Rü 213.— 190.. Erscheint täglich Ausnahn der Sonn= u. Festtage. zunch die Boten oder die Post hanigen 3.— M. vierteljährlich. Senztagsandgebe Mittwoch, den 1d. September. 60. Preise der Anzeigen: Die 42 mm breite Petitzeile 10 Pse. für auswärtige Anzeigen 15 Pig. Reklamen 97 mm breite Petitzeile 50 Pfg. Auskunft= und Offerten=Gebühr 25 Psg. sopig viertelährlich Amtliches und Hauptanzeigenblatt für die Stadt Viersen und Umgegend. Amtliches Kreisblatt für den Landkreis Gladbach. Geschäftsstelle: Große Bruchstr. 410. Telephon=Nr. 30. Druck und Verlag von J. H. Meyer in Vierfen. Für die Redaktion verantwortlich H. Schorn, Biersen. Politische Tagesübersicht. „ B e r l i n, d e n 1 8. S e p t e m b e r. Aus Wilhelmshöhe. Das kaiserliche Hoflager ist nach Potssam zurückverlegt worden, die kaiserlichen Majestäten sind dortzin abgereist. Am letzten Tage des Aufenthalts wurde ein großer Gebirgsausflug mit Picknick im Walde gemacht. Unser Kaiserpaar wird vom 18 bis 25. November Gast des Königsund d'er Königinvon England in Windkor sein. Der Besuch der City von London ist vom Kaiser in Aussicht genommen. Hoffentlich geben die Londoner Sozialdemokraten bis dahin ihren Plan auf, gegen den Besuch auf offener Straße zu demonstrieren. Andernfälls muß die Polizei zehörig auf dem Posten sein; denn es darf nicht geschehen, daß von einer Anzahl Unsinniger ein Mißklang in die#uch von der Mehrheit des englischen Volkes begrüßten Festtage getragen wird. Der Staatssekretär des Auswärtigen von Tschirschky bleibt in Amte. In letzte. Zeit war wiederholt davon die Rede, der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes werde demnächst seinen gegenwärtigen Wirkungskreis mit einem Botschafterposten in Paris oder Rom vertauschen: Laut Magdeb. Ztg. treffen diese Angaben nicht zu; es sei zum mindesten wahrscheinlicher, daß herr v. Tschirschky bis zum Schluß der bevorstehenden parlamnentarischen Kampagne in seinem gegenwärtigen Amte, ver bleiben werde. Ein politischer Beleidigungsprozeß. Vor dem Kölner Schöf engericht begann am Dienstag der Beleidigungsprozeß detz Zenkrumsabgeordneten Noeren gegen den früheren Togoer Bezirksantmann Schmidt. Der Prozeß ist als Nachspiel des Zusamnenstoßes zwischen dem Kolonialstaatssekretät Dernbutg und dem Zentrum und der Reichstagsauflösung anzusehen. Herr Schmidt hatte sich durch Aeußerungen des Abg. Noèren im Reichstage in seiner Ehre gekränkt gefühlt und da er nuch seiner Angabe keine Ehrenerklärung erlangen konnte, veröffentlichte er eine Broschüre über das„kaudinische Joch des Zentrume“ deren Inhalt Abg. Noeren als Beleidigung ansieht. Die Geburtstagsseier des Königs von Siam gestaltet sich zu einem großen Volksfest für ganz Homburg, wo die am 20. September 1858 in Bangkok geborente siamesische Majestät gegenwärtig zur Erholung weilt. König Chulalongkorn wird die ganze Stadt auf seine Kosten festlich bewirten und überdies noch für mannigfache Volksbelustigungen Sorge tragen. Das Fest wird drei Tage dauern. Ganz Homburg erhält laut„Konfektionär“ am 21.d. M. Freibier von drei Büfetten im Kukgarten. Die Kurgäste werden gleichfalls von dem Könige bedacht und erhalten pro Person drei Flaschen Wein. Außerdem findet ein großes Souper für etwa 600 Personen statt, zu denen auch die Kaufleute geladen sind, bei denen der König während seinet Reise durch Deutschland Einkäufe ge macht hat. Am 20. findet Illumination und großes Feuer werk'statt. Für die Armen der Stadt setzte der König 25 000 Mark aus. Die Homburger werden über diese Freigebigkeit erfreuter sein, als die siamesischen Minister, die für die Beschaffung des nötigen Geldes zu sorgen haben. Wechsellehre für Offizier. Die Frage der Erteilung von Unterricht über Wucher und Wechselverkehr an den Kriegsschulen hat eine Lösung dahin gefunden, daß dem auf diesen Schulen eingeführten Leitfaden ein dieses Thema kürz, aber leich faßlich behandelnder Anhang hinzugefügt worden ist. Eindringlich wird darin vor Wucherern und Geldleihern wie vor Ausstellung von Wechseln gewarnt und deren Eigenschaften unter Beigabe von Musterbeispielen erklärt. Armee und Landwirtschaft. Vor mehreren Jahren wurde von den Intenbanturen mehrerer Armeekorps zunächst versuchsweise damit begonnen, Proviantamtsbeamte zur Abnähme der von den Produzenten angebotenen Naturalien in das Einkaufsgebiet zu entsenden. Die Einrichtung bezweckte namentlich, auch den von den Proviantämtern entfernter wohnenden Landwirten Gelegenheit zum direkten Verkauf ihrer Erzeugnisse zu geben. Der Versuch hat sich bewährt und soll deshalb fortgesetzt werden. Für die Reichskasse wurden Ersparnisse erzielt. Die Einführung der vollständigen Sonntagsruhe in Handel und Gewerbe fordert eine fertig ausgearbeitete Gesetzesvorlage, die der deutsch=nationale Handlungsgehülfen=Verband dieser Tags dem Bundesrat unterbreitete. Der Vorstand des preußischen Lehrervereins hat in seiner letzten Sitzung einstimmig folgenden Beschlußantrag angenommen:„Der Vorstand des preußischen Lehrervereins bedauert das Vorhandensein von Sonderorganisationen im Lehrerstande, wie sie im preußischen Rektorenverein und in dem kürzlich gegründeten Klassenlehrerverein vorliegen. Er ist der Ueberzeugung, daß der Beschluß des preußischen Rektorenvereins über das Verhältnis des Einkommens der Rektoren zu dem der Lehrer und Aeußerungen wie die des Vorsitzenden dieses Vereins in Königsberg' geeignet sind, diejenigen Mitglieder des Lehrerstandes, die nicht Rektoren sind, zu verletzen, dadurch das so notwendige Einvernehmen zwischen Schulleitern und Lehrern zu stören und unser Vereinswesen zu schädigen, daß ferner die Bildung des Klassenlehrervereins und dessen Wirksamkeit ebenfalls geeignet sind, die bereits in weiten Kreisen der Lehrerschaft vorhandene Mißstimmung zu verschärfen und die Gefahr der Jersplitterung unseres Vereinswesens zu vergrößeren.