Nr. 206.— 1. Blatt. Mittwoch, den 4. September 1907. IV. Jahrgang. für Oberhausen, Sterkrade, Osterfeld, Bottrop und Amgegend. 3 Beilagen: Täglich ein Anterhaltungsblakt, Freitags das„Illustrierte Vonntagsblatt“, Samstags: buntillustrierte„Fustige Plätter“. Bezugspreis: Frei in's Haus gebracht, incl. Wochenbeilage 8 seit. illustr. „Sonntagsblatt" und tägl. Unterhaltungsbeilage pro Aonat 60 Pfg., mit wöchentlich einmal beigefügtem 8seit. bunten Witzblatt„Lustige Blätter“ 70 Pfg.— Durch die Post vierteljährl. Mk. 1.95 bezw. Mk. 2.10. Fernsprecher: Nr. 45 Expedition, Nr. 49 Redaktion Amt Oberhausen. Anzeigenpreis: Die 7 gespaltene Petitzeile 15 Pfg. Anzeigen außerhalb unseres Verbreitungsbezirkes herstammend 20 Pfg. Reklamen 50 Pfg. — Bei 3maliger Aufgabe 4. Aufnahme frei, bei größeren Aufträgen Rabatt.— Beilagen 6 Mark pro Tausend, Teilbeilagen 7 Mk. 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Wohl aber sieht der Kaiser den Kulturfortschritt in der VersöhnlichLeit aller Volksgenossen, in dem Zusammenwirken aller Landesteile wie aller Stände, der Bauern, Bürger und Arbeiter. In welchem Sinne er diese gemeinsame Tätigkeit herbeiwünscht, das hat er an dem Beispiel Westslens näher ausgeführt, wo die Wohlfahrt des einen Erwerbszweiges auch dem anderen zu gute kommt, wo die Landwirtschaft blüht und gleichzeitig die Industrie einen wunderbaren Aufschwung genommen hat. Es ist Sache der praktischen Politik, die Interessengegensätze zwischen, beiden Erwerbszweigen auszugleichen; aber dem Herrscher kommt es zu, beiden Teilen trohlwollend gegenüberzustehen. Und wie der Kaiser einerseits erklärte, daß ihm der Schutz der Landwirtschaft am Herzen liege und anderseits der Industrie gutes Gedeihen wünschte, so berührt es besonders angenehm, daß er in diesem Zusammenhange auch der Arbeiter gedachte und es als seinen Wunsch und Willen erklärte, auf dem Gebiete der sozialen Fürsorge an den in der Botschaft des ersten Kaisers niedergelegten Grundsätzen festzuhalten. Dieses neue Bekenntnis zur Sozialpolitik ist um so wichtiger, als nunmehr, wie der Kaiser selbst hervorhob, schon das zwanzigste Jahr seiner Regierung begonnen hat. In dieser Zeit hat der Kaiser, der verhältnismäßig jung auf den Thron berufen wurde, viel erlebt und— erlitten. Er hat in Münster die Zuhörer ein wenig in sein Inneres blicken lassen, und man erfährt aus der Rede, daß nicht alle Angriffe zuf den Kaiser von ihm wirkungslos abgeprallt sind. Nach seinem eigenen Empfinden hat er von den Menschen vieles erdulden müssen, man hat ihn oft unbewußt oder bewußt weh getan. Vielleicht hat es sich bei solchen Angriffen nur in den seltensten Fällen um die Person des Kaisers gehandelt; aber es ist begreiflich, daß gerade eine tatkräftige Nitur wie die Wilhelms II. in dem sachlichen Gegner leicht den persönlichen Feind sieht. Um so höher ist es anzuerkennen, daß der der Kaiser trotz alledem in seiner religiösen Lebensauffassung die Kraft zu einer milden Beurteilung für seine Mitmenschen gefunden hat. Wenn der Kaiser dabei auf das einigende Band der Religion hinweist, so wird man nicht überall diese Wirkung konstatieren können; ja die konfessionellen Gegensätze tragen gerade das meiste dazu bei, das Volk auseinanderzureißen. Indessen will der Kaiser die Religion nicht im streng dogmatischen Sinne, sondern im praktischen Verstande aufgefaßt wissen. Jedenfalls glaubt der Kaiser auch jetzt noch auf grund dieser nationalen Einheit dem deutschen Volke das höchste Ziel vor Augen stellen zu können. Es soll der Granitblock werden, auf dem unser Herrgott seine Kulturwerke an der Welt weiter aufbauen und vollenden kann. Auch hier wieder zeigt sich der Kaiser wie so oft als der Optimist, der auf die Zukunft des deut1 schen Volkes vertraut. Etwas von diesem Vertrauen, auch etwas Wille zur Versöhnlichkeit werden nur mithelfen, die Schwierigkeiten der Gegenwart zu überwinden. Politik. Abg. Schmidt=Elberkeld in Norderney. Der freisinnige Abgeordnete Kommerzienrat Reinhard! Schmidt aus Elberfeld ist in Norderney angekommen. In der freisinnigen Presse wird dazu erläuternd bemeckt: „Wenn er auch dem Reichstag, in dem er von 1895—98 erster Vizepräsident und von 1898—1900 zweiter Vizepräsident war, nicht mehr angehört; so hat er doch als Landtagsabgeordneter und als hervorragender Führer der freisinnigen Volispartei die innigsten Beziehungen zu deren Reichstagsfraktion. Fürst Bülow hat Herrn Schmidt von jeher viel Interesse entgegengebracht. Er wollte ihn gestern gleich empfangen, da er sich als Ministerpräsident auch mit den für den preußischen Landtag in Betracht kommenden Fragen, u. a. der Wallreform für Preußen, setzt lebhaft beschäftigt.“ Bekanntlich ist von offiziöser Seite die Wahlreform gerade als ein Gegenstand bezeichnet worden, welcher die Regierung in lebhafter Weise zurzeu nicht beschäftigt. Das Handwerk am Scheidewege. Einen interessanten Vorgang, der in der Berichterstattung über den am 20 August in Eisenach stattgefundenen Handwerksund Gewerbekammertag nur flüchtig gestreift ist, zeigte die Debatte über die Frage des Allg. Besähigungsnachweises. Schon in der Vorversammlung wurde ein Antrag gestellt, diese wichtige Frage von der Tagesordnung abzusetzen. Das rief bei den überzeugten Anhängern des Befähigungsnachweises lebhaften Widerspruch hervor. Aber es zeigte sich sowohl in dieser wie in den folgenden Versammlungen, daß tatsächlich heute die Mehrheit der deutschen Handwerkerinnungen den allgemeinen Befähigungsnachweis nicht mehr für diskutabel hält. Hierzu wird dem„Hann. Anz.“ geschrieben: Es ist somit eine bedeutsame Wandlung in dieser Frage, die das deutsche Handwerk Jahrzehnte auf as tiefste bewegt hat und zum Zankapfel geworden war, eingetreten. Noch vor wenigen Jahren würden sich Wenige gefunden haben, die es gewagt hätten, in öffentlichen Handwerkerversammlungen den Gedanken des Befähigungsnachweises zu bekimpfen. Diese Wandlung ist wohl in der Hauptsach: dem Umstand zuzuschreiben, daß viele Innungsvorstände und Handwerker=Führer als Mitglieder der neu eingerichtelen Handwerkskammern Gelegenheit hatten, das Für und Wider des allgemeinen Besähigungsnachweises gründlich zu prüfen, und daß sie auf Grund des Ergebnisses dieser Prüsung die Verantwortung für die Durchführung der früheren weitgehenden Forderungen in dieser Fragnicht auf sich nehmen wollen. Die Rangverhältnisse der Marine-Ingenieure. In der vom Reichstagsabgeordneten Dr. Leonhart in Kiel herausgegebenen Zeitschrift„Fortschritt“ wird auf das Mißverhältnis zwischen der anerkannt hohen Tüchtigkeit der deutschen Marine=Ingenieure und dem militärischen Rang, der ihnen eingeräumt worden ist, hingewiesen. In allen großen Marinen, außer in Deutschland und Rußland, steht den Ingenieuren der Weg bis zur Klasse der Admirale offen. Die Marine=Ingenieure rücken in England, Frankreich, Japan und Italien bis zum Vizeadmiral vor, in Amerika und Oesterreich bis zum Kontreadmiral, in Rußland bis zum Kapitän zur See, in Deutschland nur bis zum Fregaitenkapitän. Die Wertschitzung der Marine=Ingenieure hat also bei allen Marinen außer der russischen und deutschen einen fast gleichmäßigen sichtbaren Ausdruck gesunden. Warum macht Deutschland diese auffallende Ausnahme? Die Ereignisse in Marokko. In französischen Kreisen beurteilt man die augenblickliche Threnkrise in Marokko, die durch den Vorstoß des Gegensultans droht, überaus ruhig. Für den Fall, daß Muley Hafid in Fez zum Sultan ausgerufen wird und damit tatsächlich die Regierung erlangt, bietet die entgegenkommende Haltung, die er durch den wiederholt ausgesprochenen Wunsch einer Unterstützung der französischen Expedition zur Beruhigung des Landes zu betätigen sich bemüht, eher die Möglichkeit einer schnelleren Unterdrückung des Aufstandes. Der Ausgang des Thronkampfes, der heute noch vollkommen ungewiß ist, bedeutet für die Marokkofrage selbst weder eine Verschiebung noch eine Verschlechterung der Lage. Der französische Ministerrat, der am Samstag unter Vorsitz des Präsidenten der Republik in Rambouillet tagte, hat beschlossen, den General Drude zu weiterem Vorgehen zu ermächtigen. Nach dem„Petit Parisien“ ist es dem General nicht nur gestattet, sich Luft zu verschaffen, sonvern er hat uuch die Anordnung erhalten, einen kräftigen Vorstoß ins Innere zu unternehmen und sich der Hügelketten zu bemächtigen, auf denen die Maroklaner ihre Lage aufgeschlagen haben. Schon seit zwei Wochen, fügt das Blatt bei, sei das Prinzip der Besetzung von Taddert in den Besprechungen zwischen den Ministern Pichon, Picquart und Thomson und dem Unterstaatssekretär Maujan angenommen worden. Diese Besetzung solk unverzüglich stattfinden. Man nehme an, daß der General Drude mit seinen siebentausend Mann sie ohne Schwierigkeit durchführen kann. Die Marokkaner, die auf den umliegenden Hügeln lagern, sollen im ganzen 12000 Mann stark sein. Nach alllem, was neuerdings aus Paris verlautet, plont die Regierung, falls sich die Lage in Marokko nicht bessert, die militärische Besetzung von Tanger und Mazagan. Der Finanzminister bereitet eine Kreditoperation zur Deckung der steigenden Ausgaben für Marokko vor; es handelt sich um eine Renten=Emission von 300 Millionen. Muley Hafid fordert in einer Kundmachung die Eingeberenen auf, die Franzosen in Casablanca nicht anzugreifen, außer wenn sie in das Innere des Landes eindringen; er empfiehlt, Mannschaften auszurüsten und verspricht, jedem Reiter einen Sold von ½ Douro und jedem Fußkämpfer ¼/4 Douro zu geben. Die Lage in Mazagan wird sich vermutlih in den nächsten Tagen kritisch gestalten. Im dortigen Zollhaus lagern nämlich zwei Millionen Patronen, die Muley Hofid ausgeliefert haben will. Sie gehören der marokkanischen Regierung, aber da die Stadtbevölkerung zu Muley Hafid hält, möchte diese sie ihm ausgeliefert sehen. Die französischen Behörden sind entschlossen, die Fortschaffung der Patronen mit Gewalt zu verhindern, und möchten sie an Bord eines Kriegsschiffes schaffen. Man befürchtet aber, daß ein derartiger Versuch zu Feindseligkeiten mit der Bevölkerung führen würde. Aus Larache wird dem„Daily Tel.“ vom 1. September gemeldet: Die letzte europäische Familie, die Fez verlassen hat, ist heute hier angekommen. Sie besteht aus der Frau des deutschen Arztes Cohen mit drei Töchtern und zwei Söhnen. Dr. Cohen ist auf Bitten der Eingeborenen in Fez verblieben die ihn ersuchten, die Stadt nicht ohne Arzt zu lassen. — Bisher hat übrigens, wie ein Privatbrief aus Casablanca feststellt, der Kriea den Franzosen nach keinen frarzösischen Soldaten geroxet: alle Gefallenen sind Turkos, Spahid und Fremdenlegionäre. Schließlich seien hier noch die letzten Nachrichten aus Marokko, soweit sie uns der Telegraph meldet, mitgeteilt: Casablanca, 3. September.(W. T.=B.) Eine Aufklärungsabteilung stieß vorgestern nachmirtag 3 Uhr ausden Fein d. Nachdem sie Verstärkungen erhalten hatte, brachte sie den Marokkanern große Verluste bei. Wie glaubhafte Gerüchte besagen, ist die Mahalla von Taddert zerstreut. Die Franzosen hatten 6 Tote, darunter einen Offizier. Paris, 3. September.(W. T.=B.) Admiral Philibect telegraphierte gestern: In Mazagan herrscht Ruhe. Die Stämme auf dem Lande sind wenig erregt. Ein ernstes Gefecht fand bei Casablanca statt. Bei Taddert, südlich von Cofablanca, wurden die Marokkaner von einer frausösischen Abteilung auseinander getrieben. Zwei Kriegsschiffe beteiligten sich mit etwa 60 Schuß an dem Kampf. Paris, 3. September.(W. T.=B.) Blättermeldungen aus Madrid habe die spanische Regierung, entsprechend dem mit Frankreich getroffenen Uebereinkommen, den Entschluß gefaßt, Tanger, Tetuan, Larasch und Ksar el Kezir militärisch zu besetzen, um den Europäern dort Schutz zu gewähren, bis die marokkanische Polizei dort organiiert sein wird. „ Kurze politische Meldungen. Dr. Karl Peters sendet aus London eine Zuschrift in die„Hamb. Nachr.“ Er sagt darin, er habe nun auch zegen den Korrespondenten der„Kölnischen Zeitung.“ von Bennigsen, Beleidigungsklage eingereicht, weil Bennigsen in März 1906 geschrieben habe, bei den Petersakten im Ausrärtigen Amt liege ein Brief von Peters an den Bischoß Wocduood von Mauila mit demselben Inhalt wie der Tuckerbricf, so daß nur eine Namensverwechslung vorliege. Diese Behauptung sei eine dreiste Unwahrheit. Karl oon der Heydt habe bereits im Juli bekannt gegeben, Geheimrat Hellwig habe dieselbe Unwahrheit ihm 1903 erzählt. Er werde nun die erforderlichen Maßregeln gegen Hellwig ergreifen, der die Akten genau kenne und sich nicht mit Irrlümern entschuldigen könne. Peters schreibt, er werde zur Rettung seiner Ehre wohl seineletzten Lebensjahre in Gerichtssälen zubringen müssen. In Leipzig wurde eine anarchistische Jugendorganisation begründet. Ihr angeblicher Hauptzweck ist die Förderung der Bildungsbestrebungen auf radikalerer Grundlage, als dies die gleichen Organisationen sozialdemokratischer Richtung tun. Verband der Bäcker= und Konditorgehilfen. Der auf nationalem Boden stehende Bund deutscher Bäcker= und Konditergehilfen, der unter reger Beteiligung aus dem ganzen Reich gegenwärtig in Erfurt seine Hauptversammlung abhält, beschloß, einen Minimallohn einzuführen, der sich nach der Größe der einzelnen Orte zu richten hat. Ferner wurde eine Resolution angenommen, in der der Bund dagegen protestiert, daß der sozialdemokratische Tendenzen verfolgende Bäckerverband sich als die Vertretung der deutschen Bäcer= und Konditorgehilfen aufspiele und durch Streils und Boykotts Zugeständnisse bei den Meistern erzwingen wolle. König Edward von England reist Freitag von Marienbad ab; er beavsichtigt einen mehrstündigen Aufenthalt in Nürnberg zu nehmen. Sonntag wird er in London eintreffen.