Nr. 191.— 1. den 21. August 1907. IV. Jahrgan General=Anzeiger für Oberhausen, Sterkrade, Osterfeld, Bottrop und Umgegend. 3 Beilagen: Täglich ein Anterhaltungsblakt, Freitags das„Illustrierte Conntagsblatt“, Samstags: buntillustrierte„Fustige Plätker“. 1 Bezugspreis: Frei in's Haus gebracht, incl. Wochenbeilage 8 seit. illustr. „Sonntagsblatt" und tägl. Unterhaltungsbeilage pro Lronat 60 Pfg., mit wöchentlich einmal be gefügtem 8seit. bunten Witzblatt„Lustige Blätter“ 70 Pfg.— Durch die Post vierteljährl. Mk. 1.95 bezw. Mk. 2.10. Fernsprecher: Nr. 45 Expedition, Nr. 49 Redaktion Amt Oberhausen. Anzeigenpreis: Die 7 gespaltene Petitzeile 15 Pfg. Anzeigen außerhalb unseres Verbreitungsbezirkes herstammend 20 Pfg. Reklamen 50 Pfg. — Bei 3maliger Aufgabe 4. 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Ihre Sinnesart beleuchtet die folgende von Bebel vorgeschlagene Resolution: Kriege zwischen Staaten, die aus der kapitalistischen Wirtschaftsordnung beruhen, sind in der Regel Folgen ihres Konkurrenzkampses auf dem Weltmarkt, denn jeder Staat ist bestrebt, seine Absatzgebiete sich nicht nur zu sichern, sondern auch nieue zu erobern, wobei Unterjochung sremder Völker und Länderraub eine Hauptrolle spielen. Begünstigt werde der Krieg durch die bei den Kulturvölkern im Interesse der herrs##enden Klassen systematisch genahrten Vorurteile des einen Volkes gegen das andere. Kriege liegen also im Wesen des Kapitalismus; sie werden erst aushören, wenn die kapitalistische Wirtschaftsordnung beseitigt ist, oder wenn die Größe der durch die militärtechnische Entnicklung ersorderlichen Opfer an Menschen und Geld die durch die Rüstungen hervorgerufene Empörung, die Völker zur Beseitigung dieses Systems treibt. Insbesondere ist die Arbeiterklasse, die vorzugsweise die Kämpfer stellt und hauptsächlich die materiellen Opfer zu bringen hat, die natürliche Gegnerin der Kriege, weil diese im Widerspruch stchen zu ihrem Ziel: Schaffung einer auf sozialistischer Grundlage vihenden Wirtschaftsordnung, die die Solidarität der Völker verwirklicht. Der Kongreß betrachttt es deshalb als Pflicht aller Arbeiter und insbesondere ihrer Vertreter in den Parlamenten, unter Kennzeichnung des Klassencharakters der bürgerlichen Gesellschaft und der Triebseder für die Aufrechterhaltung der nationalen Gegensätze, mit allen Kräften die Rüstungen zu Wasser und zu Lande zu bekämpfen und die Mittel hierfür zu verweigern. Der Kongreß sieht in der demokratischen Organisation des Wehrwesens, oas alle Waffenfähigen umfaßt, eine wesentliche Garantie, daß Angriffskriege unmöglich werden und die Uebernindung nationaler Gegensätze erleichtert wird. Droht der Auskruch eines Krieges, so sind in den beteiligten Ländern die Arbeiter und ihre parlamentarischen Vertreter verpflichtet, alles aufzubieten, um durch Anwendung der ihnen am nirksamsten erscheinenden Mittel den Arsbruch des Krieges zu verhindern, und, falls er dennoch ausbrechen sollte, für dessen rasche Beendigung einzutreten. In der Kommission über den Militarismus hielten am Nachmittag Bebel und Herve große Reden. Bebel erklärte, die von der Mehrheit des französischen Sozialistenkongresses in Nancy gefaßte Resolution vom deutschen Standzpunkt aus für unannehmbar. Man müsse mit dem Charakter des deutschen Volkes rechnen; dem widerspräche jene Resolution. Die deutschen Regierungen wüßten auch ohnedies, daß in der Armee zahlreiche Sozialdemokraten kecken und richteten sich danach. Herve verfocht leidenschaftlich seinen Standpunkt, daß die Sozialdemokratie um jeden Preis, sei es selbst durch einen bewaffneten Aufstand und Bruch des Fahneneides Kriege verhindern müsse.— Diese Kommission tagt morgen weiter. Ueber den nachmittägigen Redekampf in der Kommission zwischen Bebel und Herve verlauten noch interessante Einzelheiten. Bebel begann mit einer Auseinandersetzung der strachlichen und kulturellen Verschiedenheiten und der Temteramentsunterschiede der verschiedenen Völker. Es sei einem Volke nicht gleichgiltig, wer es regiere. Aber auch praktisch sei Herves These für die deutsche Sozialdemokratie unannehmbar, da man sie wegen Hochverrats verfolgen und die legale Existenz der Partei unmöglich machen würde. Gencralstreiks in Herves Sinn und gowaltsame Aufstände müsse er ablehnen. Der deutsche Generalstav verfolge mit Spannung Herves antimilitaristische Propaganda, die beinahe eine Kriegsgefahr bedeute, da manche Leute glauben, daß Frankreichs Verteidigung im Kriegsfall gefährder sei. Herve antwortet mit etwas burschikoser Heftigkeit. Er nennt Bebel den Parteikaiser und die deutsche sozialdemokratische Partei eine Abstimmmaschine und Geldeinnehmemaschine. Er wirft den Deutschen Mangel an revolutionärem Gefühl vor und betont, daß er und seine Anhänger Gefängnis und Verfolgung auf sich genommen hätten. Morgen, d. h. am Dienstag, wird das Plenum über die Kolonien beraten, während die Kommission über den Militarismus weitertagt. Allgemein herrscht die Ansicht, daß eine Einigung der Standpunkte des deutschen und französischen Proletariats vor den Augen der Welt eine gebieterische Notwendigkeit sei. „„* Unser Berichterstatter schreibt uns: Der internationale Sozialistenkongreß steht diesmal in Zeichen der Roheiten gegen die bürgerliche Berichterstattung. Nachdem man die Vertreter der bürgerlichen Presse kurzerhand un renig liebenswürdig von der Tagung der Internationalen Frauen konserenz ausgeschlossen hatte und sie auch zu den Verhand lungen der Kommissionen nicht zuließ, hält es die in Stuttgar erscheinende„Schwäbische Tagwacht“ für angebracht, den Herrer dlüber hinaus noch einen Tritt zu versetzen:„Unsere Genos sinnen haben.“ so schreibt das Blatt,###en bürgerlichen Preßver tretern bei Beginn der Konserenz etnasunfauft(9) den Stuh vor die Tür gesetzt. Darüber hört man im bürgerlichen Blätterwalt ein Rauschen der Entrüstung, nobei die Enttäuschung über die unbefriedigte Bourgeoise Neugierde ziemlich stark herausklingt. Unsere Genossinnen, die sich wohl bewußt waren, weshalb sie zu dieser Maß. regel griffen, wird das Geheul der bürgerlichen Preßvertreter(!) nicht weiter genieren. Gerade die sozialistischer Frauenkonserenzen sind von der bürgerlichen Presse fast niemals aus sachlichem Interesse besucht worden. Mit desto größerem Eifer stürzten sich die Preßhelden aus die einzelnen führenden Personen, um bei deren Verunglimpsung selbst nicht vor der persönlichen Ehrenhastigkeit und Tüchtigkeit Halt zu machen. Wenn unsere Genossinnen sich deshalb aus Reinlichkeitsgefühl(!) diese Elemente vom Leib halten, wer wollte es ihnen verdenken, umso mehr ja die Verhandlungen einen durchaus internen Charakter trugen?“ Demgegenüber möchten wir denn doch seststellen, daß der interne Charakter der Konserenz durchaus nicht etwa vorher bekannt gemacht worden war, denn sonst hätten sich wohl nicht zirka 80 Preßvertreter dazu eingesunden. Nachdem die sozialdemokratischen Preßvertreter durchaus nicht blöde sind, wenn es sich um den Besuch bürgerlicher Veranstaltungen handelt, hätte man erwarten dürsen, daß die Soizaldemokratie sich bei dem Ausschluß der bürgerlichen Berichterstatter und deren journalistischer Beurteilung einer etwas größeren Höflichkeit befleißigte. Man wird sich dieser Gorgang jedenfalls zu merken haben, wenn die sozialdemokratische Presse einmal wieder über den Ausschluß der Berichterstaltung von Nationalliberalen Vertretertagen, von den nichtöffentlichen Generalversammlungen der deutschen Katkolistentage, den Parteitagen der freisinnigen Volksvartei und ähnlichen politischen und religissen Versammlungen und Veranstaltungen zetern sollte. Im übrigen ist kaum anzunehmen, daß die Partei als solche mit diesem rigorosen Vorgehen gegen die bürgerliche Berichterstattung einverstanden ist, denn noch immer hat sie auf den deutschen Parteitagen die Preßvertreter sehr liebenswürdig ausgenommen, sodaß aus diesen und andern Gründen der Schluß naheliegt, daß es sich bei dem ganzen Vorgehen in erster Linie um ein Manöver des ssozialdemokrat. Berichterstatterbureaus handelt, das sich gerne ein journalistisches Monopol sichern möchte nachdem es bekannt ist, daß dieses Bureau von hinten herum sauch eine Anzahl bürgerlicher Zeitungen mit seinen Berichten be dient und bei diesen gerne ohne Konkurrenz bleiben möchte. Da die sozialdemokratische Parteipresse schon wiederholt Klage darüber geführt hat, daß interne Parteian gelegenheiten auf die sem Wege an die bürgerliche Presse verhöckert wurden, si erscheint es an der Zeit, daß der sozialdemmokratische Par teivorstand endlich einmal gegen diesen Unsug Stellung nimmt wenn er nicht riskieren will, daß ihm die Verantwortung für dies skandalösen Zustände ausgebürdet wird. Die englische Regierung über Morenga. Im englischen Unterhaus erklärte gestern in Beantwortung einer Anfrage betreffend das Entweichen Morengas der Unterstaitssekretär Runciman, die deutsche Regierung sei am 9. August unterrichtet worden, daß Morenga durch die KapRegierung die Mitteilung zugegangen sei, daß seine Anwesenheit in der Nähe Der deutschen Grenze zu Besorgnis und Bennruhigung Anlaß gebe und er, falls er nicht einen ständigen Wahnsitz an einem von der deutschen Grenze entfernten Ort ausschlage, aus der Kolonie verwiesen werde. Bedauer licherweise habe, seitdem diese Zusicherungen gegeben wurden, Morenga die Wachsamkeit der Ortsbehörden getäuscht und am 13. August die Grenze überschritten. Sofort nach Empfang dieser Nachricht habe die Regierung an die örtlichen Behörden telegraphiert, daß Morenga auf britischem Gebiet nicht länger mehr Asylrecht gewährt werden könne. Ferner habe sie die deutschen Behörden davon in Kenntnis gesetzt, daß ihnen bei ihren Bemühungen, sich Morenga zu bemächtigen, jede Unterstützung zuteil werden würde. Zum Schluß erklärte der Unterstaitssekretär, die britische Regierung bedauere die Störung des Friedens, die durch diese Vorgänge terursacht worden sei, außerordentlich und hege die Zuversicht, daß alles, was in der Macht der britischen Behörden stehe, getan werde, um den Folgen der Friedensstörung vorzubeugen. Tatsache ist, daß sr. Zt. die Engländer d. h. die Kapregierung dem Morenga die Rechte eines Kriegführenden zugestanden haben, und Morenga war doch und ist— darüber ist man sich stets klar gewesen— nichts sinders als ein ganz gewöhnlicher Buschräuber und hätte als solcher von der Kapregierung auch behandelt werden müssen. Kurze politische Meldungen. Die Abreise des Kaiservaares von Schloß Wil helnishöhe ist auf Samstag, 24. August, festgesetzt. Cambon beim Reichskanzler Fürst Bülow Dem Parifer„Mitin“ zufolge wird sich der französische Botschafter in Berlin, Cambon, in wenigen Tagen einer Ein. ladung des Fürsten Bülow entsprechend wich Norderney be. geben. Das Blatt hält diesen Besuch für ein sehr bedeutsames Anzeichen der wesentlich gebesserten deutsch=französischer Beziehungen. am König Edward und Clemenceau. Wie der Pariser„Messidor“ mitteilt, hat König Edward den französischen Ministerpräsidenten Clemenceau, der in Karlsbad weilt, für heute, Mittwoch, zum Dejeuner nach Marienbad eingeaden. Dr. Karl Peters ist nach London zurückgekehrt, nachzem er sich für seine südafrikanische Minenunternehmung die veiteren finanziellen Grundlagen in Deutschland gesichert und namentlich die Deutsch=Ostuafrikanische Gesellschaft dafür gevonnen hat. Er hat Hamit wieder die Verbindung mit dem Ausgangspunkte seiner kolonialpolitischen Tätigkeit hergestellt. Ein internationaler Anarchistischer Kongreß wird in Amsterdam vom 24. bis 31. August rigen Es sind nicht weniger wie 12 Gegenstände zur Beratung gestellt, garunter die Themata: Generalstreik und politischer Massenstreik, Antimilitarismus als anarchistische Tartir, die allseitige# ziehung der Jugend und die russische Revolution. Zum Ankauf des Cullinan=Diamanten. D gesetzgebende Versammlung in Pretoria hat mit 42 gegen Stimmen den Vorschlag Bothas angenommen, den Cullina Diamanten als Geschenk für König Eduard anzukaufen.—D Transraal=Regierung macht dabei das beste Geschäft, da sie sechs Zehntel Besitzerin des auf 4 Millionen Mark gewertet Diamanten ist. 6 Das Steindel-Quartett vor Gericht. 8. Stuttgart, 19. Augest. Unter gewaltigem Andrang des Publikums begann heute vo der Ferienstrafkammer die Verhandlung' gegen den Leiter des Steinde! Quartetts, Robert Steindel aus Zwickau, der der gesähr lichen Körperverletzung seiner drei Sölne Bruno, Ma, (ind Albin in zallreichen Fällen angeklagt ist. Den Vorsitz im Ge richtskof führte Landgerichtsrat Günther, Die Anklage vertra Staatsanwalt Assessor Bauer, während die Verteidigung in de Händen des Renusanwalts Laibling lag. Kurz vor 4 Uhr wurde der Angeklagte Steindel in den Saa geführt. Er ist eine hobgewochsene Erscheinung und macht einer sympathisigen Eindruck. Er nimmt aus einem Stuhl neben seinen! Transporteur Platz. Es sind etwa 20 Zeugen erschienen, unter ihner die drei Söhne des Angeklagten, Bruno, Max und Albin, im Altei von 17, 16 und 14 Jahren. Die Jungen machen mit(Ausnahme der ältesten noch einen ganz unreisen Eindruck. Bruno Steindel wil: beim Eintritt in ven Saal gleich auf seinen Vater zueilen; man häl' ihn aber zurück. Noch vor Bginn der Verhandlung ist der Andrang ungeheuer gestiegen. Im Zushauerraum herrscht eine fürchterliche Enge. An der anstoßenden Treppe und an den Fenstern drängt sich eine neu gierige Menge.