ne der Sonn= u. Festtage. die Beten oder die Post 1.00 M. vierteljährlich. 90 Pfa. Donnerstag, den 25. September. Amtliches und 55. Jahrgang. Preise der Anzeigen: Die 47 mm breite Petitzeile 10 Pig. für auswärtige Anzeigen 15 Pfg. Reklamen 97 mm breite Petitzeile 40 Pig Auskunft= und Offerten=Gebühr 25 Pfg Telephon=Nr. 35. Druck und Verlag von J. H. Meyer in Biersen. Mit der achtseitigen Sonntagsbeilage: Illustriertes Unterhaltungsblatt. Für die Redaktion verantwortlich Wilhelm Meyer in Biersen. Deutsche Wehrhaftigkeit und deutsche Weltpolitik. Nachdruck verboten. Von allen Kritikern deutscher Reichs=Einrichtungen ist es doch ich niemandem eingefallen, die Gediegenheit unserer WehrhaftigMensch im Voraus festlegen, der arge Zufall kann dem besten Uen und den größten Fähigkeiten ein Schnippchen schlagen, man wird nicht behaupten können, daß es die deutsche Heeresnung an sich fehlen ließe, das Schwert der Verteidigung scharf nd blank zu erhalten. Das erkennt man auch im Auslande allentsen an; wüßte man in Paris, daß wir in einem neuen Kriege selsohne eine Niederlage erleben würden, es würde nicht sehr Landauern, bis irgend ein Streit vom Zaun gebrochen wäre. man hütet sich wohl; die deutsche Wehrhaftigkeit kostet allhrlich nicht wenige Millionen, indessen diese aufgewendeten Sumnen tragen ihre Zinsen. Unter diesen thatsächlichen Verhältnissen ist es doch aufgefallen, der anerkannte Führer der deutschen Sozialdemokratie, der „Bebel, aufdem eben stattgehabten Parteitage der deutSozialdemoktatie in München hat prophezeien können, wir ürden im nächsten Kriege einen gründlichen Reinfall erleben.— rr Bebel ist kein gewöhnlicher Geist, er ist derjenige der sozialistin Führer, der sich im deutschen Reichstage einer wirklichen Betung erfreut, aber zum Prophezeien hat er entschieden ebenso nig Anlage, wie im Prophezeien Glück. Den allgemeinen hen Kladderadatsch“ hat er schon geraume Zeit vorausgesagt, es dahin gekommen wäre, aber diese Ankündigung konnte Um, von seinem Standpunkte aus, gar nicht einmal so übel Die Sozialdemokratie will in ihren Anhängern die zeugung wecken und wachhalten, daß die deutschen Zustände die Dauer nicht aufrecht zu halten sind; daß sie dabei die Farkräftig aufträgt, gehört zum Metier, und wenn sie sehr derb nichen werden, so muß es doch wohl nötig sein. Aber vom allneinen bürgerlichen Kladderadatsch bis zu einem militärischen sammenbruch in einem Kriege, das ist doch gerade für das tiche Reich ein außerordentlich weiter Abstand. Auch von den nialdemokraten sind Tausende Soldat gewesen vielleicht sogar eere Soldaten, als Sozialisten, und was unsere Wehrhaftigkeit nüber dem Auslande bedeutet, das wissen diese recht gut. Herr erfreut sich bei den Parteigenossen einer großen Populariüber diejenigen der letzteren, die alte Soldaten sind, wissen, die deutsche Armee in ihrem Konnen bedeutet, die werden den ## doch etwas schütteln. Ihr Führer hat da einen Weg eingegen, auf dem sie ihm nicht zu folgen vermögen, auch wenn sie hten. Sie können es selbst dann nicht, wenn Bebel an ein immtes militärisches Faktum anknüpft, weil sie wissen, was die samt=Schlagfertigkeit des Reichsheeres im Ernstfalle bedeuten Ist schon unsere deutsche Wehrhaftigkeit für den Beherrscher des kunstsstaates nicht viel wert, so taugt ihm die sogenannte Altpolitik noch weniger. Ja, was heißt denn eigent Weltpolitik“. Den Spuren von Reichswegen folgen, he von deutschen Reichsangehörigen hinterlassen worden sind. allen Kreisen der deutschen Bevölkerung sind Tausende in die ne gegangen, und von den sozialdemokratischen Gesinnungsssen sind gewiß nicht wenige weit entfernt davon, zu denken, daß es für sie am Besten sei, immer und ewig hinter dem Ofen itzen zu bleiben. Auch sie betätigen ihre Kräfte in der Fremde, nicht als Diener irgend einer politischen Partei, sondern als arbeitende und erwerbende Individuen. Und sie haben im Notfall genau dasselbe Anrechtauf einen Schutz durch das Reich, wie jeder andere Deutsche, und es würde ein rechtes Halloh geben, wenn in solchem Fallé die Reichskraft versagte. Das ist die rechte, echte und einzige Weltpolitik, die Deutschland treiben kann, die es aber auch treiben muß. Ueber die englische und nordamerikanische Weltpolitik wird im Lager der extravaganten deutschen Politiker viel weniger gesprochen und kritisiert, wie über unsere Reichspolitik Man weiß eben sehr genau, daß man sich dort aus fremdem Tadel nicht viel macht, daß Alles ein Herz und eine Seele ist. Es haben ein paar englische Arbeiterversammtungen gegen Chamberlains Gewaltpolitik protestiert, es haben sich aber fast keine Kreise in NordAmerika gegen den Kuba=Krieg gerührt, obwohl dafür kein wirklich völkerrechtlicher Grund vorhanden war. Die deutsche Regierung hat mit niemandem angebändelt, und wird mit niemandem anbändeln, es genügt ihr, festen Fuß zu halten, wo es sein muß, wenn man nicht leicht an die Luft gesetzt sein will. Uebertreibungen bringen nur Schaden und fallen alle Male auf den zurück, der sie vorbringt. Und wir denken, daß es auch in vorliegenden Fall so kommen wird. Es gibt doch gewisse Dinge, in welchen sich das deutsche Volk nicht mehr belehren läßt, weil es darin keiner Belehrung mehr bedarf. Tages=Neuigkeiten. * B é e l i n, 2 5. S e p t. 1 9 0 4. — Kronprinz Friedrich August von Sachsen ist zum General der Infanterie befördert worden. Er kommandiert seit Kurzem das 12.(sächsische) Armeekorps. Zählmarten heißen laut N. A. Z. die neuen Brief marken, die demnächst von den Behörden in Preußen verwendet werden sollen. Die Summe, die die Reichspostverwaltung bisher für die Beförderung der Briessendungen der Behörden bezieht beträgt 8 Millionen## jährlich. Die Postverwaltung glaubt aber, daß sie hierbei zu kurz kommt. Die Zählmarken entsprechen in Form und Farbe den übrigen Briefmarken, werden aber gekenn zeichnet. Die Zählung wird das ganze Jahr 1903 umfassen. — Eine„Eisenbahn=Personentarifreform hat nach der Magd Heg. die fachfische Riegierung beschlossen. Sie son sich erstreden un Beseitgung aller Rückfahrkarten unter Herabsetzung des Preise für einfache Karten auf die Hälfte der jetzigen Rückfahrkarten preise, Erhebung eines Zuschlags für Benutzung von Schnellzugen, Abschaffung des Freigepäcks und Ermäßigung der Ge päckfracht. Besondere Sicherheitsmaßregeln gegen Diebstähle in 1) Zügen sind nach der T. R. in Baden getroffen. Die Zuge werden nämlich während ihres Durchlaufs durch badisches Gebiet von Kriminalbeamten begleitet. — Nachrichten über den Stand der Kartoffeln, des Klees, der Luzerna und der Wiesen Mitte Setztember im deutschen Reiche veröffentlicht der Reichsanzeiger. In dem Gebiete mit vorherrschend naßkalter Witterung haben die Kartoffeln gelitten und faulen vielfach, teilweise stark, namentlich Frühkartoffeln und bessere Sorten. Wd dagegen die Kartoffeln unter Nässe nicht zu Roman von Albert Schmidt. (Nachdruck verboten.) Rerkwürdig, er konnte den letzten Gedanken, der ihn vorhin häftigt, nicht sogleich wiederfinden. Der Faden war zerrissen. war's doch nur gewesen! Ach ja, richtig, Emma— Schwester uma— sie soll mit ihm nach Amerika kommen, sie soll's gut wen, sie soll ihn in seinen alten Tagen pflegen— und wenn er tist, soll sie— Was war das plötzlich? Hörte er nicht ihren Namen nennen? hatte er selbst in seinen Gedanken ihn laut ausgesprochen? ab sich um. Er war allein. Er horchte. Nebenan erschollen umen. Die Thür zum andern Zimmer war nur angelehnt— Gastzimmer hatte sich die Gesellschaft am Stammtisch verlt. Man sprach durcheinander. Nun hob sich aus dem Gee Stimme ab. Mister Grant erkannte sie sofort, es war * Stadtrats Flohr, neben dem er am Morgen zum Friedhof gen war. De arme Emma!“ sagte er gerade.„Es ist ein vorzügliches Kadchen. Aber sie leidet entsetzlich. Von den Schandthaten ihres hat sie keine Ahnung gehabt, aber ihre Mutter hat ihr im i auf dem Sterbebett alles enthüllt. Nun ist sie gebrochen. weg, Gott weiß, wohin, am liebsten ins Wasser, und der u, der sie hochschätzt, fürchtet, daß alles Zureden vergebens sie nicht auf andere Gedanken bringt.