SSSTUSstssoo SeroPrsssebser S Hauptschriftleiter: Dr. Rudolf Hundt Wehrm.) Stellvertreter. Hans Hollender. Für unverlangt eingebende Manustripte wird keine Gewähr geleistet. Rücksendungen nur mit beigelegtem Rückporto. Verlag: C. Hundt sel. Wwe. Langenberg=Rhld, Hauptstraße 49. Ruf 170 — irch Seina##.,„„„„„ preisl.)guing. e Die Heimatzeitung für Langenberg und Umgegena Geschästostelle und Schriftleitung: Langenberg]Rhld., Hauptstraße 49( Ruf 120 79. Jahrgang Zur Zeit sind die Preislisten Nr. 5 vom 1. 7. 1940 und D. Lvom 1..90(Sammele preisl.) gültig. Erfüllungsort: Langenberg=Rhld. Bezungspreis durch die Lokt bezogen se Monat .90 Reichsmark zuzüglich Bestellgeld, durch Boten bezogen 2 Reichsmark einschl. Botenlohn. Rummer 106 Sonnabend,.,/ Sonntag 9. Mai 1943 Aoscsles Von Aidoduse, der Throntor=Latse Feierlicher Parteitrauerakt in Anwesenheit des Führers Berlin, 8. Mai. Im Mosaiksaal der Neuen Reichskanzlei sand am Freitagmittag in Gegenwart des Führers der feierliche Parteitrauerakt für den bei einem Autounglück auf tragische Weise ums Leben gekommenen Stabschef der SA Viktor Lutze statt. Reichsminister Dr. Goebbels würdigte in einer von tiefem Mitempfinden getragenen Ansprache Werk und Persönlichkeit des Dabingeschiedenen und verlieh zugleich dem Gefühl der Trauer des ganzen deutschen Volkes ergreisenden Ausdruck. Der Führer widmete seinem alten treuen Mitkämpfer von Herzen kommende Worte des Gedenkens, verlieh ihm als viertem Deutschen nach den Parteigenossen Todt, Heydrich und Hühnlein die höchste deutsche Auszeichnung, die Oberste Stufe des Deutschen Ordens, und legte an seiner Bahre einen Kranz nieder. Nahezu alle führenden Männer der Nationalsozialistischen Partei, des Staates und der Wehrmacht, das gesamte Führerkorps der SA sowie Vertreter der verbündeten und befreundeten Nationen waren erschienen und erwiesen durch ihre Anwesenheit dem Toten die letzte Ehre. Im Anschluß an die Trauerfeier erfolgte die Ueberführung des Dahingeschiedenen nach Westfalen, wo er in heimatlicher Erde zur letzten Ruhe gebettet werden soll. Der Mosaiksaal hat ein dem tiefen Ernst der Stunde entsprechendes Gewand angelegt. Auf erhöhtem Podest ruht der Sarg, überdeckt mit der Hakenkreuzfahne, darauf liegen SA=Mütze und Ehrendolch. Zwei SA=Obergruppenführer, je ein General des Heeres, der Luftwaffe und der Waffen=F. ein Admiral und zwei Gauleiter halten die Ehrenwache: neben ihnen stehen drei SA=Männer mit den Ordenskissen. Zur Linken des Sarges steht ein riesiger Lorbeerkranz des Duce. Fahnen und Standarten bilden den Hintergrund. Von der Stirnwand grüßt ein goldgefaßtes Hakenkreuz, und in silbernem Licht erstrahlen sechs Reichsadler von der Spitze trauerumflorter Pilonen. Kurz vor 12 Uhr erscheint die Witwe, geleitet von Reichsminister Dr. Goebbels, sowie die übrigen Angehörigen und nehmen in der ersten Reihe vor der Bahre Platz. Lautlose Stille herrscht in dem weiten Saal, den die große Trauergemeinde bis auf den letzten Platz füllt. Der Führer trifft ein. Während sich die Anwesenden von ihren Sitzen erheben, schreitet Adolf Hitler mit seiner Begleitung durch den breiten Mittelgang zum Katafalk und grüßt mit erhobener Rechten den Toten, den ein hartes, unerbittliches Geschick so jäh von seiner Seite gerissen hat. Dann wendet er sich der Witwe zu und drückt ihr lange und voll Teilnahme die Hand. Der feierliche Parteitrauerakt für Stabschef Viktor Lutze beginnt. Die beroischen Klänge der Trauermusik aus der Götterdämmerung von Richard Wagner, gespielt von der Staatskapelle Berlin unter Leitung von Professor Heger erfüllen den weiten Raum und geben der feierlichernsten Stunde den weihevollen Auftakt. Als die Töne verhallt sind, tritt Reichsminister Dr. Goebbels an das Rednerpult. „Ich möchte vor seiner Bahre jeugnis ablegen...“ Mein Führer! Liebe Familie Lutze! Meine alten Parteigenossen und Kameraden! Werte Trauergäste! Wenn ich in dieser Abschiedsstunde als einer der ältesten Freunde und Weggenossen unseres Stabschefs vor seiner Bahre stehe, um ihn im Namen des Führers, seiner Kameraden aus den Reihen der Reichsleiter, Gauleiter, Obergruppen= und Gruppenführer der SA, vieler Millionen SA=Männer und Parteigenossen, ja, ich kann wohl sagen, im Namen des ganzen deutschen Volkes unser letztes Lebewohl zuzurusen, so tue ich das in dem Gefühl eines aufrichtigen und tiefen Schmerzes. Als am vergangenen Sonnabend am frühen Nachmittag die Nachricht von dem Autounglück des Stabschefs kam, da habe ich mich noch mit all seinen Freunden und Kameraden fest an die Hoffnung geklammert, daß er uns doch erhalten bleiben werde. Wir wollten es einfach nicht glauben, daß die Stunde des Abschiednehmens nahe sei. Ein schweres Unglück hatte ihn und seine Familie betrossen. Stundenlang schwebten wir zwischen Furcht und Hoffnung, vernahmen zuerst mit Freude, daß es vielleicht doch noch eine Rettung für den Schwerverletzten geben könnte, waren dann unglücklich über die traurige Nachricht, daß seine achtzehnjährige Tochter Inge, die auch von dem Unfall betroffen wurde, ihm schon im Tode vorausgeeilt war, ersparten ihm noch, der so heiß um ihr Schicksal bangte, die Gewißheit von ihrem jähen Hinscheiden und kämpften dann im Geiste mit ihm den Kampf gegen einen unerbittlichen Tod. dem er so oft schon in seinem Leben in den Schützengräben des Weltkrieges und in den Stellungen des politischen Kampfes furchtlos ins Auge geblickt hat. Nur selten zeigen Menschen dem Tod ein so freies Gesicht, wie er es getan hat. Man hatte fast den Eindruck, als könnte er ihm nichts anhaben. Mit einem Scherzwort trat er ihm bis zuletzt entgegen. Als wir schon alle Hoffnung aufgegeben hatten, stritt er noch mutig und tapfer weiter, bis er seinem härteren Zugriff erlag. Keiner unter seinen alten Freunden, den die Nachricht von seinem Sterben dann nicht auf das tiefste erschüttert hätte. Ich brauche nicht zu sagen, in welcher tiefen Trauer ich an diesem Abend seine Familie antraf. Sie war ja sein ein und alles und nächst dem Führer und der Partei sein kostbarster Besitz auf Erden. Sie hatte ihren Mann und Vater verloren, den treuesten und besorgtesten Freuad. den man sich nur wünschen kann. Jch stand dann um die Mitternachtstunde ein letztes Mal vor dem toten Stabschef, ich schaute noch einmal in sein liebes, vertrautes Freundesgesicht, blickte noch einmal auf seine Hände, die ich so oft in meinem Leben in warmer Kameradschaft gedrückt hatte, sah darunter Dolch und Mütze, die stolzen Zeichen seiner SA, deren unvergeßliches Vorbild er war. Ich schäme mich nicht, zu gestehen, daß mich eine tiese Rührung überkam, als in diesen sillen Minuten noch einmal meine Gedanken die vergangenen zwanzig Jahre durchliefen, da ich sein Freund und Kamerad sein durfte. Ich sah ihn wieder in den dunklen Kellern und Hinterhöfen von Elberfeld, wo wir zwischen 1923 und 1926 zusammen mit Karl Kaufmann die Partei im Gau Ruhr begründeten und aufbauten, wir beiden anderen die Redner und Politischen Leiter, er unser SA=Führer. Es gab keine Sorge, die wir nicht teilten, und keine Freude und keinen Erfolg, der nicht unser gemeinsames Besitztum gewesen wäre. Wieder marschierte er vor meinem geistigen Auge drei Schritte vor uns bei den ersten SA=Aufmärschen in Esfen, da wir eine Bresche in die marxistische Front des Ruhrgebietes schlugen. Furchtlos und treu, wie er immer war, fast zehn Jahre älter als wir anderen und doch für uns alle das Sinnbild einer ewig kämpfenden deutschen Jugend. Nie werde ich vergessen, wie er uns allabendlich begleitete, wenn wir nach Hattingen, Bochum, Düsseldorf oder Gelsenkirchen in die kommunistischen Versammlungen fuhren. Er sprach nicht darüber, aber wir wußten doch, daß er uns zur Seite stehen wollte, wenn es bart auf hart ging. Wie wir uns dann um Mitternacht in irgendeinem verrauchten Wartesaal dritter Klasse wieder alle zusammenfanden, er die strahlende Heiterkeit unter uns, gleich als ob das Leben ihm nur seine lichten Seiten zeigte und seine Schattenseiten vorenthielt: und dabei kämpfte er genau wie wir nicht nur den Kampf um Volk und Staat, sondern auch den gleich schweren um das eigene Weiterleben, das ihm mehrfach als uns in seiner Familie anvertraut war. Wie schön waren die Tage, da wir im Revier den Führer erwarten durften. Da saßen wir bis in die tiefen Nächte, planten und debattierten. steckten unsere Fahnen an den hohen und höchsten Zielen des Vaterlandes in der Ferne auf, waren alle ein Herz und eine Seele und erlebten dabei das kostbarste, was ein Mann auf Erden überhaupt finden kann: Freundschaft. Nur wir können verstehen, was es dann heißt, einen aus dieser Runde zu entlassen. Das ist so, als würde einem ein Stück aus dem Herzen geschnitten. Man muß Abschied nehmen von einem liebgewordenen Menschen und, was fast ebenso schlimm ist, mit ihm von einem ganzen Zeitabschnitt des eigenen Lebens. Er sinkt dahin und verblaßt langsam zu einer Erinnerung. Mit beiden Händen möchte man ihn halten, aber die laute Gegenwart rauscht darüber hinweg. Das ist es auch, was uns, die Nächsten beim Führer, und ihn wohl auch selbst am tiefsten in dieser Stunde bewegt, daß Viktor Lutze in seinem Hinscheiden einen Teil unserer eigenen stürmischen Jugend mitnimmt. Wir werden in Zukunft nicht mehr davon sprechen können, Reichsminister Dr. Goebbels würdigt Werk und Leben des Verstorbenen ein Beispiel und Ansporn für die nachreifende Jugend, zu der er sich immer zählte. Nach der Skizzierung des Werdegangs des Stabschefs, seines Strebens und Wirkens bis zu seiner Ernennung am 30. Juni 1934 fuhr Reichsminister Dr. Goebbels fort: „Hiermit beginnt ein organisatorisches Aufbauwerk, das weit über den Rahmen der engeren Parteigeschichte hinausgreift. Es ist das geschichtliche Verdienst Viktor Lutzes, der SA nach der schweren Junikrise 1934 ein neues Gefüge und damit ihrem Wirken einen festen Inhalt gegeben zu haben. Nur der kann ermessen, was das heißt, der weiß, was er Ende Juni 1934 übernahm und was er bis zu seinem Hinscheiden daraus gemacht hat Seine Tätigkeit wirkt schon in das unmittelbare Kriegsgescheben hinüber, als er mit der Führung der SA auch die große Aufgabe der SA=Wehrerziehung übernimmt. Schon am 28. November 1933 war die Stiftung des SA=Sportabzeichens erfolgt, die Feietzliche Aufbahrung des verstorbenen Stabschefs der SA. Viktor Lutze im Mosaiksaal der Neuen Reichskanzlei in Berlin.— Bewährte und verdiente SA.=Männer halten die Ehrenwache.(Atlantic=Boesig.) ohne dabei beklagen zu müssen, daß mit ihm ein Stück daraus sehlt. Es wird nun nicht mehr so sein, daß, wenn man vom Stabschef spricht, seine unbekümmerte frische Jugendlichkeit hinter diesem Namen steht. Wir werden nicht mehr sein jungenhaftes Lachen hören, nicht mehr seine Stimme vernehmen, wenn sie von seiner Arbeit in und an der SA berichtet. In unseren Zusammenkünften wird seine hochgewachsene Männergestalt fehlen und der tadelsfreie, edle Geist, der sie beseelte. Was er für Führer, Partei und Volk geleistet hat, das steht in den Zeitungen geschrieben, und auch die Geschichtsschreibung unserer Zeit wird es einmal nicht mit Stillschweigen übergehen können. Ich aber möchte heute vor seiner Bahre Zeugnis ablegen für seine strahlende Persönlichkeit, für die tapfere Männlichkeit, die sie verkörperte, für sein großes Freundesherz, für alles das, was er uns, seinen alten Kameraden und Weggenossen, war und was mit ihm unwiderbringlich dahin ist. Kein Posten bleibt unbesetzt. Das Leben geht weiter, und auch seine Arbeit wird ein anderer übernehmen müssen. Aber er wird uns doch immer fehlen. Wenn er kam, freute sich das ganze Haus und die weite Runde der Freunde und Kameraden. Er brachte immer Leben und Heiterkeit mit. Wie weggeblasen waren die Sorgen. und übrig blieb stets nur ein gesunder, handfester Optimismus, dessen schönste Verkörperung er in seiner Person, in seinem Leben und in seinem Wirken war. Die Kameraden sind nun mit dem Führer um seine Bahre versammelt, um noch einmal sein reiches Kämpferleben an ihrem Auge vorbeiziehen zu lassen. Es war das Leben eines wahrhaften und echten Nationalsozialisten, Schwere Abwehrkämpfe in Tunesien Auhaltende Kämpfe am Kuban=Brückenkopf— Am Donnerstag 155 Sowjetflugzeuge abgeschossen Führerhauptquartier, 8. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Ostfront des Kuban=Brückenkopfes hielten die harten Abwehrkämpfe an. Die Sowjets, die unter Einsatz zahlreicher Panzer gegen unsere Stellungen anrannten, wurden erneut blutig abgewiesen. In zahlreichen heftigen Luftkämpfen und durch Flakartillerie wurden gestern 146, durch Infanteriewassen neun weitere Sowjetflugzeuge abgeschossen. Davon wurden allein 50 von insgesamt 70 angreisenden Flugzeugen bei einem gescheiterten Anflug auf Orel vernichtet.=Die eigenen Verluste an der gesamten Ostfront betrugen fünf Flugzeuge. Marineküstenbatterien versenkten im Seekanal bei Leningrad zwei sowjetische Wachboote und beschädigten zwei weitere schwer. In Tunesien griff der Feind mit vielfach überlegenen Infanierie= und Panzerverbänden, die von starken Fliegerkräften unterstützt wurden, die deutsch=italienischen Stellungen im nördlichen und mittleren Frontabschnitt an. Trotz heldenhaften Widerstandes der deutschen und italienischen Truppen und trotz Abwehr zahlreicher Angriffe, bei denen zwölf Panzer abgeschossen und einige hundert Gefangene eingebracht wurden, gelang dem Feind an einer Stelle ein tiefer EinDie Schlacht dauert in erbitterten Kämpsen an. Vor der westfranzösischen Küste schoß ein einzelnes deutsches Hafenschutzboot aus einem angreifenden Bomberverband zwei britische Flugzeuge ab. Italienische Jäger schossen neun USA.= Flugzeuge ab Rom, 8 Mai. Am 5. Mai traf ein unter dem Befehl von Oberleutnants Guidi stehender Verband italienischer Jäger, der einen Luftgeleitzug begleitete, um.30 Uhr auf einen starken Verband schwerer amerikanischer K=38=Jäger. Im Nahkampf wurden neun Flugzeuge ins Meer abgeschossen, fünf weitere Flugzeuge verließen schwer beschädigt den Kampfplatz. Am gleichen Tage griffen zwei Verbände italienischer Jäger und Jagdbomber seindliche Panzeransammlungen unmittelbar hinter der Front an. Von den angegriffenen Panzern wurden zahlreiche vernichtet oder schwer beschädigt. Neuer spanischer Botschafter Madrid, 8. Mai. Im„Spanischen Staatsanzeiger“ ist am Freitag ein Dekret des Außenministers veröffentlicht, wodurch Jose Munoz Bargas Graf de Bulnes zum Botschafter Spaniens in Argentinien an Stelle des bisherigen Botschafters de Magaz ernannt wird. vom Führer am 15. Februar 1935 auf Viktor Lutzes Vorschlag erneuert wird. Auf das tiefste einschneidend für die weitere Entwicklung der SA wirkt sich dann der Erlaß des Führers vom 18. März 1937 über die Wiederholungsübungen für das SASportabzeichen und gleichzeitig die Erhebung des Leistungsbuches zur öffentlichen Urkunde aus. Schon am 27. November 1936 sind die Nationalsozialistischen Kampfspiele geschaffen worden, deren Vorbereitung und Durchführung an die SA übertragen wird, und es erscheint nur zwangsläufig, daß am 19. Januar 1939 das SA=Sportabzeichen zum SA-Wehrabzeichen erhoben wird. Der Führer bestimmt es als Grundlage der vor= und nachmilitärischen Wehrerziehung, deren Träger die SA sind. Damit ist ein organisatorisches und erzieherisches Aufbauwerk der SA umrissen, das für die Gegenwart des Krieges von einer umfassenden Bedeutung ist. Der Stabschef Viktor Lutze kann als der Schöpfer und geistige Vater dieser Entwicklung angesprochen werden. Was er in den Jahren von 1934 bis zum Tage des Hinscheidens auf diesem Gebiet geleistet hat, gehört nicht nur der Geschichte der Partei, sondern der Geschichte des deutschen Volkes an. Wenn heute ungezählte SA=Männer an allen Fronten stehen und sich (Fortsetzung siehe nächste Seite.) Die Lustschlacht bei Orel Schwarzer Tag der sowjetischen Luftwaffe— 155 Maschinen verloren Berlin, 8. Mai. Erst vor wenigen Tagen wurde der außerordentlich hohe Verlust der sowjetischen Luftwaffe, die im April 1082 Flugzeuge einbüßte, bekannt. Die unbestrittene Ueberlegenheit der deutschen Luftwaffe, die aus dieser Zahl spricht, wurde durch die Ereignisse des Donnerstag, der für die sowjetische Luftwaffe zu einem schwarzen Tag wurde, noch besonders unterstrichen. In der bereits gemeldeten großen Luftschlacht über Orel verloren die Bolschewisten von etwa 100 Jagd=, Schlacht= und Kampfflugzeugen, die einen unserer Flugplätze in diesem Raum anzugreifen versuchten, 53 Flugzeuge. Davon schossen deutsche Jäger bei nur einem einzigen Verlust 44 Maschinen ab, Flakartillerie der Luftwaffe weitere neun Flugzeuge. Bei ebenfalls vergeblichen Angriffsversuchen auf andere Flugplätze des mittleren Abschnitts der Ostfront verlor der Gegner 13 Flugzeuge in Luftkämpfen, in denen sich spanische Jagdflieger besonders auszeichneten. Die schweren Verluste der sowietischen Luftwaffe setzten sich auch im südlichen Abschnitt der Ostfront fort. wo unsere Jäger 45, rumänische Jagdflieger sieben und kroatische Jäger fünf feindliche Maschinen abschossen. 18 weitere Flugzeuge wurden im Mittel= und Südabschnitt durch Flakartillerie vernichtet. Außerdem schofsen im hohen Norden deutsche Jäger fünf sowjetische Flugzeuge ab. Während an der ganzen Ostfront am Donnerstag nur fünf eigene Flugzeuge verloren gingen, büßte die sowjetische Luftwaffe zusammen mit den durch Infanteriewaffen des Heeres vernichteten neun feindlichenFlugzeugen an diesem für sie ganz besonders verlustreichen Tage 155 Maschinen ein. Heldenmütiger kampf am Kuban Landungstrupps in den Gewässern nördlich Temrjnk zersprengt Berlin, 8. Mai. Die seit acht Tagen gegen unsere Stellungen am KubanBrückenkopf mit starken Infanterie=, Panzer= und Fliegerkräften geführten Angriffe der Bolschewisten waren von zahlreichen Vorstößen gegen unsere Sicherungen und Stützpunkte im Sumpfgebiet am Kuban und an der äußersten Nordflanke begleitet. Immer wieder versuchte der Feind, die Schilfdickichte und teilweise bereits abgetrockneten Moräste zu durchstoßen um entweder am Kuban entlang oder von Norden her hinter unsere Hauptkampflinie zu gelangen. Die zu diesem Zweck von den Bolschewisten angesetzten Kräfte betrugen etwa vier Brigaden. Verschiedentlich gelang es den Sowiets, das unübersichtliche Gewirr der Landbrücken und Wasserarme zu durchstoßen. Sie wurden aber jedesmal in harten Nahkämpfen mit Handgranaten und Maschinenpistolen zusammengeschlagen und zurückgeworfen. An einer Stelle war es am 2. Mai den Bolschewisten in Stärke von etwa zwei Regimentern im Schutz der Nacht gelungen, mehrere Kilometer tief in den Rücken unserer Stützpunkte vorzustoßen und damit eine wichtige Nachschubstraße zu bedrohen. Sofort warf sich eine aus Kolonnenfahrern und örtlichen Reserven gebildete Kampfgruppe der bolschewistischen Uebermacht entgegen. In wenigen Stunden waren 280 Sowjets vernichtet. 220 gefangen genonmen und der Rest in die Sümpfe gejagt. Nicht anders erging es einer rund 200 Mann starken, von acht Offizieren und zwei Kommissaren geführten Stoßgruppe des Feindes, die mit mehreren großen Booten im Lagunengebiet an der Küste des Asowschen Meeres hinter unseren Linien gelandet waren. Die Bolschewisten gruben sich ein und versuchten, sich durch Nachführen weiterer Kräfte zu verstärken. Diese Landungsgruppe, die sich mit äußerster Erbitterung wehrte, wurde unverzüglich angegriffen, von zwei Seiten in die Zange genommen und vollständig vernichtet. Von den 200 Bolschewisten konnte keiner entkommen. 160 fielen, der Rest wurde ins Meer oder in die Lagunen getrieben und ertrank. Damit war der feindliche Landungsversuch gescheitert, bevor noch der Feind weitere Verstärkungen an Land setzen konnte. Trotz ihrer empfindlichen Verluste bei diesen mißglückten Vorstößen gaben die Bolschewisten ihre Absicht, unsere Verteidigungsline im Krimskaja=Abschnitt von Norden her zu umfassen, nicht auf. Täglich, wenn auch immer wieder erfolglos, versuchte der Feind, mit kleineren oder größeren Gruppen auf Brückenstegen oder Booten den Kuban von Norden nach Süden zu überschreiten. Die Wachsamkeit unserer vorgeschobenen Postierungen und die TreffSondermeldung von heute mittag: 74000 bnl versenkt Neue=Boot=Erfolge in hartnäckiger Verfolgung eines versprengten Geleitzuges Führerhauptquartier, 8. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die in der Sondermeldung vom 5. Mai 1943 gemeldete Geleitzugschlacht ist abgeschlossen. In hartnäckiger Verfolgung des versprengten Geleitzuges haben unsere Unterseeboote bei schlechtem Wetter und Nebel unter schweren Kämpfen weitere dreizehn Schifse mit 74000 BRT und eine Korvette versenkt. Zwei weitere Schiffe wurden torpediert. sicherheit der Artillerie machten aber alle die Bemühungen zunichte. Ebenso scheiterten die Unternehmungen der Bolschewisten in den Gewässern nördlich Temriuk. Hier entdeckten unsere patrouillierenden Kampfflugzeuge in den letzten Tagen mehrfach Ansammlungen von Landefahrzeugen und griffen sie im Tiefflug an. Dabei versenkten sie am 4. und 5. Mai insgesamt 20 Bote und schossen acht weitere in Brand. Abschied von Lutze (Fortsetzung von der ersten Seite) die höchsten Tapferkeitsauszeichnungen erwerben, so tun sie das im Geiste einer nationalsozialistischen Erziehung, die ihnen in den Reihen der SA in jahrelanger Schulung zuteil wurde. Unermüdlich ist Viktor Lutzes Fürsorge für sie nach Ausbruch des Krieges. Von Frontabschnitt zu Frontabschnitt führen ihn seine Reisen zu den Soldaten, deren einer er bis zur letzten Stunde geblieben ist. Niemals wohl hat die Hingabe Viktor Lutzes an sein Werk und seine Idee eine überzeugendere Rechtsertigung erfahren, als in diesem Kriege. So, wie der SA=Mann in der Kampfzeit überall da eingesetzt wurde, wo es um die Entscheidung im Ringen um die politische Macht ging, so kämpft er heute wieder auf den Schlachtfeldern, auf denen die Zukunft des nationalsozialistischen Reiches entschieden wird. Wenn Viktor Lutze bis zuletzt immer wieder seine Männer an den Fronten besuchte, dann mag es für ihn die größte Genugtuung gewesen sein, festzustellen, daß sie auch im feldgrauen Rock geblieben sind, was sie immer waren: Idealisten der Partei und des Führers und alte SA=Männer. Wenn ich mich zum Dolmetsch der tiesen Gefühle des Mitempfindens mache, die wir alle angesichts dieses tragischen Unglücks der Familie Lutze entgegenbringen, so weiß ich, daß ich damit besonders ihrem alten Freundeskreise aus dem Herzen spreche. Wir drücken der trauernden Frau und den beiden Gott sei Dank nur leicht verletzten Söhnen, dem alten tiefgebeugten Vater, der in Viktor Lutze den Stolz seines betagten Lebensabends verliert, in warmer Teilnahme an ihrem Schmerz die Hand. Die Partei selbst und insbesondere die SA, deren unvergeßlicher Stabschef der Versiorbene war und bleibt, verneigt sich ein letztes Mal in Schmerz vor ihrem toten Kameraden! Viktor Lutze, lieber Freund und treuer Kamerad, fahre wohl! Unsere bewegten Herzen rufen dir beim Abschied zu: Du kannst jetzt in Frieden ruhen. Wofür du an unserer Seite so treu gekämpft hast, das ist nun Wirklichkeit. Das größere Reich ist unser, und niemals soll es vergehen.