.— 1902. Mittwoch, den 26. März. ütrt“ gent. billigsten täglich der Sonn= u. Festtage. nentspreis: die Boten oder die Post 1.80 M. vierteljährlich. Geiztagsaußgebe 60 Pfg. vierteljährlich. Druck und Verlag von J. H. Meyer in Biersen. bes und Hauptanzeigenblatt für die Stadt Viersen und- Amgegend. Mit der achtseitigen Sonntagsbeilage: Illustriertes Unterhaltungsblatt. * Preise der Anzeigen: Die 47 mm breite Petitzeile 10 Pfg., für auswärtige Anzeigen 15 Pfg. Reklamen 97 mm breite Petitzeile 40 Pfg. Auskauft= und Offerten=Gebühr 25 Pfa Tesephen=Nr. 35. Für die Redaktion verantwortlich Wil Bestellungen auf die täglich erscheinende iersener raße 97. pfe abatt. mit einem sseitigen illustrierten Unterhaltungsblatt für das 2. Quartel 1902 in der Expedition oder bei den Boten entgegengenommen Abonnementspreis M. 1,80, für die Sonntagsgabe 60 Pfg. vierteljährlich. Nedaktion und Verlag. Der Krieg zwischen Eugland und Trauspaal. en ptstr. 39 In London wird das Gerücht verbreitet, die Buren seien für eine allgemeine Uebergabe, um dem Kriege ein Solche Gerüchte sind imlaufe der 29 Monate, anische Krieg dauert, schon mehr als ein Dutzend gewesen, ohne daß sie sich jemals bestätigt hätten. länder nicht ein, dann gibt es in absehbarer Zeit Aber fast will es scheinen, als ob England ung Prestige dem kleinen unliebsamen Burenvolk gege und in dessen Forderungen einwilligen wollte. I na Krügers wird einer Meldung der Tägl. Runr versichert, daß die Angabe, der Präsident Krüger sei dur lachricht von der Reise der Burendelegierten nach Pretoria hst überrascht worden, unwahr sei. Thatsächlich wurde schon 12. März aus Brüssel angekündigt, daß erneut vertraulich sert werde, um die Beendigung des Krieges herbeizuführen. kruger ist bereits seit längerer Zeit von dem Schritte der Transzann. volregierung unterrichtet, die gemäß bestimmt getroffener Ab machungen nur Vorschläge entgegennehmen kann, um diesel Genehmigung der europäischen Burendelegirrten zu unt Die Lage sei heute derart, daß König Eduard entschi den den Frieden sowie Zugeständnissen der Buren geneigt ist. Lord=Wolseley trhielt weitgehende Vollmachten, um mit der Burenregierung unmittelbar zu verhandeln. Von dem Ausfall der Beratungen zwischen Wolseley und den Burendelegierten hängt es ab, ob per Frieden bereits in der nächsten Woche hergestellt wird. Ob sich die Erwartungen nicht doch als unzutreffend herausstellen werden? England ist am Rande des Abgrundes angelangt, es stürzt zusammen, wenn les die schweren Kriegslasten noch längere Zeit tragen muß; dazu fordert die Entwickelung der Dinge in Ost= und Central=Asien seine ganze Aufmerksamkeit und eventl. auch seine Thatkraft und Schlagfertigkeit heraus. Die einsichtigeren Elemente des Landes verschließen sich auch nicht mehr der Erkenntnis der Notwendigkeit, endlich und unter allen Umständen mit den Buren zum Frieden zu gelangen. Zu den Einsichtigen gehört auch der König selbst. Leider vermag sein Einfluß die Fanatiker, die die Zügel der Regierung in der Hand halten, nicht zu meistern. Chamberlain und seine Klique verfügen im Parla ment noch über eine allzu starke Majorität. Vielleicht wendet sich das Blatt bbereits mit Rhodes Tode ganz plötzlich, vielleicht vollzieht sich der Prozeß des Stimmungswechsels auch nur langsam. Was aber auch in der Zukunft noch kommen mag, Chamberlains Macht werden die Buren ganz gewiß überdauern. In den englischen Regierungskreisen beobachtet man größte Reserve und spricht sich über die Angelegenheit nicht aus. Man er“ klärt, alles hänge von der Antwort Dewets ab. In Parlamentskreisen glaubt man, die Gewährung freien Gestits an die Mit glieder der Burenregierung sei der Dank für die Freilassung Methuens(!). Die englischen Militärbehörden erklären, daß ein Waffen=, stillstand mit den Buren nicht geschlossen worden ist. Die Vertreter der Transvaalregierung verhandeln gegenwärtig mit den Mitgliedern der Regierung des Oranjefreistaats und dem Präsidenten Steyn. Letzterer steht ganz auf dem Standpunkt des alten Krüger und gibt auch nicht um Haares Breite nach. Schalk Burger, ist weniger zäh und hat sich auch während des Krieges nirgends er hervorgethan. er der Getrennte Herzen. d. Bt 17 Originalroman von C. Matthias. Nachdruck verboten. 10. Die Bombe platztm Nun, dann kommen Sie herein,“ ließ sich die Stimme des ierzienrates vernehmen, welcher in seinem Privatzimmec einer duftenden Havanna und einem Glase Malaga die Zeiin durchstöberte,„vorausgesetzt, daß Sie mich am Sonntage mit Geschäftsangelegenheiten quälen wollen.“ Below trat mit höflichem Gruße über die Schwelle und ließ auf einen Wink des alten Herrn auf einer Sessel in dessen se nieder. Es ist mir übrigens ganz recht, daß Sie sich blicken lassen,“ in der i fuhr er in leicht gereiztem Tone fort, ohne die Anrede seines BeOkt. zu anten abzuwarten.„Mein Buchhalter hat mir gesagt, daß Sie ei mit den Sozialdemokräten halten. Wenngleich ich dem intriquanten Menschen nicht unbedingt Glauben schenke, muß ich Sie doch darauf aufmerksam machen, daß ich es für die Pflicht meiner Beamten halte, diese Irrlehren unnachsichtlich zu verdammen und zu verfolgen.“ „Herr Launitz beurteilt mich entschieden falsch,“ entgegnete Below mit vollkommener Ruhe.„Ich bin durchaus kein Anhänger der Partei, eben so wenig, wie ich deren Ideen begünstige. Aber ich habe ein Herz für die arbeitende Klasse und mißbillige die Weise wit der man die ohnehin Geplagten mit Strafen und Abzügen fürzt und zur Unzufriedenheit reizt.“ „Herr, was ist das“, fuhr der Kommerzienrat, der bis jetzt beduem zurückgelehnt in seinem Fauteuil gesessen hatte, auf.„Glauden Sie, daß eine große Fabrik ohne Ornung bestehen kann? Und Ordnung ist nur durch Strafen aufrecht zu erhälten.“ ###Ich habe nichts gegen die Geldstrafen an und für sich, sofern dese sich in den Grenzen des Notwendigen halten, wohl aber sen die Art, wie sie bei uns in Anwendung gebracht werden. ch ist der Arbeiter, der sich geschädigt glaubt, doppelt ärgerlich, n ihmebei der Auszahlung höhnische Worte mit in Kauf gein werden, wie es gestern der Fall war.“" „Meinen Sie, daß die Arbeiter ihre Worte auf die Goldwage ?“ fragte Weldau ärgerlich.„Diese Menschen zeigen sich der unzufrieden, immer feindlich, immer herausfordernd. Da es dem Angefeindeten nicht zu verdenken, daß er dem Feinde einen Hieb versetzt.“ „Aber Herr Launitz sollte den Unterschied des Bildungsgrades enken. Es ist überflüssig, die unruhigen Gemüter noch mehr ureizen. Ob die Leute im Unrechte sind oder im Recht— soll nicht unnötiger Weise die Glut schüren, welche unter der glimmt. Ich kann die höhnischen Aeußerungen des Buchs nicht billigen.