Nr. 61.— 1904. den 16. März. 57. Jahrgang. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn= u. Festtage. Abonnementspreis: durch die Boten oder die Post bezogen 1.80 M. vierteljährlich. Sonntagsausgabe 60 Pfg. vierteljährlich. Amtlichetz und Hauptanzeigenblatt für die Stadt Viersen und Mit der achtseitigen Sonntagsbeilage: Illustriertes Unterhaltungsblatt. Preise der Anzeigen: Die 47 mm breite Petitzeile 10 Pfg. für auswärtige Anzeigen 15 Pfg. Reklamen 97 mm breite Petitzeile 40 Pfg. Auskunft= und Offerten=Gebühr 25 Pig. Telephon=Nr. 35. Druck und Verlag von J. H. Meyer in Viersen. Für die Redaktion verantwortlich Heomann=Schern in Bterten. Preußischer Landtag. Berlin, 16 März 1904. Abgeordnetenhaus. Um Dienstag stand der Rest des Etats des Ministeriums des Innern auf der Tagesordnung.. Es wurde viel gesprochen, aber nur das Wenigste war von allgemeinem Interesse. Minister v. Hammerstein erklärte, prinzipiell stehe er selbstverständlich auf dem Standpunkte, daß die Polizei ebenso wie jeder Bürger das Gesetz achten müsse. Die Beaniten würden von ihm fortlaufend instruiert. Mißbilligen müsse er es, wenn sie sich mit Beschwerden, anstatt an ihre direkten Vorgesetzten an dritte wenden. Er werde allen Gerechtigkeit wider fahren lassen: Angriffe auf seine Beamten im Osten wies der Minister scharf zurück. Deutscher Reichstag. „ Berlin, 16. März 1904. Am Dienstag wurde die Beratung des Militäretats fortgesetzt. Abg. v. Bieberstein(kons.) befürwortete einen Antrag auf Erhöhung der Remonte=Ankaufspreise uund empfahl, die Pferde für Südwestafrika aus Ostpreußen zu nehmen. Die Abgg. v. Treuenfels und Graf Kanztz(kons.) traten gleichfalls für den Antrag eim Graf Kavitz wünschte auch höhere Pferdezölle. Gesierallentnant v. Arnim erwiderte, für Remonten würden schon jetzt höhere Preise gezahlt. Der Bedarf für den Kriegs fall sei einstweilen gedeckt. Deutsche Pferde für die Schutztrup pen zu verwenden, werde versucht. Abg. Dahlem(Ztr.) warnte vor Etatsüberschreitungen. Hierauf wurde der Antrag abgelehnt, dagegen ein Beschluß antrag der Kommission betr. Reiseunterstützungen für bedürftige Eltern, die erkrankte Söhne im Garnisonsort besuchen wollen. einstimmig angenommen, ebenso ein Antrag Eickhoff(frs. Vp.) auf Gleichstellking der Elementarlehrer an Unteroffizier= und Rabettenschulen Vom Zentrum wurde die Heranziehung der Reichsbetriebe zut Gemeindesteuer gefordert. Ein Vertreter; des Reichsschatzamtes erklärte, die Frage stehe vor ihrer Lösung würden noch 3 bis 4 Jahre dauern. Nach dieser Zeit wird also Kiautschau keine Zuschüsse mehr hedürfen, sondern Ueberschüsse abwerfen. Auf die erneute Anregung einer Vereinitung, der Verwaltung von Kiantschau mit der ostasiatischen Expedition erklärte der Staatssekretär, die ostasiatische Expedition gehöre zur Armee und ihre. Uebernahme auf die Marine sei nicht, leicht, vollends bei den augenblicklichen Zuständen in Ostasien. Abg. K#raf Oriola bezeichnete die Uebernahme auf die Marine als sehr zweckmäßig und zur Erzielung von Ersparnissen notwendig. Die doppelté Verwaltung sei überflüssig. Auch Abg. Richter, der seine=parlamentarische Tätigkeit gegenwärtig ganz auf die Teilnahme an den Beratungen der Budgetkommission beschränkt, erklärte es für das richtigste, die ganze Verwaltung der Marine zu unterstellen. Eine Pereinigung könnte indessen den Eindruck erwecken, als ob in Ostasien die Expebition eine dauernde Einrichtung werden solle. Auf eine Bemängelung der hohen Reise kosten bei den Ablösungest wird regierungsseitig erwidert, daß die Kosten für die Dampfer lin diesem Jahre 100000 A höher seien; überdies würden die Familien mitbefördert. Bei dem Etat für Ostafrika wurde die 2. Rate im Betrage von 1800000 M zur Fortführung der Eisenbahn TangaMühesa=Korogwe bis Mombo bewilligt, machdem der Kolonial direktor(Dr. Stuebel erklärt hatte, der Voranschlag werde nicht überschritten Berlin, 16. März 1904 Die Mittelmeerreise des Kaisers. Vigo, 15. März. Der Lloyddampfer König Albert mit dem deutschen Kaiser an Bord, ist, begleitet vom Kreuzer Prinz Friedrich Karl, heute Nachmittag um 1½ Uhr auf der Außenreede des hiesigen Hafens angekommen. In der innern, schönen und tief einschneidenden Bucht von Vigo gingen König Albert und Friedrich Karl vor der Stadt, die sich an den Bergen hinau amphitheatralisch aufbaut und von zwei starken Forts überragt wird, vor Anker. Alles war von Sonnenschein übergossen. Die Im hatten Hafen liegenden Schiffe, au en über die Toppen geflaggt auch die königliche Jacht Giralda Der deutsche Konsul und der Budget=Kommission des Die Budgetkommission des Reichstags erledigte gestern den Etat für das Schutzgebiet Kiautschau sowie die an die Kommission verwiesenen Teile des Etats der ostafrikanischen Schutzgebiete. Sämtliche Regierungsforderungen wurden unverkürzt bewilligt. Aus den Details der Verhandlungen über den Kiautschau=Etat verdient hervorgehoben zu werden, daß unser Handel in Kiant schau in den Jahren 1901—1902 von 9 auf 17 Millionen## gestiegen sei. Gleichwohl beläuft sich der Zuschuß des Reiches noch auf 12 Millionen###. Auf Anfrage erklärte Staatssekretäht v. Tirpitz, daß seit Eröffnung der Kohlenmole die Möglichkeit einer sbeiteren Entwicklung des Schutzgebietes gegeben sei. Die Kohlenförderung ist eine günstige, der Handel entwickelt sich in erfreulicher Weise. Die weiteren Bauten, so die Handelsmole, 35) Ein verhängnisvolles Blatt. Erzählung von A. v. Liliencron. Nachbrud verboten Graf Berninghaus hatte vor zwei Tagen Berlin verlassen und sich nach seiner Bositzung begeben, um dort den neuen Verwalter einzuführen. Das war jetzt geschehen, und der Graf, der sich wenig behaglich auf dem Gute fühlte, wo sich die Leute offenkundig feindselig gegen ihn stellten, hatte schon zum nächsten Morgen seinen Reisewagen bestellt. Jeschke, den er verklagt hatte, sollte Termin gehabt haben, ging aber jedenfalls noch frei herum und warf ihm tückische Es war nicht mehr gemütlich hier, er wollte machen, daß er wegkam. Heftig riß er an dem Klingelzuge.„Licht!" befahl er dem eintretenden Diener. Ehe dieser dem Befehle nachkommen konnte, fuhr ein geschlossener Wagen in den Hof und hielt vor der Haustür. Drei Herren, in Mäntel gehüllt, stiegen aus, ein Mann in Uniform sprang, vom Bock. „Wen habe ich die Ehre zu melden?