General für Oberhausen, Sterkrade, Osterfeld und das nordwestliche Industriegebiet. Bottroper Anzeiger Bezugspreis: Frei ins Haus mit der Beilage„Wochenbild“ in unfertiefdruck monatlich 2.00 Mark. Bei Betriebstörung, Streik. Störung in der Pavierzufuhr usw. hai der Bezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder auf Rückzahlung des bereits erstatteten Bezugspreises. Bei nicht pünktlicher Zahlung, zwangsweise Beitreidung des Rechnungsbetrages und bei Konkurs kommt der in Anrech= nung gebrachte Rabatt auch ohne besondere Vereinbarung in Fortfall. Unparteiische Cageszeitung Hauptgeschäftsstelle, Schriftleitung und Verlag: Oberhausen Rhld.), Altmarkt 2— Fernspr. 45, Geschäftsstelle— Fernspr. 49, Schriftleitung u. Verlag, Geschäftsstellen: Sterkrade, Bahnhofstraße 24, Tel. 284.— Osterfeld. Hauptstr. 31, Tel.1598.— Bottrop, Essenerstr. 16, Fernspr. 2452. Gladbeck, Rentforterstr. 13. Tel. 1784 Gladbecker Anzeiger Anzeigenpreis: 1 mm der 9spalt. Zeile im Ortsverkehr 10 Pfennig. hiesige Famtlien=Anzeigen und kleine Anzeigen unter den einzelnen Rubriken 8 Pfennig. Anzeigen von außerbalb des Verbreitungsgebiets u. amtliche 12 Pfennig. Reklamen 40 Pfennig. Vereinskalender die Zeile 30 Pfenntg. Für telephonisch aufgegebene Anzeigen und Abbestellungen übernimmt der Verlag keine Verantwortung.— Postscheck=Konto: Amt Essen 4537. Telegramm=Anschrift: General=Anzeiger. Oberbausen. Nummer 108 Sonntag, den 18. April 1926 23. Jahrgang Der wandelbare Pole. Skrzinskys Reise nach Prag und Wien.— In Prag: Betonung eines slavischen Blocks; in Wien: pazifistische Worte. Der Streit im englischen Bergbau Neuer Vermittelungsvorschlag der Regierung? Eigener Nachrichtendienst D.=G.=A. London, 17. April.(Drahtbericht.) Der König hat den Premierminister aufgefordert, nach Windsor zu kommen, um ihm über den Stand der Bergbauverhandlungen Bericht zu erstatten. In den heutigen Verhandlungen des Arbeitsministeriums mit den Grubenbesitzern ist an diese von der Regierung die Aufforderung gerichtet worden, bis am Montag eine für alle Bergbaubezirke genau durchgearbeitete Lohnskala für die verschiedenen Arbeiterkategorien fertigzustellen, die als Minimallöhne in einem Nationalabkommen Aufnahme finden könnten. Den Grubenbesitzern ist dabei aufgetragen worden, diese Berechnung so ausuführen, als ob keine weiteren Subventionen von er Regierung gezahlt würden, so daß in diesem Entwurf eines Lohnabkommens nur die Selbstkosten, die aus dem Ertrag der Gruben gezahlt werden können, Aufnahme finden würden. Offenbar will die Regierung zu den Lohnvorschlägen der Grubenbesitzer, deren Annahme für die Bergarbeiter eine zu große Härte darstellen würde, in irgendeiner Form als Uebergangsmaßnahme Zuschläge leisten. Trauen-Riesendemonstration gegen den Streik. Eigener Nachrichtendienst D.=G.=A. London, 17. April(Drahtber.) Vom Themse=Quai durch die Straßen von London bis zur Albert Hall wird heute eine Riesendemonstration englischer Frauen für Frieden in der Industrie und gegen Streiks und Aussperrungen stattfinden. Der Umzug wird von der Womans Guild of Empire veranstaltet. Es werden über 30000 Frauen darau teilnehmen. Heute morgen treffen zahlreiche Expreßzüge in London ein, die viele Frauen aus den Provinzen und Schottland nach London bringen. Eine Abteilung Arbeitsloser beabsichtigt, den Umzug zu stören, es sind jedoch von der Polizei Vorkehrungen getroffen worden, um einen ruhigen Verlauf sicherzustellen. Der neue Niederbruch des Franken Eigener Nachrichtendienst D.=G.=A. Paris, 17. April.(Trahrbericht.) Die plötzliche Hausse; des Pfundes hat in hiesigen politischen Kreisen bis in Regierungskreise hinein ziemlich desorientiert. Briand hat heute nachmittag am Quai d'Orsay ein Frühstück veranstaltei, zu dem der Finanzminister, der Justizminister und der Unterstaatssekretär Dmielen gelaben waren. Es wurden Maßnahmen gegen die Frankenbaisse besprochen. Als Peret den Quai d'Orsoy verließ wurde er von einem Journalisten über die Devisenhausse befragt und erklärte: Die gegenwärtige Hausse der Devisen hat vielerlei Gründe und sicherlich ist nur die Spekulation Schuld daran. Ich werde deshalb erst nach reichlicher Ueberlegung der Folgen, die eine Intervention auf dem Markt haben könnte, eine solche vornehmen. Wenn ich aber interveniere, werde ich es mit der notwendigen Energie tun. Ich warte nur auf den geeignetsten Moment dazu. Der Sturz der russischen Valuta. Moskau, 17. April.(Eig. Funkmeldung.) Der andauernde Sturz des Tschwerwonez hat in Moskau größte Beunruhigung bei der Sowjetregierung hervorgerufen. Man ist dazu übergegangen, zahlreiche Privatkaufleute zu verhaften, die in Verdacht stehen, mir ausländischen Valuten gehaudelt zu haben. Es ist festgestellt worden, daß die Bevölkerung in den Häfen von Matrosen ausländische Valuten zu kaufen sucht. An den schwarzen Börsen wird für gute Devisen bereits jeder Preis gezahlt. Wie verlautet, hat sich die Sowjetregierung in den letzten Tagen eingehend mit dem Tschwerwonessturz beschäftigt und Stützungsmaßnahmen beschlossen. Vor allem soll so schnell wie möglich in Amerika eine große Anleihe ausgenommen werden, für die der größte Teil des Staatsschatzes verpfändet werden soll. Der amerikanischen Nationalbank in Washington sollen die Pfandobjekte übergeben werden. Imundsens Nordpol-Luftschiff. Eigener Nachrichtendienst D.= London, 17. April(Drahtber.) „Geutral News“ melden aus Oslo, daß der dortige Acroklub das Luftschiff Norge veranlaßt hat, Leningrad sobald als möglich zu verlassen. Das Luftschiff wird deshalb nur einige Tage in Rußland bleiben und dann die Fahrt direkt nach Spitzbergen fortsetzen. Sollten Stürme die direkte Weiterfahrt nach Spitzbergen verhindern, wird das Schiff kurzen Aufenthalt in Nord=Norwegen nehmen. Wien, 16. April.(Drahtbericht.) Der polnische Ministerpräsident Graf Skrzinsky erklärte heute unserem Berichterstatter auf die Bemerkung, daß die Nachricht über den angeblich bevorstehenden Abschluß eines deutsch=russischen Sicherheitsvertrages auch in Polen Kommentare hervorgerufen hätte: Ich habe die Herren Stresemann und Luther kennen gelernt, und ich habe Vertrauen, daß es im Geiste der Verträge von Locarno keine Rückversicherungsverträge geben wird. Auf den Hinweis des Korrespondenten, daß Skrzinsky in seiner Antwoit auf die Begrüßungsrede des Bundeskanzlers Ramek gesagt habe, daß die von ihm namens Polen unterzeichneten Dokumente, darunter auch die Vereinbarungen von Locarno von modernstem Geiste beseelt und verschieden von früheren Verträgen, ja höherstehend als diese seien, weil sie jede Rückversicherung ausschlössen, mit Ausnahme einer einzigen, des Völkerbundspaktes, und daß diese Bemerkung auch gerade im gegenwärtigen Augenblick in Deutschland Interesse finde, erwiderte Graf Skrzinsky: Ich begreife das und wiederhole, daß nach meiner Auffassung seit dem Abschluß der Locarnoverträge Rückversicherungsverträge tatsächlich als ausgeschlossen gelten müssen. Nachdem in Prag etwas energischere Töne zur Notwendigkeit des slawischen Blockes zwecks Aufrechterhaltung der politischen Ordnung, die jetzt in Europa bestehe, gesprochen woren waren, hielt es der polnische Ministerpräsident für geschickt, in Wien wieder einen pazifistischen Ton anzuschlagen. Einem englischen Pressevertreter, mit dem er ebenfalls sprach, sagte er über den slawischen Block, daß dieser Ausdruck nichts Agressives an sich habe und ausschließlich bedeuten solle, daß Polen und die Tschecho=Slowakei in Genf hinfort nach Ueberwindung früherer Meinungsverschiedenheiten in der Lage sind, ihre Interessen in freundschaftlichem Geiste nunmehr auch gemeinsam zu verireten. Er wisse zwar, daß sich die Haßpolitiker allein als Realpolitiker betrachten und die auf eine Versöhnung hinarbeitenden als Träumer. Nach seiner ganzen Veranlagung rechne er sich gerne zu den Träumern, auch auf die Gefahr hin, in Polen, wo er Gegner habe, einer Kritik ausgesetzt zu werden. In anderen Aeußerungen betonte Skrzinsky seine Vorliebe für Wien, wo er seine diplomatische Schule durchgemacht habe. Er wünsche das beste Verbältnis zu Wien, das auch für Polen nur vorteilhast sein könne, vor allem als Mittler zu dem deutschen Volk. Wieder ein litauisch-polnischer Swischenfall. Riga, 17. April.(Eig. Funkmeld.) An der litauisch=polnischen Grenze wurde ein polnischer Leutnant beim Ueberschreiten der Demarkationslinie von der litauischen Grenzwache erschossen. Die Untersuchung ist im Gange. Die Lage vor und in Peking. Generalkonferenz in Peling. Berlin, 17. April.(Eig. Funkmeld.) Wie die Morgenblätter melden werden die Generale am heutigen Samstag in Peting zusammentreten, um über die Lage besonders im Hinblick auf die Zukunft Pekings zu beraten. Die Truppen Tschangtsolins sind noch nicht in Peking eingetroffen. Nach lebhaften Kämpfen gelangten die Truppen der Nationalen bis zum Engpaß von Nankun, jedoch ohne Geschütze und Verpflegungsmittel. Nach amerikanischen Meldungen sind die Zufahrtstraßen von Peking verbarrikadiert worden, nachdem die Absicht der siegreichen mandschurischen Armee bekannt geworden war, die Hauptstadt zu besetzen. Die mandschurische Armee hat die Wälle der Stadt umzingelt. Bei dem Anmarsch der mandschurischen Truppen auf die Hauptstadt kam es mit der Nachhut der KuominghunTruppen in der Nähe des Sommerpalastes zu 3 sammenstüßen. Die Hauptstadt wird durch 6000 Polizeibeamte, 1500 Gendarmen und 2000 Soldaten geschützt. Alle Verbindungen mit Europa mit Ausnahme des Nordkabels sind abgeschnitten. Marschall Tschang=Tso=Lins Truppen haben bisher noch keinen Versuch gemacht, in Peking einzurücken. In der Stadt selbst, die nunmehr völlig geräumt ist, herrscht vollständig Ruhe. Präsident Schi=Yui wird morgen, wie Reuter aus Peking berichtet, eine Erklärung veröffentlichen, daß er seinen Posten nicht zur Neubildung einer Regierung wieder einzunehmen gedenkt. Das Diktat für Abd el Er darf nur„Ja“ oder„Kein“ sagen. Eigener Nachrichtendienst D.=G.=A. Paris, 17. April.(Drahtbericht.) General Mougin, der bisher die Vorverhandlungen mit den Rifleuten leitete, hat gestern die Dele gation Abd el Krims in der Gegend von Taurnit in Empfang genommen. Er scheint sie, wie das„Petit Journal“ mel det, mit einer Art Ultimatum begrüß: zu haben, um die Stärke ihrer Friedensbereitschaft von vorn herein festzustellen. General Simon, das zweite Mitglied der französischen Friedensdelegation, soll heute, wie das gleiche Blatt weiter erklärt, mit den Rifvertretern den Waffenstillstand vereinbaren. Erst wenn das erledigt ist, soll die eigentliche Friedenskonferenz in Udjda beginnen. Es scheint, daß die Militärs vor Ankunft der übrigen zivilen Friedensdelegierten mit den Rifleuten eine recht kräftige Sprache zu führen entschlossen sind, denn General Simon erklärte einem Berichterstatter des„Matin": „Wir wollen gerne verhandeln, weil der Feind es verlangt. Frankreich ist zu groß, als daß es diesen Krieg unnütz in die Länge zu ziehen brauchte, aber der Feind muß wissen, daß er vergeblich mit Verhandlungen Zeit zu gewinnen hofft. Er hat nur Ja oder Nein zu sagen. Sagt er Ja, dann ist Friede, sagt er Nein, dann beginnt sofort die Offensive. Unsere Truppen sind bereit.“ Der Sonderberichterstatter des„Journal“ hatte sogar schon ein Interview mit Aserkane, dem „Außenminister" und Delegationsführer Abd el Krims. Das Interview scheint sich durchaus in europäischen Formen abgespielt zu haben, jedenfalls drückte sich der Außenminister sehr diplomatisch und vielleicht mit bewußter Anlehnung an gewisse Erklärungen französischer Politiker aus. Aserkane soll erklärt haben, er komme mit dem vollkommensten Wunsche, den Frieden abzuschließen, den Frieden mit Frankreich und mit Spanien.„Wir wollen keinen Erorberungskrieg führen. Wir hoffen, daß die Presse sich für uns interessiert und uns zu besserem Verständnis in der Welt verhilft. Als ich von Abd el Krim Abschied nahm, hat er mir dringlichst ans Herz geelgt, alles zu tun, um den Frieden abzuschließen. Sowjets bis zum Nordpol. Eigener Nachrichtendienst D.=G.=A. Moskau, 17. April(Drahtber.) Durch ein Gesetz hat die Sowjetregierung alles feste Territorium im nördlichen Eismeer nach Norden zu von der russischen Küste bis an den Nordpol, sofern es nicht bereits Territorium von anderen Mächten ist, für Gebiet der Sowjetunion erklärt. Unter dieses Gesetz fallen Länder und Inseln, die bereits bekannt sind, ebenso wie solche, die noch entdeckt werden sollten. In einer offiziösen Erklärung bemerkt dazu die„Iswestija“, daß ein derartiges Gesetz nichts Neues im Völkerrecht darstelle, da auch England seiner Zeit eine ähnliche Erklärung bezüglich der Ländereien in der antarktischen Zone erlassen habe. Die Waldbrände ir Japan. . London, 17. April(Drahtber.) Die Wildbrände, die in den Bergen um Kobe wüteten, sind im Erlöschen begriffen. 200 Personen sind bei den Versuchen, das Feuer zu löschen, verletzt worden. Der Kouflikt in der SPD. Einberufung des Parteiausschusses nach Berlin. (Von unserem Berliner Redaktionsvertreter.) Berlin, 17. April.(Eig. Drahtb.) Der sozialdemotratische Parteivorstand hat den Parteiausschuß für nächsten Dienstag nach Berlin zu einer Sitzung berufen. Nachdem die gesamte sozialdemokratische Presse, an ihrer Spitze das Zentralorgan der Partei, der„Vorwärts“, sich über die Entwicklung des Konfliktes innerhalb der sozialdemokratischen Partei in Sachsen, insbesondere aber über den vollzogenen Bruch völlig ausgeschwiegen haben, wird man dieser Sitzung des sozialdemokratischen Parteiausschusses, die sich ausschließlich mit dem sächsischen Konflikt beschäftigen wird, umso gespannter entgegensehen. Der„Vorwärts“ fügt dem Einladungsbeschluß noch folgenden Satz hinzu, zu dem sich jede Anmerkung erübrigt: Der Parteivorstand wird den Schriftwechsel. den er in letzter Zeit mit Vertretern beider Richtungen in Sachsen gehabt hat, dem Parteiausschuß unterbreiten und ihm zugleich Kenntnis von den weiteren Verhandlungen geben, da nur so eine klare Urteilsbildung über die letzten Vorgänge möglich ist.“ Schweres Automobilunglück in Ostpreußen. Donnerstagabend ereignete sich auf der Chaussee Insterburg—Gumbinnen ein schweres Automobilunglück. Ein Kraftwagen einer Königsberger Automobilfirma fuhr in voller Fahrt gegen einen Baum. Die beiden Insassen, zwei leitende Angestellte der Firma, wurden getötet. Locarno und Rapallo. Die künftigen deutsch=russischen Beziehungen. Der russische Außenminister Tschitscherin wird immer mehr als geschickter Diplomat bekannt. Er hat die Angewohnheit, immer gerade da aufzutauchen, wo sich politisch wichtige Ereignisse vorbereiten. So war es denn eigentlich selbstverständlich, daß er im vorigen Herbst vor Beginn der Konferenz von Locarno in Berlin vorsprach und mit seinem deutschen Kollegen über die politische Lage Rücksprache nahm. In weiten Kreisen Rußlands bestand nämlich damals die Befürchtung, daß durch eine Annäherung Deutschlands an die Westmächte der Vertrag von Rapallo beeinträchtigt oder gar außer Kraft gesetzt würde. Vielfach wurde damals die Ansicht ausgesprochen, Tschitscherin habe noch im letzten Augenblick versucht, Stresemann von der Reise nach Locarno abzuhalten und die bisherigen Abmachungen zwischen Deutschland und Rußland zu vertiefen. Diese Ansichten entsprechen, wie wir heute wissen, keineswegs den Tatsachen. Einmal verfolgt die deutsche Außenpolitik nach dem Kriege den Grundsatz, ohne sich allzusehr zu binden, sowohl mit der Gruppe der Westmächte, wie auch mit Rußland gute Beziehungen zu unterhalten. Diese Bestrebungen mußten bei der auch weiterhin so gehässigen Einstellung unserer früheren Feinde gegen Deutschland naturgemäß zunächst bei Rußland Erfolg haben. Der deutsch=russische Vertrag von Rapallo, der vor nunmehr vier Jahren gerade während der Konferenz der Entente in Genua abgeschlossen wurde, war der erste Schritt auf diesem Wege und hat beide Teile in seinen, allerdings bescheidenen Grenzen vollauf befriedigt, wenn er auch zunächst bei unseren früheren Feinden große Bestürzung hervorgerufen hat. Sodann aber waren bereits im Dezember 1924 zwischen Moskau und Berlin neue Fäden gesponnen worden, um die bisherigen guten Beziehungen noch zu erweitern. Die Verhandlungen zogen sich naturgemäß bei dem schwierigen Problem sehr in die Länge, fanden aber bei der Anwesenheit Tschitscherins in Berlin dadurch eine große Förderung, daß der seit mehr als zwei Jahren vorbereitete deutschrussische Handelsvertrag nunmehr abgeschlossen wurde. Tschitscherin hat sich auch davon überzeugt, daß sich Deutschland weder durch das Abkommen von Locarno, noch durch seine Anmeldung zum Völkerbund in irgendeiner Weise gebunden hat, so daß es mit Rußland nicht einen weiteren Vertrag schließen könnte. Es geht das am allerdeutlichsten schon daraus hervor, daß unsere Vertreter s. Zt. darauf bestanden haben, ihre Auslegung des Artikels 16 der Völkerbundssatzung festzulegen. Nachdem die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund bei der letzten Tagung nicht durchgeführt worden ist, wurden die alten Verhandlungen zwischen Deutschland und Rußland wieder ausgenommen. Sie sind in der letzten Zeit wesentlich gefördert worden und bezwecken nichts anderes, als einen sogenannten Neutralitätsvertrag. Das Verhältnis Deutschlands zum Völkerbund wird hierdurch in keiner Weise berührt. Obwohl Deutschland noch nicht Mitglied des Völkerbundes ist, hielt man sich in Berlin doch für verpflichtet, den Regierungen in London, Paris und Rom von den bevorstehenden Abmachungen Mitteilung zu machen. Wie zu erwarten war, wird diese Mitteilung nun von der Presse der auswärtigen Staaten in lebhafter Weise besprochen. Vor allem sind es die Londoner Blätter, welche die Angelegenheit natürlich in einer ganz anderen Weise darstellen, wie sie eigentlich liegt. Man spricht in London fälschlicher Weise von einem„Rückversicherungsvertrag“ und zieht zum Vergleich das bekannte Abkommen heran, das Bismarck im Jahre 1887 mit Rußland geschlossen hat, das aber später von seinem Nachfolger nicht verlängert worden ist und dadurch die Annäherung Frankreichs an Rußland eingeleitet hat. Damals verpflichteten sich beide Mächte eine wohlwollende Neutralität zu beobachten, falls die andere, ohne provoziert zu haben, angegriffen würde. Die späteren Ereignisse haben nur zu deutlich gezeigt, welch schwerer Fehler es war, diesen Vertrag nicht bestehen zu lassen. Von einem solchen Vertrage kann naturgemäß heute nicht die Rede sein, Deutschland ist daher auch den dahinzielenden Absichten der Sowjets in jeder Weise entgegengetreten, hat aber auf der anderen Seite Vorschläge gemacht, die eine wirtschaftliche Annäherung der beiden Mächte in jeder Hinsicht fördern, ohne die Bestimmungen des Locarno=Abkommens und die Völkerbundssatzung zu verletzen. Ruß ind und Deutschland sind nun einmal in wirthaftlicher Beziehung aufeinander angewiesen. ie Sowjetregierung ist nicht imstande, die eichen Schätze Rußlands an Rohstoffen der inustriellen Verarbeitung zuzuführen, auch ist die lissische Industrie noch lange nicht in der Lage, er Landwirtschaft das unbedingt erforderliche Verkzeug zu liefern. Gerade aber auf diesem sebiet steht Deutschland auf einer besonderen öhe und unsere Industrie schreit geradezu ach Absatzgebieten. Ein Ergebnis der biserigen Besprechungen ist auch die Frage des 00 Millionenkredites, die voraussichtlich bald Indgültig gelöst wird, so daß die sicherlich für eide Teile besonders günstigen Folgen noch in iesem Jahre zur Auswirkung kommen. England hat bekanntlich eine große Abneiung gegen die Sowjets und ist deshalb eifrig emüht, deren Politik zu stören, besonders da e auch schon seit langem das englische Welteich im fernen Osten bedroht. So ist die Abicht der englischen Blätter in dieser Sache klar. die wollen einfach die weiteren Verhandlunzen sabotieren und scheuen dabei nicht vor iner Fälschung über die Art des Vertrages zuück. England weiß genau,, daß die Sowjets versuchen, mit möglichst vielen Staaten in ein rträgliches Verhältnis zu kommen, und daher lberall diplomatische und Wirtschaftsverträge ibschließen wollen. So ist ein neuer und erveiterter deutsch=russischer Vertrag für die Nachthaber in Moskau ein großer Erfolg, der iber auch der deutschen Industrie wichtige Interstützung bringt, also zwei Vorteile für beide Vertragschließenden, die England nach Möglichkeit hintertreiben will. Der Ulonnt Everest darf nicht bestiegen werden. London, 17. April(Drahtber.) Aus Kalkutta wird gemeldet, daß die tibetanischen Behörden ein Verbot gegen die Besteigung des Mount Eveerst erlassen haben und daß keine weiteren Expeditionen unternommen werden können, bis das Verbot aufgehoben worden ist. Eine Redaktion zerstört. Bukarest, 17. April.(Drahtbericht.) Die Redaktionsräumlichkeiten der„Epoca“ wurden von nationalistischen Studenten vollständig verwüstet, weil das Blatt gegen einen rumänischen Patriarchen heftige Angriffe gerichtet und angekündigt hatte, daß es morgen Dokumente zum Beweis zum Abdruck bringen werde. Das Blatt war heute überdies beschlagnahmt worden. Bemerkenswert ist, daß die„Epoca" unter der Leitung des früheren Nationalsozialisten Gregori Silipescu steht. Der Exkönig von Sachsen gegen die Kommunisten. Berlin, 17. April.(Eig. Drahtb.) Der ehemalige König August von Sachsen hat durch seinen Rechtsvertreter eine Klage gegen die kommunistische Presse in Schlesien angestrengt, weil diese in den letzten Wochen vor dem Abschluß des Volksbegehrens Enthüllungen über die Methode gemacht hatte, mit der das Haus Wettin seiner Zeit das Gut Königsfeld erworben habe. August von Sachsen fühlt sich durch die Angriffe der schlesischen kommunistischen Presse beleidigt. Gefälschte Bankbilanz in Belgien. Paris, 17. April.