“ Murr em Der Führer an seinen toten Freund Als Reichsminister Dr. Goebbels geendet, erhebt sich der Führer und spricht: In einer Zeit, da der Krieg so schmerzliche Opfer an Männern und Frauen, ja leider sogar an Kindern von unserem Volke fordert, trägt die nationalsozialistische Partei eine besonders hohe Blutlast. In allen Formationen des Heeres, der Marine, der Luftwaffe und der Waffen= befinden sich die Mitglieder und Anhänger unserer Bewegung und erfüllen dort in vorbildlicher Weise ihre Pflicht. Vom nationalsozialistischen Reichstag angefangen bis zu den reisen Jahrgängen der Hitler=Jugend liegen die Zahlen der Toten unserer Bewegung weit über dem Durchschnitt des Anteils des gesamten übrigen Volkes. Allein nicht nur der Krieg fordert Männer und Frauen von uns, sondern auch oft wahrhaft traurige Schicksalsschläge. Es ist besonders für mich txagisch, erleben zu müssen, wie fast jedes Jahr der eine oder der andere unersetzliche Kämpfer, Mitarbeiter und Mitgestalter unseres neuen Reiches abberufen wird in die Scharen jener, die uns der Dichter des nationalsozialistischen Revolutionsliedes im Geiste begleiten läßt. Nach dem Flugzeugunglück, das den unvergeßlichen und unersetzlichen Parteigenossen Dr. Todt von uns riß, ist es dieses Mal ein Autounfall, der die SA ihres Stabschefs, mich persönlich eines mir in allen Zeiten treu verbundenen Mannes beraubte. Was über das allgemeine Leben dieses alten nationalsozialistischen Kämpfers gesagt werden kann, wurde von meinem Vorredner, der einer seiner ältesten Freunde war, bereits ausgeführt. 1925/26 habe ich in Westfalen zum ersten Male den SA=Führer Viktor Lutze kennengelernt. Seitdem hat mich mit ihm und seiner Familie nicht nur der gemeinsame Kampf, sondern darüber hinaus noch eine tiefe persönliche Freundschaft verbunden. Dennoch will ich am heutigen Tage in erster Linie des Mannes gedenken, der sein eigenes Lebensschicksal bedingungslos mit dem meinen verbunden hat, der mir die ganzen Jahre hindurch ein so treuer und unerschütterlicher Kampfgefährte gewesen war, daß ich ihn in einer sehr bitteren und schmerzlichen Stunde als dem Berufenston die Führung meiner SA glaubte anvertrauen zu können. Als einer meiner unbeirrbaren Gefolgsmänner hat er nun in Erfüllung seines Auftrages die SA zu jenem Instrument ausgebaut, das sie befähigte, alle die großen Aufgaben zu erfüllen, die ich ihr im Laufe der Jahre zuweisen mußte. Mein Stabschef der SA, Viktor Lutze, war zeit seines Lebens Soldat gewesen. Seinen mir aus dieser Gesinnung heraus oft vorgetragenen heißen Wunsch, selbst noch an die Fslen geben„zu dürfer, kannte ig nicht, erfühen. Nun hat er trotzoem den Tod gefunden, der seinem soldatischen Leben einen männlichen Abschluß gibt. Ich will dir, mein lieber Lutze, vor der Bewegung, der SA, wie dem ganzen deutschen Volk nun für dein treues Kämpfertum meinen tiefsten Dank aussprechen. Aus dem gewaltigen Ringen, in dem wir uns befinden und an dem gerade dein Lebenswerk einen so reichen Anteil hat, wird das hervorgehen, was uns als Ziel einst zueinanderführte und für das wir jahrzehntelang in einem heiligen Glauben unter äußerster Hingabe eingetreten sind: das vor seinen Feinden in seiner eigenen Kraft gesicherte, von einer wahren Volksgemeinschaft getragene Großdeutsche Reich! In den späteren Annalen der Geschichte wird dann der Name des Stabschefs Viktor Lutze als eines Mitbegründers des neuen Reiches ewig weiterleben. Ihnen liebe Frau Lutze, gilt mein herzlichstes Beileid zum Tode des Mannes und ihres Kindes, den beiden Söhnen wünsche ich die baldige Genesung. Ich glaube, dem höchsten Orden, den die Partei zu vergeben hat, keine würdigere Bedeutung für die Zukunft sichern zu können, als daß ich ihn den ersten Wegbereitern des neuen Reiches und damit auch diesem Toten verleihe. Er wird dadurch besonders geadelt für alle jene, die die Ehre haben werden, ihn dereinst als Lebende tragen zu dürfen. Dann tritt der Führer an das Ordens kissen heran und heftet die höchste Auszeichnung, die das nationalsozialistische Deutschland zu verleihen hat, über die anderen Ehrenzeichen. Das Lied vom guten Kameraden klingt auf, die Fahnen und Standarten senken sich. Einen riesigen Kranz legt Adolf Hitler nun an der Bahre nieder, dann steht er noch einmal grüßend vor dem Katafalk, Abschied nehmend von einem seiner getreuesten Gefolgsmänner. Wieder tritt er darauf zu seinem Platz zurück, und in dem Deutschland= und Horst=Wessel=Lied vereinen sich die Gedanken aller Trauernden um das hohe Symbol, das auch über diesem Leben stand. Noch einmal wendet sich der Führer zu den Hinterbliebenen, Worte tiefer Anteilnahme richtet er an die Witwe, dann verläßt er nach einem letzten Gruß an den Toten den Mosaiksaal. In Washington trat Ansang April ein Kriegsrat zusammen, der sich aus den Kommandierenden Generalen und Admiralen der Land=, See= und Luftmacht der Pazifik=Streitkräfte unserer Gegner zusammensetzt. Nach außen hin soll damit offensichtlich der Eindruck hervorgerufen werden, daß nunmehr— zum unwiderruflich letzten Male— endgültige Entschlüsse zur Erledigung Japans gesaßt werden würden. Mag sein, daß derartige Entschlüsse zustande kommen. In Casablanca vor etwa drei Monaten ist schließlich auch papierene Zukunftsmusik komponiert worden, wobei allerdings der Angriff auf Japan erst an zweiter Stelle rangierte. Vielleicht soll jetzt, angesichts der Hilferufe aus Australien, Neuseeland und aus Tschungking= China der Pazifik zur Abwechslung dieerste Geige spielen. Japan ist, wie aus seiner ganzen, zielbewußt durchgeführten und erfolgreichen Strategie hervorgeht, darauf gerüstet, allen nur denkbaren Offensiven der Amerikaner zu begegnen, so u. a. im hohen Norden, wo Japan durch die Besetzung von drei der westlichsten Aleuten=Inseln einem Angriff von Alaska her einen Riegel vorgeschoben hat. Nunmehr hat der amerikanische Marineminister Knox, den offenbar die Erfolge des feindlichen Unterseebootskrieges nicht schlafen lassen, bereits vor einem Monat mit der üblichen marktschreierischen Reklame verkündet, die USA.=Flotte würde jetzt den Handelskrieg gegen die japanischen Seeverbindungen mit vollster Intensität aufnehmen. Unwillkürlich wird auch bei dem Außenstehenden die Frage auftauchen, warum die Amerikaner das nicht schon seit 14 Monaten getau haben, um so mehr, als durch die Zertrümmerung der amerikanischen Schlachtschisse bei Pearl Harbour der ursprüngliche Plan des Heern Knox, die japanische Flotte innerhalb 90 Tagen von den Meeren wegzufegen, in sich zusammengefallen war und daher mit Ueberwasserschiffen die Seeherrschaft im Pazifik auf absehbare Zeit hinaus nicht wieder erlangt werden konnte. Vom militärischen Standpunkt aus ist schon jede Ankündigung einer ins Auge gefaßten Unternehmung ein Fehler, im Handelskrieg aber, in dem das Moment der Ueberraschung eine außerordentlich große Rolle spielt, Aetiélerie im Wwelsekausset „Stellungswechsel“ Einmal aber wird das Kommando kommen: Berlin, 8. Mai.(PK.) Massig, mit gespreizten Holmen und tief in den Boden gerammten Erdsporen ducken sich drohend und gleichsam sprungbereit die vier Geschütze unter Strauchwerk getarnt in der Feuerstellung. Hinter jedem Geschütz ragt die Richtplatte mit der kleinen Laterne für nächtliches Schießen. Die Wohnbunker der Geschütz=Bedienungen, der Unterstand des Rechentrupps und der Bunker des Batterieoffiziers, den der Leutnant mit den beiden Zugführern, einem Funker und zwei Fernsprechern teilt, sind nebenbei in einen Hang eingelassen, der dem Feind abgewandt und dadurch einigermaßen sicher vor Granattreffern ist. Seit einer Reihe von Wochen liegt die Batterie wie der gesamte Frontabschnitt in immerwährendem schwerem Abwehrkampf gegen scheinbar unerschöpfliche Kräfte des Feindes. Die Feuerpausen, während denen der heißgewordene Stahl der Geschützrohre abkühlen kann, sind zumeist so kurz bemessen, daß sie kaum ausreichen, die verschossene Munition zu ergänzen. Bald meldet der Nahaufklärer, der täglich mehrmals seine Kreise über dem Feindgelände zieht, die Bereitstellung bolschewisttscher Angriffstruppen, die noch vor ihrem Antreten zersprengt und zerschlagen werden müssen, bald gilt es, eine neue herangeführte Sowjetbatterie mit Hilfe des Fliegers oder der=Abteilung zum Schweigen zu bringen, oder der vorgeschobene Beobachter löst das sorgsam eingeschossene Sperrfeuer aus, wenn der Bolschewist nachts oder bei unsichtigem Wetter unversehens vor der Hauptkampflinie erscheint. Stets vollzieht sich der Alarm in der Feuerstellung auf dieselbe unumstößliche Weise: Ein Anruf oder Funkspruch beim Batterieoffizier, dann hallt der Ruf„Feuerkommando" durch die Stellung, und Sekunden später stehen die Kanoniere, die Geschützführer und die Zugführer auf ihreu Plätzen, gewärtig, ihre Tätigkeiten auszuführen, die sie schon im Schlaf verrichten könnten. Der Leutnant nimmt, das Kommandosprech= gerät auf der Brust, in der Linken die Schußtafel, in der Rechten das Megaphon, rückwärts der Batterie Aufstellung, erteilt mit lauf' schallender Stimme die Feuerkommandos, die der vorgeschobene Beobachter, die =Stelle oder zuweilen auch der Rechentruppführer durchgeben, wenn die Batterie nach dem Flieger schießen soll. Dann dröhnt im befohlenen Rhythmus, in Gruppen, Salven oder Lagen der Donner der Abschüsse auf, Pulverschwaden schweben wie Nebel durch die Stellung, während die Granaten fauchend und johlend über die Bunker und Gräben der Grenadiere hinweg feindwärts ziehen, um in den Zielräumen einzuschlagen und ihr Vernichtungswerk zu tun. Beharrlich sucht der Feind die Batterie, seitdem ihre Geschütze zum erstenmal ihre Stimmen ertönen ließen. Immer wieder tasten seine schweren Waffen mit ihren Granaten das Gelände rings um die Feuerstellung ab, oder seine Flugzeuge streuen scheinbar wahllos ihre Bomben. Ja, einmal, in einer dunklen Winternacht, gelang es ihm sogar, einen Stoßtrupp dicht an die Feuerstellung heranzubringen, aber die Kanoniere nahmen mit Karabinern und Handgranaten den Kampf auf, und keiner der Bolschewisten gelangte zu seinen Linien zurück. Wenn die Batterie feuert, ob nachts, am Morgen, Mittag oder Abend, wetteifern die Bedienungen der Geschütze in höchster Anspannung ihrer Kräfte miteinander, jede will ihre Granaten am schnellsten hinausjagen aus dem Rohr, denn jeder weiß, wieviel sie beitragen können zur Entlastung der Grenadiere, die vorn in der Hauptkampflinie immer neu anrennenden Wellen der Bolschewisten standhalten müssen; jeder sucht sich hervorzutun, und aus diesem Streben entstehen Waffentaten, die den Erfolg sichern helfen im harten Abwehrkampf. Einmal aber, dessen ist ein jeder gewiß, wird der Befehl„Stellungswechsel" kommen, die Zugmaschinen werden sich vor die ausgeprotzten Haubitzen setzen, Staub wird auswallen auf neuen Vormarschstraßen, und die Zeit wird wieder anheben, da die Batterie von Stellung zu Stellung jagt, Schritt haltend mit den rastlos stürmenden Grenadieren... Kriegsberichter Franz Tant. Von Konteradmiral Brüninghaus radezu eine Torheit. Nachstehend sollen kurz die Faktoren, die für den proklamierten, Handelskrieg, in erster Linie den Unterseebootskrieg in Betracht kommen, untersucht werden. Es hat verhältnismäßig lange Zeit gedauert, bis in Washington allmählich begriffen wurde, wie schwach die ganze Stellung der USA. im West= und Südpazifik ist. Dazu waren erst die Niederlagen in der Java=See, im Korallenmeer, bei den Salomonen, bei der Rennel=Insel und schließlich auch bei Besetzung der westlichsten Aleuten=Inseln durch die Japaner notwendig. Selbstverständlich sind die Japaner bei der riesigen Ausdehnung ihrer Seeverbindungen und dem großen Umfang der eroberten Gebiete vor ungemein schwierige Aufgaben gestellt worden, die sie bisher in geradezu bewunderungswürdiger Weise gelöst haben. Auch dem ungeschulten Beobachter wird klar sein, wie wichtig für Japan seine Verbindungen zur Heimat sind, schon um deswillen, weil im Westpazifik außerhalb Japans und abgesehen von Australien kein einziges Industrie= gebiet von Bedeutung zu finden ist. Nachstehend die in Frage kommenden Strecken: Von Tokio nach Guam(jap.) 2600 km, nach Wake=Island(jap.) 3200 km, nach MidwayInsel(amerik.) 4000 km, nach Salomonen 5100 km, nach Buna(Neu=Guinea) 5100 km, nach Singapore(Schonanko) 5300 km, nach Java 5500 km, nach Port Darven(Australien) 5400 im und nach Pearl Harbour(Hawai) 6300 km. Für die Amerikaner ist an sich der Handelskrieg mit Unterseebooten durchaus möglich, trotz der erheblichen Verluste, die sie bereits an dieser Schiffsklasse erlitten haben. Man kann annehmen, daß sie diese Verluste durch Neubauten wieder einigermaßen ausgeglichen haben. Ihr Bestand an=Booten wird daher auf etwa 65 zu beziffern sein, zu denen noch 5=Kreuzer treten. Bei Beginn des Krieges waren 6=Kreuzer vorhanden, von denen einer(„Argonaut") im Südpazifik versenkt wurde.„Argonaut" war mit 2710 t über Wasser, 4050 t unter Wasser der größte der amerikanischen Kreuzer, hatte eine Armierung von zwei 15,2=cm=Geschützen und führte ein Flugzeug sowie 60 Minen mit sich. In Amerika ist man, ebenso wie in den anderen Marinen vom Bau der=Kreuzer wieder abgekommen, da sie sich als zu unhandlich erDie Invasion ist kein Spaziergang Englischer Militärkritiker warnt vor Unterschätzung des Atlantikwalles Genf, 8. Mai. Mit der„Festung Europa“, worunter der bekannte englische Militärkritiker Cyrill Falls die starke Küstenbefestigung, namentlich den Atlantikwall versteht, beschäftigt er sich in einem von der Londoner Wochenzeitschrift„Illustrated London News“ veröffentlichten Artikel. Viel unsinniges Zeug, so führt er u. a. aus, sei im Laufe dieses Krieges über die Wertlosigkeit von Befestigungsanlagen gesprochen und geschrieben worden. Er wolle hier nur vor Unterschätzung warnen. Die anglo=amerikanischen Truppen würden sich noch blutige Köpfe holen, wenn sie versuchen sollten, gegen die Befestigungsanlagen der Achsenmächte anzulaufen. Man dürfe nämlich nicht übersehen, daß es sich hier nicht um gewöhnliche befestigte Stellungen handele, sondern um Küstenverteidigungs= anlagen, die nichts anders als das offene Meer zum Vorfeld hätten. Ueber dieses Vorfeld müßte der Angriff erfolgen, wenn man eine Invasion plane. Was das heiße, könne sich ein jeder denken. So schnell lasse sich Europa nicht erobern. Außerdem gebe es in der „Festung Europa“ nicht nur befestigte Stellungen längs der Küste, sondern auch noch innerhalb der Festung natürliche und künstliche Festungsringe. Für ihn, Cyrill Falls, stehe die Tatsache fest, daß eine Invasion immer eine für die Anglo=Amerikaner ungeheuere, gewaltige Aufgabe sei. Schließlich kämpften die Deutschen auch nicht nur hinter ihren Festungsmauern, sondern noch mit sehr viel Erfolg auf hoher See. Hier bedrohten nach wie vor die-Boote die alliierte Handelsschiffahrt und— im Falle einer Invasion— bestimmt auch den gesamten Nachschub ihrer Feinde. Drangsalierung der Japauer in Pern Tokio, 8. Mai.(Ostasiendienst des DRB.) Seit dem Abbruch der diplomatischen Beizehungen mit Japan hat die peruanische Regierung zahlreiche wirtschaftliche Druckmaßnahmen gegen die dort lebenden Japaner ergriffen, so Der Bolschewismus wird ausgerottet Zum Abschluß der erfolgreichen Säuberungsaktion in Sosia Die sich häusenden Morde an nationalen Politikern Bulgariens haben die Behörden in Sofia veranlaßt, einmal energisch durchzugreifen. Die Auswahl der Opfer und die übereinstimmenden Einzelheiten der Attentate ließen klar zutage treten, daß es sich um das Werk von Elementen handelt, die mit jüdischen Genickschuß=Spezialisten mindestens unter einer Decke stecken. Der aufsehenerregende Erfolg der zweitägigen Säuberungsaktion in der bulgarischen Hauptstadt hat diesen Verdacht in vollem Umsange bestätigt. Unter den rund 1000 Verhafteten befinden sich etwa 400 Kommunisten. Man hatte umfangreiche Truppenkontingente zusammengezogen und Stadtteil um Stadtteil nach terroristischen Elementen systematisch durchsucht. Bis zum Abschluß der Aktion mußten alle Bewohner der bulgarischen Hauptstadt in den Häusern bleiben, in denen sie sich gerade befanden Die einsichtige Bevölkerung brachte diesen Maßnahmen das größte Verständnis entgegen. Inzwischen konnten der Straßenverkehr wieder freigegeben und auch die Telephonsperre wieder aufgehoben werden. Polizei und Militärbehörden sind jetzt damit beschäftigt, das Ergebnis der Fahndung eingehend zu sichten. Man will einmal reinen Tisch machen, wie der Sprecher des Sofioter Nachrichtendienstes ötfentlich betonte. Er erinnerte daran, daß noch vor gar nicht langer Zeit maßgebende Kreise in Moskau erklärten, die Komintern werde im Rücken der Deutschen eine zweite Front errichten. In Bulgarien sei man der Meinung, daß die Sabotageakte und volitischen Morde Versuche zur Errichtung dieser zweiten Front seien. In ihnen habe sich der Bolschewismus wieder einmal demaskiert. Die Gräber des ehemaligen bulgarischen Kriegsministers und Geheimpolizisten Zlatkoff, des Abgeordneten Janeff und des früheren Polizeidirektors und Obersten a. D. Panteff seien Beweise dafür, welcher Methoden und Mittel er sich bediene. Aber das Schicksal des Bolschewismus in Bulgarien sei schon bestimmt. Der Bolschewismus werde schonungslos und mit allen Mitteln ausgerottet. Die jetzt in Sofia durchgeführten Maßnahmen seien Schritte auf diesem Wege. Wenn die Bulgaren noch einen Zweifel daran gehabt haben sollten, daß die unterirdischen Elemente, die sie jetzt hinter Schloß und Riegel setzen, im Dienste land= und volksfremder Kräfte stehen, brauchen sie nur die „Times" nachzulesen, die auch diese Mörder in Schutz nimmt und die„unterirdische Opposition“ in Bulgarien über den grünen Klee loht. erklärte der Sprecher der Regierung in der Freitag=Konferenz der Auslandspresse. Die Zahl der Japaner in Peru wird dem Sprecher zufolge auf 20 000 geschätzt. Die veruanische Regierung hat, so fuhr der Sprecher fort, die zwangsweise Evakuierung eines Teiles der Japaner verfügt und einige hundert von ihnen sind ebenso wie in den Vereinigten Staaten interniert worden. Weiter ist inzwischen eine Verfügung erlassen worden, daß alle Unternehmungen, die bisher in japanischen Händen waren, nunmehr an Peruaner übergehen. Sollte diese Verfügung nicht bis zum 31. Mai durchgeführt sein, wird die veruanische Regierung die japanischen Unternehmer enteignen. Dazu hat die veruanische Regierung jede geschäftliche Betätigung der Japaner untersagt und ihnen somit die primitivsten Lebensmöglichkeiten genommen. Gegen dieses Vorgehen hat die javanische Regierung der veruanischen Regierung einen scharfen Protest übermitteln lassen und erklärt, sie sei gezwungen, Pern für alle hieraus entstehenden Konsequenzen verantwortlich zu machen. Deutschlands Lage besser als im vorigen Weltkrieg Ankara, 8. Mai. In einer Besprechung des =Boot=Krieges kommt der Abgeordnete Esmer in der Zeitung„Ulus“ zu der einleitenden Feststellung, die Lage Deutschlands sei nach der Besetzung der französischen Küste viel besser als im vorigen Weltkrieg. Eine weitere Schädigung der englischen Stellung im Kampf auf den Meeren bedeutet der Kriegseintritt Japans. Ungeachtet der hohen NeubautenZiffern müssen die Alliierten zugeben, daß sie die Schlacht auf den Weltmeeren nicht allein durch Schiffsneubauten gewinnen können, denn sie könnten auf die Dauer den Verlust der Warengüter nicht durchhalten. GPU=Agent Moruard ermordete 1941 auch den Sowjet=General Kriwitzki in Washington Madrid, 8. Mai. Wie in Mexiko City aus einer der mexikanischen Regierung sehr nahestehenden Quelle verlautet, steht jetzt fest, daß der GPU=Agent Jaques Mornard, der unlängst wegen der Ermordung Leo Trotzkis zu zwanzig Jahren Zuchthaus verurteilt wurde, zwei Jahre vor diesem Anschlag den sowjetischen General W. Kriwitzki ermordet hat. Chile keine Schiffe an die USA. Vigo, 8. Mai. Durch die Interpellation eines Abgeordneten im Parlament Chiles, über die Associated Preß berichtet, stellt sich heraus, daß Chile gezwungen worden ist, bereits ein Schwimmdock an England zu verkaufen, und daß der Verkauf der drei modernsten Motorschisfe„Aconcagua"(7237 BRT.),„Copiapo“(7279 BRT.) und„Imperial“(7279 BRT.) an die USA. bereits eingeleitet ist. Der Abgeordnete verlangte eine Abstimmung der Kammer, um Präsident Rios zu ersuchen, diese Verkäufe rückgängig zu machen, und erinnerte an das vor wenigen Monaten ausgegebene Gesetz, das den Verkauf nationaler Handelsschiffe an das Ausland ausdrücklich verbietet. Wie verlautet, soll das an England verkaufte Schwimmdock nach Australien geschleppt werden. „Siamesische" Zwillinge in Stavanger Oslo, 8. Mai. In Stapanger wurden„siamesische“ Zwillinge geboren. Die Kinder waren am=Gesäß zusammengewachsen, hatten gemeinsame Unterleibsorgane und waren im übrigen normal: Das eine kam bereits tot zur Welt, während das andere kurz nach der Geburt starb. wiesen haben und die Zeit, die sie zum Tauchen brauchen, viel zu lang ist. So braucht der französische=Kreuzer„Surcouf“ dafür zwei Minuten. Die amerikanischen=Boote, die für den Handelskrieg in Frage kommen, haben eine Wasserverdrängung über Wasser von mehr als 1100 t, die Mehrzahl sogar 1475 t. Ihr Fahrbereich ist sehr groß, zwischen 10—14000 Seemeilen. Bei einigen=Kreuzern steigt er bis auf 18000 Seemeilen. Da die neueren UBoote und=Kreuzer auch über eine ausreichende Geschwindigkeit verfügen, 17 bis 18 Seemeilen über Wasser, sind günstige Vorbedingungen für die-Bootskriegführung vorhanden. Ob auch personell, kann vorläufig nicht beurteilt werden, da die Amerikaner im Gegensatz zu den Japanern bisher nur selten Gelegenheit genommen haben, ihre Unterseewaffe praktisch zu erproben. Auch an Stützpunkten, die nicht allzu weit von den japanischen Verbindungslinien gelegen sind, fehlt es der amerikanischen Flotte nicht: Hawai, Dutch Harbor, Tutuila(Samoa=Inseln), MidwayInseln und Auckland. Die Strecke Tutuila— Hawai beträgt 4300 km, Auckland—Hawai 7000 km. Durch die Eroberung der Philippinen, Hongkongs, Singapores und der Insel Wake, sowie der Sunda=Inseln und der westlichen Aleuten haben, wie ein Blick auf die Karte lehrt, die Japaner allerdings gewaltige strategische Vorteile gegenüber den Amerikanern errungen. Der weite Raum des Pazifik bringt es mit sich, daß die Nachschubwege, die angegriffen werden sollen, nicht leicht auffindbar sind. Die Gewässer um die japanischen Heimatinseln, d. h. die Ausgangspunkte der Seeverbindungen, sind für=Boote ein äußerst gefährdetes Gebiet. Außerhalb dieses verhältnismäßig noch beschränkten Seeraumes ist die Auswahl der Wege eine so reichhaltige, daß schon viel Glück dazu gehören wird. Geleitzüge oder Einzelfahrer zu treffen. Für ein systematisches Absuchen ist die amerikanische=Bootsflotte nicht groß genug. Die Angriffe werden sich mithin auf dem Gebiet in der Nähe der Kampfhandlungen konzentrieren müssen. Dort aber, vor allem in der Südsee, sind die navigatorischen Schwierigkeiten gerade für=Boote besonders groß. Wer einmal, wie Schreiber dieser Zeilen. Gelegenheit gehabt hat, in den dortigen Gewässern zu navigieren weiß, wie unvollkommen dieser Seeraum noch vermessen ist, so daß schon Ueberwasser=Schiffe mit großer Vorsicht operieren müssen, um nicht Havarie zu erleiden.