“ fragte der Diener. ..„Ist nicht nötig,“ wurde ihm geantwortet.„In welchem Zimmer ist der Grafk“.. Der Diener eilte voran, öffnete die Türen, zog sich aber schleunigst zurück, als er seines Herrn ungnädige Frage vernahm: „Was soll das heißen?“ Die Dämmerung in dem Gemach verhinderte den Grafen, die Herren zu erkennen. Er warf den Mantel zurück, die Untform eines Polizei=Offiziers wurde sichtbar. Mit wuchtigem Griff legte dieser seine Hand auf den Arm des Hausherrn. „Sie sind mein Gefangener Graf Berninghaus,“ sagte ei,„im Namen Seiner Majestät verhafte ich Sie!" Ein Blick starren Erschreckens, dann hatte der Graf sich gefaßt. „Ich bedauere, das Opfer eines beklagenswerten Mißverständnisses zu sein“, antwortete er.„Vielleicht darf ich mich er kundigen, was man mir zur Last legt?“ „Die Veraulassung zum Tode des Leutnants v. Schreckenstein, Vaterlandsverrat und Verdächtigung eines unbescholte. nen Ehrenmannes“, antwortete der Offizier.„Genügend, um ihre. Zukunft zu sichern.“ Das jähe Erbleichen des Grafen verdeckte die Dämmerung. „Eine niederträchtige Verleumdung, weiter nichts", mur melte er.„Majestät wird außer sich sein über diesen Mißbrauch seines Manrens." Graf Pletten, der seitwärts gestanden hatte, trat heran.„Ich habe den besonderen Befehl von Seiner Majestät empfangen, spanische Generalkapitän meldeten sich beim Kaiser an Bord des. König Albert. Den Salut, den der Kreuzer Friedrich Karl Nach unerheblicher weiterer Besprechung erfolgte Vertagungs abgegeben hakte, erwiderten der spanische Kreuzer Pelayo und die beiden Forts. Bald nach der Ankunft begab der Kaiser sich an Bord des Kreuzers Friedrsch Karl. Um 4½ Uhr. traf der König von Spanien mit der Eisenbahn in Vigo ein. Der Känig fuhr mit Geleit durch die Spalier bildenden Truppen zur Küste, dann nach dem Hafen und begab sich zum Besuche des Kaisers an Bord des Kreuzers Friedrich Karl. Alle Häuser der Stadt haben geflaggt. Die Balkone# sind mit Fahnentuch behangen, die Läden geschlossen. Die Einwohner sind in festlichor Stimmung, Auch die englische Feste Gibraltar rüstet sich zum Empfang unseres Kaisero am Freitag.—DieBegegnung-des-Kaisersmit dem König von Italien soll jetzt feststehen. Der Kaiser entwarf ein Gedenkblatt für die Hinter bliebenen der in Südafrika gefallenen deutschen Soldaten. — Die Uebersiedlung der Kaisdrin nach Schloß Bellevne Kaiskc on dafür zu sorgen, daß Graf Berninghaus gefangen genommen werde.“ Die Blicke der beiden Männer begegneten sich; sie standen ein ander ganz nahe und konnten jeden Zug in dem Gesicht des anderen erkennen, den einer der vorhin eingetroffenen Herren hatte jetzt die Wachskerzen auf dem Armleuchter angezündet. Plettens Antlitz drückte eine unsagbare Verachtung aus, di Augen des anderen funkelten voll Haß. Doch Berninghaus bezwang sich, in trotzigem Spotte sagte er:„Für heute Abend sind wohl die Herren meine Gäste, morgen werde ich die Ehre haben mit Ihnen zu reisen.“ „Der Wagen hält vor der Tür: Sie haben sich sofort fer tig zu machen und uns zu begleiten“, befahl der Polizeioffizter. Berninghaus warf den Kopf mit einer heftigen Bewegung in den Nacken. Einen Augenblick hatte es den Eindruck gemacht als wollte er einen Fluchtversuch wagen. Er war rasch an das offene Fenster getreten, aber als er dort unten den stämmigen Polizisten sah, den die Herren mitgebracht hatten, wandte er sich zurück und lachte gezwungen auf. „Nun, sobald ich in Berlin bin, wird sich ja die Sache auf klären!“ Unter diesen Umständen darf ich wohl Graf Pletten bitten, die Schlüssel zu meinen Wertsachen an sich zu nehmen?“ Er wandte sich zur Tür, die drei Herren folgten ihm auf dem Fuße mit' dem Armleuchter. Im Nebengemache stellten sie sich vor Tür und Feuster während Berninghaus ein schmales Wandspind öffnete und nach dem obersten Fach hinaufgriff. Ein leises kuarrendes Geräusch,— Beininghaus sprang in das Spind, das plötzlich eine dunkle Tiefe zeigte. Zugleich sie die Tür hinter ihm ins Schloß. Dieser geheime Ausgang schien seine Rettung werden zu sollen. Pletten versuchte sofort mit seinem Säbel die Tür zu sprengen, der Polizist aber, den der gellende Pfiff des Offiziers herbeigerufen hatte, riß eine alt Streitaxt, die zum Schmuck an der Wand hing, herab und spal tete mit ein paar wuchtigen Hieben die Tür. Rasch, schatten gleich verschwanden die Männer in der Oeffnung Eine Wendeltreppe— ein dunkler Gang— dann ein matter Lichtschimmer, der sich allmählich vergrößerte, und gleich darauf tauchten die vier Gestalten, einer nach dem anderen im Freier auf in einer Art gemauerten Bassin aus dem sie sich schnell em verschwangen. Der Polizeioffizier war der erste gewesen, der die Wendel treppe benutzt hatte, er war nun auch hier der erste, der in sprung artigen Sätzen der schattenhaften Gestalt nachjagte, die in einiger Entfernung vor ihm durch die Baumreihen' glitt. Eine kurze, tolle Jagd,— das verfolgte Wild sah sich entdeckt und verdoppelte die Eile. Vor ihm dehnte sich der Schloß graben, sein flüchtiger Schritt flog über die geländerlose Brücke, und in demselben Augenblick verschwand Berninghaus den Blikken seiner Verfolger. im Berliner Tiergarten unterbleibt vorläufig. Die Aerzte empfahlen ihr unbedingte Ruhe. Kronprinz Wilhelm erschien dieser Tage in der Pots= damer Garnisonkirche als Taufpate. Taufvater war der Vizefeldwebel seiner Kompagnie. Dem Prinzen Ludwig von Bayern ließ der Kaiser ein Handschreiben liberreichen, das Bezug haben soll auf die Grün dung des Museums für Meisterwerke der Naturwissenschaften und Technik unter dem Ehrenschutz des Prinzen. Der Reichstagg wird, da der Etat vor Ostern- doch nicht mehr fertig gestellt werden kann und an die Zusammenhaltung eines beschlußfähigen Hauses nicht zu denken ist, voraussichtlich schon Ende dieser Woche in die Osterferien gehen. - Die Abstimnung über§ 2 des Jesuitengesetzes ist nach der Korrespondenz Holzerland folgendermaßen verlaufen: Von den 58 Stimmen seien abgegeben worden für die Aufhebung des§ 2.von Preußen 17 Stimmen, Bayern 6, Waldeck 1. Baden 3. Braunschweig 2, Schwarzburg=Rudolstadt, 1, chwarzburg=Sondershausen 1, Hamburg 1 und Breinen k, zusammen 33 Stimmen; gegen. die Aufhebung wurden abgegeben von Württemberg 4 Stimmen, Sachsen 4, den beiden