“ Die Tabaksteuer=Novelle. Der Dortm. Ztg. wird aus Berlin telegraphisch mitgeteilt: Nach meinen Erkundigungen an gut unterrichteter Stelle wird das Reichsschatzamt dem Bundesrat zunächst die„Novelle betreffend Aenderung des Gesetzes zur Besteuerung des Tabaks“ vorlegen, die in allen ihren Einzelheiten fertig ist und den Bundesrat schon in den ersten Oktobertagen beschäftigen sollte, Didse Novelle sieht ein Steuermehraufkommen von etwa 50 Millionen Mark bei einem viertetligen Steuerstufenaufbau vor, der die 3 Pfennig=Zigarre, den Rauch=, Kau= und Schnupftabak frei läßt, dagegen die 5 und 6 Pfennig=Zigarre und die Zigarren über 12 Pfennige(Einzelverkaufspreis) so stark belastet, daß die billigen Sorten(5 und 6 Pfg) um einen, die teueren Sorten um zwei und mehr Pfennige heraufgesetzt werden müssen. Gleichzeitig mit dieser neuen Steuer ist eine erhebliche Revision nach oben der Zolltarifsätze für fertige Zigarren geplant; von einer anderen Besteuerung und Verzollung der feineren Rauchtabake hat man jedoch Abstand genommen, da diese Sorten schon unter das Zigarettensteuergesetz fallen und genügend belastet erscheinen.## Die wesentliche Voraussetzung der Tabaksteuernovelle ist das Verbot der Heimarbeit in der Zigartenindustrie, da durch die sonst notwendig werdende genaue Kontrolle und ihre hohen Kosten und Schikanen das ganze Gesetz in Frage gestellt würde. Man ist sich an zuständiger Stelle durchaus klar darüber, welche Schwierigkeiten sich gerade durch eine solch eingreifende Maßregel der Annahme der Vorlage im Reichstage bieten, hofft aber durch scharfe Abgrenzung zwischen dem Begriffe des Heimarbeiters und des Hausindustriellen einen gangbaren Weg zur Ueberwindung des Widerstandes von Seiten der Parteien im Reichstage gefunden zu haben. Inwieweit dieser Optimismus berechtigt ist, werden die parlamentarischen Kämpfe des Januars und Februars 1908 zeigen. Der sozialdemokratische Parteitag. Auf dem sozialdemokratischen Parteitage in RüttenscheidEssen ging es am zweiten Verbandstage etwas lebhafter zu als am ersten, der im wesentlichen nur den Geschäftsbericht des Vorstandes gebracht hatte. Es entlud sich ein kleines Gewitter über den Reichstagsabgeordneten Noske wegen dessen Rede gelegentlich der Debatten über den Heeres=Etat, die vielen Genossen zu militärfreundlich und national gewesen war.— Am Montag wanderte gegen Schluß der Verhandlungen der viel bekämpfte Antrag des Vorstandes auf Gründung eines eigenen sozialdemokratischen, Nachrichtenbukeaus fast ohne jede Debatte in eine Kommisslon, aus der er zweifellos den Wünschen Bebels entsprechend am Schlusse der Woche wieder herauskommen wird. Hätte es hierbei eine Erörterung gegeben, so wären die Geister ganz gehörig auf einander geplatzt. Derartige Kraftproben riskiert man nach Dresden und den füngsten Reichstagswahlen anscheinend nicht mehr. Am Dienstag ließ zunächst der Abgeordnete Süde kum eine Strafrede gegen die freisinnige ,Volkspartei los, prophezeite ein baldiges Ende des Blocks und feierte die parlamentarische Tätigkeit der sozialdemökratischen Reichstagsfraktion als eine so vollkommene, daß eine Aenderung der Taktik gar nicht in Frage kommen könne. Abg. Noske, der die Angriffe wegen seinet„patriotischen“ Reichstagsrede kommen sah, wartete nicht erst, bis die Hiehe auf ihn herniedersausten, sondern kam dem Angriff durch eine sehr energische Verteidigungsrede zuvor. Noske suchte unter dem lebhaften Widerspruch der Versammlung nachzuweisen, daß er im Reichstage nur den Standpunkt eingenommen habe, den die Partei in der Frage der Landesverteidigung stets vertreten habe. Dr. Lentsch von der Leipz. Volksztg. bekämpfte den Vorredner scharf; als er aber von der Niederschmetterung der Armee Rußlands durch die dortige Revolution sprach, da konnte sich auch die Mehrzahl der radikalen Genossen das Lachen nicht verhalten. In seiner Verteidigungsrede führte der Abg. Noske weiterhin noch aus, daß die antimilitärische Bewegung in der Sozialdemokratie diese ins anarchistische Lager führen würde. Das Wort der sozialdemokratischen Dortmunder Arbeiterzeitung, lieber 10 Hervés(Hervé ist der Führer der antimilitärischen Bewegsing Frankreichs) als ein Vollmar, wird der Partei in Zukunft noch oft genug um die Ohren geschlagen werden. Redakteur Lentsch von der Mehringschen Leipz. Volksztg. warf dem Abg. Noske vor, er habe durch seine Reichstagrede Grundsätze der Partei preisgegeben. Es sei daher die Annahme des Kieler Antrages geboten, wonach künftig zum Militäretat nur solche Fraktionsredner bestimmt werden; die die Garantie dafür bieten, daß sie energisch gegen den Militarismus Stellung nehmen. Je flacher die Auseinandersetzungen über dieses Thema wurden, um so mehr zogen sie sich in die Länge. Abg. Ulrich=Offenbach hatte den Mut, zu erklären, daß die Art der Kritik seitens der Leipz. Volksztg. geradezu zu einem Skandal gewörden sei. 19 Finstere Gewalten. Roman von Erich Friesen. —.—(Nachdruck verboten.) Ja, auch er war betroffen worden von dem unseligen Verhängnis der Varena. Aber er hat die Kraft gefunden, es abzuschütteln. niemandem vorher war dies gelungen. Tiefer und tiefer sanket) stets die von ihm Befallenen hinab ins Nichts— bis Am frühen Tode. #### Er allein schwang sich empor aus geistiger Umnachtung, aus frühem körperlichen Siechtum zu voller Frische des Leibes und des Geistes. Lange Zeit rangen die finsteren Gewalten in seinem Hirn mit der klaren Vernunft. Oft fühlte der Bedauernswerte, daß etwas in ihm vorging, däs ihm Tod und Verderben bringen müsse oder neues Lehen. Hart kämpfte er mit sich selbst, als ihm dunkel zu ahnen begann, daß jener Mord und der Verlust seines Stockes die Ursachen seines traurigen Zustandes seien. In welchem Zusammenhang beides miteinander steht, war ihm jedoch völlig unklat. Immer wieder trieb es ihn wie mit Allgewalt hin zu jesem Ort, da vor Jahren das Entsetzliche geschah— nach dem sppressenumsäumten Veiher, als müsse ihm von dort Rettung kommen aus der Nacht des Vergessens. Und richtig— in dem Moment, als er auf der Suche nach dem sichte des Mörders, das ihm seine krankhafte Phantasie bei orspiegelung der ganzen Szene stets vorenthielt, als er im gendbeglänzten Weiher sein eigenes Spiegelbild erblickte— in diesem