— Aus zuverlässiger Quelle erfährt das Petersburger konservative Blatt„Swet,“ daß demnächst eine Begegnung des Zaren mit dem König Edward bevorstehe, der sich nach einem Besuch in Schweden und Dänemark in die finischen Schären begebe, wo die Entrevue stattfinden werde. Venezuela will bezahlen. Wie die Agence Havas aus guter Quelle erfährt, hat Venezuela Belgien seine Absicht kundgegeben, im laufenden Monat die erste Monatszahlung zu leisten auf seine Verbindlichkeiten gegen jene Mächte, die ihre Forderungen gegen Venezuela nicht mit Waffengewalt geltend gemacht haben. Kaiser Menelik von Aethiopien. * Anläßlich des vorgestrigen Empfanges der abessinischen Gesandtschaft bei unserem Kaiser dürften folgende Ausführungen von besenderem Interesse sein: Der intelligente und tatkräftige Despot, Kaiser Menelik, der in wenigen Jahren das uneinige und von Fehden zersplitterte Aethiopien zu einem festgefügten, einheitlichen Reich zusammengefaßt hat, sturk genug, um vor 11 Jahren selbst dem Schwert einer europäischen Großmacht zu trotzen, ist zweifellos die interessanteste Herrschererscheinung Afrikas. Achtzehn Jahre sind verflossen, seit er zum Kaiser von Aethiopien gekrönt wurde, als Nachfolger von Johannes, der im Kampf gegen die fanatischen Derwische seinen Tod gefunden hat. Mit Stolz beruft der Negus sich darauf, vom König Salomon abzustammen, und er hat in seiner Regierungszeit mehr als einmal zeigen können, daß er solcher Ahnenschaft nicht unwert sein würde. Mit klarem Blick hat Menelik die Vorzüge moderner Zivilisation erkannt und im Gegensatz zu dem nordufrikanischen Reich, in dem jetzt französische Kugeln die fanatischen Moslim zurückweisen müssen, wirkt in Aethiopien ein Herrscher, der mir zaher energie ringt, sein Land in moderne Bahnen zu führen. Während die Mauren mit Dolch und Büchse gegen die Errichtung einer Telefunkenstation sich sträubten, hatte längst Menelik sein Land mit einem Telegraphennetz überzogen#nd das Telephon spielt in den Regierungsgeschäften des Ngus Das Justizwesen, in dem früher Willkür und Grausamkeit ihr Wesen trieben, ist in kurzer Frist mit rücksichtsloser Energie reformiert worden, allerlei barbarische: Bräuche sind abgeschafft und heute ist eine abessinische Gerichtsverhänblüng ein außerordentlich feierlicher und würdiger Akt. Besondere Advokaten verteidigen die Angeklagten und jedem Sstieaenrrm u Iassotn Nr. 200.— Seite 2. heneral=Anzeiger für Oberhausen, Sterkrade, Osterfeld, Bottrop und Umgegend. 4. September 1907. * Blat Verurteikten steht die Berufung an den Provinzgouverneur offen. Europäische Vorbilder werden emsig studiert, als einflußreichster Minister steht ein Schweizer, der Staatsrat Ilg, ein einstiger Schüler des Züricher Polytechnikums, ein großer Freund der Deutschen, dem Negus zur Seite, und wo yier und dort der Unverstand mancher Untergebener den Neuerungen in Verwaltung und Verkehrswesen Schwierigkeiten in den Weg legen, weiß die Autorität und der starke Wille Meneliks diese Widerstände schnell zu brechen. Man erzählt, daß zu Anfang, dir Menelik die Telegraphenlinien legen ließ, in entlegenen Gebieten nicht selten abergläubische Einwohner die Leitungen zerstörten; es wiederholte sich nicht oft, denn mit so rücksichtsloser Fanst, wußte der Negus die Missetäter zu züchtigen, daß sie es bald lernten, sich mit den blinkenden Drähten auszusöhnen. . So unerbittlich der Negus in der Durchführung seiner Pläne ist, so tolerant zeigt er sich in Religionsfragen, und mehr als zinmal hat er es betont, daß in seinem Reich jeder nach seiner Fasson selig werden könne! Die Abessinier bekennen sich fast alle zum Christentum,— nur in wenigen Landstrichen trifft man auf Mohammedaner; aber ihr Christenglaube steht nicht auf auzu sicheren Füßen, die Geistlichen stehen auf sehr niederer Bildungsstufe und der Hang zum Aberglauben, den der niedere Aethiopier selten verleugnet, ist eine der wichstigsten Waffen dieser Gottesmänner. Trotzdem spielt der Klerus im Lande eine bedeutsame Rolle und übt einen starken Einfluß aus. Neben den neuesten Errungenschaften moderner Technik, neben dem Telephon, dem Phonographen leben natürlich die alten Sitten unbehindert fort. Der aufgeklärte Despot, der sein Reich nicht nur mit Tatkraft, sondern auch mit Einsicht der Neuzeit entgegenführt, ist sich wohl bewußt, daß alle Umwälzungen ihre Zeit haben müssen, und er weiß die alten Traditionen zu achten und mit seinen Plänen zu verschmelzen. Aus aller Welt. Verbrecherhunde. Die Polizeihunde haben in Berlin in den„Ver orecherhunden“, ihr Gegenstückgesunden. Die Polizei hat in Erfahrung gebracht, daß Tagediebe, und vielleicht uuch „schwere Jungen“, mehrere Hunde auf Wachdienst, Schmierestehen, auf den Mann, auf Diebstähle und auf Einsteigen in Räume bei offenen Fenstern und über Planken und Mauern und zum Entwenden leichtbeweglicher Sachen dressierten. So angelernte Hunde sind bis jetzt von den„Eigentümern“ von Hand zu Hand gegeben worden, damit sie, falls min ihren Spuren folgt, nicht zum Verräter werden. Die Polizei wird baher diesen Hundebesitzern besondere Aufmerksamkeit widmen. Eine Französin über deutsches Eheleben. Den Bericht einer Französin im Pariser„Matin“ über das Wesen der Che, wie sie es in Amerika und andrerseits in Deutschland beobachtet hat, möchten wir noch durch das, was die Pariser Spötterin, der ein wehmutvolles Verständnis nicht abgeht, ergänzen. Sie entwirft von der deutschen Ehe folgendes Bild:„Der Professor Bilse und seine Frau lebten mit ihrer zahlreichen Nachkommenschaft trefflich zusammen; und ich muß gestehen, die meisten Familien in Deutschland schienen mir ebenso glücklich. Dort ist ss nicht der Mann, dort ist es die Frau, die bewundert. Frau Bilse war stolz auf ihren Gatten. Sie sagte mir: „Ach. Sie hätten ihn nur sehen sollen, meinen Heinrich, damals am Hochzeitstage, den Myrtenstrauß im Knopfloch, mit weißer Krawatte und das Haar frisiert...“ Heimlich stickt sie an einem Schlafrock für ihn, für Weihnachten. Sie bereitet ihm Grogs. Und wenn er ein wenig verwirrt aus der Kneipe heimkehrt, so macht sie ihm keine Vorwürfe, sondern kine Tasse schwarzen Kaffee. Was ja auch schließlich nützlicher ist.... Frau Bilse, meine Wirtin, hat keine Zeit zu lesen oder an geistige Dinge zu denken. Ihre Kinder nehmen sie zu sehr in Anspruch und noch mehr vielleicht die Küchensorgen, die sich in ihren Augen zu ehrwürdigen heiligen Handlungen verwandeln. Sie beschäftigt sich, Likör und Eidotter zu bereiten, Zwetschengelec und Eingemachtes. Ihr Leben spielt sich in der Küche ab. Bei Bilses ißt man morgens, ißt man nachmittags und am Abend trinkt man noch Kaffee mit Milch und ißt Kuchen. Wenn die Pensionäre von irgend einem Ausflug sprechen, so sagt Frau Bilse:„ja, man kann da ganz gut hingehen... es gibt dort gutes Bier.“ Oft befragt sie mich nach den französischen Formen der Haushaltung und war vernünftig genug, die Pariserinnen nicht zu beneiden. Was sie am meisten interessierte, war, ob unsere Matratzen wirklich nur mit Seegras gefüllt und ob wir wirklich keine Federbetten haben. Und sie bemitleidete die Französinnen, die keine besonderen Verlobungsseiern, Hochzeitsjahrestage usw. feiern, denn sie haben so wenig Gelegenheit, Gefühl und Gemüt zu zeigen... und Backwerk. Denn selbstgebackener Kuchen und Gefühlssachen gehören für die Deutschen stets zusammen.... In ihrer Küche, mit ihrer blauen Schürze sieht sie nicht schlecht aus. Aber in Toilette, in ihrem spitzen Hut, der wie ein Füllhorn aussieht, in ihrem halblangen grünlichen Rock, der schnöde den Mangel an Schlankheit verrät, verliert sie sehr viel von ihrem Charme. Glücklicherweise merkt der Professor Bilse das nicht. Ich glaube übrigens, er denkt nicht daran, sie anzusehen. Aber sie sieht ihn an. Sie schaut auf ihn, wenn er auf höchst ausdrucksvolle Weise seine Pfeife raucht. Und ihre Blick: enthüllen mir ihre ganze Seele.... Und ich dachte nach alledem daran, daß das Glück der deutschen Frau das beneidenswerteste ist: ihr Heim ist ihr Königreich.“ " Jeden Monat 25 Prügel extra verlangte die 34jährige Dienstmagd Karolina Liebele von der Tübinger Strafkammer, vor der sie sich wegen einer Dieberei zu verantworten hatte. Die Fälle, daß Angeklagte eine strengere Bestrafung als der Staatsanwalt fordern, gehören an sich schon zu den Seltenheiten, daß aber ein Weib noch bittet, die ihr von Rechts wegen zuerkannte Freiheitsstrafe noch durch Prügel zu verschärfen, dürfte trotz des guten alten einzia“ sein. Anteressant ist übrigens das Motir der heroischen Dienstmagd zu dem absonderlichen Verlangen. „Ich bin von einem krankhaften Drang zum Stehlen beherrschz und kann absolut nicht davon lassen. Vielleicht werde ich von dem Diebsgelüst befreit, wenn ich alle Monat„fünfundzwanzig“, ertra bekomme!“ So sagte die merkwürdige Maid, allein das Gericht tat ihr nicht den Gefallen, sondern verurteilte sie lediglich zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängais. Das„Internat hinter vergitterten Stäben“ scheint ihr indes nicht abschreckend oder gar gräßlich vorzukommen, denn trotz ihrer 34 Lenze„saß“, die Dame bereits 13 Jahre.— Was sagen eigentlich die Professoren zu diesem immerhin noch jungen Menschenkind mit dem verpfuschten Leben? Darf man hier wohl auch von der Krinkheit hochmögender, blau= oder doppelblaublütiger Damen der ominösen„Kleptomanie“, einschließlich der Spezialität„Silberdiebstahl en gros“, reden? Lelohnte Ritterdienste. * Die„Deutsche Zeitung" weiß folgende hübsche Geschichte In berichten: Ein junger Herr, dem das keimende SchnurrHärlchen wie ein leiser Hauch die Oberlippe beschattete, der ich aller hereits als siegessicherer Don Juan fühlte, hatte * 8 □□ ) 9911. K Das abgebrännte Ursblineri-Klostepint Breslal Das altehrwürdige Ursulinerinnenkloster in Breslau, in dem katholische Schwestern ein großes Mädchenpensionat betreiben, ist Freitag abend 6 Uhr in Brand geraten. Der größte Teil des Gebäudes wurde in Asche gelegt und auch der Kirchturm der mit dem Kloster verbundenen Ursulinerkirche in Brand gesetzt. Es gelang den Bemühungen der Feuerwehr, ein Uebergreifen des Brandes auf die benachbarte Vinzenzkirche und das Oberlandesgericht zu verhüten. Das mit einer Kirche verbundene Ursulinerinnenkloster war ein stattlicher Bau, der die Nordseite des Ritterplatzes in der schlesischen Metropole einnimmt. Die hier untergebrachte Erziehungsanstalt der Ursulinerinnen blickt auf ein erhebliches Alter zurück. Zu den jungen Damen, die in der Anstalt ihre Ausbildung erhalten hatten, zählte auch die Tochter des schlesischen Millionärs Godulla, der sich vom armer Bauernburschen zu einem der reichsten Grubenbesitzer Ober. schlesiens emporgeschwungen hatte, und die dann Gräfin Schaffgottsch wurde. Während des Kulturkampfes ging die Erziehungsanstalt ein, da die Ursulinerinnen Breslau verlasser mußten. Das Kloster, dessen Rückfront nach der Oder unt der Sandinsel schaut, diente in diesen Jahren weltlichen ken. Nach dreistündiger Dauer wurde die Feuersbrunst in Ursulinerinnenkloster gelöscht. Der Dachstuhl und die Boden. räume sind größtenteils vernichtet, sodaß 200 Pensionärinner“ und Schwestern ins Filialkloster im Vorort Karlowitz über. siedelten. Der Turm der Klosterkirche ist zwar angebrannk blieb aber erhalten. Der Brandschaden im allgemeinen ist dagegen sehr groß. eine junge Dame, die eine Anzayl Pakete trug, angesprochen und sich erboten, ihr die Last zu tragen. In liebenswürdigster Weise wird ihm das gestattet, und dem Jüngling schlägt das Herz vor Wonne: Endlich sollte er ein richtiges Abenteuer erleben. Aber das Wetter ist heiß, der Weg sehr weit, und die junge Dame tut nichts, um ihm die Zeit zu verkürzen. Alle seine Versuche, eine Unterhaltung zustande zu bringen, schlagen fehl. Endlich steht seine Begleiterin vor einem großen prächtigen Hause still und zieht die Klingel. Jetzt kann ihm der wohlverdiente Lohn für seine Ritterlichkeit nicht länger vorenthalten werden. Langsam öffnen sich die schweren Torflügel, und ein reichgalonierter Diener erscheint mit tiefer Verbeugung.„Friedrich,“ sagte die junge Dame mit bezauberndem Lächeln,„nehmen Sie dem jungen Mann doch die Pakete ab und lassen Sie ihm ein Butterbrötchen und ein Glas Milch in der Küche geben!“ Genau nach Muster. Bekannt ist, mit welcher Sorgfalt der chinesischeund japanische Handwerker das ihm vorliegende Model nachzubilden versteht. Einen trefflichen Beweis dieser Nachahmungskunst erhielt einst ein Vertreter einer europäischen Großmacht in der Residenz des Mikado. Vor seiner Rückkehr hatte der Gesandte in der kaiserlichen Porzellanmanufaktur zu Tokio ein wertvolles Service bestellt. Da er dies mit seinem Wappen geschmückt haben wollte, sandte er von Eurapa aus an die Fabrik eine farbige, kleine Lithographie des Wappens und schrieb darunter, um jedem Krrtum vorzubergen, in Englisch die Notiz:„Dies ist mein Wappen!“ Nach einem Vierteljahr traf das fertige Service in Europa ein. Groß war aber das Erstaunen, als auf jedem Teller unter dem schönfarbig ausgeführten Wappen in der Handschrifr des Gesandten die Worte prangten:„Dies ist mein Wappen!“— Für die Festlichkeiten der gerade begonnenen Gesellschaftszeit soll, so sagt man, dieses Service nicht benutzt worden sein.