der Zeit etwas in die Speichen greifen können. Aber es wird noch eine Weile dauern, bis wir uns eingelesen haben, das Buch des Jahres muß sich erst etwas entblättern, ehe wir gute Bekannte werden. Genau so wie ein Baum seine Struktur erst offenbart, wenn der Fall der Blätter uns in das Gezweig des Wipfels schauen läßt. Es nützte nichts, dem Jahr ein Schnippchen schlagen zu wollen, und den Block mit den Tagesblättern gleich gründlich zu rupfen. So gibt er die Geheimnisse und die Zukunft nicht preis; sie will vielmehr Tag um Tag und mit abgezählten Tagewerken erarbeitet und verdient sein. Das eine jedoch wissen wir, die vierziger Jahre sind das Jahrzehnt, in dem gewichtigstes Weltgeschehen abrollt und das Jahr„41“ ist darin das Jahr der vollendenden Entscheidungen. Dreimal Neusährchen Gewiß mit ernsten Gedanken, aber auch mit einem freundlich festlichen Akzent mit dampfendem Punsch oder dem spritzigen„39er“ oder gar älteren Jahrgängen haben wir das neue Jahr begrüßt. Von den Empfangsfeierlichkeiten für 1941 berichten, ohne zu erzählen, wie wir dazu kamen, dreimal in einer Nacht Neujährchen zu halten, würde nicht vollständig sein. Da war zunächst die Sache mit dem achtjährigen, also am Rande des Mannestums stehenden Klaus, dem in der guten Laune des letzten Jahrestages versprochen war, er dürfe zum ersten Male dabei sein, wenn das alte Jahr durch die Haustür davonhinke und das neue durchs Fenster hereingelassen werde. In den Nachtstunden aber war sich alles einig, daß für den Jungen der gesunde Schlaf um Mitternacht doch wichtiger wäre als die kleine Festivität; um unserm Gewissen aber, auf dem das Versprechen lastete, einen Ausweg zu geben, wurden sämtliche erreichbaren Uhren gegen zehn Uhr um zwei Stunden vorgedreht und zu der so verfälschten künstlichen „Mitternacht“ hat Klaus dann mit uns anstoßen und prosten dürfen. Da der Knirps vorerst nur die Fibel nicht aber die Zeitung liest, wird er wohl nie dahinter kommen, wie sehr man ihn zu Neujahr hinters Licht führte.— Der zweite Grund zum Anstoßen in dieser Nacht ergab sich aus der lebhaften Debatte um die Sommerzeit, die mit einemmale laut geworden war. War nun Punkt zwölf Silvester oder war nun Punkt zwölf erst Punkt elf, oder ist Punkt zwölf und Neujahr gewesen. Wir einigten uns, schon um des häuslichen Friedens willen, darauf, daß um 11 Uhr normalerweise Mitternacht war. und da man die Feste feiern soll, wie sie uns einfallen, taten wir den zweiten tiefen klingenden Schluck in dieser Nacht. Der dritte war dann fällig, als die Zeiger unserer Uhren die„Zwölf“ erreichten. Die Weinkenner Da wir gerade vom Neujahrsprosten sprechen— ist es nicht czufgefallen, daß gewisse Weinflaschen kleiner geworden sind, die Pfälzer nämlich. Bisher waren diese immer eine Nummer größer als die anderen. Jetzt sind sie alle gleich— klein. Aber glaube deshalb keiner, es sei gleich, welche Flasche er kaufe, es kommt ja doch immer noch auf das Geburtsjahr an, wie bei den Frauen. Wenn wir auch sicher keine Weinzungen haben wie die drei Weinkenner, die bei einer Weinprobe sagten, der erste:„In dem Faß liegt ein Schlüssel". Der zweite:„Der Schlüssel ist rostig“. Der dritte„Und er hängt an einem Lederriemen“. Nein. solche Weinkenner sind wir nicht. Wir gucken auf die Etiketten, und dann wissen wir genau, das ist der Uhlen, das ist das Treppchen und dies der Doktor. Das kommt vom Einnehmen Ja und von heute an tritt auch wieder die bekannte, akute Krankheit auf, das gefürchtete Bilanzkopfweh. Man kann dagegen einnehmen so viel man will, es gebt nicht weg davon, im Gegenteil, es kommt ja gerade vom vielen Einnehmen. Es sei hier erwähnt, um eine Geschichte zu erzählen, die sich in diesen Bilanztagen abgespielt hat. Einer, der einen Bekannten, der ihn lange nicht gesehen hatte, besuchte, sagte so im Halbdüstern:„Ich komme vom Finanzamt“. Die zuerst ebenfalls düstere Miene des Mannes wurde plötzlich pielfreundlich:„O bitte sehr, womit kann ich dienen?“—„Aber Herr Schulze, das war doch nur Scherz!“—„Na hören Sie mal wenn Sie sagen, Sie sind vom Finanzamt, das ist doch kein Scherz.“— „Habe ich gar nicht gesagt.“ Ich habe gesagt, ich komme vom Finanzamt. Und das stimmt, ich habe eben ein paar Steuern bezahlt.“— Nein, es ist nicht schön andere Leute bange zu machen, zumal nicht, wenn vor Jahresabschluß der Kopf brummt. Frühlingsboten im Winter Zur Gaustraßensammlung am nächsten Samstag und Sonntag Gerade jetzt, da die kalte Zeit recht beginnen will, überrascht uns dieser Gruß des Frühlings. Ein Schneeglöckchen etwa das sein Köpfchen vorwitzig aus der schützenden Erdhülle schob? Falsch geraten. Dann ein Falter vielleicht, den die Wärme des Zimmers in ein kurzes Leben lockte und der nun hinter der gläsernen Wand des Fensters vergeblich nach Blütenstaub und Sommersonne Ausschau hält, die doch eigentlich in ein Schmetterlingsdasein gehört? Noch etwas Schöneres, Bleibenderes als diese beiden zarten Dinge, die so fern jedem lenzlichem Blühen unweigerlich in der Winterkälte verkümmern müßten. Zehn lustige Singvögel sind es vielmehr, von denen in diesem Jahr einige aus dem großen Zug in südliche Zonen zurückgeblieben, um in der deutschen Heimat große und kleine Leute mit ihrer Gegenwart zu erfreuen. Damit sie aber auch zu jedermann ein Stückchen Freude tragen können, haben sie sich in den Dienst des Kriegs=WHW. gestellt. Für die gewohnte kleine Spende wollen sie nun ihren neuen