für Oberhausen, Sterkrade, Osterfeld, Vottrop und Amgegend. 3 Beilagen: Täglich ein Anterhaltungsblatt, Freitags das„Illustrierke Vonntagsblatt“, Samstags: buntillustrierte„Fustige Plätter“. Die heutige Nummer umfaßt 10 Seiten sowie das 8 seitige illustrierte Unterhaltungsblatt. Politik. Amtliche Wahlbeeinflussungen. Zu dem Kapitel der amtlichen Wahlbeeinflussungen fliegt der„Lib. Korresp.“ aus Waldeck folgendes Schriftstück auf den Tisch: „Arolsen, 4. Januar 1907. Ich habe die Wahrnehmung gemacht, daß während der gegenwärtigen Wahlbewegung, wie das schon bei den früheren Wahlkämpfen der Fall gewesen ist, die Volksschullehrer sich vielfach zum Organ einer bestimmten politischen Partei machen, indem sie Wahlversammlungen leiten, parteipolitische Zeitungs= und andere Korrespondenzen besorgen usw. Meines Erachtens verträgt sich ein solches Verhalten nicht wohl mit den Berufe der Volksschullehrer und liegt auch nicht im wohlverstandenen Interesse ihres Standes. Den Kreisschulvorstand ersuche ich, den Lehrern des dortigen Bezirks alsbald von dieser meiner Auffassung zur Nachachtung Mitteilung zu machen. gez. v. Saldern“(der Landesdirektor der Fürstentümer Waldeck und Pyrmont). Diesem an den Kreisschulvorstand in Pyrmont gerichteten amtlichen Schreiben ist von dem Vorstand natürlich Folge gegeben worden, indem der Kreisschulvorstand Abschriften der Verfügung sämtlichen Lehrern und Ortsschulinspettoren des Kreises Pyrmont„zur Kenntnisnahme und Nachachtung“ hat zugehen lassen. Wie der Herr Landesdirektor dazu kommt, den Volksschullehrern derartige Vorschriften zu machen, von dem Gesichtspunkte aus, daß deren Wahlbetätigung sich mit ihrem Berufsinteresse nicht vertrage, ist unerfindlich. Selbstverständlich ist nicht unterlassen worden, gegen die Verfügung Protest zu erheben, und zwar durch eine Eingabe, welche der Wahlverein der Liberalen sich beeilt hat, an den Reichskanzler zu richten. *** Der Etat des Innern in der Budget=Kommission. Berlin, 17. Januar.(W. T.=B.) Die Budgetkommission des Abgeordnetenhauses beriet heute über den Etat des Ministeriums des Innern. Der Minister stellte die Einbringung eines Gesetzes bekr. die Beteiligung der Gemeinden an den staatlichen Polizeiverwaltungen und die Abgrenzung der Kompetenz der staatlichen und kommunalen Polizei in Aussicht. Hinsichtlich des Schusters Voigt, des „Hauptmanns von Köpenick", teilt der Minister die bisher unbekannte Tatsache mit, daß das Führungs=Attest Voigts von der Strafanstalt in Rawitsch sehr ungünstig gewesen sei, und die Beamtenkonferenz habe das Urteil abgegeben, daß Voigt sich sehr schlecht geführt habe. Die Ausweisungsbefugnis und Aufenthaltsbeschränkungen seien unentbehrlich. Im erweiterten Polizeibezirk Berlin seien im letzten Jahre allein 20000 Bestrafte zugezogen. Der Minister habe angeordnet zu individualisieren, Beschlüsse der Anstaltskonferenz einzuziehen und möglichst für die Ueberweisung an FürsorgeVereine zu sorgen. Der Minister stellt einen Erlaß in Aussicht, wodurch die Handhabung der Polizeiaussicht über die betreffenden Personen leichter erträglich würde. Uebrigens sei die Bevölkerung vor unsozialen Elementen zu schützen. Die sich unter Fürsorge=Vereine stellenden Personen würden durchaus nicht behelligt. Ohne wesentliche Debatte wird die Erhöhung der Gehälter der Schutzleute und Gendarmen genehmigt, Aufbesserung der Strafanstaltsaufseher gewünscht, der Neubau des Polizeidienstgebäudes Berlin, die eiertrische Ferndruckanlage für das Berliner Polizeipräsidium, das immer mehr zu einer Zentralpolizeibehörde für die ganze Monarchie auswachse, bewilligt, ebenso der Rest des Etats.— Morgen Etat der Domänen, Forsten und der Zentralgenossenschaftskasse. *** Deutschland und Persien. Eine hochstehende persische Persönlichkeit hat sich gegenüber einem Mitarbeiter der„Inf.“ über die durch den Thronwechsel in Persien geschaffene Lage geäußert und dabei einige Mitteilungen gemacht, die auf die Beziehungen zwischen Deutschland und Persien und die politischen Aspirationen des neuen Regimes interessante Lichter werfen. Der Diplomat, hinter dem wohl nicht mit Unrecht der persische Gesandte in Berlin zu suchen ist, äußerte sich etwa in folgendem Sinne: Ueber keinen der persischen Souveräne war man sich in Persien selbst je so im Unklaren wie gerade über Muhammed Ali. Es ist allerdings richtig, daß die meisten Herrscher des Orients vor ihrer Thronbesteigung ein„unbeschriebenes Blatt“ sind. Man wird indessen kaum fehlgehen, wenn man heute schon annimmt, daß der neue Padischah nicht bedingungslos die ihm von seinem Vater überlommenen politischen Traditionen sanktionieren, sondern sich in seinen Beziehungen zu den Mächten absolute Aktionsfreiheit und Reserve auferlegen wird, wenigstens solange, bis seine Sympathien— oder Antipathien— eine entschiedenere Form angenommen haben werden. Schah Muhammed Ali wird also, das darf heute schon als sicher gelten, sich weder dem Einfluß Englands noch dem Rußlands willenlos ausliefern, sondern beider Mächte sich nach Möglichkeit zu erwehren suchen. Gewinnen kann dabei naturgemäß nur Deutschland, für das der Schah aufrichtige Sympathien empfindet, und dem er, wenn nicht alle Zeichen trügen, einen größeren Einfluß in Persien nicht ungern zugestehen würde, als dies bisher der Fall gewesen ist. In Teheran existiert bereits eine deutsche Schule: eine deutsche Bank ist im Entstehen begriffen, und auch sonst wünscht der Schah deutschen Unternehmungsgeist nach Kräften zu fördern, wenn er vielleicht damit einstweilen auch nichts anderes erreichen sollte, als daß das allzu ungestüme Drängen der beiden bisher am meisten interessierten Mächte paralysiert wird. Derselben Quelle zufolge wird der Schah im dritten Jahre seiner Regierung eine Europareise antreten. Von der Pariser Bischofs=Konferenz. Die in Paris tagende Bischofsversammlung beschäftigte sich am Donnerstag mit der Möglichkeit der Organisierung eines Privatgottesdienstes. Der Bischof von Avignon erklärte, dies wäre dann lediglich ein Gottesdienst für die Reichen. Auch die meisten Bischöfe sprachen sich gegen die Idee eines Privatgottesdienstes aus und meinten, selbst wenn die Geistlichkeit genötigt sein sollte, die Kirche zu verlassen, müßte man für die Abhaltung eines öffentlichen Gottesdienstes in privaten Gebäuden sorgen.— Unter die Bischöfe wurde eine auf Anregung hervorragender Katholiken geprägte Denkmünze verteilt, welche auf der einen Seite einen Christuskopf, auf der andern ein von einem Oelzweig umschlungenes Kreuz und das Wort„Liberte“ trägt. Diese Denkmünze soll als Einigungszeichen und als Protest für alle französischen Katholiken dienen. Der Ertrag soll Kirchenzwecken gewidmet werden. „„ Kurze politische Meldungen. Die Zentrumskandidaturin Dortmund. Im Wahlkreise Tortmund=Hörde hat das Zentrum den Gewerkvereinssekretär Effert aufgestellt. Efsert ist Beamter des Gewerkvereins christlicher Bergarbeiter Deutschlands und war als Vorsitzender der SiebenerKommission einer der Hauptführer in der Bergarbeiterbewegung im Ruhrgebiet in den letzten Jahren Die Rede, die Fürst Bülow bei dem vom kolonialpolitischen Aktionskomitee für morgen, Samstag, geplanten Maise in Berlin halten wird, soll zusammen mit einem Bericht über die Verhandlungen des kolonialpolitischen Aktionskomitees in vielen Tausenden von Exemplaren über ganz Deutschland verbreitet werden. Außerdem wird das Komitee einen„Führer für die Kolonialpolitik“ herausgeben, der von verschiedenen Gelehrten bearbeitet wird. Roeren klagt nicht! Die„Post“ schreibt: Durch die Presse ist die Notiz gegangen, daß Roeren Strafantrag gegen den früheren Bezirksamtmann Schmidt gestellt habe. Poeren hat aber keine Privatbeleidigungsklage gegen Schmidt angestrengt; auch davon, daß dem Antrag Roeren beim Staatsanwalt auf Klageerhebung gegen Schmidt Folge gegeben werden soll, ist diesem bis zur Stunde noch nicht bekannt. Die innere Kolonisation in Ostpreußen und Pommern. Die Denkschrift über die Verwendung des Fonds zur Förderung der inneren Kolonisation in den Provinzen Ostpreußen und Pommern pro 1905 ist dem Abgeordnetenhause vorgelegt worden. Im Etat der landwirtschaftlichen Verwaltung pro 1905 sind zur Förderung der inneren Kolonisation in Ostpreußen und Pommern 2 Millionen Mark ausgeworfen. Die neue Schießvorschrift und das neue Exerzierreglement für die Feldartillerie werden, wie in militärischen Kreisen mit Bestimmtheit verlautet, Anfang April ausgegeben werden. In den neuen Vorschriften ist der Grundsatz maßgebend, alles wegfallen zu lassen, was für das Gefechtsfeld wertlos ist. Tadurch werden wesentliche Vereinfachungen entstehen. Tie Bemannung der Kriegsschiffe soll künftighin, auf Grund einer Verordnung des Kaisers in der Weise erfolgen, daß nach Ländern und Provinzen benannte Schiffe tunlichst von Mannschaften besetzt werden, die aus diesen Ländern oder Provinzen gebürtig sind. Die Höllenmaschine. Im Hafen von Odessa fand am Mittwoch zum zweiten Male der Versuch statt, den Tampfer„Gregorius Merck“, der am 18. d. M. nach Newyork abgehen sollte, in die Luft zu sprengen. Auf dem Tampfer explodierte eine Höllenmaschine und riß ein Loch in die Schiffswand. Das ist binnen kurzem der zweite Versuch, das Schiff zu zerstören. Das Erdbeben auf Jamaika. Die bisher über die Katastrophe auf Jamaika aus Westindien einlaufenden Meldungen lassen auf Grund der Aehnlichkeit mit den einstmaligen Berichten aus San Francisco doch vermuten, daß sie nicht auf absolute Zuverlässigkeit Anspruch machen können. Dagegen scheint nach den im Laufe des gestrigen Tages eingetroffenen Meldungen der Umfang der Katastrophe, durch die Kingston betroffen wurde, doch viel gewaltiger zu sein, als man ursprünglich anzunehmen geneigt war. Der amtlichen Meldung des Gouverneurs der Insel an das englische Kolonialamt, wonach die Zahl der Toten auf 30, die der Verwundeten auf 300 angegeben wird, stehen heute Meldungen gegenüber, die das Unheil verzehnfachen; die Zahl der Toten geht danach in die Hunderte, die der Verletzten in die Tausende, ganz Kingston sei verwüstet. Man wird abwarten müssen, inwieweit neue Angaben diese Unglücksnachrichten bestätigen oder sie als eine begreifliche Uebertreibung des Schreckens und der Erregung auf einen kleineren Umfang zurückführen werden. Die letzten Depeschen, die gestern in Newyork eingelaufen sind, besagen, daß Kingston vollkommen verwüstet ist. Feuer und der den Leichen unter der drückenden Sonnenglut entströmende Gestank kennzeichnen weithin die enrsetzlichen Leiden. Viele Hunderte Verletzte können weder Unterkunft in den Spitälern finden. noch ihre Wunden behandeln lassen. Nach St. Thomas dringen herzzerreißende Berichte, aber auch sie sind noch dürftig. Die Leichen festzustellen, ist meist unmöglich, viele sind unter rauchenden Trümmern begraben und zu Asche verbrannt worden. Die furchtbaren Leiden des Gungers machen sich gestend, Tausende schreien nach Nahrung. Geld ist ganz wertlos, weil alle Geschäfte zerstört sind; es hungern arm und reich. Die Neger, die zuerst nur die Schnapsläden plünderten, plundern jetzt überall; es wird sogar behauptet, daß sie sich an die Leichen heranmachen. Es werden grauenhafte Szenen bekundet. Wie groß die Zerstörung außerhalb Kingstons ist, kann noch nicht angegeben werden. Aber soviel nach St. Thomas durchgedrungen ist, sollen die Häuser im Umkreise von zenn meilen zerstört sein. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika sind um Hilfe angegangen worden. In Newyork hat eine große Versamm lung Beiträge zur Linderung der Not gezeichnet. Zwei Schiffe der Hamburg=Amerika=Linie gehen am Samstag mit Lebensmitteln zur Hilfeleistung ab. Die Opfer der Katastrophe. Die Depeschen über den Menschenverlust in Kingston widersprechen sich. Es sollen Hunderte umgekommen sein, meistens Schwarze. Jedoch scheinen auch einige bekannte Persönlichteiten beim Einsturz des ersten Hotels der Stadt, des „Myrtle Bank Hotel", umgekommen zu sein. Kurz vor der Katostrophe langte in Kingston eine Gesellschaft von 50 hervorragenden Engländern an, darunter der Schriftsteller Hall Caine, die Parlamentsmitglieder Henniker Hegton und der frühere Kriegsminister Arnold=Forster : s o w i e L o r d M o u n t m o r r e s u n d G r a f D u d l e y. F e r n e r waren viele Pflanzer eingetroffen, welche der Konferenz zur Hebung der Verhältnisse Jamaikas beiwohnen wollten. Man fürchtet, daß viele davon umgekommen sind. Das Parla= mentsmitglied Greenwood telegraphierte, daß das Erdbeben ohne das geringste Vorzeichen eingetreten sei. Das Wetter war ausgezeichnet. Alle Gebäude seien in Ruinen, das Militärhospital sei verbrannt, dreißig Soldaten seien bei lebendigem Leibe geröstet worden. Es liegen keine größeren Schisse im Hafen, doch sind dort die Hamburger Dampfer r#nz Waidemar" und„Eitel Friedric“ fällig. Nach Meldungen aus St. Thomas sind etwa 1000 Tote zu verzeichnen. Die Zahl der Obdachlosen beziffert sich auf 9000. Nach anderweitigen Drahtnachrichten beträgt die Zahl der Toten 300 bis 500. Der Schaden wird auf 10 bis 15 Millionen Dollars geschätzt. Deutsche Versicherungsgesellschaften sind hierbei nicht beteiligt.— Ciner Newyorker Meldung des„Globe“ zufolge wurde Jamaika in den letzten fünf bis sechs Jahren von einer wachsenden Zahl von Amerikanern besucht, die den Winter in dem warmen Klima zubringen. Die amerikanische Kolonie in Kingston belief sich im Winter auf mehrere Hundert, die Zahl der amerikanischen Touristen auf Tausende. Die vornehme Saison war gerade am letzten Samstag durch einen Ball eröffnet worden, an dem über 200 Personen teilnahmen. Vorher hatte ein Bankett stattgefunden, auf dem Earl Dudley sehr optimistisch über die Zukunft Jamaikas sprach. Lord Dudley gehörte zu der Expedition von Sir O. Jones. Dieselbe hatte am 28. Dezember Liverpool verlassen und war am 11. Januar in Jamaika angekommen. Zu der Expedition gehörte auch der frühere General=Postmeister Sir James Fergusson, der getötet sein soll. Die ganze Gesellschaft wohnte in dem zerstörten Myrtle Bank Hotel. Die erste Hilfeleistung. Das Marinedepartement in Washington erhielt durch drahtlose Telegraphie aus Guantanamo(Kuba) die Nachricht, das Admiral Evans an Bord des Torpedobo#ots „Whipple" nach Kingston fuhr, um dort die nötige Unterstützung anzubieten. Die Schlachtschiffe„Missouri“ und„Indiana“ folgten den Proviantschiffen„Celtic“ und„Glacier“, die zur atlantischen Flotte stießen, und voll mit Vorräten versehen waren. Sie erhielten den Befehl, sofort nach Kingston weiterzufahren, wo die Ladung unter die Notleidenden verteilt werden soll. Jamaika. Die von einem schweren Erdbeben heimgesuchte Insel Jamaika ist die größte der englischen Besitzungen in Westindien. Südlich von Kuba und westlich von Haiti gelegen, steht sie mit einem Flächeninhalt von 10,860 Quadratkilo= metern diesen bedeutendsten Inseln der Großen Antillen an Größe nach. Einstmals und noch bis ins 19. Jahrhundert namentlich durch ihre kolossale Zuckerproduktion die reichste Insel Westindiens, ist Jamaika seit der plötzlichen Abschaffung der Stlaverei in seiner Bedeutung sehr zurückgegangen. Doch ist seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wieder ein langsamer Ausschwung zu verzeichnen, veranlaßt hauptsächlich durch die Aenderung in den Verhältnissen des Anbaues. An die Stelle des Zuckers sind jetzt hauptsächlich Früchte und Kaffee getreten. Die Ausfuhr an Südfrüchten beträgt heute mehr als die Hälfte des ganzen Exports, die an Kaffee acht Prozent, während die einst so gewaltige Zucker ausfuhr nur noch sieben Prozent ausmacht; ungefähr ebenso groß ist freilich noch der Export eines besonderen Produkts des Zuckerrohrs und des„Jamaika=Rums“. Die Bevölkerung der Insel besteht zum weit überwiegenden Teile aus Farbigen. Infolge der ungeheueren Sklavenimporte des 18. Jahrhunderts ist das Zahlenverhältnis zwischen Schwarzen und Weißen hier besonders ungünstig, etwa 98 zu 2. Die Einwohnerschaft der Insel wird jetzt auf 800000 Köpfe berechnet, wovon weniger als 20000 Weiße sind. In ihrer Hauptmasse sind die Jamaikaneger kleine landbesitzende Bauern. Die Insel, eine britische Krontolonie, wird von einem von der englischen Regierung ernannten Gouverneur verwaltet; diesem steht ein aus einheimischen Mitgliedern gebildeter„Gesetzgebender Rat“ zur Seite. Wirtschaftlich ist die Insel heute Nr. 15.— Seite 2. General=Anzeiger für Oberhausen, Sterkrade, Osterfeld, Bottrop und Umgegend. 18. Januar 1907. weit mehr auf die Vereinigten Staaten als auf England angewiesen; die Ausfuhr von Jamaika geht zu etwa 70 Prozent nach Nordamerika. Als die Spanier im 16. Jahrhundert das Land besetzten, gründeten sie zuerst eine Ansiedlung an der Südküste, die heute noch„Spanish Town“ heißt und einen interessanten Ausflugsort bei Kingston bildet. Die bedeutendste Stadt der Insel war in früheren Zeiten Port Royal, das ebenfalls bei Kingston gelegene, an dessen Klippen vor kurzem ein schöner deutscher Dampfer gescheitert ist. Port Royal ist durch Erdbeben und Feuersbrünste ganz gesunken und ist heute nur noch eine befestigte Flotten= und Militärstation. hunderte von unverletzten Geisteskranken durch die Gegend. Es Fesselballon zu gewöhnen; auch bedarf es einer längeren heißt, daß hunderte von Weißen umgekommen seien Hilfe für Kingston. London, 17. Januar.(W. T.=B.) Der König und die City=Korporation haben je 1000 Pfund Sterling zu dem von der Stadtverwaltung ins Leben gerufenen Hilfsfond für Kingston gestiftet. Kingston. Die jetzt teilweise durch Erdbeben und Feuer zerstörte Hauptstadt von Englisch=Westindien liegt im Osten der Südküste Jamaikas. Jamaika ist allerdings nächst Puerto Rico die kleinste der großen Antillen, aber durch seine Lage— 150 Kilometer südlich von Kuba, 185 westlich von Haiti— beherrscht es die Einfahrt ins westkaribische Meer und damit die kürzeste Verbindung zwischen dem Osten der Vereinigten Staaten und Panama. Die Stadt wurde 1692 erbaut, wenig westlich von der am 7. Juni v. J. durch ein furchtbares Erdbeben zerstörten alten Hauptstadt Port Royal. Das neue Port Royal liegt noch weiter westlich auf der Spitze der Pallisados, des Korallenriffs, das gegenüber Kingston vom Lande aus nach Westen verläuft und die 18,5 Kilometer lange, 3,7 bis 7,5 Kilometer breite Bucht zu einem der besten Häfen der Welt macht. Kingston ist innerhalb zweier kleiner Wasserläufe, wie alle jüngeren amerikanischen Städte, quadratisch angelegt: um die nord=südliche Königs= und die west=östliche Königinstraße. Im Schnittpunkt der Straßen liegt die Haupterholungsstätte, der parkartige„Parade Garden". Die anscheinend vom Erdbeben mit am härtesten betroffene Hafenstraße bildet die Sehne zu einer in den Hafen vorspringenden flachen Landausbuchtung, die den eigentlichn Handelshafen enthält. Das Haupthospital liegt in dem verschont gebliebenen Nordwestviertel. Kingston ist massiv in Stein, Ziegeln und Holz gebaut. Es zählt über 50000 Einwohner. Die jetzt zerrissenen Seekabel stellten über Kingston und der Holland Bay, die nördlich vom Ostkap Jamaikas liegt, eine Verbindung zwischen Haiti und Kuba, also auch den Vereinigten Staaten und Panama, dar.— Am Tage vor dem Erdbeben wurde in Kingston ein landwirtschaftlicher Kongreß eröffnet, zu dem eine Reihe von englischen Interessenten, namentlich aber viele Pflanzer aus dem Innern gekommen waren. Ob sich unter den Getöteten Mitglieder dieses Kongresses befanden, steht noch dahin. Sonst scheinen hauptsächlich Neger umgekommen zu sein. Letzte Meldungen. W. T.=B.) Frankfurt=Main, 17. Januar.(Tel.) Die „Fr. Ztg.“ meldet aus Newyork: Nachdem am Montag die Stadt Kingston schon fast zerstört war, erfolgten am Dienstag zwei weitere Erdstöße und am Mittwoch noch einer. Alle Wasserröhren brachen, sodaß die Bevölkerung gegen Brände, welche auch die vom Erdbeben nicht zerstörten Stadtteile ergriffen, hilflos war. Der Verwesungsgeruch ist fürchterlich. Dem Erdbeben ging ein gewaltiger Orkan vorauf. W T.=B. Berlin, 17. Januar.(Tel.) Alle hier eingetroffenen Berichte stimmen darin überein, daß das gesamte Geschäftsviertel von Kingston vollstän dig zerstört ist, besonders infolge der gleich nach dem Erdbeben ausgebrochenen Feuersbrunst. Alle Kais, außer zwei, sind vernichtet. Die Schiffahrtszeuge retteten etwa 700 Personen, die von der halb wahnsinnigen, Schutz vor den Flammen suchenden Menge von den Kais ins Wasser gedrängt worden waren. W. T.=B. London, 17. Januar,(Tel.) Der„Newyork Herald“ meldet aus Kingston, das Feuer ist ausgebrannt. Die einst schöne Stadt ist jetzt eine grausige Fläche voller Trauer und Klagen. Tausende ihres Heimes Beraubte schlasen in den Straßen. Bananen sind die Hauptnahrung. Am 16. Januar sind 180 Leichen auf dem kath. Friedhof bestattet worden, heute 130. Infolge der Zerstörung des Irrenhauses streifen Der neue Lenkballon Patrie. Zweifellos haben die Franzosen in Bezug auf die militärische Brauchbarkeit des Lenkballons vor allen die Militärluftschiffahrt betreibenden Heeren einen ganz erhevlichen Vorsprung voraus. War dies schon bei dem lenkbaren Lebaudy der Fall, der für die Benutzung in den Festungen der Ostgrenze bestimmt war, so in weit höherm Maße mit dem neuen Lenkballon Patrie, dessen Erfolge den Lebaudy in jeder Hinsicht übertroffen haben. Die Versuchsfahrten wurden nach der„K. Ztg.“ nicht nur von erfahrenen Luftschiffern von Beruf ausgeführt, sondern auch von GenieOfsizieren, in beiden Fällen mit gleichem Erfolge. Vor der Ueberführung des Lenkballons Patrie von Moisson nach dem Militär=Luftschifferpark in Chalais=Meudon wurde eine günstig verlaufene Fahrt gegen den Wind in einer Höhe von 200 Meter unternommen. Der Wind hatte eine Stärke von 14 Meter in der Sekunde. Der Ballon fuhr mit seiner militäcischen Besatzung, die zurückgelegte Strecke betrug 52 Klm., die Landung erfolgte ohne Schwierigkeit. Eine solche Leistung hat wohl bisher noch kein Lenkballon auszuweisen gehabt. Nun soll der neue Lenkballon seine nächste Fahrt nach Verdun unternehmen, wo er den Ausrüstungsbeständen der Festung überwiesen werden soll; es sind auch noch weitere solcher Ballons in Bestellung gegeben worden, um die Festungen der Ostgrenze damit zu versehen. Bei den modernen Lenkballons hat man die verschiedenen Typen festzuhalten, das starre, das halbstarre und das unstarre System. Als Vertreter dieser drei Systeme kann man die Luftshiffe des Grafen v. Zeppelin, der Gebrüder Lebaudy und nun den Ballon Patrie betrachten, der wie das Lustschiff des deutschen Majors v. Parseval zu den unstarren Luftschiffen gehört. In dieser Beziehung ist also die Patrie dem Lebaudy überlegen, denn dieser kann nur in gefülltem Zustande gefördert werden, während die Patrie verpackt werden kann; die Ueberführung des Lebaudy von Chalons nach Toul mußte in gefülltem Zustande erfolgen, die Patrie kann man einfach mit der Eisenbahn oder zu Wagen befördern. Dieser Umstand verleiht aber dem Ballon Patrie seine außerordentliche militärische Brauchbarkeit. In Frankreich trägt man sich nun mit dem Gedanken, den neuen Lenkballon nicht nur als Werkzeug der Erkundung, sondern auch als Waffe zu benutzen, um von ihr aus mit Feuerwafsen oder durch herabgeworfene Sprengkörper dem Gegner Schaden zuzufügen; über die Abmachungen der Haager Friedenskonferenz setzt man sich dabei mit der Begründung hinweg, daß man ebenso gut wie Panzerautomobile und Unterseebo##te zum Schutz und Angriff den Militärballon zu den modernen Kriegswaffen zählen müsse. Mit dem Gebrauch des Lenkballons als Basis treffsicherer Waffen einschließlich herabgeworfener Sprengmassen hat es noch seine guten Wege und hier spielt die Phantasie noch eine recht bedeutende Rolle. Aber man wird zugeben müssen, daß man zu Erkundungen den Lenkballon ebenso gegen den Feind vorschicken können muß wie etwa ein Panzerautomobil und daß man folgerichtig den Lenkballon ebenso wie das Automobil mit Waffen versehen kann. Die Luftballons sind