— Schade! Ein versuchter Kinderverkauf. Aus Rom wird eine fast unglaubliche Gemeinheit gemeldet, die sich in Avellino zugetragen hat. Auf dem dortigen Wochenmarkt erschien ein Bauernpaar in der Tracht von Capriglia, das seine Zwillinge zum Verkauf ausbot. Für jedes der beiden etwa 4 Monate alten Kinder verlangten die entmenschten Eltern die Summe von 160 Mark. Trotzdem es sich um 2 prächtige, muntere und gesunde Jungen handelte, fanden die Reflektanten die„Ware“ doch zu teuer, so daß das Geschäft nicht so schnell zum Abschluß kam, wie für die Kontrahenten wünschenswert gewesen wäre. Mittlerweile hatten einige entrüstete Bürger die Polizet auf den schändlichen Handel aufmerksim gemacht, und diese kam gerade recht, um den Käufer und auch die Verkäufer festzunehmen. Die beiden Kinder wurden bis zur gerichtlichen Entscheidung des Falles bei einer Familie in Pflege gegeben. Ein Milliardär, der arm sterben will. Aus Newyork wird berichtet: Ein junger, erst 24= jähriger Amerikaner, dessen Name nicht genannt wird, hat in den Goldfeldern von Nevada ein nach Milliarden zählendes Vermögen erworben. Er hat sich jetzt zurückgezogen und lebt in St. Joseph im Staate Michigan. Von diesem 24= jährigen Krösus werden die tollsten Geschichten erzählt. Als er vor wenigen Wochen aus den Goldfeldern heimkehrte, beabsichtigte er, die ganze Stadt aufzukaufen. Als ihm der Bürgermeister zu verstehen gab, daß die Stadt nicht seil wäre, versuchte er sein Geld auf eine andere, nicht minder originelle Art los zu werden. Er ließ die staubigen Straßen mit Champagnersprengen und vergnügte lich hann damit. goldene Fünfdollarstücke aur die so„bewässerten: Straßen zu saen. Die Burgerschaft machte sich diese Tollheit natürlich zu nutze und es entstand auf der Straße ein heilloses Durcheinander, weil selbstverständlich jeder möglichst viel von dem plötzlichen Goldregen erraffen wollte. Als ihm der Bürgermeister sein unvernünftiges Benehmen vorwars, erwiderte er ihm, er wolle arm sterben, es sei aber merkwürdig schwer, sein Geld anständig los zu werden. Es sei ihm bisher noch nicht gelungen, mehr wic 9—10000 Dollar pro Tag wegzuwersen, und genau so viel brächte ihm seine Goldmine in Nevada ein. „Lebenskraft in Kapseln". Ein großartiger Heilmittelschwindel, wie man ihn am Beginn des 20. Jahrhunderts kaum für möglich halten sollte, ist kürzlich in Newyork aufgedeckt worden. Die„Force of Life Co.,“ welche großartig eingerichtete Sprechzimmer unl Laboratorien in einer vornehmen Gegend der Stadt hatte; pries in marktschreierischer Weise ihre epochale Entdeckung auf dem Gebiete der Heilkunde an und trat mittels geschickter Reklame mit einer Masse von Leuten aus dem Geschlecht derer, die nicht alle werden, in Verbindung, um ihnen ihre auf Gelatinekapseln abgezogene Lebenskraft für teures Geld zu verkaufen. Die Wundersubstanz, deren Herstellung eine halbe Million Dollars das Pfund kostete(!) konnte nur in ganz minimalen Dosen abgegeben werden. Der Patient empfing eine sorgfältig verpackte Kapsel, deren Inhalt die dem Radium nachempfundene Eigenschaft haben sollte, durch Ausstrahlung alle Mikroorganismen zu töten, besonders den Altersbazillus, der die Gefäßwände spröde macht und von der Gehirnsubstanz zehrt. Die„Force of Life Co.“ macht riesige Geschäfte, das Geld der Dummen kamscheffelreise herein, und die Kapseln, welche irgend ein harmloses Pülverchen enthielten, nurden über das ganze Land versandt, bis die„County Medical Society“ auf den Schwinvel aufmerksam wurde und ihm ein Ende machte. Der Chesarzt der„Force of Lise Co.“ wandte jedoch nicht in allen Fällen seine Kapseln mit der ausströmenden Lebenskcaft an. Leute, welche vorerst nicht den vollen Preis bezahlen wollten, oder konnten, erhielten andere Vorschriften. Der Taft der Zwiebel, innerlich und äußerlich angewandt, eine Speckschwarte auf der bloßen Haut zu tragen, und vor allem die Isolierung des Bettes gegen die magnetischen Erdstötze, bewirkt durch das Unterlegen von Glasscherben, waren beliebte Vorbereitungsmittel und Rezepte dieser genialen Kurpsuscher. Glückliches England. Dir Vegetarier haben in dem modernen England offenbar kein Glück, denn, wenn man den soeben von dem Landwirtschaftsamt veröffentlichten Statistiken glauben kann, werden die Bewohner der Britischen Inseln immer mehr zu einer sleischessenden Nation. Die hier in Frage stehenden Zahlen beziehen sich auf die Zeit bis 1906. In dem Bericht heißt es, daß von Lebensmitteln die Einfuhr von geschlachtetem Vieh am meisten zugenommen hat,„so daß jeder Bewohner der Britischen Inseln heute doppelt so viel Fleisch verzehrt aks vor zwanzig Jahren.“ Die Zahl der lebend eingeführten Schafe und Schweine ist allerdings in den letzten Jahren geringer geworden, aber dafür hat die Cinfuhr von lebendem Rindvieh in entsprechendem Maß zugenommen. Gleichzeitig stellt der Bericht fest, daß die Viehzucht im Lande selbst durchaus nicht nachgelassen hat, sondern daß auch, wenn die Zunahme der Bevölkerung gerechnet wird, die Quantität des hier produzierten Fleisches stens eben so groß ist wie vor zwanzig Jahren. Ueberh###t, so hebt der Bericht hervor, lebt die Nation heute bedeutend besser als vor zwanzig Jahren, denn es zeigt sich, daß der Verbrauch an Butter auch um 60 Prozent zugenommen hat. Der Verbrauch an Milch als solche (Butter und Käse nicht gerechnet) hat leit zwanzig Jahren um hok Der Nachdruck d es General=An Ein Lied K Ihr, heute gra Einst wart ihr Ihr, heut gebe Einst wart Ihr So stolz, daß s Als er Euch al Zu seinem Soh Mit denen, Fi Verweil der an Frankreichs Na Zu seinem Wei „Weh' mir um Ehr, heute gra om Alter unt Entsinnt Ihr En Damals für D Das sind bald Seitdem die 2 Ins Feld Euc Dem heil'gen Das sind bald Seitdem der Z1 Dem Wilhelm, Die Fahne truAls jeder Stei Zum Feind un Ein jedes Haus Ein jeder Brun Ich denke mir, Von Weißenbur Hat Euch Erin Den Schlaf zur Vom Feuergürt Habt manchmal Mit dem Bazai In Metz Ihr Von Colombey Vionville, Grat Fragt' ich, ob Ihr Männer, Und dann, von Kanonen=Donne Vorspiel zum 2 Der Deutschlan *(Ein Bürgerme Res., welcher lendet, wurde nung von kapelle he ihres rührigen emporstrebend erkennung öf Choral„Lobe Keler=Bela;: Lehar und 4. Berga. Säm Gehör gebrat Betr. Kaum ei müter so err rufenen und eidenschaftlich Broschüren die schen, vom pfy durch mehr Lie Scharssinn ist in der Kritit nährend die klären, indem Hau sei unsch Es soll hier Washingtoner ob der Indiz Bock. Auch Recht oder Ur gezogen word won berufene schrieben word Mag der Lese Da ist darf er nicht vom 31. Aus ihn( nun einn darin Hau de einen Schecksch kunft im Hote fragt, scharf kein gutes Kälte, hält d los erbracht. bei wälierer B4 sie auch aus Türen, läßt Reflexen in es hindurchsch jedes Moment sollte, müßte, ber 1907. Blatt des General-Hnzeiger für Oberhausen, Sterkrade, Olterfeld, Bottrop und Umgegend sich vom armer benbesitzer Ober. in Gräfin Schaff. ging die ErBreslau verlasser b der Oder unt weltlichen ZwetFeuersbrunst in und die Boden. 9 Pensionärinner“ Karlowitz über: war angebrannk allgemeinen ist t machte sich diese auf der Straße ndlich jeder mögerraffen wollte. iftiges Benehmen. n sterben, es sei ld anständig h nicht gelungen, uwerfen, und geida ein. e man ihn am lich halten sollte, Die„Force of prechzimmer unl der Stadt hatte; le Entdeckung auf nittels geschickter n Geschlecht derer, ihnen ihre auf aft für teures deren Herstellung e(1) konnte nur en. Der Patient n Inhalt die dem ollte, durch Aus, b e s o n d e r s d e n macht und von Life Co.“ macht kamscheffelrgend ein harmdas ganze Land auf den Schwinde machte. Der jedoch nicht in enden Lebenskeaft 1 Preis bezahlen zorschriften. Der angewandt, eine tragen, und vor magnetischen Erdlasscherben, ste dieser genialen n England offent von dem Landluben kann, werer mehr zu einer stehenden Zahlen dem Bericht heißt zeschlachtetem Vieh er Bewohner der • FleischverDie Zayl der ist allerdings in r dafür hat die chendem Maß zust, daß die Viehgelassen hat, sonwölkerung gerechuzierten Fleisches ig Jahren. Uebere Nation heute Jahren, denn ter auch um 60 n Milch als solche vanzio Jahren um hokale Tlachrichten. Der Nachdruck der mit Korrespondenzzeichen versehenen Original=Artikel es General=Anzeiger ist nur mit voller Quellenangabe gestattet. Oberhausen, 4. September. Ein Lied von Wildenbruch an die deutschen Kriegsveteranen von 1870/71. Ihr, heute grau von Haaren, Einst wart ihr blond und braun; Ihr, heut gebeugt von Jahren, Einst wart Ihr stolz zu schau'n. So stolz, daß König Wilhelm, Als er Euch angeseh'n, Zu seinem Sohne sagte: Mit denen, Fritz, wird's geh'n.“ Verweil der andre drüben, Frankreichs Napoleon, Zu seinem Weibe klagte: „Weh' mir um Sohn und Thron.“ Ihr, heute grau von Haaren, Vom Alter unterjocht, Entsinnt Ihr Euch, wie Deutschland Damals für Deutschland focht? Das sind bald vierzig Jahr' nun, Seitdem die Wacht am Rhein Ins Feld Euch rief, um Hüter Dem heil'gen Strom zu sein. Das sind bald vierzig Jahr' nun, Seitdem der Zug begann, Dem Wilhelm, unser König, Die Fahne trug voran. Als jeder Stein da drüben Zum Feind uns ward voll Wut, Ein jedes Haus zur Festung Ein jeder Brunnen Blut. Ich denke mir, von Spichern, Von Weißenburg und Wörth Hat Euch Erinnerung manchmal Den Schlaf zur Nacht gestört? Vom Feuergürtel, mein' ich, Habt manchmal Ihr geträumt, Mit dem Bazaine, dem Marschall, In Metz Ihr fest gezäumt? Von Colombey die Tage, Vionville, Gravelotte, Fragt' ich, ob Ihr's vergessen, Ihr Männer, das wär Spott Und dann, von Beaumonts Höhen Kanonen=Dounerruf, Vorspiel zum Tag von Sedan, Der Deutschland neu erschuf. *** *(Ein Geburtstagsständchen für unseren Bürgermeister Herrn Havenstein), Oberleutnant der Res., welcher am heutigen Tage sein 40. Lebensjahr vollendet, wurde vor seiner in der Hermannstraße belegenen Wohnung von der hiesigen Kreis=Krieger=Verbandskavelle heute früh 7 Uhr dargebracht. Unter Leitung ihres rührigen Dirigenten, des Herrn R. Hennig, spielte die emporstrebende Kapelle, die in letzter Zeit vielfach mit Anerkennung öffentlich hervorgetreten ist, folgende Stücke: 1 Choral„Lobe den Herrn"; 2. Ouverture„Romantique“ von Keler=Bela; 3.„Vilja=Lied“ aus der„Tüsrigen Witwe“ von Lehar und 4.„Brüsseler Spitzen", Valse elegant von SchmidtBerga. Sämtliche Stücke wurden exakt und klangschön zu Gehör gebracht. Wer damals jung gewesen, Der ist noch heute jung; Nie welkend blüht im Herzen Ihm die Erinnerung. Wer damals mitgeholfen, Einsetzend Leib und Blut, Vor dem in deutschen Landen Zieht man noch heut den Hut. Denn was viel handert Jahre An Deutschland schlecht gemacht, Das hat der Tag, der eine Uns wieder eingebracht. Die Namen, die ich nannte, Sind nur ein Teil des Ruhms, In Euren Narben las ich Noch mehr des Heldentums. Da lese ich geschrieben Straßburg und Orleans, Paris, Beaune la Rolande Das blutige Le Mans. An der Lisaine drunten Steht Werder mir, der Held, Und Göben steht im Norden Bei Sankt Quentin im Feld. All' diese Namen alle, Den großen, reichen Glanz, Flecht' ich um Eure Häupter, Ihr Männer, Euch zum Kranz. Warm soll das Herz Euch werden Und Eure Seele licht Vom Wort, das ich Euch sage: Ihr tatet Eure Pflicht! Und du, im Himmel droben, Allmächt'ger Herr und Gott, Der Deutschland du bewahrtest Vor Feindes Grimm und Spott. Daß uns erhalten bleibe, Was jene Zeit uns gab, Daß uns're Losung bleibe, „Aufwärts“" und nie herab! Daß uns nie wieder lähme Zwiespalt und Neid und Haß, Du Gott des deutschen Volkes, Das gib uns! Gib uns das! (Beim hiesigen Postamte) laufen noch immer Klagen darüber ein, daß Personen, welche die Fernsprechanlagen benutzen, am Schlusse eines Gesprächs abwecken. Da der Angerufene das Abwecken für einen erneuten Anruf halten kann, wird dasselbe als lästig empfunden. Es wiro deshalb erneut darauf aufmerksam gemacht, daß bei der Fernsprechbetriebsstelle des hiesigen Postamts das Schlußzeichen durch das Anhängen des Fernhörers automatisch betätigt wird und aus diesem Grunde ein Drehen der Kurbel nicht mehr nötig ist. ro(Diskontierung von Buchforderungen.) Die Meldung, daß man in rheinisch=westfälischen Detaillisten= und Handwerkerkreisen die Gründung einer Bank beabsichtige, die sich besonders mit der Diskontierung der Außenstände befassen soll, hat zu lebhaften Erörterungen Anlaß gegeben. Das Verfahren ist so gedacht, daß entweder laufend oder nur bei eintretendem Geldbedarf, der Geschäftsmann der Bank seine Außenstände überweist unter gleichzeitiger Benachrichtigung des Schuldners und alsdann von der Bank je nach der Kreditwürdigkeit des Buchschuldviers eine Teilzahlung erhält. Man hat nun entgegen gehalten, daß das heutige Verfahren, auf Geschäftswechsel Geld zu erheben, einfacher sei und doch zu demselben Ziele führe. Demgegenüber ist aber zu betonen, daß gerade bei kleineren Geschäftsleuten eine fast unüberwindliche Abneigung gegen Wechser besteht, abgesehen davon, daß in der Diskontierung der Buchforderungen überhaupt eine größere Zuverlässigkeit liegt. Oesterreichische Genossenschaften betreiben schon seit Jahren diese Art der Kreditgewährung mit dem besten Erfolge und beleihen die Außenstände bis zu 80 Prozent ihres wirklichen Wertes. Dazu werden auf diese Weise der Bank die Kreditverhältnisse des Buchgläubigers und seiner Kunden bald bekannt, wodurch weniger Verluste entstehen dürften, als beim Wechselkredit. ??(Die Kirchen steuer in Mischehen.) Das Konsistorium der Rheinprovinz teilt mit, daß in einer kürzlich ergangenen Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts der Grundsatz ausgesprochen worden ist, daß bei der kirchlichen Besteuerung von Personen, die in Mischehe leben, jede beteiligte Kirchengemeinde nur den ihrem Bekenntnis angehörigen Eheteil zur Kirchensteuer veranlagen, in die Heberolle aufnehmen und ihm die Zahlungsaufforderung zustellen darf. !