ostments insere Soldate Benin Feinde ; i m L a z a r e t täglich zur 80 Pfenni Monat ange minen. istsstelle der Volkszeitur nSTrasse 74 wäre und d Feuer glom er nicht me z aber— väre falsch. d seltsame Gege u wohnten, selch sonder### nicht. dien, Herr 0 „Vielen Da Mutes— 3 r. er#ereits d Olfers Ihu lei ie fragte:.9 i, ich weiz die Antw rebend hinz ßen Sie ste 00 ssen.“ Dara enster des Ro dorther ein chte Brümm ruhen ini urch seine L4 ie Leidensch Schönheit.“ Anita Bru# =Bell, in den er des Grass Anklaesah ei. st wach. id ersehnten 30 umansell als einzue 915* Gratis-Unfall-Unterstützung von dreihundert Mark bei tödlichem Unfall. Oberhausener Volkszeitung Bezugspreist Menatlich 70 Pig. mit Illustr. Sonntagablatt 75 Pig. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- u. Festlage. Darch die Post 2.40 IIIh. viertelährlich ohne Zustellungsgebühr. a Postzig. Nr. 5253. Druck u. berlag: Anton Witaler sen. a n n Oberhausen. a u 2 Celelon 126. Anzeiger für amtliche Bekanntmachungen nebst den wöchentlichen Zugaben: Sonntagsblatt für das katholische Dolk, Illustriertes Sonntagsblatt und Unterhaltungs-Beilage. Haupt-Geschäftsstelle: Oberhausen, Stöckmannstraße 74, in der Näbe des Altmarkt. Geschäftssielle und Inseratenannahme der„Oberhausener Dolkszeitung“ für Oberhausen-Lirich Wilb. Henselder, Schreibwarenhandlung, Rosenstr. 74. Bei Klage-Erhebung, zwangsweiser Beitreibung, Konkursverfahren etc. wird der bewilligte Rabatt hinfällig. Anzeigengebühr: Anzeigen 15 Plg. die achtgespeltene Pelitzeile oder deren Raum, an für Auswärtige 20 Plg. an a a a Reklame 20 Pig. a n 2 Oerantwortlicher Hauptschriftleiter: Jakob Witaier, Oberhausen. Für die Anzeigen verantwortlich: WD. Renard, O.-Sigrum. „ Leleion 120. Nummer 191 Die„Oberhausener Volkszeitung“ erscheint täglich in den Vormittagsstunden. Freitag den 20. August 1915 Größere Anzeigen werden bis spätestens 4 Uhr nachmittags, kleinere bis 6 Uhr abends erbeten. 25. Jahrgang Der deutsche Reichskanzler über die ungeheure Blutschuld Englands. Deutscher Reichstag. TU. Berlin, 19. Aug. Das Haus ist vollzählig besetzt, die Tribünen sind überfüllt. Nach einer Ansprache des Reichstagspräsidenten ergreift der Reichskanzler das Wort: Seit dem letzten Zusammensein sei wieder Großes geschehen. Italien wurde bisher glänzend abgewehrt. Unerschütterlich steht die türkische Armee an den Dardanellen. Dann gedenkt der Kanzler des Geburtstages des Kaisers Franz Josef. Fortfahrend bemerkt er: Ueberall wo wir die Offensive ergriffen haben, hatten wir Erfolg. Starke Armeen haben wir frei für neue Taten. Voller Zuversicht können wir in die Zukunft sehen. Weiter gedenkt er der menschenfreundlichen Hilfe der neutralen Staaten beim Austausch der Kriegsgefangenen. Ein Wort besonderen Dankes richtet er an den Papst, der diesen Austausch angeregt und ihn nach Kräften gefördert hat. Dann wendet sich der Kanzler in längeren Darn i- Seanbundder Stche iu dun t wurde, daß Deutschland lange den Krieg voret habe. Er erinnert demgegenüber an die kriegerischen Artikel des russischen Kriegsministers und die Rede Greys vom 3. August v. Is. im englischen Unterhause. Der Kanzler schildert das Verhalten der Engländer gegenüber dem neutralen Handel und ihr Auftreten gegenüber Griechenland. Der Kanzler verliest eine Instruktionsdepesche an den deutschen Botschafter in Wien, aus der hervorgeht, daß Deutschland alles vermieden wissen wollte, was einen europäischen Krieg hervorrufen könnte. Deshalb habe Deutschland mit allem Nachdruck zwischen Wien und Petersburg zu vermitteln versucht. Diese Bemühungen fanden ein Ende durch die russische Mobilmachung. Er habe alle diplomatischen Einzelheiten hier vorgetragen, um die vielen Verleumdungen der Gegner zu widerlegen. Dann geht der Kanzler auf die Besetzung Polens ein. Er hoffte, daß dieses den Beginn einer Entwickelung darstelle, welche die alten Gegenstände zwischen Deutschen und Polen ausgleichen werde. Je länger der Krieg daure, ein um so mehr brutales und zerrüttetes Europa gehe daraus hervor. Sollte aber Europa jemals zur Ruhe kommen, so könne dies nur geschehen durch ein starkes Deutschland. Die englische Politik sei ein Brutofen für Kriege. Deutschland muß seine Stellung so stärken, daß die Mächte nie wieder an eine Einkreisungspolitik denken können. Wir bedrohen nicht die Freiheit der Kleinen, wir wollen sein ein Hort des Friedens. Das gelte auch für die entfernteren Völker, auch auf dem Balkan. Die Siege in Polen hätten diese Staaten befreit vom russischen Druck. Redner schließt: Wohl kein großes Volk hat so große Leiden zu tragen gehabt wie das deutsche. Das aber hat uns wieder den Ansporn zu großen Leistungen gegeben. Deutschland hat niemals die Herrschaft in Europa angestrebt. Dieser Krieg hat an den Tag gebracht, welcher Größe wir fähig sind, gestützt auf unsere sittliche Kraft. Wir haben die Sentimentalität vergessen. Wir halten durch, bis die Bahn frei wird für ein von französischen Ränken, moskowitischer Eroberungssucht und englischer Vormundschaft befreites Europa. Stürmischer Beifall lohnte den Kanzler nach diesem markigen Schluß. Lautlose Stille hatte während der Rede des Reichskanzlers im Hause geherrscht, das alle Kraftstellen mit lebhaften Bravos begleitete. Ein Zwischenruf Liebknechts wurde mit Entrüstung vom Hause zurückgewiesen. 13. Sitzung vom 19. August 1915. und Tribünen sind sehr gut besetzt, letztere stellinweise überfüllt. Am Bundesratstische: Dr. v. BethmannHoflweg, Dr. Oelbrück, Dr. v. Jagou, ksco, Kraetke, Dr. Lentze, Havenstein, Dr. Solf, Dr. Helfferich. Präsident Dr. Kaempf eröffnet die Sitzung um 2,24 Uhr. Hierauf tritt das Haus in die Tagesordnung ein. Mehrere Rechnungssachen werden dem Kommissionsbeschluß entsprechend erledigt. Bei der ersten Beratung des Nachtragsetats erhält das Wort Reichskanzler Dr. von Bethmann=Hollweg: Meine Herren! Seitdem Sie das letzte Mal tagten, ist wieder Großes geschehen.(Beifall.) Alle mit Todesverachtung und dem äußersten Einsatz von Menschenleben unternommenen Versuche der Franzosen, unsere Westfront zu brechen, sind an der zähen Ausdauer unserer tapferen Truppen gescheitert.(Beifall.) Italien, der neue Feind, der das von ihm begehrte fremde Gut leichthin erobern zu können glaubte, ist bisher glänzend abgewehrt(lebh. Beif.), trotz der zahlenmäßigen Uebermacht, trotz der schonungslosen Aufopferung von Menschenleben, die er doppelt umsonst zu bringen, sich nicht scheute. Unerschüttert und unerschütterlich steht die türkische Armee an der Dardanellenfront. Wir grüßen unsere treuen Verbündeten(Beifall) und gedenken auch heute noch an dieser Steue des erhabenen Herrschers der Donaumonarchte, der gestern in sein 80. Lebensjahr eingetreten ist.(Lebhafter Beifall.) Ueberall wo wir lelhes bis Ofienline enariffer haben haben wir den Georgiewsk genommen! WTB. Großes Hauptquartier, 20. August(Amtlich.) Die Festung Nowo Georgiewsk, der letzte Halt des Feindes in Polen, ist nach hartnäckigem Widerstand genommen. Die gesamte Besatzung, davon gestern im Endkampfe allein über 20 000 Mann, und vorläufig unübersehbares Kriegsmaterial, fielen in unsere Hand. S. M. der Kaiser hat sich nach Nowo Georgiewsk begeben, um dem Führer des Angriffs, General der Infanterie v. Beseler und den tapferen Augrifftruppen Seinen und des Vaterlaudes Dank auszusprechen. Oberste Heeresleitung. Heute abend 9 Uhr Siegesfeier auf dem Altmarkt in Oberhausen! Flaggen heraus! Feind geschlagen und zurückgeworfen.(Beifall.) Wir haben zusammen mit unseren Verbündeten fast ganz Galizien und Polen, wir haben Litauen und Kurland von den Russen befreit; Iwangorod, Warschau und Kowno sind gefallen. Weit in Feindesland bilden überall unsere Linien einen festen Wall. Wir haben starke Armeen zu neuen Schlägen frei. (Beifall.) Stolz und furchtlos in festem Vertrauen auf unsere herrlichen Truppen können wir in die Zukunft sehen.(Lebhafter Beifall.) Inmitten der Schrecknisse des Krieges gedenken wir dankerfüllt der werktätigen Menschenliebe, die uns benachbarte neutrale Staaten— die Schweiz, Holland und Schweden — bezeigt haben, sowohl bei der Rückkehr von Zivilpersonen aus dem feindlichen Ausland, als gegenüber dem Austausch von Kriegsgefangenen.(Beifall.) Ich spreche auch an dieser Stelle diesen drei Nationen den tiefgefühlten Dank des deutschen Volkes aus. (Beifall.) Ich verbinde damit sogleich ein Wort besonderer Dankbarkeit für Se. Heiligkeit den Papst (Beifall), der dem Gedanken des Gefangenen=Austausches und diesem Werk der Menschenliebe während dieses Krieges unermüdliche Teilnahme gezeigt und an ihrer Durchführung ein ausschlaggebendes Verdienst hat, und der noch ganz kürzlich durch eine hochherzige Spende dazu beigetragen hat, die Leiden unserer Ostpreußen zu lindern.(Beifall.) Meine Herren! Unsere Gegner laden eine ungeheure Blutschuld auf sich. (Sehr richtig!) Wo sie ihre Niederlagen nicht ableugnen können, da dienen ihnen unsere Siege dazu, um neue Verleumdungen gegen uns zu häufen. Wir haben im ersten Kriegsjahr gesiegt, weil wir diesen Krieg seit langem heimtückisch vorbereitet hatten (Lachen), während sie in unschuldiger Friedensliebe (erneute Heiterkeit) nicht kriegsbereit gewesen waren Meine Herren! Vor Tisch las man anders! Sie entsinnen sich der kriegerischen Artikel, die der russische Kriegsminister im Frühjahr 1914 in der Presse verbreitete, und in denen er die volle Kriegsbereitschaft der russischen Armee pries.(Lebhafte Zustimmung.) Sie entsinnen sich der stolzen und vielfach herausfordernden Sprache, deren sich Frankreich in den letzten Jahren bediente.(Erneute Zustimmung.) Sie wissen, daß Frankreich, so oft es die russische Geldnot befriedigte, sich ausbedang, daß immer der größte Teil der Anleihen zum Zwecke der Kriegsrüstung ver wendet würde. Und England, meine Herren! Am 3. August vorigen Jahres sagte Sir Edward Grey im englischen Parlament: Wir mit unserer mächtigen Flotte, von der ich glaube, daß sie unseren Handel, unsere Küsten und unsere Interessen schützen könne, wir werden, wenn wir uns am Kriege beteiligen, nur wenig mehr leiden, als wenn wir draußen bleiben.(Große Heiterkeit.) Wer so in geradezu unheimlicher Geschäftsnüchternheit am Vorabend des Tages der Kriegserklärung spricht, wer danach nicht nur die eigene, sondern auch die Politik seiner Freunde dirigiert, der kann das nur tun, wenn er weiß, daß er und seine Alliierten fertig sind.(Lebh. Zustimmung.) Begreiflich ist es ja, meine Herren, daß unsere Gegner immer wieder die Schuld an diesem Krieg von sich abzuwälzen suchen. Ich habe das schon beim Kriegsausbruch und dann wieder im Dezember vorigen Jahres dargelegt. Alles was inzwischen weiter bekannt geworden ist, ist lediglich eine Betätigung dafür. Die Fabel, daß es nur wegen Belgien am Kriege teilgenommen habe, hat England selbst inzwischen aufgegeben. Und ob die kleineren Völker wohl jetzt noch glauben dak England und seine Alliierten den Krieg führen zum Schutze dieser kleinen Völker und zum Schutze von Freiheit und Zivilisation? Der neutrale Handel auf See wird von England eingeschnürt, so viel es kann: Waren für Deutschland bestimmt dürfen auf neutralen Schiffen nicht mehr verfrachtet werden. Neutrale Schiffe werden gezwungen, auf hoher See englische Mannschaften an Bord zu nehmen und ihre Befehle zu befolgen.(Hört, Hört!) England besetzt kurzerhand griechische Insein, weil das für seine militärischen Operationen bequem ist. Mit seinen Alliierten will es das neutrale Griechenland zu Gebietsabtre= tungen pressen, um Bulgarien auf seine Seite zu ziehen. Und in Polen, meine Herren, in Polen verwüstet Rußland das ganze Land. die Dörfer werden niedergebrannt, die Getreidefelder niedergetrampelt, die Bevölkerung ganzer Städte und Ortschaften, Juden und Christen, werden nach unbewohnten Gegenden verschickt. Sie verschmachten im Sumpfe russischer Straßen, in fensterlosen Güterwagen. So sieht die Freiheit und Zivilisation aus, für die unsere Gegner kämpfen.(Lebhafte Zustimmung.) Bei seinen Beteuerungen, der Beschützer der kleinen Staaten zu sein, rechnet England mit einem sehr schlechten Gedächtnisse der Welt. Man braucht nur wenig mehr als ein Jahrzehnt zurückzugehen, um Beispiele für den wahren Sinn dieser Rolle zu finden. Im Frühjahr 1902 werden die Burenrepubliken durch England leicht einverleibt, dann richten sich die Blicke auf Aegypten, das war ja schon längst tatsächlich in englischem Besitze, aber der formellen Einverleibung stand das feierliche Versprechen entgegen, das Land wieder räumen zu wollen. Und dasselbe England, das uns auf das Angebot, ihm die Integrität Belgiens zu gewähleisten, wenn es neutral bleiben wolle, so stolz erwiderte, England könne seine Verpflichtung in dieser Hinsicht nicht zu einem Handelsgeschäft machen, dasselbe England trug keine Bedenken, sein feierlich vor ganz Europa gegebenes Versprechen, an Frankreich zu verhandeln, indem es im Jahre 1904 den bekannten Vertrag mit Frankreich abschloß, der ihm Aegypten, Frankreich Marokko verschaffen sollte. 1907 kommt dann Persien an die Reihe. Der südliche Teil wird umgewandelt in eine ausschließlich englische Interessensphäre, der nördliche Teil wird dem Regiment von Kosaken überliefert. (Abg. Dr. Liebknecht ruft: Potsdamer Entrevue. Unruhe.) Ich komme auch darauf später noch zu sprechen. Wer eine solche Politik treibt, der hat nicht das Recht, ein Land, das 44 Jahre den europäischen Frieden beschützt hat, das während einer Zeit, wo fast alle Länder Krieg geführt und sich Länder erobert haben, seiner friedlichen Entwicklung gelebt hat, Kriegslust und der Ländergier zu zeihen. Ein vollgiltiger Zeuge für die Tatsachen der englischen Politik und für den Ursprung dieses Krieges ist in den Berichten der belgischen Gesandten für denjenigen, der es noch nicht hat glauben wollen, enthalten. Weshalb werden diese Dokumente nach Möglichkeit in London, Paris und Petersburg totgeschwiegen, weshalb sucht die feindliche Presse sich um diese Dokumente und ihre Bedeutung mit dem Hinweis herumzudrücken, daß diese Berichte keinen Beweis dafür liefern, daß Belgien seine Neutralität verletzt habe? Dieser Beweis ist bereits anderwärts geführt worden Das Publikum der Ententemächte mag sich nur die Publikationen ansehen, die ich speziell über die Verhandlungen des englischen Militärattachees mit den belgischen Militärbehörden habe erscheinen lassen. Hier handelt es sich um etwas anderes(lebh. Zustimmung), hier bandelt es sich um die Entente und die Einkreisungspolitik Englands, und diese Berichte sind allerdings für das Publikum Englands und Frankreichs sehr lesenswert. Cartier, Geschäftsträger Belgiens in London, schreibt am 28. März 1907: „Seitdem die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten Rußlands Herrn Iswolski anvertraut ist, hat sich eine merkliche Annäherung zwischen den beiden Kabinetten von St. James und St. Petersburg vollzogen. Der Doggerbank=Zwischenfall, die englische Sympathie für Japan 1904, alles das gehört der Vergangenheit an.“ Die ganze englische Diplomatie war auf die Isolierung Deutschlands gerichtet, Anders Baron Guillaume, belgischer Gesandter in Paris, am 6. Januar 1914: „Ich hatte schon die Ehre, zu berichten, daß es die Herren Poincare, Delcasse und Millerand und ihre Freunde gewesen sind, die die neutralistische und chauvinistische Politik erfunden und befolgt haben, deren Wiedererstehen wir festgestellt haben. Sie bietet eine Gefahr für Europa und— für Belgien.