wie der Militärtelegraph, die Brieftauben und sonstige Nachrichtenmittel dem Genie, insbesondere dem 5. Genieregiment in Versailles überwiesen und sollen es auch bleiben; jedoch wird verlangt, daß für die Erkundung vom Ballon aus möglichst viele Offiziere aller Waffen, namentlich auch vom Generalstabe ausgebildet werden. Ein Dutzend Auffahrten genügt dabei kaum, um sich an den Aufenthalt im Luftschiff, namentlich im Zeit und fortgesetzter Uebung, um vom Ballon aus die Verschiedenheiten auf der Erdoberfläche richtig zu erkennen und zu beurteilen. Die im Luftschifferdienst ausgebildeten Offiziere bestätigen ausnahmslos, daß eine geringe Anzahl von Aufstiegen oder Freifahrten zur Erlernung der Erkundung vom Ballon aus nahezu wertlos sind, und diese Auffassung ist ein Fingerzeig für alle Luftschiffertruppen, die mit der Ausbildung von Erkundungsoffizieren zu tun haben. Aus aller Welt. Die Giftmischerin aus Liebe. Von seiner Frau aus Liebe vergiftet und ins Jenseits befördert zu werden, diesem Schicksal ist, wie aus Brüssel berichtet wird, dort ein Maler nur mit knapper Not entgangen. Er ist mit einer Sängerin verheiratet, aber beider Ehe war in letzter Zeit keine glückliche mehr, und der Mann hatte sich entschlossen, die Scheidung nachzusuchen. Selbst die gemeinsame Zärtlichkeit für ein ihrem Bunde entsprossenes Kind von wenigen Jahren vermochte die häusliche Eintracht nicht mehr herzustellen. Seit mehreren Tagen bemerkte nun der Maler, daß er regelmäßig nach den Mahlzeiten starke Magenbeschwerden empfand; es regte sich ein Verdacht in ihm, und er setzte daher das ihm von seiner Frau bereitete Essen einem Hunde vor. Alsbald krümmte sich der Hund unter sichtbaren starken Schmerzen. Jetzt nahm der Maler das Dienstmädchen ins Gebet, und dieses gestand, daß die Frau täglich ein Pulver den Speisen beimischte. Damit stand für den Mann die Ueberzeugung fest, daß sich seine Gattin seiner durch Gift entledigen wolle, und schleunigst benachrichtigte er die Polizei. Die traf denn auch ein und begann ein strenges Verhör mit der vermeintlichen Mörderin. Doch das Resultat war ein anderes, als man erwartet hatte. Madame gestand unter Tränen ein, besagtes Pulver benutzt zu haben, erklärte aber auf durchaus glaubhafte Weise, es sei ein ihr von einem Apotheker empfohlenes Geheimmittel gewesen, das die Macht besitze, ihr die verlorene Liebe ihres Gatten wiederzugewinnen, wenn er es zu sich nehme. Unter diesen Umständen blieb die arme Frau natürlich auf freiem Fuße. Dagegen dürfte sich der sonderbare Heilkünstler, der sich ihre Leichtgläubigkeit zu nutze machte, demnächst vor Gericht zu verantworten haben. Das Mannweib als Konsulatssekretär. Vor turzem wurde in den Blättern über den ganz ungewöhnlichen Fall berichtet, daß ein Individuum namens Nikolas de Raylan, Sekretär des russischen Konsulats in Chicago, dreimal verheiratet war und sich bei seinem Tode als— Frau entpuppte. Aus Newyork wird nun berichtet: Die Doppelexistenz dieser Dame erklärt viele Eigentümlichkeiten in ihrem Leben. Aus unbekannten Gründen verließ die merkwürdige Frau Rußland in Männerkleidung. Baron Schlippenbach, der russische Konsul in Chicago, nahm sich des jungen Menschen an, ohne zu ahnen, daß es ein Weib war.„Er“ wurde Sekretär und verrichtete seine Arbeiten tadellos. Die Zweifel, die der Baron später an die Bartlosigkeit und das übrige frauenhafte Aussehen seines Gehilfen knüpfte, wurden durch dessen Benehmen zerstreut.„Er“ lebte ganz wie ein Mann, und war wie ein Lebemann, trinkend, rauchend und spielend. Nikolas sagte, er wäre lungenkrank. Da er hübsch war, hatte er Glück bei den Frauen, und er heiratete, wie gesagt, dreimal. Jedesmal setzte er im Heiratskonsens fest, daß die Ehekontrahenten mit Rücksicht auf sein Lungenleiden nach der Hochzeit wie Mann und Frau nur dem Namen nach leben sollten. Seine beiden ersten Frauen ließen sich dann von ihm wegen schlechter Behandlung scheiden. Seine dritte Frau, von der jedermann sagt, daß sie ein reizendes, unschuldiges Mädchen sei, war eifersüchtig auf ihren vermeintlichen Gatten und glaubte, er hinterginge sie. Jetzt, nachdem das Geheimnis geoffenbart ist, fühlt sich die junge Frau unglücklich in dem Gedanken, ihre Liebe an ein Weib vergeudet zu haben. Das Schlafzimmer ihres„Gatten“ war wie Und über uns die goldene Sonne. Roman von J. Jobst. 17)(Fortsetzung.)(Nachdruck verboten). „Was hat denn die dumme Person bei nachtschlafender Zeit dort zu suchen?" wich Burkhardt der Frage aus. „Meiner lieben Kray ist die Nacht wie der Tag, und sie hat Blumen pflücken wollen für die Gräber, wir wollten doch Großmutters Grab schmücken,“ klagte die junge Frau,„und nun sind sie alle hin und meine gute Kray hat sich Schaden getan.“ Ohne sich noch um ihren Mann zu bekümmern, lief Maria hinaus und Burkhardt folgte ihr langsam nach. Fatale Geschichte, wenn die Blinde sich ernstlich verletzt hatte, seine Frau hielt so viel von ihr! Als er an der Unglücksstelle ankam, hörte er die laute Stimme Hartwigs, der das Rettungswerk leitete. Behutsam wurden die Erdmassen entfernt, indessen Maria am Rande der Grube kniete und ihre Hände in furchtbarer Angst ineinander schlang. Als ihr Mann neben sie trat, sah sie zu ihm auf und fragte in voller Unruhe:„Der Arzt, Otto! Ich dachte, du seiest schon unterwegs?“ „Was, ich soll nach Elmendingen herunter, dazu ist nachher auch noch Zeit, Martin mag laufen, ich werde ihn hier schon ersetzen. Martin,“ rief er laut zu dem Knecht hinunter,„rufen Sie den Arzt, ich werde an Ihrer Stelle helfen.“ „Bleiben Sie oben, Herr Burlhardt,“ rief Hartwig in Angst, „sonst fällt neue Erde. Wir haben sie bald losgeschaufelt, wir sind unser genug hier, wenn Sie nur den Arzt holen möchten.“ Bittend sah Maria den Unwilligen an, der das ganze Unglück nur als eine ihm persönlich zugefügte Unbequemlichkeit zu empfinden schien, doch er verharrte mit gerunzelter Stirn auf derselben Stelle und sie hörte ihn murmeln:„Soll ich mich von einem Knecht kommandieren lassen?“ Dann kletterte er hastig den steilen Rand herunter, der ihm dicke Schollen nachschickte, die Arbeit der rettenden Hände erschwerend. Martin mußte auf sein Geheiß nach Elmendingen herunter, während er seine Stelle einnahm. Nun fiel kein Wort weiter, Hartwig arbeitete mit zusammengebissenen Zähnen, sodaß Burkhardt wenig zu tun übrig blieb. Kathi hielt den Oberkörper der Blinden, ihr breiter Rücken hatte zum Glück die nachstürzenden Erdmassen aufgefangen. Jetzt lag der Körper der Stöhnenden frei, und Hartwig betastete vorsichtig die Beine, was ein vermehrtes Aechzen hervorrief. „Werfen Sie mir mal das Laken herunter, Baroneßchen, es liegt an der dicken Mauer," rief Hartwig. Vorsichtig hoben die Männer die Schwerverletzte darauf und kletterten nun, von der kräftigen Magd unterstützt, mit ihrer wimmernden Last die Erdstufen in die Höhe, die Hartwig vorsorglich in den steilen Rand grub. Maria dünkte es eine Ewigkeit, bis alle oben waren und sie ihr bleiches Gesicht in das kalte der Bewußtlosen drücken konnte, die unaufhörlich stöhnte. Bald darauf lag die Blinde auf ihrem Bett und den Kopf kühlte die junge Frau mit Kompressen, flößte auch ab und zu den sich schwer öffnenden Lippen Wein ein. Im Nebenzimmer ging Burkhardt rastlos auf und ab, sie hörte seinen Schritt, sah auch, daß er von Zeit zu Zeit in die Tür trat und zu ihr hineinsah, aber sie rührte sich nicht. Noch stand sie zu sehr unter dem Eindruck des Unglücks, und der quälenden Erwartung des Arztes, um das ganze Ereignis klar überschauen zu können. Die Blinde war ihr alles gewesen, so lange sie denken konnte, Mutter, Gespielin und Freundin. In der letzten Zeit hatte die junge heiße Liebe sie ein wenig zurückgedrängt, aber jetzt in dem tödlichen Bangen um das geliebte Leben fand sie sich wieder zu ihr wie in früheren Tagen. Noch war es nur ein leises Unbehagen, ein erschüttertes Vertrauen, das sich ihrem Manne gegenüber in ihrer erwachenden Seele regte. Seine tühle Ruhe, die ärgerlichen Werte, mit der er die Unvorsichtigteit der Blinden getadelt hatte, erschien ihr als Kränkung, die sie zwar stumm über sich ergehen(ließ, aber die die Schuld ihres Mannes in ihren Augen nur noch tergrößerte. Die Erinnerung an die warnenden Worte Rothers wurden auch noch lebendig, und sie fühlte sich unglücklich, haltlos, es schien alles zu schwanken, an das sie sich gehalten hatte mit gläubigem Vertrauen und übergroßer Liebe. Der eintretende Arzt entriß sie ihren Grübeleien und es kamen so schmerzerfüllte Stunden, in denen sie, unterstützt von Hartwig, bei dem Einrichten der gebrochenen Glieder und dem Bandagieren der Wunden Hilfe leisten mußte, das alles andere davor zurücktrat. Einen Augenblick schien es, als ob die Blinde bei dem gesteigerten Schmerzgesühl zum Bewußtsein zurückkehrte, denn ihre Lippen flüsterten:„Ich habe ja nur für das Baroneßchen Blumen pflückten wollen.“ Dann aber versank sie wieder in die frühere Starrheit. „Vorläufig ist hier nichts zu tun,“ sagte Dr. Heim.„Sorgen Sie für Erhaltung der Kräfte durch Einflößen starker Weine. Soll ich eine Pflegerin besorgen?“ „Ich übernehme die Pflege,“ sgte Maria bestimmt. „Wenn Ihr Herr Gemahl damit einverstanden ist, gnädige Frau, könnte mir nichts lieber sein. Habe ich doch während den Krankheit des alten Herrn Baron zur Genüge Ihre Fähigkeit zu diesem Amt kennen gelernt. Und unser Hartwig versteht auch seine Sache!“ „Ich wünsche aber nicht, daß meine Frau sich überanstrengt, und darf Sie wohl bitten, für eine geeignete Hilfe zu sorgen.“ „Meine liebe Kray gebe ich nicht in fremde Hände, Otto, und du hörst, daß ich nach des Toktors Meinung die Stellung wohl auszufüllen vermag.“ „Es wird ein lang dauerndes Krankenlager werden und deine Pflichten werden dich ganz an die Blinde fesseln.“ „Tann bin ich also auf meinem richtigen Platz.“ „Und ich muß deine Gegenwart entbehren!“ „Wir müssen eben alle Opfer bringen, auch du.“ „Ja, ja, Herr Burkhardt, ohne Opfer geht es bei einer so ernsten Sache allerdings nicht ab,“ mischte sich der alte Arzt in das Gespräch.„Und wenn Sie bedenken, daß Sie, ohne es natürlich zu wollen, selbst die Gefahr heraufbeschworen haben, der unsere verehrte Mamsell Kray zum Opfer fiel, so werden Sie bei einigem Besinnen gern den Wunsch Ihrer Frau Gemahlin erfüllen. Sollte die Pflege wirklich deren Kräfte übersteigen, schaffe ich sofort eine Pflegerin her.“ „So mag es denn sein,“ gab Burkhardt ärgerlich nach und begleitete den Arzt noch bis zum Burgtor und dieser verhehlte ihm nicht, daß er ernste Besorgnis hege, daß die Blinde, wenn sie überhaupt am Leben bliebe, vielleicht für den Rest ihres Lebens gelähmt bleiben würde. „Was hieß Sie aber auch ein solches Loch graben, ohne die Bewobner der Burg davon zu unterrichten? Wie ich von Hartwig hörte, wußte sogar Ihre Frau Gemahlin nichts davon, und mir ist bekannt, daß sie mit Vorliebe bei Vollmondschein in den Ruinen umherwandelt. Malen Sie sich einmal aus, welches Unglück für Sie hereingebrochen wäre, wenn die junge Frau noch zur Nacht hätte Blumen brechen wollen in ihrem Mauerwinkel, wo ich sie so oft schon gefunden habe, wenn mich mein Beruf in dies verwunschene Schloß führte. Muß denn hier auf Heideck durchaus gebuddelt werden, so stellen Sie Wachen aus. Ich empfehle mich, morgen bin ich wieder da.