. 1 9 0 2. der Sonn= u. Festtage. den 27. September. durch die Boten oder die Bon bezogen 1.80 M. vierteljährlich. an Wia, vierteljährlich. L#us und Verlag von J. H. Meyer in Biersen. Autliches und Hauptanzeigenblatt= für die Stadt Piersen und Amgegend. Mit der achtseitigen Sonntagsbeilage: Illustriertes Unterhaltungsblatt. * mesttf dir ammmer Die er chm breite. Petitzeils 10 Pfg. für auswärtige Anzeigen 15 Pfg. Oersamen 97 mm breite Fetitzeile 40 Pfg. Auskunft= und Offerien=Gebühr 25 pfe Telephon=Nr. 35. Für die Redaktion verantwortlich Wilhelm Meyer Tages=Neuigkeiten. Berlin, 26. Sept. 1902. — Die beste Kompagnie im Schießen im deutschen Heere ist nun amtlich festgestellt. Es ist die 5. Kompagnie des Inftr.= Regts. Graf Bose m Altona, die# diesem Jahre zum 5. Male hintereinander die Kaiser=Schießauszeichnung errang. — In der heutigen Sitzung der Zolltarif=Kommis= A ERA ion stand zunächst zur Beratung der Abschnitt 2(Mu., und andere Rohstoffe, Mineralöle und Petroleum, Pos. 219 bis Abg. Antrick(Soz.) sprach sich gegen den Bimstein=, Petroleum= und Cementzoll aus. Abg. Freiherr v. Wangenheim beantragte, Bimstein zollfrei zu lassen, ebenso Portland=Cement, ferner den Zollsatz von 10 für rohes und gereinigtes Petroleum nur ersterem aufzuerlegen und letzteres mit 12 M zu verzollen. Abg. Pachnicke sprach die Hoffnung aus, daß Wangenheims Eintreten für die Zollfreiheit bei seinen Fraktionsgenossen mehr Beifall finde, als seine bisherigen Anträge. Schließlich wurde Abschnitt 2 unverändert angenommen, ebenso Abschnitt 3(Wachsund Fettsäure, umfassend die Positionen 245 bis 262). Die Kom missionnahm nach kurzer allgemeiner Erörterung ohne Einzel beratung den Abschnitt 4(umfassend die Positionen 263 bis 388, chemische und pharmaceutische Erzeugnisse und Farbwaren) nach den Beschlüssen der ersten Lesung an. Dann begann die Beratung des 5. Abschnittes(Spinn=Stoffe, Position 392, 393 und 406) und beschloß nach einem Antrag Arendt für künstliche Seide, ungezwirnt, einmal gezwirnt und ungefärbt 30 c(gegen erste Lesung 20 M), gefärbt 60(in erster Lesung 40 4), zweimäl gezwirnt 90##(in erster Lesung 60 K). Die Kommission beschloß ferner für Position 406 die vom Abg. Bachem mit Rücksicht auf die Kreelder Kreppindustrie beantragten Zollsätze für undichte Gewebe aus Seide, Gaze, Krepp, Flor über 20 Gramm pro Quadratmeter mit 1000## lin erster Lesung 400 K), 20 Gramm und darunter mit. 1500 J4(in erster Lesung 1000 M) — Mit der-Ir die städtischen Kör Frage der Fleischteuerung haben sich auch ne städtischen Körperschaften Dresdens beschäftigt. Sie beschlossen, den Rat der Stadt zu ersuchen, das Ministerium zu bit eim Bundesrat erneut darum vorstellig zu werden, daß die Einfuhr lebender Schweine aus Oesterreich=Ungarn nach dem Dresdener Schlachthofe wieder zugelassen werde. Wie erinnerlich, plante die sächsische Regierung schon im Sommer dieses Jahres die Aufhebung der Grenzsperren; nahm aber von diesem Plane nach einer Verständigung mit dem Reichskanzler. Grafen von Bülow wieder Abstand. ## U e b e r d i e F l e i s c h t e u e r u n g f ü h r e n d i e K e l l n e r K l a g e: D e r Besuch der Gasthäuser sei geringer geworden. Es(nangele ihnen an Trinkgeld, weil die Gäste sich für die Verteuerung der Speisen durch Verringerung des Trinkgeldes schadlos halten. Königsberg, 26. Sept. Aus Eydtkuhnen wird gemeldet, daß am Jahrestage des Brandunglücks von Wystyten(dem 23. d.) Erlöst. Geschichte von K. Lubowski. Nachdruck verboten. Graue Nebelschleier woben sich, regenschwer und trübe um das Häusermeer der Großstadt und hüllten die junge schlanke Mädchengestalt in dem schlichten Schwestergewande dicht ein. Schwester Ursula hatte keine Zeit, Betrachtungen über den feuchten Maiworgen anzustellen, sonst würde sie wohl inmitten ihrer düsteren Gedanken gesagt haben, daß, wie auch die Fülle goldnen Sonnenlichts die wallenden Nebel zerstreut, der liebe Herrgott durch ein lichtes Freudenmeer von Glück die dunkeln Schatten in der verschiedenen Menschen Leben verscheuchen kann. Wie hatte die Oberin heute morgen, als-ste ihr die Pflege bei dem einzigen, unglücklichen Kinde des reichen Kommhrzienrats von Wilde übertrug doch gesagt:„Hart werden, Schwester Ursula, Zähne zusammenbeißen!“ Ach, wer das könnte! Noch hatte sie es nicht gelernt,— wenn sie die Aermsten der Armen, denen das Glück gesunder Glie der versagt war, pflegte, und wenn auch der Mund der schmerz zewöhnten Kranken das Wehklagen zu unterdrücken gelernt hatte, aus den Augen da brach zu den Bösen Zeiten doch die ganze Qual der Erdenlast hervortDaraus sprach das jammernde Bewußtsein, tausen6mal leiden zu müssen, um einmal in die stillen Hallen der Schmerzlosigkeit einzugehen. „Nr. 21“, murmelte Schwester Ursula vor sich hin und blieb vor einer prächtigen Villa stehen, deren Vorhalle, von stolzen. Säuten getragen, mit Palmen aller Art geschmückt war. Also hier warh! „Karl Heinz von Wilde, 14 Jahre alt, Auguststraße 21 wohbend, von den Folgen der englischen Krankheit gelähmt", las sie duf dem kleinen Täfelchen, das sie aus der Tasche gezogen hatte und auf dem die Oberin, Namen, Wohnung und Krankheit der Pflegebefohlenen für die Schwestern zu vermerken pflegte. Sie zog die Klingtl und ließ sich durch den Diener in das Krankenzimmer führen. Rotes Licht erfüllte den Raum und that sihren gesunden Augen weh. Sie zog die purpurnen Vorige, die es verbreiteten, hastig zurück und ließ durch das geeie Fenster die feuchte, warme Maienluft hineinströmen. Ein der Erleichterung klang aus einer Ecke des Zimmers zu ihr a## wandte sich um und ging leisen Schrittes auf das Bett zu, in deisen weißen, spitzenbesetzten Kissen ein abgezehrtes Menschenkind Das Gesichtchen war von so durchsichtiger Blässe, als hätte der, Todesengel bereits geküßt, nur in den tiefen, klugen Augen emit dem Ausdruck der Verklärtheit an dem Gesicht der jungen wester hingen, pulsierte das Leben. Er faßte ihre Hände und este lange an; die Schönheit des weichen Antlitzes, das sick kmer Liebe über ihn neigte, gewann sein Herz im Sturm en“ flüsterte er leise und preßte seine Lippen auf ihre in den dortigen Kirchen und in der Synagoge### für Kaiser Wilhelm stattfanden, der bekanntlich 10 000 für die Geschädigten gespendet hatte. An den Kaiser wurde nach Rominten ein Danktelegramm abgesandt, für welches der Kaiser durch den Forstmeister Saint Paul telegraphisch seinen warmen Dank aussprechen ließ.— Der Rittmeister Messejdow aus Kibarty, der Chef der dortigen russischen Gendarmerie, wird am Sonntag dem Gottesdienste in Rominten beiwohnen und nach demselben an dem Mahl beim Kaiser teilnehmen. Hollasd.— — G e g e n e i n e n e n g e r e n P o s t v e r b a n d H o l l a n d s m i t Deutschland sollen bei der holländischen Regieung finanzielle Bedenken bestehen, da sich für den auf etwa 500000 Gulden geschätzten Portoausfall durch Zunahme des Verkehrs kein Ausgleich erwarten lasse. Belgien. Brüssel, 25. Sept. Zum Testament der Königin wird heute folgendes nachgetragen: Die Villa der Königin in Spa erhalten nicht, wie man vermutete, die Hospitäler in Spa. Die Villa ist vielmehr vollständig eingerichtet dem Baron August Goffinet als höchstes Zeichen der Dankbarkeit der Königin vermacht. Die Prinzessinnen Louise, Stephanie und Chmentine erhalten ihren Teil an der Erbschaft der Königin, welche als Andenken Schmuckgegenstände für die Herzogin von Ursel und die Gräfin Hemricourt de Grunne bestimmt hat. Baron Goffinet erhält außer den 12 Pferden das berühmte Lama, welches die Köntgin selbst dressiert hat. Der Maler Vanseverdonk, einer der Hausfreunde in der königlichen Villa, erhält ein bedeutendes Vermächtnis in bar. Graf Grunne, der zweite Testamentsvollstrecker, erhält ein prachtvolles Silbertafelgeschirr, Monseigneur Simon das Betpult der Königin. Dem königlichen Museum in Brüssel st das Bild ihres Sohnes, gemalt von Leon Herbo und der Stadt Jest die Bildnisse ihrer Eltern, des Erzherzogs Johann, Palatins von Ungarn, und der Erzherzogin Dorothee, bestimmt. Ihrem alten Kammerdiener Gerard Defreyst sind 50000 Fr., die Hunde, die die Königin niemals verließen, und die Vögel, darunte#n sehr seltener Papagei, vermacht. Die Armen von=Spa sind sehr reichlich bedacht. Frankreich — Die Brandreden dor Minister Andree und Pelletan haben in Petersburg außerordentlich verstimmt, so wird der Köln. Ztg. von dort gemeldet. Die Aeußerungen beider Herren werden an der Newa um so schärfer verurteilt, als auch nicht der geringste Anlaß vorlag, die Nachberreiche, mit denen die französische wie die russische Regierung korrekte Beziehungen pflee zen und pflegen wollen, derartig heräusfordern. Dieser Rüfel wird den beiden Redseligen viel unangenehmer sein als der milde Tadel des Ministerpräsidenten Combes. — Des der Gehorsamsverweigerung angeklagten Oberstleutnant de Remy hatte sich dessen Vorgesetzter, der General Frater in übertriebener Weise angenommen, der General hat diese Liebedienerei, wie verlautet, mit seiner Verabschiedung bezahlen müssen. Jetzt sand vor dem Kriegsgericht in Nantes die Verhandlung gegen den Major Lobardie statt, der seine MitwirEung an der Schließung geistlicher Schilanstalten verweigert hatte. Der Angeklägte wurde einstimmig zur Strafe der Ab setzung verurteilt. Seine Entschuldigung, daß ihm die Aufgabe der Armee eine andere zu sein scheine als, die Austreibung von Frauen, wurde nicht angenommen, nachdem General Larnac, im Gegensatz zu seinem Kameraden Frater im Falle Remy, erklärt hatte, daß ein strikter Marschbefehl erseilt worden sei. — Der Minister des Auswärtigen Dehcassé hat eine Umfrage nach den im Auslande arbeitenden oder in Staatspapieren angelegten französischen Kapitalien veranstaltet. Aus den eingegangenen Antworten erhellt, wie der Voss. Ztg aus Paris gemeldet wird, daß Frankreich rund 30 Milliarden ausstehen hat, darunter in Deutschland bloß 85 Millionen, nicht viel mehr als in dem kleinen Luxemburg 62; der geringste Betrag steht in Buljarien, 48 Millionen, der größte in Rußland 7966 Millionen; sann folgen Spanien, 2974, Oesterreich=Ungarn 2850 und die Türkei. 