=Boote aber laufen außerdem Gefahr, beim Tauchen auf Korallenriffe aufzulaufen. Zudem sind auch noch die Meeresströmungen unbekannt und unberechenbar. Nachdem der amerikanische Marineminister bereits vor etta 4 Wochen den=Bootskrieg angekündigt hat, haben die Japaner sicher nicht die Zeit ungenutzt verstreichen lassen. Die Amerikaner müssen sich also auf entsprechende Gegenmaßnahmen gefaßt machen. Det deutschen=Bootskriegführung ist es gelungen, durch die sogenannte Rudelstrategie und Taktik auch sehr stark gesicherte Geleitzüge mit Erfolg zu bekämpfen. Es läge daher nahe, daß auch die Amerikaner sich ähnlich betätigen würden. Das aber ist mit Rücksicht auf die ihnen zur Verfügung stehende Zahl von=Boten, vorläufig jedenfalls, nicht möglich. Außerdem will auch die Rudelkriegführung gelernt sein. Ein französischer Fachmann brachte kürzlich im„Temps“ den Unterschied zwischen der=Bootkriegführung im ersten Weltkrieg und im jetzigen auf die kurze Formel:„Das=Boot von 1918 ging auf die Pirsch. Das=Boot von 1942 arbeitet mit Treihern." Das amerikanische=Boot wird nach menschlicher Voraussicht sich mit der Pirsch begnügen müssen. Erfolg kann diese notgedrungene Art der Kriegführung nur haben, wenn das ganze zu erfassende Gebiet mit einem dichten Netz von Beobachtungsstationen überzogen wird, das dem Gegner verborgen bleibt. Ob das den Amerikanern gelingen wird, ist sehr zweifelhaft. Die Japaner verstärken dauernd ihre gewonnenen Positionen und setzen, wie ganz unzweidentig aus allen Reden ihrer führenden Persönlichkeiten hervorgeht, alles daran, den Kampf um die Befreiung des ostasiatischen Großraumes von der britisch=nordamerikanischen Ausbeutung zu einem siegreichen Ende zu führen. Deshalb werden auch mit Sicherheit ihre Maßnahmen gegen den angekündigten Handelskrieg darauf zugeschnitten sein. Auch ihr Schiffsbauprogramm wird dem Rechnung tragen. Der amerikanischen Drohung kann daher Japan mit voller Ruhe entgegensehen. Auf einer Fahrt 60 000 BRT versenkt Rom, 8. Mai. Das unter dem Befehl von Kapitänleutnant Gazzana stehende italienische=Boot versenkte im Verlaufe seines letzten Einsatzes insgesamt 60 000 BRT feindlichen Schiffsraumes. Nach der Versenkung des großen englischen Ueberseedampfers„Empreß of Canada“(21517 BRT) versenkte das =Boot den englischen Dampfer„Lulworph Hill“, 7628 BRT. Weiter wurden versenkt der mit Munition beladene und auf der Fahrt von England nach Durban befindliche frühere holländische Dampfer„Comilan“, 6566 BRT, der englische Dampfer„Mansar“, 7242 BRT; auf der Fahrt von Indien nach Durbau das amerikanische Motorschiff „John Drayton“, 6800 BRT und der englische Tanker„Doryssa“, 8078 BRT. Die letztgenannten Dampfer wurden von Kapitänleutnant Gazzana mitten im Indischen Ozean versenkt. Gazzana wurde wegen Verdienst vor dem Feinde zum Korvettenkapitän befördert. Großangelegte Fahndungsaktion in Sofia Sofia, 8. Mai. In der bulgarischen Hauptstadt wurde im Zusammenhang mit der am Montag gemeldeten Ermordung des ehemaligen Polizeidirektors Pantesf von den bulgarischen Militärbehörden eine großangelegte Durchkämmungsaktion nach kommunistischen und terroristischen Elementen durchgeführt. Die Fahndungsaktion führte zur Verhaftung von etwa 1000 Personen, die der Teilnahme an aufrührerischen Umtrieben dringend verdächtig sind. Unter den Verhafteten befinden sich rund 400 Kommunisten. Der Sofioter Bevölkerung waren während der zwei Tage währenden Aktion scharfe Beschränkungen auferlegt worden, die aber mit großer Disziplin ertragen wurden. Einzelheiten zu dem Ergebnis der Großrazzia liegen noch nicht vor; insbesondere ist noch nicht bekannt, ob sich unter den Festgenommenen die Mörder Panteiss befinden. Am ersten Arbeitstag Liesel Grundmann arbeitete seit wenigen Stunden in der Fabrik. Da sie in ihrer Mädchenzeit in dem großen, elterlichen Hause vollauf beschäftigt gewesen war und auch als Ehefrau nur ihre Kenntnisse im Haushalt erweitern konnte, bringt sie für die neue Beschäftigung gar keine Vorkenntnisse mit, und sie schaut etwas ängstlich auf die große Tür, durch die in wenigen Minuten der Werkmeister. eintreten wird, der die Aufsicht über das Personal hat. Frau Liesel weiß durch die anderen Frauen von seinem Kontrollgang. Sie hat daher längst vernommen, daß Herr Siebold von einer Anfängerin nicht mehr erwartet, als sie leisten kann. Und doch schlägt iht Herz bis zum Halse, als der Meister eintritt, und sie kann es nur knapp verhindern, daß ihr das Werkzeug zu Boden fällt. Aber nicht nur Frau Liesel ist ein wenig erregt. Auch Walter Siebold bleibt wie gebannt stehen, ehe er sich entschließt, auf die Neue, die er sofort entdeckt hat, zuzugehen. Dann aber steht er neben ihr und sagt:„Das hätte ich mir nicht träumen lassen, Liesel, daß ich plötzlich ein mir so gut bekanntes Gesicht wiedersehe. Machst du mir wohl die Freude, nach Schluß in mein Büro zu kommen?" Es war natürlich, daß Walter Siebold am liebsten tausend Fragen auf einmal gestellt hätte. Liesel war ein Mädel, an das er gern gedacht hatte. Und sie war seinerzeit die einzige gewesen, die ihn, als sie noch beide Kameraden eines Sportvereins waren, im Tennisspiel geschlagen hatte. „Ich kann mich gut erinnern,“ sagte Frau Liesel,„aber als der Krieg ausbrach und du Soldat wurdest, trat bald darauf Peter Grundmann in unseren Sportverein. Er hat mich beim ersten Spiel so haushoch besiegt, daß ich ihm sofort ins Netz gelaufen bin. Ich bin sehr glücklich mit ihm, und die Tage, an denen ich Post bekomme, sind meine Sonntage.— Aber wie ist es dir ergangen, Walter,“ will nun Frau Liesel wissen.„Warst du nicht damals Werhstudent?"—„Stimmt,“ sagt Walter Siebold.„Ich hatte hier im Hause gearbeitet. Als ich damals so plötzlich Soldat wurde, hätte ich nicht gedacht, dieses Haus Die Lattenverschläge auf den Dachböden bilden eine große Gefahr! so schnell wiederzusehen. Aber als mein Beinschuß mich felduntauglich machte, hals es mir, da ich ein sehr ehrgeiziger Soldat war, über die schwere Krise, als ich erkannte, daß ich hier auf einem Platz stehe, auf dem ich vor keinem Frontsoldaten zu erröten brauche. Und die viele praktische Arbeit wird mir mein Studium, wenn ich es nach Kriegsende fortsetze, einmal zum Kinderspiel machen.“ „Ich werde dir morgen meine Frau vorstellen, Liesel,“ sagt Walter Siebold noch. „Sie ist in ihrer Mädchenzeit einmal als Modezeichnerin; ausgebildet worden, aber heute ist sie stolz darauf, daß sie sich nicht weniger gut als in der Mode in unserm technischen Büro bewährt." Nachdem eine Verabredung zustandegekommen ist, trennen sich die beiden Sportkameraden aus sorglosen Tagen, denen die Bereitschaft, sich für ein großes Ziel einzusetzen, ein freudiges Wiedersehen verschafft hat. G. Wichtig für Erholungsuchende Bei Anfragen an Beherbergungsbetriebe ist Hinweis auf Bescheinigungen notwendig Im Hinblick auf den nahenden Sommer häufen sich jetzt schon die Anfragen der Erholungsuchenden bei den Beherbergungsbetrieben. Die Reichsgruppe Fremdenverkehr weist auf einige Richtlinien hin, die bei solchen Anfragen unbedingt beachtet werden müssen. So werden die Beherbergungsbetriebe noch immer stark belastet durch Erholungsuchende, die gleichzeitig an mehrere Beherbergungsbetriebe schreiben und auf diese Weise mehrere Zusagen erhalten. Der Schriftwechsel würde bedeutend vereinfacht werden, wenn die Erholungsuchenden bei einer Anflage gleich darauf binweisen würden, welcher Gruppe von Erholungsuchenden sie angehören und über welche Bescheinigungen sie verfügen, also Wehrmachturlauber auf den Urlaubsschein, Gefolgschaftsmitglieder kriegswichtiger Betriebe auf die Urlaubsbescheinigung des Betriebsführers oder der zuständigen Dienststelle, Selbständige auf die Bescheinigung der zuständigen Kammer oder Berufsvertretung, Schwerkriegsbeschädigte auf ihren Ausweis, Witwen, Kinder und Eltern Gefallener auf die Mitteilung des Truppenteils, kinderreiche Mütter auf ihre amtlichen Ausweise und Personen aus stark luftgefährdeten Gebieten auf die Bescheinigung der NSV. Wenn keine Angaben über die Gruppenzugehörigkeit und die Bescheinigungen gemacht werden, ist die Bearbeitung von Gästeanfragen außerordentlich schwierig, da leider auch die Anfragen nicht bevorrechtigter Personen zunehmen, die absichtlich diese Frage nicht anschneiden. Solche Personen dürfen aber in der Zeit vom 20. Juni bis 10. September nur dann beherbergt werden, wenn sie mit schulpflichtigen oder jüngeren Kindern reisen. Einige Beherbergungsbetriebe sind dazu übergegangen, von den Gästen bei Abschluß des Vertrages Vorauszahlungen zu verlangen. Ein derartiges Verfahren ist unzulässig und wird von der Wirtschaftsgruppe Beherbergungsgewerbe entschieden abgelehnt. Kein Obstverkauf durch Erzeuger an Verbraucher Es wird in diesem Jahre noch mehr als bisher erforderlich sein, für eine möglichst vollständige Erfassung von Obst und Gemüse zu sorgen. Zu diesem Zweck hat der Reichsnährstand durch die Hauptvereinigung der Deutschen Gartenbauwirtschaft eine Anordnung erlassen, die die unmittelbare Abgabe von Obst und Gemüse vom Erzeuger an Verbraucher regelt. Da nach den bisher gewonnenen Erfahrungen die Verbraucherstruktur der einzelnen Wirtschaftsgebiete von Gemüse gebietliche Sonderregelungen erforderlich macht, ist die Rahmenabordnung vornehmlich auf Obst abgestellt. Die Erzeuger haben danach grundsätzlich sämtliches von ihnen geerntete andienungspflichtige Obst mit Ausnahme des eigenen Haushaltsbedarfs an die Bezirksabgabestellen oder die zugelassenen Versandverteiler abzuliefern. Der unmittelbare Verkauf von Obst durch Erzeuger an Verbraucher ist verboten. Da dieses Verbot auch für den Erwerber gilt und ausgedehnt ist auf jede Art des Tausches sowie auf die Ueberlassung der Erzeugnisse gegen gewerbliche oder berufliche Gegenleistung, wird dem in den vergangenen Jahren vielfach überhandgenommenen ErzeugerVerbraucher=Verkehr ein Riegel vorgeschoben. Es kann nicht mehr verantwortet werden, daß einzelne Volksgenossen beliebige Mengen Obst aus den Erzeugerbetrieben herausholen, die dadurch kriegswichtigen Aufgaben entzogen werden. Die Erzeuger werden in diesem Jahre zum Verkauf an Private auch deshalb kaum mehr in der Lage sein, weil ihnen von den Gauwirtschaftsverbänden Auflagen zur Aufbringung von Mindestmengen an Obst für die Belieferung anderer Gebiete oder bestimmter Bedarfsträger erteilt werden. Das von Klein= und Schrebergärtnern sowie Hausgartenbesitzern geerntete Obst, das nicht erwerbsmäßig angebaut wird, ist von den Bestimmungen der Anordnung ausgenommen. Aufnahmen alter Bauernhöfe Es gilt das für unser märkisches Nachbargebiet Auf einer Arbeitsbesprechung des Westfälischen Heimatbundes sprach Landeshauptmann Kolbow, der Leiter des Westfälischen Heimatbundes, über die Aufgaben der Heimatpflege im Kriege. Neben der Pflege des guten Ortsbildes, der Führung einer Ortschronik, der Abfassung von Heimatbriefen als Aufgaben der Heimatpflege im Kriege steht jetzt im Vordergrund die Feststellung und Aufnahme alter Bauernhöfe, die er als die wichtigste Arbeit im Kriege bezeichnet, da durch feindliche Einwirkung manches vernichtet werden kann. Während durch die staatliche Denkmalspflege schon seit Jahrzehnten die Baukunstdenkmale wie Kirchen, Klöster, Adelssitze, Patrizierhäuser und sonstige wertvolle Gebäulichkeiten schon inventarisiert und erforscht sind, hat man bisher die alten Bauernhöfe noch nicht erfaßt. Da diese aber heute vielfach gefährdet sind und unbedingt der Nachwelt erhalten bleiben müssen, ist der Westfälische Heimatbund bemüht, die alte Gestalt der westfälischen Bauernhöfe festzuhalten. Landesbaupfleger Prof. Dr. Wolf ist jetzt dabei, alle Bauernhöfe, die vor 1870 entstanden sind, in ein Verzeichnis zu bringen. Man wird die Gebäude beschreiben und aufzeichnen, Bilder anfertigen und dadurch die Bauund Handwerksgesinnung bewahren, nach der nach dem Krieg weiter gestaltet werden kann. Es darf nichts verloren gehen. Der Heimatbund verschickt Fragebogen, die auszufüllen sind, um die alte Gestalt der westfälischen Bauernhöfe kennenzulernen und eine solide Grundlage für die Bauernhausforschung zu bekommen. Täglich neue Blüten Wenn das große Blütenwunder des Frühlings erst begonnen hat, hört der bunte Blütenreigen viele Wochen lang nicht auf. Täglich erblühen jetzt an unserm Wege neue Blumen, neue Blütenbäume. Schon schütteln die Obstbäume den weißen Blütenschnee von den Zweigen, und auch die Kastanien löschen schon zum Teil ihr weißen Blütenkerzen aus. Dafür aber haben die rotblühenden Kastanien, die es nicht so eilig haben, erst begonnen, die roten Kerzen zu entflammen. Und dann der Flieder! Berauschend weht der Duft der weißen und violetten Blütendolden über das Land. Auch in den Gärten ist der allererste Frühling schon vorüber. Krokus, Veilchen, Schneeglöckchen sind längst verblüht, dafür stehen die Tulpen kerzengrade auf hohen Stengeln auf den Beeten und öffnen ihre roten, weißen oder geflammten Kelche. Die Primeln beginnen zu blühen, und leuchtend gelb winken die Goldregenbüsche über den Zaun. Wir haben es gelernt, jetzt im Kriege mit den Blumen ansprurchslos zu sein. Wir freuen uns aber aus Herzensgrund, wenn wir vielleicht bei der Blumenfrau an der Ecke ein kleines Frühlingssträußchen bekommen, und wäre es ein Bund lichter blauer Vergißmeinnicht oder ein kleines Sträußchen Tausendschönchen, an denen man so lange seine Freude hat. Auf die Größe der Frühlingssträuße kommt es nicht an. Auch der kleinste Strauß ist ein Gruß. der Blühen und Sonnenschein in sich trägt. Am schönsten ist es in den Gärten und Anlagen. Wer mit offenen Augen durch den Frühling geht, erlebt alle Tage neue Blütenwunder. Und es ist tröstlich, zu fühlen, daß die Schönheit und die gewaltige Schöpferkraft der Natur auch in den Zeiten schwersten Kampfes und härtester Aufgaben die gleiche bleibt. Verwertung von Pfändern und Versteigerung Neue Richtlinien für die Gerichtsvollzieher— Beachtung der Höchstpreise Die Einschränkungen des Warenangebots haben im Kriege den Bieterkreis auf Versteigerungen erweitert und die Erlöse beachtlich erhöht. Um nun die Verwertung in der Versteigerung entsprechend der erhöhten Bedeutung für die Verbraucher zu sichern, hat der Reichsjustizminister neue Richtlinien für die Gerichtsvollzieher herausgegeben. Gegenstände des täglichen Bedarfs sind möglichst unmittelbar in die Hände der Verbraucher zu leiten, die den dringlichsten Bedarf haben. Nur bei Gegenständen von Sammleroder Kunstwert ist der Gerichtsvollzieher an Höchstpreise nicht gebunden. Neue und gut erhaltene gebrauchte Sachen werden vielfach einen Käufer außerhalb der Zwangsversteigerung oder Zwangsvollstreckung finden. Der Gerichtsvollzieher soll in diesen Fällen den Parteien eine entsprechende Verwertung empfehlen. In den luftgefährdeten Gebieten kann z. B. eine Veräußerung an die Stellen in Betracht kommen, denen die Betreuung der Fliegergeschädigten obliegt. Wenn feststeht, daß die Pfandstücke in der Zwangsvollstreckung verwertet werden müssen, sind zunächst die Höchstpreise sorgfältig nachzuprüfen. Wenn mehrere Bieter den Höchstpreis bieten, so verlost der Gerichtsvollzieher das Pfandstück unter den Bietern. Er kann aber auch, wenn sonst die Versteigerung erschwert würde, den Zuschlag nach seinem pflichtgemäßen Ermessen einem der Bieter erteilen. Dabei soll er beachten daß Gegenstände des täglichen und hauswirtschaftlichen Gebrauchs möglichst unmittelbar in die Hände der Verbraucher gelangen und daß bei Versteigerung mehrerer Gegenstände diese möglichst gleichmäßig auf die Bieter verteilt werden. Hat die Versteigerung die Aufhebung einer Gemeinschaft zum Ziele, so ist der Gegenstand in erster Linie einem Teilhaber der Gemeinschaft zuzuschlagen. Die Fahrbahn ist kein Spielplatz! Das Spielen der Kinder auf der Fahrbahn ist stets mit Gefahren verbunden! Diesen Mahnruf sollten die Eltern und sonstigen Erziehungsberechtigten durch Belehrung und Ermahnung ihrer Kinder immer beherzigen. Die stets mit, grausamer Regelmäßigkeit wiederkehrenden Straßenverkehrsunfälle der Kinder reden eine besondere Sprache, zeigen sie doch eindeutig, daß die Eltern dieser Warnung nicht das nötige Verständnis entgegenbringen. Wiederholt hat die Reichsarbeitsgemeinschaft Schadenverhütung auf die großen Gefahren hingewiesen, denen spielende Kinder auf der Fahrbahn ausgesetzt sind. Nochmals ergeht an die Eltern, Lehrer und sonstigen Erziehungsberechtigten die dringende Mahnung: Belehrt und ermahnt die Kinder, macht sie auf die ernsten Folgen eines Verkehrsunfalles aufmerksam! Erspart euch durch die Befolgung dieser Mahnung großes Herzeleid und tragt dazu bei, jedes junge, blühende Menschenleben der Volkskraft zu erhalten! Die kleimatzeitung Auch heute bringen wir wieder eine weitere Folge von Feldpostbriefen. Sie sollen wieder Zeugnis ablegen von der Verbundenheit unserer Frontkameraden mit der Heimat und dem heimatlichen Geschehen. Im Osten, im April 1943. Leider ist ja unser Briefwechsel in den letzten Wochen ein wenig abgeebbt, und ich konnte Dir letzthin nur ein Kärtchen schreiben. Ich hoffe ja, daß Du hierfür Verständnis hattest; es war bei bestem Willen leider nicht besser zu machen. Es geht mir aber nach wie vor noch gut, und ich habe mich schon wieder in unserer neuen Stellung eingelebt. Bis jetzt ist alles noch verhältnismäßig gut und ruhig hier verlaufen. Näheres, was Dich besonders interessieren dürfte, werde ich Dir in Kürze persönlich erzählen können, denn die Urlaubssperre ist ja nun Gott sei Dank aufgehoben und damit neue Hoffnung vorhanden, bald einmal in der lieben Heimat sein zu können. Zwar wird sich ja vieles durch die ruchlosen Angriffe verändert haben, aber ich freue mich jedesmal, wenn ich höre, daß die Heimat dem Tommy nicht den Gefallen erweist, zu erliegen. Ihr müßt doch sehr viel vom Krieg auf Euch nehmen, aber ich bin der festen Zuversicht, daß es nach all dem Schweren auch wieder sonnige Tage geben wird. Unser Ortsteil war ja wohl auch schwer mitgenommen, und Du wirst wieder viel Arbeit gehabt haben. Wie steht es mit dem Verein? Sind alle Sangeskameraden mit ihren Angehörigen verschont geblieben? Jetzt wird es doch sicher sehr Beücke zue Feout! schwer halten, die Proben noch weiter zu führen, aber ich hoffe doch, daß es Dir trotzdem gelingen wird, die Sänger noch hin und wieder zusammenzuholen. Ich freue mich jedenfalls riesig, demnächst mal kurze Zeit bei Euch sein zu können. Dir und allen Sangeskameraden und deren Angehörigen ein frohes Osterfest in alter Verbundenheit... Dem Briefschreiber konnte inzwischen die größte Sorge vom Herzen genommen werden, denn die Proben gehen unentwegt Woche für Woche weiter. Wir konnten ihm stolz berichten, daß das Zusammengehörigkeitsgefühl durch die Ereignisse noch größer geworden ist. Im Osten. Anfang April 1943. Ich freue mich, daß es Euch allen noch gut geht, was ich auch von mir berichten kann. Mit dem Bild der gutbesuchten Probe habt Ihr mir eine große Freude bereitet. Hier im fremden Land kommen doch oft Stunden, in denen man an seine Heimat und an all die schönen Stunden, die man dort verleben durfte, denkt. Von den vielen Angriffen auf unsere Heimatstadt bin ich unterrichtet und kann mir denken, wie es dort aussieht, aber man muß sich damit abfinden und an die baldige Vergeltung und die bessere Zukunft glauben. Nunmehr habe ich auch die vielen Strapazen des Winters gut überstanden, die kurzen Ruhetage haben mir meine alte Kraft wiedergegeben. Dazu das herrliche Frühlingswetter. Seid mir nicht böse, wenn ich nicht so häufig schreibe, nicht immer ist Gelegenheit dafür vorhanden, doch sind meine Gedanken oft bei Euch, besonders an den Probetagen. Sollte das Geld für die übersandte Liederspende nicht reichen, werde ich in meinem Urlaub den Rest erledigen. Hoffen wir auf ein baldiges gesundes Wiedersehen. O.., den 4. April 1943. Ein weiterer Sangeskamerad, der als Sonderführer im Osten steht, dankt für die herzlichen Grüße von der Jahreshauptversammlung und übersendet ebenfalls eine Geldspende zur Stärkung der Kasse, oder zur Anschaffung eines neuen Chores. Er bezeichnet es als seine größte Freude, vom guten Probenbesuch zu hören und sehnt die Zeit herbei, wenn er wieder selbst in den Reihen seiner alten Sangeskameraden mitsingen cann. Er spricht in seinen Briefen von der Fahnentreue der Kameraden, von seinem Stolz über jeden Mitgliederzuwachs und von der Pflege der Kameradschaft innerhalb des Vereins. Besonderen Dank zollt er dem Vereinsführer und seinem Stellvertreter, die es auch in schwerster Zeit verstanden hätten, das Steuer fest in der Hand zu halten, für ihr selbstlose Arbeit. Er schreibt weiter:„Hier setzt augenblicklich die Regen= bzw. Schlammperiode ein, es geht bis an die Knöchel im Schlamm, aber dies alles kann uns nicht hindern, wir haben es geschafft, und ich habe alles gut überstanden.“ Er übersendet allen Sangeskameraden und den Angehörigen herzlichste Ostergrüße. Wieder kann man aus diesen Briefen die Verbundenheit von Heimat und Front herauslesen. Trotz aller Strapazen des Winters haben unsere Feldgrauen ihr Interesse für die Heimat erhalten und sehen den kommenden Ereignissen mit gläubiger Zupersicht entgegen. Möge die Heimat sich solcher Kämpfer würdig erweisen und ebenso vertrauensvoll in die Zukunft schauen. kurz gesagt, aber wichtig — Die Anzeigepflicht des Finders.“ Um zu verhindern, daß Fundsachen, unter denen sich vielfach verknappte Gegenstände des lebensnotwendigen Bedarfs befinden, für längere Zeit ungenutzt bei den Fundämtern lagern, und um die mit der Behandlung und Verwahrung von Fundsachen verbundene Verwaltungstätigkeit zu vereinfachen, hat der Ministerrat für die Reichsverteidigung eine Verordnung erlassen. Die Wertgrenze für die Pflicht zur Anzeige eines Fundes bei der Polizeibehörde wird bis auf weiteres von drei auf zehn Reichsmark erhöht. Ebenso bedarf es im Geltungsbereich des bürgerlichen Gesetzbuches bis auf weiteres der Bekanntmachung oder Anzeige eines Fundes nur, wenn die Sache mehr als zehn Reichsmark wert ist. Die Frist, mit deren Ablauf der Finder das Eigentum an der Fundsache erwirbt, wird bis auf weiteres von einem Jahr auf drei Monate verkürzt. Soweit es sich um Geldbeträge von mehr als hundert Reichsmark, um Wertpapiere oder Kostbarkeiten handelt, bleibt es bei der bisherigen Regelung. Fensterverglasung als Schadenersatzleistung. Nach der Kriegsschädenverordnung soll die Ersatzleistung in Natur einen möglichst gleichwertigen Ersatz schaffen, soweit Belange der Volkswirtschaft dem nicht entgegenstehen. Diese Belange lassen im Kriege die Herstellung von ölhaltigem Kitt nicht zu. Die Wiederverglasung beschädigter Fenster kann jedenfalls heute deshalb auch nur mit den vorhandenen Mitteln erfolgen. Wie der Präsident des Reichskriegsschädenamtes im Einvernehmen mit den beteiligten Reichsbehörden in der„Deutschen Verwaltung“ mitteilt, wird diese Ausführung im allgemeinen als ausreichende Ersatzleistung für den Hauseigentümer anzusehen sein. Wenn das ausnahmsweise im Einzelfall nicht zutreffen sollte, kann gegebenenfalls eine zusätzliche Geldentschädigung gewährt werden, um die Angelegenheit zum endgültigen Abschluß zu bringen. — Arbeitsmaiden werden gemustert. Im Anschluß an die Erfassung werden nunmehr in der Zeit vom 3. bis 29. Mai die weiblichen Dienstpflichtigen des Geburtsjahrganges Zur Altpaplersammlung 1943 1926 für den Reichsarbeitsdienst gemustert. Die Musterung wird von den Reichsarbeitsdienstämtern unter Mitwirkung der Verwaltungsbehörden durchgeführt. Alle erfaßten Dienstpflichtigen mit Ausnahme von verheirateten, die nicht reichsarbeitsdienstpflichtig sind, müssen zur Musterung erscheinen. — Glühlampen für Kleinhaushalte. Zur Verkaufssperre für Glühlampen während der Sommermonate hat die Reichsstelle für elektrotechnische Erzeugnisse zugelassen, daß Haushalte mit nicht mehr als zwei Räumen(einschließlich Küche) auch während der Sperrzeit Lampen kaufen können, wenn sonst ein Raum ohne Licht bleiben würde. Dazu ist aber ein besonderer, vom Wirtschaftsamt ausgestellter Erlaubnisschein erforderlich. Dagegen ist für Treppenhäuser, Luftschutzkeller usw. die Neubeschaffung von Lampen in der Sperrzeit nicht frei. Hier etwa entstehender Bedarf kann leicht aus Beständen beschafft werden, die sich innerhalb der Hausgemeinschaft durch Einsparungen entbehrlicher Lampen ergeben. — Strahlenpilzerkrankungen. Häufig ist in der Tagespresse gewarnt worden und immer wieder wird gewarnt, bei der Feldarbeit Grashalme in den Mund zu nehmen. Die Folgen dieser unachtsamen Angewohnheit sind schwere Erkrankungen mit Vergiftungserscheinungen, die auf den Strahlenpilz zurückzuführen sind und nicht selten mit dem Tode des Leichtsinnigen enden.