“ trägt bei, diesem Privatvergnügen die eigene Haut zu e, erfüllt aber jedenfalls das Hauptbedingnis, indem er m Vorteil im Auge behält. Es steht bei Ihnen, das schroffe en des verknitterten Kerls abzuschwächen. Sie sind ohneMittelsperson zwischen Ihrem Chef und dem Personal. erten mi 46 an ten. gens alität, 1P. eder Galljeden ack. zu 965 nache Die englische Verlustliste zählt für die vergangene Woche 40 Tote und 76 Verwundete. Von den Buren wurden in der gleichen Zeit nur 5 getötet, allerdings nach Kitcheners Behauptung 95 gefangen genommen. Immerhin ist der Gesamtverlust der Engländer auch in der verflossenen Woche wesentlich größer gewesen als der der Buren. Aus Paris wird gemeldet, daß sich die Nachricht, VilleboisMareuil, der Bruder des als Burenkommandant gefallenen Oberst, werde mit einer für die Buren bestimmten Ambulanz in der näch ston Woche nach dem Kap gehen, sich nicht bestätigt. Ich bin Ihnen auch gar nicht böse, wenn Sie das Volk abwiegeln. Aver die Ordnung muß in herkömmlicher Weise aufrecht erhalten bleiben, die verhängten Strafen in Abzug gebracht werden.“ „Auch hierin möchte ich Milderung empfehlen,“ sprach Below in bitte nder Weise.„Einen Viertel Tageslohn abzuziehen, wenn nur die Versäumnis einer Viertelstunde vorliegt, ist ungerechtfertigt. Die Gründe der Verspätung sind oft zwingender Natur. Man sollte hier billige Rücksicht walten lassen.“ Rücksicht mit dieser widerhaarigen Gesellschaft. Nimmer mehr! Wer sich nicht fügen will, mag gehen. Arbeitskräfte finde ich genug.“ Zweifelsohne. Aber alle neu eingestellten Arbeiter sind in gleicher Weise verhetzt, dafür sorgt die sozialistische Agitation, u. sie entbehren sjeder Anhänglichkeit, welche jetzt doch so Manchen an Ihr Haus bindet, Herr Kommerzienrat. Bei dem fortwährenden Wechsel der Arbeiter schaut nichts Gutes heraus— dazu kommt die Ungeschicklichkeit der Neuen, ehe sie sich an die Arbeit gewöhnt haben, die Unlust, sich dem Betriebe anzupassen— ich bin gegen jeden Wechsel, wenn er vermieden werden kann.“ „Ja, es ist eine schwere Zeit, die Gesellschaft taugt nichts, ohne Ausnahme“, sagte Weldau seufzend und fragte dann mithöhnischer Betonung: „Wie wünschen Sie die Sache also eingerichtet zu sehen? „Ich würde die Versäumnisse nach Stundenprocenten in Abzug bringen und die Forderung der Leute um Doppellohn bei Ueberstunden erfüllen.* „Auch dafür sprechen Sie!“ rief der Rat ärgerlich.„Wenn Lulu nicht) für Sie bürgte, wahrlich, ich würde Sie für einen verkappten Sozialisten halten, den die Partei mir in das Haus geschmuagelt hat.“ Nach einer Weile fuhr der Kommerzienrat dann fort:„Meiner Tochter will ich gern glauben und Ihrer Ehrlichkeit, die freilich mit Humanitätsdusel stark versetzt ist. In den Stundenabzug könnte ich vielleicht willigen 1— es liegt ein Korn Gerechtigkeit darin—in die Doppelzahlung willige ich entschieden nicht. Die Sache ist zu teuer, überdies meint Launitz, daß die Unzufriedenen nachgeben müssen.“ *„Wird der Herr Buchhalter die Folgen seines Rates tragen?“ „Entschieden— er kennt keine „Nun, dann sollte er sich es a Räume der Fabrik in den Nachtstun rechtzeitig von Ihrem Hause abwenden. „Was heißt das?" „Daß ich heute in aller Frühe ein Verbrechen mißvergnügter, rachsüchtiger Arbeiter verhindert habe. Ich fand am letzten Materialienschupen eine schwelende Höllenmaschine, wahrschein lich mit Dynamit oder Nitroglycerin geladen und kam gerade noch zur rechten Zeit, die brennende Lunte auszulöschen und das furchtbare Unglück abzuwenden. „Das ist nicht möglich,“ rief Weldau ausspringend.„Sie haben sich gek####scht. Welcher meiner Leute hätte ein Interesse daran, die Arbeitsstelle zu vernichten, auf welcher er sein Brot verdient nnn u ugn such die Verantwortlichkeit für urcht.“ nicht verdrießen lassen, die abzusuchen und die Gefahr Tages-Neuigkeiten. Berlin, 20. März 1902. Kaiser Wilhelm wird auch in diesem Sommer eine Nordlandsfahrt machen. Die Vorbereitungen dazu finden schon jetzt statt. Der Kreuzer„Nymphe“ wurde zum Begleitschiff der Kaiseryacht„Hohenzollern“ bestimmt. Das europäische Gleichgewicht hat in jüngster Zeit eine geringfügige, aber doch merkliche Verschiebung erlitten. Italien hängt nicht mehr so fest am Dreibunde, wie dies unter der Regierung König Humberts der Fall war, es neigt mehr und mehr zu Frankreich hinüber. Und ums andere hat das russisch'französische Bündnis, wie das Chinaabkommen beweist, eine, höhere Bedeutung erlangt. Nun ist allerdings kaum daran zu zweifeln, daß der Dreibund erneuert, werden wird, und es ist Thatsache, daß der französisch=russische Bündnisvertrag von Friedensversicherungen überfließt; gleichwohl fehlt es. nicht an Stimmen, die die Neugestaltung der Lage als ernstzu. beachtenswert bezeichnen. In diesem Sinne schreibt die Voss. Ztg.: Es ist unverkennbar eine neue Thatsache entstanden. Der Bundesvertrag zwischen Frankreich und Rußland hat sich bisher wohl nur auf europische Verhältnisse bezogen. Das ist von nun anders. Der Vertrag ist jetzt auch auf ostasiatische Angelegenheiten ausgedehnt worden. Der Zweibund macht nun gemeinsame Politik in mindestens zwei, vielleicht in drei Weltteilen. Es ist fraglich, ob jat noch andere Mächte, uns muß in erser Reihe Deutschland inter###eren, von Fall zu Fall Sonderabkoktmnen mit Frankreich oder Rußland treffen können, und es ist zu vermuten, daß Frankreich hauptsächlich für rüssische Interessen in Ostasien eintritt, weil Rußland sich herbeigelassen hat, französische Interessen in Europa gegebenen Falles zu begünstigen, die es bisher als außerhalb des Bundesebereiches gelegen betrachtete. Damit wird eine vor= und umsichtige Politik künftig zu rechten haben. — Nachdem der Zusammenschluß der hessischen und thüringischen Staatslotterie zustande gekommen ist, wird eine Leipziger Meldung des B. T. zufolge nunmehr die Lotteriefreizügigkeit zwischen Preußen, Sachsen und Thüringen=Hessen angesttebt und zwar derart, daß man die Loose der drei Lotterien gegenseitig zuläßt. Es würde durch diese Maßnahme den verschiedensten Wünschen genügt werden. " rreich.— —.-ur nns neise des Präsidenten Louhet haben Kammer und Seuat, ierstere mit erdrückender Majorität, letzterer einstimmig, einen besonderen Kredit von einer halben Million Francs bewilligt. Eine halbe Million ist viel Geld, bedenkt man aber den Aufwand, den der Präsident und seine Begleitung mit dieser. Summe beftreiten sollen, namentlich auch den Ankauf' köstbarer Geschenke für die xussischen Freunde und die üblichen Geldüberweisungen an Arme usw.; so wird man zu dem Schlusse kommen, daß sich Herr Loubet ganz gehörig wird einrichten müssen, um seinen Etat nicht noch zu überschreiten. Loubet selbst ist ja der anspruchsloseste und einfachste Mann, den man sich denken kann und ein Gegner allen Prunkes; sein Porgänger Felix Faure „Vielleicht sind es entlassene Arbeiter gewesen, welche sich rächen wollten. Jedenfalls waren die ertappten Verbrecher mit der Oertlichkeit vertraut, denn als ich auf den Hof trat, suchten sie auf dem kürzesten Wege das Weite und die Höllenmaschine war so gut verborgen, daß ich sie ohne die qualmende Lunte nicht gefunden hätte.“ „Und was thaten Sie dann, als Sie das Mordwerk fanden?“ „Ich trat die Lunte aus und versenkte die Blechbüchse mit dem gefährlichen Inhalt in die Panke.“ Ein Klopfen unterbrach den Bericht. Auf des Kommerzien: rates Herein trat Launitz ein „Herr von Below machté mir soeben Meldung von einem Attentate, welches von unseren Leuten gegen die Fabrik geplant und ausgeführk wurde. Man hat eine Dynamitbombe am Materialienhause gelegt, welche der Herr in die Panke warf.