Moment schwand die Wolke aus seinem Gedächtnis. Klar und deutlich steht das grauenvolle Bild des Mordes vor einem geistigen Auge. a er selbst war der Mörder! Nicht jener, unglückVirgilio. Mellini, der schon seit beinahe fünf Jahren unschuldig im Zuchthause schmachtet. felbst ist der Mörder!!! #„ mit Flammenschrift grabt sich diese Erkenntnitz in sein sein Hirn.] Sein Herz bleibt vorderhand davon noch unberührt. Der natürliche Selbsterhaltungstrieb zwingt ihn, das Gebewahren; sein Gewissen schläft. Sein ganzes SinM. ist darauf gerichtet, die furchtbare Tatsache seiner Gattin wie Dr. Lombroso und vor allem Frau Mellini zu verbergen. Dieser ständige Aufwand von Willenskraft und Selbstbeherrschung trägt viel dazu bei, seine körperliche Genesung zu beschleunigen. Geist und Körper erstarken in gleichem Maße. Auch des Todes seines Kindes entsinnt er sich jetzt ganz deutlich. Ruhig vermag er mit seiner Frau über all die traurigen Einzelheiten jenes schweren Verlustes zu sprechen— so ruhig und gleichmütig, daß Teresita sich manchmal wundert über diese Seelenruhe. Sie ahnt nicht, daß die Seele in ihrem Gatten noch schlummert, daß erst der Geist zu neuem Leben erwacht ist. Dr. Lombroso steht vor Amadeos plötzlicher Genesung wie vor einem Wunder, vor dem die medizinischen Wissenschaften schweigen müssen. Als Nervenarzt weiß er nur zu gut, daß es Fälle gibt, die von höheren Gewalten geleitet werden. Und Teresita? Ach, sie ist überglücklich. Nie hatte sie zu hoffen gewagt, daß ihr Gatte wieder genesen würde. Ihr Herz ist übervoll von Dankbärkeit für den Allmächtigen, der ihr das Liebste auf Erden wiedergeschenkt. # Nur zu'gern besolgt sie den Rat ihres alten ärztlichen Freundes, mit Amadeo ein Jahr auf Reisen zu gehen... Sie suchen das Land der Mitternachtssonne ebenso auf, wie die Wüsteneinsamkeit Arabiens, die geweihten Stätten Palästinas sowohl, wie das Gedonner des Niagarra. Und jede dieser Reisen mit ihren so verschiedenartigen Eindrücken wirkt anregend auf Amadeos Geist und Körper. Sein Schlaf ist vorzüglich, sein Appetit desgleichen. Bald beginnt er, sich aufs lebhafteste für die politischen Tagesfragen zu interessieren. Auch seine frühere Vorliebe für die Naturwissenschaften erwacht wieder. Er gibt sich sogar daran, seine Reiseerlebnisse niederzuschreiben. Nach beinahe einem. Jahre ungezwungenen Herumschlenderns in aller Herren Länder kehren Graf und Gräfin Varena frischer und lebensfroher denn je in die Heimat zurück. Auf Amadeos ausdrücklichen Wunsch gehen sie nicht erst nach Rom, sondern sogleich nach ihrer Sommerresidenz in Frascati— in Teresitas Augen ein neuer Beweis seiner vollkommenen Genesung. Mit Jubel wird der Gutsherr begrüßt; man hat sich nachgrade daran gewöhnt, den alten Grafen Riccardo, der sich in einem winzigen Tefl des Palazzos eingekapselt hat, wie sicht mehr unter den Lebenden weilend zu betrachten. Als Graf Amadeo an der Seite seiner schönen Gemahlin, gefolgt von einem Schwarm von Freunden, unter dem Jubel des Volkes in Frascati Einzug hält— da fühlt er sich stolz und zufrieden. Kein Gedanke mehr taucht in ihm auf an jenen Mord, der einen Unschuldigen ins Zuchthaus brachte. Selbst als Teresita ihm beim Abschicken der Einladungslarten auch den Namen der Frau Mellini nannte, blieb er vollkommen gleichgültig, Warum soll die alte Dame nicht unter den Gästen sein, wenn seine Frau ihre Anwesenheit wünscht? Was liegt daran?... Ja, Graf Amadeo Varena fühlt sich stolz und zufrieden unter den begeisterten Evvivarufen der braven Bewohner von Frascati—— bis er plötzlich mitten in dem jubelnden Volk eine kleine, zierliche Frauengestalt erblickt, deren große, schwarze Augen mit halb vorwurfsvollem, halb entsetztem Ausdruck in die seinen starren.... Bei Graziellas Anblick erwacht alles wieder, was er vergessen wähnte und begraben im Schohe der Zeit. Sein Gewissen rührt sich. Ganz leise nur; aber— es schlummert snicht mehr. Und unter der Einwirkung dieses erwachenden Gewissens betrachtet er jetzt auch Frau Mellini mit andern Augen, jene unglückliche Mutter, deren einziger Sohn seine herrlichste Jugendzeit im Zuchthaus vertrauert— für ein Verbrechen, welches er nicht begangen; während der wirkliche Mörder bejubelt und: gefeiert wird! Sein erster Gedanke ist, die Stimme des Gewissens zum Schweigen zu bringen. Mag die alte Frau weiter leiden! Und ihr Sohn dazu! Er, Amadeo, ist ja nicht schuld daran, daß alles so gekommen. Auch er hat Verpflichtungen— heilige Verpflichtungen gegen seine Frau, gegen seinen alten Vater, gegen seinen vornehmen, geachteten Nametz! Und vielleicht auch, wenn er dereinst wieder ein Kind sein eigen nennen sollte— Verpflichtungen gegen das Kind! Fort also mit dem unbequemen Gewissen! Fröhlich will er sein und lustig! Und jede Sorge verbannen und jede Neue! Und das Leben genießen, so lange es geht! Doch um diesen Vorsatz zur Ausführung bringen zu können, ist zweierlei nötig: er darf aus seiner Gewissensruhe weder durch Graziella; noch durch Frau Mellini beständig aufgeschreckt werden. Beide müssen deshalb fort von hier: Frau Mellini reist ohnehin in ein paar Tagen wieder ab, und er wird Sorge tragen, daß sie nicht wiederkommt.! Und Graziella?.. Mit ihr hat er leichtes Spiel. Wird sie nicht selbst froh sein, einen Ort verlassen zu können, der für e eine solch schreckliche Erinnerung birgt? (Fortsetzung folgt.) Der Karlsruher Genosse Weißmann wagte es sogar, für die Kolonialpolitik eine Lanze einzulegen und der Reichstagsfraktion zu empfehlen, sich einen kolonialen Beirat zuzulegen oder die Kolonien an Ort und Stelle persönlich zu studieren. Er wurde natürlich ausgelacht und fand, nur ganz vereinzelte Zustimmung. Aber die Tatsache, daß auf einem sozialdemokratischen Parteitage zum ersten Male ein Wort zu Gunsten der Kolonien gesprochen wurde, ist doch bemerkenswert Rußland. Die Strandung der Zarenjacht Standart in den finnischen Schären stellt sich als eine Erzhummelei der russischen Marineverwaltung heraus. Mit der Erforschung des Fahrwassers bei Hanghö waren nicht diesfinnländische