— Daraus wird in die Vernehmung des Angeklagten eingetreten. Er gibt an, Albin Robert Steindel zu heißen und 1859 in Zwickau geboren zu sein. Steindel gibt weiter an, evangelisch za. sein und vom König 1906 den Titel Musikdirektor erhalten zu haben. Von Lippe=Detmold hat er die Medaille für Kunst und Wissen. schaft erhalten. Er ist vermögend und nicht vorbestraft. Nay dem Eröffnungsbeschluß ist er der körperlichen Mißhand: lung seiner drei Söhne und seiner Ehefrau in vier Fällen und der Bedrohung derselben in zwei Fällen angeschuldigt. Er soll besonders seinen Sohn Albin auf einen eisernen Ofen gesetzt, ihn mit einem eisernen Stock geschlagen und mit Klavierzangen gezwickt haben. Auch die anderen beiden Knaben und seine Ehefrau soll er körperlich mißhandelt haben. Der Angeklagte schildert dann seinen Lebensgang. Schon als Siebenjähriger trat er öffentlich auf. Er war in Chemnitz und M.=Gladbach tätig, und machte weite Reisen nach Holland, der Schweiz und in der ganzen Welt. In M.=Gladbach heiratete Steindel, und dort wurden ihm auch 1890, 91 und 93 die drei Knaben geboren. Tort erteilte er den ersten musikalischen Unterricht an ddie Kinder. Bruno wurde Pianist, Max Cellist und Albin spielte die erste Geige, während Steindel Viola spielte. Steindel gior zu, daß die Erziehung der Kinder hauptsächlich musikalisch war. Eine öffentliche Schule haben sie nich besucht. Wohl aber hätten sie Privatunterricht gehabt, allerdings zurzeit der Konzertreisen nicht.— Vors.: Sie sollen die Kinder, (hm Verkehr mit Altersgenossen serngehalten haben.— Angekl.: O, nein, das ist mir nicht eingesallen.— Vors.: Die Kinder haben den ganzen Tag üben müssen.— Angekl.: Nein, sie konnten nach Tisch und abends immer spazieren gehen.— Vors.: Sie sollen im Anschluß an den Musikunterricht Ihre Kinder gefährlich mißhandelt haben.— Angekl.: Ich habe sie wohl einmal geschlagen, wenn sie es verdienten, aber mißhandelt habe ich sie nicht.— Bors.: Die Kinder haben es aber Fremden erzählt und ihnen ihre Wanden gezeigt.— Angekl.: Es war das so ein Gespräch fremder Leite geworden.— Vors.: Aber am 26. September 1906 erschienen doch alle drei Jungen bei der Polizei und behaupteten, von Ihnen unmenschliche Züchtigungen empfangen zu haben.— Angekl.: Ich kann mir das nicht erklären, ich habe sie nicht mißhandelt.— Vors.: Sie sollten besonders Ihren Sohn Albin mit Vorliebe geprügelt haben? — Angell.: Das ist nicht richtig. Ich habe die Kinder hrur in ihrem eigenen Interesse geschlagen, wenn sie Dummheiten machten. — Vors.: Warum schickten sie die Kinder nicht in die Schule?— Angekl.: Wenn sie nur gewollt hätten. Auch läßt sich ein gründlicher musikalischer Unterricht nicht mit einem eingehenden Schulunterricht vereinigen.— Vors.: Sie sollen bei den Streichübungen Albin außerordentlich überanstrengt haben. Sie sollen ihn stets stark gezüchtigt haben?— Angekl.: O nein.— Bors.: Sie' sollen dem Albin erst 25 Hiebe gegeben haben?— Angekl.: Rein, nein, dann hätte er ja gar keinen Atem mehr bekommen. IIch gab ihm und Max wohl ein paar Schläge mit dünnem Rohr, aber die beiden hatten die Rohre vorher auf einen heißen Ofen gelegt, daß sie bald brachen.(Heiterkeit.) Vors.: Sie sollen Ihre Fingernägel dem Albin in Hände und Füße gedrückt haben?— Angekl.: Das mag wohl vorgekommen sein, weil Albin sehr widerspenstig war.— Vors.: Sie sollen ihn mit Stecknadeln gestochen haben?— Angekl.: Das ist aus den Fingern gesogen.— Vor: Auch mit der Klavierzange sollen Sie ihn gezwickt haben:— Angekl.: Das ist reine Phantasie, ich habe gar keine.— Vors.: Als er ein Stück von aganini nicht gut spielte, sollen Sie ihn auf den heißen Ofen gesetzt haben?— Angekl.: Das hat er sich so zurecht gemacht. Er hatte mich sim Schlaszimmer belauscht und unzüchtige Bilder bei sich. Darüder war ich so erbost, daß ihn zwischen die Beine nahm und verprügelte, Tabei kam er, da er sich wehrte, dem heißen Ofen mahe. Das ist alles. Vors.: Nach einem Wohltätigkeitskonzert follen sie ihn so auf die Beine geschlagen haben, daß er blutete.— Angekl.: Er schlug und stieß nach mir mit den Füßen, sodaß ich ihn hestig pprügelte.— Vors.: Sie sollen Max an seinem Konfirmationstag mit einem Lineal schwer auf den Kopf geschlagen haben?— Angekl.: Wie sollte ich dazu gekommen sein?— Vors.: Wie sollen die Knaben hazii kommen, das zu behaupten? Sie haben alle drei erklärt. 0 Nr. 194.— Seite 1 für Oberhausen, Sterkrade, Osterfeld, Bottrop und Umgegend. 21. Auanst 1907. 2.Blatt en es bei Ihnen nicht aushalten können.— Angekl.: Sie fremden Personen aufgehetzt worden. Bei mir haben sie mals beklagt. Ich habe nie eine Wunde gesehen. Wenn es so r, so habe ich es sicherlich nicht mit Absicht getan. Ich war sehr erregt, besonders durch das häßliche Verhalten der . Sie machten allerlei Dummheiten und sind sogar ausgeEs war ihnen nichts verboten. Ich habe sie angesleht, und „ gekorsam zu sein, aber sie besserten sich nicht. Meine tat jeden Abend mit den Kindern Bibelsuumde gehalten. Nacher sind sie noch fortgelausen.— Vors.: Haben Sie viel Alkohol n?— Angekl.: Ich habe wohl manchmal ein Glas geaber nie zuviel.— Vors.: Sie sollen auch Ihre Ehefrau andelt haben?— Angekl.: Das ist so ein Gerede. Ich eit meiner Frau sehr gut gelebt.— Vors.: Gie sollen aber Frau geschlagen haben?— Angekl.: Nur mit der Hand, zar nur aus Liebe.(Heiterkeit.)— Vors.: Sie sollen auch Frau beschimpft haben?— Angekl.: Im Laufe der Jahre rohl mal ein Schimpfwort.— Vors.: Sie sollen Ihre er ausgefordert haben, ihre Mutter anzuen?— Angekl.: Day ist wieder so eine Ersindung.— Gors.: frau ist ein paar Tage von Ihnen weggegangen:— Angerl.: sie Kinder sie sehr geärgert hatten. amit ist die Vernehmung d.s Angeklagten beendet und es wird * Zeugenvernehmung eeten. Zunächst wird die Ehefrau des Angeklagten, Frau Emma ndel als Zeugin ausgerufen. Sie ist eine gedrückt aussehende, ichterte Frau, die sich zur Aussage bereit erklärt. Die Zeugin vorläufig nicht vereidigt.— Vors.: Ihr Mann soll die Kinn varbarischer Weise geschlagen haben?— Zeugin: Er hat ezüchtigt, aber nicht barbarisch.— Vors.: Haben Sie keine en bemerkt?— Zeugin: Das ist schon mehr als fünf Jahre daß ich es nicht mehr weiß.— Die Zeugin weiß nichts davon, Albin mit den Fingernägeln, mit Klavierzangen und einem en Stock mißhandelt worden sei. Die Knaben seien tüchtig verworden, sie hätten es aber gut und ehrlich verdient. vrf.: Ihr Mann soll sehr heftig gegen Sie gewesen sein? eugin: Er war wohl manchmal sehr ausgeregt, aber gleich er wieder gut.— Vors.: Sie sollen von ihm geschlagen worein?— Zeugin:. Nur ab und zu einmal, aber nicht sirg, nit einem dünnen Rohr.— Vors.: Hat es Sie geschmerzt? eugin: Nein, garnicht.(Heiterkeit.)— Vors.: Sie sind einmal den Dachboden geflohen und dort drei Tage geblieben, ohne zu essen.— Zeugin: Ich hin nicht wegen Mißhandlungen sgegangen, sondern aus Aufregung. Der Vorsitzende läßt den zweiten Sohn des Angeklagten, Max indel, aufrufen.— Staats anw.: Ich beantrage, den Anzten während der Vernehmung seiner Göhne aus dem Saal ihren, damit sie nicht beeinflußt werden. Das Gericht bext die Hinausführung des Angeklagten. Daraus soll Max Steindel a. Zeuge vernommen werden. Er verweigert sein Zeugnis. Auch der jüngste Sohn, Albin Steindel; ein vierzehnher Knabe im Matrosenanzug, erklärt: „Io sage gegen meinen Vater nicht aus.“ Alsdann wurde der älteste Sohn Steindels, Bruno, als * ausgerufen. Er erklärt sich unter allgemeiner Spannung beauszusagen. Der Vorsitzende hält ihm aber vor, daß daß Aussage unter Eid genommen werden könne. Bruno Steindel t dabei, aussagen zu wollen. Er erklärt, der Vater habe stets das Beste der Kinder gewollt. Er habe sie geschlagen, saber mit im Recht, denn sie hätten sich manches zu schulden kommen kasLeider sei er durch sogenannte„Freunde“ gegen seinen Vater hetzt worden. Jetzt sehe er ein, wie unrecht es gewesen sei, dem ir nicht zu gehorchen.— Vors.: Sie haben sich aber sauf der zei über diei Behandlung durch Ihren Vater beschwert?— lage: Wir waren durch salsche Freunde aufgestachelt worden " übertrieben in der Aufregung. Der Zeuge muß aber zugeben, er mit allerlei Gegenständen geschlagen worden ist, sodaß iem Hände anschwollen. Albin sei allerdings zuviel geagen worden. Vors.: Sie sollen beim Prügein des Albin Klavier gespielt n, damit man das Jammern nicht hörte?— Zeuge: Rann? sleicht, damit man das Klatschen nicht hörte.(Heiterkeit.)— ##s.: Sie waren dabei, als Albin an den glühenden Ofen gedrückt den ist?— Zeuge: Ich war dabei, aber ich habe icht gesehen, Albin an den glühenden Osen gedrückt wurde. Ich bin in hen früheren Aussagen entschieden zu weit gegangen.— Vorz.: haben der Polizei geschrieben, daß Albin den Vater gechtet habe, wie das Messer.— Zeuge: Das war eine ertreibung.— Vors.: Ihr Vater soll Albin bedroht haben mit ! Worten, wie:„Du Schuft“,„Du Huno,„Icherwürg“ ch“.— Zeuge: Das war nicht so schlimm.— Vors.: Sie en früher angegeben, Ihre Mutter sei aufs schlimmste geschlagen den, mit Stöcken usw.— Zeuge: Du lieber Gott, eine Ohre fällt doch überall mal.(Heiterkeit.) Vors.: Früher haben Sie die Sache doch ganz schlimm gedert. Es wäre doch eine Schuftigkeit und Gemeinheit, wenn Sie ter die Unwahrheit gesagt hätten.— Zeuge: So ist das nicht, as Wahres war schon daran.— Ein Beisitzer: Warum haben dann früher übertrieben?— Zeuge: Ich wollte, daß das herige Leben geändert werden sollte, ich wollte frei sein.— et.: Wollten Sie sich während der Untersuchung mit Ihrem Vater söhnen?— Zeuge: Ja, ich habe ihm zweimal geschrieben. Andere ite redeten mir ab, besonders ein Herr Däumling, der sich als in Freund ausspielte, aber ein großer Feind meines Vaters war. Darauf wird der Angeklagte wieder hereingeführt.— Zeuge zutmann Hummel hat an den Händen und Füßen Albins Wunbemerkt, die von Mißhandlungen herrührten.— Sachverstäner Arzt Dr. Ostermayer-Stuttgart hat den Albin untersucht 5 soll nun vernommen werden. Der Vorsitzende überreicht ihm : S t ä r k u n g s e i n e s G e d ä c h t n i s s e s s e i n s c h r i f t l i c h e s G u t a c h t e n. Vert.: Ich erhebe Widerspruch gegen die Vorlegung dieses hriftstückes, da Albin sein Zeugnis verweigert hat. Der Sachverständige teilt dann seine persönlichen Beochtungen mit. Kaum ein Körperteil des Albin sei ine Narde oder Wunde gewesen. Einzelne Narbent seien S Zeatimeter lang gewesen. Auch oberflächliche Brandwunden iren zu bemerken.— Vors.: War durch eine solche Hautverennung das Leden in Gesahr?— Sachverst.: Das wohl nicht, nn keine Verunreinigung der Wuide stattsand. Sachverst. Dr. Schrartzkopff stellt fest, daß der Angeklagte keiner Weise erblich belastet sei. Er habe angegeben, er sei durch : Leitung der Quartette höchst nervös geworden, besonders auch shalb, weil seine Söhne durch„mißgünstige Musikanten“ gen ihn aufgehett wurden. Der Angeklagte mache den Eindruck ies ordentlichen, keineswegs gemütstohen, aber sehr nervösen Mensen. Sadistische Momente ließen sich in keiner Weise nacheisen. Er sei, wie viele Musikvirtuosen, durch seinen Beruf nervös worden. Ettras Pathologisches komme nicht in Betracht. Photographenlehrling Albert Naß hat die Knaben Steindels reien hören. Den Züchtigungen seldst hat er nicht beigenohnt. Er 5 die geschlagenen Stellen, die schrecklich aussahen.— Zeuge uufmann Däumling legt felgenden Brief Bruno Steindels aus chmalkalden vor:„Lieber Theo! Sprich zu Gunsten meines armen Vaters ad bedenke, daß er schwer bestraft wird, wenn die Zeugen beistend für ihn aussagen. Sage Max und Albin, daß sie michts ausgen. Sage es auch meiner Mutter. Dein Bruno, Bruno Steindel): Sie wollten mit diesem Brief einen Zeugen bestimmen, die Unwahrheit zu sagen. Haben Sie diesen Brief geschrieben?— Bruno Steindel: Ja. Der Zeuge Däumling wohnte auf Albins Wunsch den Proben bei, damit dieser nicht geschlagen würde. Robert Steindel habe die Kinder oft geschlagen. E habe zugeschlagen, ohne hinzusehen. Die Kinder würden oft übermäßig geprügelt. Steindel habe einmal gesagt, die Polizei könne ihm nients machen, wenn er ihnen nicht gerod einen Am oder ein Bein abschlüge.— Frau Frankenberg, bei welcher Albin Steindel in Pflege ist, schildert diesen als zutraulich und wahrhaftig aber an Gehorsam und Ordnung sei er nicht gewöhnt. Der Knabe zeige ein sicheres Austreten. Als er von der Behastung seines Vaters hörte, habe er geweint.— Pianist Schmohl hat gesehen, daß die Gliedmaßen der beiden jüngeren Söhne Steindels angeschwollen waren. Die Söhne Steindels seien viel ins Wirtshaus gegangen und hätten dort Karten gespielt.— Zeage Lehrer Klotze hat die Knaben 1903 und 1904 unterrichtet, und zwar etwa anderthalb Stunden wöchentlich. Bei Konzertreisen wurde der der Unterricht noch unterbrochen. Ein normaler Volksschüler wisse mehr, als die drei jungen Steindels. Die Knaben waren meist lustig und sidel. Einmal habe er an Albin blutrünstige Stellen bemerkt. De Zeuge gibt eine ungünstige Schilderung der Charaktere der jungen Steindels, di eviel in Wirtshäusern und mit Dirnen verkehrt hätten. Steindel habe besonders seinen Sohn Albin oft geohrfeigt. Einmal sagt eendabei:„Dahast du deine Medaille für Kunst und Wissenschaft.