Mecklenburg 8, Sachsen=Weimar, Sachsen=Meiningen;„Sachsen= Koburg=Gotha und Sachsen=Altenburg se 1, Anhalt 1, den beiden Reuß je 1 und den beiden Lippe je 1, zusammen 20 Stimmen. Hessen mit 3 und Lübeck mit 1 Stimme hätten sich oder Abstimmung enthalten. Ueber die Abstimmung Oldenburgs(1 St.) sei sicheres noch nicht zu erfahren gewesen. Die Abstimmung im Bundesrat erfolgt bekanntkiche mit einfacher Mohrheit. Die Frage der Bekämpfung des Ausverkaufsunwesens ist immer noch nicht gelöst. Wohl ist das Vorgehen gegen unrelle Ausverkäufe ein schärferes geworden, seitdem die Bestim. mungen des Gesetzes gegen unlauteren Wettbewerb des öfteren angewandt werden, aber die Klagen der rellen, seßhaften Geschäftswelt, wollen nicht verstummen. Die Frage, wie wirksame Abhilfe, zu schaffen ist, wird auch den Reichstag beschäftigen, denn der Bund der Handels- und Gewerbekreibenden hat an ihn eine Eingabe gerichtet, in der Vorschläge für ein Gesetz über Ausverkäufe gemacht werden. Hiernach soll die Veranstaltung eines Ausverraufs bei der Ortspolizeibehörde angemeldet und begründet werden. Das gewerbsmäßige Betreiben von Ausberkäufen soll verboten sein, und die Ausverkäufe sollen eine bestimmte Zeit nicht überschreiten dürfen. Die Zuführung neuer Waren während der Dauer des Ausverkaufs darf nicht stattfinden, auch sollen die sogenannten Ausnahmetage und billigen Wochen den Ausverkäufen gleichstehen, Zuwiderhandlungen sind mit Geldstrafen bis zu 1500 c zu ahnden, sofern nicht nach den Bestimmungen des Strafgesetzbuchs und des Gesetzes zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs höhere Strafen verwirkt sind.„Die Ansichten über die Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit dieser Vorschläge werden ja wöhl auseinandergehen, immerhin muß man hoffen, daß im Interesse der reellen Geschäftsleute endlich etwas geschieht; daß diese in ihrem harten Lampfe ums Dasein und gegen schwindelhafte Ausverkäufe unterstützt werden... Aus unseren Kolonien. Aus Kamerun berichtet der Gouverneür über die Ermordung des Stationsleiters Grafen Pückler weiter, daß dieser die Reise mit seiner Genehnzigung unternahm, um vor Antritt eines Urlaubs dem Handel im Norden des Bezirks die Wege zu War sein, Fuß ausgeglitten; oder war der Sprung in die Diese Absicht gewesen? Wer konnte es sagen?. Die Wasser schlossen sich gurgelud über dem Versinkenden. Au der anderen Seite des Schloßgrabens arbeiteten Holzfäller; sie hatten eben heimgehen wollen, als sie das Rennen gewahrten.„ Jetzt eilten sie alle an das Ufer, und gleich darauf erreichten auch Pletten und die Herren von der„Polizei die Prücke. „Es ist aus mit ihm,— der Kopf ist auf einen Stein geschlagen,— da kommt er herauf“, rief der Arbeiter Jeschke von drüben und zeigte auf Berninghaus' blutüberströmten Kopf. der an der Oberfläche erschien, Pletten, erkannte, daß der Mann recht hatte. Nach etlichen vergoblichen. Versuchen getang er, die Leiche herauszuziehen. 8. Kapitel. Ohne Berlin zu berühren, fuhr Graf Pletten sofort nach. Potsdam,#um dem Könige genauen. Bericht abzustattei „Stehen nun bald beide vor höchstein Gericht, Herr u. Diener, ist und erspart worden das Aburteilen u. Verdammen“, sagte Friedrich Wilhelm,„soll übrigens sehr reumütig sein, der Litterke, hat mir Eylerterzählt, wird's aber nicht mehr lange machen.“#. „So wäre es gut, Litterkes Frau davon zu befiachrichtigen, bemerkte Pletten. „Ist schon geschehen, das hat der Eylert besorgt", erklärte der König, schritt mit auf dem Rücken zusammengeschlagenen Händen ein paar Mal im Zimmer auf und ab und blieb, dann vor dem Grafen stehen.„Haben da eine fatale Arbeit gehabt Schmutz aufwühlen ist ein schlechtes Geschäft, muß aber sein, wenn man den Ehrenschild rein halten will. Geschichte ist nun abgetan, nicht weiter darüber reden. Die Königin wird Frau v. Schreckenstein einladen und bestimmen, daß sie den neuen Pagen Ihrer Majestät mitbringe. Begleiten Sie dann die, Dame hierher." Noch längere Zeit unterhielt sich Friedrich Wilhelm eingehend mit dem Grafen, dann entließ er ihn huldvoll, und Pletten kehrte, nach Berlin zurück. Die Stunden entschwanden; und schon stand die Sonne tief im Westen. Pletten, im Kampfe mit seinen Gefühlen, war immer stiller geworden, und auch Gerda suchte vergebens, das stockende Gespräch wieder etwas zu beleben. Jetzt waren beide in Schweigen versunken, bis Pletten mit einem Seufzer bat:„Verzeihen Sie meine Ungeschicklichkeit, znädige Frau, und üben Sie Pachsicht. Die Abschiedsstimmung drückt mich zu sehr nieder, unr ihrer völlig Herr werden zu können.“ „Es gibt ja auch nichts Wehmütigeres als das Abschied. nehmen“, antwortete Gerda träumerisch und blickte aus dem Fenster hinaus auf den herbstlichen Schmuck des Gartens öffnen. Diesem friedlichen Zwecke entsprechend(bisher hieß es, die Eingeborenen sollten für einen Diebstahl gezüchtigt werden), hatte Graf Pückler nur eine Begleitmannschaft von 30 Polizeisoldaten bei sich. Leider hat er sich in dem Charakter dieser Bevölkerung und in dem Vertrauen auf seinen Einfluß getäuscht. So geriet er in eine Falle und wurde mit dem größten Teil der Expedition aufgerieben. Bis zur Herstellung geordneter Verhältnisse ist für den Bezirk der Kriegszustand erklärt worden. Frankreich. Die französische Deputirtenkammer nahm die Regierungs vorlage über die Aufhebung des Ordensunterrichts an. Der grundlegende Paragraph 1 dieser Vorlage lautet: Der Unter## richt jeglicher Stufe und jeglicher Art ist den religiösen Genossen schaften untersagt. — In Naris ist der frühere Justizminister Travieux gestorben. Er war einer der Vorkämpfer der Dreyfus=Bewegung und tuat ale Senator mit seinem Kollegen Scheurer=Kestner für des Prozesses ein. und trat als die Revision Der Krieg zwischen Japau und Kußland. Die Landoperatignen der Japaner rücken absolut nicht von der Stelle. Die japanischen Truppen, die sich zur See recht tüchtig zeigen, beweisen auf dem Lande auch ein seltsames Ungeschick. Ihrs Patrouillen fallen unverhältnitzmäßi häufig den Russen in die Hände. Der jüpanische Militärattachee in Korea stattete dem koreanischen Kriegsminister einen Besuch ab und erklärte ihnt, daß er zum Ratgeber der Regierung in Söul ernannt sorden sei. Die Koreaner wollten von dieser Ernennung nichts hören, se