(Drahtb.) Mit der Verhaftung der Familie Léman hat der neueste belgische Bankkrach laut„Peuple“ eine sensationelle Wendung genommen. Acht Mitglieder der Familie saßen nämlich im Verwaltungsrat der Bank und seit dem Zusammenbruch des Instituts hatte die Verwaltung immer behauptet, die Aktiven genügten vollständig zur Deckung der Passiven, wenn man ein Jahr Zahlungsaufschub bekomme. Eine gerichtliche Untersuchung hat jedoch ergeben, daß die Bilanz gefälscht und siktive Dividenden verteilt wurden und daß ein vorläuftges Defizit von 15 Millionen Franken zu verzeichnen ist. Stürme und Ungewitter in England. London, 17. April.(Drahtbericht.) In ganz England wüteten gestern Stürme und Ungewitter. In der Nähe von Liverpool wurden sechs Häuser vom Blitz getroffen. Von Sturzregen waren alle Straßen überflutet. In Schottland und den nördlichen Provinzen ist Schnee gefallen. Ringende Mächte. Roman. Von Edmund Sabett. 42. Fortsetzung.(Nachdruck verboten.) Der starrte Osterroth an, warf noch einmal einen Blick hinüber zum Pfeiler und schleuderte dann in rasender Wut den Feldstecher zu Boden, daß er auf den Holzplanken zersprang. Kein Wort brachte er hervor. Er machte auf dem Absatz kehrt und wollte die Treppe hinuntergehen, die vom Dach hinunter in das Obergeschoß des Hauses führte. Schon in der Luke stehend, wandte er sich noch einmal um:„Verloren! Jawoll! Sie sind verloren! Vor die Hunde können wir jetzt gehen!“ VI. Die Brücke ist tot, das Lager fast ausgestorben und leer. Soldaten gehen mit geschultertem Gewehr auf der Brücke auf und ab, unten rauscht der Dschaggesireh, der noch immer nicht in sein enges Bett ganz und gar zurückgekehrt ist. Gendarme durchstreifen auf ihren Pferden dann und wann die nächste Umgebung. Die Brücke ist tot. Narjas haust mit seinen beiden arabischen Dienern in einem der beiden verlassenen Bungalos, und alle, die ihm begegnen, machen einen großen scheuen Bogen um ihn. Zumeist verbringt er den Tag in seinem Arbeitszimmer über den alten Zeichnungen und Entwürfen zur Brücke. Er prüft jede Einzelheit, jede kleinste Berechnung, jeden Teil des Baues. Alles stimint! Alles stimmt bis auf das letzte Tüpfelchen! Die koloniale Zukunft Italiens. Der Criumphzug des Diktators nach Cripolis.— Die neue Provinz in Kfrika.— Rom soll Weltstadt werden. Eigener Nachrichtendienst D.=G.=A. Rom, 17. April.(Drahtb.) Nach den Triumphen in Tripolis erwartet Mussolini am Sonntag der Triumph, den ihm die Bevölkerung der Hauptstadt nach der Rückkehr zu bereiten gedenkt. Die Afrikafahrt selbst hat ihr offizielles Ende mit der Eröffnung des kolonialen Verkehrswesenkongresses im Theater von Tripolis gefunden, wobei nach dem Gouverneur de Bono Mussolini seine Eindrücke und die Absichen der Regierung in einer kurzen, markanten Ansprache zusammenfaßte. Auch in dieser Rede war alles, was wie eine Fanfare klingen konnte, sorgfältig vermieden. Es war von der Zukunft die Rede, die Tripolis bei der systematischen Kolonisierung erwarte, und es wurden Zusagen gemacht, daß der Staat nach seinen Kräften dazu beitragen werde, das Werk der Pioniere zu unterstützen, die sich auf dem Boden von Afrika politisch und militärisch sicher fühlen sollten. Nach den Schilderungen der Korrespondenten muß die Bewirtschaftung Nordafrikas nach modernen Prinzipien in den letzten Jahren in der Tat große Fortschritte gemacht haben. Es ist insbesondere gelungen, den gefährlichen Triebsand aufzuhalten, der die fruchtbarsten Küstengebiete verödet hat. Es ist aber auch an einzelnen Stellen des Hinterlandes bei Bohrungen bis zu 25 Meter Tiefe gelungen, reines Brunnenwasser zutage zu fördern, das für die Bewässerung von unschätzbarem Wert ist. Die größte, so erzielte Quelle hat den Namen Benito erhalten. In einzelnen Zeitungen findet man jetzt die Andeutung, daß die Regierung aus Tripolis vielleicht eine Provinz des Reiches machen werde. Am 21. April, dem Geburtstag Roms, findet die propagandistische Reise Mussolinis ihren Höhepunkt in dem sogenannten Kolonialtage, der auch eine abschließende Rede des Ministerpräsidenten bringen wird. Am gleichen Tage werden in Rom offiziell die von Mussolini gewünschten Aufräumungsarbeiten beginnen, die das Zentrum der Stadt für den modernen Verkehr zugänglicher machen unnd die alten Bauwerke freilegen soll. Die faszistische Regierung sieht dieses Emporheben Roms zur wirklichen Hauptstadt Italiens als eines ihrer nächsten und wichtigsten innenpolitischen Aufgaben an. und das Mittelmeer. Eigener Nachrichtendienst D Paris, 17. April(Drahtber.) Im Lause der gestrigen Diskussion des Marinebudgets im Senat hat der Berichterstatter, der frühere Marineminister Raiberti, eine Rede gehalten, die eine Antwort auf die jüngste Rede Mussolinis darzustellen scheint. Frankreich, so führte er aus, das eine große Mittelmeermacht ist, braucht unbedingt ein freies Mittelmeer, um mit Nordafrika verkehren zu können. Als Kolonial= macht verlangt es die Freiheit der Meere, um mit seinen Kolonien die Verbindung aufrechtzuerhalten. Die Ausführungen Raibertis haben in hiesigen politischen Kreisen großen Eindruck gemacht. Englische Uervosität. Eigener Nachrichtendienst D.=G.=A. London, 17. April.(Drahtb.) Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph“ meldet, daß in Verbindung mit den gegenwärtigen Bemühungen Tschitscherins, getrennte Pakte zwischen Rußland und seinen Nachbarstaaten abzuschließen, die Idee, den Locarnopakt vom Völkerbund loszureißen, außer in Paris auch in anderen Hauptstädten vorgeschlagen worden sei. Während sie in Polen von augenscheinlich inoffizieller französischer Seite verfolgt worden sei, sei sie nun unter Einflüssen, die leicht zu erraten seien, von der deutschen Presse ausgenommen worden. Es sei dies alles ein Teil der allgemeinen Sowjetoffensive gegen den Völkerbund. Augenscheinlich sei Brockdorff=Rantzau von einigen seiner diplomatischen Kollegen in Moskau um seine Lorbeeren beneidet worden und einer oder zwei von ihnen, um hinter dem deutschen Botschafter an sympathischer Geschäftigkeit gegenüber den Sowjets nicht zurückzustehen, drangen nun in ihre Regierungen, dem Beispiel des Reichs zu folgen und über politische Vereinbarungen mit Moskau zu unterhandeln. Es sei ernsthaft zu hoffen, daß die in Frage kommenden Regierungen der Versuchung widerstehen werden. Der diplomatische Korrespondent meldet ferner, daß der Text des neuen polnisch=rumänischen Paktes, ehe er den Parlamenten zur Ratifikation vorgelegt werde, auf Ersuchen der neuen rumänischen Regierung in gewissen Einzelheiten revidiert werden soll. 2½ Mill. Aufwertungssachen. Besprechung des preußischen Justizetats. (Von unserem parlamentarischen Mitarbeiter.) Berlin, 17. April.(Drahtb.) Der Hauptausschuß des Landtages begann am Freitag die Beratung des Justizhaushaltes. Abg. Grzink(Dem.) gab als Berichterstatter einen Ueberblick über die Entwicklung des Haushaltes. Er wies dabei darauf hin, daß die Tätigkeit der Gerichte sich im letzten Jahre außerordentlich vermehrt habe. Im Januar 1926 seien 303000 Klagen in erster Instanz angestrengt worden gegen 186 000 im Durchschnitt des Jahres 1913. Justizminister Dr. am Zehnhoff erklärte, Aufwertungssachen sollten grundsätzlich als Eilsachen behandelt werden. Trotz aller Maßnahmen sei es aber nicht möglich, reibungslos zu arbeiten, da die Zahl der Aufwertungssachen sich auf 2½ Millionen belaufe, wovon erst 8 Prozent erledigt seien. Im Justizministerium sei daher der Personalabbau sehr ungelegen gekommen. Bedenken habe er gegen die vom Staatsrat angeregte Erhöhung der Altersgrenze der Richter von 65 auf 68 Jahre. Er habe sich seinerzeit gegen die Herabsetzung ausgesprochen, könne jetzt aber die Wiederheraufsetzung nicht empfehlen. Abg. Dr. Seelmann(Du. Vv.) wandte sich gegen die Ueberlastung der Gerichte. Besonders fühlbar sei der Mangel an geschultem mittleren Personal. Justizminister am Zehnhoff erwiderte, für den juristischen Nachwuchs werde besonders gesorgt. Im Jahre 1925 seien die Prädikatsassessoren 2½ Jahre früher als die anderen angestellt woden. In den Fememordprozessen sei der Ausschluß der Oeffentlichkeit nicht am Platze gewesen. Die Richtigkeit der Vermutung des preußischen Ministerpräsidenten aber, daß die Oeffentlichkeit avsichtlich ausgeschlossen sei, sei nicht erwiesen. Es bestehe kein Grund zu irgend einem Vorgehen gegen die in diesem Prozeß tätig gewesenen Richter. Abg. Kuttner(Soz.) bespricht zunächst die Anhäufung der Pensionen und bringt dann eine große Anzahl von Rechtsfällen des vorigen Jahres zum Vortrag, in denen nach seiner Ansicht Fehlurteile ergangen seien. Abg. Dr. Stendel(D. Vv.) stellte in nochmaliger scharfer Kritik zur Hamburger Rede des Ministerpräsidenten Braun fest, daß nach den Erklärungen des Justizministers die Vermutungen des Ministerpräsidenten über eine Verdunkelungsabsicht einzelner Justizorgane völlig abwegig gewesen seien. Abg. Oppenhoff(Z.) verlangte, daß die Heraufsetzung der Altersarenze für alle Beamte entsprechend den Beschlüssen des Staatsrates noch einmal geprüft werde. Staatssekretär Fritze gibt zu, daß die Versorgung der Gerichte mit Büchern und Gesetzestexten besser sein könne. Das Gesetz vom 26. März 1926 wegen der Bestellung von Hilfsrichtern habe bisher Nachteile nicht gezeigt. Der Abg. Grzink(Dem.) verlangte Modernisierung der technischen Einrichtungen der Justizbehörden sowie eine Erhöhung der GebühKein Fehler, kein Versehen, kein einziger kleiner Irrtum! Weder bei den Entwürfen hier noch auch beim Bau selbst, der in jeder Hinsicht genau den Maßen und Berechnungen entspricht. Nirgends ein Versehen! Und doch klafft da drüben am westlichen Mittelpfeiler tief und schwarz der weit verästelte Riß. Er beginnt am Fuße des Pfeilers und reicht bis in das Gewölbe hinauf.—— Die Brücke ist tot. Wo ist der Herr? Osterroth ist nach Angora gereist, um dort Bericht zu erstatten. Man hört ihn höflich an, zuckt mit Bedauern die Achseln und kann es sich nicht versagen, auf die Beanstandung hinzuweisen, von der schon bei der ersten Besichtigung der Brücke gesprochen worden ist. Die Befürchtung ist in Erfüllung gegangen. Ein Fehler liegt vor. Osterroth könne das nicht bestreiten. Der Mittelpfeiler ist gerissen. Keiner kann das leugnen. Slekim Pascha setzte sich für seinen jungen Freund ein und brachte es wenigstens dahin, daß die Zahlung der Verzugsstrafe um einige Zeit hinausgeschoben wurde. Ein Ausschuß sollte an Ort und Stelle den Bau in allen Einzelheiten prüfen und feststellen, ob Osterroth ein Verschulden träfe oder nicht. Offenbar lag ja ein Verschulden vor, denn wer sollte mutwillig und verbrecherisch den Schaden herbeigeführt haben? Osterroth selber hielt diesen Gedanken für unmöglich, und er sah voraus, daß man dem Pfeiler und der geringen Haltbarkeit der Fundamentierung alle Schuld beimessen würde. Er reiste nach Deutschland. Geld mußte aufgebracht werden, oder es mußten andere Wege gefunden werden. Aber es gab kein Geld mehr, keine Wege zur Rettung. Er blieb in Berlin. Wohin anders hätte er gehen sollen? In Frankfurt war niemand, der ihm eine Zuflucht offenhielt, und Alt=Darkow gehörte ihm ja kaum noch. In etwas mehr als vierzehn Tagen war der Wechsel fällig, und Alt=Darkow kam unter den Hammer. Auf Rücksicht rechnete Osterroth weder bei Ilina noch am allerwenigsten bei Stromsky. Er wollte auch keine Rücksicht haben, er verzichtete auf die Milde, die man gnädig einem Überwundenen und Hilflosen angedeihen läßt. Er hatte jetzt nichts mehr zu verlieren, konnte nichts anderes tun, als erbittert mit Fäusten und Zähnen um den Wiederaufstieg kämpfen. Zufälle hatten ihn straucheln lassen. Virklich nur ein Zufall? Osterroth hatte während der langen Reise Zeit genug gehabt, über diese Fragé nachzudenken. Einem Anschlag konnte die Brücke nicht zum Opfer gefallen sein, wenn es auch ziemlich sicher erschien, daß ein Anschlag wenigstens versucht worden war. Nach dem ersten flüchtigen Bericht, den Narjas ihm gedrahtet hatte, war der Riß des Brückenpfeilers dadurch zu erklären, daß morsches Felsgestein bei der Sturmflut zertrümmert und abgespült worden war. Das Wasser hatte dann weitergefressen und den Pfeilerfuß angegriffen. Bei der Belastungsprobe hatte diese Stelle nachgegeben, und der Riß war entstanden. Genaue Einzelheiten konnten erst festgestellt werden, wenn das Hochwasser, das nur ganz langsam zurückwich, verschwunden war. Immerhin: ungelöste Fragen blieben bestehen, ein letzter Zweifel war nicht zu überwinden. Was hatte Stromsky in Kleinasien gesucht? Was hatte es zu bedeuten gehabt, als Najeschin in der Sturmnacht hinuntergerannt war zum Fluß und sein Leben wagte in der reißenden Flut? Osterroth hatte nach Erzerum telegraphiert und um einen Bericht über Najeschins Zustand gebeten. Der Verunglückte lebte noch, er kämpfte sich hart ren für Schöffen und Geschworene und weiter die baldigste Vorlegung des Irrengesetzes. Der Abg. Menzel(Komm.) besprach Mängel des Strafvollzugs. Die Sitzung wurde dann auf Samstag vertagt. Ziele der Regierungspolitik. Reichswirtschaftsminister Dr. Curtius über Außen= und Wirtschaftspolitik der Reichsregierung. Mannheim, 17. April.(Eig. Funkm.) Der Reichswirtschaftsminister Dr. Curtius widmet im„Mannheimer General=Anzeiger“ dem Badischen Landesparteitag der Deutschen Volkspartei ein Geleitwort, das besonders durch die verschiedenen Hinweise in der Presse über angebliche Differenzen zwischen der Politik des derzeitigen Reichswirtschaftsministers und der des Reichsernährungsministers Dr. Haslinde von Interesse ist. Das Geleitwort lautet:„Der Landesparteitag der Deutschen Volkspartei Badens fällt in eine Zeit stärkster außenpolitischer Aktivität und weitgehendster Wirtschaftsfürsorge der Reichsregierung. Außenpolitisch suchen wir die Locarnopolitik bis in die letzte Auswirkung völliger Befreiung des Rheinlandes zu entwickeln und gleichzeitig in der sogenannten Studienkommission des Völkerbundes und an dessen Ausgestaltung zu einem echten Völkerbund mitzuarbeiten bei voller Freiheit der Entschließung hinsichtlich unseres Eintritts. Dabei werden wir uns nicht in eine einseitige Westorientierung drängen lassen. Wirtschaftlich spannt das Reich die äußersten Kräfte an, um der Wirtschaft zur Ueberwindung der Krise zu helfen und legt zugleich Richtlinien für eine die höchste Energie und Leistung aller Faktoren sichernden Wirtschaftspolitik. Ich erinnere an die Finanzierung der Reichsbahnaufträge, die Russenkredite, die Zwischenkredite für die Belebung der Bautätigkeit, auf landwirtschaftlichem Gebiet an die Kredite Golddiskontbank, die Förderung der Düngemittelabsatzes durch Ausfallgaratien, die Ueberweisung von Ueberschüssen der Reichsgetreidestelle zur Stützung des Roggenmarktes. In der Wirtschaftspolitik bedarf die Reichsregierung der Unterstützung aller Kräfte, wie sie ihrerseits überzeugt ist, das Gesamtwohl zu fördern und keine einseitigen Ziele zu verfolgen. Der Herr Ernährungsminister hat in seiner Rede vom 24. März erklärt:„Auch ich stimme also für die Parole, größtmöglichste Steigerung der Wettbewerbungsfähigkeit unserer Industrie und der Ausfuhr, aber unter keinen Umständen auf Kosten der Existenzfähigkeit der Landwirtschaft.“ Ich habe am 20. März darauf hingewiesen, daß wir unser ganzes System darauf aufgebaut haben, einen Ausweg aus den verschiedenen Bedürfnissen zu finden, da es nicht angeht, nur Exportpolitik oder nur Binnenwirtschaft zu treiben. Wir sind also beide eingetreten für das, was wiederum der Herr Ernährungsminister richtig gekennzeichnet hat, für die bei der Lage der deutschen Wirtschaftsverhältnisse einzig mögliche Lösung:„Agrarund Industriestaat.“ Von dieser gemeinsamen Grundlage aus hat jeder von uns in seiner Etatsrede die ihm nun einmal ressortmäßig anvertrauten Aufgaben in ihrer Besonderheit dargestellt. Es ist völlig verfehlt und höchst bedauerlich, daß in der Oeffentlichkeit dieses Nebeneinander, diese Parallelität, in ein Gegeneinander, eine Divergenz, verwandelt und umgebogen wird. Ich behalte mir vor, über die vorstehend nur angedeuteten Fragen auf dem Parteitag eingehender zu sprechen. In Baden als Grenz= und Rheinland ist das Interesse für die Außenpolitik alle Zeit rege gewesen; andererseits ist man hier bei der Besonderheit der südwestdeutschen Wirtschaftslage in allen Fragen der Wirtschaftspolitik des Reiches hellhörig und feinfühlig. Möchten unsere Beratungen zum Nutzen unserer Heimat und unseres Vaterlandes dienen.“ und zäh durch die schwere Krankheit hindurch, aber er war noch immer ohne Bewußtsein; an eine Vernehmung war nicht zu denken. Daß seine schlimme Lage sich zum Bessern wenden könne, hoffte Osterroth ja nicht, er hoffte auf keinen glückbringenden Zufall. Unglück war über ihn verhängt, und nichts konnte er tun, als versuchen, sich mit Anstand und Ehrlichkeit aus dem Zusammenbruch herauszuwinden. Die letzte Zahlung der türkischen Regierung war natürlich nicht erfolgt. Osterroth verfügte also über keine Gelder, um die letzten fälligen Beträge an die Lieferfirmen abzuführen. Die Bemühungen, neues Geld aufzutreiben, blieben ohne Erfolg. Keinen Pfennig vertraute man ihm mehr an, denn nichts hätte er als Sicherheit anbieten können. Ferner denn je war ihm der Gedanke an Ilina von Walck. Obwohl ja Frau von Bylburg nun tot war, und es nun eigentlich keinen Grund mehr gab, Lothars Schuld zu verschweigen, konnte er nicht zu ihr gehen als Überwundener und um Gnade betteln. Wenn sie ihm nicht geglaubt und ihn abgewiesen hätte, wenn sie den Kampf trotz seiner Bitten fortgesetzt hätte bis zum Ende?— Es gab keinen Weg zu Ilina von Walck! Wie kann sich ein Mann demütigen vor det Frau, die er liebt? Wie kann er als Überwundener von ihr Erbarmen verlangen? Wie konnte er, da ihm das Wasser an der Kehle stand, auf seine anständige Gesinnung pochen und daraus für sich ein Recht herleiten auf ihre Hilfe? Die Brücke am Dschaggesireh ist tot, und Osterroth erlebte bittere Stunden, in denen das nimmermüde Geräusch der Arbeit dort unten in seinen Ohren klang und ihn rief, das Werk zu vollenden. (Fortsetzung folgt.) 5. Sonntag, 18. April 1926 Nr. 108 Oberhausen Staatsbürgerlicher Lehrgang in Oberhausen. Die Reichszentrale für Heimatdienst, deren Landesabteilung Industriegebiet seit Dezember v. Is. ihren Sitz in Essen hat, veranstaltet im Einvernehmen mit dem Oberbürgermeister der Stadt Oberhausen am Dienstag, 20., und Mittwoch, 21. April, einen staatsbürgerlichen Lehraana in Oberhausen in der Aula des staatlichen Realgymnasiums. Im Rahmen dieses Lehrganges werden am ersten Abend Dr. Berger, der Leiter der volkswirtschaftlichen Abteileung bim Deutschen Bergarbeiterverband, über das Thema„Die Vereinigten Staaten von Nordamerika als Wirtschaftsmacht" und Geschäftsführer Schroeder(Essen) über das Thema„Deutschlands Stellung in der Weltpolitik“, am zweiten Abend Universitätsprofessor Dr. F. Hoffmann(Münster) über„Der Umbau der deutschen Volkswirtschaft Vorträge halten. Die Reichszentrale für Heimatdienst dient als amtliche Aufklärungsstelle der Reichsregierung gemäß dem Reichstagsbeschluß vom 5. 7.1921 der sachlichen Aufklärung über außenpolitische, wirtschaftspolitische, soziale und kulturelle Fragen und zwar nicht im Geiste einzelner Parteien, sondern vom Standpunkte des Staatsganzen. Entsprechend diesem Beschlusse sind sämtliche von der Reichszentrale für Heimatdienst herausgegebenen Druckschriften und ebenso ihre Vortragsveranstaltungen in vollkommen überparteilichem Sinne gehalten. Der Besuch der Vorträge kann daher besonders, da für diese erste staatsbürgerliche Veranstaltung ein Eintrittsgeld nicht erhoben wird, allen denjenigen, denen an einer sachlichen Aufklärung über wichtige und aktuelle wirtschaftliche und politische Fragen gelegen ist, nur warm empfohlen werden. plätze für alle deutschen und ausländischen Linien Schössengericht sind ebenfalls beim Reisebltro zu erhalten. Ganz be.eesresihe Vorrehne Stadtwerk Das von dem Devista=Verlag in Berlin=Charlot= tenburg in Aussicht genommene Stadtwerk von Oberhausen wird nach Absprache mit dem Verlagsdirektor Falcke von der Stadtverwaltung im Einvernehmen mit dem Einzelhandelsverband sowie dem Verkehrsverein herausgegeben werden. Der Druck des Werkes erfolgt durch die Firma Richard Kühne Nachf. Zur Anzeigensammlung und Einkassierung sind nur die mit einem Ausweis versehenen städtischen Angestellten bezw. Beauftragte der Firma Richard Kühne Nachf. berechtigt. Schwere Bergschäden. y. Auf der Osterfelderstraße wurden Freitag morgen gegen 6 Uhr die Bewohner des Hauses Nr. 16 durch einen Stoß, der einem Erdbeben ähnelte, aus dem Schlafe geweckt. Von Bergschäden war die Verankerung des Hauses vollständig auseinandergerissen. Eine Sachverständigenkommission, die bald darauf eintraf, stellte fest, daß die Bodensenkung infolge Bergschäden eingetreten ist. Schon zu wiederholten Male ist die Osterfelderstraße von schweren Bodensenkungen, bei denen meistenteils Wasserrohrbrüche eintraten, heimgesucht worden. Kurze Stadtnachrichten. Auf den Schachtanlagen der Zeche Westende wurde schon wieder eine Feierschicht für Samstag eingesetzt. Grund ist Mangel an Absatz. sonders sei darauf hingewiesen, daß dort Bestellungen für die von verschiedenen Gesellschaften geplanten Nordlandreisen sowie nach dem Mittelmeer entgegengenommen werden. Weiter wird darauf aufmerksam gemacht, daß das Reisebüro Gesellschaftsreisen sowie auch Einzelreisen mit Vorausbestellung von Hotels usw. ausarbeitet. * S c h ü t z e n b u n d O b e r h a u s e n. W i e a l l j ä h r l i c h, s o feiert auch in diesem Jahre der Schützenbund Oberhausen sein Bundesschützenfest. Die schönen Pfingsttage sind dafür ausersehen. Als Festplatz ist das freie Gelände an der unteren Marktstraße(neben der Fabrik Kempchen) ausersehen worden. Es ist, wie bisher üblich, ein richtiges Schützen= und Volksfest geplant, an dem sich die Bürgerschaft Oberhausens und der näheren Umgebung rege beteiligen wird. Auf dem Platze wird ein großes Schützenzelt aufzebaut werden, in dem das eigentliche Fest stattfindet. russels, Schiffoschaukeln, Achterbahnen, Verlosungshallen, Konditoreien, Obststände und was sonst alles zu einem Kirmestrubel gehört, werden für fröhliche Abwechslung sorgen. Der Schützenbund wird keine Mühen und Unkosten scheuen, dem Ganzen ein schönes und volkstümliches Gepräge zu geben, damit jeder Besucher auf seine Kosten kommt. Das Königsschießen des Schützenbundes findet bereits 14 Tage vor Pfingsten, am 9. Mai, wahrscheinlich auf dem Schießstand in Österfeld, statt, da bekanntlich die Stadt Oberhausen für Sonntags keine Schießerlaubnig im Kaisergarten gibt. Alles in allem wird das ganze festliche Unternehmen dieses Jahres sich würdig an die verflossenen Feste anreihen und dem Schützenbund Oberhausen neue Freunde werben, damit er weiter seiner und des Vaterlandes Sache dienen kann. Am Mittwoch, 21. April, nachmittags 2 Uhr, findet im Lokale Peter Möller, Roonstraße 6, die Vergebung der einzelnen Plätze und Verkaufsstände für den Festplatz statt, wozu sich Bewerker, vor allem Oberhausener Geschäfte, einfinden wollen.