2163 Millionen Francs. Amerika. — Zwischen Nordamerika und Kolumbien ist es zu einem Konflikt gekommen. Die Regierung von Kolumbien ließ dem Kommandanten des nordamerikanischen Kreuzers„Cincinnati“(der die Landzunge von Panama, auf die Bruder Jonathan schon länge spekuliert; besetzen ließ) initteilen, sie besttze die Machtmittel, um Leben und Eigentum der Fremden gegen die Aufständischen zu schützen. Sie habe die Landung von amerikanichen Truppen für ungerechtfertigt erachtet und sehe darin einen Versuch, sich die Herrschaft über Kolumbien anzueignen. Sie erhebe daher Einspruch. An dieser Frage sind auch andere Mächte beteiligt, weiteren Nachrichten muß man daher mit Interesse entgegensehen. In Schwester Ursulas Augen stieg etwas Heißes, Nasses auf. Sie küßte, den Knaben auf die Stirn und lehnte ihr Haupt zart an das seine. Wie sie, das elternlose Geschöpf, sich nach einer Hand sehnte, welche die ihre in Liebe erfaßte, so würde es dem mutterlosen Kinde hier auch wohlthun. Irgendwo muß doch die Liehes fülle eines jungen, heißen Herzens unterschlüpfen können. So gingen die Tage schnell dahin! Der junge Assistenzarzt aus dem Krankenhause, dem auch Schwester Ursula angehörte, kam alle Morgen zu dem kleinen Patienten! Nicht, als ob menschliche Kunst es vermocht hätte dem siechen Kinde neue Kraft und Gesundheit einzuflößen, nein— der Vater von Karl Heinzz wünschte es so! Fernstehende Menschen wunderten sich über den schwermutsvollen Zug in dem Gesicht des hochgewachsenen, reichen Mannes. Wer aber um seine Liebe zu dem einzigen Kinde wußte, der kannte auch den Griffel, der scharf und hart jene Zeichen dort eingegraben hatte.„Jeden Nachmittag, mit dem Glockenschlag der 5. Stunde kam er herein und setzte sich, neben Schwester Ursula, an das kleine Bettchen. Wenn dann die Anfälle kamen, in denen sich der kleine Körper wandt und krümimte, da sank der Männerkopf tief auf die Brust herab.„Warum, Herrgott“, stöhnte er,„läßt du ihn soviel leiden! Allen Reichtum gäbe ich gern hin, wenn mein Kind mir gesund ans Herz flöge!" Schwester Ursula hielt den kleinen Kranken bei den immer häufiger werdenden Anfällen fest in ihren Armen. Sie fühlte, daß dem ringenden Körpet der starke Halt und die Nähe der Liebe wohl thaten.„Hart werden!“ murmelte sie manchmal leise dabei vor sich hin, während ihr die hellen Thränen aus den Augen stürz. ten Und sie wischte die klaren Tropfen fort und machte sich hart gegen den Schmerz. Wennsaber Karl Heinz in schmerz= und fieberfreien' Augenblicken den abgezehrten Arm um ihren Hals zu schlingen versuchte und leise flüsterte„ich hab' dich so lieb“, dann versank der künstliche Aufbast von Härte, und das junge, heiße Herz jubelte leise, daß es doch temand auf der weiten Welt gäb, dem sie unentbehrlich war. Karl Heinz wurde immer sschwächer und die Augenblicke des Bewußtseins damit seltener! Der Mai war in duftender Pracht zur Erde gestiegen und hatte sie mit dem reichen Flor aus des Herrgotts Schatzkästchen geschmückt. Ein Strauß von Maiblumen lag auf dem Krankenbette, und Schwester Ursula erzählte vom Frühling. Karl Heinz hörte mit großen, verträumten Augen zu.„Einmal hinaus, dürfen“, flüsterte er—.„Bäume sehen— Vögel und Sonnenschein!“ Nachmittags sprach Schwester Ursula lange mit dem jungen Assistenzarzt, und als er endlich nach einigem Widerstreben, zu ihren Bitten bejahend nickte, sorglich in warme Decken gehüllt, hinaus in den Garten, der sich hinter det Villa ausdehnte! Er wagte kaum zu atmen! Ob es im Himmel auch wohl so schön sein mochte? Ach, dann war ja das Sterben gar nicht so böse! Und durch das kleine Herz zog zum erstenmale die tiefe Sehnsucht nach Vermischtes. Neuß, 27. Sept. Der bei der Explosion in der hiesigen Gasanstalt schwerverletzte=Arheiter Josef Nüßgen ist gestern Nächmittag im Haspitale seinen Verletzungen erlegen. Oberkassel, 26. Sept. Der Düsseld. G.=A. schreibt: Wir berichteten dieser Tage, daß der Luftballon, mit dem Miß Polly am Sonntag in Oberkassel aufstieg, nach dem Fallschixmabsturz verloren gegangen sei. Nunmehr finden wir in auswärtigen Blättern die Mitteilung, daß in Hennef ein Ballon, der zweifellos derjenige Miß Pollys ist, niedergegangen ist. Das Luftschiff ist von großen Dimensionen und landete zwischen 6 und„7 Uhr abends. Es machte Mühe, ihn festzuhalten, da das Gas noch nicht ausgestromt war. Der Anker war ausgeworfen. An verschiedenen Stellen war der Korb keicht gerissen, und mehrere Eichenkeiser hingen an ihm. Es schien, als ob er einen Eichenwald gestreift habe. Der Ballon kam aus östlicher Richtung; in dem Lerbe befanden sich verschiedene Düsseldorfer Zeittngen. 1 Agchen, 20. Sept. Die Stadtverordnetenversammlung beschloß in ihrer heutigen Sitzung die Absendung einer Petition an das Ministerium, worin die Oeffnung der, wrenze von Holland und Belgien für wöchentlich 250 Schweine gewünscht wird. iese Anzahl genüg, um den notwendigen, Bedarf an geschlachtetem Schweinefleisch für die Woche zu decken. Von der Absendung einer Petition über die Einfuhr von. Rindvieh wurde vorläufig Abstand genommen. Weiterhin=wurde bekannt gegeben, daß der für die Heizung und Lüftung anläßlich des neuen, Krankenhauses gemachte MKostemanschlag von 65.000 M nicht ausrriche, da man für das Krankenhaus die modernsten Einrichtungen machen wolle. Die Versammlung bewilligte einen Zusatzkredit von 25000 cl. Die Kosten anläßlich des Kaiserbesuches, wofür 50000 c im Etat vorgesehen waren, wurden nur um etwa 200 K überschritten, jenem Ort des Friedens, wo, der Herrgott sie alle— vornehrb und gering— in gleicher Liebe an sein Vaterherz bettet! Als er dann wieder in seinem Bettchen lag, da wollte er vom himmlischen Vater hören! Schwester Ursula versuchte, ihm mit leiser Stimme die tröstliche Wahrheit der Himmelfahrt zu erklären.. Ob er alles verstand, was sie ihm sagte, wüßte sie freilich nicht— doch als sie zu Ende war, da faltetemsich die Händchen, und er flehte:„Herr Jesus, nimm mich mit, wenn du in den Himmel fährst!" Karl-Heinz schlummerte noch immer, trotzdem die Sonne in hellen Strahlen mit den Blüten spielte, die auf der Bettdecke lagen! Der junge Assistenzarzt stand stumm neben der Schwester Ursula und schüttelte den Kopf. „Wie lange noch?“ fragte sie leise. „Höchstens ein paar Stunden“, entgegnete er ebenso,„die sbärlichen Kräfte sind aufgebraucht, und das Lebenslicht wird still und schmerzlos verlöschen!" Schwefter Ursula weinte still vor sich hin.„Wozu das?" fragte der sunge Arzt fast hart.„Sie haben den Tod ja schon so oft gesehen, bei jüngern und gesündern Menschen, als es dieser kleine Elende hier ist!. Warum alsol weinen Sie?“ „Weil ich mit ihm den einzigen auf der ganzen, großen Welt verliere, der mich lseh hat— darum!“ Ein heißer, tiefer Blick traf sie aus den klugen Männergugen. „Wenn du wüßteft!" schien er zu sagen. Sie aber hielt die ihren tief gesenkt und sah ihn nicht. „Ich gehe zu Karl Heinzens Vater, um ihm zu sagen, daß es zu Ende geht!" sagte sie nach einer langen Weile. *. Der Arzt war nuß allein am kleinen Schmerzenslager.— Plötzlich bewegten sich Karl Heinzens blutleere Lippen= zu kaum verständlichem Flüstern. „Wenn ich tot bin, dann hat Schwestek Ursulg keinen, der sie lieb hat,— sie hat es mir selbst gesagt! Darum aber auch, nur darum wird mit das Sterben so schwer!" Dem starken Manne wurde seltsam zu Mut. „Seien Sie doch ein bischen gui zu ihr“, röchelte der kleine Mund;„ich wollte— der Vater— doch nicht hier—!“ Der Arzt biß die Zähne zusainnien. Alles, was er in den langen Jahren an künstlichem Eis um sein Herz gebaut hatte, schmolz bei dem Todesflehen des frühreisen Knahen. Er liebte sie ja schon lange, die junge Schwester mit dem heißen Herzen und den liefen Kinderaugen, die sich das Herz wund stoßen und die hellen Augen trübe weinen würde bei dem einsamen, freudeleeren Gang bis zum Altwerden. Was hatte ihn denn immer wieder abgehalten, das beseligende„Ja“ von dem reinen Mädchenmunde zu küssen? Die Angst vor einer aus Entbehrungen bestehenden Zukunft, die Gewißheit, daß es durch diesen Schritt mit der stolz geträumten Docenten=Laufbahn, für die er gehungert und gedarbt hatte, aus sein würde.„Hart werden, Zähne zusammenbeißen“, das war auch sein Wahlspruch geworden. was sich aus der musterhaften Organisation der ganzen Stadtaus schmückung erklärt. Köln, 25. Sept. In der heutigen Stadtverordnetensitzung teilte der Vorsitzende, so schreibt die Rh.=W. Ztg., mit, daß der verstorbene Industrielle Pallenberg der Stadt ein Kapital von 400000 A vermacht hat; 300 000 M sollen zum Bau eines Arbeiterheims für alte hilfsbedürftige Handwirker dienen, während die Zinsen des Restes zur Unterhaltung des Instituts verwandt werden sollen. Weiter hat die Stadt Köln für die Bibliothek des Kunstgewerbemuseums eine reichhaltige Sammlung von Büchern und Zeitschriften aus dem Nachlasse des verstorbenen Appellationsgerichtspräsidenten Reichensperger erhalten. Herr W. Heyer überwies der Stadt eine Summe von 10000 M, zahlbar in jährlichen Raten von 2000 in zum Besten der Volksbibliothek. Essen, 26. Sept. Auf der Zeche„Graf Bismarck“ bei Buer versagte die Bremse des Förderkorbes und der Korb sanste herab. Siehen Personen wurden verletzt.. Hennef i. Siegkreis, 26. Sept. Ein führerloser Luftballon ist in der Nähe unseres Ortes niedergegangen. In dem Korb des Ballons fand man der Rh.