1902. Samstag, den 1. März. 55. Jahrgang. Erscheint täglich #### Ausnahme der Sonn= u. Festtage. Abonn durch die Bolen oder die Post bezegen 1.80 M. vierteljährlich. 60 pfg. vierteljährlich. Amtliches und Hauptanzeigenblatt für die Stadt Viersen und Amgegend. Mit der achtseitigen Sonntagsbeilage: Illustriertes Unterhaltungsblatt. Preise der Anzeigen: Die 47 mm breite Petitzeile 10 Pfg. für auswärtige Anzeigen 15 Pfg. Reklamen 97 mm breite Petitzeile 40 Pfg. Auskunft= und Offerten=Gebühr 25 Pfe. Telephon=Nr. 35. Drusk und Verlag von J. H. Meyer in Biersen. Für die Redaktion verantwortlich Wilhelm Meyer In Biersen. Sonntags-Nusgabe. Erstes Blatt. Prenstischer Landtag. Berlin, 1. März 1902. Freitagssitzung. Nachdem der Gesetzentwurf betr. den Bau von Arbeiterwohnungen enoguna angenommen worden ist, wird das Provinzialdotationsgesetz, das 10 Millionen Mark für Wegedau= und Armenlasten zur Verfügung stellt, in zweiter Lesung beraten und genehmigt. Von konservativer Seite wurden Wünsche nach einem Gesetz zur Regelung des Wanderherbergswesens laut. Finanzminister v. Rheinbaben nahm entschieden Stellung gegen die Forderung weiterer Mittel. Alsdann setzt das Haus die Beratung des Etats des Ministenums des Innern fort. Aba. Kreitling(frs. Vp.) erörtert die Straßenbahn=Durchw r esien Acder Aer Gienr e un beinr de obwohl von den Ministerien die Genehmigung in Aussicht worden war. Minister v. Hammerstein erwiderte, in diesem Falle sei der Eisenbahnminister zuständig. Abg. Dr. Krüger(frs. Vp.) meinte, es habe den Anschein, als ob unverantwortliche Ratgeber ihre Hand im Spiele gehabt hätten, nn Abg. Btömel(frs. Verg.) befürwortet seinen Antrag betr. die Anstellungsverhältnisse der Schutzleute Der Antrag geyr an die Budgetkommission. Bei dem Kapitel Polizeiverwaltung in den Provinzen liegt ein Antrag Daub=Friedberg(natl.) vor, bei Einführung der staatlichen Polizeiverwaltung in Saarbrücken, St. Johann und Ralstatt=Burbach die Baupolizei der gemeindlichen Selbstverwaltung zu überlassen. Minister v. Hammerstein bekämpft den Antrag, der aber angenommen wird. Nach unerheblicher weiterer Debatte vertagt sich das Haus. Samstag: Bergwerks=Vorlage. Convoi beigegeben worden wären. So überflüssig sind die marschfahigen englischen Soldaten in Südafrika denn doch nicht. Sehr verdächtig ist es auch, daß Kitchener sich alle weiteren An jaben über das Schicksal dieser zahlreichen Bedeckungstruppen veragt, sich vielmehr auf das stereotype:„Einzelheiten fehlen" be schränkt. Aus dem Kitchenerschen Telegramm kann man indessen zwischen den Zeilen herauslesen, daß die Verluste infolge der unbegreiflichen Nachlässigkeit der englischen Truppen große gewesen sind. Zur Entschuldigung bemerkt nämlich der Lord, daß die Buren aus erheblicher Entfernung herangekommen seien, so daß sie von den englischen Truppen nicht vermutet wurden. Die Braven scheinen ihre Sorglosigkeit schwer gebüßt zu haben. Uieber die schlechte Pferdepfl ege in Südafrika, der bis vor einem Jahre bereits 205000 Pferde zum Opfer fielen, schreibt ein Offizier nach Mitteilungen des Militär=W.=Bl. u. a. folgendes: Jedem Kavalleristen muß das Herz bluten, bei dem Gedanken an das, was die nach Südafrika geschickten Pferde unter einem Amateurreiter ausstehen müssen, denn 75 Procent von ihnen sind diesem Los verfallen. Zwischen Freiwilligen und Berufssoldaten besteht ein gewaltiger Unterschied. Ein Mann, der in seinen ganzen Leben weder zu Pferde gesessen noch eine Flinte abgefeuert hat, wird in Uniform gesteckt und nach Kapstadt eingeschifft. Dort wird ihm ein Gewehr in die Hand gedrückt, und bei seinem Eintreffen in der Front, wohin ihn umgehend die Eisenbahn befördert, erhält er ein Pferd. Damit ist er Kavallerist. Nach 14 Tagen, die für Roß wie Reiter gleich qualvoll sind, ist der Reiter so weit, daß er nicht mehr herunterfällt, und das Pferd muß wegen Druckschäden auf 3 Monate ins Krankendepot. Der Rekrut erhält ein neues Pferd, erlernt aber die Stallpflege nicht, so daß der Pferdemangel kein Ende nimmt. Deutscher Reichstag. Berlin, 1. März 1.902. Freitagssitzung. Zunächst wird der Etat des Reichseisenbahn amts beraten. Pachnicke wünscht Herabsetzung der Fahrkartenpreise und Aufhebung der Rückfahrkarten. Aba Stolle(Soz.) behauptet, daß die Zahl der Eisen bahnunfälle zunehme. Präsident des Reichseisenbahnamts Schulz weist an der Hand der Statistik nach, daß die Unfälle während der letzten 20 Jahre von Jahrfünft zu Jahrfünft abgenommen haben. Abg. Franken rügt die ungenügende Sorgfalt beim Transport von Gütern. Abaa. Müller und Beck(frs. Vp.) beschweren sich über zu geringe Rücksichtnahme der preußischen Bahnverwaltung auf Thü ringens Interessen. Hierauf wird der Etat bewilligt. Es folgt der Etat der reichsländischen Bahnen. Aba. Schlumberger(natl.) meint, der preußische Eisenbahnminister verfahre dem Oberelsaß gegenüber herzlos. Vicepräsident Büsing erklärt, so etwas dürfe man von dem Minister eines Bundesstaates nicht sagen.(Heiterkeit). Mivister v. Thielen begründet den vom Abg. Schlumberger bemängelten Umstand mit wirtschaftlichen und namentlich strate. gischen Interessen, worauf der Etat genehmigt wird. Samstag: Zuckersteuer und Börsenstempelabgaben. Der Krieg zwischen England und Trausuaal. Endlich hat Lord Kitchener den Mund zu einigen Mitteilungen aufgethau und das bestätigt, was wir erwartet hat ten. Die Buren haben in letzter Zeit nicht nur eine ganz besondere Beweglichkeit und Thätigkeit entwickelt, sondern sie haben auch heldcsen, unls die Barenähten ungeif, auf die Clochhäftol Frankfort=Vredi im nordöstlichen Freistaat=Gebiet ausführten. Sie stießen dabei, wie Lord Kitchener meldet, auf eine starke Ab teilung Neuseeländer, denen trotz tapferster Gegenwehr übel mitgespielt wurde. Die Neuseeländer verloren an Offizieren und Mannschaften verhältnismäßig außerordentlich viele Tote und Verwundete. Die Burenkolonne, welche auf 600—800 Mann angegeben wird, hatte selbst den Londoner Berichten zufolge dem gegenüber nur geringe Verluste aufzuweisen. Da also bei diesem Zusammenstoß die Buren ganz augenscheinlich die Sieger waren, so kann die Angabe Lord Kitcheners unmöglich stimmen, daß die Neuseeländer trotzdem zahlreiche Pferde und 1000 Stück Vieh erbeuteten Lord Kitchener muß sich da wohl geirrt haben. Aber mit dieser einen Schlappe war es nicht gethan Kitchener meldet gleichzeitig von zwei anderen schweren Unfällen. So wurde ein angeblich leerer Convoi von den Buren einige Meilen südwestlich vont Klerksdorp angegriffen und nach zem Kampfe genommen. Der Convoi war geleitet von einem Bataillon Freiwilliger, drei Kompagnien Füsiliere und zwei schützen. Die Deckung war also eine so starke, daß Lord Kitch Liemanden wird glauben machen können, daß sie einem leeren Tages-Neuigkeiten. Berlin, 1. März 1902. — Was nung Die Zolltarifvorlage der Regierung ist in ihrem wichtigsten, die Getreidezölle betreffenden Teile von der Kommistion des Reichstaas abgelehnt und statt ihrer der Kompromißantrag angenommen worden; den die Vertreter der verbün deten Regierung einstimmig als unannehmbar bezeichneten Bei einer minder wichtigen Verlage würde die Regierung zweifel los die in solchen Fällen übliche Erklärung abgeben, daß sie auf eine Fortsetzung der Beratungen keinen Wert