( E i n j a p a n i s c h e s K o n s u l a t f ü r R h e i n t a n d und Westfalen.) Seit dem 1. d. M. ist in Köln das erste jaxanische Konsulat für Rheinland und Westfalen eröffnet worden. Die Verwaltung führt der kaiserlich japanische Konsul Herr H. Viktor Gielen. —(Vom Achtuhr=Ladenschluß.) Der achruhrLadenschluß wird mit dem 1. Oktober in Paderborn eingeführt, mit Ausnahme der Bäckereien, Konditoreien, Zigairenhandlungen und Friseurgeschäfte. (Bevölkerungsbewegung im Monat August 1907.) Einwohnerzahl am 31. Juli 31 405 männliche, 26 430 weibliche,zusammen 57835 Personen; am 31. August 1907 31 578 männliche, 26 552 weibliche zusammen 58130 Personen. Zugug im Monat August 1891 Personen, Abzug im gleichen Monat 1596 Personen, mithin ein Mehrzuzug von 295 Personen. Am 31. August waren vorhanden Katholiken 37.860(gegen 37741 Ende Juli), Evangelische 19.802(19 630), Juden 352(353), Andersgläubige 116(111). Ausländer sino vorhanden 2418 männliche. 1453 weibliche, zusammen 3871 Personen. *(Der Dilettantenverein Morgenrot), Alstaden erhielt am Sonntag in Dümpten den 2. Preis im Koupletsingen und den 3. Ehrenpreis. *(Nächtliche Schießereien) sind jetzt in der Gegend der Nohl= und Moltkestraßen Ecke an der Tagesordnung. Nachdem vorige Woche eine solche Schießerei stattgefunden hatte, wurden die Anwohner in der Nacht zu Dienstag nach 1 Uhr wiederum durch Revolverschüsse aus dem Schlase gesrchceckt, die von drei jungen Burschen abgegeben wurden. Die Burschen scheinen an dieser Schießerei ein Vergnügen zu haben und beabsichtigen wohl hauptsächlich, den Bewohnern die Nachtruhe zu rauben. Sobald handfeste Männer erscheinen, verdusten die Burschen nach Styrum zu. *(Polizeibericht.) Zur Anzeige gelängten: 3 Personen wegen Diebstahls, 1 Person wegen Gefangenenbefreiung, 2 Personen wegen Unfugs, 1 Person wegen Sachbeschädigung und Bedrohung.— Festgenommen wurden: 7 Personen wegen Trunkenheit und Unfugs, je eine wegen Mißhandlung, Diebstahls und auf Grund eines Steckbriefes, * tt. Alstaden, 3. September. Polizeisergeant Iland, der kürzlich nach etwa 30 jähriger Dienstzeit in den wohlverdienten Ruhestand trat, ist heute vormittag gestorben. Aus Sterkrade und Umgegend. k. Sterkrade, 3. September. Es ist nunmehr gelungen, auch die übrigen an dem Ueberfall des Fabritarbeiter Knüfer aus Walsumermark beteiligten Personen zu ermitteln und fest zu nehmen.— Der östliche Bürgersteig in der Grünstraße ist mit einem Asphaltbelag versehen worden— Mit dem 1. d. M. ist der Verwaltungsassistent Weiskirch, der zur Stadtverwaltung in Recklinghausen berufen wurde, ausgeschieden. Neu wieder eingetreten ist der Verwaltungsgehülfe Grützner aus Oppeln. * Sterkrade. 3. Sept. Die Einwohnerzahl der Bürgermeisterei Sterkrade stellt sich wie folgt: Im Monat August, er. gelangten 541 Personen zur Um=, 592 zur An- und 564 zur Abmeldung. Es kamen 151 Geburts= und 50 Sterbefälle zur Anzeige. Der Zuwachs beträgt somit 117 Personen und die Einwohnerzahl 35 713 gegen 34500 im Vorjahre. k. Holten, 3. September. Das von dem Schmied Liesen an der Duisburgerstraße errichtete Wirtschaftsgebäude ist fertiggestellt und eröffnet worden. Bekanntlich hat Liesen die Rüttgersche Wirtschaft übernommen, die er jetzt im Neubau fortführen wird. Neumühl, 4. Sept.(Privattelegr.) Im Laufe des gestrigen Nachmittags kam es am hiesigen Bahnhof zu tumultuarischen Szenen, weil ca. 800 Bergleute, die von Zechen bei Oschersleben angeworben waren, und denen die Agenten freie Fahrt versprochen hatten, besördert werden wollten; da sie aber selbst kein Geld hatten, auch von den dortigen Werken keins eintraf, so wurde der seit vormittag fertig stehende Extrazug wieder auseinandergezogen, Die Beruhigungsversuche des Bürgermeisters und Polizeiinspektors auf die erregte Menge fanden nicht die nötige Gegenliebe, sodaß die stark vertretene Polizei mit blanker Waffe den Platz und die umliegenden Straßen räumen mußle. Schließlich sorgte die Polizei doch für die Unterkunft der Leute während der Nechr, die ruhig verlief. Aus Osterfeld und Umgegend. h. Österfeld, 3. September. Gestern nachmittag weilte eine Gerichtskommission mit einem Bausachverständigen an der Unglücksstelle, wo die beiden Arbeiter Willele und Zarocka verunglückt sind. Es stellte sich heraus, daß die Erdwände nicht abgestützt waren.— Gestohlen wurde gestern wiederum ein Fahrr ad. Der Besitzer hatte das Rad, wie üblich, vor einer Wirtschaft stehen gelassen.— Zwischen zwei Frauen kam es gestern zu einer Schlägerei. Sie zerschlugen sich die Köwfe, während die Kinder um Hülfe rusend dabei standen. Als ein Bergmann sie auseinanden reißen wollte, erhielt er mit einem Schrubber einen Schlag ins Gesicht, daß ihm die Nase blutete. Aus Bottrop und Umgegend. B. Bottrop, 3. Sept. In der Wirtschaft K. an der Gladbeckerstraße gerieten ein Vogelhändle und ein Landsmann in Streit, der dazu führte, daß der Landsmann sein Messen zog und den Gegner in das Gesicht stach. Der Täter wurde festgenommen.— Bei einer wüsten Prügelszene in der Waldhausenstraße erhielt der Bergmann Goretzki mehrere bedeutende Kopsverletzungen mit einer Bierflasche.— Einem Radler, der in der vergangenen Nacht den Polizeibeamten begegnete und sich beim Anblick derselben verduften nollte, wurde das mitgeführte Rad, über dessen Erwerb er die widerstreitendsten Angaben machte, abgenommen. Das Rad rührt zweifellos von einem Diebstahl her. Es ist Marke Orkan und trägt die Nr. 106 862. h. Borbeck, 3. September. Herr Tierarzt Schulte erlitt Samstag abend auf der Kirchstraße einen Unfall. Die Postverwaltung hatte dort Löcher werfen und dieselben ohne Schutzvorrichtungen gelassen. Herr Schulte fuhr mit seinem Motorrad in ein solches Loch. wobei er sich schwere Verletzungen zuzog. Zum Hau-Prozeß. Betrachtungen über die Kritik zum Fall Hau. St. Oberhausen, 3. September. Kaum ein anderer Kciminalfall der neueren Zeit hat die Gemüter so erregt, wie der Hauprozeß. Ströme von Tinte aus berufenen und un erufenen Federn sind darüber vergossen worden, mit eidenschaftlichkeit haben die Parteien in Zeitungen, Zeitschriften und " Broschüren die Schuldfrage erörtert vom rein menschlichen, vom juristivom psychologischen, vom iriminellen Standpunkt, ohne daß dadurch mehr Licht in die Affäre gebommen wäre. Eine große Summe von Scharssinn ist von den verschiedensten Seiten aufgewendet worden in der Kritit des Urtilsspruches der Karlsruher Geschworenen und nährend die einen mit diesem Spruche die Sache für avgetan erklären, indem sie in Hau den Mörder sehen, meinen die anderen, Hau sei unschnidig und ein Opfer seiner selbst gewählten Discretion. Es soll hier nicht unsere Aufgabe sein, Schuld oder Unschuld des Washingtoner Anwalts und Professors zu untersuchen, zu prüfen, ob der Indizienbeweis lückenlos gelungen, ob Hau reif ist für den Bock. Auch nicht, ob seine Schwägerin Olga Molitor mit Recht oder Unrecht als agierende Person in dieses Drama hineiagezogen worden ist. Wir woilen lediglich aus alledem, was seither won berufener Feder über diesen dentwürdigen Kriminalfall geschrieben worden ist, das Markanteste zu einem Resumee formen. Mag der Leser daraus selbst die Schlüsse ziehen, die ihm gut dünken. * * Da ist zuerst Maximilian Harden. Wo alles schreibt, darf er nicht abseits stehen. In der Nummer 48 seiner„Zukunft“ vom 31. August widmet er der Affäre 17 Druckseiten. In der ihn( nun einmal eigenen Sprache, Denk= und Gefühlsweise. Geht darin Hau dem Erotiker, Hau dem Desperado, der seine Karte auf einen Scheckschwindel setzt, dem Lüstling, der gleich nach seiner Ankunft im Hotel den Portior nach den Adressen käuflicher Weiber befragt, scharf zu Leibe. Verdammt ihn in Grund und Boden, läßt kein gutes Haar an ihm, spricht sein Anathema sit mit grausamer Kälte, hält den Indizienbeweis, auch den psychologischen, für restlos erbracht. Nur Hau ist und muß der Mörder gewesen sein. Aber bei nälierer Betrachtung ist die Harden'sche Beweisführung, so wuchtig sie auch aussieht, sehr oberflächlich. Er verschließt hermetisch alle Türen, läßt den psychologischen Unterströmungen, die in scharfen Reflexen in dieses Drama hineinspielen, kein Spältchen, durch das es hindurchschlüpfen wönnte. Schiebt mit souveräner Handbewegung jedes Moment, das zu Gunsten Hau's ausgebeutet werden könnte, sollte, müßte, bei Seite Ist von vornherein von tiefgehender Antipathie gegen die Erscheinung Hau's beseelt und verfällt so in die Natun mancher Staatsanwälte— auch Gerichtsvorsitzenden—, daß sie in jedem Angeklagten a priori den Verbrecher sehen, für den es keine Exkulpierung gibt. Aber trotzoem uns Harden's Studie über den Prozeß nicht befriedigt, weil sie viele Fragen offen läßt, weil sie unter dem Banne eines unbezwingbaren Vorurteils steht, weil sie die Psyche des Falles unberücksichtigt läßt, weil sie auch kriminalistisch nicht tief genug geht, ist sie doch ein beachtenswerter, literarischer Beitrag zur Lösung des Schwierigen und Rätselhaften in diesem Drama. * Sodann erschien auch der bekannte Münchener Anwalt Dr. v. Pannwitz auf dem Plan. Ein geist= und temperamentvoller Mann. Mit aller Schärfe, aus dem Gefühle ehrlichster Ueberzeugung und ehrlichster Entrüstung heraus wenden seine Pfeile sich gegen diejenigen, die Olga Molitor offen oder versteckt angegriffen, rerdächtigt, geschmäht haben. Und er fügt hinzu:„Der Haukultus und die Molitorhetze haben nachgerade Formen angenommen, welche das in Amerika bei solchen Gelegenheiten Geleistete längst in den Schatten stellen und teilweise einen Stich ins Patholo gische aufweisen. Ich erblicke hierin ein Anzeichen von Perversität der breiten Masse und eines Symptoms beginnender Decadence, auf welche stolz zu sein, Deutschland wahrlich keinen Grund hat. Kein modern Denkender nird der Presse an sich das Recht absprechen, unter Umständen auch für einen Angeklagten oder selbst Verurteilten Partei zu ergreifen. Dieses Recht wird unter Umständen sogar zur kumanitären Pflicht.(Vergleiche das Auftreten Zolas und die Haltung der ihm folgenden Presse im Dreyfusprozesse!) Sobald aber die Parteinahme für einen Angeklagten sich zur Beschimpfung wehrloser Dritter zuspitzt, artet sie in Frevelhaftigkeit aus, es sei denn, daß Wort für Wort und Satz für Satz der Invektiven unwiderleglich beweisbar wären.“ Dr. v. Pannwitz geht hier in seiner Indignation vielleicht etwas zu weit. Ein Anzeichen beginnenden moralischen Versalls eines ganzen Volkes braucht es noch nicht zu sein, wenn ein Kriminalfall die Gemüter erregt und einzeine zu Ausschreitungen verleitet. Der Vergleich mit amerilanischen Vorgängen hinkt wie die meisten Vergleiche. Das könnten wir durch Heranziehung des Verhaltens des Newyorker Publikums beim Thaw=Prozesse beweisen. Und wenn in Karlsruhe Olga Moliror hinter einer Polizeieskorte Schutz vor einem fanatisierten Pöbel suchen mußte, wenn hysterische Männer und Frauen dem Hau Blumen und freundliche Briefe ins Gefängnis sandten, so ist das wohl als sehr bedauerlich zu bezeichnen. Aber die Reaktion bleibt nicht aus, und unser Volk ist noch gesund genug, um sich wieder auf sich selbst zu besinnen. Man darf nicht vergessen, daß der lediglich nach ihrem Gefühl, nach den dunklen seelischen Instiniten von Racht und Unrecht sandelnden Menge Olga Molitor gerade infolge des Verhaltens Hau's sehr verdächtig vorkam. Nicht weil sie, wie Harden schreibt, bereits einen Gedichtband auf dem Gewissen hatte, sondern weil die Menge sie als die bewußte eder unverrußte Urheberin des ganzen Dramas ansah. Diese instinktiven Eindrücke hat Dr. v. Pannwitz übersehen, wenn er in düsterer Sorge vom Verfall eines ganzen Volles spricht. „„„„ Auch den gestrandeten, jetzt in Paris lebenden Rechtsanwalt Dr. Frit Frieomann, früher eine Zierde des Berliner Barreaus, hat der Fall Hau zu einer„kritischen Studie“ gereizt, die er unter dem Titel„Hau ist kein verstockter Mörder“. veröffentlicht. Iriedmann läßt die Schuldfrage offen— aber seine Sympathien für Hau und seine Antipathie gegen den Staatsanwalt und gegen den Vorsitzenden des Gerichts, Dr. Eller, sind unverkennbar. Friedmann macht darauf aufmerksam, daß Hau nach der deutschen Strasprozeßordnung das Schweigerecht hatte, daß er auf die Fragen des Vorsitzenden garnicht zu antworten brauchte, und er greif: diesen Vorsitzenden auf das schärfste an, weil er Hau nicht nur nicht auf vas ihm zustehende Schweigerecht aufmerksam gemacht, sondern weil er daraus auch Schlüsse gezogen hatte, die Hau ungünstig waren. Das sei, so argumentiert Friedmann, ein ungesetzliches Vorgehen gewesen. Nebenbei schildert Friedmann in scharfer Satire den kleinbürgerlichen Standpunkt des Vorsitzenden, der bekanntlich Hau's Erzählung, daß er von amerikanischen Geldleuten als Unterhändler für die Erbauung einer Straßenbahn nach Konstantinopel gesandt worden wäre, als„phantastisch“ bezeichnet hatte. Aber auch der Staatsanwalt Dr. Bleicher und der Verteidiger Dr. Dietz erhalten Seitenhiebe von der scharfen Klinge Friedmann's— jener dafür, daß er, wie Friedmann sagt, den Angeklagten um jeden Preis auf das Schaffot bringen wollte, dieser dafür, daß er nicht auf der Höhe seiner Aufgabe stand. In diesem Punkte ist Fritz Friedmann, der sast 30 Jahre lang in der Robe, des Verteidigers in den Gerichtssälen tätig war, zweifellos kompetent. Er wirft dem Dr. Dietz vor, daß er wiederholt mit der Niederlegung der Vertoidigung gedroht habe, was er nicht tun durfte, wenn er es nicht wirtlich tun wollte, und er wirft ihm vor, daß er über die Oberflächlichkeiten und Widersprüche im Plaidoyer des SSteatsanwalts hinweggegangen sei, ohne sie zu widerlegen. Friedmann zieht aus dem Prozeß Hau die Lehre von der Reformbedürftigkeit unseres ganzen Strafprozeßverfahrens, dem e2 das amerikanische Verfahren als Ideal gegenüberstellt. Ein lesensiertes Heftchen, das freilich denjenigen, der nach dem Titel vielleicht gehofft hatte, Beweise für die Unschuld Hau's zu erhalten enttäuschen muß. „(Schluß folgt.) Nr. 206— Seite 6. Generaj=Anzeiger für Oberhausen, Sterkrade, Osterfeld, Bottrop und Umgegend. 