— Der Getränkeausschank im Festzelt ist an den Wirt Peter Möller, hier, Roonstr. 6, vergeben worden. rr. Von einem Motorradfabrer angefahren wurde Freitagabend bei der Dunkelheit ein 5jähriges Mädchen aus der Bogenstraße. Das Mädchen wurde durch den Stoß zur Erde geschleudert, wodurch es sich eine Kopfverletzung zuzog, auch der Motorradfahrer trug eine Verletzung an der Hand davon. Kurze Stadtnachrichten. * S t e u e r z a h l u n g e n. W i r m a c h e n u n s e r e L e s e r a u f die im Anzeigenteile veröffentlichte Anmahnung über die für den Monat April 1926 fällig gewordenen Abgaben aufmerksam. Bezüglich der Gewerbesteuer bemerken wir, daß die Anmeldungen zur Lohnsummensteuer jeden Monat einzureichen sind und die Vorauszohlungen hierauf bis zum 15. eines jeden Monats geleistet sein müssen; die Anmeldung und Zahlung der Ertragssteuern erfolgt dagegen vierteljährlich. Die Grund= und Hundesteuer für das Rechnungsjahr 1926 sind bis zum Empfang des Steuerzettels für das Rechnungsjahr 1926 in gleicher Höhe wie für das Rechnungsjahr 1925 weiter zu entrichten, während die allgemeine Hauszinssteuer eine Erhöhung von 700 auf 900 Proz. erfahren hat. Vorläufig sind die Zahlungen unter Vorlage des Steuerzettels für das Rechnungsjahr 1925 zu leisten. Zur Vermeidung der Beitreibungskosten und der Verzugszuschläge empfiehlt es sich, die fälligen Abgaben vor dem 24. April 1926 zu entrichten. Ab 19. April 1926 sind außer den Steuerrückständen auch 0,10 Mk. Kosten der Anmahnung zu zahlen. * Nachtragsabonnement im Stadttheater. Mit Rücksicht darauf, daß die Spielzeit des Stadttheaters erst am 31. 5. endet, ist für den Schluß der Spielzeit von der Theaterverwaltung noch ein Nachtragsabonnement zu erheblich verbilligten Preisen eingerichtet worden. Eine Bekanntmachung des Städt. Theateramts hierüber befindet sich im Anzeigenteil unserer heutigen Ausgabe. Für die Abonnementsreihen A und B(8tägiges Abonnement) werden noch 5 Vorstellungen nachgegeben, für die Abonnementsreihen C und D(14tägiges Abonnement) kommen noch 3 Vorstellungen in Frage. Die bisherigen Abonnementspreise sind um 25 Proz. für die Restvorstellungen ermäßigt worden. Gegenüber den Einzeleintrittspreisen genießt der Abonnent bei diesen Nachtragsabonnements einen Vorzugsvreis von über 40 Proz. Es handelt sich hier um ein besonderes Entgegenkommen der Theaterverwaltung gegenüber den in dieser Spielzeit fast restlos treu gebliebenen Abonnenten. Mit Rücksicht auf diese niedrigen Eintrittspreise, der billigste Preis beträgt 60 Pfg., und der höchste 2,40 RM. für eine Vorstellung, hat es die Theaterverwaltung den Abonnenten sehr leicht gemacht, sich noch für den Rest er Spielzeit gute Kunst für geringes Geld anzusehen. Dabei erhalten die Abonnenten für die nächstjährige Spielzeit ein Anrecht auf ihre bisherigen Plätze. Die erste Vorstellung der Abonnementsreihe C(grau) in dem neuen Nachtragsabonnement findet bereits am kommenden Montag statt. Die Abonnenten der Reihe C werden daher gebeten, die Einlösung der Abonnements bis zum genannten Tage vornehmen zu wollen. Alles Nähere ist aus der Bekanntmachung im Anzeigenteil zu ersehen. * Ratschläge für die Ferienreisen. Einen sehr guten Ratgeber für die Ferien= und Urlaubsreisen bietet das Reisebüro Gutehoffnungshütte. Es sind dort die neuen Werbeschriften aller Kur= und Badeorte eingetroffen. Kostenlose Auskunft wird jedermann erteilt. Sämtliche Fahr= und Bettkarten des In= und Auslandes sind dort zu amtlichen Preisen Uebersetzte Preise für wertlose Gassparbrenner. Wie„Das Gas= und Wasserfach“ mitteilt, ist om 16. Februar d. J. Gefängnisstrafe über einen Gassparerschwindler seitens des Amtsgerichts Hamburg (Geschäftsnummer 17 W. Nr. 171/1925) verhängt worden. Der Angeklagte Kaufmann Robert Wilhelm Ritter, wohnhaft Flensburg, wurde wegen fortgesetzten Preiswuchers in Tateinheit mit Betrug zu einer Gefängnisstrafe von 5 Monaten, sowie zu einer Geldstrafe von 300 Mark, ersatzweise zu weiteren 30 Tagen Gefängnis und den Kosten des Verfahrens verurteilt. Aus den„Gründen“ führen wir Nachstehendes an: Der Angeklagte Ritter hat in der Zeit von Ende des Jahres 1924 ungefähr ein Jahr lang sog. Gassparbrenner vertrieben, die eine Gasersparnis von 40 bis 50 v. H. bewirken sollten. In der Mehrzahl der Fälle ging Ritter so vor, daß er seine Schwester mit einem Probebrenner von Wohnung zu Wohnung schickte; hatte sie einen Kaufwilligen gefunden, so erschien kurze Zeit nach ihr ein„Monteur"(bisweilen Ritter selbst, vielfach auch Ritter und sein Angestellter Müller), um den Gasherd abzuholen; jetzt wurde der Sparbrenner aufmontiert, wofür der Eigentümer des Herdes dann einen Preis von mindestens 6.50 Mark zu entrichten hatte; meistens kamen noch Unkosten für Ausbesserungen, die Ritter am Ofen vorgenommen haben wollte, hinzu. Dieser Preis von 6,50 Mark ist viel zu hoch für den von Ritter, vertriebenen Sparbrenner.— Alle Sachverständigen sind einig darin, daß der geforderte Preis außer Verhältnis zu dem Wert des Sparbrenners steht. Der Materialwert beträgt ungefähr 50 Pfg., rechnet man die Arbeit und Zeit hinzu, so erscheint ein Preis von 1.50 Mark nach Ansicht des Sachverständigen Bunge allenfalls angemessen. Der Angeklagte machte dagegen geltend, daß er fünf Jahre Garantie geboten hätte, während welcher Zeit er alle vorkommenden Schäden des Brenners kostenlos beheben wollte, und das müßte in den Preis hineinkalkuliert werden. Dagegen ist jedoch zu erwidern. daß diese Garaniie völlig in der Luft schwebte. Die ganze Art der Tätigkeit Ritters brachte es mit sich, daß er ein bestimmtes Gebiet mit seinen Brennern abgraste und, sobeld Geschäfte nicht mehr zu machen waren, verschwand, um sich einer anderen Gegend zuzuwenden. Hinter seinem Geschäft stand nichts dahinter, was dieser Garantie überhaupt den geringsten Wert verleihen könnte. Doch nicht nur des Preiswuchers hat der Angeklagte sich schuldig gemacht, die ganze Art seines Vorgehens ist betrugerisch zu nennen. Er suchte seine Kunden vorzugsweise in den minderbemittelten Volkskreisen. Hier trat er an die Hausfrauen während der Abwesenheit der Männer heran und stellte sich vor mit den Worten, er käme von der Gasberatungsstelle des„Imperator=Brenner=Vertriebes"(später der,„Vulkan. Brenner=Comp."). Der Imperator=Brenner=Vertrieb und später die Vulkan=Brenner=Comp. bestanden einzig und allein aus dem Angeklagten; die Firma war nicht eingetragen, und ihre Geschäfts- und Fabrik. räume lagen in ein oder zwei aftergemieteten Zimmern eines Stockwerkes. Unter diesen Umständen von einer Gasberatungsstelle zu reden, ist eine Vorspiegelnug einer falschen Tatsache. Außerdem gibt der Angeklagte selbst zu, daß, wenn er nur des Wort„Gasberatungsstelle“ gebraucht hätte, die Leute stets gleich an eine Behörde und die H. G. W. gedacht hätten. Somit ist das betrügerische Gebaren des Angeklagten erwiesen, da er seinen Kunden für einen wertlosen Brenner übersetzte Preise abverlangte unter Täuschung über Herstellungsart und=Ort derselben, über ihre Güte und unter Vorlegung einer gänzlich wertlosen Garantiezusage. Das Gericht hat daher den Angeklagten wegen fortgesetzten Preiswuchers und Betrugs in Tateinheit nach§§ 4, 12 der Preistreiberei=Verordnung vom 13. Juli 1923 und des§ 263 St.=G=B. verurteilt. Die Strafe war dennoch der Preistreiberei=Verordnung zu entnehmen, die Gefängnisstrafe und daneben Gelostrafe androht. Was das Strafmaß angeht, so war eine empfindliche Strafe gerechtfertigt wegen der Gemeingefährlichkeit des Treibens des Angeklagten, durch das vor allem die minderbemittelte Bevölkerung bessen worden ist. Eine„betrunkene Geschichte". Wegen gefahrlicher Körperverletzung, Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung mußten sich die Gebrüder Joseph und Christoph N. sowie der Arbeiter Theodor W. vor dem Strafrichter verantworten. Das Ganze war eine mehr oder weniger„betrunkene Geschichte", deren Urheber Joseph N. war. Theodor W. sowie der Christoph N. standen an der Theke einer hiesigen Wirtschaft in harmlosem Gespräch. Als nun der Joseph N. hinzu kam, gab es zwischen den beiden ersteren und dem Joseph N. eine erregte Auseinandersetzung, die zuletzt in Tätlichkeiten usartete. Joseph N. nahm schließlich ein Bierglas und warf damit auf die beiden Mitangeklagten, dann nahm er einen Thekenaufsatz und schlug damit auf seine Widersacher ein. Diese nahmen Stühle zur Hand und drängten damit auf Joseph ein. Das Gericht kam nach der Beweisaufnahme zu dem Schluß, daß der alleinige Urheber Joseph N. war und die beiden andern nur in berechtigter Notwehr gehandelt hätten. So verurteilte es den Joseph N. zu einer Gefängnisstrafe von 8 Monaten, während es die beiden andern freisprach. „Fehlanzeige". Sämtliche Sport=Ergebnisse sind ab heute Sonntag abend von 6 Uhr an fortlaufend in unserer Hauptgeschäftsstelle in Oberhausen (Altmarkt) zum Aushang gebracht. Eingesandt Für die unter dieser Rubrik veröffentlichten Einsendungen übernimmt die Schriftleitung keine Verantwortung. Unhaltbare Zustände in den Emscherbaracken am Kaisergarten. In den Flachbauten der Stadt am Kaisergarten wohnen ungefähr 70 Familien. Man kann dort in beWegen fahrlässiger Körperverletzung mußte sich zug auf Sauberkeit, gesundheitliche Zustände und Ruhe der Kraftwagenführer Bernhard S. verantworten. Der die idealsten Zustände finden. Man kann dort in Angeklagte kam des Abends mit seinem Personenauto über die Essenerstraße. Aus entgegengesetzter Richtung nahte die Straßenbahn, plötzlich befand sich vor seinem Wagen ein Radfahrer, er konnte so schnell nicht stoppen und fuhr den Zeugen an, daß er schwer stürzte. Die Zeugen, die im Wagen gesessen hatten, bekundeten alle, daß der Lenker in ganz normaler Geschwindigkeit gefahren ist und man den Radfahrer nicht hätte sehen können, auch seien Signale gegeben worden. Das Gericht erachtete den Lenker des Wagens für schuldlos und sprach ihn kostenlos frei. „Liebenswürdige“ Hausgenossen. Wegen Körperverletzung standen der Händler Rihard de W. sowie der Straßenbahnschaffner Gustav Ad. vor Gericht. Beide Angeklagten wohnten in einem Hause und lebten seit geraumer Zeit in Fehde. Eines Morgens trafen sich die beiden alleine im Hof und die erhitzten Gemüter prallten aufeinander. Die Leute bearbeiteten sich mit Stöcken und Zaunlatten derart, daß sie beide blutend ins Haus gebracht werden mußten. In der Verhandlung beschuldigten sie sich gegenseitig und keiner wollte angefangen haben. Da auch von keiner Seite Zeugen beigehracht werden! Sonntag abend 8 Uhr ist in Oberhausen die Prebeide aus jmiere der Komödie„Der Barbier von Pempelfort“ den Wohnungen alles mögliche halten, wie z. B. Gänse Hühner, Enten, Schafe, obwohl keinerlei Stallungen vorhanden sind. Da Schafe bereits im Wohnzimmer des Besitzers gehalten werden, liegt die Befürchtung nahe, daß man bald dazu übergeht, auch noch eine Schweinezucht im Wohnzimmer einzurichten. Da nun naturgemäß das große Haustier die kleineren nach sich zieht, so werden wir mit Eintritt des Sommers noch üblere Zustände dort erleben müssen. Trotz Beschwerden verschiedener Einwohner ist von der städtischen Grundstücksverwaltung für keine Abhilfe gesorgt worden. Wir hoffen nun, daß unser Hilferuf dazu beiträgt, daß sich die Grundstücksverwaltung ihrer Pflichten erinnert. Vielleicht interessiert sich auch die Gesundheitspolizei dafür. Mehrere Einwohner. Veranstaltungen Oberhausen. Mangel an Beweisen freizusprechen. Das ist ein Geschäft. Diebstahl, Betrug und Hehlerei brachte die Büroangestellte Anna Kr. sowie deren Bräutigam, den Schlosser Theodor B. vor den Strafrichter. Die Anna Kr. war bei einer hiesigen Firma beschäftigt. Der Bräutigam war erwerbslos, so kam man auf den Gedanken, sich Geld zu verschaffen. Die Anna Kr. entwendete vom Büro quittierte Rechnungen und gab sie ihrem Bräutigam, der sie dann prompt einkassieren ging. In einem hiesigen Geschäft schöpfte man Verdacht und der Schwindel kam heraus. Beide Angeklagten gaben ihre Strafbarkeit zu, wollen aber aus Not gehandelt haben. Das Gericht erkannte für Anna Kr. auf eine Gefängnisstrafe von 1 Monat und für Theodor B. auf eine solche von 2 Monaten. Jedoch soll bei der Anna Kr. die Strafe für 8 Jahre ausgesetzt werden, falls sie sich gut führt und eine Geldbuße von 100 Mk. zahlt. den Dolch im Gewande. Wegen schwerer Körperverletzung mußte sich der von Hans Müller=Schlösser. Die Aufführung wird dadurch besonders interessant sein, daß der Dichter selbst die Hauptrolle bei dieser Vorstellung spielt und auch bei der Wiederholung am Dienstag, den 20. 4. 26. In Gladbeck geht die Operette„Der Tanz ins Glück“ in Szene. Am Montag, den 19. 4. abends 8 Uhr ist in Oberhausen eine Wiederholung der Operette„Der Zigennerbaron“ und in Hamborn wird„Schirin und Gertraude" von Hardt gegeben. * Wochenspielplan des Stadttheaters Oberhausen Sonntag, den 18. April abends 8 Uhr:„Der Barbier von Pempelfort“; Montag, abends 8 Uhr.(Abonnementsvorstellung C grau):„Der Zigeunerbaron"; Dienstag, abends 8 Uhr,(Abonnementsvorstellung A rot):„Der Barbier von Pempelfort“; Mittwoch, geschlossen; Donnerstag, abends 8 Uhr,(Abonnementsvorstellung B grün):„Czardasfürstin"; Freitag, Bergmann Anton D. verantworten. Der Angeklagte 8 Uhr(Volksvorstellung):„Gräfin Mariza“; Samstag befand sich in einer hiesigen Wirtschaft und will dort geschlossen; Sonntag, den 25. April, abends 8 Uhr: von einem Zeugen beleidigt worden sein. Als dieser nun die Wirtschaft verließ, ging der Angeklagte hinterher, nachdem er vorher sich schon ein Messer bereit gehalten hatte. Er stach auf den Zeugen ein und verletzte ihn schwer an der Hand. Die weiteren Zeugenaussagen ergaben, die klare Schuld des Angeklagten und so verurteilte das Gericht ihn zu einer Gefängnisstrafe von 2 Monaten, ohne Zubilligung mildernder Umstände. Verkauf von Wohlfahrtsbriefmarken von Haus zu Haus. Der Postverkauf der von der Reichspostverwaltung herausgegebenen Wohlfahrtsbriefmarken der Deut. „Schwarzwaldmäde!“. Sterkrade. Das Hotel Preußischer Hof in Sterkrade hat am 17. April Hotelier Joseph Kohnen, der über eine langjährige Erfahrung im Hotelwesen verfügt, übernommen. Herr K. führt sein Geschäftsunternehmen am Sonntag, 18. d. Mts., mit einem Matinee an diesem Tage von 11—1 Uhr mittags, und am Nachmittag mit einem um 6 Uhr beginnenden erstklassigen Künstler=Konzert ein. Wir verweisen auf unsern heutigen Anzeigenteil. Einen Liederabend veranstaltet der kath. Jünglingsverein von der Herz=Jesu=Pfarre Sterkrade am Sonntag, den 18. 4., in seinem Vereinsheim an der Mathildenstraße. Zum ersten Male tritt das Doppelquartett des Vereins mit einer größeren Veranstaltung an die Oeffentlichkeit. Das neu gegründete Orschen Nothilfe hat mit dem 15. 1. ds. Is. aufgehört. gester 5#8 Spifoßnges qute=Hoffnung unter, der Da in Oberhausen die Marken nur in ganz geringem geitung, des M.esitzeyrers„Nathien wird durch Umfange bisher abgesetzt worden sind, beabsichtigtung wesentlich zur Verschönerung des Abends nunmehr die Stadtverwaltung, im Laufe der nächsten Tage einen allgemeinen Verkauf von Wohlfahrtsbriefmarken zu veranstalten. Die Marken sollen durch einige von der Verwaltung beauftragte, mit einem besonderen Ausweis versehene Personen von Haus zu Haus verkauft werden. Die Wohlfahrtsbriefmarken sind regelrechte Postwertzeichen, die wie die üblichen Briefmarken zum Frankieren aller Postsendungen nach dem Inund Auslande gültig sind. Es sind 5, 10 und 20 Pfg.Marken ausgegeben, die zum Doppelten ihres Frankierungswertes verkauft werden. Die postalische Gültigkeit der Marken währt bis Ende Mai 1926. Der Gewinnerlös aus dem Verkauf der Marken verbleibt im Gegensatz zur vorjährigen Regelung ganz für besondere Wohlfahrtszwecke der Stadt Oberhausen. Es ergeht daher an alle Overhausener Bürger die herzliche Bitte, die Verkäufer nicht abzuweisen, sondern jeder nach seinen Kräften einige Marken zu kaufen. Schwere Straßenunfälle in Hamborn. Ein zweijähriges Kind getötet. Am Donnerstag vormittag trugen sich in Hamborn mehrere Straßenunfälle zu, die sehr schwere Folgen nach sich zogen. Auf der Kaiser=Friedrichstraße wurde das zweijährige Kind der Eheleute Schikora von einem Heuwagen überfahren. Schwer verletzt wurde das Kind zum Krankenhause gebracht, wo es nach kurzer Zeit vernaro.— Auf der Alexstraße überrannte ein wilder Radler den achtjährigen Schüler Heinrich Werth. Neben leichteren Verletzungen hatte der Junge eine schwere Verletzung an der Zunge davongetragen, weshalb er dem Krankenhaus zugeführt werden mußte, wo ihm die Zunge vernäht wurde. Der Radler machte sich nachher schleunigst aus dem Staube, wurde jedoch erkannt. beitragen. Der Schaf. und Ziegenzucht- Verein KönigshardtWalsumermark hält am Sonntagnachmittag 1 Uhr in seinem Vereinslokale seine Jahreshauptversammlung ab. Der kath. Knappenverein St. Clemens, Sterkrade hält am Sonntag im Gesellenauhse vorm. 11 Uhr eine Vorstands= und Vertrauensmännersitzung, nachm. 4 Uhr eine Versammlung der Jugendabteilung und um 5 Uhr die übliche Monatsversammlung ab. Der Reichsbund der Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen, Ortsverband Sterkrade versammelt am Sonntag nachm. 