“ Launitz schüttelte ungläubig den Kopf. „Die Bombe wird wohl nur in des Herrn Inspektors Einbildung existièren. Dergleichen kommt in Berlin nicht vor. Weiß der Himmel, welchem alten Kochtopf der Herr da den Garaus gemacht hat, um sich selbst nur interessant zu machen.“ „Meine Augen sohen gut, Herr Buchhalter, gerade und sicher, sie schielen nicht, weder nach der Gunst unseres Herrn, noch nach berühmten Mustern. Ich weiß einen Scherz sehr gut von einer Gefahr zu unterscheiden und wenn ich die Versicherung abgebe, daß die Höllenmaschine das Grundstück mit völliger Vernichtung bedroht hat, so ist es so und nicht anders.“ „Dann wäreres Ihre Pflicht gewesen, alles an Ort und Stelle zu lassen und sofort die Polizei herbeizurufen,“ sagte Launitz.„ „Ich zog es Vor, selbst zu handeln und die Beinbe ungefährlich zu machen. Ich liebe es nicht, immer nach der Polizei zu schreien." „Nun, ich halte es für ein Verbrechen, dergleichen Vorkommnisse zu verschweigen“, rief der Buchhalter giftig.„Der Herr Inspektor hat vielleicht Grund, Berührungen mit der Polizei zu vermeiden, wir haben keinen solchen. Ich halte es für sehr unstatthaft, erst jetzt zur Mittagszeit von einer so wichtigen Sache zu sprechen, welche sich zu frühesten Morgenstunden zugetragen. Was hatte der Inspektor überhaupt am dämmernden Sonntagsmorgen auf dem Fabrikhofe zu thun?“ „Seine Pflicht sund sein Amtseifer führten ihn herbei. Herr. Buchhalter", antwortete statt des Angegriffenen Fräulein Luise, welche unbemerkt eingetreten( war,„außerdem die Güte, auch mich zu beschirmen, als er mich in aller Frühe zum Friedhof begleitete. Ich bewundere Sie, Herr von Below“ Nicht mit einer Silbe haben Sie erwähnt, daß Sie sich heute für uns in Lebensgefahr begaben.“ „Weshalb sollte ich Sie, gnädiges Fräulein aufregen und in Mitleidenschaft ziehen?“ „Ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihre zarte Rücksicht,“ sagte sie etwas pikiert,„dach finde ich dieselbe bei meinen anerkannt starken Nervon überkrieben. Damit Sie sich überzeugen, daß ich wohl im Stande bin, dergleichen Gefahren ins Auge zu sehen, bitte ich Sie, Papa und mich dorthin zu führen, wo Sie das Ding ins Wasser geworfen haben. Nicht wahr, Papa, du siehst dir die Bombe an.“(Fortsetzung folgt.) dagegen liebte den Glanz und wäre, mit der hatben Million. ganz gewiß nicht ausgekommen. Die Gerüchte, daß deutscherseits Versuche unternommen worden seien, Herrn Loubet zu einen Landung in irgend einem deutschen Hafen zu bewegen, damit dort Kaiser Wilhelm Gelegenheit zu persönlicher Begegnung mit dem Präsidenten der Republik hätte, sind jetzt sogar in den fkanzösischen Blättern verstummt. Dis Zeit, wo sich die Staatsoberhäupter Deutschlands und Frankreichs wieder persönlich werden begegnen können, ließt jedenfalls noch in unabsehbarer Zukunft. * China. "— Der Aufstand in Südchina wird immer ernster und schlimmer. Die Regierungstruppen, von denen der allergrößte Teil längst zu den Aufständischen übergegangen ist, ergreifen das Hasenpanier, sobald die Gefürchteten, zu deren Unterwirfung sie ausgesandt wurden; sich zeigen. So ergriffen die kaiserlichen Truppen in Kwangschau beim Eintreffen der Rebellen die Flucht. Die Rebellen bemächtigten sich ungestört deArsenals und des gesamten Proviants. Verstärkungen, welche von den Regierungstruppen in Kanton gefordert wurden, wurden mit dem Bemerken abgelehnt, daß die Stadt Kanton sichmnicht von Truppen entblößen könne. erneuern voll tiefsten Dankes für alle Segnungen, welche die Stadt den preußischen Königen verdankt, das Gelübde der tiefsten Ergebenheit und, unerschütterlichen Treue zu ihrem Könige und gesamten Hohenzollernhause und hoffen; dieses Gelübde demnächst Sr. Majestät bei dem von Ew. Majestät huldvoll in Aussicht gestellten und von der Bürgerschaft sehnlichst erwarteten Besuche persönlich aussprechen zu dürfen. Im Namen der Stadt: Oberbürgermeister Küper.“ Die Rede schloß mit einem Hoch auf den Kaiser. K. Vztg. Aachen, 22. März. Woher das rote Tuch der Kardinalstracht stanfmt, dürfte selbst in den Kreisen der Tuchfabrikanten kaum genügend bekannt sein. Es ist zwar nicht gerade wichtig, immerhin laber ganz interessant, aus der„Konfektionszeitung" zu erfahren, d Süchteln, 22. März. Der Stadthaushaltsbericht über das Jahr vom 1. März 1901 bis 1. März 1902 macht über die zu errichtende Provinzial=Heil= und Pflegeanstalt folgende nähere Angaben: „Der Provinzialausschuß zu Düsseldorf hat in seiner Sitzung vom 3. Juli v. J. beschlossen, der hier zu errichtenden neuen ProvinzialHeil= und Pflegeanstalt den Namen„Johannisthal" bei Süchteln beizulegen. Nach den bisherigen Festsetzungen der Provinzialverwaltung und auf Grund eizies vorliegenden Lageplanes ist bezüglich Lage, Verteilung usw. der in Aussicht genommenen Anstalts=Neubäuten vorläufig folgendes zu berichten. Etwa 180 Meter diesseits des alten Weges, der vom Fackelsteinsweg zum Spuckpesch liegt, führt ein neuer 8 Meter breiter Weg zur östlichen Ecke des Irrgartens, durch diesen in die angrenzenden Waldparzellen. Dieser Weg teilt in der Hauptsache die Männer- von der Frauenabteilung. Des besseren Verständnisses wegen sei er hier Grenzweg genannt. Gleich zu Beginn dieses Weges links, etwa 100 Meter vom Fackelsteinsweg, sehen wir als erstes das stattliche Verwaltungsgebäude und halblinks von diesem das Wohnhaus des Direktors mit großen Zier= und Nutzgärten. Weiter rechts von dem Verwaltungsgebäude liegt das Wohnhauts desVerwalters und des Rendanten und von diesem höher zum Berge dasjenige der Oberärzte, alle mit großen Gartenanlagen. Zwischen dem Verwaltungsgebäude und dem Wohnhause des Verwalters führt vom Grenzweg ein Weg zur Frauenabteilung, beginnend mit 5 zerstreut liegenden Villen., Hinter diesen rechts und links vom Aequgtorweg liegen das Halbunruhigen-, das Aufnahnie= und das Unrühigenhaus, ferner das Lazaret. In der östlichen Seite des Irrgartens liegt die Kirche; in der freien Ackerparzelle rechts vom alten Weg durch den Spuckpesch das Gesellschaftshaus. Hinter der Kixche rechts vom Grenzweg liegt die Männerabteilung, tbiederum beginnend mit 6 freien Villen, dann weiter nach Westen das Halbunruhigen= das Aufnahme= und das Unruhigenhaus, sowie das Lazaret. In dieser Abteilung liegen ferner noch ein Wohnhaus für einen'Arzt und für den Oberstationspfleger, sowie oben am Aequatorweg die Leichenkapelle. Jenseits des Aequatorweges zum Johannisthale hinein liegt die Kinderabteilung mit zwei eigentlichen Kinderhäusern, dem Kinderlazaret, Schule und Turnhalle. Die sämtlichen Gebäude sind von hübschen Anlagen umgeben; dastganze Terrain ist allerseits von breiten und schmalen Wegen, durchzogen, von denen die meisten mit Bäumen bepflanzt werden. In dem freien Felde, das zwischen dem Irrgarten und dem Wege liegt, der vom alten Kirchhofe zum Siebenhof führt, liegen die Wirtschaftsgebäude, so unten an dem genannten Wege beginnend das große Maschinen= und Kesselhaus, Wohnung des Maschinenmeisters und des Gärtners, Gewächshäuser, Waschküche, Kochkücherund der Wirtschaftshof. Im Ganzen werden etwa 50 Gebäude errichtet. Mit den Vorarbeiten, Auslegung der Wege usw. ist bereits