“ Meine Herren! Diese in allen Grundlinien übereinstimmenden Berichte der belgischen Diplomaten geben ein klares Bild von der Ententepolitik der letzten zehn Jahre. Gegen diese Zeugnisse kommen alle Versuche der gegnerischen Seite nicht auf, uns als Urheber des Weltkrieges hinzustellen und sich selbst als die frivol Angegriffenen. Meine Herren! Ist die deutsche Politik über diesen Hergang nicht unterrichtet gewesen, oder hat sie absichtlich die Augen vor ihm geschlossen, indem sie immer noch einen Ausweg suchte? Ich weiß wohl, es gibt Kreise, die mir politische Kurzsichtigkeit vorwerfen, weil ich es immer wieder versucht habe, eine Verständigung mit England anzubahnen. Ich danke Gott, daß ich es geran habe.(Zustimmung und Sehr wahr!) Mit so geringen Hoffnungen ich auch die Versuche immer wieder erneuerte, ich hatte die sichere Ueberzeugung, daß das Verhängnis dieses menschenmordenden Weltbrandes hätte verhindert werden können. Wenn eine aufrichtige auf den Frieden gerichtete Verständigung mit England zustande gekommen wäre— wer in Europa hätte dann noch Krieg machen wollen! Durfte ich mit einem solchen Ziele im Auge eine Arbeit von mir werfen, weil sie schwer war und sich immer wieder als fruchtlos erwies? Meine Herren! Wo es sich um den alten Ernst im Weltleben handelt, wo Millionen von Menschenleben auf dem Spiele stehen, da gilt für mich: Bei Gott ist kein Ding unmöglich. Ich will lieber in einem Kampfe fallen, als ihm aus dem Wege gegangen sein (Beifall). Lassen Sie mich kurz, meine Herren, die Ereignisse ins Gedächtnis zurückrufen. König Eduard hat in der persönlichen Förderung der englischen Einkreisungspolitik Deutschlang gegenüber eine seiner Hauptaufgaben erblickt. Bei seinem Tode hoffte ich deshalb, daß die bereits im August 1909 eingeleiteten Verhandlungen einen besseren Fortgang nehwen werden. Diese Verhandlungen zogen sich bis in das Frühjahr 1911 hin, ohne daß ein Ergebnis erzielt worden war, als das Eingreifen Englands in unsere Auseinandersetzung mit Frankreich in der Marokkofrage der ganzen Welt vor Augen führte, wie die englische Politik und ihre Ansprüche der ganzen Welt ihren Willen aufzwangen und den Weltfrieden bedrohte. Auch damals war das englische Volk über die Gefahr der Polittk seiner Regierung nicht genau orientiert. Als es nach der Krise erkannte, wie haarscharf es an dem Abgrund eines Weltkrieges vorbeigegangen war, machte sich in der englischen Nation die Stimmung geltend, in ein Ver hältnis mit uns einzutreten, das kriegerische Verwick lungen ausschlösse. Man schien an dem einmaligen Ritt über den Bodensee genug zu haben. So entstand die Mission Haldane im Frühjahr 1912. Lord Haldane versicherte mir, das englische Kabinett sei von aufrichtigem Willen erfüllt. Bedrückt war er einzig durch unsere damals bevorstehende Flottennovelle. Ich fragte ihn, ob ihm eine offene Verständigung, eine Verständigung, die nicht nur einen deutsch=englischen Krieg, sondern überhaupt jeden Weltkrieg ausschließen würde, mehr wert sei, als ein paar deutsche Dreadnoughts mehr oder weniger. Der Lord schien für seine Person dieser Ansicht zuzustimmen, er fragte mich jedoch, ob wir nicht wenn wir den Rücken gegen England frei hätten, nicht über Frankreich herfallen würden. Ich erwiderte ihm, daß die Politik, die Deutschland in einer Zeit von mehr als 40 Jahren geführt hätte, uns eigentlich vor einer solchen Frage sichern müsse.(Sehr richtig!) Wir hätten ja die schönsten Gelegenheiten gehabt, während des Burenkrieges und während des russisch=japanischen Krieges unsere Kriegslust zu zeigen.(Schluß folgt. 5 Ein Jahr Krieg in Ramerun. Ein Jahr ist verflossen, seitdem am 6. August 1914 plötzlich französische Granaten in den Zollposten Bonga am Sangha einschlugen, dessen kleine Besatzung noch keine Ahnung von dem Ausbruch des Weltkrieges hatte. Der Kampf um Kamerun hatte begonnen. Aus Nigerien und Aequatorial=Afrika drangen Truppen in das Schutzgebiet ein. Vor seiner Küste erschienen feindliche Kriegsschiffe; ihre Granaten zerstörten Küstenorte, verwüsteten Pflanzungen und Handelsniederlassungen ohne den geringsten Zwang wilitärischer Notwendigkeit. Vorbereiteter Vetrat der Duala öffnete dem Gegner den Weg in den Kamerun=Fluß. Leichtes Spiel glaubten nun die Engländer und Franzosen, denen sich im Süden und Osten Belgier zugesellten, zu haben. Sie haben sich gründlich getäuscht. Trotz großer Uebermacht, deren zinermäßiger Nachweis einer späteren Zeit vorbehalten bleiben mag, ist es ihnen im Küstengebiet noch nicht gelungen, die Urwaldgrenze auf Jaunde zu überschreiten. Zwar haben die Franzosen im Süden und Osten Neu=Kamerun erobert, teilweise mit Unterstützung der Eingeborenen, mit denen sie noch ältere Bande verknüpften. Doch langsam nur hat sich der Fortschritt ihrer Unternehmungen vollzogen, seitdem sie die Grenzen des alten Schutzgebietes überschritten haben. Nur schrittweise gelingt ihnen die Zurückdrängung unserer Truppen. Im Norden ist Adamaua und das Tschadsee=Gebiet in feindlichem Besitz; nur auf den nördlichen Vorbergen des Mandara=Gebirges trotzt noch eine kleine Heldenschar englischem Ansturm. Geringfügig ist der Fortschritt der englischen Truppen im Westen; häufig durchstreifen unsere kühnen Patrouillen noch britisches Gebiet: Die über den Endpunkt der Nordbahn auf das Hochland von Dschang vorgeschobenen englischen Abteilungen haben sich sogar auf Bare zurückziehen müssen. Als unverwüstlich haben sich Widerstandsfähigkeit und Mut unserer Truppen erwiesen, denen sich zu Beginn des Krieges Beamte und Kaufleute sowie Pflanzer einmütig zur Verfügung gestellt haben. Auch die ehemaligen alten farbigen Soldaten sind wieder zur Truppe geeilt, deren Uniform sie zuvor mit Stolz trugen, und mit ihnen manch junger Rekrut, den sein Häuptling entsandte. Seit einem Jahre von jeder Verbindung mit der Außenwelt abgeschnitten, verharren die Tapferen im harten Kampfe gegen britische und französische Uebermacht. Nicht Mangel an europäischen Lebensund Genußmitteln, nicht der gebotene Verzicht selbst auf die geringste Bequemlichkeit, nicht die aufreibendsten, ununterbrochenen Kämpfe mit zähen, so oft unbarmherzigen und an manchen Machtmitteln weit überlegenen Gegnern in den Sümpfen und Wirrnissen des dunklen Urwalds, auf den von heißer Sonne durchglühten Steppen, von Dorngestrüpp oder den Reiter überragendem Grase bedeckt, oft auch inmitten wilder Gebirge, nicht die Gefahren des tückischen Klimas, denen die Europäer jetzt ohne genügenden Schutz ausgesetzt sind, haben ihren Mut zu erschöpfen vermocht. Auch nicht die Sorge um Weib, Kinder und sonstige Anverwandte und Freunde, die sie in Duala oder Buea, auf einsamer Pflanzung oder an der Handelsstätte zurücklassen mußten und die sie nun einem Gegner preisgegeben wissen, dessen Verhalten jeder menschlichen Gesittung nur allzu oft Hohn spricht, dessen einziges Bestreben zu sein scheint, den deutschen Namen vor den Eingeborenen zu schänden oder deutsche Kulturwerke zu vernichten, uneingedenk des Rassenverrats, den sein Treiben bedeutet. Nichts war dem anscheinend aller Skrupeln baren Gegner bislang heilig. Nicht die Stille christlicher Kirchen, die nun Senegalneger unter den Augen ihrer europäischen Vorgesetzten zerstörten, deren heilige Geräte sie verschleppten. Nicht die Frömnigkeit ehrwürdiger Schwestern, denen rohe Neugier die Schleier zu zerren trachtete. Nicht der Frieden der Missionen, den einschlagende feindliche Granaten verscheuchten. Engländer, Offiziere wie Unteroffiziere, wetteiferten mitunter mit ihren schwarzen Söldnern im Beutemachen und Stehlen. Nicht von Lebensmitteln, deren Beschlagnahme oft militärische Notwendigkeit erheischt, sondern von Wertgegenständen, erbrochenen Behältern entnommen. In französische Hände gefallene deutsche Verwundete wurden von Senegalesen hingemetzelt, in einem Falle sogar auf Befehl eines französischen Offiziers, wie ein namentlich bezeichneter englischer Offizier mit Entrüstung erzählte. Deutsche sollen nachts auf einer Pflanzung von Senegalesen unter Führung eines Offiziers überrascht und abgeschlachtet worden sein. Auf Veranlassung unserer Feinde veranstalteten Eingeborene der Küste Jagd auf die im Lande zerstreut wohnenden Deutschen, wie man Raubtiere jagt, auf deren Köpfe Preise gesetzt sind. Konnten die Deutschen nicht lebend vor ihre Feinde geschleppt werden, wurden Glieder der Getöteten überbracht, Grausam, unwürdig war die Behandlung der Gefangenen, gleichgiltig welchen Alters oder Geschlechts. Auch sie zeugte von dem vor nichts zurückschreckenden Hasse unserer Feinde gegen alles Deutsche. In enge, heiße, überfüllte Räume wurden die Unglüchlichen eingepfercht. Dem Hohn grinsender Schwarzen wurden sie ausgesetzt. Ständig lastete auf ihnen demütigende schwarze Bewachung. Die Verpflegung war völlig unzureichend und häufig verdorben. Die einfachsten, dem Europäer in den Tropen aber so dringend gebotenen gesundheitlichen Regeln wurden den Gefängenen gegenüber außer Acht gelassen. So wurde ihnen die Gelegenheit zum Baden, nachdem sie zeitweilig geboten war, wieder entzogen. Moskitonetze waren selten; selbst Kinder mußten ohne ihren Schutz schlafen. Den Gefangenen, die Ende April auf den Dampfer„Hans Woermann“ überführt wurden, wurden Moskitonetze nicht verabfolgt, obwohl die Moskitoplage auf dem Kamerun=Fluß geradezu gefährlich war. Die Folge einer derartigen, jeder Menschlichkeit Hohn sprechenden Behandlung der Gefangenen war, daß bösartige Fieberanfälle und andere Krankheiten auftraten. Den körperlichen gesellten sich die seelischen Leiden zu. Sie durch Lügennachrichten zu vergrößern, war häufig Bestreben der feindlichen Wärter. Doch nicht körperliche Leiden, noch seelische Qualen haben vermocht, die Widerstandsfähigkeit der Verteidiger des Schutzgebietes Kamerun zu brechen. Unerschüttert wie zu Beginn des Krieges ist ihr Mut. Deutschland braucht sich seiner heldenhaften Söhne in Kamerun wahrlich nicht zu schämen. Die Festung Brest Litowsk. selbst in der dentwürdigen Reichstagssitzung vom 16. und 17. April wurde mit keinem Wort der Mütter gedacht, deren Söhne gefallen sind und die vielfach schlimmer daran sind, als Frau und Kinder, weil ihnen nicht selten im Sohn ihre einzige Lebensstütze und ihre ganze Lebenshoffnung entrissen worden ist. Es ist darum sehr nötig, daß auf die Mütter hingewiesen wird und auch ihr Los in Betracht gezogen und nach Möglichkeit erleichtert wird. Die Zahl dieser Mütter ist außerdem weitaus größer, als die der Witwen. Im Jahre 1910 kamen auf eine Bevölkerung von 65 Millionen Menschen 2,6 Millionen Witwen. Selbst wenn der Krieg diese Zahl um 100000 Menschen vermehren würde, was nach den jetzigen statistischen Feststellungen noch zu hoch gegriffen ist, so wird diese Zahl ganz bedeutend überschritten durch die Zahl der Mütter, die durch den Krieg ihre Söhne verlieren, denn es stehen ungefähr viermal soviel unverheiratete den verheirateten Gefallenen gegenüber. Wir hatten unter den 23 Millionn Witwen nach der Volkszählung etwa 300 000, die unter 50 Jahre alt waren, also über 2 Millionen ältere Frauen. Von der Witwen der Volkszählung wurden 400000 von Angehörigen unterhalten, und man darf annehmen, daß die Mehrzahl dieser Erhalter der Witwen„die Söhne waren. Auch bei den 900000 Witwen, die von Pensionen, Renten und Zubußen von Familienmitgliedern leben, werden wieder die Söhne hauptsächlich in Betracht kommen für die Beihilfen. Man sieht daraus, daß die Hinterbliebenen=Fürsorge für die Mütter eine viel umfassendere sein muß, als für die Witwen. Aus disen Zahlen sieht uns eine große Mütternot an. Wer hilft da? Die Versorgung dieser älteren Frauen ist um so schwieriger, da meistens der eigene Erwerb durch Alter und Verbrauchtsein durch das Leben ausgeschlossen sein wird. Diesen Tatsachen gegenüber scheint das Kriegs=Elterngeld, das für Wehrmänner höchstens 250 Mk. beträgt und für Offiziere 450 Mk., sehr unzulänglich. Besonders kommt abernocheines in Betracht, daß die Auszahlung des Kriegs=Elterngeldes nur dann gesetzlich zulässig ist(nach§ 22), wenn der Verstorbene den Lebensunterhalt des Antragstellers vor Eintritt in das Heer oder aus seiner Entlassung aus diesem, zur Zeit dieses Krieges oder bis zu seiner letzten Krankheit ganz oder überwiegend bestritten hat. Dieser Paragraph scheidet eine ganze große Zahl Mütter überhaupt davon aus, Kriegs=Elterngeld bewilligt zu bekommen. Es sind das alles die Mütter, die oft unter größter Selbstaufopferung und unter Hingabe eines Kapitals das ihren Lebensaben hätte von Sorgen befreien können, die Ausbildung der Söhne für einen Beruf ermöglichten, unter der Voraussetzung, daß diese Söhne später für ihren Lebensunterhalt weiterzusorgen in der Lage wären, sobald sie, dank ihrer guten Ausbildung, eine gut bezahlte Stellung erreicht hätten. In allen Fällen, wo die Mütter so handelten, und es sind ihrer sehr viele, stehen sie heute hilflos und unversorgt einem trostlosen Alter gegenüber. Sie müssen neben dem herben Schmerz um den Verlust ihres Sohnes auch noch die bittere Sorge tragen, und nur in dem Maße kaufen werden, als die Nachlieferung des alten, längst bezahlten Getreides erfolgt. Ueber diese Entschließungen Deutschlands und Oesterreich=Ungarns dürfte Rumänien bereits unterrichtet sein. Vom Welt=Krieg. Erfolgreiche Aktion des Hl. Vaters für den Austausch der Gefangenen. Osservatore Romano“ wie sie ihr Leben fristen wollen. Hier besteht eine klaffende Lücke in der Gesetzgebung, die noch ausgefüllt werden muß und hoffentlich auch ausgefüllt werden wird. Es ist eine Ehrenpflicht des deutschen Volkes, die Mütter seiner Helden nicht zu vergessen und denen, die ihr Bestes dem Vaterlande opferten, den Lebensabend frei von schwerster wirtschaftlicher Not zu gestalten. Berlin, 20. August. * Ein parlamentarisches Lebensmittelamt Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion hat im Reichstag einen Antrag auf Errichtung eines parlamentarischen Lebensmittelamts eingebracht. Diese neue Einrichtung soll dazu dienen, die Lebensmittelversorgung des deutschen Reiches sicher zu stellen, sie gemeinsam mit der Reichsregierung zu überwachen und die Bevölkerung vor Aushungerung zu bewahWie wir hören, ist es möglich, daß dieser AnWTB) Rom, 17. Aug. meldet: Die Schwierigkeiten, die bisher der Verwirklichung der hochherzigen Anregung des Heiligen Vaters wegen des Austausches zum Militärdienst unfähiger Zivilgefangenen jedes Alters verzögerten, sind nun überwunden, da die englische Regierung eingewilligt hat, die Kommandanten und Mannschaften der deutschen Unterseeboote wie die anderen Kriegsgefangenen zu behandeln, wogegen sich die deutsche Regierung bereit erklärte, die gefangenen englischen Offiziere wie früher zu behandeln. Der Heilige Stuhl ließ es sich daraufhin angelegen sein, seine Bemühungen bei der deutschen Regierung zur Ausführung des bereits abgeschlossenen Abkommens zu erneuern. Der preußische Gesandte beim Heiligen Stuhl übermittelte telegraphisch aus Lugano vom 5. August die zusagende Antwort seiner Regierung. Nachdem der englischen Regierung durch den Kardinal=Staatssekretär Mitteilung gemacht war, dankte diese in einer Depesche vom 12. August für die wirksame, menschenfreundliche Aktion des Papstes. Englische Milliardenanleihe in Amerika bb) Amsterdam, 19. Aug. Englischen Blättern zufolge wird England in den Vereinigten Staaten eine von der Einkommensteuer befreite Anleihe von 100 Millionen Pfund Sterling(2 Milliarden Mark) aufnehmen. Die Standard meint, daß dies eine Anleihe sämtlicher Alliierten sein werde und daß gleichzeitig 50 Millionen Pfund Sterling Gold nach Newyork gesandt werden. Opfer der U=Boote. WTB) Christiania. 