Sonesasso Mmo Resssese Ausgabe B Hauptschriftleiter: Dr. Rudolf Hundt(Wehrm.) Stellvertreter. Hans Hollender. Für unverlangt eingehende Manustripte wird währ geleistet. Rücksendungen nur mit beigelegtem Rückvorto. Verlag: C. Hundt sel. Wwe. Langenberg=Rhld., Hauptstraße 49. Ruf 120 .VSrtrnenn u uihe br# e. dtw# u8 79. Jahrgang Die Heimatzeitung für Langenberg und Umgegend Hlelle und Schriftleitung: Langenberg Rhld., Hauptstraße 40( Ruj 170 Zur Zeit sind die Preisiisten Nr. 5 vom 1. 7. 1940 und Nr. 2 vom 1. 7. 1940(SammelWlessche Errhillungeart= Langenberg=Fald. Bezugspreis duch die Post bezogen je Monat .90 Reichsmark zuzüglich Bestellgeld, dunch Boten bezogen 2 Reichomark einschl. Botenlohn. Nunsner 175 Donnerstag, 29. Juli 1943 Rib Voiseesornho Sscfsne Vruery Doi---ss. Anhaltende schwere Abwehrkämpfe bei Orel— Im Süden und Norden der Ostfront Abschwächung der feindlichen Angriffstätigkeit Berlin, 29. Juli. Das Schwergewicht der bolschewistischen Offensive lag auch am 27. Juli wieder im Orel=Bogen. Südlich Orel erneuerten die Sowjets ihre Durchbruchsversuche auf breiter Front. Nach starker Feuervorbereitung kam der kombinierte Infanterie= und Panzerangriff des Feindes ins Rollen, wurde aber unter Abschuß von 17 Panzern, meist amerikanischer Herkunft, abgewehrt. Ebensowenig konnten sich die Volschewisten östlich und nördlich Orel gegen unseren Truppen durchsetzen. Auch hier scheiterten die sich fortgesetzt wiederholenden Angriffe sehr starker Infanterie= und Panzerverbände nach mehrstündigen hin= und herwogenden Gefechten am Widerstand unserer mit großer Härte Lämpfenden Grenadiere und Panzermänner. Da sich die Sowjets bei ihren Vorstößen gegen den Ost= und Nordabschnitt der Orelfront stark auf Panzerbrigaden stützten, war die Zahl der erneut abgeschossenen Panzerkampfwagen wieder beträchtlich. Allein im Bereich eines Panzerkorps wurden 60 Sowjetpanzer vernichtet. Davon schoß eine Panzerabteilung allein über 50 ab und erhöhte damit die Zahl der von ihr seit 5. 7. zur Strecke gebrachten Panzer auf 185. In den Gefechtsstreifen anderer Divisionen verlor der Feind weitere 40 Kampfwagen, so daß er, zusammen mit den Abschüssen am südlichen Frontbogen, im Raum von Orel insgesamt wieder 117 Panzer einbüßte. Die Luftwaffe hatte starken Anteil an dem neuen Abwehrerfolg. Kampf=, Sturzkampfund Nahkampfflieger griffen fortgesetzt in die Erdkämpfe ein und bombardierten insbesondere nordöstlich Orel mit starker Wirkung Panzer. Vatteriestellungen und bereitgestellte Truppen. Als die Bolschewisten die starke Abwehr aus der Luft durch überraschende Vorstöße gegen einen Flugplatz im Raum von Karatschew abzuschwächen versuchten, schossen unsere Jäger sämtliche angreifenden Bomber ab. Erfolg versagt. Sämtliche Vorstöße scheiterten im Abwehrfeuer oder wurden schon in der Bereitstellung durch unsere Artillerie zerschlagen. Sowjetischer Angriff vor der Entwicklung zerschlagen Unsere Grenadiere, die östlich Orel seit Tagen und Nächten ununterbrochen gegen die Uebermacht feindlicher Infanterie= und Panzerkräfte im Kampf stehen, beweisen ihren ungebrochenen Kampfwillen immer wieder durch einzelne, antschlossen geführte Unternehmen. So war z. B. beobachtet worden, daß sich der Feind in einer Mulde unweit der Kampflinie eines donauländischen Grenadierregiments in Stärke von über 100 Mann zum Angriff bereitstellte. Der schnelle Entschluß unserer Grenadiere kam aber dieser Absicht zuvor. Der Chef einer Grenadierkompanie raffte seine gerade verfügbaren Männer zusammen und stieß schlagartig mitten in die aus frischen Truppen bestehende Ansammlung hinein. Trotz der dadurch anfänglich entstehenden Verwirrung setzten sich die Bolschewisten erbittert zur Wehr. Nach zweimaligem Vorstoß waren aber die Sowiets niedergekämpft. Im zügigen weiteren Vorgehen nahmen unsere Grenadiere dann noch eine in diesem Abschnitt liegende wichtige Höhe. Durch den schnellen Zugriff unserer Grenadiere wurde somit ein feindlicher Angriff bereits zerschlagen, bevor er noch zur Entwicklung kam. Schwere Schiffsverluste der briten schwere Abwehrauf Sizilien Mut und Führung gegen Masse Im Verlauf der Schlacht im Raum von Orel haben unsere Truppen im Angriff und Verkeidigung immer wieder ihre Ueberlegenheit gegenüber den auf Massenwirkung bedachten Bolschewisten bewiesen. Eine unserer erfolgreichen Divisionen ist die rheinischwestfälische 86. Infanterie=Division, die sich in den letzten Wochen beim Durchbruch durch tiefgestaffelte feindliche Stellungssysteme und besonders hervorgetan hat. Ihre Leistung spiegelt sich u. a. darin, daß es ihr im Zufammenwirken mit anderen Heeresverbänden gelang, vom 5. bis 18. Juli 327 Sowjetpanzer zu vernichten. Abflauende Kampftätigkeit im Süden und Rorden Im Gegensatz zu den Kämpfen im Raum Orel, die in unverminderter Heftigkeit andauern, flaute die Angriffstätigkeit der Volschewisten an der Süd= und Nordfront bis auf örtliche, wenn auch zu schweren Gefechten führende Vorstöße ab. Dicht nördlich Noworossijsk versuchten die Bolschewisten mit drei auf drei bis vier Kilometer Frontbreite angesetzten Divisionen in das urwaldartige Berggelände vorzustoßen. Bei Taa und Nacht wechselten Angriffe mit Gegenstößen, bis oft erst erbitterte Nahkämpfe die Entscheidung brachten. Obwohl die Bolschewisten keine noch so hohen Verluste scheuten, kamen sie keinen Schritt vorwärts, sondern mußten noch vor den Gegenstößen unserer Grenadiere und den ihnen zur Seite stehenden rumänischen Gebirgsjägern einen weiteren Höhenzug preisgeben, Aus dem Landekopf südlich Noworossifk heraus geführte Vorstöße des Feindes brachen schon vor unseren Hindernissen im Sperrfeuer zusammen. Nordwestlich Krymskaja verhielten sich die Bolschewisten zunächst ruhig. Dann aber stellten sie sich nach Auffrischung ihrer am Vortage schwer angeschlagenen Verbände zu neuen Vorstößen bereit. Obwohl unsere Artillerie die Massierung feindlicher Batterien hatte verhindern können, verschossen die Bolschewisten in einer halben Stunde etwa 5000 Granaten zur Vorbereitung des von vier Bataillonen geführten Angriffs. Bereits mehrere 100 Meter vor unserer Hauptkampflinie brachen aber die von 20 Panzern unterstützten Schützenwellen im Abwehrfeuer zusammen. Bewachte Bewegungen des Gegners An der Mius=Front führten die Bolschewisten mehrere Erkundungsvorstöße südlich Matwiesewst Kurgan sowie südlich und nordwestlich Kuibyschewo. Unsere Truppen zerschlugen aber die teilweise beträchtlichen Angriffskräfte und brachten im Zusammenwirken, mit der Luftwaffe sämtliche Vorstöße unter Abschuß zahlreicher Panzer und Flugzeuge zum Scheitern. Am mittleren Donez und bei Bielzorod griff der Gegner ebenfalls an einigen Stellen an, jedoch, ohne Erfolg. Vorübergehend konnten sich die Bolschewisten in einem Waldgelände festsetzen, wurden aber noch in den fräten Abendstunden von Panzern und Panzergrenadieren daraus vertrieben. Trotz tiefhängender Wolken und häufiger Gewitterstürme überwachten unsere Frieger die feinolichen Bewegungen und griffen lohnende Ziele mit Bouchen und Bordoaffen G3.„ t. a Auch im Norden der Ostfront setzten die Bolschewisten ihre Angriffe südlich des Ladogasees kort. In Auswirkung seiner bisherigen schweren Verluste konnte der Feind jedoch nur geringere Infanterie=, Panzer= und Fliegerkräfte als an den Vortagen in den Kampf werfen. Doch auch den erneuten Durchbruchsversuchen blieb jeder 5 Fernkampfflieger und=Boote am Feind— Anhaltende kämpfe im Raum von Orel— Zerschlagene Angriffe Im Kampf mit einem britischen Schnellbootverband versenkten deutsche Sicherungsstreitkräfte vor der niederländischen Küste ein Artillerie=Schnellboot und beschädigten ein zweites so schwer, daß es als vernichtet angesehen werden kann. Unsere Fahrzeuge kehrten vollzählig in ihre Stützpunkte zurück. Fernkampfflugzeuge griffen erneut den im Atlantik gesichteten feindlichen Geleitzug an und versenkten zwei Handelsschiffe mit 12000 BRT. Ein Schiff von 5000 BRT erhielt so schwere Bombentreffer, daß es Schlagseite zeigte. Zwei weitere große Frachter wurden beschädigt. Deutsche Unterseeboote versenkten im Atlantik und im Mittelmeer acht Schiffe, mit zusammen 44241 BRT., beschädigten einen leichten Kreuzer sowie sechs Frachter und schossen in der Abwehr drei seindliche Flugzeuge ab. 4. Flugzeugträger torpediert Rom, 28. Juli. Der italienische Wehrmachtbericht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der sizilianischen Front heftiges Artilleriefeuer. Feindliche Angriffe im Zentralabschnitt mißglückten. Deutsche Flugzeuge griffen vor Anker liegende feindliche Schiffe im Hafen Augusta an, versenkten eine Korvette und einen Tanker von 7000 Tonnen und warfen sechs Transporter von über 40 000 Tonnen in Brand. Angriffe der englisch=amerikanischen Luftwaffe auf kleinere Orte Calabriens verursachten geringe Schäden und einige Opfer unter der Zivilbevölkerung. Zwei Flugzeuge wurden abgeschossen, eines davon durch die Flak in Messina und eines von Jägern bei Capua. Bei einem mißglückten Angriff gegen einen unserer Geleitzüge im Tyrhenischen Meer wurden vier feindliche Flugzeuge von Begleiteinheiten zerstört. Im Atlantik erzielte eines unserer=Boote unter dem Kommando von Korvettenkapitän Giuseppe Roselli Lorenzini zwei Torpedotreffen auf einen feindlichen Flugzeagträgen Aus dem Führerhauptquartier, 28. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die schweren Abwehrkämpfe im Abschnitt Orel dauern an. An der übrigen Ostfront ließen die Angriffe der Sowjets an Stärke und Ausdehnung nach. Von den einzelnen Kampfabschnitten wird gemeldet: Am Kubanbrückenkopf, am Mius und am Donez scheiterten feindliche Angriffe. Im Raum von Orel griff der Feind auch gestern mit unverminderter Stärke an. Alle Angriffe brachen unter hohen Verlusten für die Sowjets zusammen. An dieser Front hat sich in den letzten Wochen die rheinisch=westfälische 86. Infanterie=Division besonders ausgezeichnet. Auch südlich des Ladogasees blieben feindliche Angriffe, die jedoch mit schwächeren Kräften als an den Vortagen geführt wurden, erfolglos. Auf Sizilien nahm die beiderseitige Artillerietätigkeit erheblich zu. Im mittleren Frontabschnitt blieben Angriffe britischer und nordamerikanischer Verbände im Abwehrfeuer vor den deutsch=italienischen Stellungen liegen oder wurden durch sofort einsetzende Gegenstöße zerschlagen. In den Gewässern der Insel vernichtete die Luftwaffe bei Tages= und Nachtangriffen einen Tanker von 7000 BRT. und eine Korvette, sechs große Transporter wurden beschädigt. Starke feindliche Bomberverbände setzten ihre Terrorangriffe in der vergangenen Nacht gegen die Stadt Hamburg fort. Es entstanden weitere Verwüstungen und zum Teil ausgebreitete Brände in mehreren Stadtteilen. Die Bevölkerung erlitt wieder Verluste. Von Nachtjägern und Flakartillerie wurden nach bisherigen Feststellungen 47 der angreifenden Bomber abgeschossen. Am gestrigen Tage brachten Luftverteidigungskräfte über den besetzten Westgebieten weitere neun seindliche Flugzeuge zum Absturz. Außergewöhnlich schwere Verluste Vergeblicher Ansturm der Bolschewisten südlich des Ladogasees Berlin, 29. Juli. In den Sumpfwäldern südlich des Ladogasees hatten die Bolschewisten bei ihren wiederholten Vorstößen außergewöhnlich schwere Verluste. Allein im Abschnitt eines Gebirgsjäger=Regiments rannten die Sowiets seit dem 22. 7. mit überlegenen, Kräften, unterstützt von zahlreichen Panzern und Schlachtflugzeugen 66 m al gegen unsere Stelluigen an. Immer wieder hielten unsere Jäger den feindlichen Ansturm auf und warfen die Sowjets zurück. Als diese an einer Stelle trotzdem einbrachen, riegelten unsere Gehirgsjäger die Einbruchsstelle sofort ab, warfen den Feind in 24stündigem erbitterten Ringen zurück und vernichteten, teilweise im Nahkampf, 12 Panzer. Die Stellungen einer Gebirgsjäger=Kompanie, die seit Tagen unter schwerstem Beschuß lagen, griffen die Bolschewisten mit achtfacher Uebermacht nach heftigem Artilleriefeuer zehnmal vergeblich an. Am Abend des 26. Juli gelang es den Sowiets, sich durch Gestrüpp und nicht einsehbare Mulden heranzuarbeiten und in die vollkommen zerschossenen Gräben und Kampfstände einzudringen. Obwohl fünf Nächte fast ohne Schlaf, warfen die Gebirgsjäger den Feind im Nahkamppf mit Handgranaten und Pistolen zurück und vernichteten ihn. Runmehr hat der feindliche Druck füllbar nachgelassen. Die Versuche der Sowjets mit Unterstützung von Panzern und Schlachtfliegern im Gestrüpp der zerschossenen Wälder des Niemandslandes in unsere Gräben einzubrechen, scheiterten erneut an der Härte der Gebirgsjäger und der Feuerkraft unserer Artillerie. Die Verluste der rasch herangeführten und ausgefüllten Sowjetdivisionen sind wiederum außerordentlich schwer. Hunderte von toten Bolschewisten liegen vor den Kampfgräben. Allein im Abschnitt eines Gebirgsjägerregiments wurden drei sowjetische Regimenter im ten Täg um Tag dem Ansturm der Sowjets, die mit drei mechanisierten Brigaden, einer Panzer=Brigade, drei Panzer=Regimentern und sechs Schützen=Divisionen gegen die Stellungen der Panzergrenadiere vergeblich anrannten. Innerhalb von sechs Tagen vernichteten die Panzergrenadiere Leistungen, die durch Nennung im Wehrmachtbericht besonders anerkannt wurden, allein 326 Sowjetpanzer. Pilar Primo de Rivera bei Axmann Berlin, 29 Juli. Reichsjugendführer Axmann empfing die im Reich weilende spanische Mädel= und Frauenführerin und Präsidentin der Arbeitsgemeinschaft für Mädelarbeit im europäischen Jugendverband Pilar Primo de Rivera und ihre Begleitung. Dem Empfang wohnten Brigadeführer Frenzel vom Auswärtigen Amt sowie Vertreter der Auslandsorganisationen der NSOAP. bei. Neuer italienischer Senatspräsident Rom, 29. Juli. Der Präsident des Senats, Graf Suardo, ist zurückgetreten. Der König und Kaiser ernannte auf Vorschlag des Recherungschefs Badoglio den Großadmiral di Revel, Ritter des Annunciaten=Ordens, zum Senatspräsidenten. Der neue Senatspräsident ist 1875 in Turin geboren. Er war von 1913 bis 1915 Chef des Marinestabes. Von 1915 bis 1917 Befehlshaber der italienischen Adria=Flotte, von 1917 bis 1919 Chef des Marinestabes, von 1919 bis 1922 Vorsitzender des Rates der Admiräle. Von 1922 bis 1925 Marineminister. Der Großadmiral, der Inhaher höchster italienischer Auszeichnungen und Orden ist, erhielt nach dem Weltkriege den Herzogtitel. Dem itglienischen Senat gehört er seit 1917 an. Lustangriff gegen Nachschub ...