lege. Nicht so bei der Zolltarifvorlage! Obwohl die zeitraubenden Arbeiten ganz zwecklos wären, wenn Majoritätsparteien und Regierungen hart näckig auf ihrem Schein bestünden, es können freilich auch Monate werden, dann wird sich doch wohl eine Verständigung auf der Basis der Regierungsvorlage erzielen lassen. Wir können uns nicht vorstellen, daß die Anhänger des Kompromißantrages schließ lich doch bloß um einer Prinzipienreiterei willen einen sicheren Vorteil aufgeben und sich der Ungewißheit ausliefern sollten. In politischen Fragen entscheidet der praktische Nutzen und nichts anders. Ist die Regierung trotz bestem Willen außer Stande, mehr zu bieten als sie geboten hat, so handeln auch diejenigen, die sich zu höheren Forderungen berechtigt halten, nur patriotisch und klug, wenn sie die Anerbietungen der Regierung annehmen. Und daß dies am Ende auch geschehen wird, vermuten trotz des Kommissionsbeschlusses auch die freihändlerischen Parteien und Blätter. Sie warnen eindringlich vor Sorglosigkeit und Sieges gewißheit und mahnen ihre Anhänger, ihr Pulver trocken zu hal ten, damit die Rezierungsvorlage auch wirklich zu Fall gebracht werde. — Für die Oeffnung der Kaisergräber im Dom zu Speyer bewilligte die bayerische Abgeordnetenkammer die Summe von 120000 M. Prinz Heinrich in Nord=Amerika. Die Mitglieder der deutschen Vereine zogen Mittwochabend, 10000 Mann stark, unter Absingung deutscher Lieder und Fackeln in den Händen tragend, an deni Prinzen vorüber, der bei dieser Gelegenheit zum ersten Male während seines Besuches in Amerika eine Rede in deutscher Sprache hielt. Er dankte und fuhr fort: „Die meisten von Ihnen sind amerikanische Bürger, aber Sie haben, als Sie dies Land zur Heimat wählten, deutsche Pflichttreue mitgebracht, die hat Ihnen zum Erfolge geholfen. Ich kann Ihnen nur raten, halten Sie fest an diesem Gefühl der Pflicht!“ Die Versammelten brachen, abweichend von der amerikanischen Sitte des Händeklatschens, in ein brausendes, übermächtiges deutsches Hurrah aus Es war in dem Augenblick, als die Klänge des Preußenmarsches vernehmbar wurden. Der Prinz trat auf den Balkon hinaus; da passierten Kaufleute, Handwerker und Arbeiter manche jung und andere weißhaarig, manche im Anzug des Wohlhabenden, andere im abgetragenen Paletot. Es war bestimmt, daß alle schwarze Hüte tragen sollten; mancher hatte keinen kaufen können. Alle aber waren gekoum##n und aus allen Kehlen klang jubelnd das„Hurrah" zum B###ön empor. Nach einer Stunde trat der Prinz zurück. Dann trügen die„Arion=Sänger" das „Iltislied“ vor. Der Prinz wbar sichtlich ergriffen und fragte: „Kann ich das nochmals lören?“ Man sang es zum zweiten Malc, Von dem Presse=Bankett wird im Berl. L.=A. folgendes Sti### mungsbild entworfen: Die Musik spielte deutsche, und amerikanisch Weisen, und als der Prinz bei der amerikanischen Nationalhynine sich erhob, hätten Sie. die jubelnde Freude sehen sollen, mit der kleine, weißbehandschuhte Hände oben zusammenschlugen, suind als später die deutsche Hymne erklang, da stand Alles zuerst auf. Als dann der Prinz seine Rede beendet hatte, und unten die Män ner mit„Hurrah für Prinz Heinrich“ sich heiser schrieen, da plünderten sie oben die Rosenlauben und warfen Blumen dem Prinzen zu. In den Unterhaltungsbrocken hörte man immer wieder: „Sie müssen sich vertragen, diese beiden Länder.“ An Kaiser ilhelm wurde ein Telegramm abgesandt: „Tausend Redakteure senden Eurer Majestät freundliche Grüße und ihre besten Wünsche für eine lange, segensreiche Regierung. Wir freuen uns der Anwesenheit des Prinzen Heinrich in diesem Lande als eines Omen noch engerer Bande der Freundschaft und erwidern herzlich alle herrlichen wiederholten Freundschaftsversicherungen; die Eure Majestät gütigst zu erteilen geruhten.“ Bei einer Ausfahrt des Prinzen in Newyork kam ein Polizei, sergeant, von einer Wagendeichsel angerannt, zu Fall und wurde schwer verletzt. Als der Prinz nachträglich von dem Unfall erfuhr, zog er Erkundigungen ein. Die Geschente für den Präsidenten sind eine Büste des Kaisers in Gardes=du=Corps=Uniform, ein Bild des Prinzen Heinrich in Admiralsuniform und eine vom Kaiser angefertigte Marinetabelle. Frl. Roosevelt telegraphierte an Kaiser Wilhelm:„Meteor“ ist glücklich vom Stapel gelaufen. Ich gratuliere Ihnen, danke Ihnen für die mir erwiesene Liebenswürdigkeit und sende Ihnen meine besten Wünsche." Nach dem Stapellauf betrugen sich viele Gäste wenig anständig; sie betranken sich in Champagnerpunsch, überrannten Frauen und schleppten Alles mit, was nicht niet= und nägelfest war, sogar Teile voni Modell der„Hohenzollern".— Zur Förderung der amerikanischen Beziehungen hat sich eine Vereinigung in Berlin gebildet. In der Nacht zum Freitag schlief der Prinz auf der deutschen Botschaft zu Washington. Es war das erste Mal seit seiner Abreise von Deutschland, daß er wieder in einem Hause schlief.— Freitagvormittag besichtigte der Prinz die Marine=Kadettenanstalt in Annapolis. Nach der Rückkehr von dort verabschiedete er sich vom Präsidenten Roos evelt in der herzlichsten Weise, speiste sodann in der Botschaft und hörte die Serenade an, die ihm die deutschen Vereine darbrachten. Um Mittemnacht trat er die große Rundreise an. Der Prinz sprach sich in den rührendsten Ausdrücken über den für ihn eingerichteten Zug aus. Auf dem Grabe Washingtons, des heimgegangenen ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten legte Prinz Heinrich zwei Kränze nieder. Der Prinz näherte sich dem Grabe entblößten Hauptes nachdem er die vielen Photographen ersucht hatte, das Photographieren zu unterlassen. Zur Erinnerung an seinen Besuch pflanzteser eine Linde. Die Rückfahrt geschah durch das historische Alerandria, das im Jahre 1814 von den Engländern unter Gordon auf ihrem Zuge gegen Washington geplündert und zerstört worden war. Die Bewohner des Städtchens bereiteten dem Prinzen einen herzlichen Empfang. Als der Prinz bemerkte, daß sein Adjutant vielfach mit ihm verwechselt wurde, rief er den Chef des Geheimdienstes heran und befahl ihm scherzend:„Bitte, sagen Sie Schmidt, er möge sehr vorsichtig sein in dem, was er jetzt thut. Er muß bedenken, daß ich das Ansehen aufrecht zu erhalten habe.“ Donnerstagabend fand im Weißen Hause Familientafel statt, die zu einem intimen Gedankenaustausch zwischen dem Prinzen und dem Präsidenten benutzt, wurde. Den jungen Roosevelt besuchte Prinz Heinrich im Krankenzimmer. Der Prinz planderte mehrere Minuten mit dem Knaben.— Einige Amerikaner wurden von dem Prinzen in Privataudienz empfangen, so Taylor, der sein Buch über Kaiser Friedrich überreichte. Als der Prinz im Begriff war, sich nach dem Kapitol zu begeben, drängte sich ein junger Deutscher durch die ganze Umgebung bis zur Treppe der Botschaft, um sich dem Prinzen als ehemaligen Matrosen auf dem s. Zt. vom Prinzen befehligten Kreuzer„Irene" vorzustellen. Der Prinz erkannte den Mann und freute sich sehr. Die Zeitungen heben einstimmig die wachsende Popularität des Prinzen Heinrich hervor. Das Newyorker Journal versteigt sich zu dem Satz:„Der amerikanische Republikanismus ist nur noch äußerlich, und ein Alerander oder Napoleon brauchte nur zu kommen, um ihn im Nu verschwinden zu lassen.