=W. Z. zufolge eine Kapitänmütze und zahlreiche Blutspuren. Man vermutet, daß der Lenker des Luftfahrzeuges verunglückt ist. Ueber die Herkunft des Ballons konnte bisher nichts ermittelt werden. Moers, 26. Sept. Bei dem Wirte Jahr an der Hombergerstraße sind mittels Einbruchs und Einsteigens durch ein Fenster vom Hof aus zwei Fahrräder, der Inhalt der Theke und des Musik=, automats, sowie Cigarren gestohlen worden. Die Diebe haben sich außerdem Liköre, Wein und Speisen gut schmecken lassen. Einige Patronen— Dynamitpatronen sollen es gewesen sein— hatten die Thäter auf dem Tische zurückgelassen und verschiedene Sachen durchs Zimmer umhergestreut. Da niemand, auch die Mieter des Hauses, etwas gehört, so konnten die Diebe ungestört arbeiten. So haben sie ein Stück aus der Theke gesägt, um an die Kasse zu kommen und den Musikautomat erbrochen, sodaß das Werk versagt. — Ein Schneidergselle aus Viersen, der wegen Bettelns hier zu 1 Woche Haft bestraft und entlassen war, mußte hier von der Straße wieder eingesperrt werden, weil sich inzwischen ergeben hatte, daß er wegen eines Sittlichkeitsverbrechens steckbrieflich verfolgt wurde. Kr. Z. Bielefeld, 25.Sept. Die 17 Jahre alte Dienstmagd Martha Bendert zu Herford, geboren zu Wolfenbüttel, war in dem Waisenhause zu Herford seit März dieses Jahres bedienstet. Am 3. Juni dieses Jahres, morgens 6 Uhr, hat sie sich auf den Boden des Waisenhauses geschlichen und das darauf lagernde Stroh mit einem Streichholz angesteckt. Dieser Versuch, sowie ein Versuch, an demselben Morgen ein Bett anzuzünden, mißlang, weil das angelegte Feuer noch rechtzeitig bemerkt und gelöscht worden war. Diesmal brannte der Dachstuhl des Hauses nieder. Rach Gründen gefragt, erklärte sie, von ihrer Mutter auf den unglückseligen Gedanken gebracht zu sein, und mit diesen Gründen suchte sie auch ihre Diebstähle, die sie im Waisenhause ausgeführt hatte, zu begründen. Die Strafkammer erkannte gegen sie auf 2 Jahre Gefängnis. Leipzig, 26. Sept. Heute Vormittag wurde dem Leipziger Tageblatt zufolge aus einem Wagen##welcher einer Firma in AngerCrottendorf gehörte, ein Geldbetrag von 17·000 cll gestohlen. Von dem Diebe fehlt bis jetzt jede Spur. Leipzig, 25. Sept. Der neue Centralbahnhof in Leipzig wird der größte der Welt werden. Die preußische Regierung hat nach dem Berl. Tabl. den Plan genehmigt. Die Kosten sind für beide Regierungen auf 106 Millionen A beziffert. Für den Bau sind 12 Jahre vorgfehrn Newyork. Ein Vymbenattentat wurde am Freitag früh in Newyork gegen ein Hotel verübt; ein Teil des Gebäudes flog in die Luft. 30 Gäste wurden aus den Betten geschleudert und zumteil verletzt, während der Besitzer und seine Frau erheblich verwundet wurden. Der Atkentäter Mackee verübte die That, weil ihm die Hand der Tochter des Besitzers verweigert worden war: er hat sich gleich nach der Explosion erschossen. Aus Anlaß dieses Attentats avar in London das Gerücht von einem Anschlag gegen den Präsidenten Roosevelt entstanden, das indessen jeder Begründung entbehrt. , S c h i e ß ü b u n g e n w e r d e n j e t z t v o n d e r B e r l i n e r S c h u t z mannschaft abteilungsweise ausgeführt. Nachdemi die Waffenkommission auf grund sorgsanister Prüfungen mit den verschieden sten Revolver= und Selbstladepistolen=Modellen die Einführung einer bestimmten Pistole dem Polizeipräsidenten empfohlen hatte tberden jetzt von der uniformierten Schutzmannschaft zunächst die Außenreviere für ihre Patrouillen mit dieser Waffe ausgerüstet. Die Pistole, welche ein Kaliber von 6.4 Millimeter hat, wirkt nach angestellten Proben noch auf 200 Meter tötlich und besitzt eine außerordentliche Treffähigkeit. Der Beamte, der sich ihrer in der Notwehr bedient, kann in 5 Sekunden 7 Schüsse abgeben. Damit die Schutzmänner diese Waffe genau kennen lernen, werden täglich Abteilungés von Polizeioffizieren instruiert, worauf sie nach einer ansa, 26. Sept. Der Orkan hielt 24 Stunden an, die Felder haben großen Schaden erlitten. Die Eisenbahnverbindungen ind unerbrochen. Mehrere Schiffe, die im Hafen ankerten, chwebtenk in Gefahr. Syrakng, 26. Sept. Infolge des Cyklons, der über Sizilien ept. Infolge des Cyk t der Bach, der durch Modica flie seine Ufer gesreten, und hat die Häuser unter denen einige Zerstört(wurden. Mehrere Fami men. Der Prähkt ist mit einem Ingenteur und mit Truppen nach Modica abgegangen. Die Felder sind überschwemmt. Lokales. Viersen, 26. Sept. Die Reichsbank=Verwaltung hat hier Ecke Post= und Bahnhofstraße ein Grundstück angekauft, um sich dort ein eigenes Heim zu gründen. Mit dem Bau soll im Frühjahr begonnen werden. Viersen, 26. Sept. Metzger Gentges, Hauptstraße, hat in dieser Woche im Schlachthofe eine Kuh geschlachtet, welche eine Niere besaß, die 51½ Pfund wog. Gewöhnlich wiegen beide Nieren ca. 30 Pfund. Bei der geschlachteten Kuh wiegt demnach eine Niere noch 21½ Pfund mehr. Die Monstrosität ist bei Herrn Gentges zu sehen. — Alle versicherungspflichtigen Personen, die leistung ihrer Militärpflicht eingezogen werden, seien gewiesen, daß sie unverzüglich die in ihren Händen befindlichen Quittungskarten(auch die noch nicht voll beklebten) an das zuständige Polizeibureau abliefern müssen, da die nur 2 Jahre lang giltigen Karten sonst samt den darin verwendeten Beitragsmarken hre Giltigkeit verlieren. Hierzu eine Beilage und das illustrierte Interhaltungsblatt Ni. 38. Die Gewinnziehung der 9. Wohlfahrts=Lotterie findet, wie alle bisherigen ohne Verschub, schon am 4., 6./7., 8. und 9. Oktober im Ziehungssaale der Königl Generbl=Lotterie=Direktion zu Berlin öffentlich statt und schon wenige Tage später können die glücklichen Gewinner die Kapitaltreffer von 100000 Mk., 50000 Mk. 25000 Mk., 15000 Mk., wie auch alle anderen Gewinne bei der Deutschen Bank, oder dem untenstehenden Bankhause, bar ohne Abzug erbeben. Die Wohlfahrtslose à Mk. 3.30 sind durch das Bankgeschäft#Ad. Müller& Co. in und in Hamburg, große Johannisstraße 21, zu Unserer heutigen Gesamtauflage liegt ein Prospekt des bekannten, seit ca. 20 Jahren bestehenden Versandhauses von Julius Werner, Neumünster, über Käse, größtenteils eigener Produktion, FleischWurstw###n, bei, welchen wir besonderer Beachtung empfehlen. Scheibe schießen. Unwetter auf Sizilien. Rom. 20. Sept. Ueber der Provinz Catania auf Siziljen ist ein Cyklon niedergegangen, der viele Häuser, u. a. die Villa Bel lini, und die Bahnstrecken stark beschädigt hat. Auch im Bezirk Modiva hat der Cyklon großen Schaden angerichtet; dort sind meh rere Mensche umgekommen. Der Aetun droht wieder thätig zu Und sie liebte ihn auch— ach er wußte es, und gerade das hatte es ihm so furchtbar schwer gemacht. Jetzt aber war's in ihm hell geworden! Sollte er Liebe und Glück dem Ruhme opfern?! Nein!— tausendmal nein! Sein„Hartsein“ war eine Feigheit gewesen. Wer um des andern Teiles willen nichts auf zugeben vermag, dem ist die eigentliche Weihe der Himmelfahrt ein düsteres Rätsel geblieben. In ihm aber ouar es Licht ge worden. Als Schwester Ursulg ohne den Vater, der sich in der Kirche befand, zurückkehrte, wand sich Karl Heinz in heftigen Zuckungen Sic legte ihm die Hand auf das Köpfchen mit den hellen Schweiß tropfen, die ihm die Todesangst erpreßte. Daschlug er noch einmal die Augen auf—„Dank—.Dank noch einmal ein Zucken und sich Aufbäumen—.—„lieb haben lieb haben“— gurgelte es aus dem blassen Munde, ans dem jetzt ein heller Butstrom qnoll. . Die weißen Blumen duftetens und Schwester Ursula betete leise KarHeinz war tot. Der junge Arzt nahm die zitternde Mädchengestalt mit sanfter Gewalt an sein Herz: und lehnte ihren Kopf an seine Brust." „Da wein' dich aus, mein Lieb!“ sagte er leise,—„das sei fortan dein Ruheplat fürs ganze Leben, willst dur „Ich will!“ sagte sie leise, mit schluchzender Stimme, durch welche die verhaltene Heligkeit der Liebe bebte.„Lieb haben!, das war Karl Heiuzens, Segen und Vermächtnis für uns. Herr Gott, gib uns Stärke, daß wir's allezeit hoch und in Ehren halten So war das Levon des elenden Kindes nicht misonst gewese es hatte den toten Glauben des Mannes zu neuem Leben erwec und ihm gezeigt, daß der Weg, den er gehen wollte, einsam und sonnenlos sei. Schwester Ursulg drückte der kleinen Leiche ein in die Hand und küßte die reine Stirn— sie gefunden, an dem sie sich bergen konnte und Herz— das brauchte sie sich nun nicht abzugewöhnen aar Veilchen hatte einen Platz ihr heißes, junges den; zwei Vulkaue auf den Liparischen Inseln, Vulcano und sind schon seit einigen Tagen thätig. Köln. Z. t. plötzlich über #nter Wasser gesetzt, von Mehrere Familien sind umgekomEin gesundes, kräftiges ist angekommen. Enger i. Ad., den 26. Sept. 1902 Lpotheher J. Plattes u. Frau, Mathilde geb. ie jetzt zur Abeien darauf hinMarktbericht. Rindfleisch Mk. 0,65—0,70. Kalbfleisch Mk. 0,70—0,80. Schweinefleisch „70—.100. Butter 1,00—1,25. Eiek 2.20—2,10. Neue Kartoffeln Mk. 40—2,60 Montag, den 29. September, abends ½9 Uhr, General. Versammlung. Tages=Ordnung: I. Ausflug. Weiteres vorbehalten. Der Vorstand. Darmstadt, Reckarstraße 11 beziehen Katholische Gottesdienst=Ordnung. Hauptpfarrkirche St. Remigins. Hl. Messen 6, 7, 8 Uhr 9¼ Uhr Hochamt, 11 letzte h. Messe. Kollekte für Merbeck, Dekanat Erkelenz. ½3 Uhr Herz=Jesu=Andacht. 