Lotsekverwaltung, sondern russische Marineexpeditionen betraut; die der Regierung jährlich gegen 4 Millionen Mark kosteten. Das Marineministerium hat diese Expeditionen gar nicht oder doch voll kommen, ungenügend ausgeführt und sich auf dem nicht me ungewöhnlichen Wege damit, begnügt, die Gebühren einzuste Aus der Entsendung des Polarstern in die finnischen Schät schließt man in Kopenhagen, daß es doch noch zu einer Bege nung des Königs Eduard mit dem Zaren, kommen werde! In Odessa kam es zu neuen judenfeindlichen. Aus schreitungen. Die Befehle des neuen Stadthauptmanns hatten nur kurze Wirkungsdauer. In, Warschau wurden vom Kriegsgericht wegen nihilistischer Umtriebe 9 Arbeiter zum Tode durch den Strang verurteilt, 2 zu 8jähriger Zwangsarbeit, 13, darunter 2 Frauen, wurden freigesprochen. Marokko. Die Vorgänge in Marokko haben eine beruhigendere Wendung genommen. Die Verhandlungen der Stämme untekeinander, die ein offenbares Friedensbedürfnis empfinden, mächen hoffentlich weitergehende kriegerisché Maßnahmen Frankreichs unnötig. Sultan Abdul Aziz befindet sich auf der Reise nach Rabat, hat er mit seinem Stiefbruder und Gegensultan Mulay Hafid einen Zusammenstoß, so wird sich Frankreich in diese innere marokkanische Angelegenheit nicht einmischen. Auch Rabat wird von den Franzosen nicht besetzt werden. In Marokko mehren sich die auf baldige Herstellung des Friedens hindeutenden Anzeichen. Die Bergstämme zeigen sich ernstlich zur Unterwerfung bereit. General Drude teilte ihnen mit, sie könnten ihre Waffen behalten, wenn sie Geiseln dafür stellten, daß sie den Orten Casablanca, Rabat, Mazegan, Mogador ud Tetuan sich auf 12 Kilometer fernhalten würden. Wegen Tangers soll mit den Stämmen des Stadtbezirks besonders verhandelt werden. Clemenceau erklärte nach den eingegangenen Berichten, man stehe in Marokko am Ende des Feld zuges. Soziales. Neuß, 16. Sept. Am vergangenen Sonnlag tagte hier der 13. Delegiertentag der Arbeiter=Vereine der Erzdiözese Köln. Auf dieser stark besuchten Tagung wurde u. a. auch ein Entschließung über den'§ 23, Absatz 3 des Einkommensteuergesetzes gefaßt. Diese Entschließung lautet wie folgt:„Der 13. Delegiertentag der katholischen Arbeitervereine der Erzdiözese Köln erblickt in dem durch die Novelle zum preußischen Einkommensteuergesetz vom 19. Juni 1906 geschaffenen§ 23 Abs. 3 eine Ausnahmebestimmung zu Ungunsten der Zensiten mit einem aus Lohn oder Gehalt resultierenden Jahreteinkommen bis 3000 M aus folgenden Gründen: 1) Während im allgemeinen für alle Einkommen über 3000 i die subjektive Deklarationspflicht festgelegt ist, sind die Lohn= usw. Einkommen unter 3000 i durch den beregten§ 23 Abs. 3 der objektiven Deklarationspflicht unterworfen; dies bedeutet gegenüber den Zensiten ersterer Art insoweit eine Schlechterstellung, als denselben bei der subjektiven Deklaration die Möglichkeit gegeben ist, ihr Einkommen in einem für sie steuerlich günstigen Effekt zu berechnen; 2. ist die objektive Deklarationspflicht auch nur für die Einkommen aus Lohn oder Gehalt getroffen worden, während die entsprechenden Einkommen aus Gewerbe, Landwirtschaft usw. unberührt bleiben. Der Delegiertentag fordert deshalb die Beseitigung des Absätzes im genannten Paragraphen, sowie weiter aus sozialen Gründen nachstehende Erleichterungen der wirtschaftlich schwachen Zensiten durch eine Abänderung des Einkommensteuergesetzes: 1. Heraufsetzung der Mindestgrenze von 900 Mark(§ 17) entsprechend den veränderten Wirtschaftsverhältnissen und der verminderten Kaufkraft des Geldes. 2. Der abzugsfähige Betrag für nicht selbständig veranlagte unterhaltungsbedürftige Familienangehörige(§ 19) ist für die Einkommen bis zu 4500 A wie folgt festzusetzen: für die erste 50 J, für die zweite 75 M. für die dritte 100 J, für die vierte 125„ und für jede weitere Person 150 M.— 3. Das Lohneinkommen der Arbeiter, Dienstboten, Gewerbegehülfen, technischen und kaufmännischen Beamten, welches aus Ueberstunden(außerhalb der regelmäßigen ortsüblichen oder tariflich festgesetzten täglichen Arbeitszeit) sowie Sonn= und Feiertagsarbeit herrührt, ist, nur zur Hälfte anzurechnen.— 4. Das Kommunalabgabengesetz ist im§ 38 dahin abzuändern, daß durch Gemeindebeschluß die Kommunalzuschläge für die unteren Einkommensteuerstufen zu geringeren, abwärtssteigenden Beträgen in Ansatz gebracht werden können. Ferner erblickt der Delegiertentag in dem Einkommensteuergesetz eine Ausnahmebestimmung gegen die Konsumgenossenschaften: 1. Weil die Konsumvereine nur allein zur Steuer herangezogen werden, obschon sie die gleichen Tendenzen wie andere Genossenschaften verfolgen. 2. Weil die Konsumvereine vorwiegend aus Arbeitern zusammengesetzt sind, und dieselben den Vorteil der Konsumvereine am besten gebrauchen können. Der Delegiertentag erwartet deshalb, daß inbezug auf die Genossenschaften auch im preußischen Abgeordnetenhaus nach dem Grundsatze verfahren wird: Gleiches Recht für alle“. den Provinzen. Viersen, 18. Sept. Neue durchgehende Wagen werden am 1. Oktober für den Winter in verhältnismäßig großer Zahl eingestellt. Zwischen Basel und Zévenaar verkehrt ein Schlafwagen über Straßburg=Weißenburg=Münster a. St. KKoblenz=Köln=Emmerich. Ebenso gibt es einen Schlafwagen zwischen Innsbruck und dem Haag über Stuttgart=Karlsruhe=Mannheim= Koblenz=Köln=Oberhausen. Ein Speisewagen wird zwischen Wiesbaden und Vlissingen über Niederlahnstein=DeutzDüsseldorf=Oberhausen=Wesel laufen.: Der bisher zwischen Amsterdam und Karlsruhe laufende Speisewagen wird linksrheinisch über Köln, Bingerbrück, Münster am Stein und Straßburg bis Basel durchgeführt. Ebenso gibt es neue durchgehende Wagen erster und zweiter Klasse zwischen Vlissingen und Basel auf diesem Wege, Neu eingestellt werden fexner dürchgehende Wagen zwischen Rotterdam und Köln über Emmerich und Oberhausen, ebenfalls erstet und zweiter Klasse. Zwischen Eger und Oberhausen erhält der Schlafwagen auch Kursabteile erster und zweiter Klasse.