“ Die Begeisterung der Teilnehmer an dem großen Fackelzug soll unbeschreiblich gewesen sein.„Der Prinz habe sich immerfort dankend verneigt, und sei vorn an die Brüstung des Balkons getreten, damit ihn Jedermann sehen konnte.— Vor dem deutschen Konsultatsgebäude in Newyork herrschte in diesen Tagen ein fürchterlicher Andrang um Eintrittskarten für die„Hohenzollern". Mehrere Thürscheiben wurden eingedrückt. Der Erbauer der neuen Nacht erhielt von Kaiser Wilhelm ein Glückwunschtelegramm. Die Mannschaft der„Hohenzollern“ ist jeden Abend von verschiedenen Vereisten eingeladen. Die Nachrichten über einen Besuch des Prinzen Heinrich in Kanada sind noch ohne Bestätigung. Möglich ist nach der Berl. „Post“ wohl, daß der Prinz auf seinem Ausflug nach den Niagarafällen auf kurze Zeit kangdisches Gebiet berührt, doch ist Sicheres hierüber noch nicht bekannt. * Die Wahrheit des Dichterwortes, daß nichts schwerer zu ertragen ist, als eine Reihe von guten Tagen, hat Prinz Heinrich jetzt schon erfahren und er wird sie noch mehr erfahren auf der großen Rundreise, die er am heutigen Samstag antritt. Volle 150 Stunden müssen allein zur Fahrt(8000 Kilometer) verwendet werden, und für den Besuch der verschiedensten Städte, etwa 17 an der zahl, bleiben nur 60 Stunden. Der ständige Begleiter des Prinzeu, der amerikanische Admiral Evaus, sagte den Berichterstattern bereits, wahrscheinlich sei der Prinz ebenso müde wie er; die Anstrengungen seien ungeheuer. Bisher blieb Prinz Heinrich von allen Unfällen verschont, nur beim Besuche der Brooklyner Marine= werften geriet er einmal beinahe bis an dit Knie in eine Oeffnung voll schnielzenden Schnees. Das Volk ist dutzückt von dei Prinzen und er heißt nur noch„Henry". Die Zeitungen feiern ihn in immer wärmeren Worten. Bei dem Festmahl der hervorragendsten Industriellen erhielt Prinz Heinrich ein Büchlein das die Lebensgeschschte und das Bild jedes Einzelnen enthält und seine Bedeutung erläutert. Die hundert Vertreter der Industrie und den höchsten Stellen öffen steht. Auf dem Festmahl, das die Zeitungsleute zu Ehren des Prinzen geben, hielt die Rede auf den hohen Gast der Chefredakteur der Newyorker Staatszeitung. Er führte u. a. aus, daß der Prinz eigentlich die Mouroedoftrin (die jede europäische Einmischung in amerikanische Verhältnisse verbietet) verletzt, indem er sich nicht nur das Länd söndern auch die Bewohner selbst erobert habe. Redner verwies dann auf die vielen Interessen, die Deutschland und Amerika gemeinsam hätten. Der Chefredakteur der Newyorker Tribüne feierte Khiser Wilhelm als Schutzherrn des Friedens, Freund der Arbeiter, Förderer von Kunst und Wissenschaft. Verschiedene Newyorker Blätter erklären, die märchenhafte Pracht, die bei der Galaoper gesehen, wburde, sei nienials in einem ähnlichen Institut der Welt zu finden gewesen. Abgesehen von den Dekorativnen waren die Toiletten der Damen, speziell die enormen Mengen von Diamanten staunenswert. Ein Sitz kostete 120, eine Loge 1000 i in den Vordersitzen jeder Loge sutzen drei brillantenbedeckte Damen, die einen ununterbrochenen Kranz zu bilden schienen. Auf den Dache des Opernhauses waren 1500 elektrische Flammen so arrangiert, daß sie die neue Kaisernacht im Umriß darstellen. Trotz strömenden Regens warteten auf der Straße Tausende von Menschen geduldsg auf den Prinzen; Frauen klamnierten sich an feuchte Laternenpfähle, durchnäßt bis auf die Haut. Zu der Thatsache, daß der allbekannte Deutsch=Amerikaner starl Schurz bei der Galaoper neben dem Prinzen Heinrich gesessen, bemerkt die Verl. Vztg.:„Der ehemalige Achtundviertiger und Befreier Gottfried Kinkel's aus dem Spandauer Zuchthause 50 Jahre später in der„Hofloge“ der Newyorker Milliardäre neben dem Bruder des deutschen Kaisers— eine launiges Momentbild der Weltgeschichte!" Verwischtes. Rheydt, 27. Fehr. Die Sektion Rheydt des Verbandes reisen der Kaufleute Deutschlands wird an die Königl. Eisenbahndirektion Köln einen Antrag richten, dahingehend, daß der um 10,33 Uhr abends von Düsseldorf nach Rheydt fahrende Personenzug nach Rheydt bezw. Aachen durchgeführt wird, welches ohne erhebliche Mehrkosten geschehen kann. Da der Schnellzug ab Düsseldorf 11,33 Uhr abends mit seiner endlos langen Fährzeit zu spät liegt, so wäre es auf das freudigste zu begrüßen, wenn der Antrag, den betr. Zug nicht allein bis Rheydt, sondern bis Aachen durchführen, Erfolg hätte, da dieses nicht allein für die Reisenden aus Rheydt und M.Gladbach, sondern auch für diejenigen aus Wickrath, Erkelenz usw. von sehr großem Vorteile ist.(Leider würde Viersen von dieser neuen Verbindung keinen Vorteil haben. D. R.) In der heutigen Stadtverordnetenversamma h e n w i e f o l g t Procent zur Krefeld, 27. Febr. In der heutigen Stadtverordnetenversammlung wurden die Zuschläge zu den Kommunal=Abgaben wie folgt festgesetzt: 167 Procent zur Einkommen=Steuer, 167 Procent zur Gewerbesteuer 1. und 2. Kl., 162 Procent zur Gewerbesteuer 3. und 4. Kl., 162 Proc. zur Grund= und Gebäudesteuer und 167 Proc. zur Betriebssteuer!. Verwender. Neuß, 27. Febr. Der Schützenverein hat die Abhaltung des 20. Rheinischen Bundesschießens übernommen. Das Schießen wird inVerbindung mit dem diesjährigen Schützenfeste Ende August stattfinden. Düsseldorf, 27. Febr. Im benachbarten Angermund verübte heitte-Mittag deraufmann Bungart in Gegenwart seiner Frau Selbstmord, indem er sich mit einem Käsemesser den Hals durchschnitt. Der Selbstmörder, der 8 Kinder hinterläßt, soll die schreckliche That aus dem Grunde gethau haben, weil er im Verdachte der Hehlerei stand. Zermatt, 27. Fehr. Absturz in den Alpen. Ueber einen Unglücksfall auf dem Monte Rosa. bei dem leider auch ein Düsseldorfer sein Leben einbüßte, berichtet das„Journal de Geneve“. Am Sonntag kamen die Klubmitglieder Detleffen, von Reiger, König, alle, drei aus Bern, und Walther Flender aus Düsseldorf nach Zermatt. Sie reisten am Montagmorgen, begleitet von einigen Trägern, ab und orreichten die Hütte Bétemps. Dort angekommen, bestiegen sie den Gornergletltscher in seiner ganzen Länge. Am Dienstag übten sich die vier Touristen im Skilaufen in der Nähe der Hütte; das Wetter war glänzend. Am Mittwock um 3 Uhr früh, reisten sie bei hellem Mondscheine von der Hülf ab, insder Absicht, die Hütte„Königin Margarethe“ zu gewinnen. Um 2 Uhr erreichten sie die Eisgrenze, die ziem lich spaltenreich ist. Die beiden Ersten der Kolonne hatten soeben eine mit Schnee bedeckte Gletscherspalte passiert, als sich ein Knarren bemerkbar machte. Flender und König verschwanden zur selben Zeit in der Gletscherspalte, ohne einen Schrei auszustoßen. Man hat ihnen sofort Hilfe geleistet, es gelang jedoch nur, Flender hervorzuholen, der aber schon tot war. Er war 35 Meter gestürzt die Beine stacken noch im Schnee, der=Oberkörper war frei. Man hat bisher noch keine äußeren Verwundungen festgestellt. König konnte nicht herausgeholt werden, und zwar mangels der nötigt Hilfsmittel. Die Nachricht wurde um 5 Uhr nach Zermatt ge bracht, worauf man alsbald die besten Stiläufer von Zermatt requirierte, die sich, niit dem Notwendigen versehen, alsbald an Ort und Stelle begaben. ebenuter diesem Titel teilt ein Schulmank in der Frkf. Ztg. eine große Sammlung von köstlichen Zuschriften von Eltern und Erziehern seiner Zöglinge mit. Wir