— In einer Gemeinde des Gelnhäuser Landes hatte ein in den 40er Jahren stehender Bauer sich diese Tatsache nicht zur Warnung dienen lassen und — vor einigen Monaten bereits— ebenfalls einen Halm in den Mund genommen, der den vorgenannten Giftkeim in sich trug. Ein langwieriges, schweres Krankenlager war die Folge, das nun vor wenigen Tagen mit dem Tode des Mannes endete. — Ersatzmänner für eingezogene Gemeinderäte. Zur Sicherstellung einer ausreichenden Beratung des Bürgermeisters können nach einem Erlaß des Reichsinnenministers für die Dauer des Krieges an Stelle der Gemeinderäte, die sich bei der Wehrmacht befinden oder sonst auf längere Zeit an der Amtsausübung behindert sind, Ersatzmänner bestellt werden. Die Berufung von Ersatzmännern soll in der Regel nur dann stattfinden, wenn mehr als die Hälfte der Gemeinderäte für längere Zeit nicht mehr zur Verfügung steht. Die Berufung der Ersatzmänner erfolgt durch den Beauftragten der NSDAP nach Benehmen mit dem Bürgermeister. — Die Rundfunkantenne beim Wohnungswechsel. Der Reichspostminister hat angeordnet, daß zur Ersparung von Arbeitskräften und zur Vermeidung des Verlustes wertvoller Rohstoffe im Kriege nicht mehr verlangt werden soll, daß bei der Kündigung von Rundfunkgenehmigungen aus Anlaß eines Wohnungswechsels der ausscheidende Rundsunkteilnehmer die Antennen und Leitungen zur Hörstelle seiner Rundfunkempfangsanlage beseitigt. Dem Bohnungsnachfolger soll die Möglichkeit gegebent werden, die vorhandenen Antennen und Leitungen zu übernehmen. Die Sorge für den ordnungsmäßigen Zustand der Anlage ist nach wie vor Sache der beteiligten Rundfunkteilnehmer. Für Antennen und Leitungen zu Hörstellen, die aus anderem Anlaß gekündigt werden, verbleibt es bei dem bisherigen Verfahren. Von der Ermächtigung, bei vorübergehendem Ausscheiden als Rundfunkteilnehmer den Weiterbestand der Antenne auch über die Dauer von sechs Monaten hinaus zu genehmigen, soll während des Krieges in weitherziger Weise Gebrauch gemacht werden. — Nachleuchtende Farben für Luftschutzräume. Die Orientierung in Luftschutzräumen kann für den Fall, daß die elektrische Beleuchtung ausfällt— etwa bei Zerstörung von Stromzuleitungen durch Luftangriffe— und sofern keine andere geeignete Notbeleuchtung vorhanden ist, durch nachleuchtende Leuchtsarbenanstriche oder Leuchtfolien wesentlich unterstützt werden. Wie der Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe deshalb bekanntgibt, bestehen keine Bedenken gegen die Verwendung nachleuchtender Farben, wenn sie mit einem Eignungszeugnis eines staatlichen Materialprüfungsamtes versehen sind. Der Umfang der Verwendung nachleuchtender Farben in Luftschutzräumen des Selbstschutzes und in öffentlichen Luftschutzräumen wird durch den Minister folgendermaßen festgelegt: 1. Anbringung eines etwa 30 cm breiten fortlaufenden Streifens in Augenhöhe(im Mittel 1,50 Meter) in den Luftschutzräumen, den zu ihnen führenden Treppenhäusern, Zugangsfluren und Fluchtwegen auf einer Wandseite, Markierung vorspringender Ecken, vorhandener Lichtschalter und der Treppenstufen. Beiderseitige Umrandung des oberen Teiles der Zugangstüren mit einem etwa 10 cm breiten Streifen. 2. Die gesamte Fläche der Brandmauerdurchbrüche einschließlich einer breiten Umrandung. Die Kosten dieser Maßnahmen werden, soweit es sich um Luftschutzräume des Selbstschutzes, die im Rahmen des Luftschutz=Führerprogramms errichtet werden, oder um öffentliche Luftschutzräume handelt, vom Reich getragen und sind von den örtlichen Luftschutzleitern zu verrechnen. In den übrigen Fällen richtet sich die Erstattung der Kosten nach den„Zweiten Richtlinien über Art und Umfang bei der Ausführung behelfsmäßiger Luftschutzräume und Brandmauerdurchbrüche in bestehenden Gebäuden“ vom 26. Juli 1941. Der Hauseigentümer hat danach die Möglichkeit, die Erstattung der Kosten über das Finanzamt zu beantragen. — Benutzung von Wehrmachtsperren. Zur Ueberwachung des Wehrmachtreiseverkehrs sind zum Betreten und Verlassen der Bahnhöfe Wehrmachtssperren eingerichtet worden, deren Benutzung bisher nicht einheitlich geregelt worden ist. Es wird daher bestimmt: Alle Wehrmachtreisende sind verpflichtet, zum Betreten und Verlassen des Bahnhofs Wehrmachtssperren zu benutzen. Als Wehrmachtreisende gelten Angehörige 1. der Wehrmacht, 2. des Wehrmachtgefolges, 3. sämtlicher Verbände, Organisationen usw., die den Wehrmachttarif und dessen Vergünstigungen(Wehrmachtfahrschein, Wehrmachtfahrkarte) in Anspruch nehmen, gleichgültig, ob sie in Uniform oder bürgerlicher Kleidung einzeln oder in kleinen Transporten(bis zu 30 Mann) reisen. Wehrmachtangehörige in Uniform mit Fahrkarten des öffentlichen Verkehrs unterliegen ebenfalls dieser Bestimmung. — Lohnsteuerermäßigung für Kriegsversehrte. Versehrten Wehrmachtsangehörigen, die während der Zeit ihrer Lazarettzugehörigkeit bzw. bis zur vollständigen Entlassung bereits beruflich tätig sind und als erwerbstätige Arbeitnehmer lohnsteuerabzugspflichtige Bezüge erhalten, wird nach einer Entscheidung des Reichsministers der Finanzen die Kriegsbeschädigten zustehende Steuerermäßigung gewährt. Hierbei ist Voraussetzung, daß vom Lazarettarzt bescheinigt wird, welcher Grad der Versehrtheit(Versehrtenstufe 1, 2, 3 oder 4) vorliegt. Die Bescheinigung ist dem Finanzamt mit der Steuerkarte vorzulegen. Versehrte, die Gehaltsempfänger der Wehrmacht sind, oder die als Beamte, Angestellte oder Arbeiter ihre Bezüge während der Dauer des Wehrdienstes weiter erhalten, sind als erwerbstätige Arbeitnehmer anzusehen, haben jedoch die gleichen steuerlichen Freibeträge. Die Versehrten werden gebeten, sich bei Unklarheit an den örtlichen NSKOV.=Kamerad= schaftsführer zu wenden. Vorsicht mit feindlichen Abwurfmitteln! Trotz wiederholter Hinweise auf die Gefährlichkeit aller von feindlichen Flugzeugen abgeworfenen Munition und sonstiger Gegenstände sind fast täglich Unglücksfälle zu verzeichnen, die durch das Hantieren mit feindlicher Abwurfmunition und dergleichen entstehen. So wurde ein 15jähriger Junge durch das Hantieren mit einer Phosphorbrandbombe derart verletzt, daß er am nächsten Tage an den Folgen dieser Verletzung im Krankenhaus verstorben ist. In einem anderen Fall wurden kürzlich ebenfalls durch das Hantieren mit Phosphorbrandbomben vier Jungen schwer=, zum Teil lebensgefährlich verletzt. Es liegt daher Veranlassung vor, auf folgende Bekanntgabe des. Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwasse erneut hinzuweisen: Wiederholt ist schon vor dem Berühren, Zerlegen, Abtrennen und Aufbewahren von Blindgängern oder Teilen feindlicher Abwurfmunition, insbesondere auch Stabbrandbomben und Leuchtbomben gewarnt worden. Trotzdem verunglücken immer wieder Volksgenossen, auch Kinder, durch unbefugtes Hantieren mit dieser gefährlichen Munition schwer, manchmal sogar tödlich. Alle aufgefundenen Teile von Abwurfmunition, Reste von Abwurfmitteln, Stabbrandbomben, Hilfsgeräte, zum Beispiel Blechhülsen, Zünder, Leitwerke, Bombenschwänze, Gerät zum Abwurf von Flugblättern, Brandmittel, Fallschirme o. ä. Teile abgeschossener Feindflugzeuge, Ausrüstungsstücke von Feindflugzeugen, im Notwurf abgeworfene Türen, Schlauchboote usw., sind am Fundort unberührt zu belassen und schnellstens der nächsten Polizeidienststelle zu melden. Neugierige, besonders Kinder, sind vom Fundort fernzuhalten. Melde= und Ablieferungspflicht besteht auch beim Auffinden feindlicher Flugblätter. Wer sich Teile feindlicher Abwurfmunition oder feindlicher Flugzeuge oder deren Ausrüstung, einschließlich Gegenstände aus dem Privateigentum feindlicher Flugzeugbesatzungen aneignet, macht sich strafbar. Dies gilt auch für deren Vernichtung durch mutwilliges Abbrennen oder Zerstören, sowie für deutsches Fluggerät oder eigene Flakmunition. Wer diese Vorschriften beachtet, bewahrt sich und andere vor Schaden und trägt gleichzeitig dazu bei, die Feststellungen der zuständigen Behörden über Art der Angriffe, Art und Wirkung der feindlichen Bomben sowie Absichten des Feindes bei Luftangriffen zu erleichtern. Hierbei sind auch unscheinbare Blechteile oder Sprengstücke oft von größter Wichtigkeit. So kann jeder an der Verbesserung der Abwehrmaßnahmen und der Luftschutzeinrich= tungen mithelfen. Wer aber aufgefundene Munitionsteile oder Bruchstücke von feindlichen Flugzeugen nicht abliefert, hemmt die Ermittlungsarbeit der Behörden und hilft dem Feinde. Die nedegen witer Ardenden in nerPanm, Es weht das Mailaub— Der Spargel schießt— Lenzesdichter singen— Schriftleiter Pimpernells einsame Zeit Es gibt kaum einen Menschen, den die Wochen lenzlichen Prangens nicht in ein Frohgefühl versetzten. Sie stimmen selbst den verstocktesten Junggesellen freudig, wenn auf seinem Weg zwischen Büro= und Mittagstisch neckische Sonnenkringel tanzen, Blütenbündel wehen, helle Kleider leuchten. Helle Kleider. Altes, junges Menschenherz. Es regt sich in seiner finsteren Kammer, hin drängt es zum Licht, zur Sonne, die so golden auf die Erde scheint, auf Pflanzen und Tiere und Menschen. Der heimlich Liebende fühlt, ach, er fühlt so sehr: der Mensch ist ein Gemeinschaftswesen! Mitten im lenzlichen Blühen quält ihn eine erbarmungslose Leere, die ihn von dem geliebten Wesen trennt, das im fröhlichen Reigen der anderen schreitet und ihn, den einzelnen Menschen, nicht steht. Der unglücklich Liebende sehnt sich und klagt und weiß nicht wohin mit dem Ueberschwang seiner einsamen Seele. Da kommt ihm eine Idee, ein rettender Gedanke: Wie wenn er zum Dichter würde und durch den Frühling in der Zeitung zu der Angebeteten spräche? Muß sie nicht aufhorchen, in seine Arme eilen, wenn sie seine lyrischen Verse liest? Und also denkt die blonde Grete, die vor ein paar Tagen noch nichts von der Macht Gott Eros' wußte: Wie wenn ich überschwenkte zu den Reimern? Heißt's nicht immer: Soldaten lesen gern, greifen begierig nach jeder Zeitung? Meine Hymne an den Frühling mit der fetten Druckschrift meines Namens wird dem Herrn Feldwebel sicher in die Augen springen, denkt das liebevolle Mädchen, und kombiniert, daß der Feldgraue, der vor vier Tagen neben ihr im Kino saß, sodann per Telephon bei der Schriftleitung nach ihrer Anschrift forschen wird. Grete klatscht vor lauter Freude in die Hände, und in der Nacht entsteht das„Gedicht". Sie trägt es persönlich nach der Schriftleitung und wirft es in den Briefschlitz Sie muß noch gehörig nachhelfen, denn der Kasten, o weh, ist schon bis oben hin gefüllt... Und da lebt noch eine dritte Kategorie von Lenzessängern und=sängerinnen. Sie stehen im mittleren Abschnitt ihres Lebens, und manche sind aus der Antike. Sie alle haben sich längst dareingefunden, jahraus, jahrein allein den Kuckucksruf zu vernehmen und das Lied der Nachtigall. Aber sie spüren just im Maien, wenn der Spargel schießt und die Falter flattern, das Bedürfnis, die Schönheiten der Natur zu preisen. Diese Sorte Frühlingsdichter bevorzugt Aphorismen, Rhapsodien und Fragmente.„Durch ihre „Werke“ erfahren Romantik und Klassik alljährlich eine grausame„Wiedergeburt". Ja, die Allegorie aller Liebenden ist der Frühling. Sie besingen Knospen und Blumen, Blätter und Halme und meinen„sie" und„ihn" und„dich". Welch holde Eulenspiegelei! Doch damit nicht genug—: der Frühlingsdichter wünscht Anerkennung, Widerhall, er wird ehrgeizig aus Liebeshunger. Aus Trotz, dem begehrten Wesen gegenüber, das ihn nicht sieht im fröhlichen Reigen der anderen, sollen die Zeitungen ihn zum Genius krönen, indem sie seine Sehnsüchte drucken. Herr Wolfgang Pimpernell, wohlbestallter Schriftleiter des lokalen und Unterhaltungsteils einer vielgelesenen Zeitung, weiß um die Sehnsüchte und Schwächen der alten, jungen Menschenherzen. Er hat ein weiches müt bei stark cholerischem Einschlag. Alljährlich, wenn der Spargel schießt, die Falter flattern, reißt ihm die Geduld. Doch jedesmal siegt sein zartes Empfinden, sein Mitleid mit den Frühlingsdichtern. Oh, er kennt ihre Nöte, ihre Sorgen, vielleicht nicht ganz ohne eigene Erfahrung, denn im Maien lernte er seine Amanda kennen. Doch lang ist's her, neun Jahre schon, seit sie seine geliebte Gattin wurde. Natürlich hat er Amanda auch heute noch gern, er kleidet sie gut, er lebt zufrieden. Sein Ehrgeiz ist die Zeitung, sein Stolz das Töchterchen. Doch Rosemarie ist landverschickt, und er und Amanda sind augenblicklich allein. Das heißt, allein ist eigentlich nur Amanda, denn er, Wolfgang Pimpernell, wohlbestallter Schriftleiter und Frühlingslektor, hat keine Zeit, der einsamen Gattin auch nur einen winzigen Bruchteil seiner Stunden zu widmen. Seht ihn euch an, wie er da sitzt mit blasser Faltenstirn in dem engen Zimmer seiner Schriftleitung! Vor ihm, um ihn türmt sich die Post zuhauf, Post der drei Dichter=Kategorien des Frühlings. Um die Schätze der entflammten Herzen zu heben, opfert der Aermste seine Nächte. Frech grinst durch das offene Fenster der Mond ihn an:„Wolfgang, du vergaßest, zu verdunkeln...“ Und des Nachmittags strahlt Frau Sonne hinein. Doch ihr wärmender Hauch tätschelt nur die lingsmanuskripte. Jede Stunde kommt ein Anruf des Hauptpostamtes: Ihr Schließfach ist voll. Schimpsend und keuchend erscheinen ein weniges später die Boten, die er ausgesandt, den neuen Lenz zu erpedieren. In rauhen Mengen tragen sie die lenzliche Fracht herein, und der „Lokale“ kann sich nicht mehr retten vor lauter Manuskripten, die Gras und Halm besingen und die silbergrauen Wolken am azurnen Himmel. Auf Pimpernells Schreibtisch wachsen Türme empor, längst hat er keinen Platz mehr, die Ellenbogen zu stützen, um den armen, schmerzenden Schädel in die kalten Hände zu vergraben. Wolfgang friert, siebert. Hinter seinem Rücken schichtet sich ein ganzer Stapel„Spätauslese“. Kaum wagt der Lektor des Frühlings, sich zu erheben, aus lauter Angst, hinter ihm die Säule käme ins Wanken, um ihn, Gatten, Familienvater, unter ihrer liebesschweren Last zu begraben. Seit drei Tagen läßt Pimpernell esich das Essen in die Schriftleitung bringen. Mag Amanda noch so zärtlich in die Muschel flöten:„Männi, wann kommst du nach Haus?“ — der Frühlingslektor wiegt sein Haupt wie Pylades und schreit verbissen durch den Draht: „Frag nicht so dumm— frag überhaupt nicht mehr...“ So geschah's denn wirklich, daß die Gattin nicht mehr fragte. Einsam kauert Pimpernell in seiner Penate. Er ißt nicht mehr, er trinkt nur noch Wasser— Wasser. Wolfgang hat einen Buckel bekommen vor lauter Sich=Beugen über die Manuskripte. Immer noch kesseln die Briefmauern mit den Frühlingsoden ihn ein. Ja, er sitzt in einer Festung, aber er wagt nicht, zu kapitulieren— aus Zartgefühl gegenüber den Frühlingsdichtern. Gestern stand die Hymne der blonden Gretel in der Zeitung, und zwölf Landser erfragten bei ihm ihre Adresse. Wolfgang lächelt vor sich hin— wie glücklich es macht, anderen zum Glück zu verhelfen. So„frißt“ er sich weiter durch die „Lektüre". Nun, einmal wird auch dieser Blütenwirbel ein Ende nehmen. Das Ende kam, plötzlich und gänzlich unerwartet. Die Frühpost brachte Pimpernell mit einem Fuder neuer Lenzessänge ein Lebenszeichen; eine Karte seiner Gattin, eine Postkarten=Fotografie. Auf der Rückseite las. der Empfänger fliegenden Atems dies:„Liebster Männi, wie schön ist die Welt, insonderheit die Natur im— Frühling! Sichte nur fleißig weiter in Deinen Manuskripten. Es geht mir ausgezeichnet. Schau Dir bitte das Foto an. Wie findest Du meinen Frühlings=Frischen=Partner? Ist er nicht reizend? Küßchen, Küßchen, Deine Amanda.“ Wolfgang wirft einen vernichtenden Blick auf die„Ansicht“ und hängt sich an die Strippe. Er pfeift einen Althändler herbei:„Fahren Sie gleich mit zwei Lastautos vor, die Sache eilt, ich brauche Luft.“ „Luftveränderung, acht Tage nur,“ beschwört der zitternde Pimpernell wenige Minuten später seinen Chef.„Dieser Früh— Früh— ling— aber jetzt bin ich durch...“ Und da er gar so mitleiderweckend und jammervoll vor dem Gewaltigen steht, wird ihm eine Woche Urlaub gnädig gewährt. Mit einem wohlwollenden Schlag auf die Schulter entläßt der. Chef seinen Frühlingslektor. Pimpernell schwingt sich selig in den Nachtzug, der ihn nach dem deutschen Süden„entführt". Einsamer Mann im einsamen Abteil. Hin strebt er zu einem Wesen, das im fröhlichen Reigen der anderen schreitet. WolfDer Junge begann zu deklamieren und eifrig in seinem Ränzel zu kramen, während Eichendorff den Wirt verabschiedete. Ein paar kurze Augenblicke blieb er allein stehen, den Blick zum Nachthimmel erhoben, an dem die Sterne verblaßten. Der Student schrieb an einem Briefblatt. Indem kam der Wagen. Sogleich trat der Junge vor und öffnete den Schlag.„Darf ich mich von dem Herrn Baron verabschieden?" „Aber wie denn? Was meint Ihr?“ „Ich meine, daß ich einen Dichter an seinen eigenen Worten erkannt habe und daß dieser Abend zu den großen meines Lebens zählt. Oder schrieb dies nicht Eigendorff?" Er reichte das eben beschriebene Briefblatt hinüber. Es enthielt den Schlußvers Gedichtes„Heimweh“. Der Morgen, das ist meine Freude— Da steig' ich in stiller Stund' Auf den höchsten Berg in die Wette: Grüß dich, Deutschland, aus Herzensgrund! Eichendorff sah den Jungen an und zog die Kette mit dem Crayon hervor. Er setzte seinen Namen auf das Blatt, dann legte er dem anderen die Hand auf die Schulter.„Es war ein schöner Abend, junger Freund“, sagte er.„Ich werde ihn dankbar in Erinnerung bewahren. Lebt wohl denn und gute Wanderschaft.“ Er wollte das Papier zurückgeben, ging jedoch damit bis zu den Wagenlampen und schrieb noch einen Zusatz.„Hier!“ lächelnd winkte er den Studenten zu sich heran. „Nehmt, denn für Euch enthalten meine Verse noch einen anderen Rat.“ „Meinen untertänigsten Dank, Herr Baron“. erwiderte der Junge und half ihm beim Einsteigen. Erst nachdem der Wagen verschwunden war, konnte er im ersten Licht des jungen Tages die teure Handschrift entziffern. Sie hatte die Anfangszeilen des Heimwehliedes hinzugefügt: Wer in die Fremde will wandern, Der muß mit der Liebsten gehn——! Ate güte Kameraden Von Peter Bauer gang ballt energisch die kleine Faust. Es siegt das cholerische Temperament über das sanfte Gemüt: Amanda soll sich wundern! Thea, Romantischer Austlug Jener schöne, betörende Kavalier, der zur Zeit des Wiener Kongresses die Kaiserstadt besuchte und in den Salons des Adels ebenso wohlgelitten war wie im Kreise erlauchter Geister, war der Baron Eichendorff allerdings nicht mehr, der an diesem Sommerabend von 1846 in einem bequemen Landauer aus der Stadt hinaus donauabwärts fuhr. Mehr als dreißig Jahre waren seither verflossen. Sie hatten die Jugend mitgenommen, die reiche braune Haarflut und den hellblauen Frack des Elegants. Nur die großen Augen waren unverändert geblieben, vielleicht noch vertieft durch all die Bilder, die ihre hellen Fenster ausgenommen. Und der preußische Geheimrat blieb in Haltung und Erscheinung immer eine Persönlichkeit, nicht nur der Herr von Stande, als den ihn sein Wiener Kutscher einschätzte. Er hätte im Augenblick viel darum gegeben, weder das eine noch das andere zu sein, denn er fühlte nichts als die herzbezwingende Unruhe seiner jüngsten Jahre: die unstete Sehnsucht ins Weite, von einem gleich starken Heimweh gespalten, und den tiefen Wunsch nach Einsamkeit. Ihm war, als sei er wieder jener Jüngling, dem aus dem Brausen seiner Wälder unsterbliche Lieder zuströmten und der gleichwohl außerstande war, das Letzte in sich selbst zu befrieden. So hatte er eine Ausflucht vor den Freunden benutzt, um diesen Abend mit sich allein zu sein, denn alles, was man dem berühmten Dichter hätte bieten wollen, schien ihm, dem sonst allzeit Geselligen, plötzlich schal. Die Füchse trabten, der Wagen schwankte sanft; langsam sank die Dämmerung auf das Silber des Flusses herab. Nach einiger Zeit hielt der Kutscher an, um die Laternen anzuzünden.„Wie weit soll's noch gehen, Euer Gnaden?" „Fahr' zu, ich sage es schon!“ den Heimweg haven-, bemerkte der Mann. Er hoffte, die Einkehr damit angeregt zu haben, mußte aber noch eine Stunde warten, ehe Eichendorff ihm ein Halt zurief, ausstieg und einen ländlichen Wirtsgarten betrat, der menschenleer träumte. Der Dichter hieß den Kutscher ausspannen und sah sich um. Wahrhaftig— hier standen Nußbäume! Keine Ulmen, keine Akazien, Nußhäume wie daheim im väterlichen Schloßpark in Schlesien. Sie rochen heimlich=bitter. Wie oft hatte er diesen Duft in sich eingesogen, wenn er das Nußwäldchen durchquerte, um ans Ufer der Oder zu gelangen! Hier tat sich hinter den Bäumen das Band der Donau auf, mit friedlichen abendlichen Lichtern besteckt. ### Von Else Lux Lange betrachtete Eichendorff das Bild. Der Dreiklang von Erde, Himmel und Wasser zog ihn magisch an, beflügelte seine Sehnsucht und stillte sie zugleich. Als er sich endlich umwandte, stand schon der Wirt bereit, pries seinen Wein und befahl der Magd, ein frisches Windlicht zu bringen. Eichendorff bestellte, gedachte auch des Kutschers und ließ sich nieder, allein, wie er sich's gewünscht, und doch umgeben von allem, was ihm lieb war. Wie schön die Fremde auch immer sein mochte— er trug ein Abbild der Heimat in sie hinein. Indem hub plötzlich eine Geige zu su. an, und alsbald sah er auch, durch Stamm eines Baumes halb verdeckt, den Spieler. Es war ein junger Mensch, der auf seinem Tische saß und keine Notiz von ihm nahm. Er spielte Mozart; Menuetts und Gavotten und Opernarien. Dann machte er eine Pause, worauf er Wanderlieder ankimmte.„, u 8. Eichendorff fragte den Wirt, wer der Musikus sei.„Ein Student auf der Wanderung, möchte bei mir zur Nacht bleiben. Er stört doch Euer Gnaden nicht?“ Eichendorff verneinte lächelnd. Er konnte dem Wirt nicht gut sagen, daß dieser geigende Scholar ihm eher noch gefehlt habe, um die Illusion einer Rückkehr in die eigene Jugend zu vollenden.