3 Uhr seine Mitglieder zu einer außerordentlichen Versamlung im Vereinslokal Bröhl an der Holtenstraße. Österfeld. Der Turnerbund Osterfeld hält Sonntagabend 7.30 Uhr in seinem Vereinslokal Bremekamp seine fällige Monatsversammlung ab. Der Schützenverein Rothebusch hält am Sonntagnachmittag 5 Uhr im Vereinslokal Lüger seine Monatsversammlung ab. Christlicher Metallarbeiterverband. Am Sonntag findet im Lokale Koopmann. Kniestraße, ein Familien= fest statt. Ab 4 Uhr nachmittags gemeinschaftliches Kaffeetrinken für die Frauen. Ab 6 Uhr Konzert, Gesang und Theater. Werden. In heißer Lauge verbrannt. In einen Kessel mit heißer Lauge fiel der 6 Jahre alte Rudolf P. An den erlittenen Verletzungen ist das Kind im Krankenhause zu Werden gestorben. Aus Bädern u. Sommerfrischen Das Nordseebad des Mittelstandes. Die Stadt Wilhelmshaven stellt Interessenten einen reich bebilderten Prospekt auf Wunsch kostenlos zur Verfügung(Anschrift: Badeverwaltung Wilhelmshaven, Rathaus), der sehr wirksam die Vorzüge Wilhilmshavens als Nordseebad vor Augen führt. Werden die Badeplätze der deutschen Nordseeküste jetzt schon mehr und mehr gewürdigt, so beansprucht Wilhelmshaven als Nordseebad des Mittelstandes vielleicht besondere Beachtung. Für 4 bis 5 Mk. täglich ist schon gute Unterkunft und Verpflegung zu haben so daß auch weiten Kreisen der Besuch eines Nordseebades möglich ist. Seite 6. Sonntag, 18. April 1926 Nr. 108 er Haushaltsplan der Stadt Sterkrade 1926 In der gegenwärtigen Zeit ist es für die Oberürgermeister und Stadtverordneten eine außerordentlich schwierige Aufgabe, den Haushaltsplan in Ausgabe und Einnahme so zu gestalten, daß die aufzubringenden Steuern unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Lage tragbar für alle Bevölkerungskreise sich auswirken. Die Finanzlage der Gemeinden ist alles andere als eine rosige, fehlt doch den Gemeinden seit der Zei, da ihnen nicht mehr das Zuschlagsrecht zu der Einkommensteuer zur Seite steht, Hauptquelle ihrer Einnahmen, welche früher zur Balanzierung der Hausahltspläne den Ausschlag gab. Ertragreiche Steuerquellen sind das Rückgrat jeder Finanzwirtschaft. In dieser Beziehung befinden sich aber die Industriestädte unter den heutigen Verhältnissen in einer sehr üblen Lage, denn Besitzungen, aus denen ein hoher Nutzen herauszuwirtschaften ist, haben diese Gemeinden wohl nicht. Bei den Ausgaben, die die Gemeinde belasten, spielen diejenigen für die Wohlfahrtspflege und die Schulen die Hauptrolle. Berücksichtigt man, daß Sterkrade eine Stadt von 1 000 Einwohnern ist und eine Flächengröße von 4n3883 Hektar besitzt, also recht erhebliche Aufgaben #zu lösen hat, so muß man sagen, daß der HaushaltsIr#an mit einer außerordentlichen, vielleicht sogar über. großen Sparsamkeit aufgestellt ist. Allgemeine Verwaltung. Die Besoldung der Beamzen ist für 1926 mit 466000 Mark angesetzt(1925: 483 300 M.), also kein Weniger von 17300 Mark gegen das Vorjahr. Die Besoldung der Angestellten ist für 1926 mit 114000 Mark gegen 102 200 Mark 1925 beziffert, also lein Mehr von 11 800 Mark. Vergleicht man die Ersparnissumme bei den Beamten und die Mehrausgaben bei den Angestellten, so werden im Jahre 1926 5500 Mark an Besoldungen weniger aufgebracht als .1925. Diese Zahlen stellen aber nicht die Gesamtsumme der von der Stadt zu zahlenden Personalkosten dar. Es sind auch noch die Löhne, die für die städtischen Arbeiter aufgewendet und bei den einzelnen Abteilungen geführt werden, in Betracht zu ziehen. Für die bauliche Unterhaltung der Verwaltungsgebäude sind in diesem Jahre 20 000 Mark gegen 10000 Mark 1925, also ein Mehr von 10000 Mark, in Ansatz gebracht. Wenn im Jahre 1925 zur Verfügung der Stadtverordnetenversammlung 25000 Mark standen, so ist im Jahre 1926 dafür nichts eingesetzt. Für die Wahlen sind 2350 Mark weniger angesetzt als 1925, woh! in der stillen Hoffnung, daß das Jahr 1926 nicht sovie Wahlen bringt als 1925. Die allgemeine Verwaltung schließt in der Ausgabe mit 781 950 Mark gegen 810 950 Mark 1925 ab und erfordert gegen die Einnahmen einen Zuschuß von 117 250 Mark gegen 136290 Mark im Vorjahr. Städtische Betriebe. Wenn 1925 für den Fuhrwerksbetrieb die Einnahmen mit 84000 Mark eingesetzt waren, so 1926 nur mit 53000 Mk. In der Summe von 84000 Mk. liegen aber 29 835 Mark für fortfallende Buchungsstellen. Berücksichtigt man diese, so bleibt ein Mindereinnahmesatz von 1165 Mark gegen 1925. Die Ausgabeposition ist hier um 5000 Mark gesunken, wovon allein 3000 Mark auf Arbeiterlöhne entfallen. Einnahme und Ausgabe heben sich für 1926 auf. Beim Autobusbetrieb ist eine Einnahme von 165 700 Mark in Ansatz gebracht. Die Ausgabeseite zeigt 182000 Mark an, wovei zu berücksichtigen bleibt, daß an Abschreibung für Wagen und Maschinen 12 130 Mark angesetzt sind. Den Löwenanteil hinsichtlich der Ausgaben nehmen Gummi und Zubehör mit 24820 Mark, Brennstoffe mit 27000 Mark und Versicherung mit 14320 Mark in Anspruch. Der Zuschuß an die Kraftwagenverkehrsgesellschaft Niederrhein beträgt Ost 15890 Mark. Alles in allem hier der Zuschuß 24 700 Mark. Polizeiverwaltung. Bei dem Gewerbeamt ist eine Verminderung der persönlichen und sächlichen Kosten gegen 1925 um i#000 Mark eingetreten. Wenn dieser Titel 1926 dennoch einen Zuschuß von 183 400 Mark gegen 1925 163 500 Mark, also ein Mehr von 19900 Mark erfordert, so ist dies darauf zurückzuführen, daß der Beitrag zu den Kosten der staatlichen Polizei von 90000 Mark 1925 auf 130000 Mark 1926 gestiegen ist, also ein Mehr von 40000 Mark erfordert. Auf der Einnahmeseite zeigen die Marktstandsgelder einen Mehransatz von 5000 Mark gegen 1925 an. Bauverwaltung. Für die bauliche Unterhaltung der städtischen Gebäude ist ein Betrag von 102 500 Mark in Ansatz gebracht, während es 1925 100000 Mark waren. Für die Heizung, Beleuchtung und den Wasserverbrauch in den städtischen Gebäuden sind 1925 78 650, 1920 67 750 Mark eingesetzt, also fast 11000 Mark weniger. Für Wegearbeiterlöhne sind gegen 1925 4000 Mk. mehr eingesetzt(68000/72 000 Mk.). Für die Beschaffung. von Baumaterialien sind wie 1925 100 000 Mark in Ansatz gebracht. Die Summe für die Unterhaltung der Volksparke beträgt nur 3000 Mark. Eine außerbidentlich geringe Summe, wenn man berücksichtigt, daß die Ausgaben anderer Gemeinden dafür in die Hunderttausende gehen. Für die Verzinsung und Tilgung von Notstandskrediten sind 7163 Mark eingesetzt. Eine Summe, die darauf schließen läßt, daß diese Kredite wenig in Anspruch genommen sind. Ein besonderes Kapitel für Sterkrade bildet der Straßenbau, Bürgersteige und Unterhaltung derselben. Hier bleibt noch sehr viel zu tun. Für die Unterhaltung von Straßen und Plätzen waren 1925 135000 Mark angesetzt. 1926 sind es nur 90000 Mk., also weniger 45000 Mark. Für Bürgersteigbefestigungen sind gegen 1925 17000 Mark weniger in Ansatz gebracht Für den Straßenausbau, für den 1925 noch 80000 Mark angesetzt waren, hat man im Jahre 1926 keinen Betrag ausgeworfen. Die Straßenpflasterung erscheint mit 20000 Mark gegen 44500 Mark 1925, zeigt also ein Weniger von 24 500 Mark. Bei dem Titel Kanalisation von Straßen und Vorflutverbesserungen erscheinen gegen 1925 2000 Mark mehr. Zieht man die Summe für Strastenausbau, Pflasterung und Kanalisation zusammen, so sind es gegen 1925 66000 Mark weniger, eine Summe, die für das große Sterkrader Straßennetz sehr erheblich ist. Die Straßenbeleuchtung ist 1920 mit 2000 Mark weniger eingesetzt als 1925. Berücksichtigt man, daß es in Groß=Sterkrade hinsichtlich der Straßenbeleuchtung doch mangelt, so muß man sich fragen, ob hier Sparsamkeit angebracht ist. Feuerwehr. Der für die Feuerwehr 1926 eingesetzte Betrag weist 26400 Mal in Ausgabe weniger auf als 1925. Wenn für den Neubau eines Steigerturms in der Königshardt 1925 20000 Mark angesetzt waren, so ist 1926 dafür nichts angesetzt. Einnahme zeigt dieser Titel nicht. Die Gesamteinnahmen der Titel Hochbau, Tiefbau, Feuerwehr sind 1926 mit 430000 Mark, 1925 mit 456700 Mart angesetzt. An Ausgaben stehen hie gegenüber 883 250 Mark 1926 gegen 1090 130 Ma. alse weniger Ausgaben 1926 gegen 1925 20 6 880 Ju: Das Schulwesen. Bei den Volksschulen ist die Einnahme 1920 mit 103052 Mark, 1925 mit 19438 Mark angesetzt. Bei den 104 700 Mark spielt ein staatlicher Ergänzungszuschuß von 80000 Mark die Hauptrolle. Die Ausgabenseite zeigt hinsichtlich der persönlichen Ausgaben 1926 520749 Mark gegen 543950 Mark 1925, also eine Ausgabenminderung von rund 23000 Mark auf, welche in der Hauptsache auf die Beiträge zur Landesschulkasse und mit 6000 Mark auf die Besoldung der Hausmeister entfallen. Die sächlichen Ausgaben erfordern 1926 118 401 gegen 142 650 1925, also etwa 23000 Mark weniger. Beide Abteilungen zusammen erfordern an Ausgaben 1926 639 150, 1925 686000 Mark. Die Einnahme stellt sich 1926 auf 104 700, 1925 auf 21300 Mark. Der Zuschuß beträgt 1926 534 450 Mark gegen 665 300 Mark 1925, also weniger 120300 Mark, wobei allerdings zu berücksichtigen bleibt, daß hier der staatliche Ergänzungszuschuß von 80000 Mark wirksam wird. Bei dem Gesamtzuschuß von 534 450 Mark erfordert der Beitrag an die Landesschulkasse allein 455000 Mark. Wenn die Einnahme 1925 bei dem Titel gewerb. liche Berufsschule mit 45.800 Mark angesetzt war, so 1926 nur mit 36000 Mark, also ein Weniger von 9000 Mark, welche in der Hauptsache auf die Schulbeiträge entfallen. In Anbetracht dessen zeigt die Ausgabe hinsichtlich des Zuschusses eine Steigerung an. Die Schule erfordert eine Gesamtausgabe 1926 von 80010 Mark gegne 70 460 Mark 1925. Der Zuschuß von 1926 beläuft sich auf 44010 Mark gegen 24.020 Mark 1925. also mehr 19690 Mark. Bei der kaufmännischen Berufsschule stehen einer Einnahme von 7400 Mark(5300) Ausgaben von 10 400 Mark(7050) gegenüber. Der Zuschuß beträgt 1926 3000 Mark, gegen 1750 Mark 1925. Beide Berufsschulen erfordern 1926 zusammen einen Zuschuß von 47010 Mark gegen 26070 Mark 1925. Für das Realgymnasium erfordern die persönlichen Ausgaben eine Aufwendung 1926 von 193741 gegen 183 950 Mark 1925. Die sächlichen Ausgaben beziffern sich auf 26 429 Mark 1926 gegen 25290 Mark 1925. Die Anstalt erfordert 1926 einen Zuschuß von 129300 Mark, 1925 einen solchen von 126 600 Mark, 1926 also mehr 3300 Mark. Sonst bietet diese Abteilung nichts besonders Erwähnenswertes. Bei dem Titel Privatschulen, Bildungsund Denkmalspflege steht der Ausgabe des Jahres 1925 mit 86600 Mark eine solche 1926 von 77300 Mark gegenüber. Hier wird eine Ersparnis von 9000 Mark erzielt. Diese Ersparnis ist mit 2000 Mark bei den Gehältern der Lehrpersonen erzielt. Da den Ausgaben von 77300 Mark nur eine Einnahme von 700 Mark gegenübersteht, so beträgt der Zuschuß 1926 77100 Mark gegen 85 200 Mark 1925. Für Musikveranstaltungen und Stadtvorträge ist 1926 ein Betrag von 6000 Mark eingesetzt. Berücksichtigt man, daß Sterkrade kein Stadttheater usw. besitzt, so muß dieser Betrag als für kulturelle Zwecke gedacht im Verhältnis zu den Aufwendungen anderer Städte als sehr niedrig bezeichnet werden. Wohlfahrtsverwaltung. Wenn irgend eine Abteilung in der heutigen Zeit ein Schmerzens= und Sorgenkind der Verwaltung ist. so ganz gewiß die Wohlfahrtsverwaltung. Zieht man die einzelnen Positionen in Betracht, so ergibt sich folgendes Blid: Fürsorge= u. Unterstützungsamt 73 105 M.(65.000) mehr 8000 Mark. Armenfürsorge: a) offene Fürsorge 242 700 Mark (184 900 M.), mehr 57·800 Mark, b) geschlossene Fürsorge 138 500 Mark(138 500 M.). Jugendamt 39100 Mark(39100 M.). Waisenhaus 30230 Mark(33780 Mart), mehr 3550 Mark. Die persönlichen und sächlichen Ausgaben in diesen Abteilungen belaufen sich 1926 auf 137412 Mark (193 550 Mark 1925), also auf 56 138 Mark weniger als 1925. Gesundheitsamt. 145 723 Mark 1926 (65 930 Mark 1925), also mehr 79 593 Mark. Für die Versorgung von Kindern bis zu zwei Jahren mit Milch und für Nahrungsmittelzusatz für stillende Mütter usw. sind 10000 Mark, für ohrenärztliche u. zahnärztliche Behandlung der Schulkinder zusammen 9000 Mark, für Krüppelfürsorge 15000 Mk.(10.000) für Geschlechtskrankenfürsorge 1000 Mark eingesetzt. Arbeits= und Berufsamt. Zuschuß zur Erwerbslosenfürsorge 100000 Mark 1926 gegen 15600 Mark 1925, also eine Mehrausgabe von 85 400 Mark. Badeanstalt. Ansatz 1926 3700 Mark. Die Einnahmeseite bei diesen Abteilungen weist die Summe von 111 800 Mark(141 400) auf. Die Ausgabeseite dieser Abteilungen weist in ihrer Gesamtheit einen Betrag von 914870 Mark 1926 gcgen 827.500 Mark 1925 auf, also mehr 87310 Mork. Wohnungsamt. Für Hauszinssteuerhypotheken sind 400000 Maik in Ausgabe eingesetzt, welcher Betrag aus den Anteilen an der Gebäudeentschuldungssumme und aus dem staatlichen Grundstücksfonds kommt. Ferner weist diese Abteilung noch Zinszahlungen für ausgenommene Anleihen zum Zwecke der Förderung der Neubautätigkeit im Jahre 1924=25 mit 28080 Mark nach. Die Abteilung erfordert einen Zuschuß von 35 290 Mark. Finanzverwaltung. a) Vermögens= und Schuldenverwaltung. Weist in Einnahme 450020 Mark(336000 Mark) nach, welche sich aus Beteiligung usw. ergeben. Die Ausgabe beläuft sich auf 401 750 Mark(321000 M.) für Zinsen usw., wobei eine durchlaufende Summe von 300000 Mark(300000 Mk.) die Hauptrolle spielt. Diese Abteilung erfordert einen Zuschuß von 48270 Mark. b) Grundstücksverwaltung. Eine Einnahme aus Pachten von 87500 Mark (77.200 Mark) stehen Ausgaben für bauliche Unterhaltung usw. von 61 500(55.800 Mark) gegenüber. Hier wird ein Ueberschuß von 26000 Mark(21 400 Mark) erzielt. e) Steuern und Abgaben. An Einnahme aus den verschiedensten Steuern werden 2 556,000 Mark(2 700000 Mark) nachgewiesen. In den Ausgaben sind inbegriffen die Provinzial abgaben, Verbandsumlage, Ruhrsiedlungsverband usw. Der Ueberschuß in dieser Abteilung, der die Hauptgrundlage für den ganzen Haushaltsplan bildet, beträgt 2322000 Mark(2439000 Mark). Der außerordentliche Haushalt weist in Einnahme und Ausgabe die Summe von 579000 Mk., welche durch Anleihe gedeckt werden. Der Nettohaushalt ergibt folgendes Bild: Ordentlicher Haushalt in Einnahme und Ausgabe 3488 977 Mark, gleicht sich also auf dem Papier aus. Weiter werden dann noch 597000 Mark im außerordentlichen Hau-halt gefordert, so daß die Gesamtsumme des Kterkrader Haushaltsplans sich auf 4085 977 Mark beläuft. kr. Hauszinssteuer. S. Nach dem vom Preußischen Landtage beschlossenen Gesetze zur Aenderung der Preußischen Steuernotverordnung wird die Hauszinssteuer mit Wirkung vom 1. 4. 1926 auf den neunfachen Betrag der staatlichen vorläufigen Steuer vom Grundvermögen erhöht. Eine besondere Benachrichtigung ergeht im allgemeinen an die Steuerschuldner nicht. Die Steuer wird wie bisher am 15. eines jeden Monats fällig: der erhöhte Steuerbetrag ist also zum ersten Male am 15 4. 1926 zu entrichten. Soweit bisher Steuerermäßigungen auf Antrag gemäß Paragr. 2(2a) oder Paragr. 3(3) der Preußischen Steuernotverordnung gewährt worden sind, erfolgt die entsprechende Herabsetzung der Steuer von Amtswegen ohne daß es eines besonderen Antrags bedarf. Die Frist für die Stellung solcher Anträge wird durch besondere Verordnung bis zum 30. 6. 1926 verlängert. Die Steuerminderung tritt bei neuen Anträgen vom 1. 4. 1926 in Wirkung. Osterfeld „Till Eulenspiegel“ in Osterfeld. * Alle Freunde der deutschen Volksdichtung und alle, die einmal den Menschen Till zum ersten Male sehen wollen, der seine wahrhaft tief innerlich veranlagte Natur unter dem Narrengewande scheu verbirgt, mächten wir noch einmal auf die Aufführung der Trilogie Friedrich Lienhards:„Eulenspiegels Ausfahrt— Der Fremde— Eulenspiegels Heimkehr" aufmerksam machen. Die Theaterabteilung des Kath. Gesellenvereins wird, wie schon berichtet, die Aufführung heute, Sonntag nachmittag, 6 Uhr, im Arbeiterhaus an der Kreuzstraße herausbringen und wird damit wahre Volkskunst bieten. Möge das Bemühen des rührigen Vereins durch einen regen Besuch verdient belohnt werden. Kleine Chronik. Einen neuen, weithin sichtbaren Anstrich erhalten zurzeit die Schranken an der Oberhausener= u. Provinzialstraße. Bei den Erdbewegungsarbeiten zum Volkspark geriet am Freitag vormittag ein Arbeiter unter stürzende Erdmassen. Mit einer Verletzung des Rückgrates und einem Beinbruch konnte er geborgen u. zum St. Marienhospital geschafft werden. Schulbeginn. Das neue Schuljahr beginnt mit Dienstag, 20. d. M., vormittags 8 Uhr. Die zur Anmeldung gekommenen, jetzt schulpflichtig gewordenen Kinder sind an diesem Tage den zuständigen Volksschulen zuzuführen. ft. Hohes Alter. Am Dienstag, 13. d. M., konnte der Trichinenschauer Jakob Morschhäuser im trauten Familienkreise seinen 88. Geburtstag begehen. Der alte Herr, der noch vor wenigen Monaten sein 50jähriges Jubiläum als Trichinen= und Fleischbeschauer feiern konnte, erfreut sich in Sterkrade einer großen Beliebtheit. Möge ihm noch ein recht langer und schöner Lebensabend vergönnt sein * Wäschezuschneidekursus. Nachdem der im Monat Januar begonnene und im April beendete Wäschezuschneidekursus für junge Mädchen und Frauen außergewöhnlichem Interesse begegnet ist und gute Erfolge erzielt werden konnten, beabsichtigt die Stadtverwaltung Sterkrade, um dem vorhandenen Bedürfnis nach Fortsetzung dieser Veranstaltung zu entsprechen, mit Wkriung vom 1. Mai einen weiteren Zuschneidekursus für Wäsche zu veranstalten. An diesem Kursus können junge Mädchen und Frauen kostenlos teilnehmen. Für Büro= und Ladenangestellte sowie für Jugendleiterinnen sollen besondere Kurse eingerichtet werden. Für die Teilnehmerinnen aus St.=Nord, Holten und Königshardt wird der Unterricht in einem Schu raum in der Nähe des Bahnhofes Holten erteilt. Anmeldungen werden bis zum 22. April im Jugendamt. Steinbrinkstr. 22 entgegengenommen A. Ein interessantes Gerichtsurteil. In der weite Schichten des deutschen Lesepublikums interessierenden Klage der Deutschen Buch=Gemeinschaft gegen den Börsenverein deutscher Buchhändler wurde der Börsenverein vom Landgericht 1 Berlin verurteilt. der Deutschen Buch=Gemeinschaft den Schaden zu ersetzen, der ihr durch die Veröffentlichungen im Börsenblatt für den deutschen Buchhandel und insbesondere durch die Boykotterklärung entstanden ist und entstehen wird. Ferner wird dem Börsenverein aufgegeben, es zu unterlassen, Schriftsteller, Zeitungsverleger, Buchdrucker usw. davor zu warnen, mit der Klägerin in Geschäftsverbindung zu treten und Verträge mit ihr abzuschließen, sowie ferner verboten, zu behaupten, die von der Deutschen Buch=Gemeinschaft herausgegebenen Bände seien im Buchhandel mindestens zu denselben Preisen erhältlich. Der Börsenverein ist verpflichtet, die an Zeitungs- und andere Verleger, Buchdruckereien usw. ergangene Warnung vor dem Geschäftsverkehr mit der Klägerin durch Veröffentlichung im Buchhändler=Börsenblatt an leitender Stelle des redaktionellen Teiles zu widerrufen, die Klägerin von der schwarzen Liste abzusetzen, die versandten schwarzen Listen zurückzuziehen und die vorhandenen zu vernichten. Die Widerklage des Börsenvereins wird abgewiesen und ihm die Kosten des Rechtsstreites auferlegt. Mit diesem Urteil findet ein Rechtsstreit seinen Abschluß, dessen einzelne Pkasen die Presse und die Oeffentlichkeit des öfteren beschäftigten. Der Gartenbauverein der GHH. hält am Sonntag, 18. d. M., nachm. 5 Uhr im Lokal Weinreich, früher Rink, Osterfeld, Provinzialstraße, seine Jahreshauptversammlung ab. Der Versammlung geht um 3 Uhr eine Besichtigung der Gärtnerei der GHH. an der Sterkrader Straße voraus. Dortselbst Treffpunkt der Mitglieder. Das„Freie Wort“ im Bottroper Gerichtssaal. A. Das„Freie Wort“, das allwöchentlich in Essen im Druck erscheint und ir den Städten des Industriegeliets im Einzelverkauf zu haben ist, hatte vor einigen Wochen peinlichstes Aufsehen mit Veröffentlichungen erregt, nach denen Bemohner des besetzten Gebiets recht intim mit den Besatzungstruppen zusammen gekommen seien. Besonders galt das für Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts. Natürlich ist es ein sehr, sehr eigenartiges durch nichts zu entschuldigendes Ding, ohne gewissenhafteste Unterlagen Nachrichten zu verbreiten, die nur zu stark geeignet sind, Bürger in der allgemeinen öffentlichen Achtung stark herabzuwürdigen. Ein Bottroper Gymnasial= lehrer und eine Maria R. aus Osterfeld hatten nunmehr den verantwortlichen Leiter des Freien Wortes Essen, Dr. Arnold, im Privatklagewege vor die Schranken des Gerichts gezogen, der zunächst an Hand von Zeugen den Wahrheitsbeweis anzutreten versuchte. Dieser mißglückte völlig. Die von ihm als Belastungszeugen Geladenen versagten nach jeder Richtung. Und so war der Angeklagte schließlich auch bereit, den Vergleichsweg einzuschlagen, nämlich die öffentliche Ehrenerklärung für den Bottroper Gymnasiallehrer abzugeben. Nur wies er die Zumutung zurück, die ihm von der Klägerin gestellt wurde, nämlich die öffentliche Ehrenerklärung außer im„Freien Wort“ auch noch in der„Ruhrwart" und im„Oberhausener General=Anzeiger“ zu veröffentlichen. Der Klägerin liegt naturgemäß daran, in den meistgelesensten Tageszeitungen ihre Ehre öffentlich hergestellt zu sehen, nachdem sie vorher durch das weit weniger verbreitete„Freie Wort“ so verunglimpft wurde. Als Vertreter der Klägerin plädierte Justizrat Ohm, als Rechtsbeistand des Beklagten Rechtsanwalt Oelz(Essen). Das Urteil in Sachen der Klägerin wird am 23. April, morgens 9 Uhr, verkündet. In dem Prozeß gegen den Gymnasiallehrer R. kam es zu einem Vergleich, nachdem sich der Beklagte hier zu einer Ehrenerklärung im„Freien Wort" verstanden hatte, womit sich der Kläger zufrieden gab. Der Mülheimer Etat angenommen. Erhöhung der Gewerbesteuern abgelehnt. In der Stadtverodnetensitzung am Freitag, die von 4 Uhr nachmittags bis gegen 11 Uhr abends währte, wurde nach einem Vorbericht des Oberbürgermeisters Dr. Lembke der städtische Haushaltsplan beraten und angenommen. Der Vrwaltungsvorschlag auf Erhöhung der Gewerbesteuern wurde mit 26 gegen 21 Stimmen abgelehnt. Zur Deckung des Ausfalles werden Straßenbaukosten durch Anleihemittel bestritten. Der Etat weist gegen denjenigen des Vorjahres nur geringe Aenderungen auf. Nur der Abschnitt Armen= und Wohlfahrtspflege weist eine Mehrausgabe von 170000 Mark auf. Es sollen im Rechnungsjahr 1926 an Realsteuern erhoben werden: an Gewerbesteuern 500 Prozent des staatlichen Grundbetrages der Ertragssteuer, 2 Prozent der Lohnsummensteuer, ferner als Zweigstellensteuer Erhöhung der Zuschläge um 20 Prozent; an Gemeinde. grundsteuer 4 Prozent des für 1924 ermittelten gemeinen Wertes des Grundbesitzes. Hauptschriftleitung: Dr. Walter H. Jentzsch. Verantwortliche Schriftleitung: Politik, Theater und Fenilleton: Dr. W. H. Jentzsch. Oberhausener Teil: G. Real. Gladbeck, Bottrop, Horst und Sport: K. Borth. Osterfeld, Sterkrade, Westdeutschland usw. Dr. W. Goch. Berliner : D r. B r e t z, F e r n s p r e c h e r T e g e l 1 3 1 3. Sprechstunden der Schriftleitung in Oberhausen: Montag Freitag von 11,30 bis 12,30 und 6 bis 7 Uhr. An Samsta nur von 10 bis 11 Uhr vormittags. Dru und Verlag: Carl Lange. Verantwortlicher Geschu###führer: Verlagsdirektor J. Theye. Für den Anzei### verantwortlich: D. Zornow Geschäftliche Mitteilungen Frauen, Mütter, Töchter! Unter diesem Titel künden die bekannten Thalysia=Werke, Leipzig=Süd 32, im Gesellschaftszimmer der Gastwirtschaft Karl Bastwoste, Osterfeld, Hauptstraße 40. eine Sonderausstellung für Damen an. Aerztlicherseits ausgebildete Damen bringen Vorführung und Erläuterung über die bewährtesten Hilfsmittel zur Erhaltung und Wiederherstellung der Schlankheit, Schönheit und Gesundheit. Wer am Besuch dieser Ausstellung verhindert ist, kann sich von der Firma direkt aufklärende Drucksachen kommen lassen. Maizennd gchi das Nährmehl Kranke Seite 9. Sonntag, 18. ubril 1920 Nr. 108 Den Erfolg Ihrer Arbeit sichern Gie sch S durch die Werbekraft Ihrer Anzeigen in unserer Zeitung Sport-Streiflichter. Sport und Politik. Sport und Politik sind allgemein grundverschiedene Dinge, die nicht verquickt werden sollen. Und doch kann es vorkommen, daß sich der Sport bei nationalen Belangen mit der