19. Aug. Verdensgang meldet aus Bergen, daß der Dampfer Haakon 7., der gestern Mittag von Bergen seine gewöhnliche Reise nach England antrat, abends in Bekkering eintraf, wo er die Mannschaft des norwegischen Dampfers Minerva landete, der von einem deutschen U=Boot torpediert worden war. Das gleiche U=Boot beschlagnahmte auf dem Haakon 7. Briefe und Wertsachen und ließ die übrige Post über Bord werfen. Eine andere Zeitung erklärt dieser Meldung gegenüber: Der in Grund gebohrte Dampfer hieß nicht Minerva, sondern Mineral und stammt aus Narwick. Der Dampfer Mineral war mit Eisenerz nach Newcastle unterwegs. Seine Wasserverdrängung betrug 649 T. WTB) Belfast, 19. Aug.(Reuter.) Das Fischerfahrzeug Georgi ist versenkt worden. Die Besatzung wurde gerettet. WTB) London, 19. Aug. Lloyd meldet, daß die norwegischen Dampfer Mineral und Romulus versenkt und die Besatzungen gerettet worden sind ren Die vergessenen Mütter. Mit warmen Worten mahnt I. E. Frhr. von Grotthuß in seinen„Türmer“ unser Volk an eine Pflicht, die es bisher in seinem großen Fürsorgewerk für die vom Kriege Heimaesuchten vergessen hat. Denn trag im Reichstage eine Mehrheit findet. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die Regierung zu dieser Angelegenheit stellen wird. * Die Führer der einzelnen Reichstagsfraktionen waren Montag abend beim Reichskanzler, um mit ihm die Erledigung der Reichsvorlagen und die allgemeine Lage zu erörtern. Die Vorstände der sozialdemokratischen Fraktion waren durch ihre sitzung an der Teilnahme verhindert. * Das rumänische Getreide. Hier und da ist bereits angedeutet worden, daß Deutschland rumänisches Getreide nicht notwendig brauche und daß es nicht daran denke, dafür den hohen Ausfuhrzoll zu entrichten und den Kaufpreis in Gold zu begleichen. Der Täglichen Rundschau zufolge ist in der Tat nicht zu erwarten, daß Deutschland und Oesterreich=Ungarn, die auch in dieser Hinsicht einträchtig handeln, falls sie sich dazu entschließen, rumänisches Getreide zu kaufen, den hohen Aussuhrzoll und die Goldzahlung übernehmen. Ein Kauf rumänischen Getreides seitens Deutschlands und Oesterreich=Ungarns wird nur dann erfolgen, wenn der jetzt bestehende Ausfuhrzoll beseitigt wird. Deutschland und Oesterreich=Ungarn werden rumänisches Getreide mit Papier bezahlen und sich höchstens zur Vergütung des Disagios verstehen. Bei dieser Gelegenheit dürfte auch die Lieferung des Getreides geregelt werden, das Rumänien an Deutschland noch zu liefern hat. Deutschland hat seinerzeit für einen hohen Betrag Getreide von Rumänien gekauft, dieses Getreide aber zum größten Teil nicht erhalten, weil Rumänien ein Ausfuhrverbot erließ. Rumänien hat das Geld für das Getreide bekommen, das Getreide aber unter Berufung auf das Ausfuhrverbot nicht geliefert. Es ist anzunehmen, daß Deutschland und Oesterreich=Ungarn neues Getreide nur dann Eine Drahtung nach Südafrika. WTB) Berlin, 18. Aug. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung schreibt u. a.: Um den Eindruck der Blutschuld abzuschwächen, sucht Botha die früheren Unwahrheiten über deutsche Angriffsabsichten durch angebliche Enthüllungen zu bekräftigen. Diesem Zweck dienten die Reden, die er unlängst in Kapstadt und andern Städten Südafrikas gehalten hat. Die kindische Geschichte von der deutschen Landkarte, die Botha als Beweis für die deutschen Eroberungsabsichten seinen Zuhörern vorzusetzen den Mut hatte, ist der Widerlegung nicht wert. Die anderen Behauptungen Bothas über die deutsche Anstiftung der Aufstandsbewegung stellen wir als verleumderische Erfindung fest. Der Gouverneur von Deutsch=Südwestafrika verhandelte zu solchem Zweck niemals mit Maritz. Der Kaiser sandte an den Gouverneur niemals eine angebliche Weisung, worin der sofortige Beginn des Aufstandes gefordert worden sein soll. Wir stellen hiermit fest, daß sogar in den Mobilmachungsvorschriften der Schutztruppe in Deutsch=Südwestafrika ausdrücklich be fohlen worden war, die Grenzen der südafrikanischen Union unter keinen Amständen zu überschreiten und sich jeden angriffsweisen Vorgehens gegenüber der Union zu enthalten. Es ist sehr bezeichnend, daß Botha nur von deutschen Intrigen und Eroberungsabsichten spricht, denen er zuvorgekommen sein will, daß aber die Korrespondenz nicht erwähnt wird, die zwischen ihm und dem britischen Generalgouverneur bezw. dem britischen Staatssekretär der Kolonien nach Kriegsausbruch und vor der Expedition nach Deutsch=Südwest stattsand. Am 7. August 1914 telegraphierte der englische Staatssekretär der Kolonien an den Generalgouverneur: Falls Ihre Minister wünschen und sie sich imstande fühlen, einige Teile von Deutsch=Südwestafrika zu besetzen, nämlich Swakopmund und Lüderitzbucht und die drahtlosen Stationen daselbst und im Hinterland so würden wir dies als großen, wichtigen Dienst für das Reich betrachten. Sie haben jedoch zu betonen, daß alles Gebiet, das auf diese Weise besetzt wird, zur Verfügung der Reichsregierung stehen muß bei der schließlichen Auseinandersetzung am Kriegsende. Andere britische Kolonien handeln auf gleiche Weise und unter demselben Einverständnis. „Das Ziel der Deutschen“. Haag, 18. Aug. Die Morning Post meldet aus Petersburg: Die Verkürzung der deutschen Front hat zahlreiche deutsche Streitkräfte freigemacht, welchjetzt nach den Kriegsschauplätzen an der Memel und an der Düna gesandt worden sind. Hier bekommen die Operationen einen drohenden Charakter und wer den von der größten Bedeutung. Es ist möglich, daß Petersburg das Ziel des Feindes ist. Die russischen Militärsachverständigen sind jedoch der Ansicht, daß die Deutschen ein Jahr nötig haben, um die russische Hauptstadt zu erreichen, es sei denn, daß die deutsche Flotte die Ostsee völlig beherrsche. Rund 150000 Quadratkilometer russischen Gebietes besetzt. bb) Berlin, 18. Aug. Durch die Erfolge der verbündeten Truppen auf dem östlichen Kriegsschauplatz ist der Umfang des bis jetzt besetzten Gebietes in den letzten Wochen um ein erhebliches gewachsen. Der Flächeninhalt dieses Gebietes beträgt rund 150000 Quadratkilometer, was dem Flächeninhalt der Königreiche Bayern, Württemberg und von Böhmen entspricht. Der neue Oberbürgermeister von Warschau. Bochum, 18. Aug. Der bisherige Bürgermeister der Stadt Bochum, Sahm, wurde durch den Minister des Innern in die Zivilverwaltung von Warschau eberufen, er erhielt den Rang einesOberregierungsrats und wurde dem Gouverneuer von Warschau etwa in der Stellung eines Oberbürgermeisters der Stadt, deren Lebensmittelversorgung sehr im Argen liegt, beigeordnet. Japanische Granaten für Rußland. London, 18. Aug. Standard teilt mit, daß längere Verhandlungen zwischen der russischen und japanischen Regierung stattgefunden haben und ein Munitionslieferungs=Abkommen zwischen beiden Regierungen getätigt wurde. Es heißt, daß die japanische Regierung sich verpflichtet habe, von Anfang September ab täglich 50000 Granaten der russischen Heeresleitung zur Verfügung zu stellen, wenn sie Rußland auf der transsibirischen Eisenbahn nach dem Kriegsschauplatz transportieren kann. Ueber die Art der russischen Gegenleistung ist bisher noch nichts bekannt geworden, doch scheint die Sicherung der politischen Annäherung Rußlands an Japan und die Art des kens dieser Mächte in wirtschaftspolitischen Zugeständnissen Rußlands an Japan in Ostasien und der Mandschurei zu bestehen. Lebhafte deutsche im Osten. TU) Kovenhagen. 19. Aug. Reuter meldet aus Petersburg: Die deutschen Aeroplane entfalten eine außergewöhnliche Tätigkeit. Am Sonnabend erschien das erste Flugzeug über Brest=Litowsk. Besondere Aufmerksamkeit schenken die deutschen Flugzeuge der Stadt Malkin an der Bahnstrecke Warschau Petersburg. Es vergeht kein Tag, an dem nicht „Tauben“ oder Zeppelin= Malkin mit Bomben bewerfen. Es wurden bereits viele Personen getötet. Der Mailänder Plünderungsschaden. Wien, 19. Aug. Wie die Reichspost aus Lugano erfährt, hat die von der italienischen Regierung abgeschlossene Schätzung der Mailänder Plünderungsschäden insgesamt 34 Millionen Lire ergeben. Die bulgarisch=türkische Verständigung. bb) Athen(über Basel), 19. Aug. Aus Salonikt meldet Neon Asty, daß die Türken bereits das Gebiet von Domestica räumen, so daß die bulgarischtürkische Verständigung abgeschlossen sei. Nach einer Meldung der Baseler Nachrichten hat die bulgarische Regierung mit sofortiger Wirkung die allerstrengsten Paßvorschriften erlassen, wie sie nur in kriegführenden Staaten gehandhabt werden. Drohender Bauernaufstand in Rumänien? Der römische Sonderberichterstatter des„Matin“ stellt, wie der Deutschen Tageszeitung berichtet wird, die Lage in Rumänien als sehr bedrohlich hin, indem er behauptet, daß die in Rom eingetroffenen Nachrichten aus Bukarest eine allgemeine Unzufriedenheit der bäuerlichen Bevölkerung mit der Regierung anzeigen, die aus der Unmöglichkeit entstanden sei, die riesigen rumänischen Getreidevorräte ausführen zu können. Have doch noch Rumänien nicht nur die diesjährige, sondern auch noch die vorjährige Getreideernte am Halse! Im ganzen seien 600 000 Wagen Getreide vorhanden, die einen Wert von 13 Milliarden Franken darstellen. Auch der Vorrat an Petroleum, der nicht verkauft werden könne, sei sehr groß. Deshalb stehe Rumänien vor einem finanziellen Zusammenbruch. Das einzige Rettungsmittek davor wäre der Fall der Dardanellen, wonach Rumänien seinen ganzen Ueberschuß an Naturprodukten leicht los werden könnte. Die Gemüter seien sehr erregt, und man befürchte einen neuen Bauernaufstand, der viel schrecklicher sein würde als der vom Jahre 1907. Griechenland. WTB) Essen, 18. Aug. Nach einem Telegramm des Essener Generalanzeigers stellen Athener Meldungen eine Verständigung des Königs mit Venizelos über eine mittlere Verhaltungslinie nach italienischem Vorbilde in Aussicht, so daß eine spätere Auf gebung der Neutralität nicht ausgeschlossen ist, besonders wenn der Vierbund in Sofia und Nisch durchdringen sollte. Ein Vertrag der Ententemächte über die Dardanellen. TU) Wien, 18. Aug. Die Wiener Allgemeine Zeitung erfährt über den zwischen Frankreich, England und Rußland abgeschlossenen Vertrag über die Forzierung der Dardanellen folgende Einzelheiten: Der Vertrag geht dahin: 1. Frankreich und England werden alles aufbieten, die Meerenge zu forzieren und den Weg nach Konstantinopel frei zu machen, um die türkische Hauptstadt einzunehmen. 2. Rußland soll womöglich(doch ist das keine unbedingte Verpflichtung) vom Bosporus aus die Aktion der Franzosen und Engländer unterstützen. 3. Konstantinopel und die Dardanellen fallen an Rußland. 4. Der Vertrag ist mit Rücksicht auf Rumänien geheimzuhalten, da durch die Bekanntmachung des Vertrages eine ungünstige Beeinflussung der Haltung Rumäniens erfolgen könnte. 5. Rußland verpflichtet sich bis spätestens Ende März mit seinen Streitkräften bis Berlin vorzudringen. De im österreichis Wien, 19. Aug. inem Gefolge am S handos ein und begin g Friedrich und dem Hötzendorff den Gel zsers Ein englisches 1 WTB) Berlin, 2 iche Unterseeboot E 1. uch ein deutsches T Sundes vernichtet Wieder 51) Amsterdam, isiziere, die aus dem geflüchtet waren, Menschenunw deutscher TU) Kopenhag deutschen und öste bngenen in Kanada u sitteilungen, die dem nbande zugegangen si pürdig. Die Newt der Nationale Bi kashington ersuchen w lng der deutschen Ki nzutreten. talienisches Mißt Von einer Persönli teuzzeitung die Inhal u dem italienischen lbaeordnete äußerte sie hiten, mit denen Itali Unserer Regierung nn unseres Feldzuges lich den Vogesen oder ie Entscheidung des I sen herbeizuführen. age, bindende Zusich eldzug ja zu allererst n soll und Italienn Is spielen will. Auch ersuche gemacht, It hlachtfelder zu führen chen Wunsche keine eiten Frankreichs und keien Garantien irgen! in wurden. Auch die litische Lage mußte 1 ich hat durch sein Bü cht auf die Beherrsch ufgegeben, es ist zum bird also mit uns, die sittelmeer werden wr nd es läßt sich nicht mer ein friedlicher b heil Frankreich seine ge such des Krieges ins ar einige Vorsicht bei ichs Seite berechtigt. in es steuert, wenn sicht im rein italienisch bt kein Interesse and eren Mittelmeermacht. mehmen, daß von ir erbündeten Macht irge alienisches Interesse uß sehen, den anderen Der Abgeordnete G. haben, daß seine ga Grunde genommen riegspolitik Italiens Schwierigkeiten des 2. russische TU) Stockholm, n Rußlands für einen en auf Schwierigkeite n besonders wegen de herstande, die von Vinterkleidung zu liefe Russise WTB) Berlin, 1 ruppen sind in den 2 ##langt, der in deutscher gutet: Befehl an den Komr Armeekorps vom 2./15. Vom Oberbefehlshal son Vergeltungsmaßna en Soldaten für beka ren russischer Gefang foltern und Verstümme heisungen gegeben worl Die Vergeltungsma meekorps nicht späten perden eines Falles vo olgen unter Angabe? Gefangenen allgen jede neue Grausam wird. So ist al des Kosaken P er der Befehl ergange Alung gefangel In zohn Mann o! Iziere zu erschie P“e in der letzten Zeit Perübt worden sind. Wenn ein Oberbe befehl zu Vergeltun aan als selbstverstän Dle gerächt werden erfordert der eur Pekes. Wie steht es Besehl? Alle Berich Esischen Gefangenen hszes: Auch die tschnjew durch der assen nicht festgestel zugetragen ha eneralstabe in eine Iworden, doch hablichungen ergeben, de dalb völlig erfunden Lenden deutschen Ar es usfurischen Reite #ehört, gefangen gen Im 7. Juli in eine worden. Der Kaiser im österreichischen Hauptquartier. Wien, 19. Aug. Der deutsche Kaiser traf mit Linem Gefolge am Standorte des Armeeoberkomhandos ein und beging zusammen mit dem Erzherla Friedrich und dem Chef des Generalstabes Frhr. Hötzendorff den Geburtstag des österreichischen kaisers. Ein englisches Unterseeboot vernichtet. WTB) Berlin, 20. Aug.(Amtlich.) Das engsche Unterseeboot E 13 ist am 19. August vormittags deutsches Torpedoboot am Südausgange us Sundes vernichtet worden. Wieder eingefangen. 51) Amsterdam, 18. Aug. Die drei deutschen ssiziere, die aus dem Gefangenenlager von Duffryn lled geflüchtet waren, sind wieder eingefangen. Menschenunwürdige Behandlung deutscher Zivilgefangener. TU) Kopenhagen, 19. Aug. Die Behandlung #i deutschen und österreichisch=ungarischen Zivilge bngenen in Kanada und Britisch=Columbien ist nach sitteilungen, die dem deutsch=amerikanischen Staats nbande zugegangen sind, teilweise direkt menschen##würdig. Die Newyorker Staatszeitung meldet, uß der Nationale Bund die Bundesbehörden in kashington ersuchen wird, für eine bessere Behandlng der deutschen Kriegsgefangenen in Kanada nzutreten. stalienisches Mißtrauen gegen Frankreich Von einer Persönlichkeit in Lugano erhält die teuzzeitung die Inhaltswiedergabe eines Gesprächs u dem italienischen Parlamentarier Gotti. Der bgeordnete äußerte sich über die großen Schwierighiten, mit denen Italien jetzt zu kämpfen habe: Unserer Regierung ist schon lange, gleich nach BeInn unseres Feldzuges nahegelegt worden, Truppen lich den Vogesen oder Flandern zu schicken, um so me Entscheidung des Feldzuges zugunsten der Franbsen herbeizuführen. Salandra sah sich nicht in der age, bindende Zusicherungen zu geben, da unser dzug ja zu allererst italienischen Interessen dieen soll und Italien nicht die Rolle eines HilfsvolIs spielen will. Auch von seiten Englands hat man ersuche gemacht, Italien auf die französischen hlachtfelder zu führen. Wir konnten auch dem engWunsche keine Folge leisten, weil uns von eiten Frankreichs und Englands keine einwandkeien Garantien irgendwelcher greifbaren Art geboen wurden. Auch die sich nach dem Kriege ergebende litische Lage mußte berücksichtigt werden. Frankhat durch sein Bündnis mit England sein Anscht auf die Beherrschung des Atlantischen Ozeans #fgegeben, es ist zum Mittelmeer gedrängt worden, strd also mit uns, die wir vorherrschende Macht im sittelmeer werden wollen, in Wettbewerb treten, nd es läßt sich nicht sagen, ob dieser Wettbewerb mer ein friedlicher bleiben wird. Schon deshalb, Frankreich seine gesamte Flotte lange vor Aussuch des Krieges ins Mittelmeer gebracht hatte, ar einige Vorsicht bei Unternehmungen an Frank*s Seite berechtigt. Italien weiß also nicht, woin es steuert, wenn es Aktionen unterstützt, die t im rein italienischen Interesse liegen. Italien kt kein Interesse an der Stärkung irgendeiner aneren Mittelmeermacht. Es wäre auch töricht, anmehmen, daß von irgendeiner befreundeten oder erbündeten Macht irgend etwas für ausschließliches alienisches Interesse unternommen würde. Einer guß sehen, den anderen zu übervorteilen. Der Abgeordnete Gotti scheint gar nicht bemerkt haben, daß seine ganz zutreffenden Bemerkungen Grunde genommen eine Verurteilung der ganzen riegspolitik Italiens bedeuten. Schwierigkeiten bei der Vorbereitung des 2. russischen Winterfeldzuges. TU) Stockholm. 