=Außerdem wird dem Zuge nachträglich ein Wagen dritter Klasse beigefügt. Neue Züge werden ferner mit durchlaufenden Wagen zwischen Hamburg und Köln ausgestattet. Von Kiel verkehren jetzt schon Wagen erster und zweiter Klasse über Hamburg, Köln und Lüttich nach Paris. Diese Züge erhalten am 1. Oktober auch die dritte Klasse. Neue Durchgangswagen gibt es ferner zwischen Frankfurt a. M. und Dortmund über Mainz, Koblenz, Köln, Duisburg, Essen und Bo chum. Hagen erhält durchgehende Wagen nach Amsterdam, Rotterdam und dem Haag über Emmerich, Oberhausen, Mülheim(Ruhr) und Essen. Der Schlafwagen zwischen Vlissingen und München erhält auch Kursabteile erster und zweiter Klasse, ebenso der Schlafwagen Haag=Stuttgart=Innsbruck. Krefeld, 14. Sept. Aus Anlaß der Einverleibung der Landgemeinden Bokum, Verberg und Oppum in Krefeld werden vom 15. Oktober ab die Postanstalten in Bockum und Oppum die Bezeichnung Krefeld=Bockum und Krefeld=Oppum führen. Von demselben Tage ab erhält auch das Postamt in Linn die Bezeichnung Krefeld=Linn. Die Stadtgemeinde=Krefeld mit den Postanstalten Krefeld, Krefeld=Bockum, Krefeld=Linn und Krefeld=Oppum bildet infolge dieser Benennung ein einheitliches Taxgebiet, in dem für Postsendungen die Ortstaxe und für Telegramme die Taxe der Stadttelegramme angewendet werden. Weiterhin wird ebenfalls vom 15. Oktober ab der Nachbarortsverkehr von Krefeld auf Uerdingen ausgedehnt, sodaß von dem genannten Tage ab zwischen den Postanstalten des ganzen Stadtgebietes Krefeld einerseits und den Postämtern in Fischeln, Hüls, Königshof und Uerdingen anderleits für Briefe und Fernsprechverbindungen die Ortsgebührensätzelgelten. Kr. Ztg. Krefeld, 17. Sept. Der hochw. Herr Ehrendomherr und berpfarrer, an St. Dienysius, Msgr. Lefranc, wird am 24. ovember d. J. 25 Jahre als Dechant dem Dekanate Krefeld vorstehen. Die kirchliche Fejer die es höchst seltenen Jubiläums witd am Montag, den 25. November in St. Dionysius stattfinden. Bei derselben hat Se. Eminenz der Herr Kardinal und Erzbischof Fischer sein Erscheinen in Aussicht gestellt. Kempen, 17. Sept. Gestern vormittag starb nach längerer Krankhzit, der auch in Viersen bekannte Notar Klker. Vor mehreren Jahren hatte er sich als Rechtsanwalt hier niedergelassetz. Zur Schonung seiner Gesundheit trat der Hingeschiedene nach dem Tode des Notars Justizrat Scherer in dessen Amt, das erjedoch nur kaum 2 Jahre ausüben konnte. Korschenbtoich, 16. Sept. Gestern Morgen fanden Arbeiter in der Nähe des Kirchhofes, wo vom städtischen Gaswerke in M.Gladbach eink neue Rohrleitung gelegt wird, die Leiche des Arbeiters Karl Hoster aus Pesch. Et hatte bei einem Sturze in den offenen. Rohrgraben in der Dunkelheit das Genick gebrochen.„Die Untersuchung ist eingeleitet. Es handelt sich darum, ob der Graben genügend beleuchtet war, ob der Mann etwa in der Trunkenheit verunglückt ist oder endlich, ob ein Verbrechen vorliegt. W. L.=Ztg. Neuß, 17. Sept. Eine Bezirksversammlung des Néußer Bürgervereins fand vorgestern Morgen im Restaurant Wolfgarten statt. Den Vorsitz führte Herr Stadtverordneter Hellersberg, der zunächst einen kürzen Ueberblick über das in den letzten Jahren, seit dem Bestehen des Bürgervereins, Geschaffene gab und namentlich die Verbesserungen, im nördlichen Stadtteil schilderte. Besonders interessant war es, zu erfahren, daß schon eine Besichtigung der für eine elektrische Bahnverbindung nach Kaarst, Schiefbahn inbetraget kommenden Strecke von zu ständiger Seite erfölg Baues der Strecke in Städtverordneter, Gefügelzuchtinspektor Müller ergänzte die Ausführungen des Herrn Hellersberg. Düsseldors, 17. Sept. Bei der Station Eller ist ein Rottenarbeiter von einem Eisenbahnzuge überfahren und sofort getötet worden. Aachen, 14. Sept. Wie aus Weismes gemeldet wird, ist ein Waggon mit 14 Stück Vieh, das auf dem dortigen Markte gekauft wurde, auf dem Bahnhofe Ulflingen in verendetem Zustande angekommen. Jedenfalls sind die Tiere wegen nicht genügender. Lüftung erstickt. Köln, 16. Sept. Ein tragikomischer Vorfall, bei dem die Feuerwehr sich als„Mädchen für Alles" bewährte, trug sich, dem Köln. L.=A. zufolge in aller Frühe in der Streitzeuggasse zu. Als das 19jährige Dienstmädchen einer dort wohnenden Herrschaft heute morgen gegen 4½ Uhr nach Hause kam. bemerkte es, daß es den Hausschlüssel vergessen hatte. Um unbemerkt in das Haus zu gelangen, verfiel sie auf den Gedanken. den Weg durch das Kellerfenster zu nehmen. Es versuchte also, sich durch die Kelleröffnung in die Tiefe zu lassen. Aber, o weh! Die Oeffnung war zu eng und auf halbem Wege blieb die Aermste stecken und je mehr sie sich wand und drehte, um so mehr, klemmte sie sich fest. Jämmerlich schrie sie schließlich um Hilfe. Erschreckt eilten nächtliche Passanten herbei, die gar bald den Zusammenhang begriffen und sich mitleidig daran machten, das Mädchen aus seiner Zwangslage zu befreien. Aber die dicken Kellermauern spotteten allen Anstrengungen. Da kam ein Schlauberger auf den Gedanken, die Feuerwehr zu alarmieren die denn auch gleich darauf mit mehreren Fahrzeugen heranrasselte. Mittels Brecheisen mußte die Kelleröffnung erweitert und so das Mädchen„herausgehauen“ werden. Als das Mädchen endlich gerettet war, zeigte sich, daß es durch seinen Streich sich erhebliche innere Verletzungen zugezogen hatte. Trotz der frühen Morgenstunde hatten sich zahlreiche Neugierige ange sammelt. 5 Brühl, 16. Sept. Heute abend ist hier ein Mann von der Köln=Ponner=Kreisbahn überfahren und sofort getötet worden. Die Persönlichkeit des Unglücklichen konnte## is jetzt nicht fest gestellt werden. Kalt,„16. Sept. Gestern nachmittag gegen 4 Uhr ereignete sich auf der Hauptstraße in der Nähe der Post ein, schrecklicher Unfall. Ein Straßenbahnwagen der Linie Kalk—Lindental hatte, wie Augenzeugen berichten, auf der Fahrt nach Köln, an der Ecke der Mülheimer Straße das 5jährige, einzige Töchterchen des Konditors Heidmann gestreift und eine Strecke mitgeschleift, wodurch das Kind unter den Wagen geriet. Beide Beine waren abgefahren. Der Vater des Kindes, der in der Ladentür stand, sprang auf das Geschrei der Umstehenden hinzu und half den Wagen hochheben, ohne jedoch zu wissen, daß sein eigenes Kind darunter lag. Man kann sich'den Schrecken denken, als der Vater die schrecklich verstümmelte Leiche seines Kindes vor sich sah.