“— Zeuge Lehrer Wengert hat die Kinaben in den Jahren 1897=98 unterrichtet. Damals waren sie liebe, anständige, sehr naive Knaben. Auch die Lehrer der nächsten Jahre wissen ni ts Schlimmes von ihnen zu berichten. Erst die Lehrer der letzten Jahre bekunden, daß die Kinder für die Arbeit kein Interesse zeigten und verdorben schienen. Damit schließt die Zeugenvernehmung.— Der Vorsitzende fragt den Angeklagten, warum er seinen Sohn Max veranlaßt hat, an den Staatsanwalt einen Brief zu schreiben, in welchem er seine früheren Angaben widerruft.— Angekl.: Ich stellte Max zur Rede, wie er solche Unwahrheiten sagen konnte. Darauf schrieb er den Bries.— Staatsanw.: Der Brief beweist, wie der Angeklagte versucht hat, seine Taten zu verwischen und die Zeugenaussagen seiner Söhne zu beeinflussen. Die Beweisaufnahme ist damit beendet. Staatsanw. Dr. Bauer führt aus: Es sei gewiß menschlich erklärlich, daß zwei Söhne des Angeklagten ihr Zeugnis verweigerten und Bruno Steindel bemüht war, den Vater zu entlasten. Die übrige Beweisaufnahme habe aber die Schuld des Angeklagten voll erwiesen. Der Staatsanwalt belerchtet alsdann in eingehender Weise die Einzelheiten der Beweisaufnahme. Es sei kein Zweifel, daß der Angeklagte das väterliche Züchtigungsrecht weit überschritten habe. Daß die Knaben ungezogen waren, solle zugegeben werden. Schuld hieran habe aber lediglich der Angeklagte. Zu diesem Abgrund der Verwahrlosung seien die Kinderlerst gemacht worden. Die Knaben haben eben keine Erziehung erhalten. Bei der Strafzumessung nerde zu erwägen sein, daß die surchtbarsten Mißhandlungen von einem Vater jahrelang sortgesetzt gegen seine leiblichen Kinder verübt worden seien. Der Angeklagte sagt, er habe seine Söhne zu Künstiern ausbilden wollen und auc dazu ausgebildet. Er(Staatsannalt) wolle zugeben, daß der Angeklagte seinen Söhnen in technischer Beziehung große Fertigkeiten in der Musik beigebracht habe. Allein zu einem Künstler gehöre auch künstlerisches Empfinden. Die Beweisaufnahme habe aber ergeben, daß von einem künstlerischen Empfinden keine Rede war. Bei einer solch rohen Behandlung konnte auch davon keine Rede sein. Das Schlimmste sei, daß die Handlungsweise des Angeklagten die Knaben vollständig moralisch verwahrlost habe. Bei der Straszumessung werde ferner die surchtbare Brutalität des Angeklagten zu erwägen sein. Er wolle zugeben, daß der Angeklagte oftmals gereizt und stark nervös gewesen sei. In Berücksichtigung alles bessen beantrage er ein Jahr Gefängnis. (Große Bewegung im Zuhörerraum.)— Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Laibling, ist bemüht, nachzuweisen, daß die Presse die Sache sehr ausgebauscht und den Angeklagten auf eine Stufe mit dem bekannten Dippold gestellt habe. Die Angaben der Söhne des Angeklagten seien auch nicht als durchweg glaubwürdig zu erachten, zumal die Knaben sich in einem Alter befinden, in dem sdie Phantasie stark ausgebildet sei. Eine sortgesetzte Handlung liege nicht vor, da bewiesen worden sei, der Angeklagte habe monatelang seinen Kindern nichts getan. Der Verteidiger verliest Kritiken über das Quartett Steindel im„Figaro" usw., wonach das Quartett in Paris rauschenden Beisall gefunden und die Söhne von der Großfürstin Wladimir von Rußland geküßt worden seien. Der Angeklagte hatte im Auge, immer größere Erfolge zu erzielen. Diesen Maßstab müsse man bei der Strafzumessung in Betracht ziehen. Alsdann erscheine aber der Strasantrag des Staatsanwalts viel zu hoch. Der Angeklagte würde dadurch ruiniert sein; diese Sühne hätte aber der Angeklagte nicht verdient. Der Angeklagte bemerkt noch: Er habe nur immer das Wohl seiner Kinder im Auge gehabt und bitte um Freisprechung. Nach 1¾ stündiger Beratung des Gerichtshoses verkündet der Vorsitzende, Landgerichtsdirektor Günther das von uns bereits gestern mitgeteilte Urteil. Der Gerichtshof hat nur bezüglich Bruno und Albin Steindels den Angeklagten für schuldig erachtet. In allen übrigen Fällen ist aus Freisprechung bezw. Einstellung des Verfahrens erkannt worden. Bei der Strafzumessung ist ras einwandfreie Vorleben des Angeklagten, seine Nervosität und der Umstand in Betracht gezogen worden, daß der Angeklagte offenbar gereizt worden sei. Andrerseits mußte die große Brutalität berücksichtigt werden. Der Antrag auf Haftentlassung ist wegen Fluchtverdachts abgelehnt worden. Zum Prozes Hau. Neuerdings werden in Karlsruher Blättern Briefe veröffenllicht, die sehr für die Schuld Haus sprechen und von denen wir in den gestrigen Frühdepeschen schon einen Auszug gaben. Außer dem Brief der Frau Lina Hau an ihre Schwester Olga ist bemerkenswert ein Brief des Rechtsanwalts 4r. Dietz an Frau Hau vom 12. April 1907. Es heißt darin:„Was nun das Begnadigungsgesuch anlangt, so kann natürlich von einer förmlichen Bitte um Begnadigung heute noch keine Rede sein, vielmehr nur davon, den Landesheern und das Ministerium zu bitten, der Sache schon jetzt wohlwollende Aufmerksamkeit zu widmen. Ich halte das für wünschenswert, damit die maßgebenden Stellen sehen, daß doch die Angehörigen Ihres Mannes ihn nicht einsach im Stich lassen. Es kann dies von erheblicher Bedeutung für die Art der Begnidigung sein. An eine Freisprechung ist nach Lage der Sache nicht zu denken, und ist habe darüber auch Herrn J. B. Hau(dem Vater Karl Haus.— D. Red.) und Frau Dr. Müller schriftlich und mündlich gar keinen Zweifel gelassen. Ich kann nur hoffen, daß die von uns zusammengetragenen Momente in der Verhandlung soviel ergeben, daß eine verminderte Zutechnungsfähigkeit angenommen werden kann, wobei ich auf Prefessor Aschafsenburg rechne, und daß dann entweder die Geschworenen die Ueberlegung verneinen, so daß nicht eine Verurteillung zum Tode, fondern nur eine Freiheitsstrafe erfolgen muß, oder daß wenigstens der sichere Boden für eine Begnadigung geschaffen wird, gegen welche sich wahrscheinlich der Staatsanwalt so lange aussprechen wird, bis nicht ein glattes [Geständnis vorliegt. In beiden Fällen kann noch daBors.(zu mit gerechnet werden, daß nach Umfluß, einiger Jahre Geu Hau bie Freiheit wiedergegeven wird, und bei seiner Fugend und seinen Fähigkeiten wird er dann doch wieder in der Lage sein, sich eine Existenz zu schaffen. Die Zuziehung eines weiteren Rechtsanwalts halte ich für überflüssig, da ich nicht wüßte, inwieweit die Hinzuziehung noch eines Anwalts die Sachlage anders gestalten könnte, nachdem einmal die Richtung für die Verteidigung festliegt und eine Verteidigung nach anderer Richtung zurzeit hinsichtlich eines Alibibeweises einfoch ausgeschlossen ist.“ In einem Brief, ebenfalls vom 12. April 1907 datiert, den Rechtsanwalt Dr. Dietz an Frau Karl Hau schrieb, heißt es:„In Sachen Karl Hau habe ich heute wieder eine lange Unterredung mit ihm gehabt. Das Gefühl, daß seine Angehörigen und Freunde trotz allem, was geschehen ist, ihn nicht im Stiche lassen und das Menschenmöglichste tun, ihm sein Schicksal zu erleichtern, fängt allmählich an, einen günstigen Einfluß auf ihn auszuüben, und sein Gemütszustand war heute erheblich ruhiger als bisher. Er gibt sich nitürlich über den Ernstder Situation, die ich eingehend mit ihm besprochen habe, keiner Illuston hin. Allein seine Jugend und der gute Kern, der in ihm steckt, lassen hoffen, daß, wenn auch erst nach Jahren, doch auch dieses Unglück zu überwinden sein wird. Darüber, wie sein Verhalten in der im Juli stattfindenden Hauptverhandlung einzurichten sein wird, sind wir noch nicht im Reinen. Ich werde Ihnen darüber seinerzeit weiter berichten.“ Karlsruhe, 20. Aug.(Priv.=Tel.) Dr. Dietz erklärt, daß die beiden(obenerwähnten) Briefe vom 12. April 1907 geschrieben worden seien, bevor er Frau Hau gesehen und gesprochen hatte. Erst im Mai habe die erste Unterredung mit Z#an Lim Hau stattaefunden, in welcher sie die Aufschlüsse aab. Frau Lina Hau stattgefunden, in welcher sie die Aufschlüsse gab, die Dr. Dietz zu einer ganz underen Auffassung der Angelegenheit veranlaßten. Es ist dies übrigens von Dietz auch in der Hauptverhandlung wiederholt betont worden. Diese Briefe sind von ihm geschrieben worden, als er noch keine Abnung von dem Verhältnis des Kau zu Olga Molitor hatte. Aus aller Welt. Der„Fall Hau" im Kinematographen. Aus Baden=Baden wird der„Frkf. Ztg.“ vom 18. bs. berichtet: Auf dem Leopoldsplatz strömte heute Vormittag ein zahlreiches Publikum zusimmen, denn man sah alle die Gestalten, die im Prozeß Hau eine Rolle spielten— Hau mit dem falschen Bart, Freiherrn v. Lindenau, ich glaube, sogar der Staatsanwalt und der Verteidiger waren darunter— im Postgebäude einund ausgehen. Unter dem Publikum herrschte watürlich allgemeine Aufregung und allgemeines Anstaunen der Prozeßbeteiligten; nachmittags noch erzählte einer dem andern, er habe Hau„wirklich“ gesehen. Die Sache klärte sich indessen bald auf. Eine Kinemutographen=Gesellschaft hatte Aufnahmen im„Prozeß Hau“ gemacht und ein Schauspieler die verschiedenen Persönlichkeiten markiert. Es wird also nicht lange diuern und die Welt wird mit einer Darstellung des Hau=Prozesses im Kinematographen beglückt werden, womit abermals eine ebenso spekulative wie geschmacklose Ausmünzung dieser kriminellen Sensation zu verzeichnen wäre. Ein schöner Herbst. Das hydrographische Amt zu Washingvon berichtet über Treibeis in ungewöhnlich niederen Breitengraden:„Der britische Dampfer Kingswell meldet, daß er am 5. Juni auf 32 Gr. 50 Min. nördlicher Breite und 46 Gr. 25 Min. westk. Länge einige Eisberge passierte und darnach zwei Eisschollen sichtete von 10 bis 16 Fuß Durchmesser. Zu Anfang Juli wurden noch bei Neufundland verschiedene Eisberge gesehen, aber seitdem bilden sie keine ernste Gefahr mehr für die Schiffahrt.“ Die diesjährige Treibeissaisoi bei Neufundland war ungewöhnlich reich. Das Vorkommen von Eis in dem südlichen Zweig des Golfstroms bis 31 Gr. Breite, also weit in die sudtropische Zone hinein, steht einzig da in der bisherigen Beobachtungsreihe, in der sie bei 36 Gr. das Maximum war. Diese Verhältnisse sind nach den bisherigen Erfahrungen vorläufig ohne Einfluß auf das Klimu Europas. Ob die beträchtliche Abkühlung der Golfstromoberfläche, die puurch die Schmelzwässer entsteht, auf die Gestaltung des nächsten Winters von Einfluß sein wird, hängt von den Eisverhältnissen bei Ost=Grönland und Island ab, da die Zugstrußen der nordatlantischen Minima von ihnen in erster Linie beeinflußt werden. Diese haben seit etwi zehn Tagen einen etwas nördlicheren, langsameren Lauf genommen, als während des bisherigen Sommers. Dementsprechend hat sich das Maximum über Island etwas nach Norden zurückgezogen, das über Südwesteuropa etwas ausgedehnt. Dieser Vorgung läßt vielleicht auf den vollzogenen Ausgleich des in diesem Juhr besonders stark aufgetretenen polaren Island= und des warmen Golfstromes und mithin auf einen schönen Herbst schließen, wissenschaftliche Vermutungen, die hofsentlich der kommenden Tatsachen entsprechen. Wahres Geschichtchen. Die Eltern hielten streng darauf, von den Kindern„Vater“ und„Mutter“ genannt zu werden, und aus dem Grunde hatte man zwei andere Mitbewohner des Hauses, einen Dackelhund nebst=Hündin, auf den Namen„Papa“ und„Mama“ getauft. Diese Bezeichnungen waren allen mit der Zeit in Fleisch ind Blut übergegangen. Eines Tages machte nun ein kürzlich in die Stadt versetzter Herr bei der Familie Besuch. Auf sein Klingeln Effnet ihm das fünfjährige Lenchen, das er freundlich fragt:„Nün, Kleine, sind Papa und Mama wohl zu Hause?“ —„Nein,“ antwortet ihm die kleine Unschuld,„Papa ist mit der Köchin auf den Markt, und Mama liegt auf dem Boden und hat vier Junge!“ Tableau. Kleine Chronik. Im Mordprozeß Niederhoser nimmt, wie man aus Rünchen berichtet, die Anklagebegörde an, daß der im Zirkus Bararia ermordete Kausmann Hendschel mit einem kleinkalibrigen Reiolver niedergeschossen und dann mit einem Pickel vollends erchlagen worden ist. Es hat sich nämlich ein Arbeiter gesunden, dem nach dem Mord ein vorher beschmutt gewesener, dann aber sorgjältig gereinigter Pickel im Zirkus aufgefallen war. Niederhofer hat sich auch vor einem jetzt ermittelten Zeugen dadurch noch selbst verdächtig gemacht, daß er diesem nach dem plötzlichen Verschn inden des Hendschel erklärte, er garantiere dafür, daß H. nicht mehr skomme. Die nach monatelanger Untersuchungshaft mit der Zubiltigung einer Entschädigung als vermeintlich unschuldig freigesuissene Geliebte des Nieverhoser, eine Kellnerin Ramens Koch, st mich ihrer Freilassung spurlos verschwunden und wird jetzt aufneue von der Behörde gesuche. Bergwerks=Katastrophe in Kiautschou. Aus Tsingtau kommt die Nachricht, daß in der Fangtse=Grube anscheinend infolge Selbstentzündung von Sprengstoffen in einem unterIrdischen Ausbewahrungsraum eine schwere Explosion stattgesunden hat, bei der zwei deutsche Vorarbeiter und 110 chinesische Bergarbeiter ihren Tod sanden und 5 schwer verletzt wurden. Die Schächte und die Wetterwege sind unversehrt geblieben, sodaß der Betrieb bald wieder ausgenommen nerden kann. Die Heldentat eines Kindes. Im Ultental oberhalb Mittersbad ist in der Nacht zum Sonntag ein Bauernhof niedergebrannt. Den„M. N. N.