Besitzern viel Glück ins Haus bringen. Am wirksamsten schemt mir freilich, wenn man sich zu diesem Zweck den ganzen Schwarm einfängt. Viel hilft bekanntlich viel. Wer einen Glücksvogel braucht, hat mit zehn Vögeln gewiß auch das zehnfache Glück und dafür muß er auch das Zehnfache spenden. Doch auch einzeln sind sie lieb und nett, die Rotkehlchen und Dompfaffen, Stare und Kohlmeisen, Nachtigallen und Lerchen, Distelfinken, Rotschwänzchen, Stieglitze und Singdrosseln. Am 4. und 5. Januar ist die große Gaustraßensammlung, in der Heifer und Helferinnen und auch die Amtsträger des RLB diese begehrenswerten Tierchen austeilen. Jede Gabe aber mündet in den Strom der Opferwilligkeit deutscher Volksgemeinschaft und hilft das Deutschland unserer Kinder bauen. Haben Sie einen Lichtbildausweis? Nach§ 2 der Verordnung über den Paß= und Sichtvermerkszwang sowie über den Ausweiszwang vom 10. September 1939 haben sich im Reichsgebiet auf amtliches Erfordern alle über 15 Jahre alten deutschen Staatsangehörigen jederzeit durch einen amtlichen Lichtbildausweis über ihre Person auszuweisen. Als amtlich sind nur solche mit dem Lichtbild des Inhabers versehene Personalausweise anzusehen, die von einer Behörde, einer Parteidienststelle oder einer öffentlich rechtlichen Körperschaft ausgegeben sind. Es kommen z.. neben dem Reisepaß und der Kennkarte als Ausweis in Frage: Postausweis, Führerschein, Der Mensch Was ist der Mensch von Ewigkeit? Er treibt dahin im Fluß der Zeit. Die Berge stehen schneebereift. Sein Blick in weite Fernen schweift. Er steht im Boot, sieht und begreift. Was rings er schaut, das fließt vorbei. Wald, Wiese. Stadt und Wüstenei. Weit über ihm der Reiher krächzt. Der nach dem Fisch im Grunde lechzt. Sein Nachen schwankt und stöhnt und ächzt. Den Nachen hält kein Zauber an. Er fließt und fließt entlang die Bahn Vom Weiten in den Felsengrund. Er stößt auf Wirbel, Stein und Grund. Die Bordwand wetzt der Kiesel wund. Er fährt durch Traum und Wahn und Wacht. Im Strom der Zeit durch Licht und Nacht. Treibt fern ein brüderlicher Kahn. Verweht die Welle, ihm zu nahn. Kein Bord legt an dem andern an. Wer weiß, woher der Strom entsprang? Wer kennt den ganzen langen Gang? Wer weiß den Weg. wer kennt sein Spiel? Wen schlingt er ein, wer kommt zum Ziel? Wer lud zu leicht und wer zu viel? Wird frischer Wind vom Meer herein Heratmen mit dem Sonnenschein? Reißt eines starken Sturmes Stoß Den Nachen in den dunklen Schoß? Was ist sein Lauf, wer warf sein Los? Wird eine matte Wasserbank Den Nachen füllen, wenn er sank? Fließt weiter still der Strom vorbei? Wird nichts als Schaum und Mövenschrei Anzeigen, was gesunken sei? Wird silberblauer Wellen Tanz Ihn tragen weit in Licht und Glanz? Wird er durchstoßen zu dem Land. Weit hinter kalter Nebelwand. Zum Afer, wo der Zeit Stillstand? Curt von Faber du Faur. Wie man’s macht, macht man’s verkehrt Ein rheinischer Schwank aus dem alten Köln Die folgende heitere Geschichte hat sich in Köln zugetragen zu der Zeit, als sich die Dombrücke noch nicht in majestätischem Bogen über den Strom schwang, als der Verkehr noch nicht in seinem heutigen Ausmaß durch die Straßen flutete und die Gemütlichkeit in Straßen, Häusern und Gassen daheim war. Um diese Zeit also hatte ein reicher Kaufherr, der auf der Hohe Straße ein gut gehendes Tuchwarengeschäft betrieb, eien Diener, dem er überaus freundlich gesonnen war. der obendrein die Sorgen seines Herrn mit Späßen und Witzen oft zu verscheuchen verstand.“ Und da der Kaufherr unbeweibt war und außer einer verschlossenen aber emsigen Magd niemand im Hause hatte, war das Verhältnis zwischen Herr und Diener mit den Jahre immer herzlicher geworden. So kam es, daß der Diener auch an einem Fest teilnehmen durfte, daß der Kaufherr eines Abends aufzog und zu dem er mehrere angesehene Leute seines gleichen Faches aus Köln und Bonn eingeladen hatte. Unter den Gästen befand sich auch ein Kaufmann aus Bonn, der eine überaus große Nase besaß, so daß das besicht an sich schon zum Lächeln reizte. Man saß bald um die festlich gedeckte Tafel, und der Diener kam diesem Bonner Kaufmann gegenüber zu sitzen. Als der dessen Nase gewahr wurde, vergaß er die Gabel zum Munde zu führen und der Bissen blieb ihm gar vor Verwundcrung darin stecken. Mit großen, staunenden Augen gaffte er in seines Gegenüber Antlitz und platzte dann heraus:„Hat man in Bonn lauter solch lange Nasen?! Wie ist es nur möglich, ein solches Gewächs im Gesicht zur Schau zu tragen!“ Da entstanden peinliche Augenblicke an der Tafel: denn des Dieners Ausruf war überall gehört worden. Man räusperte sich. der Gast wurde über und über rot, und der Hausherr befahl betroffen dem Diener, augenblicklich die Tafel zu verlassen. Der Diener schlich sich geknickt hinaus, stand draußen einsam im Flur und dachte ber und bin, wie er den angerichteten Schaden wieder gutmachen und seinen Herrn versöhnen könne. Als er wohl eine Stunde lang gegrübelt hatte, öffnete er behutsam die Tür zum Speisezimmer, und da die Speisen inzwischen abgetragen und ein würziger Duft von schwerem Rheinwein sich rigs verbreitete, setzte er sich wieder unauffällig an seinen alten Platz. Dann redete er seinen Gegenüber an:„Aber Herr Kaufmann X. wie unnennbar fein und zierlich ist doch Euer Näschen! Ich gäbe. Gott sei mir Zeuge, meinen Jahreslohn darum, besäße ich Eure wohlgebildete Nase!