daß ider Attachee sich genötigt sah, an seine Régierung zu appellieren. Weiter wird bekannt, daß die Japaner die Nutznießung aller kaiserlichen Farmen in Korka verlangen. London, 15. März. Dem Thily Telegraph wird aus Nagasaki gemeldet: Die Kreuzer, diesan der Beschießung Wladiwo=, stoke teilgendmmen haben, selen nach Sasebo zurückgekehr:. Russische Seeleute, die an Bord des russischen Handelsschiffes Jekaterinoslaw gefangen wurden, berichten, sie hätten 4 jap.lnisché Krenzer von Pört Arthur in Sasebo ankommen sehen Diese Schiffe hätten schwere Beschädigungen gezeigt. Der Bug des einen Kreuzers sei völlig fortgeschossen gewesen. Außerden seien zwei Transportschiffe mit Verwundeten angekommen. Nach einer Meldusng des Daily Telegraph aus Rintschwang hat Admiz ral Makarow einen. Befehl erlassen, in welchem er erklärt, das Sparen mit Kohlen sei unnötig, dagegen solle mit der Munition für schwerg Geschütze vorsichtig und nicht verschwenderisch um gegangen werden.— Dem Daily Chroniele wird aus Söul berichtet, die Japaner verlangten die Nutznießung aller kaiserlichen Farmen in Korea; dasselbe Blatt erfährt ferner aus Söul, der japanische Militärattachee in Kvrea habe' dem Kriegsminister einen Besuch abgestattet und ihm mitgeteilt, daß er zum Ratgeber des Ministeriums ernannt sei; die Koreaner hätten geantwortet, sie wüßten von der Ernennung nichts, worauf der Attachee geziungen gewesen sei, sich an seine Regierung zu wenden.— Dem Standard wird aus Tschifu gemeldet, einer glaubwürdigen Meldung aus Port Arthur zufolge seien dort 20 Chine. und ein als Chinese verkleideter Ihpaner verhaftet worden, während sie mit der japanischen Flotte Signale austauschten. Petersburg, 15. März. Ein Berichterstatter in Port Arthut,) welcher die Hauptpunkte besuchte, auf die das Feuer det Japhner bei der jüngsten Beschießung vereinigt war, meldet telegraphisch, einige Gebäude seien unwesentlich beschädigt. Die Beschädigungen des Hafenbeckens und der ankernden Schiffe seten ebenfalls geringfügig trotz des vierstündigen Feuers, wobei fast alle Granaten platzten. Krefeld, 15. März. Dem bisherigen Kassierer der BergischMärkischen Bank hierselbst, Herrn Aug. Voß, der bekanntlich heute sein 50jähriges Jubikkum im Dienste dieses Bankinstituts feiert, wurde vom König der Kronenorden 4. Klasse verliehen. Wickrath, 14. März. Das große Projekt einer gemeinsamen Kanalisation und Niers=Kläranlage für Rheydt, Odenkirchen und Wickrath hat seitens der Geineinde Wickrath keine Zustimmung erfahren. Wickrath wollte vielmehr eine kleine Kläranlage für sich errichten. Die Regierung hat jetzt jedoch nach einer Besichtigung dürch eine Kommission sachverständiger Regierungsvertreter die für die Kläranlage in Aussicht genommenen Grundstücke als ungeeignet befunden. *'s Düsseldorf, 15. Märzz. In der heutigen Stadtverordnetensitzung gab bei Beratung der Vorlage betreffend Erwekterung des städtischen Rheinhafens Herr Oberbürgermeister Marx einen Ueberblick über die finanziellen Bedürfnisse der Stadt in den lächsten 5 Jahren. Namentlich angesichts der bevorstehenden hohen Ausgaben für die höheren und Volksschulen, für die Errichtung eine Akademie für praktische Medizin, für den Bau eines städtischen Krankenhauses u. a. sind diese finanziellen Bedürfnisse kein geringen und der Vorsitzende verabsäumte dementsprechend nicht, darauf hinzuweisen, daß demnächst neue Steuerquellen flüssig gemacht werden müßten. Als solche bezeichnete er in erster Linie eine Spekulationssteuer, auf den unverdienten Wertzumachs von Grund und Boden, eine Erhöhung der Grundsteuer nach dem gemeinen Werte, der Immobilarumsatzsteuer und der Lustbarkeitssteuer sowie weiterhin eine Reform der Gewerbesteuer und Heranziehung der Anlieger von historischen Straßen zu den, Unterhaltungskosten; eine Erhöhung des Zuschlages zur Staatseinkommensteuer(140 Proz.) glaubte der Referent erst für den äußersten Fall befürworten zu können. Aus der über diesen Gegenstand hervorgehenden Debatte klang im wesentlichen eine hoffnungsvolle Stimmung über die nächste Zukunft unserer, städtischen Finanzgebahrung hervor. Einmütig bewilligte das Kollegium schließlich die Magistratsvorlage über die Erweiterung der städtischen Rheinhafenanlagen, deren Kosten sich auf ins gesammt 6½Millionen# belaufen. Dortmund, 15. März. Der Telegraphist Reeck am hiesigen Rangierbahnhofe verübte gestern dadurch Selbstmord, daß er sich von*ehnem, Güterzuge überfahren ließ. Er wär sofort tot. Der Kellner Fritz Fleisch wollte äus der Dachrinnes eines auses an der Kaiserstraße unter Benutzung einer Leiter einen pielball halen. Dabei kam die Leiter ins Gleiten und Fleisch stürzte kopfüber hinunter. Er erlitt dabei so schwere Verletzungen, daß er bald' darauf verstarb. Köln, 15. März. Gestern Abend um 6 Uhr entstand auf einem Speicherzimmer eines Hauses in der Großen Spitzengasse dadurch ein Zimmerbrand, daß, nach der K. Vztg., zwei Kinder im Alter von 2 und 3 Jahren in Abwesenheit ihrer Eltern den mit Feuer versehenen Ofen öffneten, wodurch brennende Kohlen herausfielen und den Fußboden in Brand setzten. Infolge des entwickelten Rauches erstickten die beiden Kinder. Das Feuer frurde von den Hausbewohnern gelöscht. Hamborn i. W., 15. März. Hier wurde ein 8jähriger, Junge derart von einem Hunde zerfleischt, daß er alsbald verstarb. Dem Kinde war die Kehle durchgebissen worden. Rheinland und Westfalen. Rheydt, 14. März. Der Anstreichergehülfe Creikers bog'am Saustag mit seinem mit einem Hund bespannten Wagen die Friedrich Wilhelmstraße ein, in welchem Augenblick gerade ein Straßenbahnwagen herangefahren kam. C. vermochte sein Gefährt nicht rechtzeitig zum Stehen zu bringen, wodurch ei mit dem. Straßenbahnwagen zusammenstieß. Er wurde vor letzteren geworfen und eine Zeit lang mitgeschleppt, wobei er schwere, auch innere Verletzungen davontrug, an denen er heute Morgen Im Krankenhause gestorden ist. Den Führer der Straßenbahn trifft keine Schuld. Kr. Ztg. Die Städtverordneten bewilligten heute in geheimer Sitzung 190000 A zum Ausbau der Straßenbahn nach Rhein dahlen. Der Bau wird sofort in Angriff genommen werden. „Diese Wehmut steigert sich aber zur Qual, wenn man sein ganzes Herz zurücklassen muß“, lautete Plettens Antwort, die aus seinem Innern emporquellend mit unbezwinglicher Gewalt seine Zurückhaltung durchbrach. Gerdas Antlitz überzog eine tiefe Röte, sie wandte sich zur Seite und spähte eifrig nach dem Garten hinaus. Pletten nahm Gerdas wand und bat: „Verzeihen Sie, gnädige Frau, Nine Selbstbeherrschung läß. mich wiederholt heute im Stich. Es äst besser, wenn ich gehe.