„ 29. Juli.— Sizilien braucht Nachschub! Sizilien braucht englisch=amerikanischen Schiffsraum! Täglich, ja stündlich steigen die Versenkungsziffern. Hervoragend ist der Anteil der deutschen Luftmaffe an diesem Aderlaß der feindlichen Tonnage. Wie in den Gewässern vor Sizilien und vor der afrikanischen Küste wird der Kampf auf dem Atlantik geführt. Hier, am Atlantik, liegen die„Kondore“. Tag für Tag und Nacht für Nacht wird geflogen. Bis weit auf den Atlantik hinaus wird jeder Streifen systematisch abgesucht. Kein Geleit wird unentdeckt und unbehindert den so bringend benötigten Nachschub nach Sizilien bringen können. Die Erfolgsserie, die wir in diesen Tagen haben, begann mit der im Wehrmachtbericht gemeldeten Versenkung von 20000 BRT großen Fahrgastschiffes durch Oberleutnant P. R. An dem gleichen Tag versenkte Oberleutnant Sch. durch Voltreffer am Vorschiff einen 15500. BRT=Dampfer. Ein neues Geleit wird ausgemacht! Nun sind sie wieder unterwegs. Nach einem heftigen Gewitter, bei dem der durch die Hitze fast völlig ausgedörrte Boden sich gierig vollsog, erfolgte der Start. Draußen auf dem Atlantik war es wieder klar, und wolkenlos. Wie blankgefegt war die Wasserfläche. Einförmig gingen die Stunden dahin. Wasser, Wasser, sehr viel Wasser.. Die„Kondore“ zogen auseinander, jedes Flugzeug übernahm den ihm befohlenen Abschnitt. Oberleutnant G. A. war der erste, der das mit Südkurs fahrende Geleit entdeckte. Bei der klaren Sicht waren die Schiffe wunderbar auszumachen. Unter dem Gros der kleineren —5000=BRS=Frachter fuhren verschiedene größere Pötte. Vier Korvetten und ein Kreuzer waren ihnen als Schutz beigegeben. Vorn, hinten und an den Seiten sicherten sie ständig nach allen Richtungen. Den Stunden ermüdenden Suchens über den leeren Wasserspiegel folgten nun solche höchster Anspannung und Konzentration. Der Funker setzte seine Meldung ab, holte auf drahtlosem Wege die auf anderem Kurs fliegenden Kameraden herbei. In (Fortsetzung siehe nächste Seite) Generaloberst Keller— korpsführer des nöff. Der neuernannte Korpsführer ist gebürtiger Bochumer und ein aufs höchste bewährter Offizier Rit Generaloberst Keller tritt an die Spitze Berlin, 29. Juli. Die nationalsozialistische Parteikorrespondenz meldet: Der Führer hat auf Vorschlag des Reichsmarschalls Hermann Göring Generaloberst Keller, zusetzt Chef zusammengefaßten Feuer aller Waffen zerschlagen und zurückgetrieben. Zwei Grenadiere vernichteten Sowjetpanzer Bei den Abwehrkämpfen östlich Orel standen unsere Grenadiere und Pioniere im Nahkampf mit feindlichen Panzern. Als dieser Tage nach mehrstündigem heftigen Granatwerferfeuer zwei der bei strömenden Regen angreifenden Sowjetpanzer in unsere Linien eindrangen, gingen ihnen die steiermärkischen Obergefreiten Wolf und Fichtinger zu Leibe. Als sie sich dem ersten Panzer näherten, schlug kurz vor ihnen eine Lage Granaten ein und setzte den Panzer außer Gefecht. Der andere Panzer, ein 44=Tonner, versuchte sich dagegen durch fortgesetztes Feuern und schnelles Vorwärts== und Rückwärtsrollen dem Angriff der beiden Grenadiere zu entziehen. Dabei fuhr er sich in einer Mulde fest. Diesen Augenblick wollten die beiden Obergefreiten ausnutzen, doch mußten sie jedesmal vor den aus den Schlitzen des Turms herausgeworfenen Handgranaten der Panzerbesatzung Deckung nehmen. Da befestigten sie eine Mine an einer langen Stange, schoben sie so auf das Heck des Panzers und brachten sie zur Entzündung. Diesmal gelang es. Der Panzer geriet in Brand, seine Munition explodierte und das Wrack brannte in hellen Flammen aus. Mit rauchschwarzen Gesichtern und vom Regen durchnäßt, kehrten die beiden erfolgreichen Panzerknacker in ihren Graben zurück. In sechs Tagen 326 Sowjetpanzer vernichtet Berlin, 29. Juli. Seit Beginn des sowjetischen Angriffs am Mius=Abschnitt war die 16. Panzergrenadier=Division im Schwerpunkt der Kämpfe eingesetzt. Diese rheinisch=westfälischen Panzergrenadiere trotzGeneraloberst Alfred Keller einer Luftflotte, unter Belassung in seiner militärischen Dienststellung zum Korpsführer des RS=Fliegerkorps ernannt. Gleichzeitig hat der Führer den WehrmachtsbesehlsGeneral der Flieger Christiansen (Presse=Hoffmann.) haber in den Niederlanden, General der Flieger Fr. Christiansen, von der bisherigen gleichzeitigen Führung des RS=Fliegerkorps entbunden, damit sich dieser ausschließlich seinen militärischen Aufgaben widmen kann. des RS=Fliegerkorps eine seit drei Jahrzehnten der Fliegerei verschriebene Persönlichkeit. Als Flieger wie als Offizier hat sich Generaloberst Keller bereits im ersten Weltkrieg große Verdienste erworben, die 1917 mit der Verleihung des Pour le mérite ihre äußere Anerkennung fanden, und auch im gegenwärtigen Freiheitskampf des deutschen Volkes war sein tapferer Einsatz von Erfolg gekrönt, wofür der Führer ihn mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes auszeichnete und am 19. Juli 1940 zum Generaloberst beförderte. Generaloberst Alfred Keller wurde am 19. September 1882 in Bochum geboren. Sein militärischer Werdegang begann 1902 beim Pionier=Bataillon 17. Im ersten Weltkrieg war er Flugzeugführer und Führer der Fliegerabteilungen 27 und 40 sowie Führer der Flugparks V und I. Fast zwei Jahre bewährte er sich dann als Kommandeur des Bombengeschwaders I der Obersten Heeresleitung. Nach dem ersten Weltkrieg und nach seinem Ausscheiden aus der Wehrmacht im Jahre 1920 machte sich Hauptmann Keller in Luftverkehrs= und Fliegerorganisationen um den Ausbau des Flugwesens verdient. Lehn Jahre lang war er von 1925 bis 1934 Schulleiter der deutschen Verkehrsfliegerschule in Staaken und in Brannschweig. Im Jahre 1934 trat er als Major wieder in den Dienst der Wehrmacht, wurde Kommandeur eines Kampfgeschwaders und höherer Fliegerkommandeur im Luftkreis Münzer. Aus- dem Westen des Reiches wurde er am 1. Februar 1938 nach dem Osten als Kommandeur, General und Befehlshaber I nach Königsberg versetzt. Am 1. Februar 1939 erhielt er als Kommandeur einer Flieger=Division den Rang eines Kommandierenden Generals. Seine Beförderung zum General der Flieger erfolgte am 1. März 1939. Ritterkrenz für den Kommandeur des =Regiments„Germania“ Aus dem Führerhauptquartier, 29. Juli. Der Führer verlieh das Ritterkreus des Eisernen Kreuzes an=Oberführer Jürgen Wagner, Regimentskommandeur in der tiPanzergrenadierdivision„Wiking“.#=Oberführer Wagner wurde am 19. 9. 1901 in Straßburg als Sohn des im Jahre 1923 verstorbenen Generals der Infanterie Wagner geboren. Nach dem Besuch der Kadettenanstalten Raumburg und Lichterfelde gehörte Wagner der Reichswehr an, aus der er 1926 ausschied. Im Jahre 1931 trat Wagner in die RSBAP. und in die ft ein. Wagner hat sich in allen Feldzügen als Truppenkommandeur hervorragend bewährt und erhielt am 14. 12. 1942 das Deutsche Kreuz in Gold. Bei den Juli=Abwehrkämpfen am Donez zeichnete sich Wagner durch persönliche Tapferkeit und Entschlußfreudigkeit besonders aus. Mehrere starke, von überlegenen Infanterieund Panzerkräften geführte Durchbruchsversuche der Bolschewisten konnte Wagner mit dem von ihm geführten Regiment„Germania“ verhindern und in schwungvollem Gegenstoß dem Gegner starke Verluste an Menschen und Material zufägen. Lustangriff gegen Nachschub (Fortsetzung von der ersten Seite.) einem großen Bogen umflog der Oberleutnant das Geleit, machte genau Anzahl und Größe der Schiffe und der Bewacher aus. Der Kreuzer lief auf vollen Touren; er ließ das deutsche Fernkampfflugzeug nicht aus den Augen und umfuhr wütend schießend seine ihm anvertraute kostbare Fracht. Die leichte, mittlere und schwere Flak legte einen ganzen Teppich in die Luft. Schwarze und weiße Wölkchen bezeichneten den Flugweg des„Kondors". Der Bombenschütze war lange in die Wanne geklettert. Ruhig und sicher kamen die Befehle. Der Flugzeugführer flog geraden Kurs. Nur äußerste Konzentration, nur Anspannung aller Kräfte konnte zu dem gewünschten Erfolg führen. Inzwischen hatten die anderen Flugzeuge zu dem Geleit gefunden. Die Tommies und Amerikaner dort unten sollten nicht zur Ruhe kammen. Nur Minuten später war Oberleutnant F. am Ziel. Sein Angriff auf einen mindestens 8000 BRT großen Frachter war von vollem Erfolg begleitet, die ganze Bombenladung traf das voll beladene Schiff. Unter der Gewalt der Explosion wurde der Frachter hin= und hergeworfen. Sofort ging einer der Bewacher längsseits, um die in die Rettungsboote gehende Mannschaften aufzunehmen. Das Heck lag bereits unter dem Wasser. Fünf Minuten später schon ging der Bug senkrecht in die Höhe, uno über das Heck sank der Frachter in die Tiefe. Zwanzig Minuten nach dem Bombenvolltreffer war sein Schicksal besiegelt. Oberleutnant H. setzte seinen Angriff auf einen—6000 BRT großen Frachter an. Seine Bomben trafen mittschiffs. Beim Abflug stand ein Rauchpilz über dem Schiff, das bis zum Verlassen in eine dunkle Rauchwolke gehüllt war. Es hatte eine Kesselexplosion erlitten. Damit waren bei dem ersten Angriff der „Kondore“ wie der Wehrmachtsbericht vom 27. 7. bereits meldete, ein vollbeladener 8000=BRT= Frachter auf den Grund des Meeres geschickt und ein Frachtschiff größerer Tonnnage schwer beschädigt worden. Ablösung in der Nacht Die Besatzungen sind zurückgechkehrt. Soeben hat ihnen der stellvertretende Kommandeur, Ritterkreuzträger Hauptmann Mayr, Anerkennung und Glückwunsch aussprechen können. Freudig erregt ist die Stimmung. Das war wieder einmal ein erfolgreicher Flug! Wie schon so oft und das letztemal erst vor wenigen Tagen werden die Kameraden bei der Fernaufklärung feststellen, inwieweit sich die Erfolge noch erhöhen. Der schwer angeschlagene große Frachter wird nicht nach Hause kommen. Und die Ablösung ist schon zur Stelle. Lange bevor das erste Frühlicht den heraufkommenden neuen Morgen anzeigt, sind sie schon wieder unterwegs. Wiederum dem Geleit entgegen.