“ Nun ereignete sich das gleiche wie vordem: es entstanden Verlegenhellspausen, und die Folge war, daß der Herr den Diener, noch heftiger als das erstemal, hinauswies. Da riß dem Diener die Geduld. Jetzt mag kommen was will. dachte er. Des Herrn Gunst ist nun doch einmal verscherzt, ich kann es anfangen wie ich will. immer ist dieser eingebildete Hagestolz gekränkt. Und so ging er ein drittes Mal ins Zimmer hinein, diesesmal geradewegs auf den Gast zu und redete ihn an:„Was schert mich denn eigentlich Eure Nase an! Möge der Herrgott sie wachsen oder verkommen lassen, soll es mir doch gleich sein!“ Sprachs und ward ein drittes Mal. nun aber gehörig, an die Luft gesetzt, so daß er mehr die Treppe hinabglitt als=ging. „Wie man's macht, macht man's verkehrt!“ sagte der Diener, als er unten ankam, hielt sich stöhnend die Seiten, wankte in seine Kammer. packte seine Siebensachen und verließ in derselben Nacht noch das Haus. Pit. Wehrpaß, Wandergewerbeschein behördlicher Berufsausweis, Mitgliedsbuch der NSDAP, H=Paß, B D Ma Ausweis. Wer noch keinen Lichtbildausweis dieser Art hat, beschafft sich am zweckmäßigsten sofort eine Kennkarte. Die Anträge sind bei den zuständigen Polizeirevieren zu stellen. Vor allem muß die deutsche Staatsangehörigkeit einwandfrei nachgewiesen werden. Wer einen Staatsangehörigkeitsausweis, einen Heimatschein eine Anstellungsurkunde als Beamter oder eine Einbürgerungsurkunde vorlegen kann, hat es verhältnismäßig einfach, denn er braucht nur diese Urkunden vorzulegen. In allen anderen Fällen müssen Staatsangehörigkeit und Personalien durch Geburtsurkunden, Ahnenpaß, Familienstammbuch, Reisepaß usw. belegt werden. Es sind ferner vier Lichtbilder aus der letzten Zeit einzureichen. Das Bild soll 52 mal 74 mm groß sein, die Kopfgröße 30 mal 35 mm betragen und den Antragsteller ohne Kopfbedeckung im Halbprofik nach rechts zeigen, so daß das linke Ohr mit seinen Erkennungsmerkmalen sichtbar ist. Die Gebühr für die Ausstellung der Kennkarte beträgt 1 Mark. Besonders sei noch darauf hingewiesen, daß nach einem Erlaß des Oberpräsidenten der Rheinprovinz alle über 15 Jahre alten Jugendlichen baldigst im Besitz eines Ausweises sein müssen. Da beobachtet werden konnte, daß viele Volksgenossen, vor allem Jugendliche, noch nicht imt Besitz eines ordnungsmäßigen Ausweises sind, werden die Bestimmungen nochmals in Erinnerung gebracht. Alles aus Liebe Das Amtsgericht einer rheinischen Stadt hat einen Ehemann wegen Mißhandlung zu 100 M. Geldstrafe verurteilt. Der Verurteilte hat bei der Gelegenheit erfahren, daß er nur um ein Haar vor einer Sondergerichtsanklage herumgekommen ist, die ihm wohl eine nachdrückliche Freiheitsstrafe eingetragen hätte. Der Mann war von seiner Ebefrau— die Ebe bestand schon seit über zwanzig Jahren— um einen freien Abend zur Teilnahme an einer Hochzeitsfeier gebeten worden. Der Urlaub wurde nach den offenbar recht strengen Gepflogenheiten des Hauses nur widerwillig erteilt. Die Bitte der Frau, mit Rücksicht a. die Straßenverdunkelung zu einer bestimmten Stunde abgeholt zu werden, wurde unklar beschieden. Als sie sich nach überstandener Feier zum Heimweg anschicken wollte, mußte sie ihren Mann vermissen. Sie nahm nun die Begleitung eines der Festteilnehmer an. Als man einige Schritte gemacht hatte, erschien, wie vom Himmel gefallen, der Ebemann. schlug dem Begleiten den Hut vom Kopf. die Brille herunter und einen Stiftzahn ein. Wie man nun vor Gericht hörte, hatts er sich in einem Hauseingang aufgehalten, um zu beobachten, wie sich seine Frau ohne ihn verhalten werde. Das Gericht fand, daß man von so alten Eheleuten ein vernünftiges Verhalten verlangen sollte. Aus der Umgegend Puderbach: Beim Futterholen stürzte ein neunjähris ger Junge in der Scheune vom Heuboden ab und zog sich eine Gehirnerschütterung zu. Neuwied: Der nächste Halbjahreslehrgang der Fachschule des Lebensmitteleinzelhandels in Neuwied beginnt am 14. Januar. An dem Lehrgang werden wieder Schülerinnen aus den verschiedensten Gauen des Reiches teilnehmen. Neuwied: Ein wackerer Lebensretter. Am Rheinufer glitt ein junges Mädchen aus und stürzte in den Fluß„Auf seine Hilferufe eilte ein Soldat herbei, dem es gelang. das Mädchen aus den Fluten zu ziehen. Mit einem Kraftwagen wurde es sofort in das nächste Krankenhaus eingeliefert. Neustadt: Tödlicher Unglücksfall. Ein Schlitten, der mit zwei Jungen besetzt war, rannte mit großer Geschwindigkeit gegen einen Stapel Bauholz. Der 13jährige Peter Knopp von hier schlug dabei so heftig mit dem Kopf gegen das Holz, daß er einen schweren Schädelbruch erlitt und kurz darauf verschied. Neuwied: Das Hilfswerk„Mutter und Kind“ unterhält im Kreise Neuwied 60 Hilfsstellen. Die NSV unterhält ständig 16 Kindertagesstätten und einen Kinderhort, die insgesamt von 700 Kindern besucht werden. Leben und Sterben in Siegburg im Jahre 1940 Siegburg: Im verflossenen Jahre sind auf dem Standesamt beurkundet worden: 202 Ebeschließungen(1939 waren es 241), 469 Geburten(441). 401 Sterbefälle (309) einschl. der Ortsfremden. Im Dezember waren es 20 Eheschließungen. 50 Geburten und 30 Sterbefälle, Godesberger Anzeigenteil Kraftsahrer für leichten Lieferwagen sofort gesucht. Königsbacher Brauerei Niederlage Bad Godesberg. Bonner Straße 66. Wohnküche und Schlafzimmer leer oder möbliert sofort preiswert abzugeben. Anfragen unt. G. V. 309 an die Geschäftsstelle dieser Zeitung. Vertoten! Blau=roter Lederhandschuh auf der Bahnhofstraße. Abzugeben gegen Belohnung: Junkerstr. 