5 Uhr Andacht mit Predigt für den Verein der christlichen Familien. Maria=Hilf=Kapelle. 8 Uhr hl. Messe. 4 Uhr Andacht. Pfarrkirche St. Helena. 7 Uhr Frühmesse und Kommunion der Knaben. ½10 Uhr Hochamt und Gebet für die Wahl des Erzbischofes. 3 Uhr Andacht und Christenlehre. Donnerstag, 2. Okt., morgens 6 Uhr Beginn des Ewigen Gebetes und Frühmesse. 9 Uhr Kochamt. Abends 7 Uhr Komplet. Freitag, morgens 5 Uhr Rosenkranzandacht und Schluß des Gebetes. Nächsten Sonntag Titularfest der Rosenkranzbruderschaft. Pfarrkirche St. Joseph Hl. Messen ½6, 7, 8, 10 Uhr Hochankt. 3 Uhr Christenlehre. 5 Uhr Andacht zum hl. Herzen Jesu. Von Mittwoch an 7.10 Rosenkranzandacht in Verbindung mit der hl. Messe. Samstag ist dieselbe ½6 Uhr nachm. mit Segen Pfarrkirche St. Peter. Hl. Messen 6 Uhr, 7¾ Uhr, 9½ Uhr Hochamt. ½3 Uhr Christenlehre und Andacht. Evangelische Gottesdienst=Ordnung Sonntag, den 28. Sept. 18. nach Trin. Gottesdienst 9¾ Uhr morgens. Kollekte für die Anstalt Elim in Neukirchen. Hl. Abendmahl. Jugendgottesdienst 3 Uhr nachm. Bibelstunde im Gemeindehaus: 6 Uhr abends. Auszeichnung von Dienstboten betr. Bei der am 12. November d. J. stattfindenden Hauptversammlung der Lokalabteilung Gladbach wird die alljährliche Auszeichnung von Dienstboten vorgenommen. Diese müssen mindestens 8 Jahre un unterbrochen bei einem Vereinsmitgliede in Kost und Wohnung gedient haben. Die Auszeichnung kann von 8 zug 8 Jahren wiederholt werden. Tagelöhner und gewerbliche Arbeiter sind ausgeschlossen Anträge bitte ich bis zum 1. November bei mir vorzubringen. Viersen, den 26. Septembei 1902. Der Bürgermeister: Stern. eater Spielplan vom 27. Sept. bis Sonntag: Lustspiel Statt besonderer Anzeige! Dora Beecker Hermann Kniebe Verlobte. Biersen, im September 1902. Dienstag: Die Tyrannet der Thräuen. Mittwoch: Debut von Eliza Nilasson vom theater in Braunschweig. Heimat. Schauspiel von H. Gudermann. Don Liebelot. Schauspiel von Arth. Hierauf: Novität. Die Schauspiel von Lud. Viersener Zahn-Ateller Düsseldorfer Spielplan vom 27. Sept. bis 5.4 Conntag: Vorstellung zu ermäßigten Or Komödie von W. Lange. Abends: Der Trompeter von Oper von Neßler. Montag: Der Freischütz. Romantische Oper von C. M.v. Dienstag: Ochelle. Oper von G. Berdi. Mittwoch: Die Riedermaus. Operette mit Ballet von J. Donnerstag: Der Biberpelz. Diebeskomödie von S. Freitag: Martha, der Markt zu 90 Rom.=kom. Oper von Fr. Samstag: LuilieLingen brink, Bahnhofstr Dr f Osizierstragödie von O. E. Behandlung für Damen und Kinder. Auf Wunsch absolut schmerzloses Zahnziehen nach bewährter Methode. Anfertigung sämtticher Zahnersatsstücke unter voller Garantie für tadellosen Sitz und Haltbarkeit. Zahnarzt Dr. Glesen Viersen, Casinostrasse 32 I. Etage. Wasserheilverfahren von Dr. med. Strietholt, prakt. Arst. Krefeld, St. Antonstr. 132. Sprechstunden: vorm. 5½-10½ nachm. 3-5 Uhr. Sonn- u. Feiertags nur vormittagWer baut verlangeillustr. 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Ende der Besichtigung gegen 5 Uhr. Viersen, den 27. September 1902 Der Bürgermeister Stern. Kaffee- Abschlag nur in Holland! Holländ. Compagnie für Java-Kaffee-Export Maastricht A 820.(Holland). versendet Postcolli von 10 Pfd.echten, garantirtfeinsten frisch gebrannten Holländ. Java-Kaffee gegen Nachnahme von M. 9 verzollt franko in's Haus. 18. In Deutschland ist der Ladenpreie für gleiche Qualität mindestene M. 1.40 per Pfund Thrannei der 2 von C. Haddon der Gräfin Lustspiel von lumenthal. Samstag: Geschlossen. Für Tiebhaber! 1 Paar eng Pariachen zu verkaufen. Empfehle mich im Schleifen und mpfehle mi hleisen sämtlichen Vern Fahrrädern, Reparaturen den prompt und# Achtungsvonl Ern Krefelderstraße 76. Tampfschleiferei und B von Auch 1 8 gut erhaltene gebrauchte Oefen billig zu verkaufen. Auskunst Heierstraße 31. Täglich frisches Gemüse“ Kartoffeln u haben. Cornelius Berten, Krefelderstr. 17. 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Sept. 1902 mit dem Herbst haben sich auch die Mitglieder der eis=Kommission des deutschen Reichstages wiein Berlin eingesunden; draußen in der Natur fällt unter dem ruhigere Tonart zur Geltung; wenigstens war es bisher so, und daher wollen wir trotz verschiedener dräuender Wetterzeichen hofsen, daß es nicht viel wird sen, daß es nicht viel anders in den kommenden Monaten sein Inn keit der Herbstnächte Blatt für Blatt, drinnen im pird Paragraph auf Paragraph vom neuen Zolltarif a wen, freilich wie, tmuner in den Verschlägen der —. elen Mtal., ungenom nicht immer in den Vorschlägen der verbündeten ReGeren, und bant A üxr dite Sen dan Briches un den i6 in der ersten Beratung während des Sommers Alles hanworüber man auch jetzt bei der zweiten Lesung nicht fortkommt, und worüber man später im Reichstage selbst abermals zu dedattieren haben wird. An Gründlichkeit fehlt es bei diesen ungen nicht, aber nicht so sehr davon hängt das Zustandedes Gesamtwerkes ab, sondern von einem freundlichen ommen. Und da dies bis zur Stunde nicht zu erkennen #d es in der Zukunft erhofft; wenn der Reichsvon seinem Sommer=Urlaub, der ihn noch immer von #lt, heimgekehrt sein wird, so verlauten eine Anzahl dann wird es doch anders werden. Auf diesen frohen en wird von pessimiftischer Seite ein Dämpfer gesetzt, indem der Anschauung Ausdruck verliehen wird, es werde überhaupt in dieser Session nichts erreicht werden, zu viel Köpfe, zu viel verschiedene Sinne. Dann wird wieder erwartet, der Kaiser werde selbst sich für die Ansprüche der Landwirtschaft auf erhöhten Zollschutz interessieren, während Gegner behaupten, der Monarch lehne eine Erhöhung der Zollsätze über die Höhe der Regierungsvorlage hinaus ab. Wie man sieht, eine Ungewißheit, wie sie n wohlgrößersein kann, und die nicht eher schwinden wird, als bis Graf Billow seine endgiltige Schlußerklärung im Reichstage ab gegeben haben wird. Jedenfalls ist an eine Auflösung des Reichs tages der Zollvorlage wegen nicht zu denken, sie ist auch nicht be absichtigt; denn wenn selbst die spezielle Zusammensetzung des Reichstages sich etwas änderte, an eine Umgestaltung im Großen und Ganzen ist nicht zu denken. Und erfolgte sie wider alles. Erwarten, dann würden auf einem anderen Acker der Reichspolitik Disteln und Dornen wachsen. Selbstverständlich ist es ja, daß wir doch einmal einen neuen Zolltarit haben müssen und auch erhalten werden, ebenso, daß daraufhin neue Handelsverträge zu vereinbaren sind, und darum wäre es zum Besten einer gedeih. lichen Entwickelung gut, wenn eine Verständigung nicht später erfolgte, als es sein müßte, zumal von den Vereinigten Staaten von Nord=Amerika herüber recht kritische Meldungen komnlen, die auf eine sehr unliebsame Entvickelung der geschäftlichen und Geld=Verhältnisse hinzudenten scheinen, von der auch Europa am Ende nicht ganz unberührt bleiben würde: Der Absatz stockt, Milliarden liegen in Gründungen fest und flüssige Baarmittel fehlen In Europa hat man das im Vorjahre durchgemacht und leidet unter den lästigen Folgen noch diesen Tag. Die namentlich in den Großstädten beträchtlich gestiegenen Fleischpreise haben auch in die Reichstags=Kommission hin ein ihre Schatten geworfen; bei den lebhaften Auseinanderist aber wenigstens das Gute herausgekommen, daß nur 'gt werden konnte, wie in allen größeren deutschen Bunamtliche Erhebungen über Ursache und Umfang der hungen veranlaßt sind. Bisher stehen sich wegen das angefangen hat, nur Behauptungen gegenüber, die Vorführung von Beweisen, aus welcher zugleich AbhilfeMittel zu schöpfen wären, würde also für jeden deutschen Haus. halt und ganz besonders für die nicht politisierenden deutschen Hausfrauen von allergrößtem Interesse sein. Auch den im Reichstage selbst zu erwartenden sehr, sehr unfangreichen Fleisch=Debatten würde dann mit einem Male die Spitze abgebrochen sein und die hohe Versammlung Zeit für andere Themata gewinnen; angekündigt sind schon messenhaft Erörterungen, so umfangrei die jetzt schon von Mittag bis zum Abend dauernden Re sitzungen dann noch ein Weilchen länger sich ausdehnen Freilich— es sieht sich von draußen auch so Manches schlimmer an, wie es im Reichstage in Wahrheit ist. Haben sich die Herren erstmal so acht Tage lang gehörig ausgesprochen und Alles her : wenig mehr als zwei Wochen geht es so wieder an, der parlamentarische Redekgmpf Zeitig genug ist's, wenn nur auch reichlich etwas geleistet wird bis zum späten oder auch frühen Sessionsschluß. Mit herzlicher Teilnahme ist bei uns in Deutschland wohl in den allermeisten europäischen Staaten der Aufruf der drei Buren=Generale zum Besten ihrer notleidenden Landsleute in Südafrika aufgenommen, in welchem sie sich an die Mildtätigkeit von ganz Europa wenden, nachdem Herr Chamber= lain in London abgewinkt hat. Hätten die Buren, nachdem sie die britische Mißachtung des internationalen Rechtes gründlich erahren, ahnen können, wie weit die englische Härte und der Mangel an wahrer Nächstenliebe gehe, sie würden doch wohl weiter gekämpft haben. In London liebt man sich über die Brutalität der Türken und anderer Nationalitäten zu entrüsten, aber dies Verhalten gegenüber den Buren ist erst recht nicht zu billigen. Wie viele Engländer würden in Südafrika noch das Leben haben lassen müssen, wenn die Freiheitskämpfer bis zum letzten Mann aus. zehalten hätten? Lord Kitchener hat hohe Achtung vor den beiegten Gegnern gehabt, nicht aber Minister Chamberlain. Zujegeben auch, daß die englische Finanzlage unter dem langen kriege gelitten hat, so konnte, doch eine mögliche Unterstützung Platz greifen, und in jedem Falle hätte man in London erkennen müssen, daß nur durch Freundlichkeit die Dinge in Afrika zu dauernd geordneten hätten gemacht werden können. Die Buren tellen in ihrer Bitte an Europa einfach den Umsang des gräßlichen Elends fest, welches in ihrer Heimat herrscht. In London antworten die Zeitungen, diese Angaben seien übertrieben! Was soll man dazu sagen? Sind Botha, Delarey und Dewet etwa Männer, die falsche Angaben machen? Nun fehlt blos noch die britische Be hauptung, diese kernigen, schlichten Männer wollten für die eige ne Tasch.