begonnen worden, und soll die eigentliche Bauthätigkeit im Mai dieses Jahres ihren Anfang nehmen, bei welcher unsere Handwerker und Bauarheiter voraussichtlich für mehrere Jahre lohnende Beschäftigung finden werden." N. Vztg. Krefeld, 25. März. Die Stadt feiert heute den Gedenktag der 200jährigen Zugehörigkeit zur Krone Preußens. Die Straßen sind reich geschmückt. Um 12 Uhr ertönten von den Türmen der beiden Kirchen der Altstadt Posaunenklänge, und zu gleicher Zeit fand eine außerordentliche Sitzung der Stadtverordnetenversammlung statt, in welcher der Oberbürgermeister Geheimer Oberregierungsrat Küper die Bedeutung des Tages schilderte. Die Versammlung beschloß, folgendes Huldigungstelegramm an den Kaiser zu richten: „An dem Tage, an welchem vor 200 Jahren die Stadt Kresels, und seine Herrlichkeit an die Krone Preußen gefallen. bringen Ew. Majestät die in feierlicher Sitzung versammelten Vertreter der Bürgerschaft Krefelds ehrerbietigsten Gruß und Pensionswissenschaft und Haushaltungskunde. (Nachdruck verboten.) Wohl den Eltern, die im Stande sind, ihren Töchtern eine glänzende Ausbildung noch nach der Schule gewähren lassen zu können, welche die Mittel besitzen, durch einen längeren Aufenthalt in einem Pensionat oder Unterrichts-Institut ihrem Kinde den„letzten Schliff“ geben zu lassen. Aber es wird in einer Zeit wie der unsrigen, immer häufiger die Frage aufgeworfen, ob nicht der Pensionats=Wissenschaft eine gründlichere Haushalts=Kenntnis, wenigstens der Beginn einer solchen, voraufzugehen habe. Die Zeiten sind nicht mehr so einfach, daß selbst bemittelte Eltern felsenfest wissen, wie sich der Lebenslauf ihrer Tochter entwickeln wird; das bekannte Unglückswort„das hat meine Tochter nicht nötig!“ hat sich selbst doch gar zu oft schon Lügen gestraft. Niemand hat etwas nötig, aber gerade für Jemand, sei er männlichen oder weiblichen Geschlechts, der einmal berufen sein möchte, —Anderen ein Beispiel zu sein, gibt es Pflichten, die zu erfüllen eine Ehre ist. Pflichten sind eben niemals eine geringe Sache. Mit Recht sagt man von einem Lateinschüler, wenigstens von Vielen, daß er für die Erlernung eines rechtschaffenen Handwerks, das Gewinn bringt und Anderen Arbeit schafft, verloren ist. Wer Juliks Cäsar's Gallischen Krieg oder gar Cicero's Reden übersetzte, der hat keine Lust mehr, Zange oder Hobel zu führen. Es gibt Ausnahmen, sie sind rühmenswert, aber vereinzelt. Und mit nicht egeringerem Recht mag behauptet werden, daß Damen, welche die Pensions=Wissenschaft einschließlich Musik. Malerei usw. intus haben, keine Begeisterung maur besitzen, die Elementar=Kenntnisse der Haushaltungskunde sich anzueignen, Geld ausgeben und Geld sparen zu lernen. Mit der Haushaltungtist es stie mit der Mathematik; eine Hausfrau, die nicht fahren, daß das für die Amtstracht dieser hohen kirchlichen Würdenträger'erforderliche rote Tuch deutsches Fabrikät ist. Seit mehreren Jahrhunderten schon bezieht nämlich der päpstliche Stuhl dieses Tuch aus Burtscheid bei Aachen und zwar von der Firma Joh. Erckens Söhne, deren Inhaber jetzt der Geheime Kommerzienrat. Oskar Erckens ist. Diese auf ein ehrwürdiges Alter zurückblickende Firma hat für die Färbung des roten Kardinaltuches ein besonderes Verfahren, das eine stets gleichmäßige Lieferung ermöglicht.“ Die ganze Herstellungsweise ist eine besondere und Geheimnis der Fabrik. Remscheid, 23. März. Am Freitagabend ist ein Mitglied der hiesigen Ortskrankenkasse, welches sich in die Behandlung des Dr. Sta begeben hatte, um sich wegen einer Handwunde opérieren zu lassen, in der Narkose gestorben. Dr. Sta hat die Polizeibehörde von dem Vorfall in Kenntnis gesetzt. Elberfeld, 22. März. Aerzten unlautern Wettbewerb gemacht zu haben, war dem früher hier, jetzt in Düsseldorf wohnenden Heilkünstler Friedrich Karl Herrfurth, der gestern hier vor der Strafeln kammer stand, zur Last gelegt. Herrfurth erließ imlaufe des at- vergangenen und anch dieses Jahres in hiesigen und auswärtigen „II. Zeitungen fortlaufend Inserate, worin er'sich als„in der Schweiz e approbierter Heilkünstler“ zur Behandlung von„Unterleibsleiden U der Frauen und Männer, von Haut= und Geschlechtskrankheiten, Geschwüren, Schwäche, chronischen Harnkrankheiten usw.“ unter Zustcherung sicheren Erfolges empfahl. Man ging seinem Vorleben nach und ermittelte, daß er überhaupt nicht ein„in der Schweiz approbierter Heilkünstler“ ist. Außerdem wurde in seiner Behauptung, daß er mit sicherem Erfolge die aufgezählten Krankheiten heilen könne, eine unlautere Reklame erblickt. Es gäbe Krankheiten, so führte der als S#ichverständiger geladene Kreisarzt Dr. Welf aus, wie zum Beispiel Krebsgeschwüre und =Geschwülste, nach den bisherigen Erfahrungen der medizinischen Wissenschaft„mit sicherem Erfolge" nicht geheilt werden könnten. Die Strafkammer erblickte denn auch gleichfalls unlautern Wettbewerb in den Reklamen des H. und veruxt##lte ihn zu 100 K Geldstrafe. Der erkennende Teil des Vekeils soll in hiesigen und Düsseldorfer Zeitungen auf Kosteptdes Verurteilten öffentlich bekannt gemacht werden.##erref. Ztg. Barmen, 25. März. Das hiesige Stadttheater ist in der vergangenen Nacht gegen 1 Uhr vollständig niedergebrannt. Nur das Foyer ist erhalten geblieben. Ein Teil dar Garderobe und die Bibliothek konnten gerettet werden. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen. Am Abend wurde das Schauspiel von Engel „Ueber den Wassern“ gegeben; die Vorstellung war schon kurz nach 10 Uhr berndet. Wie weiter gemeldet wird, ist das Feuer auf dem Schnürboden ausgebrochen und verbreitete sich mit rasender Schnelligkeit über das ganze Theatet. Die Ursachs des Feuers ist noch nicht ermittelt. Durch niederstürzendes Mauserwerk wurden die elektrischen Drähte zerrissen und der Verkeht der Lokalbahn an der Unglücksstätte unterbrochen.„ Magdeburg, 25. März. Der 7. deutsche Handlungsgehübfentag wird am Oftersonntag, 30 März im„Fürstenhof“ zu Magdeburg abgehalten werden. Nach den bisherigen Anmeldungen dürften etwa 600 Städte vertreten sein und über 1000 Händlungsgehilfen an den Beratungen teilnehmen. Die Tagesordnung umfäßt folgende Punkte:: 1. Das Vereinigungsrecht der Handlungsgehilfen. Berichterstatter: Herr F. Schneider=Leipzig. 2. Kaufmännische Schiedsgerichte. Berichterstatter Herr H. BechlyHambbeg. 3. Die Forderungen der Handlungsgehilsen an die Gemeinden. Berichterstatter: Herr R. DöringBerlin, 4. Die amtlichen Erhebungen über die Arbeitszeit in den Kontoren. Berichterstatter: Herr A. Roth=Hamburg. 