12. gute Tageszeitung Donnerstag, den 2. Januar 1941 Ueber fünfzig große Brandherde Der erneute Großangriff auf Englanös Hauptstadt Von Kriegsberichter Joergensen. DNB Berlin, 31. Dez.(PK.) Es war gerade während des schönsten Wunschkonzerts, als es für uns hieß: An die Maschinen! Alle Sinne der Besatzung waren gm plötzlich von anderen Dingen beansprucht. Kaum daß die„Ludwig“ ihr ehernes Lied angestimmt, hatte der alle Hände voll zu tun. Darüber viel zu schreiben ist nicht notwendig; denn all das gehört zur täglichen Pflicht des Kampffliegers, auch wenn er den Englandkurs wie seine Westentasche kennt. Mehr als eine Stunde Flugweg liegt bereits hinter uns. Nichts anderes als undurchsichtige Wattebauschwoolken bieten sich unseren Augen unter uns, dazu ein stahlblauer Himmel über uns. Die letzten Strahlen des untergehenden Sonnenballs begleiten unsern Weg nach London, jener Hauptstadt der unverbesserlichen und unversöhnlichen Kriegshetzer, die nun wiederum in rollendem Angriff zum Ziel genommen wird. Höher und höher steigt das Flugzeug. Mit den zunehmenden Meterzahlen wird die Kälte durch die Pelzkombination merklich spürbar. Bald müssen wir auch zur Atemmaske greifen. Plötzlich stößt mich ein Kamerad, mit dem ich in der Wanne Rücken an Rücken hocke an und zeigt nach unten.„Die englische Küste“ meint er so nebenbei Diese Tatsache läßt sich nicht leugnen; denn jetzt sind überall hell leuchtende, kreisrunde Flecken auf der Wolkendecke zu sehen. Englische Scheinwerfer suchen uns Hier und da blitzt es auf, das ist die Flak. Aber unbeirrt steuert der Flugzeugführer seinen Kurs, und während der Beobachter hin und wieder Kursberichtungen gibt, äugen wir nach allen Seiten scharf aus. Unsere MG.'s sind gespannt und geladen. Wehe dem Nachtjäger, der sich in unserer Nähe sehen läßt! Die Küste haben wir überflogen und nähern uns nun in rasendem Flug dem Lebensnerv der britischen Insel, der Themse. Ein schwach rot glühender Schimmer voraus wird rasch zu einem breiten Band. Da wissen wir, daß es London ist— daß seit jenem ersten großen Vergeltungsangriff wiederum und nicht zum letztenmal— brennt. Unsere He 111 mit ihrer schweren und tödlichen Last steuert in geradem Kurs auf das Flammenmeer zu. Immer heftiger wird die Flakabwehr, immer öfter zeigen die weißen Lichtfinger auf uns. Einigen gelingt es Wolkenlöcher zu finden. Dicht an unserer Kanzel gleiten die Scheinwerferstrahlen vorbei. Je mehr wir uns London nähern, desto deutlicher werden die Riesenausmaße der Brände an beiden Seiten der Themse sichtbar. Der Flußlauf schimmert ebenso blutigrot wie der weite Himmel. Feuerschein spiegelt sich in dem trüben Wasser. Straßenzüge sind zu sehen, Häuserblocks, das düstere Regierungsviertel, Hafenanlagen. Als wenn es heute so hätte sein sollen: Ausgerechnet über London haben die bisher undurchsichtigsten Wolkenschichten sich zerteilt und geben fast das gesamte Stadtbild unseren Augen preis. Wir zählen immer wieder, und stets müssen wir von vorn anfangen; denn aus den 20 Großbränden sind schon mehr als 30 geworden. Auch unsere Bomben sausen jetzt in die Tiefe. Wie graue Schemen gleiten sie vorbei und werden von der Nacht verschluckt. Erst bei ihrem Aufschlagen wissen wir, wo und wie sie wirken. Dicht neben dem Themselauf entzünden sie sich. Zuerst sind sie nur gleißende Pünktchen und sehen aus wie Eisenspäne die vom Amboß einer Schmiede fallen. Einige verlöschen bald wieder; die meisten aber entfachten Brandherde, die größer und größer werden. Dann— wir werden fast geblendet— zuckt irgendwo eine gewaltige Stichflamme hoch. Alle haben es gesehen. Das muß ein Brennstofftank, ein Benzin= oder Oellager gewesen sein. Vielleicht waren es auch Gaswerke, die dem Erdboden gleichgemacht wurden. Und da— noch einmal dasselbe grelle Aufleuchten. Zweifellos sind hier hochexplosive Stoffe in die Luft geflogen. Es waren jedenfalls Ziele, die sich gelohnt haben. Beim Abdrehen zählten wir beide, die wir in der Wanne hocken, wiederum die zahlreichen Brandherde. Aus den dreißig sind schon über fünfzig geworden. Unmöglich ist es, daß sie bis zum Morgengrauen gelöscht werden können. Ganze Häuserreihen müssen von den verzehrenden Gluten erfaßt worden sein. Lange über den Kanal hinaus verfolgt uns der Schein dieser Riesenfeuer. Das Jahr 1940 nahm für die Londoner ein böses Ende. In seinen letzten Stunden sollten sie nochmals eindringlich daran erinnert werden, daß die deutsche Luftwaffe sich nicht ungestraft herausfordern läßt. Ihre Schlagkraft wird um keinen Deut nachlassen, wie es die britischen Plutokraten so gern wahrhaben möchten. Im Gegenteil: Im kommenden Jahr werden sie uns noch stärker= noch einsatzbereiter vorfinden. So lange wird der Deutsche Adler zupacken, bis der Sieg unser ist! Meteor in Sowjet=Mittelasien. In Ost=Kasakstan wurde eine riesige glutrote Kugel mit einem Rauchschweif beobachtet, die in einer unwegsamen Gegend niederging. Eine Expedition der Meteoriten=Abteilung der Akademie der Wissenschaften der Sowjetunion hat sich sofort an diesen Ort begeben. Es konnte bis jetzt nicht festgestellt werden, ob es sich bei der Kugel um einen Meteor oder um einen Meteoriten=Regen handelt. Zwiesprache mit dem toten Bruder An einem flandrischen Grab= Eine Handvoll Erde für die Eltern (PK.) In Flandern. Nebel hüllen das weite Land in einen nassen Schleier, der den Blick einengt vom Straßenrand zu Straßenrand. Zwei Omnibusse mit deutschen Jungen und Mädeln— eine HI.