—... ne Tasche bei dieser Gelegenheit arbeiten; nach dem, was die briti chenZeitungen aus früheren Anlässen geleistet haben, ist ihnen chon zuzutrauen, daß sie sich zu einer solchen Verdächtigung auf schwingen können. Wenn es überhaupt Männer gibt, die aus eignenErfahrungen davon reden können, wie es heute in den früheren Burenstaaten bestellt ist, so sind dies doch die führenden Gene rale, die auf ihren kühnen Ritten das Land zu wiederholten Malen durchstreift haben und es ganz genau kennen. Man soll nichts zu leicht nehmen, das hat auch Präsident Roosevelt erfahren: Er maß den leichten Verletzungen, die er bei dem neulichen Zusammenstoß seiner Equipage mit einem elektrischen Straßenbahnwagen erlitten, keine besondere Bedeutung bei, und er hat sich nun einer Operation infolge einer eingetrete nenEntzündung am Schienbein, bekanntlich einem recht empfind. lichen Körperteil, unterwerfen müssen. Die Aerzte versprechen, der Präsident werde bald wieder völlig gesund sein. Wir wünschen das von Herzen, ebenso aber auch, daß nun ärztlicherseits streng auf der notwendigen Ruhe bestanden wird für den Patienten, denn man weiß, wie die Jünger Aeskulap's jenseits des Ozeans mitunter die Forsche lieben. Mit nicht geringerer Aufmerksamkeit hat man die Meldungen ausBrüssel über den Tod und die Beisetzung der Königin Marie Henriette von Belgien, die so lange Jahre schon einsam lebte und nun einsam starb, verfolgt,an die sich nicht gerade sympatische Meldungen über den im belgischen Königsyaute leider noch an was dem Herzen hatten, dann kommt auch eine Rosen, hat bei dieser Gelegenheit sich auch wieder gezeigt. Die Aera der Ministerreden in Frankreich ist abgeschlossen wie wir hoffen wollen, durch den Ministerpräsidenten Combes selbst. Allerdings hat er es in seiner Darlegung sorgsam vermie den, seinen hitzigen Kollegen Pelletan und Andree richtig den Text zu lesen; er hat nur betont, daß beim frohen Festmahle selbst einem Minister die Zunge leicht durchgehen könne und im Uebrigen für die Politik der Regierung nur der Premzerminister und der Minister des Auswärtigen zu sprechen hätten, aber die Hinweisung wird hoffentlich helsen. Allerdings zeigt sie wieder, wie dem in der französischen Republik herrschenden Chauvinismus überall und unter allen Umständen Rechnung getragen wird. Der große und der kleine Nikolaus. Von Chicot(Aus dem Schwedischen). Rikolaus führte die„Emanda“ denn auch manches innte si Jahr. Unermüdlich rannte sie stromauf, stromab, die an ihren Tauen fest liegenden Bote in Bewegung setzend und die kleinen Fahrzeuge auf ihren weißschäumenden Wellen schaukelnd. An den Wochentagen schleppte sie Schiffe aller Herren Länder, und am Sonntagmorgen, wenn der Himmel klar und die Luft warm war, erregte sie, wie sie mit Flaggen und Laub geschmück vor dem Rathausmarkte dalag, die Aufmerksamkeit der ganzen Jugend. Mit der Stadtkapelle an Bord ging es dann hinaus nach dem einen oder andern Vergnügungsort im Fjord, und am Abend kehrte die„Amanda“ mit lauter vergnügten Gesichtern heim. Fürwahr, die„Amanda“ war doch eine große Wohlthat für den kleinen, sonst so stillen Ort. UndNikolaus feierte immer neue Triumphe. War er doch auch stets guter Laune, immer lustig, geradeaus und voller neuer Einfälle, durch die er seine Passagiere aufzumuntern und zu erheitern wußte. Ramentlich war er der Lieblingsonkel aller Kinder, für die diese Lustreisen die große Epoche ihres Lebens ausmachten, in denen Nikolaus eine fast übernatürliche Rolle spielte, wie er hoch oben auf der Kommandobrücke stand und sein schön gemaltes Fahrzeug lenkte. Da geschah es plötzlich, daß Nikolaus seinen Nimbus als tüch tiger Schleppschiffer einbüßte. Die Sache verhielt sich folgendermaßen: Draußen an einer der ersten Schäten traf er eine kleine Origg, die dringend sofortiges Einschleppen verlangte. Der Wind war westlich, hart und kam stoßweise mit Regenchauern. Nikolaus hatte keine rechte Lust, ihr bei diesem Wetter, und schwer beladen, wie sie scheinbar war, eine Trosse zuzuwerfen Der Schiffer bat aber dringend, da er doch unmöglich die Nacht braußen zwischen den Schären herumkreuzen könne. Schließlich erklärte sich Nikolaus bereit, das Schiff'ins Schlepptau zu nehmen und warf ihm eine Trosse zu. Diese riß aber bei der heftigen Drandung gerade in dem Augenblick, als sie die gefährlichste Stelle des ganzen Reviers passierten. Die Brigg trieb hilflos begen die Schären u. ging mit ihrer ganzen Landung zu Grunde. Begen diefer fast schon im Hafen gemachten Havarie entstand ein großer Prozeß, den Nikolaus verlor. Infolgedessen mußte er und Ladung bezahlen, und damit ging der ganze Verdienst auf, den ihm die„Amanda" bis jetzt gebracht hatte. eieie hachnen bete. ür den Erlös kaufte er den kleinen Nikolaus. Diesem ri-Fahrzeug ging eine eigentümliche Geschichte voraus. In Stockholm, in einem alten palastähnlichen Hause am Fuße Katharinenhöhe wohnte ein Schuhmacher, den man selten außerhalb seiner Werkstatt sah. Eines Tages, als er in die Stadt und über die Schloßbrücke ging, bemerkte er ein kleines Dampfbot, das dort aufgelegt war und den Anschlag enthielt, daß es verlost werden solle. Das Los kostete eine Krone. Dies veranlaßte den Meister, ein Los zu kaufen, und einige Tage später war er der glückliche Besitzer des Kolibris. Man riet ihm, das Fahrzeug zu verkaufen. Das that er aber nicht, sondern brachte es in eine Bucht in der Nähe des Tiergarten Dort sah man nun det Meister sich jeden Sonntag an Bord ein finden, Feuer unter den Kessel machen, ölen, putzen, scheuern, und schruhbern, bis ihm per Atem ausging und er einen sehnsuchts vollen Blick auf den Strom hinauswarf, auf dem die Sonntagsbote voller Menschen und Proviantkörben dem Salzsee zustrebten. Wenn alles schön blank und in Ordnung war, setzte er die Maschine in Gang und machte eine Kurve am Rande des Stromes, kehrte dann aber schnell wieder um und zög sich in die einsame Bucht zurück, aus der er sich an diesem Tage nicht mehr herauswagte Schließlich begnügte er sich nicht mehr mit seinen SonntagsUebungen, sondern ging tagtäglich zu seinem Liebling hinaus, mit dem er immer wieder dasselbe Manöver ausführte, bis er schließ lich zu Hamscalle Arbeiten im Stich ließ; die Kunden sich be schwerten, sie ihre Schuhe nicht bekämen, seine Angehörigen sich dahinter steckten und die Entmündigung des närrischen Schusters durchsetzten. Das Kolibribot kam zur Auktion, und Nikolaus war der Meistbietende. " Der kleine„Nikolaus“ war übrigens kein gewöhnliches Bot Ursprünglich für einen Grafen gebaut, war es von eleganten Formen und trug am Achter das gräfliche Wappen. Nachdem der Graf es verkaufte, war es durch viele Hände gegangen und stark mißhandelt. Nikolaus verstand es aber, ihm sein altes Ansehen wieder zu geben. Er ließ den Kolibri neu teeren und malen und ihn fürstlich einrichten. Der Name Nikolaus prangte in goldenen Buchstaben an den Seiten, denn er wollte es jetzt einmal mit seinem Namen versuchen, da ihm die„Amanda“ so viel Aerger gebracht hatte. Zuhause erregte der„kleine Nikolaus“ gerechtes„Aufsehen. Namentlich schlug das gräfliche Wappen am Heck fehr an, denn bis dahin hatte das Städtchen noch keinen Adeligen gehabt, die Aristokratie aber immer sehr=hoch gehalten. Aus diesem Grunde fühlten sich auch wohl die Spitzen der Bürgerschaft bewogen, den kleinen Nikolaus häufig zu ihren Lusttouren und Ausflügen zu benutzen. Des großen Nikolaus eigentliche Absicht war aber, das Bot für den Verkehr mit den auf der Rhede liegenden Schiffern zu benutzen, und es zeigte sich bald, daß er sich nicht verrechntt hatte. Bei der weitern Entwicklung des Handels wurde der kleine„Nikolaus" viel gesucht, und wenn er vom frühen Morgen bis in die späte Nacht im Hafen hin und herrannte, ließ seine Dampfpfeife ihre schrillen Pfiffe ertönen, die in die Ohren der Bevölkerung tief einschnitten. Ja, diese Dampfpfeise! Sie war es gerade, die den großen Nikolaus in den Augen der Bevölkerung zu einem Original machte. Er war, wie wir wissen, im höchsten Grade auf die SeeVermischtes. Neuß, 26. Sept. Wie schon kurz gemeldet, entstand vorgestern Abend kurz nach 8 Uhr in der hiesigen städtischen Gasanstalt eine Explosion, bei der 2 Arbeiter schwer und einer leicht verletzt wurden. Ueber den Hergang des Unglücks erfahren wir noch Folgendes: In dem sog. alten Gasmesser- und Druckreglerraum, welcher nur wenige Méter von dem Retortenosen entfernt liegt, sollten, da der Raum seit einiger Zeit nicht mehr benutzt wird, die Schieber entfernt werden. Da man jetzt mit Arbeiten überhäuft ist, sollte die Arbeit nach Feierabend erfolgen, Licht benutzte man aber nicht, da die auf dem Hofe stehende Lckerne die Arbeitsstätte hinlängliche beleuchtete. Als man den zweiten Schieber ausnehmen wollte, bemerkte einer der Arbeiter einen auffallenden Gasgeruch, er ging deshalb zum Werkmeister und meldete diesem den Vorfall, kaum sprach er aber mit demselben, als auch schon eine starke Detonätion erfolgte und der Raum in hellen Flammen stand. Der 34jährige verheiratete Installateur Franz Jörris konnte sich gleich