“ ist entsetzlich!“ hörte Mister Grant jetzt den Doktor Maynz „daß mit dem Leden eines Bösewichtes nicht wenigstens mde ist. Kramer ist. tot, aber es ist, als wenn seine Finger Grabe herauswachsen und seine Hinterbliebenen mit Ge isich herabziehen. Noch über den Tod hinaus hat das Verkine fürchterliche Macht, und sein Fluch trifft alles, was en Verbrecher gekettet gewesen, und zerstört es mit seinem den, giftigen Hauch. Das ist schrecklich, aber es ist nun Das unglückliche Mädchen! i Stammtisch war es nach dieser Rede still, man war unter dem Druck der Worte des Oberlehrers verstummt. Brant saß unruhig auf seinem Stuhl. Er trocknete den von der Stirn. Der Sekt machte warm. Er ballte die bas versteht Jor davon, Ihr dummen Kerle!" sprach IIhr schwatzt wie alte, hysterische Weiber.“ Er stürzte kt herunter— zwei Gläser hintereinander, wieder. Aber Mister Grant wollte nichts mehr ing ihn die Klatschbaserei in der kleinen Stadt an? Thür einzuklinken, um nichts mehr zu hören, aber den Gedanken. Die Leute waren ihm nicht wichtig die Thür vor ihrem Gewäsch zu verschließen. Er nicht darauf zu hören, er wollte es auch nicht— was Aber das Wollen allein thut's nicht. Denn nun verstand er ganz deutlich, wie der Ratsapotheker Bahlmann sagte:„Die Emma hat's ja schon früher erfahren, was es bedeutet, Klaus Kramers Tochter zu sein. Man kann ruhig darüber sprechen, es ist längst Gras gewachsen darüber.“ "„ W a s i s t g e s c h e h e n?" f r a g t e e i n e S t i m m e, d i e M i s t e r G r a n t nicht erkannte. „Sie war ja früher ein sehr hübsches Mädchen,“ fuhr der Ratsapotheker fort, sie hatte im Gesicht manches vom Vater, der in seinen jungen Jahren ein verteufelt hübscher Kerl gewesen und allen Frauenzimmern den Kopf verdreht haben soll.“ „Auch leider damals noch,“ schaltete jemand lachend ein, „als er sich schon die schöne Hetta Bannier eingefangen hatte.“ „Emma war vor einer Reihe von Jahren verlobt,“ erzählte der Ratsapotheker Bahlmann weiter.„Der Bräutigam war ein schwerreicher Kaufmann aus Magdeburg, der sie einmal zufällig gesehen hatte. Das Glück war groß, seine vornehmen Verwandten trugen das Mädchen auf den Händen. Schon war die Hochzeit angesetzt. Sie sollte in Magdeburg stattfinden, die Eltern des Bräutigams wollten sie ausrüsten. Sie hatten auch schon die ganze Aussteuer für Emma fertiggestellt. Plötzlich schrieb der Bräutigam ab. Nicht einmal einen Grund gab er an. „Der Schuft!“ brummte Mister Grant in den Bart hinein und leerte sein Glas. „Man wußte nicht, wie das kam,“ fuhr der Ratsapotheker fort, aber allmählich wurde es bekannt, daß mißgünstige Menschen dem jungen Mann ins Ohr geblasen, von welcher Sorte Emmas Vater gewesen. Nun freilich, es ist ja auch nicht nach jedermanns Geschmack, eine Frau zu haben, deren Vater ein Straßenräuber gewesen ist.“ Mister Grant verstand nichts weiter. Sein Kopf fiel plötzlich vornüber, er hatte Mühe, einen Schrei=zu unterdrücken. Das Glas auf dem Tisch fiel um und vergoß seinen Inhalt über das Tischtuch. Aber er besann sich schnell wieder.„Erbärmliches Pack!“ sagte er zu sich, füllte sein Glas wieder und trank es schnell leer. „Emma soll mit nach Amerika,“ sagte er sich weiter,„sie soll schon einen Mann haben und Euch alle auslachen,“ und er lachte ingrimmig in sich hinein. „Sie haben ganz recht, Herr Ratsapotheker,“ hub nun det Rechtsanwalt Thorbeck an.„Kramer war ein Straßenräuber von der allergefährlichsten Art. Er nahm das Geld, wo er es bekommen konnte, er kannte keine Schonung, ihm war nichts heilig. Er hätt's am Altar gestohlen; vor nichts schreckte er zurück. Ich hatte einmal vor einer Reihe von Jahren, der Grund thut hie nichts zur Sache, Veranlassung, die alten Kramerschen Kankursakten anzusehen. Was hab' ich da gesehen! Die Haare standen mir zu Berge, voll Abscheu habe ich mich von den Akten abgewandt. Ich war kaum im Stande sie durchzuarbeiten. Es war ein Pfuhl von Schlechtigkeit und Verbrechen, ein Herenkessel von Schand. leiden hatten, wird eine qualitativ gute Ernté erwartet, wenn auch der Ertrag kein sehr reichlicher sein dürfte. Bayern weist mit 2(also gut) die beste Note auf. Die Note für das ganze Reich ist 2,7, mithin zwischen gut und mittel; im Porjahre 2,5. Der Stand des Klees ist ein selten guter, der der Luzerne hat sich etwas gebessert; Wiesen stehen 2,5. Wo das Grummet rechtzeitig eingebracht werden konnte, zeigen die Wiesen schönen Grasansatz, so daß eine gute Herbstweide zu erwarten ist. — In den nächsten Etat des Schutzgebiets Deutsch=Ostafrika wird, wie es heißt, wieder eine Summe eingestellt werden zur Fortführung des Telegraphenbaues in der Richtung nach den großen Binnenseen, zunächst nach dem Tanganyka. Ferner soll; der Reichstag ersucht werden, Mittel zur Herstellung einer Thalsperre in Deutsch=Südwestafrika zu bewilligen. — Die Burengenerale Botha, Delarey und Dewet haben nunmehr ihren bereits angekündigten Aufruf veröffentlicht. Sie erklären darin, daß die Buren nach 2½jährigem Kampfe gezwungen gewesen seien, die ihnen von England gestellten Friedensbedingungen anzunehmen. Die in Vereeniging versammelten Vertreter des Burenvolks beauftragten die Generale, nach England= zu gehen, um dort den Versuch zu machen, Linderung des unermeßlichen Notstandes zu erlangen. Da es den Generalen in England nicht gelang. Hilfe zu finden, so wenden sie sich nunmehr mit einem Aufruf an Europa und Amerika. Sie danken für die Unterstützung, die den Buren=Frauen und=Kindern in den Konzentrationslagern dargebracht worden sei. Die Angehörigen der ehemligen Republiken seien gänzlich zu Grunde gerichtet, die angerichteten Verwüstungen unbeschrekblich. 30000 Häuser und zahlreiche Ortschaften seien in Asche gelegt worden. Die Generale bitten deshalb um Liebesgaben zur Unterstützung der Witwen u. Waisen, der Verstümmelten und Bedürftigen, sowie zur Erziehung der Kinder. Sie erklären ausdrücklich, daß die Besprechung der schrecklichen Folgen des Krieges in ihrem Aufruf nur erfolgt sei, um zu zeigen, wie groß die Not sei. und keinesfalls, um die Gemüter aufs Neue zn erregen. Der kleine Betrag, den England gemäß den Uebergabe=Bedingungen leisten werde, reiche, auch wenn er um das Zehnfache erhöht würde, nicht entfernt aus, um nur die infolge des Krieges entstandenen Verluste zu decken; für die Witwen, Waisen, Verstümmelten bleibe nichts übrig. Allein zu Gunsten dieser Unglücklichen sei der Aufruf erlassen. Die Generale schließen mit der Bitte um brüderliches Zusammenwirken der Buren=Hilfskomitees in den verschiedenen Ländern. Der in seiner Schlichtheit ergreifende Aufruf wird nicht umerhört bleiben. Alle Zeitungen der Kulfurstaaten werden ihn veröffentlichen. Er wird aller Welt das unsägliche Leiden der herrlichen Buren noch einmal dringlich vor die Seele führen und Herzen und Hände öffnen zu Liebesgaben für das Heldenvelf, das durch brutale Vergewaltigung zu Boden getreten ward= Alse Burenfreunde werden dazu beitragen, daß das prächtige Völk vor dem Untergange bewahrt bleibt und zu neuem Leben erweckt wird. Kassel, 24. Sept. Nach zwei gleichzeitigen Eröffnungsgottesdiensten zur 5. Hauptversammlung des Gustav AdolfVereins in beiden überfüllten Kirchen folgte eine öffentliche Begrüßungsversangnlung, in der Generalsuperintendent Pfeiffer im Nämen des hessen=kasselschen Hauptvereins, Oberbürgermeister Müller in dem der städtischen Behörden die Versammlung willkommen hieß, während der Oberpräsident Graf Zodlitz den Gruß der bessischen Provinzialbehörden, Oberkonsistorialrat thaten, Lügen und Gemeinheit, u. die Summen, die er zusammengeschwindelt und gefälscht, gingen in die Hunderttausende. Eine Menge Menschen hat er an den Bettelstab gebracht und in sein Verderben hineingezogen. Er war der Klügere. Er ging davon, die anderen haben geblutet und gebüßt. Konkurse— Selbstmord Zuchthaus— Ehescheidung— alles hat er auf dem Gewissen.