„Singt er auch?“ fragte er. 6 Gn „Ich will's nicht hoffen, Euer Gnaden!“ meinte der Wirt bestürzt. Eichendorff lächelte hinter ihm drein, ehe er bedächtig trank: auf das Leben, die Jugend und die Musik. Dann räusperte er sich und versuchte zu singen, erst halblaut, dann mit vollem Ton. Denn siehe da: es ging noch! Der drüben spielte„Aennchen von Tharau"— da mochte schweigen, wer konnte! Als nun gar„Der gute Kamerad“ erklang, er zu dem Studenten hinüber und be„Bitte zu bedenken, daß die Rösser auch ging er zu dem Studenten hinüber und beHeimwe=, behon“, by b der grußre ihn. Seinen Namen zu nennen, verJekaunes Heesters ## Von IIse Urbach Der dunkle, geschmeidige Typ— glänzender schwarzer Scheitel über einem schmalen Gesicht mit feurigen, sehr beweglichen Augen — läßt eher auf einen Südländer schließen, und doch ist Heesters ein Landsmann der meist blonden, blauäugigen, behäbigeren Holländer. Hört man ihn, so möchte man kaum glauben, daß er außerhalb der Reichsgrenzen geboren ist; er spricht ein fast reines Deutsch, dessen ein ganz klein wenig fremde Akzentuierung vielleicht den Schmelz seines Vortrages noch erhöht. Wir kennen ihn als Schauspieler der Leinwand und der Bühne, sein zärtlicher Tenor hat sich in ungezählte Herzen gesungen, und immer ist die Mischung von Weltmann und liebem Jungen, von Sieghaftigkeit und schüchternem Nichtanderskönnen reizend anzusehen. Der Graf von Luxemburg, der sein Geld verjuxt, der Liebhaber in„Illusion“ mit aufgekrempelten Hemdsärmeln auf der Alm, in „Nanon" und„Wenn Frauen schweigen", skifahrend mit Luise Ullrich oder im musikalischen Wettstreit mit Erna Sack— immer ist er ein anderer und doch der gleiche, Temperament und Humor, ernsthaftes Können und elastisches Wandlungsvermögen machen ihn zu einem Künstler mannigfacher Schattierungen, zu einem„mitreißenden Partner und Frauenliebling. Wie kam Johannes Heesters zum Spielen? Spielend, möchte man nach seinem glückhaften Auftreten annehmen. Doch gibt es auch in seinem Leben Umwege, ehe er„Good bye, Johnny“, eines seiner Lieblingschansons, von Peter Kreuder begleitet, schmettert und der bürgerlichen Welt Lebewohl sagen kann. Er war ursprünglich Bankbeamter. Der Erweiterungsbau des Rotterdamer Bankhauses wurde sein erstes Forum, hier studierte er nach Kassenschluß mit Kollegen Stücke ein, sein Eiser war so überzeugend, daß der Bankdirektor ihn an einen ihm bekannten Theaterleiter empfahl(übrigens nicht aus reinem Mäzentum, denn Johannes hatte mittlerweile auch die bravsten Beamten„theatrali= siert“, ein toller Effekt in der Effektenabteilung einer seriösen holländischen Bank!). Mit 16 Jahren wird Heesters von Dr. Royaards von der Stadsschouwburg, dem führenden Theatermann Hollands, engagiert. Wenige Jahre später hat er in Strindbergs„Traumspiel“ ein kurzes Lied zu singen:„Heil dir, heitre Bucht, wo die Jugend ihre Lenze sah“ — das wird der Start für die Operettenlaufbahn, die bald nach Wien als„Bettelstudent" und dann nach Berlin an die Komische Oper führt, wo er in der Uraufführung der Operette„Die Weltmeisterin" auftritt. Sobald sein Deutsch ganz fehlerfrei ist, holt ihn der Film. Unvergeßlich der gar nicht biedermeierliche, sondern höchst„leidenschaftliche Oberleutnant von Arnegg im„Hofkonzert", sein Debüt bei der Ufa. Wo wir ihn lieber sehen, im Kino oder im Theater? Beide Kunstarten werden ihm gerecht und er ihnen. Es spricht für die Anpassungsfähigkeit des Schauspielers, daß er da wie dort den richtigen Ton, die nuancierten Mittel findet. Wer ist das, lächelnd zwischen Lachen und Weinen? Johannes heeft—er. gaß er; die Umstände mochten es rechtfertigen, denn er mußte aussprechen, welch tiefen Eindruck das Uhlandlied gemacht habe, als er selbst. in Wien Student war.„Die Verse hatten freilich 1810 noch keine Melodie, ein Dutzend Jahre mußten sie darauf warten, bis sie unverlierbares Volksgut wurden." Sie kamen ins Gespräch. Der lebhafte und bescheidene Jüngling fühlte sich geehrt. Er versuchte, mit weiteren Lieblingsliedern aufzuwarten, und geriet auch an das zerbrochene Ringlein. Als es verklungen war, gab er eine begeisterte Schilderung des Dichters, den seine verstorbene Mutter hoch verehrt habe. Er sei ein Landsmann von ihr gewesen, sie gleich ihm ein Schlesierkind. Eichendorff rief nach Wein und ließ sich erzählen. Er hörte, wo er„In einem kühlen Grunde“ geschrieben habe, ja, welcher Mühe er die Anregung dazu verdanke. Sein Einwand, das Lied könne doch auch 1811 Wien entstanden sein, mißglückte.„Ihr kennt den Dichter wohl weniger gut, sonst wüßtet Ihr, daß seine Lieder unmittelbar unter dem Einfluß der Heimat entstanden sind. Zauger nicht selbst eingogl,. gesagt, daß die sundschaft den Dichter formt?" „Dem Sinne nach— gewiß. Aber der Dichter nimmt eben die Heimat in sich mit, wenn er sie räumlich verlassen muß. Sie bleibt ein Teil von seinem Wesen, wo immer er ist. Und sein Heimweh tönt vielleicht stärker aus seinen Versen, als es die erfüllte Sehnsucht vermag.“ „Ihr sprecht ja selber wie ein Dichter „Nein, ich spreche nur mit Eichendorffs Worten, junger Freund.“ Er hob sein Glas. „Heil dir, Ihm wurde offenbar, daß der Dichter auch seine Jugend unverlierbar in sich trägt. Sie diskutierten und sangen, bis der Kutscher, weinselig, aber pflichtbewußt herantrat und von den Rössern murmelte. Auch der Wirt hielt sich im Hintergrund bereit.„Schon?“ fragts Eichendorff.„Also gut.“ Er erhob sich elastisch.„Aber deshalb brauchen wir beiden uns noch nicht zu trennen, Herr Studiosus. Begleitet mich doch noch ein Stück!“ „Das würde mir vielleicht nicht anstehen, Euer Gnaden." „Warum nicht? Wenn Ihr nicht zu müde seid, lassen wir den Wagen vorausfahren und gehen ein Weilchen. Das verscheucht die Weingeister und macht wieder klar. Ich liebe von je die erste Morgenfrühe, diese stille Stunde zwischen Nacht und Tag.“ Wenn die Pferde Michels Schritt an der Stalltür hörten, bogen sie ihre Köpfe nach ihm und wieherten vor Freude. Und Michel rief sie beim Namen und sprach mit ihnen, indem er ihnen die Mähnen kraulte oder den Rücken streichelte, nachdem er die Raufen gefüllt hatte. Meist hatte er auch noch ein Stückchen Zucker für sie, das er dem Rappen auf der flachen Hand reichte, dem Braunen Troll aber aus seiner Joppentasche herauszuholen gestattete. Troll war an dem einen Auge erlindet und gerade dieses Gebrechens wegen hatte Michel das Tier besonders in sein geschlossen. Der noch junge Bauer lächelte oft über seinen alten Knecht, den er samt Troll von seinem Vater übernommen hatte, und spöttelte zuweilen bei seiner Frau über Michels närrisches Getue mit Troll. Dann meinte die Frau, die beiden Alten paßten in ihrer Treuherzigkeit wohl zusammen und er möge sie nur gewähren lassen. Michel ließ sich auch in seinen lieben Gewohnheiten nicht beirren, zumal seine Neigung zu Troll einen sehr triftigen Grund hatte, von dem freilich niemand etwas wußte. Auch dem Altbauer hatte er es damals nicht erzählt, als er pudelnaß heimgekommen, daß er in der Schwemme beinahe ertrunken wäre, hätte ihn nicht Troll, an dessen Mähne er sich verzweifelt geklammert, ans Ufer geschleift. Es war selbstverständlich, daß Michel bei aller zweispännigen Feldarbeit hin und zurück neben Troll schritt, der jedem seiner Winke willig folgte, ohne daß es jemals eines harten Wortes bedurfte. Und er wurde auch ganz gut mit Troll allein fertig, als die Militärbehörde eines Tages bei einer Musterung auf dem Marktplatz den Rappen für sich beanspruchte, während der Bauer schimpfte und wetterte, weil weit und breit kein Ersatz aufzutreiben war. So kämen sie auf keinen Fall mit aller Feldarbeit zu Ende, rumorte er bei seiner Frau. Michel mache wohl seine Sache gut aber ein Junger sei ihm zweifellos über an Tempo und Ausdauer. Der alte Gaul passe zu ihm aber beide nicht auf einen jungen Hof. Doch die Frau war gegen jede gewaltsame Aenderung der bestehenden Verhältnisse. Es füge sich schon alles. Und es fügte sich. Anders allerdings, wie sie und auch ihr Mann es erhofft. Der Krieg brach aus, und der junge Bauer wurde schon in den ersten Tagen eingezogen. Nun war die Bäuerin doppelt froh, Michel und Troll zu haben. Viele Nachbarn hatten den Bauer und den Knecht und manche beide Pferde hergegeben. Es kam sogar soweit, daß Michel mit Troll noch da und dort aushalf, als die Ernte einzuholen war. Auch der Bauer war zufrieden, daß er noch so gut abgekommen war, zumal als er sich auf wiederholtem Urlaub überzeugen konnte, daß alles in bester Ordnung lief. Wo eben Männer sehlten, leisteten die Frauen, so gut * das Miedaillon Da war es wieder das kleine Medaillon. In diesen Nächten, die manchmal durchloht waren von roten, weißen und grünen Funken, wenn die Flak ein Sperrfeuer gegen feindliche Flieger schoß, immer mit diesem dumpfen Schreien und Bellen zersetzenden Eisens, das wie ein buntes Spiel am Himmel sichtbar war und doch den Tod ernst und unerbittlich in seinen glühenden Fängen trug, ja, in solchen Nächten, eingescharrt in ein Stück Erde, da mußte der junge Soldat an dies Medaillon denken. Es waren aber gar nicht die gefährlichen Augenblicke der Schlacht, so hingeduckt an die warme Erde, aus welcher der Atem der Sommernacht stieg, ein feuerbereites Maschinengewehr, das seinen Lauf ins ungewisse Dunkel der Büsche und Hecken richtete. Nein, die Gedanken konnten verweilen, sie holten aus diesen Nächten ein wundersames Bild. Die Heimat an der Kinzig, die kleine Goldschmiedewerkstatt des Vaters zwischen alten ehrwürdigen Giebeln. Jetzt ruhte die Hand also auf dieser fremden, feindlichen Erde, und die Sinne horchten hellwach auf die Geräusche der Nacht. Vielleicht war das Medaillon damals noch gar nicht richtig fertig geworden, obgleich es das schönste Geschenk war, das er seiner Mutter geben konnte. Nein, es fehlte seinem Gesellenstück etwas, das er erst in diesen Nächten zwischen Tod und Leben zu erkennen glaubte, dieser Strahlenglanz vielleicht, das Ineinanderverschlingen und Auslaufen und Entgleiten. Ja, so ein Filigranrand fehlte dem Medaillon, der die wunderbare Ausgeglichenheit in der Natur zusammenhielt und doch gleichzeitig ihre Unberechenbarkeit versinnbildlichte, die Gefahren und Freuden, die ihr innewohnten. Wie war er doch noch jung gewesen vor es ging, einander hilfreichen und gefälligen Beistand. Der Bäuerin war es nur noch in den ersten Monaten möglich, bei der Feldarbeit dabei zu sein. Sie erwartete das erste Kind. Um dieses und ihren sernen Mann kreisten all ihre Gedanken und guten Wünsche. Davor mußte alles übrige in den Hintergrund treten. Zuerst kam der Bauer und vielleicht der ersehnte Erbe, dann der Hof und die Felder. Nach dem Waffenstillstand in Frankreich erwartete sie ihren Mann von Woche zu Woche, zumal sie in der Zeitung überall von heimkehrenden Truppen las. Endlich schrieb der Bauer, daß er in Deutschland sei und in Kürze beurlaubt werde. Er kam zur rechten Zeit, da die Aepfel im Wiesengrund gebrochen und auf den Obstmarkt gefahren werden mußten. Er traf eine junge Magd am Lager seiner Frau an, bereit Hilfe zu holen, wenn es vorzeitig nötig werden sollte. Die Amme war kurz vorher dagewesen. Den Bauer hielt es nicht in der stillen Stube mit seinen wirren Gedanken, er war zu erregt und fühlte sich überdies so überflüssig, daß er zu Michel in den Wiesengrund lief. Der hatte bereits einige Körbe voll gepflückt, als sich düsteres Gewölk am Himmel zusammenzog, und man ab und zu dicke Regentropfen auf Gesicht und Händen spürte. Der Bauer war dafür, die Körbe auf den Wagen zu schaffen und zuzudecken, damit man jederzeit aufbrechen könne. Michels zweifelnde Frage, ob sie den Baum, in dem sie beide standen, noch leer bringen würden, beantwortete er mit einem unverständlichen Knurren. Seine Gedanken waren schon wieder woanders. Er schreckte alle paar Minuten auf und verwünschte den Sturm, der ihn narrte. Wo blieb nur die Magd, die ihn benachrichtigen sollte? Plötzlich jagte Troll, dem die Bremsen schwer zusetzten, wie von Peitschen gehetzt unter den Bäumen fort dem Feldweg zu. Alles Rufen der beiden half nichts. Der Bauer eilte ihm als erster nach, während Michel ihm in einem Bogen den Weg abzuschneiden suchte. Dabei rief er ihm alle vertrauten Worte zu, die ihm einfielen. Ein greller Blitzstrahl, bei dem Troll sich aufbäumte, ließ ihn jäh verstummen, zumal ihm ein schmetterndes Krachen folgte, daß Michel die Knie zitterten.„Den Baum hat's getroffen!“ schrie der Bauer bleichen Gesichts und deutete mit dem Arm dorthin, wo sie eben noch auf den Leitern gestanden. Noch ziemlich verstört erreichten sie den Hof. Der Bauer ging ins Haus, zog seinen nassen Rock aus und schlich sich auf Zehenspitzen zur Schlafkammertür.„Ein Bub ist'!“ hörte er die Amme sagen.„Ein Bub!“ er küßte seine Frau. Dann holte er sich in der Küche ein paar Zuckerstücke.„Gib's ihm!“ sagte er zu Michel an der Stalltür,„die Bäuerin schick's ihm und der Hoferbe.“ „Der Morgen— das ist meine Freude! Wir kennen Eichendorffs Verse, nicht wahr!“ einem Jahre, als er sein Gesellenstück schuf! Was er unter die Hände bekam, das hatte klare, einfache, jugendliche Linien. Sein Werkzeug, Meißel, Stichel und Feile, war noch unbeschwert von Erfahrungen, die aus dem „Erleben“ kamen. So ein Jahr am Bauch der Erde, wie machte es den Menschen alt und reif. Aus dem Morgennebel stiegen Formen und Farben in verschwenderischer Fülle. Blumen, Gräser, Steine, an denen manchmal das Blut verwundeter Kameraden klebte! Vielleicht hatte einst der Meister der Hochrenaissance Wenzel Jamnitzer diese Qualen und Freuden auch erst erleben müssen, um zu seinen Formen und zu seinen Anschauungen zu gelangen. Beruhigend, glückhaft war es, zu wissen, welch hoher Sinn der Zeit zukam, durch die er nun mit seiner Jugend schritt. Er war froh und heiter, wenn er mit den Kameraden in Ruhestellung lag. Im Wald stand ein Erdbunker, und sie saßen beim Kartenspiel beisammen, und die Pfeifen####en fehlen, qualmten blaue Luftringel. Die Essenholer Siebenmeilenstiefel anzulegen, und daß kamen und holten in ihren Kübeln das Essen wachsen wird, dessen bin ich sicher"...“ 7 Von Georg A. Oedemann für die Soldaten in den Stellungen. Einer hockte auf einem Baumstumpf und zeichnete das Leben vor dem Erdbunker in sein Skizzenbuch. Der junge Soldat saß neben ihm. Er wunderte sich, wie aus wenig Strichen das Leben wuchs. Es war wohl eine Kunst, das alles so zu sehen, so einfach hingeworfen, die Gedanken mußten nichts erraten und nichts ergänzen. Es gefiel ihm nicht! Er fragte den anderen. Er fragte, ob denn das Leben so einfach sei, ob es nicht gerade im Kriege manch ungelöstes Rätsel in sich trage. Der andere meinte aber, ohne von seiner Arbeit aufzusehen, daß alles einfache Sache sei. Er sagte wörtlich:„Wir suchen immer mit unserem Verstande nach Rätseln, am meisten wohl dort, wo keine sind!“ Es war aber so viel Neues und Unangreifbares an den jungen Soldaten herangetreten in diesem einen Jahr! Das bedrängte seine Sinne; und er suchte in der Form eine Klärung zu finden, denn sein Denken war nun eben auf das Künstlerische gerichtet. Was er erlebte, das mußte irgendwie in der Form wiedergegeben werden können. Und er meinte, eine Wandlung sei in ihm vorgegangen. Nun war nur erst dies Ringen da— das Hämmern der Maschinengewehre — der dumpfe Einschlag der Granaten— dies atemlose Warten vor dem Angriff— der Geruch der Erde. Da wurde er verwundet. Die Hand glitt zuckend aus der Abzugsvorrichtung des Maschinengewehres. Ein anderer sprang hinzu, nahm die Waffe, um den Kampf weiter vorzutragen. Der junge Soldat griff nach der Feldbluse. Da war etwas in das Knovffutter eingenäht, ein runder, harter Gegenstand. Er hatte Kraft geuug, das Futter aufzureißen. Er hielt das blanke, goldene Medaillon in seiner blutenden Hand. Die Mutter hatte es wohl heimlich eingenäht, daß es nun bei ihm war. Und in dieser heißen Stunde betrachtete er-sein eigenes Werk: und es war ihm. als blickte er in die Augen der Mutter. Alles war so klar und rein und einfach, ohne Rätsel, ohne Bedrängnis. Und er wußte nun, er würde das Medaillon nie ändern. Niemals. Das Wort des eisernen Kanzler: „Als Fürst Bismarck“— so erzählte einmal vor Jahren ein japanischer Staatsmann —„auf dem Berliner Kongreß im Jahre) 1878 den japanischen Gesandten dem Lord Beaconsfield und Salisbury vorstellte, sagte er, indem er seine große Hand auf die Schulter des kleinen Japaners legte:„Ich stelle Ihnen den kleinen Däumling vor, der von anderen Däumlingen hierhergesandt worden ist; es wird ihm aber nicht an einem schlafenden Riesen fehlen, der ihn dazu bringen wird, Anekvon P. un dendme un der kune Unsere Heimat 1808— Die Mairie Blankenstein unter Carl Friedrich Gethmann Tatsachenbericht, nach Originalurkunden erstmalig veröffentlicht von Walther Thiele, Blankenstein inr eintger Reit an biefer„Stadt Nathmar ist si W 5 Sc Wir haben vor einiger Zeit an dieser Stelle das Lebenswerk des Berggeschworenen und Generalpächters der Bergwerke, I. G. Müser aus Blaukenstein geschildert, der in den Jahren 1772 bis 1802 bedeutsame Projekte entwarf, die dem Namen Blankensteins, als seiner Heimatstadt, eine lokalhistorisch weittragende Bedeutung zuwiesen. Unter den bedeutenden Köpfen, die unserer engeren Heimat an der Ruhr den Stempel ihrer Persönlichkeit aufdrückten, ragen mehrere Namensträger der alteingesessenen Blankensteiner Familie Geth= mann leuchtend hervor. Politisch und wirtschaftlich sind sie in vergangenen Zeiten die Stützpfeiler eines kleinen städtischen Gebildes gewesen, dessen Regsamkeit, Fleiß und Wohlstand weite Gebiete maßgeblich beeinflußte. Dieser kraftvollen Führerpersönlichkeiten bedurfte unsere Heimat in den Jahren, als die wirtschaftlichen Impulse einer sich anbahnenden industriellen Entwicklung gerade das Land an der Ruhr in den Bann einer revolutionären Epoche zogen. In den Zeiten des allgemeinen politischen und wirtschaftlichen Niederganges sah unsere Heimat den Kaufmann Car! Friedrich Gethmann an der Spitze unseres Gemeinwesens, das seiner Führung, Planung und sozialen Gesinnung unendlich viel zu danken hatte. Es war die Zeit, in der Napoleon im Großherzogtum Berg seinen unheilvollen Einfluß an Rhein und Ruhr geltend machte. I. Essen 1807. Friedrich Krupp, jener geniale Kopf eines durch seinen Sohn Alfred zu Weltbedeutung gelangten riesenhaften Betriebes, kämpft um die Existenz einer kleinen Hütte, die ihm am 1. Mai 1807 als Eigentum zum Preise von 12000 Thalern übertragen wurde. Krupp geht mit seltener Tatkraft ans Werk, er will die Stahlerzeugung auf einen damals nicht für möglich gehaltenen Stand bringen. Er sucht und forscht nach neuen Analysen und Stahlzusammensetzungen. Teg und Nacht beschäftigen sich seine Gedanken nur mit dem einen Ziel, einen Stahl zu finden, der den englischen Erzeugnissen an Wertigkeit ebenbürtig sein soll. Ein neuer Kupolosen entsteht im Jahre 1808 auf der„Gute=Hoffnungs“= Hütte. Ein schwerer Schlag, die Besitzveräußerung der Hütte an die Fabrikanten Jacobi, Haniel und Huyssen, reißt Krupp mitten aus einer erfolgversprechenden Arbeit. DieGründe sind nicht klar ersichtlich. Es ist jedoch bekannt, daß Friedrich Krupp die Hütte von seiner vermögenden Großmutter zugeschrieben erhielt, jedoch mit der Maßgabe, je ein Drittel des für den Kauf aufgewandten Preises von 12 000 Thalern an seine beiden Geschwister zu zahlen, und zwar nach dem Tode der Stifterin. Es ist nicht klar ersichtlich, welche Gründe die Witwe Krupp bewogen haben, die Hütte aus ihrem Besitz zu lösen. Eines aber kann mit Bestimmtheit angenommen werden: die unsicheren wirtschaftlichen Verhältnisse, die die französische Gewaltherrschaft ei. nem geknechteten Lande brachte, konnten 1808 noch nicht übersehen werden. Nach wie vor behauptet die englische Stahlindustrie den Markt. Ob es unter diesen Verhältnissen Sinn hat, große Planungen zu wagen kann niemand beurteilen. Friedrich Krupp sucht nach neuen Mitteln und Wegen, seine: gewaltigen Tatkraft wieder eine reale Gr. dlage zu geben. Er beginnt von neuem. Diese unsicheren politischen und wirtschaftlichne Verhältnisse werden aus einem Dokument ersichtlich, einem Reisepaß, den sich Friedrich Krupp 1809 vom Präfekten in Münster ausstellen ließ: „Im Namen Seiner Majestät, des Kaisers der Franzosen, Königs von Italien und Protektors des Rheinbundes“ heißt es im Titel dieses Passes... In diese wirtschaftlich und politisch das Land an Rhein und Ruhr niederdrückende Zeit fällt die Berufung des vermögenden Kaufmanns Carl Friedrich Gethmann zu Blankenstein als Bürgermeister der Stadt. Gethmann ist sich voll der Schwere seines Amtes bewußt. Er soll der schirmende Ort einer kleinen Stadt werden, die bis dahin alle Härten und Prüfungen eines fremden Regimes über sich ergehen lassen mußte. Gethmann macht keinen Versuch, die Verantwortung über Gut und Leben seiner Heimatstadt der Schulter eines anderen Amtseingesessenen aufzubürden. Am 15. 8. 09 leistet er den Eid auf den französischen Agressor:„Ich, Carl Friedrich Gethmann zu Blankenstein, schwöre Gehorsam und Treue Seiner Majestät, dem Kaiser der Franzosen, König von Italien, Beschützer des Rheinbundes...“ Gethmann wird mit seinen neuen Aufgaben vertraut gemacht. Man schickt ihm eine Verordnung ins Haus, die der„Minister des Innern", Graf von Resselrode, am 4. April 1809 erlassen hat. Gethmann hat sich bei Amtsantritt nicht Bürgermeister, sondern Maire zu nennen, ein Wort, das an sich die gleiche Begriffsbestimmung enthält. Der Graf von Nesselrode weist in seiner Verfügung an, daß jeder Maire nunmehr einen monatlichen Polizeibericht zu erstatten habe, aus dem klar und eindeutig zu ersehen sei, wie sich die Stimmung der Bevölkerung, die wirtschaftliche Lage des Gemeinwesens, der Fürsorgedienst, die Landwirtschaft sowie das Kirchen= und Schulwesen unter der französischen Herrschaft entwickele. Der neue Bürgermeister Blankensteins ist sich jetzt klar darüber, auf welche Weise der französische Informationsdienst seine Arbeit aufzunehmen gedenkt. Er will die kleinsten Einzelheiten in Erfahrung bringen, die ein entscheidendes Moment in die französische Verwaltungspolitik hineintragen können, einer Politik, die zweifellos nicht das Wohl der Bevölkerung im Auge haben kann. Unzweideutig schließt die Verfügung Nesselrodes mit dem dringlichen Hinweis, daß die„Herren Präfekten, Unterpräfekten, Mairen, Beygeordneten und Polizey=Commissäre“ sich hiernach zu richten hätten!