“ Burkhardt sah Dr. Heim grimmig nach, der Mann konnte gar recht deutlich werden. Der paßte zu Hartwig. Das konnte ja hübsch werden in der nächsten Zeit, besonders wenn die Sache so unglücklich verlief, wie der Arzt glaubte. Maria würde in der Blinden sein Opfer sehen und wohl gar ernsten Groll auf ihn werfen. Pah, er würde schon fertig mit ihr werden, sein schüchternes, sanftes Frauchen war ja Wachs in seiner Hand. Auch wollte er versuchen, geduldig zu bleiben, wenn auch diese Krankenpflege sehr störend in das junge Eheglück fiel. Da galt es, sich mit dem kindischen Alten zu trösten und mit dem Ordnen des Museums — die Buddelei mußte ja doch„vorderhand zu seinem Kummer aufhören. Diese Resignation hielt vor, denn Burkhardt stieß am nächsten Morgen, als ihn die Neugierde an die Unglücksstätte führte, und er es doch nicht unterlassen konnte, etwas tiefer zu graben, überall auf harten Fels. So stellte er denn Martin an, das Loch wieder zuzuwerfen und beschloß, an dieser Stelle zur Ueberraschung Marias eine reizende Anlage zu schaffen. Davor würde die Verstimmung verfliegen wie die Nebel vor dem strahlenden Sonnenlicht. Er sollte Recht behalten, denn Maria schloß ihn mit Tränen in den Augen in die Arme, asks er sie an einem köstlichen Tage des Spätherbstes zu dem reizenden Winiel des Burghofes führte, wo die letzten Blumen ihrer warteten und eine geräumige Grotte sich mit künstlerischem Geschmack der alten Mauer anpaßte, eine Ruine im Kleinen bildend. „O, du Liebster, Bester, so heiml'ish hast du das alles geschaffen und hattest doch so einsame Tage und Wochen. Ich glaube, ich ließ dich recht darben, aber nun kommt bessere Zei.. Morgen darf meine liebe Kray zum ersten Male aufstehen, hat Dr. Heim gesagt, und dann wird wieder alles gut.“ Burkhardt hütete sich wohl, ihr diese fröhliche Zuversicht zu nehmen, er wußte es schon lange, daß die arme Alte gelähmt bleiben würde. Maria würde es noch früh genug inne werden. Mamsell Kray wußte es auch, der Arzt hatte es ihr auf ihre Bitten gesagt. Sie trug die neue Prüfung mit großer Geduld und bat Dr. Heim nur, ihrer Herrin die Wahrheit vorläufig zu verschweigen, da sie deren mitfühlendes Herz kannte. Ihr sollte die Hoffnung auf ein Besserwerden nicht genommen werden. (Fortsetzung folgt.) 2. Blatt hoka (Der Nachdruck der m des General=Anzeig Der Gede uns in diesem I keit des vaterländ vergessen bleibt u Blut und Kampfe schmiedet ward du 18. Januar, der 2 1871 wieder erstan ehernen Tafeln ve heute wie eine ein warnungsvoller du ein Deutscher den Brüdern die was undeutsch des und Kraft feindseli nungsruf, der eine uns allen, gleich, in die Scele drir ben und freudig Waffenruhm und Der 18. Janne Denn heute vor: von Brandenburg jetzt der deutsche * Zur Reich lung des Ergebi Reichstagswahlen fü hausen=Ruhrort=Duts Wahlkommissars, La dem 29. Januar gebäude zu D. Zutritt zu dem Lok f. Die Best neten und Direktor Die irdische Hülle beiter und Beamter hörden, der Stadtt len Ständen zum Düsseldorf überführ * Im Zeich Seitens des Reichs ob es nicht angeb an Sonntagen mittags von 12—1 bestellung an Sonnt bestellung nur morg in nicht allzulanger aufzuheben und nu zunehmen und Postt Versuchsweise soll zi anweisungen gegen an Sonntagen ange der Verkehr dadurch dann in jedem Post In diesem Falle n Nach Einführung dei tungen am Schaltel von Invalidenmarken schäftsleuten, die sie mit dieser verkehrsf re. Erhöhun rer. Gestern nachmi deputation, haut etats. Wie wir erfe Erhöhung des Grund auf 1500 Mark I mission ebenfalls in sympathisch gegenübe versammlung im P ben. Mit dieser Re der Lehrer erreicht selben die Höhe, die Essen, Hamborn ust w. Gründun erei. Die Wirte d wirteverbandes waren außerordentlichen Ver einer Genossenschaftsb lung zu nehmen. Nach wurde einstimmig der Brauhaus“ in M Mark beschlossen. Der Schritten beauftragt. en. Leichenf baum befindet sich der fanden am Mittn lichen Kindes. Am Man setzte die Poli dieselbe konnte am ter verhaften. Die der Fundstelle wohne guten Rufes erfreute * Von den R denkliche Zunahme de wird durch den Gener# für die höheren Vern nach betrug die Zah Prüfung abgelegt hab1001. GA 100.1. 11.1 1903: 63, 1904: 64, mündlichen Prüfung nicht bestanden. Von wiederholt nicht best tungsdienst ausgeschle Vorbereitung zurückge mit dem Prädikat„0 dikat„ausreichend“? der Durchgefalle 20, 1902: 17,91, 190 1906: 14,91. ar 1907. 2. Blatt des General-Anzeiger für Oberhausen, Sterkrade, Olterfeld, Bottrop und Umgegend. hokale Nachrichten. (Der Nachdruck der mit Korrespondenzzeichen versehenen Original=Artike! des General=Anzeiger ist nur wit voller Quellenangabe gestattet Oberhausen, 18. Januar. k. Der 18. Januar. Der Gedenttag der Reichsgründung führt uns in diesem Jahre eindringlicher als je die Notwendigkeit des vaterländischen Einheitsbegriffes vor Augen. Unvergessen bleibt uns für ewig die große Zeit, da unter Blut und Kampfesstürmen das deutsche Reich zusammengeschmiedet ward durch die Titanenkraft eines Bismarck. Der 18. Januar, der Tag, da die deutsche Kaiserwürde im Jahre 1871 wieder erstand, bleibt unauslöschlich eingegraben in den ehernen Tafeln vaterländischer Geschichte. Strahlt er nicht heute wie eine Flammeninschrift leuchtend uns entgegen, ein warnungsvoller Ruf aus lichter Höhe?„Gedenke, daß du ein Deutscher bist, halte dein Vaterland heilig und reiche den Brüdern die Hano zum Treueschwur! Bekämpfe alles, was undeutsch des Vaterlandes Ruhm und Wohlfahrt, Ehre und Kraft feindselig untergraben möchte!" Das ist der Warnungsruf, der eine donnergewaltige Sprache redet und heute uns allen, gleich, welcher politischen Partei wir angehören, in die Scele dringt, die wir unsere deutsche Heimat lieben und freudig Opfer bringen für unseres Vaterlandes Waffenruhm und für ein einiges deutsches Reich! Der 18. Januar ist übrigens noch ein zweiter Gedenktag. Denn heute vor 206 Jahren nahm Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg die Königskrone an, deren Träger jetzt der deutsche Kaiser als König von Preußen ist. *" * Zur Reichstagswahlbewegung. Die Ermittelung des Ergebnisses der am 25. d. M. stattfindenden Reichstagswahlen für den Wahlkreis Mülheim(Ruhr)=Ober= hausen=Ruhrort=Duisburg findet laut Bekanntmachung des Wahlkommissars, Landrats v. Wülfing, am Dienstag, dem 29. Januar, vormittags 10 Uhr, im Kreisgebäude zu D.=Ruhrort, Bismarckstraße, statt. Der Zutritt zu dem Lokale steht jedem Wähler offen. f. Die Bestattung des verstorbenen Stadtverordneten und Direktors Malz fand gestern nachmittag statt. Die irdische Hülle wurde unter großer Beteiligung der Arbeiter und Beamten der Hütte, sowie der Spitzen der Behörden, der Stadtverordneten und vieler Bürger aus allen Ständen zum Bahnhofe gebracht, von wo aus sie nach Düsseldorf überführt wurde. * Im Zeichen der Verkehrsfeindlichkeit. Seitens des Reichspostamtes sind Erwägungen im Gange, ob es nicht angebracht sei, auch den Schalterdienst au Sonntagen einzustellen. Zurzeit findet ein solcher mittags von 12—1 Uhr statt, während die Patet= und Geldbestellung an Sonntagen nicht mehr stattfindet und die Beiefbestellung nur morgens einmal erfolgt. Beabsichtigt ist nun, in nicht allzulanger Zeit den Schalterdienst an Sonntagen aufzuheben und nur noch an Sonntagen Telegramme anzunehmen und Postwertzeichen in kleinen Mengen abzugeben. Versuchsweise soll zunächst gestattet werden, daß auch Geldanweisungen gegen eine Gebühr von 20 Pfg. Extravergütung an Sonntagen angenommen werden, doch nur solange, als der Verkehr dadurch nicht an dem einen Schalter, der alsdann in jedem Postamte geöffnet sein wird, zu stark wird. In diesem Falle werden Anweisungen auch ausgeschlossen. Nach Einführung der Neuerung fällt die Bestellung von Zeitungen am Schalter, Ausgabe von Postsendungen, Verkauf von Invalidenmarken usw. an Sonntagen fort.— Den Geschäftsleuten, die sich ihre Post selbst abholen lassen, dürfte mit dieser verkehrsfeindlichen Neuerung wenig gedient sein. re. Erhöhung des Grundgehaltes der Lehrer. Gestern nachmittag um 5 Uhr tagte die städtische Schuldevutation, hauptsächlich zwecks Durchberatung des Schuletats. Wie wir erfahren, wurde in dieser Sitzung auch die Erhöhung des Grundgehaltes der städtischen Lehrer von 1400 auf 1500 Mark beschlossen. Da die städtische Finanzkommission ebenfalls in ihrer Mehrheit dieser Gehaltserhöhung sympathisch gegenübersteht, wird auch die Stadtverordnetenversammlung im Plenum nichts dagegen einzuwenden haben. Mit dieser Regelung des diesbezügl. Antrages seitens der Lehrer erreicht in unserer Stadt das Grundgehalt der selben die Höhe, die es bereits in unseren Nachbargemeinden Essen, Hamborn usw. erreicht hat. w. Gründung einer Genossenschafts=Brauerei. Die Wirte der rheinischen Zone des Deutschen Gastwirteverbandes waren gestern in Mülheim(Ruhr) zu einer außerordentlichen Versammlung vereinigt, um zur Gründung einer Genossenschaftsbrauerei, wie angekündigt, endgiltig Stellung zu nehmen. Nach eingehenden Vorträgen und Besprechungen wurde einstimmig der Ankauf der Brauerei„Bürgerliches Brauhaus“ in Mülheim=Ruhr zum Preise von 200 000 Mark beschlossen. Der Vereinsvorstand wurde mit den weiteren Schritten beauftragt. en. Leichenfund. Auf der Wiese am Lipperheidenbaum befindet sich ein kleiner Weiher; dort spielende Kinder fanden am Mittwoch die Leiche eines neugeborenen männlichen Kindes. Am Hals hatte man einen Stein gebunden. Man setzte die Polizei sofort von dem Fund in Kenntnis, dieselbe konnte am selben Abend noch die unnatürliche Mutter verhaften. Die Täterin ist ein in der nächsten Nähe der Fundstelle wohnendes Mädchen, dessen Eltern sich eines guten Rufes erfreuten. * Von den Referendaren. Die nicht ganz unbedenkliche Zunahme des Andranges zu dem juristischen Studium wird durch den Generalbericht der Prüfungskommission für die höheren Verwaltungsbeamten für 1906 erwiesen. Danach betrug die Zahl der Referendare, welche die mündliche Prüfung abgelegt haben, im Jahre 1900: 57, 1901: 56, 1902: 62, 1903: 63, 1904: 64, 1905: 65 und 1906: 111. Von den der mündlichen Prüfung unterzogenen 111 Examinanden haben 1° nicht bestanden. Von diesen 13 Referendaren wurden 2 nach wiederholt nicht bestandener Prüfung vom höheren Verwaltungsdienst ausgeschlossen; die andern 11 sind zur besseren Vorbereitung zurückgewiesen. Dagegen haben 10 Referendare mit dem Prädikat„gut“ und 87 Referendare mit dem Prädikat„ausreichend; die Prüfung bestanden. Der Prozentsatz der Durchgefallenen war: im Jahre 1900: 18,75, 1901: 20, 1902: 17,91, 1903: 9,09, 1904: 13,24, 1905: 22,4 und 1906: 14,91. Bilder-Aushangos, General-Anzeiger“ Neu ausgestellt sind in der Hauptgeschäftsstelle des„General=Anzeiger“, Oberhausen, Marktstr. 85: Zur Eröffnung des preußischen Landtages. Fürst zu Inn= und Knyphausen, Präsident des Herrenhauses. Schloß Gmunden, in dessen Mausoleum die verstorbene Königin Marie von Hannover am 20. Januar beigesetzt wird. Eisstürme im Schwarzen Meer. Ein im Schwarzen Meer verankertes Schiff, welches durch die herrschende grimmige Kälte und Eisstürme die Form eines Eisberges angenommen hatt. Nochmals die Königliche Polizei. Die Frankfurter Zeitung“ schreibt: Die Gemeinden im Industriebezirk empfinden es keineswegs als eine Auszeichnung, unter das Regime der Königlichen Polizei zu kommen, mit deren Einführung am 1. April dieses Jahres begonnen wird. Die Landgemeinden verlangen mit immer größerem Nachdruck das Städterecht. Die Berechtigung zu diesem Verlangen kann den Gemeinden nach den bestehenden gesetzlichen Bestimmungen nicht wohl abgesprochen werden. Nichtsdestoweniger kommt die Regierung diesen Wünschen nur ausnahmsweise entgegen. Sie erblickt eben das Ideal der unteren Verwaltungsorganisation immer noch in der historischen landrätlichen Kreisverwaltung, die in allen Fällen ein gefügiges Werkzeug in der Hand der Regierung ist. Tatsächlich paßt diese patriarchalische Verwaltungsform auf das dichtbevölkerte Industriegebiet mit seinen Menschenmassen wie die Faust auf das Auge. Nachdem nunmehr mit der Verstaatlichung der Polizei der Anfang gemacht werden wird, dürfte die Regierung den dringenden Wünschen der Landgemeinder von über 30000 Seelen nach dem Städterecht entsprechen, da sie durch die staatliche Polizei ihren Einfluß genügend gewahrt glaubt. In Zukunft werden wir jedenfalls in dem Industriegebiet zahlreiche neue Stadtgemeinden erstehen sehen. Ob aber die Landgemeinden sehr darüber erfreut sind, daß sie für einen Landrat einen Polizeidirektor eintauschen, ist eine andere Fräße. Es bleibt ihnen aber nichts anderes übrig, als sich in das Unvermeidliche zu fügen. : Diebstahl. In der letzten Zeit haben es die Spitzbuben auf die Mansarden und sonstige einzeln möbelierte Zimmer abgesehen. So wurde wieder am Mittwoch abend einem jungen Manne, welcher in der Styrumerstraße wohnt, sein Zimmer auf Wertgegenstände revidiert. Eine goldene Uhr ne#st Kette, sowie auch mehrere wertvolle Gegenstände, sogar ein Paar Stiefel, wurden mitgenommen. *** mz. Alstaden, 17. Jan. Der Entwurf zu dem Haushaltsetat der Gemeinde Alstaden für das Rechnungsjahr 1907 liegt gemäß§ 89 Abs. 3 der Landgemeindeordnung für die Rheinprovinz von Samstag, den 19. Januar 1907 während der Dienststunden zur Einsicht der Gemeindeglieder und der Forensen offen. M.