“ zusolge rettete der achtjährige Sohn seine zwei Geschwister und lief nochmals ins Haus, um# Eltern zu bolen, doch ist er dort mit thnen verbrannt. Uebe Loka Der Nachdiuck der mi des General=Anzeiger Zum II wirb uns geschrie „Am Freitag standes der hiesig Kirche auf dem beraten und hat acht Herren für des Beschlusses wi ein Jahr geschwel teile durch diesen der Herz=Jesu=Pfa s. Z. gegen dieser Mitgliedern des! tung eingereichte „Die Herzein größeres v straße begrenztei zu einer Notkir gebäude, in we schaft betrieben Die Wirtschaft die beiden Verk in Summa wer jekten 11000 M lauf der laufer Mk. pro Jahr In der Hei stehen derselben definitive Kirche würde, auf wel berufenen Korpt sprechender Besch spricht nicht den daß keine ander definitive Kirche dem alten Bau. ein Umsehen na durch die Aufg ganz erheblicher mit dem Aufschl zu Bauzwecken Styrum i. Liqu Elsässer- und 5# 43 Meter Breite ruten groß, zun Lage dieses Ter vorstande in A der Mitte der westlich von der burg=Köln belege bleibt. In diese die Errichtung geleitet werden, Stadt und die gebor der Eisen meinde eine Au wogegen das vr menc Grundstüc Dieses Grundst Entwickelung der stand der Kirche Laufe der Zeit sprechen kann, gesessenen in An Wie die M schreitet, ergibt jährige Periode. 1888 für den! sem Kaufpreise schaftslokales en geführt, etwa d resp. 14000 Mk 25 fachen Mietse 350000 Mk. D wird heute mit bei Errichtung platz in Betrad an und für sich der Kirchenbau sten, während, dasselbe Resulta Wir bitten porationen die die Pflichten alt Gemeindevermöge verletzten. Es ist ihren Beschluß: ten: es scheint sicht auf den guten Lage de gen Bauterrains es ist daher ur wie nachgewiesen den Beschlus geführten Gründ Kirchenvorstandes diesbezügliches C breiten.“ Die in diese seder, der die Ve Die Nachteile, die wähnten Beschluß höht. Es ist nän die Styrumer Eis früher geforderten 550 Mk. herabzuse Wie immer hier in nächster sessenen um Beitr werden. Wer aber der wird sich sag hohe Summe— auf dem Gelände kommen würden— brauche ich auch meinde werden sche merken, was ihner alle Mitglieder d wortlichkeit auf si das beweist die 2 Aus dem P Jesu=Kirchengemein 90.. jugend und Lage sein, 's weiteren icht wüßte, e Sachlage ng für die derer Richach ausgedatiert, den au schrieb, wieder eine , d a ß s e i n e sen ist, ihn e tun, ihm in günstigen war heute h über den n besprochen end und der nn auch erst n sein wird. attfinbenden och nicht im erichten.“ ietz erklärt, April 1907 hen und gerredung mit fschlüsse gab, ffassung is von Dietz rden. Diese noch beine kolitor hatte. vom 18. b3. rmittug ein e Gestalten, dem falschon Staatsangebäude einürlich allgeozeßbeteilign, er habe dessen bald hatte Aufmspieler die also nicht stellung des womit abernzung dieser richtet über den:„Der 5. Juni auf Min. westk. 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Der Nachdruck der mit Korrespondenzzeichen versehenen Original=Artikel General=Anzeiger ist nur mit voller Quellenangabe gestattet. Oberhausen. 21. August. Zum Neubau der Herz-Jelu-Kirche wirb uns geschrieben: „Am Freitag wurde der frühere Beschluß des Kirchenvorstandes der hiesigen Herz=Jesu=Pfarre, die neu zu erbauende Kirche auf dem alten Platze zu errichten, nochmals durchberaten und hat sich bei der Abstimmung ergeben, daß acht Herren für und drei Herren gegen die Beibehaltung des Beschlusses waren. Damit ist die Platzfrage, welche über ein Jahr geschwebt hat, erledigt. Welche finanziellen Nachteile durch diesen Beschluß den steuerzahlenden Mitgliedern der Herz=Jesu=Pfarre erwachsen, zeigt wohl zur Genüge der s. Z. gegen diesen Beschluß an die bischöfliche Behörde von Mitgliedern ddes Kirchenvorstandes und der Gemeindevertretung eingereichte Protest, der folgenden Wortlaut hat: „Die Herz=Jesu=Pfarrgemeinde zu Oberhausen besitzt ein größeres von der Markt=, Stöckmann= und Mittelstraße begrenztes Gelände, auf welchem sich, außer einem zu einer Notkirche umgebauten Tanzsaal ein Wirtschaftsgebäude, in welchem eine sehr frequentierte Schenkwirtschaft betrieben wird, und zwei Verkaufshallen befinden. Die Wirtschaft bringt eine Jahresmiete von 8500 Mk., die beiden Verkaufshallen eine solche von 2500 Mk. auf, in Summa werden also bisher aus den vermieteren Objekten 11000 Mk. erzielt, welcher Ertrag sich nach Ablauf der laufenden Mietsverträge zweifellos auf 14.000 Mk. pro Jahr erhöhen wird In der Herz=Jesu=Pfarre hat man sich seit dem Bestehen derselben in den Gedanken hineingelebt, daß die definitive Kirche auf demselben Terrain erbaut werden würde, auf welchem die Notkirche steht, und ist von den berufenen Korporationen auch ein, diesen Gedanken entsprechender Beschluß gefaßt worden. Dieser Beschluß entspricht nicht den Interessen der Gemeinde. Bis zu der Zeit, daß keine andern, gleich gut gelegenen Baustellen für die definitive Kirche zu haben waren, war das Festhalten an dem alten Bauplatz verständlich und auch erst dann war ein Umsehen nach einem andern Bauplatz berechtigt, wenn durch die Aufgabe des bisherigen Platzes der Gemeinde ganz erheblicher Vorteil erwuchs. Dieser Zeitpunkt trat mit dem Aufschluß des Terrains der Eisenindustrie=Styrum zu Bauzwecken ein. Die Aktiengesellschaft EisenindustrieStyrum i. Liqu. bietet der Kirchengemeinde einen, zwischen Elsässer= und Kronprinzenstraße belegenen Bauplatz, von 43 Meter Breite und 70 Meter Tiefe, also 212 Quadratruten groß, zum Preise von 700 Mk. pro Rute an. Die Lage dieses Terrains ist so gut, wie die des vom Kirchenvorstande in Aussicht genommenen, es liegt nahezu in der Mitte der Gemeinde, welche, nach Abtrennung des westlich von der Eisenbahn von Oberhausen nach Duisburg=Köln belegenen Teiles der Herz=Jesu=Gemeinde, übrig bleibt. In diesem westlichen Teile muß in absehbarer Zeit die Errichtung einer eigenen Kirchengemeinde in die Wege geleitet werden, hierzu drängt die rapide Entwickelung der Stadt und die Zunahme der Bevölkerung. Wird das Angebor der Eisenindustrie angenommen, so erwächst der Gemeinde eine Ausgabe für Grunderwerb von 148 400 Mk., wogegen das von den Korporationen in Aussicht genommenc Grundstück zur beliebigen Verwendung frei wird Dieses Grundstück wird voraussichtlich, bei der weiteren Entwickelung der Stadt dereinst die Quelle für den Wohlstand der Kirchengemeinde werden, sodaß dieselbe allen im Laufe der Zeit an sie herantretenden Anforderungen entsprechen kann, ohne die Steuerkraft der Gemeinde=Eingesessenen in Anspruch nehmen zu müssen. Wie die Wertsteigerung für dieses Grundstück fortschreitet, ergibt sich aus einem Rückblick auf die letzte 20jährige Periode. Das ganze Gelände wurde im Jahre 1888 für den Preis von 75000 Mk. erworben. In diesem Kaufpreise war der Wert der Notkirche und des Wirtschaftslokales enthalten. Heute bringt, wie eingangs ausgeführt, etwa der sechste Teil des Geländes 11000 Mk. resp. 14000 Mk. Miete ein, repräsentiert also, mit dem Mietsertrage kapitalisiert, heute einen Wert von 350000 Mk. Das ganze in Frage kommende Grundstück wird heute mit 600000 Mk. nicht zu hoch geschätzt. Da bei Errichtung der Kirche das ganze Gelände als Bauplatz in Betracht kommt, so würde, wenn der Bau an und für sich mit 400000 Mk. in Ansatz gebracht wird, der Kirchenbau der Gemeinde etwa eine Million Mk. kosten, während, wenn das Industriegelände gewählt wird, dasselbe Resultat mit 550000 Mk. erreicht wird Wir bitten daher, den Beschlüssen der beiden Korporationen die Genehmigung zu versagen, weil dieselben die Pflichten als sorgsame Hausväter, die Verwaltung des Gemeindevermögens durch derartige Maßnahmen arg verletzten. Es ist schwer verständlich, wie die Korvorationen ihren Beschluß mit dem Gesetze in Einklang bringen konnten: es scheint aber, daß die Herren sich, ohne Rücksicht auf den finanziellen Effekt von der tatsächlich guten Lage der Notkirche haben leiten lassen. Die übrigen Bauterrains haben eine gerade so gute Lage, und es ist daher unerfindlich, wie die Korporationen zu dem, wie nachgewiesen, die Gemeinde schwer schädigenden Beschlusse kommen konnten. Aus vorstehend angeführten Gründen bitten wir nochmals, dem Entschluß des Kirchenvorstandes die Genehmigung zu versagen, auch unser diesbezügliches Gesuch der Königlichen Regierung zu unterbreiten.“ Die in diesem Proteste gemachten Darlegungen wird jeder, der die Verhältnisse kennt, als zutreifend anerkennen. Die Nachteile, die der Gemeinde durch den eingangs erwähnten Beschluß erwachsen, haben sich inzwischen noch erhöht. Es ist nämlich nach mehreren Bemühungen gelungen, die Styrumer Eisenindustrie i. Lig. dazu zu bewegen, den früher geforderten Preis von 700 Mk. pro Quadratrute auf 550 Mk. herabzusetzen. Wie immer bei solchen Neubauten, werden auch wohl hier in nächster Zeit durch eine Kollekte die Pfarreingesessenen um Beiträge zu den Kosten des Neubaues gebeten werden. Wer aber die vorher geschilderten Verhältnisse kenntder wird sich sagen:„wenn der Kirchenvorstand auf eine so hohe Summe— rd. 480000 Mk., die bei einem Neubau auf dem Gelände der Eisenindustrie der Gemeinde zu gute kommen würden— keine Rücksicht zu nehmen glaubt, dann brauche ich auch nichts zu geben.“ Die Mitglieder der Gemeinde werden schon in einigen Jahren an ihrem Steuerzettel merken, was ihnen der getätigte Beschluß kostet. Auch nicht alle Mitglieder des Kirchenvorstandes wollten die Verantwortlichkeit auf sich nehmen, die Gemeinde so zu belasten, das beweist die Abstimmung. Aus dem Proteste ist klar ersichtlich, daß die HerzJesu=Kirchengemeinde verarmt, wenn der gefaßte Beschluß ausgeführt wird. Die Kirchensteuern werden aller Voraussicht nach in den ersten Jahren um 10 bis 15 Prozent in den nachfolgenden Jahren um denselben Prozentsatz nochmals steigen; später, wenn das Vereinshaus, welches fallen muß, erst gefallen ist, werden die Kirchensteuern über das Doppelte des heutigen Satzes erreichen. Vielleicht bedarf es nur dieser Veröffentlichung, um die in solchen Sachen maßgebenden Personen zu bewegen, dieserhalb bei der Regierung vorstellig zu werden; des Dankes der steuerzahlenden Gemeindemitglieder können sie versichert sein.“ ?(Vermehrung der zuschlagsfreien Eilzüge.) Nach dem Fahrplan=untwurf der Eisenbahn=Direktion Elberfeld für das nächste Winterhalbjahr sollen 15 zuschlagspflichtige Schnellzüge in zuschlagsfreie Eilzüge umgewandelt werden. Es sind dies die Schnellzüge Nr. 183 Köln=Eisenach, Nr. 61 Köln=Münster, Nr. 41 Rheydt=Kassel, Nr. 55 Frankfurt=Elberfeld, Nr. 52 Hamm-Frankfurt=Mun, Nr. 72 Hamm=Köln, Nr. 76 Hamm=Neuß, Nr. 62 HammKöln, Nr. 42 Kassel=Düsseldorf, Nr. 127 Köln=Barmen=Rittershausen, Nr. 13 Köln=Berlin, Nr. 95 Köln=Altona, Nr. 49 Franksurt=Main=Emmerich, Nr. 48 Emmerich=Frankfurt=Main, Nr. 14 Berlin=Köln. Diese Neueinrichtung wird von dem reisenden Publikum jedenfalls freudig begrüßt werden. g(Falsche Fünfmarkstücke.) Bei dem Postamt in Altenessen sind in letzter Zeit mehrfach falsche Fünfmarkstücke beschlagnahmt worden, die anscheinend schon längere Zeit im Umlauf gewesen sind. (Versammlung der Hütten= und Walzwerksarbeiter.) Am letzten Sonntag beschäftigte sich der Gewerkverein der Deutschen Maschinenbau= und Metallarbeiter in einer zahlreich besuchten Versammlung in Bruckhausen, mit den Forderungen der Hütten= und Walznerksarbeiter. Der 1. Referent Lokalbeamter A. Csierlik=Duisburg behandelte das Thema:„Welche Forderungen stellen die Hütten= und Walzwerksarbeiter an den Staat und die Regierung.“ Als zweiter Referent sprach Arbeitersekretär E. Adelung=Duisburg über die Zustände unter denen die Hütten= und Walzwerksarbeiter in den hiesigen Betrieben arbeiten müßten. Markante„Fälle über Mißstände auf der Gewerkschaft Deutscher Kaiser Bruckhausen, wie die dreiwöchentliche Lohnperiode, wurden einer scharfen Kritic unterzogen. Es gelangte folgende Resojlution zur einstimmigen Annahme:„Die am 18. August in Bruckhausen tagende öffentliche Hütten= und Walzwerksarbeiterversammlung fordert vom Staat und der Regierung s) eine Verkürzung der Arbeitszeit für sämtliche Arbeiter auf 10 Stunden, für Arbeiter im Feuerbetriebe auf 8 Stunden durch gesetzliche Maßnahmen; d) eine Einschränkung und Regelung des Ueberstundenwesens, durch Gesetz festgelegt; e) Sonn= und Feiertagsarbeit darf nur in dem im§ 105c der Gewerbeordnung vorgesehenen Umfange gestattet werden.