4. September 1907. * Borbeck. 2. September. Gestern morgen ereignete „ sich auf dem Rangierbahnhof Frintrop ein schwerer Unglücksfall. Der Arbeiter Hundlach aus der Osterfelder= straße benutzte nach der„Ess. Volksztg.“ die Unterführung I an der Bahnhosstraße, welche nur von Bahnangestellten be* nutzt werden darf, um schneller in seine Wohnung zu gelangen. Beim Ueberschreiten der Gleise wurde er von einem heranrollenden Wagen erfaßt und ihm das rechte Bein abgequetscht. Man schaffte den Schwerverletzten sofort ins kath. , K r a n k e n h a u s z u B e r g e b o r b e c k. z. Gladbeck, 3. September. er erste Spokenstich für eine neue Zeche des Staates wurde gestern vormittag gemacht. Sie wird den Namen„Westerholt 1 und 2“ führen.— In der Essenerstraße zu Buer ereignete sich gestern nachmittag ein schwerer Automobiluns all. Das mit 3 Personen besetzte Fahrzeug rannte infolge Versagens „ d e r B r e m s e g e g e n e i n e n B a u m u n d w u r d e z e r s c h m e t t e r t. A l l e „ drei Jusassen erlitten mehr oder minder schwere Verletzungen. Aus den Nachbarorten. pMarheim a. d. R., 5. September. Gestern nachmittag beging der beschäftigungslose Karl A. einen Selbstmordversuch, indem er in die Ruhr sprang. Der Lebensmüde wurde jedoch noch rechtzeitig gerettet und ins evangel. Krankenhaus gebracht. Der Grund zur Tat ist nicht bekannt. y Sreioorf, 3. Septemver. Die diesjährige Kirmes, die am Sonntag, den 1. und Montag, den 2. Sept. abgehalten wurde, war von den umliegenden Ortschisten und Städten außergewöhnlich zahlreich besucht. Der Andrang war am Sonntag nachmittag' derart, daß die DuisburgerStraße nur mil Lebensgefahr passiert werden konnte; jeder Schritt mupte förmlich erkämpft werden. Auch noch am Montag herrschte reges Leben auf dem Kirmesplatze, dessen Gepräge dasselbe Bild wie im Vorjahre zeigte. Nur in den musikalischen Darbietungen war insofern eine Aenderung eingetreten, als man in diesem Jahre die„Lustige Witwe“ am Ansang, Mitte und Schluß der Repertoirs gestellt hatte. Wohlgerüche der Fischhallen vermischten sich mit dem Aroma der naheliegenden Waffelbuden. Die Stimme des„Billigen Jakob“ übertönte den Lärm der Elektrischen, sogar den „Haut den Lukas!" Die Hauptanziehungskraft bildete in „ diesem Jahre der Kinematograph, der vielfach vertreten war. Des Abends war er nur für Erwachsene erreichbar. Im Hypodrom drückte manche liebliche Maid den Rücken des„Hasso“, der ehem. Kavallerist zahlte 30 Psennig, um alte Erinnerungen auf einem alten Gaul aufzufrischen. Ein Vertreter der Marine zu Pferde von S. * M. S. v e r a n s c h a u l i c h t e d a s B i l d d e s und drückte dem edlen Pferde kunstgerecht die Schenkel in die * Weichen, während ein Infanterie=Unteroffizier aus einer nahen kleinen Garnison, sich als Jockey produzierte; daß man auf dem Sattelplatze einen falschen Zopf, der einer Schönen beim Reiten verrutscht war, fand, sei nur nebenbei erwähnt. * Die Verliererin hat sich nicht gemeldet. Ein Budenbesitzer : p l e g t e s i c h a b, d i e a n d ä c h t i g e n Z u h ö r e r z u m B e s u c h e d e r Ringkämpfe zu bewegen, und dort konnte man für 80 Pfennig eine Automobilfahrt unternehmen;„drei Schuß nur 10 Pfg.“ versicherten die holden Jungfrauen mit lieblichem Augenaufschlag, und manches Jünglingsherz ließ sich betören. Mächtig brausten die vollen Töne der Karussel" o r g e l u n d e n g a n e i n a n d e r g e s c h m i e g t s a u s t e„ s i e“ m i t„ i h m“ * d u r c h d e n f i n s t e r e n„ S t. G o t t h a r d". N i c h t a l l e s, w a s s i c h d e m " Auge bot, kann, man hier anführen, man muß die Speldorfer „ Kirmes eben selbst besucht haben, um ein Bild zu bekommen. Noch am Montag abend um 11 Uhr herrschte ein tolles Leben und Treiben auf dem Kirmesplatze, man merkte jedem das Bedürfnis an, den angefangenen Nachmittag auch voll auszukosten. e: Homberg, 3. September. Der Handlungsgehilfe H. B. von hier, der, wie wir wiederholt mitteilten, nach Berübung von Unterschlagungen von hier gelohen war, hat sich in Berlin der Polizei selbst gestellt und ist auf Grund eines Steckbriefes der Staatsanwaltschaft in Cleve nach Cleve transportiert worden. Die anderskiutenden Meldungen verschiedener Blätter sind unrichtig. as Orsoy, 8. September. Die hiesige diesjährige Kirmes sindel am kommenden.Sonntag. Montag und Di nstag statt. Zahlreiche Anmeldungen von Buden und anderen Veranstaltungen liegen bereits vor. Gericht. Schöffengerichtsverhandlungen zu Oberhausen vom 3 September. Den Vorsitz führte Herr Amtsrichter Hartung, als Schöffen fungierten die Herren Schuhmachermeister Gerritzen und Metzgermeister Rhiem, die Amtsanwaltschaft vertrat Herr Polizeitommissar Schwinderlauf. Der Arbeiter N. hat groben Unsug verübt und zwei Polizeibeamten Widerstand geleistet, was ihm eine Geldstrafe von 24 Mt. einbringt. :— Der Lumpensammler D. ist beschuldigt, sich Schlackeneisen im Werte von 100 Mk. angeeignet zu haben, die Arbeiter K. und M. haben sich der Hehlerei schuldig gemacht. Der erste Angeklagte erhält 3 Monate Gefängnis, die anderen beiden, durch die der Handel herauskam, legten ein offenes Geständnis ab und erhielten daher je 5 Mk. Geldstrafe.— Der Bergmann B. von Sterkrade hat in der Wohnung seiner Eltern mehrere Gegenstände demoliert, die Eltern mißhandelt und einen bei diesen wohnenden Kostgänger bedrohi. Die Eltern zogen ihren Strafantrag zurück, weshalb das Verfahren wegen der Sachbeschädigung und Körperverletzung eingestellt wurde, wegen der Bedrohung wurde auf 2 Wochen Haft erkannt.— ein 5 Fällen wurde wegen Uebertretung des Kinderschutzgesetzes auf 6—8 Mk. Geldstrafe erkannt.— Der Fabrikarbeiter D. erhielt wegen Widerstands 30 Ml. Geldstrafe und der Malergehülfe F. 2 Wochen Gefängnis.— Der Hauer G. hat angetrunken groben Unjug verübt, Menschen beroht, mit Steinen geworfen und beleidigt. Er erhält 1 Monat Gefängnis, ferner 10 Tage Haft, auch soll das Urteil wegen der Beleidigung in einer hiesigen Zeitung auf Kosten des Beklagten veröffentlicht werden.— Der Destillateur B., der Agent Bl und der Bergmann W. haben sich in der letzten Sylvesternacht in der Wirtschaft von Springborn des gemeinschaftlichen Hausfriedensbruchs schuldig gemacht und den Wirt und dessen Frau körperlich mißhandelt. Das Urteil lautete gegen den ersten Angeklagten auf 45 Mk., gegen die beiden anderen auf je 40 Mk. Geldstrafe; ferner wurde dem verletzten Zeugen Springborn eine Geldbuße von 100 Mk. zugebilligt, die von den Angeklagten gemeinsam zu tragen ist.— Die schon betagte Ehefrau H. hat ein Federkissen von 8 Mk. entwendet. Die Sache wurde an die Strafkammer verwiesen, da Rückfalldiebstahl vorlag. Ferienstrafkammer in Duisburg vom 3. Septhr. 1. Strafkammer. Die Reise nach Paris. Auf Kosten anderer Leute gedachten vor lurzem der erst 17jährige Bureaulehrling Paul Stoffels und der Fabrikarbeiter Karl Latuschnik aus Oberhausen eine Vergnugungsreise nach Paris, über Luxemburg zu machen. Um sich die nötigen Kilometergelder zu verschaffen, veranlaßte L. seinen Freund St., einen kühnen mit 300 Mark versichert ist jeder Abonnent des General-Anzeiger für Oberhausen, Sterkrade, Osterfeld, Bottrop u. Umgegend gegen Tod und Ganzinvalidität infolge Unfalls. Griff in die Kasse seines Clefs, des Rechtsanwalts Theilemeyer, bei dem er erst sechs Wochen tätig war, zu machen; er gelangte dadurch auch in den Besitz von 350 Mark. Rit diesem Betrage machten dann die Beiden sich auf den Weg, fuhren nach Luxemburg und wollten sich von dort nach der Seinetadt begeben. Aber schon in Metz ergriff sie das Heimweh, denn von dort aus traten sie reumütigen Herzens die Heimreise an. Der Vater des Stoffels hat den veruntreuten Betrag an den Geschädigten zurückerstattet. Eine unrühmliche Relle spielte bei der Sache der Lohnlutscher Pelzer, der von den Versehlungen St.'s wußte, iber jedensalls für ein Geldstück die Schweigepflicht übernommen hatte. Das Gericht gelangte zu der Annahme, daß Latuschnik als Unstifter des Vergehens in Frage kommt und verurteilte diesen zuch zu 4 Monaten Gefängnis; Stoffels sam mit einem Monch Gefängnis davon. Pelzer war der Hehlerei angeklagt und erhielt 1 Woche Gefängnis. Ein Kuppler. Der Arbeiter Gabriel Krainer aus Oberhausen wurde wegen Kuppelei zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Die Verhandlung fand hinter verschlossenen Türen statt. 11 Hühner gestohlen— 18 Monate Gefängnis. Mit ausgesprochener Vorliebe scheint der Schweizer Heinr. Schoofs aus Kleve auf den Hühnerdiebstahl zu gehen. Sein Strafregister weist bereits mehrere derartige Fälle auf, und auch der heutigen Anklage lagen zwei gleiche Delikte zu Grunde. Sch. hatte ir Leckhausen sechs und in der Nähe von Wesel fünf Hühner gestohlen; auc entwendete er ein Handtuch. Mit den gestohlenen Tieren ging Sch. dann auf den Handel; da er aber keinen Wandergenerbeschein, hatte, wurde er bald von einem Schutzmann angehalten, dem er aber einen falschen Namen angab. Das Gericht verurteilte den rückfälligen Dieb zu 18 Monaten Gefängnis. Segen der Berufung. Wegen Erregung öffentlichen Aergernisses war der Bergmann Heinr. Poitz aus Sterkcade vom Schöffengericht zu 6 Monaten Befängnis verurteilt worden, wogegen er Berufung einlegte. Er erzielte heute Freisprechung, da angenommen werden mußte, daß eine Personenverwechslung vorlag. Anfälle bei Straßenrevaraturen. C. W.(Nachdruck verboten.) Ein interessanter Hastpflichtprozeß beschäftigte das Düsseldorfer Oberlandesgericht. Während der Vornahme von Reparaturen an einem Bürgersteige war der Kläger dadurch verunglückt, daß er beim Passieren des Bürgersteiges durch eine zum Zweck der Absperrung über den Boden gespannte Schnur zu Boden geschleudert und schwer verletzt wurde. Indem der auf diese Weise Verunglückte gegen den betreffenden Unternemer auf Schadenersatz klagte, führte er aus, die Absperrungsmaßregel sei vorschriftswidrig gewesen und der Unternehmer habe gegen die diesbezügliche Polizeiverordnung verstoßen. Ferner liege ein Verstoß gegen Paragraph 367 des Strafgesetzbuches vor, der in Absatz 14 benjenigen mit Strafe bedrohe, der Bauten oder Ausbesserungen von Gebäuden, Brunnen, Brücken, Schleusen oder anderen Bauwerken vornehme, ohne die von der Polizei angeordneten oder sonst erforderlichen Sicherungsmaßregeln zu treffen. Die Anlage sei gesetznidrig gewesen, weil sie viel zu niedrig über dem Erdboden angebracht gewesen sei. Dadurch sei sie für die Passanten sehr gefährlich geworden, zumal es an der nötigen Beleuchtung gefehlt habe. Der Unternehmer hafte nach Paragr. 823 für den dem Kläger entstandenen Schaden. Denn nach der Bestimmung des Paragr. 823 B. G.=B. treffe denjenigen die Verpflichtung zum Schadenersatz, der gegen ein den Schutz eines andern bezweckendes Gesetz verstoße. Obgleich der beklagta Unternehmer die Behauptungen des Klägers bestritt, insbesondere ausführte, die Schnur habe sich mindestens 50 Zeutimeter von! Erdboden entfernt befunden, wurde er, nachdem der Anspruch des Klägers in erster Instanz bereits als gerechtfertigt angesehen worden war, auch vom Oberlandesgericht zum Ersatz des dem Klägen durch den Unfall entstandenen Schaden verurteilt. Es sei, 5 führte das Gericht aus, als erwiesen anzusehen, daß der Kläger den Unfall in der von ihm geschilderten Weise erlitten habe. Die Leine habe sich unzweifelhaft zu nahe am Boden befunden, und so ei es gekommen, daß der Kläger mit einem Fuß in derselben hängen zeblieben und vornüber mit aller Gewalt zu Boden geschleudert vurde. Der Klageanspruch sei nach Paragr. 823 des Bürgerl. Gesetzsuches berechtigt. Nach Paragr. 831 des B. G.=B. trete allerdings die Ersatzpflicht nicht ein, wenn der Geschäftsherr bei der Ausraßl der bestellten Person die im Verkehr erforderliche Sorgfalt scobachtet habe, oder wenn der Schaden auch bei Anwendung dieser Sorgsalt entstanden sein würde. Diese Ausnahmebestimmung stehe dem Beklagten aber nicht zur Seite. Es leuchte jedem ein, daß eine über den Erdboden gespannte Leine keine genügende Absperrungsmaßregel darstelle, und die vom Betlagten mit den Reparaturarbeiten beauftragten Leute hätten sich sagen müssen, daß durch eine solch mangelhafte Maßnahme eine Gefahr für die Passanten entstehe. Der Beilagte hafte für das leichtsinnige Verschulden seiner Leute und sei deshalb zum Ersatz des Schadens verpflichtet. Zur Arbeiterbewegung. Solingen, 3. Sept. Die Schreinergesellen von Solingen, Wald und Ohligs sind heute in den Ausstand getreten, weil die Handwerksmeister ihre Forderungen: Erhöhung des Stundenlohnes von 50 auf 55 Pfg. und Herabsetzung der täglichen Arbeitszeit von 9½ auf 9 Stunden, nicht bewilligt haben.„—— Rheinland und Westfalen. Winterburg b. Kreuznach, 3. September. Eine bedauerliche Katastrophe hat sich hier abgespielt. 16 Schulkinder ließen sich in einem Pflugkarren einen Berg hinuntersausen und verloren die Gewalt über den Karren, der umschlug, ein Geländer durchbrach, und in einen Bach stürzte. 11 Kinder wurden schwer, teilweile hoffnungslos, verletzt. Aachen, 3. September. An einer Lakrizstange erstickt ist hier das fünfjährige Söhnchen eines Goldarbeiters. Das Kind hatte sich eine Lakrizstange gekauft, kehrte aber nach kurzer Zeit angsterfüllt in die elterliche Wohnung zurück, brach dort zusammen und war in wenigen Minuten eine Leiche. Die Stange war in die Luftröhre geraten und hatte den Tod verursacht. Bochum, 3. September. Auf der Zeche Dannenbaum Schacht 2 sind in der vergangenen Nacht 4 Bergleute durch eine zu Bruche gehende Strecke abgesperr; worden. Der Unfall wurde jedoch sofort bemerkt und die Rettungsarbeiten wurden in die Wege geleitet. Es gelang auch, ein Rohr durch den Bruch zu treiben und eine Verständigung mit den verschütteten Bergleuten, die auscheinend noch wohl sind, herzustellen. Man hofft, die Verunglückten heute nachmittag bergen zu können. Benn, 3. Sept. Theaterdirektor Otto Bec erhielt vom Prinzen August Wilhelm als Geschen! dessen Bild mit eigenhändiger Unterschrift und einen Stoch mit Silberkrücke, an welcher der Namenszug des Prinzen ir Rubinen angebracht ist. In einem Abschiedsschreiben ließ Prinz August Wilhelm sein Bedauern darüber aussprechen, daß ei Herrn Beck für die vielen genußreichen Abende im Theater nicht persönlich seinen Dank aussprechen konnte.