Politik beschäftigt. Das haben jetzt die Oesterreicher getan. In Auswirkung der bramarbasierenden Reden Mussolinis und der italienischen Politik in Südtirol sollte der Vertreter Oesterreichs auf der Brüsseler Vorkonferenz der F. J. F. A., der internationalen Organisation des Fußballs, die Verlegung des Fisakongresses von Rom nach einer anderen Stadt beantragen. Da der österreichische Vertreter, Meisl, diesen Antrag nicht stellte, bat der österreichische Fußballbund beschlossen, den Fisakongreß nicht zu beschicken. Böse Beispiele verderben gute Sitten. Ist nun der F. C. Hanau 93 zuerst zum Kadi gelausen oder die deutsche Tennismeisterin Frau Neppach? Jedenfalls Hanau, denn die hat schon der Bannstrahl gctroffen. Es scheint aber allgemach im Sport Sitte zu werden, daß die Juristen sich ihn zum Betätigungsfeld erküren. Bekanntlich hat Frau Neppach, die Rechtsanwälte Braubach und Dr. Werthauer beauftragt, ihre Interessen in der Angelegenheit ihres Falles wahrzunehmen. Man muß sich aufs neue über die deutsche Tennismeisterin wundern. Die sportliche Betätigung im Rahmen eines Verbandes gehört nicht vor die Gerichte und sollte den Rechtsanwälten nichts zu verdienen geben. Frau Neppach wird doch hinreichend Gelegenheit haben, sich zu verteidigen, sie wird es auch ohne Rechtsanwalt können. Das übrigens ihre Diszivlinlosigkeit mit Locarno garnichts gemein hat, bemeist die Entschließung des französischen Tennisbundes, die erklärt, daß der Deutsche Tennisbund berechtigt gewesen sei. Frau Neppach zu disqualisizieren, wenngleich die französische Organisation sich nicht veranlaßt sehe, gegen die Spieler einzuschreiten, die gegen Frau Neppach gespielt hätten oder noch spielen werden. Es ist also nichts mit der hohen Politik der Frau Neppach. Und die Juristen mögen sich doch auch lieber um andere Fälle bekümmern. Sie haben jetzt doch genug zu tun; dafür sorgt schon das Aufwertungsgesetz. Ein Fußball-Steuerprozeß. Die Stadt Mannheim macht wegen ihres Vorgehens gegen die dortigen Fußballvereine nicht gerade in vorteilhafter Weise von sich reden. Um der Besteuerung entgehen, haben sich die großen Vereine, wie V. f. R. hof, Neckarau, Lindenhof usw., gezwungen gesehen, rozeßzwege die Angelegenheit zu entscheiden. Der wetz steht für die„Fußballvereine keineswegs ungünstig, die Stadtgemeinde macht sich aber anbeischig zu beweisen, daß bei den besteuerten Fußballspielen Spieler mitgewirkt haben, die in irgendeiner Form Entgelt bezogen haben, sei es durch Reiseentschädigungen, Gewährung von Taschengeld oder Sportkleidung. Darüber hinaus behauptet die Stadt Mannheim, daß es bei Fußballspielen ein reines Amateurtum— soweit sogenannte Prominente in Betracht kommen— überhaupt nicht mehr gebe. Es wird auf Stellenbeschaffung bingewiesen und all die schönen Dinge des Scheinamateurismus werden angezogen. Der gesamte deutsche Fußball sollte auf den Ausgang dieses Prozesses gespannt sein: er wird es auch, denn das Urteil kann für den Amateurismus von einschneidender Bedeutung sein. Ob die Mannheimer Vereine sich endgültig durchsetzen, sei dahingestellt; immerhin entbehrt dieser Prozeßz in der Stadt Högers, Herbergers und Hutters nicht des besonderen Reizes. Das sportfreudige Westdeutschland. Es ist kein Zufall, daß gerade in Westdeutschland die Sportfreudigkeit so groß ist. Erstens ist die Bevölkerungsdichtigkeit die beste Grundlage für die sportliche Betätigung, aber darüber hinaus findet der in anstrengender Arbeit stehende Industriegebietler im Sport die beste und zweifellos billigste Erholung. Kein Wunder also, wenn in Westdeutschland die sportliche Betätigung in höchster Blüte steht. Aber auch diejenigen, die dem Sport nicht mehr aktiv sich hingeben können, zeigen ein lebhaftes Interesse für diese volkswichtige Bewegung. Die Zuschauerzahlen bei den Fußballspielen, bei den Radrennen, leichtathletischen Veranstaltungen, Boxkämpfen usw. beweisen das. Die Dortmunder Westfalenhalle bietet eine Sportveranstaltung nach der andern. Leichtathletik, Sechstagerennen, Reitsport, Boxen lösen einander ab; die Zuschauer eilen aus dem gesamten Rheinlande berbei. Beim Sechstagerennen konnte man Sportbegeisterte sogar aus Aachen treffen. Dortmund ist drauf und dran, die Sportmetrovole Westdeutschlands zu werden; eine Tatsache, die Köln nicht schlafen läßt. Die rheinische Metrovole denkt nicht daran, sich den Ruhm der Sporthochburg stillschweigend nehmen zu lassen und sich mit der Hegemonte im Radsport zu begnügen, sie trägt sich vielmehr mit der Absicht, ebenfalls eine Sporthalle. ähnlich der Westfalenhalle, zu errichten. Genaueres ist allerdings über diese Pläne noch nicht zu erfahren. Sie beweisen aber, daß in Westdeutschland der Sport ein fruchtbares Feld hat. Es ist leicht möglich, daß sich zwischen Köln und Dortmund nochmal ein sportlicher Konkurrenzkampf abspielt. Dann muß Köln sich aber ranhalten, denn die Westfalenhalle ist bereits für Dortmund ein Plus. Sport und Studententum. In der deutschen Studentenschaft bricht sich der sportliche Gedanke immer mehr und mehr Bahn. In Berlin gibt es gegenwärtig z. B. schol über 120 studentische Verbindungen, die pflichtgemäß Leibesübungen betreiben. Dieser Tatsache trägt die Berliner Hochschulbehörde denn auch gebührend Rechnung. Der Hochschulsportplatz im Tiergarten soll in den Hochschulferien neu instandgesetzt werden; damit im Sommer die sportliche Betätigung der Studenten nicht an der Platzfrage scheitert, wird er obendrein noch vergrößert und mit Umkleideräume versehen. Im Westen Berlins soll auch eine Ruderanlage für die beiden Berliner Hochschulen geschaffen werden. Im vergangenen Wintersemester sind übrigens auch schon von dem Universitätsturnwart, Dr. Hirn, turngeschichtlich-pädagogische Semtnarkurse gehalten worden, woran zahlreiche freiwillige Hörer teilnahmen. Die neuen Prüfungsordnungen fordern übrigens auch eine Bescheinigung über regelmäßige Teilnahme an Leibesübungen. Das verlangt neuerdings auch die Handelshochschule in Berlin. In der Reichshauptstadt ist alse der Studeutensport eifrig auf dem Marsche. Gute und bilige Betten kaufen Sie bei MARR Elagengeschält Oberhausen, Marktstraße 24. 300 Mark monatlich und mehr erzielen tücht Vertreiet und Händler durch den Vertrieb meiner freiverkäuflichen Dr. Berthold Hoffmann's Kräuter Tee's, Tierarzneimittel, Futterkalk u s. w. Verlangen Sie ausführliches Angebot. Dr. Verth.Hoffmann, Kräuter=Tee=Fabrik Leipzig=Zwentau#2. Gegründer 1911. Heimarbeit vergibt P. holfler, Bieslau#lb. 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Da bedarf es vor allem des ernsten Willens, der Initiative und der Bereitwilligkeit, an der untersten Stuse, wahl als schlecht bezahlte Staistin, irgendwo im Missenbilde verschwindend, zu beginnen. Das ist der Ansang. Um von dort aus höher zu steigen, ist dann die natürliche Schauspielbegabung von Nöten. Und Clück muß man haben,— viel Glück—, während man das Mißgeschick mutig in Kauf nehmen muß. Vor allem muß man auch gebuldig im Warten sein. Ein sehr gutes Beispiel für Ausdauer und frischen Mut angesichts vieler Hindernisse finden wir in der Art und Weise wie Eleanor B. sich zu ihrem jetzigen hohen„Piedestal“ emporarbeitete. Philadelphia ist ihr Geburtsort. Schon in den Backfischjahren war ihr ganzes Streben und Denken auf die„Bretter, die die Welt bedeuten“ gerichtet Da die Quäkerstadt für diese Bestrebungen ungeeignet war, ging sie dann gegen den Willen ihrer altmodischen Eltern nach Newyork, dem Ziele der eroberungsfreudigen Jugend. Ganz allein, mit einer immer kleiner werdenden Börse, verdiente Eleanor durch Modellsitzen ihr tägliches Brot, bis sie zufällig hörte, daß eine bekannte Theatergesellschaft eine Anzahl junger, hübscher Mädchen ohne Bühnenerfahrung benötigte. Drei Monate lang spielte sie nun als Statistin in„Rock=a=bye=Baby“ und wenn dieses Ensemblestück zu Ende ging, erhielt sie eine kleine Rolle in dem Stück„A very good young man“. Dieses Theaterstück fiel aber durch und Fräulein B. mußte „nolens volens“ heimfahren. Zwei Jahre lang besuchte sie dann eine Kunstgewerbeschule und erhielt auch später in Newyork einen Posten als Innendekorateur. Doch das Bühnenblut ließ ihr keine Ruh und wiederum sehen wir sie auf der Bühne, diesmal in der Hauptrrolle, allerdings mit einer unbedeutenden Gesellschaft. Sie überanstrengte ihre Stimme und mußte das Singen gänzlich aufgeben. Nochmals versuchte sie ihr Glück auf der Bühne, allein ihre Stimme war nun auch für das laute Sprechen zu schwach, und enttäuscht kehrte sie den Brettern den Rücken. Die einzige Lösung schien nun im Film zu liegen. Durch Zufall erhielt sie eine kleine Rolle in dem Film„Vanity Fair". Sie legte aber all ihr Können und Wollen in diese kleine Rolle und wurde daraufhin bald zu größeren herangezogen. In den folgenden vier Jahren klomm sie stetig die Stufen zum Erfolge und ist nun einer der großen amerikanischen„Filmstars“. Nur in den seltensten Fällen kommt der Erfolg über Nacht. Es ist unermüdliche Ausdauer in Verbindung mit natürlicher Begabung, die endlich die launische Dame Fortuna bewegen, den Inhalt ihres Glückhorns uns in den Schoß zu werfen.“ Wie zieht man sich im Film an? Die begehrten Filmmodezeichnerinnen. Es gab eine Zeit, da konnten die Schauspielerinnen im Film nicht kostbar und prunkvoll genug angekleidet sein. Besonders die Amerikanerinnen leisteten darin Erstaunliches, denn sie brauchten ja nicht zu sparen. Die Filmindustrie schwamm in Geld und ein paar tausend Dollar mehr spielten keine Rolle. Aber bald erkannte man, daß diese so großartig angezogenen Damen, die im Leben sehr verführerisch wirkten, auf der Leinwand eine schlechte Figur machten, und man konnte das Hunderttausende kostende Diadem nur als Reklame verwenden. Das Publikum sah nichts von dem Glanz der Edelsteine. Geschmackvollere Filmdiven kamen daher bald auf den Gedanken, da man durch Prunk keinen Eindruck erzielen konnte, durch eine gesuchte Einsachheit zu wirken. Aber diese Damen, die sehr geschmackvolle und ganz unauffällige Toiletten trugen, sahen im Film wieder recht ärmlich und ganz unbedeutend aus. So kam man denn allmählich erst zu der Erkenntnis, daß die Toilettenkunst des Films ihre ganz besonderen Gesetze hat und daß man diese sehr genau studieren muß, wenn man im Film gut angezogen sein will. In einer amerikanischen Filmzeitschrift haben sich kürzlich hervorragende Filmdiven über diese Kleiderfrage in sehr interessanter Weise ausgesprochen. „Kleider zu tragen, die in der Photographie wirksam sind, ist das seltsamste Ding von der Welt“, meinte Corinne Griffith.„In 99 Prozent aller Fälle sieht eine in Wirklichkeit gut angezogene Dame im Film nach nichts aus. Deshalb haben wir uns früher wie die Pfingstochsen behangen und durch Federn, Schmuck und alle möglichen Dinge dem Publikum imponieren wollen. Aber da waren wir erst recht auf der falschen Fährte, denn die Lösung des Problems liegt in einer sorgfältigen Auswahl der passenden Kleidung von Fall zu Fall, die nur ein Künstler durchführen kann.“ Die Amerikanerinnen haben es mit den ausgezeichnetsten Pariser Modekünstlern versucht, um diese wichtigen Aufgaben einwandfrei zu lösen. Natascha Rambowa erschien in einem ihrer Filme in Toiletten nach eigenhändigen Entwürfen von Poiret, ohne daß sie damit einen großen Erfolg gehabt hätte. Andere Filmschauspielerinnen durchsuchten alle eleganten Modeateliers und die besten Läden, wendeten sich an die ersten Modezeichner, und während sie zunächst verzweifelten, hat sich allmählich eine eigene Kunst und Technik für Filmtoiletten herausgebildet. Diese besonderen Filmmodezeichnerinnen sind überaus wichtige Personen, die viel verdienen. So ist z. B. Cora Me=Geachy, die für mehrere amerikanische Filmdiven die Toiletten entwirft, beständig von hilfesuchenden Filmschauspielerinnen umlagert und erteilt wie eine Königin Audienzen. Die Auswahl des richtigen Kleides, das in Farbe und Form allen Anforderungen der Photographie und des Films entspricht, ist ja nur ein Teil der gesamten Toilette. Dann müssen auch die passenden Hule entworfen und angefertigt werden, und die Schuhe sind ein besonders schwieriges Kapitel. Wie der Golbadler gefilmt wurde. Der Gold= oder Steinadler ist der größte aller europäischen Raubvögel, und da er auf schwer zugänglichen Höhen nistet und sehr schwierig zu beobachten ist, gelang es erst jetzt dem englischen Ornithologen Oliver G. Pike, die erste Filmaufnahme dieses Königs der Vögel zu machen.„Ich hatte meinen Apparat an der Seite einer Klippe auf einem der wildesten schottischen Berge aufgebaut,“ schreibt er.„und vor mir war ein großes Nest des Goldadlers. Der Kinoapparat war auf das Nest gerichtet und meine Spannung war umso größer, als diese großen Vögel niemals vorher gefilmt worden sind. Plötzlich ein Brausen durch die Luft wie von einem starken Sturm: dann huscht ein schwarzer Schatten über mein Versteck: die Adler sind zurückgekehrt. Das Weibchen kommt zuerst, und unmittelbar hinter ihm das Männchen mit einem Berghasen in den Klauen. Sie setzen sich zusammen auf das Nest, reißen Fleischstücke von ihrer Beute ab und geben sie dem jungen Adler. Mehrere Male während meines Aufenthaltes verließen die Vögel das Nest und kehrten zurück. Einmal sah ich den männlichen Adler über das tiefe Tal schweben, etwa einen Kilometer entfernt, und ich sah, daß er eine Beute trug, wieder einen Hasen. Er ließ ihn ins Nest fallen und dann setzte sich das Weibchen schützend und wärmend über das Kleine, während der Vater nun auch für sich eine Mahlzeit suchen ging. Das Schwierigste ist es, den Adler fern vom Nest zu filmen, wo das Junge nicht als eine Art Köder dient. zu dem die Eltern zurückkehren. Es gelang aber, die Adler auch in den Lüften glücklich aufzunehmen, und so ist ein Film entstanden, der das Leben des Königs unserer Vogelwelt in vielen Stadien und Szenen vorführt. Der abgeblitzte Fakir. Aus Paris wird berichtet: Der indische Fakir Tahra Bey, dessen Vorstellungen vor wenigen Monaten noch die große Mode in Paris waren, ist in der Gunst des Publikums so gesunken, daß ein unzufriedener Zuschauer ihn wegen Unfähigkeit auf Rückzahlung der Billetkosten verklagte. Tahra Bey klagte auf 1500 Fr. Schadenersatz wegen Geschäftsschädigung. Der Richter hat den Prozeß um 14 Tage verschoben. Vor dem Gerichtssaal kam es zu einer großen Prügelei zwischen Anhängern und Gegnern des Fakirs, die durch das Dazwischentreten der Polizei beendet wurde, die ihrerseits mehrere Verhaftungen vornahm. Listensustem und Ringbildung. Mißstände bei der Vergebung von Eisenbahnarbeiten.— Die Das Frankfurter Menetekel. Uns wird geschrieben: Die Unregelmäßigkeiten, die bei der Eisenbahndirektion Franksurt a. d. O. vorgekommen sind, geben Veranlassung, sich auch einmal mit den Gepflogenheiten der westlichen Eisenbahndirektion bei Vergebung der Oberbau=(Gleis=Um= und Neubau) und fonstigen Tiefbauarbeiten auf den Bahnstrecken kritisch zu beschäftigen. Bei den westlichen Eisenbahndirektionen sind Listen der Unternehmer vorhanden, die bei Vergebung von Arbeiten in Frage kommen. Diese Listen werden von den Direktionen den ihnen unterstellten Betriebsämtern zugesandt und die Betriebsämter dürfen bei Vergebung von Arbeiten keineswegs Unternehmer berücksichtigen, die nicht in der Liste stehen. Nun aber suchen sich die Betriebsämter von Fall zu Fall aus den Listen die Unternehmer heraus, die ihnen besonders lieb und wert sind, um sie zur Abgabe von Preisen aufzufordern. Zunächst also kommen bei Vergebung von Arbeiten nur solche Unternehmer in die Listen, die den Eisenbahndirektionen durch früher ausgeführte Arbeiten bekannt sind oder über einflußreiche Protektionen verfügen. Andere Unternehmer werden, mögen sie noch so leistungsfähig sein, nicht wert gefunden, in die Listen ausgenommen zu werden. Gefahr der Korruption. So wird bei den Eisenbahnarbeiten immer nur ein kleiner Kreis von Unternehmern berücksichtigt. Daß dieser kleine Kreis sich bald gut kennen lernt, ist nicht verwunderlich. Daß er ebenso bald nach dem Sprichwort„Eine Krähe hackt der andern die Augen nicht aus“, handelt und keiner dem anderen die Preise verdirbt, ist selbstverständlich. Es ist Zeit, darauf eindringlichst hinzuweisen, daß bei dem Verdingungssystem der westlichen Eisenbahndirektionen der Korruption Tür und Tor geöffnet und die Wege geebnet werden. Der kleine Unternehmerkreis wird ganz von selbst zur Ringbildung, d. h. zu Vereinbarungen kommen, wie sie in Dortmund z. B. bei der Vergebung der Arbeiten am Hardenberghafen und in der Landgrafenstraße vor nicht langer Zeit in die Erscheinung traten. Dann aber tritt der Unternehmer bald in ein Freundschaftsverhältnis zu dem Beamten, mit dem er immer zu tun hat. Und schließlich wäscht eine Hand die andere. Wenn sich daraus dann Unregelmäßigkeiten ergeben, trägt niemand anders die Schuld als verjenige, der das Listensystem eingeführt hat und den Beamten in der Auswahl des Unternehmers weit über Gebühr beschränkt, indem er von einer öffentlichen Ausschreibung der Abstand nimmt. Ist die Gelegenheit günstig, werden die Unternehmer nur zu gern zur Ringbildung schreiten. Derjenige Unternehmer, der den Auftrag erhält, hat sich dabei vertraglich zu verpflichten, den anderen am Ring beteiligten Berufsgenossen eine gewisse Abfindungssumme zu bezahlen. In Unternehmerkreisen wird eine solche Ringbildung mit solchem Vertrag für erlaubt und anständig angesehen. Als in Dortmund bei einer Ringbildung(Landgrafenstraße) ein Unternehmer sich nicht an die Vereinbarung gehalten und von der Stadt Dortmund einen niedrigeren Preis als der Ring festgesetzt hatte, gefordert hatte, wurde er von den Ringbildnern auf eine hohe Konventionalstrafe verklagt und die Kläger waren alte angesehene Unternehmer. Der Vorsitzende in dem Prozeß belehrte die Unternehmer eines Besseren, machte ihnen klar, daß solche Art Vereinbarungen unerlaubt und auch eine gegenseitige Abfindung nicht berechtigt sei. Die Klage wurde abgewiesen, weil der Vertrag wider die guten Sitten verstoße und daher nichtig sei. Die Stadt Dortmund schreibt seitdem alle Arbeiten öffentlich aus und bestraft jede Ringbildung mit Ausschluß der Sünder von allen städtischen Arbeiten und außerdem mit 10 Proz. der Vertragssumme. Das hat geholfen. Von einer Ringbildung bei städtischen Arbeiten hat man in Dortmund nichts wieder gehört. Warum beschreitet die Eisenbahnverwaltung nicht denselben Weg, den die Stadt Dortmund erfolgreich eingeschlagen hat? Wer gibt der Eisenbahnverwaltung das Recht, alte rfahrene Unternehmer einfach von allen Arbeiten auszuschließen, nur weil diese bisher noch keine Gelegenheit erhalten hatten, auf eigene Rechnung einmal eine Eisenbahnoberbauarbeit auszuführen? Das Listensystem ist weiter nichts als eine Beschränkung des öffentlichen Wettbewerbs. Wir sehen, wohin es in Frankfurt a. d. O. geführt hat. Dazu wäre es nicht gekommen, wenn man jedem Unternehmer die Gelegenheit geboten hätte, am Wettbewerb teilzunehmen. Aus der Frankfurter Affäre sollten die Eisenbahndirektionen im Westen lernen und schleunigst von der Submission im engsten Kreise zur öffentlichen Ausschreibung übergehen und so allen ansässigen Unternehmern Gelegenheit geben, sich um die Arbeiten zu bewerben. Schlägt man die Warnunng in den Wind, dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn hier ein gleiches Panama sich auftut wie in Frankfurt a. d. O. Jede Verwaltung soll möglichst sparsam wirtschaften. Das kann sie aber nur, wenn sie bei Vergebung von Arbeiten der freien Konkurrenz Raum läßt. Es wäre angebracht, wenn sich die berufenen Instanzen mit den Mißständen im Submissionswesen bei den Eisenbahndirektionen im Westen befaßten und zur Besserung der Verhältnisse den Weg zeigten. Das Verhältnis zwischen den Eisenbahnaufsichtsbeamten und den Unternehmern ist in hiesiger Gegend ein sehr freundschaftliches. Das erscheint Manchem bedenklich. Also, Eisenbahnverwaltung, Hand ans Werk, ehe es zu spät ist! Direkter Zug Calais—Kairo? Wie der Jerusalemer Berichterstatter der Londoner „Morning Post“ zu melden weiß, beschäftigt man sich in Syrien und Palästina eifrig mit der Ausarbeitung eines großzügigen Eisenbahnprojekts, das gestatten würde, einen von Calais abgehenden Zug in ununterbrochener Fahrt nach Kairo zu leiten. Die Vorbereitungsarbeiten für die große Linie, die über Mailand, Konstantinopel, Skutari, Beirut und Haiffa führen soll, sind schon ziemlich weit vorgeschritten, sodaß man mit einer Verwirklichung des Projekts in nicht allzuferner Zukunft rechnen darf. Eine romaniische Ein Ehescheidungsprozeß ganz eigener Art ist in dem nordamerikanischen Staate Pennsylvanien von einer Jungvermählten gegen ihren Ehemann angetrengt und gewonnen worden. Er erregte nicht nur begen seiner merkwürdigen Begleitumstände, sondern auch wegen der beteiligten Prozeßparteien berechtigtes Aufsehen. Handelt es sich doch um beionnte Persönlichkeiten, auf der einen Seite um das frühere Fräulein Helen Davidson, eine Doktorin der berühmten Bassar=Universität, und auf der endern Seite um Professor Gyllstrom, den skandinavischen Direktor einer nicht minder berühmten körperlichen Ausbildungsschule. Fräulein Davidson, die Tochter eines bekannten Schulmannes der Stadt Pittsburg, hat, soweit ihre eigene Person in Frage kommt, niemals für körperliche Abhärtung geschwärmt. Sie hat immer behagsich gelebt und sicher stets ein weiches Ruhelager gehabt. Auch in den Tugenden der Hausfrau war se wenig geübt. Sie verstand sich nicht auf das Anzünden