— Jetzt, nachdem nach einem nebligen Morgen wieder strahlende Sonne über dem Horst liegt, die Hitze wahrhaft über dem Feldflughafen drütet, kehren sie von erfolgreichem Einsatz zurück. Wieder 17000 BRT ausgeschaltet Das englische Geleit hatte keine Ruhe. Hart, zäh, eisern und verbissen wurde es von den deutschen Fernkampfbombern auch am heutigen Tag verfolgt, gestellt. Und wiederum konnten neue Erfolge gemeldet werden. Oberleutnant S. setzte in einem schneidigen Anflug seine Bomben mitten auf einen 6000er. Kurze Zeit später schon wurde dieses Handelsschiff gestoppt hinter dem Geleitzug liegend gesichtet. Drei große Stichflammen und Rauchwolken wurden im Vorschiff beobachtet. Die Besatzung des tödlich getroffenen Handelsschiffes var in drei große Boote gegangen und überließ ihren Frachter, der dann absank, seinem Schicksal. Ebenfalls ein 6000er war es, den Leutnant G. versenkte. Hier trafen die Bomben auf Backbord= und Steuerbordwand. Eine lange. weiße Rauchwolke umzog den Frachter, der zusehend an Fahrt verlor und dann gestoppt liegen blieb. Nur wenige Minuten später brach er auseinander und versank in den Fluten des Atlantiks. Dann erwischte Leutnant St. einen 5000er, der schwer auf dem Achterschiff getroffen wurde. Mit Schlagseite blieb der Frachter gestoppt liegen, in seinem Kielwasser wurden große ölige Flecken beobachtet. Zwei weitere große Frachter, waren beschädigt. Ein später zurückkehrendes Flugzeug ergänzte diese Feststellungen. Damit wurden aus diesem für Sizilien bestimmten Nachschub innerhalb von weniger als 24 Stunden allein durch deutsche Luftstreitkräfte in den Gewässern des Atlantik etwa 40000 BRT herausgeholt, die entweder auf den Grund des Meeres geschickt wurden oder so schwere Beschädigungen erlitten, daß sie nicht mehr eingesetzt werden können. Keine Revolution, kein Zusammenbruch Römischer Rundsunksprecher betont den Widerstandswillen des italienischen Volkes Schwerbeschädigt im hafen von Syrakus Die Erfolge unserer Luftwaffe bei den Kämpfen auf und um Sizilien Berlin, 29. Juli. Im Laufe des Dienstags griffen deutsche Schlachtflugzeuge feindliche Schiffe in und vor dem Hafen von Augusta an der sizilianischen Ostküste trotz heftiger Flakabwehr an. Ein großes Handelsschiff von 8= bis 10000 BRT. wurde schwer be16689. enr Goie In diesen Gewassern erzieiten beutsche Fliegerkräfte bereits am Vortage Bomhentreifer auf einem Transportschiff von 8000 BRT., einem Kreuzer und einer weiteren schweren Ernheit. Durch Luster'#######; wurde festgestellt, daß mehrere feindliche Schiffe mit einer Tonnage von rund 36.000 BRT. zum Teil mit schweren Schäden, die sie bei den Angriffen der letzten Tage erlitten haben, im Hafen von Syrakus liegen. Zerstörerverbände der deutschen Luftwaffe flogen am 27. Juli wie auch am Tage zuvor wirkungsvolle Einsätze im Kampfraum von Mittel= und Nordsizilken. Feindliche Truppenbereitstellungen, Panzer und Kraftfahrzeugkolonnen im mittleren Abschnitt wurden mit Bomben und Bordwaifen bekämpft. In der Nacht zum 27. Juli griffen schwere Kampfflugzeuge die vom Feind besetzten Flugplätze Gela und Pachino im Süden der Insel an und erzielten Bombentreffer auf den Rollfeldern und Startbahnen und den Liegeplätzen der Flugzeuge. Fernkampfflugzeuge gegen Geleitzug Vier Frachter versenkt, drei beschädigt— Die Tapferkeit der Besatzungen Berlin, 29. Juli. Der feindliche Geleitzug, der am 26. Juli von deutschen Fernaufklärern im Atlantik einige hundert Kilometer westlich von Portugal gesichtet worden war, wurde an diesem Tage, wie auch am 27. Juli, unablässig von unseren Fernkampfflugzeugen angegriffen. Die wenig günstige Wetterlage zwang unsere Besatzungen mitunter, auf mittlere Höhe herunterzugehen. Sie ließen sich aber durch das zusammengefaßte Flakfeuer aller Schiffe, das ihnen in dieser Höhenlage besonders gefahrdrohend entgegenschlug, nicht am gezielten Bombenwurf hindern. Dementsprechend verlief der Angriff sehr erfolgreich. Vier Frachter mit 28000 BRT. wurden versenkt oder vernichtet, drei weitere mit 21000 BRT. beschädigt, zum Teil schwer. Sämtliche Frachtschiffe hatten großen Tiefgang, waren also voll beladen. Im einzelnen beobachteten die deutschen Flieger, wie ein Schiff von etwa 6000 BRT. nach Bombenvolltreffern auseinanderbrach und wie die Besatzungen von zwei anderen Schiffen in die Boote gingen und Zerstörer zur Rettung herbeieilten. Ein schwer beschädigter Frachter wurde in Richtung auf die portugiesische Küste zu abgeschleppt, ein weiteres großes Transportschiff blieb mit Schlagseite, langsam sinkend, liegen. Schlägerei im britischen Parlament Stockholm, 29. Juli. Wie ein Berichterstatter aus dem englischen Parlament meldet, kam es am Mittwochnachmittag zwischen zwei Mitgliedern des Parlaments, Alex Cunningham=Reid und Kommander Locker Lampson, zu einer Schlägerei. Der Zwischenfall hat sich nach einem Bericht in den Vorräumen des Unterhauses abgespielt. Vorausgegangen war ein Streif über verschiedene Fragen, der allem Anschein nach seinen Ursprung in Anfragen hatte, die Locker Lampson an das Unterhaus gerichtet hatte. Er forderte nach der Schlägerei in der Wandelhalle einen Berichterstatter auf, die Beule auf seinem Hinterkopf zu befühlen und sagte: Es ist wahr, daß wir uns gegenseitig schlugen, möglicherweise werde ich aber einen Haftbefehl gegen Cunnigham=Reid erwirken. Rom, 29. Juli. Der italienische Rundfunk warf durch seinen Sprecher die Frage auf: Was hat sich am 25. Juli in Italien ereignet? Er kam dabei zu der Antwort: Keine Revolution, kein Zusammenbruch, mit dem die Feinde Italiens gerechnet hatten. Der Wechsel der Regierung geschah in Uebereinstimmung mit der Konstitution Italiens und in Uebereinstimmung mit der italienischen Tradition, daß das italienische Volk sich in der Stunde der Gefahr immer um seinen König scharté. In seinen weiteren Ausführungen betonte der italienische Rundfunksprecher, daß die ganze italienische Nation im Kriege stehe, der Soldat an der Front, der Matrose bei der Küstenverteidigung, die Luftwaffe bei der Verteidigung des Luftraumes. Die Zivilbevölkerung sei mit ganzem Herzen im Kriege, ebenso wie die Waffenträger der Nation. Alle Zivilisten hätten als Beitrag zum Kriege ihre Arbeitskraft hergegeben. Sie hätten die schweren Bombardierungen über sich ergehen lassen, ihr Geld gegeben und ihre Arbeit und Zeit für die Kriegsanstrengungen geopfert. Das italienische Volk sei um seinen König geschart und wiederhole die Worte Badoglios:„Der Krieg geht weiter!. Washington besteht auf unbedingter Unterwerfung Italiens. Wie ein Beamter des Washingtoner Kriegsinformationsamtes am Montag dem Vertreter des britischen Reuterbüros erklärte, wird die neue italienische Regierung genau so betrachtet wie das Mussolini=Regime. Diese italienische Regierung, die als solche aus Leuten zusammengesetzt ist, die früher mit dem Faschismus verbunden waren, erklärte in einer ihrer ersten Amtshandlungen Hitler und der Achse die Treue. Sie sei daher ein Feind der Alliiert'en, und der Krieg wird bis zur bedingungslosen Kapitulation weitergehen. Eden bestätigt Kriegsziele gegen Italien. Stockholm, 29. Juli. Der britische Rundfunkkommentator Newer hat sich am Mittwoch in unmißverständlicher Weise über den Regierungswechsel in Italien geäußert. Es interessiert uns nicht viel, so sagte er wörtlich, daß das Oberhaupt der italienischen Kriegsmaschine jetzt Badoglio heißt statt Mussolini. Wir führen den Krieg gegen den einen wie gegen den anderen. Während Churchill im Unterhaus neue Bombardierungen Roms ankündigte, äußerte sich Eden auf eine Anfrage, ob Italien nach einer Kapitulation die nordafrikanischen Besitzungen zurückgegeben würden, kurz und bündig mit„nein“, da England diesen Krieg bekanntlich mit dem Ziele einer völ ligen Ver'nichtung des italienischen Volkes führt. Italien zur Unterhauserklärung Churchills. Rom, 29. Juli. Von italienischer Seite wird jetzt zu der Unterhauserklärung Churchills, in der bekanntlich das italienische Volk in der übelsten Weise beschimpft wird, in eindeutiger Weise Stellung genommen. Dazu wird in Rom darauf hingewiesen, daß diese Erklärung Churchills vor dem Unterhaus keinen Italiener überrascht habe. In diesem Zusammenhang wird noch einmal betont, daß die Vorgänge der letzten Tage und der Regierungswechsel in Italien eine rein innerpolitische Angelegenheit seien. Die Erklärung Churchills habe dem italienischen Volk und damit zugleich der ganzen Welt gezeigt, daß es den Feindnlächten allein daru mgehe, das gesamte italienische Volk zu vernichten.„Italien weiß, daß es einem unerbittlichen Feind gegenübersteht, und es wird für seine Freiheit und für seine Ehre kämpfen.“ nur unter blutigen Verlusten zu stürmen, wobei es dann noch fraglich sei, ob die Stellung genommen werde. Der Krieg, wie man ihn zur Zeit auf Neu=Georgia führe, sei ein„langes, blutiges und nervenaufreibendes Geschäft". Die Wiverstandskraft und die Moral der anglo=amerikanischen Truppen werde auf die größte Probe gestellt, sie könnten nicht einmal angemessen verpflegt werden. Was man gebietsmäßig in diesen Kämpfen gewinne, sei unbedeutend, denn nur unsagbar langsam komme man gegen den sich zäh verteidigenden Feind vorwärts. Vieles erinnere an die Kämpfe auf Mallaka, NeuGuinea und den übrigen pazifischen Inseln. Die japanische Kriegführung sei sogar noch geschickter geworden, so daß es selbst mit gut ausgebildeten und ausgesuchten Truppen ein außerordentlich langwieriges Unternehmen sei, gegen die Taktik der Japaner anzukämpfen. Britisches Flugboot abgestürzt. 12 Todesopfer Stockholm, 29. Juli. In der Nähe von Dingle in der Grafschaft Kerry stürzte einer Reutermeldung zufolge am Mittwoch ein britisches Flugboot, das am Dienstag abend in Lissabon gestartet war, ab. Zwölf der an Bord befindlichen Personen wurden geltet. Eine Badewanne voll Wasser... kann große Dienste tun, wenn nach Abwurf von Brandbomben Wasser zum Löschen gebraucht wird und die Wasserleitung versagt. Wer klug ist, baut darum vor und füllt rechtzeitig am Tage Badewanne und alle sonst zur Verfügung stehenden Wannen, Kübel und Eimer mit Wasser. Die wiennase krastprödr stehsenoufordor Englischer Militärkritiker über den hartnäckigen Widerstand der Achsentruppen Genf, 29. Juli.„Die wirkliche Kraftprobe auf Sizilien steht den Achsenfeinden noch bevor,“ bemerkt der englische Militärkritiker Capt. Lidell Hart in einem Sonderartikel der„Daily Mail“. Man könne nicht sagen, daß die Engländer und Amerikaner auf Sizilien während der letzten acht Tage ihrem Ziel näher gekommen sind. Die Entscheidung sei für sie nicht greifbar geworden. Bereits vor einer Woche habe man einsehen müssen, daß der Vormarsch der 8. Armee längs der sizilianischen Küste auf Catania,„einer für sie recht häßlichen Stelle“, endgültig durch den Widerstand des Feindes zum Stehen gebracht wurde. Dadurch — schreibt Lidell Hart weiter—, daß der Gegner nun auch noch seine Truppen aus Westsizilien auf eine kleine Fro'nt zusammenschob, habe er seine Abwehrstellung wesentlich verstärkt und einen exfolgreichen Angriff für die Achsengegner schwierig gemacht. Einen Grund, sich etwas auf die schnelle Besetzung von Palermo und Marsala einzubilden, gebe es deshalb nicht, die wirkliche Kraftprobe stehe den Anglo=Amerikanern auf Sizilien vielmehr noch bevor. Man tue gut daran, sich die Hartnäckigkeit vor Augen zu führen, mit der deutsche Divisionen die gesamte 8. Armee Montgomerys vor Catania aufhielten. Als weiteres englisches Eingeständnis der Schwierigkeiten meldet„Exchange Telegraph“ über die Kämpfe auf Sizilien:„Die 8. englische Armee ist zweifellos vor Catania auf sehr erhebliche Schwierigkeiten gestoßen. Die deutschen Truppen, die den Zugang nach Catania halten, kämpfen entschlossen und erbittert. Es steht jetzt fest, daß die Ebene von Catania bereits zwei Monate vor der Invasion Siziliens von der Achse zu einem hervorragenden Stellungsgebiet ausgebaut worden war. Die Geschützstellungen der Deutschen sind in felsigen Grund eingesprengt und daher von der RAF kaum wirkungsvoll zu bekämpfen. Die 8. englische Armee andererseits steht in der flachen Ebene, in der sich so gut wie nichts befindet, wohinter man Deckung nehmen könnte. Unter diesen Umständen könnte die Schlacht um Catania nur mit außerordentlichen Verlusten der Angreifer zum Abschluß gebracht werden, die Montgomery offenbar nicht verantworten will. Ge#eckt mit en#gliselen Selnellsocten Zwei britische Einheiten vor Ymuiden von deutschen Sicherungsfahrzeugen versenkt— Von Kriegsberichter Helmut Peterson Oben eines Der Krieg im Dschungel Genf, 29. Juli. Einen Augenzeugenbericht über die Kämpfe auf der Südseeinsel NeuGeorgia veröffentlicht die Londoner Abendzeitung„Evening Standard". Der Japaner, so heißt es in dem Bericht, verstehe sich gründlich auf die Kriegsführung im Dschungel. Der Dschungel„sei sein Schild auf seine Panzerung“. Er grabe sich im unübersichtlichen Dschungelgelände ein und führe ein Dasein, das sich mit dem des Maulwurfs vergleichen lasse. Seine Maschinengewehr= und außerordentlich stark und Bei der Kriegsmarine, 29. Juli.