“ Nur einen kurzen Augenblick, aber mit einem seltsam bit tenden Blick hatten ihn ihre schönen Augen gestreift, dann ruhten die langen Wimpern tief auf den heißen Wangen. Sein Herz pochte zum Zerspringen.-„Oder darf ich bleiben, trotz allen bleiben?“ Ste nickte nur, ohne aufzublicken.Seine Hand umschloßt krampfhaft die Lehne, ihres Stuhles, während er sich zu ihr niederbeügte. „Wollen Sie mich hören? Wollen Sie mir erlauben, zu reden, wie mir ums Herz ist, nur ein einzigesmal noch, um dann für immer zu verstummen, wenn Sie gebieten. Darf ich, teure Frau, darf ich?“ Regungslos, wie durch einen Bann gehalten, lehnte Gerda m ihrem Stuhle zurück. Sie öffnete wohl die Lippen, aber kein sort, nur ein leiser Seufzer entschlüpfte ihnen. Eine Zu stimmung hatte Pletten nicht erhalten, aber auch keine Ab weisung, und das genügte ihm schon für den Augenblick. Er setzte sich, zog seinen Stuhl dicht an sie heran und begann, wäh rend seine Stimme in verhaltener Erregung bebte. „Es gab eine Zeit, da begehrte ich mit dem Egoismus der Leidenschaft, dieses Herz an mich zu reißen. Alles wollte ich mit ihm teilen, jede Sorge, jede Arbeit für die Kinder, Freud und Leid, aber ich rang auch darnach, in diesem Herzen der erste zu sein, das ein und alles, Zögernd hatte Pletten diese letzten Worte gesprochen, sund nin schwieg er ganz. An Gerdas goldigen Wimpern hingen leuchtende Tropfen, ein Zittern ging durch ihre Gestalt, und das blonde Haupt senkte sich tiefer. „Ich wurde abgewiesen“, fuhr der Graf nach kutzer Pause fort,„und hätte mir das vorher sagen sollen, denn zweimal kann eine Frau, wie' Sie sind, nicht den vollen Frühlingszauber ihrer Liebe geben. Wieder machte er eint kurze Pause, das Sprechen wurde ihm sehr schwer, und heiß, mit einem gespannten Ausdrucke hingen seine Augen an Gerdas halb abgewandtem Antlitz. „Aber ich habe gelernt, mich bescheiden“, hob er von neuem an.„Ich rühre nicht an das ideale Glück, das Sie Ihr eigen nannten, ich will es nicht zurückdrängen,— ich gönne ihm den Platz und— will es heilig halten". Er atmete tief, die Bewegung trieb ihn jetzt zu raschem Sprechen an.„Aber Ihr Her; wanderte bis Höchst zu Fuß, dann fuhr er mit der Bahn nach Koblenz. Würzburg, 15. März. Bei der Grombühlbrücke in der Nähe des Bahnhofs Würzburg entgleisten, wie amtlich gemeldet wird, von einem Rangierzuge die Maschine und vier Wagen. Ein Heizer ist tot, ein anderer wurde leicht am Kopfe verletzt. Der Materialschaden ist nicht unbedeutend. Die Ursache der Entgleisung ist noch nicht ermittelt.= Posen, 15. März. Die Posener Zeitung meldet aus Schrimm: Bei dem Brande eines Familienhauses auf dem Rittergute Psaxkie rettete die Frau eines Arbeiters ihre 4 Kinder aus den Flammen. Als sie noch das 5. retten wollte, stürzte das bren nende Dach herab und begrub die Frau samt dem Kinde. Wien, 14. ärz. Die unschuldig zum Tode verurteilte Therese Gietzinger erhielt statt der verlangten 11 200 Kronen Entschädigung vom Ministerium 4873 Kronen, außerdem 360 Kronen Jahresrente. London, 15. März. Einem Telegramm aus Brisbane zufolge lief der Dampfer Armagh beim Breakseaspit an der Ostküste Australiens auf und ging nach dem Flottwerden vor Anker. Passagiere und Mannschaften versuchten, sich in Booten zu ret ten. Zwei Boote mit 58 Insassen gelangten, dem Berliner Lokanlanzeiger zufolge, in Sicherheit; die übrigen mit ungefähr 100 Personen fehlen. Mehrere Dampfer gingen ab, sie zu suchen. *— Es wurde behauptet, die kaiserlichen Kinder waren nicht geimpft. Demgegenüber wird jetzt das Gegenteil festgestellt. Vermischtes. Wiesbaden, 14. März. Dem„Rheinischen Kourier" zufolge machte Generalleutnant a. D. v. Alten, zuletzt Kommandeur der Tiyision, heute Mittag einen Selbstmordversuch. Er verletzte sich kebensgefährlich durch einen Schuß in den Kopf. Kaiserslautern, 15. März. In Heuchelheim bei Frankenthal (Pfalz) hat der Pfälzischen Presse zufolge der 46 Jahre alte, Barmen, 14. März. Postdirektor Becker vom Unterbarmer Postamt, der wegen Unterschlagung von 600 K und Urkundenfälschung kürzlich verhaftet wurde, ist wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Nach der Feststellung des Gerichtsarztes ist er nicht zurechnungsfähig. Posen, 15. März. Die Strafkammer verurteilte den Chefredakteur Schack der Posener Zeitung wegen Beleidigung dei hiesigen Beamten, begangen durch Abdruck eines Artikels„Der Fall Biedermann und seine, Lehren", zu 3 Monaten Gefängnis Dev erste Staatsanwalt hatte 6 Monate beantragt. T.mitangeklagte Redakteure polnischer Zeitungen wurden wegen Abdrucks des Artikels zu je 50 ek. Geldstrafe verurteitt. Leipzig, 15. März. Das Reichsgericht verwarf die Revision der beiden Redakteure des Vorwärts, Leid und Kaliski. gegen das Urteil vom Oktober v. J. in der Kaiserinsel=Angelegen heit. Die Strafen lauteten gegen Leid wegen Majestätsbeleidigung auf 9 Monate, gegen Kaliski wegen Beleidigung des Hofmarschalls v. Trotha auf 4 Monate Gefängnis. der 40 Jahre, allberhau ledige Ackerer Johann Schnabel das 19 Jahre alte Dienstmädchen splatzes hervors. Die Versammlusig erhebt den Antrag einstimLokales.— Viersen, 16. März 1904. —! Der Viersener Turnverein hielt gestern Abend im Vereinslokale eine gut besuchte Hauptversammlung ab. Der neugewählte Vhrsitzende, Oberlehrer Greßler, welcher zum erstenmale die Hauptversammlung leitete, sprach zunächst den anwesenden Mitgliedern den Dank für das zahlreiche Erscheinen aus, mit der Hoffnung, daß sie auch für die Folge an dem Vereinsleben regen Anteil nehmen] Der erste Punkt der Tagesordnung betraf einen Antrag des Turnrates, welcher die Er nennung der werren Gottfr. Hilgers und Dr. Kösters zu Ehren mitgkiedern vorschfägt. Derselbe Antrag war inzwischen auch von Mitgliedern des Turnvereins eingegangen. Der Vorsitzende bebt die Verdienste der betr. Mitglieder um den Turnverein überhaupt und besonders um die Erwerbung des neuen TurnKaroline Schmidt aus Alsenborn und danach sich selbst erschossen Die Ursache ist, wie es scheint, in den Schwierigkeiten zu suchen, die sich ihrer Heirat in den Weg stellten. Frankfurt a. M., 14. März.: In der Lichtensteinschen Raubmordsache erfährt die Frkf. Ztg. über die Vernehmung Stafforsts in, Hamburg noch folgende Einzelheiten: Stafforst hatte gestern ein 7stündiges Verhör zu bestehen. Er leugnete aufangs immer noch aber als die Polizei inzwischen seine Wohnung aus findig gemacht hatte, bequemte er sich zu einem vollen Geständ. u1s.Ir habe den Groß-in-Leipzig-kennen-gelernt.