=Spielschar, die den Soldaten in diesem fremden Land die Grüße der Heimat bringt— kriechen die endlose Straße entlang. Im ersten Wagen der begleitende Offizier. Seine Augen bohren sich in die Weite. Kommen wir auch über Urcelle?“ Einer der Hitlerjungen kommt nach vorn. Eine Weile steht er stumm neben dem Fahrtbegleiter, dann eine Frage, tonlos hingesprochen:„Kommen wir auch über das Dorf Urcelle? Dort ruht mein Bruder“. Ein Bligk auf die Karte. Urcelle liegt nur wenige Kilometer abseits der Hauptstraße und die Antwort: Morgen früh fahre ich mit dir nach Urcelle!“— Kein Wort weiter. Beide gehen ihren Gedanken nach, die zurückeilen in jene Zeit, da der eine hier im harten Straßenkampf lag, da der andere mit den Eltern zu Hause am Rundfunk verweilte und auf jede Meldung aus Frankreich horchte. Eines Tages kam die Nachricht, daß der Bruder in Flandern gefallen sei— bei einer Vorausabteilung. Stolz mischt sich in die Trauer, wenn der Bruder nun davon spricht, wie die Kameraden des Gefallenen von seinem heldenmütigen Einsatz berichten. Eine ganze Skizze hat man den Eltern geschickt, wo der Bruder fiel. Dort fand er auch sein Grab. Inzwischen wurden alle Gefallenen dieser Division auf einen gemeinsamen, in einem stillen Waldtal gelegenen Ehrenfriedhof umgebettet. Erde, die sein Blut trank. Früh schon am anderen Morgen geht die Fahrt los. Der Junge möchte zuerst die Stelle sehen, an der sein Bruder fiel, möchte seinen Eltern eine Handvoll Erde mitnehmen, die seines Bruders Blut trank. Von Dorf zu Dorf geht die Fahrt über Feldwege, schließlich querfeldein. Hier muß es sein. Sechs Erdhügel vor ihnen, ein schlichtes Schild. Drüben am Waldrand, nur weDer zerstreuteste Mann der ganzen Stadt „Nein, jetzt bin ich's satt, ich zahle nicht mehr!“ So brummte ein alter Herr, der eine Anzahl Paketchen trug, als der Verkehrsschutzmann ihn an einer der belebtesten Straßenkreuzungen Mailands anhiet, weil er die Fahrbahn überschritten hatte, obwohl die Verkehrsampel rotes Licht zeigte. Der Schutzmann zückte schon den Block, um die Quittung für die Strafe auszustellen, der alte Herr aber ließ in seiner Erregung die vielen Pakete fallen und versicherte nochmals, lebhaft gestikulierend, daß er diesmal unter keinen Umständen zahlen werde. Er weigerte sich auch kategorisch, Namen und Anschrift anzugeben. Inzwischen hatte sich eine Schar Müßiggänger um die Beiden angesammelt, so daß der Schutzmann den alten Herrn aufforderte, ihn zum nächsten Polizeikommissariat zu begleiten. Immer noch gestikulierend und vor sich hinbrummend, mußte dieser doch der Aufforderung des Hüters der öffentlichen Ordnung Folge leisten. Er vergaß, seine Pakete aufzulesen und murmelte ununterbrochen die sibillinischen Worte:„Das ist heute mein letzter Tag. Morgen muß ich ein neues Leben beginnen, das schwöre ich, oder... ich kann nie mehr das Haus verlassen!" Am Kommissariat legitimierte sich der alte Herr als Philosophieprofessor in Pension. Vor etwa Jahresfrist war er aus der Provinz nach Mailand übergesiedelt Gleichzeitig mit den Ausweispapieren zog der Herr Professor auch ein Päckchen sorgfältig geordneter weißer Zettel aus der Tasche... 274 Quittungen über einen Gesamtbetrag von über 600 Lire, alles Strafscheine für Verstöße gegen die Straßenordnung! Jetzt erkannte der Schutzmann im Professor jenen Herrn, der sonst stets ohne mit der Wimper zu zucken, die ihm zudiktierte Strafe beglichen hatte. Aber warum diesmal die Weigerung? Zögernd und errötend wie ein junges Mäd chen gab der Professor dem Kommissar die Aufklärung. Seine Frau hatte ihm vor zwei Tagen ein Ultimatum gestellt: Wenn er noch einmal Strafe zahlen müsse, ürfe er das Haus nie mehr allein verlassen.“ Es half ihm alles nichts, die Strafgebühr mußte er auch diesmal zahlen, über seine Weigerung dem Schutzmann gegenüber, seine Personalien anzugeben, wurde stillschweigend hinweggegangen, als der Kommissar sah daß er dem zerstreutesten Bürger Mailands gegenüberstehe. Gesenkten Hauptes verließ der Herr Professor das Kommissariat, doch schon nach kurzer Weie stürzte er aufgeregt in den Amtsraum zurück:„Meine Pakete! Wo sind meine Pakete??“ Natürlich war keine Spur von ihnen zu erblicken. Ganz gebrochen wankte der Professor aus der Tür. Das Verhör am Kommissariat war ja ein wahres Vergnügen im Vergleich zu dem was ihm zu Hause bevorstand, denn in den Paketen waren die Einkäufe fürs Mittagessen... nige hundert Meter entfernt, vier, sechs, acht feindliche Kampfwagen zu Schrott zusammengeschossen. Stolz geht der Blick des Jungen zu ihnen hinüber.„Da hat mein Bruder mitgeholfen!" Noch liegen einige Geräte im Gras und im Gesträuch. Still sucht der Junge sie ab. Erschüttert hält er ein deutsches Soldatenkoppel in der Hand. Auf schwarzem Tuch, auf braunem Leder, findet er, kaum verwittert, den Namen seines gefallenen Bruders und unter den sechs Stahlhelmen, die an der Stätte liegen, wo die Gefallenen von ihren Kameraden ins erste Grab gebettet wurden, ist auch der seines Bruders. Der Junge blickt auf diese Stücke. Kein Wort fällt. Nach einen Weile geht der Junge zurück zum Wagen. Die Fahrt geht zum nahe gelegenen Ehrenfriedhof, zur letzten Ruhestätte des Gefallenen. Kaum 200 Gräber. Der Wagen fährt zurück zu den anderen Kameraden der 5I.