“ Die Resolution enthält noch eine Reihe weiterer Forderungen in Bezug auf die hygienische Ausgestaltung der Betriebe, die Lohnzahlung usw. *(Ein großer Brand) entstand in vieser Nacht gegen 12 Uhr auf dem Grundstück verlängerte Friedrich Karlstraße Nr. 135, wo sich die Wagenbauerei von Hedrich befindet und das schrägüber vom Dreikaisersaal liegt. Getrennt von den beiden Nachbarhäusern steht hier an der Straße das nur einstöckige, 5 Fenster Front habende Wohnhaus, das hinten einen kleinen Anbau hat. In dem Wohnhaus wohnten zwei Familien, darunter die Witwe des Wagenbauers Hedrich, im Anbau soll noch eine dritte mit 6 Kindern gewohnt haben. An das Wohnhaus schließt sich hinten die Wagenbauwerkstatt, welche u. a. einen Motor enthält, anschließend daran steht— von der Straße zurücktretend, zwischen dem Wohnhaus und dem großen Grundstück Nr. 133 ein Wagenschuppen. Werkstätte und Schuppen standen alsbald in hellen Flammen und settzen auch den Anbau in Brand, sodaß das Wohnhaus sehr stark gefährdet war. Zum Glück hatten die Mitglieder unserer Schützengilde, welche gerade im Dreikaisersaal ihr Schlußfest abhielten, den Feuerschein bemerkt, auf den Zuruf eines Lokomotivführers von der Straße:„Kommt schnell, es sind keine Männer zu Hause“, eilten die Schützen sofort zur Brandstelle, wo sie sich eifrig ans Rettungswerk machten. Sie haben sich dabei rühmlich ausgezeichnet und hatten keine geringe Arbeit, denn als man das erste Feuersignal hörte, vergingen über 30 Minuten, ehe zunächst die zweite und dann später die erste Kompagnie der Feuerwehr eintraf. Die Mitglieder der Schützengilde drangen, unterstützt von mehreren hilfsbereiten Männern, in die Wohnungen ein, brachten alle Kinder in Sicherheit und räumten die ganze obere Wohnung aus, da ihnen die Bewohner zuriefen, daß nichts versichert sei. Die Möbelstücke wurden zum Teil durch ein eingeschlagenes Fenster über eine Leiter herabgereicht. Als die zweite Feuerwehrkompagnie eintraf, hatte das Feuer schon eine ganz bedeutende Ausdehnung genommen. Mit mehreren Schlauchgängen, von denen einer durch den Hausflur des Grundstücks 133 gezogen wurde, ging man nun an die Bekämpfung des Feuers; nach etwa einstündiger Tätigkeit der beiden Kompagnien konnte der Brand als gelöscht gelten. Der Anbau am Wohnhaus ist, ebenso wie die Werkstatt, vollständig ausgebrannt, der Schuppen vernichtet. Ein Raub der Flammen wurden auch mehrere Wagen, darunter ein neuer, der erst am Nachmittag angekommen war. Gegen 2 Uhr nachts konnte die Feuerwehr wieder abrücken: Die Schützen aber, glücklich, eine edle Tat ausgeführt zu haben, kehrten zum Dreikaisersaal zu ihren Damen zurück. v.(Mit dem Bau eines zweiten Pastoratsgebäudes) auf dem von der evang. Kirchengemeinde Oberhausen II vor einigen Jahren erworbenen Grundstück zwischen Lipperhaide= und Feldstraße ist man gegenwärtig beschäftigt. Das Gebäude liegt an der neuen projektierten verlängerten Goethestraße, und wird man demnächst mit der Offenlegung und dem Ausbau der Straße beginnen. *(Der hie sige Wirteverein) hält heute nachmittag 4 Uhr in Styrum beim Kollegen Artz eine Versammlung ab. —(Etwas viel.) Eine in Dinslaken ansässige Arbeiterfamilie, der im vorigen Jahre Drillinge beschert wurden, die alle gesund und munter sind, wurde dieser Tage wieder mit Drillingen(drei Jungens) beglückt.— In Meerbeck im Kreise Mörs beglückte der Storch eine Arbeiterkamilie mit Vierlingen. *(Zelt=Kino=Artistik) wird von heute ab, wo abends 8 Uhr die Eröffnungsvorstellung stattfindet, täglich im Zweimasterzelt an der Falkensteinstraße vorgeführt. v.(Der Betsaal der Baptistengemeinde) in der Jahnstraße, welcher dem Milchhändler Möller gehört, ist von der Heilsarmee zu Versammlungszwecken gemietet worden und wird nach vollständiger Renovierung von derselben in Benutzung genommen werden. Die Baptistengemeinde wird ihr neu erbautes Gotteshaus an der Bruchstraße auch bald in Benutzung nehmen; die Einweihung findet am 15. September statt; bis auf einige Innenarbeiten ist es vollständig fertig. Das hinter der Kirche erbaute Pfarrhaus ist von dem Prediger der Baptistengemeinde Herrn Urban bereits bezogen. *(Zum Schützenfest der hiesigen Schützen! gilde) ist vom Montag noch nachzutragen, daß die Ki nigin, Frau Emma Höffkes, ihren Hofstaat in folgender Weis gebildet hat: Prinzessin: Frau van Bree, Hofdamen di### Frauen: Joh. Berndsen, Laux, Lukas und Kollmeier un Ehrendamen die Frauen: Berrens, Frentsch, Munsteiner un Korn. An dem Festdiner, das im Dreikaisersaal von der Majestäten, den Hofstaaten und dem Gildevorstande nac Mitternacht eingenommen wurde, nahmen 38 Personen teil — Gestern schloß das Fest mit einem Damenkaffee, Preis schießen für Damen und anschließendem Kränzchen. Den er sten Preis errang die Königin Frau Höffkes, welche sic: dadurch, also dem König sich ebenbürtig an die Seite stellen kann Die weiteren Preise erhielten: Frl. Krotheuer, Frau von Bree, Fr Ludwig, Fr. Munsteiner, Fr. Laux, Fr. Joh. Berndsen, Fr. Korn, Frl. Reising,“ Frl. Engelmann, Frl. Küpper, F. Möllerfriedrick, Fr. Frentsch, Fr. Wittkamp, Fr. Lukaf Fr. Bernh. Berndsen, Fr. Brachten, Fr. Scheepers, Fr. Holl appels, Frl. Wittkamp und Fr. Engelmann. Die Gilde kanng mit Stolz auf ihr erstes Schützenfest zurückblicken.— Daj] Volkstreiben auf dem Vorplatze wurde durch den abend. einsetzenden starken Gewitterregen sehr beeinträchtigt. i## *(Im Hotel=Restaurant Salamander) ver anstaltet das dort täglich konzertierende Wiener Soli### sten=Quartett heute einen Linke=Strauß=Abend, morgen Familienabend(Opern und Operetten) unter Mitwirkung eine:" erstklassigen Baritonsängers, Freitag Wunsch=Abend, Sams tag Operetten= und Lieder=Abend und Sonntag großes Extras Konzert. 1 *(Zur Kaninchenausstellung), welche am 25; und 26. August im Dreikaisersaal stattfindet, werden bereit die umfangreichsten Vorbereitungen getroffen, um den Bes suchern ein genaues Bild von dem augenblicklichen Stand. der Kaninchenzucht und der vielseitigen Verwendbarkeit deKaninchenfleisches und der Felle zu geben, und besonder auch, um Aufklärung darüber zu verbreiten, welchen Nutzen# eine rationell betriebene Kaninchenzucht für die minderbe: mittelten Kreise bietet. Der Besuch dieser in allen Tei#### len sorgfältig vorbereiteten Ausstellung, für welche nam hafte Preise gestiftet sind, dürfte daher sehr lohnend sein:Der Eintritt von 30 Pfg. für Erwachsene und 10 Pfg. fün Kinder ist ein äußerst niedriger. *(Polizeibericht.) Zur Anzeige gelangten:#/#1 Person wegen Diebstahls, 1 Person wegen Gewerbesteuerver gehens, 2 Personen wegen Uebertretung des Feld- und Forst polizeigesetzes, 3 Personen wegen Unfugs.— Festgenom men wurden: 1 Person wegen Gewerbevergehens, 4 Per sonen wegen Unfugs, 1 Person wegen Sachbeschädigung, Personen wegen Verdachts der Körperverletzung mit Todes erfolg— Als zugelaufen wurde ein Hund angemeldet Eigentumsansprüche sind auf dem Polizeibureau, Zimmer 6,7 zu stellen. 30 *(Der liebenswürdige Ehemann). Von den wir vorgestern berichteten, teilt uns mit, daß die in den Artikel enthaltenen Behauptungen den Tatsachen keineswegs: entsprechen; es habe nur ein gelegentlicher Wortwechsel mit seiner Frau, wie er wohl in jeder Familie einmal von kommt, stattgefunden. tt. Alstaden, 20. August. Einem Bergmann wurder aus dem verschlossenen Koffer 40 Mk. entwendet.— Der Brieftaubenliebhaberverein Schwalbe(Vereinslokal R. Westermann hielt an den letzten 3 Sonntagen mit diesjährigen Tauben ein Wettfliegen ab und zwar vor Essen, Dortmund und Hamm aus. Da es sich um sog. Vortouren handelte, wurden Preise nicht verteilt. An den nächsten drei Sonntagen finden dagegen Preisfliegen statt und zwar von Oelde, Brackwede und Minden aus. Aus Sterkrade und k. Sterkrade, 20. August. In der neuen Ringofenziegelei der Zeche Hugo, deren Fertigstellung erfolgt ist, hat man mit dem Brennen der ersten Steine begonnen.— —Der Bau einer neuen Verbindungsbahn der Zeche Neumühl, auf welcher der Transport der Kohlen zum Ringofen in Walsum erfolgen soll, wird in absehbarer Zeit in Angriff genommen werden. Die Bahn wird entlang der Eisenbahnstrecke Sterkrade=Ruhrort führen und in der Nähe der Neugahlenstraße in die Eisenbahn der Gutehoffnungshütte einmünden. Die Zeche Neumühl läßt bereits eine ihrer Schlackenhalden abtragen, um das hieraus gewonnene Material bei Anschüttung des Bahndammes zu verwenden. * Sterkrade, 20. August. Festgenommen wurde eine Person wegen Unfugs. k. Buschhausen, 20. August. Heute morgen 11 Uhr entstand auf dem Sonderfeldschen Gehöft an der Brinkstraße ein Schadenfeuer. Die Feuerwehr traf alsbald auf der Brandstelle ein und beschränkte das Feuer auf die große Scheune, die vollständig niederbrannte. Die übrigen Oekonomiegebäude blieben von dem Feuer verschont. Das Vieh wurde noch rechtzeitig gerettet. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt; die Entstehungsursache unbekannt. Aus Osterfeld und Umgegend. k. Osterfeld, 20. August. Der hiesige Männergesangverein Eintracht beschloß, Sonntag, den 20. Oktober unter Leitung des neuen Dirigenten FröhlingEssen zum ersten Mal mit einem Konzert an die Oeffentlichkeit zu treten. h. Osterfeld, 20. August. Von unbekanntem Gefährt wurde gestern in der Sterkraderstraße ein Mädchen, das einen Kinderwagen schob, überrannt und zu Boden geschleudert. Das Mädchen erlitt bedeutende Kopfverletzungen; das im Wagen befindliche Kind wurde aus dem Wagen geschleudert, kam aber ohne Verletzungen, außer einigen Hautabschürfungen, davon. Aus Bottrop und Umgegend. B. Bottrop, 20. August. Zwischen dem Bergmann Duda und den Gebr. Neuhäuser kam es gestern abend am hiesigen Westring zu einer Schlägerei, wobei der eine Neuhäuser Duda mit dem Messer in den Rücken stach. Der Messerheld wurde verhaftet.— Bei einer hiesigen Familie hat sich ein etwa 6 Jahre altes Mädchen seit gestern einquartiert. Das mit einem roten Kleidchen bekleidete Kind hat blondes Haar und trägt in den Haaren eine rote Schleife. — Die Arenberg'sche Aktiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb zu Essen beabsichtigt auf dem voon ihr an der Essenerstraße erworbenen Gelände eine Anzahl weiterer Wohngebäude, im ganzen etwa 40, zu errichten. Mehrere sind bereits fertig gestellt und in Benutzung genommen. Auch eine Gendarmerie= und Polizeistation ist in der neuen Kolonie eingerichtet. * Borbeck, 19. August. In vergangener Nacht Kurde, wie die„Ess. Volksztg.“ schreibt, der Maurergeselle Stellmach auf der Niederstraße tot aufgefunden. Ueber die Todesursache konnte noch nichts sestgestellt werden. Ver Nr. 194.— Seite 6. General=Anzeiger für Oberhausen, Sterkrade, Osterfeld, Bottrop und Umgegend. 21. August 1907. etzungen irgend welcher Ark sind an der Leiche nicht wahr(Junehmen.— Der Arbeiter Stams von hier wurde gestern bend auf der Niederstraße von mehreren jungen Burschen, selche vorher seine Frau in unsittlicher Weise belästigt haten, angefallen und erhielt einen Messerstich in den opf. Der Verletzte mußte ärztliche Hilfe in Anspruch nehzen. Die Täter sind ermittelt.— Gestern nachmittag gegen 1 Uhr schoß der Bergmann Wiczoreck in der Schilfstraße nit einem Revolver mehrmals auf Mädchen, welche aus der Kirche kamen. Hierbei wurde das 11 Jahre alte Mädchen #irmma Scharfenkamp zweimal in den Unterschenkel getrofsen. Der Täter wurde verhaftet.— Das Hotel=Restautant des Herrn H. Klein am Amtsgericht ist an Herrn höing aus Sterkrade ver kauft worden. Die Uebernahme rfolgt am 1. September. Aus den Nachbarorten. Mülheim a. d. R., 20. August. In der Nacht zum Sonntag sprang die Dienstmaad L. in selbstmörderischer Absicht in den Schleusenkanal. Es gelang aber, sie zu retten. Sie fand im Krankenhause Aufnahme, Aus Duisburg. (Vom Grafen Haeseler.) Der Verein ehem. Soldaten des 16. Armeekorxs in Duisburg hatte vor kurzem durch seinen Vorsitzenden, Herrn Heinrich Kolker, den Grafen Haeseler eingeladen, am 8. September einem hier stattfindenden Korpsappell beizuwohnen. Nunmehr ist, wie wir erfahren, dem Verein ein Handschreiken des Grafen zugegangen, in welchem er mitteilt, daß er infolge der am 9. September beginnenden Kaisermanöver verhindert sei, am Tage vorher an dem Appell hier teilzunehmen. Indessen wird Graf Haeseler im Frühahr 1908 in unserer Stadt weilen und zwar zur Teilnahme an der Fahnenweihe des obengenannten Vereins. (Ein Gruß an den Prinzen Heinrich.) Anläßlich des Geburtstages des Prinzen Heinrich von Preußen veranstaltete, wie alljährlich der Stammtisch„Seemannsecke“, der im Restaurant„Zum Prinzen Heinrich“ am Schwarzen Weg tagt, ein Festessen. Dabei wurde folgendes Glückwunschtelegramm an den Prinzen nach Kiel gesandt:„Euerer Kgl. Hoheit entbietet zum heutigen Geburtstage ein kräftiges Hip, Hip, Hurrah— der Stammtisch Seemannsecke.“ Darauf ist, wie wir hören, vom Prinzen folgendes Antworttelegramm eingelaufen:„Seine Kgl. Hoheit Prinz Heinrich von Preußen lassen für das Glückwunschtelegramm bestens danken. I. H. A. gez. Frhr. v. Seckendorf.