„ Hochheide, 16. Sept. Das gestern hier abgehaltene Feuerwehrfest wurde durch einen Unfall gestört. Beim Festzug schauten die Pferde der Hochheider Spritze und gingen durch. Den auf der Spritze heftädlichen Mannschaften war ein Abspringen unmöglich. Die Pferde rasten gegen einen Pfeiler der elektri Essen, 17. Sept. der 14jährige Realst n gegen schen Straßenbeleuchtung und erfaßten zwei Spielleute der Möerser Feuerwehrkapelle sowie zwei Kinder. Ein Kind und ein Tambour wurden lebensgefährlich verletzt. Kreuzau(Kreis Düren), Ein hier in Quartier liegender Soldat vom 8! Pionier=Bataillon zeigte seinem Quartiergeber sein Gewehr, wobei sich eine noch im Laufe befindliche Platzpatrone, entlud und eine Schlagader derart verletzte, daß der Pionier einige Stunden später an der Verblutung gestorben ist. Heimbach(Eifel), 16. Sept. Rauflustige Burschen haben nachts in der Nähender Bahnstation einen Eisenbahnbeamten überfallen und ihn durch einen Stich in die Herzgegend lebensgefährlich verletzt. Nachdem er nach Düren ins Krankenhaus überführt war, starb der erst seit einigen Monaten verheiratete junge Mann. Emmerich, 16. Sept. Gestern morgen stürzte ein 39jähriger Malergehülfe so unglücklich die Treppe hinunter, daß er schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden mußte, wo er heute vormittag starb. Essen, 16. Sept. In dem benachbarten Rotthausen ist bei einer Schlägerei zwischen Bergleuten einer durch Messerstiche ge tötet, ein anderer durch einen Schuß schwer verletzt worden. wurde vom Zuint aus Essen=West. Er beim Spielen seinen Sptelgenossen mit einem Teschin erschossen. Münster i. W., 17. Sept. Die Borghorster Weberei in Borghorst ist bis auf die Mauern niedergebrannt; das Maschinensaus und alle Gebäude sind vernichtet; der Schaden beziffert sch auf eine Million.„ Vermischtes. Marbura, 16. Sept, Heute Abend. rannte unweit Kirchhain ein führer###r Bierwagen gegen eine geschlossene Schranke an der Streck Kassel=Frankfurt.. Der Schrankenwärter Rhein aus Allendorf wollt es aufhalten, kam aber durch den Anprall gegen die geschlossene Schranke mit dem Pferd aufedem Wegeübergang zu Fall und wurde von dem geradeeheranbrausenden Schnellzug 74 Kassel=Frankfurt überfahren. Wärter und Pferd wurden getötet und das Fuhrwerk zertrümmert, weiterer Schaden ist nicht entstanden. Der Wärter ist Vater von 6 unversorgten Kindern. Ueber eine Explosion giftiger Gase in einer Grube der Kohlenbergwette Saar und Mosel in Metlenbach in Lothringen, wird berichtet: Das Unglück geschah nachts auf der 335=Mekersohle in einem Querschachk. Zwölf Mann unter Aufsicht eines Schießmeisters ständen im Begriff, einen Schuß abzufeuern, der in ein neu angehauenes Flöz eingetrieben war. Anscheinend traf dieser eine im Flöz eingeschlossene Gasansammlung, die sich unter einer furchtbaren Explosion entzündete. Die über 50 Meter von der Schießstelle entfernt stehenden Arbeiter wurden mehrere Meter weit fortgeschleudert. Vier Bergleute waren sofort tot, 3 verwundet, davon einer tötlich. Die Toten sind arg verstümmelt. Der Tod ist durch Schädelbruch eingetreten: Dem Schießmeister wurde der Bauch aufgerissen.„Die Nichtverletzten stürmten in wilder Hast davon. Die Rettungsmannschaft arbeitete#mit Todesverachtung. Zum Glück entstand keine Kohlenstaubexplosion, dank der guten Berieselung. Die Besichtigung der Unglücksstätte ergab kein fremdes Verschulden. Gerichtliches. s Düsseldorf,,16. Sept. Der Tiefbauunternehmer„ Ludwig Andre hierselbst machte im verflossenen Jahre der Ortskrankenkasse für Handwerker die Mitteilung, daß er sich in finanzieller Bedrängnis befinde und die Kasse für die ihr noch zukommenden Beiträge aus der Versicherungspflicht seiner Arbeiter sofort bei ihm pfänden, möge, ehe dies seitens anderer Gläubiger geschehe. Die Kasse tat das jedoch zu spät und Andre schuldet ihr heute noch Beiträge in Höhe von 1940 M. die er zu Zweidrittel bereits seinen Arbeitern vom Lohn abgehalten hat. Auf Grund des§ 82b des Krankenversicherungsgesetzes erstattete der Kassenführer gegen ihn Anzeige wegen Unterschlagung, doch: erkannte die Strafkammer auf Freisprechung mit der wesentlichen Begründung, daß Andre s. 3. die Kasse zur Pfändung, aufgefordert habe und ihm deshalb ein strafbares Vorenthalten der Beiträge nicht nachgewiesen werden könne. s Düsseldork. 16. Sept. Ein gemeingefährlicher Heiratsschwindler, er wegen desselben Vergehens bereits vorbestraft ist, stand heute in der Person des hier wohnenden Schneidermeisters Ankon Voß vor der Strafkammer. Obwohl verheiratet und Vater zweier Kinder, hatte V. ein Heiratsgesuch erlassen, sich als Hausbesitzer sowie Inhaber eines Vermögens von 27000 M ausgegeben und eine sich meldende Geschäftsfrau um 400 M beschwindelt. Beide standen bereits wegen Ankaufs eines Hauses in Unterhandlung, als durch Zufall die Heiratskandidatin den wahren Sachverhalt erfuhr. Das Gericht verurteikte den Betrüger angesichts seiner vielen Vorstrafen zu 18 Monaten Gefängnis. Kinder als Urkundenfälscher und Einbrecher. Die Berliner Strafkammer verurteilte eine 13jährige Schülerin wegen Urkundenfälschung zu 10 Tagen Gzfängnis, beschloß jedoch, sie der Strafaussetzung zu empfehlen. Die Kleine hatte mit ihrem noch nicht strafmündigen Bruder Kinderwagen gestohlen und unter Vorzeigung eines gefälschten Ausweises verkauft. Das Geld wurde vernascht.— Die Wiener Polizei verhaftete vier junge Einbrecher, Kinder, die 6 bis 9 Jahre zählten. Für den Erlös des Diebesguts wurden Näschereien gekauft.— Ein 14jähriges Mädchen, das aus Sehnsucht nach der Mutter das Anwesen seines Dienstherrn anzündete, wurde in Flensburg zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt. Arbeiterbewegung. Antwerven, 17. Sept.