“ „Wahrhaftig,“ sagte nun jemand in sittlicher Entrüstung,„es ist nicht zu verwundern, wenn die arme Frau, die heute beerdigt wotden, über die Thaten dieses Unholds den Verstand verloren hat."— Mister Grant hatte schaudernd zugehört. Er wollte aufstehen und nichts mehr hören— was gingen ihn die Lenzheimer Skandal geschichten an! Aber er konnte nicht weg. Er befahl seinen Ohren, daß sie nicht mehr hörten, aber sie gehorchten nicht. Man kann doch die Augen schließen, daß sie nichts mehr sehen— kann man die Ohren nicht hermetisch verschließen? Muß man denn ewig und eimmer die alten Sachen wieder hören— und muß still zuhören— und kann nicht wegkommen?" „Es scheint, als wollte der Fluch, der sich an den Namen Kramer haftet nicht eher seine Macht verlieren, bis alles, was vom Stämm Kramer, vernichtet ist,“ sprach jetzt jemand. Mister Grant erkannte deutlich das tönende Organ des Bürgermeisters.„Mein Rollege von der Polizei erzählte mir da vorhin, im Dorfe Lammshagen jenseit der Räubertannen sei gestern Abend ein Diebstahl verübt worden; man ist eingebrochen in ein Bauernhaus, Goldstücke in größerer Anzahl, besonders Doppelkronen hat der Dieb erbeutet. Nun ist gestern Abend auf der Herberge zur Heimat ein zugereister Bursche als des Diebstahls verdächtig verhaftet und einstweilen bei der Polizei eingeliefert. Der Bursche hat aber die That bestritten und seinen Namen nicht nennen wollen.“ „Was hat man denn für Verdachtsgründe gegen ihn?" fragte jemand. „Auf der Herberge hat er mit Goldstücken renommiert, die er im Besitz gehabt," antwortete der Bürgermeister. „Auch wenn Verbrecher bei Ausführung ihrer That eine fabelhafte Schlauheit entwickeln,“ warf der Rechtsanwalt Thorbeck dazwischen,„begehen sie nach der That vielfach unglaubliche Dummiheiten und liefern sich so selbst ans Messer. Das ist eine alte Erfahrung.“ „Vom Wachtmeister über den Erwerb der Goldstücke zur Rede gestellt,“ fuhr der Bürgermeister fort,„hat er frech erklärt, ein Mann, den er nicht gekannt, habe ihm in den Räubertannen die sechs Doppelkronen geschenkt.". „Natürlich, wieder der große Unbekannte, der beste Freund aller Diebe,“ schaltete der Rechtsanwalt lachend ein.„Wenn ihnen das Messer an die Kehle geht, rufen sie vorzugsweise gern den großen Unbekannten, wie einen Samiel, zur Hilfe.“" „Es ist schon ermittelt,“ erzählte der Bürgermeister weiter,„daß dieser Freide um die Zeit, wo der Diebstahl begangen sein muß, in der Nähe des Dorfes Lammshagen gesehen ist. Und endlich ist Koch den des evangelischen Oberkirchenrats, Konsistorialpräsident von Alten=Bokum den des königlichen Konsistoriums und Prof. Mirbt aus Marburg den der dortigen theologischen Fakultät überbrachten. Die Beteiligung der Bevölkerung auch bei dieser Versammlung war sehr groß. Hunderte mußten vor den Türen des bis auf den letzten Platz gefüllten Saales umkehren. Auf ein Huldigungstelegramm des in Kassel versammelten Gustav Adolph=Vereins ließ der Kaiser herzlich danken, mit dem Hinzufügen, er gedenke gern des großen Segens, der von der treuen Arbeit der Gustav Adolph=Stiftung für die bedrängten Gemeinden ausgehenind hoffe, daß die werbende Kraft der Gustav Adolphsache## dazu beitragen werde, den engeren Zusammenschluß der evängtlischen Kirche zu fördern. Von der Zolltarif=Kommission. In der gestrigen. 105. Sitzung der Zolltarifkommission wurde die Beratung der Positionen 73—159, Tiere und tierische Erzeugnisse fortgesetzt. Den Verhandlungen wohnte auch der preußische Landwirtschaftsminister von Podbielski bei; der eingehende Verhandlungen über die Fleischtenerung im Plenum in Aussicht stellt und sich mit der Anregung, eine Viehzäh lung vorzunehmen, einverstanden erklärt. Er werde dem Reichstage alles erreichbaré Material zur Verfügung stellen, um Klarheit zu schaffen. Staatssekretär Graf Posadowsky legt statistische Angaben vor, um darzuthun, daß im Auslande ebenfalls Viehmangel herrscht und die Viehpreise dort gestiegen seien.— Es handle sich alto um eine wel twirtschaftliche, nicht um eine lokase Erscheinung. Damit schließt die Generaldebatte, nachdem noch ein Schreiben des Direktors des Reschstags zur Verlesung gelangt ist, worin dieser anzeigt, es werde in einem Nebensaale, wie im Theater, ein kaltes Buffet aufgestellt werden. In der Spezialdiskussion befürwortet Abg. von Wangenheim seinen Antrag, auch für Vieh- und Fleischzölle Minimalsätze einzuführen. Die Annahme solcher Mindestsätze bezeichnet er als die Vorassetzung für das Zustandekommen des Tarifs, indem er darauf hinweist, daß sich auch die Kommission in diesem Sinne entschieden habe. Staatssekretär Graf Posadowsky gab darauf die bestimmte Erklärung ab, daß sich die verbündeten Regierungen auf keinen Fall darauf einlassen könnten, das System der Mindestzölle noch zu erweitern, wie das die Kommission bezüglich der Viehzölle gethan habe. Alsdann gab der Landwirt schaftsminister von Podbielski eine wichtige Erklärung ab, indem er hervorhob, daß, seit Preußen. die Grenzsperre verschärft habe, die Ausbreitung der Viehsenchen zurückgegangen sei. Durch energisches Vorgehen werde es hoffentlich gelingen, die noch jetzt vorkommenden geringen Seuchenfälle gänzlich zu beseitigen. Im weiteren Verlauf der Debatte wies Abg. Graf Kanitz darauf hin, daß auch Holland und Dänemark verseucht seien und erklärte, der Jolltarif sei die Hauptsache, die Handelsverträge Nebensache.— Dem widersprach der Staatssekretär Graf Posadowsky mit den Bemerken, es sei irrig, zu behaupten, die Landwittschaft habe kein Interesse an Handelsverträgen. Ein solch einseitiger Standpunkt würde zu einem Zerfall des Staates führen. Damit schließt die Debatte. Die Warnungen der Regierungsvertreter blieben frucht los. Die Viehzölle wurden nach den Beschlüssen erster Lesung aufrecht erhalten.— Am heutigen Donnerstag werden die Be ratungen fortgesetzt. Amerika. — Präsident Roosevelt munre overiert werden Wie erinnerlich, erlitt Präsident Roosevelt vor einigen. Wochen durch den Zusammenstoß seiner Equipäge mit einem elektrischen Straßenbahnwagenbei Pittsfield einige Fleischquetschungen, denen die Rerzte nur geringe Bedeutung beimaßen und deren vollkommiene Heilung sie im Verlauf einer Woche in sichere Aussicht stell ten. Der Präsident setzte alsbald auch seine Agitationsreise fort und hat nach seinem Unfäll wiederhölt über die Trusts usw. gesprochen. Nach und nach stellten sich jedoch heftige Schmerzen in dem rechten Beine ein, die dem Präsidenten das Gehen außer ordentlich erschwerten. Seine Agitationsreise hatte ihn nach In dianopolis geführt. Dort erklärten seine Leibärzte, daß der Zu stand des verletzten Beines eine Operation erforderlich mache. Ein Konsilium hervorragender Fachmänner hatte die sofortig Vornahme der Operation als unumgänglich bezeichnet. Nachdem der Präsident an einem mu zu Ehren veranstalteten Frühstück teilenommen hatte, begab er sich in das Krankenhaus der Stadt, wo der operative Eingriff ohne Narkose erfolgte. Es wurde ein Abseß geöffnet und zwei Unzen Eiter entleert. Der Zustand des Präsidenten wird als absolut ungefährlich bezeichnet, nur müsse er sich einige Tage lang absolute Schonung auferlegen und während dieser Zeit das Bett hüten. Der amtliche Bericht besagt, daß sich der Abseß zwischen Knöchel und Knie, auso wooyl an dem Schienbein gebildet habe. Sollte die Knochenhaut des Schienbeins verletzt sein, wie es den Anschein hat, so dürfte die Eiterung als eine absolut ungefährliche doch wohl nicht bezeichnet werden. Das Schienbein ist, ein recht empfindliches Organ, Verletzungen desselben sind schon häufig zu Todesursachen geworden. Hoffentlich sind die amerikanischen Meldungen über die eingetretene Kombination aber nicht bloß Beschwichtigungstelegramme, sondern Berichte, die der Wahrhhit vollkommen entsprechen. festgestellt, daß er wegen Diebstahls schon mehrfach bestraft ist und auch schon zweimal im Zuchthaus gesessen hat.