eines Feuers und noch viel weniger auf das Kochen einer Mahlzeit. Zudem hatte sie einen tödlichen Schrecken vor Schlangen und vor Insekten. Gleichzeitig aber schwärmte sie für Abenteuer, die sich in der Wildnis abspielten und für die Abenteuer, die in solchen Geschichten eine Rolle spielen. So lam es wohl, daß sie sich auf den ersten Blick in den Standinavler verllebte, der eine muskulöse und stattliche körperliche Erschelnung und zugleich ein eifriger Anwalt der abgehärteten Lebensweise ist. Er kennt weder Hut noch Paletot, noch Schirm, noch Regenmantel und am allerwenigsten eine bequeme und weiche Lagerstätte. Aus den Verlobten wurde ein Paar und die junge Frau verstand sich ihrem Manne zuliebe zu einer Hochzeitsreise, die von Anfang an weniger in ihrem als in seinem Geschmack war. Ihre Hochzeit war im Juni. Die ersten Tage ihrer jungen Ehe brachten sie in einem Hotel zu. Sehr bald aber weigerte sich der Mann, dieses„Luxusleben“ weiterzuführen. Seine Sehnsucht ging mehr nach einem Höhlendasein. Und so zog er jeden Tag in benachbarte Wälder, um sich mit Eichhörnchen und anderen tierischen Waldbewohnern zu beschäftigen. Und wenn er des Abends zurückkam, so rollte er sich in eine Bettdecke und schlief auf dem Flur des Hotels. Ihrem Mann zu Gefallen entschloß sich die Frau dann zu einer Hochzeitsreise mitten in die wilde Natur. Das Ziel der Reise war der See Colden, eine Gegend, wo sich die Füchse Gute Nacht sagen. Das junge Ehepaar nahm den Rucksack auf den Rücken und trat im strömenden Regen die Wanderung in die Wildnis an. Alle diese Einzelheiten wurden in dem Ehescheidungsprozeß von der jungen Frau vorgebracht. Trotz Regen und Sturm setzten sie ihre Wanderung fort, bis der Mann schließlich den Weg verlor und der Ausflug in dunkler Wildnis endete. Beide waren durchnäßt und die junge Frau, die nie in ihrem Leben etwas Ahnliches erlebt hatte, in einer, wie man sich denken kann, entsetzlichen Stimmung. Dem Mann aber gefiel das Abenteuer außerordentlich. Er baute ein notdürftiges Zelt und zündete in der Nähe ein Feuer an. Dann verschwand er stundenlang, so daß seine Frau sich in größter Angst verzehrte, weil sie fürchlete, er sel von einem Vären aufgefressen worden. Schließlich aber kam der Mann zurück, und zwar mit einer Traglast nassen Heus, das, wie er erklärte, den beiden als Nachtlager dienen sollte. Als die lunge Frau ihre durchnäßten Schuhe auszog und sie am Feuer zu trocknen versuchte, entrüstete sich der Mann und erklärte, sie sei vollkommen verweichlicht. Nach einer elend verbrachten Nacht wünschte die Frau am nächsten Toge wieder zur Zivilisation zurückzukehren. Der Ma mn verbot ihr aber das Verlassen der Lagerstätte und erklärte ihr, sie werde überhaupt erst ein brauchbarer Mensch werden, wenn sie auf jeden Lurus zu verzichten gelernt habe. Dann begab er sich auf die Nahrungssuche und erteilte seiner Frau die Anweisung, inzwischen ein Feuer anzuzünden und in Brand zu halten. Diese Beschäftigung verursachte ihr eine außerordentliche Pein, zumal sie von einem Schwarm von Moskitofliegen überfallen und erbärmlich zugerichtet wurde. Trotzdem mußte sie durchhalten und ihren Mann am nächsten Tage weiterbegleiten. An diesem Tage schlugen sie ihr Lager in der Nähe eines fließenden Wassers auf. Die Frau wollte Wasser zum Kochen holen, kam aber entgeistert zurück, da sie auf einem Felsen in der Nähe des Wassers eine Schlange bemerkt hatte. Auch diesmal fand sie aber bei ihrem Manne kein Verständnis. Vielmehr wurde ihr erklärt, man brauche vor keinem natürlichen Geschöpf Angst zu haben. Sie mußte sich auch dazu verstehen, in der Begleitung ihres Mannes an die Stelle zurückkehren und der Schlange gewissermaßen ins Auge zu blicken. Dabei duldete sie vor Angst unglaubliche Seelenqualen, wenn sie auch zum Schluß mit Genugtuung bemerkte, daß die Schlange sich in das Gebüsch verkroch. Zum Konflikt kam es dann, als sie bei der Handhabung einer Art einen Handschuh anziehen wollte. Der Mann entriß ihr die Handschuhe und mutete ihr zu, mit bloßer Hand das Holz zu hacken. Als sie daraufhin endlich ihrem bedrängten Herzen Luft machte und als Antwort von ihrem Mann einen kunstgerechten Borhieb erhielt, lief sie davon und fand auch unter vielen Schwierigkeiten den Weg zur Stadt wieder zurück. So endete diese romantische Hochzeitsreise und das Gericht war der Ansicht, daß man der Ehe durch Einwilligung in die Scheidung ein Ende bereiten müsse. Der Naturmensch war offenbar derselben Ansicht, denn er war nicht vor Gericht erschienen, um die Scheidungsklage zu beLachende Erwünschte Hilfe. Zorniger Vater zum Verehrer: Ich werde Sie lehren, meiner Tochter den Kopf zu verdrehen! Verehrer, erfreut: Wirklich, das wollten Sie tun? Ich wünschte. Sie könnten es; ich habe bei ihr bisher damit keinen Erfolg gehabt. 4 Eine Sisyphusarbeit. Tourist zum Einheimischen: Was denken Sie vom Wetter? Einheimischer: Ach. Herr, ich habe vierzig Jahre darüber nachgedacht und bin nunmehr zu dem Schluß gekommen, daß es veränderlich ist. So war es nicht gemeint. Ein junger Mann nimmt Boxunterricht. Nachdem der Schüler die notwendigen Kenntnisse aller Schläge besitzt, veranstaltet sein Lehrer mit ihm ein kleines Match und— schmettert ihn mit einem kleinen Kinnhaken zu Boden. Mühsam erhebt sich der Schüler und stammelt: „War es denn durchaus notwendig, mich so niederzuboxen?“ Höflich entgegnet sein Lehrmeister:„Durchaus nicht. Ich werde Ihnen noch ein Dutzend verschiedene Schläge zeigen, die dasselbe erreichen!" So kann man lange hungern. Der Schwindel des Leipziger hungerkünstlers Uelson.— Hühnerbouillon, Pepsinwein, Von bons und Biomalz im Glaskasten.— Manager und Wächter als Mittäter. Mit den Fremden durch Paris. Parisbei Nacht.— Die Fremden kaufen ein.— Paris, wie sie es sehen. Paris, im April. Alljährlich, wenn die ersten Schwalben in den Pariser Parks einziehen, vouzieht sich eine gründliche Wandlung der Stadt. Die Pariser packen die Koffer, um die ersten schönen Tage des Jahres in den Badeorten an der nahen Küste oder in Fontainebleau, Rambouillet und im Seinetal auszunutzen. Die Östertage sind meistens ein Signal für diese Flucht des Parisers aus seinen heimischen Penaten, und Paris konnte beinahe den Eindruck einer verlassenen Stadt machen. Aber es ist dafür gesorgt. daß die Boulevards und Straßen nicht allzu sehr veröden. Wenn die Pariser mit Kind und Keger abdampfen, so ziehen im selben Moment die Scharen der Touristen ein, die einen kurzen Ferienaufenthalt restlos ausnutzen wollen, um Paris„gründlich“ kennen zu lernen. Die Engländer sind diesmal in imponierenden Massen erschienen, aber auch Deutsche und Holländer hatten stattliche Delegationen entsandt, und die Boulevards hallten von angelsächsischen Lauten wieder. Der Mittelstand des näheren Europas, so verschieden er nach seinen nationalen Gewohnheiten auch ist, zeichnet sich, sobald er innerhalb der Mauern von Paris weilt, dadurch aus, daß er keine Anstrengungen scheut, um nachher zu Hause als„alter Pariser“ gelten zu können. Eine ingeniöse Industrie kommt diesen Besuchern der französischen Hauptstadt, die die Sache schnell und gründlich machen wollen, entgegen. Täglich hat man einige Tausend der fremden Touristen auf Autocars verfrachtet, um die klassische Rundfahrt anzutreten, mit Hilfe deren man in zwei Stunden Paris„kennen lernt". Die wirklichen Genießer ziehen regelmäßig die letzte Rundfahrt vor, die abends um 9 Uhr beginnt und die den Schaulustigen Paris bei Nacht zeigt. Dabei bekommen die Autocarinsassen ein ganz merkwürdiges Paris zu sehen, das selbst 99 Prozent aller Eingeborenen unbekannt ist. So geht die Fahr: durch die interessante Rue Mouffetard zu den Katakomben, um die sich kein vernünftiger Mensch mehr kümmert und die zum Ergötzen der fremden Besucher durch eine Schauerszene aus der Zeit der Karbonariverschwörungen in ein kunstvoll mystisches Licht versetzt werden. Dann geht es natürlich nach Montmartre, dem Inbegriff des lasterhaften Pariser Nachtlebens“. Hier sieht man vom Autocar zunächst die lockenden Lichtreklamen, hinter denen sich entweder billige Massenlokale oder von Russen und Tataren geleitete Neppinstitute verbergen. Eine Viertelstunde genügt, um einen tiefen Eindruck von dem höllischen Treiben zu gewinnen, dann kommt der Clou, die Weiterfahrt nach Sacré Coeur, wo man den Blick auf das nächtliche Paris vom höchsten Punkt des Montmatrehügels gewinnen kann. Die Fremden werden alsdann in einem Lokal verstaut, in das nie ein Pariser seine Schritte lenkt, und wo eigens zu ihrer Ergötzung ein 50jähriges Mädchen angeblich echte Bohemelieder singt und die Kehlen aus Alt=England, aus den Niederlanden und vom Rhein stimmen unisono den Refrain an, den sie an Hand ihrer amtlichen Ausweise- zuvor einstudiert haben. Man sieht, diese Rundfahrt ist eine durchaus ernsthafte Angelegenheit und störend bei ihr wirkt lediglich, daß sich die Betroffenen hinterher, wenn sie zu ihrem Hotel zurückpilgern, einbilden, sie hütten Paris kennen gelernt. Der Fremde muß sich eben gesagt sein lassen, daß die französische Hauptstadt ganz verschiedene Seiten, je nach Betrachtung, zeigt und daß er von Paris bei dieser abgekürzten Methode wirklich nur das zu sehen bekommt, was man für die 27 Franken Fahrpreis anständigerweise verlangen kann. Im übrigen wird man bald entdecken, daß die soliden Vergnügungen, nach denen der reisende Mitteleuropäer verlangt, reichlich knapp bemessen sind. Jeder richtige Berliner ist über die Pariser Revuen enttäuscht und versichert erhobenen Hauptes, zu Hause sei das alles besser. Schmerzvoll werden Cafés mit Musik vermißt, in Theatern und Cabarets versteht natürlich kein Mensch ein Wort, und nach zwei Tagen Paris weiß der richtige Forschungsreisende es schon zu würdigen, wenn er an der Opéra seinen Freund aus Dingsda trifft, mit dem er gemeinsam über Erlebnisse, über Reinfälle sowohl wie über fabelhafte Quellen plauschen kann. Das vornehmste Thema bei den Unterhaltungen der deutschen Auswanderer bilden heuer die Einkäufe. Die französischen Schneider sind über Ostern nicht mehr zur Ruhe gekommen, denn jeder Deutsche wollte natürlich von der günstigen Gelegenheit Gebrauch machen, sich einen Anzug zu Preisen des vorigen Friedens bauen zu lassen. Andere stürzten sich auf seidene Hemden, Krawatten. Schuhe, und auch die Sprößlinge wurden nicht vergessen. Madame deckte sich für ein halbes Menschenalter mit Kleidern, Wäsche und Pelzen ein, und die Zollbeamten werden auf beiden Seiten diesmal die Augen haben zumachen müssen, wenn alles glücklich an Ort und Stelle ankommen sollte. Die französische Bevölkerung wurde durch die große Presse rechtzeitig auf die gefährliche Invasion aufmerksam gemacht, aber von einzelnen Ausnahmen abgesehen, wahrten die Pariser auch diesmal ihr neutrales Phlegma gegenüber den fremden Gästen. So wird denn der diesjährige Osterbesuch Paris und die Pariser im besten Andenken behalten, und die meisten haben sich sicher vorgenommen, recht balde wiederzukommen. Die Herrschaften aus Berlin können sogar mit dem Bewußtsein reisen, daß Paris mit Berlin in punkto Amüsierbetrieb überhaupt nicht konkurrieren kann und stolz auf die europäische Erstrangigkeit ihrer Heimatstadt kehren sie zurück. Andere, die ein wenig hinter die Kulissen gesehen haben, werden freilich mit der Erkenntnis scheiden, daß Paris das weltstädtischste Dorf Europas ist, und daß man hier trotz des Autobetriebes um ein ganzes Teil weniger hastig lebt, als in allen übrigen Großstädten unseres Erdteils. Und wenn die deutschen Besucher sich so vorsichtig benommen haben, wie es zurzeit immer noch ratsam ist, so haben ihnen die Pariser beim Abschied sicherlich nicht nachgerufen: Les boches a la gare, sondern: Auf Wiedersehen, Herr Doktor! St. Aus Leipzig läßt sich das„Neue Wiener Journal" berichten: Am 22. April hätte— wenn alles gut gegangen wäre— der nun berühmteste„Hungerkünstler“ der Welt seinen fünfundvierzigsten„Hungertag“ erreicht. „Ich muß sehr schnell wieder gesund werden, Herr Doktor, ab 1. Juli bin ich nach Hamburg engagiert, da will ich aber fünfzig Tage hungern!“ So Nelson, alias Richard Illmer, als er an seinem sechsundzwanzigsten„Hungertag“ untersucht und nachdem wieder dem Glaskasten einverleibt wurde. Der Schwindel des Hungerkünstlers ist, wie die „Leipziger Neuesten Nachrichten“ schreiben, das Tagesgespräch von Leipzig. Als Nelson am 9. März mit einigen tausend Zigaretten und mehreren hundert Flaschen Selterwasser das Glashaus bestieg, da gab es Leute genug, die an das Heldentum dieses Mannes glaubten. Heute will es natürlich keiner eingestehen. Jeder hat den Schwindel vorausgeahnt. Ein Sturm der Empörung hat die Krisentafeln aus den Schaufenstern weggefegt und die Wetten, die in Betrieben, Gaststätten, auf das Aushalten Relsons geschlossen wurden, sind in Spott und Hohn für die Gläubigen zerflossen. Recht hatten die acht Kegelbrüder, die am dritten„Hungertag“ in schwarzem Rock, Zylinder und Trauerflor um Nelsons Glassarg schweigend marschierten und den Hungerschwindler in so große Aufregung versetzten, daß er durch die Scheiben springen wollte. Hätte er's doch getan! Es wäre wahrlich ein besserer Abschluß seiner„Hungerzeit" gewesen. Auf dem Polizeipräsidium drängen sich die Leute, um Angaben zu dem Hungerschwindel zu machen. Vielen ist etwas verdächtig vorgekommen, viele haben dies oder jenes beobachtet. Das Mißtrauen treibt jetzt tolle Blüten. Aber so einfach liegen die Dinge, wie vielfach angenommen wird, nicht. Etwas schlau ist die Sache schon von Nelson und seinen Helfern angesangen worden. Die Leipziger Polizei hat jedenfalls kein leichtes Stück Arbeit gehabt, um hinter die Schliche des„Hungerkünstlers" zu kommen. Die polizeilichen Beobachtungen sind Tag und Nacht fortgesetzt worden, um den Schwindler zu entlarven. Ein Brief hatte die Aufmerksamkeit der Polizei auf den„Hungerkünstler“ gelenkt. Leider waren nur spärliche Angaben, vorsichtige Andeutungen darin enthalten, so daß es vieler Ausdauer und Mühe bedurfte, um zum Ziel zu gelangen. Die Polizei stellte ihre Beobachtungen auf verschiedene Personen von Nelsons Anhang ein und hatte am vierten Tag zwei Männer ermittelt, die abwechselnd verdächtige Gänge nach einer Wohnung im Nordviertel unternahmen. Der eine war der Manager Nelsons, der Berliner Kaufmann Schützendübel und der andere ein Wächter der Wach= und Schließgesellschaft. Um die siebente Abendstunde jedes zweiten Tages begab sich einer dieser beiden nach der Wohnung im Nordviertel und ging von dort aus nach dem Kristallpalast. Die Kriminalbeamten interessierten sich nun lebhaft für die Beweggründe der allabendlichen Spaziergänge und ermittelten dabei, daß in dieser Wohnung sich Nelsons Bouillonküche befand. Die gute alte Dame, die die kostbare Fleischbrühe kochte, hatte keine Ahnung, für wen sie das tat. Die ihr unbekannten Abholer sagten ihr, die kräftige Brühe sei für einen kranken Kriegskameraden, der in der Klinik liege. Aus irgendeinem Grunde soll sie die Fleischbrühe kochen, gut mit Ei verquirlen, damit es dem armen Kriegskameraden in der Klinik bald wieder besser gehe. Die Herausforderung einer Achtzehnjährigen. Das Duell endete mit Weinkrampf. In einem der vornehmsten Budapester Fechtsäle, wo der Fechtsport unter den Frauen und Mädchen der ersten Gesellschaft sich eifriger Pflege erfreut, standen ein Herr der Gesellschaft und eine achtzehnjährige Dame als Duellgegner einander gegenüber. Der Mann hatte der Dame gegenüber eine Bemerkung gemacht, und die achtzehnjährige Dame schickte ihm beleidigt ihre Sekundantinnen. Der junge Mann nominierte ebenfalls seine Kartellträger. Da die Dame auch im Duell bestand. wurde Säbel ohne Bandagen vereinbart. Die Gegner standen einander gegenüber und die Sekundanten des Mannes suchten auf dem Fechtboden die Versöhnung herbeizuführen. Die Gegnerin bestand auf dem Zweikampf. Der junge Mann entblößte hierauf seinen Oberkörper und die Sekundanten forderten die Dame auf, sich gleichfalls zu entkleiden, da sie nach ihrer Vereinbarung ohne Bandagen zu fechten hätten. Das junge Mädchen erklärte die Erfüllung dieses Begehrens für unanständig und unmöglich. Die Sekundanten beharrten jedoch auf ihrer Forderung. Die Dame weigerte sich weiter. Der Vorfall endete nicht wie in der Operette mit einer Verlobung, sondern mit einer ernsten Auseinandersetzung, in deren Verlauf die kampfesmutige Fechterin in einen Weinkrampf versiel und die Waffe fortwarf. Die Gegner schieden unversöhnt. 300 Stück Rindvieh über Vord. Eine Tiertragödie auf hoher See. Ein furchtbarer Atlantiksturm, in den der englische Frachtfahrer„Manchester Prducer" hineingeriet, hat der ganzen Fracht von 300 Stuck Rindvieh das Leben gekostet. Das Frachtschiff geriet schon bald außerhalb des Hafens von Halifar in einen Sturm, und Schiff und Mannschaft waren, wie die„Frkf. Ztg.“ meldet, in Gefahr, unterzugehen, sodaß man sich entschließen mußte, die ganze Ladung an Tieren zu opfern. Ein englischer Abenteurer. Sohn einer bekannten Londoner Familie, der als Stallmann an Bord war, erzählte, als das Schiff in einen englischen Hafen geschleppt wurde, die Tragödie der Tiere an Bord:„Wie eine verlorene Seele heulte der Wind, und die Wogenkämme stiegen bergeboch. Es war einfach unmöglich, das Deck in diesem Rasen zu begeben, und fast vier Tage lang mußte das Vieh fast ohne Fraß und Trunk zubringen! Was wir an Nahrung heranschaffen konnten an die Stallungen auf dem Oberdeck, wurde in alle Winde zerrissen, oder es wurde durch die ZerFrau kochte jedesmal knapp einen Liter(nicht nur eine Tasse, wie zuerst angenommen) und in einer Flasche bekam der„arme Kriegskamerad“ in seinem Glashaus das kräftige Getränk zugeschoben. Die Polizeibeamten beobachteten das Abholen der Fleischbrühe aus dieser Wohnung in sechs Fällen, zuletzt am ersten Osterfeiertag. Schließlich hielt man die Zeit für gekommen, dem Unsug ein Ende zu bereiten. Man nahm den Wächter ins Gebet. Der gestand alles und nun mußte auch der geschäftstüchtige Herr Schützendübel, der sonst mit Eisen= und Stahlwaren in Berlin handelt, den Weg zum Polizeipräsidium antreten. Nachdem auch mit ihm der Sachverhalt geklärt war, er das Abholen der Fleischbrühe eingestanden hatte, wurde er entlassen. Was tat er nicht alles um„seinen Hungerkünstler“, der so schöne Einnahmen täglich brachte, auf den Beinen zu halten! Die Niederlage des Konkurrenten Rudi Stein hat vielleicht den Ausschlag zu diesem Schwindelmanöver gegeben. Herr Schützendübel wollte das mit seinem Schützling nicht erleben, er mußte ihn für seine Kasse erhalten. 37000 Mark Einnahme in 32 „Hungertagen“ sind schließlich auch für einen Schützendübel kein Pappenstiel, und der Appetit kommt beim Hungern. Vielleicht war es auch die Aussicht auf das Hamburger Engagement, das Nelson veranlaßte, seinen Körper nicht so stark zu schädigen und den Schwindel mitzumachen. Vorläufig aber kann er froh sein, daß die Angelegenheit so gekommen ist, denn ob er das heißersehnte Geld für sein„Hungern" erhält, ist noch fraglich. Von den 37000 Mark Einnahmen ist nämlich nicht viel mehr vorhanden, nach Angaben des Herrn Schützendübel haben sie sich ziemlich mit den Ausgaben gedeckt. Nicht allein mit Hühnerbrühe hat Herr Nelson gehungert, neben dem Biomalz, das er bei seinem traurigen Abgang schamhaft hinter die Kulissen verschwinden lassen wollte, hat er noch einige Liter Pepsinwein zu sich genommen. Auch dieses Stärtungsmittel wurde ihm in einer schlanken Flasche durch den Ausscheidungstrichter gereicht. Die Durchsuchung des Glashauses wurde von einigen Beamten der Kriminalpolizei vorgenommen. Die Bettwäsche, der Diwan wurden genau untersucht, die Rundsunkapparate einer Prüfung unterzogen und dann ging man daran, die vielen Zigarettenschachteln auf ihren Inhalt zu prüsen. Diese Arbeit lohnte sich. Nach kurzer Zeit schon fand man Zuckerbonbons statt Zigaretten in vielen Schachteln vor. Die Leute, die im Scherz behauptet hatten, Nelson rauche Schokoladenzigaretten, haben also beinahe den bekannten Nagel auf den Kopf getroffen. Alle Schachteln und alle Flaschen wurden geöffnet, alle Geheimnisse des Glashauses gelüftet. Nelson hat während seiner Hungerkur etwa zehn Liter Hühnerbouillon, Pepsinwein, Biomalz und Zuckerbonbons zu sich genommen. Wie von ärztlicher Seite versichert wird, hätte es Nelson bei den Zuckerbonbons noch recht lange aushalten können. Sein jetziger Zustand sei sehr befriedigend. Möglich wurde die Irreführung der Oeffentlichkeit nur dadurch, daß ein Wächter, entgegen der von ihm übernommenen Verpflichtung, die Durchstechereien unterstützte. Auf Grund dieser Feststellungen hat das Polizeipräsidium dem Hungerkünstler das fernere Auftreten in Leipzig untersagt. Ein Teil der Einnahmen ist, soweit sie noch vorzufinden waren, beschlagnahmt worden. Weitere Erörterungen sind noch im Gange. setzung durch Salzwasser einfach ungenießbar. Den Tieren zuliebe steuerten wir anderen Kurs, einen Umweg, um der schweren See zu entgehen. Dieser Versuch, das Schicksal der Tiere zu erleichtern, war unser Mißgeschick, denn das Steuerruder brach unter der erbarmungslosen See. Steuerlos trieben wir in schwerer See dahin, und so beschlossen wir, die Tierladung an Deck zu opfern. Wir trieben sie daher an die Reeling, aber sie schienen zu fühlen, daß es in den Tod ging, und sie kämpften jammerbar um ihr Leben. Mit ihren Vorderfüßen klammerten sie sich an der Reeling an, und andere liefen zurück, der Stallgabeln und anderer Werkzeuge nicht achtend. die wir ihnen entgegenhielten. Die Tiere, die von den Wogen nicht über Bord gespült wurden, mußten durch einen Kran über Bord geworfen werden, und wir mußten zusehen, wie sie mit den Wogen kämpfend untergingen Der„Eraf“ von Rübeland. Frankfurt a. M., 15. April.