=Styrum, 17. Januar-kaffet wurde die in der Weststraße wohnhafte Witwe W., weil sie sich der Kuppelei gegenüber ihrer 18jährigen Tochter schuldig gemacht haben soll. Wie die„Dc. Ztg.“ hört, soll in diese Angelegenheit eine ganze Reihe M.=Styrumer und Oberhausener Personen verwickelt sein. p. Dümpten, 18. Jan. Die Schulausgaben haben sich um 24 Prozent des Steuersolls erhöht, die Wegeansgaben um 19 Prozent. (: Heißen, 17. Januar. Zwei Güterzüge fuhren gestern früh auf dem Bahnhof Heißen ineinander. Morgens gegen 4 Uhr fuhr der von Essen mit erheblicher Verspätung eintreffende Güterzug dem von Mülheim ebenfalls mit Verspätung ankommenden Güterzug beim Verlassen des Bahnhofes in die Flanke, sodaß der hintere Teil des Mülheimer Zuges vollständig zertrümmert wurde. Der Packwagen des Zuges, in welchem sich das Fahrpersonal befand, wurde aus dem Gleise geworfen, die darin befindlichen Personen erlitten aber keine nennenswerten Verletzungen. Die Aufräumung der Trümmer nahm den ganzen Vormittag in Anspruch. Auf der berg.=märk. Strecke war der Verkehr mehrere Stunden lana vollständiggesverrt und mußte über Kettwig bezw. die rhein. Strecke geleitet werden. Der Unfall ist, wie uns mitgeteilt wird, dadurch hervorgerusen worden, daß ein Wagen des Mülheimer Zuges sich in der Spitze der Weiche festgefahren haben soll und der Essener Zug in die offene Weiche hineinfuhr. Der Materialschaden ist nicht erheblich. Auf telephonische Anfrage bei der Betriebsinspektion wurde uns mitgeteilt, daß die Schuld an dem Unfall den Fahrdienstleiter treffen soll.— Ein zweiter Zusammenstoß von Rangierzügen erfolgte am selben Morgen auf dem Bahnhof Mülheim=Ruhr in der Nähe des Uebergangs an der Glashütte. Der eine Zug setzte zurück, während ein anderer Wagen in derselben Richtung abstieß. Mehrere Wagen wurden zerstört. Bis zum Nachmittag waren die Trümmer beseitigt. Sterkrade und Umgegend. d. Sterkrade. 17. Jan. In der vergangenen Nacht gen 12½ Uhr brannte das Anwesen Emmerichstraße Nr. 7 hierselbst, welches von dem Bergmann S. bewohnt wurde, ##stal nieder Die alarmierte Feuerwehr brauchte nicht in Tätigkeit zu treten, da bei ihrem Eintreffen auf der Brandstelle das Feuer fast ganz ausgebrannt war. Die Entstehungsursache des Feuers ist unbetannt. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. * Der reisende Kaufmann und die WahlPflicht. Der Verband reisender Kaufleute Deutschlands veröffentlicht folgende Kundgebung: In wenigen Tagen wird sich die Reichstagswahl vollziehen. Jeder gute Staatsbürger soll seiner Pflicht als Wähler bei einem so bedeutsamen politischen Ereignis genügen, gleichviel, welcher Partei er angehört. Mit besonderen Schwierigkeiten ist nun die Erfüllung dieser Wahlpflicht für die reisenden Kaufleute verbunden, die durch ihren Beruf zum größten Teile von ihrem Wohnort ferngehalten werden. Wohl ist nach unserm Dafürhalten der Prinzipal verpflichtet, seinem Reisenden Urlaub zur Erfüllung der Wahlpflicht zu geben, und es würde ein Grund zur Entlassung nicht vorliegen, wenn der Reisende an diesem Tage an seinen Wohnort zurückkehrte, wie auch im Hinblick auf§ 616 des Bürgerlichen Gesetzbuches ein Abzug von Gehalt nicht zu rechtfertigen wäre. Aber im Interesse des guten Einvernehmens zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer liegt es doch, daß dem reisenden Kaufmann, um etwaige Verstimmungen zu vermeiden, freiwillig von den Prinzipalen der Urlaub eingeräumt wird. Unsere Bitte geht dahin, die Herren Prinzipale möchten aus freien Stücken ihren Reisenden die Gelegenheit zur Erfüllung ihrer Wahlpflicht gewähren und ihnen, wenn irgend möglich, nahelegen, für diesen Tag ihre Tour zu unterbrechen und nach Hause zurückzulehren.. Wir bitten insbesondere die Handelskammern, in ihrem Kreise dahin zu wirken. :: Sterkrade, 17. Jan. Mit dem heutigen Tage ist Herr Polizeikommissar Schmitz in die Polizeiverwaltung des hiesigen Bürgermeisteramts eingetreten. dt. Sitzung des Kreisausschusses. In der Sitzung des Kreisausschusses am gestrigen Donnerstag wurde u. a. die Schlachthausanlage für die Gemeinde Hamborn genehmigt. Dem Bedürfnis, die Bureaubeamtenstellen in Hamborn zu vermehren, wird Rechnung getragen werden. Auch in Sterkrade werden die Bureaubeamtenstellen vermehrt, auch sollen neue Polizeisergeantenstellen geschaffen werden. Zu dem Punkt: Verschiedene Steuerordnungen der Gemeinde Hamborn wurde die Einführung neuer und Aenderungen bestehender Steuerordnungen teils genehmigt, teils wurde die Beschlußfassung ausgesetzt. Ausführlicher Bericht folgt. nd Buschhausen, 17. Jan. Die Lehrerin Fräulein Elisabeth Langenhorst aus Ruhrort, die ca. 4 Jahre an dem zweiten katholischen Schulsystem hierselbst gewirkt hat, wird am 1. April dieses Jahres unsere Gemeinde verlassen, um eine Lehrerinstelle an der Stadtgemeinde Duisburg zu übernehmen. Der Weggang der„Dame, die hier recht segensreich gewirkt hat, wird allgemein bedauert.— Mit dem 1. April werden an dem fraglichen System 4 Lehrerstellen frei und bis jetzt haben sich für die wiederholt ausgeschriebenen Stellen noch nicht genügende und geeignete Bewerber gefunden. Wenn allerdings die Gemeindevectre= ter der Bürgermeisterei Sterkrade die berechtigten Wünsche unserer Lehrer, mit den Kollegen der Nachbargemeinden gleichgestellt zu werden, so einstimmig ablehnen, dann wird man erklärlicher Weise hierorts noch oft mit der Kalamität des Lehrermangels rechnen müssen.— Mit dem neuen Schuljahre soll für die hiesige evangelische Schule und für die die neue katholische Schule ein gemeinsamer Schuldiener angestellt werden. Bisher hatten die betreffenden Schulleiter die Reinigung übernommen. Die Gemeindevertretung hat für den anzustellenden Schuldiener ein Gehalt von 1400 Mark ausgeworfen. Geeignete Bewerber können sich auf dem Sterkrader Bürgermeisteramt melden. Aus Österfeld und Umgegend. h. Osterfeld, 17. Jan. Eine Frechheit sondersgleichen beging gestern abend ein Bettler, der von dem Inhaber eines hiesigen Geschäfts abgewiesen wurde, weil er betrunken war. Der Inhaber setzte den renitenten Burschen an die Luft und nun stieß der Held eine Fensterscheibe einNun hatte es für den Bettler aber geschellt. Mehrere kräftige Ohrfeigen und eine Tracht ungebrannter Asche wurde dem frechen Menschen zu teil. Wahrscheinlich wird ihm nun die Lust zum weiteren Betteln vergehen. p. Österfeld, 18. Jan. Bei der Vorstandswahl des Gruben= und Fabrikbeamtenverbandes wurde zum 2. Voritzenden Herr A. Naß gewählt. h. Osterfeld, 7. Jan. Die Vorarbeiten für das Gewerbe= und Kaufmannsgericht sind soweit beendet, daß mit den Wahlen in den nächsten Tagen begonnen werden kaun. Die beiden durch eine Kommission ausgearbeiteten Statute sind bereits von der Gemeindevertretung genehmigt worden und am 1. April werden beide Institute in Kraft treten. Aus Bottrop und Umgegend. B. Bottrov. 17. Jan. In der letzten Sitzung des Presbyteriums und der größeren Gemeindevertretung der cvangelischen Kirchengemeinde wurde eine Neu= bezw. Umbezw. Ergänzungswahl der beiden Körperschaften vorgenommen. Die Wahlperivde der Herren Betriebsführer Friedrich Haarmann und Materialienverwalter Peter Zimmermann waren im Presbyterium beendet. Bei den getätigten Wahlen wurde Herr Betriebsführer Haarmann wieder= und an Stelle des Herrn Zimmermann wurde Herr Kaufmann Heinrich Haasen in das Presbyterium gewählt. In den Kirchenvorstand wurde Herr Hauptlehrer Berenfänger als Ersatz für einen von hier verzogenen dem Kirchenvorstande engehörigen Bahnbeamten gewählt. B. Bottrov, 17. Jan. Die Einführung bezw. die Konstituierung der neuen Synode Recklinghausen wird wahrscheinlich mit Beginn des neuen Etatsjahrs erwartet. Die Bestätigung der getätigten Wahl, die durch den Oberkirchenrat zu Berlin zu erfolgen hat, ist noch nich eingetroffen, doch erwartet man, daß die Bestätigung Ende dieses bezw. Anfang nächsten Monats eintrifft. Die Einführung des Superintendenten erfolgt durch den Herrn General=Superintendenten aus Münster. z. Gladbeck, 17. Jan. Wir berichteten vor einigen Wochen über das Jubiläum des Herrn Rentmeisters Geißert von Haus Beck in Feldhausen, an welchem Tage der ge nannte Herr 50 Jahre im Dienste des Herrn Grafen WolffMetternich stand. Nunmehr können wir mitteilen, daß dem Jubilar der Königliche Kronenorden 4. Klasse verliehen worden ist. Herr Geißert verfügt noch über eine ausgezeichnete Rüstigkeit und hofft auch das eiserne Jubiläum noch zu begehen. Nr. 15.— Seite 6. General=Anzeiger für Oberhausen, Sterkrade, Osterfeld, Bottrop und Umgegend. 18. Januar 1907 Aus der Amgebung. Aus Quisburg. —I.(Vom Banklehrling Steffens.) Wie wir erfahren, ist der Banklehrling Steffens, der bekanntlich der Filiale Hochfeld der hiesigen Rhein. Bank mit 9000 Mk. durchbrannte und der am 10. Januar in Frankfurt am Main verhaftet worden war, hierher noch nicht ausgeliefert worden. Er wird erst in den nächsten Tagen mit einem sogenannten„Sammeltransport“ hier eintreffen. Es wird uns dazu die charakteristische Tatsache mitgeteilt, daß Steffens in Frankfurt in einem Restaurant mit Bedienung von zarter Hand, genannt„Nassauer Hof“, verhaftet wurde, als er gerade ein Sektgelage veranstaltete. tung entriß dieser dem Beamten die Knebelkette und schlug damit, auch soll er dem Beamten einen Stich in den Sirm beigebracht haben. Bei dieser Gelegenheit hat der Angeklagt eine Anzahl Säbelhiebe und nach seiner Angabe auf de Wache von 2 Beamten noch gehörige Schläge bekommen. Da der Genannte schon öfters vorbestraft ist, wird er zu 1 Monat Gefängnis verurteilt. *** Strafkammerverhandlungen vom 17. Januar 1907. 