“ „Dir Vorstraften des Dieves find ermittelt, sagten Sie. So weiß man seinen Namen? Er hat ihn doch nicht nennen wollen." meinte der Rechtsanwalt wieder. „Das ist's ja gerade, was mich hier heute veranlaßt hat, von dem Diebstahl zu erzählen," begann der Bürgermeister wieder „Es ist furchtbar. O. der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Das alte, abgedroschene Sprichwort bleibt doch ewig wahr. Und die Schuld des Vaters rächt sich an seinen Kindern. Der Dieb hat endlich seine Herkunft genannt. Er ist ein Lenzheimer.— Hugo Kramer heißt er— er ist Klaus Kramers einziger Sohn.“ Die Stammgäste schienen entsetzt ob dieser Mitteilung. Alles war verstummt. Da hörte man plötzlich ein eigentümliches Geräusch „Was war das?“ fragte Maynz. „Es schrie jemand auf,“ meinte der Stadtrat Flohr. „Der Ton kam aus dem Speisezimmer,“ sagte Ratsapotheker Bahlmann. Herr Mengerßen sah durch die angelehnte Thür „Ta ist niemand.“ sagte er. Dem Kellner aber rief er zu:„Franz im Speisezimmer ist der Sektkühler umgefallen."— „(Fortsetzung folgt.) Soziales. Köln. 24. Sept. Die Delegiertenversammlung der Internationalen Vereinigung für gesetzlichen Arbeiterschutz beschloß ein Reglement für das Internationale Arbeitsamt, das in seinen Hauptzügen besagt: Das Internationale Arbeitsamt ist ein wissenschaftliches Institut; es hat die ihm durch das Statut der Internationalen Vereinigung, bezw. die ihm auf grund desselben durch das Komitee der Vereinigung zugewiesenen Aufgaben durchzuführen. Das Internationale Arbeitsamt wird den Charakter strengster politischer Neutralität wahren. Im Weiteren faßte die Versammlung einen längeren Beschluß, worin sie das Verbot der Nachtarbeit für Frauen grundsätzlich für gerechtfertigt erklärt und eine Kommission beauftragt, um diesem Verbot Geltung zu vorschaffen. Ferner gelangte eine Erklärung zur An, nahme, in der die Einsetzung einer Kommission beschlossen wurde, die Mittel und Wege suchen soll, den gesundheitsschädlichen Wirkungen des weißen Phosphors und des Bleiweißes zu begegnen und den Gebrauch des Bleiweißes soweit als irgend möglich zu unterdrücken. Das Bureau solle dahin wirken, daß die Staatsund Gemeindebehörden bei den von ihnen zu vergebenden öffentlichen Arbeiten die Verwendung des Bleiweißes gänzlich verbieten. Schließlich wurde Basel als Ort der nächsten Tagung gewählt und danach die Versammlung geschloßen. Nun danket alle Gott. Ein Erntefest=Geschichtchen von K. Lubowski. (Nachdruck verboten. Margerete von Kaiserling— die junge Besitzerin des Rittergutes Büserow— ging langsamen Schrittes über den sorgfältig aufgeräumten Gutshof; mit der braungebrannten=Rechten das Reitkleid emporraffend und in der Linken die Reitgerte und einen Brief haltend, den sie vor wenigen Minuten dem Boten abgenom men hatte. Die kecke, übermütige Sicherheit, die ihr, nach dem Tode des alten Oheims, der ihr und dem Vetter den stolzen Herrensitz zu gleichen Teilen vererbt hatte, zur Natur geworden war, schien sie für ein Weilchen verlassen zu haben. Und doch waren es nur wenig kurze Sätze, die aus dem weißen Bogen von fester Männer. hand geschrieben zu ihr sprächen. Sie zogen aber etwas gewaltsam zur Ruhe Gebrachtes aus tiefem Schlaf— etwas, an das sie lange nicht mehr gedacht hatte, das sich ganz allmählich aus ihrem Leben geschoben hatte, bis auch der letzte Schatten der Vergessenheit an heinfiel Heute aber war es wieder ausgewacht und redete eine Sprache die sie hören mußte— die alte Klausel aus des Oheims Testament die lautete:„Ich vermache meiner Nichte Margarete von Kaiserling und meinem Neifen Kurt von Brenkendorf, dem einzigen Sohne meiner geliebten ältesten Schwester, mein Gut Büserow zu glei chen Teilen und füge nach genauer Kenntnis der starren Charaktere der beiden Erben den ausdrücklichen Wunsch hinzu, daß, wenn ein Zusammenleben, wie ich es mir gedacht habe, den Herzen der beiden nicht entspricht und sich meine Nichte Margarete nicht mit einer angemessenen Abstandssumme von meinem Neffen Kurt be friedigen lassen will, immer 5 Jahre die Bewirtschaftung des Gutes in den Händen des einen Erben ruht. Der andere erklärt sich bei Verlustgehung seiner Rechte— bekeit, nach genau 5 Jahren die Bewirtschaftung dem andern Teil abzunehmen und niemals länger als jährlich vier Wochen seinen Wohnsitz auf Büserow zu Vermischtes. Süchteln, 23. Sept. In dem Manufakturwaarenhaus der Firma Stelle brach heute Mittag zwischen 1 und 2 Uhr Feuer aus. In den Waarenvorräten fand dasselbe reichliche Nahrung und verbreitete sich so schnell über das ganze Gebäude, daß die Feuerwehr und die Ortsbewohner Mühe hatten, die anschießen den Häuser zu schützen. Das Gebäude wurde erst vor einigen Jahren errichtet. In demselben waren auch eine Metzgerei und eine Sattlerei eingemietet. Der Materialschaden, der durch Versicherungen gedeckt wird, ist sehr bedeutend. Die Entstehungsursache des Feuers ist unbekannt. Bei Ausbruch der Feuers brunst weilte der Eigentümer mit seinen Kindern auswärts. N. Vztg. Rheydt, 24. Sept. Ein Bewohner von der Gasstraße ent fernte sich Montagmittag 2 Uhr mit der in der Nachbarschaft wohnenden Ehefrau K. unter Mitnahme von etwa 3000 Mark. Wie verlautet, sollen sich die beiden nach Belgien gewandt haben. E. ist verheiratet: strefetv, 24. Sept. Herrn Potizeiinspektor Schener ist vom Könige der Kronenorden 4. Klasse verliehen worden. Krefeld, 23. Sept. In einer Sitzung des erweiterten Kura toriums der Fortbildungsschule mit Vertretern der städtischen Verwaltung und einer Abordnung von Industriellen und Ge werbetreibenden, die sich gemäß des in letzter Stadtverordneten sitzung gefaßten Beschlusses mit der Einführung des obligatori schen Fortbildungsschulunterrichts befaßte, erklärte sich die Mehrzahl der erschienenen Betriebsinhaber grundsätzlich gegen die Ein führung des Schulzwangs. Krefeld, 24. Sept. Ein ehrbares Weberpaar, Eick und Frau Sofie geb. Schneider, neue Linnerstra heute still für sich die goldene Hochzeit, indem es vorsich rauschenden Festlichkeiten, welche die Nachbarschaft beab hatte, aus dem Bege gegangen. Der Jubilar zählt 69, die rin 72 Jahre, und die Kühnheit des jungen Webers. Jahren zu beitaten, hat sie nicht gereut. Sie haben 15 und befinden sich im besten Wohlsein. Seit 1865 ist der lar mit kurzen Unterbrechungen für eine und dieselbe### Stoiffabrik thätig, deren Chefs denn auch gestern ihre Glückrünsche varbrachten. Kr. Ztg. Odenkirchen, 23. Sept. Zwischen den Städten Rheydt Odenkirchen schwebt schon seit 1900 ein Streit darüber, wie die Beiträge der Stadt Odenkirchen für die elektrische Straß bahn Rheydt=Odenkirchen sein müssen. Ursprünglich hatte Stadt Rheydt für das Jahr 1900 rund 30000 M verlangt. der heutigen Sitzung der Stadtverordneten legte nun meister Böning ein Schreiben der Stadt Rheydt vor, in dem geschlagen wird, daß der Preis des Wagenkilometers für nächsten 10 oder 15 Jahre auf 29½ 6 festgesetzt werde, Unterhaltung der Strecke, Verzinsung und Tilgung des Strebaukapitals nicht einbegriffen sind. Für die ersten beiden triebsjahre 1900 und 1901 solle Odenkirchen dann 20.070 17711 un an Rheydt bezahlen. Die Versammlung ich auf diesen Vorschlag nicht einzulassen, und die Stadt nochmals zu ersuchen, die Angelegenheit einem Schiedsger unterbreiten. Sollte Rheydt dieses ablehnen, so scheint man gerichtlichen Austragen der Sache schreiten zu wöllen. m lärt sich in Odenkirchen hauptsächlich deshalb nicht ein den mit der Rheydter Berechnung, weil Odenkirchen dang unverhältnismäßig zur Amortisation des Elektrizitäten Rheydt beizutragen habe. Auf Anfrage erklärte außerder Bürgermeister, daß der Wagenkilometerpreis in anderen ten weit geringer berechnet werde. Rh.