“ Napoleon hat sich einen Verwaltungskörper geschaffen, der ihm voll verantwortlich für alles ist, was sich im Großherzogtum Berg als Folge seiner Politik ereignet. Dieses Staatsgebiet ist in vier Departements gegliedert: dem Sieg=, Rhein=, Ems= und Ruhrdepartement. Die ersten drei Verwaltungsgebilde lösen sich in sogen. Municipalitäten auf, denen der Maire, der Bürgermeister, borsteht. Eine solche Municipalität oder Mairie bildet auch Blankenstein. Ihre verwaltungsmäßige Zuständigkeit geht jedoch weit über den heutigen Rahmen hinaus, sie umfaßt die Gemeinden Blankenstein, Welper, Stiepel, Heven, Herbede, Durchholz und Holthausen. (Fortsetzung folgt.) Wer ist der Mörder? Geheimnisvolles Verbrechen in den Dünen von Ostende Vor dem Schwurgericht in Antwerpen begann ein Prozeß, dem eine der verworrensten Mordaffären zugrunde liegt, die sich seit Menschengedenken in Belgien ereignet hat. Zwischen 11 und Mitternacht Im Jahre 1933 wurde in Ostende eine gewisse Margarete Scheyns in den Dünen ermordet aufgesunden. Die Tote lag in einer kleinen Vertiefung, das Gesicht in den Boden vergraben. Die Kleider waren ihr über den Kopf gezogen. Es wurde festgestellt, daß der Mord nachts zwischen 11 Uhr und Mitternacht verübt worden war. Die Untersuchung ergab ferner, daß an dem betreffenden Abend ein Zirkel in einem Kaffee getagt hatte, das 20 Meter von der Fundstelle entfernt liegt. An diesem Zirkel hatten mehrere Personen teilgenommen, zu denen Margarete Scheyns Beziehungen unterhalten hatte. Als der Tat dringend verdächtig, wurde der dem Zirkel angehörende Wyffels festgenommen, der das Lokal kurz nach 11 Uhr verlassen hatte. Bei seinem Verhör und in dem später solgenden Prozeß vor dem Schwurgericht in Brügge beteuerte Wyffels seine Unschuld. Auf Grund von Indizien wurde er aber zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt, zumal er sein ursprüngliches Alibi selbst unwirksam gemacht hatte. Wyffels hatte beim ersten Verhör angegeben, ein Bekannter habe ihn von dem Lokal bis zu seiner Haustür begleitet; diese Aussage zoa er später zurück. Die sich daraus ergebende Belastung versuchte er mit dem Argument zu entkräften, er hahe seinen Begleiter nicht in eine unangenehme Lage bringen wollen. Zwei Jahre nach dem Urteil wurde Wyffels auf Grund guter Führung aus dem Zuchthaus entlassen. Seitdem betrieb er das Wiederaufnahmeverfahren. Ein bolschewistischer Prahlhaus? Ein zweites Mitglied des erwähnten Zirkel, ein gewisser van Borm, der als Taugenichts bekannt ist und als Mitglied der sosenannten Internationalen Brigade am spanischen Bürgerkrieg teilnahm, hat inzwischen vor mehreren Zeugen bekundet, Margarete Scheyns ermordet zu haben. Seine Methode, so brüstete er sich, bestehe darin, daß er sein Opfer in die Dünen locke und dort im Sande ersticke. Diese Aeußerungen wurden Wyffels hinterbracht, der nunmehr mit verstärkter Energie darauf drang, daß der Prozeß noch einmal aufgerollt werde. 1938 kehtte van Borm aus Spanien nach Belgien zurück. Eines Diebstahls wegen geriet er mit der Polizei in Konflikt und verschwand, um der Justiz zu entgehen, im Ausland. Auf Ersuchen der belgischen Behörden wurde er jedoch ausgeliefert und in Brüssel Ende 1942 vor Gericht gestellt. Hier behauptete er, er habe in Spanien nur Wind machen wollen. Trotzdem wurde er in Haft behalten, und zwar im Hinblick auf das Wiederaufnahmeverfahren Wyffels. Dieses Verfahren ging vor kurzem für Wyffels günstig zu Ende. Das Kassationsgericht hob das Urteil des Schwurgerichts in Brügge auf und verwies die Angelegenheit zur erneuten Verhandlung an das Schwurgericht. Verdächtiger Zeuge verschwindet Die Aufgabe dieses Gerichtes besteht jetzt darin, festzustellen, ob die Unschuldsbeteuerungen Wyssels' den Tatsachen entspricht und ob van Borm mit seiner Erklärung in Spanien nur aufschneiden wollte oder nicht. Während Wyffels den schlüssigen Beweis für seinen Verbleib zwischen 11 und 12 Uhr nachts bisher nicht erbracht hat, ist durch Zeugen nachgewiesen worden, daß van Borm sich während dieser Zeit in der Umgebung des erwähnten Lokals herumgetrieben hat. Eine mysteriöse Rolle spielt noch ein dritter Teilnehmer des Zirkels, ein gewisser Corman, der ebenfalls an der Tagung teilnahm und nachweislich zwischen 11.15 und 11.30 Uhr abwesend war. Corman sollte in dem Wiederaufnahmeverfahren Wyffels als Zeuge vernommen werden, erschien aber nicht zum Termin und ist seitdem auffälligerweise verschwunden.“ Am ersten Verhandlungstage hielt die Staatsanwaltschaft die Klage gegen Wyffels aufrecht mit dem Argument, daß seine Verurteilung auf Grund von Indizien erfolgt sei, die nur auf einen Täter zutreffen konnten der zu Margarete Scheyns intime Beziehungen unterhalten hat, was bei Wyffels der Fall gewesen sei. Van Borm sei ein Lügner und Prahlhans. Bezeichnenderweise sei er in den Gerichtsakten der ersten Instanz nieAus Westdeutschland # Wir verdunkeln heute: G Von 21.05 Uhr bis.49 Uhr mals erwähnt worden. Wyffels erklärte auf Befragen, warum er nach der Auffindung der Leiche die ihn entlastende Erklärung, von einem Bekannten bis zur Haustür begleitet worden zu sein, zurückgenommen habe, daß die Angelegenheit von diesem Augenblick an zu schwerwiegend gewesen sei, als daß er ein Freundschaftszeugnis habe annehmen und seinen Freund in eine gefährliche Lage habe bringen können. Für den Prozeß sind insgesamt 75 Zeugen vorgesehen. Man rechnet mit einer Prozeßdauer von acht bis zehn Tagen. Westfälisches Zirkusunternehmen Minden. Der in der Weserstadt Minden beheimatete Zirkus„Westfalia“ hat nach der Winterpause jetzt seine diesjährige Reisesaison begonnen. Trotz der kriegsbedingten Schwierigkeiten war es Direktor Max Winter möglich, sein Unternehmen bedeutend auszubauen, aus dem Zweimast=Zirkus der letzten Jahre ist ein Viermast=Zirkus geworden. Winter entstammt einer alten Zirkusund Artistenfamilie; schon die Großeltern waren Schausteller. Die aus Münster stammenden Eltern zogen ebenfalls mit einem Zirkus durch die Lande. Max Winter baute nach dem ersten Weltkrieg sein Unternehmen aus kleinsten Anfängen auf. Mit einem Pferdchen und seinen Töchtern fing er an und zeigte in Deutschland und in Holland unter freiem Himmel seine Kraftakte. Mark für Mark wurde gespart, bis Nack Friegeraugeinen Privatgespräche am Fernsprecher unterlassen! ein Zelt gekauft werden konnte. Zunächst führte das Unternehmen den Namen„Zirkus Olympia“. Erst als Winter es zum ZweimastZelt gebracht hatte, übernahm er auch den Namen des früheren elterlichen Unternehmens „Westfalia". Zirkus Westsalia wird in diesem Sommer rund 60 Orte im ganzen Reich bespielen. Betrüger zum Tode verurteilt Hagen. Der 62 Jahre alte Adolf Müller aus Schwelm, Adolf=Hitler=Straße 15, der schon wiederholt, darunter mehrfach wegen rückfälligen Diebstahls und Betruges, vorbestraft ist, stand jetzt wegen erneuter Betrügerei vor dem Sondergericht Hagen. Er hatte seinen Opfern vorgeschwindelt, er könne ihnen einen Küchenherd und Bohnenkaffee besorgen und sie auf diese Weise um große Geldbeträge gebracht, die ihm als Anzahlung geleistet worden waren. Der Angeklagte wurde als Volksschädling und gefährlicher Gewohnheitsverbrecher zum Tode verurteilt. Friseurbetriebe am Sonntagvormittag Düsseldorf. Der Regierungspräsident in Düsseldorf hat— wie seinerzeit mitgeteilt wurde— die Richtlinie über die Offenhaltungspflicht der offenen Verkaufssteelln und Handwerksbetriebe für den Bereich des Regierungsbezirks Düsseldorf abgeändert. bei wurde festgesetzt, daß die Friseurbetriebe an Sonntagen von 9 bis 12 Uhr offenzuhalten sind. Wie die DAF. feststellt, ist diese Regelung bei der männlichen werktätigen Bevölkerung noch nicht genügend bekannt. Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß die Tatsache, auch sonntags vormittags in Friseurgeschäften bedient zu werden, vornehmlich im Interesse der Berufstätigen, die an den Wochentagen nicht über genügend Freizeit verfügen, herbeigeführt wurde. Gerberlohe von den Haubergen Siegen. Das Lohschälen im Siegerland, also das Lösen der Rinde 18jähriger Eichen zum Gerben von Siegerländer Sohlleder, beginnt dann, wenn sich die Rinde am leichtesten lösen läßt, in normalen Jahren Mitte Mai. Die Haubergsordnung, die schon Jahrhunderte alt ist, bestimmt, daß der Beginn des Lohschälens sich nach Lage und klimatischen Verhältnissen richtet, daß das Schälen der Lohe aber bis Ende Juli zu beenden ist. In diesem Jahr wurde schon am 20. April mit dem Lohschälen begonnen. Die alten Haubergsbesitzer sind sich bewußt, daß seit 50 Jahren nicht so frühzeitig mit dem Lohschälen begonnen wurde. Vogelnest auf dem Schornstein Adenau(Eifel). Ein Einwohner bemerkte beim Heizen des Ofens, daß das Feuer sich nicht entfaltete und in kurzer Zeit der ganze Wohnraum in dichten Qualm gehüllt war. Er ging der Ursache nach und entdeckte zu seiner größten Ueherraschung auf dem Schornstein ein Vogelnest, in dem sich bereits fünf Eier befanden. Das Nest war so groß, daß es die ganze Breite des Schornsteins einnahm. Den Hausbewohnern gelang es, in behutsamer Arbeit das Nest mit den Eiern unversehrt in die Astgabel eines Baumes zu versetzen. Wacholder im Gemeindewappen Steinhagen(Westf.) Die Gemeinde Steinhagen hat ein Gemeindewappen anfertigen lassen, das neben den drei Sparren Ravensbergs eine goldene Aehre und Wacholder mit Beeren zeigt. Aus Korn und Wacholderbeeren wird bekanntlich der weltbekannte„Steinhäger“ gebrannt, der dem kleinen Ravensberger Dorf zu Wohlstand und Berühmtheit verhalf. 30 Schmuggler auf frischer Tat ertappt An der französisch=belgischen Grenze wurden 30 Schmuggler dabei erwischt, als sie sich anschickten, 275 Kilo Getreide und eine Herde von elf Kühen von Frankreich nach Belgien über die Grenze zu bringen. Die Zollbeamten waren nicht zahlreich genug, um der ganzen Bande habhaft zu werden. Sie konnten nur zwei Schmuggler verhaften, die anderen suchten das Weite. Fristlose Entlassung war nicht begründet Ein interessanter Rechtsstreit in der Berufungsinstanz des Landesarbeitsgerichts Köln. Kürzlich hatte sich das Kölner Arbeitsgericht mit einem Prozeß zu befassen, in dem ein fristlos entlassener kaufmännischer Angestellter auf Zahlung von Kündigungsentschädigung und Weihnachtsgratifikation klagte. Die beklagte Firma machte geltend, daß der Kläger durch unanständige Redensarten die übrigen Gefolgschaftsmitglieder fortgesetzt beleidigt hatte, so daß diese nicht mehr mit dem Mann mit dem losen Mundwerk zusammen arbeiten wollten. Auf Grund der Beweisaufnahme war die Klage kostenpflichtig abgewiesen worden. Gegen dieses Urteil legte der Abgewiesene Berufung ein. Am Landesarbeitsgericht führte der Vertreter des Klägers aus, daß in dem Vorprozeß die Zeugen, die keineswegs mit dem Kläger befreundet waren, wohl etwas drastisch die Aeußerungen desselben wiedergegeben hätten. Das unanständige Benehmen des Klägers gegenüber einer Kollegin müsse mit Bedauern zugegeben werden. An jenem Tage eines Betriebsausfluges sei der Kläger durch zu großen Alkoholgenuß verwirrt worden, worauf sein Verhalten zurückzuführen gewesen wäre. Der Beklagte könne dies jedoch heute nicht mehr als Grund zur fristlosen Entlassung werten, da nach den Gesetzesbestimmungen ein Betriebsführer ein Gefolgschaftsmitglied nur dann fristlos entlassen könne, wenn ihm der Grund hierfür nicht länger als eine Woche bekannt war. Da der Beklagte aber bereits vor fünf Monaten von dem bemängelten Verhalten des Klagers erfuhr, aber erst nach dieser Zeit die fristlose Entlassung aussprach, so war diese rechtsunwirksam. Uebrigens scheine auch der Beklagte das Bnehmen des Klägers weniger tragisch zu nehmen, denn er habe ihm nach der Entlassung noch angeboten, im Betriebe weiterzuarbeiten, bis er eine neue Stelle gefunden habe. Außerdem habe er ihm noch ein Monatsgehalt zugesandt und einen Teil der an die anderen Gefolgschaftsmitglieder verteilten Weihnachtsgratifikation übermittelt. Nach der Entscheidung des Berufungsgerichtes konnte der Beklagte die fristlose Entlassung nicht mehr auf das auf ihm seit fünf Monaten bekannte, durchaus zu verurteilende Verhalten des Klägers gegenüber der betreffenden Kollegin stützen. Da das Verhalten des Klägers zwar sehr zu mißbilligen, jedoch nicht als schwerer Treuebruch zu werten sei, vertrat das Gericht den Standpunkt, daß schon aus erzieherischen Gründen eine Verkürzung der Weihnachtsgratifikation des Klägers am Platze ist und hält eine solche von 50 Proz. für angemessen. So mußte der Beklagte unter Abänderung der angesochtenen Entscheidung der ersten Instanz an den Kläger eine entsprechende Zahlung auch unter Berücksichtigung der restlichen Gehaltsforderung leisten. Mann gedeschen Sekatten Roman von Edmund Sabott 12. Fortsetzung. Gottram wollte heftig antworten, zuckte aber nur die Achseln.„Gewiß könnte er das. Ich hatte diesen Eindruck aber nicht Er wollte nicht erkannt werden!" „Also kam er Ihnen sofort verdächtig vor?“ „Ja... Das heißt, nicht sofort. Ich hatte an anderes zu denken; ich kümmerte mich nicht um ihn, sondern ließ ihn davonlaufen. Erst später, als ich sah, was geschehen war, als die Begegnung unten im Hausflur mir wieder einfiel, da kam mir der Verdacht, daß dieser Unbekannte im grauen Ulster der Mörder gewesen war.“ „Schön“, sagte Thide,„darauf wollen wir später noch einmal ausführlich zurückkommen. Vielleicht fallen Ihnen noch Einzelheiten über diesen Mann ein. Jetzt möchte ich aber gern wissen, was sie bei Vidrény wollten. Woher kannten Sie ihn eigentlich?“ „Gottram gas einige Auskünfte über sich selbst. Er stammte aus Tübingen. Sein Vater war Bürovorsteher bei einem Tübinger Notar. Seine Mutter war seit langem tot: Geschwister hatte er nicht. Sehr früh schon hatte sich in ihm eine starke Neigung zur Musik entwickelt. Er war so eine Art Wunderkind gewesen und hatte schon als Achtjähriger in seiner Heimatstadt die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Das war ihm zu Kopf gestiegen. Er gab es selber zu. Mit seinem Vater gab es Jahre hindurch böse Auseinandersetzungen, weil der Alte Herr keinen Musiker aus ihm machen wollte, sondern einen Juristen. Gottram fügte sich schließlich, aber das Studium wurde ihm von Jahr zu Jahr unleidlicher. Dennoch hielt er durch, weil er den Ehrgeiz seines Vaters kannte und die finanziellen Opfer hoch einschätzte die ihm gebracht wurden. Er gab die Musik jedoch nicht ganz auf. komponierte ein wenig und wurde sich dabei immer stärker über seine mangelnde Ausbildung klar. Um sie zu vervollständigen, wechselte er die Universität und ging nach München. Er gestand ein, daß er sich dort um sein juristisches Studium kaum noch gekümmert habe. Statt dessen gehörte er mit Leib und Seele der Musik. Er war nicht so eitel, sich für ein Genie zu halten; er erkannte seine Grenzen. Was ihm lag und was ihm nach seiner Ueberzeugung leicht war die spielerisch=leichte tänzerische Melodie. Er merkte, daß er vorwärtskam, daß auch die technischen Kenntnisse ihm nur so zuflogen, und je mehr er sich der Musik verschrieb, um so weiter entfernte er sich von der Juristerei. Im Februar, vor sechs oder sieben Wochen ungefähr, unternahm er dann eine größere Reise, und—— „Einen Augenblick, bitte!“ unterbrach ihn Thide.„Was für eine Reise?“ Schon als Künstler oder nur zum Vergnügen?“ „Zum Vergnügen, zur Erholung, zur Ausspannung. Ich wollte mich mal besinnen können.“ „Gut. Und wohin ging die Reise?“ „Ueber Venedig, durch die Adria bis nach Athen.“ „Beneidenswert! Daher Ihre gesunde Farbe! Aber— woher hatten Sie eigentlich das Geld dazu? Sie sagten mir doch eben noch, daß Ihr Vater Sie kurz hielt!?“ Gottram blickte zur Seite.„Ich hatte mir einiges verdient. Ich hatte einen Tango verkauft und hundertfünfzig Mark Vorschuß bekommen— mein erstes Honorar. Ich hatte im Dezember und Januar in kleinen Orchestern aushilfsweise gespielt.“ „Na, gut. Sie fuhren also dem Frühling entgegen. Und dann?“ „In Athen lernte ich Vidrény kennen. Er wohnte in dem gleichen Hotel wie wir." „Verzeihung! Wie wir? Wer war denn sonst noch dabei?“ „Hottrams Wangen färbten sich dunrel; Thide bemerkte, daß er mit seiner Frage irgendwelche Zusammenhänge berührte, die der junge Mann verschweigen wollte. „Ich meine unsere Reisegesellschaft", antwortete Gottram unwirsch. „Aha!“ machte Thide scheinbar befriedigt, obwohl er fest überzeugt war, daß Gottram jetzt begann, mit der Wahrheit hinter dem Berge zu halten. „Sie wurden also mit Vidrény bekannt?" „Ja. Ich machte mir abends im Hotel den Spaß, mich an den Flügel zu setzen und ein paar Schlager zu varodieren. Vidrény fand sich dazu ein; später sprach er mich an und machte mir Komplimente.“ „Er sagte Ihnen auch, daß er Agent sei?“ „Erst am anderen Morgen beim Frühstück. Es hatte eine ziemlich beschwipsten Abend gegeben— wir standen ja vor der Heimreise—. und ich muß Vidrény wohl angedeutet haben, daß ich lieber heute als morgen die Juristerei an den Nagel gehängt hätte und Musiker geworden wäre. Daran erinnerte er mich also am nächsten Morgen und versprach mir, sich meiner anzunehmen, wenn ich ihn je brauchen sollte. Er nahm den Mund mit seinen Beziehungen ziemlich voll, und das machte mich mißtrauisch. Der ganze Kerl gefiel mir nicht— diese Schmierigkeit, diese aufgequollene Liebenswürdigkeit... Außerdem trank er schon am frühen Morgen. Eva fand ihn nur komisch...“ „Wer ist Eva?“ fragte Thide rasch. Abermals schoß dem jungen Menschen eine jähe Röte ins Gesicht, und abermals stockte er, ärgerlich darüber, daß er einen Namen genannt hatte, den er offenbar unter allen Umständen hatte verschweigen wollen. Er fand sich jedoch schnell wieder zurecht und sagte gleichmütig:„Eine Reisebekannte, mit der ich mich besonders gut zusammengesunden hatte.“ Thide nickte und stellte keine weiteren Fragen. Er witterte eine Frauengeschichte hinter den Ereignissen. Es galt, sich sehr behutsam an diese Eva heranzuvirschen. Gutwillig schien Gottram über sie und die Rolle, die sie gespielt hatte, nichts aussagen zu wollen.. „Zunächst trennten wir uns also“, nahm Gottram wieder das Wort.„Vidrény hatte mir gesagt, wo ich ihn in Budapest erreichen könnte, falls ich ihn brauchen sollte. Die Gelegenheit dazu kam rascher, als ich in Athen dachte. Als ich nämlich wieder zu Hause war. gab es den längst fälligen Krach mit meinem Vater." „Der Reise wegen?“ „Ja. Es kam auch noch anderes hinzu. Kurzum——“ „Bitte: Was war dieses andere?“ Gottram zögerte.„Kleinstadtklatsch", erwiderte er kurz und mit zusammengekniffenen Augen. Thide sah ihn gelassen an.„Evas wegen?“ fragte er ruhig. Gottram fuhr verdutzt auf.„Woher wissen Sie—.—? Was haben Sie erfahren?" Im nächsten Augenblick schlug er sich mit der flachen Hand vor die Stirn.„Ich Dummkopf! Sie wollen auf den Busch klopfen, wie? Sie haben keine Ahnung, aber Sie wollen versuchen, irgend etwas über diese Eva aus mir herauszuholen, das ich nicht sagen will? Sie sind wirklich auf dem Holzwege, Herr Kriminalrat! Diese Eva hat nichts mit den Ereignissen zu tun. derentwegen ich hier sitze. Eine gleichgültige Reisebekanntschaft— nicht mehr! Wahrhaftig nicht!“ „Na gut. Erzählen Sie weiter! Es kam also zum Krach mit Ihrem Vater?" „Ja, und ich telegrafierte nach Budapest an Vidrény, bekam aber Antwort aus Wien. Er rief mich zu sich, und ich fuhr. Das war vor ungefähr vierzehn Tagen.“ „Was erhofften Sie eigentlich von ihm?" „Herrgott, ich weiß nicht! Er hatte mir doch von allen möglichen Beziehungen erzählt— hatte mir gesagt, daß er etwas für mich tun könnte...“ „Viel Geld hatten Sie doch wohl nicht mehr nach Ihrer Adriafahrt?“ Gottram wollte arglos antworten, erkannte aber noch rechtzeitig die Schlinge, die ihm mit dieser Frage gelegt worden war.„Wollen Sie auf einen Raubmord hinaus? Haben Sie mich im Verdacht, Vidrény um Geld getötet zu haben? Er hatte ja selber nichts!“ „Wußten Sie denn das so genau, als Sie zu ihm nach Wien fuhren?“ „Nein. aber ich erfuhr es gleich. Er hatte genau so wenig wie ich; nur verstand er es besser, Geld aufzutreiben. Er hauste in einem üblen Privatquartier, und weil ich mir genau so wenig ein Hotel leisten konnte, bekam ich im selben Hause eine Art Kammer, in der nicht viel mehr als ein eisernes Bett Platz hatte. Vidrény tat sehr väterlich und erfreut. Ich hatte ja noch kein Mißtrauen gegen ihn, nur schien mir, er hätte in Athen den Mund mit seinen Beziehungen ein bißchen zu voll genommen. aber immerhin bekam ich durch seine Vermittlung den Klavierspielerposten in einer Stimmungskapelle. Ich vertraute ihm an, daß ich die Partitur zu einer Operette mitgebracht hätte, und als er das hörte, spitzte er die Ohren. Ich mußte ihm vorspielen, und er war begeistert. Begeistert war ich auch. Aber damit war mir nicht gedient: ich wollte eine Bühne finden, die meine Operette aufführte. Vidrény versprach, sich darum zu kümmern. Und eines Tages— war er verschwunden.“ (Fortsetzung folgt.) NUMMER 106 * Tagesspruch Der einzelne ist wenig, Und sei er auch ein König Der einzelne verweht— Gemeinschaft nur besteht! Zerrissen Volk ist kläglich Und leidet unerträglich, Getroffen bis ins Mark.— Geeintes Volk ist stark! Richard Schlemer. Vortrag für Politische Leiter! Am Sonntag, 9. Mai, findet um 10.30 Uhr in der Städt. Berufsschule ein Lichtbildervortrag über den Bolschewismus statt. Die Erläuterungen hierzu spricht Kreisredner Pg. Ruß aus Velbert. Teilnahme ist Pflicht. Entschuldigt ist nur, wer durch Arbeit verhindert ist. Die landwirtschaftlichen Kleinbetriebe Langenbergs wollen die Bekanntmachung:„Bodenbeuutzungserhebung 1943" beachten! Es handelt sich diesmal auch um Kleinbetriebe mit einer Bodenfläche von 1000—5000 am. Ihre Inhaber haben die Angaben am Montag, dem 17. Mai d. J. im Rathaus, Zimmer 5. in der Zeit von.30—13 Uhr und von 13.30 bis 17.30 Uhr abzugeben. Gemeindesteuer=Zahlung Langenberg spätestens am 15. Mai 1943 Näheres ist aus der heutigen bürgermeisterlichen Bekanntmachung zu ersehen. 7 Die Zahlung der Gewerveneuer erfolgt ab 1. April d. J. an die Finanzkasse in Düsseldorf. Offizierlaufbahnen der Wehrmacht und WaffenDas Oberkommando der Wehrmacht veröffentlicht im amtlichen Teil dieser Nummer eine Bekanntmachung über die Offizierlaufbahnen aller Wehrmachtteile einschl. Waffen=, auf die besonders hingewiesen wird, Von der Wiege bis zur Bahre Leben und Sterben in Langenberg in der Woche vom 25. 4. bis 1. 5. Geburten: Renate, 6. Kind. von Friedr. Wilh. Kullmann und Johanna Margarete, geb. Wittich, Voßkuhlstr. 28; Erich, 3. Kind von Erich Grünendahl und Magdalene Auguste, geb. Mölders, Hauptstr. 77; Christa, 7. Kind von Friedr. Wilh. Walter Lambracht und Christine, geb. Levermann, Neuhauskothen 5; Gerhard Michael, 3. Kind von Josef Ferdinand Goerdten und Maria Karoline, geb. Wittpoth, Kuhstr. 131; Hans Wilhelm, 3. Kind von Karl Wilh. Hans Weidtmann und Elisabeth Käthe, geb. Brinkmann, Gartenheimstraße 14; Karin Johanna, 2. Kind von Julius Valentin Staudenraus und Elfriede, SONNABEND,.,/ SONNTAG, 9. MAI 1943 geb. Schöpper, Essen=West; Frank, 1. Kind von Matthias Wilhelm Sauerborn, Duisburg, und Johanna Maria, geb. Küpper, Weststraße 11; Gerhard Ulf Rüdiger, 1. Kind von Friedrich Johannes Otto Tigges und Hedwig Luise, geb. Schaffert, Gartenstraße 1. Sterbefälle: Winfried Gerhard Wienke, Kettwig, 8 Jahre alt; Karl Kielmann, Feldstr. 13, 55 Jahre alt; August Emil Ettemeyer, Hauptstr. 