ins Freie retten, trotzdem trug er Brandwunden an den Händen und im Gesichte davon. Der 28jährige verheiratete Arbeiter Josef Nüßgen, dem die Kleider schon am Leibe brannten, suchte durch ein Fenster zu entfliehen, aber er blieb hängen und konnte erst durch den Arbeiter Peter Hellendahl bereit werden. Letzterer suchte alsdann die Flammen an dem in lichterlohen Flammen dastehenden Arbeiter Nüßgen zu ersticken, zog sich aber dabei selbst erhebliche Brandwunden an beiden Händen zu. Nüßgen erlitt lebensgefährliche Verletzungen an den Beinen, Händen und uamentlich am Unterleibe, er mußte dem Hospitale überwiesen werden und ist sein Zustand ein besorgniserregender. Wie angenommen wird, entstand das Unglück dadurch, daß aus dem Retortenofen ein Wagen glühenden Coaks unter die Brause zum Abkühlen gefahren wurde, hierbei ein Funke absprang und das ausgeströmte Gas zur Explosion brachte. Der ntstandene Materialschaden ist unbedeutend. N. Zig Neuß, 26. Seht. Gestern Nachmittag war eine Familie am Westend mit dem Einkochen von Einmachbohnen beschäftigt und stellte den Kessel mit dem siedend heißen Inhalte zum Abkühlen auf den Hof. Das 2jährige Töchterchen des Kohlenhändlers W welches auf dem Hose Ipielte, lief rücklings in den Kessel und zog sich derart schwere Braw#wunden am Unterleib zu, daß noch in der Nacht der Tod eintrat. N. Ztg. Tüsseldorf, 27. Sept. Im Apollotheater zu Düsseldorf ist mit dem Votverkauf der Eintrittskarten für die am Mittwoch, den 1. und Donnerstag, den 2. Oktober, abends 8 Uhr stattfindenden beiden Gastspielkonzerte des von A. Rebizek geleiteten großen Orchesters der Berliner Philharmonie am Donnerstag, den 25. ds. begonnen worden. Es wird bei der vermutlich sehr starken Nachfrage nach Plätzen rätlich sein, sich möglichst frühzeitig um einen solchen zu bemühen. Bekanntlich werden die Konzerte trotz ihres hohen künstlerischen Wertes zu den gewöhnlichen Eintrittspreisen gegeben. Die Spezialitätenvorstellung findet an beiden Tagen nachmittags 3½Uhrstatt, und zwar mit einem vollständig neuen, stur aus Sensationen bestehenden umfangreichen Programm, mit dem zugleich die am 1. Oktober beginnende neue Saison des Apollo=Theaters eingeleitet wird. Hannover, 26. Sept. In einer hiesigen Metallgießerei explodierte heute morgen ein Sprenggeschoß, wodurch zwei Personen getötet wurden. Berlin, 26. Sept. Auf den durch Proj. Pirchom's Tod erledigdauernden Familienzwist knüpften. Daß die Umgebung deriten Lehrstuhl der pathologischen Anatomie an der Berliner Uni Throne die Dornen öfter empfinden läßt, als den Schmuck der versität ist Geh. Medizinalrat Prof. Joh. Orth-Göttingen berufen. Er hat den Ruf angenommen. Prof. Orth war mehrere Jahre Virchow's Gehilfe und steht im 55. Lebensjahre. Berlin, 26. Sept. In der Stadtverordnetenversammlung kam gestern der vielversprochene„Fall Ackermann“ zur endgültigen. Erledigung: Es handelt sich um den Kohlenhändler, der von Hause fortging, um eine Häftstrafe abzubüßen und anstatt zu den Seinigen zurückzukehren, von der Polizei in die städtische Irrenanstalt eingeliefert wurde, dort starb ünd beerdigt wurde, ohne daß seiner Familie auch nur die geringste Mitteilung gemacht worden war. Die Pegleitumstände schienen die Verhältnisse in der Ihrenanstalt in ein bedenkliches Licht zu rücken, und eine völlige Aufklärung hat sich nicht erreichen lassen; zweifelsohne sind Ungekapitäne erbittert, die, wie er behauptete, seine Talente nicht zu würdigen wußten. Er schien auch zu bemerken, wie sie sich über ihn und sein kleines Bot lustig machten. Daher kam es auch, daß der große Nikolaus jedesmal, wenn er auf seinem Wege ein großes Fahrzeug traf, seine Dampfpfeife reden ließ, als wolle er dem Kapitän vor sich zurufen, daß er ihm aus dem Wege gehen möchte. Anfänglich ärgerte man sich darüber, später lachte man aber.) Dank seines pfauenartigen Aussehens und seiner im Verhältnisse zu dem kleinen Nikolaus langen Gestalt wurde der große Nikolaus sozusagen das privilegierte Original des ganzen Hafens. der sich allerlei Streiche erlauben durfte, die andern Menschen nicht gestattet waren, ein moderner. Wiking, der lebte, wie er wollte, nach wie vor große Popularität bei der Jugend genoß und sich seine eigne Jugend trotz aller Widerwärtigkeiten in vollem Maße beiährte. Aber wie so viele andere große Männer, die im Leben eine Rolle spielen, hatte der große Nikolaus zu Haitse nichts zu sagen. Seine „stolze Gattin“, wie er seine Amanda nahnte, war durchaus nicht damit einverstanden, daß er häufiger von seinen Besuchen auf den fremdländischen Schiffen etwas unsicher nach Hause kam. So ereignete es sich ei er Abend=— es war im September— daß Nikolaus voll des schottischen Whisky4 in später Nachtstunde nach Hause taumelte und hier allerlei Kußzweil trieb, die seiner bessern Hälfte im höchsten Grade mißfiel. Am nächsten Morgen folgte denn auch eine gehörige Gardinenpredigt, die mit den Worten schloß:„Daß du mir nicht miedet in diesem Zustande nach Hause kommst. Ich werfe dich sofort zur Thür hinaus. Bedenke, daß dies Haus mir dehört, daß ich hier Herr bin!" Das war das letzte, was Nikolaus hört# als er sich leise von dannen schlich. □ Gegen Mittag sollte er Erei Kapitäne mach ihren Schiffen hinaus bringen. Die beiden Nächstliegenden hatte er bereits befördert. Es fehlte ihm nur noch der dritte, der mit seinem Schiffe weit draußen auf der Rhede lag. Es war dies ein alter Kavalier von einer noch älteren Brigt aus Newcastlé. Dieser lud den großen Nikolaus in seine verräücherte, schhtatzige Kajüte hinunter, wo er große; viereckige Geneperflaschen und schottischen Whisky sowie den dunkelsten Shawtabak auftischte, der in ganz England zu haben wwar. Nikolaus lehmelzwar nach dem zweiten Glase ab. Der alte Engländer nötigte aber weiter und immer w#eiter, bis der Abend hereinbrach. Nikotaßs nahm Abschied und gelangte mit großer Mühe über die Fallrgeps Treppe auf seinen kleinen Nikolaus. Von oben sahen die Eygländer sehr'hvohl, wie schwer dem Kapitän das Klettern wurde. Inzwischen hatte er losheitihcht und der kleine Nikolaus setzte sich in Bewegung. Er hielt ir Kurs mehr Steuerbord als gewöhnlich, wenn er denselben Weg tachte: Ein gufes Stück diesseits des kleinen Laufes befand sich ein längexer, Grund, Pascha genannt, über den das Kolibrfbot bei gutem Wässerstaftd leicht herüberfloß. Heute war das Wasser aber so niebriß), daß man die Dünung sich dort brechen sah.„„ Niemand kannte dies besser als Nikglaus. Das Schlimpre, hörigkeiten von Beamten vorgekommen, die den Behörden denn auch Veranlassung gegeben haben, den in Frage kommenden Anstaltsverwaltungen die Beachtung des Personenstandes der Kranken nochmals ganz besonders zur Aflicht zu machen. Schließlich erklärten sich auch die Sozialdemokraten; die in der Stadtverordnetenversammlung die Angelegenheit zur Sprache gebracht hat ten, in der Hauptsache durch dieses Ergebnis befriedigt. K. Z. Leipzig, 26. Sept. Der Handwerker- und Gewerbekammertag „beschloß in weiteren Verlauf der Tagung eine längere Erklärung, die dahin geht, daß nach dem Handelsgesetzbuch die Handwerker unter bestimmten Voraussetzungen das Recht und die Pflicht haben, ihre Firma in das Handelsregister eintragen zu llassen. Ferner wurde beschlossen, für die gröbern Handwerksarten besonders tüchtige, ungesehene Handwerksmeister als handwerklich Sachverständige für eine Reihe von Jahren zu bestellen und zu verteidigen. Es wurde eine EErklärung angenommen, nach welcher für diejenigen Bangewerbe, bei denen eine Mangelhaftigkeit der Ausführung Leben und Gesundheit gefährdet, unter Zugrundelegung der Meisterprüfung der Befähigungsnachweis gefordert werden soll. K. Z. Der bekannte Münchener Rennfahrer Robl hat soeben in Leipzig den bisherigen 100 Kilometer=Weltrekord um 2 Minuten 16½ Sekunden verbessert, indem er die Strecke in 1 Stunde 22 Min. 7½ Sek. durchjagte, also mit Schnellzugs=Geschwindigkeit. Goldap(Ostpreußen), 25. Sept. Ueber einen doppelten Mordversuch wird dem Graud. Ges. von hier berichtet: Der Besitzer Relewski kaufte von dem Besitzer Barke dessen Grundstück und zahlte 900 J an. Auf dem Nachhausewege hatte R. den Plan gesaßt, dem B. die 900 e wieder abzunehmen. Als beide nach Hause kamen, sandte R. den Sohn des B. nach Schnaps, während er selbst den B. aufforderte, ihm den Brunnen zu zeigen, damit er wisse, ob auch das Trinkwasser gut sei.