entnehmen dem Artikel folgende Proben Eine Großmutter schreibt:„Herr Lehrer Sie werden Entschuldichen das Ich ihne Schreibe Liss ist mit arb verweinte Ange heimkomme und da hab Ich gleich gefragt Lisa was ist bassirt da hat Lisa mir gestande das sie geschwätzt und das sie deshalb hinunterkome ist Lieber Herr Lehrer thun Sie mir doch den Gefalen und setzen Lisa noch einmal auf ihren Platz wen ihr Vater das hört der wird gleich Fuchs wild der ist ein zu hitziger Mann der haut gleich das Lisa schwätzt das komt vom Geschäft das schwätze wird immer mit ihr studirt weil sie mit den Leute schwätze Lnuß und da komt ihr dan so das schwätze und da schwätzt und weiß nicht dus ste schwützt. Großer Familiensegen und was Alles damit zusammen hängt: „Ich habe Lina tüchtig durchgehaue weil sie den andern Kin dern ihr Brod und Wek ißt. Lieber cerr Lehrer ein bißchen möcht sich doch um Entschuldigung bitt## nehmlich ebe eine große große durcheinander bei uns#ik iidem###ir Elf kleine Lebendige Kinder habe wovon das-Jüaste seid 4 unge im Wochebett liegt. Sollte es aber wieder vorkomme so Strafen Sie Lina gehörich dafür und auch ich werde mit aller Annarschie vorgehe.“ Zur Steuer der Wahrheit, aber in verwickelter Logik, äußerte sich eine andere Mutter: „Ich versichere Sie, daß meine Tochter Sie nicht belogen hat, sie sagt nur was wahr ist und was nicht wahr ist das ist nicht wahr. Sie sagt sie nicht was nicht wahr ist, daß es wahr ist und was wahr ist, daß es nicht wahr ist. Was wahr ist muß wahr bleiben.“ Erzürnt über eine Industrielehrerin, gibt eine Mutter ihrer Crregung in folgender Form Ausdruck: „Rom ist nicht in einem Tag erbaut worden verehrtes Strickfräulein und ich bin jetzt endlich Ihre Vissimantente jetzt ernstlich müd, weshalb ich mir ernstlich verbitte meine Else noch länger mit ihrem Strumpf zu quälen oderich zeige Sie bei der Behörde oder dem Thierschutzverein an.“ Das kitzliche Thereschen: Seien Sie mir nicht böße, daß ich mich beschwer von wege der Straf womit Sie mein Thereschen bestraft haben weil sie in der Stunde so laut gekriesche hätt. Die S. T., wo neben ihr sitze thut sagt sie thut sie immer petze und kitzele. Thereschen ist sehr kitzlich. Ich bin auch so gewesen und kreischt schon, wenn man nur so thut als wenn man sie kitzeln wollt, darum bitt ich Thereschen von der S. T. wegzusetzen. Frau W.“ Starke Zumntung: „Ich möchte Sie bitten, meine Tochter während der Pausen bei dem naßkalten Wetter durch Laufen, Hüpfen und Herumtanzen zur Bewegung zu ermahnen,. Eine um ihre Gesundheit überaus besorgte Lehrerin schickte eine Schülerin, deren Mutter angeblich krank zu Bette liegt, mit dem Auftrag nach Hause, sie müßte es vom Vater schriftlich bringen, ob die Mutter nicht etwa eine ansteckende Krankheit habe. Auguste kommt wieder und überreicht vergnügt folgendes Schriftstück: „Geehrtes Fräulein! Sie haben mir meine Tochter Auguste zu Haus geschickt, weil sie vermuten und fürchten die plötzliche Krankheit meiner Frau sei eine ansteckende Krankheit. Beruhigen Sie sich nur darüber, es ist dem nicht so. Meine Frau hat nur einen gesunden Knaben bekommen und hoffentlich ist das nicht ansteckend für Sie geehrtes Freilein.“ In bunter Reihe zum Schlusse noch eine kleine Auslese: „Meine Tochter kam gestern in ihrem guten Kleid mit einem zerrissenen Loch nach Haus, ich bitte es zu untersuchen und zu bestrafen.“ „Meine Tochter hat 2 Tag gefehlt weil sie nicht ihren rechten Stiefel hineinkriechen konnte, heute Morgend hat sie es endlich sertig gekriecht umnd da kommt sie wieder.“ „Meine Tochter hat 3 Tage die Schule versäumt, sie mußte das Bett hüten, welches ich Ihnen hiermit zur Entschuldigung schicke. „Mit einem epedemigen Mundausschlag behaftet entschuldige ich meine Tochter und hat noch für einige Tage der Unterricht auszüfallen, womit Sie gewiß einverstanden sind." Der Letzte: Aus Newyork wird der Frkf. Ztg. berichtet: Jüngst hat in Philadelphia ein seltsamer Verein sein Ende gefunden; die„Bruderschaft des letzten Mannes". Diese Vereinigung war im Februar 1856 von 33 Zeitungsleuten gegründet worden, und zwar zu dem Zweck, alljährlich ein Festessen abzuhalten, an dem nur Mitglieder teilnehmen durften. Bei der Gründung wurde eine Flasche Madeir gehörig versiegelt und ingepackt, sowie mit der Aufschrift versehen:„Dem letzten Manne“. Neue Mitglieder sollten nicht aufgenommen werden, und hat der Verein seit einiger Zeit nur noch ein einziges Mitglied, Walter Bell, der nun das letzte Baukett der Vereinigung gab. Im vorigen Jahre war noch ein anderes Mitglied am Leben gewesen, das inzwischen gestorben ist, so daß Bell nun annahm, der richtige Zeitpunkt, die erwähnte Flasche zu leeren, sei gekommen. Er ließ 33 Gedecke legen— es mußte auch für die Verstorbenen gedeckt werden— aß seinen Teil und trank schließlich in dem totstillen Raume die Flasche schweigend aus. Dann erklärte er die Bruderschaft des letzten Mannes für aufgelöst. Kleine Chronik. Die Chokoladenfabrik Gebr. Stollwerk in Köln ist in eine Aktiengesellschaft mit 10 Millionen# Aktien und 5 Mill A Vorzugsaktien umgewandelt worden. In der 3. Gläubigerversammlung der ver krachten eipziger Bank wurde von der Konkursverwaltung mitgeteilt, daß die Aufsichtsräte sich bereit erklärt haben, 7½ Millionen Mark zu zahlen. Die Gläubiger werden voraussichtlich insgesamt 60 Procent ihrer Forderungen erhalten. Auf einem Berliner Realgymnasium sind bei der letzten Abiturientenprüfung böse Dinge vorgekommen. Die Abi turienten hatten bereits den größten Teil der schriftlichen Themata erledigt, als die Prüfung plötzlich abgebrochen wurde. In das Antszimmers des Direktors war eingebrochen, und man hatte an den bereits abgelieferten Examenarbeiten Korrekturen vor genommen. Als Thäter meldete sich ein Abiturient. Das französische Dampfboot„Baptist“ ging mit 70 Personen unter. In Madrid fanden ernste Ausschreitungen statt, die Zollhäuser wurden angefündet. Die Spielhölle in Monte Carlo macht schlechte Geschäfte, so daß die Aktien bedeutend gefallen-sind.—Rämentlich ist die Zahl der Monaco besuchenden Engländer zurückgegangen. Mondlicht den Abendhimmel nicht erhellt, ist nach Erlöschen der Dämmerung im Westen das Zodiakallicht sichtbar, das in d. Form eines Dreiecks etwa von der Helligkeit der Milchstraße erscheint. * Viersen, 1. März. Die Firma Schaub& Heckmann feiert heute im Beisein ihrer Gründer, der Herren Karl Schaub und Leopold Heckmann, die in größter Rüstigkeit und geistiger Frische dem Geschäfte noch fortgesetzt ihre Kräfte widmen, heute das Fest ihres 50jährigen Bestehens. Am 1. März 1852 gründeten die beiden Herren, ersterer aus Elberfeld, und letzterer aus Köln gebürtig, hier das Geschäft. Bis dahin waren dieselben in dem Hause Schmitz& Holthausen in Elberfeld angestellt und hatten sich hier kennen gelernt. Zu jener Zeit war es in Viersen mit Wohngelegenheiten noch nicht weit her, bessere, verfügbare Häuser waren nicht vorhanden und eine Bauthätigkeit kaum bemerkbar. Deshalb mußte sich die Firma zunächst mit zwei kleinen, gam Krapohl“ gegenüber den jetzigen Bötzelenschen Fabrikgebäuden liegenden Häusern behelfen. Doch schon bald erbaute sie ein großes, dreistöckiges Gebäude in der Lindenstraße, in welches das Geschäft und dis Privatwohnungen verlegt