— Als der Knecht eines hiesigen Kolontalwarenhändlers gestern das auf der Theaterstraße liegende Lager betrat, bemerkte er, daß eine Anzahl Kaffeeballen, die aufeinander gestapelt gewesen, am Boden lagen. Er räumte die Säcke auf die Seite und fand darunter ein fünfjähriges Mädchen erstickt auf. Anscheinend hat das Kind in dem offenstehenden Lager gespielt und dabei die aufgeschichteten Ballen in Bewegung gebricht, so daß es von ihnen verschüttet wurde und seinen Tod fand. Dortmund, 3. September. Bei Henrichenburg fand ein junger Mann, der den Dortmund=Ems=Kanal durchschwommen hatte, seinen Tod im Wasser, als er nach dem gegenseitigen Ufer zurückschwimmen wollte. Elberfeld, 3. September. Ein bemerkenswerter Umbau mus auf Anordnung der Baupolizei am hiesigen Stadttheater vorgenommen werden. Um im Falle eines Bühnenbrandes das Eindringen des Rauches in den Zuschauerraum zu verhindern, verlangt die Baupolizei das Anbringen eines hohen Schornsteines an der Rückfront des Theaters. Mit den Arbeiten, die ca. 12000 Mark kosten werden, ist bereits begonnen worden. Emmerich, 3. September. Heute vormittag erschoß sich im Schnellzuge, der 8,39 hier eintrifft, der Kaufmann Lardmann. Familienzwistigkeiten haben ihn zu der Tat verleitet. Essen, 3. September. Den Eheleuten Bergmann Joh Krämer hier sind in ununterbrochener Reihe sieben Mädchengeboren worden. Aus Anlaß der Geburt des siebenten Mädchens, das den Vornamen Auguste Viktoria Maria erhalten hat, bewilligte die Kakserin den Eltern ein Geldgeschenk und hat die besten Wünsche für den Täufling aussprechen lassen.— In der Wohnung des Arbeiters E. kam es am 1. d. Mts. zwischen mehreren Russen zu erheblichen Ausschreitungen. Dem hinzugerufenen Polizeibeamten wurde heftiger Widerstand geleistet, wobei sein Rock zerrissen wurde. Der Beamte mußte zum Säbel greifen, um sich der Angreifer zu erwehren. Die Haupttäter, ein Mann und eine Frau, wurden festgenommen. Gelsenkirchen, 3. September. Rendant Bock von der städtischen Steuerkasse ist vom Amte suspendiert worden. Er soll der Kasse der früheren Gemeinde Ueckendorf nach und nach 30000 Mk. entnommen, sie aber später wieder der Kasse zugeführt haben. Haspe, 3. September. Der 40jährige Bauunternehmer R. Gering wurde vor seinem Neubau in der Gartenstraße von einem eisernen Mörtelkasten, der sich durch einen unglücklichen Zufall von der Kette der Winde gelöst und aus der Höhe des 3. Stockwerks herniedersauste, erschlagen. Ein sofort herbeigeholter Arzt konnte nur den infolge Schädelbruchs bereits eingetretenen Tod feststellen. o Herne, 3. September. Zu Ehren des aus seinem Amte scheidenden Oberbürgermeisters Schaefer fand gestern im Stadtverordnetensitzungssaale eine Festsitzung statt. Als Vertreter der Regierung war Oberregierungsrat Kretzschmann anwesend. Der Stadtverordnetenvorsteher Schlenthorn überreichte dem Oberbürgermeister mit einer Ansprache den Ehrenbürgerbrief. Oberbürgermeister Schaefer dankte in bewegten Worten. Abends fand ein Festmahl statt. Oberbürgermeister Schaefer hat sein Amt bereits niedergelegt und gedenkt seinen Ruhesitz in Darmstadt aufzuschlagen.— Gestern abend wurde hier auf der Strecke Herne=Sodingen eine Frau, die ein Kind auf dem Arme trug, von einem Straßenbahnwagen überfahren. Die Frau ist scwer, das Kind minder schwer verletzt. Koblenz, 3. September. Landrat v. Hammerstein=Bernkastel ist zum Oberpräsidialrat ernannt an Stelle des zum Oberbürgermeister von Köln ernonnten Herrn Wallraf. Köln, 3. September. Frau Auguste v. WeberSpohr, die rheinische Gesangsmeisterin, kann in diesem Jahre auf eine 25jährige erfolgreiche Künstler=Lausbahn zurückblicken. Sie gründete im Jahre 1893 in Köln eine Schule des bel canto. aus der eine Reihe Künstler und Künstlerinnen hervorgegangen sind, die mit Erfolg im Konzertsaal und auf der Bühne wirken. Das aus Anlaß dieses Gedenktages am 9. September im Saale der Lese stattfindende Konzert, in dem eine Anzahl jetziger und früherer Schülerinnen und Schüler mitwirken werden, verspricht sehr interessant zu werden.— Dem langjährigen Abteilungsdirigenten bei der hiesigen kaiserlichen Oberpostdirektion, Ober= und Geheimen Postrat Sautter, sind bei seinem Uebertritt in den Ruhestand der Rote Adlerorden 3. Klasse mit der Schleife, das Ehrenkreuz des großherzoglich hessischen Verdienstordens Philipps des Großmütigen und das Offizierkreuz des belgischen Leopold=Ordens verliehen worden. Krefeld, 3. September. Bei Gelegenheit der Silbernen Hochzeit seiner Eltern gab vorgestern ein Sohn des betreffenden Jubelpaares aus Eisersucht auf seine Frau mehrere Revolverschüsse ab. die der Frau in Kopf und Hals drangen. Sie liegt hoffnungslos darnieder. Kreield. 3. September. Bei der vorgestrigen Feier des 50jährigen Priesterjubiläums des Pfarrers Pauly der Liebfrauenkirche überreichten die Pfarreingesessenen dem Jubilar eine Sammlung van 25000 Mk. zur Gründung einer Pauly=Stiftung, die charitativen Zwecken nutzbar. gemacht, werden soll.. o Recklinghausen=Süd. 3. September. Wegen Diebstahls bezw. Hehlerei wurde hier ein Brautpaar verhaftet. Die Braut soll in einem Konfektionsgeschäft, in dem sie beschäftigt war, für 500 Mk. Sachen gestohlen haben, die jetzt in der Wohnung des Bräutigams gefunden worden sind, Remscheid, 3. September. Dem Bruder des verstorbenen Kommerzienrats Moritz Hasenclever hat der Kaiser ein Telegramm zugehen lassen, worin er seine aufrichtigste Teilnahme zum Heimgang des vortrefflichen Mannes ausspricht, dessen große Verdienste ihm in seinem Wirkungskreise ein ehrendes Andenken über das Grab hinaus sicherten. 8 5 ## 6 a½ Or E00 —. 0— 85y S S93S S 8.—9: 05 S Sa1.s " Se B 61 E# SSEnS L. 3 9 GEEES" S S SS S„ S- WTESE 0 .8„SBERSA E TTPenn. S S 45, GS0t Sach. n" 8 nE.* 2 #B DGDE“." * a A Ene 85 SeSgähs ESSBEEN ES EPPGSSDSE Se SEESEn SEG 5335 88 5S 88 5 0 5 eSöS TSSE * G2 E E— E a 5•e 8 85 S18— 5 8880 S B E S 9 2 6• □T. B E 00 8— S 0 8•. 0 E S 8 E S E 5 F 0SS 0 95 ET 8 *•E• GEE S 91 — S• P 6——— n 200 k5. E 62. 9 E 8 8 S S951533 Ba BEEETOES S PSSSSETE n S 28sa8a5. ae T a—uT 55 SSSEPOE B 44 —•u E S— SE-BOLTEUE S2 SSSESSSS 8 geäcg. FE SBuE * PDgSTE B SSOSEEGGE SS DSSEESE * SS.,0.. S 5 8. TSg5SP GTIaU9ZGS 55ESS BESS 2 SUS, 1 ck. 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General=Anzeiger für Oberhausen, Sterkrade, Osterfeld, Bottrop und Umgegend 4. September 1907. Die noue Deutsch=Ostafrika=Linie. Hamburg, 3. September.(Privattelegr.) Da bie Deutsch=Ostafrika=Linie gemäß der neuen Abänderung ihres Vertrags mit dem Deutschen Reich die Häsen Enakopmund und Lüderitzbucht bei der Fahrt rund um Afrika regelmäßig alle drei Wochen sowohl ausgehend als rückkehrend anlaufen wird, haben die Wörmann=Linie und die Hamburg=Amerika=Linie beschlossen, ihrerseits den Passogederkehr nach Deutsch=Ostafrika aufzugeben und diesen ausschließlich der Deutsch=Ostafrika=Linie zu überlassen. — Die Orognisation der Anarchisten. Amsterdam, 8. September.(Tel. uns. Korresp.) Der vom 26. bis 31. August hier beisammen gewesene internationale Anarchistenkongreß hat nach bürgerlichen Blättermeldungen beschlossen, nach Vorbild des polnischen Nationalschatzes einen anarchistischen Zentralfonds zu gründen und für denselben regelmäßige Wochenbeiträge zu erheben. Es wurde bekannt gegeben, daß die anarchistische Bewegung zurzeit 24000 über die ganze Erde verteilte Einzel= bezw. Ortsgruppen besitzt, deren größte Zahl sich auf Rußland, Italien, Spanien und Brasilien verteilt, während Deutschland, Oesterreich und Frankreich erst an 14. Stelle kommen. Streiknuruhen in Antwerven. Antwerren, 3. September.(W. T.=B.) In der Umgebung des Hafenbassins werden die Frachtwagen von den Ausständigen angehalten. Ferner wurde auch ein Wagen, auf dem englische Arbeiter befördert wurden, angehalten und ein anderer in Brand gesteckt. Die Erregung nimmr zu. Die Polizeimannschaften sind der Menge gegenüber machtlos und genötigt, wiederholt von der Waffe Gebrauch zu machen. Es ist beabsichtigt, unverzüglich die Bürgergarde einzuberufen. Antwerven, 3. September.(W. T.=B.) Die Angriffe auf die Polizei dauern an. Durch einen Steinwurf wurde ein Schutzmann am Kopfe tödlich verletzt. Mehrere Ballen Baumwolle wurden in Brand gesteckt Säuberung von Auarchisten. Kobenhagen, 3. September.(Tel. uns. Korresp.) Die dänische Polizei hat den Blättern zufolge die Ausweisung sämtlicher ausländischer Anarchisten aus dem Staatsgebiet zufolge ministeriellen Auftrags verfügt. Den Ausgewiesenen wird nur eine kurztägige Frist zugestanden. Von der Massenausweisung werden über 4000 Anarchisten, vornehmlich Russen, betroffen. Vollzug von vier Todesurteilen. Petersburg, 3. September.(W. T.=B.) Nikitenko, Simiawski, Alichanow und Meyendorff, die am 29. August zum Tode verurteilt worden waren, weil das Militärgericht sie für schuldig befunden hatte, einen Anschlag auf das Leben des Zaren vorbereitet zu haben, sind heute hingerichtet worden. Sympathiekundgebung für Karatheodory. Konstantinopel, 3. September.(W. T.=B.) Die Pforte erhielt aus Samos Depeschen, in denen gegen die Absetzung des Fürsten Karatheodory protestiert wird. Die für heute bestimmte Abreise des neuen Fürften Georgiades ist verschoben worden. Unstimmigkeiten zwischen Japan und China. Tokio, 3. Sept.(W. T.=B.) Angesichts der plötzlih zu Tage getretenen unfreundlichen Haltung Chinas gegen Japan wird in einigen Kreisen die Notwendigkeit hervorgehoben, auf China wegen seiner unverständlichen gegenwärtigen Stellungnahme einen Druck durch Entsendung eines der ersten Staatsmänner als Vertreter Japans in China auszuüben. Es werden für einen solchen Posten Graf Okuma oder Marquis Ito in Vorschlag gebracht, wenn dieser die Angelegenheiten Koreas geordnet hat. Acht Personen ertrunken. dt. Neuß, 3. Sept.(Privattelegr.) Heute nachmittag 4 Uhr kam bei Heerdt unweit Düsseldorf der kleine Dampfer„Diana“ zum Sinlen, nachdem er von einem im Schlepptau befindlichen Schiff angejahren worden war. Der Dampfer sank so schnell, daß acht Personen den Tod in den Wellen kanden, darunter die Frau des Kapitäns mit zwei zu Besuch weilenden Kindern, serner der Maschinist und dessen vier eigene Kinder. Der schwer bedauerliche Unfall spielte sich innerhalb weniger Minuten ab. Jum Hau=Prozeß. arlsruhe, 3. September.(Tel. uns. Korresp.) Eine Verfügung des Justizministeriumsvom 31. August untersagt den am Hauprozeß beteiligten bezw. beteiligt gewesenen Beamten und Amtspersonen des badischen Justizdepartements jede fernere öffentliche publizistische Stellungnahme zum Hauprozeß.— Der Minister des Innern hat die fernere Vorführung der Hau=Affäre in kinemarograrhischen Bildern bezw. Theaterstücken innerhalb des Großherzogtums verboten. Elf Bauernhöfe niedergebrannt. Müuchen, 3. Sept.(Privattelegr.) Die„Nst. Nachr.“ melden aus Waldmünchen, daß in dem bähmisch=baverischen Grenzort Oberbütte ein Schadenseuer 11 große Bauernhöse, bestehend aus 35 Firsten, einaloerte. Die gesamte Ernte, Maschinen und zahlreiches Kleinvieh ist mit verbrannt. Die Feuerwehr als Brandstifter. Freiberg i. S., 3. September.(W. T.=B.) Der aus der Siebenlehner Brandstifteraffäre bekannte ehemalige Bürgermeister Barthel von Siebenlehn wurde von der ersten Ferienstrafkammer des Landgerichts wegen Betruges in 12 Fällen, Beamtenbestechung in 6 Fällen und Untreue im Amt in einem Fall zu 2¾ Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust verurteilt. In Sachen der Brandstifteraffäre hat Barthel sich noch vor dem Schwurgericht zu verantworten. Cholera=Nachricht. Königsberg, 3. September.(Tel. uns. Korresp.) Nach einer Drahtmeldung aus Thorn sind am 1. und 2. Sept, im russischen Weichsel- und Buggebiet abermals 6 Cholera= erkrankungen zur behördlichen Anzeige gelangt, wovon wieder zwei Fälle tödlich verliefen. Die Epidemie breitet sich räumlich nach der deutschen Grenze zu aus. Höhere Beamte als gemeine Schmuggler. Paris, 3. September.(Privattelegr.) In SaintGirons wurde eine Kalesche, in der ein angesehener Notar dieser Stadt sowie ein unbekannter Herr vor einigen Tagen von den Zollbeamten als verdächtig angehalten. Die beiden protestierten gegen die angekündigte Untersuchung der Kalesche, wobei sich der unbekannte Herr als der Unterpräsekt von St.=Girons zu erkennen gab. Trotzdem durchsuchten die Zollbeamten das Fuhrwerk und entdeckten in demselben, gutverborgen, eine beträchtliche Quantität unversteuerten feinen Kognak. Es wurde dann festgestellt, daß auf diese Weise der Unterpräfekt und der Notar schon längere Zeit Kognak in die Stadt eingeschmuggelt haben. Die Regierung hat natürlich auch gegen den Herrn Unterpräfekt Untersuchung eingeleitet. Menschenfresserei aus Aberglauben. London, 3. September.(Privattelegr.) Aus Simla wird gemeldet: Ein grauenerregender Fall einer kannibalischen Mordtat hat sich in Hauhawaddy in Birma zugetragen. Zwei Birmesen sind beschuldigt, daß sie einen Mann und ein Weib getötet, geröstet und zum Teil verzehrt haben. Diese abscheuliche Tat dürfte auf den seltsimen Aberglauben an wunderbare Wirkungen, die dem Genuß von Menschenfleisch zugeschrieben werden, beruhen. Vermischte Meldungen. Kiel, 3. September.