(PK.) auf der Brücke steht der Kommandant Sicherungsfahrzeuges. Er kann sich über die Schaumstreifen wenige hundert Meter nicht klar werden. Es sieht nicht wie das Heckwasser eines Fahrzeuges aus. Und der kenternde Strom kann es auch nicht sein. Der Schaumstreifen ist plötzlich verschwunden. Nur hin und wieder leuchten phosphoreszierende Wogenkämme auf. Doch das Doppelglas sucht weiter. Und das ist gut so: Die Streifen quellen wieder auf und— davor werden Schatten sichtbar, schlanke Silhouetten. Eine Leuchtgranate wird zu ihnen geschickt. Sie zerreißt den nächtlichen Schleier von einer starken britischen Schnellbootgruppe. Sofort hämmern die Geschosse aus allen Kalibern auf sie ein, beschädigen sie, so daß sie sich einnebelt und abläuft. Fast gleichzeitig beginkt auch drüben bei einer anderen Gruppe deutscher Sicherungsfahrzeuge ein Gefecht. Auf diese Gruppe zudrehend, sehen sie sich plötzlich vier feindlichen Schnellbooten gegenüber, die sie unter Feuer nehmen. Treffer auf Treffer jagt in die schnittigen Leiber der Schnellboote, die unter der Waffenwirkung im künstlichen Nebel schnell nach Nordwest abdrehen. Hier müssen mehrere Schnellbootgruppen operieren. Und so steigt eine Leuchtgranate nach der anderen in die Nacht, um sie aufzuspüren. Fast ununterbrochen ist die See erhellt. Im Magnesiumlicht läuft von achteraus ein englisches Torpedoboot auf. Offenbar glaubt es sich unbemerkt. Es kurvt und macht einen Torpedo los. Die breite Blasenbahn rast mit unheimlicher Geschwindigkeit lautlos auf das Sicherungsfahrzeug zu, das durch geschicktes Manöver ausweicht. Das Schnellboot ist kaum außer Sicht, als drei Artillerieschnellboote erscheinen. Das Dauerfeuer der Sicherungsfahrzeuge erwidern Doch sie schießen heute nacht sehr schlecht. Die meisten Leuchtspurgeschosse zischen hoch über die Masten hinweg, als wären sie auf die Leuchtgranaten abgefeuert, oder sie schlagen zu kurz auf die See, die sie nach hartem Aufschlag in den Himmel zurückwirft. Da sie mehrfach getroffen werden, ziehen sie sich zurück, auch die vier Schnellboote, die fast gleichzeitig mit dem Außersichtkommen der Artillerieschnellboote angreifen, werden mit unseren Leuchtspurgruppen überschüttet, so daß sie wild kurvend abdrehen. Den Briten gelingt heute nacht auch drüben bei der anderen Gruppe kein Angriff. Sie schicken ihre Torpedos zwischen die Boote, denen aber bei gleichzeitiger Abwehr durch Artillerie ausgewichen wird. Ein Schnellboot wird auf günstige Entfernung unter so heftiges Feuer genommen, daß es in Flammen aufgeht und mit dem Heck voraus wegsackt. Der Bug ragt hoch aus dem Wasser und versinkt nach einigen wohlgezielten Salven. Daraufhin formieren sich wieder Schnellbootezu einem erneuten Angriff. Treffer auf Treffer jagt ihnen entgegen. Sie schießen aus allen Waffen zurück. Schwerkalibriges Dauerfeuer zwingt sie mit hoher Fahrt nach Nordost. Sie müssen sehr schwer gelitten haben; denn zwei Boote fallen nach Süden ab, während vier sich landwärts zu retten versuchen. Ihren Torpedos wird ausgewichen. Mit schwerem Kaliber wird ein Boot aus günstiger Position unter Feuer genommen. Nach einer hohen Stichflamme sinkt es auf ebenem Kiel. Die anderen kommen in den frühen Morgenstunden in Nebel außer Sicht. Drei Stunden dauert dieses Gefecht, in denen die Briten durch das getrennte Operieren dr beiden Sicherungsgruppen an einer Zusammenfassung einer Angriffskraft verhindert wurden. Wieder bewährten sich unsere Männer an den Roman von Karl L. Kossak-Raytenau 13. Fortsetzung. Auch der Weg zu Sophia Bourdet mußte von nun an, wenn auch nicht gemieden, so doch seltener werden. Eine Stunde arbeitete Thorsten bereits, und Tasel um Tafel war verglichen, als er sich den vorderen Pulten näherte, in denen die Funde aus dem Grabe III lagen und deren Inhalt ihm teilweise verdächtig erschienen war. Abermals verglich er seine Andrucke mit den Originalen und blieb plötzlich wie gebannt stehen. Er starrte auf die Funde und die Reihen der Goldplättchen. Plötzlich hob er den Kopf, sah nach Inge, die in einem anderen Teil des Raumes arbeitete, eilte zu ihr, flüsterte mit ihr und zog sie dann vor das Pult, vor dem er gestanden hatte. „Hier!" Er achtete nicht auf den Wächter, der sich langsam näherte, und sprach ziemlich laut.„Sehen Sie sich diese Reihe an! Nummer vierzehn, sechzehn, achtzehn! Bemerken Sie etwas?" Er hatte ihren Arm, ergriffen und drückte ihn jetzt so fest, daß sie den Mund zusammenpreßte.„Bemerken Sie nichts?“ fragte er ungeduldig. Inge sah die Goldplättchen, die sie bereits Hunderte von Malen betrachtet und oft genug als Muster abgezeichnet hatte. Sie machte sich von seinem Griff frei und schüttelte den Kopf.„Nein, ich sehe nichts Auffallendes!" „Aber ich!“ erwiderte Thorsten heftig.„Aber ich!“ Er richtete sich jäh auf.„Bleiben Sie hier stehen!“ Seine Stimme war hart.„Ich gehe zu Menidi!“ Doktor Menidi begrüßte den Eintretenden herzlich, wollte ihm schon Zigaretten zuschieben, als Thorsten laut ausrief:„Doktor, kommen Sie sofort in den Mykenischen Saal! Es ist etwas nicht in Ocdnung!" Meridi sprang auf.„Aber was ist denn #s? Wir haben doch.. Zammen Sie hitte sofort und rufen Sie #rrn Averoff an! Sofort bitte!" Benidis Gesicht wurde um einen Schatten Lreicher.„Ich verstehe nicht, aber...“ Er hob den Hörer.„Ich komme— ich komme sofort!“ 9. Kapitel Als die beiden in den Saal traten, stand Inge noch immer vor dem Pult, und Thorsten glaubte zu sehen, daß ihr Gesicht etwas verzerrt war. Menidi gab dem Saalwächter Anweisungen; die Türen zu den anderen Räumen wurden besetzt, um weitere Besucher auszuschließen. Dann sperrte. Menidi das Pult auf, das ihm Thorsten erregt bezeichnet hatte. „Heben Sie bitte die Nummern vierzehn, sechzehn, achtzehn aus,“ sagte er leise.„Und sehen Sie sich die Objekte an.“ Wenige Minuten später hatte Menidi die bezeichneten Goldplättchen in der Hand. Alle waren rund, mit einem Durchmesser von ungejähr fünf Zentimeter: Nummer vierzehn zeigte ein zartes Spiralmuster, sechzehn einen Tintenfisch, dessen acht Füße zu Spiralen gedreht waren, und achtzehn einen Schmetterling. Menidi sah erst sie, dann Thorsten forschend an und fragte erregt:„Nun, und was ist da nicht in Ordnung?" Paul Thorsten erklärte ganz erregt:„Diese Stücke sind— gefälscht, Menidi! Sehen Sie das Gold an! Das ist nicht Originalgold, das ist eine Fälschung! Und die Arbeit, die Spiralen! Sehen Sie sich das hier an! Hier eine frische Linie— da leuchtet das angekratzte Gold durch! Und nun vergleichen Sie bitte!“ Er nahm, ohne zu fragen, eine andere Scheibe aus der Vitrine.„Hier! Keine. Spur einer Bearbeitung— selbstverständlich auch nicht möglich nach dreitausend Jahren. Menidi, das ist Fälschung. Ich sage Ihnen: Fälschung! Ich habe es ja geahnt und weiß es jetzt ganz sicher!“ Der Gelehrte stand wie erstarrt. Dann holte er eine Lupe aus der Westentasche, untersuchte die drei Objekte und stützte sich schwer auf die Einfassung der Vitrine.„Um Gottes willen, Sie, Sie haben recht!" „Was gibt es?“ fragte der Direktor, der eben erschien.„Was haben Sie, Menidi?“ Der Assistent berichtete kurz, Averoff nahm ihm mit einer hastigen Bewegung die drei Goldscheiben aus der Hand, die wie Miniaturschilde aussahen, prüfte sie und ließ dann die Hände entmutigt sinken.„Sofort ins Labor, Menidi!" Er wandte sich an den Oberaufseher, der ganz nahe herangetreten war.„Dieser Saal ist gesperrt! Um zwölf Uhr wird das Museum für jeden Besuch gesperrt! Kein Aufsehen, Sie werden sagen, daß eine kleine Umgruppierung stattfindet. Sie wissen nicht, wann die Räume wieder geöffnet werden! Wer spricht, ist entlassen! Gehen Sie!" Er sah Thorsten an:„Ich verstehe das nicht, ich glaube es noch nicht. Es kann, es muß Täuschung sein. Muß, meine Herren! Wollen Sie mitkommen, Doktor Thorsten?" Er schien Inge erst jetzt zu sehen.„Sie, mein Fräulein, werden Ihre Arbeit nun etwas unterbrechen müssen.“ Inge war bleich.„Natürlich, Herr Direktor.“ „Rasch! Gehen wir!“ Averoff hatte die Hände verkrampft.„Wir müssen sofort Gewißheit haben!" Nach zwei Stunden anstrengender Arbeit, bei der von den drei Männern nur das Allernotwendigste gesprochen worden war, stützte sich Direktor Averoff auf den Tisch, der im Labor stand, und wischte sich den Schweiß von der hohen Stirn.„Sie haben also recht, Herr Thorsten. Die drei Goldscheiben sind — falsch.“ Er sah auf ein Blatt in seiner Hand.„Der letzte und entscheidende Beweis ist die chemisch=metallurgische Untersuchung. Hier haben wir die Analyse der echten Goldblätter, die Zusammensetzung des mykenischen Goldes, die schon seinerzeit von Schliemann veranlaßt= und von uns wiederholt wurde, und hier die Analyse des Goldes dieser verdächtigen Goldblätter.“ Sein Gesicht war hart und enttäuscht. „Hier handelt es sich um Neugold. Um eine außerordentlich raffinierte Zusammensetzung, die der Oberfläche fast die Farbe der Originale gibt, die aber von der chemischen Zusemmensetzung des echten mykenischen Goldes weit abweicht. Meine Herren“— er gestand es zornig—,„das Nationalmuseum wurde bestohlen.“ Es war still im Labor; jeder wußte, was dies Ergebnis der Untersuchung bedeutete— einen unerhörten Skandal. Averoff sah von einem zum anderen.„Die Art der Fälschung, die Nachahmung der Repousséarbeit weist auf Fachleute hin, meine Herren. Die Tatsache aber, daß die Vitrinen erbrochen werden konnten, auf eine Zusammenarbeit verschiedener dunkler Kräfte. Was meinen Sie, Menidi?“ „Ich verstehe nicht,“ sagte der Assistent, der kaltweiß im Gesicht war,„wärum sich die Verbrecher soviel Mühe gaben, meine Herren, Goldplättchen zu stehlen und durch Nachahmungen zu ersetzen? Wäre es nicht einfacher gewesen, vom Standpunkt dieser Diebe aus, Objekte zu stehlen— einfach zu stehlen?" „Sicher; dann wäre der Diebstahl sofort entdeckt worden, denn die Lage der Goldscheiben ist so, daß man auch nicht eine entsernen kann, ohne daß es bemerkt werden muß. Und Ihre Meinung, Doktor Thorsten?" Paul Thorsten mußte seine Erregung mit aller Kraft niederkämpfen; er dachte an seine erste Anzeige, an die erste Prüfung der Vitrine, er dachte aber besonders an das, was Averoff über Inge gesagt hatte. Er wagte gar nicht, an die Folgerungen, die Averoff jetzt vielleicht daraus zog, zu denken, und sagte stockend:„Mir ist das alles ein Rätsel. Wie konnte jemand an die so sehr bewachten Vitrinen herankommen? Ein Rätsel. Warum wurden gerade diese an sich nicht überwältigend wertvollen Scheiben gestohlen und nicht andere Objekte, die weitaus kostbarer sind? Und dann ist mir vor allen Dingen— hier stimme ich meinem Kollegen Menidi bei — unerklärlich, weshalb die Verbrecher nicht seinfach stahlen, sondern Nachahmungen herstellten, oder herstellen ließen, die doch Geld kosten mußten!" „Weil sie die Entdeckung hinausschieben wollten!“ sagte Averoff. „Sicher ein Grund. Aber, einmal im Besitz der Scheiben, konnte es doch eigentlich gleich sein, wann der Diebstahl entdeckt wurde." Averoff zuckte die Schultern.„Mir genügt einstweilen die Tatsache, daß gestohlen wurde. Das Museum besteht fünfzig Jahre lang. Ich habe die Ehre, seit zehn Jahren sein Leiter zu sein. In dieser Zeit wurde oft versucht, uns zu bestehlen. Dank unseres Ueberwachungssystems aber konnten wir jeden Anschlag abwehren, und nun“— ein schmerzlicher Zug glitt über sein Gesicht—„habe ich die traurige Aufgabe, dem Minister zu melden, daß ich meine Pflicht— nicht erfüllt habe.“ Thorsten war erschüttert. Er fühlte mit dem Direktor und sogte mit herzlicher Teilnahme:„Derartige Diebstähle sind nirgends ganz zu vermeiden, Herr Direktor.“ „Das mag sein,“ gab Averoff zu,„aber das spricht mich nicht frei. Peinlich ist es, und das gilt auch für Sie, Menidi, daß es ein Fremder war, der das Verbrechen entdeckte. Man wird das nicht begreifen und uns für leichtfertig halten.“ Menidi schluckte erregt.„Ich habe nichts außer acht gelassen, Herr Direktor. Ich habe immer kontrolliert und...“ Averoff winkte müde ab.„Darüber sprechen wir noch, Menidi. Ich drücke mich nicht um eine Verantwortung. Sie werden noch heute alle Goldplättchen einer Untersuchung unterziehen. Ferner setze ich eine Generalüberprüfung aller in Frage kommenden Objekte an. Benachrichtigen Sie Kallikrates! Das Museum bleibt vorläufig gesperrt. Ich danke Ihnen. Nachdem Menidi das Labor verlassen hatte, wandte Averoff sich an Thorsten.„Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mich noch in mein Büro begleiten würden.“ * Als Thorsten eine Stunde später nach Hause ging, war er wie gerädert. Averoff hatte sich zuerst nochmals herzlich für die Entdeckung des Diebstahls bedankt, sich dann aber sofort eingehend nach Inge erkundigt und Thorsten nicht im Zweifel darüber gelassen, daß es schwer sei, sie mit diesem Diebstahl nicht in Zusammenhang zu bringen, was Thorsten allerdings lebhaft bestritten hatte. =Ihm schien der Gedanke allein schon ungeheuerlich. Averoff hatte dann auch eingelenkt, aber Thorsten hatte nicht das Gefühl, ihn überzeugt zu haben. Im Garten der Villa traf er auf Inge, die auf einer der Bänke saß und ihn ohne Zweifel erwartet hatte. „Darf ich Sie fragen, Herr Thorsten, was geschehen ist? Ich bin furchtbar aufgeregt. Wollen Sie nicht Platz nehmen?" Paul Thorsten dankte, setzte sich und sagte dann langsam:„Es ist streng vertraulich, Fräulein Inwald, und ich muß Sie bitten, unbedingt zu schweigen; auch hier im Hause.“ „Kennen Sie mich als Schwätzerin?" fragte Inge unangenehm berührt.„Es gibt auch Frauen, die schweigen können.“ „Sicher, ich wollte nur die Notwendigkeit betonen— also, die Untersuchung hat ergeben, daß die drei Goldplättchen tatsächlich— falsch sind.“ Er wandte sich ihr zu und sah sie scharf an.„Sehr geschickt gefälscht, Fräulein Inwald."