1. Strafkammer. Zur Warnung. Ein Fall, der allen jenen, die Möbel auf Abzahlung kaufen, zur Warnung dienen sollte, beschäftigte die Strafkammer in einer Anklage gegen den Althändler Eising in Oberhausen und gegen einen gewissen Klein von da. Ein gewisser Peter Gerres in Oberhausen kaufte von der dortigen Firma„Glückauf“. Möbel auf Abzahlung. Als er wegen eines gegen ihn schwebenden Strafrerfahrens zu flüchten gedachte, verkaufte er jenen Teil der von„Glückauf“ erworbenen Sachen, den er durch Zahlung schon gedeckt hatte, an Eising. Die Firma„Glückauf“ erfuhr davon und warnte Eising, erstattete aber keine Anzeige, da, wie gesagt, der Preis für die gekauften Sachen bei ihr schon entrichtet war. Später aber verkaufte Gerres auch die noch nicht an„Glückauf" bezahlten Sachen dem Verputzer Klein und dieser verkaufte sie in Anwesenheit des Gerres ebermals an Eising. Jetzt erstattete die Firma „Glückauf“ Anzeige gegen die drei. Gerres konnte nicht ermittelt werden, und so hatten heute nur Klein und Eising sich zu verantworten. Die Anklage nahm an, daß eine planmäßige Schiebung torliege und verurteilte Eising wegen Hehlerei zu 1 Monat Gefängnis. Klein wurde freigesprochen. Die Verteidigung führte Rechtsanwalt Dr. Deerberg. Verhängnisvoller ärztlicher Irrtum. Der Arzt Dr. Hans v. G. in Düsseldorf war beschuldigt sich unter Außerachtsetzung der ihm obliegenden Berufspflichten einer fahrlässigen Körperverletzung schuldig gemacht zu haben. Er verordnete einem Kinde kurze Zeit nach dessen Geburt eine: Augenausspritzung und verschrieb hierfür, wie üblich, eine Höllensteinlösung. Im allgemeinen wird hierfür eine 1 bis 3proz. Höllensteinlösung angewandt, während der Angeklagte irrtümlich eine 50prozentige Lösung verordnete. Die Folge davon war, daß dem Kinde die Augenlider anschwollen, weshalb der Angeklagte, und zwar direkt nach dieser Feststellung, einen Augenarzt hinzurief. Der verhängnisvolle Irrtum wurde sofort aufgeklärt und entsprechende Gegenmittel angewandt. Der Augenarzt berichtete als Zeuge vor der Düsseldorfer Strafkammer, daß die scharfe Lösung die Augen des Kindes angegriffen habe. Das eine Auge ist erfreulicherweise völlig wiederhergestellt, während sich bei dem anderen Auge die Wirkungen noch nicht beurteilen lassen. An diesem Auge waren die Bindehaut und die Regenbogenhaut von der scharfen Lösung durchgeätzt worden, wodurch eine Verzerrung der Pupille entstand. An dem Auge wird sich vielleicht später eine Operation notwendig machen, indessen ist zu hoffen, daß es wieder vollständig gebrauchsfähig wird, wenn auch nicht in dem Maße, wie ein normales Auge. Der Angeklagte mußte den Irrtum zugeben. Er entschuldigte sich damit, daß er, wie er glaubhaft nachwies, durch mehrere größere Operationen, nächtliche Krankenbesuche usw. sehr abgespannt gewesen sei. Als er am Schluß der Sprechstunde das Rezept ausgestellt abe, sei noch eine andere Frau hereingekommen, der er von einer anderen Medizin eine 50prozentige Lösung verschreiben wollte. Tabei habe er die beiden Rezepte verwechselt. Von seiten der Verteidigung wurde hervorgehoben, bei einer derartigen ganz ungewöhnlichen Lösung hätte es dem Apotheker unbedingt klar sein müssen, daß es sich hier um einen Irrtum handle, umsomehr, als auf dem Rezept stand, daß die Lösung zum Einträufeln in die Augen verwendet werden sollte. Paragraph 33 der Apothekenbetriebsordnung fordert u. a., daß der Apotheker, wenn er annehmen muß, daß ein Irrtum des Arztes vorliegen kann, diesen zu benachrichtigen hat. Der Verteidiger glaubte, daß in diesem Falle umso eher auf einen Irrtum geschlossen werden mußte, weil das Rezept keine Vorschrift über die abzugebende Menge enthielt und die Unterschrift fehlte. Medizinalrat Dr. Schrakamp bezeichnete das Rezept als inkorrekt. Er führte weiter aus, daß der Apotheker vielleicht einen Irrtum hätte vermuten können, daß man aber nicht bestimmt sagen könne, daß er unter allen Umständen einen Irrtum vermuten mußte. Auf der Flasche, die nach den Vorschriften den vollen Wortlaut des Rezeptes tragen muß, war die Stärke der Lösung leider verwischt worden, und heute nicht einmal mit der Lupe zu erkennen. Beim Einträufeln hatte der Angeklagte also glauben können, es sei eine normale Lösung. Das Gericht sprach sich, wie der„D. G.=A.“ berichtet, dahin aus, daß nicht zu prüfen sei, inwieweit etwa auch der Apotheker fahrlässig gehandelt habe. Eine Fahrlässigkeit des Angeklagten liege auf jeden Fall vor, wenn ihm auch Entschuldigungsgründe in großer Zahl zur Seite ständen. Außer„iset“ dem sei auch mildernd zu berücksichtigen, daß das Auge des Kindes geant erwürgen, ferner warf er einen Bergmann mit einem ziemlich wiederhergestellt werden dürfte. Die Strafe wurde daher Stein und einen anderen bedrohte er. In anbetracht der!?.—... Schöffengericht. k. Oberhausen, 17. Jan. Den Vorsitz führte gestern Herr Gerichtsassessor Schulten, als Schöffen fungierten die Herren Zechenbeamter Banner von hier und Gutsbesitzer Schulte=Westhoff von Sterkrade, als Vertreter der Amtsanwaltschaft war Polizeiinspeltor Weber anwesend. Es handelte sich um folgende Sachen: „Friedliche Nachbarschaft". Der Arbeiter Klemens B. soll am 9. Juli in die Wohnung seines Nachbars eingedrungen sein, um 2 Eimer voll geliehene Kohlen zu holen; da aber eine Gegenrechnung geltend gemacht wurde, so kam es zu Auseinandersetzungen, wobei auch Beleidigungen an dritte Personen fielen. Wegen Hausfriedensbruch erfolgte Freisprechung, dagegen wurde wegen der Beleidigung aus 12 Mark Geldstrafe erkannt. „Rleptomannie“. Der aus der Strafhaft in Duisburg vorgeführte Arbeiter Jakob P. suchte dem Gerichtshof glauben zu machen, daß er im September 1906 von einem gestürzten Radfahrer, dem er behilflich war, einen 8 Meter langen Treibriemen als Geschenk erhalten habe. Nun stellte sich aber heraus, daß der Riemen bei seinem früheren Brotherrn Knigge entwendet worden war und so wurde der Angeklagte wegen Diebstahls zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. „Das war nicht schön“, daß der Bergmann Paul S. am 9. Oktober, als er aus der Wohnung des Händlers N. gewiesen wurde, diesem im Gesicht eine Kratzwunde beibrachte, und außerdem noch vor den Leib trat. Unter Annahme mildernder Umstände kam der Angeklagte mit 24 Mark Geldstrafe eventl. 8 Tage Gefängnis bavon. „Eine schwere Bedrohung“ stieß der Bergmann Nikolaus Sch. aus, als er aus der Wohnung seines Nachbars gewiesen wurde und daraufhin mit einem Dolch bewaffnet ausrief:„Ich werde dem W. den Hals abschneiden". Wegen dieser Bedrohung und Hausfriedensbruch muß der Angeklagte 3 Wochen Gefängnis abbüßen. in nettes Späßchen“ machte der Bergmann Josef R., als er seinem Schlafkameraden, als dieser vom Lohntag nachhause kam und schwere„Platen“ bei sich hatte, ein 20 Markstück aus dem Portemonnaie entwendete. Der Angeklagte gab zu seiner Verteidigung an, daß er das Geld spaßhalber genommen habe, um seinen Kamerad ärgern zu wollen. Als der Geärgerte aber der Polizei Mitteilung machte, gab R. das Geld heraus. Das Gericht faßte dieses Mätzchen nicht als Spaß auf, sondern verurteilte den Angeklagten wegen Diebstahls zu 1 Woche Gefängnis. „Zwei nette Bürschchen“. der Anstreicherlehrling Josef Z. und der Fabrikarbeiter Ignatz D., betreten nun die Anklagebank; der letztere ist bereits einmal wegen Diebstahls vorbestraft und befindet sich zurzeit in einer Fürsorgeerziehungsanstalt. Der erstere war am 27. Februar im Geschäft des Herrn K. beschäftigt und hatte auf Geheiß des 2. Angeklagten dort gemopst. Unter anderem hatte derselbe eine silberne Halskette, einen goldenen Siegelring, ein Armband und ein Visitenkartentäschchen entwendet und seinem Kumpel zur Versilberung übergeben. Da nach Ausführung des Richters der Hehler schärfer bestraft werden muß wie der Stehler, so erhielt Z. 3 Tage Gefängnis und D. 1 Monat Gefängnis. „Ein ungemütlicher Mensch“ soll der Bergmann Theodor H. aus Sterkrade sein, denn er wurde als ein Mann geschildert, der sich nicht allein mit seinen Kameraden, sondern auch mit seinem eigenen Bruder nicht vertragen könne. Am 27. August wollte H. einen Polizeiser rohen Handlungsweise wurde nach dem Antrage des Amts anwalts auf 3 Wochen Gefängnis erkannt. „Drei mal falsch geschworen“, sollen 2 Polizeibeamten von hier haben, wie der Bilderhändler Michael St. von hier ausführt, der wegen dieser Beleidigung angeklagt war. Da sich diese Beleidigung auf eine Verhandlung in Duisburg bezieht, wo St. freigesprochen wurde, so sollen die Akten von dieser Verhandlung eingezogen werden. Der Beklagte will übrigens die beiden Beamten bei der Staats anwaltschaft wegen Meineids zur Anzeige bringen. „Ein renitenter Mensch“ scheint der Fuhrknecht Bernhard D. aus Sterkrade zu sein, denn derselbe beleidigte seinen Brotherrn, ferner verließ er die Besitzung des selben nicht und zerschnitt außerdem noch eine Peitsche. Als Lohn erhielt D. 18 Mark Geldstrafe. „Angst vor dem Gericht hat der Betonarbeiter Jakob K., denn er war trotz vorschriftsmäßiger Ladung nicht erschienen. Nächstens wird er aber polizeilich zum Termin vorgeführt werden. „Altes Eisen". Der Fuhrmann Wilhelm B. und der Arbeiter Anton K. hatten dem Bauunternehmer B. eine Luftheizung im Werte von 50 Mark entwendet und diese als altes Eisen bei einem Lumpenhändler für 3,50 Mark verkauft. Da die Angeklagten noch nicht vorbestraft waren, kamen dieselben mit der geringsten Strafe von 1 Tag Gefängnis davon. „Der große Unbekannte“. Der Bergmann Hermann S. hat im Jahre 1905 eine mit eingraviertem Namen versehene Uhr von einem Unbekannten für 8 Mark gekauft, obwohl er wissen mußte, daß die Uhr nicht auf rechtmäßige Weise erworben worden war. Diese Unvorsichtigkeit wird mit 3 Tagen Gefängnis gesühnt. „Kirmesfreuden“. Auf der Sterkrader Kirmes machte sich der Schlosser Anton St. ein Vergnügen daraus, den Polizeibeamten D. durch Faustschläge zu mißhandeln, ferner warf er mit Steinen nach Menschen und widersetzte sich bei seiner Verhaftung. Der Widerstand bringt dem Mann eine Woche Gefängnis, die anderen Straftaten 24 Mark Geldstrafe ein. „Auf der Suche nach Einbrechern“ befand sich der Polizeisergeant K. Als ein Verdächtiger wurde der Bäcker geselle Karl B. aus Essen angehalten.— * Gelsenkirchen, 17. Januar. Der Hausbesitzer Hettgen aus Werden schoß in der Wohnung seiner Schwiegermutter seine von ihm getrennt lebende Frau in die Brust, den Rücken und den Hals und verletzte sie lebensgefährlich. Er wurde flüchtig. Guuen, 17. Januar. Der Haus= und Grundbesitzerverein für Hagen und Umgegend hat beschlossen, vom 1. April d. I. ab die Mietpreise bis zu 10 Prozent zu erhohen, da die Steigerung der Arbeitslöhne, die Erhöhung des Zinsfußes usw. dies erforderlich mache. St. Johann, 17. Januar. Die Beilegung des Bürgermeister=Konflikts ist durch die Verhandlungen vor dem Oberpräsidenten gesichert. Beide Parteien gaben genügende Erklärungen ab. Am Montag ist eine Sitzung des Kollegiums, in der der Beschluß der Entlassung des Bürgermeisters Dr. Neff zurückgenommen werden soll.— Der Sergeant Wassermann von der 5. Eskadron des 7. Ulanenregiments, welcher wegen Trunkenheit von seinem Oberleutnant vom Dienst geschickt wurde, erschoß sich kurz darauf in der Kaserne mit seinem Dienstrevolver. Köln, 17. Januar. Die hiesige Strafkammer verurteilte den Schutzmann Burmann von hier wegen jalscher Denunziation zu drei Monaten Gefängnis. Burmann hatte einer Frau, der er eine Ladung brachte, unsittliche Anträge gestellt. Die Frau beschwerte sich über den Beamten, und nun reichte Burmann Strafantrag wegen Belei digung ein. Die Frau wurde freigesprochen und B. unter Anklage gestellt. Der Staatsanwalt hatte sechs Monate Gefängnis beantragt, da die öffentliche Rechtssicherheit stark gefährdet gewesen sei. Köln, 17. Januar. Von der Finanzkommission der Deutschen Kunstausstellung in der Flora 1906 sind die Garantiezeichner dieser Ausstellung ersucht worden, 20 Prozent der von ihnen garantierten Summe einzuzahlen, da das Defizit nach der vorläufigen Abrechnung 100000 Mark betragen wird. Eine endgiltige Abrechnung wird noch erfolgen.— Die Köln=Bonner=Kreisbahnen be absichtigen ihr Netz zu erweitern und ihr Anlagekapital auf 15½ Millionen Mark zu erhöhen. Solingen, 17. Januar. Die Stadtverordneten beschlossen den Bau einer Fachschule für die Solinger Industrie mit einem Kostenaufwande von 201 000 Mark. Zu den jährlichen Unterhaltungskosten von 48 700 Mark werden aus Etatsfonds der Handels= und Gewerbe verwaltung 17490 Mark bewilligt, der Staat gibt für Lern mittel eine einmalige Beihilfe von 10000 Mark. Den Rest der Unterhaltungskosten der Schule tragen Stadt= und oberer Landkreis Solingen gemeinschaftlich. Werden, 17. Januar.(Privattelegr.) Heute nachmittag hat sich der 47jährige Hausbesitzer Karl Hettgen, welcher seine von ihm getrennt lebende Frau durch Revolverschüsse in Gelsenkirchen schwer verletzte, als er verhaftet werden sollte, durch Einatmen von Gas vergiftet. Gelsenkirchen, 17. Januar.(Privattelegr.) Das Stadtverordnetenkollegium beschloß die Aufnahme einer Anleihe von 11 Millionen und 2½ Millionen. Trier, 17. Januar.(Privattelegr.) Der GefangenenAusseher Neumagen wurde mit durchschnittenem Halse tot im Bette aufgefunden. auf 100 Mark bemessen. Der Vater des verletzten Kindes erklärte, daß er der Strafanzeige— die anonym erfolgte— vollständig fernstehe. Er hat im Zivilprozeß von G. eine Entschädigung von 75000 Mk. gefordert. Der Prozeß schwebt noch Rheinland und Westfalen. Barmen, 17. Januar. Frau v. Eynern in Königswinter hat zum Andenken an ihren verstorbenen Gatten, den Landtagsabgeordneten Ernst v. Eynern, dem Barmer Verschönerungsverein 20000 Mark und dem Verschönerungsverein für das Siebengebirge 10000 Mark als Geschenk überwiesen. Dortmund. 