wurden. Etwas später entstanden neben jenem ersten Gebäude die Privathäuser der Inhaber der Firma, sodaß der mittlere Bau allein dem Geschäfte diente. Mit jedem Jahre gewann das Geschäft eine weitere Ausdehnung. Als im Anfang der 80er Jahre die Handweberei in den mechanischei Betrieb überging, da wandte die Firma sich energisch dieser neuen Betriebsart zu und errichtete größere Fabrikanlagen, die durch spätere Anbauten noch erheblich erweitert wurden, sodaß sie jetzt einen großen Flächenraum bedecken. Mit der Erhöhung des Eingangszolles auf Waren nach Amerika(Mac Kinley=Bill) wurde die Seidenbranche und namentlich der Sammet schwer betroffen, sodaß die Fabrikation unter dieser Maßregel schwer litt. Dieser Umstand gab der Firma Schaub& Heckmann die Veranlassung, zu der Sammetbranche auch die Baumwoll=Weberei aufzunehmen und errichtete sie infolgedessen vor mehreren Jahren eine derartige Fabrik in M.Gladbach, die jetzt durch einen Neubau in Helenabrunn eine bedeutende Vergrößerung erfährt. Imlaufe der letzten 25 Jahre sind die drei Söhne der Geschäftsgründer als Teilnehmer in das Geschäft eingetreten. Zahlreiche Jubiläen der Angestellten und Arbeiter zeugen von dem schönen Verhältnis zwischen der Firma und ihren Mitarbeitern. So viel über die geschichtliche und geschäftliche Entwicklung der Firma. Ueber die persönliche Stellung der Jubilare im öffentlichen Leben wollen wir nicht viel Worte verlieren. Ist es doch allgemein bekannt, mit welchem Eifer u. mit welcher Opferwilligkeit sie in bürgerlichen, sozialen und kirchlichen Angelegenheiten ihre Kraft und ihre Mittel zur Verfügung stellten, wie sie bestrebt waren, die Interessen der Gesamtheit ihrer Mitbürger zu fördern, wie sie an allen edlen Bestrebungen zur Förderung auch der idealen Güter der Menschheit teilnahm. Ueber die äußere! Feier des Tages vernehmen wir, daß heute Morgen in St. Remigius Dankgottesdienst zeiebriert wurde, an dem auch alle Angestellten und Arbeiter teilgenommen haben. Die weitere Feier wird im Kreise der Arbeiter und nicht durch eine Festversammlung gehalten werden: Für die Angestellten findet heute Abend im Hotel Dahlhausen ein Festmahl statt. (.) Viersen, 1. März. Mit dem heutigen, Tage hat der neue Polizeiwachtmeister Liebmann, bisher Feldwebel in der 5. Komp. des 56. Inftr.=Regts. in Wesel sein Amt angetreten. Ebenalls hat an Stelle des nach Hamburg als Gerichtsvollzieher abgegangenen Gendarmen Geiser der von Neuwerk nach hier versetzte Gendarm Krause heute seinen Dienst angetreten. X Viersen, 1. März. In einer hiesigen Weberei hatte sich ein Arbeiter am Webstuhl eine kleine Wunde an einei Finger zugezogen; einige Tage nachher stellten sich bei dem Manne Fieber ein und schwoll ihm der Arm des verletzten Fingers ganz stark an. Der hinzugezogene Arzt erklärte, daß Blutvergiftung entstanden sei, an des der Mann nach kurzem Kranksein unter großen: Schmerzen gestorben ist. Man sieht an diesem Beispiel abermals, wie vorsichtig man bei einer Verletzung mit einer Wunde sein soll. Lokales. Viersen, 1. März. Die Zeit der langen Abende nähert sich ihremEnde, der Winter ist wieder einmak vorüber— astronomisch jedenfalls, denn von dem Momente ab, wo am 21. März die sonne in das Zeichen des Widders tritt, rechnet der Astronom den Anfang des Frühlings. Freilich kann hinterher immer noch Kälte genug herrschen und es braucht der Ofen damit noch nicht außer Thätigkeit zu treten. Eins aber ist sicher, von Tag zu Tag spendet uns unser Centralgestirn mehr Licht früher täglich geht es aus, später geht es unter, immer länger verweilt es bei uns!. Und, da es uns außer den Lichtstrahler auch Wärmestrahlen sendet, so wird es nicht mehr lange dauern, daß auch diese ihren Einfluß geltend machen, daß unter ihrem belebenden Hauche Feld und Wald sich mit frischem Grün be decken, aus dem der fröhliche Gesang der munteren Vöglein uns entgegenjubelt: der Lenz ist da! Am 1. März geht die Sonne um 6¾ Uhr auf und bald nach 5½ Uhr unter. Sie steht noch 71 Grad vom Aequator und erhebt sich daher bis zu eiter Höhe von 30 Grad über unsern Horizont. Imlaufe des Monatskrückt sie 12 Grad nach Norden fort. Sie steht daher am 31. März bereit 1½ Grad nördlich vom Aequator und steigt bis zu 42 Grad an unserm Himmel empor. Ihr Aufgang erfblgt gegen 5½ Uhr, ihr Untergang um 6½ Uhr. Der Tag dauert dann also schon 13 Stunden, während er am 1. März nur 10¾ Stunden währte.— Der Mond steht am 2. März im letzten Viertel, nähert sich der Sonne mehr und mehr, seine Sichel wird schmäler, bis er ünsern Blicken entschwindet. Er steht am 10. zwischen der Sonne und uns, es ist Neumond. Bald darauf sehen wir ihn zunehmend am Abendhimmel. Er zeigt sich am 16. im ersten Viertel, und am 24. haben wir Vollmond. Im ersten Drittel des Monats, wenn das Theater. „Die goldene Eva.“ Lustspiel in 3 Akten von Schönthan und Koppel=Ellfeld. Ein Lustspiel wie es deren viele giebt, mit einigen hübschen Stellen, leichter Komik, Salonkomik möchte ich sagen, von graziösem, sicherem. Aufpau#, einen nettem allgemein befriedigenden Abschluß, Frl. Lina Genesius zeichnete die„Goldene Eva“, die viel umworbene schöne Witwe des reichen Ausburger Goldschmiedes treffend. Ihr gut pointiertes, seelenvolles Spiel verdient lebhafte Anerkennung. Die verliebte Wirtschafterin Barbara wurde von Frl. Miersch gut wiedergegeben. Eine prächtige Figur schuf Herr Julius Glaß mit seinem trinkfesten, immer abgebrannten Ritter Hans von Schwetzingen, der, um sich über Wasser zu halten, auf die verrückte Idee verfällt, seinen„Freund" und Zechkumpanen bei der goldenen Eva als Freier zu protegieren. In dieser Rolle, Graf Zeck, gefiel uns Herr Demetrius viel besser, als bei seinem ersten Auftreten. Die Rolle wurde von dem Künstler, in Sprache, Maske und Mimik ganz befriedigend wiedergegeben. Der Geselle Peter des Herrn Fritz Richter bot im Gesamtumriß ebenfalls eine recht gute Leistung. Nur möchten wir dem Künstler anempfehlen, in den Liebesszenen etwas wärmer bezw. natürlicher zu sein, etwas mehr aus sich heraus zu treten. Die übrigen Rollen waren ebenfalls guk besetzt und paßten sich entsprechend dem Gesamtbilde dem Rahmen vorzüglich ein. Im übrigen darf die gestrige Vorstellung als eine in allen Teilen wohlgelungene bezeichnet werden. Für die morgige Aufführung ist die vieraktige Opérette von Manstädt„Unsere Marine“ angesetzt, die wegenkihres urgelungenen Susets ihre allbekannte Anziehungskraft nicht verfehlen wird. 8— Das Moskauer Panoptikum, welches seit 8 Tagen im Restaurant Zum Elefanten aufgestellt ist und sich eines guten Besuches zu erfreuen hatte, bleibt nur noch bis morgen Sonntagabend hier Wir haben bereits auf das belehrende Element in dieser Schaustellung hingewiesen; deren Besichtigung daher in letzter Stunde hiermit nochmals bestens empfohlen sei. Neueste Nachrichten. Paris, 28. Febr. Waldeck=Rousseau ist heute Abend durch einen Zusammenstoß seines Wagens mit der Straßenbahn ernstlich verletzt worden. London, 28. Fehr. Bei dem Burenangriff auf den Wagentransport der Donopschen am 24. ds. wurden 16 englische Offziere und 451 Mann gefangen, wovon 1 Offizier und 105 Mann freigegeben wurden. Die Zahl der beitischen Toten wird auf 120 geschätzt. Marktbericht. Rindfleisch Mk. 0.65—0,75. Kalbfleisch Mk. 0,70—0.80. Schweinefleisch 0/65—0,85. Butter 1.10—1,30: Eier 2.30—2,50. Kartoffeln 2,40—2.70. Brodtaxe. „ Vom 1. März bis auf Weiteres. Reines Roggenbrod 7 Kilo 1,15 Mk., 3½ Kilo 58 Pig. Reines Weißbrod 1 Kilo 40 Pfg. Hierzu ein zweites Blatt Unterhaltungsblatt Nr. 9. und das illustr. raucht Jung und Alt Presek#i. sen Eichhörnchen? Weil derselbe leicht, preiswert, nicht gefärbt, nicht parfümiert, also naturrein und deshalb wohlbeLömmlich ist. Alleinige-Fabrikanten: Henriek, Oldenkoft senlor& Comp. Fabrikste in den Preislagen von 20 Ptg. bis Mk. 1.