“ (Eine Schwimmfahrt nach Orsoy.) Am verflossenen Sonntag veranstaltete, wie schon mitgeteilt, der „ Gau 1 der Deutschen Schwimmerschaft unter Leitung des „Dutsburger Schwimmvereins seine diesjährige Rheintschwimmfahrt nach Orsoy. Der Duisburger Verein hatte die beiden Dampfer des Herrn H. Gertges hier gemietet und zur Begleitung der Schwimmer 5 Flieger und zwei seiner eigenen Ruderboote zur Verfügung gestellt. Die beiden Dampfer waren mit Schwimmern dicht besetzt. Nach 2 Uhr erfolgte die Abfahrt. Unter den Klängen der Musikkapelle ging es dem Rheine zu. Bei„Haus Knipp“ angelangt, stoppten die Dampfer und reihenweise setzten die Schwimmer mit kühnem Kopfsprunge über Bord in die hochgehenden Wogen des Stromes. Gegen 100 Mann schwammen in Reih und Glied dahin, umkreist von den Begleitbooten, in denen die Rettungsschwimmer standen, die aber nicht einzugreifen brauchten. Auch mehrere junge Damen machten das Stromschwimmen mit. Im Verlaufe der ersten halben Stunde war die Strömung eine ziemlich ruhige. Aber in der zweiten Hälfte wurden an die Leistungsfähigkeit der Schwimmer große Anforderungen gestellt. Denn nicht nur erhob sich ein starker Gegenwind, der das Fortkommen sehr erschwerte, sondern auch der Schleppverkehr wurde auf der Höhe von Baerl sehr lebhaft. Aber rastlos arbeiteten die Tapferen weiter und bald kamen auch die Türme des Rheinstäbtchens Orsoy in Sicht, das Ziel der Fahrt. Die Orsoyer Bürger, denen die Schwimmer keine Fremden mehr sind, hielten zu hunderten das Ufer besetzt und grüßten mit lautem Hurra. Im Hotel„Germania“ zu Orsoy wurde kurze Rast gehalten und gleich nach 7 Uhr abends die Rückfihrt nach Duisburg angetreten, wo ein Abschiedstrunk die Duisburger„mit ihren Gästen vereinigte. Aus Duisburg=Ruhrort. =(Landankäufe.) Der Brennereibesitzer Johann Rousbera in D.=Beeck hat einen Teil seiner Ländereien (80 Morgen, an die Gewerkschaft„Deutscher Kaiser“ zum Preise von 1200000 Mark verkauft. Rheinland und Westfalen. Aachen, 20. Aug. Auf dem Hüttenwerk Rote Erde wurde ein Rangierer von einer Maschine überfahren und sofort getötet. Baukau, 20. Aug. Da, wie mitgeteilt, das Oberlandesgericht zu Hamm das Wiederaufnahmeverfahren gegen Frau Amtmann Dr. la Roche abgelehnt hat und das Urteil dadurch rechtsträftig geworden ist, wird Amtmann Dr. la Roche im Auftrage seiner Gattin ein Gnadengesuch an den König richten auf Umwandlung der Strafe in Festungshaft. Da der Gemeinderat seinerzeit dem Amtmann sein volles Vertrauen und die Ueberzeugung von der Schuldlosigreit seiner Gemahlin zum Ausdruck brachte, so hat das Gnadengesuch einigermaßen Aussicht auf Erfolg.„„ Barmen, 20. Aug. Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich gestern in der Gießerei von Jäger in der Varresbeck. Als einige Gießer das flüssige Eisen in eine Giespfanne lausen ließen, spritzte das Eisen heraus, weil die Pfanne nicht trocken war. 6 Arbeitererlitten schwere Brandwunden. Dortmund, 20. Aug. Seinen=Verletzungen erlegen ist nunmehr auch der zweite Lotomotivheizer, Karl Duschkuwitz, der, wie gemeldet, die vor einigen Tagen luf der Union explodierte Lokomotive bediente. Der Verstorbene stand erst im 16. Lebensjahre. Elberfeld, 20. Aug. Dem Oberstadtsekretär Schwanenberg ist der Rote Adlerorden vierter Klasse verliehen worden. Essen, 20. Aug. Heute mittag stürzte eine ian der Rottstraße am Platze des neuen Gewerkschaftsgebäudes stehende alte Muuer ein und begrub den in der Nähe stehenden Maurer J. Sieber. Den Bemühungen der städtischen Feuerwehr gelang es nach kurzer Zeit, den Verschütteten zu bergen. Er hat schwere Verletzungen erlitten, jedoch hofft man ihn am Leben erhalten zu können. Köln, 20. Aug. Im Bürgerhospital wurde ein junges Mädchen aus einem Hause in der Lungengasse eingeliefert, das mit brennender Lampe die Treppe hinunter gefallen war und derartige Brandwunden erlitten hatte, daß er nach kurzer Zeit starb. Bei der Untersuchung stellte es sich heraus, daß das Mädchen schon seit Monaten als vermißt angegeben war. Die Nachforschungen ergaben, daß in dem Hause sich eine Lusterhöhle befand, wie sie nicht beschrieben werden kann. Das Mädchen lebte zur Zeit des Unglücksfalles mit der Besitzerin des Hauses in Streit, sodaß nicht ausgeschlossen ist, daß es sich um ein Verbrechen handelt.— Beim Spielen auf einem Floß stürzte ein 12jähr Mädchen in den Rhein und ertrank. Köln, 20. Aug. Mit dem Abbruch der Rheinbrücke hat man begonnen; einer der gotischen Türme auf der Kölner Seite ist bereits zur Hälfte niedergelegt. Diese Brücke wurde am 3. Oktober 1859 eröffnet; sie kostete über 4 Mill. Taler, während der Ersatzbau, der in bezug auf Verkehrsund Materialwert viel höher einzuschätzen ist, nur rund 11 Mill. Mark kostet. Das Gewicht der eisernen Ueberbauten bei der jetzigen Brücke beträgt 3000 Tonnen für die Eisenbahnbrücke und 1900 Tonnen für die Straßenbrücke. Die zwei Ueberbauten der künftigen neuen Brücke für Eisenbahnzwecke werden je 4700 Tonnen, die Straßenbrücke mit den Fußsteigen 6115 Tonnen wiegen. Außer dem Steinmaterial sollen auch die beiden Reiterstandbilder bei der neuen Brücke wieder mitverwendet und durch zwei weitere Reiterfiguren ergänzt werden. Der Wert des alten Eisens der jetzigen Brücke wird auf 300000 Mark geschätzt. Lüdenscheid, 20. Aug. Im Streit erstach gestern der Gärtner Nolting den Erdarbeiter Peters. Der Täter stellte sich selbst der Polizei. m Münster a. Stein, 20. Aug. Ein schwerer Unglücksfall, der einen tödlichen Ausgang nahm, ereignete sich auf dem hiesigen Bahnhofe. Dem Postassistenten Dämer wurden beide Beine abgefahren, und außerdem wurde er am Kopfe schwer verletzt. Dämer verstarb nach wenigen Stunden. Münster, 20. Aug. Zur Bewältigung des Verkehrs in den Münsterschen Kaisertagen hat die Eisenbahndirektion Münster nach allen Richtungen Sonderzüge eingerichtet. Am hiesigen Bahnhof sind eine große Anzahl provisorischer Fahrkirtenschalter, außerdem Nebengeleise usw. hergestellt worden. Allein vom westfälischen Kriegerbunde kommen Deputationen in Stärke von 8000 Mann. Rheindiebach um Rhein, 20. Aug. Der Automvbilist Dr. Scriba, der, wie wir berichteten, in Rheindieblich in eine Schar von Kindern geschossen haatte, ist, trotzdem er eine Bürgschaft von 30000 Mark gestellt hatte, abermals herhaftet worden. Nlachttelegramme. Elgener Depeschendienft des General-Anzeigers. Vom Kaiser. Kronberg, 20. August.(W. T.=B.) Der Kaiser ist 3.50 Uhr heute nachmittag auf Schloß Wilhelmshof eingetroffen. In seinem Wagen hatte der Prinz Friedrich Karl von Hessen Platz genommen. Hafenarbeiterausstand in Antwerpen. Antwerpen, 20. August.(W. T.=B.) Der Ausstand der Hafenarbeiter nimmt zu. Heute arbeiteten nur etwa 100 Mann. Die Arbeitgeber beschlossen, englische Arbeiter anzuwerben. Der englische Abgeordnete Wilson versuchte in einer Versammlung die englischen Arbeiter zu überreden, sie möchten nicht für die Antwerpener Hafenarbeiter eintreten. Verschwörung gegen den Zaren. Petersburg, 20. August.(Privattelegr.) Vor dem Militärbezirksgericht hat heute die Verhandlung wegen der seinerzeitigen Verschwörung gegen das Leben des Zaren begonnen. Präsident des Gerichtshofes ist Generalmajor Muchin. 17 Zeugen wurden aufgerufen. Unter den 20 Angeklagten figurieren als Hauptschuldige der verabschiedete Marineleutnant Nikitenko, 22 Jahre alt, ferner ein Sohn des Kollegienrats Naumow, der Kleinbürger Urkin, dann Maya Protowjew und Anna Pigilt, alles junge Leute in den zwanziger Jahren. Diese Gruppe soll einen Verschwörungsplan ausgearbeitet haben, wonach der Zar entweder erdolcht oder durch Bomben ermordet werden sollte, und zwar während seines alltäglichen Spaziergangs im Park Zarsloje=Selo. Den Zarenmord sollte Raumow vollbringen. Alle Kreise der Residenz verfolgen den Prozeß mit lebhaftem Interesse. Das Publikum wurde von den Verhandlungen ausgeschlossen. Unruhen in Niederländisch=Indien. Amsterdam, 20. Aug.(Tel. unser. Korresp.) Nach einer Meldung der Blätter aus dem Kolonialamt sind auf den indischen Inseln ernste Unruhen ausgebrochen. An 30000 eingedorene Erntearbeiter streiken und begehen Gewalttätigkeiten. Es haben bereits mehrere blutige Zusammenstöße stattgefunden. Drei Kriegsschiffe gehen nach der Südsee ab. Die Ebbe im türkischen Staatssäckel. Konstantinovel, 20. August.(W. T.=B.) Der Jehlbetrag der mazedonischen Finanzen beträgt 6 Millionen Mark, wovon 2 Millionen auf die Lieferanten des Armeeproviants entfallen. Truppenlöhnungen sind seit drei und Zivilgehälter seit 2 Monaten nicht bezahlt worden, da die Eingänge aus der Zollerhöhung und die Steuereingänge in letzter Zeit ungenügend waren. Die Wirren in Marokko. Paris, 20. Aug.(W. T.=B.) Gestern morgen erfolgte suuf das Liger des Generals Drude bei Casablanca von Norden her ein Angriff der Stämme Zenate und Zinudia, die sich an den bisherigen Gefechten noch nicht beteiligt hatten. Für heute wird ein großer Anmarsch der Kubylen aus der Umgegend von Mazugan erwartet. London, 20. Aug.(W. T.=B.) Nach einer Meldung geflüchteter Inden beträgt die Zahl der am Sonntag bei dem letzten Angriff auf Cusablanca getöteten Araber 2080. Preiserhöhung für Braunkohlen. Teplitz, 20. Aug.(Teleg. unser. Korresp.) Die böhmischen Braunkoh lenwerke haben ab 15. ds. M. eine neue Preiserhöhung für Braunkohlen um 10 bis 12 Prozent in Kraft treten lassen. Die Preiserhöhung wird##mit den Lohnerhöhungen in Zusammenhang gebracht, welche den Bergarbeitern zugestanden wurden, um den Ausbruch eines allgemeinen Streiks zu vermeiden.„ Museums=Diebstahl. Dresden, 20. August.(Privattelegr.) In der vergangenen Nacht ist im Dresdner kgl. Mineralogisch=geologischen Museum ein bedeutender Einbruch verübt worden. Der Täter wurde vom Museumswächter überrascht und verließ flüchtend, barfüßig das Museum. Er hat einen Strohhut zurückgelassen. Man nimmt an, daß der Verbrecher aus Berlin stammt. Obwohl der Dieb mitten in seiner Tätigkeit überrascht wurde, hat er doch eine reiche Beute davongetragen; es sind in seine Hände gefallen: 33 lose Diamanten, bis zur Größe einer starken Erbse, 8 mittelgroße Stücke gediegenen Goldes, viele wertvolle Edelsteine, darunter 6 Saphire und Smaragden. Die Glaskästen waren sämtlich zerschlagen. Rätselhafter Mord. Neumünster, 20. August.(Tel. uns. Korresp.) Bei Wittorf wurde im Auefluß eine frembe weiblicht Person ermordet und veraubt ausgefunden. Die Tote, welche den besseren Ständen anzugehören scheint. ist in der Neumünsterer Gegend völlig unbekannt. Nach Annahme der Behörde ist die Leiche erst nach dem Mord verschleppt worden. Die Untersuchung der mysteriösen Mordasfäre ist eingeleitet. Familientragödie. Frankfurt a. M., 20. August.(Tel. uns. Korresp.) Die Ehefrau des Einwohners Driesenbach in der Elisabethstraße tötete ihre beiden Kinder durch Ertränken im Main und beging darauf Selbstmord. Das Motiv der Familientragödie ist unbekannt. Die Leicher sind bisher nicht gelandet. Großfeuer. Stuttaart, 20. August.(W. T=B.) Dem„Schwäb. Merkur" zufolge ist in Darmsheim bei Böblingen Groß. feuer ausgebrochen. Bisher sind 30 Häuser abgebrannt, darunter das Schulhaus: die Kirche stehl in Flammen. Die Löscharbeiten werden durch Wassermangel erschwert. Von Stuttgart ist die Berufsfeuerwehr mittels Sonderzuges zur Brandstätte abgerückt. Stuttgart, 20. August.(W. T.=B.) Der Brand in Darmsbeim hat infolge des sturmartigen Windes so rasch um sich gegriffen, daß, den letzten Meldungen zufolge, 68 Gebäude niedergebrannt sind, darunter die Gasthäuser„Zum Adler" und„Zum Lamm“ und das Haus des Bürgermeisters. Die Kirche, von welcher schon der Turm brannte, dann das Rathaus und das Schulhaus konnten gerettet werden. 58 Familien sind oh dachlos. Todesurteil. Stockholm, 20. Aug.(W. T.=B.) Zwei Deutsche Namens Scholkemeyer und Winther, die vor einiger Zeit den Heldbriefträger Ollson ermordeten und ausraubten, wurden heutzum Tode verurteil Vermischte Meidungen. Göttingen, 20. August.(Tel. uns. Korresp.) Der Seismograph notierte gestern zwei starke Erdbeben in östlicher Richtung. Die Stärke der Fernbeben übertraf alle Notierungen der letzten Zeit. Berlin, 20. August.(Privattelegr.) Eine junge Dame Namens Else Haufe hatte bei ihrer Rückkehr von einer Erholungsreise gestern in Hamburg den 11,48 Uhr nachts abgehenden Berliner Zug bestiegen. In ihrem Abteil befanden sich noch 5 Herren und eine Dame, welche alsbald nach Abgang des Zuges einschliefen. Gegen 2 Uhr wurde Iräulein Haufe durch Schläge auf den Kopf aufgeschreckt. Ein ihr gegenübersitzender Herr, der sie schon beim Einsteigen auffällig fixiert hatte, war über die ahnungslose Dame hergefallen, drückte ihr den Kopf nieder und zerrte sie unter den Rufen:„Das ist sie, das ist sie!“ an den Haaren hin und her. Nur mit großer Mühe gelang es, die junge Dame von dem plötzlich irrsinnig Gewordenen los zu machen, die Notleine wurde gezogen, der Zug hielt und der gefährliche Mensch wurde gebändigt und aus dem Wagen geschafft. Ueber seine Persönlichkeit verweigerte der Iremde jede Auskunft. Er ist etwa 28 Jahre alt und scheint den besseren Kreisen sanzugehören. hetzte Depeschen. Gigener Frühdepeschendienst des„General-Anzeiger. Gegen das geplaute preußische Enteignungsgesetz. Posen, 21. August.(Telegr. uns. Berl. Bureaus.) In Hohensalza hat eine große polnische Wählerversammlung stattgefunden, in der gegen das geplante Enteignungsgesetz protestiert wurde. Es sollen in ganz Posen Protestversammlungen einberufen werden, um die„verbrecherischen" Absichten der preußischen Regierung zu brandmarken. Ein geisteskranker Sohn verletzt seinen Vater schwer.— Berlin, 21. Aug.(Tel. uns. Berl. Bureaus) In der Tieckstraße 2 ftel gestern abend der 35 jährige geisterkranke August Baumecker über seinen 60jährigen Vater her und versettze ihm ohne jeden Anlaß mit einem dolchartigen Messer mehrere Stiche ins Gesicht und zwischen die Rippen; blutüberströmt sank der alte Mann zusammen. Schutzleute drangen auf die Hilferufe der Nachbarsleute in die Wohnung, überwältigten den Täter und brachten ihn wieder nach Dalldorf. Der Vater wurde sehr schwer verwundet. Zusammenstoß von 2 Wagen der elektrischen Straßenbahr in Berlin. 