19. Aug. Die Vorbereitunn Rußlands für einen etwaigen Winterfeldzug stoauf Schwierigkeiten. Die Bekleidungsindustrie s besonders wegen des Mangels an Farbstoffen vherstande, die von der Heeresleitung benötigte Vinterkleidung zu liefern. Russische Kultur. WTB) Berlin, 18. Aug.(Amtlich.) Unsere ruppen sind in den Besitz eines russischen Befehls ##langt, der in deutscher Uebersetzung folgendermaßen utet: Befehl an den Kommandeur des 1. turkestanischen rmeekorps vom 2./15. Juni 1915: Vom Oberbefehlshaber sind für die Anwendung son Vergeltungsmaßnahmen an gefangenen deutchen Soldaten für bekanntwerdende Fälle von Verrussischer Gefangener unter Anwendung von foltern und Verstümmelung folgende ergänzende An heisungen gegeben worden: Die Vergeltungsmaßregel soll im Bereiche des ekorps nicht später als 15 Tage nach Bekanntn eines Falles von grausamer Behandlung erelgen unter Angabe des Anlasses. Außerdem soll Gefangenen allgemein bekanntgegeben werden, jede neue Grausamkeit allerstrengste Vergeltung den wird. So ist als Antwort auf die Verstümung des Kosaken Petschnjew vom Oberbefehlshaer der Befehl ergangen, von der nächsten AbAlung gefangener deutscher Soldakn zohn Mann ohne Ausschluß der OfIziere zu erschießen für die Grausamkeiten, Pe in der letzten Zeit von den deutschen Soldaten Perübt worden sind. gez.: General Odischelidse. Wenn ein Oberbefehlshaber einen so bestimmten e#ehl zu Vergeltungsmaßnahmen gibt, dann sollte als selbstverständlich annehmen, daß die Taten, gerächt werden sollen, unzweifelhaft feststehen. as erfordert der europäische Rechtsbegriff ohne weiWie steht es aber damit bei dem russischen #efehl? Alle Berichte über deutsche Greueltaten an Fchsischen Gefangenen waren bisher als Lügen nachZweisen. Auch die Verstümmelung des Kosaken hnjew durch deutsche Soldaten sonnte von den ussen nicht festgestellt sein, weil sie sich nie und nirEros zugetragen hat. Sie ist zwar vom russischen peneralstabe in einer amtlichen Mitteilung behaupworden, doch haben die deutschen amtlichen Unter Ichungen ergeben, daß die ganze Geschichte schon des#alb völlig erfunden war, weil bei den in Frage kom lenden deutschen Armeeteilen überhaupt kein Kosak u s s u r t c h e n R e i t e r r e g i m e n t s, d e m P e t s c h n j e w a n Lhört, gefangen genommen ist. Dies ist inzwischen N 7. Juli in einer amtlichen deutschen Erklärung worden. der deutschen Heeresleitung. Weitere 7730 Rrssen gefangen und 125 Geschütze erbeutet. Großes Hauptquartier, 19. Aug.(Amtlich). Westlicher Kriegsschauplatz. Zwischen Angres und Souchez führte der Gegner gestern abend einen während des ganzen Tages durch Artilleriefeuer vorbereitten Angriff durch. Er drang stellenweise in unsere vordersten Gräben ein und hält in der Mitte des Angriffsabschnittes einen Teil noch besetzt; auf der übigen Front ist er bereits geworfen. In den Vogesen erneuerte der Feind gestern seinen Angriff nördlich auf Münster gegen unsere Stellungen auf dem Lingekopf und Schratzmännle. Nach vorübergehendem Vordringen bis in einzelne unserer Grä ben auf dem Lingekopf ist der Gegner dort überall zurückgeschlagen. Am Schratzmännle ist der Kampf noch im Gange. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Bei der Einnahme von Kowno wurden noch 30 Offiziere und 3900 Mann gefangen genommen. Unter dem Drucke der Fortnahme von Kowno räumten die Russen ihre Stellungen gegenüber Kalwaria und Suwalki. Unsere Truppen folgen. Weiter südlich erstritten deutsche Kräfte den Narew=Uebergang westlich Tykocin und nahmen dabei noch 800 Russen gefangen. Die Armee des Generals von Gallwitz machte Fortschritte in östlicher Richtung. Nördlich Bielsk wurde die Bahn Bialystock=Brest Litowsk erreicht. 2000 Russen wurden zu Gefangenen gemacht. Am Nordostabschnitt von Nowo Georgiewsk überwanden unsere Truppen den Wka=Abschnitt. Zwei Forts der Nordfront wurden erstürmt. Ueber 1000 Gefangene und 125 Geschütze fielen in unsere Hand. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Der linke Flügel trieb den Feind kämpfend vor sich her und erreichte abends die Gegend südwestlich Mielejezee. Der rechte Flügel über den Bug bei Mielnik vorbrechend, warf den Gegner aus seinen starken Stellungen nördlich des Abschnittes und ist im weiteren Vorgehen. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Auch hier wurde zwischen Niemirow und Janow der Bugübergang von den verbündeten Truppen erzwungen. Vor Brest=Litowsk drangen deutsche Truppen bei Rokitno(südöstlich von Janow) in die Vorstellungen der Festung ein. Oestlich von Wlodawa folgen unsere Truppen dem geschlagenen Feinde. Unter dem Drucke unseres Vorgehens hat der Gegner das Ostufer des Bug auch unterhalb und oberhalb von Wlodawa geräumt. Er wird verfolgt. Bericht der österr.=ungar. Heeresleitung. WTB. Wien, 19. Aug. Amtlich wird verlautbart vom 19. August, mittags: Russischer Kriegsschauplatz. Die unter den Befehlen des Erzherzogs Josef Ferdinand und des Generals von Köveß stehenden österreichisch=ungarischen Kräfte erkämpften nördlich von Janow und Konstantynow den Uebergang über den Bug: Niemirow und andere Orte am Nordufer wurden gestürmt. Der Feind ist geworfen und die weitere Verfolgung im Gange. Die Einschließungstruppen von Brest=Litowsk, in deren Mitte sich die Divisionen des Feldmarschalleutnants von Arz befinden, entrissen dem Gegner einige Vorfeldstellungen. Bei WladimirWolynsky und in Ostgalizien nichts Neues. Italienischer Kriegsschauplatz. Gegen unsere Tiroler Werke setzte die italienische Ob der Blutbefehl des russischen Oberbefehlshabers beim 1. turkestanischen Armeekorps ausgeführt worden ist, entzieht sich der öffentlichen Kenntnis. Unabhängig davon gehört aber die Grausamkeit und die verbrecherische Leichtfertigkeit, mit der diese Henkersarbeit ohne genaue Untersuchung angeordnet worden ist, vor den Richterstuhl der Geschichte. schwere Artillerie ihr Feuer auch während des gestrigen Tages und in der heutigen Nacht fort. Ein Angriff von zwei feindlichen Bataillonen auf unsere Vorfeldstellungen am Plateau Folgaria wurden abgewiesen. Die heftigen Kämpfe im nördlichen Abschnitt der küstenländischen Front dauern fort; ein stärkerer Angriff gegen Herzli Vrh scheiterte wie alle früheren. Gegen den Südteil des Tolmeiner Brückenkopfes griffen die Italiener nachmittags und abend sechsmal vergeblich an. Auch nachts wurde erbittert gekämpft. Nach wie vor ist der Brückenkopf in unseren Händen. Mindestens 600 ungeborgene italienische Leichen liegen hier vor unseren Gräben. Im Görzischen hält das gewohnte Geschützfeuer an. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Höfer, Feldmarschalleutnant. Heraus mit dem Goldgeld! Bingerbrück, 18. Aug. Bürgermeister Horz erließ eine eindringliche Aufforderung zum Umtausch des Goldgeldes. Darauf wurden ihm von einer einzigen Person dreitausend Mark in Gold abgeliefert, die der Besitzer bisher zu Hause hatte liegen lassen. Ein Beweis dafür, wie viel Goldgeld sich noch im Privatbesitz befindet. Darum nochmals: Heraus mit dem Goldgeld! Es ist Ehrenpflicht jedes Deutschen, die Kriegführung wirtschaftlich stark zu erhalten. Die Abschaffung der Nachtarbeit im Bäckergewerbe. Köln, 19. Aug. Eine Versammlung rheinischer Bäcker=Obermeister beschäftigte sich hier gestern mit der Frage der Abschaffung der Nachtarbeit im Bäcker gewerbe auch nach Beendigung des Krieges. Die Gehilfenverbände hatten den Antrag gestellt, der Bundesrat möge eine Aenderung der Gewerbeordnung vornehmen, nach welcher die Arbeit in den Bäckereien von 10 Uhr abends bis 6 Uhr morgens verboten werde. Der Rheinisch=Westfälische Brotfabrikenverband ist für die Beibehaltung der Nachtarbeit und die Konsumvereine würden sich dem anschließen. Nach längerer Aussprache einigte man sich auf die Annahme folgender Entschließung:„Die am 18. August 1915 in Köln tagende ObermeisterVersammlung des Zweigverbandes Rheinland steht der Abschaffung der Nachtarbeit im Bäckergewerbe sympathisch gegenüber, sofern die Nachtarbeit auch für Brotfabriken, Konditoreien sowie Bäckereien jeder Art, welche für eigenen Geschäftsbetrieb oder Lohn Backwaren herstellen, verboten wird. Die endgiltige Stellungnahme zu dieser wichtigen und schwer wiegenden Frage vermag die Obermeisterversammlung daher erst dann zu nehmen, wenn ihr seitens des geschäftsführenden Vorstandes des Zentralverbandes Germania die Unterlagen zugegangen sind, daß die Abschaffung der Nachtarbeit seitens der gesetzgebenden Körperschaften für die eingangs erwähnten Bäckereibetriebe mit Sicherheit zu erwarten ist.“ Zur Frage der einheitlichen Bezeichnung der Mehlmarken nach Beendigung des Krieges wurde folgende Entschließung angenommen:„Die rheinische Obermeisterversammlung beauftragt den Vorstand, mit allen Mitteln die Durchführung einer einheitlichen Bezeichnung der Mehlmarken für ganz Deutschland nach Beendigung des Krieges zu erstreben, und sich zwecks Durchführung dieser Maßnahme, soweit sie für den Bereich des Zweigverbandes Rheinland in Frage kommen, mit dem geschäftsführenden Vorstand des Germaniaverbandes und mit den Vertretern des Pilzvergiftung. Datteln, 18. Aug. Nach dem Genusse von Pilzen erkrankten die Eheleute Teschner und die bei ihnen wohnenden Arbeiterin Werbinski so bedenklich, daß die Ueberführung ins Krankenhaus erfolgen mußte. Dort starb die Arbeiterin W. infolge Vergiftung. Der Zustand der Eheleute T. ist noch unbedenklich, doch ist direkte Lebensgefahr nicht vorhanden. Im Brunnen ertrunken. Ibbenbühren, 18. Aug. Ein trauriger Unglücksfall ereignete sich gestern in der Bauerschaft Bockraden. Das dreijährige Kind des Bergmanns Kipker hatte sich auf dem Deckel des Brunnens zu schaffen gemacht. Durch die Verschiebung des Verschlusses fiel das Kind in den Brunnen und ertrank. Die Leiche konnte geborgen werde. alles Im August erfroren. Graz, 13. Aug. Als schneidender Gegensatz zu den Hitztagen dieses Monates wird aus Mallnitz in Kärnten der Tod eines Mannes durch Erfrieren gemeldet. In den Niedern Tauern fand in der Nacht des 6. d. Mts. ein Hirt einen männlichen Leichnahm. Der Tote wurde als der 43jährige verheiratete Gefreite einer Maschinengewehrabteilung Franz Rainer, ein Kärntner, der seit dem 18. Juli als vermißt galt, erkannt. Der ärztliche Befund ergab Tod durch Erfrieren. Der Mann wurde mit militärischen Ehren beerdigt. Amerikanische Lynchjustiz. WTB) London, 19. Aug. Aus Newyork wird gemeldet: Leo Frank, der vor zwei Jahren ein Fabrikmädchen in Milladgeville in Georgia ermordete und vom Gouverneur zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt worden war, wurde von 25 bewaffneten Männern aus dem Gefängnis geholt und an einen Baum aufgehäng. Handel und Butterbericht von Gust. Schultze& Sohn, Butter=Großhandlung Berlin C 2, Fischerstr. 26/27. westdeutschen Müllergewerbes baldigst in Verbindung zu setzen.“ Klagen wurden auch über Mindergewicht bei den jetzigen Mehllieferungen erhoben, wodurch den Bäckermeistern große Verluste entständen. Es soll eine Beschwerde an den Oberpräsidenten gerichtet werden. Solingen, 17. Aug. Durch den Verkauf städtischer Kartoffeln— der Becher(6 Pfd.) zu 39 Pfg.— war auch der Preis für Kartoffeln aus dem Privathandel, der vorher außerordenlich hoch war, auf 40 und 42 Pfg. herabgedrückt. Dieser letztere Preis wurde auch heute in aller Frühe auf dem Wochenmarkt gefordert, als dann aber die Bauern und Händler erfuhren, daß heute die Anfuhr städtischer Kartoffeln infolge einer Verkehrsstörung ausgeblieben war, erhöhten die Verkäufer sofort den Preis auf 45, und einige auf 50 Pfg. Die Stadt wird nunmehr dafür sorgen, daß an jedem Marktage städtische Kartoffeln vorhanden sind und diese zu 36 Pfg. verkauft werden. Ein Erpresser erhängt sich. Köln, 18. Aug. Der Stadtassessor Bardenheuer der vor einiger Zeit zusammen mit der Witwe von dem Bruch von einer Familie in Aachen unter Drohung 10 000 Mark erpreßte hat heute im Untersuchungsgefängnis durch Erhängen seinem Leben ein Ende gemacht. Die Witwe von dem Bruch wurde heute zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Eine unnatürliche Mutter. Köln, 18. Aua. Auf der Fahrt von Kierberg nach hier warf eine Frau ihr neugeborenes Kind aus dem Fenster des Eisenbahnzuges auf das Geleise, wo es tot liegen blieb. Bei der Ankunft in Köln wurden die Mutter und ihre Begleiterin jestgenommen. Die Stimmung bleibt anhaltend ruhig und wird durch mattere Berichte vom Auslande noch mehr beeinflußt. Feinste Qualitäten konnten sich räumen, während abschmeckende zu unregelmäßigen Preisen angeboten bleiben. Preisfeststellung der von der ständigen Deputation und vom Fachausschuß gewählten Notierungs=Kommission Hof= und Genossenschafts=Butter la Mk. 190—193 „„„„ IIa„ 189—191 „„„„ IIIa„ 185—188„ „„„„ abfallende„ 180—183 Tendenz ruhiz Oberhausen Aus Oberhausen den 20. August. Adressierung der Briefe usw. für die Stadtverwaltung Oberhausen. Die für die städtische Verwaltung bestimmten Briefe usw. werden häufig an die persönliche Adresse eines Beamten, insbesondere an die des Herrn Ober bürgermeisters oder eines der Herren Beigeordneten gerichtet, wodurch— namentlich bei Abwesenheit oder Verhinderung des betr. Herrn— unliebsame und nachteilige Verzögerungen entstehen können. Die Stadtverwaltung ersucht deshalb wiederholt, alle Zuschriften, bei denen es sich um dienstlich zu erledigende Angelegenheiten handelt, stets ohne Namensnennung mit foigender Adresse zu verehen:„An den Herrn Oberbürgermeister zu Oberhausen Rhld.