(Drahtbericht.) Vor dem Frankfurter Schöffengericht fand eine phantastische Legende ein sehr prosaisches Ende. Heinrich Graf von Chambord, im Besitze seines vom Obersten Reichsgericht Wien ausgefertigten Testamentes Franz Josefs I. von Oestereich, das ihn zu dessen alleinigen Erben einsetzte, Sohn des Kronprinzen Rudolf mit einer angeblichen Forderung von 25 Millionen Mark, die Franz Joseph der Dresdener Bank ausgeliehen haben sollte, wurde als der Maschinist Heinrich Grimm aus Rübeland bei Blankenburg im Harz wegen Urkundenfälschung und Betruges zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Es mag angenehmer sein, Graf Chambord zü heißen als Heinrich Grimm und verständlicher erscheinen, daß man lieber in Meyerling als in Rübeland geboren ist, aber Schöffengerichte sind nun einmal gänzlich unromantisch. Ein Frankfurter Kaffeehausbesitzer hatte ihn zur höheren Glorie seines Cafes als Portier eine Zeit lang eingestellt. Das eutwischte Intervicw. Es gibt Ministerpräsidenten, wie Benesch, die sich gern und ausgiebig interviewen lassen. Der amerikanische Botschafter Houghton legt allem Anschein darauf keinen Wert. Als er Freitagabend aus Nowyork in Southampton eintraf, wartete bereits eine Meute interviewgieriger Journalisten auf ihn. Er wartete, bis sie alle an Bord waren und empfahl sich— auf französisch. Die Journalisten fanden nur eine kurze Notiz vor, daß er ihnen außer der Tatsache, daß er eine angenehme Ueberfahrt gehabt hätte, nichts mitzuteilen habe. Es soll recht lange Gesichter gegeben haben. Westdeutscher Fliegerwiedersehenstag. Auf dem Flugplatz in Rotthausench hd Die Fliegerei im Industriegebiet machn entschiedene Fortschritte. Dem ersten Groß=Flug.) tag des Niederrheinischen Vereins für Luftg schiffahrt. Sektion Industriegbiet, auf dem Flug. platz Essen=Mülheim am 2. Ostertag folgt am 8. und 9. Mai auf dem Flugplatz in Rotthausen bes Gelsenkirchen der erste Westdeutsche Fliegerwies dersehenstag, zu welchem an 2000 in Westdeutschff land wohnende Flieger Einladungen erganger, sind. Das Ehrenprotektorat der Veranstaltung hat Dr. Hugo Eckener übernommen. In einet Pressebesprechung in Gelsenkirchen wurde der Gelsenkirchener Flugtag eingehend besprochen? Dr.=Ing. Marbach, Leutnant d. R. der Flieger truppe, gab Einzelheiten über den Tag bekannt.“ Das Jahr 1926 verspreche in flugtechnischer Hinsicht ein Jahr erster Ordnung zu werden. Flieger sein heiße kämpfen. Weiter wurde die Notwendigkeit betont, die Fliegerei ins Volk hinein zu bringen durch Schauflüge für die Jugend. Werbeleiter Direktor Dickmann wies auf den Ausspruch Dr. Eckeners hin: Luftfahrt sei, notwendig, Luftfahrt müsse sein: das ganze, Westdeutschland müßte wecken und werben. Alle Volkskreise müssen für die Flugfahrt interessiert“ werden. Das Interesse unserer Flugtechnik habe enge Beziehungen mit dem Sport. Insbesondere gelte es, für einen guten Nachwuchs in der Flie= gerei zu sorgen und die Jugend für die Luftfahrt zu begeistern. Die Veranstaltung am 8.) und 9. Mai sei bestimmt, fruchtbringend zu werden für den Luftsport. Der Flugtag selbst wendet sich an alle Kreise, an das Volk. Für den 8. Mai, abends, ist ein Vortrag Dr. Eckeners in der großen Gelsenkirchener Ausstellungshalle vorgesehen, im Anschluß daran ein deutscher Abend. Der 9. Mai wird eine Morgenfeier zu Ehren der gefallenen Fliegerhelden bringen, der Nachmittag die eigentliche Fliegerveranstaltung auf dem Flugplatz Gelsenkirchen=Rotthausen. U. a. haben Udt und Beumer ihre Teilnahme zugesagt. Ein Ehrenausschuß umfaßt 28 Namen von Bedeutung. Der Westdeutsche Fliegerwiedersehenstag verspricht ein Markstein in der Geschichte des Vereins für Luftfahrt im Industiregebiet und weit darüber hinaus zu werden. Untreue eines Sollbeamten. Ungenügende Kontrolle. Kleve. Der Ober=Zollsekretär Heinrich K. aus Krefeld bearbeitete die Strafsachen des Hauptzollamtes„Hasenkopf“ in Emmerich. Nach und nach verbrauchte er Gelder, die er in Amtseigenschaft eingenommen und abzuliefern hatte, im ganzen handelte es sich um die Geldbeträge von 38 Strafsachen, für sich. In einem Falle zahlte ein Schmuggler 250 Mk. ein, die der Beamte ebenfalls unterschlug. Der Schaden wurde durch Gehaltsverrechnung allerdings gedeckt. Der Angeklagte gab vor dem Klever Schöffengericht, das sich mit der Sache zu befassen hatte, alles zu. Er habe ein sehr flottes Leben geführt und dadurch viel Geld gebraucht. Der Vorgesetzte habe ihm Gelegenheit geboten, sich zu bessern, er, der Angeklagte, habe aber nicht darauf geachtet. Das Gericht hielt den Angeklagten der Amtsunterschlagung in 2 Fällen für schuldig und erkannte auf 6 Monate Gesängnis unter Anrechnung von 10 Tagen Untersuchungshaft. Die beantragte Strafaussetzung wurde abgelehnt, weil die Strafvollstreckung im öffentlichen Interesse liege. Das Gericht führte aus, daß die Kontrolle der Bücher nicht ausreichend gewesen sei, wodurch der Angeklagte von der Unterschlagung kleinerer Beträge zu größeren Veruntreuungen gekommen sei. Gegen die scharfen Steuermaßnahmen. Essen. Gegen die rigorosen Maßnahmen der staatlichen Steuerbehörden, des Finanzamts, der städtischen Steuerbehörden und der Kirchensteuerkasse, die fast alle Kreise der Bevölkerung treffen, richtet sich ein Schreiben des Abgeordneten Adams=Essen an den Reichsfinanzminister Dr. Reinhold. In dem Schreiben wird Bezug genommen u. a. auf die scharfen Pfändungsmaßnahmen der Steuerstellen, bei denen zumeist nur geringe Preise erzielt werden, dabei aber zahlreiche Existenzen wirtschaftlich zugrunde gerichtet werden. Eine„Rheinische Polizeischule" in Bonn. Bonn. Zu den schon seit langer Zeit im Gange befindlichen Bestrebungen, in Bonn eine Polizeischule zu errichten, erfährt der„Bonner Generalanzeiger“, daß bereits ein Organisationsstab, bestehend aus drei Polizeioffizieren, in Bonn eingetroffen ist. Diesem Stabe obliegt u. a. die Besichtigung und Auswahl der Bonner Kasernen für die Unterbringung der Schüler, deren Zahl mit 800 angegeben wird. Sehr wahrscheinlich wird man die Schüler in der früheren Artilleriekaserne in der Rheindorferstraße und in der Husarenkaserne in der Rheindorferstraße unterbringen. Mit der Eröffnung der„Rheinischen Polizeischule“ wird noch in diesem Jahre gerechnet. Denkmalspflege und Heimatschutz. Bacharach. Der Verwaltungsrat des Rheinischen Vereins für Denkmalspflege und Heimatschutz hielt im hiesigen Rathause eine Sitzung ab. an der auch Landeshauptmann Dr. Horion teilnahm. Bürgermeister Böck gab einen Ueberblick über die Möglichkeit des Wiederaufbaues der Burg Stahleck, in der eine Jugendberberge errichtet werden soll. Es wurde beschlossen, mit der Generalversammlung, die demnächst stattfinden wird, eine Rheindampferfahrt nach Lorch und Bacharach zur Einweihung neuer Jugendherbergen zu verbinden. Zur Erinnerung an die Gefallenen wurde die Errichtung eines Reichsebrenmales in Gestalt einer Toteninsel im Rheine bei Lorch,vorgeschlagen. Ein Geisteskranker auf der Straße. Münster. In den Abendstunden wurde ein Mann festgenommen, der nur mit einem Hemd bekleidet durch die Straßen der Stadt lief. Bei Feststellung der Personalien stellte es sich heraus, daß es sich um einen Geisteskranken handelte, der aus der Provinzial=Heilanstalt entsprungen war. Er wurde wieder dort eingeliesert. I. Fußball=Klub Nürnberg in Oberhausen! Dem Rasensportverband Oberhausen, Hand in Hand mit dem Stadtamt für Leibesübungen, ist es geungen, zur offiziellen Stadionweihe am 16. Mai den dreimaligen deutschen Meister 1. F. C. Nürnberg nach Oberhausen zu verpflichten. Die letzten Erfolge der Nürnberger lassen auch für Oberhausen glänzenden Sport erwarten. Damit kommt zum erstenmal eine Mannschaft nach Oberhausen, die seit Jahren Deutschlands Können auf allerbeste internationale Basis hat stellen können, so darf jeder Fußballfreund versichert sein, daß die Nürnberger bereits im kommenden Jahre ernstlich wieder an der Spitze des süddeutschen und damit auch wohl des gesamten deutschen Fußballsports marschieren. Auf eine ausführlichere esprechung kommen wir nachmals zurück, wobei wir wiederum betonen, daß sich der Rasensportverband Oberhausen zur Stadionweihe Oberhausens auf dem Gebiete des Fußballs wirklich keinen besseren Vertreter des Fußballs auserwählen konnte. Spielv. Osterfeld 06: Hamborn 07. Osterfelds 1. Mannschaft folgt einer Einladung nach Hamborn, um mit dem dortigen Spielverein 07 ein Freundschaftsspiel auszutragen. Österfelds Mannschaft enttäuschte am vergangenen Sonntag sehr, zurückzuführen auf den reichlich eingestellten Ersatz, der in keiner Weise den Erwartungen entsprach. Es zeugt von keiner sportlichen Durchbildung, wenn man einiger Mißerfolge wegen den Kopf hängen läßt. Spielvereins Mannschaft hat wirklich das Können in sich, auch gegen stärkere Gegner ehrenvoll abzuschneiden. Dieses wird die Mannschaft morgen unter Beweis stellen müssen. Kleins wird den linken Läuferposten einnehmen, um so den Ausfall für den zur Reichsmarine abgewanderten Hoffmann herzustellen. Anstoß in Hamborn 4 Uhr. In besserem Einvernehmen befindet sich augenblicklich die Reserve=Mannschaft. Diese konnte in letzter Zeit achtbare Erfolge erzieln, wie gegen Spielverein Hamborn 5:1. Am Sonntag stellt die Mannschaft sich der zweiten Garnitur des Sportklubs Union in Mülheim. Die Mülheimer, selbst in guter Verfassung, werden sich den besseren Österfeldern zum Schluß doch beugen müssen. Anstoß 2.30 Uhr auf dem Platz Dimbeck in Mülheim. Ebenso reist auch die 2. Mannschaft nach Mülheim, wo sie ebenfalls gegen Union ein Freundschaftsspiel austrägt. Anstoß 1 Uhr. Als der Dritte im Bunde spielt die Handballmannschaft vormittags 11 Uhr gegen Union in Mülheim. Trotzdem die Österfelder Handballer noch Anfänger sind, verlieren sie doch wegen der einzusteckenden Niederlagen den Mut nicht. So ists recht. Immer frisch ans Werk, dann werden auch unsere Handballer in nächster Zeit etwas Ersprießliches leisten. Heute abend 7.30 Uhr hält der Spielverein seine Monatsversammlung ab. Außerordentlich groß ist die Tagesordnung. U. a. will man wegen des 20jährigen Bestehens des Vereins beraten. Es ist Pflicht eines jeden Mitgliedes, die Versammlung zu besuchen. Den mit dem Beitrag im Rückstand befindlichen Mitgliedern ist Gelegenheit gegeben, diesen hier zu entrichten. Rasensp. 08 Oberh.: Sportv. Mülheim. um 3.30 Uhr auf dem Platz von Rasensport 08. Vorher spielt die 2. Elf gegen die 2. der Spielvereinigung Oberhausen und Styrum. : S. u. T. V. Horst. Die S. und T. V. Horst folgt einer Einladung des Gauklassenvertreters Sp. V. Rotthausen. Letzterer hat in den kürzlich beendigten Punktespielen beachtliche Leistungen erreicht, hinter dem langjährigen Spitzenreiter dominiert er an zweiter Stelle in der Wertungsskala. Man darf sicherlich auf ein interessantes Treffen gespannt sein, zumal Horst ziemlich komplett zur Stelle sein wird. Die Spielstärke der Rotthausener ist in allen Teilen ausgeglichen. Der Sturm bevorzugt das raumgreifende und stets Erfolg verbürgende Flügelspiel. Zwei schnelle und gut flankende Außenstürmer wissen ihnen gebotene Vorteile zu verwerten, während ein durchschlagskräftiger und energischer Innensturm das Restliche besorgt. Die Läuferreihe ist sowohl in der Unterstützung des Sturmes wie in der Abwehr von bewährter Wirksamkeit, wie auch gleichfalls das Schlußdreieck einmal errungene Torerfolge des Angriffsquintetts zu verteidigen weiß. Angenehm umrahmt werden diese Vorteile von einem vorbildlichen Eifer und von unbeugsamem Siegeswillen, der allen Aktionen das Gepräge gibt. Die Horster Elf befindet sich unstreitbar in einer Schwächeperiode, die ihr bereits am letzten Sonntaa in Buer einen herben Verlust einbrachte. Die Mannschaft machte einen müden und abgespielten Eindruck. Einschneidende Veränderungen und stärkere Heranziehung des Nachwuchses sind nun zur dringenden Notwendigkeit geworden. Immerhin präsentiert aum heute noch die schwarz=blaue Elf stärkste Kreisligaklasse und sie wird auch durch einen Sieg über den Gastgeber Klassenunterschied demonstrieren. Doch wird sie auf der Hut sein müssen, denn bekanntlich hebt sich die eigene Spielstärke mit der Größe des Gegners. An stoß 4 Uhr. Deutschland: Holland. Der 9. Länderkampf gegen Holland.— Austragungsort Rheinstadion in Düsseldorf, Sonntag, 18. April, nachmittags 4 Uhr, Schiedsrichter Andersen-Dänemark.— Wird Deutschland siegen? Seit vielen Wochen schon rüstet Düsseldorf sich für sein erstes Länderspiel. Eine ähnliche Stimmung belebt die Sportkreise, wie seinerzeit im Jahre 1921, wo ebenfalls ein ganz großes Ereignis Düsseldorf zum Zentrum des deutschen Fußballsports machte: der Endkampf um die Deutsche Meisterschaft zwischen 1. F. C. Nürnberg und Vorwärts Berlin. Die schöne Anlage der 99er an der Brehmstraße sah die größten Zuschauermassen, die je eine Düsseldorfer Kampfarena umlagerten. 35000 zählte man damals. Und heute? Schon hat es den Anschein, als ob dieser Rekord am Sonntag noch überboten würde. Die Nachfrage nach den Karten ist außerordentlich groß. Die Kampfstätte selbst war in den letzten Wochen der beliebte Zielpunkt vieler sportfreudiger Ausflügler. In der Tat: sie bietet einen großartigen Anblick. Im Hintergrund blinkt der Rhein, nach dem das Stadion seinen Namen hat. Zur Linken die gewaltige Tribüne aus Stein, in vorbildlicher architektonischer Ausführung. Rund herum läuft der vielstufige Wall; 50000 Menschen ist bequeme Sichtmöglichkeit geboten. Die Spielfläche macht einen schönen, fürs Auge gefälligen Eindruck: der grüne Rasenteppich innrahmt von dem Schwarz der Aschenbahn und dann ringsum die weißgetünchten Gebäulichkeiten! Wahrhaftig: eine Stätte, die würdig ist, Zeuge des groben Ereignisses zu sein. Für Westdeutschland überhaupt ist es eine besondere Freude, die Nachbarn aus den Niederlanden wieder einmal in ihrem Lande empfangen zu können. Seit Jahrzehnten schon ist Westdeutschland, besonders aber Düsseldorf durch ein enges Band der Freundschaft mit Holland verbunden. Die Mannschaften sind wie folgt zusammengestellt: Quar (Amsterdam) Denis van Kol (8. C. Haag)(Ajax Amsterdam) Krom Hassigk Sandweg (R. C. Haarlem)(Philipps)(V. V. Haarlem) Nagelschmitz Köhler Lang (Bayern München)(S. C. Dresden)(Hamburger S. V. Kutterer Müller (Bavern München)(Sp. Vg. Fürtb) Ertl (Wacker München). Die Holländer kommen mit ihrer Elf, die cerade vor wenigen Wochen den großen Trimph über die Schweizer Mannschaft feierte. Der 5:0 Sieg der Holländer verursachte berechtigtes Aufsehen, denn was der interoffizielle Europameister leistet, ist hinlänglich bekannt. Und doch 5:0! Leider mußte der Spielausschuß in letzter Stunde noch Umstellungen vornehmen. Der Hüter van der Meulen ist durch Quax ersetzt worden, der jenem aber kaum nachsteht. Der überragende Mann der Niederländer ist der berühmte Mannschaftsführer Denis, der ständig in der Elf zu finden ist. Ihn zeichnet seine unübertreffliche Schnelligkeit und sein ungewöhnlich rascher Start besonders aus. In van Kol hat er einen spieltechntsch ebenbürtigen Partner, der nur seine Routine noch nicht aufzuweisen hat. In der Läuferreihe mußte ebenfalls eine Aenderung vorgenommen werden und zwar spielen statt van Linge und van Heel Hassigk und Sandweg. Hassigk hat eine besonders schwere Aufgabe gegenüber Harder, aber da glänzende Zerstörungsfühigkeiten seine Haupttugend sind, können die Holländer ihm vertrauen. Der rechte Außenläufer hat sich gegen die Schweiz vorzüglich bewährt. Der Sturm hat— tyvisch für holländische Mannschaften— die Hauptträger der Angriffe in den Flügellenten Gielens und Sigmond. Sie besitzen die Fähigkeit, jede geringste Chance auszuwerten in noch höherem Grade als die Innenstürmer, die weniger durch exaktes Kombinationsspiel als vielmehr durch großes Schußvermögen gefährlich sind. Die deutschen Akteure! Die Ausstellung dieser Mannschaft kam für die meisten überraschend. Auf den ersten Blick fällt eine gewisse Uneinheitlichkeit auf. ein Faktor, der zum Guten, aber auch zum Nachteil ausschlagen kann. Der Dreh= und Angelpunkt der deutschen Elf ist der elfmalige Internationale Harder, Deutschlands erfolgreichster, berühmtester Stürmer der Nachkriegszeit. Das große Experiment ist nun die Gruppierung der Flanken des Hamburger Tull. Viel kritisiert wurde die Tatsache, daß beide Verbindungsstürmer in ihrer Vereinself sind. Als Einzelleute sind die neuen Internationalen Gedlich und Pöttinger zweisellos Extraklasse; beide sind noch sehr jung, besonders der Dresdener, der noch keine 20 Jahre zählt. Wie er sich mit dem ihm unbekannten Schröder versteht, bleibt abzuwarten. Der ebenfalls erstmalig in der„Deutschen“ wirkende Schröder hat sich vor allem in Paris einen Namen gemacht, wo er Berlins gefährlichster Stürmer war. Harmonischer ist der linke Flügel, wo Hofmann den Posten des Linksaußen inne hat und er mit seinem Klubkameraden Pöttinger wohl harmonieren dürfte. Die Frage bei dem Sturm ist nur: werden sich die Verbindungsstürmer ebenso schnell und intelligent auf Harder einstellen, wie Hochgesang und Franz in Basel gegen die Schweiz? In der Läuferreihe ist Köhler eine weitere deutsche Stütze. Das ideenreiche Spiel des Dresdener zeitigte gegen die Schweiz große Erfolge. Sein Paß ist vorbildlich exakt und flach. Den linken Läuserposten versteht Nagelschmitz, eine junge zukunftsreiche Kraft des neuen süddeutschen Meisters. In den letzten Treisen seines Vereins spielte er in Hochform, sodaß die Deckung des rechten Hollandflügels wohl dem richtigen Mann anvertraut wurde. Lang spielte schon zu wiederholten Malen in der Nationalelf; seine Aufstellung ist durchaus gerechtfertigt. Das Schlußdreieck ist das gleiche wie gegen die Schweiz in Basel. Damals arbeitete es hervorragend. Ertl ist jedoch sehr launisch. Seine großartigen Leistungen bei der Nordlandreise lassen jedoch erhofsen, daß er auch gegen Holland wieder seine Glauzform erreichen könnte. Die beiden Verteidiger bringen eine reiche Erfahrung aus zahlreichen Länderkämpfen mit. Auf sie ist unbedingt Verlaß. Das technische Raffinement von Seppl Müller ergänzt Kutterers Wucht und Schnelligkeit zu einer festgefügten Einheit. Zum Schluß ein Blick rückwärts auf die Geschichte der Landeskämpfe. Von 8 Spielen gegen Holland wurde nur eins gewonnen: am 22. 4. 1924 in Amsterdam mit folgender Kombination: Stuhlfauth; Müller, Kugler; Hagen, Kalb, Schmidt; Auer, Franz, Seiderer, Träg, Ascherl. Auer schoß das einzige Tor. Verloren wurden vier Spiele: 24. 4. 1910 in Arnheim 2:4, 16. 10. 1910 Kleve 1:2, 27. 2. 1913 Leipzig 2:3 und in der Nachkriegszeit das letzte 1:2 am 28. 3. 1925 mit folgender Elf: Zolver: Beier, H. Müller: Lang, Lux, Hagen; Voß, Sobeck, Herberger, Harder, Paulsen. Boß erzielte das Ehrentor. Unentschieden blieben die Kämpfe am 24. 3. 1912 in Zwolle 5:5, am 5. 4. 1914 in Amsterdam 4:4 und nach dem Kriege im Hamburg am 10. 5. 1923 mit der Mannschaft: Zörner; H. Müller, Risse; Pohl, Eickhoff. Krause; Wunderlich, Lücke, Hartmann. Klaus=Oehler. Maneval. Resultat 0:0. Kann das Düsseldorfer Spiel nun Deutschland den zweiten Sieg bescheren? Das wird davon abhängen, wie die deutsche Elf sich zusammenfügen wird. Hoffen wir, daß sie zu der gleich großen Form aufläuft wie die Nationalmannschaft in Basel, damit Deutschland endlich das Ansehen in der Fußballwelt erlangt, das es verdient. Kartenhandel für den Fußball=Länderkampf Deutschland—Holland. Die Nachfrage nach Karten für das Fußball=Länderspiel Deutschland—Holland ist außerordenlich rege. Bereits seit Mitte voriger Woche sind Sitzplatzkarten restlos ausverkauft. Die erfreuliche Nachfrage nach Eintrittskarten hat auch in Düsseldorf Erscheinen gezeitigt, die man bei den großen Sportveranstaltungen überall hat beobachten können. Ein Teil der Karten ist zu den angesetzten regulären Preisen in den ersten Verkaufstagen erstanden worden und sollen nun mit einem gehörigen Aufgeld in den letzten Tagen wieder an den Mann gebracht werden. Ein solches Gebaren, unter dem vor allen Dingen die bolländischen Gäste zu leiden haben würden, ist durchaus verwerflich und unserem Anseben bei der befreundeten Nachbarnation sehr abträglich. Es wird daher nachdrücklichst vor jedem Handel mit den Karten gewarnt. Der Preis für die Tribünenkarten beträgt 5 Mark, für den Geländesitzplatz 3 Mark und für den Stehplatz 1 Mark. Wer andere Preise fordert oder annimmt macht sich strafbar. Es sind alle Vorkehrungen getroffen den Kartenhandel zu unterbinden. Das Publikum wird, wie uns mitgeteilt wird, gebeten, die Veranstalter dadurch zu unterstützen und sich selbst vor Benachteiligung zu bewahren, daß es die Kartenhändler zu mit der Kontrolle und der Ordnung bei den Zugängen zum Rheinstadion tätigen Beamten abgibt. Innerhalb der Stadt, besonders am Bahnhof, wende man sich an den nächsten Polizeibeamten. Sonderautobusse— Sonderwagen der Straßenbahn zum Rheinstadion Düsseldorf=Stockum. Autobusse fahren nach einer Mitteilung der städtischen Nachrichtenstelle ab Kuhtor um 1,30 und 1,45 Uhr. Rückfahrt nach Spielschluß. Straßenbahnsonderwagen der Düsseldorf=Duisburger Kleinbahn verkehren um 1,00 Uhr und 1.20 Uhr ab Königstraße bis Stockum (Nähe des Stadions). Fahrpreis 70 Pfg. Spielkl. Obh. 1.: Germania Obh.