5. Die Sonntagsruhe. Berichterstatter: Herr-W. Schack=Hamburg. Dem Handlungsgehilfentag folgt am Ostermontag der Verbandstag des über 47,000 Mitglieder zählenden Deutschnationalen Handlungsgehilfen=Verbändes, Geh. Rat Krupp und seine Arbeiter. Als Krupp zu weiß wird was d vie die Arbeit verrichtet wird und was die Arbeit kostet, tets zum Besten. gehalten Sie braucht nicht zu thuen, ensthars Geister verrichten können, aber sie muß deren Leizu schätzen wissen! Un# das ist mur auf Grund eigener #cher Kerigtnisse möglsch Derf(natüirliche Beruf des Weibes, die Leitung des eigenen ##ltes wvird von Jahr zu Jahr##ernster. Alle Teilnahme Restrebzmphit, in Kuist#und Mode, Wissenschaft seiner Erholung in Caprt weilte, hatten die Arbeiter der großen Schmiedewerkstätte seines Etablissements an ihn eine Eingahe des Inhalts gerichtet, er möchte die neu eingeführte Arbeitsordnung abändern, die den Arbeitern die Gelegenheit nehme, zum Mittagessen nach Hause zu gehen. Die Arbeiter hatten die Aenderung als Uebergriff des betr. Betriebsführers angesehen und waren sehr erregt darüber. Kaum war Geh. Rat Krupp nach seiner Villa Hügel zurückgekehrt, da ließ er mittels seiner eigangn Equipage 5 Arbeiter unmittelbar von der Arbeit weg zu sich holen. Er informierte sich in einer längeren persönlichen Untterredung über die Beschwerdegründe und entließ die Arbeiter mit der Versicherung, und Sport, Wohlfahrtspflege und soziale Arbeit ist gewiß hoch zu schätzen, aber den Inhalt des Familienlebens machen sie nicht aus. Die Hausfrau soll ihrem Manne ein treuer Kamerad sein; und wenn dieser unter der Wucht der imnier mehr steigenden Heftigkeit des Wettbewerbes müde und verdrossen nach Haus kommt, hat er für Anderes Gedanken als füt eine neue musikalische Komposition oder ein modernes Theatirstück. In der modernen Frauenbewegung, in so vielen Erscheinungen unserer Tage wird wieder und immer wieder davon gesprochen, was der Frau fehle, was ihr zugewendet werden müsse. Aber davon, daß für den Mann die Existenz, die Erringung einer über alle Lebensstürme erhabenen sicheren Selbständigkeit schwerer und immer schwerer wird, davon ist, so wahr doch dies Alles ist, immer weniger die Rede. Daraufhin sollte die Frauenbewegung hinarbeiten, dem Manne sein Leben zu erleichtern, ihm Ruhe und Friaden nach manchen verärgerten Arbeitsstunden zu aften Und auch mehr Rechnen ist erforderlich! Die Thatsache steht unerschütterlich fest, daß sich in allen Bevölkerungsklassen die Kosten des Haushalts erhöht haben, während die Einkünfte des Mannes nicht im Verhältnis gestiegen, stellenweise sogar zurückgegangen sind. Die enorme Konkurrenz macht die hohen Verdienste immer geringer, es ist also selbstverständlich, daß früher oder später ein erhöhter unbedingter Zwang sich für unendlich viele Familien einstellen wird, sich mehr nach der Decke zu strecken. Aber es kann dabei leicht der kunliebsame Fall eintreten, daß dann wenn ein solcher Wechsel eintreten soll, es zu spät ist, es nichts mehr nützt. Und die dann sich ergebenden Folgen bralichen nicht weiter ausgemalt zu werden, sie sind unerfreulich. Ist es da nicht aus allen Gesichtspunkten erwünscht, wenn einem jungen Mädchen, bevor es einem Pensionat anvertraut wied, wenigstens die Grundbedingungen praktischer Haushaltskunde, die wirklich mit dem Leven rechnender Kenntnisse beigebracht werden, bevor die Wissenschaft folgt? Darum bleibt eine höhere Tochter doch eine solche, aber dazu kommt nicht blos die Erkenntnis, sondern auch die Beherrschung höherer Pflichten Niemand weiß, was die Zukunft später einmal bringt. Und bleibt sie selbst sonnig, so wird das häusliche Glück nur vermehrt durch das Fernhalten allen häuslichen Verdrusses von dem Gatten, der heute so manche frische Kraft untergräbt. ihnen seine Entscheidung alsbald bekannt zu geben. Die 24·000 Köpfe zählende Arbeiterschaft der Firma Krupp ist diese Entscheidung natürlich gespannt. — Kronprinz Wilhelm hat sich jüngst einen echten und rechten Studentemilk geleistet Während seiner Anwesenheit in der alten Reichsstadt Rothenburg fand auch eine Fahrt ins Tauberthal statt Wie überall bei solchen Gelegenheiten, war die Schuljugend in einem großen Schwarm hinter neben und vor den Wagen. Da aber die Fahrt zienilich rasch und zu Thal ging, mußte die Mehrzahl der Jungen nach und nach immer weiter zurückbleiben; nur einigen Dauerläufern gelang es, dicht bei den Wagen zu bleiben, bis eine Steigung kam. Da ließ der Kronprinz halten, hieß deren zwei sich auf den Kutschbock zu dem in höchster Gala befindlichen Postillon setzen, drek wveitert wurden in dem zurückgeschlagenen Dach des zweiton Wagens untergebracht, und so ging es durch die Stadt. Man kann sich denken daß die kleinen Fahrgäste auf dem Wagen nicht wenig angestaunt und nicht minder von ihren Altersgenossen beseidet wurden f Brüssel, 22. März. Von einem eigentümlichen Mißgeschit ist das Finanzministerium betroffen worden. Dasselbe ließ vor einiger Zeit neue Nickelmünzen von je 5 und 10 Centimes prägen, die nach kongolesischen Vorbilde mit einem Loche in der Mitte versehen waren und die zur einen Hälfte eine Aufschrift in französischer und zur anderen Hälfte eine solche in flämischer Sprache trugen. Nachdem nun diese Münzen seit dem 1. Februar in Cirkulation gesetzt worden wären, machte man mit einem Male die wunderbare Entdeckung, daß die flämische Aufschrift einen orthographischen Fehler enthielt, und man sah sich daher veranlaßt, die betreffenden Münzen schleunigst wieder einzuziehen und umzuschmelzen. Hierdurech erwuchsen denn natürlich für den Staatssäckel nicht unerhebliche Kosten, die demnächst den Gegenstand einer wahrscheinlich recht interessanten Interpellation vonseiten des Abgeordneten Tournay bilden sollen. Mit Bezug auf jenen Schnitzer gegen die flämische Sprache sei übrigens bemerkt, daß man hier in Brüssel an autoritativer Stelle es vortrefflich versteht, sich auch gegen andere Sprachen, und speziell gegen die deutsche, in sehr interessanter und amüsanter Weise zu versündigen. Wer sich hiervon überzeugen will, der möge nur einmal auf dem Perron des Nordbahnhofes die verschiedenen Tafeln mit deutscher Aufschrift aufmerksam lesen, und er wird dann Sätze genug entdecken, die sich der famosen, in so vielen belgischen Bahyhöfen angeklebten Warnung„Bewahret Euch vor Taschendieben“ durchaus würdig anreihen. Kleine Chronik. — Die chinesische Frauenwelt wird in einem kaiserlichen Erlaß ermahnt, der Sitte des Fußbindens zu entsagen. Von felhester Jugend auf wird der Fuß der Mädchen so lange, zwängt, gepraßt, bis er endlich auf das Mindestmaß beschränkt: ist. Der kleine Fuß ist die hervorragendste Schönheit der chine, sischen Dame: Ein Heiratslustiger wird zuerst nach dem Fuß seiner Auserkorenen fragen und dann erst nach allem Uebrigen. — Auf dem Asowschen Meere wurden 24 Barkassen mit 300 Schiffen vom Eise eingeschlossen. 