(Fortsetzung folgt.) NUMMER 175 Tagesspruch Die Tat wäre nicht gut, wenn sie nicht ein Opfer kostete. Körner. Ein Mann in den besten Jahren Nein, mit diesem Streich des Wettergottes konnte wirklich niemand rechnen. Vor einer knappen Viertelstunde noch lachte Frau Sonne strahlend über Land und Stadt, und kein Wölkchen trübte den herrlich blauen Himmel. Dann auf einmal dieser Umschwung! Wie gewaltige Kulissen hatten sich plötzlich dicke schwarze Regenwolken über das Blau und Gold geschoben und luden nun in Strömen ihre schweren Lasten ab. Kein Wunder, daß alle, die zuvor noch daran gedacht, das herrliche Wetter zu beschaulichem Fußweg nach Hause zu nutzen, jetzt die Straßenbahn stürmten. Immer mehr stiegen an den Haltestellen zu, darunter eine Frau, die über die besten Jahre hinaus war. Suchend, nicht fordernd sah sie sich nach einem Sitzplatz um. Vergebens. So blieb sie also im Gange stehen. Vor ihr saß ein Mann. in den besten Jahren, der zunächst einmal die Frau finster anblickte und sich dann erneut in seine Zeitung vertiefte. Ob ihn sein Gewissen plagte, oder was sonst es gewesen sein mag, jedenfalls sah man, wie der Mann in besten Jahren von Zeit zu Zeit immer wieder unschlüssig und mit scheelen Augen aufschaute, um sich sogleich abermals hinter seine Zeitung zu verschanzen. Auf einmal gab er sich dann aber einen Ruck, stand mit unwilligem Gesicht auf und— ja. und stellte sich, ohne ein Wort zu sagen, ebenfalls in den Gang. Die Frau blickte auf. den freien Platz, dann ein wenig beklommen auf den Mann, der ihn geräumt hatte.. „Vielen Dank,“ sagte die Weißhaarige, bekam aber keine Antwort. Es war gut, daß sie gleich wieder weggesehen hatre; die finstere Miene des Mannes hätte ihr sonst das Sitzen sicherlich zur Qual gemacht. Eine belanglose Angelegenheit, nicht wahr? Etwas, das man alle Tage beobachten kann. Leider! Ich finde, das ist„Höflichkeit", die wir nicht pflegen sollten.... Jeder Mitglied der NSV. Nicht nur jeder Haushalt, sondern auch jeder zur Familie gehörende Hausbewohner gebört in dem Dorf T. der NSV. an. Du bist noch nicht Mitglied der NSV? Willst du nicht auch zu denen gehören, die durch ihre Mitgliedschaft bei der NSV dokumentieren, daß ihr soziales Empfinden nicht nur Gerede ist? Dein Mitgliedsbeitrag hilft nicht nur die sozialen Einrichtungen unseres Volkes, die jetzt im Kriege außerordentlich beansprucht werden, auszubauen. Er dient im besonderen auch der Betreuung der Bombengeschädigten, die durch die angloamerikanischen Fliegerangriffe hart betroffen wurden. Deine Meldung nimmt der Blockwalter entgegen, der bei der nächsten Sammlung zum Kriegshilfswerk für das DRK bei dir sammelt — Im Strandbad Langenberg hängt eine richtiggehende Uhr! Warum dieser Hinweis? wird mancher fragen. Als Antwort diene die Tatsache, daß zu den dort gestohlenen Sachen Uhren, vor allem Armbanduhren gehören, der bzw. die Spitzbuben aber selten ermittelt werden, die Uhr im Strandbad also überflüssig ist. In der letzten Woche war der Drang zum Baden und Sonnen übermäßig groß und betrug täglich mindestens 1500 Personen; am letzten Sonntag wurde die Rekordzahl von über zweieinhalbtausend erreicht; mit Niederbergern waren Scharen aus Essen und dem angrenzenden märkischen Gebiet erschienen, lebensfroh und entzückt über das herrliche Fleckchen Deilbacherde. — Kein Einwickelpapier für Brot und Brötchen. Es ist nötig, nochmals auf die Anordnung des Reichsbeauftragten für Verpakkungsmittel hinzuweisen, wonach in neues Papier oder neue Pappe bei Abgabe an Verbraucher nur eingepackt(eingewickelt) werden dürfen Lebensmittel, soweit ihre Verpackung notwendig ist, um sie vor Verlust oder gesundheitsschädlichen Einwirkungen zu schützen. Von Lebensmitteln muß man selbstverständlich Nährmittel, Zucker, Salz, Mehl und ähnliche feinkörnige Lebensmittel in Tüten füllen, ebenso ist eine Verpackung von Fetten, Käse, Fleisch= und Wurstwaren, Fischen im Anschnitt, Feingebäck wie Torten und Obstkuchen und von nicht verpackten Süßwaren notwendig. Schließlich darf frikches Stein= und Beerenobst verpackt werden. Dagegen ist das Einwickeln von Brot und Brötchen, Gemüse, Eiern, Kartoffeln, Südfrüchten, Nüssen und dergleichen unzulässig. Jeder Betriebsinhaber ist zur Einhaltung der Anordnung verpflichtet und kann bei Nichtbefolgung auf Grund der§§ 10, 12 und 15 der Verordnung über den Warenverkehr bestraft werden. Es empfiehlt sich deshalb, dem Verkaufspersonal genaue Anweisung über die bestehenden Vorschriften zu geben. — Auf dem Scheibenstand des„Freischütz“ an der Brullöh findet am nächsten Sonntag das diesjährige Rote=Kreuz=Schießen statt, zu dem der Langenberger Schützenverein, der„Freischütz“ und die Betriebssportgemeinschaften eingeladen sind. Auch ein Stadtpreis wird ausgeschossen. Das Schießen dauert von 9 bis 12.30 und nachmittags von 15 bis 19 Uhr. Es handelt sich um eine Wohltätigkeitsveranstaltung, an der die Teilnahme der gesamten Bevölkerung erwünscht ist. — Städtische Jugendmusikschule. Der Unterricht der Städt. Jugendmusikschule wird ab Montag, 2. August, zu den gewohnten Zeiten wieder ausgenommen. — Auf dem Polizeifundamt, Rathaus, Zimmer 4, wurden abgegeben: 1 Damenjacke und 1 Paar Damenhandschuhe(Ledery. — Es beantragten ihr eheliches Aufgebot der Kraftfahrer Karl Artur Stiepel, Langenberg, Boßßkuhler Straße 56, und die berufslose Erika Dora Helene Weber in Mettmann. — Führerscheine für ausländische Arbeitskräfte und Kriegsgefangene. Der Reichsverkehrsminister hat im Reichsverkehrsblatt Nr. 19 vom 24. Juli 1943 seinen Erlaß über die Erteilung von Kraftfahrzeug=Führerscheinen an ausländische Zivilpersonen und Kriegsgefangene vom 24. November in neuer Fassung bekanntgemacht. Danach dürfen jetzt auch Ostarbeiter bzw. Ostarbeiterinnen als Kraftfahrer zu gelassen werden, wenn ihnen eine Aufsichtsperson beigegeben wird. Die Einzelheiten sind dem Reichsverkehrsblatt, Ausgabe B, zu entnehmen. Aus der Bewegung =Gruppe 18/230 Alle Führerinnen der=Gruppe 18/230 haben am Donnerstag, dem 29. 7. 1943, zu einer sehr wichtigen Führerinnenbesprechung pünktlich um 20 Uhr am Parteihaus, Hindenburgstraße, zu erscheinen. Freischütz-Langenberg, Dritter im Unterkreis Uelbert Der Velberter Mitarbeiter falsch unterrichtet In der Dienstag=Nummer-brachten wir einen Bericht über das Unterkreisschießen in Velbert, dessen Nachprüsung jedoch ergibt, daß der Freischütz=Langenberg nicht 604, sondern 764 Ringe erzielte, und damit an dritter Stelle steht. Auch die zweite und dritte Mannschaft des Freischütz rangieren noch mit. Die Reihenfolge sieht so aus: Unterkreismeister Kurz gesagt, aber wichtig Preise für Obst und Gemüse In der letzten Zeit sind in der Presse wiederholt Hinweise erschienen, daß die Verbraucher auf die Preise, beim Einkauf von Gemüse achten sollen. Dabei wurde häufig dargestellt, daß der Einzelhandel geneigt sei, sich durch falsche Berechnung der Preise oder durch Mitwiegen von Laub bei bestimmten Disziplin ist die höchste Pflicht! Vor allem in der Versorgung. Deshalb laßt den Obstzüchter in Ruh, der seine Erzeugnisse zur Sammelstelle bringen muß! Gemüsesorten zusätzliche Einnahmen zu verschaffen. Von zuständiger Stelle erfahren wir dazu folgendes: Die unterschiedlichen Preise für die gleichen Sorten Obst und Gemüse bei gleicher Qualität sind darin begründet, daß vielfach inländische und ausländische Ware nebeneinander auf dem Markt ist. Daneben ist auch das inländische Gemüse verschiedenen Preisschwankungen unterworfen, die sich aus verschieden langen Lieferstrecken ergeben. Das alles ergibt in den Geschäften das Bild uneinheitlicher Preise für die gleiche Ware, was aber nach Lage der Dinge nicht zu ändern ist. Im übrigen wird die Preisgestaltung in den Einzelhandelsgeschäften laufen. überwacht, so daß die Sicherung für den Verbraucher voll gegeben ist. Daneben ist#. a. behauptet worden, Mohrrüben und Kohlrabi müßten vom Einzelhandel ohne Laub verkauft werden. Hierzu ist folgendes festzustellen: Nach den Reichssortierungsvorschriften der Hauptvereinigung der Deutschen Gartenbauwirtschaft für den Handel mit Obst und Gemüse werden Kohlrabi immer mit Laub gehandelt. Bei Mohrrüben unterscheidet man solche, die mit Laub, und solche, die ohne Laub gehandelt werden. Die Sorte, die ohne Laub gehandelt wird, wird dann aber nicht erst vom Einzelhandel entlaubt, sondern schon in den Vorstellen ohne Laub gehandelt. Bei der Ware, die gewichtsmäßig vom Einzelhandel abgegeben wird, handelt es sich um italienische Ware, die brutto für netto geliefert und also auch mit Laub abgegeben wird. Jede andere Darstellung ist unrichtig. — Preise für zahme Kaninchen. Mit Wirkung vom 1. August 1943 hat die Preisbildungsstelle in Münster für die Provinz Westfalen Preise für zahme Kaninchen festgesetzt. Die Verbraucherhöchstpreise für Schlachtkaninchen betragen frei Verbraucher: für Jungtiere, die zur Aufzucht als Schlachtkaninchen bestimmt sind,.00 RM je kg Lebendgewicht, für schlachtreise Tiere: a) beim Verkauf nach Lebendgewicht.60 RM je Kilogramm, b) beim Verkauf nach Schlachtgewicht: Kaninchen gestreift, ohne Eingeweide.30 RM je Kilogramm, Kaninchenpfeffer(Kaninchenklein) vom ganzen Kaninchen.40 RM. je Kilogramm. Der Verkauf von Schlachtkaninchen ist beim Erzeuger, Großhandel und Einzelhandel nur nach Gewicht zulässig. Essen Beendigung der Theater=SommerSpielzeit Die bis zum 2. August 1943 vorgesehene Sommerspielzeit der Städtischen Bühnen mußte einige Tage vorher abgebrochen werden. Nach der Durchführung der notwendigen Instandsetzungsarbeiten wird das Opernhaus Mitte August mit Beethovens„Fidelio" unter der musikalischen Leitung des neuen Musikdirektors Gustav König wieder eröffnet. — Verwaltungs= und Wirtschafts=Akademie Essen. Die Vorlesungen und Uebungen über Bürgerliches Recht von Senatspräsident Dr. Kochs werden in das Landgericht, Zweigertstraße 52, Präsidialsitzungssaal Zimmer Nr. 101, verlegt. Die Schlußvorlesung im Bürgerlichen Recht Teil 1 und 2 findet Freitag, den 30. Juli 1943, 18 Uhr, statt; die zwei Uebungen im Bürgerlichen Recht für Anfänger erfolgt Montag, den 2. August, und Freitag, den 6. August 1943. DONNERSTAG, 29. JULI 1943 V „Leegealt eine nignteignree ise nläter ans Der 13. Nachtjagdsieg des Unteroffiziers F. .., 29. Juli.(PK.) Aus der Vernehmung des abgesprungenen Flugzeugführers eines englischen Terrorbombers, der sein Ziel nicht mehr erreichte, ergibt sich folgendes Bild: Wieder einmal sitzt der Sergeant F. F. hinter dem Knüppel einer Wellington und hat den Auftrag, seine Bomben in die Wohnviertel einer westdeutschen Stadt zu werfen. Der Sergeant kennt das nun schon seit langer Zeit, er ist gewissermaßen ein alter Hase auf diesem Gebiet. Er ist durchaus guter Laune, Flak und vor allem die Rightfighters, diese von allen englischen Piloten gefürchteten deutschen Nachtjäger, haben bisher nicht vermocht, ihn herunterzuholen. Die Maschine fliegt ziemlich hoch. Es ist eine helle Nacht. Man wird aufpassen müssen. Höllisch aufpassen sogar, die deutsche Abwehr ist stark, sie ist von Woche zu Woche verstärkt worden. Damned, man kann die alten Boys schon bald nicht mehr zählen, die es in der letzten Zeit erwischt hat.„Sergeant— ein Nightfighter ist hinter uns“.— Der Funker hat ihn zuerst gesehen. Noch ist der Deutsche nicht so nah, daß er schießen kann, der erste Feuerstoß muß sitzen, muß ihn k. o. schießen, sonst kann man vermutlich sein Testament machen, wenn dann die Zeit dazu reichen sollte. Der Sergeant beginnt heftiger zu kurven. Der Deutsche hat ihn nun entdeckt. Er hängt hinter ihm wie eine Klette. Der Sergeant hört die Feuerstöße des Heckschützen. Er dreht sich um, das muß gesessen haben. Was ist das? Damned, die linke Fläche der Wellington brennt, das Feuer breitet sich mit rasender Geschwindigkeit aus. Schon fliegen einzelne Trümmer davon, gleich wird die ganze Fläche abmontieren, raus, rrrausss! Good bye, old England, der Krieg ist aus für mich. Dann baumelt der Sergeant unter seinem Fallschirm, der Gefangenschaft entgegen. Er kann seine brennende Maschine noch aufschlagen und die Bombenlast hochgehen sehen, sie haben ihr Ziel nicht mehr erreicht. Vielen hundert Familien ist namenloses Leid erspart geblieben. Auch das deutsche Flugzeug hat sein Teil abbekommen. Der Funker meldet, daß sie voraussichtlich werden aussteigen müssen. Während er diese Meldung durchgibt, sieht der Flugzeugführer die brennende Wellington auf der Erde aufschlagen. Das ist sein 13. Nachtjagdsieg. An einem 13. hat er seinen ersten Abschuß gemacht, ob die dreizehn seine Glückszahl bleiben wird? Der linke Motor setzt Sekunden später aus. Der Flugzeugführer gibt Gas auf den rechten Motor, vielleicht geht es noch eine Weile. Der Motor antwortet mit einer heftigen Explosion.„Aussteigen!“ Der Funker ist schon freigekommen. Nun ist er dran.. Die Maschine ist noch 2000 Meter hoch. Er wirft das Kabinendach ab, und wälzt sich bäuchlings auf die Fläche, der Fahrtwind dreht die Beine über ihn weg, das Flugzeug neigt sich, so, los... Achtung, das Leitwerk. Zusammenkrümmen. Richt gegen das Leitwerk sich legen... da ist auch er freigekommen. Er überschlägt sich in freiem Fall, streckt sich dann. Er hört seine gute, alte treue Maschine unten aufschlagen, hört krachen, klirren, splittern.—„Ohne mich“— geht es ihm durch den Kopf.„Die dreizehn ist doch eine Glückszahl.