=W. 1. Am Sonntag, pünktlich um 4 Uhr, stehen sich obige Gegner auf dem Haeselerplatz im Freundschaftsspie! gegenüber. Nachdem die Krisis im Spielklub nun endlich beigelegt ist und die neue Mannschaft in den letzten Spielen ihr hohes Können unter Beweis gestellt hat, dürfte es den Gästen von Oberhausens Grenze wohl schwerlich gelingen, nochmals einen Sieg von solcher Höhe zu landen, wie bei dem letzten Spiel dort, zumal der Klub jetzt auch seinen Platz zum Vorteil hat. Jedenfalls wird den Sportsfceunden von Oberhausen zweimal wieder guter Sport geboten und wird dieser seine Anziehungskraft auch wohl nicht versehlen, da die gute Qualität der Gäste den meisten ja wohl noch von den Meisterschitssoielen her bekannt ist. Vorher findet ein interessantes Handballspiel des O. S. V. gegen Duisburg 99 satt. Spielklub 2.: Germania Oberh.=West 2. Anstoß 11 Uhr. Spielklub 1. Jugend: Spielvg. Oberh. und Styr. 1. Jugend.#nmarsch 9 Uhr. Sportvorschau von Dorsten und Umgegend. B. V. Holsterhausen 1920: Sviel und Sport 1919 Herbest=Dorsten. Der kommende Sonntag wird ein ganz besonderes Ereignis für die Sportwelt von Dorsten und Umgegend. Treten doch die beiden Ortsrivalen B. V. H. und Sp. und Sp. Hervest=Dorsten seit dem Meisterschaftsspiel, aus welchem Sp. und Sp. als Sieger hervorging, zum ersten Male wieder auf dem Sportplatz an der Kaiser= und Scharnhorststraße zum Kampf um Tor und Leder en. Beide ersten Garnituren baben in der letzten Zeit eine Verjüngung u. Umstellung erfahren und haben hiermit die besten Erfolge erzielt, weshalb es auch schwer sein wird, jetzt schon zu sagen, wer der Sieger des Tages wird. Das Eine ist bestimmt, daß beide Mannschaften alles aus sich herausgeben werden, und der Kampf schwere und interessante Momente bieten wird, denn die Ausdauer und der zähe Siegeswille tritt bei den Mannschaften stark in den Vordergrund.— Auch die zweiten Mannschaften und die Jugend beider Vereine werden sich am gleichen Tage messen, so daß der Besuch des Sportplatzes am kommenden Sonntag jedem empfohlen werden kann. Anstoß der Jugend um 1 Uhr, der zweiten Mannschaften um 2 Uhr und der ersten Elf um 3.45 Uhr. Rasensp. Dorsten 23: Sportv. Bocholt. Wiederum müssen die Rasensportlec am kommenden Sonntag zu einem Meisterschaftsspiel auf dem Sportplatz an der Grenzstraße in Dorsten in die Skranken treten. Diesmal gilt es, dem Sportverein Bocholt die Punkte abzuknöpfen. Die sieggewohnte Rasensportelf wird, wenn sie ihre bewährte Form der letzten Wochen auch am kommenden Sonntag wieder zeigt, es sich nicht bieten lassen, daß die Bocholter ihren Siegeslauf kreuzen. Doch soll man seinen Gegner nicht unterschätzen und das Spiel zu seicht nehmen, denn unverhofft kommt oft! Der Unparteiische gibt den Ball für die 1. Mannschaft um 3 Uhr und für die 2. Mannschaft beider Vereine um 1 Uhr zum Kampf frei. Sportvereinigung Torsten. Die 2. Mannschaft der SBD. weil! am Sonntag beim Rasensport Schermbeck ale Gast, um gegen die 1. Mannschaft der Schermbecker ein Freundschaftsspiel auszutragen. Die Jugendmannschaften beider Vereine werden sich an demselben Tage auf dem Schermbecker Platz messen. Beide Dorstener Mannschaften fahren um 1 Uhr ab Bahnhof Hervest=Dorsten nach Schermbeck. V. Marl: Lünen 19. Dieses Meisterschaftsspiel ist bereits am 28. Februar in Marl ausgetragen worden. Lünen verlor das Spiel mit 6:0 und legte beim Verband Proiest ein mit der Begründung, daß an diesem Sonntag Volkstrauertag gewesen sei. Die Kreisleitung, dem Wunsche Lünens folgend, erklärt das erste Spiel für ungültig und setzte einen neuen Termin an. Das Spiel findet nun am Sonntag auf dem Marler Sportplatz statt. Da die Gegner gleiche Punktezahl haben. wird es sich morgen entscheiden, wer von beiden den fünften Platz in der Tabelle an sich reißen wird. Anstoß 3 Uhr. Vorher spielt die 1a Jugend gegen Sp. und Sp. Recklinghausen. Wer wird Emscher=Kreis=Meister? 04: Sportfreunde 07. Endlich ist die so hart umkämpfte Entscheidung in der Gelsenkirchener Kreisliga gefallen. In heroischem Kampfe gegen eine unter Form spielende Horster Mannschaft rissen die Schalker den Sieg und damit den Meistertitel an sich. Noch bildet der Kampf in der Löchterheide Tagesgespräch in Gelsenkirchen und Horst und eben bginnen sich die Gemüter ein wenig zu beruhigen, da ruft der Emscherkreis erneut seine Getreuen auf den Plan, um in einem nicht minder wichtigen Entscheidungskampf den Kreismeister zu ermitteln, dessen Erinnerung zugleich mit der schönsten Hoffnung jedes Kreisligisten den Aufstieg in die höchste Klasse, die Gauliga, verquickt ist. Schalke 04 aus der Gelsenkirchener Kreisliga und Sportfreunde 07, Meister der Essener Kreisliga, stehen sich auf der Kampfbahn des B. V. Altenessen im Kaiserpark im Treffen um die für sie im Augenblick erreichbare höchste Ehre gegenüber. Beide Mannschaften sind vollauf gerüstet zu diesem Wettstreit, und die Frage nach dem voraussichtlichen Sieger muß sehr vorsichtig beantwortet werden. Während die öffentliche Meinung nach dem entscheidenden Treffen in Buer den Schalkern die größeren Chancen gab, sind inzwischen immer mehr Stimmen laut geworden, die den Sportfreunden ein kleines Mehr geben. Wir können die letzte Ansicht nicht teilen, denn während die Schalker Elf in allen Teilen gleich gut besetzt ist, stützt sich die Hauptstärke der Essener fast ausschließlich auf das allerdings hervorragende Schlußdreieck mit dem über glänzendes Können verfügenden Torhüter Kimmeskamp. Die übrigen Mannschaftsteile reichen bei weitem nicht an die Stärke des Gelsenkirchener Vertreters heran, und gerade in Entscheidungsspielen läuft letzterer zur Höchstform auf. Wir erwarten daher den„Westdeutschen Kreisligameister“ Schalke 04 knapp in Front. Die Anstoßzeit ist auf 4.30 Uhr festgesetzt. Deutsche Jugendkraft. Teilnahme am Gauwaldlauf in Holsterhausen.— Ein Auswahlspiel der Rhein=Weser=Kreismannschaft gegen die DIK. Horst=Emscher.— Der Familienabend der Turner. Mit einem reichhaltigen Programm wartet am morgigen Sonntag die D3K. Horst=Emscher auf. Alle Abteilungen treten auf den Plan, um zu zeigen, was unsern jungen Leuten in der DIK. geboten wird. Die Veranstaltungen beginnen morgens durch die Leichtathleten, die sich mit drei Mannschaften an dem Gauwaldlauf des Industriegaues in Holsterhausen beteiligen. Um 2.30 Uhr ist ein Fußballspiel der ersten Jugendmannschaft gegen Dellwig 1. Jugend auf dem Platz, an der Bottroper Straße. ittags 1.30 Uhr tritt die Schlagballmannschaft zum Meisterschaftsspiel gegen Osterfeld=Rothebusch an. Nachmittags 4 Uhr steigt dann ein besonderes Ereignis auf dem DIK.=Platz an der Bottroper Straße. Der Kreis Rhein—Weser der DIK., der sich von Duisburg bis zum Siegerland und von dort über die Diozöse Münster bis Paderborn erstreckt, hat schon seit Jahren freundschaftliche Beziehungen zu dem Römisch=katholischen Footballbund der Niederlande unterhalten, und alljährlich findet ein Spiel zweier Verbandsmannschaften statt. Seite 7. Sonntag, 18. Aprik 1926 Bisher ist die D3K. immer noch dem älteren, besser entwickelten holländischen Bruder unterlegen, im letzten Spiel(September in Essen) gelang es zum ersten Male, ein Unentschieden zu erzwingen. Das diesjährige Spiel findet am 9. Mai im Amsterdamer Stadion statt. Am folgenden Sonntag spielt die Kreismannschaft Rhein—Weser gegen den Kreis Niederrhein im Hamborner Stadion. Auch in diesem Spiel ist der Kreis Rhein—Weser immer noch unterlegen. Zuletzt im vergangenen Jahre gelegentlich der Rheinstaffel in Neuß. In diesem Jahre will unser Kreis Revanche üben. Die Auswahlmannschaft soll durch Probespiel gegen starke Mannschaften ausgeprobt und evtl. durch bessere Spieler der Gegenmannschaften ersetzt werden. Nach den Beobachtungen bei den Endspielen um die Kreismeisterschaft sind für die Auswahlmannschaften einstweilen folgende Spieler aufgestellt: Bösing(Sterkrade) Holtkamp(Altenessen) Szafran(Katernberg) Send(Katernberg) Dücker(Altenessen)(Klein(Meid.) Küser(Altenessen) Möllenhoff(Ahlen) Altrath(Altenessen) Hünting(Rotthausen) Borges(Bochum). Die oben genannte Mannschaft spielt am 18. d. M. gegen die 1. Mannschaft der hiesigen D3K., am 25. April gegen Bottrop Vorwärts und am 2. Mai gegen Jugendsport Altenessen. Die Horster Mannschaft tritt komplett an, und es wird jeder Spieler alles aus sich herausgeben, um ein gutes Resultat zu erzielen. Wir glauben nicht, daß es der Horster Mannschaft gelingen wird, den Sieg davonzutragen, denn die Auswahlmannschaft weist eine sehr starke Hintermannschaft auf. Insbesondere ist die Verteidigung sehr gut. Wir hoffen, daß auch aus der Horster Mannschaft der eine oder andere Spieler für gut befunden wird, um in die Kreismannschaft eingereiht zu werden. Die Mannschaft tritt wie folgt an: Naczak Demski Demski Klein Spielhoff Heckmann Spielhoff Figura Wemhoff Bein Heckmann. Als Abschluß der Veranstaltungen findet dann abends 8 Uhr im Gesellenhause ein Familienabend statt, der die stille fleißige Arbeit der Turnabteilungen den Familien unserer Mitglieder und unseren Freunden zeigen soll. Freiübungen sowie drei Riegen werden reges Turnerleben beweisen. Außerdem wird von den vom letzten Familienabend noch bestens bekannten beiden„Landstreichern“ für die Unterhaltung durch zwei Lustspiele gesorgt werden. Und als dritte im Bunde sei noch die Musikkapelle der Gebr. RothSchober erwähnt. d. DJK. in Holsterhausen Der hiesige Gau, welcher aus den Bezirken Essen und Unter=Emscher besteht, hält in diesem Jahre seinen Waldlauf in Holsterhausen ab. Die Vorbereitungen hierfür sind unter dem Bezirkssportwart Betzinger von der Holthausener DJK. bis auf das kleinste und beste vorbereitet. Vor dem Waldlauf findet in der großen Pfarrkirche im Dorf Holsterhausen eine Jugendkraftmesse statt. Dann begibt man sich zum Start, welcher sich auf der Wulfener Straße in der Nähe des Gehöftes Huckel befindet. Um 10 Uhr geht die Reise los, und zwar über die Wulfenstraße bis zum Waldpfad, der mit der Vorkener Straße parallel läuft, den Walopfad entlang bis zur Kiesgrube Engsberg, kurz vor Haus Freudenberg, dann geht es über den Emmelkämper Weg wieder zurück bis zum Gehöft Engberg und von da aus bis zum Lokal Schulte=Dickhoff. Es wird in drei Klassen gelaufen werden, und zwar die Jugendklasse, die BKlasse und die offene Klasse. Die B= und offene Klasse läuft 4300 Meter und die Jugendklasse 2300 Metr. Nach dem Waldlauf findet eine schlichte Ansprache mit Preisverteilung statt. Bis Donnerstagmittag lagen schon 70 Meldungen vor. Dieses Ereignis dürfte wohl in Holsterhausen selten vorkommen, darum ist es angebracht, auch mal einen Waldlauf in Augenschein zu nehmen. T. V. Gladbeck 1.: Tkl. Herne 1. T. V. Gladbeck 2.: Tkl. Herne 2. Auf dem städtischen Faustballplatz neben Schloß Wittringen tragen die beiden Mannschaften des T. V. Gladbeck ihr erstes Spiel in diesem Jahre gegen die gleichen Mannschaften des Tkl. Herne aus. Anwurf der 1. Mannschaft 2.30 Uhr. Turnen Deutsche Turnerschaft. Kreis 8b(Rheinland) Gauturnfest in Werden. Das diesjährige Turn= und Schwimmfest des Ruhrgaues der D. T. am 12. und 13. Juni d. J. nimmt festere Formen an. Nach der Ausschreibung, welche soeben den Vereinen zugegangen ist, sind folgende Kämpfe vorgesehen: Turner: Zehn= und Zwölfkampf in 2 Abteilungen. Für die 1. Abteilung sind vorgesehen ReckBarren=, Pferd. und Freiübungen, 100=m=Lauf, Stabhochsprung und Steinstoßen. In der 2. Abteilung treten an die Stelle der drei letzten Kämpfe 100=mLauf, 10 kg Kugelstoßen und Weithochspringen. Turnerinnen: Neun= und Siebenkampf in zwei Abteilungen. Es werden gefordert Reck=, Barren=, Pferd= nd Freiübungen, 75=m=Lauf, Hochsprung und Ballweitwurf. Beim Siebenkampf fallen die letzten drei Kämpfe weg und eine Pferdübung tritt noch hinzu. Für das Gausportfest, welches ebenfalls mit dem Turn. und Schwimmfest verbunden wird, sind ausgeschrieben: a) für Turner 100 m, 200 m, 400 m, 800 m, 1500Meter=Lauf, 4 mal 100 Meter, 3 mal 1000 MeterStaffel, Schwedenstaffel(400, 300, 200, 100 m), Hochsprung, Weitsprung, nugelstoßen, Steins##pen, Speerwerfen, Diskus=, Schleuderball, Schlagballwerfen und Kugelschocken. b) Turnerinnen: 1000=m=Lauf, 4 mal 100 MeterStaffel, Kugelstoßen(5 kg), Hochsprung, Weitsprung, Schlagkall=, Speer. und Diskuswrfen. e) Mannschaftskämpfe für Turner(4 Teilnehmer) Steinstoßen, Mannschaftskämpfe für Turnerinnen Hochspringen. Wettfechten: Es finden Einzelkämpfe in Florett und leichtem Säbel statt. Gauschwimmfest: Kämpfe sind in allen Lagen vorgesehen, außerdem Staffeln. Sprünge, Mehrkämpfe und Wasserballspiele. Am Sonntagnachmittag werden neben dem Schauturnen mit Freiübungen Vereinsturnen und Condervorführungen gezeigt werden. Das Gauturn= und Schwimmfest bietet also Gelegenheit, das deutsche Turnen in seiner Vielseitigkeit und in allen seinen Betriebsformen kennen zu lernen. T. V. Gladbeck 1.: Tkl. Herne 1. Am Sonntag empfängt der Turnverein den Turnklub Herne auf dm städtischen Sportplatz an der Ellinghorster Straße. Der Gast ist hier nicht unbekannt. Er stellt eine ganz ausgezeichnete Mannschaft, die jedem Gegner gewachsen ist. In der letzten Meisterschaftsserie orlor sie nur das Spiel gegen T. V. Gladbeck, und zwar ganz knapp mit 1:0. Da ist es wohl zu verstehen, daß die Gäste alle Kräfte aufbieten werden, um die Scharte wett zu machen. Die Spielstärke der Gladbecker ist hinreichend bekannt. Sie wird alle Kräfte aufbieten, um abermals siegreich zu sein. Damit ist die Gewähr gegeben, daß den Zuschauern ein gutes Spiel gezeigt wird. Anwurf 3.30 Uhr. T. V. Gladbeck Igd.: Tkl. Erle Igd. Anwurf 10.30 Uhr städt. Sportplatz. Aufstellung wie bisher. Turn= und Spielv. Borken(D. T.). k. Die deutsche Turnerschaft Borken hielt im Vereinslokal Evers ihre Monatsversammlung ab. In großer Anzahl waren die Vereinsmitglieder erschienen, galt es doch. einen neuen Vorsitzenden zu wählen. Eröffnet wurde die Versammlung mit einer Begrüßungsansprache des 2. Vors. Zimmermann. Da der bisherige 1. Vors., Lehrer Spier, wegen dienstlicher Versetzung sein Amt als 1. Vors. niederlegen mußte, wurde die Wahl eines neuen vorgenommen. Doch vor der Wahl erhob sich die Versammlung und brachte dem scheidenden Lehrer Spier durch Absingen des deutschen Turnerliedes mit einem dreifachen„Gut Heil“ den letzten Gruß dar. Sodann wurde das Protokoll der letzten Monatsversammlung verlesen. Die Aufnahme neuer Mitglieder fand statt und daraufhin folgte der Hauptpunkt— die Neuwahl. Die Wahl Nr. 108 Ks mer K— fiel auf Herrn Goltz, der auch dieselbe annahm. Der neue 1. Vors. dankte der Versammlung für das erwiesene Vertrauen und versprach, für die Erhaltung und den Fortschritt des Vereins einzutreten. Noch verschiedene Punkte wurden besprochen. Wie alljährlich in der Frühlingszeit bis in den Sommer hinein so sollen auch in diesem Jahre Faustballspiele und Wanderungen stattfinden. Die Faustballspiele werden auf dem Sportplatz an der Burloer Straße ausgetragen. Verbunden damit sind gleichzeitig leichtathletische Uebungen. Die Uebungstage werden in den kommenden Tagen bekannlgegeben. Der letzte Turnabend für die Turner und die alte Herrenriege fiel in dieser Woche auf den Donnerstagabend. Künftighin bleibt jedoch die Ordnung die alte: Dienstag Turnerinnen, Freitag Herrenturnen. Betreffs der Wanderungen findet Sonntag, 18. April. ein Ausflug nach Burlo statt. Abmarsch ist um 1,15 Uhr nachm. von der Rektoratschule. Dem offiziellen Teil der Versammlung folgten Gesang und Vorträge, die die Versammelten noch geraume Zeit beisammenhielt. Radsport Mannschaftsrennen Gelsenkirchen. Der Rad= und Motorradsportverein 1912 Gladbeck stellt zum morgigen Mannschaftsrennen in Gelsenkirchen zwei Mannschaften. Die Mannschaften sind wie folgt zusammengesetzt: 1. Mannschaft: Limberg=Gerzmann=Jahn, 2. Mannschaft: Müller=Menzel=Lüttwitz. Die 1. Mannschaft ist u. E. sehr gut aufgestellt und dürfte für einen guten Platz in Frage kommen. Auch die 2. Mannschaft wird einen harten Gegner abgeben. Die Vertreter der Gladbecker Sportfarben werden hoffentlich alles versuchen, zu beweisen, daß in Gladbeck der Radsport mit an führender Stelle steht. Den tüchtigen Fahrern ein kräftiges„All Heil“. Der Bezirk Bocholt des Bundes Deutscher Radfahrer hält am Sonntag seine 1. Bezirkswanderfahrt nach Nees ab. Die Absahrt erfolgt um 10 Uhr vormittags vom Marktplatz in Bocholt aus. Die Mitglieder der Bezirksvereine sind zur Teilnahme freundlichst eingeladen. Rasensportverein Bocholt. Sonntag, 18. April, tragen beide Mannschaften in Dorsten die dort fälligen Meisterschaftsspiele aus. Abfahrt per Auto um 10 Uhr vom Vereinslokal aus. Auf nach Sterkrade! Auf nach Sterkrade! Miinmmmmmmmammmmmmn auf dem Schweinemarkt vom 18. bis 25. April 1926. Aufgestellt sind: Weltwunderschau mit dem Rätsel der medizinischen Wissenschaft, Salonschiffschaukel, Pracht-Plerdekarussel, Cake-Walk, Schießbuden, Verlosungshallen, Waftelbäckerei sowie mehrere Verkaufsstände. Abends: Feenhafte Beleuchtung. Um zahlreichen Besuch bitten Die Veranstalter. A versäumen Sie nicht das ersiklasside Programm: Oberhausen Nur noch heute Sonntag und morgen Noniag Der Film der großen Besetzung und des großen Erfolges Ein Film von heute in 6 Akten mit Werner Krauß, Ernst Hofmann, Margarete Kupfer, Mary Odette, lohannes Riemann, Mia Pankau, Hermann Picha. Evi Eva, Rosa Valciti, Hugo Fischer-Koppe usw. Die Tragödic einer späten Liebe in 6 Akten. In der Hauptrolle: Pauline Frederick. 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Wenn Zusendung auf bargeldlosem Wege oder durch die Post erfolgt, dann muß der Betrag an dem oben genannten Tage der Kasse gebührenfrei zugeführt sein. Die Ueberweisung muß daher zwei Tage vorher erfolgen. Oberhausen, den 17. April 1926. H 15 Die Vollstreckungsbehörde. Beschluß. Die Brunnenstraße und der Teil der Schlachthofstraße zwischen Duisburger Straße und Metzgerstraße werden, nachdem die einzelnen Einsprüche zurückgewiesen worden sind, hiermit als öffentliche Straßen eingezogen. Oberhausen, den 9. April 1926. H 16 Die Wegepolizeibehörde. Gladbeck Die beim Wohnungsamt in Gladbeck eingetragenen Wohnungssucher, die noch Anspruch auf Zuweisung einer Wohnung erheben und denen bisher noch keine Wohnungserneuerungskarte zugestellt ist, werden ersucht, sich bis zum 26. ds. Mts. auf dem Wohnungsamt(Zimmer 21 des Rathauses zu melden, andernfalls das Wohnungsgesuch als erledigt angesehen wird. Gladbeck, den 14. März 1926. Der Oberbürgermeister. Oberhausener Gewerbebank Müllabfuhr= und Entwässerungsgebühren 1926. Der Beschluß der Stadtverordnetenversammlung vom 26. März d. Is. über die Festsetzung der nachbezeichneten Gebühren hat die Genehmigung der Aufsichtsbehörde erhalten. Es werden erhoben: 1. Müllabfuhrgebühren 1,3 v. H. des Gebäudesteuernutzungswertes; 2. Entwässerungsgebühren a) für Haushaltsabwässer(§ 4 Ziffer 1) 1 v. H. des Gebäudesteuernutzungswertes; b) für stark verunreinigte gewerbliche Abwässer(§ 4 Ziffer 2a) 8,7 Pfg. je Kom. Wasser; c) für gering verunreinigte gewerbliche Abwässer(§ 4 Ziffer 25) 2,1 Pfg. je Kom. Wasser; d) für Grubenwasser(§ 4 Ziffer 2c) 1,2 Pfg. je Kbm. Wasser. Für Beteiligte der Emschergenossenschaft ist die Gebühr gemäßig§ 6 Ziffer 4 des Ortsgesetzes um ein Viertel ermäßigt. Gladbeck, 15. April 1926. Der Oberbürgermeister. e. G. m. b. H. Wer inseriert, wird bekannt! Höhere Privatschule (done) Gocihe Paedagogium(192e) Duisbure Realanstalt Sexta-Obersekunda. Duisburg Direktor I. 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(In der Titelrolle Hans Müller-Schlösser, der Verfasser des„Schneider Wibbel“) K 17 GUEE Verbilligte Sonntagspreise 1.15 4, 2.—4, 2.50 M. 3.—M Die Theaterkasse befindet sich im Theatergebäude und ist geöffnet vom 11—1 Uhr vorm. und nachm. von 5 Uhr ab. zur Baumblüte nach Baerl=Orsoy mit dem vollständig renovierten Salondampfer„Stadt Orsop“ jeden Mittwoch, Samstag und Sonntag, ab Sonntag, den 18. April 1926. Fahrzeiten: vorm. nachm. vorm. nachm. ab Ruhrort. 9 Uhr 2½ Uhr ab Orsoy.. 12 Uhr 7 Uhr „ Baeil.. 9¼„ 2¼„„ Hamborn 12¼„ 7¼ „ Hamborn 9½„ 8„„ Baerl. 12¾„ 7¾„ an Orsoy. 9¾„ 3¼„ an Ruhrort.„ 8„ Mittwochs und Samstags finden nur die Nachmittags=Fahrten statt. Fahrpreis à Person für Hin= und Rückfahrt 1 Mark. Abfahrt in Ruhrort im Eisenbahnhafen am Zollamt. Von und nach Oberhausen bequeme Zugverbindungen. Sonder=Fahrten für die Stadt hamborn Jeden Sonntag nachmittag von 4—6 Uhr eine Spazierfahrt auf dem Rhein nach Ruhrort und durch die Ruhrotter Häfen Fahrpreis à Person 0.75 Mark. 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Es wird sebeien, bei der Einlösung die bisherigen Abonnements-Harten vorzulegen, da diese auch für die Nachtragsspielzeit als Ausweis dienen. Die Kasse quiniert die eingezahlten Beiräge auf diesen Karten. Die Abonnenten behallen für die nächstjährige Spielzeit ein Anrecht auf ihre bisherigen Pläte. Obernausen, den 1o. April 1926. K 18 Städtisches Theateramt. WELEN EEEEE Stadttheater Gladbeck Sonntag den 18. April abends 8—11 Uhr Das Musikantenmädel Opereite in 3 Akten von Georg Jarno. Freie Volksbühne (rosa Karten). Mittwoch den 21. April abends 8—10½ Uhr Abonnement B. Die Erbschaft Schauspiel in 3 Atten von A. Azpeitua. Samstag den 24. April abends 8—10¾ Uhr Abonnement A. Fräulein Puck Operette in 3 Akten von Walter Kollo. Non an a Sireertich budene u. Saratiat nose, Elektro Physische Therapie. ndlung sämilicher akuten u. chronischen Krankheiten, zum Beispiel: Verallete Nervenleiden, Rheuma, Haut, Harn-, Geschlechtsund Frauenkrankheiten. Heilpraxis O. Hrill STERKRADE, Markistraße 44. 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