— pro Packet. Viersener Muschelhaus. Täglich frische Muschein in und außer dem Hause. Hugo Weinecke. Katholische Gottesdienst=Ordnung. Hauptpfarrkirche St. Remigins. 8I. Messen 6, 7, 8 Uhr, 9¼ Uhr Hochamt, 11 Uhr letzte h. Messe. collekte für die dürftigen Kommunionkinder. ½8 Uhr Christenlehre. 5 Uhr Fastenandacht mit Predigt. Maria=Hilf=Kapelle. 8 Uhr hl. Messe. 4 Uhr Andacht. Dienstag 7 Uhr St. Josefandacht mit Predigt. Freitag 5 Uhr Kreuzwegandacht. Pfarrkirche St. Helena. Sonntag, den 2. März. Titularfest der St. Mathias=Bruderhaft Morgens ½7 Uhr Frühmesse, ½8 Uhr zweite hl. Messe, Uhr feierl. Hochamt und Festpredigt. Nachm. 4 Uhr feierl. Komplet und Te Deum. Montag, den 3. März, morgens ½7, 7 und ½8 Uhr hl. Messen 10 Uhr feierl. Seelenamt und Predigt. Pfarrkirche Gt. Joseph. VI. Mesen 1/16, 7. 8.-10 Uhr Hochamt. Uhr Andacht, 5 Uhr Fastenpredigt und Kreuzwegandacht Mittwochabend 7 Uhr Andacht mit Predigt zu Ehren des hl Josef. Pfarrkirche St. Peter 7 Uhr hl. Messe, 9 Uhr Hochamt. ½8 Uhr Christenlehre und Andacht. Evangelische Gottesdienst-Ordnung Sonntag, den 2. März. Oculi. Gottesdienst, 9¾ Uhr morgens. Kollekte für die rheinische Pastoral=Hülfsgesellschaft. 3 Uhr Jugendgottesdienst. Mittwoch: 7½ Uhr abends Passionsgottesdienst. Bekanntmachung. hörigkeit zur Schmiede-Berufsgenossen strübitlige von dem Willen der einzelnen Unternehmer pndern beruht auf gesetzlichem Zwange. Nachdem durch Alleralle auf als 2 regelmäßig beschäftigten Arbeitern in Frage kommen. Wir unterlassen indessen, nicht, die hiernach zur freiwilli sicherung berechtigten Unternehmer von Schmiedebetrieben aus. Versicherung(§ 43 a. a. O.) keinen Gebrauch machen wollen. Betriebsunfälle sich versichern wollen oder nicht. daher vom 1. Juluar 180z ab auch wilglieber der Schmiiel Berufsgenossenschaft. Berlin, den 25. Januar 1902. Der Vorstand. W. F. Veit, Vorsitzender. Bekanntmachung. 1. Kreisarzt Dr. Räuber, Hier, 2. Kreisarzt Dr. Schrakamp, Hier, 3. Kreisarzt Dr. Hofacker, Hier, 4. Gerichtsrath Dr. Schmidt, Hier 5. Sanitätsrath Dr. Schultze, Oberarzt des evangelisch Krankenhauses Hier, 6. Dr. Peters, Sekundärarzt des Marienhospitals, Hier, 47. Dr. Pfeiffer, Hier, 8. Dr. Schäfer, Hier. Düsseldorf, den 15. Februar 1902. Schiedsgericht für Arbeiterversicherung Regierungsbezirk Düsseldorf. Der Vorsitzende: gez. Ruhnke, Geheimer Regierungsrat. Gorstehende Bekanntmachung wird hierdurch zur öffentlich Renntnis gebracht. Biersen; den 24. Februar 1902. Der Bürgermeister: Stern. Ein in bester Lage befindliches zu jedem Geschäft geeignet, ist tnisse halber unter sehr igen Bedingungen zu Klei von 10 un Bückinge emfiehlt Heinr. Vieten, Friedensstr. 22. Bessere Zinsen zahlt die städt. Sparkasse Uerdingen a. Rhein für Einkagen in jeder Höhe bei halbj. Kündigung. Einsendung auch per Post F Wohnung Frau Wwe. Rindt. Ladenlokal bst Wohnung vermieten. Näheres in der Expedition. Ein schönes Unterhaus Bessere Wohnung 3 Zimmer per 1. Okt. stille Familie zu verieten. Rektoratstr. 39. Haus sowie auch Näheres zu erfahren bei H. Eine Einfamilien= Wohnung Offerten mit Mehrere Kapitalie liegen zum Austhun bereit. J. Stadelmann, Auktionator, Gladbacherstr. 16. Eine neue Nähmaschine 160 M., ein Ofen und n Eichen=Schrank billig verkaufen. Hoser 140. 2 gut erhaltene Mantelösen Bahnhofstraße 4. 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Zahllag und Aufnahme neuer Mitgliede.— 2. Besprechung über Umänderung verschiedener Statuten. Weiteres vorbehalten. Der Vorstand. NB. Es müssen 20 Pfg. Sterbegeld entrichtet werden. Montag, 3 März Benesiz für den Regisseur kr. de " Der Jongleur oder. Von Berlin nach Leipzig. Posie von Emil Pohr. Dienstag, 4. März: Gastspiel von Clemens Kaufung. Der Ring der Ribelungen. Bühnensestspiel in 3 Tagen nebst 1 Vorabend von Rich. Wagner. 2. Tag. Siegfried. Handlung in 3 Aufzügen. Mittwoch, 5 März: Gastspiel des Doctor Heine=Ensemble. (Ibsen=Theater). Gespenster. Fomilieudrama von H. Ibsen. Donnerstag, 6. März: Letztes Gastsp. des Dr. Heine=Ensemble, Die Hoffnung auf Segen. Schifferdrama von Hermann. Freitag, 7. März: Gastspiel von Clemens Kaufung. Die Stumme von Vortiet. Oper mit Ballet in 5 Aufzügen. Samstag, 8. März: Benesiz für den Regisseur H. Walter. Das Käthchen von Heilbronn. Schauspiel in 5 Akten u. 11 Vorspiel Das heinliche Gericht. von Heinrich Klest. Kaiser Karls- Bruderschaft Sonntag, den 2. März, nachm von 5—7 Uhr, im Vereinslokale Zahltag, nach 7 Uh. General= Versammlung. Tagesordnung über§ 33. Weiteres vorbehalten. NB. Die Spieler werden gebeten, die noch in den Händen befindlichen Rollen während des Zahltags abzu geben. Der Vorstand Stimmen und Repariren von Pianos u. Harmoniums. Veranlasst durch wiederholt an mich gerichtete Anfragen, möchte darauf aufmerksam machen, dass meine " Stimmer und: Reparateure stets ein Legitimations-Buch mit sich führen. Bestellungen empfehle schriftlich oder durch Fernsprecher machen zu wollen, damit von neinem Kontor aus für prompte Erledigung der Aufträge gesorgtwerden kann. H. Jordans M.Gladbach. Mietbüchlein nach den Bestimmungen d bürgerlichen Gesetzbuches vorrätig in der Buchdrucherei z. H. Meye Apollotheater I Düsseldort Dtrection: 4 Glück Grösstes und vernehmeten Specialltätentheater beutschlands. Täglich Auftreten allererster Kunstkräfte. Jedon 1. und 16. neuse Pregrann. Anfang 8 Uhr. Ende gegen 11 Uhr. Soan- und Feiertage 2 Vorstellungen, Anfang ½4 und 8 Uhr. □ Der Prophet. Oper von Meyerbeer. Stadttheater Krefeld. Sonntag, 2. Mälz: Vorstellung zu ermäßigten Preisen: Egmont. Trauerspiel von Wolfgang Göthe. Montag, 3. März: Novität. Alt=Heidelberg. Schauspiel von W. Meyer=Förster. Dienstag, 4. Mörz: Der Andere. Schauspiel von Paul Lindau. Mittwoch, 5. März: Novität. Sein Doppelgänger. Schwank von M. Henneguin und G. Duval. Donnerstag, 6. März: Vorstellung zu ermäßigten Preisen: Unbestimmt. Freitag, 7. März: Johannes. Tragödie von Herm. Sudermann. —Samstag, 8. Mär.— „ Geschlossen. St. Math.=Bruderschaft Hamm. Sonntag, den 2. März 1902, Patronatsfest. Die Mitglieder und Ehrenmitglieder versammln sich punkt 9 Uhr im Vereinslokale, bei Wwe. Joh. Vereschild. Von da Zug zur Kirche, dunkler Anzug und Cylinder. Vereinsabzeichen sind anzulegen. Nachmittags punkt 7 Uhr, Generalversammlung beim Wirten Ant. Liesemanns. Tages=Ordnung: 1. Rechnungsablage u. Jahresabschluß, 2. Vorstandswahl. Der Vorstand. Handwerksmeister-Geselschaft Montag, den 3. März, abends 8½ Uhr, bei Herrn Draken. 1. Berichterstattung über verschiedene Vereinsangelegenheiten. 2. Mitteilungen aus der Handwerkskammer. 