“ Nach der Landung nimmt er die Leuchtpistole in die eine, die Pistole in die andere Hand und macht sich auf die Beine. Er hat keine Ahnung, wo er ist. Es ist ziemlich dunkel hier unten auf der Erde, er sieht kaum, wohin er tritt. Er schrickt auf, Geräusche hinter ihm, er reißt die Pistole herum.—„Dämlicher Ochse". Er ist dem Wiederkäuer im Vorbeigehen fast aufs Maul getreten. Der Ochse trottet hinter ihm her bis zur nächsten Hecke und bleibt dann kauend stehen. Ueber Hecken und Zäune hinweg tastet sich der Unteroffizier vorwärts. Von Zeit zu Zeit schießt er eine Leuchtkugel ab, kein Lebenszeichen erfolgt darauf, es ist, als wenn die Gegend ausgestorben sei. Er schlägt einen Haken, trifft zehn Meter weiter auf einen Weg, neben dem er unentwegt hergelaufen ist. Wenig später sieht er Scheinwerfer. Er schießt abermals eine Leuchtkugel. Bremsen kreischen, Gewehrschlösser knacken.„Halt, wer da“. Er gibt, sich zu erkennen. Dann muß er tausend Fragen beantworten. Und er erzählt allen die Geschichte seines 13. Abschusses. Später dann kann er sich telefonisch bei seiner Staffel melden. Er erfährt, daß sein Funker auch gut unten angekommen ist. Daß die Staffel in dieser Nacht zwölf Nachtjagdsiege erzielt hat. Daß der Staffelkapitän allein sechs davon auf sein Konto buchen kann. Kriegsberichter Karl=Heinz Eckert. Australiens Opposition im Angriff lange Sündenregister der regierenden Arbeiterpartei Der Pakt von Saadabad (Von unserem ständigen Orient=Mikarbeiter.) Am 8. Juli 1937 wurde im Palast von Saadabad, im Iran, jener Pakt unterzeichnet, der seither unter diesem Namen bekannt geworden ist. Da keiner der vier beteiligten Staaten von vorgesehener Kündigungsmöglichkeit Gebrauch gemacht hat, wird der Pakt— vom Juni 1943 ab gerechnet— fünf weitere Jahre in Kraft bleiben. Der Pakt von Saadabad, der das Ergebnis langjähriger Bemühungen und Verhandlungen war— die erste Initiative ging schon 1934 von der Türkei aus—, hat mithin seine erste Bewährungsprobe bestanden, obwohl die politische Lage sich bei zwei der beteiligten Länder inzwischen entscheidend geändert hat. Die Bedeutung des Paktes liegt darin, daß er die Beziehungen der beteiligten Staaten— Türkei, Jrak, Iran und Afghanistan— zu einer Angelegenheit macht, die ausschließlich von diesen selber geregelt wird, ohne daß den imperialistischen Großmächten Gelegenheit geboten wird, sich störend in sie einzumischen. Der. Pakt von Saadabad ist also kein Bündnissystem, das die Teilnehmer zu gemeinsamen Handlungen zwingt, sondern ein Uebereinkommen, das in erster Linie und ganz ausdrücklich die Souveränität der vier orientalischen Staaten zum bestimmten Faktor ihrer gegenseitigen Beziehungen macht. Die im Pakt enthaltenen Bestimmungen über den Ausschluß jeder Angriffshandlung und jeder Einmischung in die inneren Angelegenheiten der anderen Vertragspartner ist lediglich ein Ausfluß dieser Souveränität. Unter dem Gesichtspunkt, daß der Pakt den Zustand beenden soll, daß der vordere Orient den bevorzugten Schauplatz bildet, auf dem die imperialistischen Gegensätze ausgetragen werden, stellt er die hervorragendste selbständige politische Handlung der beteiligten Mächte seit der Auflösung des Osmanischen Reiches dar. Er beendet zugleich die Abhängigkeit der Türkei, des Iran und Afghanistans von der sowjetrussischen Außenpolitik, die vorher durch die„Freundschaftsverträge“ mit diesem Nachbarn im Norden bis zu einem gewissen Grade gegeben war. Der Vertrag von Saadabad konnte bisher verhindern, daß die beteiligten Staaten im Laufe dieses neuen Weltkrieges zum Nutzen irgendeiner imperialistischen Macht gegeneinander gehetzt wurden, aber er konnte nicht das Unheil abwenden, das über Irak und Iran durch die alliierte Okkupation hereinbrach. Für die Abwehr derartiger Aggressionen reichte das Instrument dieses Vertrages nicht aus. Wir erleben nun gegenwärtig die eigentümliche Situation, daß ein Vertrag, der auf der Souveränität der Beteiligten aufgebaut war, seine Aufgaben weiterhin erfüllen soll, obwohl der Irak und der Iran zur Zeit an der Ausübung ihrer Souveränität gehindert sind und nicht frei über sich verfügen können. In seinem 6. Artikel hat der Pakt eine der Möglichkeiten vorhergesehen, die nunmehr durch die gewaltsame Einmischung der Engländer im Jrak tatsächlich entstanden ist: Der Artikel sieht vor, daß die anderen vertragschließenden Parteien vom Vertrage zurücktreten können, falls eine Partei eine dritte Macht— die dem Vertrage nicht angehört— angreifen sollte. Unter dem Druck der Engländer hat bekanntlich die Basallenregierung Nuri es Said im Namen des Jrak den Krieg an die Achsenmächte erklärt. Diese Möglichkeit des fristlosen Rücktritts vom Pakt erweist sich in der gegenwärtigen Situation als ein geeignetes Mittel, um trotz der Vernichtung der Souveränität zweier Vertragspartner den Sinn des Vertrages zu wahren, da England mit der Auflösung des Vertragssystems rechnen muß, wenn es den Jrak oder Iran zu Maßnahmen veranlaßt, die seiner Zielsetzung widersprechen. Die Lebenskraft des Vertrages zeigt sich aber noch auf eine andere Weise: Obwohl er die imperialistischen Machenschaften im Nahen Osten einschränkt, soweit sie auf die gegenseitigen Beziehungen der zu diesem gehörenden Staaten gerichtet sind, muß England— und mit ihm seine Verbündeten außer der Sowjetunion — ängstlich vermeiden, seine Auflösung herbeizuführen. Denn eine solche Auflösung würde nicht nur die Sowjetünion von neuem in die Rolle des verbindenden Gliedes zwischen der Paragraphen Türkei, des Iran und Afghanistans versetzen, sie haben. würde auch die besondere Stellung des Jrak innerhalb des Vertragssystems wieder aufheben. Die fehlende oder doch unzureichende Souveränität der übrigen arabischen Staaten hat seinerzeit verhindert, sie ebenfalls an dem Pakt von Saadabad zu beteiligen. Durch einen„Vertrag arabischer Brüderlichkeit und Allianz“ zwischen dem Irak und Saudi=Arabien, der am 2. April 1936 in Bagdad unterzeichnet worden war und dem sich Yemen am 29. April 1937 anschloß, gewann der Irak das Recht, diese beiden Staaten bei den anderen Partnern des Paktes von Saadabad mitzuvertreten. Dazu trat noch die moralische Führerstellung, die der Jrak bei den arabischen Staaten unter Mandat— (Syrien, Palästina, Transjordanien)— genoß. In der gemeinsamen Aktion der vier Vertragspartner hinsichtlich Palästinas, die Anfang Mai 1939 in London unternommen wurde, kam diese besondere Rolle des Itak als Verbindungsglied zu den anderen arabischen Staaten zum ersten Mal deutlich zum Ausdruck. Wenn England jetzt eine scheinbare Vereinigung der arabischen Staaten, die es auf die Dauer dort nicht verhindern kann, unter seiner Führung vor sich gehen lassen möchte und sich hierbei das Irak bedienen will, den es militärisch besetzt hält, dann kann es nicht mutwillig die Schlüsselstellung beseitigen, die gerade der Irak durch den Pakt von Saadabad einerseits und durch sein Verhältnis zu den arabischen Ländern andererseits einnimmt! Am 25. Juni 1943, fünf Jahre nach der Niederlegung der Ratifikationsurkunden in Teheran, endete die erste Periode des Paktes von Saadabad. Das zweite Jahrfünft, das an diesem Tage begann, steht zwar im Zeichen des gewaltsamen Einbruchs der imperialistischen Mächte in den von ihm organisierten Frieden, wird aber gleichzeitig durch die Hemmungen charakterisiert, die der Pakt der schrankenlosen Verwirklichung der imperialistischen Ziele bereitet. Diese Hemmungen sind keine papiernen Schranken, die nur auf den Paragraphen des Vertrages beruhen, sondern es sind die [Stärke und der Widerstandswillen der orientalischen Völker, die zunächst in diesen ihren Niederschlag gefunden Berlin, 29. Juli. Der Führer der Vereinigten Australischen Partei und der Vereinigten Landpartei, der ehemalige Ministerpräsident Arthur Fadden, erklärte am Donnerstag in einer Rundfunkrede, er müsse die Regierung wegen ihrer unwirksamen Behandlung der Streiks und wegen ihres Liebäugelns mit der Kommunistischen Partei scharf tadeln, da sie offensichtlich das Ziel verfolge, eine Sozialisierung der Industrie herbeizuführen. Im Anschluß daran entwickelte Mr. Fadden das Wahlprogramm der hinter ihm stehenden Parteien oder was dasselbe ist, das lange Sündenregister der regierenden Arbeiterpartei Australiens. Trotz des Krieges hat sich diese bis heute geweigert, mit den übrigen Parteien eine gemeinsame Regierung zu bilden, obwohl die Arbeiterpartei selbst im Parlament nur über eine geringe Mehrheit verfügt, was aller Welt erst vor wenigen Wochen dadurch zum Bewußtsein geführt wurde, daß der Mißtrauensantrag der Opposition nur mit einer Mehrheit von einer einzigen Stimme abgelehnt werden konnte. Die Oppositionsparteien verlangen eine Gemeinschaftsregierung und den maximalen Kriegseinsatz Australien. Ganz im Sinne Churchills soll die australische Armee auch für den Dienst in Uebersee überall zur Verfügung gestellt werden. Hier ist auch der amerikanische Einfluß unverkennbar. Unmittelbar gegen die regierende Arbeiterpartei richtet sich die Forderung nach einem großzügigen Rückwanderungsplan. Die australische Arbeiterpartei hat, wie man sich beiterschaft, die nicht gewillt ist, durch ein gesteigertes Angebot von Arbeitskräften die Lohnhöhe zu senken und damit den Lebensstandard der australischen Arbeiter zu drücken, der bekanntlich in der ganzen Welt der höchste ist. Auch die Ausschaltung verschwenderischer, untüchtiger und bürokratischer Elemente richtet sich gegen die Arbeiterpartei. Das gleiche gilt von der Forderung nach einem freien Geschäftsgang und einem individuellen Unternehmertum„ohne doktrinäre und sozialistische Einschränkungen". Auf die Beibehaltung des Privatunternehmertums legt die australische Opposition besonderen Wert. Dagegen fordert sie ein Streikverbot, das den Gerichtshöfen die Vollmacht erteilt, in jedem einzelnen Falle einzuschreiten. Von allgemeinem Interesse erscheint, daß auch die australischen Oppositionsparteien sich jetzt dazu aufraffen, eine staatliche Sozialversicherung auf der Basis von Beiträgen der Unternehmer und Arbeiter zu fordern, die sich auf Krankheit, Arbeitslosigkeit, ärztliche Betreuung und Altersfürsorge erstrecken soll. Das alles ist in Australien heute noch nicht vorhanden. Auch die regierende Arbeiterpartei, die in Wahlversprechungen alle anderen übertraf, tatsächlich aber nichts zu leisten vermochte, muß mit leeren Händen bei den nächsten Wahlen, deren Termin freilich noch nicht feststeht, vor ihre Wählerschaft treten. Reichlich nichtssagend ist der Programmpunkt, daß der Beveridge-Plan unter dem Gesichtspunkt geprüft werden soll, ob seine Prinzipien sich für Australien eignen. Die Opposition will Australien vor dem Uebel erinnert, es bisher verstanden, eine umfassende wilder Experimente in der Sozialisterung retten. Besiedlung Australiens zu verhindern. Sie ver=Ob ihr das gelingt, kann uns völlig gleichgültig trat dabei ausschließlich die Interessen der Ar= sein. Rethiopien, eine englische Kolonie Bemerkenswerte Aeußerungen des früheren abessinischen Gesandten in London Genf, 29. Juli. Der frühere abessinische Gesandte in London, Dr. Martin, äußerte sich in einer Erklärung entrüstet über den angloäthiopischen Vertrag, den England Haile Gelassie zwang, im vergangenen Jahr zu unterzeichnen, meldet die englische Wochenzeitschrift„New Leander". Diese Erklärung Dr. Martins habe eine geradezu sensationelle Wirkung in den britischen Kolonien ausgelöst, da die Kolonialvölker Englands Haltung Abessinien gegenüber als den Prüfstein für die künftige Kolonialpolitik Großbritanniens ansähen. Dr. Martin, der nach vorübergehendem Aufenthalt in Indien jetzt wieder in Addis Abeba lebe, und dort, ohne daß ihm ein offizieller Charakter zukomme, als Berater Haile Selassies fungiere, entlarve nun in seiner Erklärung Englands Kolonialabsichten. Der Vertrag gesteht England das Recht zu, „alles unbewegliche Eigentum des äthiopischen Staates frei zu benutzen“ ohne daß der britische Staat dafür etwas zu bezahlen hat. Sämtliche Staatsausgaben unterliegen der britischen Aufsicht, und England müsse, außerdem in allen Währungsfragen um Erlaubnis gefragt werden. Der Marie=Theresientaler sie abgeschafft und die Währung der britischen ostafrikanischen Kolonien in Abessinien eingeführt worden. Dadurch sei dieses Land wirtschaftlich eng mit den britischen Kolonien verknüpft. Im Artikel 9 und 10 des Vertrages erhalte der britische Oberkommandierende Sondervollmachten für den Fall, daß auf äthiopischem Hoheitsgebiet militärische Operationen erforderlich würden. Diesem Vertrag angehängt sei eine militärische Konvention, die Abessinien praktisch der Befehlsgewalt des britischen Oberkommandierenden in Kenya unterstelle, erklärte Dr. Martin weiter. Diese Konvention gewähre der britischen Regierung das Recht, nach Gutdünken Streitkräfte auf abessinischem Boden zu unterhalten. Zu ihnen rechneten auch Zivilbeamte britischer Nationalität, die als