“ Hat der Absender den Wunsch, daß der Brief nur von dem jeweiligen Leiter der Stadt verwaltung geöffnet werde, so braucht er auf den Briefumschlag— oben links— nur das Wort„Persönlich" zu setzen. § Maul= und Klauenseuche. Da in hiesiger Gegend die Maul= und Klauenseuche noch auf verschiedenen Gehöften herrscht, mußte der gestrige Schweinemarkt in Sterkrade ausfallen. !! Zwischen zwei Förderwagen geriet vorgestern auf der Zeche Alstaden der Hauer Hackmann aus Alstaden, wobei ihm ein Bein erheblich gequetscht wurde. !! Feuer entstand gestern in der Mittagsstunde in einem Seitengebäude der Oberhausener Glashütte, wobei der Dachstuhl in Flammen aufging. Die herbeigerufene freiwillige Feuerwehr konnte nach kurzer Tätigkeit wieder abrücken. Der Betrieb ist in keiner Weise gestört oder behindert. Der Selbstmord eines russischen Zivilgefangenen brachte gestern das Personal des hiesigen Elisabeth=Krankenhauses in Aufregung. Der Gefangene, er heißt Theodor Mantel, der in diesem Krankenhaus untergebracht war, stürzte sich aus einem Fenster der vierten Etagé und blieb auf der Stelle tot. M. war krank und schwermütig. Statistisches. Der Stand der Bevölkerung im Stadtkreise Oberhausen am 31. Juli war folgender: Ortsanwesend waren 102972 Personen gegen 102075 am 30. Juni. Standesamtlich angemeldet wurden 201 Geburten und 171 Sterbefälle. Polizeilich meldeten sich an 1052 Personen, ab 1185. Der Religion nach waren vorhanden: Katholische 66 033, Evangelische 35 700, Juden 445 und Andergläubige 794. Von der Bevölkerung waren 52 713 männlichen und 49 259 weiblichen Geschlechts. Ausländer waren 4847 vorhanden. Wohltätigkeitskonzert. Der Männer=Gesangverein Concordia und die Alstadener Feuerwehrkapelle, letztere unter Leitung ihres Kapellmeisters Herrn Dukopp, veranstalten gemeinsam am Sonntag, den 5. September ds. Is. nachm. 5 Uhr im Saale Holler früher in der Beck=Königstr. 1 ein Wohltätigkeitskonzert. Die gesamte Einnahme wird nach Abzug der Barauslagen an den Kreis=KriegerVerband Oberhausen, zu dessen Grundstock zum Besten der zurückkehrenden bedürftigen Krieger Oberhausens, abgeführt. Der Eintrittspreis beträgt im Vorverkauf 50 Pfg. Karten sind bei den Mitgliedern der veranstaltenden Vereine, sowie in der Wirtschaft Holler und im Zigarrengeschäft Geschw. Kemper, zu haben. Mitteilung der Handelskammer für die Kreise Essen, Mülheim=Ruhr und Oberhausen zu Essen. In der Geschäftsstelle der Handelskammer für die Kreise Essen, Mülheim=Ruhr und Oberhausen zu Essen liegt für Interessenten eine Mitteilung über eine zweifelhafte Kopenhagener Firma der Manufaktur=, Leder=, Kurz=, Bijouterie=, Spielwaren, optischen, Glas= und Porzellan= sowie Beleuchtungsbranche aus. „Das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhielt für besondere Tapferkeit vor dem Feinde der hier, Hoffnungstraße Nr. 70 wohnende Bedienstete der 12. Bahnmeisterei Johann Tekampe. p. Tekamp wurde durch 9 Schüsse schwer verwundet". Mülhei m=Ruhr, 18. Aug. Auf dem Thyssenschen Werke wurde gestern der Arbeiter Kull, 64 Jahre alt, von einem Kippwagen erschlagen; dem Hilfsarbeiter Lohmann, 18 Jahre alt, fiel eine 8 Zentner schwere Eisenstange auf den Leib, die seinen Tod herbeiführte. Mutter und Kind in den Tod gegangen. Mühlheim(Ruhr), 18. Aug. Gestern morgen fanden Leute, die auf ihrem Wege am Schleusenkanal begriffen waren, dort im Wasser eine Frau und an sie geschmiegt einen fünfjährigen Knaben. Beide waren tot. Wie sich herausstellte, handelte es sich um eine Kriegerfrau, die aus Schwermut ins Wasser gegangen war und dabei ihren Jungen mitgenommen hatte. Konzert und Theater. Apollotheater zu Düsseldorf. „Nu schlägt's 13!1!“, Burleske=Posse mit Gesang und Tangotanz in 3 Akten von Max Walden und Hugo Bosse(nach einer älteren Idee von Lippschütz und Jacobi), Musik von A. Wicher und Hans Schirmer, wird am Dienstag den 24. d. M. das jetzt auf dem Spielplan stehende Zeitbild„1914“ ablösen und mit ihm wieder eine Abwechselung, diesmas allerlustigster Art, auf der Bühne des Apollotheaters geboten werden. Wie die Direktion uns mitteilt, hat das neue Stück überall, wo es bisher gegeben wurde, eine glänzende Aufnahme gefunden. Es ist eine burleske Posse, die das Publikum auf die lustigste Art und Weise angenehm unterhält. Es kommt jeder, der sich einmal von Herzen auslachen will, auf seine Kosten.— Am nächsten Sonntag den 22. d. M. findet wieder eine um 3 Uhr nachmittags beginnende Familien= und Kinder=Vorstellung zu ermäßigten Preisen statt, in der das vieraktige Zeitbild„1914“ von Otto Reutter und Max Reichardt zur Aufführung gelangt.— Montag den 23. d. M. findet die letzte Aufführung von dem Reutterschen Zeitbild „1914“ statt. Amtliche Anzeigen Bekanntmachung. Um Gesundheitsschädigungen vorzubeugen, wird die Bevölkerung in der heißen Jahreszeit vor dem Genuß ungekochten Leitungswassers gewarnt. Oberhausen, den 17. August 1915. Städtische Polizeiverwaltung. I. V.: Dr. Neikes. Auf Grund des§ 4 des Gesetzes über den Belagerungszustand vom 4. Juni 1851 bestimme ich: er Verkauf von Schlagsahne und ihre Zugabe zu Speisen und Getränken in Zuckerbäckereien(Konditoreien) Bäckereien Speise= und Gastwirtschaften jeder Art ist untersagt. Ausgenommen von diesem Verbote bleibt die Verwendung von Schlagsahne als Bestandteil von Backware(z. B. zum Füllen und Verz eren von Torten und Törtchen).— Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 60 Mk. oder verhaltnismäßiger Haft bestraft.p . Diese„Verordnung tritt an dem ihrer Veröffentlichung folgenden Tage ist Kraft. Münster, den 7. August 1915. Der kommandierende General: gez.: Frhr. v. Gayl. Wir suchen kräftige, mindestens 15 jährige S-UTTTEUTES von achtbaren Eltern, zur Erlennung des Schmiedehandwerks und wollen die betr. Eltern in den Vormittagsstunden von 9—11 Uhr bei uns vorstellig werden. Wecks& Co. Oberhausen Rhld., Alleestrasse 15 Die Urlisten der in der Stadt Oberhausen einschließlich ver eingemeindeten Gebiete von Alstaden, Styrum, Dümpten un kintrov wohnenden Personen, die zu dem Amte eines Schöffen und Geschworenen berufen werden können, liegen von Freitag den 20. August d. Is. ab eine Woche lang im Hintergebäude des Rathauses, Schwartzstr. 74(städtisches EinwohnerKontrellamt) zur Einsicht offen. Gegen die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Liste kann innerhalb der Offenlegungsfrist schriftlich oder zu Protokoll Einspruch erhoben werden. Oberhausen, den 16. August 1915. Oberbürgermeister. I. V.: Dr. Neikes. ummer 121 Auf dem Felde der Ehre schieden weiter dahin unsere Werksangehörigen: Peter Krämer Kohleneinsetzer auf uns. Walzwerk Neu-Oberhaus. Wehrmann im Infanterie-Regiment 19. Jakob Bischoff Im Schutze desdeutschen Aar gedeiht auch während des Krleges ein Geschäft, das Sie durch geschickte Inseraten- Reklame unterstützen. Haasenstein& Vogler Akt.- Ges. Aeltaste deutsche Annoncen-Expedition Köln am Rhein, Zeppelinstr. 8. Schmelzer auf unserem Walzwerk Neu-Oberhausen Landsturmmann im Infanterie-Regimens 267. per Heldenfriel Von der Schriftleitu: cht uns folgender Beri Bei Eintritt ins zwe jolgte aus dem Städt weihevolle Ueberga lichten Grab und der I „* a0f k Nachfolgende neue aufgelegte Gebet- und Erbauungsbüchersind vorrätig und zu haben in der Matthäus Borowczyk Eisenfahrer auf unserer Eisenhütte Oberhausen Wehrmann im Landwehr-Infant.-Regiment 39. Heinrich Lanfermann Lehrhauer auf unserer Zeche Osterfeld Unteroffizier im Infanterie-Regimont 57. Stöckmannstraße 74. storben.“ 394 brave E schlummer, dicht neben zn ih Wilhelm Heisterkamp Hauer auf unserer Zeche Osterfeld Wehrmann im Reserve-Infant.-Regiment 7. Heinrich Simon Lehrhauer auf unserer Zeche Hugo Musketier im Infanterie-Regiment 7. ihren 1870 gefallen ct, unweit von jenem neral Fleck am 14. Ji tatteten französischen Ein grauer Tag, wo känen schwer. Kaum lng begonnen, als die briß. Eindrucksvoll v tten eines stattlichen K annschaften die beiden Meinigen, Generalob tnant von Fleck beiwo Nach dem Chorgesang ach der evangelische L von Thomas von Kempen, neu bearbeitet von P. Joh Droste, Priester der Gesellschaft Jesu. NB. Dieses vorzügliche Erbauungsbuch gehört in jeder katholische Familie. Stanislaus Kapala Hochofenarbeiter auf uns. Eisenhütte Oberhausen Reservist im Infanterie-Regiment 149 Heinrich Uding Schlosser auf unserer Eisenhütte Oberhausen Musketier im Infanterie-Regiment 132. Das Liebesmahl August Kottmann Scherengehilfe auf unserem Walzwerk Oberhausen Kriegsfreiwilliger im Infanterie-Regiment 30. Emil Westhöfer Scherengehilfe auf uns. Walzwerk Oberhausen Pionier im Pionier-Regiment 30. Das Andenken der Tapferen soll bei uns stets in Ehren gehalten werden! Oberhausen Rhld. im August 1915. Gutehoffnungshütte, Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb. des Herrn, von Ludwig Soengen, Priester der Gesellschaft Jesu Ein vorzügliches Buch für fromme Katholiken. huziers folgenden dicht des Eichenkreuzes und 2½ Sehäufte Vademecum Das Wort darunter: D Und rings im Kranze 9 So grüßt nun dieser S In das fast täglich wir Ein Jahr ist's jetzt,daß Den Kaiser, unseren Fr Schwert. Ein Jahr ist's jetzt, daß Aus Not in Waffenschal Damit nicht Feindeswu Viel sanken hin in West doch wollen wir nicht k freuen; des heiligen Opfermute Von Feinden ringsumhe ym unerschöpften Heer bie selber die hier ruhe bereuen, Was sie getan in hochg Taschengebetbüchlein enthaltend die notwendigsten Gebete und Lebensregeln für katholische Jünglinge und Männer von J. Sauren, Pfarrer. NB. Dasselbe vorzügliche Gebetbüchlein ist auch für Jungfrauen und Frauen bearbeitet und ebenfalls vorrätig. od. 25 Gramm od. 1 Kaffeelot mit 1 Liter kochendem Wasser überbrühen oder kalt ensetzen und kochen lassen! So zubereitet schmeckt der Kriegs-Kornfrenck em besten. Krlegs-Kornfranck ist eine Mischung von verschiedenen gemehlenen Rohstoffen, deren sorgfältige Zusemmenstellung dem Getränk ein gutes Arome verleiht. Gottes Trost in Kriegesnot. Seelenproviant für die kath. Soldaten. Dieses schöne Büchlein sollte jedem Soldat ins Feld geschickt werden. An die Hausfrau Im Kampfe für's Vaterland sind von unsern Wawrzyniak Andreas Röstofenarbeiter Werksangehörigen ferner gefallen Kutscher Johann Hinterwalzer kum andern Mal wär's lus allen deutschen Gau hr Blut und Leben wa bewinn an Sieg, den n Diözesan Gebetund Gesangbücher in den verschiedenen Einbänden und Preisen, mit und ohne Goldschnitt. Legener Heinrich Hinterwalzer Steinkopf Dietrich Hinterwalzer Das Andenken der Tapferen werden wir stets in Ehren halten. Oberhausen, den 18. August 1915. Akt.-Gesellschaft des Altenbergs (Vieille-Montagne). entwand; sewinn an Schutz und Leuen em Land, das sie gebar, sind die besten! ewinn an Leben selbst Hand leicht ew'gen Lebens Kro nd fallen viel noch— g ür das sie glaubensstat ührt Gott ihr Werk zu Grabesnacht hirkt Gott Frucht aus getreuen! uutschen Friedensr ll Macht. wir nun alle fest b Reiche Abwechslung durch mehr als 35 Sorten wie Reis. Sternchen. Grünkern; Erbs Erbs mit Schinken Rumford, Sago Pilz: Höniginsuppe. Hartoffe!“ G. S. W. 1 Würfel für 4A 2-3 Teller 10 Pfg. senn n r r venn wir nun allzumal, venn nur ihr Blut in u lenn nur ihr Tod für uns speist, uleben nun für sie, die rum laßt zu rechter A nihrem Grab uns jetztf en Bund, der uns und Streit. kir stehen fest wie ihr, i lit Gott, zum Kaiser u S, Städt. freiw. Feuerwehr .#„ I. Kompanie Oberhausen=Ost. Sonntag, den 22. August er. morgens unkt 7 Uhr Königl. Maschinenbau- und Rüttenschule in Duisburs Am 1. Oktober 1915 werden neue Lehrkurse eröffnet: I. Für Maschinenbau und Elektrotechnik, 2. Für Eisenhütten- und Giesserelbetrieb. 3. Im Abend- und Sonntags-Unterricht. Schulgeld für die Tagesschule halbjährlich 30 Mark, für die Abend= und Sonntagsschule halbjährlich 10 Mark. . Aufnahmebedingungen für d.e Tagesschule: bis auf weiteres haben den besten Erfolg in der Oberhausener Volkszeitung. Salem 8 Jahre praktische Berufstätigkeit. Programme werden kostenfrei zugesandt von der Dlrektien Uebung mit nachfolgendem Sigaretten Willkommenste Liebesgabe 3½ 4 5 S 8 10 3X456 S 10 Pg.d.ötck. 20 Steit-feldpostmässig verpackt portofrei! 50 Stek feldpostmässig verbackt 10Pf Porto # Orient. Iabaku Cigaretfen kahr. Benidze Dresden. ziers, Strurberg mit e fußungsansprache die eimischen Bürgermeister eits versprach, sie in Ehi Oberhausen Marktstr. 164 Telef. 547 übernimmt bei Todesfällen sümtliche mit der Bestattung verbundene Angelegenheiten. Um vollzähliges Erscheinen ersucht Der Oberbrandmeister Weihe. Bühnel Kriminalroman v# Er muß wieder einer # sein, der Herr Detektiv, Zimmervermieterin zu eben Hauses.„Er hat Wasser zu seinem Kaffee fürchterliche Angst, daß er sicht bemerkt. Das bedeut er einem her ist, der was Orient. Tabaku Cigartten! Inh HugoZietz Hoflieferant (Marke Schwan) Ist in Verbindung mit dem modernen, garantiert unschädlichen Bleichmittel Seifix das beste selbsttätige Waschmittel. Zu haben in allen Verkaufsstellen von Dr. Thompson'e Seifenpulver Stld. Königsv Sachsen Gross. Lager aller Arten Särge, Leichenwäsche etc. NB. Besondere Empfehlungen werden von mir bei eintretenden Todes fällen, in Rücksicht auf die Leidtragenden, nicht unterbreitet. 3 Zimmer-Wohnung billig, Gustavstrasse, zu vermieten. Carl Horsthemke, Kolonialwaren. Suche per sofort eine angehendVerkäuferin. Johann Kratz, DuisburgMeiderich Horststraße 69. denn dann könnte man ih en vorsetzen— ich kenne 13. Kaz Fäulein Karoline Wetzel, hoch erfreut, als nach ##nd Herr Camillo Sme . Lott, der Herr von Sn öffnend.„Nein, aber, die A als es klingelte, daß da nun kommen Sie rein pen Sie Platz, ich habe Stück Lungenbraten ur scheen, das will ich für geschwind Bier für un ser herein, Herr von Smei #nd nun saß Brümmel, Wenn Sie eine Anzeige des täglichen Bedarfs unter einem der hier aufgeführten Titel zu veröffentlichen haben, so benutzen Sie die„Oberhausener Volkszeitung.“ Ate er dem Geheimnis re in, wie ist es Ihnen in Lina2“ erkundigte er si# Tablett voll angenehr Erte.„Wie steht das wer STEEE Oberhausener 88 kummer 121 Die„Oberhausener Volkszeitung" erscheint täglich in den Vormittagsstunden. Volkszeitung. Freitag den 20. August 1915 Zweites Blatt. Größere Anzeigen werden bis spätestens 4 Uhr nachmittags, kleinere bis 6 Uhr abends erbeten. 25. Jahrgang ser Heldenfriedhof von Vouziers. Von der Schriftleitung der„Gazette des Ardennes lht uns folgender Bericht zu. Bei Eintritt ins zweite Kriegsjahr, am 3. August, lfolgte aus dem Städtischen Friedhof von Vouziers weihevolle Uebergabe der Ehrenstätte mit dem lichten Grah und der Insahrist.„Dein bin ich im Tod lstorben.“ 394 brave Soldaten ruhen hier im letzten schlummer, dicht neben einem älteren Grab, das 9 # ihren. 1870 gefallenen deutschen Vorkämpfern t, unweit von jenem anderen Grabstein,der deutsche Juli dieses Jahres den daselbst statteten französischen Gefallenen setzen ließ. „ g r a u e r T a g, w o l k e n b e h a n g e n u n d w i e v o n känen schwer. Kaum aber hatte die feierliche Hand#ng begonnen, als die Sonne strahlend das Gewölk Kriß. Eindrucksvoll verlief der Weihakt, dem in#ten eines stattlichen Kreises deutscher Offiziere und A#nnschaften die beiden Söhne des Königs von SachMeinigen, Generaloberst von Einem und General#inant von Fleck beiwohnten. Nach dem Chorgesang„Jesus meine Zuversicht de evangelische Lazarettpfarrer Buchholz vor Luziers folgenden dichterischen Weihespruch: des Eichenkreuzes und der Siegespalme Bild das Wort darunter: Den bis in den Tod Getreuen und rings im Kranze Namenschild an Namenschild so grüßt nun dieser Stein das Grabgefild, Un oas fast täglich wir noch neue Saat einstreuen. Ein Jahr ist's jetzt, daß unserer Neider stetesDrängen den Kaiser, unseren Friedenskaiser, zwang zum Schwert. Ei. Jahr ist' jetzt, daß unserFriedensvolk sich wehrt Aus Not in Waffenschaaren, bis zum Tod Getreuen, Damit nicht Feindeswut die Heimat uns verheert, Viel sanken hin in West, und Ost, im Ehrenfeld. doch wollen wir nicht klagen, wollen stolz uns freuen: 00 des heiligen Opfermutes, der gegen eine Welt Von Feinden ringsumher voll Kraft das Feld behält Im unerschöpften Heer der bis zum Tod getreuen! An den Vers Victor Hugos vom Grabe, das eine Wiege sei, knüpfte die zu Herzen gehende Ansprache des französischen Pfarrers von Vouziers an. Sie klang in die Hoffnung auf einen baldigen dauerhaften Frieden auf Erden aus. Darauf begab sich die Trauerversammluig zu dem neuen Kriegerfriedhof hinüber, den deutsche Architekten und Soldaten angelegt haben, spersnzend an den französischen Garnisonfriedhof von Hier sprachen die Vertreter der drei Religionsbekenntnisse, als erster der katholische Feldlazarettpfarrer, der seine Ansprache folgendermaßen schloß:„Du heilige Friedensstad! So oft wir dir nahen, mögest du uns gemahnen, der gefallenen Brüder in Treue zu gedenken. Und weilen wir auch wieder fern von dir, dann wollen wir deiner nicht vergessen, dann soll unser liebendes Gedenken hinüberwandern zu dir, du stille Stätte! Nie werden wir es vergessen, daß hierdie Leiber unserer Brüder ruhen, die Blut und Leben eingesetzt! Möge der Vergelter alles Guten ihnen für das irdische Vaterland, das sie tapfer und treu bis in den Tod verteidigt haben, die Ruhe im himmlischen Vaterlande schenken, wo ein ewiges Friedesband uns alle umschlingen wird!