“ Der Vorsitzende der Handelskammer Corty, hat trotz der Ablehnung seines Ausgleichsantrags die Hoffnung auf eine baldige Einstellung des Feindseligkeiten im Hafen nicht aufgegeben. Er versucht nun, die Ausstandsführer und die Docker zur Annahme der Bedingungen des Hafenbundes zu bestimmen und erklärte gestern abend, er, habe nach einer Unterredung mit den Ausskandsführern der sozialistischen Gewerkschaft„Wollen ist Können“ den Eindruck gewonnen, daß diese die Führung des Ausstandes niederzulegen und so die Annahme des Ultimatums des Hafenbundes zu ermöglichen geneigt seien.“ Gleichzeitig mit der Wiederaufnahme der Arbeit, der Herr Corty gegen Ende dieser Woche entgegensieht, wird ein aus zwei Dockern, zwei Kaufleuten uno zwei Schiffereedern bestehendes Schiedsgericht benannt, das unter dem Vorsitz des Bürgermeisters seine Entscheidung über sämtliche Arbeiterforderungen innerhalb 48 Stunden verkünden soll. Heute arbeiten 3500 Einsteher auf 106 Schiffen; noch 16 große Dampfer warten auf Einlaß. Nach dem gestrigen Ministerrat entsandte der Ministerpräsidentde T## seinen Sekretär zum Bürgermeister Hertog. Ueber die Unterredung ist nichts bekannt. Landwirtschaftliches. Jülich, 16. Sept. Der Jülicher Rübenbauerverband beschloß gestern in einer besonders dazu einberufenen Versammlung, den Anbau von Zuckerrüben mindestens auf die Hälfte einzuschränken, weil der von den Fabriken für das nächste Jahr gebotene Rübenpreis von 95 4 für den Zentner den Rübenbau zunlohnend macht und zurzeit der vermehrte Anbau von Getreide und die Ausdehnung der Viehhaltung größere Einnahmen, wie der Rübenbau, versprechen. Dieselben Beschlüsse faßten bereits in voriger Woche die Rübenbauerverbände Bergheim und Neuß; die anderen rheinischen Kreisverbände werden vermutlich folgen. Handel und Verkehr. Vom Geldmarkt. Der neue Ausweis der Reichsbank läßt eine Besserung der Lage der Bank um 23 Millionen A erkennen. Das Gespenst einer neuen Diskonterhöhung scheint damit bis auf weiteres gebannt zu sein. Die neueste namhafte Kurssteigerung unserer Reichsanleihe wird auf Ankäufe des Auslandes zurückgeführt, wie denn überhaupt englisches und französisches Kapital seit längerer Zeit dem deutschen Rentenmarkt lebhafte Aufmerksamkeit widmet. En Berliner Börsengerücht wöllte bereits von der offiziellen Einführung der deutschen Reichsanleihen an der Pariser Börse wissen als— Dank für das deutsche Entgegenkommen in Marokko! Nach dem Stande der Reichsbank ist eine Erhöhung des Diskonts in diesem Monat nicht nötig. Der Diskont ist auch ohnehin hoch genug. Aus der Umgegend. teln, 17. Sept.(Stadtrat.) Unter Vorsitz des Bürgerndahl fand heute eine Sitzung des Stadtverordneten=Kolledie fast drei Stunden währte. Auf der Tagesordnung derweitige Festsetzung der Baufluchtlinie an der Bahnstraße. merkt, daß diese Straße. s. Z. vom Kollegium auf eine m festgesetzt wurde, Gegen.# efelder Gisenbahngesellsch „ beide aus Ottersheim. 3 waren auf sie aus dem Walde abgefeuert worden; wotrafen. Fünf der Tat verdächtige Burschen wurden id die Erbreiterung der Straße an dieser Stelle in sle gerade von Tausenden von Ausflügler begangen Kosten für Aykauf einer Wohnung für den Ger noch der einzige Ort im Kreise, wor der G er Gar Preis Wohr lschaft gefunde enbahn=Kommissar beteiligte. Dieser hat sein Gutächten dasen, daß die Straße auch eine genügende Breite mit 13 in Bahnhof Süchteln sei im Kriegsfalle für militärische Zwecke und der Streifen, den infolge der Erbreiterung der Straße bahn=Gesellschaft verlöre, müßte diese dem Militärfiskus ügung stellen, um dort Baracken errichten zu können. Das m beschließt, daß die Straße alf 18 m auszulegen sei. nderung der Besoldungsordnung für die Lehrpersonen. Ein früherer Beschluß des Kollegiums ist von der Regierung nicht genehmigt gorden, er wird dahin abgeändert, daß die Hauptlehrer=1550 M. Klassen1500 Grundgehalt bekommen. 8. Herstellung einer gepflasterten an der Gartenstraße. Die Notwendigkeit wird vom Kollegium unt. Vorerst soll äber bei Schmügler ein Einfallschacht gemacht pen, der schon einen Teil des Uebelstandes beheben wird. Weiter bließt das Kollegium zu diesem Punkt Ortsbesichtigung abzuhalten die Erbreiterung der Straße an dieser Stelle in die Wege zu leiten, gen wird. 4. Deckung Gendarmen. SüchtelnGendarm noch keinemstwohnung hat. Die Gemeinde hat auf der Gartenstraße das Haus dem Steuerassistenten Schmel für den Preis von 9000 M angekauft; Stall muß noch gebaut werden. Die Wohnung liegt in der Nähe Post, des Bürgermeisteramtes und der Bahn. Das Kollegium stimmt Kauf zu und setzt die Miete auf 600 M fest. ö. Weiter=Ausbau Heitweges. Dieser Weg wird 9zehrtel von der Firma Freudenze Abfuhr der Formerde benutzt und infolge der schweren en kotal zerstört. In der Zeit vom 18. Dez. 1906 bis heute sind diesen Weg 2584,20 Mk. aufgewandt, womit noch nichts Daueres geschaffen ist. 1255 Mk. müssen noch angelegt werden, um einigerden Weg auszubauen. Bisher hat die Firma Freudenberg zu den altungskosten die Hälfte beigesteuert,— allerdings erst auf den luß des Kreisausschusses—. Das Kollegium beschließt, daß die a von heute ab dreiviertel der Unterhaltungskosten des Weges zu sen hat. Außer der Tagesordnung kamen noch mehrere allgemein miteressante Gegenstände zur Verhandlung, worüber wir in der nächsten Rummer berüchten werden. Neuwerk, 17. Sept. Dem Herrn Lehrer Friedrich Wolff in Engelbleck ist aus Anlaß seines Uebertrilts, in den Ruhestand zum 1. Oktober d. J. der Adler der Inhaber des königlichen hausordens von Hohenzollern verliehen worden. M.Glabbach, 17. Sept. Entsprungen ist in der vergangenen Nacht, II, El. Ztg., aus dem hiesigen Polizeigefängnis der Schreiner Muth, welcher als Transportgefangener sich auf dem Wege von Kleve zu dem Zuchthaus nach Werden befand, wo er eine mehrjährige Zuchthausstrafe verbüßen sollte. Der verwegene Bur ar hatte sich aus seiner. Leib= und Bettwäsche einen Strick gedreht und sich daran aus dem Fenster seiner im ersten Stockwerk gelegenen Zelle zur Erde gelassen, nachdem er einen Stab des an dem Fenster angebrachten Gitters verbogen und sich durch die enge Oeffnung gezwängt hatte. Da er Sträflingskleidung lrägt und die Polizei, welche die Verfolgung des Flüchtlings sofort eifrig aufgenommen hat, ihm allem Anschein nach hart auf den Fersen ist, dürfte er sich seiner Freiheit nicht lange ersreuen. Rheydt, 17. Sept. Zu einem hiesigen Schlossermeister kam am Freitag ein Geselle, der angab, aus Brüssel zu kömmen. Er arbeitete auch einige Stunden, nahm 4 q Vorschuß, entlieh von einem Arbeiter.7 M und stahl ein Fahrrad, worauf er perschwand.