180 Mann sind gerettet; von den übrigen fehlt jede Spur. — Bei einer Feuersbrunst in der Brauerei Nyland zu Hernösand in Schweden verbrannten der Besitzer, seine Frau und 3 Kinder. Lokales. Viersen, 26. März. Wer den Hohen Busch tange besucht hat, und zwar auf dem Hauptweg, der wird erstaut sein, über die Veränderungen, welche seit Herbst vorigen Jahres mit dem neuetworbenen Ackerfeld, links von diesem Wege, vorgenommen worden sind. Gerade als wenn Heinzelmännchen Tug und Nacht mit Fleißund fachmännischem Verständnis gearbeitet hätten, so plötzlich ist aus dem regellosen, mit Unkraut übersäten Gelände eine mit vielen Tausenden von Nutz= und Zierpflanzen bedeckte herrliche gärtnerisché Anlage entstanden. Und wenn man sie tu den schön geschlungenen Pfaden betritt, dann eröffnet sich nach allen Seiten ein Landschaftsbild mit ganz neuen Perspektiven. Schon aus der Ferpe sieht man die Wege, an dem hellleuchtenden Sande erkennbar, in sanften Linien emporführen. Gleich hinter dem Eisenbahnübergang gelangt man auf breitem Wege in das neuerschlossene Gebiet. Nach rechts sich wendend, gabelt dieser sich bald und die beiden Aeste umschlingen in mäßiger Steigung ein herzförmiges Rabatte, um sich auf einem terrassenförmigen Absatze wieder zu vereinigen bezw. in einem größeren freien Platze auszulaufen. Von dieser erhöhten Warte aus genießt man einen bezaubernden Blick auf Viersen und seine Umgebung, in ganz anderer Umrahmung als von der Wilhelmshöhe, während diese sich auch in einer neuen Perspektive dem Auge erschließt. An dieser, für die Erbauung eines Pavillons sehr geeigneten Stelle gabelt sich der Weg abermals, um mit seinen Aesten horinzontal weiterlaufend ein großes eiförmiges Feld zu umschließen und sich dann wieder zu vereinigen. Von hier ist dann eine Verbindung hergestellt mit dem Hauptweg zur Wilhelmshöhe, während nach der anderen Seite in Windungen ein Weg zu ihr hinanführt. Wie eingangs erwähnt, ist dieses ganze Feld mit vielen Tausenden von Pflanzen, darunter Tannen, Buchen und Eichen, bepflanzt, die später einmal kühlenden Schatten spenden werden, aber auch in diesem Frühjahr schon das Auge durch ihren grünen Blätterschmuck erfreuen.— Wenn auch das Wirken des Verschönerungsvereins auf dem Hohen Busch überall sichtbar ist, nirgendwo ist es aber bisher so augenfällig gewesen, als an dieser neuen Anlage. Sie muß aber auch zur Anerkennung und Dankbarkeit anregen, und diese kann dem Verein u. besonders dem unermüdlichen und geschickten Vorsitzenden, Herrn Jakob Jansen, der auch die Anlage ausgedacht hat, am besten dadurch gezollt werden, daß noch immer mehr Mitglieder dem Vereine beitreten. Abgesehen von der ästethischen Seite schließen die Bestrebungen des Vereins auch große wirtschaftliche Vorteile für unsere Vaterstadt in sich, sodaß die Mitgliedschaft eine rentbare Anlage bedeutet. (!) Viersen, 26. März. Heute nimmt das Schuljahr für die Volksschulen seinen Schluß. Diejenigen Schüler, welcht ihrer Schulpflicht genügt und sich das nötige Maß von Kenntnissen erworben, haben ihre Entlassung erhälten, die andern, welche die erforderliche Reife erlangt, steigen in die höhere Klasse. Betrübt und traurig kehren aber einzelne, welche das Klassenziel nicht erreicht haben, nach Hause zurück. Ihrer wartet eine ernste Strafpredigt und was noch schlimmer ist, ein ganzes Jahr an Arbeit isk’ihnen verloren. Solchen Kindern gegenüber hüssen die Eltern aber erwägen, oh das Kind überhaupt Talent genug besitzt, den Lernstoff bewältigen und in sich aufnehmen zu können. Es ist das nicht bei allen Kindern in gleichem Maße der Fall, weshalb da, wo sich ein Mangel in dieser Beziehung zeigt, Nachsicht walten muß. Viersen, 26. März. Die Viersener Volkszeitung schreibt: „G Die Bismarcksäuse. „ Eine Angelegenheit, welche mehrere Jahre lang die Gemuter in Aufregung hielt, hat am Freitag=Abend ihren Abschluß#e funden, und wir dürfch sagen, einen befpiedigenden Abschlut Der Ausschuß für die Errichtung einer Pismarchsäule haten Generalversammlung sächtlicher Zeichner zusammenberu### einen Verein mit Koxporationsrechten zu bilden beschlos vem Namen„Bismarckbund“ das Eigentum- und die des Denkmals übernimmt und alljährlich am 1. April, Geburtstage des Reichskanzlers, auf der Spitze des TurFeuer anzünden läßt. Die Verhandlungen haben nach vorliegenden Berichte über die Versammlung mit wohlender Objektivität stattgefunden, und es verdient hervorsoben zu werden, daß kein Wort gefallen ist, welches die aner des Denkmals hätte verletzen können. der Standpunkt der Centrumspartei gegenüber dem wiscarckdenkmal ist so oft und so klar dargelegt und begründet worden, daß eine Wiederholung überflüssig serschhnt Wir möchten nur nochmals betonen, daß die politischen Verdienste des alten Reichskanzlers um die Einigung und Stärkung Leutschlands ganz und voll auch von der Cesttrümspartei an###kannt werden, daß sie indessen den kirchenpolitischen Streit des Fürsten in seinem 15jährigen Kampfe gegen die Kirche #und den fast 10jährigen Kampf desselben gegen setnen königlichen Herrn als das, Hindernis bezeichnen mußte und bezeichnete, ich an der Stiftung eines äffentlichen Deukmals zu beteiligen. und da die Vertreter dieser Anschauung in Viersen, wenn auch dem Kapital nach die Minorität, so doch der Zahl nach die große Majorität bilden, so mußte die Centritmspartei dagegen Einspruch erheben, daß das beschlossene Denkmal der Ausdruck der politischen Gesinnung der Viersener Bürgerschaft werde. Diesen Standpunkt hat nun auch der Ausschuß für Errichtung der Bismarcksäule anerkannt. Es war klar, Daß ein letzter Schritt geschehen mußte, um das Eigentum und die Pflege des Denkmals in sichere Hand zu legen! Es wurde vielfach ermutet, daß der Ausschuß mit einem desfallsigen Antrage die Stadt herantreten oder aber durch die Vermittelung des Vrschönerungsvereins eine gesicherte Verwaltung des Denkmals anstreben würde. Es ist ebenso klar, daß alsdann der Kampf der Geister aufs neue in aller Heftigkeit entbrannt sein rürdt. Dem ist durch don Beschluß des Denkmalsausschusses #clich vorgebeugt; das„Denkmal ist nunmehr nicht blos that### sondern auch in voller Form Rechtens nach außen hin Aivatuntetnehmen und Privateigentinmn des„Viersener ismarckbundes“. Wenn nun die Mitglieber dieses neuen Vereins bei den tommenden Vermistältungen zu Ehren des Altreichskanzlers den Anschatungen der Denkmalsgegner in derselben Weise Rech nung tragen wie in der Sitzung am 21. März, dann wird, die Bsmarkksäule für unser“öfffentliches politisches und bürgerliches[Leben kein Stein des Anstoßes mehr sein.“ Jetzt, wo Friedentsschallmeien ertönen, wollen wir die VierVolkszeitund-bei dieser nützlichen Beschäftigung nicht stören, vorstehende Epistel in manchen Punkten zur Kritik hercusfordert. Nur das eine möchten wir nicht unwidersprochen sassen Abenn der Autor sagt,„die Centrumspartei mußte dagegen Einspruch erheben, daß das beschlossene Denkmal der Ausdruck der volitischen Gesinnung der Viersener Bürgerschaft werde.“ Der Ausschuß zur Errichtung einer Bismarcksäule hat von Anfang an weder die Absicht gehabt, noch sie zum Ausdruck gebracht, dem Denkmale den Stempel einer politischen Tendenz aufzudrücken. Das Gegenteilist der Fall. Der Aufruf und das ganze Verhalten des Ausschusses lassen darüber keinen Zweifel. Ganz unverständlich ist es deshalb, wenn der Autor zur Erklatung und gewissermaßen zur Entschuldigung des„Einspruchs" dem Ausschuß die Absicht einer Beeinflussung der politischen Gefinnung der Viersener Bevölkerung unterschieben möchte. Gegen diese ellung glaubten wir Einspruch erheben zu müssen.— llebrigen begrüßen wir die Aussicht auf Frieden, der durch Versicherung am Schlusse des Artikels am besten gewähr. ##wird,„daß die Bismarcksäule fürverhin für unser öffent. ses, polikisches und bürgerliches Leben kein in des Anstoßes mehr sein wird.