=Westf. Düsseldorf, 23. Sept. Im. Etatsjahre 1901—02 bein den Entschädigungsfonds für Gewährung von Entschädig ür polizeilich angeordnete Tötung rotzkranker Pferde, Maultiere und Maulesel und lungenkranken Rindviehs5 an Milzbrand gefallene Tiere die Einnahme für Pferde in(darunter 54.031.34 U Abgaben der Viehbesitzer) und Rindvieh 291687.42— Idorunter, 27T544g1 S4 e 289.572.36 M(darunter 320.62 A Entschädigungen für euche und 171,865.28 44 für Milz= und Rauschbrand). Reservefonds sind vorhanden 283.462.20 c für Pferde 638.376.96 i für Rindvieh.— In der Rheinprovinz bei Zahl der getöteten bezw. gefallenen Pferde an Rotz 138, an und Rauschbrand 14(hiervon entfallen auf den Regierung Düsseldorf 11 bezw. 8 Pferde): die Zahl der getöteten be allenen Rinder an Lungenseuche betrug 5, an Milz= und brand 744(hiervon entfallen auf den Regierungsbezirk dorf 0 bezw. 397, auf Aachen 5 bezw. 128, Koblenz 0 bezw. Köln 0 bezw. 44, Trier 0 bezw. 70 Rinder. Siegen, 23. Sept. Das Drama auf dem Haus zur Mi Ueber die Blutthat auf dem Gute„Haus zur Mühlen" bei burg sind dem„B. G.“ weitere Nachrichten zugegangen, unselige Vorkommnis als die Folge eines traurigen lebens erscheinen lassen. Sowohl der Gutspächter Co wie auch seine Frau waren dem Trunke ergeben. Die Bezie der Frau Courth zu den jeweiligen Gutsverwaltern waren Jahren in Siegburg und der Umgebung bekannt. Häufig es auch zu bösen Auftritten zwischen den Eheleuten. Der Verwalter war früher Schweizer auf„Haus zur M. Gunst der Frau soll sein Aufrücken zum Verwalter veranle Am Samstagmorgen früh um 5 Uhr kam es aus gleichen zwischen Courth, seiner Frau und dem Verwalter zu e tigen Auseinandersetzung. In seiner Aufregung hatte Co reits nach dem Gewehr gegriffen, er beruhigte sich jedoch undging hinaus zur Jagd. Zwischen 10 und 11 Uhr kehrte zurück. Augenscheinlich hatte er draußen stark getrunken. Au lief er in den Wohn= und Wirtschaftsräumen uniher, seine rungen waren sehr bedrohlicher Art. Frau Courth, die in haben. Die Hälfte aller Einnahmen wird von dem zur Zeit Wirt schaftenden an den Ruhenden abgeführt! So werde euch mein Erbteil zum Segen Margarete von Kaiserling hatte mit ihrem Vetter nicht gemeinsam arbeiten und schaffen wollen— sie hatte zwar seiner zielbewußten Männlichkeit ihre Hochachtung nicht versagen können aber die Sucht, es ihm gleich zu thun, sich um keines Haares Breite ihr gutes Recht schmälern zu lassen, war stärker als die Stimme des Herzens, die nach dem Schutze seiner führenden Hand verlangte. In das hohe Schloß war gerade damals ein heimliches Raunen, wie dein Gifthauch, vom Strom der Außenwelt herangerauscht, geflogen, der etwas von Gleichberechtigung des Weibes mit dem Manne wissen wollte. Und auch Margarete hatte es vernommen. Es zündete in ihr und wurde zu hellen Flammen, die ihren Gerechtigkeitssinn verbrannten! Und schließlich vergaß sie das eine— daß mit dem Schutzbedürfnis nach der starken Männlichkeit auch das Begehrenswerte, Reizvolle am Weibe verloren geht, daß gerade in ihrer anschmiegenden, unterördnenden Schwäche ihre Stärke zu finden ist und daß das Köstlichste am Weibe die Fähig keit bleibt, im Herzen des Mannes herrschend, ihm zu dienen! Und weil Kurt von Brenkendorf kein Mann war, an dem sich Margaretes neuerworbene Wissenschaft ausproben ließ, war, er gegangen!— ganz eisig und kühl, als wenn es sich um ein Scheiden für Tage handelte! Er studierte in Holland und Belgien Landwirtschaft und Maschinenwesen und hatte ob all dem Neuen vielleicht das Heimkommen vergessen. Gestern waren es 5 Jahre gewesen, seitdem er sie allein ließ— und ganz heimlich begann sie zu höffen, daß er das Recht, fortan bestimmend nach ihr einzu greifen, durch Versäumung des innezuhaltenden Antrittstermins verlieren möchte. Pünktlich hatte sie jedesmal die Hälfte der Einkünfte nebst Rechnungsbücher und Korntabellen seinem Bankier übersandt, und umgehend war ihr die Empfangs=Bestätigung zugegangen. Von ihm direkt wußte sie nichts! Leicht hatte sie es nicht in den 5 Jahren gehabt. Wer es durchgemacht hat das Sorgen und Bangen, ob die Saat aufgeht und gedeiht, bis zur Entwicklung und Reise— der weiß, woher die feinen, tiefen Linien in dem jungen Gesicht kamen. Neben all ihrer Selbständigkeit war doch die heiße Sehnsucht nach einer Stunde, die ihr Liehe und Weib lichkeit gab, in ihr— von der Eltern Gräber ging nur ein traum haftes Erinnern aus— das, wonach sie sich sehnte: ein warmes, pochendes Menschenherz, blieb ihr versagt! Heute sprach eins zu ihr— warm und heißblütig für andere— doch eiskalt, feindlich für sie: Kürt von Brenkendorf nahm sein Recht in Anspruch! „Ich treffe morgen auf Büserow ein und bitte dich, zwecks persönlicher Orientierung meine Ankunft abzuwarten.“ So lauteten seine Zeilen— kurz, stolz und herrisch wie einst. Sie biß sich auf die Lippen. Warum wurden sie eigentlich nicht in aller Friedfertigkeit nebeneinander fertig?— Weil— sie wurde dunkelrot—„Sei ehrlich“, klang es in ihr,„du warst es immer— weshalb diesmal nicht?“ Sie schluckte ein paarmal, um dann tief Atem zu holen Nun ja,— weil sie ihn lieb hatte, unbändig lieb— und er's nicht merken wollte,— da verschanzte sich ihr bestes Teil in starrem Eigensinn und trieb ihn fort. Und morgen kam er wieder. Sie ging zu den Hofhunden und bändelte sie los.„Nero, Tuck, hört, ich gehe nun, macht eure Sache gut!“ Und als ob die klugen Tiere sie verstanden, begannen ste leise zu heulen. Sie neigte sich zu ihnen und barg ihren Kopf Sekunden lang in ihrem zottigen Fell.„Adien, Kameraden!“ sagte sie ganz leise. Der Morgen, der ihn bringen sollte. kam. Erntedankse Sonntag war's— ein lachender Oktobertag vergoldete die Stoppelfelder und wob um Wald und Strauch jenen durchsichtigen Schimmer, der wie linder Balsam auf heiße, frühlingstolle Empfindungen wirkt. Margarete war früh auf. Sie schaute nach der langgedeckten Tafel, an der nach dem gemeinsamen Kirchgange d## Leute den Ernteschnaus hielten, nach dem sie vor der Rampe gerade um das grüne Rasenteil herum— tanzten, bis die Sterne funkelten,— und sie tanzte und freute sich in frühern Jahren mit, denn sie hatte die ehrlichen, treuen Leute, die ihr mit einsigem Fleiße durchhalfen, lieb. Jetzt stand sie mit dem Gesangbuche in der Hand zum Gehen bereit— das schwarze, schleppende Seidengewand ließ ihr sch Gestalt noch größer als sonst erscheinen— und nahm dem Diener das anmeldende Telegramm vom Silberteller. Die sch Hand zitterte leicht beim öffnen, und ganz leise schrie sie auf „Herr und Frau von Brenkendorf treffen um 12 Uhr em las sie. Jetzt war das Ende gekommen! Still, still, damit niemand ihren rasenden Schmerz merkt! Er zog mit seinem Weibe hier ein— und sie löschte aus seinem Leben aus wie eine Nerze, niemals Licht gegeben hatte. Erst jetzt fühlte sie's, wie unendlich lieb sie ihn all die Jahre gehabt hatte und was sie mit ihm verlor! Ganz tangsam wie im Traum ging sie ins Dorfkirchlein und nacm im Patronatsstuhle Platz. Wie Kornrauschen klang des jun Geistlichen Stimme an ihr Ohr, aus dem sich die eine jubelnd lodie am letzten Ende herausrang:„Und er, der euch bis 5 half, wird euch weiter helfen, so ihr auf ihn baut!“ Als sie nach der Predigt ins Schloß kam, meldete ihr der an Johannes, daß die Herrschaften sie seit einer halben Stunde warteten. Sie gab sich einen Rück und legte die Hand auf Klinke.:„Der euch bisher half, er wird euch weiter helfen!“ mur! melte sie mit blassen Lippen.“ Dann trat sie ein. Kurt von Brenkendorf trat ihr entgegen und neigte sich ihre Hand. Aber ihre Augen gingen an ihm vorüber und succhet die zierliche Frauengestalt, die am Fenster lehnte. Und schrie sie auf— ein Ton, der wie jubeleibe Erlösung aus angst klang. Die Frau war— Kurt von Brenkendorf's alte 2 ter! Erstaunt trafen sie vier Augen, sie achtete nicht darauf, vergaß, daß sie stark und stolz bleiben wollte, sie stürzte zu alten Dame und nahm deren feine Hände in die ihren. „Tantchen“, sagte sie leise,„du, ich dachte, es ware sen Weib!