(Privattelegr.) Im Sund wurde eine unbekannte Lustjacht durch einen schweren Windstoß zum Kentern gebracht und sank vor den Augen der Küstenbewohner. Die sofort abgegangenen Rettungsboote fanden von Schiff und Besatzung keine Spur mehr. London, 3. September(W. T.=B.) Das Polizeigericht von Bowstreet beschloß heute die Auslieferung von Friedrich Brieten bach an Deutschland. Er war im vergangenen Januar in Siegen wegen Hochstapelei verurteilt, aber entflohen. San Franzisro, v. Septemver.(W. T.=B.) In Berkeley sind ein durch Bubonenpest verursachter Todessall und zwei Fälle von Pestverdacht festnestellt worden. Depeschen. Gigener Frühdepeschendienst des„General-Anzeiger:: Parlamentarier beim Reichskanzler in Norderney. Berlin, 4. Sept.(Tel. uns. Berl. Bureaus., Zum Empfang des Landtagsabgeordneten, Kommerzienrat Reinhardt Schmidt durch den Reichskanzler in Norderney wird aus„Norderney gemeldet, daß auch der zweite Vizepräsident des Reichstages Kaempff zum Besuch des Fürsten Bülow dort gewesen ist; er traf Sonntag ein, hatte mit dem Reichskanzler eine längere Besprechung und speiste dann beim Fürstenpaar. Stiftung des Königs von Siam. Homburg v. d. Höhe, 4. Sept.(Privattelegr.) Der König von Siam stiftete für eine der neu erbohrten Quellen, die seinen Namen tragen wird, einen prächtigen Ueberbau, der im siamesischen Stile errichtet werden soll. Ein Stationsvorsteher überfahren. Emden, 4 Sept.(Privattelegramm). Auf dem Bahnhofe in Haben glitt der Stationsvorsteher aus und wurde überfahren. Er war sofort tot. Tyhuserkrankungen in Magdedurg. Maadeburg, 4. September.(Priv.=Telegr.) Hier kommen zahlreiche Erkrankungen an Typhus vor. In einem Viktualiengeschäft, wo ein Familienmitglied erkrankt war, vernichtete die Polizei sämtliche Vorräte. Mord oder Selbamord? Grevenbrück(Sauerland), 4. Sept.(W.=T.=H.) Seit drei Tagen wurde der Lehrer Berkendorf aus dem benachbarten Halberbach vermißt. Gestern wurde seine Leiche aus der Elspe gezogen. Ob ein Verbrechen oder Selbstmord vorliegt, wird die eingeleitete Untersuchung ergeben. 40 000 Werftarbeiter in Sizilien im Ausstande. Mailand. 4. Sept.(Privattelegr.) Nachdem die sizilianischen Schiffswerftbesitzer infolge der herrschenden Absatzkrise erklärt hatten, außerstande zu sein, die bisherigen Arbeitslöhne zu zahlen, wurde gestern von sämtlichen 40 000 Arbeitern der Ausstand erklärt. Infolge der unruhigen Stimmung wurden Ruhestörungen befürchtet. Militärische Verstörkungen gingen nach dem Innern der Insel ab. Der Schnellzug Insterburg—Verkin in Flammen. Berlin, 4. Sept.(W. T.=V.) Der SQnellzng 6, welcher auf dum Schlesischen Bahnhof um 11“ Uhr nochts elutresfen sollte, ist auf der Strocke Rehselde=Otrausbderg zwischen Kilometer 29,9 und 31.5 ganz eutgleißt und stoht in Flammen. Beide Hauptgleise sind gesperrt. Ein Lok### motivbeamter und 8 Reisendefind Jeicht verletzt. Die Verletzten und die übrigen Reisenden sond mit dem Hiliszug nach Strausberg befördert worden. Di Weiterbeförderung aafolgte mit dem nach Berlin zurückkehrenden Schnellzug 13. Die Dauer der Störung wird voraussichtlich meyr als 12 Stunden betragen. Hilfszüge mit Ueztwagen sind von Berlin, Schlesischer Bahnhof und Lichtenberg angefordert und bereits an der Unfallstelle eingetroffen. Die Vorortzüge können bis Strausberg fahren. Ausstand der Brauereiarbeiter in Augsburg. Augsburg, 4. Sept.(Privattelegr.) Sämtliche Brereretarbeiter traten in den Ausstand, weil eine Brauerei Verhandlungen mit den Arbeitnehmern ablehnte. Die Gastwirte werden vom Kontorpersonal. unterstützt von den Böttchern, mit Bier versorgt. Gerichtliches Nachspiel der Uebersälle auf dentsche Turner in Welschtirol. Innsbruck, 4. Sept.(Tel. uns. Berl. Bureaus, Die Staatsanwaltschaften von Trient und Noveredo haben die Untersuchungen wegen der Ueberfälle auf deutsche Turner in Persen und am Bahnhof von Calliano beendet. In Trient fanden bereits 5 Beehandlungen statt, die Hauptverhandlung am Kriegsgericht Noveredo wird in den nächsten Tagen stattfinden; die Verhandlungen in Trient endeten mit der Verurteilung der 7 Angeklagten zu Arreststrafen von 7 bis 12 Tagen. Vor der Hinrichtung getraut. Peters burg, 4. Sept.(Tel. uns. Berl. Burcaus.) Von den hingerichteten Verschwörern verweigerten außer einem alle geistlichen Beistand. Simiawski war Sonntag gestattet worden, sich mit einer Geliebten— einer Studentin— in der Gefängniskirche trauen zu lassen. Aus dem Liebesverhältnis ist ein 2½ jähriges Töchterchen hervorgegangen, dessen Legalisierung nunmehr ermöglicht ist Trauzeugen waren einige Gefängnisbeamte(S. auch unter Nachttelegramm„Vollzug von vier Todesurteilen". D. Red.) Verwendung des französischen lenkbaren Luftschiffes bei den Festungsmanövern. Paris, 4. Sept.(Tel. uns. Berl. Bureaus.) Das lenkbare Luftschiff Patrie wird an den Festungsmanövern, die in der Gegend von Berdun vom 15. bis 19. September stattfinden, teilnehmen. Brandstifterbande in Belgien. Brüssel, 4. Sept.(Privattelegr.) Eine Bande von Brandstiftern setzt die Umgebung von Aebst in Bekgien in Schrecken. 35 Scheunen und Bauernhöse wurden in der letzten Woche durch die Brandstiftungen vernichtet. In der letzten Nacht fanden 5 große Brände statt. Am 3. September wurden an den Mauern Plakate gefunden, in denen für diese Woche noch 5 neue Einäscherungen angekündigt werden. Die Gendarmerie fand noch keine Spur der Verbrecher. Zugentgleisung in Nordamerika. Ottawa, 4. Sept.(Privattelegr.) Em Zug der Canadian=Pacific entgleiste auf der Fahrt nach Toronko. 5 Personen wurden getotet, mehrere verletzt...— Die Ereignisse in Marokks. Wien, 4. Sept.(Tel. uns. Berl. Bureaus.) Sultan Abdul Asis soll beabsichtigen, sich an die Mächte zu wenden und sich unter deren Schutz zu stellen; gleichzeitig will er erklären, daß en militärische Hilfe nur von Frankreich und Spanien annehmen würde. Im freiwilligen Auftrage werde ich am Donnerstag, den 5., Freitag den 6. und Gamstag den 7. Septdr. dss. Is., vorm. 19 Uhr im Lokale des Uhrmachermeisters Carl Eulerich zu Sterkrede, Marktstr. 3, wegen Aufgabe des Geschäftes das ganze Lager: Regulateure, Damen= u. HerrenTaschen=Uhren, Ringe, Armbänder usw., ferner 1 feuerfester Geldschrank, Schankasten, Regale öffentlich meistbietend gegen gleich dere Zahlung versteigern. Die Sachen sind nicht gebraucht und können an Tagen von worgens 8 Uhr al dertelle zenannten.. esichtigt werden. 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Was die Einfuhr von Weizen anbetrifft, so kamen 31 Millionen aus britischen Besitzungen und 61 Millionen aus dem Auslande. Weiter wurden während des Jahres 1906 aus dem Ausland nicht weniger u1s 2,264 Mill. ier eingeführt. Ein Drittel derselben kam aus Rußland und der größere Teil der beiden anderen Drittel aus Dänemark, Deutschland, Belgien und Frankreich. Kleine Chronik. Ein Waldfriedhof. Ja München wurde am Sonntag der städtische Waldfriedhof feierlich eröffnet, der fünf Kllometer außerhalb der Stadt mit Trambahnverbindung auf einem Waldterrain vion 59 Hektar liegt. Der Friedhof macht nicht den Eindruck eines solchen, sondern den eines lieblichen Parkes mit wohlgepflegten Wegen, aber im übrigen ungekünstelt und in der in natürlicher Entwicklung Gelassenen Waldgestaltung. Die Gräber sind so zwischen den Bäumen angelegt, als wäre jedes Grab für sich allein. Damenputz aus Friedhofseranzschleifen! In Fürth wurden schon seit Monaten von den Gräbern des Friedhofes zahlreiche Kranzschleisen gestohlen, ohne daß man den Dieben auf die Spur kam Endlich wurden sie ausfindig gemacht. Von mehreren. Fabrilarbetterinnen wurden die meist seidenen Schleifen auf dem Weg zur Fabrik von den Gräbern weggestohlen und teils zu Damenstrawatten, teils zu Schärpen verarbeitet, welche dann von den Arbeiterinnen auf dem Tanzboden getragen wurden! : B e s t r a f t e A u t o m o b i l r a s e r e i. A m N a c h m i t t a g e d e s 14. Juni, am Tag des Kaiserpreisrennens im Taunus, war der bei der Firma Benz in Mannheim angestellte Chauffeur Gustav Schreck allein im Automobil durch die Mainzer Landstraße in Frankfurt gefahren. Dabei überfuhr Schreck, der die vierte Geschnindigkeit eingeschaltet hatte und etwa 50 Kilometer pro Stunde fuhr, den sieben Jahre alten Schüler Adolf Pfaff, der auf der Chaussee stand. Der Knabe überschlug sich einige Male und blieb mit zertrümmertem Schädel tot liegen. Schreck fuhr weiter, verlor aber die Genalt über das Fahrzeug, das gegen einen Baum prellte und erheblich beschädigt wurde. Schreck wurde herausgeschleudert und erlitt einen Kniescheibenbruch. Gegen Schreck wurde Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben. Der Angeklagte, der den Unfall garnicht bemerkt haben will, wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Bei der Strafabmessung wurde in Betracht gezogen, daß gegen das rücksichtslose Trauflosfahren der Automobile streng vorgegangen werden müsse. Das Gericht hätte noch eine erheblich höhere Strafe ausgeworfen, wenn der Angeklagte nicht unbescholten und erst 26 Jahre alt wäre. Fortgesetzte Mänöverunfälle. Bei den österreich. Dirisionsmanövern nächst Wiener=Neustadt sind sehr viele Soldaten infolge Ueberanstrengung marod geworden und einige gestorben. Bei den Kaisermanövern in Kärnten sollen bisher sieben Todesfälle vorgekommen sein. Sängerfahrt nach. Amerika. Der Berliner Lehrergesangrerein wurde aufgefordert, wegen einer Sängerfahrt nach Amerika in Verhandlungen einzutreten. 1908 findet in Newyork ein vom deutsch=amerikanischen Gesangverein veranstalteter Wettstreit statt. Der Kaiser stiftete einen Ehrenvreis. General=Anzeiger für Oberhausen, Sterkrade, Osterfeld, Bottrop und Umgegend. 4. Septrmber 1907. 1,70 Prozent, Harpener um 1,50 Prozent trot des günseAus Kunst, Wissenschaft und Technik. Essener Stadttheater. Vor 15 Jahren wurde das Essener Stadttheater, das seine Entstehung der Großmut und Freigebigkeit des verstorbenen Gewerken Friedrich Grillo und seiner Gattin zu verdanken hat, feierlich eröffnet und von der Stadt Essen zur Verwaltung übernommen. Aber schon nach 5 Jahren erwies es sich als viel zu klein und in Hinsicht seiner technischen Ausgestaltung als vielfach unvollkommen und verbesserungsbedürftig. Insbesondere waren es die Raumverhältnisse der Stadttheaterbühne, die den modernen technischen Errungenschaften in keiner Weise mehr genügten. Hinter der eigentlichen Bühne befand sich bisher das sog. Kulissen-Magazin. Dieses diente sowohl zur Unterbringung von Dekorationen, Möbeln usw., wie zum Ausenthalt des Personals und erwies sich infolge seiner beschränkten Raumverhältnisse und Feuergefährlichkeit als durchaus unbrauchbar. Man behalf sich deshalb mit der Einrichtung provisorischer Räume außerhalb des Theaters. Aber verschiedene Umstände ließen gar bald erkennen, daß mit diesen provisorischen Hülfsmitteln nur ein Schritt getan war; dazu kam, daß sich das Fehlen einer Hinterbühne bei Aufführungen größerer Werke äußerst störend bemerkbar machte und endlich, daß die Belechtungseinrichtungen den Anforderungen schon seit längerer Zeit nicht mehr genügten. Dank der Fihrigen Tütigkeit des Theaterkomitees und der Freigebigkeit der Essener Stadtverwaltung ist jetzt durch den Neubau eines selbstständigen geräumigen Kulissenhauses, sowie durch einen durchgreifenden Umbau im Innern des Theaters ein Modus geschaffen, der aller Voraussicht nach für eine dauernde Güte der theatralischen Aufführungen hinreichende Gewähr bretet Das neue Kulissenhaus, das in kurzem seiner Vollendung entgegengeht, ist durch eine geschlossene Ueberbrückung direkt mit dem Bühnenraum des Theaters verbunden. In einem Gefälle von 1:12 führt diese Brücke vom 1. Stockwerk hinab und vermittelt somit den ungehinderten und keinerlei Witterung ausgesetzten Transport der Kulissen, Versatzstücke, Möbel usw. Im 1. Stock selbst liegt das neue große Kulissenmagazin. Im Erdgeschoß liegt ein Solo=Probenzimmer, sowie der Arbeitsraum für den Betriebsinspektor. Im Keller befinden sich die Heizungsanlagen, Schlosserwerkstatt und ein Baderaum für das technische Personal. Das Dachgeschoß enthält den großen Malersaal, den Ballet=Probesaal, eine Schreinerwerkstatt, sowie einen Aufenthaltsraum für die Arbeiter. Zwei durchgehende Treppenanlagen sind durch das Gebäude geführt. Das Haus sebst ist vollständig in Eisenbeton ausgeführt. Der Innenbau des alten Theaterhauses erstreckt sich in erster Reihe auf die Schaffung einer neuen geräumigen Hinterbühne. Der ganze neue Bühnenraum weist die stattliche Tiefe von 17 Metern auf. Die Nebenräume zu beiden Seiten des alten Dekorationsmagazines sind auf der rechten Seite in zwei neuen Garderobenzimmern für das künstlerische Personal und links zu einer Requisitenstube umgebaut worden. Der noch übrig gebliebene Raum hinter der jetzigen vertieften Bühne sowie der seitlich gewonnene Raum ist zur Aufstellung der Komparserien bei größeren Aufzügen und Ballets bestimmt. Am Proszenium der Bühne ist zu beiden Seiten je eine eiserne Loge errichtet, die eine für den diensttuenden Regisseur, die andere, mit einem komplizierten Schalterapparat versehen, für den Beleuchter. In der Belechtungsanlage ist eine durchgreifende und mit allen modernen technischen Errungenschaften ausgestattete neue Konstruktionsanlage geschaffen worden. Im Schnürboden der Bühne sind mehrere neue Züge für Dekorationen, sowie eine tadellos funktionierende Flugmaschine eingebaut. Demn Pförtner ist feener am Eingange der Bühne ein molliges Heim errichtet, damit er das emsige Theatervölkchen ungehindert mit seinen Argusaugen überwachen und betreuen kann. Zihlreiche, gänzlich neue Dekorationen, Kostüme, Waffen, Perücken, sind anerschafft. und alte Prospekte, Bögen, Sofilten, Versatzstücke neu aufgearbeitet. Die Neuergänzung der Kostüme und Waffen bezieht sich in der Hauptsache auf die Opern: Lohengrin, Tannhäuser, Oberon, Martha, Hugenotten, Bettelstudent, Wildenbruchs Rabensteinerin, sowie auf Schillersche und Shakespearsche Dramen. Besonderes Augenmerk ist auf die Kostümierung von Dienern gerichtet worden. Die Essener Stadtvater haben, ohne daß jemand dagegen aufgetreten ware, rundweg die zu all diesen Arbeiten erforderliche Summe in Gesamthöhe von 313000 Mk. bewilligt, gewiß ein hocherfreulicher Beweis ihres Vertrauens, daß sie einerseits die Kunstfreudigkeit der Essener Bürger, andererseits der Arbeitskraft des neuen Direktors Georg Hartmann, entgegenbringen. — Die Eröffnung des Theaters findet am 14. September stott. Dr. Bruno Decker. Witz und Satire. * Humor des Auslandes. Eine Zeitung einen neuen Reporter angestellt, der zuerst zu einem großen Brande in einer Nachbarschaft geschickt wurde. Angekommen, fand er eine große Fabrik in Flammen. Er war in arger Verlegenheit und wußte nicht, was er tun sollte. Schließlich sandte er an sein Blatt ein Telegramm:„Bin angekommen. Genaltige Feuersbrunst. Was soll ich tun?