“. Amen!" Als zweiter sprach der Rabbiner der Etappeninspektion, dessen Worte in den Ruf ausklangen:„Möge Deutschland das Andenken seiner Tapferen ehren, indem es der Mahnung eingedenk bleibt: Es trotze unüberwindlich einer Welt von Feinden, weil es sich einig erwies!“ und eindringlich schließlich faßt der evangelische Feldlazarettpfarrer, den Zweck dieser Feier, das Stückchen fremder Erde zu segnen, das wohl noch manchen tapferen deutschen Sohn als ewige Ruhestatt zu diesen bestimmt sei, zumal von denen, die hier in der Champagne für das Vaterland Schutz, Schutz, und Ehre eiserne Wacht hielten,— in folgende Verse zusammen: Erde, die deutsches Blut errang, Mauer, die deutsch Hand erbaut, Linden, rauschend der Heimat Sang— Schirmt mit Frieden der Helden Ruh'! Heiland, dess’ Kreuz hier die Pforte krönt, Gott, dessen Himmel dort oben blaut, Führt, wenn die letzte Posaune ertönt, Führt die Helden dem Leben zu! kie selber die hier ruhen,— nie würden sie's bereuen, Was sie getan in hochgemutem Geist und Sinn. Zum andern Mal wär's möglich gäben sie wohl hin Aus allen deutschen Gauen die bis zum Tod getreuen Uhr Blut und Leben war ihr Sterben doch Gewinn! bewinn an Sieg, den noch ihr Tod dem Feind entwand; Gauon: Schußz und Macht die sie erkämpft wie rem Land, das sie gebar, dem deutschen Heimatland: „Winn an Leben seinn— denn des Allmächtgen keicht ew'gen Lebens Kron den bis zumTod getreuen! fau viel noch— getrost! Im großen neuen, für das sie glaubensstark ihr alles dargebracht Führt Gott ihr Werk zum Ziel, zum Licht aus Grabesnacht Pirkt Gott Frucht aus der Saat der bis zum Tod getreuen! pof Macht edensreich,— dar kommen wird penn wir nun alle fest bestehen in ihrem Geist, Lenn wir nun allzumal, wie sie, kein Opfer scheuen penn nur ihr Blut in unseren Adern weiter kreist, Puns speihr. 700 für uns mit freuoger Kraft su leben nun für sie, die bis zum Tod getreuen! rum laßt zu rechter Weihe ihres Mals erneuen nihrem Grab uns jetztfür heut und alle Zeit en Bund, der uns und sie vereint! Ob Fried', ob Streit. kir stehen fest wie ihr, ihr bis zum Tod Getreuen icheas zum Kaiser uno zu Deutschlands Herrhierauf begab sich der Etappenkommandant von ssiers, Strurberg mit einer kurzen französischen rußungsansprache die Grabstätte der Obhut des eimischen Bürgermeisters von Vouzieres, der seieits versprach, sie in Ehren zu halten. Die Ratastrophe des Hilfskreuzers Von einem Augenzeugen. Der zweite Steuermann des schwedischen Dampfers „Götaland“, der einen Teil der Besatzung des torpedierten englischen Hilfskreuzers„India“ gerettet hat, gibt in Stockholm Dagblad eine ausführliche Darstellung des Ereignisses. Es heißt darin: „Götaland", ein 6000=Tonnendampfer der Broström=Linie, befand sich auf der Reise von Middel Borrough nach Narvik, nachdem er Eisenerze nach England gebracht hatte. Am Sonntagabend, als das Fahrzeug sich im Westfjord fünf Minuten vom Tonholmer Feuer entfernt, befand, wurde ein großer englischer Hilfskreuzer gesichtet. Zehn Minuten später sah man zwei Rauchsäulen aus der Seite des Kreuzers aufsteigen und gleich darauf begann das Schiff zu sinken. Zwei Minuten, nachdem die Rauchsäule sich gezeigt hatte, war der Kreuzer vollkommen in der Tiefe verschwunden. Der Kapitän des„Götaland“ gab sofort den Befehl, den Kurs zu ändern, die Boote wurden klar gemacht, und 25 Minuten nach der Torpedierung hatten wir den Unglücksplatz erreicht. Es war ein unbeschreibliches und unheimliches Schauspiel, diese armen Menschen in den kalten Wogen um ihr Leben kämpfen zu sehen. Ihre Jammerschreie und Hilferufe waren furchtbar, und ich kann mich nicht des Gedankens erwehren, daß die viel gerühmte englische Tapferkeit bei den übrigen Mannschaften der englischen Flotte auch nicht größer sein wird als bei der Besatzung der„India". Selbst diejenigen, die sich an schwimmenden Trümmern festhielten, schrien wie besessene Frauenzimmer und wollten uns sogar hindern, in erster Linie diejenigen zu retten, die in der See lagen. Auf einer Planke standen zehn Mann, für die nicht die geringste Gefahr vorlag, dennoch zeigten sie sich wie wahnsinnig vor Schreck. Nur eine kleine Gruppe von fünf Mann, die sich ebenfalls auf einem Flosse befand, bewahrte den Humor und sang das„Tiperary"=Lied. Die schwedischen Seeleute des„Götaland“ arbeiteten wie Helden. Von den geretteten Engländern waren die meisten so übel mitgenommen, daß sie mit Hilfe von Seilen oder Blöcken an Bord gezogen werden mußten. Viele unter ihnen waren ohne Kleider. Die plötzliche Katastrophe hatte das Nervensystem der meisten derart angegriffen, daß sie gleich Wahnsinnigen mit stieren Blicken und unzusammenhängende Worte murmelnd, hin und her liefen. Erst nachdem der Kapitän mit echt schwedischer Gastfreundlichkeit seinen gesamten Whisky= und Kognak=Vorrat den Schiffbrüchigenzur Verfügung gestellt hatte, erholten sich soweit, daß sie schreckliche Flüche gegen die„damned Germans" (verdammte Deutsche) auszustoßen vermochten. Inzwischen beteiligte sich an der Rettungsarbeit auch ein englisches Patrouillenboot, der bewaffnete Fischdampfer„Saxon", der auf Signale des„Götaland“ herbeigekommen war. Das zweite englische Pa trouillenboot, das gleichfalls im Gefolge der„India" fuhr, war scheinbar derart von Schreck über das Ge schehene erfaßt, daß es sich nicht heranwagte.„Saxon“ nahm ungefähr 40 Schiffbrüchige an Bord, von denen jedoch sechs so schwer mitgenommen waren, daß sie auf dem Wege nach Narvik verschieden. Die Torpedierung kam so unerwartet, daß viele von den Schiffbrüchigen unmittelbar aus ihren Kojen in das Wasser geschleudert wurden, wodurch auch der Umstand erklärt wird, daß viele nur ein Hemnd anhatten. Die unbekleideten Engländer wurden jedoch, dank der Opferwilligkeit der schwedischen Besatzung, rasch mit Kleidern aus deren Vorrat versehen. Vom Militärlager in Bergvik wurde Militär requiriert, und die norwegischen Offiziere erklärten nun die Engländer für gefangen, worauf sie mittels Dampfer nach Bergvik gebracht wurden, um dort interniert zu werden. Von den Ueberlebenden auf dem„Götaland" waren zehn Offiziere undvierundsiebzig Matrosen. Der gerettete Kommandeuer der„India“, Kapitän Kennedy, befand sich unter den von der„Saxn“ Geretteten. Das Wetter war so klar als möglich, nur eine leichte Brise kräuselte die Wellen. Die„India“ lag bereits seit vier Monaten an der norwegischen Küste, um die Erzausfuhr aus Narvik zu überwachen. Sie war es, die vor einiger Zeit einen deutschen Erzdampfer dicht vor Narvik versenkt hatte. „Der Eiserne Hindenburg“ Die Arbeiten des Kolossalstandbildes sind nunmehr im vollen Umfange in Angriff genommen. Es arbeiten 42 Holzbilhauer Tag und Nacht daran. Der Grundstein zu der gewaltigen Figur ist ebenfalls gelegt und, worauf schon hingewiesen, auf dem Königsplatz dort, wo die Siegesallee bei der Siegessäule endigt. Der Eiserne Hindeburg wird am 28. August dem Jahrestag bei Tannenberg enthüllt werden. Jeder seinen Nagel einschlagen. Es ist Platz für 2 Millionen Nägel die allein 200 Zentner Gewicht haben. Vorbestellungen auf silberne Nägel zu 5 Mt goldene Nägel zu 100 Mk. nimmt gegen Einsendung des Betrages die Geschäftsstelle des Eisernen Hindenbur der Luftfahrerbank, Charlottenburg, Joachimsthalerstr. 1, entgegen, wodurch der Spender sich schon einen Platz in der Nähe des Denkmals am Enthüllungstage sichert. Eiserne Nägel zu 1 Mk. sind an den Kassen am Tage der Enthüllung zu haben. Auswärtige Verehrer können sich gleichfalls betätigen. Diese Nägel werden von Soldaten, tapfere Mitkämpfer der Schlacht von Tannenberg, eingeschlagen. Jeder Spender erhält eine Nadel mit Erinnerungsmedaille in Eisen, versilbert oder vergoldet, außerdem eine Bescheinigung in künstlerischer Ausführung mit dem Standbilde des Eisernen Hindenburg darauf. Handel und Gewerbe. X Die Handelskammer für den Regierungsbezirk Düsseldorf beschäftigte sich in ihrer letzten Vorstandssitzung am 17. August mit einigen besonders wichtigen Angelegenheiten. Zunächst nahm der Vorstand Stellung zu der Frage der Fürsorge für die aus dem Felde heimkehrenden selbständigen Handwerker, wozu der Geschäftsführer Dr. Wilden eine umfangreiche Denkschrift ausgearbeitet hat. Diese geht davon aus, daß zahlreiche Handwerker durch den Kriegsdienst ihr Geschäft haben vollständig aufgeben müssen und dadurch ihre Existenz verloren haben. Es würde ohne weiteres nicht leicht sein, ihnen nach dem Kriege wieder ihre Selbständigkeit zu verschaffen. Da aber der Staat ein großes Interesse daran habe, selbständige Angehörige des Mittelstandes zu erhalten, so sei eine umfassende Staatshilfe hierzu notwendig. Diese denkt sich der Berichterstatter so, daß der Staat Mittel bereit stellt, die in der Form von Darlehen gegen mäzigen Zins solchen Handwerkern und andern Gewerbetreibenden gewährt werden, die vor dem Kriege bereits selbständig waren, ihre Selbständigkeit aber durch den Kriegsdienst verloren haben und die Gewähr dafür bieten, daß sie mit Hülfe des Darlehns ihr Geschäft wieder aufrichten können. Die Darlehen sollen also nur kreditwürdigen Kriegsteilnehmern zustehen. Ueber die Durchführung des Planes beschließt der Vorstand, den maßgebenden Stellen entsprechende Vorschläge zu unterbreiten. Schließlich beschäftigt sich Vorstand noch mit den durch die Kammer vermittelten und organisierten Kriegslieferungen, die noch fortdauernd einen großen Umfang haben. = Zur Obst und Handelsfrage. Der Verband deutscher Obst=, Gemüse= und Südfrüchte=Großhändler(Sitz Düsseldorf) hat an den Herrn Minister für Handel und Gewerbe eine eingehende Denkschrift gelangen lassen, in welcher zu der städtischen GemüseversorgungStellung genommen wird. Die Denkschrift erläutert die Preisbildung im Obst= und Gemüsehandel an einer Reihe von Beipielen und führt aus, daß den Handel keinerlei Schulld für die jüngsten Preissteigerungen trifft, dieselben vielmehr durch den Eintritt der Hocherntezeit erfreulicherweise von selbst zurückgegangen sind.(?) Der Verband schlägt die Bildung von Ausschüssen vor, in denen die Händler selbst zu Wort und Recht kommen. Diese Ausschüsse müßten zunächst darüber wachen, wie die Preislage für Obst und Gemüse sich fortgesetzt gestaltet. Innerhalb derartiger Ausschüsse könnte die Frage geprüft werden, ob und welche Mittel zur weiteren Verbilligung von Obst und Gemüse mit praktischem Erfolge ergreifbar sind. Auf Kriegsfuß. Die Kompanie war angetreten und der Leutnant (Kompanieführer) hatte ein paar Worte an die Mannschaft gerichtet. Feldweber 3. wollte aber den Mannschaften auch noch etwas sagen und erbat sich vom Loutnant die Erlaubnis, zu reden. Er erhielt sie auch. „Alles mir ansehen,“ wandte sich Feldwebel 3. an die Kompanie. „Mich“, rief der Leutnant leise vom Pferde. „Alles den Herrn Leutnant ansehen,“ befahl Z. nun. „Nein, Sie, Sie,“ flüsterte wieder der Leutnant. „Jetzt wieder alles mir ansehen.“ brüllte der Feldwebel wie ein Löwe.(B. Z. a. M.) Bühnensterne. Kriminalroman von M. Kossak. 29 Er muß wieder einer grauslichen Untat auf der # sein, der Herr Detektiv," sagte am nächsten Morgen Zimmervermieterin zu der Köchin im ersten Stock eben Hauses.„Er hat es gar nicht bemerkt, daß Wasser zu seinem Kaffee nicht gekocht war. Ich hatte ürchterliche Angst, daß er zanken würde, aber er hat icht bemerkt. Das bedeutet immer, daß er wieder kreinem her ist, der was Furchtbares auf der Seele denn dann könnte man ihm Sohlenleder statt Hasenin vorsetzen— ich kenne ihn.“ 13. Kapitel. Fräulein Karoline Wetzel, die Köchin der Anita Brusio, hoch erfreut, als nach längerer Zwischenpause ihr und Herr Camillo Smetana sie wieder einmal bete. Cott, der Herr von Smetana!“ sagte sie, ihm die offnend.„Nein, aber, die Freud! Ahnte mir es doch als es klingelte, daß das was Angenehmes wäre! nun kommen Sie rein, Herr von Smetana, und len Sie Platz, ich habe gerade noch so ein schöStück Lungenbraten und von Mittag ein paar ischeen, das will ich für uns warm machen und geschwind Bier für uns holen. Also, bitte, man er herein, Herr von Smetana— ich bin gleich da.“ ind nun saß Brümmel, der nach Wiener Manier den Adelsstand erhobene Herr von Smetana, in keizenden Speisezimmerchen der Brusio, auf das Erlen der Küchenfee wartend und zum soundsoviel bertsten Male über diejenigen Zusammenhänge im Velshofen grübelnd, die ihm trotz allem noch dunaren. Wie so oft schon war es wieder die Frage? kkan ist der Graf gestorben?" die ihn vor allem belgte. Wäre seine Freundin anstelle der harmlosen Ume Wetzel die rachsüchtige und geldgierige Verdi, ellte er dem Geheimnis rasch genug auf der Spur un, wie ist es Ihnen inzwischen gegangen, FräuLina?“ erkundigte er sich, als die Genannte mit Tablett voll angenehm duftender Speisen zuEte.„Wie Erte.„Wie steht das werte Befinden?“ „Danke für die gütige Nachfrage, Herr von Smetana, aber wie soll es stehen? Unsereins hat Aerger über Aerger, denn mit der Verdi, dem tückischen Frauenzimmer, ist das gar nimmer mehr auszuhalten. Seit sie mit der Signora verzankt ist.“— „Wie?“ fiel der Detektiv interessiert ein.„Die Beziehungen der Signora zu ihrer Dienerin haben sich gelöst?“ „Na, wenn auch das nicht gerade, so sind sie doch beide schlecht aufeinander zu sprechen. Ich habe immer gehofft, daß die Verdi fliegen würde— sie ist ein paarmal wirklich impertinent zu der Signora gewesen, so daß ich glaubte, die würde sich das nicht gefallen lassen — aber, nicht doch, die läßt sich alles gefallen von dem Frauenzimmer. Sie zanken sich zusammen, aber hinterher vertragen sie sich auch wieder— es ist gerade, als ob sie nicht los könnten, eine von der anderen. Daß die Verdi aber einen furchtbaren Haß gegen die Signora hat, weiß ich sicher.“ „Aber warum denn nur, Fräulein Lina?“ drängte Brümmel. Die Köchin machte ein geheimnisvolles Gesicht.„Na, Sie werden mich ja nicht vertraten, Herr von Smetana, Ihnen kann ich es am Ende erzählen. Die Signora ist dahinter gekommen, wie grausam die Verdi sie bestiehlt, und da hat sie nun ihre Sachen durchsucht und allerlei gefunden, was ihr gehört. Es gab einen furchtbaren Auftritt zwischen den beiden, und wenn ich auch nicht italienisch verstehe, so weiß ich doch, daß die Mariette der Signora gedroht hat— womit weiß ich nicht. Daraufhin nahm die Signora ihr nicht, wie sie zuerst wollte, die gestohlenen Sachen fort, aber sie läßt ihr nicht mehr die Schlüssel zu ihrer Toilette und zum Schreibtisch, wo sie ihr Geld und ihre Juwelen aufbewahrt. Auch den Schlüssel zu dem Schränkchen“— fügte Lina, auf einen schön geschnitzten Hängeschrank weisend, der sich neben dem Büfett befand—„hat sie abgezo„Was ist denn da drin?" forschte der Detektiv gespannt.2 . Lin„Wein und Likör ist drin. Den trinkt ie Verdi für ihr Leben gern, und daß die Signora den Schlüssel abgezogen hat, verzeiht sie ihr niemals. Der Likör ist noch vom Herrn Grafen her, der hat ihr öfter welchen geschickt und auch davon getrunken. Die Verdi hat aber den meisten getrunken. Ja, ja, für Likör und##ar, da gibt die Mariette ihr Leben her.