= Spielschar. Jetzt ist er der Kämpfer. Der Junge hält allein Zwiesprache mit seinem toten Bruder. Seine Gedanken eilen zurück in die Jugendzeit; kaum zwei Jahre ist es her, da haben sie noch so manchen Jungenstreich ausgeheckt. Da konnte sich der Knabe noch oft vertrauensvoll mit seinen Sorgen und Nöten an den großen Bruder wenden und eines Sonntagmittags stand er vor dem Kasernentor. um seinen Bruder zum ersten Urlaubsausgang abzuholen. Dann kam der Krieg. Nicht allzu oft kam Post aus Polen und jeder Brief endigte mit den gleichen Worten: Es geht weiter vorwärts, immer vorwärts! Dann kamen die Briefe aus dem Westen. Der 10. Mai kam und wieder die Worte:„Wir stoßen immer weiter nach Frankreich hinein“. Dann die letzte Nachricht vom Kompanieführer, und nun steht der Junge hier am Grabe seines gefallenen Bruders. Jetzt ist er der Kämpfer, Jetzt steht er für seinen Bruder, ein Knabe noch, wach und bereit! Schweigend kommen die Kameraden der Spielschar im gleichen Schritt und Tritt. Wie aus dem Boden gewachsen stehen sie hinter ihm, er unter ihnen, Kameraden unter Kameraden. Die Lebenden, die Kommenden unter ihren toten Kameraden; ihrer aller Brüder. Ihrer aller Brüder liegen hier in Flanders Ede. Kriegsberichter Heinz Dieter Pilgram. Ein„Totenbarbier" hinterläßt eine Million Dollar. In Newyork starb dieser Tage der Barbier Paul Rochester. Er hatte immer ein bescheidenes und arbeitsames Leben geführt, und es wäre niemand auf den Gedanken gekommen, daß er reich sein könnte. Und nun stellt sich nach seinem Tode heraus, daß er seinen Kindern ein ansehnliches Vermögen hinterlassen hat, das auf eine Million Dollar geschätzt wird. Rochester war wohl Haarschneider und Bartscherer, aber er hatte eine etwas unheimliche Spezialität: er war der„Totenbarbier“. Er wurde so genannt, weil er sich darauf eingearbeitet hatte, die Toilette der Leiche zu besorgen, und alle ließen ihn kommen, um dem eben Verstorbenen die letzte Pfiege angedeihen zu lassen. Der Schnitt der Haare und des Bartes kostete im allgemeinen 3 bis 5 Dollar, und da er im Durchschnitt täglich 15mal diesen letzten Dienst zu erweisen hatte, so kann man sich ausrechnen, wie groß sein Einkommen war. Rochester hat diesen düsteren Beruf wenigstens vierzig Jahre ausgeübt, und so erklärt es sich, daß er einen Million Dollar ersparen konnie. Seine Söhne, denen dieses stattliche Erbe zufällt, werden jedoch den Beruf des Vaters nicht ausüben, sondern sie haben einen sehr schönen Friseursalon in einem vornehmen Viertel von Newyork. 263 Schweine schwarz geschlachtet Schwere Zuchthausstrafe für drei Volksschädlinge. Das mecklenburgische Sondergericht in Schwerin verurteilte zwei Schlachtermeister und einen Fleischbeschauer zu 6½ Jahren Zuchthaus, 7 Jahren Ehrverlust und 10000 Mark Geldstrafe, bezw. 4 Jahren Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverlust und 4100 Mark Geldstrafe und 2½ Jahren Gefängnis und 10000 Mark Geldstrafe. Alle drei Angeklagten haben außerdem einen Wertersatz von 50 000 Mark zu leisten. Der Hauptschuldige hat in der Zeit von August 1937 bis Mai 1940 nach seinen eigenen Angaben 263 Schweine, 22 Rinder, 30 Kälber und 6 Schafe mit einem Wert von insgesamt über 61000 Mk. schwarzgeschlachtet. Der mitangeklagte Schlächer kaufte das aus diesen Schwarzschlachtungen stammende Fleisch ohne Fleischmarken auf und setzte es dann in seinem Laden an die Kundschaft ab. Der Fleischbeschauer war durch Fleischgeschenke bestochen worden und hatte bei sämtlichen Schwarzschlachtungen die notwendigen Buchungen unterlassen und dadurch nicht nur eine Aufdekkung der verbrecherischen Machenschaften verhindert, sondern auch die Hinterziehung der Schlachtsteuer verschleiert. Allein in der Kriegszeit sind der Volksgemeinschaft durch die Angeklagten eine Fleischmenge entzogen worden, die ausreicht, um eine kleine mecklenburgische Stadt auf eine ganze Woche zu versorgen. Unmenschlicher Vater Erschütternde Verhältnisse bei bosnischen Bauern entrollt ein Bericht der Sarajewoer Zeitung Jugoslowenski Posti. In dem Dorfe Braita, unweit Sarajewo, lebt der Bauer Nikolaus Timotijewtsch mit seiner ganzen Sippe zusammen. Er gehört zu den reichsten Leuten des Dorfes, und trotzdem schlafen 27 Menschen, Männer, Frauen und Kinder, in einem einzigen großen Raum beisammen. Der Bezirksarzt Dr. Ljuba Todoro= witz stellte auf einer seiner Inspektionsfahrten fest, daß eines der Kinder des Bauern an Diphtherie erkrankt war. Er ordnete sofort die Ueberführung in das staatliche Krankenhaus in Sarajewo an und sorgte auch noch durch einen Telephonanruf dafür, daß es dort bestimmt Aufnahme findet. Als er nach acht Tagen wieder in das Dorf kam, erfuhr er zu seinem Erstaunen, daß inzwischen alle drei Kinder des Bauern an Diphtherie gestorben waren. Außerdem waren zwei weitere im Hause untergebrachte Kinder von Verwandten an dieser Seuche erkrankt. Nikolaus Timotijewtsch befand sich jedoch im Kaffeehaus und unterhielt sich mit Kartenspiel, als ob nichts geschehen wäre, obwohl gerade am Vormittag zwei Kinder begraben worden waren. Als der Arzt ihn darauf zur Rede stellte, warum er das Kind nicht seiner Anweisung entsprechend ins Krankenhaus gebracht und für die anderen Kinder einen Arzt gerufen hätte, gab er zur Antwort:„Was soll mir ein Arzt?“ Ich muß ihm das Auto bezahlen. Für solche Dinge will ich aber kein Geld ausgeben.