3. Weiteres vorbehalten. Der Vorstand. Ich sichere Demjenigen eine besondere Belohnung, welcher über den Urheber der gegen mich ansgebreiteten Verläumdung so Auskunft erteilt, daß ich gerichtlich vorgehen kann. Annchen Dückers, Rahser 163. Kaffee, kräftig und reinschmeckend, per Pfund 1 Mk. empfiehlt S. van Neutz, Gr. Bruchstraße. SchwarzeKleiderstoffe # Mohair, uni und gemustert, Satin, Kamm# garn, Cheviot, Crepe, Panama, Alpacca, unvergleichsiche Auswahl, verbürgt gute Qualitäten bei denkbar niedrigsten Preisen. Die neuesten farbigen sind in hervorragenden Sortimenten am Lager. Kommunion-Anzüge. Nur selbstverfertigte Garderobe, daher hervorragender Sitz, bei allerbester Verarbeitung. Solide echtfarbige Stoffe bei nnerreicht billigen senestenherten-Auzug= u. Hosenkoste für Maaß=Anfertigung sind eingegangen. Diersen. Mobilar= und Haus=Versteigerung. Die Erben der zu Viersen verlebten Eheleute August Friedrichs und Anna Katharina geb. von Cleef, lassen am Dienstag, den 18. März er., durch den unterzeichneten Notar öffentlich guf Kredit gegen Bürgschaft versteigern: a. Vormittags 9 Uhr im Hause Gladbacherstr. 45 hierselbst, Hausmobilien aller Art, insbesondere: Tische, Stühle, Mantelofen,(1 Herd, Betten, 1 Regulatenruhr, 3 Kleiderschränke, 1 Waschkommode, 1 Vertikow, Spiegel 2e., ferner 1 Ladenregal mit Spiegel, 1 fast neue Backmulde, 1 große Leiter, 1 Schiebkarre, b. Nachmittags 4 Uhr im Wirtschaftslokale des Herrn Wilh. „ Pauen, Gladbacherstraße hierselbst, das hierselbst an der Gladbacherstraße gelegeue mit der Hausnummer 45 bezeichnete Wohnhaus mit Hofraum und Hintergebäude, groß 1.68 Ar. Mobilarposten bis 5 Mark einschließlich sind sofort zahlbar. Viersen. Kahlenborn, Notar. Holz=Verkauf zu Süchteln. Montag, den 3. März d. J., vormittags 9½ Uhr beginnend, läßt Herr Franz Holtz von Süchteln aus seinen Waldungen auf den Süchtelner Höhen 110 Nru. Eichen= und Lärchen-Bohnenstangen, 106„ Eichen=Bohnenreiser, 60„ Grandholz, auf Credit gegen Bürgschaft öffentlich verkaufen. Der Verkauf findet bei gutem Wetter an Ort und Stelle, Lobbericher Chaussee, gegenüber dem Rennplatz, bei schlechtem Wetter beim Wirte Steinraths am Denkmal statt. Kempen. Scherer, Justizrat. Wollen Sie etwas Feines rauchen? „Salem Dann empfehlen wir Ihnen „Halem Aleikum“ Wort und Bild desgleichen Form und Wortlaut diese Annonce sind gesetzlich geschützt. Vor Nachahmungen wird gewarnt. 2r Garantiert naturelle türkische HandarbeitsCigarette. Diese Clgarette wird nur lose, ohne Kork, ohne Goldmundstück verkauft. Bei diesem Fabrikat sind Sie sicher, daß Sie Qualität, nicht Konfektion bezahlen. Die Nummer auf der Cigarette deutet den Preis an. Nr. B kostet 8 Pf. Nr. 4 14 Pf. Nr. 5:5 Pf. Nr. 6:6 Pf. Nr. 8: 8 Pf. Nr. 10:10 Pf. p. St. „. Nur ächt, wenn auf jeder Cigarette die volle Firma steht: Orientalische Tabak= und Cigarettenfabrit„Nenidse“. m Ueber fünfhundort Arbeiter.— Zu haben in den Cigarren=Geschäften. HAachener Badeöfen 4“ D.R. R.„ Gebrauch. aun. 0c% HOUBENS Gasheizöfen VVertreter an fast allen Platzen. Wegen Abreise d zu billigsten Preisen folgendes verkauft 1 hochmoderne Entreeoder Verandagarnitur in buntem Rohr, 1 großer Emaillefüllosen, 1 Mantelosen, 2 Gaskronleuchter, drei= und fünfarmig, Stiche, Oelgemälde, Portièren, Ofenschirm 2c. Dülken, Friedrichstr. 25. Die schönste Plättwäsche Geldene Hedaille Paris 1900. erhält man durch Anwendung der weltberühmten amerikanischen von Fritr Schulz jun. Aktiengesellschaft, Leipzig, leicht und sicher mit jedem Plätteisen. Nur echt mit Schutzmarke„Globus“. In Packeten à 20 Pfennig überall vorrätig! Holzverkauf. Am Montag, Id. März, nachmittags 3 Uhr, läßt Herr Jak. Stauten, zu Viersen, in dem Wirtschaftslokale der Wwe. Vereschild, Hamm 79, 21 Nrn. schw. 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Festtage. 13: u Boten oder die Post 1.80 M. vierteljährlich. gebe Psz. vierteljährlich. Preise der Anzeigen: Die 47 mm breite Petitzeile 10 Pie. für auswärtige Anzeigen 15 Pfg. Reklamen * 97 mm breite Petitzeile 40 Pig. Auskunft= und Offerten=Gebühr 25 pse Amtliches und Hauptanzeigenblatt für die Stadt Viersen und Amgegend. Telephon=Nr. 35. Mit der achtseitigen Sonntagsbeilage: Illustriertes Unterhaltungsblatt. und Verlag von J. H. Meyer in Biersen. Für die Redaktion verantwortlich Wilhelg. Meyer Zweites Blatt. * Wochenschau. Viersen, 1. März 1902. #in Schauspiel wie die deutsche Prinzenfahrt der nordamerikanischen Union es bietet, ist in Eigenart noch nicht dagewesen. Daß bei fürstlichen Bein monarchischen Staaten eine größere oder kleine Beentsteht, und in neuester Zeit ist die letztere meist eine ein Ergebnis der Häufigkeit, ist selbstverständlich; daß Reise eines regierenden Herrn in das Gebiet einer Republik Ereignis aus politischen Gründen werden kann, haben die ssen der Welt gezeigt, aber daß ein Zufallsbesuch eines rdigen Prinzen, der keinen direkten Anlaß von bestimmtung hat, ein derbes, nüchternes republikanisches Volk, die Yankees, in solchen Begeisterungssturm, beinahe in Aufruhr versetzt, das ist doch noch nicht dagewesen. Es als ob die Nordamerikaner darauf gewartet hätten, tüchtig ihrer Lunge und Kehle Arbeit zu verschaffen, nur Wenige, Präsident Roosevelt und andere hochstehende n, haben doch im persönlichen Verkehr mit dem Bruder des tschen Kaisers die Gewißheit erlangen können, einen Mann echtem Schrot und Korn vor sich zu haben. Diese Herren haben wohl stets genau gewußt, daß die deutsche Reichsregierung andere ist, als sie früher so häufig von der sogenannten n“ Presse dargestellt wurde, in Aeußerungen, welche auf Unkenntnis deutschen Wesens schließen ließen. ist selbstredend, daß die Erwartung, endlich einen Prinzen zu die sich vielfach in recht naiven, selbst komischen Anschauäußerte, sehr dazu beigetragen hat, von vornherein eine ge* Stimmung zu erzeugen. Den praktischen Amerikanern, recht gut wissen, daß ihnen noch Manches von ehedem" an mieren und Auftreten geblieben, ist das Herz mit dem Kopf laufen. Sie haben sich unter einem Prinzen und seiner rscheinung Wunder etwas Erhabenes vorgestellt, und ale für Alles sofort ein Verständnis hatte, sich gab, als ob Jahre lang in Amerika gewesen wäre, als ob es so sein da waren die„Geldmenschen" drüben rein aus dem m. In unserm loyalen Europa wären solche Stürme von nder Begeisterung nicht möglich gewesen, die drüben sich machten Zu unserer Freude, gerade weil hier keine scharfinen politischen Ziele verfolgt werden, können wir auch der Prinz und Admiral Heinrich von Preußen verdiente Empfang: Man kann— int Verhältnis natürlich— seine k ein Gegenstück zu der nennen, die einst sein hoher Vater, ätere Kaiser Friedrich, hatte, nämlich die Sympathieen der utschen für das einige Deutschland zu gewinnen. Der rechte m am rechten Platze vermag Vieles: und vielleicht gibt es in ganz Europa keinen hohen Herrn, der so mit den Amerikanern fertig würde, als Prinz Heinrich, der in der gemütvollen, humor vollen Volksbeherrschung der echte Sohn seines Vaters ist. Von besonderem Interesse ist, daß sich in dem Prinzen und een Präsidenten Roosevelt zwei gleichgesinnte Seelen getrofsen zu haben scheinen. Der einstige Führer der„Rauhen Strandgut. Roman von O. Elster. Nachdruck verdoten Jobst ergriff Gerdas Hand und preßte sie, daß es sie fast schmerzte.