1 Berlin, 21. Aug.(Tel. uns. Berl. Bureaus Bei einem Zusammenstoß zwischen zwei Wagen der elekrtischen Straßenbahn wurden gestern om ## 5 B 83 5 15 95 S"* B 555 ——— 9•3 5 S 2.85 B# 2 f 5* □•• —-"*— 836 S 5 E SoE 57 400· S• S: # T aREE zust 1907. acht, welche den Ausbruch eines In der verralogisch=geologiverübt worden. ascht und verließ in Strohhut zuVerbrecher aus seiner Tätigkeit Beute davonge33 lose Diairbse, 8 mittele Edelsteine, dalaskästen waren s. Korresp.) de weiblich: fgefunden. Die ören scheint. ist innt. Nach Andem Mord verteriösen Morduns. Korresp.) bach in der inder durch Selbstmord int. Die Leicher Dem„Schwäb. öblingen Groß= user abgeKirche stehl durch Wasser. erufsfeuerwehr rückt. Der Brand in tigen Winten Meldungen nnt sind, da„Zum Lamm“ che, von welcher und das Schulien sind oy Deutsche Namens einiger Zeit den ten, wurden heutKorresp.) 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Reben=E Vers.=Gesellsch(nicht welche sämtliche Bre treibt, sucht für O und Umgeg. intell. Herreu als Vertr g Provis. u. extra Jak tifikation. Nichtfach gearb. Bewerbung 4983 a. b Exd. d 8 Montagesch sucht sofor Gewerkscl Oeutscher Bruckhausen=A Abteilung: Ho Meldungen beim Portier. 29000 Tüchtige Rohr-Schl für starke Rohrleitun Lessel- und Zeuer welche auf Rohrbefe und Werkzeuge# sind, gegen hohen L sofort gesucht. J. J. Schuma Techn. Installation Sochum Bau= un Wellblechsch gegen guten Lohn für Beschäftigung gesuc zugskosten werden vergütet. Tillmann'sche Eis Akt-Gesellsch., R# Abt. Wellblech Mehrere tüchtige Installate gesucht. Nur erste wollen sich melden. Installationsges Heinr. Lesker, Ma Solider Instreicher-G belcher sauber arbei gesucht. Carl K Moltkestra Zuverl Hilfsarl und Stahlso sofort gesucht. H Sellerbe Oberh., Mülheim Nr. 194.— Seite 7. General=Anzeiger für Oberhausen, Sterkrade, Osterfeld, Bottrop und Umgegend. 21. August 1907. Spätabend 3 Herren, welche auf dem Hinterperron des einen Pagens standen, ernstlich verletzt. Der eine erlitt eine schwere Behirnerschütterung, der zweite eine gefährliche Kopfwunde and der dritte schwere Quetschungen. Zusammenstoß eines Automobils mit einem Eilzug. London, 21. Aug.(Tel. uns. Berl. Buceaus) Ueber eine Todesfahrt im Automobil, bei welcher der bekannte amerikanische Millionär Root und seine ganze Familie ums Leben gekommen ist, wird aus Massachusetts berichtet. Root und seine ganze Familie waren vollständig taub. Während einer Automobilfahrt die er gestern mit seinen Angehörigen unternahm, kam er plötzlich auf die unglückselige Idee, mit einem Eilzug um die Wette zu fahren. Anfangs ging die Sache glatt, da die Straße breit war und parallel mit der Bahn lief; aber bei einer Kurve erfolgte der Zusammenstoß des Automobils mit der Lokomotive, wobei das Automobil vollständig zertrümmert wurde. Root und sein Sohn kamen unter die Lokomotive und wurden sofort getötet, die Mutter und eine Tochter wurden weit ins Feld hinausgeschleudert und blieben ebenfalls tot liegen, die andere Tochter ist lebensgefährlich verwundet. Eine Bombenfabrik in Chikago. Chikago, 21. August.(Telegr. uns. Berliner Bureaus.) Der hiesigen Polizei gelang es, eine Bombenfabrik der armenischen Erpresser aufzuheben, welche seit längerer Zeit, namentlich in Chikago und New=York, zahlreiche Gewalttaten verübten. Es wurden 20 der gefährlichsten Mörder und Erpresser verhaftet; sie geben an, daß sie Mitglieder des unter dem Namen Buntschak bekannten Zweiges der über die ganze Erde ausgebreiteten revolutionären Armenier=Organisation seien. Der mitverhaftete Rädelsführer Manug Guragian sagte aus, die Bomben würden hier angefertigt, um zu Mordtaten in in der ganzen Welt verwandt zu werden; er fügte hinzu, die Mitglieder des Buntschaks hegten den Plan, den Sultan der Türkei zu ermorden. Banunglück. Paris, 21. Aug.(Tel. uns. Berl. Bureaus.) In dem Dorfe Marquette bei Lille stürzte eine bereits bis zum 7. Stockwerk geführte Mühle ern: 2 Arbeiter wurden tot unter den Trümmern hervorgezogen, 2 erlitten schwere Verletzungen, 8 werden noch vermißt. Arbeiterbewegung. Hamburg, 21. Aug.(Privattelegr.) Die städtische, Gasarbeiter beschlossen, die Arbeit an einem noch bestimmenden Termin niederzulegen, weil die Behörden d. Forderungen ablehnten. Emden. 21. Aug.(Privattelegr.) Der Tarif der Hafe“ arbei ter wurde für die Zeit von Neujahr 1908 bis Ne jahr 1911 verlängert. Er stellt den Normalstundenlohn an 45 und ab 1. Juli 1909 auf 50 Pfg. fest. Nürnberg, 21. Aug.(Privattelegr.) Der Arbeitgebe verband des Baugewerbes beschloß, falls der Ausstar bei der Baufirma„Firsch übermorgen nicht aufgehoben wir dies am Sonnabend zur Gesamtaussperrung für Nürnber# führt. Witz und Satire. 100000 Mk. Lösegeld. Ueskueb. 21. August.(Privattelegramm). Eine bulgarische Bande unter Führung des Wojwoden Apostols, die einen reichen Spaniolen Aron Maluch gefangen genommen haben, verlangen für seine Entlassung 100000 Mark und drohen mit seiner Ermordung bei Verweigerung des Lösegeldes Beharrlich. Chef:„Was, Sie sind schon wieder da?“— Porzellan Reisenoer(der eben hinausgeworsen worden war):„Ich woll!! Sie nur von der Güte meiner Ware überzeugen, die bei dem Fa gar keinen Schaden erlitten hat.“ Mißverständnis. Arzt(bei der Untersuchung):„Haben Sie Beschwerden?" Eisenbahnbeamter:„„a, ein ganzes Buch voll.“ Von der Reise zurück. s Adolf Bauer Dentist, nur Marktstr 76 1. Lohnend. Reben=Verdienst! Vers.=Gesellsch(nicht Victoria) welche sämtliche Branchen betreibt, sucht für Oberhausen und Umgeg. intell. und solide Herreu als Vertr gegen hohe Provis. u. extra Jahres=Gratifikation. Nichtfachl. w. eingearb. Bewerbungen unter 4983 a. b Exd. d Z. erbeten 5067 Tüchtige Montageschlosser sucht sofort Gewerkschaft Deutscher Kalser Bruckhausen=Rhein, Abteilung: Hochosen. Meldungen beim HochofenPortier. 99800190 Tüchtige(5182 Rohr-Schlosser für starke Rohrleitungen, bess. Lessel- und Zeuerschmiede welche auf Rohrdefestigungen und Werkzeuge bewandert sind, gegen hohen Lohn per sofort gesucht. J. J. Schumacher, Techn. Installationsgeschäft, Bochum und Wellblechschlosser gegen guten Lohn für dauernde Beschäftigung gesucht. Umzugskosten werden event. vergütet. 5162 Tillmann'sche EisenbauAkt-Gesellsch., Remscheid Abt. Wellblechbau. Mehrere tüchtige(5134 Installateure gesucht. Nur erste Kräfte wollen sich melden. Installationsgeschäft Heinr. Lesker, Marktstraße. und 1 Vorarbeiter gegen hohen Lohn sofort gesucht. Jos. Wüllner. Rolladenfabr. Oberh.=Rhld Ig. Friseurgehülfe sofort gesucht. 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Ein heimtn strübten junge Ber einem Artilleriemato der Major die Stre über die Straße, an zerschellte. Die Insa Es handelt sich zu Militärzett der#ung Berliner Vor dem Sch Mißhandlung und antrag war von ei klagte K. sich berg: bekennen sich doch ick bekenne mi mit Schimpfworten geschlagen haben?“ eenpaur Backfe du Hallunke, t jeben, det de di „Was hut sich denr sehr merkwürdijet! und meine Dochte zeit kennen jelernt, herr von meine Kl mentlich spielte er nar dermassen ent jeben konnte. Mei par Tache später ihr Klavierstunden und er wäre ber von Muttern unters Der junge Mann sa bet se mit die For an selber beklimm Cenet Abends nu icke jingen zu eene wollte nich mit, se zu Hause. Wir wo een Vorjarten, dure Straße nach die Ha hause kommen, stehl Vorjarten steht een rauskiekte, jesproche unvermutet kommer hoch, drückte sich der bei nach die Struaße Ellbogen jejen dem weiblieb. Wer wa nich, sachte Kläre, n Ic rannte, wat ick schiie: Halt ihm erwischt, wenn er n er wieder uff konn toobackte ihm. jrade sachte, jetzt b eenmal meinen N## Sie denn stehlen? warten, denn die hende Haltung jesen die scheenste Stauchhinter dem Rücken di Liaison unterhalten, lauderstündch chienen, als plötzlich Um nicht die gutbleren, sei er geflücht einen begreiflichen bell sttafe. (Nachdruck unse . 1. P r i x d e L a s s e 1. Cornstalk, 3. P. la Chicard. Tot. 221: . 2. Peix de Tu (Gellhouse), L. Le Ra 53: 10. Platz 82, 41 3. Prix du Co# (Lotnes), L. Mohawk Milanaise, Bl. Dame, 20. 84: 10. 4. Prix de la 2 (Bellkouse), 2. Barny 24: 10. Platz 14, 22: 5. Grand Hank 1. Veteran(Loy plaz.: Champ d'Or Die be Krauee III sane, Nonka Hiva. 6. Prix de Clott 2. Saint Leonard, 3. du D., Constable,#t 19: 10. Platz 15, 27, 3 Internatio Nur noch wen atnn der groß #en sind dieses## Rark ausgesetzt, w nährend von unser kurzer Zeit erreicht Vort auch wirtlich Reeting wieder stat pferde werden sich dem grünen Rasen gute Pferde, die kir auch keine Pe dis Fürstender über die Gren ###r starke und woh Preis von Baden Croßherzogs von B Stehen uns doch gust 1907. U □ ternehmer! gen Automaten egende Automat inte“ ständer ruhenden ach Anerkennung sich neben einer ung zu erfreuen 22. August im ausgestellt.— 5078 nilchseife sorrat bei: Marktstr.68. rifft ein großer ußischer np n. 5044 sky. erstrasse. ent Jeder durch seine mir eine chtung fadrik mit (2464 olman irchweg 13. N. 187.— Seile 3. General=Anzeiger für Oberhausen, Sterkrade, Osterfeld, Bottrop und Umgegend. 21. August 1907. ten Bächtersteuten schkasende Holzknechte hatten mit ihren Aexten nach Esbruch des Feuers Böcher in die Wand geschlagen und vermochten ## enttommen. K K 2 Ein heimtückischer Nacheakt. Laut„Lothr. Volksst, strübten junge Bergleute in Royorucen einen Racheakt an einem Artilleriemajor und dessen Frau Sie bauten, wohl wissend, daß der Major die Straße passieren würde, des nachts eine Barrikabe über die Straße, an der das heranfausende Automobil des Offiziers zerschellte. Die Insassen kamen zum Glück mit dem Schrecken davon. Es handelt sich um die Vergelrung einer Angelegenheit aus der Militärzett der jungen Bergleute. Berliner Humor im Gericbtssaal. ihm". (Nachdruck verboten.) Vor dem Schöffengericht hatte sich der Rentier K. wegen Rißhandlung und Beleidigung zu veruntworten. Der Strafantrag war von einem Herrn P. gestellt, gegen den der Angeklagte K. sich vergangen haben sollte. Vorsitzender:„Sie bekennen sich doch schuldig?“— Angeklagter:„Juwoll, ja bekenne mir.“— Vors.:„Sie sollen den Zeugen P. mit Schimpfworten belegt und ihn mehrere Male ins Gesicht geschlagen haben?“— Angerl.:„Det stimmt. Ick habe ihm eenpaur Backfeifen jejeben und dabei jesacht: Nawarte du Hallunke, ick werde dir wat uff’n Wej mitjeben, det de det Wiederkommen verjißt.“— Vors.: „Was hut sich denn vorher abgespielt?“— Angekl.:„Wat sehr merkwürdijet! Wir, det heeßt icke, meine eheliche Hälfte und meine Dochter Klara, haben dem Mann auf eene Hochzeit kennen jelernt, bei die wir bei waren. Er war der Tischherr von meine Kläre und machte sich soweit janz nett. Namentlich spielte er janz jroßirtich Klavier. Allet, wat da war, nar dermassen entzückt, det er jar nicht jenuch zum besten jeben konnte. Meine Dochter war janz bejeistert, und een par Tache später bat se mir, ick möchte jestatten, det P. ihr Klavierstunden jäbe, se könnte doch noch nich so jut spielen und er wäre bereit, sie nach zuhelfen. Da die Sache von Muttern unterstützt wurde, konnte ick nischt dajesen machen. Der junge Mann kam alle Woche zweemal und meine Olle sachte, det se mit die Fortschritte von die Kläve janz zufrieden wäre. In selber beklimmer mir natürlich nich um det Jeklimper. Cenet Abends nu passierte folfende Sache. Meine Frau und icke jingen zu eenen Bekannten zur Jeburtstagsfeier. Kläre wollte nich mit, se sachte, et wäre ihr nich jut, se blieb also zu Hause. Wir wohnen hochparterre. Vor unsere Fenster is een Vorjarten, durch den man jehn muß, wenn man von die Straße nach die Hausdüre zu jeht. Wie wir um Uhre else nach hause kommen, steht im Vorderzimmer det Fenster uff und im Vorjarten steht een Mann, mit dem Kläre, die zum Fenster rauskiekte, jesprochen zu huben schien. Als der Mann uns unvermutet kommen sah, schluch er plötzlich den Rockkorchen hoch, drückte sich den Hut int Jesichte und stürzte bei uns vorbei nach die Struße zu. Im Vorbeirennen puffte er mir mit'n Ellbogen jejen dem Magen, det mir uff der Stelle die Puste weiblieb. Wer war det? schrie meine Olle.— Ick weeß nich, sachte Kläre, wahrscheinlich eener, der inbrechen wollte!— Ic rannte, wat ick konnte, hinter dem Spitzbuben her, indem ick schiie: Halt ihm! Halt ihm! Trotzdem hätte ick ihm nich erwischt, wenn er nich ausjerutscht und hinjeschlachen wäre. Eh' er wieder uff konnte, hatte ick ihm am Krachen und vertoobackte ihm. Als ihm der Hut von'n Koppe fiel und ick jrade sachte, jetzt bringe ick dir ßur Polißei, erkannte ick uff eenmal meinen Klaviersehrer. Mann, sache ick, wat wolltet. Sie denn stehlen?,. Uff der Antwort konnte ick aber nich warten, denn die anjesammelte Menge nahm eene so drohende Haltung jesen mir an, det ick flüchten mußte, sonst hätte ick die scheenste Stauche jekrieft.