—Alo Stafforst nach Frankfurt kam, begegnete er Groß wieder. Sie sannen dann auf Mittel und Wege, um sich Geldmittel zu verschaffen. Groß habe darauf den Lichtenstein als einen reichen Mann erwähnt, in dessen Geldschrank 60—70000 ent sichzbefänden. Stafforst habe sich geweigert, die Mordtat mit auszuführen, aber Groß habe ihn durch„Drohungen“ gezwungen. Drei Tage lang, am 23., 24. und 25. Februar, seien sie auf dem Wege nach dem Lichtensteinschen Haus gewesen, aber sie seien nicht zur Ausführung des Planes gekommen, weil dem Stafforst der Mut gefehlt habe. Groß sei sehr aufgebracht, darüber gewesen. Er habe wiederholt Drohungen ausgesprochen, alte Geschichten von St. zur Anzeige zu bringen, wenn St. nicht ernst mache. Am 26. Februar habe St. nachgegeben, an Mittag seien sie in das Lichtensteinsche Kontor gegangen, wo Lichtenstein allein anwesend war. Sie hätten voxgegeben, ein Klavier zu kaufen. Im ge eigneten Moment schlügen sie Lichtenstein mit einem Zweikilostück nieden. Lichtenstein setzte sich zur Wehr,„Darauf wurde ei mit einem Bindfaden erdrosselt. Sie schleppten die Leiche ins Hinterzimmer. Stafforst stand Wache, während Groß den Geld schrank öffnete. Er fand nur 800 M und sie teilten das Geld. Nachdem-sieden Platz der Tat verlaffen hatten, reiste Stofforst sofort von Frankfurt ab. Das weitere ist bekannt. St. wird heute Morgen stark gefesselt nach Frankfurt geschafft. Groß hat in Leipzigvor einigen Jahren Falschmünzerei betrieben und St. dazu benntzt, die Falsifikate abzusetzen. St. wurde damals abgefaßt und bestraft; aber erst jetzt hat er Groß angegeben. Groß war auch in Frankfurt Stafforsts höser Geift. Der ursprüngliche Plan von Groß war, Lichtenstein zu erschießen. 2 Revolver wurden gekauft.“ Stafforst sollte Lichtenstein Sand in die Angen strenen, Groß die Schüsse abgeben. Nachher war der Plan geändert und man beschlaß, Lichtenstein zu erschlagen. Nach der Tat wollten sich beide in Mannheim treffen.„Stäfforst ist groß, ist reich. Sie werden stoch eine Liebe vergeben können, die wenn sie auch nicht sagt; mein ein und alles, doch für mich einsamen Mann zur Wonne meines Lebens werden könnte.“ Er sah, wie eine heiße Glut das Antlitz der teuren Frau überflutete, und als sie jetzt die dunklen Augen aufschkug und ihn ansah, so wahm, so vertrauensvoll, daß sein Herz jubelte da rief er stürmisch: „Gerda, Jahre hindurch habe ich hoffnungslos geliebt, aber dies Verstummen, dieser eine Blick gibt mir Mut, noch einmal zu werben, noch einmal zu fragen, kannst du dich mir anvertrauen! Willst du mein werden."„ „Ja, ich will es! Nur wie ein Hauch waren die Worte über Gerdas Lippen gekommen, aber er hatte sie doch vernommen, der ernste und jetzt so glückstrahlende Mann. Ihre beiden Hände hatte er ergriffen und sah ihr beseligt in die Augen. „Sprich es noch einmal aus“, bat er,„ich muß es wieder und wieder hören.“ „Du willst ja Geduld mit mir haben, willst mir unangetastet lassen, was mein bleibt als ein teures Gut, das vielgeliebte Band mit dem Verewigten. Nun gehe ich auch willig Herz und Leben in deine Hände. Ich will dein sein, Hans, dein treues Weib.(Ende.) mig zum Beschluß. Der Tuxhrkt beantragt sodann weiterhin, den früheren Vorsttzenden Gottfr, Hilgers auch zum Ehrenmit gliede im Turnraté zu ernennen. Die Versammlung erhebt diesen Antrag obenfalls einstimmig zum Beschluß. Er beschließt sodann eine ganztägige Turnfahrt am Himpielfahrtstage. Nachdem verschiedene Punkte als Ausflugsziell vorgeschlagen, und man sich dafür ausgesprochen, mit dem Ausflug auch eine größere Fußtour zu verbinden, wird die Beschlußfassung bis zur nächsten Hauptversammlung ausgesetzt, um noch weitere Vorschläge entgegenzunehmen und darüber beraten zu können. Es entspinnt sich sodann eine lebhafte Aussprache über den Spielplatz. Unt einen festen Boden zu bekommen, wurden verschiedene Vorschläge gemacht. Die Versammlung beauftragte nach längerei Verhandlung den Turnrat, mit Fachleuten über die Anlage des Platzes und die entstehenden Kosten zu verhandeln, und über das Ergebnis in der nächsten Versammlung Mitteilung zu machen. Herr Dr. Köster, welcher inzwischen erschenen ist, wird vom Vorsitzenden von dem Beschluß seiner Ernennung zum Ehrenmitgliede in Kenntuts gesetzt und durch ein dreifaches Gut Heil! geehrt. Herr Dr. Kösters, dankte für diese Auszeichnung, versprach, des Viersener Vereins stets zu gedenken, und auch im neuen Wirkungskreise für die Turnsache einzutreten. Mit herzlichen Worten verabschiebete er sich von den Turnern und brachte der deutschen Turnsache, ganz besonders dem Viersener Tumnverein ein dreifaches„Gut Heil! Da die Kreisturnfahrt in die sem Jahre von Vierson ihren Ausgang und voraussichtlich auch ihren Abschluß nimmk, soll nach Feststellung des allgemeinen Rahmens der Turnfahrt über eventl. zu veranstaltende. Festlichkeiton beschlossen werden. Für die nächste Versammlung wurde der Antrag eingebracht, die Beteiligung des Vereins bei Beerdigung von Mitgliedern endgültig zu regeln. X Ueber die Messiao=Aufführung wird uns noch folgendes geschrieben: Mit besonderer Befriedigung und dem Ausdruck der Freude wird allenthalben die von der Leitung des Gesangvereins getroffene neue Einrschtung besprochen, wodurch 500 Plätze zu 50„ einschließlich Programm mit Text geschaffen wurden, so daß es auch den Minderbemittelten möglich war, für kleine Ausgabe etwas Gediegenes zu hören. Die Zuhörer füllten diese Plätze#bis auf den letzten Stuhl und manche mußten sich mir einem Stehplatz begnügen. Die weihevolle Stimmung während der ganzen Dauer der Aufführung bekundete den Dank der Zuhörer. Wir bemerkten, daß der Aufführung das größte Interesse entgegengebracht wurde, daß die Zuhörer mit Andacht den herrlichen Solis, den