“ Dabei muß man bedenken, daß Nikolaus Timotijewtsch einige hundert Stück Groß= und Kleinvieh besitzt und außerdem noch eine Menge Geld zu Hause liegen hat. Völlig gebrochen berichtete seine Frau, daß sie diesen habgierigen Rabenvater erfolglos angefleht habe, die Kinder ins Krankenhaus zu geben, die selbst immer wieder den unmenschlichen Mann gebeten hatten, sie doch ins Spital zu bringen. Als die Frau den Mann bat, ihr wenigstens 20 Dianar(= 1 Reichsmark) zu geben, damit sie den Autobus nach Sarajewo bezahlen und selbst das Kind hinbringen könne, habe er ihr auch diese Bitte abgeschlagen. Jetzt wird er sich vor dem Staatsanwalt wegen dieses unglaublichen Verhaltens, das übrigens bei seinen Mitbürgern nicht einmal besonderen Unwillen auslöste, zu verantworten haben. Vor dem Richter sich verplappert Der Angeklagte Felix Albürn in Berlin ließ sich von einem Ehepaar zum Wiederaufbau eines Holzhauses auf einem Schönower Grundstück einen Bauauftrag erteilen. Obwohl er diesen weder ausführen konnte noch wollte, holte er sich einen Vorschuß von 1000 Mark ab und stahl bei dieser Gelegenheit weitere 2000 Mark von seinen Auftraggebern. Vor Gericht gab er das zu, was ihm bewiesen werden konnte, den Betrug, und stritt das ab, was zu beweisen schwieriger war, den Diebstahl. Dieses Vorgehen bewahrte ihn dennoch nicht vor einem peinlichen Versprechen. Als bei Rede und Gegenrede der Nichter nicht ohne Absicht die anscheinend beiläufige Bemerkung machte es sei verwunderlich und leichtfertig, daß in jenem Raum so viel Geld frei umhergelegen habe, erwiderte Albürn unwillkürlich:„Es war ja auch gar nicht so viel!“ Domit hatte er Kenntnisse verraten, die ihn zum Dieb stempelten. Er gab dann auch bald zu, 1100 Mark mitgenommen zu haben. Wegen seiner Rückfälligkeit und der besonderen Ehrlosigkeit seines Verhaltens verurteilte ihn das Amtsgericht zu zwei Jahren Zuchthaus und zwei Jahren Ehrverlust. Flugzeugunglück in Japan.— Vierzehn Tote. Ein Flugzeug der japanischen Luftfahrtgesellschaft stürzte bei einem Probeflug östlich von Tokio ins Meer. Dabei kamen vierzehn Menschen ums Leben. Das Fräulein von Godewil Roman eines seltsamen Frauenschicksals von GERDA UHL (21. Fortsetzung.) Ja, ganz besonders seines! Er mußte zugeben, daß Klarissa weder äußerlich noch innerlich von ihrer Mutter irgend etwas geerbt haben konnte, wenn sie deren Tochter sei. Und von ihm? „Sie ist braun, ich war braun! Also!“ Seine Exzellenz hatte entschieden. Wehe dem, der mit„blödsinnigen Vernünfteleien“ ihm beweisen wollte, daß zum mindesten noch nichts entschieden sei. In der Tat standen die Aussichten für Klarissa, jemals als gebürtige Baronesse Godewil erwiesen zu werden, schlechter denn je. Kristmann und Merkenstein leiteten und berieten gemeinsam die Nachforschungen. Weder mit Seiner Exzellenz sprachen sie darüber— es erfolgten in solchen Fällen ja doch nur Wutausbrüche— noch gar mit Klarissa, die vor übergroßer Sensibilität jedesmal bis in die Lippen erbleichte, wenn man die Angelegenheit auch nur erwähnte. Denn sie hatte nun doch begriffen: wenn es sich herausstellte, daß sie kein Anrecht auf Titel und Rang einer Baronesse Godewil besaß, dann hatten die Harmosers, also ihre leiblichen Eltern, die sie ihr Leben lang aufs zärtlichste geliebt hatte, denen sie vollkommen vertraut, ein großes Unrecht begangen, vielleicht gar— und es fröstelte sie bei dieser Vorstellung— um ihretwillen begangen. Diebstahl und Betrug. Ach, und wohl gar noch viel, viel Schlimmeres. Aber sie folgte Kristmanns Rat, über diese Dinge nicht eher nachzugrübeln, bis alles entschieden sei. Sie hatte wahrhaftig genug zu tun, die Verhältnisse, in die sie oft unvermutet hineinversetzt worden war, zu meistern. Kristmann und Merkenstein arbeiteten heimlich, aber unermüdlich. Seine Exzellenz hatte zwar streng verboten, weitere Nachforschungen anzustellen, da die Angelegenheit für ihn entschieden sei, aber Kristmann versolgte mit verbissener Energie den Pfad, der an einen Abgrund vorbeizuführen schien. Er wollte und mußte wissen, was aus der Tochter Mechthild Ohls geworden 1001 Die Antwort der Minna Brennicken hatte er noch vor seiner Abreise von München erhalten. Der Kern ihres langen und gefühlvollen Briefes war gewesen, daß sie allerdings ihren Reiseausweis der Baronin Godewil gegen eine Entschädigung überlassen habe, die sie instand gesetzt, in Reval ein Friseurgeschäft zu eröffnen. Aber was aus der Baronin den Kindern und Harmosers geworden, das ahne auch sie nicht. Mehrmals habe sie nach München geschrieben, aber nie Antvort erhalten. Da sei auch sie gleichgültig geworden. Sie gab vor, nicht einmal erfahren zu haben, daß die Baronin so bald gestorben sei. Kristmann sah ein, daß von ihr nichts zu erfahren sei, selbst, wenn sie mehr wußte, als sie zugab. Minna war immer schlau und verschlagen gewesen und hatte sich Unannehmlichkeiten fernzuhalten gewußt — bis auf das eine Mal, wo sich ihr so kühles Herz von einer Leidenschaft hatte hinreißen lassen. Da nun unzweifelhaft feststand, daß Harmosers Heiligenbeil mit zwei Kindern verlassen hatten, in München aber von Ansang an nur mit einem gemeldet worden, so ergab sich die furchtbare Möglichkeit, daß Harmosers die kleine Godila in der Zwischenzeit, also während der Reise, aus dem Wege geräumt hatten, mit der klaren Absicht, ihrem eigenen Kinde alle Vorteile zu sichern, die Godila zustanden. Klug hatten sie die Entscheidung hinausgezögert, weil die Länge der Zeit die Spuren mehr und mehr verwischen würden und ihrem Vorhaben