“ Da ging's wie ein Sonnenleuchten über das scharfgeschninen vornehme Männergesicht. „Margaretes, sagte er dicht an ihrem Ohre,„wenn du sein willst, sei Klich ehrlich, in dieser Stunde, wo es sich um memn Glück handelt, am meisten! Wärst du unglücklich, wenn mem Weib jetzt an Stelle meiner Mutter vor dir stände?“.. Sie sah ihn fest und warm in die Augen:„Ja, Kurt, sehr un glücklich!"„ Da riß er sie an sich und nahm sie fest anssoln Herz. du wüßtest, was ich ohne dich in den fünf Jahren gelitten haur flüsterte er unter heißen Küssen. Und die alte Frau am Fenster zerdrückte ein paar. heile nen im Auge, und wie ein Hauch kam es von ihren Lipen: „Nun danket alle Gott, mit Herzen, Mund Händen, „Nun danket alle Gott, mit Herzen, Mund und Händen, 9 suchte sich hinter arer Nähe gab ihr ab, der sie sofort benfalls verletzt zu en hatte, sagte er zusammen, und Einen beauftragte häftigt war, klagte der Haushälterin sie habe große Angst le, sie möge bei ihr bleiben. Gegen 12 Uhr fiel plötzlich ### des Verwalters ein Schuß. Gleich darauf kam der salter heraus und lief hilferufend über den Hos, in dessen ger zusammenbrach. Der rechte Oberatm war ihm vollständig Amettert, einige Schrotkörner waren in die Brust gedrungen. han Wunden floß das Blut sehr statk. Einige Knechte, die #eilten, hoben den Verwälter auf, ind trugen ihn in den stall, wo sie ihn auf das Bett eines#lechtes niederlegten. der Verwalter nach einer Viertelstunte gestorben. Pächter war inzwischen aus dem Zimmer des Verwalters in die enan liegende Küche gegangen. Frau Haushälterin zu verbergen, aus Junmit un jedoch einen Schuß gegen ihte Br #. Die Haushälterin stand in Gefahr #den. Nachdem Courth den Schuß abzmend:„So!“ Dann rief er seine haats ihnen, daß er seine Frau erschossen habe. inen Aenu nach Siegburg zu fahren und der dortigen Polizei die That zu melden. Er(Courth) werde sich inzwischen fertig machen und seiner Festnahme entgegen sehen. Dann ließ Courth durch die Knechte I. deiche seiner Frau in das Zimmer des Verwalters bringen und das Blut auf den Fußböden abwaschen. Der nach Siegburg eutsandte Knecht war mittlerweile dort angekommen und machte dem Oberwachtmeister Ziegler Mitteilung von dem Geschehenen Dieser benachrichtigte den Arzt Dr. Klein und fuhr mit ihm im Bagen nach dem Gute. Unterwegs nahm Herr Ziegler noch zwei Rollzeibeamte mit. Auf dem Gute war niemand anzutreffen. Die Dienerschaft hatte in Angst die Flucht ergriffen. Pächter Courth wurde nach einigem Suchen in einem Zimmer des oberen Stockes aus dem Bette schlasend gefunden. Er war stark betrunken. Seiner Verhaftung setzte er keinen Widerstand entgegen. Am nagmorgen gab Courth im Gefängnis seiner Neue über die Ausdruck und sagte, er bedauere sie seiner Kinder wegen.“— er am Samstagmorgen einen Bekannten getroffen hätte ihm eine erleichternde Aussprache möglich gewesen wäre, so würde er sich wohl nicht haben hinreißen lassen. Bei der vorVernehmung des Gutspersonals sollen bezüglich des ltens der Frau Courth recht gravierende Aussagen gemacht m sein. Das Ehepaar Courth hat 5 Kinder, von denen das älteste 10 Jahre und das jüngste 9 Monate alt ist. Gut Haus z Rühlen liegt eine halbe Stunde östlich von Siegburg und gehört zur Gemeinde Caldauen. Iserlohn, 23. Sept. Am Samstagabend war kurz vor der Stavon Westig auf das Geleise des um 6.30 Uhr von Letmathe nach hemer abfahrenden Personenzuges ein Keil gelegt, wodurch die Raschine des Zuges zur Entgleisung gebracht wurde. Personen wurden glücklicherweise nicht verletzt, evenso ist der Materialschaden mbedeutend. Elberfeld, 23. Sept. Der hiesigen Kriminalpolizei gelang es leute, zwei Pferdediebe zu verhaften, darunter ein von der Duisburger Staatsanwaltschaft wegen schweren Diebstahls steckbrieflich verfolgter Verdrecher. Die beiden hatten in Köln gestern füh zwei wertvolle Pferde gestohlen, das eine im Werte von 20#. einem Oberleutnant gehörig, und ein anderes im Werte von 1000#2. Das letztere Pferd hatten die Diebe bereits in Born bei Wermelskirchen verkauft, während sie hier in dem Augenblick abgefaßt wurden, als sie das wertvolle Tier bei einem Pferdemetzger zum Preise von 350 A verkaufen wollten. Dem V#erdemetzger kam die Sache verdächtig vor und er benachrichtigte die Poltzei. Er erhält 100# Belohnung #er, 22. Sept. Eine originelle polizeiliche Erlaubnis einem Leichenzug erteilte die Polizei in Lüneburg in nachchender Form:„Genehmigung zur Veranstattung einer Luftbarkeit. Dem Gesangverein Liederhain wird hiermit die Erlaubnis a sich mit der Vereinssahne im Freitag, den b. September, mittags 5 Uhr an der Beerdigung seines früheren Dirigenten Musikers Eckert, von dem Sterbehaus nach dem Centralfried wie zu beteiligen. Ein gemeinschaftlicher Hinmarsch zum Sterbe use ist nicht gestattet. Auch der Rückweg vom Friedhofe darf nicht in geschlossenem Zuge erfolgen. Lüneburg, den 5. Sept. 1902. Die Polizeidirektion.“ Niederlahnstein, 23. Sept. Mit Geld ist alles zu machen due dieser Tage ein Resender eines Schmelzuges RiederlabnKöln zum Zugführer, als dieser ihm sagte, er könne auf der tion Urbach nicht aussteigen. Trotzdem ist der Reisende ausgestiegen. Beim Durchfahren der Station Urbach wurde aus vller Fahrt der Zug durch die Larpenterbremse gestellt, zum goben Schrecken der Mitreisenden. Der erwähnte Fahrgast aus. Natürlich wurde der Name sofort festgestellt und der Rann mußte die festgesetzte Strafe wegen mißbräuchlicher Benutzung der Notbremse erlegen. N. Bztg 23. Sept.(Der angebliche Tod der Königin WilSpa). Wir lesen in den M. N. N.: Daß die önigin in Spa verstarb, wurde wohl von allen Blättern Auch der„Donauzeitung“ ging die Depesche aus zu; aber die Weisen dieses Blattes nahmen an, daß Brüsptstadt Hollands sei, daher, da nur der Tod der Königin hiert wurden, ließen sie frischweg in der Nummer 214 uhelmintje" sterben und fügten aus dem Lexikon die nöti gen Daten und den Schluß hinzu:„Nichtsdestoweniger kommt die Nachricht von dem Tode der Königin ganz überraschend.“ Mit den geographischen Kenntnissen scheint es bei der Redaktion zu hapern S#el, 22. Sept. Gestern Abend stieß der Kieler Hafendampfer Podbielski mit der Dampfpinasse des russischen Schulschiffes Orean im Kriegshafen gegenüber der Marineakademie zusam uen. Es herrschte tiefe Finsternis. An Bord der Pinasse ent eine Panik, und die meisten russischen Matrosen sprangen Bord. Es waren kritische Augenblicke. Da ließ das LinienKaiser Wilhelm der Große den Scheinwerfer spielen, und Unglücksstelle lag bald im hellen Lichte. Von allen Seiten iin deutsche Kriegsschiffsboote herbei, um die Russen in Sicherzu bringen. Diese sahen die Retter kommen und beruhigten Alle Schiffbrüchigen wurden den Fluten entrissen. Das gg ist stark beschädigt und erreichte sinkend den Strand. ssen spendeten den deutschen Kameraden ob ihrer schnellen warmes Lob. — 24. Sept. Die Berliner haben eine- Ueberraschung Der jüngste Jahresabschluß ihrer Stadthauptkasse zeigt Fehlbetrag von rund 86 Gen, während in den Vorjahren Ueberschüsse in Höhe von 6 bis 12 Millionen### erzielt wurAllein der Ertrag aus den städtischen Gaswerken ist um 4¾ Millionen en zurückgeblieben. Nur große SparsamEonn die städtische Bauverwaltung in Zukunft vor der Ueber setung des alten Steuerzuschlages von 100 Procent bewahEs wäre bös, wenn zu den teueren Mieten noch höhere als bisher kämen.2 29. Sept. In zwei Ortschaften der Umgegend kamen im Alter von 3 und 4 Jahren fast gleichzeitig unter Umständen ums Leben. Nachdem sie auf dem Felde nier entzündet, kamen sie deren Glut zu nahe, ihre Klei gen Feuer und beide starben nach entsetzlichem Todes 22. Sept., Der englische Luftschiffer„ Stanlep Spen leit einiger Zeit mit seinem lenkbaren Luftschiff Mellin Park des Krystall=Palastes Flugversuche gemacht hatte gestern die Windstille, um seinen beabsichti egelte sodann über den Nordtower hinweg in der Richtung auf Stratham. Nachdem er Dulwich passiert hatte, ließ er das Luftchiff so weit herunter, daß