“ In Brümmels Seele keimte eine Idee.„Berauschte sie sich denn an den Getränken?“ fragte er. „Na und ob! So gerade betrunken ist sie nicht, aber nüchtern auch nicht— bloß schwatzen tut sie viel.“ „Meeinen Sie, daß sie in dem Zustande die Geheimnisse ihrer Herrin verraten würde, Fräulein Lina?“ „Aber natürlich doch. Mir, glaube ich, hat sie auch schon manches erzählt— freilich genau weiß ich es nicht da ick ein italienisch verstehe— das heißt, sie muß schon ein bißchen viel getrunken haben, sonst hält sie den Mund.“ Lina verbrei#ete sich darauf noch des langen und breiten über den Charakter und die schlechten Eigenschaften der Verdi, aber Brümmel hörte kaum noch hin, da ersich den Kopf darüber zerbrach, wie er es wohl anzufangen hätte, die Italienerin betrunken zu machen. Sollte er seine Freundin Lina ins Vertrauen ziehen? Es erschien ihm Wdeslen, nicht geraten, da die biedere Küchenfee wahrscheinlich im höchsten Grade entrüstet sein würde, wenn sie erfuhr, daß der Herr von Smetana ein„Spitzel“ war und daß seine Aufmerksamkeiten füe sie selbst einen Zweck hatten, der ganz und gar nicht ihrer Person galt. „ es nicht ganz lustig wäre, Fräulein Lina, die Verdi sie uns erzählts- fragteser. " Lina sah ihn ein wenig mißtranisch an.„Die Verdi ist eine alte Person und gar nimmer schön,“ meinte sie i schnell erwachter Eifersucht „Schönl“ wiederholte der Detektiv verächtlich.„Wie ens u s eme schwarze Italienerin überhaupt schön ? Andere könnten das vielleicht finden, aber mein Geschmack“— hier traf Lina ein feuriger Blick aus Herrn sleichen uichac u dermehr das blonde Genre, blaue Augen und I#e#bangen unt, ein freundliches, munteres Besen Aber sehen Sie, Fräulein Lina, ganz lustig denke ich es so alle Gehenmnisse der Signora von ihr ausplauschen zu hören. Und nicht nur lustig, sondern nützlich kann es sein— für Sie nämlich. Denn wer kann wenn die Verdi solch eine diebische und heimtückische Person ist, ob Sie nicht noch Unannehmlichkeiten durch „Von diesem Gesichtspunkt aus hab# muie angesehen, meinte Lina nachdenklice Ju das noch auch alles kommen, Herr von Siaetana. ## Wwenn es bus Wöhleiner Dame gilt, die ich so Schlimmes ersparen einzteu ga arur; wie ich ihe „Also, was meinen Sie, Früulein Linau de. de“ wir es an, die Veldt alein, obne die Sin kommen2“— huie die Signora, herzube. Ende nicht DieSignorabat sich Woche einen Abend für sich au haben.=gu eder niche auf, sondern besucht Bekannte, und die Verdi, bleibt zu Hause. Uebermorgene4t, wieder solch ein Abend. Aber, wie wollen Ei. anfangen, mit der Verdi zu reden und zu trinken?: es schon überlegen. Rur do; eine Jip. is mie spretzen, Fräulein Lia.— nimich. a. ten Sie mich nicht, wenn ich herkomp, Astein= Fräulein Lina.“ Sie: Es glt Jor ihr zvar nichtrechegsbng. esgan au. did sienlicht begriff, aber andererseits reizte se ihre P Vor, allenn aber schmeichelte es ihr. da: ar. cn. Vor allem aber schmeichelte es ihr d.... sich so besorgt um ihr Wohl zeigte, vure iu S rehrer nugte, um sie seinem Vorschlag alnstig uu au alleit gebesprach noch, daß Brümmel um halb acht me sieben spätestens pflegte Anita Beuio au"“ der Entretür klingeln sollte un richten hätte, daß der werr nan g.ud Stuck es einzuihrer, Geselschaft finde. Um jeden Arawohn 5. zu ernigen, erwies sich Brümmel als der digste Kurmacher von der Welt. Als wahr Pr sassa grzählteer ihr allerhand Schnurren, saat. 2c. dicke Schmeicheleien und trieb dazwischen sant do u so weit, ihr emt paar feurige Küsse auf dau. Wangen zu drücken. auf die draten, roten 21819 — Die vermehrte Ausbreitung der Rotzkrankheit erfordert eine umfassende Bekämpfung dieser äußerst gefährlichen Pferdeseuche, die sich auch auf Menschen übertragen kann. Es wird nachstehend alles Wissenswerte über die Seuche bekannt gegeben. Die Pferdebesitzer werden auf die strenge Innehaltung der Vorschriften über die Anzeigepflicht hingewiesen. Wesen und Weiterverbreitung der Seuche. Der Rotz ist eine ansteckende, durch den Rotzbazillus verursachte, in der Regel schleichend(chronisch), seltener schnell(akut) verlaufende Krankheit des Pferdes und der übrigen Einhufer(Esel, Maultiere, Maulesel). Der Rotzbazillus erzeugt an den Stellen des Tierkörpers, an denen er sich ansiedelt, Knötchen und Knoten, aus denen sich später Geschwüre entwickeln. Hauptsächlich durch die Absonderungen der Geschwüre werden die Rotzbazillen von kranken Tieren auf gesunde übertragen. Die Uebertragung geschieht entweder unmittelbar von Tier zu Tier, oder durch Zwischenträger(Stallgeräte, Anbindevorrichtungen, Zaumzeuge, Bespannungsgeschirre, Sättel, Putzzeuge, Decken, Deichseln, Vorsetzkrippen, Brunnentröge, Futter, Streu usw.). Außer auf Einhufer kann der Rotz auf Katzen und die zu den Katzen gehörigen Raubtiere(in zoologischen Gärten und Menagerien durch Verfüttern von Fleisch rotziger Pferde), ferner auf Hunde und Ziegen übertragen werden. Auch der Mensch ist beim Umgang mit rotzigen Tieren der Gefahr der Ansteckung ausgesetzt. Wenig empfänglich sind Schafe und=Schweine. Ganz unempfänglich für die Rotzkrankheit sind Rinder. Deshalb können rotzverdächtige Pferde und andere Einhufer in Rinderställen der Absonderung unterworfen werden. Krankheitsmerkmale an den lebenden Tieren. Je nach dem Verlaufe des Rotzes sind die Merkmale an den lebenden Tieren verschieden. Beim chronischen Verlaufe können die Tiere wochen=, monate= und sselbst jahrelang mit der Krankheit behaftet sein, ohne daß auffällige Krankheitserscheinungen hervortreten. Im übrigen sind die Krankheitserscheinungen verschieden, je nachdem es sich um Nasen= oder Hautrotz handelt. Zu den Merkmalen des Nasenrotzes gehören Nasenausfluß, bestimmte Veränderungen der Nasenschleimhaut und der im Kehlgang gelegenen Lymphdrüsen. Der Nasenausfluß ist entweder einseitig oder doppelseitig, anfangs schleimig und grau oder weiß, später mehr eiterig und gelb, grünlich oder mißfarbig. Zeitweise kann der Nasenausfluß eine blutige Beschaffenheit haben. Die Veränderungen der Nasenschleimhaut bestehen in dem Auftreten von kleinen Knötchen, die später zerfallen und sich in Geschwürchen umwandeln. Diese Geschwürchen sind zuerst flach, bald verbreitern und vertiefen sie sich aber und zeigen dann aufgewulstete und ausgenagte Ränder. Durch Verheilung der Rotzgeschwüre entstehen Narben. Die rotzige Erkrankung der Kehlgangslymphdrüsen äußert sich durch eine anfänglich festweiche, später harte, knotige Anschwellung. Neigung zur Vereiterung, wie sie bei der Drüse besteht, fehlt. Nicht selten sind die Knoten mit der Nachbarschaft, z. B. mit dem Unterkiefer, verwachsen und infolgedessen festsitzend; sie können aber auch verschiebbar sein. Beim Hautrotz treten Knötchen und Geschwüre in der Haut, häufiger aber bis walnußgroße und größere Knoten oder Beulen unter der Haut auf, die nach kurzer Zeit erweichen, nach außen durchbrechen und Geschwüre bilden, aus denen sich eine zähe, dünne, mißfarbige, häufig blutige Flüssigkeit entleert. Die Ränder der Geschwüre sind auch beim Sitze in der Haut aufgewulstet und ausgenagt. Die Geschwüre zeigen nicht Neigung zur Heilung wie Wunden, die nach Verletzungen entstanden sind. Die Rotzknoten und Rotzgeschwüre treten hauptsächlich an den Gliedmaßen, an der Brust und unter dem Bauche auf. Von den Geschwüren verlaufen strangförmige Anschwellungen(entzündete Lymphgefäße) bis zu den nächstgelegenen Lymphdrüsen, die vergrößert und hart sind. Außerdem können im Verlaufe des chronischen Rotzes mehr gleichmäßige, schmerzlose und sehr derbe Anschwellungen der Haut und Unterhaut auftreten(sog. Elefantiasis). Diese Anschwellungen entwickeln sich besonders an den Gliedmaßen. Gewöhnlich ist ein Bein, vorzugsweise ein Hinterbein erkrankt; es können aber auch beide Hinterbeine oder ein Hinterbein und ein Vorderbein erkrankt sein. Selten sind alle vier Gliedmaßen von der Erkrankung betroffen. Außer an den Gliedmaßen können die rotzigen Anschwellungen der Haut und Unterhaut auch am Schlauche und am Kopfe auftreten. In den verdickten Abschnitten der Haut können die bereits beschriebenen Knoten, Geschwüre und strangartige Verdickungen zugegen sein; die zugehörigen Lymphdrüsen sind vergrößert und fühlen sich hart an. Neben diesen Erscheinungen können Husten und Atembeschwerden(Kehlkopf= und Lungenrotz), ferner zeitweiliges Nasenbluten bestehen. Bei längerer Dauer der Krankheit magern die Tiere ab, ermüden rasch beim Gebrauch und lassen eine rauhe, aufgebürstete Beschaffenheit des Haarkleides erkennen. Die Dauer des chronischen Rotzes kann sich auf Jahre erstrecken. Beim akuten Rotze zeigen die Tiere das Bild einer schweren fieberhaften Erkrankung. Die Krankheit beginnt mit Schüttelfrost und hohem Fieber. So dann zeigen sich schleimig=eiterige, später blutiger oder jauchiger Nasenausfluß, Knötchen und Geschwüre in der Nasenschleimhaut, angestrengtes und geräuschvolles Atmen. Anschwellungen, Knoten= und Geschwürbildungen der Haut mit Schwellung und Verdickung der Lymphgefäße und Lymphdrüsen. Beim akuten Rotze sterben die Diere durchschnittlich nach Ablauf von 3 bis 14 Tagen. Krankheitsmerkmale an den toten Tieren. Bei gefallenen, getöteten oder geschlachteten Tie ren finden sich außer den Veränderungen der Nasenschleimhaut, der Haut, der Lymphgefäße und Lymphdrüsen, die schon während des Lebens der Tiere nachgewiesen werden können, Knötchen, Geschwüre und unter Umständen Narben in den höher gelegenen Teilen der Nasenschleimhaut, in der Schleimhaut der Stirn= und Oberkieferhöhlen, sowie des Kehlkopfes und der Luftröhre. Ferner beobachtet man in den Lungen Knötchen, die etwa hirsekorngroß und am Rande rot sind, etwas größere Knötchen, die von einer grauen, durchscheinenden Kapsel umgeben sind, ferner Erweichungsherde mit dicken, schwieligen Wän den(rotzige Kavernen) und walnuß= bis kindskopfgroße derbe, schwielige Knoten(Rotzgewächse). Mit dem Lungenrotz ist regelmäßig eine Vergrößerung der an der Luftröhre und zwischen den Lungen gelegenen Lymphdrüsen verbunden. Endlich können auch rotzige Herde in der Milz, den Nieren, dem Herzen, den Hoden und Knochen vorhanden sein. Beim akuten Lungenrotz findet man außer Rotzknötchen, die in großer Zahl zugegen ssein können, dunkelrote Entzündungsherde sowie Höhlen, die mit abgestorbenem Gewebe und jauchiger Flüssigkeit gefüllt sind, und, wenn diese Herde bis zur Lungenoberfläche reichen, auch abziehbare Beläge auf dem Brustfelle. Anzeigepflicht und Maßnahmen vor polizeilichem Einschreiben. Wenn ein Tier Erscheinungen des Rotzes oder Erscheinungen, die den Ausbruch des Rotzes befürchten lassen, zeigt, so ist unverzüglich der Polizeibehörde Anzeige zu machen; auch sind die kranken und verdächtigen Tiere von Orten, an denen die Gefahr der Ansteckung fremder Tiere besteht, fernzuhalten. Das gleiche hat zu geschehen, wenn die Merkmale des Rotzes oder Rotzverdachts bei einem gefallenen oder getöteten Tiere gefunden werden. Ist ein rotzkrankes oder der Seuche verdächtiges Tier gefallen oder getötet, so ist für eine Aufbewahrung Sorge zu tragen, durch die eine Verschleppung von Krankheitskeimen nach Möglichkeit vermieden wird. Das Abhäuten solcher Kadaver ist verboten. Auch das Schlachten rotzkranker oder der Seuche verdächtiger Pferde oder andee Einhufer ist untersagt. Der Wächter eines solchen Tieres ist von jeder Dienstleistung bei anderen Einhufern auszuschließen und darf nicht in dem Seuchenstalle schlafen. Personen, die Verletzungen an den Händen und anderen unbedeckten Körperteilen haben, dürfen zur Wartung rotztranker und der Seuche verdächtiger Tiere nicht verwendet werden. Uebertragbarkeit auf den Menschen. Menschen, bei denen Absonderungen rotziger Tiere auf verletzte Hautstellen, in das Auge, auf die Schleimhaut der Nase oder des Mundes gelangen, können am Rotze erkranken. Die Erkrankung äußert sich bereits nach 3 bis 5 Tagen durch Anschwellung der angesteckten Stelle und der in der Nähe gelegenen Lymphgefäße und Lymphdrüsen. Mit Rücksicht auf diese Gefahr ist beim Umgang mit rotzkranken und der Seuche verdächtigen Tieren die größte Vorsicht notwendig. Personen, die sich mit Rotz angesteckt haben, müssen sich, wegen der großen Gefährlichkeit der Krankheit, sofort in ärztliche Behandlung begeben. Zu bemerken ist, daß in den meisten Bundesstaaten die Erkrankung eines Menschen an Rotz unverzüglich der Polizeibehörde anzuzeigen ist. Rheinland und Westfalen. Schlagwetterexplosion. TU. Dortmund, 18. Aug. Auf Zeche Adolf von Hansermann ereignete sich eine lokale Schlagwetterexplosion. 4 Bergleute wurden dabei lebensgefährlich verbrannt. Zwei von ihnen sind bereits ihren Verletzungen erlegen. Der Rächer seiner Schwester. Einem Bericht aus Dortmund zufolge tötete in dem benachbarten Syburg ein auf Urlaub weilender Landwehrmann, während sie im Wirtshaus saßen, einen Milchhändler durch einen Stich mit dem Seitengewehr, der den Händler in das Herz traf. Der Milchhändler hatte die Schwester des Landwehrmannes beleidigt. Einen schrecklichen Tod. Haspe, 17. März. Einen schrecklichen Tod fand der 14=jährige Laufbursche Karl Antennerwer von hier. Beim Umladen von Leder überschritt er die Gleise, wurde von einem aus Hagen kommenden Schnellzug erfaßt und auf der Stelle getötet. Obdachsuchende Soldaten. Köln, 18. Aug. Wir lesen in einem Kölner Lokalblatt: Ein eigenartiges Straßenbild konnte man abends auf dem Blaubach beobachten. Etwa zwanzig Infanteristen schlenderten unter Führung eines Unteroffiziers dem Waidmarkt zu. Die Leute waren mißmutig, das sah man ihnen an; und der Vorgesetzte zog die Schultern hoch, als wollte er sagen: ich kann euch auch nicht helfen. Dann wurde Halt gemacht; die Soldaten schnallten ihren schweren Affen ab und stellten ihn neben sich auf den Bürgersteig. Bald sammelte sich eine Menschenmenge an. Der Unteroffizier reckte sich empor und hielt folgende Ansprache an das Volk:„Meine Herrschaften! Ich sollte meine Korporalschaft in der Kaserne am Weidenbach unterbringen, und jetzt erfahren wir, daß die Kaserne ganz besetzt ist. Ist vielleicht jemand unter Ihnen, der einen meiner Leute für die Nacht beherbergen kann, da ich jetzt nicht gut ein Quartier auftreiben kann? Es muß aber hier in der Nachbarschaft ssein und dafür gesorgt werden, daß die Leute morgen früh um 64Uhr wieder an der Weidenkaserne sind.“ Da trat ein anscheinend dem Arbeiterstande angehörender Mann vor und sagte:„Mein Sohn steht im Felde, Sie können mir einen Mann mitgeben.“(Bravorufe.) Der Unteroffizier notierte sich die Adresse, und der Mann ging mit dem Soldaten von dannen. Heiterkeit erregte es, als eine ältere Frau, ohne Hut, aber in properer Schürze, sich einen Weg durch die Menge bahnte und rief:„Ich han zwei Junge im Kreg. Ihr könnt mer zwei Zaldate geffe.“„Darf ich um die Adresse bitten?“ sagte der Unteroffizier, und mit lauter Stimme antwortete die Frau:„Witwe Müller, vum Krommen Böchel“. Als der Unteroffizier fragte:„Wie heißt die Straße, bitte?, brach erneute Heiterkeit aus. Mit den Worten:„Ihr soll et got bei mir han,“ zog die resolute Kölnerin mit den beiden Vaterlandsverteidigern ab. Eine tiefschwarz gekleidete Frau mit verweinten Augen trat vor:„Notieren Sie mir auch einen Mann. Er kann das Zimmer meines Sohnes einnehmen, der in Frankreich gefallen ist." Alles wurde ernst und still und bemitleidete die Mutter. Bald aber kam wieder eine heitere Szene, als ein junges Mädchen aus dem Hintergrund rief:„Dot mer och ene Mann, Hähr Unteroffizier!"