das Gelingen sichern. Und wäre ihnen alles restlos geglückt, wenn nicht die Belege und Papiere entwendet worden wären und daher Nachforschungen und Nachfragen notwendig geworden? Kristmann fühlte sich zuweilen geneigt, den Dieb zu segnen, der schließlich doch dazu beigetragen, daß vielleicht Licht in die unheimliche Angelegenheit gebracht wurde. Der Tod hatte es mit den Harmosers gut gemeint, daß er sie dem Zugriff der irdischen Gerechtigkeit entzogen. Die Frau hatte ihn, wohl aus quälenden Gewissensbissen, ja, selbst herbeigerufen. Klarissa, das war sicher, wußte von allem nichts. Aber, so sehr Kristmann ihre reizende Persönlichkeit anerkannte, das schwor er sich: die Tochter der Mörder Godila von Godewils durfte niemals auf Gartuleit Fuß fassen. Es war Merkenstein, der, durch seine große und immer wachsende Liebe zu Klarissa beinahe seherisch geworden, Kristmann gegenüber die Möglichkeit äußerte: „Sie könnten das Kind an einem dritten Ort irgendwem zur Erziehung überlassen haben. Es gibt Eheleute ohne Nachkommen, die ein kleines Mädchen gern annehmen!“ „Wenn man nur ahnen könnte, an welchem Ort Es liegen zu viele zwischen Heiligenbeil und München!“ seufzte Kristmann.„Und bedenken Sie: am 7. Mai verließen sie Heiligenbeil, am 11. waren sie schon in München angemeldet!“ „Oder in München selbst! Vielleicht brachten sie sie einfach als Minna Brennicken in ein Waisenhaus? „Wahrhaftig“, sagte Kristmann, neue Hoffnung schöpfend,„dem muß man nachgehen. Das ist ein geradezu erleuchteter Gedanke, Baron! Wenn nur nichts Niewiedergutzumachendes geschehen ist. Alles andere will ich den Harmosers verzeihen, schon um Klarissa willen.“ „Ich werde“, fuhr er fort,„an alle Münchener Waisenhäuser schreiben. Ich verspreche mir nicht viel davon, aber man darf nichts versäumen und muß alles hoffen!" „Und wenn wir eine andere fänden, die wirklich Baronesse Godewil wäre, was würde Onkel dazu sagen?“ „Es ist völlig unwesentlich, was Seine Exzellenz dazu sagen würde“, eriderte Kristmann hart,„dann sprechen lediglich die besetze.“ Aber ehe noch weitere Schritte in der Angelegenheit getan worden waren, traf in Schwanteburg das anonyme Schreiben Straubingers ein und schien der Sache wieder eine andere Wendung geben zu wollen. Kristmann ließ mit riesengroßen Lettern in die bekanntesten Zeitungen[Münchens die Aufforderung setzen: Der Schreiber des Briefes nach Schwantenburg (Kurland) wird dringend ersucht, seinen Nan in zu nennen. Merkwürdigerweise liefen mehr als ein Dutzend Antworten ein. Man schien die Anzeige für einen Spaß gehalten zu haben, und die Briefe enthielten mehr oder weniger geschnackvolle Anspielungen und Anfragen. Aber auch Straubinger hatte geschrieben, nun offen und ausführlich. Und Kristmann starrte auf die Stelle, an der es hieß: Eine junge Dame mit Namen Minna Brennicken: Es drehte sich alles um ihn im Kreise. Er begriff mit einem Male sehr viel und verstand doch weniger als je. Minna Brennicken! Natürlich, es war naheliegend, daß Harmosers die kleine Baronesse unter diesem Namen irgendwo untergebracht hatten. Sie besaßen ja alle Papiere, um es zu belegen, daß er ihr tatsächlich zukam. Wie aber kam Minna Brennicken an die Kostbarkeiten der Ohls, die von den Harmosers aufbewahrt wurden? „Ein blondes, schlankes Mädchen“ hatte in Königsberg die Bankkonten abgehoben. Es hatte sich als Baronesse Godewil ausgewiesen. War es identisch mit„Minna Brennicken“, die die Perlenkeete der Ohls dem Juwelier Straubinger, ahnungslos von ihrem Wert, vorgelegt hatte? Eine Fülle von Fragen tauchte auf. Welche Rolle spielte Klarissa? Waren ihr die Ausweise und Wertgegenstände wirklich gestohlen? Und wenn— von wem? Von Minna Brennicken? Wie aber aber kam die in das Haus der Harmosers? Wußte sie, daß sie nur nahm, was ihr zustand? Warum dann forderte sie nicht einfach ihr Recht? Oder hatte sie— ahnungslos, wie sie war— schlechthin gestohlen? In was für Hände hatten die Harmosers die kleine Baronesse gegeben? Was für ein Mensch war aus ihr geworden? Kristmann setzte sich aufs Pferd und ritt nach Garrnleit hinüber in einem unsinnigen Tempo. Erst auf dem Gutshof fragte er sich: Was wollte er denn hier? Klarissa sehen? In ihrer Seele lesen? Was? Mit Seiner Exzellenz sprechen? Wozu? Seine Exzellenz war nicht mehr zurechnungsfähig vor väterlicher Verliebtheit in die schöne Harmoserstochter.. Kristmann hoffte für das junge Mädchen, daß es wirklich eine väterliche Verliebtheit war. Merkenstein dachte im Grunde ja auch nur noch an Klarissa und verwünschte alles, was auf ihre Abstammung einen Schatten werfen konnte. Aber Kristmann war gerecht genug, diesem Gedanken hinzuzufügen: Vernünftig bleibt er dabei, und unverdiente Rechte würde er für das Mädchen nie erzwingen wollen. Er hatte sich unterwegs überlegt, daß es das Richtige sei, noch einmal persönlich nach München zu reisen und dort nachzuforschen. Das würde er den Herrschaften mitteilen. Weiter nichts. Er wollte eine Art Abschiedsbesuch machen. Seine Exzellenz empfing ihn ungnädig. „Was wollen Sie schon wieder, Sie Paragraphen= hengst? Ihre Haarspaltereien werden meine Dispositionen nicht beeinflussen! Der alle Herr war allein, nur Johann war bei ihm, jeden Winkes gewärtig. Kristmann zog einen Stuhl heran und setzte sich unaufgefordert. Er hatte Godewil gehaßt seit dem Tage, da er erfahren, der bejahrte Lebemann werde Mechthild Ohls zum Altar führen. (Fortsetzung folgt.)