“ Amsterdam Rotterdam London auch thätsächlich von Viersenern benutzt worden, die von Gerhard=Matthysius, Regens am Montaner=Gymnasium in Cöln, und zwar für Theologen an der Montaner=Burse(1572): ferner von Johann van Swolgen für 6 Theologen, 6 Lanonisten und 12 Philosophen(1587). Den entscheidenden Schritt aber, der es ermöglichte, am Orte selbst die Grundlage einer höheren geistigen Ausbildung der Jugend zu=schaffen, that der verdiente Viersener Pfarrer und Landdechänt Gerhard Pontanus aus Venrath bei Erkelenz dadurch, daß er gegen Ende des 30jährigen Krieges(1647) zuerst Paris einen über die Elementarkenntnisse hinausreichenden Unterricht organisierte, den er dann der Fürsorge eines sogenannten Schulvikars— der erste hieß, Johannes Beberich's— anvertraute. Alich lag diesem die Verpflichtung ob, Sonntags mit seinen Schülern dem Hochamte, der Christenlehre und Vesper beizuwohnen. Um aber die dem Wohle der Bürgerschaft zugedachte Schöpfung auch lebensfähig zu erhalten, vergaß Pontanus nicht. testamentarisch eine Summe von 500 Reichsthalern festzulegen, aus deren Zinsen in Verbindung mit geringem Schulgelde(7½ bis, 10 Stüber monatlich) das recht bescheidene Gehalt des Schulvikars bestritten werden sollte. Das Schulhaus stellten die geistlichen Herren des Stiftes von St. Gereon in Cöln, denen damals die Grundherrschaft von Viersen gehörte. Der Schulstreit des Jahres 1690 aber stellte den Bestand der Lateinschule ernstlich in Frage und hielt daher die Gemüter eine Zeit lang in Erregung. Hatten sich doch„eenige sceepens en geschwoerens uht eygener authoritheit onderstaen“ die Pfarr- und Hauptschule zu teilen und die eine Hälfte der„rinscher proege" zuzuweisen, die andere Hälfte aber„met de lateinische schoel te conjungeeren". Allein dieses Verfahren erhielt nicht den„Consent der Kercker ender Roeser Vroegene“, vielmehr erhoben die Rahserer bei dem Bischof von Roermond Einspruch, indem sie es mit Recht einmal als unbillig bezeichneten„tegen der meinung der saligen fundatores der lateinischen schoel“ dann aber auch als„onmoogelick, dat de heufft school mit de lateinische in instructione konnen tesaemen staen... dann onse lateinische Meester genug Exercitie met syn lgteinische Discipelen heft". Der Bischof entschied in der That im Sinne der Beschwerdeführer und verbot, um nicht den Charakter der Lateinschule zu verwischen, die geplante Vereinigung. Eine Folge dieser Entscheidung war die Begründung einer besonderen Schule „in het Reinschen". Wie sehn übrigens die Schulbildung späterhin zur Zeit der französischen Vorherrschaft gesunken sein muß, mag der Umstand beweisen, daß nach einem amtlichen Berichte im Jahre 1808 von den etwa 5500 Einwohnern Viersens 4441 außerstande waren lesen und zu schreiben, gegen früher ein großer Rückschritt. 1 so wohlthuender berührt daher der Bericht des Maire P. Prey aus dem. folgenden Jahre, der für die Leistungen der höheren Schule nur Worte warmer Anerkennung hat. Besonders hoher Wert wurde in der damaligen Zeit auf die Pflege der französischen Sprache gelegt. Wird uns doch nicht nur berichtet, daß einzelne Familien sich mit großer Vorliebe dieses Idioms bedienten — Briefe mit französischer Aufschrift im Binnenverkehr waren keine Seltenheit,— sondern auch, daß der auf Wunsch Napoleons eingesetzte Bischof Berdolet von Aachen, der doch als Elsässer des Deutschen kündig wär, von den Schülern des Schulvikars Anton Steinweg sen.(1799—1831) bei seinem ersten Besuche der Stadt Viersen in französischer Sprache begrüßt wurde, bezeichnend genug wie für die Sprachkenntnisse, so auch für die Gesinnung. Diejenigen Viersener Knaben, welche ihre höheren Studien fortieven wollten, begaben sich mit Vorliebe nach Cöln, um dort das„Montaner=Gymnasium“ zu besuchen, wo ihnen Stiftungen zugänglich waren(s. v.). Andere zogen es vor, die mehr in der Nähe liegenden niederländischen Städte Roermond oder Venlo zu Studienzwecken aufzusuchen. Seit der Besitzergreifung des Oberquartiers Geldern durch Ueber die Vorgeschichte u. Gründung unseres (i. E.) hat, wie wir bereits kurz erwähnt, Herr Direktör Dr. Löhrer in einer besonderen Beilage zum Jahresberscht für das Schuljahr 1901—1002 eine erschöpfenve und übersichtliche Abhandtung geliefert, die wir ihres historischen Wertes wegen in Nachfolgendem mverkürzt zum Abdruck bringen: Dis höhere Schulwesen der Stadt Viersenist in seinen ersten Anfängen geistlichen Ursprungs. So berichtet Schroeteler in einem Buche„Die Herrlichkeit der Stadt Viersen", Viersen, Neyer, 1861, gestützt auf die Urkunden des Kirchenarchws, von einer aus dem Jahre 1555„op Maendagh post Bartholomaei apostol!“ stammenden Studienstiftung des Johannes ten Reigen, der zur Würde eines Probstes des Kollegiat=Stiftes zu Zytphen und eines Kanonikus des Stiftes zu St. Victor in kanten emporgestiegen war. In dankbarer Erinerung an seine Laterstadt Viersen bestimmte er, daß eine jährliche Rente von 2 Goldgulden und 10 Thalern an zwei arme„Clerken oder choleren“ seiner Verwandtschaft 5 Jahre lang, bei guten Fort chritten noch weitere 2 Jahre, fallen sollte. Im Falle kein ge eigneter Blutsverwandter vorhanden sei, sollte die Stiftung über gehen auf„twee andere arme schoilers und Kirspels Kynder uitte der scholen tho Virsen genoemen und mit guden verstande tom studieren begrifftight, synt". Die Entscheidung stand dem, Pfarter und den beiden ältesten Scheffen(Kirchmeister) zu. Eine zweite Stiftung, die ebenfalls zunächst nur die eignen fl. 100 Lstr. 1 Frs. 100 Antwerpen) Frs. 100 Brüssel)„ Wien Kr. 100 Beleihung börsengängiger Wertpapiere. Erstklassige Hypothekenpfandbriefe geben wir zum Börsenkurse gebühren= und spesenfrei ab. Spareinlagen mit beliebigen Kündigungsfristen verzinsen wir gebührenfrei zu günstigen Zinssätzen. Zu jeglicher Auskunft über Anlagewerte oder Industriepapiere sind wir stets gerne bereit. An- und Verkauf von Wertpapieren, Kuxen, Bohranteilen. Kostenfreie Verlosungskontrolle. Einlösung fälliger Coupons und Dividendenscheine. Eröffnung laufender Rechnungen und Check=Conti. Ankauf solider Wechsel und Devisen. Ausschreibungen auf in= u. ausländische Plätze. Akkreditierungen. Annahme von Depositen u. Aufbewahrung von Wertsachen j. Art. Versicherung gegen Coursverlust bei Verloosungen. Preußen im Frieden zu Utrecht(am 13. April 1713) drang die Retierung jedoch auf den Besuch der„School van Philosophie en Theologik“ in der Stadt Geldern und bekämpfte nachdrücklich die Ausbildung„aen vrembden Schoolen“, was übrigens guch heute noch in einzelnen Fällen geschehen muß. (Schluß folgt.) Krefeld zur Zeit der spreußischen Besitzergreifung, ein geschichtlicher Beitrag zur Erinnerungs feier der 200jährigen reiche und zum Hoh zum preußischen König se, von Dr. Wilh. Mushack Auverwandten, in deren Ermangelung aber Knaben aus Viersen ##w.„byliggenden flecken des Amts Kreeckenbeck" berücksichtigte, sammt aus dem Jahre 1592 und rührt her von Michael Trayß„by lebenzeitt Canonich der Collegiat=Kirchen zue Marien in gradibus pynnen Colln, Vicarius im hohen Doemmt und der Doemprobstlichen Gericht in Ambitu, darselbst Siegler.“ Er stiftete mit einer Erbrente von 35 Goldgulden zwei vortionen für zwei Schüler und zwar„ahn einen auß den negsten gelses gebluedes, zue Vierssen geboren, und in Burta Montana omnpen Colln studierende bis ehr in Magisterium artium pcomovirt.