man ganz deutlich die Maschine von der Straße aus arbeiten sehen konnte. Bei dem Flug über die Themse und über die Earlscourt=Ausstellung erhob er sich wieder etwas. Ueber Ealing beschrieb er einige geschickte Bogen und schlug dann die Richtung nach Harrow ein, in dessen Nühe er nach 1¾ stündiger Fahrt landete. Er hatte im ganzen 30 Kilometer zurückgelegt. Das Mellinluftschiff kann nur eine Person von leichtem Gewicht tragen. Zum Unterschied von dem Schift des Santos=Dumont hat es seine Schraube vorne statt hinten, sodaß das Luftschiff sozusagen durch die Luft gezogen wird. Der Petroleummotor wiegt 200 Pfund und das von dem Ballon zu tragende Gesamtgewicht beträgt etwa 600 Pfund. Die Umdrehungen des Motors belaufen sich auf 25000 in der Minute Dadurch werden die 10 Fuß langen Blätter der Schraube 250 Mal in der Minute gedrehl. Das Rahmenwerk ist aus Bambus gemacht und das Ruder sieht aus, wie ein großer Flügel aus Leinwand. Bei einem Unfall kann das Luftschiff sofort in zwei fallschirme verwandelt werden. Spencer beabsichtigt jetzt, an sen Bau eines größeren Luftschiffes zu gehen. Petersburg, 22. Sept. Eine gewaltige Explosion trug sich auf der Wladimirschen Branntweinbrennerei bei Minussinsk zu, bei der 10 Personen das Leben verloren. Mit dem Handlungsgehilsen Potapow begaben sich abends 6 Uhr mehrere Angestellte und eine größere Anzahl Arbeiter in den über 20.000 Eimer umfassenden Spirituskeller, um die Menge des aufgespeicherten Spiritus zu bestimmen. P.konnte sich im Finstern nicht zurechtfinden, brannte ein Streichholz an, und infolgedessen entzündeten sich die durch die warme Jahreszeit ausgeschiedenen Gase. Es erfolgte eine gewaltige Explosion. Eine eiserne Cisterne wurde auseinander gesprengt, und die auf ihr stehenden Leute wurden ur Seite geschleudert. Ein Unglücklicher fiel in die brennende kisterne hinein; nachher fand man nur noch seine angebrannten Knochen. Ein anderer wurde in die Höhe geschleudert, wobei ihm der Kopf abgerissen wurde, ein Dritten wurde zu Boden geschleudert und entsetzlich verstümmelt. Die zu seiner Rettung herbei geeilten Arbeiter unter der Anführung des Verwalters der Brennerei, hatten ihn kaum aus dem Keller hinausgetragen, als eine zweite Cisterne explodierte und das Feuermeer noch ver rößerte. Da kam der Verwalter auf den unglücklichen Ge sanken, zur Rettung des übrigen, noch nicht in Brand geratenen Spiritus, der sich in einer dritten Cisterne befand, etwa 20 Arbeiter, zu beordern, die den Spiritus in Eimern aus dem Keller heraustragen sollten. In großer Hast und Eile begannen diese den Befehl auszuführen, wobei sie sich mit der feuergefährlichen Flüssigkeit begossen. Auf einmal standen 8 von diesen dicht neben den brennenden Cisternen beschäftigten Arbeitern ebenfalls in Flammen. Es gelang, einige als verbrannte Leichen aus dieser Hölle mit Haken herauszuziehen; andere konnten noch lebend mit schweren Brandwunden versehen, gerettet werden, starben jedoch am anderen Tage. — Von einem armen Reichen wissen Berliner Blätter zu be richten: Ein Schöneberger Nabob zeigte jüngst einem ihn be suchenden Baumeister die Einrichtung seiner neuen, prächtigen Villa. In der Küche sprach der Besucher seine Verwunderung darüber gus, daß für die Dienstboten auf schneeigem Linnen gedeckt war.„Wat, for de Dienstboten? Nee, Männeken, hier essen wir! Iloben Se denn villeicht, wir wer'n uns alle Dage det jute Speisezimmer vollkrümeln?“ war die Antwort des armen Sparsamen. Richt minder heiter ist eine Nachricht, die aus Wales in Engkund kommt. Dort fand kürzlich ein„Rote Nasen=Wettbewerb“ statt, zu dem sich 90 Bewerber eingefunden hatten. Die fünf Inhaber der prächtigsten Riechorgane wurden mit Preisen bedacht. Und da auer guten Dinge drei sind, sei noch mitgeteilt, daß sich zu Basel in der Schweiz ein Verein bildete, der den Kampf gegen den Tabak auf seine Fahne geschrieben hat.„Grü nes Kreuz“ ist sein Name. — Gewaltige Baumriesen waren und sind noch in der Lüneburger Heide in Hannover anzutreffen. In der Nähe von Fuhrberg bei Celle wurde eine Föhre niedergeschlagen, die den gewaltigen Inhalt von 7 Fest= oder Kubikmetern hatte und die ansehnliche Summe von 228 4 kostete. Die größte Föhre stand im Weesener Sunder bei Herrmannsburg. Sie stürzte bei dem großen Sturm im Jahre 1893. 140 Fuß war sie hoch, und 7 Fuß maß sie im Umfang. Eine Riesenfichte stand einst nahe dabei. Diese fiel beim Sturme 1835. Ihre Höhe betrug, so wird der Voss.-Ztg. geschrieben, 152 Fuß. Vor einigen Jahren wurde bei Lachtehausen nahe Celle die alte berühmte Gaußfichte ein Opfer des Sturmes. Sie wurde von Gauß einst bei seinen Gradmessungen benutzt und hatte bei 104 Fuß Höhe 16 Fuß Um fang. Der älteste Nadelholzbaum der Heide steht im Emmer holz bei Hankensbüttel; 180 Jahre soll er alt sein. Eichen rech nen mit anderen Jahren; die älteste, von der man weiß, stand bei Lüchow. Ihr Alter schätzte man auf 1000 Jahre. Als sie stürzte war sie 112 Fuß hoch und hatte einen Stammumfang von 24 Fuß. Ferner wurde aus d. königlichen Forst bei Oldenstadt eine besonders starke Eiche nach Lüneburg geschafft. Der Stamm hatte am Wurzelende einen Durchmesser von mehr als 1½ Meter. Das Gewicht betrug 200 Centner. London zu unternehmen. Gegen 4 Uhr ftieg er in lon auf bis zu einer Höhe von etwa 300 Meter. Er aten Flug 4 Uhr stieg er in Am 16. August skandalierte auf der Süchtelnerstraße der Handlanger M. V.= und verursachte hierdurch einen Menschenauflauf. Den Polizeisergeanten Kühl, der den Angeklagten zur Ruhe ermahnte, mißhandelte er mit einem Schuh und leistete bei seiner Festnahme dem Beamten heftigen Widerstand. Das Urteil lauete auf eine Woche Haft und 14 Tage Gofängnis. V. wurde, weil er=Holländer ist, sofort in Haft genommen. * Der Klempnergeselle F. R. von hier bedrohte am 10. August den Polizeisergeanten Schmidt mit der Begehung des Verbrechens des Totschlags. Er wurde zu einer Geldstrafe vo.,#n ev. 1 sTag Gefängnis verurteilt. Der Kutscher und Jagdaufseher W. K. aus Süchteln beleidigte am 14. Mai hierselbst durch unflätige Redensarten den Polizeisergeanten Hauer. Diese That muß der Angeklagte mit einer Geldstrafe von 15 ev. 3 Tagen Haft fühnen. Eine kleine Eifersuchtsszene spielte sich am 19. Juni auf der Gladbacherstraße ab, Die Fabrikarbeiterin H. B. hatte mit einem jungen Manne ein Verhältnis. Diesen Bräutigam hatte ihr eine andere Fabrikarbeiterin abwendig gemacht. Hierfür mußte dieselbe bestraft werden in der Weise, daß die B. die Rivalin an den Haaren herumzerrte, mit Fäusten schlug und mit Füßen trat. Ein anderes Mädchen, welches dazwischentrat, erhielt gleichfalls Faustschläge. Gegen die Angekl. B. wurde auf eine Geldstrafe: von 12 en oder 2 Tage Gefängnis(erkannt. Die Schwester G. B. hatte sich wegen Beleidigung zu verantworten. Sie wurde aber freigesprochen, weil von der Gegenseite die Beleidigungen sofort erwidert wurden. Am 13. Juli entwendete der Fabrikarbeiter W. C. von hier. aus dem Keller eines Neubaues ein Stück Bleirohr. Er erhielt Tag Gefängnis. Der Handlanger A. B. mißhandelte am 16. Juni einen Maurer, ohne daß ihm hierzu eine Veranlassung gegeben wurde. Für diese rohe That wurde er zu einer Gefängnisstrafe von 6 Wochen verurteilt. Wegen Mißhandlung hatte sich der Handlanger H. M. zu verantworten. Am 27. Juni hielt er einen kranken Mann zum Narren, und als dessen Bruder ihn verfolgte, schlug er diesen mit einem scharfen Gegenstande ins Gesicht und brachte ihm am Auge eine Verletzung bei. Strafe 10 M ev. 2 Tage Gefängnis. Die 16 Jahre alte Dienstmagd G. V. von hier entwendete im Monat August in Kaldenkirchen einem Dienstmädchen 2 Vorstecknadeln und eine Schürze. Bei hiesigen Geschäftsleuten erschwindelte sich dieselbe Schürzen, Blusen, einen Hut und ein Paar Schuhe auf den Namen anderer Personen.