“— Natürlich war er hingeschickt, um über das Feuer zu berichten, aber für die Abendausgabe war es jetzt zu spät, und so sandte denn der Redakteur, nachdem er etwas vor sich hingemurmelt hatte, das folgende Telegramm ab:„Finden Sie heraus, wo das Feuer am heißesten, und springen Sie da hinein“——(The Argonaut.) * Die junge Hausfrau. Junge Frau:„Können Sie mir zwei Pfund Eis ablassen?“ Meister:„„Ja, gnädige Frau!“ Junge Frau:„Aber bitte, recht frisch!“ SPORT. (Nachdruck unserer Original=Sport=Depeschen verboten.) Pferdesport. Compiegne, 3. Sept.(Privattelegr.) 1. Prix de Rethondes. 2000 Fr., 900 M. 1. Ildine(Bellhause) 2. Libertine, 3. Bartavelle. Unplaz.: Pt. St. Vincent, Annibal, Espiens, Aiguebelle, La Gueuse, Pivoine, Angelique, Pluie de Roses, Blanche Dame, Marechal Brune, Ily Cours, Lady Mad, Furtive, La Bievres Tot. 54: 10. Platz 22, 131, 39: 10. 2. Prix du Chemin de Fer du Nord. 2000 Fr., 2400 M. 1 Cagnotte(Bes.), 2. Ocillade, 3. Bouddha II. Unplaz.: Avignon, Fufutte, Lydien, Le Satyre, Rossini II, Clodhopper, Rinette. Tot. 53: 10. Platz 14, 11, 26: 10. 3 Prix de la Chesnohe. 3000 Fr., 900 M 1. Aveyron(Stern), 2. Miochette, 3. Rameur. Unplaz.: Janvier, Ma Fille, Touraco, Stalky, Jim Canst, Morsbronn, Copella, La Mayenne, Xaviere, Zina, Bury, Triviale. Tot. 138: 10. Platz 34, 21, 18: 10. 4. Prix du Francport. 2000 Fr., 2000 M. 1. Toulouse (Benson), 2. Ris de Veau, 3. Lillie. Unplaz.: Grande Ourse, Fleury, Vestale II, Venus II, Toison, Balustra, L#erte, La Place. Tot. 119:10. Platz 37, 30, 17: 10. 5 Prix des Beaux=Monts. 3000 Fr., 1600 M. 1. Idlebury (Hobbs), 2. Callirhoe, 3. Pierre le Grand. Unplaz.: Kimolo, Peureuse, Batadere, Adamastor, Alonso Cano, Pr fane, Porcellana, Kinsale, Adriatique. Tot. 42: 10. Platz 26. 421, 22: 10. 6. Prix du Gouvernement de la Republique. 2500 Fr., 3050 M 1. Schoolgirl(Bartholomew), 2. Gradignan, 3. Therese. Tot 46: 10. Aus Baden=Baden. Dasinternationale Rennkomitee beschloß in seiner Sitzung vom Sonntag, das im Jahre 1908 zu feiernde fünfzigjährige Bestehen des Meetings auch in dem Programm in würdigster Form zum Ausdruck zu bringen. So soll zunächst der Badener Stiftungspreis, der bisher nur 20000 Mark aufzuweisen hatte, auf 50000 Mark erhöht werden. Die Proposition bleibt unveändert bestehen, d. h. auch dieser Jubiläums=Stiftungspreis ist eine internationale Prüfung, er unterscheidet sich von den vor langer Hand schließenden Großen Preis und Fürstenberg=Memoriat bekanntlich dadurch, daß die Unterschriften erst Ende Mai des Entscheidungsjahres verlangt nerden, sodaß es also möglich ist, gute Pferde, die in einem der beiden Hauptereignisse fehlen, dort zu plaziecen. Von dieser Möglichseit wird bei einem Preis von 50000 Mark auch sicherlich stark Gebrauch gemacht nerden, sodaß der JubiläumsStiftungspreis 1903 voraussichtlich die bedeutendste Entscheidung in Iffezyeim werden wird. Er wird außerdem gleichn ertig mir dem Großen Preis sein und das FürstenbergMemorial noch um 4000 Mark übertreffen. Das Internationale RennKomitee hat es sich aber, nach der„Sp.=W.“, angelegen sein lassen, im Jubiläumsjahre auch eine nicht minder reiche Konkurrenz zu schaffen, in der die Uebermacht der Franzosen nicht zu fürchten ist. Z diesem Zweck wird das Prinz Hermann von Sachsen=Weimar. Memorial, das zuletzt mit 15000 Mark Gesamtpreis auf Inländer beschränkt zu sein pflegte, 1908 gleichfalls mit 50000 Mark ausgeschrieben werden, die sich in 36.000, 8000, 4000 und 2000 Mark gliedern, wffen wird oas Rennen sein für deutsche, österreig=ungarische, belgische, italienische und russische Pferde, es wird also die gesamten großen Zuchten von Europa, eben ausgenommen die englischen und französische, in Wettbewerb bringen. Die bisherigen Gewichtsbestimmungen des Memorials werden sowohl nach der Seite der fender abgestuft werden, eine grundsätzliche Erleichterung für InMehrgewichte als nach berjenigen der Erlaubnisse hin durchgreiländer tritt natürlich aua hier nicht ein, da in Baden=Baden ja alle kontinentalen Pferde, ausgenommen die französischen, auch sonst tu dieser Hinsicht gleichgestellt werden. Jedenfalls wird das fünfzigjährige Jubiläum von Baden=Buden mit vier Rennen wie dem Jubiläums=Stiftungspreis, dem Prinz Hermann=Memorial, dem Fürstenberg=Memorial und dem Großen Preis in glanzvollster Weise gefeiert werden Das Internationale Komitee entschied sich ferner dahin, den Nennungsschluß für die mittleren und kleineren Rennen des Meetings künftighin später als bisher anzusetzen. Das Komitee hofft auch, einen Teil dieser mittleren und kleineren Rennen anläßlich des Jubiläums aufbessern zu können. Fernerhin soll der Versuch gemacht werden, den Großen Preis für das Jahr 1909 wieder auf 80000 Mar. zu bringen. Bandel. Berliner Börse Berlin, 3. Sept. Die Börse eröffnete auf die Ziffern des Reichsbaulausschusses in schwacher Haltung. Dieselben lassen erkennen, daß man trot der in den letzten Tagen eingetretenen Erleichterung des Geldverhältnisses am offenen Markte mit außerordentlichen Ansprüchen an die Bank in den nächsten Wochen wird rechnen müssen, Außerdem verstimmten die niedrigeren Wiener Vorbörsenkurse und die gestrige Zaylungseinstellung in der Lederbranche. Am Bankaktien= markt gingen die Rückgänge nicht über 1 Prozent hinaus. Von Bahnen lagen Oesterreicher auf Wien schwächer. Prinz Heinrich 1,35 niedriger auf den ungünstigen Teladenausweis. Auch Amerikaner neigten zur Schwäche. Meridional auf Käufe des Heimatlandes um ½ Prozent gebessert. 3prozentige deutsche Reichsanleihe um 0,20 Pr. niedrigen. desgl. Russen von 1902 um 0,40 Prozent auf Realisierungen. Hüttenaktien durchweg matt. Die Rückgänge betrugen ¾ Pr. bis 1,40 Prozent bei Bochumer und 2,75 Prozent in Deutsch=Luxem. bucger. Auch Kohlenaktien waren schnächer, wie Gelsenkirchener um ziellen Effener Kohlenmarktberichts. Schiffahrtsaktien mäßig soisen cher. Tägl. Geld 4 Pooz. Zu Beginn der zweiten Borsenstunde wankn die Kurse teilweise abbröckelnd, und das Geschäst sehr zusomntengeschrumpft wegen der Erwarrung eines wetteren Unziehens des peiratdiskonts. Bei Abgang des Berichts war der Gesamtstatus un verändert. Die Börse verharrt in veiterer Zurückhaltung September. Näböl(in Posten von 5000 Kllogr.). 78.50 B, 78.00 G. Fruchtmarkt. Her, 6.40—7.90. (Roggen) 4.00 Richtstrot(Flegeldrusch) 4b0, Köln, 3. 79.50 B., Okt. Maschinenstroh(Roggen) 3 September. Fruchtmarkt. Weizen 1. Quel. 21.00. 2. Qual. 20.00 M. Roggen 1. Qual. 19.00, 2. Qual. 18.00 M. Hafer 1. Qual. 19.80 M. 2. Qual. 19.30 M. für 100 Kilogramm. Kartoffeln 3.50—4.00 M. den 3.00—8.40, Luzerner hen 3.20 M, für 50 Kilogramm.„Maschlnenstre 19.00, Flegeldrusch 21 M., für 500 Kilogramm. Rübsk 77.50, fasweise 79.50, gereizigtes Rüböl 80.50 M. für 100 Kilogramm. Rübkuchen 118.00 M. für 1000 Kilogramm, in kleineren Partien 121 M. Kleien 6.20 Kilogramu. Raps 1. Qual. M. für 50 3. Qual. 26,00 00.00, 2. Qual. 29.00. Zuchtviehmarkt in Dinslaken. Zum Zuchtviehmarkt am 2. d. M. waren insgesamt 1004 Stüa Rindvieh, 6 Kälber, 2 Fohlen aufgetrieben. Die Preise stelten sich wie folgt: A Kühe. I. Qualität 500—600 Mark, einzelne höher. 2. Qualität 405—480 Mark. III. Qualität 260—390 Mark. Tragende Rinder 240—375 Mark, B. Stiere 180 bis 325 Mark. Geschäft: sehr schleppend, ca. 200 Stück Ueberstand. Der nächste Zuchtviehmarkt findet am 17. Sept. statt. der amtlichen Notierungs=Kommission am Elberfeld vom 2. September 1907. Zugetrieben waren: 655 Stück Großvieh, 2239 Schw eine, 323 Kälber, 46 lebende Schafe und 154 geschlachtete Schafe.— Es kosteten: 1. Ochsen a) vollfleischige, ausgemästete, höchsten Schlachtwertes der Niederungsrasse dis zu 7 ausgesuchte, beste, süddeutsche nicht ausgemästete und c) gering a) vollfleisch von 75 bis 10 Jn, 9, Seuserischige jangese von un 9—.— e) geringere Wurstbullen und Fresser von 62 bis 66 M., 3. Rinder und Kühe a) vollfleischige, ausgemästete Rinder, höchsten Schlachtwertes von 75 bis 78 Mk., d), vollfleischige, ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren von 70 bis 72 Mr. 6) ältere ausgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Rinder von 60 bis 65 Mk., 4. Schweine(nach Ledendgew. mit 20% gehandelt.) a) vollfleischige der sein. Rassen und deren Kreuzungen höchsten Schlachtwertes im Alter bis zu 1½ Jahren von— bis 66 Mk., d) fleischige von 63 bis 64 Mk., e) gering entwickelte von 60 bis 62 Mk., 4) Sauen von 58 bis 60 Mk., e) geschnittene Eber von— bis— Mk. 5. Kälber 1. pro 50 kg. Schlachtgewicht. 2. pro 50 kg. Lebendgewicht. a) Dovvellender 1. von—. bis— Mk., 2. von— bis— Mk., d) feinste Mast=(Vollmischmast) und beste Saugkälber 1. von 88 bis 92 Mk., 2. von— bis 58 Mk., e) mittlere Mastkälber und gute Saugkälber 1. von 82 bis 85 Mk., 2. von 52 bis 55 Mk., 4) geringere Saugkälber 1. von— bis— Mk., 2. von— bis— Mk. 6. Schaft 3) geschlachtete Mastlämmer und jüngere Masthammel von mindestens 95 Pfd. Lög. von— bis 77 Mk., d) mäßig genährte Hammel und Schafe von— bis 72 Mk. pro 50 kg.— Tendenz des Marktes: Geschäft, flau, Großvieh Ueberstand. boulfleischige, ausgemastere, hochsten Schlacht= jasse bis zu 7 Jahren von 77 bis 80 Mk., utsche bis— Mk. höher. d) junge, fleischige, ältere ausgemästete von 72 bis 75 mlk., genährte jeden Alters von— bis— Mk., 2. Ballen hige, ausgemästete höchsten Schlachtwertes, bis zu 5 Jahren 76 Mk., d) vollfleischige jüngere von 63 bis 70 Mtt. Briefkasten. Die Sprechstunden der Redaktion finden stets Dienstags und Samd tags von 11 bis 12½ Uhr statt. Eingesandt. Turner. Die Zuschrift können wir nicht veröffentlichen, da der Name des Verfassers resp. Beauftragten nicht angegeben ist. Ein erstes deutsches Postkarten=Sammlese= Preisausschreiben. Preise im Werte von 3000 Det. und zwar für 75 der schönsten Sammlungen von Raphaek Tucks Postkarten, veranstaltet der rühmlichst bekannte Kunstverlag von Raphael Tuck u. Sons in Beelln. Der I. Preis beträgt 500 Mk., der 2. Preis 230 Mk., der 8. Preis 150 Mk. usw. Preisrichter sind die Herren: Pros. F. Kallmorgen, Prof. F. Skarbina, Prof. Ernst Herter, Geh.=Rat Dr. H. Dernburg, Dr. Paul Lindau und Frau Clara Biedig. Die Einsendung der Sammlungen hat bis zum 30. Oktober 1907 zu erfolgen, die Preisverteilung findet am 15. Dezembe## d. I. statt. Die Sammlungen müssen eine wiekliche oder gedachte Reise durch einen beliebigen Tefl Deutschlands oder Europas oder der Welt mittels Tuck=Postkarten illustriert darstellen. Mindestens ein Drittel der Postkarten einer jeden Sammlung müssen durch die Post befördert sein, doch ist es nicht notwendig, daß sie von dem Platze abgestempelt sind, weschen sie darstellen.— Das große englische Preisausschreiben der Firma in London hat in den letzten Tagen seinen Abschluß gesunden. Anschließend fand eine Ausstellung der eingelieferten Preisarbeiten und der Originalgemälde der Städtebilder statt. Die Königin von England ließ sich die Preisarbeiten vorlegen und verlieh ihrer Anerkennung durch den Ankauf mehrerer Arbeiten und Gemälde Ausdruck; die Prinzesston von Wales besuchte persönlich die Ausstellung.— Alle Anseagen sind zu richten an Raphael Tuck u. Sons, Berlin SW., Wilhelmstraße 106 und müssen auf„Tucks“=Postkarten geschrieden sein. TEE Gestorben zu Oberhausen: August: 31. 3. September: 3. September: 1. September: Werkmeister August Schäfer, Geethestr. 30, 63 Jahre. Ehefrau Christine Jost geb. Klunk, Jahnstraße 33, 39 Johre. Ehefran Natharina Laakes ged. Evers, Duisburgerstraße 319, 64 Jahre. Elise Dahmann, Weberstr. 26, 2 Monate. Nr. 206.— Seite 4. Cohosseum-Theater Essen-Ruhr.— Jelephon 114 u. 3460 Telephon 114 u. 3460 General=Anzeiger für Oberhausen, Sterkrade, Osterfeld, Bottrop und Umgegend. a. September 1907. 5584 Bertiner Apollo-Ensembles. Mittwoch den 4. Septbr. und feigende Tage: „Die Liebestestung“ Ausstattungs-Vaudeville mit grossem Ballet in 3 Akten. Anfang 8 Uhr. Dem verehrten Publikum von Oberba##sen und Umgegend vird hiermit nochmals bekannt gemacht, daß die PassionsSpiele nur kurze Zeit läglich von 4—10 Uhr vorgeführt werden. 5548 Preise der Plätze; l. Platz 50 Pfg., II. Platz 30 Pfg., TTEISE UETTIALLN. Kinder zahlen die Hälfte. Es ladet freundlichst ein Friedr. Plugge. Dümpten. Sonntag, 8. Sept. nachm. 3 Uhr: RENNEN auf den Weiden des Herrn Hugo Kämpgen Nähe Zeche Roland. 5484 Gr. Konzert. Festhall. Gedeckte Tribüne. Restaur. Möbelmagazin Franz Jonas Moltkestr. 59, Ecks Gutenhergstrasse. 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