Verwaltungsbeamte im militärischen Dienst stünden zusammen mit ihren Frauen und Kindern. Es werde in der militärischen Konvention weiter bestimmt, daß jeder britische Soldat und jedes Mitlgied des Polizeikorps soweit der militärischen Mission auf abessinischen Boden immun sei, keine Steuern, keine Einfuhr= und Ausfuhrzölle zu entrichten brauche. Gegen einen solchen Vertrag müsse man protestieren, meinte Dr. Martin. Alles das, zusammen mit der Besetzung Abessiniens durch britische Streitkräfte stehe in krassem Widerspruch zu der frommen Erklärung,„England kämpfe für Gerechtigkeit und die Unabhängigkeit aller unterdrückten Nationen“, und habe nicht die Absicht, neue Gebiete zur Vergrößerung des britischen Empire hinzuzuerobern. Ein„offenes Wort an Brasilien“. Genf, 29. Juli. Ein„offenes Wort an Brasilien“ richtet der City=Hauptschriftleiter der „Daily Mail“. Wann wolle die brasilianische Regierung endlich, so fragt er, ihre Schulden an die Engländer bezahlen. Insgesamt beläuft sich die Schuld auf 50 Millionen Pfund Sterling, eine Summe, die noch an Zinsen und sonstigen Zahlungen für England 20 Millionen Pfund Sterling im Jahr abwarf. Durch den Aranha=Plan 1934 habe sich dieser jährliche Zinsbetrag auf acht Millionen und 1940 bereits auf fünf Millionen Pfund Sterling vermindert. Gegenwärtig seien diese Einnahmen noch bei weitem geringer. Woher kommt das? Durch die„recht zweiselhafte Finanzpolitik Brasiliens“, die keinen Trick unversucht lasse, an den Schuldenzahlungen vorbeizukommen. Sie benutze billige Sterlingsonds, um damit ihre Schulden an England zu höchst niedrigen Preisen abzudecken. Die Brasilianer sollten es sich gesagt sein lassen, daß man mit England so nicht verjahren könne. Die Auslese der Adolf-Hitler-Schüler Gauleiter Albert Hoffmann in der Gebietsführer=Schule Der Führer hat einmal gesagt:„Die Erziehung der Jugend ist nicht nur eine wichtige, sondern die entscheidende Frage der Zukunft!" Das gigantische Ringen unserer Tage erhält seine letzte Erfüllung erst in der Bereitschaft, mit der die junge Mannschaft von heute dermaleinst das durch Blut und Opfer geheiligte Erbe übernehmen wird, und all die Arbeit in und an der Jugend hat nur dem einen großen Ziele zu dienen, ein Geschlecht heranzuziehen, das würdig ist, das Banner unserer Zeit weiterzutragen. Dazu ist viel Arbeit, Fleiß, Opfer, Selbstbeherrschung, Disziplin und Bereitschaft notwendig. All diesen Tugenden dient letztlich auch die ständige intensive Schulungsarbeit an der Gebietsführerschule. Zu den sonstigen dreiwöchigen Lehrgängen finden augenblicklich siebentägige Kurzlehrgänge statt, die einem erweiterten Kreis der Führerschaft Gelegenheit geben, durch das Erlebnis der Führerschule neue Impulse für die Arbeit in der Einheit zu gewinnen. Neben diesem Lehrgang sah man in der letzten Woche 30 Pimpfe in der Schule. Es waren das die aus einem großen Bewerberkreis bereits ausgewählten Anwärter für die Adolf=Hitler=Schulen. Es galt, in sieben Tagen die zwölf Besten aus diesem Kreis auszuwählen. Wer die 30 Pimpfe gesehen hat, von denen der eine noch einen besseren Eindruck macht als der andere, kann. ermessen, wie schwierig die verantwortungsvolle Aufgabe war, die tatsächlich Besten herauszufinden. In vielseitigen Aufgaben mußten sich die Jungen bewähren. Nicht nur das Wissen, die Auffassungsgabe, die Konzentrationsfähigkeit wurden überprüft, sondern auch die körperliche Tüchtigkeit mußte unter Beweis gestellt werden. ein Bei den Mutproben war beispielsweise Salto vom==Brett zu machen und über ein in 6 Meter Höhe hangendes Seil hangeln. Die letzte Entscheidung der Auslese trafen Gauleiter Hoffmann und der.=Gebietsführer Oberbannführer Bald, die zur Schule herausgekommen waren und sich jedem einzelnen Bewerber eingehend widmeten. Interessant und aufschlußreich war die Unterhaltung, die Gauleiter Hoffmann mit den Jungen führte. Man war häusig erstaunt, welch klare Antworten die Jungen zu geben wußten. Einen guten Eindruck von dem Mut, der Härte, Ausdauer und Angriffslust der Jungen gewann der Gauleiter bei den Boxkämpfen. lit zäher Verbissenheit gingen alle Jungen in den Kampf, und es wurde manch harter Schlag ausgeteilt und eingesteckt. Ist es den zwölf Ausgewählten vergönnt, künftig als Adolf=Hitler=Schüler in die Schule der Besten unseres Volkes ausgenommen zu werden, so stehen auch den anderen Jungen selbstverständlich alle Tore der Zukunft offen, haben sie doch durch ihre Qualifizierung zu diesem Lager schon bewiesen, daß sie über besondere Fähigkeiten verfügen. Mit den Führern des Kurzlehrganges unterhielt sich der Gauleiter ebenfalls und verschaffte sich einen Einblick in die augenblickliche Arbeit der Hitler=Jugend. Auf seine Frage, wer aus der Führermannschaft schon im Einsatz nach Terrorangriffen gestanden habe, meldeten sich fast alle, und erfreut stellte der Gauleiter fest. daß die Hitler=Jugend durch ihre Bewährung im Kriegseinsatz der Stolz der Partei geworden sei. in Berlin. Nach Ablegung des Bergaffessorexamens im Jahre 1911 war Berghauptmann Nolte als Bergassessor, Berginspektor und Bergmeister bei den Bergrevieren in Wattenscheid und Dortmund tätig. Im Jahre 1923 wurde Nolte zum Bergrat ernannt und 1928 als Hilfsarbeiter in das Oberbergamt Dortmund berufen. Hier hat er— bis zu seiner Erenennung zum Berghauptmann beim Oberbergamt in Breslau im Jahre 1936— an verantwortlicher Stelle der staatlichen Bergverwaltung des Ruhrgebietes gewirkt. Seine Verdienste während dieser Zeit fanden ihre Würdigung durch die Beförderung zum Oberbergrat im Jahre 1930 und zum Obergauamtsdirektor im Jahre 1933. Als Berghauptmann hat Nolte das Oberbergamt Breslau fast vier Jahre lang bis 1940 geführt. diesem Jahre kehrte Berghauptmann Nolte in das Ruhrgebiet zurück, wo er mitten in Deutschlands hartem Schicksalskampf die Leitung des Oberbergamts Dortmund übernahm. In Berghauptmann Nolte steht an der Spitze der staatlichen Bergverwaltung des Ruhrbergebaus ein erfahrener Bergmann, der zudem den größten Teil seiner beruflichen Laufbahn im Revier verbracht hat. Am Weltkrieg hat Berghauptmann Nolte als Pionierhauptmann teilgenommen. Im vergangenen Jahr konnte er sein 40jähriges Bergmannsjubiläum begehen. Entführter Säugling wiedergefunden Duisburg. Wie berichtet, wurde ein zehn Tage alter Säugling aus der Städt. Frauenund Kinderklinik, Duisburg, Lotharstraße 63, entführt. Das Kind konnte inzwischen seiner Mutter wieder zugeführt werden. Eine Panzerkuppel wird zur Baustelle transportiert. Bei Steigungen reichen oft die Zugmaschine und ein Panzer nicht aus. Da muß dann noch ein zweiter Panzer, der sonst hinter dem Spezialfahrzeug angehängt ist, und durch Stoppen und Zurückziehen bei lendem Gelände die Transportschwierigkeiten ausgleicht, vorgespannt werden. (PK.=Aufnahme: Kriegsberichter Werner.) neue Sporiacrrasten 5000 hm Treuegeld für einen Bergmann Die erste Auszahlung im Eisenstein=Bergbau In den nächsten Wochen wird das neu eingeführte Bergmanns=Treuegeld erstmalig auch an langdienende alte Siegerländer Bergmänner ausgezahlt werden. Der Siegerländer Knappschaft liegen bisher 15 spruchreise Fälle vor, in denen Bergmännern der Siegerländer Eisensteingruben das Treuegeld zusteht. Die Betriebsappelle und Feierstunden, an denen die Bergmannstreuegelder an die verdienten alten Bergmänner ausgezahlt werden und Zeugnis dafür ablegen, daß im nationalsozialistischen Staate und in dem nach nationalsozialistischen Wirtschafts= und Sozialgrundsätzen geleiteten deutschen Betrieb die Arbeit nicht nur ihre Ehre, sondern auch die verdiente sinanzielle Würdigung finden wird. Von diesem Eindruck wurde auch die Feier beherrscht, die jetzt auf einer Grube stattfand und bei der dem Bergmann Leopold Schneider aus Biersdorf als erstem Siegerländer Bergmann das Bergmannstreuegeld in Höhe von 5000 RM. ausgezahlt wurde. Der verdiente, alte Bergmann hat 28 Jahre als Hauer im Siegerland gearbeitet. Wenn er jetzt in den wohlverdienten Ruhestand tritt, dann werden seine Gedanken auch weiterhin eng verbunden bleiben mit all den vielen Arbeitskameraden, die mit ihm zusammen geschafft haben und die an der Feier herzlichen Anteil nahmen. Zu einer schlichten Gedenkstunde waren zunächst im Verwaltungsgebäude der Grube unter Leitung des Gefolgschaftsführers BergAssessor Wenderoth mehrere Gäste, daxunter Kreisobmann Beilke, Kreisfachamtswalter Vetter, Knappschaftsdirektor Grimm, Erster Bergrat Gößmann zusammengekommen. Betriebsführer Beuter und Betriebsobmann Petry übermittelten in herzlichen Worten die Glückwünsche der Gefolgschaft und der triebsführung, für die auch Bergassessor Wenderoth herzliche Worte der Anerkennung fand. Den Glückwünschen des Betriebes und der Siegerländer Knappschaft schloß sich Kreisobmann Beilke für die Deutsche Arbeitsfront an. der damals gegründeten Vereinigten Stahlwerke. e M Ein neuer sudwestfalischer Ritterkrenzträger Wanne=Eickel. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Hauptmann Heinz Schmischke, Kommandeur eines Pionier=Bataillons. Hauptmann Schmischke ist am 30. September 1915 in Wanne=Eickel geboren. Seit Anfang d. M. steht er mit seinem Bataillon bei Orel im Brennpunkt des Kampfes. Es gelang seinem Bataillon, 30 sowjetische Panzer zu. vernichten und erfolgreich die Stellung zu halten. Berghauptmann Nolte 60 Jahre alt Essen. Der Leiter des Oberbergamts Dortmund, Berghauptmann Friedrich Nolte, begeht am 29. Juli 1943 seinen 60. Geburtstag. In Harpen bei Bochum am 29. 7. 1883 geboren, verfuhr er als Bergbaubeflissener 1902 seine erste Schicht. Anschließend verbrachte er seine Studienjahre an den Universitäten München und Berlin und an der ehemals königl. Preußischen Bergakademie Vom Bergmann zum Generaldirektor Gelsenkirchen. Der als Bergmann von der der Gelsenkirchener Bergwerks=AG. und Leiter der Bergbauinteressen der Vereinigten Stahlwerke, einer der bekanntesten Pioniere des deutschen Bergbaus, wurde jetzt dadurch besonders geehrt, daß er zum Ehrenvorsitzer der AG. der Kohlenwertstoff=Verbände ernannt wurde. Staatsrat Pleiger, der diese Ernonnung aussprach, verband damit das Recht an Dr.=Ing. e. h. Knepper, an allen Sitzungen der Kohlenwertstoff=Verbände teilzunehmen. Eine gleiche Ehrung sei im deutschen Bergbau nur einmal erfolgt, und zwar die Geheimrats Kirdorf. Dr. Knepper trat als Bergmann ein, wurde 1899 Reviersteiger, 1900 Obersteiger, 1901 Betriebsführer, 1903 Inspektor und 1905 Betriebsdirektor für die inzwischen gegründete Deutsch=Luxemburgische Bergwerks=AG. Nach wenigen Jahren erfolgte die Berusung in den Vorstand und zum Leiter der Bergbaubetriebe „Kunst im Kriege“, eine neue Soldatenbrief-Folge Karl Cerff, Leiter des Hauptkultur=Amtes in der Reichspropaganda=Leitung der NSDAP., gibt in Broschürenform eine neue Schrift für unsere Soldaten heraus. Sie ist betitelt:„Kunst im Kriege" und entstand aus dem schönen Gedanken, eine lebendige Wechselverbindung zwischen der Heimat und den an der Front stehenden Kulturschaffenden und Kunstfreunden zu pflegen. Form und Inhalt des vorliegenden 1. Heftes bestätigen, daß dieser neue Weg der Vermittlung geistvollen Gedankengutes dankbare Freunde finden wird. Unter dem Motzo: Krieg— Bericht— und Dichtung sind Beiträge in Gedicht und Prosa zusammengefaßt und sichern dem Heft ein vielseitiges geistiges Gepräge. Die Spalte„Kleine Beiträge“ unterrichtet in ansprechender Weise über alle bemerkenswerten Kunstausstellungen und Kulturveranstaltungen, Uraufführungen, Premieren usw. und verleiht der Schrift den aktuellen Charakter. Sie enthält ferner sehr gute Abbildungen von Kunstwerken deutscher Soldaten, u. a. von Ivo Beucker und Kurt Zimmermann. Der Soldatenbrief kann durch einfaches Zukleben und Beschriftung der letzten Blattseite ins Feld gesandt werden. Für die Zusammenstellung zeichnet Alwin Rüffer, für die Gestaltung die Rhein=Mainische Verlagsanstalt Gießen. A. Thea Fischer. Heeßen verlor alle Pluspunkte Schwere Bestrafung eines Aufstiegskandidaten— Mitwirkung unberechtigter Spieler Nur noch fünf Wochen— und der Kampf um die Fußball=Punkte nimmt wieder seinen Anfang. Der Gaufachwart für Fußball hat alle Vereine der Gauklasse, 1. Klasse, 2. und 3. Klasse aufgerufen, die Meldung zur Teilnahme an den Meisterschaftsspielen 1943= 1944 bis spätestens 10. August 1943 abzugeben, damit pünktlich mit den Punktespielen auch in diesem Jahr wieder begonnen werden kann. VfB. Alemtunia Dortmund KSG. Siegen VfR. Heeßen Sauerlandmeister 0 0 1 16:1:2 1:16:2 3:0:6 0 0 0 0—— Schiebergeschäfte am Bahnhof Gefängnis= und Geldstrafen für Verkäufer und Käufer Vor einigen Monaten erhielten die Behörden davon Kenntnis, daß in der Gegend des Gelsenkirchener Hauptbahnhofes ein schwunghafter Handel mit bezugsbeschfänkten Waren aus Holland betrieben wurde! Ein Alexander No. von Bochum lernte dort„zufällig", wie ser angab, einen Holländer kennen, der ihm bezugsbeschränkte Lebensmittel