— Vorgestern wurde ein Fabrikarbeiter von einem hiesigen Althändler dabei abgefaßt, als er gestohlenes Kupferrohr verkaufen wollte. Das Rohr wog 50 Pfund und stammte aus einer Fabrik in Mülfort. ein Mann namens. Lichtenberger, Schüsse waren auf von 2.1 verhaftet Unglück im Manöver. Laibach, 18. Sepi. Bei den Schlußmanövern des 13. Armeediese Erbreiterung, hat die lk#rps sind mehrere scharfe Schüsse gefallen, wodurch ein Unterst Einspruch erhoben. Es osfizier und ein Gefrekter getötet worden sein sollen. Die Unterattgefunden, woran sich auch ein suchung hat ergeben, daß die Schüsse von Soldaten des 26. Inftr.= .— da.[Regiments abgegeben wurden. Bei Soldaten dieses Regiments wurden noch 7 Patronen gefunden. Gegen diese Soldaten und ihre Offiziere soll eine strenge Untersuchung eingeleitet werden. Folgenschwere Katastrophe. Rom, 17. Sept. In Bagni Acque Albule bei Tivoli ereigneze sich heute gegen Abend im Laboratorium einer Fabrik für Feuerwerkskörpet eine furchtbare Explosion. Dem„Messagero“ zufolge sind 7 Arbeiter ein Opfer der Katastrophe geworden. Drei von ihnen sind tot, auch eine Frau befindet sich unter den Getöteten. ist das Unglück nicht der Explosion einer Granate zuzuschreiben, sondern dem Umstand, daß sich infolge Ausströmung von Gas Pulver entzündete, als zum Zwecke der Einführung einer neuen Ladung der Verschluß eines Geschützes geöffnet wurde. Tokio, 18. Sept. In einem Bergwerk bei Kotero brach heute Feuer aus, das sich auf das Dorf ausdehnte und hundert Häuer in=Schutt legte. Bei dem Versuche die Zeche zu retten, brach das Wasser los und die Flut ergoß sich in das Dorf. 30 Einwohner sind ein Opfer der Katastrophe geworden. Oeffentlicher Wetterdienst: Dienststelle: Meteorologisches Observatorium aachen. Voraussichtliche Witterung für die vom Abend des 18. Sept. bis zum nächsten Abend. Morgen trocken bei wechselnder Bewölkung; schwache bewegung Temperatur nicht erheblich geändert. Bekanntmachung. Brüssel, 18. Sept. Bei der internationalen Ballonwettfahrt wurde der deutsche Ballon„Pommern" erstet. Er ist in Bayönne gelandet.) Tokio, 18. Sept. Unter den bei der Explosion auf dem Kriegsschiff.„Kashima“ getöteten Personen befinden sich 5 Offiziere und 22 Mann. Zwei Offiziere und 6 Mann sind schwer und zwei Offiziere und 5 Mann leicht verletzt. Wahrscheinlich Kal. Eisenbahn=Bauabteilung in Rheydt -0. Aufstollung des LeerAuf Antrag der Kgl.. wird der Pilatusweg hierselbst behufs Aufstellung d gerüstes für das Betonbauwerk vom 23. d. Mts. ab auf die für Fuhrwerks= und Fußgängerverkehr gerüstes für Dauer von 8 Wochen gesperrl. Neuwerk, den 17. September 1907. Der Bürgermeister: Groote. Donnerstag Samstag Viersener Angelegenheiten. Viersen, den 18. September. — Arbeits=Jubiläum. Am nächsten Samstag feiern zwei Arbeiterinnen der Firma F. W. Greef, Christine Schmitz und Kath, Heyermanns das Jubiläum ihrer 25jährigen Tätigkeit bei der Firma. Ihre Mitarbeiter werden bei einer besonderen Festlichkeit im Krefelder Hof die Jubilarinnen ehren. — benmilfte ahr den. von Einüsse ergden läßt nen. bis steiides sches üite ichseutde 9 t ist * Neueste Nachrichten. Die Thronrede der Königin- von Holland. Haag, 17. Sept. In der Thronrede, mit der die Tagung der Generalstaaten eröffnet wurde, gibt die Königin ihren besten Wütschen für den Erfolg der Friedenskonferenz Ausdruck, deren dichtigen Arbeiten sie mit besonderem Interesse gefolgt sei. Die lhrönrede führt weiter aus, daß der Zustand des Landes und der Kolonien sehr zufriedenstellend sei. Die Beziehungen zu den #fremden Mächten seien die freundschaftlichsten. Die Entwürfe zur Herbeiführung der Verfassungsänderung bezügl. des Wahlrechts würden den Generalstaaten vorgelegt. Die Küstenverteidigung oll eine Besserung erfahren. Ferner würden angekündigt die Vorschläßze zu der teilweisen Trockenlegung des Zuydersces, Maßregeln zur Rettung Schiffbrüchiger, Uebernahme der Desinfektionseinrichtungen durch den Staat und Fleischbeschau.. Das Kapparlament ausgelöst. Kapstadt, 17. Sept. Das Kapparlament wurde aufgelöst, da die Regierung im Oberhause in der Minorität ist. Man erwartet, daß die Bundpartei bei den Neuwahlen die Majorität erhält. Malan lehnte es ab, die Bildung eines neuen Mi# nisteriums eventuell zu übernehmen. Merriman wird jetzt als wahrscheinlicher Premierminister erachtet. Aus einem russischen Gesängnis. Petersburg, 18. Sept. Im Gefängnis zu. Odessa wurden unteredem Fußboden einer Zelle drei Bomben und große Mengen Sprengstoffe gefunden. Polittsche Gefangene hatten diese dort verborgen, um bei einer passenden Gelegenheit eine-Explo# sion zu veranstalten. Ein Gefangener lieferte freiwillig meh##kere Dynamitbomben aus; da der Plan ja nun doch unausführbar sei.„„ 4 Erschossen. Frankfurt a. M., 18. Sept. Aus der Pfalz wirh der„Kle esse“ gemeldet: Erschossen wurde zwischen Ditersheim un ettelsheim auf dem Heimwege der 24 Jahre alte Buch lter E. Hatcenbucher und durch einen Schuß schwer verl# * W i r h a t t e n d i e s e l t e n e G e l e g e n h e i t; r i e s i g e P o s t e n D a m e n-, H e r r e n- u n d K i n d e r Wäsche-sehr vorteilhaft einzukaufen. Diese Sachen sind für die 3 Ausnahme-Tage auf Extra-Tischen staunend billig ausgelegt und bieten wir dadurch ünserer Kundschaft etwas ganz Besonderes für den Herbst- und Winter-Beuark. Die, Posten enthalten nachstehende Artikel: Chiffon-, Nessel- und Biber-Hemden für Damen, Herren und Kinder. Chiffon- und Biber-Husen für Danen und Kinder Nacht-Jacken in-weiss-und bunt. Nachtnemiden für Damen, Herren und Kinder. Erstlings-Wäsche. 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