„Aber gewiß, mein Fräulein. Sie können sich einen aussuchen. Darf ich Ihnen diesen blonden empfehlen, oder wollen Sie den dort mit dem schwarzen Vollbart?“„Dat es mir egal, wenn et nur ene, Mann es.“ Auf die Frage:„Wohnen Sie auch hier in der Nähe?“ antwortete die Maid:„Natürlich, he en der Spetz.“ Vergnügt ging sie mit„ihrem“ Mann der elterlichen Wohnung zu. So wurden nach und nach alle Soldaten abgesetzt. Als noch zwei auf dem Bürgersteig standen, sagte der Unteroffizier:„Meine Herrschaften, greifen Sie zu, es sind nur noch zwei Mann vorrätig.“ Ein kleiner barfüßiger Stropp rief dem Unteroffizier zu:„Wahd ens jett, ich frogen ens effens minge Vatter, of ich och ene Zaldate mitbrenge darf.“ Und schon flog er wie der Blitz von dannen. Als er zurückkehrte, rief er schon von weitem:„Mer nemme se alle zwei.“ Aber schon notierte der Unteroffizier die Adresse der Leute, die sich für die beiden letzten gemeldet hatten. gewaltiger Ausbruch des dortigen Vurran Auch andere erloschene Vulkane erwachten zu neuer Tätigkeit. Lustmord. TU) Stuttgart, 18. Aug. In der Nähe vog Stuttgart wurden heute früh in einem Walde die Leichen eines jungen Mannes und eines Mädchene gefunden. Beide zeigen zahllose furchtbare Stichwun. den, deren Beschaffenheit nach Auffassung der Poli. zei darauf schließen läßt, daß ein Lustmord vorliegt, Ueber die Herkunft der beiden Ermordeten konnte Näheres noch nicht ermittelt werden. Die Unter. suchung über den Täter hat bisher noch keinen haltspunkt ergeben. Unglück durch Explosion einer Rakete, TU. Trohes, 18. Aug. Ein beurlaubter Soldat befand sich auf dem hiesigen Bahnhof. Eine Rakete die er auf dem Schlachtfelde gefunden und in seinen Tornister gesteckt hatte, explodierte. 1. Personen wurden verwundet, darunter 4 schwer. Die Verunglückten wurden ins Hospital gebracht Grati Allerlei. Ein mutiger Handstreich. Die Stellungen der Engländer näherten sich de nen eines Württembergischen Reserve=Infanterie. auf erwa 80 Meter. Von den Englan dern war quer über den Bahndamm ein über manns hoher Sandsackwall gebaut. Diese hinter die von unseren Truppen kein Einblick zu g winnen war, sollte zerstört und dann eine Erkundun der feindlichen Gräben vorgenommen werden. Nach längerem Artilleriefeuer war die Sandsa packung halb zerstört. Kaum war das Feuer eing stellt, eilten beiderseits der Bahn Patrouillen vo Ihnen schlossen sich andere Mannschaften freiwilli an. Ein Pionier und 4 Mann drangen durch ei Schlupfloch in den feindlichen Graben ein, die and ren Mannschaften folgten ihnen auf und neben de Damm. Der Feind hatte einen so kühnen Handstrei wohl kaum erwartet. Engländer etwa in Stär eines Zuges, der schwachen Patrouille an Kräfte weit überlegen, liefen in eiliger Flucht nach eine nahen zerschossenen Gehöft. Die Engländer, die## nigstens 30 Mann verloren hatten, führten in ihr Gräben von beiden Seiten bald Verstärkungen her Nach tapferem Widerstande mußte die Patromue Uebermacht weichen. Einzelne Mannschaften dech durch kaltblütiges Feuer den Rückzug. Die Unte nehmung hatte wertvolle Aufschlüsse über die fein lichen Stellungen geliefert. Erneut erwies sich o allem, daß bei dem wochenlangen Ausharren Schützengraben froher Kampfesmut und deutscher## griffsgeist in unseren Soldaten lebendig geblieb sind. Von den Teilnehmern an der Patrouille wu den mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet: Kriegsfreiwilligen Gefreiten Hönig aus Pforzhe und Stuis aus Herrenried, die Kriegsfreiwillig Räuchle aus Dacknong, Weigele aus Vaihingen u. Schabel aus Eßlingen, Spahr aus Ulm, Mink Rottweil und Hörmann aus Ravensburg, der La sturmmann Fabrion aus Eglosheim und der Mus tier Fetzer aus Ludwigsburg. Aus aller Erdbeben auf Kamtschatka und in TU) Karlsruhe, 18. Aug. Aus Petersburg meldet die Neue Zürcher Zeitung: Auf Kamtschatka erfolgte am Freitag ein 5 Minuten dauerndes Erdbeben. In der Provinz Phiutar in Japan fand ein Geistesgegenwart bei einer Erkundun In den ersten Wintertagen v. J. stand die en reitende Batterie des Feldartillerie=Regiments 1 3 in Stellungen. Der Feind hatte gute Beobachtun stellen auf Kirchtürmen usw. inne und belästig durch sein Artilleriefeuer die deutschen Schützenab sung und den Verkehr nach dem Schützengraben. Erkundung der feindlichen Artilleriestellung wu deshalb eine Offizierspatrouille vorgeschickt, der## der Unteroffizier Bartsch aus Rohrsheim, Kreis 5 berstadt, zugeteilt war. Etwa 500 Meter vor Schützengraben stand ein Strohschober, der jedoch dem ebenen Gelände nur sehr gefahrvoll zu erreich war. Die Kavalleriepostierungen rieten dem Unt offizier Bartsch, der sich freiwillig dazu erbot, Schober aus zu erkunden, ab, es sei zu gefäh Bartsch ließ sich dadurch nicht abschrecken und mas sich trotzdem auf seinen gefährlichen Weg. Kriech erreichte er den Strohschober und erkletterte ihn. er oben ankam, fand er sich einem feindlichen Interisten gegenüber, der ihn erstaunt anblickte. B schnell schoß Bartsch ihn mit seinem Revolver unter. Ein anderer, welcher sich unten verbor## hatte, ergriff die Flucht. Die Tragweite des Re## vers war zu gering, um ihn noch zu erreichen. Ba## konnte nun seinen Erkundungsauftrag in Ruhe führen und kehrte mit gutem Ergebnis wohlbeha von seinem kühnen Wagnis zurück. Als Beute bra er das Gewehr des toten Feindes mit. Bühnensterne. Kriminalroman von M. Kossak. 30 Fräulein Lina spielte zwar die Verschämte und schalt n kecken Herrn von Smetana ob seiner etwas zu überütigen Art, ihr zu huldigen, aus, aber sie ließ sich diebe dessenungeachtet ganz gern gefallen. Marum sind Sie so schön, Fräulein Lina rümmel als Erwiderung auf ihre sittsamen Vorwürfe, machtend.„Kannich dafür, daß Sie mir den Kopf verehen?“ * Was die Männer auch auf alles zu sagen wissen! einte Lina und schlug ihren Verehrer scherzend auf den kund. Im stillen dachte sie:„Er ist doch wirklich recht sch. der Herr von Smetana!".„ Zwei Tage darauf saß die Köchin mit der Verdi geütlich um die Abendstunden in Anitas Salon. So „Wbissen Sie was, Fräulein Verdi“— meinte Lina ertraulich—„wir wollen uns auch mal einen verguug„Im Speiseschrank steht noch ein schönes Stück Gauseaten, das bringe ich uns hierher und dazu mach ich us eine Tasse— ein bissel Kognak ist auch da— da lauschen wir dann zusammen. Nicht wahr? Die Verdi sah sie mißtrauisch an, sie war an solche teundschaft der Kollegin nicht gewöhnt. Lina aber sußte kraft der Schlauheit, die in jedem Weibe steckt, senn es gilt, ein gewünschtes Ziel zu erreichen, alle ihre jedenklichkeiten zu überwinden.„Wir sind nun doch inmal in demselben Hause, warum sollen wir da nicht reundinnen sein? Mit der Feindseligkeit macht man sich bloß das Leben unnütz sauer, das müssen Sie doch einsehen.“ sagte sie, und die Verdi sah es ein. Sie atte sich in letzter Zeit recht vereinsamt gefühlt, weil ie Herrin im Verkehr mit ihr doch beträchtlich vorsichtier und unnahbarer gewesen war als früher, und die lussicht, mit der Köchin zusammen über jene zu klatheu, besaß eine gewisse Anziehungskraft für sie. Leider nur wurde der Gedankenaustausch der schönen ##eelen durch sprachliche Schwierigkeiten stark beeinträchiat. Lina verstand kein Wort italienisch und die Verdi edete ein fürchterliches Kauderwelsch, wenn sie sich der deutschen Sprache bediente. Dessen ungeachtet unterhielten sie sich ganz flott und die Köchin hörte aus dem Wortschwall der Italienerin immerhin so viel heraus, daß diese auf ihre Herrin schimpfte und sie gemeinster Undankbarkeit gegen sie, ihre intimste Vertraute, bezichtigte. „Aber sie soll mich noch kennen lernen,“ schrie sie, die Faust drohend schüttelnd.„Mariette Verdi läßt sich ungestraft nichts gefallen, sie weiß sich zu rächen— zu rächen!" Punkt halb acht klingelte es an der Entreetür— Brümmel war mit militärischer Pünktlichkeit erschienen. Lina ging öffnen und ihr Freund stand auf der Schwelle, den Finger an den Mund legend, um einen unvorsichtigen Ausbruch ihrer Wiedersehensfreude zu verhindern; unter dem Arm trug er ein Kästchen, wie es Geschäftsreisende bei sich zu führen rgegen. „Die Signora Brusio zu Hause?“ fragte er laut. „Nein, die Signora ist ausgegangen,“ stammelte Lina. „Ich wollte nur aufragen, ob sie nicht Bedarf an feinen Likören hätte. Meine Firma“— und nun erging der geschmeidige Detektiv sich in einem Redeschwall, welcher die Anpreisung seiner Ware zum Gegenstand hatte. „Aber wenn die Signora auch nicht daheim ist, so würden Sie, Fräulein, doch vielleicht— ich möchte mich glücklich schätzen, Sie zu meinen Kunden rechnen zu dürfen. Eine kleine Probe steht gern zu Diensten und," bevor die Köchin noch zu antworten vermochte, hatte Brümmel sich bereits durch die Tür gedrängt und ein paar Minuten später stand er schon im Salon, sich ehrfurchtsvoll vor der dort sitzenden Mariette verneigend. „Die Damen gestatten—“, er öffnete sein Kästchen und entnahm ihm eine Anzahl kleiner Flaschen, die er vor den gierigen Augen der Verdi auf den Tisch stellte. „Danke bestens, mein Fräulein—“ wandte er sich an Lina, die hinauseilen wollte, um Gläser zu holen— „brauche nichts, ist alles hier— unsereiner hat dergleichen immer bei der Hand.“ Er packte die Gläser aus, goß sie aus einer Flasche mit lockendem goldig gelbem Inhalt voll. „Auf Ihr Wohl, meine verehrten Damen,“ rief er, sein Glas gegen Lina und Mariette erhebend, nachdem er sich ungeniert auf einen Sessel niedergelassen hatte. „Ein feiner Stoff!“ fuhr er fort.„Dick wie Oel und feurig und dabei doch sauft und süß, wie die Liebe— wollte sagen, wie alles, was schön und beglückend ist, denn das ist die Liebe doch— nicht wahr, meine Dainen?“ „Nein, wie gespaßig der Herr von Smetana immer ist!“ fuhr Lina unbedacht heraus. Doch der gewandte Brümmel verstand ihre Unvorsichtigkeit sofort wieder gut zu machen.„Nein, daß das Fräulein sich auch meinen Namen gemerkt hat!“ meinte er unbefangen.„Große Ehre für mich— wahrhaftig! Wir haben uns nämlich schon vor einigen Tagen beim Materialienhändler drüben an der Ecke gesehen, als ich dort meinen Besuch machte,“ erklärte er der Verdi. Da diese ein paar Worte in ihrem fürchterlich gebrochenen Deutsch erwiderte, rief er erfreut,„ah, die Signora ist Italiana! Wie mich das interessiert! Schönes Land, Italia— bin mehrmals dort gewesen und kann auch die herrliche melodische Sprache so einigermaßen reden. Si, si, parlo italiano, vnole die—“ und nun wandte er sich in geläufigem Italienisch an Mariette, ihr einige höfliche und schmeichelhafte Phrasen über ihr Geburtsland sagend. Dabei versäumte er es aber keineswegs, auch Lina die Cour zu machen, um nicht unnötigerweise ihre Eifersucht herauszufordern. Mit der Verdi redete er italienisch und mit der Köchin deutsch, dabei immer jeder alles, was sie nicht verstand, in ihr heimisches Idiom übersetzend. So bewegte sich die Unterhaltung eine Weile fort. Natürlich wurde immer fleißig getrunken, denn Brümmel schenkte sofort, sowie ein Glas leer war, wieder ein. Lina trank nur wenig, aber Mariette ließ sich die günstige Gelegenheit, ihrer Leidenschaft für feine Liköre zu fröhnen, nicht ungenützt entgehen. Schon brannten ihre gelben Wangen und glühten ihre Augen in einem verdächtigen Feuer, als Brümmel sich behaglich in seinen Sessel zurücklehnend, äußerte,„wie schön es die Damen hier haben! Prächtige Wohnung, große Eleganz und eine bequeme, sorgenfreie Stellung— denn sicher bietet die Signora Brusio Ihnen die doch. Sie hat wohl bedeutende Einnahmen?“ „Ah die!“brummte die Verdi ingrimmig.„Die, die—“ ihre schwarzen Augen funkelten und in ihrem mageren Gesicht erschien ein gehässiger Zug. „So haben Sie Klage über die Signora zu führen?“ sagte der Detektiv erstaunt. Alsob es nur dieser Worte bedurft hätte, um Beredsamkeit der Kammerjungfer zu entfesseln, so bn jetzt ein Strom von Verwünschungen gegen ihre Hey von ihren Lippen. Wie geizig sie wäre, wie und bar und wie schlecht— ja, wie schlecht, setzte sie Bii mel auseinander, immer in ihrer aufgeregten und gleich boshaften Weise redend. „O. o. o!“ machte Brümmel bedauernd.„Ja man hörte freilich so mancherlei über die Signora, ich dachte mir, die Leute reden auch so viel, und darf ihnen nicht alles glauben. Und besonders, de Graf Welshofen, der doch mit der Signora ve#n war, ihr solch großes Vermögen hinterlasseh he# mußte er eine sehr gute Meinung von ihr gehabt ben. Aber, so trinken Sie doch, Signora," bat er, Flasche dem Glas der Verdi nähernd.„So, nun bieren Sie einmal diesen Likör— echter Chalt## im Kloster gemacht, unübertrefflich! Also, um au Grafen und die Signora zurückzukommen— ihn wohl sehr geliebt hat, ihren toten Bräutigan was?“ Die Verdi lachte giftig.„Geliebt! So einen Mann! Und lieben kann die überhaupt nicht.“ „So, so. Uebrigens— was ich noch sagen woll warum mag die Signora eigentlich immer#### treten, da sie es doch gar nicht mehr nötig hat:; sie jetzt reich ist? Aber trinken Sie aus, Signora, ken Sie aus.“ „Ja, sie muß schon," meinte die Verdi mit schoft anstoßender Zunge.„Da sie sich mit ihrem Lieb überworfen hat und ihr vor dem Gelde graut, sie es noch erst einige Zeit liegen lassen— vielleich sie ihrer Sache nicht ganz sicher ist und— den gewonnen, so zerronnen— da läßt sie es eben alles beim Alten bleiben.“ Brümmel lauschte mit Staunen diesen für ihn klärlichen Worten. Jetzt aber galt es, vorsichtig## um die Italienerin nicht mißtrauisch zu machel ja, wie gewonnen, so zerronnen!“ wiederholte er!" „Ein wahres, altes Sprichwort, das in diese sicher seine Anwendung findet! Denn es klebt doc lich recht viel Unheimliches, sozusagen Blut#### Reichtin.“ Dabei schenkte er von neuem ein. Bezugspre Renotlich 70 Pig. mit lageblatt 75 Pig. Ers mit Ausnahme der Son Durch die Pest 2.40 äbrlich ehne Zustellu# Pestnig. Nr. Druck u. Derlag: Auton a n u Oberhause Nummer Staatsfekret 14. Sitzu Am Bundesra gow. Dr. Lisc Präsident Dr. 2,00 Uhr. Auf der Tage Anfrage. Abg. Dr. Lie entsprechender Bei den bereit, auf d Annexionen aller lungen einzutrete Staatssekretär im Einverständni Hauses zu befinde Abg. Liebknecht a wort zu erteilen a derholender Beisa Abg. Liebkn tern. Seine Wor Gelächter unter. Frage erfolgt ni schallt. Es folgt die zu Reichsschatzsekre Nachtragsetat trei zum vierten Male trag auf Bewillig Krieges erforderli heran. Ihre Buk Geiste der Einigke Forderung befaßt. rung des neuen## auch der Zustimm Zu Beginn des 7 vor diesem Hause, verbündeten, der ein kurzes Bild vo Jahres und von 1 kunft geben. Bew den. Mit dem N Kriegskredite auf her bewilligte Kr da unsere Schätzun troffen werden. Di neuer Formationei pflegung bei steig herigen Vorstellun verbrauch, Verme Organisation der feindlichen Gebiete Die monatl hart an Wir wollen un hinwegtrügen. Das jahr wird vielfach tst gegenwärtig A vorzubeugen. Die sich diesen Aufgabe Kredit werden 20 zur Verstärkung d Gemeindeverbände fahrtspflege. Dies sonst gebracht wer genen Krieg bis z Aber noch immer daß ihre Sache v# Waffen das einzig Für die Aufbring wieder der Anleih es angängig ist, werden. Die Kriegsgew menkunft der Fina ein grundsätzliches jedoch zu einer Ge sind auch der Ansich Steuer erst nach! kann, da sich dann Krieges übersehen erheblichen Zuwad an die Reichsverm unterliegt noch der Kriegsgewinnsteue Kriegsanleihen zu Beispiele, auf die während des Krie jetzt trotz mehrfaschlossen. Vorläuf giltige Regelungd schluß und die Zeit Wenn Gott uns di auch beim Frieden gessen, das sind