4, 38 Jahre alt. — Werkluftschutz. Im kleinen Bürgerhaussaal läuft heute um 5 Uhr der interessante Film„Brandbombenbekämpfung". — Auszeichnung. Der Obergefreite Erich Zimmermann in Bonsfeld wurde mit dem Kriegsverdienstkreuz 2. Kl. mit Schwertern und der Ostmedaille ausgezeichnet. Die Heimatzeitung gratuliert. Viele Brände können rechtzeitig gelöscht werden, wenn der Kampf frühzeitig ausgenommen wird. Da* Seont göcen Feuer! Aus der Bewegung =Gruppe 18/230 In der kommenden Woche finden die Heimabende wie folgt statt: g6.16 Montag: MeSchar 1. Boxgel, 19.30 Uhr, Schule Hüserstr.; (Vorberg) und=Schar 3(Bick) 19.30 Uhr Parteidienststelle, Hindenburgstr.; =Schar 4(Niehuß) 19.30 Uhr Wessel=Haus; FA=Schar(Kotthaus) 19.00 Uhr Horst=Wessel=Haus. Dienstag:=Schar 6(Singschar) 19.30 Uhr Parteidienststelle, Hindenrot obert; 6Dd=Schar 1930 Uhr Parteidienststelle, Hindenburgstr. Blick aus einem Rundbogen des Bismarck=Turmes auf das schöne Laugenberg Zwei goldene Hochzeiten in kangenberg Der Glückwunsch des Führers Wundervoller Maientag! Ueberreiches junges Leben! Lockt im Wald der Amselschlag, Geht am Rain ein Liebesweben. Langenbergs Bevölkerung gestaltet die goldenen Hochzeiten zu Festtagen nationalsozialistischer Volksgemeinschaft. Keiner will fehlen, wenn es heißt, dem anderen Treue zu erweisen, ihn nach Verdienst zu ehren. Zu den persönlichen Besuchen, da einer dem anderen die Türklinke in die Hand gibt, gesellen sich Angebinde in so großer Zahl und solcher Reichhaltigkeit, daß es schwer fallen würde, sie einzeln aufzuzählen. Postamt und Gärtnereien geraten fast in Verlegenheit, um allen Anforderungen zu genügen, die an sie gestellt werden, und Tische, Türen und Treppen des Hauses tragen willkommene Last unter der goldenen Zahl 50. Obenan steht die illustrierte Urkunde aus der Präsidial=Kanzlei Berlin, Voßstraße, mit der persönlichen Unterschrift des Führers und Kanzlers: Zu dem seltenen Fest der goldenen Hochzeit sende ich Ihnen und Ihrer Leistung gibt den Ausschlag Ein Hitler=Junge und ein BDM=Mädel unseres Gaues kehrten von den Feiern des 1. Mai aus der Reichshaupptstadt zurück nsg Zu jedem 1. Mai weilten jedem 1. Mai weilten vor dem Kriege Jungen und Mädel, die als Sieger aus dem Reichsberufswettkampf hervorgegangen waren, mehrere Tage in Berlin. Während des Krieges wird zwar der Reichsberufswettkampf nicht durchgeführt, doch die Reichshauptstadt sieht am Nationalfeiertag des deutschen Volkes immer wieder eine Abordnung der schaffenden Jugend. deren Mitglieder durch Leistung, Können und Haltung auf den verschiedensten Gebieten besonders hervortraten. In diesem Jahre waren darunter erstmalig Jungen der Reichsausleselager, die auf dem Wege der Begabtenförderung in die Lager gelangten. Aus dem HI-Gebiet Düsseldorf kamen diesmal ein Junge und ein Mädel nach Berlin. die technische Laborantin Anni Naßz aus Krefeld=Uerdingen, die sich durch überdurchschnittliche Leistungen hervorgetan hatte, und Waldemar Weber, der eine dreijährige Lehre als Maschinenschlosser hinter sich gebracht hat und auf Grund guter Fähigkeiten ins Reichsausleselager kam. Infolge seiner Arbeiten hat er sich als tauglich für den Ingenieur=Beruf erwiesen. Mit freudiger Erregung und erwartungsvoller Spannung trafen die rund 50 Jungen und Mädel in Berlin ein. In der Frühe des 1. Mai versammelten sie sich in der Reichsjugendführung, wo ihnen durch Oberbannführer Heidemann ein herzlicher Empfang bereitet wurde. Im Auslandshause der Reichsjugendführung fand dann die Begrüßung durch Reichsjugendführer Axmann statt. Eine große Anzahl führender Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht waren an der Veranstaltung beteiligt. Der Reichsjugendführer unterhielt sich mit jedem versönlich und fragte nach Berufszielen und=wünschen. Für seine jungen Gäste wurde die Feierstunde zu einem würdigen Auftakt für die Berliner Tage. Am Nachmittag weilten sie im Reichsernährungsministerium, wo Staatssekretär Backe zu ihnen sprach. Auch der Empfang bei Reichsleiter Dr. Ley gestaltete sich zu festlichen Stunden. Dr. Ley sprach über die Berufung der Tüchtigen, in deren Hände später die Führung und Erziehung des Volkes gelegt würde. Nicht das Geld, sondern das Können sei entscheidend, nicht das trokkene Wissen vollbrächte schöpferische Taten, sondern der Genius deutscher Menschen, die bestrebt sind, ihre Kräfte dem Vaterland zu geben. Den Abend verlebten sie auf Einladung des Reichsorganisationsleiters in dem gleichen Kreise. Erste Kräfte vom Deutschen Opernhaus erfreuten die begeisterten Zuhörer durch ihre Kunst. Nach dem ereignisreichen 1. Mai schlossen sich in den nächsten beiden Tagen Rundfahrten durch Berlin und weitere Darbietungen an. Die meisten der Jungen und Mädel sahen Berlin zum ersten Male und bewunderten die alten und neuen Bauten. die Kunstdenkmäler und historischen Stellen der Reichshauptstadt. Potsdam mit seinen geschichtlichen Stätten hinterließ wie immer bei der deutschen Jugend auch hier den größten Eindruck. Beim Schauen all dieser hohen traditionsgebundenen Werte regte sich in ihnen das Gefühl der eigenen Schaffenskraft; in ihrem ersten Streben nach höheren Zielen haben sie diesen Vorsatz in sich aufgenommen.„ Mnne... Die Jungen und Mavel naymen das Erlebnis der Hauptstadt ihres Vaterlandes, die jahrhundertelang Brennpunkt preußischer und deutscher Geschichte gewesen ist, mit in ihre Arbeit, die in der Heimat zur vollen Reife gelangen wird. Gattin meine herzlichsten Glückwünsche. Ich hoffe und wünsche, daß Ihnen noch ein recht langer und ungetrübter Lebensabend im Kreise Ihrer Familie beschieden sein möge. Adolf Hitler. Dankbar begrüßt vom goldenen Paar, will natürlich jeder Besucher das Dokument, diesen Schatz für das Familienarchiv, sehen oder doch seinen Inhalt hören. Landrat Dombois übermittelt brieflich Gruß und Glückwunsch der Preußischen Staatsregierung mit seinem eigenen, Bürgermeister Penner ist persönlich erschienen mit dem üblichen Angebinde der Stadt, namens der evgl. Kirche die Geistlichkeit, im Auftrage von Körperschaften und Vereinen verschiedene Abordnungen. Ansprachen, Gedichte, Gesang(einzeln und im Chor) und Instrumentalmusik beleben die Stimmung, und die gütige Natur prangt den Maientag mir duftenden Fliederbüschen, leuchtenden Kerzen hoher Kastanien, blühenden Obstbäumen, Tälern von blauem Duft, Wiesen voll von bunten Blüten. Wie am Frohnenberge, Nordstraße 2, bei Friedrich und Johanna Bluhm, geb. Melzer, so auch am Deilbach, Hellerstraße 6a, bei Meister Gottlieb Urff, und seiner Meisterin Anna, geb. Joekel, ein Klingen und Singen vom Morgenglanz bis zum Spätabend unter der kleinen Mondsichel. Sonnig, wonnig die Maientage vor einem halben Jahrhundert. 1943 haben sie sich wiederholt.... ge Dankbewegt und freuoig beschreiten die goldenen Jubilare den Weg zum diamantenen Tage 1953. Möge ihr Gang gesegnet sein für und für! C Haushalthelferinnen in bäuerlichen Betrieben Ausbildung in der Landesbauernschaft Rheinland In Rolandseck werden in einem landschaftlich schön gelegenen Heim Haushalthelferinnen ausgebildet, die nach einem zwei Monate dauernden Lehrgang in bäuerlichen Betrieben eingesetzt werden, in denen die Bäuerin und Mutter für unbestimmte Zeit arbeitsunfähig ist. Viele junge berufsfreudige Mädel und Frauen aus den Gauen Düsseldorf und Köln=Aachen werden hier mit den Kenntnissen vertraut gemacht, die zur Erfüllung ihrer Pflicht als Helferinnen in ländlichen oder städtischen Haushalten erforderlich sind. Unter fachkundiger Leitung lernen die Mädel alle praktischen Gartenarbeiten. Im Vordergrund stehen Jeden von uns geht es an: Unsere Zukunft fordert den Sieg Haushaltarbeiten. Auch das Melken wird erlernt, denn gerade diese Arbeit wird in den meisten Betrieben von Bäuerinnen ausgeführt, und es ist selbstverständlich, daß die Haushalthelferinnen auch beim Melken die Bäuerin ersetzen können. Vor allem werden sie überall dort einspringen und aushelfen müssen, wo ein Haushalt für unbestimmte Zeit ohne Führung ist. Der Landesbauernführer Rheinland, Bereichsleiter Frhr. v. Eltz, überzeugte sich dieser Tage vom Stande der Ausbildung der Lehrgangsteilnehmerinnen. Er besichtigte die Lehrstätte und die verschiedenen dazugehörenden Einrichtungen. In einer Ansprache gab der Landesbauernführer der Hoffnung Ausdruck, daß dieser Einsatz der bäuerlichen Wirtschaft und auch den Haushalthelferinnen den gewünschten Erfolg bringen möge. Ferienwochen im Allgäu Mädel und Jungen aus dem Gan Düsseldorf erleben die Berge Eine Düsseldorfer Lagerführerin berichtet nachstehend von ihren Eindrücken über das Reichserholungswerk der Hitler=Jugend, das laufend Jungen und Mädeln des Gebietes Düsseldorf unbeschwerte Ferienwochen im Allgäu vermittelt: Seit Juni 1942 nehmen laufend Junund Mädel unseres Gebietes an Erholungslagern im Allgäu teil. Durch das Erholungswerk der Hitler=Jugend wird ihnen dort ein kostenloser Aufenthalt gewährt. Schon bei vielen Mädeln und Jungen bekannt und beliebt ist das Oertchen Nesselwang, das sich anschmiegt an steigende Almen und Tannenhänge. Manch reißender Wasserfall vom Gebirge läuft hier aus und setzt dann seinen Weg durch die Wiesen weiter fort. Wer die bayrischen Dörfer mit ihren hellen, breitdachigen Häusern kennt, weiß, daß auch die Gasthöfe dasselbe schlichte Gesicht tragen. Das Auffallende an ihnen sind die Namen wie z..: Zum„Eugel",„Hasen",„Löwen", Dären“ vlon. Die Bezeichnungen übertragen sich sehr bald auf die Lagerinsassen, und untereinander spricht man nur noch von den„Hasen", oder wie die Lager gerade heißen mögen. In diesen Hotels wohnen nun jeweils 15—20 Mädel oder Jungen mit ihrer Lagerleiterin bzw. mit ihrem Lagerleiter. Wenn ihnen in den drei Wochen auch nicht ein mit allen Raffinessen ausgestattetes Luxusleben: Fließendes kaltes und warmes Wasser, feudale Badeeinrichtung oder gar knixende Mädchen, die einem die Betten machen und die Schuhe putzen, gebeten wird, so fühlen sie sich doch alle recht wohl. 1444s12 M Das Essen ist immer reichtich und schmeckt vorzüglich, besonders da es gemeinsam eingenommen wird. Zur Nacht schlafen je zwei in einem Zimmer. Die Stübchen sind gemütlich, meist mit weißen Möbeln, eingerichtet. Jedes Lager wird von einer Wirtin betreut, die um das Wohl ihrer Schützlinge sehr besorgt ist und ihnen den Aufenthalt so angenehm wie möglich macht. Das alles trägt dazu bei, daß die Lagerinsassen recht bald zu einer großen Familie werden. Fahrten und Wanderungen führen sie weiter hinaus: nach Reuthe in Tirol und Erwald, nach Ulrichsbrücke und Füen, wo sich aus dunklen Wäldern und ragenden Felsen die Königsschlösser erheben, oder hinauf zum Falkenstein, der höchst gelegenen Burgruine Deutschlands. Auch die nähere Umgebung von Nesselwang wird durchwandert und das Sporthaus Böck, die Alpspitze und der Edelsberg werden erklettert. Da zogen z. B. einmal, kurz nach Sonnenaufgang, 16 muntere„Hasen“ zum Dorf hinaus. Ueber die taufrischen Wiesen ging’s bergan. Die schienen sich als Spezialität das Klettern angeeignet zu haben, denn ohne Weg wollten sie das Sporthaus Böck und von dort das Kreuz der Alpspitze erreichen. Stellenweise lag noch Schnee, und als sie nach einstündigem Klettern der Hochwald aufnahm, versanken sie bis zu den Knien. Es gab ein lustiges Herausbuddeln aus dem Schnee. Dann standen sie staunend auf dem Gipfel. Nur ein schmales Tal trennte sie von den gewaltigen Felsen, auf deren weißen Spitzen die volle Sonne lag. Die sechzehn munteren Steiger vergaßen für einige Minuten das Sprechen. Der Sturm brauste über ihre Köpfe. Sein Lied drang aus der schwarzen Tiefe zu ihnen hinauf. Eine große Freude und Dankbarkeit zog in ihre Herzen. Im Angesicht der Berge fühlten sie, daß sie jung waren und ein großes, schönes Vaterland hatten. Die Freizeit gestaltet sich ein jeder nach Belieben. Die einen lassen sich stundenlang von der Sonne braten;— auf diesem Gebiet ist der Ehrgeiz der Mädel wohl am größten! Mit Todesverachtung halten sie den brennenden Strahlen stand. und damit die Bräune auch recht gut hervortritt, erscheinen sie zum Abendessen, wo sich alles frisch und vom Staub des Tages gesäubert einfindet, in leuchtenden weißen Blusen. Andere wieder streifen ourch die Tannenwälder, so recht nach Buschmännerart. Bis Mitte April konnte Ski gelaufen werden. Diesem Sport waren natürlich viele verfallen. Ebenso finden sich aber auch Liebhaber für das Steigen. denen kein Hang zu steil und kein Felsen zu schroff ist. Andere wieder lieben es, plaudernd und singend durch das Dorf zu wandern. Sie schätzen die Gemütlichkeit und Ruhe. Ab und zu unterhalten sie sich wohl mit den Einheimischen und möchten auch gern „bayrisch“ sprechen können. Jungen und Mädel kehren nach den Ferienwochen mit weitem Herzen in die Heimat zurück. Sie haben— losgelöst vom Lärm der Großstadt— in der Schönheit der Berge Körper und Seele erfrischt. Und wenn sie wieder an ihrem Arbeitsplatz stehen, werden ihre Gedanken noch manchmal dort sein, wo sie drei Wochen lang in Sonne, Schnee und Sturm die Berge erlebten. Neviges — Leben und Sterben in der Woche vom 25. April bis 1. Mai. Geburten Sieglinde Kilian, Großehöhe, Wülfrather Straße(3. Kind); Friedrich Wilhelm Kuhlendahl, Richrath 6(2. Kind); Gisela Patzmann, Velbert, Wülfrather Str. 155(3. Kind). Sterbefälle Maria Thiemann. geb. Schmahl, Dönberg. Horather Straße 112. 79 Jahre: Friedrich August Karl Steamann, Großehöhe, am Karrenberg 21, 26 Jahre: Otto Gottfried Glabach, Neviges, Winkelstraße 6, 31 Jahre; Sibilla Pflaumbaum, geb. Saßen, Kirchplatz 16, 67 Jahre: Friedrich Paul Helmut Schumacher. Wilhelmstr. 1. 32 Jahre; Petronella Hegmann. geb. Baas. Großehöhe, Kuhlendahler Straße 13. 74 Jahre. Heimische Filmschau— Bürgerhaus=Lichtspiele: „Todseinde". In diesem italienischen Film geht es um die Todfeindschaft zweier Geschlechter: das Haus Medici gegen Haus Pazzi. In Florenz um 1478 kommt es zum offenen Kampf. Wenn auch der mächtige Lorenzo de Medici seinen jüngeren Brüder Giuliana mit der Nichte des Papstes verheiraten möchte, ist dieser doch heimlich mit Floreta, der Tochter des Tuchhändlers Goro Gorini, verbunden. Aus diesem Bunde kommt dann ein Kind, das nach dem Morden im Dom als ein wahrer Medich erzogen werden soll; die Mutter bingt das Opfer des Verzichtens. KT=Lichtspiele Nierenhof „Wen die Götter lieben...“ Dieser Film um Wolfgang Amadeus Mozark ist eine überaus eindringliche Verlebendigung Mozarkscher Musik. Spiel handlung und Musik bilden eine wundervolle und tief ergreifende Einheit. Man erfährt hier wieder einmal, daß die Musik die eindringlichste und deutlichste Sprache des Herzens ist. Sie drückt das aus, was sich in diesem Film begibt, der seine dramakische Färbung aus der treuen Liebe einer Frau(Wignie Markus), einer außerehelichen, leidenschaftlichen Irrung des Meisters, und dem frühen Sterben Mozarks(Hans Holt) erfährt. Irene von Meyendorff als Mozarks Jugendliebe. Reue Deligen und zahlreiche andere ausgezeichnete Darsteller biesen im Verein mit den verschiedenen Opernausschnitten Szenen von großer Eindringlichkeit. Ein Film, der alle befriedigt. Das Leben Mozarks in seinem tatsächlichen Ablauf gibt den Grundriß ab. H. Oehmsseigläudes eetter Schweeveewundeten Von Kriegsberichter Heinz Henke Als die Bolschewisten bei Rschew tagelang unter Einsatz von, Hunderten von Panzern angriffen, war in einem vorgeschobenen schlesischen Infanterie=Bataillon die Munition bis auf wenige Schuß ausgegangen. Die Kompanie löste sich vom Feind, um eine zurückliegende Riegelstellung zu beziehen. Nur einer, der Gefreite Josef Fischler, ein Wiener, der als ehemaliger ostmärkischer Landesmeister im Langstreckenlauf in Sportlerkreisen bekannt ist und während der letzten Olympiade in Berlin als Langstreckenläufer in der österreichischen Mannschaft teilnahm und im Endergebnis den 14. Platz belegte, hatte das Zurückgehen seiner Kameraden nicht bemerkt. Von einem Granattrichter knallte er unentwegt auf die vorgehenden bolschewistischen Schützen. Erst als er sich von drei Seiten umringt sah. wurde er sein Mißgeschick gewahr: Fischler schwang sich aus dem Trichterloch und hastete mit weitausgreifenden Schritten davon. Laut brüllend stürzten die Bolschewisten hinter ihm her. Kaum hatte er hundert Meter Abstand von der auf ihn von drei Seiten feuernden Meute gewonnen. als er einen schwerverwundeten Feldwebel in einem Bombenkrater entdeckte. Ohne ein Wort zu verlieren, buckelte er sich den Schwerverwundeten auf und eilte weiter. Zischend fuhren die Kugeln an ihm vorüber. Fischler achtete nicht darauf. Schwer lastete der Körper des Verwundeten auf Schultern und Rücken, aber Fischler lief und lief und holte das Letzte aus der sportgestählten Lunge heraus, denn er wußte, daß es diesmal nicht um eine Meisterschaft, sondern um zwei Menschenleben ging. Mehr und mehr gewann er Abstand von der hinter ihm herhetzenden Bolschewistenhorde. Wie so oft auf der Aschenbahn, blieb der Olympialäufer auch im Trichterfeld Sieger und erreichte wohlbehalten die zwei Kilometer entfernte schützende Riegelstellung. Als ihm der Feldwebel die Hand drückte. wußte der Gefreite, daß er soeben den größten„Langstreckensieg“ seines Lebens errungen hatte, einen Sieg, für den es sich lohnt, ein Leben lang zu trainieren. Wegen Tapferkeit vor dem Feinde wurde Fischler zum Unteroffizier befördert. endlich Entscheidung am Niederrhein Westdeutschlands Zwischen den beiden Vorrundensonntagen im Kampf um die Deutsche Fußballmeisterschaft kann sich das Interesse der westdeutschen Fußballfreunde ungeteilt auf die Ereignisse in den heimatlichen Gauen konzentrieren. Hier fehlt es nicht an spannenden Geschehnissen. So wird im Bereich Niederrhein endlich am letzten Spieltag der Spitzenmannschaften der neue Meister festgestellt. Die Entscheidung liegt nur noch zwischen Westende Hamborn und TuS Helene Essen von denen der erfolgreiche Hamborner Neuling der Papierform nach in RotWeiß Essen den leichteren Gegner antrifft, während der Exmeister Tus Helene gegen Duisburg 48/99 einen weit stärkeren Widerstand zu erwarten hat. Für entscheidende Spiele haben jedoch alle solche Vorbetrachtungen immer nur relativen Wert gehabt, so daß man besser tut, alle Möglichkeiten offenzulassen. Obwohl Westende einen Punkt Vorsprung gegen Tus Helene hat, benötigt Hamborn zur Erringung des Titels beide Punkte, da bei Punktgleichheit, die Essener durch ihr weitaus besseres Torverhältnis das bessere Ende behalten. Vervollständigt wird das Programm durch das den Abstieg entscheidende Spiel zwischen Union Krefeld und dem Essener TB Schwarz=Weiß. Ein vielseitiges Programm bietet Westfalen, wo de# Meister FC Schalke 04 bereits sein Spiel der fünften Tschammerpokal=Zwischen= runde vorweg erledigt; er besucht dabei die überraschend starke Elf der SG Wattenscheid. Die Kriegserinnerungsspiele werden in fünf Stafseln nach Punktwertung weitergeführt, wobei am 9. Mai folgende Begegnungen mit Gauklassenmannschaften angesetzt sind: Staffel 2: Westfalia Herne Fußball=Sonntag Sportfr. Gladbeck; Staffel 4: VfL Altenbögge—WSG Minden; Staffel 5: ATSV Winz=Baak—Arminia Marten und VfL Boch um 48—BC Bövinghausen. Dazu kommt noch der Beginn der Aufstiegspiele zur Gauklasse; in der Gruppe 1 spielen SC Preußen Münster und SpVg. Erkenschwick, in der Gruppe 2 PfB Alemannia Dortmund und die K 36 Siegen. Am 16. Mai um den Das ursprünglich für den kommenden Sonntag vorgesehene Entscheidungsspiel zur Fußball=Gebietsmeisterschaft“. Ruhr=Niederrhein zwischen den, Bannen Essen und Duisburg ist auf den 16. Mai verlegt worden.(15.30 Uhr, Tus Helene, Bäuminghausstraße.) Was der Sonntag bringt Dem sportlichen Auftakt des Monats Mai mit den Vorrundenkämpfen zur Deutschen Kriegsmeisterschaft im Fußball und Hockey steht auch der zweite Mai=Sonntag nichts nach. Im Mittelpunkt des vielseitigen Programms steht diesmal die Handballvorrunde mit nicht weniger als 15 Spielen. Im Fußball ist das Wiederholungsspiel der ersten Vorrunde zwischen LSP Pütnitz und Berliner SV 92 in Stettin besonders hervorzuheben. Im Reich gibt es dazu zwei Auswahlspiele: Weser=Ems gegen Osthannover in Wesermünde und Berlin=Mark Brandenburg gegen Hamburg, während in unseren westdeutschen Gauen ein buntes Programm mit Tschammerpokal=, Kriegserinnerungs= und Aufstiegspielen sowie der Meisterschaftsentscheidung am Niederrhein abgewickelt wird. Die Handballfreunde sehen mit Spannung der Vorrunde zur Deutschen Meisterschaft entgegen, die ihnen über den Rahmen der eingeschränkten Privatbegegnungen hinaus einen Vergleich der Spielstärke im ganzen Reich in Aussicht stellt. Unsere westdeutschen Meister sind mit SGOP Recklinghausen gegen LSV Köln und TuS 1900 Esch gegen SV Waldhof gepaart, während bekanntlich der Niederrhein auf eine Teilnahme verzichtet hat. Der Niederrhein hat mit drei Zwischenrundenspielen seines Männer=Städteturniers und der Entscheidung der BDM=Meisterschaft des Gebietes 34 zwischen Düsseldorf und Solingen aber auch ein beachtliches Programm. Die Leichtathleten eröffnen nach verschiedenen ersten Versuchen an diesem Sonntag mit dem Mehrkampf= und Staffeltag in allen Bezirken und HI=Bannen ihre Sommerkampfzeit auf breitester Grundlage. In Köln wird eine gau= und gebietsoffene Veranstaltung durchgeführt, während aus dem Reich noch der Berliner Klubkampf BSC—SCC und die Alsterstaffel hervoroehoben zu werden verdienen. Recht umfangreich ist auch wieder der Radsportkalender. Bahnrennen in Bochum(Steherwettbewerb mit Walter Lohmann usw.), Ludwigshafen, Landau und Erfurt, Straßen= und Rundstreckenrennen in Köln(„Rund um Köln"), Rund um den Kreis Esch, Bielefeld (HI), Berlin, Karlsruhe und Braunschweig sowie die Hallenmeisterschaften von Hessen=Nassau in Frankfurt a. M. sind als wichtigste zu nennen.— Die besten Schwimmer und Schwimmerinnen aller westdeutschen Gaue treffen sich beim Jubiläumsschwimmfest der Kölner Turnerschaft 1843.— Die Turner melden ein Niederrhein=Ausscheidungsturnen in Düsseldorf, die Moselland=Männer= meisterschaft und einen Frauen=Gaukampf Mo selland—Kurhessen in Koblenz. Der Rundfunk am Sonntag Reichsprogramm..00—10.00 Uhr:„Unser Schatzkästlein“ mit Mathias Wieman; 12.40—14.00 Uhr: Das deutsche Volkskonzerl; 14.25—15.00 Uhr: Die Bremer Stadtmusikanten(Märchenspiel); 15.00 bis 15.30 Uhr: Tonfilmmusik„Der unendliche Weg“: 15.30—16.00 Uhr: Hans Bund spielt auf; 16.00—18.00 Uhr:„Feldpost=Rundfunk“; 18.00—19.00 Uhr: Kötster, Brahms(Leitung: Eugen Jochum): 19.00—20.00 Uhr: Eine Stunde Zeitgeschehen; 20.20—22.00 Uhr: Operette und Tanz. Deutschlandsender..00—.30 Uhr: Orgelwerke von Reger;.30—10.00 Uhr: Kleine Charakterstücke: 10.10—11.00 Uhr: Vom großen Vaterland:„Frühling im deutschen Herzen“; 14.15—14.55 Uhr: Musikalische Kurzweil; 15.30—15.55 Uhr: Bach, Zumsleeg: 18.00—19.00 Uhr: Bunke Unterhaltung; 20.15—21.00 Uhr: Solistenmusik von Brahms; 21.00 bis 22.00 Uhr: Dooraks„Der Jakobiner“. Der Rundfunk am Montag Reichsprogramm. 12.35—12.45 Uhr: Der zur Lage; 15.00—16.00 Uhr: Lied- und Kammermusik des 19. Jahrhunderts; 16.00—17.00 Sinfonische Unterhaltungsmusik; 17.15—18.30 Uhr: Tänzerische Musis der Gegenwark, dazwischen 18.00 bis 18.10 Uhr: Und wieder eine neue Woche; 18.30 bis 19.00 Uhr: Der Zeitspiegel; 19.00—19.15 Uhr: Wehrmachtvortrag; 19.15—19.30 Uhr: Froniberichte; 19.45—20.00 Uhr: Politischer Kommentar von Dr. Karl Scharping: 20.20—22.00 Uhr:„Für jeden etwas“. Deutschlandsender. 17.15—18.30 Uhr: Cornelius, Liszk, Smekana u..; 20.15—21.00 Uhr: Kammermusik von Mozart bis Lanner; 21.00—22.00 Uhr: Dvorak, Brahms(Leitung: Joseph Keilberth). Kein Papier vernichten! Sammelt es und benachrichtigt das nächste Schulkind. B RTETNAUPEN Kolmar. Bochum ab.36, Berlin=Charlottenburg an.44, Berlin=Charlottenburg ab .13 oder.32, Schneidemühl an 12.31 oder 12.52, Schneidemühl ab 13.16, Kolmar an 14.01 Uhr. Eine Bahnstation Buschhagen gibt es nicht. Die Fahrt kostet rund 33 RM. Militsch. Bochum ab.36, Berlin=Charloktenburg an.44, Berlin=Zoo ab.12, Breslau an 13.22, Breslau ab 13.45, Oels ab 14,34, Militsch an 15.16 Uhr. Schmeling. Sie können sich die Rekordliste von Max Schmeling in der Geschäftsstelle des Bochumer Tageblattes in Bochum=Linden abholen.