17. Januar. Eine sehr humoristische Diebstahlssache dürfte dem„Dortmunder Gen.Ilnzeiger“ zufolge demnächst den Strafrichter beschäftigen. Bird da vor einigen Tagen einem Kaufmann beim Umzuge (nn wertvoller Ueberzieher gestohlen. Der Dieb, dem zur Fortschaffung gerade die Gelegenheit fehlte, packte sein kostbares Gut fein säuberlich in einen Karton und versteckte diesen aus dem Hof. Hier spürte ihn ein anderer, der für dergleichen Sachen sich auch stark interessierte, auf und nahm ihn mit und versteckte ihn in einer benachbarten Wirtschaft unter der Kellertreppe. Indem er nun in der Wirtschaft seinen Durst löschte, erzählte er im Vertrauen einem gleichgesinnten Freunde unter dem Siegel der Verschwiegenheit von seinem kostbaren Funde. Dieser hielt auch reinen Mund, ging aber hin und stahl seinem Freunde den Ueberzieher wieder unter der Kellertreppe fort und verkaufte den jetzt dreimal gestohlenen Ueberzieher in einer anderen Wirtschaft an einen Gast. Der Käufer, erfreut, einen so billigen Ueberzieher erstanden zu haben, machte ein nicht gerade geistreiches Gesicht, als kurz darauf die Polizei, der inzwischen der Diebstahl gemeldet war, sich bei ihm einstellte, ihm den Ueberzieher abnahm und hierbei die Mitteilung von dem Diebstahl machte. Es werden sich daher demnächst wegen des Diebstahls vier Angeklagte zu verantworten haben. Essen, 17. Januar. Der bisherige erste Kapellmeister des Essener Stadttheaters, Leopold Reichwein, hat am Montag anläßlich der Eröffnung der deutschen Winteroper im Covent=Garden=Theater zu London, bei der Direktion der Meistersinger, einen glänzenden Erfolg gehabt, der seinen begeisterten Widerhall in der gesamten Londoner Bei der Verhaf= Presse findet. Nlächttelegramme. Eigener Depeschendlenft des General-Hnzeigers. Hohe Auszeichnung für Dernburg. Berlin, 17. Januar.(W. T.=B.) Dem stellvertretenden Kolonialdirektor Dernburg ist ein hoher italienischer Orden, das Großkreuz des Ordens der italienischen Krone, verliehen worden, mit welchem in Italien der persönliche Adel verbunden ist. Dernburg hat diese Auszeichnung erhalten für die seinerzeitige Gründung einer Gesellschaft zur Nutzbarmachung der Pontinischen Sümpfe, die mit Erfolg durchgeführt wurde. Gesandtschafts=Wechsel in Guatemala Berlin, 17. Januar.(Privattelegr.) Die„Nordd. Allg. Ztg." teilt mit, daß dem deutschen Gesandten in Guatemala Fchr. v. Seefried seinem Antrag gemäß aus Gesundheitsrücksichten der Abschied bewilligt worden sei unter Verleihung des Kronenordens 2. Klasse. Zu seinem Nachfolger ist der Legationsrat Graf Schwerin ernannt, der schon seit Monaten die Geschäfte stellvertretend leitete, früher Legationscat in Wien. Genossenschaftliche Einrichtungen für Südwest=Afrika. Frankfurt a. M., 17. Januar.(W. T.=B.) Wie der „Fr. Ztg.“ aus Darmstadt gemeldet wird, entsendet der Reichsverband der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften im Einverständnis mit dem Gouverneur v. Lindequist im Februar 1907 einen für die Mission geeigneten Genossenschaftsbeamten auf die Dauer von 8 Monaten nach Südwestafrika mit der Aufgabe, ein den dortigen Bedürfnissen entsprechendes Genossenschaftswesen ins Leven zu rufen. In der Kolonie zu Gibeon in Damaraland besteht bereits eine an den Reichsverband angeschlossene Kreditgenossenschaft, an deren Spitze der ermordete Bezirksamtmann v. Burgsdorf gestanden und der Heudri! Witboi als Mitglied angehörte. Um diesen Kern soll jetzt mit Unterstützung des Mutterlandes eine umfassende Organisation geschaffen werden, um die Ansiedler wirt schaftlich zu stärken. Der„Bund der Landwirte". Berlin, 17. Januar.(Privattelegr.) Die diesjährige Generalversammlung des„Bundes der Landwirte“ findet am Montag, 11. Februar, im Zirkus Busch zu Berlin statt. Aus dem französischen Ministerrat. Paris, 17. Januar.(W. T.=B.) Der im Elysee abgehaltene Ministerrat stimmte dem Rundschreiben des Ministerpräsidenten zu, wodurch die Präfekten aufgefordert werden das Gesetz über das Verbot des Hasardspiels stren zur Anwendung zu bringen. Der Ministerrat erklärte sich sodann mit den Grundzügen des Gesetzentwurfes über dies Kriegsgerichte einverstanden, dessen endgiltiger Wort# laut am 19. Januar festgestellt werden soll. Der Gesetzent wurf überträgt die Untersuchung bei den von Militärper sonen begangenen Vergehen und Verbrechen an die Zivilrichter Delilte werden von Militärrichtern unter Assistenz eines Zi## SFSUEEDES BTEE B5-SEEEBERES UInegS-E E9 S 81 Pan-EEr CaE SAS5RESSS SLAS S 98S USSESSEU GE S 5 58 E 2386— **P"* S #POEEERS EEDE 5U-ERTE S.8 # S SSESSTESR TSR EES C a# 1— 9 110 R B5E EEEEST PTBOESSTT PUCT PU-ATDZ e — — SS 8 S 2 01 — 4CWPDE 8 5 BOEOES = PoguEUZoEAT P On-USuU = 8 un.2 S•UIE *— G 99 12 22 S C — EO#SESSEBES PSUUDTE3.2 FBREÄPSTEELS BE FOETGZSSSS SSSNS SOEECBSSLSAOSS SSEE S’ÖRS ·ÖGN .-BELSL B 8.— P# □ □ S CGS S 5 S 9 6g * 7• K 851 S S.5S TEEHEESSSES FEE ###S. Ex KTSGESS — — 5 PBSR S 5. 2 8 — * See“ gEESR ** — 33 3 —.— 8 22— —— 0• 5.. S 5 *— B 2* ##2 S. 18.1 S S.9B%OEE S S3SBDL 0 S.E 40.S" 59—.5 —.— S 59 * 2 □ 85 — —*— 8% P 8ETET OEEURESE SOES-STE — 500 7 — S 25U 2 59 68 S 80 * 2 S S 95 58•51. 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Der Finanzminister Caillaux wird dem Ministerrat Ende der nächsten Woche einen Einkommensteuer=Gesetzentwurf unterbreiten. Die französischen Bischöfe. Paris, 17. Januar.(W. T.=B.) Die Bischöfe nahmen heute früh ihre Kommissionsberatung wieder auf. Um 2 Uhr wurde eine Note ausgegeben, worin es heißt, die Bischöfe hätten in ihrer gestern nachmittag abgehaltenen Hauptversammlung den Wortlaut der an diejenigen ausländischen Bischöfe gerichteten Adressen festgestellt, welche seit Anwendung des Trennungsgesetzes dem französischen Episkopat den Ausdruck ihrer Sympathie gesandt hatten. Um 2 Uhr begann die zweite Hauptversammlung unter dem Vorsitz des Kardinals Richard. Man nimmt an, daß die Versammlung der Bischöfe ihre Arbeiten frühestens morgen abend beenden wird. Ausschreitungen in Sofia. Sofia, 17. Januar.(W. T.=B.) Während der Eröffnung des Nationaltheaters wurden Kundgebungen veranstaltet, die durch sozialistische Hörer der Universität hervorgerufen wurden. Es kam zu Ausschreitungen. Militär war genötigt einzuschreiten, welchem es gelang, die Ordnung wiederherzustellen. Verworfene Revision. Leipzig, 17. Januar.(W. T.=B.) Das Reichsgericht verwarf die Revision des Pfarrers Mich. Caisert in Gündelwangen(Baden), der im Oktober 1906 vom Landgericht Freiburg i. Br. wegen Versuchs der Verleitung zum Meineid(Es hatte sich um Wahlangelegenheiten gehandelt. Die Red.) zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt worden war, nachdem das Reichsgericht ein früheres freisprechendes Urteil des Landgerichts Waldshut aufgehoben hatte. Neue Evangelische Gemeinde in Rom. Rom, 17. Januar.(W. T.=B.) Nach der im Sommer erfolgten Auflösung der früheren Evangelischen Gemeinde in Rom bildete sich gestern abend unter Mitwirkung des Geh. Oberkonsistorialrats Moeller=Berlin unter starker Beteiligung der deutschen Evangelischen eine neue Evangelische Gemeinde, die an die preußische Landeskirche angeschlossen werden wird. Ein flottes Wechselgeschäft! Betersburg, 17. Januar.(Privattelegr.) Der Generalverwalter Koch des Gutes Ramon, letzteres der Prinzessin von Oldenburg gehörig, ist plötzlich seines Amtes enthoben worden, nachdem im Verlauf einer Woche über 9 Millionen Rubel Wechsel, die von ihm amtlich gezeichnet waren, zu Protest gegangen sind. Wiederausbruch der Pest. Gonktautinopel, 17. Januar.(W. T.=B.) In Tschidda. der Hafenstadt von Mekka, sind am 15. Jan. wieder zwei Erkrankungen an Pest vorgekommen, wovon einer tödlich verlief. Bisher sind zehn Personen an Pest erkrankt, davon acht mit tödlichem Ausgang. Vermischte Meldungen. Berlin, 17. Januar.(Privattelegr.) Auf den Werkstätten=Vorsteher der Teltow=Kanal=Verwaltung Frank wurde ein überaus frecher Ueberfall verübt. Als Frank gestern abend von Neubabelsberg nach Glienicke unterwegs war, wurde er von einem jungen Menschen angehalten und mit Messer und Revolver bedroht. Frank schlug ihm mit seinem Regenschirm das Messer aus der Hand, worauf der Strolch mehrere Schüsse auf Frank abgab; der letzte Schuß traf ihn in den Unterkiefer und verletzte ihn schwer, sodaß er nach dem Potsdamer Krankenhaus verbracht werden mußte. betzte Depeschen. Eigener Krüh-Depeschendienst des„Gen.=Anz“. Unter Ausschluß der Oeffentlichkeit. E. Berlin, 18. Jan.(Privattelegr.) Die Ausschließung der Presse von dem am Sonnabend stattfindenden Festessen des kolonialpolitischen Aktionskomitees ist, wie eine Korrespondenz aus authentischer Quelle erfahren haben will, auf den besonderen Wunsch des Reichskanzlers zurückzuführen. Zur Wahlbewegung. N. Berlin, 18. Januar.(Privattelegramm). Im Wahlkreise Naugard=Rügenwalde veröffentlichten drei liberale Pastoren folgenden Aufruf:„Die unterzeichneten Pastoren halten es für politisch nicht klug, wenn der Wahlkreis ohne liberalen Kandidaten bleidt, es würden dann viele Gegner der Konservativen sozialdemokratisch werden. Um einen unnatürlichen sozialdemokratischen Stimmenzuwachs zu verhindern, stellen wir den liberalen Postor Richard Schmidt aus Massow als Kaudidaten auf und bitten alle Parteigenossen, ihm ihre Stimmen zu geben. Theorie und Praxis. F. Hamburg, 18. Jan.(Privattelegr.) Den„Hamb. Nachr.“ zufolge hat die Rede Dernburgs auf der vom 9. Handelstage einberufenen Versammlung bereits den Erfolg gehabt, daß größere Unternehmungen in Bildung begriffen sind, die ihr Arbeitsfeld in den verschiedenen Kolonien, besonders aber in Deutsch=Südwestafrika suchen wollen. Wieder nach Dalldorf. M. Berlin. 18. Januar.(Privattelegramm). Der aus Dalldorf entsprungene irrsinnige Gattenmörder Grabowski hat sich gestern mittag wieder eingefunden. Auf seine gelungene Flucht scheint der Ausbrecher ganz stolz zu sein, zu den Beamten äußerte er, er habe sich auf einige Stunden selbst beurlauben wollen. Eine Familie vergiftet. R. Eberswalde, 18. Jan.(Privattelegr.) In Falkenberg fand man die Arbeiter=Eheleute Richard nd ihren 18= jährigen Sohn im Bette tot auf. Anscheinend hat der Genuß von giftigen Speisen den Tod herbeigeführt. Ein eigenartiger Streik. I. Petersburg, 18. Jan.(Privattelegr.) Einen ganz eigenartigen Streik haben 400 politische Gefangene im Gefängnis zu Smolonsk erklärt, indem sie seit acht Ta gen vollständig nackt umhergehen und das Anlegen von Kleidern verweigern. Nachdem die politischen Gefangenen in das Gefängnis von Smolensk abgeliefert waren, das ursprünglich ein Korrektionsgefängnis war, erhielten alle Gefangenen die von den früheren Arrestanten getragene Unter wäsche, der aus dem allergröbsten Leinenstoffe, der für Mehlsäcke untauglich ist, angefertigt und nicht gewaschen war. Nach dem Tragen dieser Wäsche verbreiteten sich kleine Wunden und diese wurden mit den mannigfachsten Hautkrank heiten infiziert. Sie warfen die Bettunterlagen, die Leinenwäsche, sowie die Kleider aus den Zellen vor die Tür und erklärten, sie wären alle gewillt, lieber so zu sterben, als durch Hautkrankheiten angesteckt. Die Verwaltung war auf dem besten Wege, die Gesetzlichkeit dieser Forderung anzuerkennen, fragte aber sicherheitshalber in Petersburg en, von wo die Antwort einlief, den Gefangenen nicht nachzugeben und sie kahl umherlaufen zu lassen. Zur Katastrophe in Kingston. U. Paris, 18. Jan.(Privattelegr.) Nach den letzten in Paris eingetroffenen Meldungen über das Erdbeben in Kingston beschränkt sich die Zahl der Toten auf etwa 100, die der Verwundeten auf ungefähr 1000. alle anderen Angaben sind unrichtig, ebenso wie die Berichte über große Plünderungen und drohende Hungersnot. Die schwerste Sorge macht die Bestattung der Toten. Die Neger sind, entgegen einer englischen Meldung, nicht gewaltätig geworden, nur von der Furcht vollständg entnervt gewesen. Die schrecklichsten Szeuen spielten sich bei dem Zusammensturz der Kaserne ab, die wie ein Kartenhaus zusammenklappte und eine Menge Soldaten begrub. Mun macht sieberhafte Anstreugungen, um Ordnung zu schaffen. Bekanntmachung. Zur Aufnahme der Gesuche um Zurückstellung und Befreiung der Militärpflichtigen der Gemeinde Dümpten vom aktiven Militärdienst auf Grund häuslicher oder gewerblicher Verhältnisse habe ich Termin vom 3.