aus Holland zum Kauf gegen Ueberpreis anbot. Auf dieses Angebot ging N. ein. Die bezogenen Waren: Butter, Wurst, Kaffee, Oel, Speck, Wir verdunkeln heute: Von 21.27 Uhr bis.44 Uhr Schinken und andere Lebensmittel, setzte er auch zu Ueberpreisen ab. Ein Pfund Kaffee kostete 150—200 RM., Butter 40 RM., zwei Stück Schinken 40 RM. Die Preise des No. waren also gesalzen. Trotzdem fanden die Waren ihre Käufer. Nun hatte sich N. vor dem Bochumer Schöfsengericht wegen Ankaufs und Abgabe bezugsbeschränkter Waren zu Ueberpreisen zu verantworten. Mit ihm ein Arnold O. und ein Georg D. aus Bochum sowie ein Aug. M. aus Wattenscheid, welche die Waren von N. angekauft hatten. Den holländischen Lieferanten wollte N. nicht kennen, weshalb N. vor Gericht für den Holländer gradestehen mußte. Die Käufer hatten die Ware zum Teil wieder veräußert. M. hat nur 1½ Pfund Käse, Fett und ein Pfund Butter für sich von N. bezogen und dafür aus seinem Bestand Leder unberechtigt abgegeben. Gegen N. wurde auf 5 Monate Gefängnis, gegen A. auf 1500 RM., D. 500 RM. und gegen M. auf 300 RM. Geldstrafe erkannt. Ein. Teil der noch vorvom Reich für verfallen erklärt. Die eingenommen Ueberpreise, die das Gericht auf 1200 RM. berechnete, wurden zugunsten des Reiches eingezogen. Mohn statt Korn Wovon man nichts versteht, davon läßt man besser die Finger. Aber der pensionierte Postbote, der sich in einem Schweizer Dorf nahe bei Zürich niedergelassen hatte, wollte es trotzdem mit der Geflügelzucht versuchen, und bisher ging tatsächlich alles ganz gut. Bis ihm eines Tages das Körnerfutter für seine Hennen ausging und er sich Gedanken machte, wie er sein Federvieh satt bekommen sollte. Bei Nachahrn wollte er nichts entleihen, um nicht seine verfehlte Futterrechnung bekannt werden zu lassen. Da fiel ihm ein, daß er gerade erst seine Mohnernte ausgedroschen hatte. Nun, dachte er, ein paar Handvoll könne man ja davon nehmen, der Rest sei immer noch genug, um ihn in die Mohnmühle abzuliefern. Gedacht— getan. Also warf er dem Geflügel reichlich Mohnsamen hin, der von diesem auch mit wahrer Gier aufgepickt wurde. Das war abends. Am nächsten Morgen wunderte sich der Mann sehr, daß kein Huhn aus dem Stall kommen wollte, und als er nachsah, fand er sämtliche Hühner in tiefstem Schlaf. Sie waren vorläufig überhaupt nicht ins Bewußtsein zurückzubringen. Er rüttelte die Tiere, er bespritzte sie mit Wasser, aber sie rührten sich nicht. Aufklärung brachte erst der Tierarzt, der bald herausbekam, woran die Hühner„krankten": sie waren durch den Opiumgehalt des Mohnes alle in einen schwer# ren Rauschzustand versetzt worden! Erst einen Tag später kam wieder Leben in die bis dahin bewußtlose Gesellschaft. Der AmateurGeflügelzüchter kann von Glück sagen, daß Vorerst stehen also noch die Aufstiegsspiele, die Kriegserinnerungs= und Freundschaftstreffen weiter im Vordergrund des Interesses. In der Gruppel ist die Aufstiegsfrage bereits vergangenen Sonntag geklärt worden. Die Spielvereinigung Erkenschwick hat sich die Spitzenführung mit:1 Punkten erkämpft und ist damit Gauligist. Das sonntägliche Rückspiel zwischen der Sportgemeinschaft Wattenscheid und Spielvereinigung Erkenschwick ist praktisch bedeutungslos geworden. Die Wattenscheider dürfen beide Treffen, das letzte heißt Reichsbahn=SG. Wanne gegen SG. Wattenscheid, hoch gewinnen, aber nur:4 Punkte sind noch zu erreichen. In der Gruppe II ist die Entscheidung über den Sauerlandmeister bis zur Stunde noch nicht gefallen. In Kürze wird darüber entschieden, wer die Staffel Sauerland vertreten wird. Der VfR. Heeßen wurde empfindlich in dieser Gruppe bestraft. Wegen Einstellung nichtspielberechtigter Spieler wurden vom Gaufachwart sämtliche vom PfR. Heeßen bisher ausgetragenen Punktespiele als verloren gewertet. PfR. Heeßen kommt durch diese einschneidende Maßnahme an den Schluß der Tabelle, während VfB. Alemannia Dortmund nun wieder die Spitze übemnommen hat. Der neue Tabellenstand nach dem Abzug von vier Punkten— es handelt sich um die Spiele vom 30. Mai gegen KSG. Siegen(:2 für PfR. Heeßen) vom 20. Juni gegen VfB. Alemannia Dortmund(:1 für VfB. Alemannia Dortmund) und vom 11. Juli gegen VfB. Alemannia Dortmung in Heeßen(:0 für PfR. Heeßen) in der Gruppe II lautet folgendermaßen: Lohmann siegte im„Goldenen Rad von Frankfurt Auf der Sportfeldbahn zu Frankfurt a. M. kam vor 20000 Zuschauern das„Goldene Rad von Frankfurt“, ein Steherrennen über eine Stunde, zum Austrag und endete mit einem sicheren Siege Walter Lohmanns. Schork und Schindler behaupteten gegen Hoffmann trotz Radschadens den zweiten und dritten Platz. Im„Kleinen Goldenen Rad“ über 50 km siegte Kraus in 47:40 vor Weckerling und Noll(Frankfurt). Bei den Amateuren holte sich Noß(Frankfurt) das Mal= und das Punktefahren. Im Radball=Städtekampf siegten Puhl=Schüßler(Saarbrücken) mit:2 über Braun=Peters(Frankfurt). Geldstrafe erkannt. Ein. Teil der noch vorhandenen und beschlagnahmten Waren wurde ihm nicht sein ganzer Bestand verendet ist. Ein schlauer Delinquent In der Hauptstadt von Nicaragua war kürzlich ein Schwerverbrecher zum Tode verurteilt worden und sah seinem letzten Stündlein entlegen. Anscheinend wußte er aber mit den Gebräuchen der dortigen Strafvollstreckung Bescheid, und so dachte er sich einen Streich aus, der ihm aller Voraussicht nach— das Leben retten würde. Er hatte nämlich in Erfahrung gebracht, daß es einen Paragraphen gab, der dem Delinquenten ausdrücklich die Erfüllung seines letzten Wunsches zusagte, falls dieser Wunsch„erfüllbar sei". Als der Verurteilte nun gefragt wurde, was er sich wünsche, sagte er, er wolle„nur“ Gelegenheit haben— Chinesisch zu lernen! Man zog eine Kommission darüber zu Rate, was hier zu machen sei. Die Herren erklärten mit langen Gesichtern, daß man. wohl den Wunsch des Mannes erfüllen müsse, daß aber zur Erlernung der schwierigen Sprache etwa fünf Jahre nötig seien. So hat sich der Verbrecher durch seine Schlauheit den Kopf gerettet, denn nach Ablauf von fünf Jahren— wer kann dafür bürgen, daß der Mann dann wirklich Chinefisch spricht? Und wenn er es noch nicht gelernt hat, muß man eben warten, bis er damit so weit ist, und das kann erst bei seinem Lebensende sein. Syrische Parlamentswahlen unter britischem Druck Ankara, 29. Juli. Bei den syrischen Parlamentswahlen, die am Montag stattfanden, hat der„Nationale Block“ in einer Reihe von Städten, darunter Damaskus und Aleppo, also an den wichtigsten Plätzen im Lande, die absolute Mehrheit gewonnen. Eine Reihe prominenter Führer der nationalen Blocks ist jedoch nicht gewählt worden, es scheint sich zu bestätigen, daß sie kurz vor Beginn der Wahlen unter gaullistisch=britischem Druck ihre Kandidatur zurückziehen mußten, weil den Besatzungsmächten ihr Erscheinen im Parlament unerwünscht erschien. Der„Nationale Block“ betrachtet als sein höchstes politisches Ziel die Erreichung der nationalen Unabhängigkeit des Landes und die Ausschaltung aller zionistischjüdischen Bestrebungen, Syrien in den Interessenkreis eines Indenstaates einzubeziehen. Sein Kampf gilt auch der Befreiung Palästinas von dieser Gefahr. Fortschritte bei der Aufstellung der indischen Nationalarmee Totio, 29. Juli. Gestützt auf die starke Unterstützung an Menschenmaterial, Sachlieferungen und Gelder durch die in Ostasien lebendin zwei Millionen Inder macht die Ausbildung der indischen Nationalarmee gute Fortschritte, erklärte der stellvertretende Leiter der indischen Nationalbewegung Rash Behari Bose vor der Presse in Schonan. Es wurden bereits Vorbereitungen für die Errichtung einer provisorischen Regierung in Indien getroffen. Sie werde eine Aufbauabteilung umfassen, deren Aufgabe es sei, die notwendigen Maßnahmien zu erleichtern, sobald die Unabhängigkeit Indiens erreicht sei. Abschließend erklärte Bose, er sei fest davon überzeugt, daß die gesamte Bevölkerung Indiens sich der geplanten provisorischen Regierung unterstelle, wenn sie auf indischen Boden Fuß gefaßt hätte. Ursula Fischer Friedrich Karl Nökel danken recht herzlich für die Glückwünsche und Aufmerksamkeiten zu ihrer Verlobung. Langenberg-Rhld., im Juli 1943. Statt Karten. Danksagung. Für die herzliche Anteilnahme sowie die Kranz- und Blumenspenden beim Heimgange unserer lieben Entschlafenen sprechen wir allen auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank aus. August Uhlenbeck nebst Familie. Langenberg-Rhld., im Juli 1943. Statt Karten. Für die vielen Glückwünsche und Aufmerksamkeiten anläßlich unserer silbernen Hochzeit danken wir herzlichst. Emil Allmann und Frau. Langenberg-Rhld., im Juli 1943. Zum gemeinsamen Preisschießen Für alle Verhaltnisse kann die kleine Anzeige in der„Heimat am Mittag“ den passenden Ehepartner finden helfen, weil diese Anzeige in allen Ständen gelesen wird. zugunsten des Roten Kreuzes treffen sich am Sonntag, dem 1. August 1943 die Schützenkameraden auf dem Schützenstand des Schützenvereins„Freischütz. Langenberger Schützenverein 1886 e. B. Der stellv. Vereinsführer. gebrauchen nicht nur verbrauchen. Befolgen Sie diesen zeitgemäßen tat auch bei Benutzung der 5 KHACANA Körperpflegemittel. Zuverläss. Boten(in) für den Bezirk Wiemhof. Düppelstraße, Hohlstraße u. Schmachtenberg zum 15. August 1943 gesucht. „Die Heimat am Miktag“. Langenberg=Rhld. Ruf 170. Wer übernimmt zum 15. August den Botenbezirk Frohnstraße. Gartenstraße, Voßnacker Straße und Nordstraße? „Die Heimat am Mittag". Langenberg=Rhld. Ruf 170. Die Lleimat am Mittag für deinen Feierabend. Einschl. Bettstelle mit Matratze zu kaufen gesucht. Lest die Heimatzeitung Angebote erbeten unter Nr. 6324 an die Geschäftsstelle dies. Zeitung in Langenbera. Käseversorgung in der 52. Zuteilungsperivde In der 52. Zuteilungsperiode erhalten folgende Bezugsberechtigte als Sonderzuteilung 125 g Käse: a) Alle Inhaber der Reichsfettkarten, einschl. der Reichsfettkarten für Selbstversorger, SV—7 b) Die in Gemeinschaftsverpflegung stehenden Versorgungsberechtigten c) Die Inhaber der Wochenkarten für ausländische Zivilarbeiter. Von der Sonderzuteilung sind ausgeschlossen: Kriegsgefangene, Ostarbeiter, Zivilpolen und Juden. Die Ausgabe der Sonderzuteilung erfolgt an Bezugsberechtigte zu a: Auf den Abschnitt F 52 aller Reichsfettkarten der 52. Z.., Ueber Bezugscheine, Auf den Abschnitt W 1 der Reichswochenkarte 1/52 für ausländische Zivilarbeiter. Die vorgenannten Kartenabschnitte werden für die Lauszeit der 52. Zuteilungsperiode, also bis zum 22. 8. 1943, gültig gestellt. Mit der Ausgabe der Sonderzuteilung kann begonnen werden, sobald die Ware bei dem Kleinverteiler angeliefert ist. Die Verbraucher haben keinen Anspruch auf Belieferung einer bestimmten Käsesorte. Vielmehr müssen leicht verderbliche Käsesorten zur Vermeidung von Verlusten zuerst zur Verteilung gelangen. Der Kleinverteiler trennt bei der Warenabgabe den Bezugsabschnitt zu b: zu c: F 52 bzw. W 1/52 ab und legt sie aufgeklebt der Kartenausgabestelle des Ernährungsamtes zur Abrechnung und zum Eintausch gegen einen Bezugschein über Käse vor, Zusammenfassung der in der 52. Zuteilungsperiode insgesamt zur Ausgabe gelangenden Käsemengen und=sorten: a) Reichsfettkarten: Abschnitt 1 aller Reichsfettkarten = 62,5 g Käse, je nach Vorratslage und Auslagerungsnotwendigkeiten, Abschnitt 2 aller Rlichsfettkarten = 62,5 g Sauermischkäse, Quarkabschnitt aller Reichsfettkarten= 125 g Speisequark, Schichtoder Kochkäse, je nach Vorratslage. Abschnitt F 52 aller Reichsfettkarten(Sonderzuteilung)= 125 g Käse je nach Vorratslage und Auslagerungsnotwendigkeiten b) Wochenkarte für ausl. Zivilarbeiter Käseabschnitt der 1. Woche 62,5 g Käse, Abschnitt W 1 der 1. Woche 125 g Käse(Sonderzuteilung), je nach Vorratslage und Auslagerungsnotwendigkeiten, Quarkabschnitt der 2. Woche 62,5 g Speisequark, Schicht= oder Kochkäse je nach Vorratslage, Käseabschnitt der 3. Woche 62,5 g Sauermilchkäse, Quarkabschnitt der 4. Woche 62,5 g Speisequark, Schicht= oder Kochkäse je nach Vorratslage. Es wird noch besonders darauf hingewiesen, daß bis zum Eingang einer gegenteiligen Wisung der Abschnitt 2 aller Reichsfettkarten und der Käseabschnitt 3 der Wochenkarte 3 für ausl. Zivilarbeiter nur mit Sauermilchkäse(62,5 g) beliefert werden dürfen. Bei der Vorlage der Käsebestellscheine sind deshalb bis auf weiteres Bezugscheine über Käse und Sauermilchkäse, und zwar je zur Hälfte der insgesamt vorgelegten Käsebest Uscheine, auszustellen. Mettmann, den 28. Juli 1943. Der Landrat des Kreises Düsseldorf=Mettmann Ernährungsamt Abt. B— K 111 Bekanntmachung. Die Reichsmihlkarten bzw. Reichsbrotkarten für Selbstversorger können ab sofort im Verwaltungsgebäude 2, Zimmer 9, abgeholt werden. Langenberg-Rhld., 27. Juli 1943. Der Bürgermeister: Pennex Guterhaltener Herd für 45 RM. zu verkaufen. Zu erfragen in der Geschäftsstelle in Langenberg. Kleitte Anzeigen finden weitente Verbreitung durch „Die Heimat am Mittag“