machtvollen Chören und edlen Weisen des Orchesters lauschten. Gerade für die Einführung eines solchen Gedankeiis war das Werk wie geschaffen, wie viele Chöre und Arten sind auch dem Nicht=Musikkenner leicht verständlich! Wie nennen hier z. B. das der lieblichen Hirten=Sinfonie folgende in verschlungenen Rythmen aufgebgitte Solo=Quartett mit Chorsatz: „Es ist uns ein Kind geboren“, die volkstümlichen Chöre:„Hoch tut euch auf“ und„Ehre sei Gott in der Höhe", ferner:„Der Herde gleich verirrten wir zerstreut“, die wehmutsvolle Alt=Arie: „Er ward verschmähet", das mächtige Baß=Solo;„Warum entbrennen die Heiden“ und die von freudiger Glaubenszuversicht durchsträmte Sopran=Arie:„Ich weiß, daß mein Erlöser lebt“. Das sind alles Mustkstücke, die den weniger musikalisch gebildeten Zuhörer fesseln und das Verlangen wachrufen, für die Folge sich noch öfter an solchen Herz und Geist bildenden Aufführungen zu erfreuen. Wir glauben keine Fehlbitte zu tun, wenn wir bei der Pereinsleitung den Wunsch aussprechen, die Einrschtung solcher billigen Plätze auch bei den folgenden Aufführungen des Gesangvereins bestehen zu lassen; des Dankes der Zuhörer ist sie gewiß und das Bewußtsein, auf diese Weise fördernd auf die Bildung, der Allgemeinheit einzuwirken, wird ihr schönster — Zu ver eim heutigen Inseratenteil angekündigten Aufführung des Oberammergauer Passtonsspiels schreibt die Neuß=Grevenbroicher Zeitung:„Neuß, 25. Jan. 1904 Die Vorführung der Oberammergauer Passionsspiele in farbt. gen Lichtbildern hat hier einen tiefen=Eindruck gemacht auf all die vielen Hunderte, welche sich im Pelzer’schen Saale gestern Nachmittag und Abends eingefunden. Wie erhaben und an sich unerreichbar die Würde des Gegenstandes für die Darstellung, auch ist, so war doch jeder überrascht von den ergreifenden Bildern des Passionsspieles, welche auf Schritt und Tritt den echten christkatholischen Geist und die natürliche vornehme künstlerische Gesinnung der Mitwirkenden des Oberammergauer Passionsspieles verrieten. Jedes der Bilder wirkte wie das Meisterwerk eines gottbegnadeten Künstlers! In 3 Abteilungen: 1) das Passionsdorf und seine Umgebung, 2) die einzelnen Darsteller, 3). das Oberammergauer Passionsspiel, wurden die Zuschauer in die bayerischen Alpen mit ihren himmelanstrebenden Felsen und grünen Matten geführt, wo ein kerniger Menschenschlag, tiefgläubig und einfach an Sitten, aber auch sinnig und künstlerisch veranlagt, in Oberammergau haust; ein Menschenschlag, der die Freude jedes Künstlers sein muß. Bei dem Bilde vieler Mitwirkenden hat man sofort die Gedanken, so und nicht anders müssen die ehrwürdigen biblischen Gestalten ausgeschaut haben. Und nun das Passionsspiel selbst. Vom Einzug Jesu in Jerusalem bis zur Auferstehung und Erscheinung des segnenden Heilandes wirkten alle Bilder erschütternd und erhebend. Was der Vorführung eine besondere Weihe gab, waren die ergreifenden Gesänge des Pfarr-Cäcilienvereins der Münster kirche. Den von Frau Geh.=Hofrat Tony von Schuhmacher gedichteten verbindenden Text zu den Bildern sprach Herr Direktor Gobbers mit schönem Ausdruck. Die Bilder waren alle, was besonders hervorgehoben werden muß, klar und scharf und im ganzen Sagle deutlich zu sehen. Wer einen wahrhaft künstler'schen und erhebenden Genuß sich und den Seinigen verschaffer will, der möge die heutigen Vorstellungen nicht versäumen, zumal er damit zugleich einem schönen Zweck ein Scherflein beisteuert. Gestern war in beiden Vorstellungen der Saal von Pelzer vollständig ausverkauft. Bekanntlich handelt es sich Verführungen, welche auch für die Weltausstellung in St. Louis bestimmt sind.“ um Kathreiner's Malzkaffee, ob als Zusatz zum Bohnenkaffee, oder als Ersatz, gleichviel! er ist in jedem Falle wertvoll. Wer einmal seine Vorzüge kennen gelernt hat, der läßt sich durch nichts wieder von ihm abbringen. Das lehrt die tägliche Erfahrung.— Echt nur in Packeten mit dem Bild des Prälaten Kneipp als Schutzmarke! Alle unsere geschätzten Leser welche sihren Bedarf, in Frühjahr= und Sommergarderobe noch nicht deckten, machen wir hiermit auf den der heutigen Auflage unserres Blattes beiliegenden Prospekt der Firma: Lehmann& Assmy, Spremberg, Lansitz aufmerksam. Die Zusendung der reichhaltigen Musterkollektion erfolgt franko. Im hiesigen Handelsregister sind folgende Eintragungen erfolgt: Abt. A Nr. 69 zu der Firma Schneider& Co. in Viersen: Der Kaufmann Beinrich Schneider zu Hörde ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. Der Unternehmer Wilhelm Gergmann zu Bochum setzt das Geschäft unter unveränderter Zirma fort. Dem Kaufmann Franz Kammertöns zu Viersen ist Prokura erteilt. Die dem Auaust Haßlinghaus erteilte Prokura ist er loschen. Abt. A Nr. 108 zu der Firma Kremer& Frase Viersen Der Kaufmann Heinrich Frase zu Dülken ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. Der Lederhändler Julius Kremer setzt das Geschäft unter der Firma Julius Kremer fort und ist die Firma nunmehr unter Nr. 113 des Registers eingetragen. Abt. B Nr. 10 zu der Firma „Rheinische Diskonto=Gesellschaft Viersen, Zweigniederlassung der zu Aachen unter der Firma Rheinische DiskontoGesellschaft bestehenden Aktiengesellschaft“: Nach dem Beschlusse der Generalyersammlung vom 3. Februar 1904 soll das Grundkapital um 9 Millionen Mark. eingeteilt in 9000 auf den Inhaber lautenden Aktien zu1000 Mark erhöht werden. Diese Erhöhung des Grundkapitals um 9 Millionen Mark ist nach Maßgabe des Beschlusses der Generalversammlung vom 3. Februar 1904 erfolgt. Das Grundkapital beträgt jetzt 44 Millionen Mark. Der Artikel„5 des Gesellschaftsvertrages ist durch Beschluß der Generalversammlung vom 3. Februar 1904 geändert worden und lautet jetzt wie folgt:„Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt vierundvierzig Millionen Mark, eingeteilt in 10389 Aktien zu 1000 Mark und 7222 Aktien zu 500 Mark. Erhöhungen des Grundkapitals können von der Generalversammlung mit Mehrheit„der abgegebenen Stimmen beschlossen werden. Die Aktien können zu einem höheren als dem Nominalbetrage ausgegeben werden. Die Aktien lauten auf den Inhaber.“ Viersen, den 12. März 1904.