—7. Febr. d. J. auf Zimmer Nr. 3 des Bürgermeisteramtes anberaumt. Die zur Begründuag der Reklamationen dienenden Beweismittel, wie Zinsenquittungen, ärztliche Atteste, Steuerzettel 2c. sind sind im Termine vorzulegen, auch ist das Alter der Eltern und sämtlicher Geschwister genau anzugeben, außerdem sind Verdienstbescheinigungen der übrigen sich im Haushalte befindlichen Kinder mitzubringen. Ich mache besonders darauf aufmerksam, daß die bereits früher gestellten Reklamationsanträge, falls sie auch in diesem Jahre beim Ersatzgeschäft zur Vorlage kommen erneuern sind. moten, den 16. Januar 1907. Der Bürgeimeister: Beuther. e Rheinisch-westfälische Boden-Creditbank Köln. Natratzen= Sophas kauft man am besten und billigsten in 7241 linkarhnnmne Polstermöbelgeschält Reparaturen prompt und fachgemäss. Makulatur zu haben in der Expedition dsr. Ztg. Eine brennende Reose’s 5 S Backpulver f. 1-1½ Pfd. Mehl m. Prämienscheinen da es unübertroffen ist und nur die Hälfte kostet. # Ueberall erhältlich.= K aat,“ 6. m. b. H., Hameln. S Die höchste Zeit ist es, wenn Sie noch für wenig Geld gute Bücher, Makulatur zu haben in der Expedition Romane, etc. etc. kaufen wollen bei 7182 gm. Janten Marktstr. 94 — Fernsprecher 510.— Anträge auf Gewährung erststelliger Hypotheken=Darlehen zu zeitgemäßen Bedingungen vermittelt 6896 Wilh. Hasenbring, Oberhausen Mülheimerstraße Nr. 114 Telephon 205. 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Kop, Generals der Infante Ein ungetreu Schwurgericht in Ma sekretär Güldemeist Höhe von 650000 Mar und 5 Jahren Ehrverl Ein raffinier umstände besonders erst burg an dem Dienstmä Der bereits festgenomm brißki aus Kiel, wollt Liebesverhältnis entstan Mädchen getötet, berai hatte das Mädchen am und so lange unter Wa Die Vernichtu hauses in Rio de aus Rio de Janeiro, d sandtschaftshotel total ze Personal rettete nur mi Verlockendes A sollst du jetzt tüchtige Ler Sohn:„Papa, laß n ch dir, erstens Besserung rittens vielleicht noch et Monolog eines muß i den Gutsherrn na und am Abend tu i den nei Nachtwächterstell nit nuar 1907. Nr. 15.— Seite 3. General=Anzeiger für Oberhausen, Sterkrade, Osterfeld, Bottrop und Umgegend. 18. Januar 1907. 7217 uer 7135 meng=Bottig d ein Bäckerckaufen. senstr. 106 a. neues Gerüstzu verkaufen. Expedition ds. 7132 onion 100 tg. 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Neue Ritter des Ordens vom Schwarzen Adler. Im Schloß zu Berlin findet heute die Investitur der neuen Ritter des Ordens vom Schwarzen Adler statt, und zwar: Des Prinzen Oskar von Preußen, des Fürsten zu Waldeck und Pyrmont, des Prinzen Albert zu Schleswig=Holstei u=Sonderburg=Glücksburg, des Generals der Infanterie z. D. v. Leszczynski, des Fürsten zu Eulenburg und Hertefeld, des Botschafters von „ubowis, des Admirals a la Suite des Seeoffizierkorps von Senden=Bibran, des Staatsministers v. Studt, des Oberpräsidenten v. Zedlitz und Trützschler, des Kardinal=Fürstbischofs Dr. v. Kopp, d'es Herzogs von Ratibor und des Generals der Infanterie a. D. v. Stülpnagel. Ein ungetreuer Provinzialsteuersekretär. Das Schwurgericht in Magdeburg verurteilte den Provinzialsteuersekretär Güldemeister wegen jahrelanger Unterschlagungen in Höhe von 650000 Mark Erbschaftsgeldern zu 5 Jahren Gefängnis und 5 Jahren Ehrverlust. Ein raffinierter Raubmord, der durch die Nebenumstände besonders erschwerend ist, wurde in der Nähe von Flensburg an dem Dienstmädchen Margarete Kock aus Großeheide verübt. Der bereits festgenommene Mörder, der 17jährige Dienstknecht Grabrißki gus Kiel, wollte sich den Verpflichtungen der durch sein Liebesverhältnis entstandenen Folgen entziehen. Nachdem er das Mädchen getötet, beraubte er es seiner Barschaft. Der Mörder hatte das Mädchen am Genick gepackt, in den Wassergraben gestoßen und so lange unter Wasser gehalten, bis es erstickt war. Die Vernichtung des deutschen Gesandtschaftshauses in Rio de Janeiro. Der Genueser„Secolo“ meldet aus Rio de Janeiro, daß ein furchtbarer Brand das dortige Gesandtschaftshotel total zerstörte. Sämtliche Archive verbrannten. Das Personal rettete nur mühsam das Leben. Witz und Humor. Verlockendes Anerbieten. Dichter:„Für diesen Streich sollst du jetzt tüchtige Hiebe haben— du ungeratener Bengel.“— Ler Sohn:„Papa, laß mal!— Wenn du mich nicht haust, verspreche ch dir, erstens Besserung, zweitens eventuell Hilfe gegen Mama und rittens vielleicht noch etliche famose Reime auf Wunsch und Silber!“ Monolog eines Nachtwächters.„In der Früh um sechs muß i den Gutsherrn nausfahrn, bei Tag läßt mei Alte mi net ruhn, und am Abend tu i den Gutsherrn wieder neinfahrn; wenn i jetzt nei Nachtwächterstell nit hätt', käm i gleich gar nit zum schlafe.“ (Lust. Blätter.) Aus Kunst, Wissenschaft und Technik. Der jüngste Doktor ist König Viktor Emanuel III. von Italien; er hat am vergangenen Sonntag aus den Händen des Botschafters der Vereinigten Staaten das Ehrendoktordiplom der juristischen Fakultät der Universität von Pennsylvanien in Philadelphia entgegengenommen. SPORT Die preußischen Staatspreisé der sogenannte Dispositionsfonds zu Prämien bei Pferderennen, ist ron der Budgetkommission des Hauses der Abgeordneten bei Beratung des Etats der landwirtschaftlichen Verwaltung genehmigt worden. Hierzu wurde, wie wir in der„Sportwelt" lesen, eine Resolution angenommen, daß dieser Titel im nächsten Etat angemessen erhoht werden möge. Ebenso wurde der Etat der Gestütsverwaltung genehmigt. Bei dem Titel, der die Mittel zum Ankauf des Fürstenberg'schen Etablissements für den Graditzer Stall forderte, wurde von der Regierungsseite erklärt, Hoppegarten werde niemals als Rennplatz aufgegeben, sondern für klassische Rennen stets beibehalten werden. Jockey Dietrich ist jetzt von dem Sturz, den er am 12. August zu Köln mit dem dreijährigen Loki getan hatte, soweit wieder hergestellt, daß er wieder bei der Arbeit in den Sattel steigen kann. Die Herkomer=Tour. Die Arbeitsausschüsse des Kaiserlichen und Bayerischen Automobil=Klubs in München beschlossen, die 3. Herkomer=Konkurrenz in der Zeit vom 4.—11. Juni über die Strecke Dresden, Chemnitz, Leipzig, Eisenach, Meiningen, Heidelberg, Mannheim, Karlsruhe, Freudenstadt, Lindau, Kempten, Fussen, Sternberg, München, Landsberg a. L., Augsburg, Nürnberg, Würzburg, Frankfurt(Homburg) zu reranstalten. Das Flachrennen soll im Forstenrieder Park, das Bergrennen auf dem Kesselberg abgehalten werden. Im übrigen dürften die vorjährigen Propositionen keine wesentlichen Aenderungen erfahren. Bandel. Berliner Börse. Berlin, 17. Januar. Die Börse nahm zu Beginn abwartende Haltung ein wegen der eventuellen Herabsetzung des Banidiskonts in London. Daraufhin blieb der gestrige schwache Verlauf Newyorks vorerst einflußlos und kam nur in den niedrigeren Kursen der amerikanischen Bahnen zum Ausdruck. Im Lokalmarkt Hütten= und Bergwerksaktien trotz des günstigen amtlichen Berichts der Essener Börse, daß der Kohlenmarkt unverändert sehr fest liegt, nicht einheitlich. Besser waren nur Phönix und Harpener. Tagegen war der Bankenmarkt zunächst preishaltend, doch war das Geschäft eng begrenzt. 3poozentige Reichsanleihe 0,10 schwächer. Japaner und Russen bei mäßigen Umsätzen behauptet. Im Eisenbahnaktienmarkt sehr still. Meridionalbahn auf Heimatland fünfachtel höher gegen gestern gefragt. Schiffahrtsaktien behauptet. Allg. Elektrizitätsaktien erholt. Kohlenaktien zu steigenden Kursen gefragt. Tägl. Geld 6 Prozent. Zu Beginn der zweiten Börsenstunde Kursstand im ganzen behauptet, nur Phönix 1 Prozent höher. Schiffahrtsaktien gleichfalls gebessert, Fonds stetig. Bei Berichtsabgang still, doch Kurse behauptet. Die Herabsetzung des Bankdiskonts in London auf 5 Prozent machte vorläufig keinen Eindruck. London, 17. Januar. Die Bank von England setzte den Diskont auf 5 Prozent herab. Neuß, 17. Januar. Fruchtmarkt. Weizen 1. Qual. 18.00, 2. Qual. 17.00 M. Roggen 1. Qual. 16.00, 2. Qual. 15.00 M. Hafer 1. Qual. 16.80 M. 2. Qual. 16.30 M. für 100 Kilogramm, Kartoffeln 2.80—3.80 M. Heu 2.50—3.20, Luzerner=Heu 3.60 M. für 50 Kilogramm. Maschinenstroh 20.00, Flegeldrusch 22 M., für 500 Kilogramm Rüböl 68.50, faßweise 69.50, gereinigter Rüböl 71.50 M. für 100 Kilogramm. Rübkuchen 121.00 M. für 1000 Kilogramm, in kleineren Partien 124 M. Kleien 5.70 M. für 50 Kilogramm. Raps 1. Qual. 30.50 2. Qual. 29.00 M. Avel 1. Qual. 29.50 2. Qual. 28.00 M. Köln, 17. Januar. Rüböl(in Posten von 5000 Kilogr.) 70.50 V., Mai 65.50 B., 65.00 G. Fruchtmarkt. Heu 5.30 bis 7.00 M. Maschinenstroh(Roggen) 4.20 Richtstroh(Flegeldrusch) 4.80 Krummstroh 3.50 M. Personenstand des Standesamts Oberhausen vom 6 bis 12. Januar 1907. Geburten. Ein Sohn von: Robert Simon, Konrad Drach, Wilhelm Berndt, Gerhard Mauer, Christoph Rittins, Jakob Dicke, Nikolaus Längler, Gerardus Masselink, Wilhelm Biermann, Kasimir Zientek, Hermann Becker, Theodor von der Heiden, Anton Muziol, Josef Kelnerowski, Friedrich Kleine ,Kurt Liebing, Anton Pilat, Johann Sehr, Johann Römer, Karl Josef Küppers, Albert Reiter, Josef Kubiak, Ferdinand Stahl, Peter Ketzer, Theodor Ruszkiewicz, Anton Vozel, Karl Eps, Heinrich Herzog, Johann Meurer, Andreas Baumann.— Eine Tochter von: Peter Frensch, Franz Zielinski, Heinrich Hintzen, Peter Luckas, Franz Stöckmann, Max Koziolek, Franz Kysters, Alfred Laymann, Wilhelm Thurn, Bernhard Leuschen, Elie Nyland, Wilhelm Bund, Nikolaus Staszyk, Peter Stroh, Johannes Höffken, Jakob Perlik, Josef Jürken, Josef Kostrzewa, Wilhelm Wallenborn, Vinzenz Tomaszewski, German Illigen, Theodora Frintrop, Leopold Alsdorf, Hermann Johann Fehrholz, Wilhelm Mirbach, Josef Hehn, Anton Gorschlüter, Kaspar Schnittker. Aufgebote: Katharina Horsthemke, geb. Strunk mit Philipp Schuhmacher, beide hier; Franziska Szymanska mit Michael Lorych, beide hier; Helene Duchene mit Nikolaus Herres, beide hier; Maria Schoßig mit Peter Eiserlo, beide hier; Monika Schwert mit Wilhelm Hausmann, beide hier: Rosa Theus mit Josef Kuchenbecker, beide hier; Elisabeth Burnecki mit Franz Pior, beide hier; Magdalena Rodenkirch, Köln mit Johann Marxen, hier; Viktoria Lis, mit Martin Kowalewski, beide hier; Brigitta Dulski mit Johann Buchwald, beide hier: Josefa Rutajozak mit Franz Ceglarski, beide hier; Hedwig Wawrzin, hier mit Ludwig Stcmpniewicz, Neumühl; Anna Grzelak mit Anton Kostka, hier; Wilhelmine Behr, hier mit Wilhelm Kämmerling, Styrum; Hedwig Wydra mit Johann Kaczmarek, beide hier; Maria Oemkes mit Paul Reusch, beide hier; Maria Leyendecker mit Rudolf Zumsteg, beide hier. Heiraten: Jakob Heil mit Maria Peralo, beide hier; Hans Harms mit Emilie Wüstemann, beide hier; Johann Rüggenbreer, hier mit Theresia Rhoda, Langendreer; Ignatz Stoike mit Wilhelmina Böckmann, beide hier; Andreas Pijaczynski mit Marianna Ciesielski, beide hier; Ernst Dickert mit Laura Lietzau, beide hier. Gottesdienst der israelitischen Gemeinde. Synagoge Oberhausen. Freitag abend 5 Uhr] Samstag morgen 9 Uhr Synagoge Holten. Freitag abend 5 Uhr] Samstag morgen 9 Uhr. Statt besonderer Anzeige. Am 14. Januar verschied plötzlich auf einer Reise zu Paris unser lieber Gatte, Vater, Schwiegervater u. Grossvater 7199 Herr Eduard Sarburg im Alter von 70 Jahren. Cöln, Ratingen, Oberhausen, im Januar 1907. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frauenarzt Dr. Knoop und Frau Marie geb. Sarburg. Gestorben zu Oberhausen: Januar: Paul Kiwatz, Kasernenstr. 21, 9 Monat 9 Tg. anuar: Ww. Gertrud Fest, Blücherstr. 27, 73 Jahre 8 Monate 11 Tage. 16. Januar; Ehristine Höschen, Brücktor 21, 6 Monate. 16. 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