=Nun sind auf der Besitzung zwei Brunnen, der eine auf dem Hof, der andere im Felde. Arglos begleitete B. den R. zu dem außerhalb gelegenen Brunnen und zog die Stange mit dem Eimer empor. In dieser Stellung warf nun R. den B. in den Brunnen. Als er merkte, daß im Brunnen alles still war, ging er auf das Gehöft und traf die Frau, die gerade aus dem Hofbrunnen Wasser entnahm. Auch die Frau warf der Unmensch in den Brunnen. Diese klammerte sich jedoch an den Rand und hielt sich fest, laut um Hilfe schreiend. R. nahm eine Art und schlug unbarmherzig auf die Frau ein, die nun in die Tiefe versank; jedoch reichte ihr das Wasser nur bis an den Hals. Da die Frau jetzt noch um Hilfe schrie, nahm er eine Stange und stieß nachtihr. Sie merkte denn auch, daß sie auf keine Gnade zu rechnen habe, und verhielt sich ruhig. Nun glaubte R., auch sie sei beseitigt, ging ins Haus, öffnete den Schrank mit einem Beil und nahm das Geld heraus. Mittlerweile kam der Sohn aus dem Gasthause. Seine Mutter rief ihn sofort an, und es gelang ihm, sie herauszuziehen. Als R. dies sah, ergriff er die Flucht. Nach einigem Suchen fanden sie auch den B. im Brunnen. Auch dieser hatte sich festhalten können und konnte so gerettet werden. Schrecklich sind die Verwundengen, die B. sowie seine Frau davongetragen chaben. Releweki ist bereits verhaftet. Wien, 26. Sept. Die Mitteilungen Dr. Mosers über das Schärlachserum auf dem Naturforschertage in Karlsbad veranlaßten den Ministerpräsidenten Dr. Körber, dem hiesigen sero-therapeutischen Institute 10000 Kronen zur Herstellting genügender Mengen solchen Serums zur Verfügung zu stellen. Proben davon werden sodann den in= und ausländischen Kinderkliniken bereitwillig überlassen werden. Köln. Z. Wien, 25. Sept. Urgroßmütterchen heiratet! Das Neue Wiener Tngebl. schreibt: Einen solchen Andrang von Neugierigen zu einer Trauung wie gestern dürfte es wohl in der alten Pfarrkirche zu Hietzing noch nicht gegeben haben. Aus den ent— ferntesten Straßen und Gassen des Bezirks waren scharenweise Leute herbeigekommen, um dieses Brautpaar vor dem Altar zu sehen. Die Braut, eine Urgroßmutter, zählt 81 Jahre; der Bräutigam ist um 5 Jahre jünger. Sie schlossen schon vor Jahren in allen Ehren einen Freundschaftsbund, zu einer Zeit, da er noch sefnie erste Frau und sie ihren Mann besaß. Jahrelang verkehrten die beiden Familien miteinander, und die Harmonie dieser reinen Freundschaft wurde durch nichts getrübt. Dann starb ihr der Mann und einige Jahre später— vor etwa drei Monaten— ihm die Frau. Nun schlossen die beiden alten Leute ihren Freund schaftsbund noch fester, was jedoch von einigen Nachbarn mit scheelen Augen angesehen wurde. Klatschbasen rümpften über die häufigen Besuche des alten Herrn bei der alten Dame die Nase und machten ihre Glossen. Das kam ihm zu Ohren und seiner Ansicht nach vtieb iym nun nichts Anderes übrig, als noch einmal vor den Traualtar zu treten. Bei der Hochzeit fungierten als Tranzeugen außer den Beiständen der einzige, 60jährige Sohn der Braut, dessen drei Kinder und ein Enkel— also die Enkel und Urenkel der Braut. Urgroßmütterchen trat mit ihrem Bräutigam festen Schrittes zum Traualtar. Beide beantworteten die übliche Frage des Priesters mit einem lauten und vernehmlichen „Ja“ und beachteten sehr wenig das Flüstern, das in diesem Moment durch den Kirchenraum ging. — Deutsche Schüvzen haben in Wien ihre Treffsicherheit in hervorragendem Maße bethätigt. Bei dem dortigen Wettschießen mußte die deutsche Mannschaft das deutsche Armeegewehr Modell 98 mit Originalmunition und die österreichische das Mannlicher=Armeegewehr führen. Jeder Staatz war nur, daß er so müde wurde. Deshalb hatte er sich hinten auf dem adligen Wappenschild niedergelassen. Wenn es so weit sei, wollie#er schon aufpassen. Der Sicherheit wegen öffnete er seine Damuspfeise, damit ihm die etwa passierenden Schiffe aus dem Wege gingen, und so schlummerte#er mit der Ruderpinne in der Hand ein. Plötzlich erwachte er durch einen fürchterlichen Stoß. der den kleinen Nikolaus in allen Fügen erzittern machte, und damit stand das Bot still, Jn einer Sekunde war der große Nikolaus auf den Beinen. Er merkte sofort, daß er sich festgefahren hatte und daß auch das Achter=Ende fest auf den Grund stand Die Maschine arbeitete fortwährendweiter, und mit Entsetzen hörte er die Schraubenflügel ihr Tick-Tack gegen die Steine schlagen. Er lief erst nach vorn, um das Achter=Ende zu erleichtern. Das half aber nicht. Da faßte er einen heroischen Entschluß, eilte wieder nach hinten zurück und sprang über Bord. Sobald er Grund gefaßt hatte. nahm er den Achterspiegel in seine starken Arme###nd brachte das Vor mit einem kräftigen Ruck flott. Der kleine Niko laus schot angenblicklich wie ein Pfeil davon. Der großen Niko laus aber stand mit offenem Munde im Wasser da. Es wurde ihm nicht leicht, die eigentümliche Sitnation zu erfassen. * Da stand er nun mitten im weiten Fjord und sah die Laternen des kleinen Nikolaus in der Dunkelheit verschnunden. Fürwahr eine höchst unangenehme Lage! Ebenso erregt und entsett wurde auch die stolge Amanda, als sie am Abend die Dampfpfeise des kleinen Nikolaus an der Eisen bahnbrücke fortwährend heulen hörte. Ihr Mann pflegte sie doch sonst hier, wo kein Schiffsverkehr war, abzustellen. Sie piff und jammerte aber unaufhörlich weiter, und kein großer Nikolaus erschien. Da fiel ihr ihre heutige Drohung ein, und es kam ihr der Gedanke, er wolle sie wohl mit den äügstlichen Lanten beschwichtigen. Deshalb warf sie sich Liurn Shamt über und eitie zum Bot HLT. 4 Als sie am Wasser allkam, fand sie das Bot in dem kleinen Hafen eingeklemmt gegen die Pfeiler los arbeitend n. die Maschine in vollem Gange. Der kleine Nikolaus war„aber leer und der große fort. Trotz ihres harten Aeußern war Frau Amanda innerlich ihrem Manne ergeben. Von Angst ergriften eilte sie zu der in einiger Entfernung wohnenden Mutter des Botsjungen. Dort fand sie den Jungen vor, und dieser erklärte weiter, daß der Kapitän ihn stellte 5 Schützen, und jeder Schütze hatte 120 Schuß(40 stehend, 40 kniend und 40 liegend) auf die zehnkreisige Scheibe bei einer Entfernung von 300 Meter abzugeben. Die Deutschen siegten.— Kaiser Franz Josef zollte ihren Erfolgen hohe A Muner Gftuig Ee a### Anerkennung, hinzufügend, das deutsche Armeegewehr habe seine Vortrefflichkeit geheigt Schanghai, Mitte August. Während der letzten Jahre sind leider manche unbeqneme Elemente der verschiedensten Nationalitäten nach Ostasien gekommen, wie man sie hier früher nicht kannte Schaughai bei hellem Tage und auf offener Straße von Ausländern Ihgebettelt zu werden, ist neuerdings gar keine Seltenheit mehr. Solche heruntergekommene Fremde wollen auch den Chinesen das Stehlen und Einbrechen nicht allein überlassen, sondern beteiligen sich nach Kräften daran, übertreffen wohl gar die bezopften Langfinger manchmal an Verwegenheit. So haben kürzlich zwei Engländer und ein Amerikaner ein Schiff zu rauben versucht, einen Schoner, den ein Herr vom hiesigen amerikanischen Konsulat für Vergnügungszwecke besitzt. Auf diesen ließen die drei Strolche eines Tages eine Menge Vorräte schafsen, die sie in mehreren großen Läden bestellt hatten. Nach eingetretener Dunkelheit begaben sie sich an Bord. Einer der Kerle faßte sofort den wachthabenden Chinesen bei der Kehle, sodaß er nicht um Hilfe rufen konnte, während die anderen beiden die Anker aufwanden und die Segel setzten. Sie hatten die Absicht ins offene Meer zu fahren und kamen auch undehelligt bis in den Yangsekiang hinein. Weil der Chinese das Fahrwasser kannte, mußte er beim Steuern helfen; aber gerade das wurde das Verderben der Spitzbuhen, denn es gelang dem Chinesen, das Schiff auf eine der Yangsekiang sehr zahlreichen Sandbänke laufen zu lassen. Bald darauf kam auf einem andern kleinen Schiffe jemand vorbei, dem der Schoner bekannt war und der den Eigentümer eiligst von dem Vorfall in Kenntnis setzte. Dieser fuhr mit einigen Bekannten nach der bezeichneten Stelle und nahm die Verbrecher fest. Man glaubt, daß es deren Absicht war, chinesische Dschunken zu überfallen und zu plündern, da diese oft ziemlich viel bares Geld an Bord haben.— Die Cholera ist immer noch recht schlimm unter den Chinesen, fordert jedoch wenig fremdländische Opfer. Gesundheitliche Ratschläge von Europäern scheinen bei den Chinesen hier und da auf guten Boden zu fallen, So ist zum Beispiel von sämtlichen im hiesigen Zollamte beschäftig. ten Chinesen, Hunderten von Menschen, die über die ganze Stadt zerstreut wohnen, während des Verlaufs der Epidemie auch nicht einer von der Seuche ergriffen worden. Dies läßt sich wohl nur so erklären, daß sich diese Leute nach dem Beispiel der Europäer vor dem Genuß von ungekochtem Wasser wie von frischem Obst hüten. Anderswo hat man in der Verzweiflung dazu gegriffen, eine allgemeine Neujahrsfeier zu veranstalten. Der Gedanke dabei ist der hierdurch die Choleradämonen zu täuschen und sie glauben zu machen, das Jahr sei wirklich zu Ende, damit auch sie ihre Thärt#k tigkeit beschlössen. Geholfen hat es aber bisher noch nichts! ngen vor auf eine Schwellen. An den Haupt= und ichen. Außerdem sind an den Durch mit dem Geleise der Staatsbahn 2 Gle Die stärkste Neigung der Bahn beträßft: 1: 100 auf einer von 226 Meter. Die ganze Bahnlänge hat 80 Procent gera Strecken und 20 Proc. Kurven. Die Bahn hat 13 Bahnhöfe 9 Haltestellen, dazu kommen noch 6 Personenhaltestellen und 1 für Güterverkehr. Gleisanschlüsse an die Bahn besitzen 19 Private. darunter in Viersen 2(davonleingegangen). Auf Bahnhof Kra. feld-Nord befindet sich eine Reparaturwerkstätte, in der täglich durchschnittlich 28 Arbeiter beschäftigt waren. An Lohn wurde die Summe von 21780.51# ausgezahlt. Imlaufe des Jahres don für Neubauten 87 207.28„K verwandt. An Rotter waren durchschnittlich 49 beschäftigt, welche an Lohn 37.968 J hielten. Die Gesamtkosten für Unterhaltung usw. beliefen u# auf 58 555.55 J. Am Schlusse des Jahres waren vorh. betriebsfähige Tender=Lokomotiven und 236 Wagen. Re wurden 9 Personenwagen mit 432 Sitzplätzen. Das ko nierte Anlagekapital beträgt zur Zeit 2000000 J. Außer sind dem Anlage=Kapital durch den Verkauf von Gelände 66 003,93 M zugeflossen. Bis Ende März 1902 sind det 2 856 854,76 4. Soweit wie nicht durch den Ge vertrag dem Aufsichtsrate die Vertretung der Gesellsch tragen ist, geschieht sie durch die köllegialisch organisierte Dir bestehend aus einem Vorsitzenden, einem ausführenden oder cial= und einem Verkehrs=Direktor. Unter der Direktion fur 127 Beamte. Für die Beamten, Diätare und Arbeiter seit dem 1. Januar 1885 eine Betriebskaffe, deren am Schlusse des Rechnungsjahres 6 655,90 4 betrug. schaft trat am 1. Juli 1888 der Pensionskasse für Beamte Privatbahnen