-Das Gericht erkannte gegen dieselbe auf eine Gesamtstrafe von 15 Tagen Gefängnis. Kleine Chronik. — Skandalöse Grabschändungen sind nach dem B T. in den letzten Nächten auf dem Gemeindefriedhofe Essen=West vorgenommen worden. Am Grabe des früheren Bürgermeisters von Altendorf und verschiedenen anderen Ruhestätten wurden die Denkmäler zertrümmert. Ferner wurde die Wasserleitung abgeschnitten, sodaß eine große Anzahl Gräber unter Wasser stand — Nach 15jähriger Desertion freiwillig gestellt hat sich, wie verschiedene Blätter berichten, den Militärbehörden in Aachen ein gewisser Godan, der 1887 in einem oldenburgischen Infan terieregiment diente. Er wird vor ein Kriegsgericht gestellt werden. — Aus Niederösterreich, Böhmen und Mähren wird über bis 2 Grad Kälte gemeldet. Es besteht Besorgnis wegen der Herbstsaat. — Der größte Obstgarten der Welt wird nach einer Mitteilung aus Newyork in den Ozark=Bergen in Kansas an gelegt. Ein„Trust“ hat dort 5000 Acres(1 Acre= 40 Ar) an gekauft und wird Aepfelzucht betreiben. Es werden nur zwei Sorten angepflanzt. Von der Düsseldorfer Ausstellung. Düsseldorf, 24. Sept. Die Besuchsziffern an dem vergange nen Dienstag waren folgende: Insgesamt besuchten 30 255 Personen die Ausstellung. Darunter befanden sich 14299 zah lende Besucher, die eine Einnahme von 14 249 A brachten. Gerichtszeitung. Sitzung des, kgl. Schöffengerichts. Den Vorsitz führte Herr Amtsrichter Dr. Johnen und als Schöffen fungierten die Herren Oberlehrer Dr. Köster und Kaufmann Gustav Heh von hier.. Der Glasmacherlehrling W. B. aus Broich bettelte am 5. Sept. in der Gemeinde Neersen. Strafe 5 Tage Haft. Essen, 23. Sept. Den Fahrkartenschwindeleien auf den Eisenbahnen tritt die Königl. Staatsanwaltschaft jetzt dadurch energisch entgegen, daß sie in gegebenen Fällen ernstliche Freiheitsstrafen in Antrag bringt. Hier ein Beispiel! Ein Kellner aus Wanne war auf eine Fahrkarte 4. Klasse von Essen-Nord nach Gelsenkirchen gefahren. Auf dem Bahnhofe in Gelsenkirchen traf er eine Frauensperson, welche beabsichtigte, nach Wanne zu fahren. Er setzte sich zu ihr, ohne für die beregte Strecke eine Fahrkarte gelöst zu haben. Kurz vor Abgang des Zuges erschien ein Kontrolleur und revidierte die Fahrkarten. Als er an den Kellner kam, hielt ihm dieser zunächst die Fahrkarte Essen=Gelsenkirchen hart vor das Gesicht, erklärte aber, als der Beamte angesichts der beabsichtigten Schwindelei Feststellungen traf, daß er eine Fahrkarte in Wanne nachlösen wollte. Inzwischen hatte sich der Zug. in Bewegung gesetzt, sodaß der Beamte, der sonst nur die stehenden Züge revidiert die Fahrt nach Wanne mitmachen mußte. Hier wurden die Personalien des Kellners festgestellt und dieser veranlaßt, außer dem Fahrpreise auch die nach dem Betriebsreglement verwirkte Geldstrafe von 6 Mark zu zahlen. Wegen Betrugs zur Strafanzeige gebracht, erkannte das Schöffengericht in Gelsenkirchen auf eine Gefängnisstrafe von einer Woche, jedoch lediglich wegen Betrugsversuch, da der Angeklagte von der Fahrt nach Wanne noch rechkzeitig hätte ausgeschlossen werden können. Gegen dieses Urteil hatte der Amtsanwalt Berufung eingelegt. In der daraufhin vor der zweiten Strafkammer des hiesigen Landgerichts stattgefundenen erneuten Verhandlung brachte der Staats anwalt eine Gefängnisstrafe von einem Monat in Antrag. Das Gericht erkannte indeß auf Verwerfung der Berufung, da das Strafmaß als angemessen betrachtet wurde. D. G.=A. Lokales. * Vierfen, 25. Sept. Am Dienstag sind aus einem verschlossenen Raume auf der Ziegelei von Hennessen& Küppers ca. 300 Pfund Bleirohr mittels Einbruchs gestohlen worden. Der Verdacht lenkte sich auf zwei frühere Handlanger des Bauunternehmers Martin Küppers, die auch von der Polizei als die Thäter ermittelt wurden. Sie hatten das gestohlene Gut bereits bei einem Althändler versilbert. * Viersen, 25. Sept. Bei dem gestrigen Brande im Oberrahser, dem, wie schon kurz gemeldet, eine dem Fabrikarbeiter Martin Garth gehörige Scheune zum Opfer fiel, ist auch eine größere Partie Frucht resp. Stroh in Rauch aufgegangen. Der Besitzer der Scheune, der dieselbe an andere zur Benutzung überlassen, hatte versichert, der Inhalt war dagegen nicht versichert, sodaß den in Mitleidenschaft gezogenen immethin ein nennenswerter Schaden erwächst. Die Entstehungsursache des Feuers konnte bis jetzt nicht ermittelt werden. Handels=Nachrichten. September. 1. Qualitä: 2. 1. 1. Beigen B093en Alter Hafer Neuer Hafer Eier per Schock(60 Stück Küböl per 100 Kilo in Partien von 100 Zeutner(ohne Faüböl per 100 Kio saßzweise(ohne Fen Gereinigtes Oel per 100 Kilo 3 Mark döher als RübPreßkuchen ver.500 Kilo Weizen=Vorschuß 00 per 100 Kilo Kleien per 50 Kilo Aveel(Rübsen) per 100 Kile 1. Qualitä Aveel(Rüblen) per 100 Ki: 9, Qualitä: 5 00 2? 00 Weiden und Drogerten, die durch Schaufenster=Plakate erkenntlich; man beachte unbedingt deim Sinratur 2c. 2c. des patentam rich wird diermit — von E. ung de Beidener= Hokune Shgpmern, Htarermit ausdrücklich gewern.. De mitht erhchetle, Bieun Veranntmachung betreffend die Beschädigung der Telegraphen= und Fernsprechaulagen. Die Reichs=Telegraphen= und Fernsprechanlagen sind oft vorsätzlichen oder fahrlässigen Beschädigungen, namentlich durch Zertrümmerungen von Isolatoren mittelst Steinwürfe, durch das Auflassen von Papierdrachen in der Nähe der Anlagen, durch Anjahren von Telegraphenstangen usw. ausgesetzt. Da hierdurch die Benutzung der Anlagen gehindert oder gestört wird, so wird auf die einschlägigen Vorschriften des Strafgesetzbuches für das deutsche Reich aufmerksam gemacht. Demjenigen, der die Thäter vorsätzlicher oder fahrlässiger Beschädigungen derart ermittelt u. zur Anzeige bringt, daß sie zum Ersatze oder zur Bestrafung herangezogen werden können, werden im Einzelfalle Belohnungen bis zu 15 Mark aus der Postkasse gewährt. Die Belohnungen werden auch denn bewilligt, wenn die Schuldigen wegen jugendlichen Alters' öder aus sonstigen Gründen nicht haben bestraft werden können, sowie, wenn die Beschädigung noch nicht wirklich ausgeführt, sondern durch rechtzeitiges Einschreiten verhindert worden ist, der gegen Telegraphenanlagen geübte Unfug aber soweit feststeht, daß die Bestrafung der Schuldigen erfolgen kann. Die einschlägigen Bestimmungen des Strcfgesetzbuches lauten nach dem Gesetze vom 13. Mai 1891:6 § 317. Wer vorsätzlich und rechtswidrig den Betrieb einer zu öffentlichen Zwecken dienenden Telegraphenanlage dadurch verhindert oder gefährdet, daß er Teile oder Zubehörungen derselben beschädigt oder Veränderungen daran vornimmt, wird mit Gefängnis von einem Monat bis zu drei Jahren beftraft. § 318. Wer fahrlässiger Weise durch eine der vorbezeichneten Handlungen den Betrieb einer zu öffentlichen Zwecken dienenden elegraphenanlage verhindert oder gefährdet wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bis zu neunhundert Mark bestraft. § 318 a. Unter Telegraphenanlagen im Sinne der§§ 317 und 318 sind Fernsprechanlagen mitbegriffen. Lüsseldor, den 26. Juli 1902. Kaiserliche Ober=Postdirektion. Meldetage des Bezirksfeldwebels für die Mannschaften des Beurlaubtenstandes der Stadtgemeinde Viersen. Vom 1. April d. J. ab werden am 7. und 22. eines jeden Monats von 12 bis 3 Uhr nachmittags auf dem Bürgermeisteramte hierselbst Meldungen der Mannschaften des Beurlaubtenstandes seitens des Bezirksfeldwebels entgegengenommen. . In den Monaten, Aoril und November fallen die Meldetage aus, die Meldungen können dann bei den Kontrolversammlungen angebracht werden. Fällt ein Meldetag auf einen Sonntag oder katholischen oder evangelischen Feiertag, so gilt der nächstfolgende Wochentag als Meldetag. Der Bürgermeister: Stern. ZU haben in Valen Kchlenhandlungen! BRAUNKOELEN RIkET BRAUNKOHLEN- TUr Bäckereienkalfe DD. II„ xstereienbetegeret DFKEEVERKNUESVERENF S CS Se Bester Hausbrand Beguemellandhabung, Billig, Reinlich. Sparsan Schnelles Feuer Dauerbrand Frauenar Sprechstunden: 10—12 Sonntags 10—12. 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