“ Der Zeuge P. gibt an, er habe hinter dem Rücken der Eheleute K. mit Fräulein Klavi eine kleine Liaison unterhalten, an dem kritischen Abende sei er zu einem Plauderstündchen vor dem Fenster der Angebeteten erchienen, als plötzlich die Eltern unvermutet früh zurückkamen. Um nicht die gutbezahlte Stelle als Klavierlehrer zu verleren, sei er geflüchtet. Der Gerichtshof hielt dem Angeklagten K. einen begreiflichen Irrtum zu gute und beließ es bei 30 Mark vell sttafe. Das Mördernaar Maria und Vere Geold dickerracröcke tbrurk#en Der Mord in Monte Carlo Die Bepäckstücke mit den Leichenteilen Die zerstückelte Leiche im Schauhause zu Marseille. eie SPORT. (Nachdruck unserer Original=Sport=Depeschen verboten.) Pferdesport. Deauville, 30. August.(Privattelegr.) 1. Prix de Lassay. 3000 Fr., 1000 M. 1. El(Biar(Hobös), 1 Cornstalk, 3. P. la Patrie. Unplaz.: Fitz Elf, Souveraine, Milton, Chicard. Tot. 221: 10. Platz 80, 70: 10 2. Peix de Trouville. 5000 Fr., 2000 M. 1. Andaloux (Gellhouse), 8. Le Radium, 3. Judiano Unplaz.: Pignerol II. Tot. 53: 10. Platz 82. 41 k 10 3. Prix du Conseil General. 2000 Fr., 1000 M. 1. Brive (Lotnes), L. Mohawk, 3. Jump Off. Unplaz.: Annibal, Boufarik, Milanaise, Bl. Dame, Messagere, Melari. Tot. 198: 10. Platz 40. 0, 84: 10. 4. Prix de la Touques. 12000 Fr., 1000 M. 1. Northeast (Bellkouse), 2. Barny, 3. Cani Comba. Unplaz.: Sonnerte. Tot. 24: 10. Platz 14, 22: 10. 5. Grand Haudicap de Deauville. 20 000 Fr., 1600 M 1. Veteran(Loynes), 2. Gloriette, 3. Tagliamento. Unplaz.: Champ d'Or, Vincent, Novio. Don Ruy, Grenat II, Die de Krauee III. Cartolina, Evian, La Siberienne, Gisane, Nonka Hiva. Tot. 55: 10. Platz 22, 24, 42. 10. 6. Prix de Cloture. 5000 Fr., 2400 M. 1. Claudia(Loynes), Saint Leonard, 3. Bianne. Unplaz.: Quadrille, Pr. Pas II, Piluse di D., Constable, Figura, Toute Bonne, Aben, Farandole II. Tot 19: 10. Platz 15, 27, 33: 10. Internationales Meeting zu Baden=Baden. Nur noch wenige Tage trennen uns von dem Bezrnn der großen Badener Renn=Woche. An Preiten sind dieses Mal für die sechs Tage zirka 400000 Rark ausgesetzt, wahrlich eine Summe, die auch nicht annährend von unsern andern großstädtischen Meetings in so kurzer Zeit erreicht wird. International, hier bedeutet das Vort auch wirtlich international, d. h. Frankreich wird das Reeting wieder stark beschicken, die besten französ schen Rennpferde werden sich mit unsern besten in dem Kampfe auf Um grünen Rasen zu messen haben. Es sind nur sehr gute Pferde, die das Nachbarland zu uns schickt. Wenn kir auch keine Pessimisten sind, so glauben wir doch, daß das Fürstenberg=Memorial mit seinen 45000 Mark über die Grenze wandern wird. Dagegen haben Elr starke und wohlberechtigte Hoffnung, daß wir den Großen Preis von Baden mit dem Goldpokal Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs von Baden und 60000 Mark im Lando behalten. Stehen uns doch zwei so ausgezeichnete Hengste wie Fels und Hammurabi zur Verfügung, das Beste, was die deutsche Zucht in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Auch das Zukunftsrennen hoffen wir im Lande zu behalten, da der Weinbergsche Stall hier wieder einmal für die deutsche Zucht seine beiden Hengste HorizontII und Faust in die Bresche bringen muß. Die sonstigen Vergnügungsveranstaltungen während der Renn=Woche sind ja weltbekannt und stehen unerreicht da. Kurz wollen wir nur noch das große BrillantFeuerwerk erwähnen, das am Abend des Großen Preises im Kurpark abgebrannt wird. Darum kann es für jeden nahren Sportsman in den nächsten Tagen nur eine Losung geben, die heißt: Auf nach Baden=Baden! Die Meetings beginnen am Freitag, den 23. August. Nachstehend lassen wir die Hauptrennen folgen: 1. Tag. Freitag, 23. August: 5 Rennen, darunter als Hauptrennen: Fürstenberg=Memorial: Ehrenpreis und 450 0 Mark. 2. Tag. Sonntag, 25. August: 6 Rennen, darunter als Hauptrennen: Badener Stiftungspreis 20000 Mark. Altes Badener Jagd=Rennen: Ehrenpreis und 13500 Mark. 3. Tag. Dienstag, 27. August. 5 Rennen, darunter als Hauptrennen: Zukunfts=Rennen 36,000 Mark. 4. Tag. Donnerstag, 29. August: 5 Rennen, darunter als Hauptrennen: KincsemReunen 13.500 Mark. Heidelberg=Handicap 12000 Mark. 5. Tag. Samstag, 31. August: 5 Rennen, darunter als Hauptrennen: Großer Preis von Baden: Goldpokal, gegeben von S. K. H. dem Großherzog von Baden und 60000 Mark. 6. Tag. Sonntag, 1. September: 6 Rennen, darunter als Hauptrennen: Badener Prince of Wales' Stakes 20000 Mark. Große Badener Handicap Steeple=Chase 20000 Mk. Gesamtbetrag der zur Verteilung gelangenden Preise zirka 400000 Mark. Bandel. Berliner Börse. Berlin, 20. august. Auf die weitere Versteifung des Privatbiskonts in London nimmt die Börse, wie schon gestern hervorgehoben wurde, eine weitere Diskonterhöhung in London in Aussicht, und durch die heutige Steigerung von Schecks=London auf 20,535 tritt die Erhöhung des Diskonts der Reichsbank näher, und daraushin war die Börse bei Eröffnung schwücher. Zudem verstimmte wunderbarerneise die Meldung von amerikanischen Goldexporten nach Eunopa wegen der Besürchtung, daß der Verkehr an der Newyorker Börse badurch ungünstig beeinflußt werden dürfte. Der Bankenmarkt war gegen geslern um Bruchteile niedriger. Kreditaktien im Einilang mit Wien schträcher. Im Montanaktienmarkt Hüttenaktien gedrückt auf Realisierungen. Fester waren L.urahütte und Rheinstahl auf Rückläufe. Kohlenaktien setzten ½ Prozent schwächer ein und gaben im welteren Verlause zirka ¾ Prozent weiter nach. Die Mattigkeit im Montanaktienmarkt wurde vielfach darauf zurückgeführt, daß nach den vorliegenden Meldungen aus dem Ruhrrevier infolge Koksübererzeugung mehrfach eine Ausblasung von Hochöfen zu gewärtigen sei. Bahnen anregungslos. Franzosen aus Realisierungen schwächer. Amerikaner unregelmäßig und im etteren Verlauf auf Realisierungen matt. Heimische Fonds schwöcher. Japaner ansangs auf London sesler, später auf den gestrigen Sylußstand zurückgehend. Russen unwesentlich verändert. Schiffahrtsaktien gedrückt in Nachwirkung der gestrigen Meldung eines etwaigen Tarifkampfes. Zu Beginn der zweiten Börsenstunde Banken uneinheitlich. Hütten= und Kohlenaktien reiter nachgebend. Sonstiges still und zumeist unverändert. Tägl. Geld 4 Pr. Bei Berichtsabgang Bochumer gebessert. Gesamtverkehr durchweg belanglos, doch keing nennenöwerte Aenderung in den Kursen. Blechwalzwerk Schu z= naudt Akt.=Ges. Essen. Auswärtige Blätter brachten er Nachricht, die Gesellschaft werde das neue Stahlwerk, von dem schon berichtet wurde, in der Nähe von Homberg aufführen lassen, da die Lage im Münbungspunkt des zukünftigen Rhein=Weser=Kanals in den Rhein am vorteilhastesten sei. Das in Frage kommende Grundstück sei 220 Morgen groß, reiche also nicht allein für den Bau eines unsgedehnten Stahlwerkes, sondern gestatte jederzeit Erweiterungen der Anlagen nach Belieben. Die Verträge mit den Grundstückseigentümern seien zum größten Teil bereits vollzogen. Diese Meldung wird jetzt von der Verwaltung dementiert; das Werk habe über 50 Offerten bekommen, welche von den Sachverständigen geprüft würden; eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. 221 Moers, 20 August. Fruchtmarkt. Weizen 1. Qual. 20.00. 2. Qual. 19.00 M. Roggen 1 Qual. 18.50. 2. Qual. 17.50 M. Gerste 18.50 M. Hafer 1. Qual. 22.00. 2. Qual. 20.00 M. Kartoffeln p. 100 Klo. 8.00—9.00 M. Gras=Heu 5.00 M. Klee=Heu 6.00 M. Richtstroh 5.00 M. Krummstroh 4.00 M. Leinmehl 16.00 M. Baumwollsaatmehl 15.80 M. Kleie 12.00 M. Kokoskuchen 17.00 M. Neuß, 20. August. Fruchtmarkt. Weizen 1. Qual. 20.50. 2. Qual. 19.50 M. Roggen 1. Qual. 18.50, 2. Qual. 17.50 M. Hafer 1. Qual. 19.80 M. 2. Qual. 19.30 M. für 100 Kilogramm, Kartosseln 3.50—4.00 M. Heu 3.00—3.40, Luzerner Heu 3.80 M, für 50 Kilogramm. Maschinenstroh 22.00, Flegeldrusch 24 M., für 500 Kilogramm. Rüböl 77.50, faßweise 79.50, gereinigtes Rüböl 80.50 M. für 100 Kilogramm. Rübkuchen 116.00 M. für 1000 Kilogramm, in kleineren Partien 119 M. Kleien 6.00 M. für 50 Kilogramm. Raps 1. Qual. 00,00, 2. Qual. 29,00. 3. Qual. 26,00 M. Köln, 20. August. Rüböl(in Posten von 5000 Kilogr.), 79.50 B., Okt. 77.50 B, 77.00 G. Fruchtmarkt. Heu, altes 0.00 bis 0.00. Heu, neues 6,40—7,00. Maschinenstroh(Roggen) 4.00. Richtstroh(Flegeldrusch) 4.60. Krummstroh 3.50. Wachsbohnen mit Eiersauce(einfach). 6 Personen 2 Stunden. 2 Kilogramm abgefädelte, in Stücke gebrochene Wachsbohnen werden in kochendem Wasser 10 Minuten abgewellt, abgegossen und abgetropft. In 75 Grumm Butter läßt man 2 bis 3 Löffel Mehl gar werden, füllt einige Löffel der Bohnenbrühe dazu, kocht unter fleißigem Rühren davon eine ebene Sauce, die man mit ½ Teelöffel Maggi's Würze und etwas Zitronensaft verfeinert und mit 2 Eigelb abzieht. Darin müssen die Bohnen gut heiß werden, aber nicht mehr kochen. Personenstand des Standesamts M.=Styrum vom 1. bis 15. August. Geburten. Ein Sohn dem: Franz Hartses, Alohs Goldmann, Friedrich Berkenfeld, Aloys Schneider, Zwillinge; Anton van den Mond, Friedrich Schmitz, Engelbert Schraven, Bernhard Jansen, Friedrich Gabutguat, Gerhard Tenhalf, Andreas Volk, Franz Wychewicz, Peter Prinz, Friedrich Meier, August Michels, Heinrich Bekk, Bernhard Havermann, Johannes Beling, Adalbert Ritter.— Eine Tochter dem: Arnoldus van Capel, Wilhelm Matten, Jakob Kilzer, Wilhelm Kleinholz, Julius Fechtelhoff, Hermann Kirchberg, Bernardus Rikken, Hermann ehnnenbruch, Heinrich Kellings, Franz Bergau, Wilhelm Taube, Arend Engbers, Valentin Marciniak, Jean Worp, Johann Wies, Friedrich Rommes, Wilhelm Kuhlen, Josef Laskowski, Valerian Szeffs, Hermann Kuhlen, Hermann Verbücheln, Gerhard Tenhalf, Bernhard Müller, Johann Stesfen, Franz Twardy, Adolf Groß, Heinrich Bruß, Heinrich Norres, Hubert Hell, Heinrich Schuh. Aufgebote: Johann Fehlings, hier mit Maria Driessen, hier; Georg Dabst mit Karvline Hauser, beide hier; Alex Möller mit Elisabeth Brinks, beide hier; Heinrich Kamp, Dümpten mit Anna Heitkamp, hier. Heiraten: Matthias Betz mit Emilie Rissen, beide hier; Friedrich Büll mit Christine Engermann, beide hier; Johann Kempken mit Elisabeth Stahl, beide hier; Johann Heßhaus, D.=Meiberich mit Katharina Scholten, hier; Emil Fritsche, Mülheim mit Wilhelmine Nierhaus, hier; Hermann Spanjaard, Alstaden mit Elisabeth Esser, hier. Sterbefälle: Josef Makosch, 3 M.; Helene Kruthoff, 3 J.: Ida Faust, 2 M.; Otto Eßpey, 1 M.; Peter Müller, 8 M.; Johann Schuster, 9 M.; Friedrich Rollmann, 8 M.; Hermann Stein, 3 M.; Peter van Hüth, 35 J.; Anna Tübb, 8 M.; Friedrich Ortmann, 2 M.; Charlotte Behrendt, 9 M.: Erich an Haack, 5 M.; Johanna Rettinghaus, 10 M.; Emilie Lücker, 12 T.; Johann Homberg, 5 M.; Karl Schlupp, 70 J.; Emma Müller, 5 M. alt. Nr. 194. Seite 4. General=Anzeiger für Overhausen, Sterkrade, Osterfeld, Bottrop und Umgegend. 21. August 1907. 1 Waggon Steingut neu eingetroffen. gerippt 5122 Teller, tief Teller, flach Teller, indisch=blau Teller, bunt Tasse mit Untersatz, groß, Tasse Ia 10 Pfg Ia. 7 Pfg. Ia. 13 Pfg. Ia. 15 15 Pfg. 12 Pfg. Salatieren Satz 6 Stück Mk. 1.25 „„ ind.=blau Satz 6 Stck. Mk. 1.60 " W a s c h g a r n i t u r e n neue, schöne Muster, zu wahren = Spottpreisen!= sein mit GoldWaschgarnituren, Decor Mk. 5.95 Waschgarnituren, rot mit grün Jugendstil.... Mk. 6.50 Waschgarnituren,„Cöln“ herrliches Decor, nur Mt. 5.60 500 Küchengarnituren in jeder Ausführung, nur allerneueste u. feinste Muster, 14 teilig, eckig von Mk. 6.20 an, rund 5.20 an. Diese Ware ist nur prima wie es keine bessere gibt. Schmidt's Emaille-Haus Oberhausen, Mülheim a. d. Ruhr, Mülheim a. Rhein. Bekanntmachung. Die Städtische Sparkasse zu Oberhausen(Rhld.) verzinst seit dem 1. August d. 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Otto Zornow; sämtlich in Oberhause: Nr. 197.— Bezugspreis: Frei „Sonntagsblatt" u mit wöchentlich ein Blätter“ 70 Pfg.— Expeditionen: Die heutige Bism Francis L erschienenen Buches in der„Times“ ei der Ueberschrift„ rie die 1877 zwisa Altreichskanzler ar Jahre 1878 tatse zuar in Friedr Laurs, der zu den seinem Hasse gege in allen Stücken Vereingenommenhei Die Absicht, d ist aber durchaus e meint, jetzt, wo sich Deutschland und die Pläne Gambet land an die Oeff Nach der Schild der Begegnung von mit interessiertem S dann durch die auf taut Birons von de setzung durch Waddi norben hatte, habe rechsel des Grasen§ herbert und schließli Laur teilt einen au Bries des Fürsten ar „Ih würde n Verbindung zu tre sammentreffen den Einflüsse haben ihr er der rexublikanise betta, glaube ich, er sich übereilt un zu viel daran, sei irgend etwas tun Gambetta, meint mitgeteilten Bries so spllständig, auch vor wolle. Er brach des sällig ab und entschlo nach Deutschlan Leon, seine langjähri nung,“ heißt es wö Lei einem Ausslug Bismarcksche Schloß: dem Schloßherrn sein dame Leon begab sich der beiden Staatsmär Sie dauerte na rei Stunden. kingen an; Bisma als unnütz ab. De sätzlich nicht abgene damalige Höhe als! kincetats allerdings seien Allianzsra narck ein sranzös köchst erstrebenswerte Ueber die dama land berichtet Laur: Reise, die ihn zuerst nach Hamburg. Di die es seine Gewohr Elbe spazieren und! biertel, wo das arbschen Arbeiter k nethedischen Arbeiter, zeigte, das für eine Essen, wo sich ih enthüllte. Dort erkan Volk, das jetzt erkannte, daß die 2 und Austerlitz, ihren Sieg zu errtugen, der Staatsmann, der dies tüägen müsse.„Politi beiia nach seiner Rü