“ Streitfrage. Sie wollen wissen, welche Strecke Sie von Prag bis Freiburg fahren. Die Strecke geht über Prag—Pilsen, Furth i. Walde, Nürnberg, Stuttgart, Karlsruhe, Müllheim. Bis Freiburg sind es 771 km, bis Müllheim 800 km. Fahrplan: Prag ab 10.40, Nürnberg an 19.12, Nürnberg ab.58, Stuttgart an 10.43, Stuttgart ab 10.50, Karlsruhe an 12.22, Karlsruhe ab 15.10, Freiburg an 17.35, Müllbeim an 18.08 Uhr. Finden Sie nicht, daß Sie dem Briefkastenonkel reichlich viel zumuten? Gertrud. Hattingen ab 22.23, Hagen an 23.12, Hagen ab 23.44, Hamburg an.00, Ham burg ab.00, Rostock an 11.02, Rostock ab 11.12, Stralsund an 12.30 Uhr. Die Fahrt nach Stralsund kostet RM. 32.10. K. H. 1. Die Tatsache der Beschäftigung ist maßgeblich; auch im vorliegenden Falle ist der Besitz eines Arbeitsbuches Voraussetzung. 2. Jawohl, die Möglichkeit vesteht. Gigoweki. Ein gut wirkendes Mittel ist folgendes: 1 Teelöffel Kochsalz wird im Saft einer Zitrone aufgelöst, dann fügt man noch 1 Löffel Kölnisches Wasser und 1½ Eiweit hinzu, vermischt gründlich und bestreicht damit abends die Haftzellen, damit die Lösung über Nacht einwirken kann. Sino die benötigten Bestandteile nicht mehr vorhanden, müssen Sie schon ein fertig käufliches Mittel anwenden. Am besten jedoch ist die vorbeugende Behandlung. indem man im ganz zeitigen Frühjahr vor jedem Ausgang die gefährdeten Stellen mit Zitronensaft einreibt. Ilse. Auch beim Tode des Verpächters bleibt der Pachtvertrag im vollen Umfange bestehen. Die Erben sind nicht berechtigt, ohne Ihre Einwilligung vertragliche Aenderungen vorzunehmen. Ist der Pachtvertrag zeitlich abgelaufen, können die Erben jedoch einen neuen Pachtvertrag unter anderen Bedingungen abschließen. U. E. genießen Sie jedoch im vorliegenden Falle zur Zeit Kündigungsschutz. Wir empfehlen Ihnen, sich in einem solchen Falle an das Pachteinigungsamt zu wenden. W. 100. Nach Ihren Angaben ist der Gasbadeofen Bestandteil der Wohnung. Wenn er also reparaturbedürftig wird, muß der Hausbesitzer ihn auf seine Kosten instandsetzen lassen, es sei denn, daß ein Schaden durch die Schuld oder Fahrlässigkeit des Mieters entstanden ist. V. H. Es ist nicht anzunehmen, daß im vorliegenden Falle ein Zuschlag bzw. Treugeld gezahlt wird. Sie wenden sich am besten direkt an die zuständige Knappschaft, um sich zuverlässig unterrichten zu lassen. Kaninchen. Trockenes Heu können Sie jederzeit unbedenklich verfüttern, und zwar auch von diesjährigem frischen Gras. Bezüglich Ihrer weiteren Fragen müssen wir noch Erkundigungen einziehen. Wir berichten baldmöglichst. Was Leingen Ansere Pi#mtkeater? Lichtburg Hattingen „Maske in Blau“ Nach der gleichamigen Operette wurde dieser Film gedreht, der, wie es sich für eine zugkräftige Operette gehört, viel Aufwand, Bewegung, Tänze und Schwung aufweist, selbstverständlich mit der erforderlichen leichken Musik verschwenderisch garniert. Das ganze Werk ist sehr gefällig aufgemacht, ein reiner Augen- und Ohrenschmaus. Die Mitwirkung so bekannker Künstler wie Wolf Albach=Reily, Clara Tabody, Hans Moser, Ernst Waldow, Richard Romanowsky gibt dem Ganzen ein gutes humoriges Niveau. Central=Theater Hattingen „Die drei Codonas“ Ein echter Zirkusfilm, dem das dramatische Schicksal der bekannken italienischen Akrobaten, die den dreifachen Salto am freischwingenden Trapez als erste Arlisten ausführten, zugrunde gelegt wurde. Manegenluft weht den interessierten Theaterbesucher an, und er ist berührt von den Geschehnissen auf der Leinwand, die in unerbittlicher Schärfe in Konflikle und menschliche Verwirrungen hineinleuchten. Auf der Höhe ihres Ruhmes greift der Tod in den Ablauf der Geschehnisse eni und zerstört das Leben zweier tüchtiger Artisten, damit aber auch das Werk einer so berühmten Truppe, wie es die drei Codonas ehemals waren. Hans Hollender. Gloria=Theater Steele „Du gehörst zu mir“ Die Problematik einer Arzt-Ehe ist schon häufiger zur Darstellung gebracht worden. In kaum einem anderen Berufe treten ja auch die beruflichen Verpflichtungen so zwingend an den Mann, wie beim Beruf eines Chirurgen. Hier stehl Leben auf dem Spiel! Und wenn der Arzt zudem eine Berühmtheit ist und einer stark beanspruchten Klinik vorsteht, können die ärztlichen Pflichten jede häusliche Gemeinschaft sprengen. Diese Gefahr droht auch der Ehe, die in diesem Film im Mittelpunkt des Erlebens steht. In einer sehr reifen und lebensklugen Art sind die Dialoge geführt. Willy Birgel als Chirurg, Lotte Koch als die Frau, die immer wieder verzichten muß und daran zugrunde zu gehen droht, und Viktor Staal als arbeiter und Liebender geben diesem Lebensroman eine Echtheit, die erschüttert. Bei aller Stärke des seelischen Ausdrucks ist es vor allem die große, schlichte Einfachheit, die diesem Lebensbild die überzeugende Wiekung verleiht. Der Besucher fühlt sich um ein menschlich großes Erlebnis bereichert. Hermann Büscher. Kammer=Lichtspiele Steele „Schüsse an der Greuze“ Der Film handelt von dem Kampf der deutschen Behörden gegen das Schmugglerunwesen rings um Deutschland. Er führt den Besucher nach drei verschiedenen Schauplätzen an der Ostsee, dem bayerischen Hochgebirge und dem flachen Land an der holländischen Grenze. Keine falsche Romankis, nur wirkliches Geschehen spielt sich ab. Hier das Tun und Treiden lichtscheuer Elemente, eine gefährliche Schmugglerbande, dort zähe, pflichtbewußte Beamte, die unter Einsetzung ihres Lebens den Kampf gegen die Verbrecher führen. Ein interessanter, aufklärender und aufregender Film. Fr. Maus. In unserer heutigen Hauptversammlung wurde die Dividende für 1942 auf 6% festgesetzt. Die Auszahlung erfolgt vom 22. April d. J. ab bei unseren sämtlichen inländischen Niederlassungen gegen Einreichung des Gewinnanteilscheins Nr. 3 unserer Aktien(Ausgabe Sept. 1940). Berlin, den 21. April 1943 DEUTSCHE BANK Frau Berendorz Großdeutschlands größtes Eheanbahnungs-Institut ist mit seinen tausenden Vormerkungen aus 18 eigenen Filialen die erfolgreiche, serlöse Vermittlung für Sie. Empfangsräume in.-Elberfeld: Döppersberg 18. Ruf 2 45 35 Ein Nagel ist kein Nief. Solche Pfuschereien sind die Ursache vieler Verletzungen, die gerade heute vermieden werden müssen. Wenn Sie sich aber trotzdem mal eine Arbeitsschrammeholen, dann gleich ein Wundpflaster auflegen. KO Cerl Blank, Verbandpflosterfabrik Sonn Rh. Bado unue Schuberenne eperkam verwenden! K Damenkleidung— Pelze Anschrift Essen, Adolf-Hitler-Str. 37 Eingang Loosen& Co. Wekola-Leim der Klebstoff für alle Zwecke insbesondere zur Reparatur von Säcken, Planen, Bindetüchern, Leder, Fllzschuhen sowie allen Stoffarten, denn Sie reparieren jedes Garderobestück garantiert unlöslich und wasserfest! Dosen zu RM..30,.50 u. 6,20 gegen Nachnahme zuzüglich Porto. Alleinhersteller: Weber amp; Koch, Langenchursdorl/Sa. 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Juni 1943 einreichen, damit der Ablauf der Schulbildung oder Lehre und die Ableistung der Arbeitsdienstpflicht planvoll geregelt werden können. Auch Angehörige des Geburtsjahrganges 1927 können sich bereits jetzt bewerben. Bewerbungen sind zu richten a) für das Heer: an die dem Wohnort des Bewerbers nächstgelegene „Annahmestelle für Offizierbewerber des Heeres“ oder an das zuständige Wehrbezirkskommando; b) für die Kriegsmarine: an das für den Wohnort des Bewerbers zuständige Wehrbezirkskommando; c) für die Luftwaffe: an die dem Wohnort des Bewerbers zuständige „Annahmestelle für Offizierbewerber der Luftwaffe“; d) für die Watten-1f: an die für den jeweiligen Wehrkreis zuständige -Ergänzungsstelle sowie an alle Dienststellen der allgemeinen 4 und Polizei. Oberkommando der Wehrmacht. Garant guter Arznei-Präparate — seit 1893— Chem. Fabrik Krewel-Leuffen C. m. b. A. 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Jede bringt Fracht und nimmt Fracht. Wer wüßte dies besser als die Frau, die ihren Plan ausführt in einem stillen Kreise? Ihr sind zwei Hände gegeben und ein Herz. Beide werden von dem Stundenschlag berührt und geleitet. So oft der Zeiger vorrückt, kann sie auf ihr Tagewerk zurückblicken, das wächst und sich rundet. Da sind die Kinder, deren fröhliches Leben nach der Mutter greift. Auch wenn sie nicht zu Hause weilen, stehen sie in den Gedanken der Frau. Die Kinder leben im Herzen und in den Händen der Mutter. Das Herz umfängt sie stets mit seiner Liebe und Sorge, die Hände rühren sich in nie ermüdender Emsigkeit. Ehedem ging auch der Schritt des Mannes mit. Heute aber führt er ihn in weiter Ferne auf unbekannten Wegen. Nur in den Briefen, die hin= und herwandern, ist er zu spüren. Noch mehr als sein Schritt klingt darin mit: Der Kampf und die Ueberwindung, das weite Land und seine dunklen Gewalten, sein in der Gefahr und im Feuer der Schlacht gehärtetes Leben. In ihrem stillen Kreise hält die Frau beides als köstlichen Besitz. Nicht immer erscheint es ihr unversehrbar und geschützt. Manchmal will das Bangen und Aengstigen in ihr groß werden und sie erschrecken. Wenn aber das Herz in Bedrängnis gerät, dann finden die Hände den Trost, den es braucht. Sie greifen hier und da zu, neben dem Alltäglichen nach den Erinnerungen in Kästen und Schüben. In das Suchen und Tasten schwingt sich der Stundenschlag wie ein Ruf, die trübe Stunde verliert ihre Macht. füllte den Raum. Es war auch nicht der Zeiger der Uhr, der vorrückte, stetig, sicher, unablässig. Es war der Stundenschlag unserer Zeit. Er rief sie hinaus zu einem Tagewerk, das mehr noch als jedes andere für Kinder und Mann getan wird. Aus dem Hause, das ihre Welt war, trat die Frau in die Welt als ihr Haus. Ihr mütterlicher Sinn umspannt sie in einer Tiefe und Weite, die genau so ohne Grenzen ist wie die männliche Tat. Seitdem ist dieser Stundenschlag das Zeitmaß des Tages, in dem der Zeiger der Uhr wie ein kleinerer und flinkerer Bruder mit vorrückt. Das Herz der Frau und ihre Hände umschließen im Einfachen das wirklich Große und Dauernde. Wie immer liegt auch jetzt zwischen Morgenrot und Abendunkel der Tag. Wie immer gleiten seine Stunden wie vollbeladene Kähne dahin. Und doch ist alles anders. Der Stundenschlag, dem sie gehorchen und der sie von den Ufern des Lebens abstoßen und an sie anlegen läßt, schwingt aus der Zeit in die Zukunft, an die Herz und Hände hingegeben sind. Fritz Dörre. Hände weg von Blindgängern In einem Ort starb ein 13jähriger Junge, der am Körper schwere Verbrennungen durch eine Brandbombe erlitten hatte. Der Junge war mit zwei Kameraden ins Feld hinausgegangen, wo sie eine nicht explodierte Brandbombe in der Erde fanden. Als sie daran hantierten, erplodierte plötzlich die Bombe. Zwei Jungen kamen mit leichteten Verbrennungen davon, der eine wurde so schwer verletzt, daß er nach qualvollem Leiden verschied. Der traurige Vorfall zeigt, daß beim Auffinden von Blindgängern, Zündern und Munition oder Waffen jeder Art nicht genug Vorsicht geübt werden kann. Das Sparduch auf den Namen eines Kindes Wann ist das Guthaben dem Vermögen und Einkommen des Vaters zuzuschreiben? Der Kaufmann N. war Vater einer Tochter, auf deren Namen er im Jahre 1928, als sie 16 Jahre zählte, ein Sparkonto eingerichtet hatte. Das Sparbuch, welches keinen Sperrvermerk trug und von N. aufbewahrt wurde, wies am 1. Januar 1936 über 3100 RM. und am 1. Januar 1940 ein Guthaben von über 4500 RM. auf. Die Tochter hatte wohl Kenntnis davon, daß ihr Vater ein Sparbuch auf ihren Namen im Besitz hatte, es war ihr aber nicht bekannt, welcher Betrag auf dem Sparkonto war. Nachdem im Jahre 1941 eine Betriebsprüsung stattgefunden hatte, nahm das Finanzamt Berichtigungen der Vermögensteuerveranlagungen auf den 1. April 1938 und 1. April 1940 vor und erhöhte das Einkommen des Kaufmanns N. für die Jahre 1936—40 um die auf das Sparbuch zugeschriebenen Zinsen, indem es davon ausging, daß von dem Steuerpflichtigen eine Schenkung der auf dem Sparkonto gutgeschriedenen Beträge an seine Tochter nicht beabsichtigt gewesen sei. Die vorgenommenen Berichtigungsveranlagungen socht N. mit den gesetzlichen Rechtsmitteln an und suchte darzutun, daß es sich vorliegend um eine schenkungsweise Ueberlassung der auf dem Sparkonto eingezahlten Beträge an seine Tochter handle; das Sparkassenguthaben bilde die Ausstattung für seine Tochter. Der Oberfinanzpräsident wies aber die Ansechtung zurück und nahm an, daß vorliegend von einer Schenkung nicht gesprochen werden könne. Ohne Erfolg rief N. noch den Reichsfinanzhof an, welcher auf Zurückweisung der Rechtsbeschwerde erkannte und u. a. geltend machte, es sei nicht Aufgabe des Finanzamtes, eine Prüfung der Verhältnisse zwischen den einzelnen Familienangehörigen vorzunehmen. In der Regel liege es nicht in der Absicht von Eltern, welche auf den Namen ihrer Kindet Sparkonten einrichten, daß die Kinder bei eingetretener Volljährigkeit über das Sparguthaben und die zugeschriebenen Zinsen verfügen könnten; eine andere Auffassung könne man nur vertreten, wenn entsprechende Vereinbarungen zwischen Eltern und Kindern in einwandfreier Form getätigi sein, sollten. Auch vorliegend könne nicht angenommen werden, daß N. die auf das Sparkonto eingezahlten Beträge seiner Tochter schenkungsweise überlassen habe; möge das Sparbuch auch den Namen der Tochter getragen haben, so habe es doch der Vater in Verwahrung genommen. ebenso habe er über die Zinsen verfügen können. Ebensowenig habe der Tochter auf Grund der bürgerlichrechtlichen Vorschriften ein Recht zugestanden, von ihrem Vater die Auszahlung der Zinsen zu fordern. Die vorgenommenen Berichtigungsveranlagungen können mithin nicht beanstandet werden.(Aktenzeichen: VI. 124. 42. — 8. 7. 42.) — Luftschutz=Zehrgelder allgemein bis 3 RM. Vergütungen und Entschädigungen— Fahrgelder, Zehrgelder oder Verpflegung, Tageund Uebernachtungsgelder, Kleidergeld usw. — die der Betrieb den Luftschutzdienstpflichtigen im Werkluftschutz, im erweiterten Selbstschutz und im Selbstschutz gewährt, unterliegen an sich den Vorschriften über den allgemeinen Lohnstop. Abweichungen sind nur zulässig, soweit sie auf den hierzu ergangenen gesetzlichen Vorschriften beruhen oder in der gleichen Höhe schon vor dem Stichtag des Lohnstops, dem 16. Oktober 1939. im Betriebe üblich waren. Danoch durfte bisher ein Zehrgeld im allgemeinen nur von 1,50 RM. gewährt werden, das sich bei zwölf Stunden übersteigender, ununterbrochener Abwesenheit von der Wohnstätte auf zwei und bei 24 Stunden übersteigender Abwesenheit auf drei Reichsmark erhöhen konnte. Um jedoch den Betrieben die Möglichkeit zu geben, besonders verantwortungsvollen, schweren, häufigeren oder mit besonderen Nachteilen verbundenen Luftschutzdienst über die gesetzlich vorgeschriebenen Beträge hinaus zu entschädigen, hat der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz mit Wirkung vom 1. Januar 1943 eine Ausnahme vom Kriegslohnstop zugelassen. Unter der Voraussetzung, daß keine Tageund Uebernachtungsgelder in Betracht komDie Mahnung unserer Vergangenheit, die Forderung unserer Zukunft: Kampf bis zum Sieg! men und keine freie Verpflegung gewährt wird, können danach in den genannten Fällen nunmehr Zehrgelder allgemein bis zu drei Reichsmark für den einzelnen Einsatz gewährt werden. Die Betriebe können also ohne besondere Zustimmung des Reichs= oder Sondektreuhänders der Arbeit insoweit das vorgeschriebene Zehrgeld von 1,50 oder 2 RM. auf 3 RM. erhöhen. Nach eigenem Ermessen kann der Betriebsführer, z. B. in luftgefährdeten Großstädten oder bei häufigerem Luftschutzdienst als alle zehn Tage oder bei Nachtdienst vom Sonnabend auf Sonntag oder bei Sonntags= und Feiertagsdienst in diesem Unfang über den gesetzlich vorgeschriebenen Betrag hinausgehen, ohne sich eines Verstoßes gegen den Lohnstop schuldig zu machen. Bärbel Unsere Karin hat ein Schwesterchen bekommen. In dankbarer Freude: Trude Schröder geb. Stammnitz Friedel Schröder Hattingen-Ruhr. Gr. Weilstr. 16. z. Z. evgl. Krankenhaus(privat) : den 7. Mai 1943. Für die vielen Glückwünsche und Blumenspenden anläßlich unserer Vermählung danken recht herzlich Willi Vorberg und Frau Heute nacht.15 Uhr, entschlief sanft nach langer, schwerer Krankheit mein lieber Mann, herzensguter Vater. Schwiegervater, Großvater, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel Bandwirkermeister Otto Kühndahl im 62. Lebensjahre. Um stille Tellnahme bitten: Frau Selma Kühndahl, geb. Tornscheidt Werner Kühndabl und Frau Elli, geb. Nebe Enkel Bernd und Anverwandte Langenberg-Rhld.(Hüserstraße), Hattingen, Essen, Bertin, Bockum-Hövel, den 7. Mai 1943. Die Beerdigung findet am Dienstag, dem 11. Mai. nachm. 4 Uhr, von der Kapelle des neuen Friedhofes aus statt. Trauerfeier eine halbe Stunde vorher. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Tode meines lieben Mannes und unseres Vaters sagen wir allen auf diesem Wege, besonders der Firma Peter Lucas Colsman unseren besten Dank. Frau Karl Kleimann und Kinder Langenberg-Rhld., im Mai 1943. Weras-Hiltglieu der N. O. V. Ehevermittlung Fortung gegründet 1913. Frau von Wysocki. Bochum Roonstraße 41, part., vermittelt vornehme, sowie Ehen jed. Standes. streng reell und diskret. Täglich und sonntags bis 20 Uhr zu sprechen. Montag gscholen. e Kechedenficht 9 822 Ogeubirch— eber oo erugs uundeuus eresiten gages oeoechunche Krorkbedee orrichtent bleses vdems wir, daß ansiechende Kronbhohen dusch Batterien verersacht wasdan. Aecbertiche Desinsekse: s „„ und HKOROTASE kann deshalb verhöten, doß Lebon vor reitig zersört werden. Selbstwrrkieh Aroeckongegeich: — dus verlangt die Zei! Schülle& Mayr A. G. Hamburg Sesishsner Bekauntmachung Bodenbenutzungserhebung 1943. Auf Anordnung des Reichsministers für Landwirtschaft und Ernährung und mit Zustimmung des Reichsforstmeisters ist im Mai 1943 wie alljährlich eine Bodenbenutzungserhebung durchzuführen. Jeder Betriebsinhaber mit einer Bodenfläche von 0,50 Hektar und mehr erhält eine schriftliche Aufforderung, die Angaben dazu im Rathaus, Zimmer Nr. 5, abzugeben. In diesem Jahre werden auch die landwirtschaftlichen Kleinbetriebe mit einer Bodenfläche von 1000—5000 gm besonders erfaßt. Ihre Inhaber haben die Angaben am Montag, dem 17. Mai 1943 im Rathaus, Zimmer Nr. 5, in der Zeit von 8½ bis 13 Uhr und von 13½—17½ Uhr abzugeben. Die Erhebung dient außerordentlich wichtigen kriegswirtschaftlichen Zwecken. Es wird daher erwartet, daß alle Beteiligten ihre Angaben wahrheitsgemäß und sorgfältig machen und pünktlich an dem für sie angesetzten Tage erscheinen. Es ist damit zu rechnen, daß im Anschluß an diese Erhebung Nachprüfungen erfolgen. Wer falsche oder unvollständige Angaben macht, hat nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen strenge Bestrafung zu gewärtigen. Langenberg Rhld., 7. Mai 1943. Der Bürgermeister als Ortspolizeibehörde. gez. Penner. sehören zusommen. 116 vom Arbeitslohn übrigbleibt, muß gespart werden. So sorgt man fürkommende Zeiten vor. Stadt-Sparkasse Langenberg Rhid. Ausgabe von Trockengemüse Normalverbraucher, die im Besitz einer Bezugskarte für Gemüsekonserven und Trockengemüse sind und im März d. J. die Vorbestellung auf Trockengemüse vorgenommen haben, können, soweit die Ware bei den Kleinverteilern bereits vorhanden ist, auf den Abschnitt der Bezugskarte für Trockengemüse mit 100 g je Verbraucher beliefert werden. Der Verbraucher hat keinen Anspruch auf Belieferung einer bestimmten Sorte Trockengemüse. Die Ausgabe kann nur nach Maßgabe der Belieferung des Kleinverteilers erfolgen. Die Kleinverteiler haben die Bezugsabschnitte abzutrennen, aufzukleben und bis zum 1. 6. 43 bei der Kartenausgabestelle des Ernährungsamtes abzurechnen. Ueber die Zahl der abgerechneten Abschnitte erhalten die Kleinverteiler eine Bescheinigung. Die verbliebenen Restbestände an Trockengemüse sind bei der Abrech= nung anzugeben. Mettmann, den 6. Mai 1943. Der Landrat des Kreises Düsseldorf=Mettmann Ernährungsamt Abt. B— K— 111 Wiese möglichst Ortsteil Bonsfeld zu mieten gesucht Zu erfragen in der Geschäftsstelle in Langenberg. Sechen sich schon om.Jog sio mereilet ocbnertende stöbneraugerundtfornhee! beseitigt werden durch die bekoonten Speziolpfloster WAHRMITTEL PHARM. PREPARATE Sonderzuteilung von Bienenhonig In der 49. Versorgungsperiode erhalten alle Kinder bis zu 6 Jahren auf Abschnitt F 1 der Reichsfettkarten Klstk. bzw. Klk. ¼ kg Bienenhonig. Werdende und stillende Mütter erhalten als Sonderzuteilung ½ kg Bienenhonig auf Berechtigungsschein. Für Kinder bis zu 6 Jahren in Gemeinschaftsverpflegung erfolgt die Zuteilung auf Bezugscheine. Mit der Ausgabe kann sofort begonnen werden. In den Gemeinden sind nur einzelne Kleinverteiler mit der Ausgabe dieser Sonderzuteilung beauftragt worden. Die hierfür bestimmten Kleinverteiler haben die Ausgabeberechtigung durch einen nach außen sichtbaren Aushang bekanntzugeben. Sie haben bei der Ausgabe den Abschnitt F 1 der Reichsfettkarten abzutrennen und für die Abrechnung aufzubewahren. Bis zum 1. 6. 43 haben die Kleinverteiler bei der Kartenausgabestelle des Ernährungsamtes die Abrechnung vorzunehmen. Die abgetrennten Abschnitte sind hierbei aufgeklebt vorzulegen. Gleichzeitig ist anzugeben welche Menge zugeteilt worden ist und welche Restbestände noch vorhanden sind. Mettmann, den 6. Mai 1943. Der Landrat des-Kreises Düsseldorf=Mettmann Ernährungsamt Abt. B. AOASANA! schreibt die Und da fallen uns plötzlich alle Kochsünden ein: Die zu große, die unnötig angesteckte und so oft vergessene Gasflamme, die angebrannten Speisen und die zu lang gekochten Nahrungsmittel, wie z. Beispiel Mondamin oder Puddingpolver, die nicht länger als 2 Min. auf kleiner Flamme unter ständigem Umrührengekochtwerdenwollen. Backpulver mocht den kuchen locker Der Lebensbund ist die größte und schon über ¼ Jahrhundert bestehende Vereinigung des Sichfindens. Vieltausendfache Anerkennungen! Nur monatlicher Mitgliedsbeitrag! Aufklärungsschriften diskret gegen 24 Pig. 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April 1943 nach dem zuletzt zugestellten Steuerzettel vierteljährlich weiter zu entrichten, und zwar bis zum 15. des zweiten Monats eines jeden Vierteljahres. Die Abgaben für die Monate April=Juni sind bis zum 15. Mai fällig. Für alle nicht bis zum Fälligkeitstage gezahlten Beträge sind die gesetzlich festgelegten Beitreibungskosten zu entrichten. Die Zahlung der Gewerbesteuer erfolgt ab 1. April 1943 an die Finanz= lasse in Düsseldorf. Langenberg Rhld., 7. Mai 1943. Der Bürgermeister: Penner. Vockhamns gewürzte Fulterkalkmischung ZWERG-MARKE sparsam verwenden; deshalb nie in das Tränkewasser geben, sondern stets unter das Fufter mischen. Registrierkasse zu kaufen gesucht. Ang. unt. Nr. 3666 an die Geschäftsstelle Hattingen.— Hilfe für Küche und Haus —% Tage gesucht. Hotel=Restaurant Schützenhof H. Kuhlmann. Langenberg Bonsfelder Straße 30 Burnus... nur für die „Sorgenkinder“! Küchenwäsche, Leibwäsche. 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