bei und sind bei dieser Kasse 88 Personen Von der Düsseldorfer Ausstellung. Düsseldorf, 27. Sept. Am letzten Donnerstag besuchten insgesamt 25 707 Personen die Ausstellung. Darunter befanden sich 11 136 zahlonde Besucher und 14571 Abonnenten. Die Nachricht, daß der greise Großherzog Friedrich von Baden der Ausstellung die Ehre seines Besuches schenken werde, hat in allen Kreisen der Düsseldorfer Bevölkerung die lebhafteste Freude hervorgerufen. Wie wir hören, ist ein Bürgerausschuß in der Bildung begriffen, der die Bewohner unserer Stadt auffordern wird, den kommenden Dienstag, und Mittwoch auch äußerlich durch Beslaggen und Ausschmückung. der Häuser zu Festtagen zu gestalten. Der Großherzog wird am Dienstag Vormittag gegen 11 Uhr in Düsseldorf eintreffen und direkt vom Bahnhof zur Ausstellung fahren. Nachmittags wird Se. Königl. Höheit eine Anzahl hervorragender Mitbürger zum Frühstück im Breidenbacher Hof bei sich sehen. Abends findet zu Ehren des hohen Gastes ein großartiges Doppel=Feuerwerk und Beleuchtung der Ausstellung statt. Am Mittwoch wird der Großherzog die Besichtigung der Ausstellung fortsetzen. Die Abreise erfolgt am selben Tage. Industrie, Handel und Verkehr. Jahresbericht der Krefeider Eisenbahn. Die Berichte des Vorstandes und des Aussichtrates der Krefelder Eisenbahn=Gesellschaft über das Geschäftsjahr 1901—#2 liegt zur 21. ordentlichen Generalversammlung der Aktionäre im Druck vor. Als die jetzige Gesellschaft die Bahn im Jahre 1880 übernahm betrug die im Betrieb befindliche Bahnlänge 41,69 Kilometer, dagegen heute 61,40 Kilometer. Für den Güterverkehr sind mit dem Geleise der Königlichen Staatsbahn 5 Anschlüsse vorhanden und zwar in Krefeld, Grefrath, Kempen, Mörs und Viersen. Die Verwaltung ist dazu übergegangen, statt der eisernen Schienen die Stahlschienen nach dem von der Königlichen Staatseisenbahn eingeführten Normalprofil zu verwenden. An Stahlschienen wurden bis jetzt 39.59 Kilometer verlegt, darunter 20,92 mit Schienen des preußischen Staatsbahnprosils. Auf etwa 60 Kilometer Länge ruht das Geleise auf eiseram Morgen weggejagt habe und daß er sehr böse und aufgeregt gewesen sei. Von dem weiteren Verbleiben des Kapitäns wisse er nichts. Sie nahm den Jungen mit sich zu dem kleinen Nikolaus, und mit vereinten Kräften stoppten sie die Maschine und löschten das Feuer unter dem Kessel. Die Nacht verfloß unter heftigem Träumen der aufrichtig besorgten Gattin. Von Nikolaus wurde aber nichts gehört. Sie machte sich bittere Vorwürfe wegen ihter unfreundlichen Behandlung, des sonst so guten Nikolaus und gelobte sich, in Zukunft milder und nachsichtiger zu sein. Durch diesen guten Vorsatz etwas getröstet, begab sie sich am nächsten Morgen in die Stadt, um das Ausbleiben ihres Mannes der Hafenpolizei zu melden und wo möglich etwas zu hören. Nikolaus Verschwinden machte selbstredend kein geringes Aufsehen. Niemand konnte aber einen Anhaltspunkt für weitere Nachforschungen geben. Erst gegen Mittag sah der Hasenmeister etwas klarer. Er hatte in Erfahrung gebracht, daß der große Nikolaus auf der englischen„Betsy“ gewesen und sich von dort etwas angeheitert auf den kleinen Nikolaus begeben hatte. Unterwegs sei er wahrscheinlich über Bord gefallen. Dies müsse aber in der Nähe des Fluß=Einlaufes geschehen sein denn sonst hätte der kleine Nikolaus schwerlich allein den Weg nach Hause gefunden. Man durchsuchte das Wasser in der Nähe der Eisenbahnbrunc, sund aber nichts. Für alle Fälle kleidete sich die arme Amanda schwarz und trauerte wie alle diejenigen trauern, die keine Hoffnung mehr haben. Als der große Nikolaus den kleinen Nikolaus davongehen sah, wurde er, wie er draußen auf dei Paschagrunde mitten im Wasser stand, mit einemmale nüchtern. Der Grund lag mitten im Fjord. und er hatte von da aus fast den gleichen Weg nach allen Ufern. Was sollte er nun anfangen? Doch stehr, eine Rettungsplanke, ein Boot! Er begann aus allen Kräften zu schreien, und da seine Lungen erstklassig waren, so erreichten seine Notrufe die Ohren der Besatzung. Es waren Amerikaner, die von einem lustigen Landgange heimkehrten. Die amerikänischen Seeleute folgten der Richtung, aus der die Notrufe kamen. Sie wußten aber doch nicht, ob sie lachen oder In Rechnungsjahre wurden 18.250 gemischte und 8671 abgelassen. Die fahrplanmäßige Geschwindigkeit betru Strecke Viersen—St. Tönis—Krefeld=Süd—Güls 40 auf den übrigen 30 Kilonieter pro Stunde. An Der den 1421 Stück, darunter 44 gebührenfreie Staatsde. fördert. Der Gebührenanteil der Bahn betrug 623.30 eigneten sich zwei Unfälle, einer auf dem Bahnhof St. 2 der zweite beim Ueberschreiten des Bahnkörpers der## Krefeld—St. Tönis, beide mit tötlichem Ausgange. E insgesamt 1 627 828 Personen. befördert, was eine Mehrein von 12 759.17# darstellt. Die Mehreinnahme aus dem verkehr beträgt 22 354,57 A; ausschließlich Vieh wurd Tonnen befördert und hierfür 321 057,13## vereinnahmt. die Beförderung von 270 Tonnen Gepäck wurden 3807.85 genommen. Außer den Rückfahrkarten mit Stägiger Gült werden Familien=Zeitkarten, Arbeiter=Zeitkarten und Mo karten ausgegeben. An Sonn= und Feiertagen werden karten zu ermäßigten Preisen ausgegeben für die Stati dungen: Krefeld—Süchteln—Viersen—Mörs—Hülse Oedt: gelöst wurden 32021 Sonntägskarten. An F Personen wurden 274 726,15 für den Güterverkehr vereinnahmt. Im Betriebsjahrr 1892—96 betrug einnahme 362 014,10 ec, im Jahre 1901—02 645 9 also fast eine Verdoppelung innerhalb 10 Jahren ausi Ausgaben in der gleichen Zeit betrugen 288 026.93 483 654,80 JA. Der Mehreinnahme von 35·619#4 stehen m Mehrausgabe von 8 892 gegenüber. Die Gesamteinn betrugen 645 976/67„4; die Ausgaben 483 654,80-. Ueberschuß von 162 321,87 J4. Die Aktiva und Passiva 3 151 021,19# zu Buch. Die Summe der Betriebs=E betragen 645 976,67 Jfl. die der Ausgaben522 167,39 44 mit! schuß 123 809.20 J4. Hieran gehen ab für Bahnen, die* neuerungs=Reserve= usw.=Fonds besitzen 27 287.90 J. verfügbare Ueberschuiß 96 523.08 f4 beträgt. An einnahmen ist Viersen und Rahser mit 17113, Betriebskrankenkasse hat eine Einnahme von 13 438.29 Ausgabe von 6248,97 J. mithin Bestand 7194,31 4. von 6100 A in 3½ Tige preuß. Consols angelegt und dem R# fonds überwiesen sind. Die nächste ordentliche Generalv# lung der Aktionäre findet am 29. September 1902 in statt. Die Tagesordnung für die ordentliche Generalversamm. lung lautet: 1). Beschlußfassung über Beschaffung von Geldmitteln Antrag: Genehmigung zur Inanspruchnahme Bankkredits von 90625 A.„ 2) Berichte, Bilanz, Gewinn= und Verlustrechnung. 3) Genehmigung der Jahresbilanz. Feststellung des gewinnes und Geibinnverteilung. Antrag: Verwendung des Ueberschusses von Verzinsung der Priorttätsanleihe von 28 180 M; zur Tilgung derselben 38204: Zahlung der gesetzlichen Eitenbahnabgabe 1 538,41 MK: 3%, Dividende 30000#4; Vortrag für nächste Rechnung 7984,62+. 1) Entlastung des Vorstandes und Aufsichtsrates. 5) Wahl von Mitgliedern des Aufsichtsrates. Antrag: Wiederwahl der ausscheidenden Herren. 6) Abänderung des§ 2 des Gesellschaftsvertrages, Benzie auf den Bau der Bahnstrecke von Grefrath nach Straelen. 7) Ausloosung von 8 Stück Vorzugsanleihescheinen zur Rückzahlung am 1. April 1903. diese Erscheinung hatten. Inzwischen wurde er in das Boot gesogen, das seine Fahrt nach der„Kentuky" fortsetzte, die wegen ihres großen Tiefganges ganz weit draußen beim„grauen Berge“ lag. Der Kapitän war über Nikolaus' Besuch nicht sehr erfreut, denn er wollte am nächsten Morgen segeln und wußte nicht, er mit seinem Gaste bleiben sollte. Hierüber half ihm aber Nikolaus hinweg, indem er ihn bat, ihn auf dem benachbarten Feuerholm abzusetzen. Im Feuerturm traf er den Feuermeister, seinen alten Freund, Kapitän Hillborg. In den glücklichen Zeiten, als Nikolaus die „Ankanda“ führte, hatten sie manches Glas mit einander geleert. Der alte Hillborg schüttelte sich förmlich, aus er von Nikolau### Abenteuer hörte. Nach einem tüchtigen Frühstück, holte der Alte Karten hervor, denn er spielte für sein Leben gern Sechs und Sechzig und hatte ja auf seinem einsamen Turme nur alle Jubeljahre Gelegenheit, seiner Spiellust zu fröhnen. Nikolaus wollte hiervon aber nichts wissen. Er dachte an seine Amanda, die sich seinetwegen jetzt wohl die Augen ausweine, und war besorgt um das Schicksal des kleinen Nikolaus, der ibn so schnöde im Stich gelassen hatte. Es half aber nichts. Kapitän Hillborg ließ nicht locker, und so fand sich Nikolaus in sein Schicksal. Am nächsten Morgen sollte Nikolaus die erste Gelegenheit benutzen, um sich vom Leuchtturm abholen zu lassen. 11 Am nächsten Tage wütete aber ein heftiger Orkan, der aud an den folgenden Tagen nicht nachließ und ein Anlandgehen unmöglich machte. Erst am fünften Tage wurde der große Nikolaus von heimkehrenden Fischern befreit, die ihn unten an der Flußmündung in der Nähe seines Hauses absetzen. Von der Hospitalkirche schlug es gerade acht Uhr als Nikolaus seinen Fuß in das Haus seiner„stolzen“ Amanda setzte, und als er in die Wohnung trat, saß sie schwarzgekleidet am Frühstückstische und trank ihren Morgenkaffe. Bei dem Anblicke des Heimkehrenden fiel ihr die Tasse aus der Hand und sie selbst lautlos auf den Fußboden. Als sie wieder zur Besinnung kam und sah, daß es wirklich Nikolaus und nicht sein Geist war, fiel sie ihm um den Hals und weinte Freudenthränen. sich grauen sollten, als sie im Dunkeln einer Figur ansichtig wur Beide gelobten Besserung, und von da an hatten sie keinen Grund de, die mitten im Wasser stand, ohne daß sie eine Erklärung für chehr, über einander zu klagen.