“ Der andere Student soll„in einer Catholien Aartikularl Schom. in Gramaticis et dialecticis muttuirt werden, biss die platz in Bursa Montis durgh aussganck deb vorbenannten Portionisten vacirt.“ als eine weitere Veranlassung zur späteren Gründung einer Seinschule in Viersen darf angesehen werden eine Stiftung, die, # nicht ohne Bedeutung ist, mitten in die Wirren des auch für E gesige Gegend verhängnisvollen 30jährigen Krieges fällt. Jahre 1627 nämlich ermöglichte der Viersener Johannes Tkyers, damals Probst am Kollegiatstifte zu St. Stephan in nchinz und Kanonikus des Stiftes zum h. Andreas in Cöln, u#n Ueberweisung der Zinsen eines Kapitals von 2000 Königssnus.— jeden ad drey thaler Virschener Wehrung berechnet— n Viersener Knaben, in erster Linie aus seinem„geblüth“ Studium artium et philosophine bei den„Montanern“ g e suren in Cöln auf 6 Jahre. Die an die Nutznießung Einupften Bedingungen eines streng religiösen Lebens lassen schließen, daß es auch ihm vor allem darauf ankam, für leten geistlichen Nachwuchs zu sorgen. bi gerade für Söhne der Stadt Viersen, wohl aber für Studie aus dem Gelderlande überhaupt stammten, waren, en kleineren Stiftungen abgesehen, bestimmt und sind (Verlag von Kramer& Baum in Krefeld, Preis 60-4) Die schön ausgestattete Schrift bietet dem Leser mehr, als in der Regel solche Gelegenheitsarbeiten enthalten. Der Verfasser hat es nicht darauf anßelegt, die geschichtlichen Vorgänge im Festtone aufs neue zu schildern; es war ihm vielmehr darum zu thun, ein wahrheitsgetreues Bild der damaligen Zustände aufgrund eigener sorgfältiger Studien zu entwerfen und Land und Leute gleichsam vor unseren Blicken zu beleben. Und das ist ihm vorzüglich gelungen. Wir sehen sie vor uns, die kleine, ländliche Stadt, mit ihren Mauern und Gräben, ihren stillen, fleißigen Bewohnern, etwa 800 an der Zahl, ihrer Leinenindustrie, an die sich bereits die Seiden- und Samtfabrikation angeschlossen hatte; wir hören, wie sich das tägliche Leben abspielt; alles ist eng und klein, aber schon weithin dehnen sich die geschäftlichen Beziehungen aus. Von Mailand und Turin bezieht Wilhelm von der Leyen seine Rohseide, und Seidenband, Samtband und Stücksamt wandert auf die Frankfurter Messe. Wir verstehen, warum man sich wohl fühlte unter der oranischen Herrschaft, aber auch, weshalb der Uebergang unter das straffere preußische Regiment zum Segen werden mußte. So wird das Bild durch die Anschaulichkeit der Schilderung, die reich ist an vielen ergötzlichen Zügen aus dem Leben der Großen und Kleinen, zu einem fesselnden Ausschnitt aus der Vergangenheit. Nicht bloß der Krefelder, der sich an dem Gegensatz zwischen einst und heute erbaut, sondern alle, die gerne hineinschauen in das Thun und Treiben vergangener Geschlechter, werden für diese Zeitschrif. Dank wissen.Kaust nur e#########nnnnd russischen Weibemunn Kuöterid euggenüchtneiensant Beigenen erfähren präparint. Vorrätig in Apotheken u. Drogerien, die durch SchaufensterPlakate erkenntlich; man beachte unbedingt beim Einkauf des Thee's vie nevenstehende Schutzmarke und die auf den Pla katen abgebildete Originalpackung, da Weidemann's Packung, Schutzmarke, Litteratur 2c. 2c. nachgeahmt werden. Vor wertlosen Nachahmungen despatentamklich geschützten Weidemann's russischen Kubterich wird hiermit ausdrücklich gewarnt. Wo nicht erhältlich, direkt von E. Weidemann in Liebenburg am Harz. &am# Linxweiler. Viersen, den 26. März 1901. Niederrheinische Kreditanstalt Kom.=Ges. auf Aktien Peters& Co. Viersen, Poststraße, den 26. März. 1901. Grundkapital Mark 21000 000. Rücklage ca. 4000 000. Course. Wechfel Italien. Plätze 100 fl. 100 Fr. 1 Dstr. 1 Lstr. 100 Frs. 100 Frs. Schweiz Wien 100 Frs. 168.55 k. S. 2M. k. S. 81.35 k. S. 20.465 3M.— k. S. 2M. k.S. 2M. k.S. 5 vista Geld=Course 168.06 80 95 20.425 81 45 81.05 79.70 81.00 85.30 79.30 80.60 84.90 Sovereigns Englische Noten 20=Frs.=Stücke 5=Frs.=Stücke belgische.„ holländische„ amerik. Gold „ Noten schweizer„ 20.395 5 168.10 4.21 □ 4.17 Nw=York An- und Verkauf von Wertpapieren zu vorteilhaften Untnteressierte Auskunft über alle Wertpapiete. Unertgeltliche Entgegennahme von Zeichnungen Ausgabe gelangenden Aktien=, Staats- u. andeKostenlose Einlösung sämtlicher Coupons u. ast alle 3½% u. 4% Pfandbriefe erstklassie thekenbanken erlassen wir zum Berliner allen Spesen.= Verwaltung von Wertpapieren, Dokumenten aller Art und Aufbewahrung von Wertgegenständen. Kontrolle der Ausloosung. Annahme von Spareinlagen mit verschiedenen Zinssätzen je nach den Kündigungsfristen. Annahme v. Depots unter eigenem Verschluß des Besitzers: Safes. Ankauf guter Geschäftswechsel, Eröffnung laufender Rechnungen und Check=Konti, An- und Verkauf von Devisen sowie Besorgung aller sonstigen in das Bankfach schlagenden Geschüfte. Geldwechsel. Handels=Nachrichten. Weizen 1. Oualität * Roggen 1.„ 2.„ Alter Hafer 1. „„ 2.„ Neuer Haler Eier per Schock(60 Stück) Rüböl per 100 100. Kilo 16 60 16 10 14 00 13 30 16 50 4 50 Niager 1. Qualität 2. Kartoffeln 50 Kilo Heu 50 Kilo Luzernheu 50 Kilo Maschinenstroh 500 Kilo Flegeldrusch 500 Kilo Butter per Kilo en von 100 Zentner(ohne Faß) V## kr fhoter ab Ruds. Neuß, 26. März. 100 Kllo 27 75 26 75 2 00—3•— 3 90—4 40 4 80 Götschicß do der 1b0 At Kleien per 50 Kilo Aveel(Rübsen) per 100 Kilo 1. Qualität Aveel(Rübsen) per 100 Kile 9. Qualität 57— 58 50 94— — 2 5 50 25 25 Für Raucher! ke SIaLLgg heilt gründlich Direkter C. Denhardt’s Anstalt StotIerH, Burgsteinfurt Westf. Aelteste staatlich durch S. M. * Kalser Wilhelme I. ausgeseiohn. Anstalt Deutschl. Honorar nach Heilung. Proppeckt gratis. KÖLN extra leichter, feiner, billiger Grobschnitt für jange Pfeife. Käuflich in Vierren bei F. M. Hespers, Kerp 4p; Joh. Rehsen, Heinr. Robertal In Sächteln bei Jac. Endepols, Geschw. Frings, Martin Gams, Theed. Nellessen. Bekanntmachung. ist verboten, die Hunde auf dem Hohenbusche und den Zugangswegen frei umherlaufen zu lassen, wer Hunde dorthin mitführt, muß sie an der Leine halten. Zuwiderhandlungen werden mit 4 Mark Geldstrafe belegt. Viersen, den 26. März 1902. Der Bürgermeister: Stern. Bekanntmachung. Die Sparkasse ist vom 2. bis 5. u. vom 8. bis 10, April außer nachmittags von 3 bis 5 Uhr auch vormittags von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Viersen, den 25. März 1902. Der Stadtrentmeister: Limbourg. ModeltRutaussteilung. Sch beehre mich hiermit, den Impfang der persönlich in Paris eingekauften Modelte sowe der sonstigen Saison-Neuheiten ergebenst anzuzeigen. M. Gladbach, Crefelderstr. Victor Roeder, Blumenfabrik, Puta-, Mode- und Weisswaren. 9odes. eige den Eingang der neuesten Moden der Saison ergebenst an und lade zur Besichtigung meiner Modellhüte-Ausstellung freuncklichst ein. Fertige Damen- u. Kinderhüte halte in grosser Auswahl vorrätig. Hochachtungsvoll Henriette Boeker, Gereonstrasse 10. Getrageue Hüte werden beveitwillgst und billig umgeändert. 60 Garantirt frische. Butter=Haus,„Merkur“ Gr. Bruchstraße 1. 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