„ Königliches Amtsgericht. Sportwagen, Sportwagen, Sportwagen, Sportwagen. Circa 50 Stück Sportwagen, 1= und 2=sitzig, trafen ein, 7,25, 8,50, 9, 10,50, und empfehle solche schon von 6, 12, 14, 15,50 bis 50 Mk. Für den Hausputz offeriere folgende Waren: am! erleder von 35. 50, 80, 100 Pfg. elleder Stück 35, 40 Pfg. köbelklopfer Stück 30, 50 Psg. Möbelbürsten 50 Pig. Teppichbürsten 30 Pfg. Teppichbesen von 50 Pfg. an. Spinnjäger von 75 Pig und 1 Mk. Handfeger von 50 Pfg. an. Stubenbesen, Cocusbesen, von 50 Pfg. an, Straßenbesen Stück 50 Schrubber van 20, 30, 40, 50 Bfg. Abseifbürsten von 20, 25, 30, 35, 40 Pfg. Aufnehmer von 20, 25, 40 Pfg Haushaltungsseife(Kernseise) 9 St. 50 Pfg. Kerzen per Packei 8 St. 45 Pfg. Putzpomade(weiß) per Dose 5 Pfg. per Blechdose 5 Pfg. Lederfett per Blechdose 8 Pfg. Seifenpulver per Packet 10 Pfg. Küchenstreichhölzer 3 Dosen 20 Pfg. Küchenspitze in Papier und Leder. Wachstuch=Wandschoner. Wachstuche in allen Breiten v. 85 Pfg. p. Mtr.an. Zum Ausschmücken der Küchen und Wohnräume offeriere: Wandspiegel von 10, 20. 30. 50 Pfg., 1, 1,50, 2, 3.50 bis 30 Mk. Bilder mit Glas in heiligen und weltlichen Darstellungen von 2 bis 12 Mk. per Stück. antelbretthr von St. 50 Pfg. 1, 1,50— 6Mk. auchtisch= Jomplett von 3 bis 14 Mk. Nipptische in Holz von 3 Mk. an Nickeltische von 3.75 bis 24 Mk. Säulen von 2,75 bis 20 Ml. Schirmständer von 3 bis 8 Mt. Zeitungsmappen, Staubtuchkörbe, B#ürstentaschen. Vorratstonnen mit diversen Aufschriften wie: Kaffee, Zucker, Reis u. s. w. von 30, 50, 75 Pfg. Küchenbretter für Vorratstonnen von 85 Pfg. an bis zu 4 Mk. Handtuchrecke von 30. 50, 80 Pfg. Ueberhandtuchbretter 0,50 1, 1,40 Mk. Wichs=Putzkasten von 30, 50, 80 Pfo Messer= u. Gabelkörbe v. 30, 40, 50, 80 Pfg. leischbretter von 15, 20, 25 bis 50 Pfg. sichenlampen von 0,30, 0, 50, 0, 70, 0,95 1,20 Kaffeemühlen von 1,50, 2, 2,25—6 Mk. Bügeleisen von 2.80, 3.25, 3.75 bis 7 Ml. Gebäckkasten 0,60, 1, 1,50 Mk. Gieskannen Si. 1,60, 9 Ltr. Inhalt. Petroteumkaunen von 0,70, 0,90—1.20 Mk. Kaufhaus S. Strauss, Behufs Empfangnahme der Kriegsbeorderungen werden die betreffenden Persouen ersucht, ihre Militärpässe zum Einkleben dieser Beorde rungen in den nächsten Tagen bereit zu halten Viersen, den 16. März 1904. Die Polkzeiverwaltung: Der Bürgermeister Stern. Kath. Gesellenverein Piersen am Sonntag, den 20, März er., abends 7 Uhr im Saale der Erholung Original-Oberammergauer Passions-Spiele in zirka 100 elektrischen, sarbigen Riesenprojektionen.— Verbindonder Text von Frau Geh Hofrat Tohy von Schuhmacher, Stuttgart. Der gesangliche Teil wird vom verstärkten Gesangchor des Gesellenvereius ausgeführt.- Den Reinertrag verwendet der Gesellenverein zur Anschaffung eines Klaviers. Won, Rummerierter Sitz 1 50, 1. Platz 1 M., 2. Platz 50 Pfg. KATTAN, Uino zu haben bei Joh. Stockheim, Hauptstraße, Jof. Weber, Neumarkt und im Gesellenhause. Zu recht zahlreichem Besuche ladet freundlichst ein 6 der Vorstand des Gesellenvereins. Spezial=Wäschegeschäft Wwe. Otto Schardinel, Haupistr. 119. Empfehle das Neueste in Herrenwäsche, Kragen, Manschetten, Serviteurs, Unterzeugen, Kravatten. Spezialität: Faltenhemde in weiß und bunt bei weitgehendster Garantie für guten Sitz u. feinste Ausführung. Otto Simon, Altermarkt 3, Speaialhaus für Hüte, Mütsen. Schirme und Pelse Eigene Reparatur=Werksiätte im Hause. Zwangs Verkauf. Am Donnerstag, 17. März, Vormittags 10 Uhr, sollen im Verkaufslokale hier, Dülkenerstr. 8, gegen gleich bare Zahlustg öffentlich versteigert werden: 1 Sekretärtisch, 1 Klei derschrank, 1 Waschkom modo, 1 Spiegel, Tische, Stühle. Regulierofen 1c. 2c Güldner, Gerichtsvollzieher. Ein neuer schwerer eichener (4 Auszüge) samt neun Stühlen (beides in flandrischem Stil) 1 neues Sofa, 1 Violinständer, 2 Mantelösen, 1 Füllosen preiswert abzugeben. Näheres in der Exped. d. Zig. S EIII Für den Verkauf an Privatkundschaft und als Kassierer wird eine intelligente und redegewandte Persönlichkeir bei gutem Einkommen hier gesucht. Offerten mit aus führlichen Angaben über bisherige Tätigkeit sind unt 789 an die Exped d. Bl. einzusenden. Ein Klempner= u. Installateurlehrling gesucht. Heiur. Aretz, Heierstr. 20. Zum sofortigen Eintritt ein kräftiger Laufbursche Frohsinn, str. 187/39. gesucht. Carl 8 Ein ordentlicher Knabe als Anstreicher=Fehrling gesucht. Hub. Schmitz, Grünerweg 1. Krankheitshalber ein brapes, in Küche und Hausardett erfahrenes Mädchen mit guten Zeuguissen zu Aptil gesucht. Viersen, Königsallee 21. Gefunden. Gefunden wurde in hiesiger Stadt ein neues Hemd. Der sich ausweisende Eigentümer kann dasselbe auf dem Poltzeiamte in Empfang nehmen. Viersen, den 15. März 1904 Die Polizeiverwaltung. Der Bürgermeister: Stern. Helenabrunn. Zum 1. April oder später 3 bessere Wohnungen von je 3 Räumen 1. Etage, 1 Speicherzimmer, Garten und Keller in nächster Nähe der Haltestelle zu vermieten. Auskunft erteilt Mich. Horsten, Helenabrunn. Wohnhaus von 12 Räumen, mit allen Bequemlichkeiten eingerichtet, ist per 1. Oktober zu mieten Eventuell auch geteilte Etage. Näheres Altermarkt 10. Ein Bauplatz von 25—30 Ruten mit 9—10 Meter Front im mitileren Stadtteil wird zu kaufen gesucht, oder ein ant erhaltenes Haus von 10—11 Räumen mit etwas Garten. Gefl. 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Soll Haben 1903 Dezbr. 31 An Zinsen=Conto „ Geschäfts nlosten.. „ Versicherunge- Conio „ Steuer=Conio „ Abschreibungen auf Utensilten Conio „ Ueberweisung auf den Reservesonde " Ueberweisung auf den Hülsereservesonds „ 3 ½% Zinsen für Spareinlagen „ 4% Dividende auf Geschäftsanrette„„—.—.—.—.—.— Maik 2372 521 44 140•37 546 837 5165 51 58 10 1903 Dezbr. 31 Pr. Miete Conio Mark 5465 10 5465 10 Die Zahl der Genossen beirug am 1. Januar 1903 Im Lause des Jahres traten . Es karnen hinzu sodaßi die Mitgliederzahl an 1. Januar 1901... Hiervon haben 235 Mitglieder je 1 Geschäftsanteil und 1 Mitglied 5 Anteile. Die Haftsumme beigust sich auf Geprüft und mit den Büchern übereinstimmend besunden Viersen den 6. März 1001. e Aulschterat Hamacher; Hubert Möller; Anton Robens. 25 35 aus 219 17 286 bettug Mt. 48000 Der Vorstand der Spar. und Baugenossenschaft Peter Meusers, Vorsitzender. Maitz. Schriefens, Kassierer. Franz Berger, Schriftführer. G. m. b. Unsere cheutige Beilage bitten zu beachten Lehmann& Assmy, Einzige Tuchfabrik Deutschlands, die ihre Fabrikate an jeden Privatmann ver0 sendet.