„Du hast schon einmal mich merken lassen,“ sprach er in drohendem Tone,„daß du einen ungemessenen Stolz auf den Reichtum deines Vaters besitzt; daß du glaubst ich hätte um sich nur dieses Reichtums willen geworben. Ich warne dich, verda— diesem Glauben fernerhin Ausdruck zu geben. Ich habe um dich geworben, weil ich dir in dankbarer Liebe zugethan war, weil ich glaubte, auch du liebtest mich, und daß ich nicht um keines Vaters Geldes willen um dich warb, soll dir unser zukünftiges Leben beweisen.“ „Ich bin neugierig auf diesen Beweis,“ entgegnete sie trotzig „Ich habe es leider nicht zu verhüten vermocht, fuhr er finster sort,„daß dein Vater meinem Vater eine größere Hypothek über lässen hat. Wir müssen deinem Vater auch dankbar deshalb sein denn das Darlehen verhindert den Verkauf Machnows. Aber, Verda, ich schwöre dir zu, daß ich nichts mehr von deinem und keines Vaters Reichtum für mich begehre; die Verhältnisse Machnows sind jetzt in ziemlicher Ordnung, was noch fehlt, ich will es aus eigener Kraft erarbeiten, und deshalb will ich das Gut nicht fremden Händen überlassen, sondern selbst wirtschaften, und wenn zu mich liebst, wirst du mir zur Seite stehen, daß wir nach einigen JZahren vor deinen Vater treten und sagen können: Aus eigener sroft haben wir uns eniporgearbeitet— wir brauchen deinen Bechtum nicht: i Gerda lachte auf. „Welch phantastische Idee! rief sie spottend. „Gerda? # Ja, eine phantastische Idee,“ fuhr sie erregk fort.„Du wirst uur in der That nicht zumuten, daß ich darauf eingehe? Ich bin geeignet, die Landwirtin zu spielen, die Milchkannen und m Hühnerhof zu versorgen und die Rechnungen über die verkaufte Milch und die Eier zu führen.“ Es lag ein bitterer Hohn in ihren h entflammte. # Was meine Mutter ihr ganzes Leben gethan hat, zu der Ardeit wirst du auch noch gut sein,“ stieß er heftig hervor.„Ich on der Herr hier im Hause— ich habe zu bestimmen!“ er hatte sich zu weit hinreißen lassen, er verstummte vor hrem erstaunt=stolzen Blick. „Welch ein Ton?“ fragte sie.„Bedenke— noch bin ich nicht Frau!“ Gerda Von deinem Betragen, deinen Entschlüssen über unser künf Leben wird es abhängen, ob ich es jemals werde.“ Worten, der seinen Zorn gen haschen, dem Streben nach Millionen gerade eine solche Frischheit des Geistes bewahrt, wie der deutsche Prinz, der von aller europäischen Uebergescheidtheit und von den Einflüsterungen der Dame Etikette wenig angekränkelt ist. Kernfeste Männer, das sind Beide! Und zu ihnen könnte gut und gern der deutsche Kaiser zehören, wenn es möglich wäre, daß die kaiserliche Majestät sich o frank und frei im Volksgetümmel bewegen könnte, wie sein Bruder. In Newyork und Washington mag man wohl mehr als einmal darüber gesprochen haben, ob nach diesem Empfange des Prinzen der Kaiser nicht einmal selbst Amerika besuchen werde. Aber was nicht möglich ist, ist nicht möglich. Der Gast der nordamerikanischen Union hat noch manchen Festtag auszukosten, viel Ruhe wird es in den Tagen bis zum 11. März, wo die Rückfahrt angetreten wird, nicht geben. Milliardäre und Straßenjungen, Zeitungsmenschen und hohe Politiker haben ihm die Hand geschüttelt, geredet, gegessen, getrunken und gesungen, also genug und übergenug. Nach Allein bleibt die Hoffnung, daß die ausgesprochenen Wünsche sich auch erfüllen und eine ruhige Achtung, die auf Gegenseitigkeit beruht, zwischen Amerikanern und Deutschen in Zukunft herrschen möge. An allerlei Intriguen, besonders von britischer Seite, die junge deutschamerikanische Freundschaftssaat im Keime zu ersticken, hat es nicht gefehlt, sie ist entsprechend gekennzeichnet worden. Wir wollen daher annehmen, daß auch dann, wenn die zierliche und kluge Miß Alice Roosevelt, die Taufpathin der deutschen Kaiserhacht, einmal nicht mehr im Vordergrunde des amerikanischen und europäischen Interesses steht, sie ist neben dem Prinzen Heinrich wie eine Prinzessin von Geblüt gefeiert worden, drüben daran gedacht wird, wie dieser Anlaß persönlicher Aufmerksamkeit des deutschen Kaisers die guten Beziehungen zwischen den beiden Völkern vertiefen half. Während es in Amerika hoch her ging, war es bei uns still. Die schönen Wintertage haben eine frischere und frohere Stimmung aufkommen lassen, die sich, auch wenn es noch nicht so ist in Handel und Wandel, wie es sein sollte, doch nicht gern von unnötigen Zukunftssorgen bedrücken läßt. Der Reichstag hat ein paar Tage pausiert, um seiner Zoll(f=Kommisston Zeit zu verschaffen, eine gewisse Klärung her beizuführen. Es ist aber nichts anderes erreicht, als die Feststellung der Thatsache, däß in der Reichstagskommission nichts Festes erzielt werden wird, die definitive Vereinbarung also dem Plenum überlassen bleiben muß. Denn die Annahme der Kompromiß=Vorschläge über die landwirtshaftlichen Zölle, die in der Kommission erfolgte, ist nicht von praktischer Bedeutung, weil die verbündeten„Regierungen es abgelehnt haben, über die Bestimmungen ihres eigenen Entwurfes hinauszugehen. Feststeht nun allerdings, daß im Reichstage eine„landwirtschaftliche" Mehrheit vorhanden ist, welche die Vorschläge des Regierungs=Entwurfes für zu niedrig erachtet, und wenn die Mitglieder dieser Mehrheit ihre Anschauungen nicht ändern, dann mag es so kommen, wie im preußischen Abgeordnetenhause bei der Kanalvorlage, der Reichstag geht resultatlos auseinander. Vielleicht, daß es sich die Herren dann bis zum Herbst anders überlegen, vielleicht aber auch, daß die ganze Sache einstweilen auf sich beruhen bleibt Es ist bereits das Wort von der agrarischen Seite in der Kommission gefallen „Wenn die Wünsche der Landwirtschaft nicht befriedigt werden haben wir kein Interesse an der Weiterberatung.“ Das ist ein Sie wandte sich hochmütig ab. Er wollte ihr nacheilen, aber dann stampfte er leicht mit dem Fuße auf und ging in der entgegengesetzten Richtung fort, die schmale Treppe hinuntersteigend die zum Strande führte.. In seinem Innern gärte ein Sturm des Schmerzes, der Entrüstung. In seinen heiligsten Empfindungen sah er sich verletzt, enttäuscht; seine edelsten Entschlüsse sah er verspottet und verhöhnt, und seine redlichsten Absichten wurden verlacht, verachtet „Ach, mir ist recht geschehen,“ murmelte er bitter vor sich hin als er an dem Strande stand und auf das jetzt aufgeregt heran rollende Meer blickte, dessen Wellen seine Füße bespülten und ihn mit Schaumspritzen übergössen. „Mir ist recht geschehen— weshalb habe ich mich verkauft. Ich wollte wenigstens mich vor mir selbst wieder ehrlich machen ich wollte mich aus den Banden des Geldes befreien— doch die goldene Kette ist stärker als ich———.“ In finsteren Gedanken versunken verfolgte er den schmalen Pfad, der am Strande entlang führte und auf die Sanddüne mündete, welche den Hafen von Klein=Machnow begrenzte. Der Abend sank rasch nieder! Dickes, weißgraues Gewölk ballte sich am nordwestlichen Horizont zusammen, eine dumpfe Schwüle lagerte auf Land und Meer die nur zuweilen von einzelnen heftig daherjagenden Windstößen unterbrochen wurde. Eine geheimnisvolle Gewalt schien das Meer zu erregen, langen schaumgekrönten, schwarzblauen Wellen rollte es von wei her gegen den Strand heran; mit donnerndem Getöse überstürzten sich die Wogen an dem steinigen Gestade, spritzten den weißen, schaumigen Gischt hoch empor und überfluteten weithin den flachen Strand von Klein=Machnow. Die Fischerflottille von Klein=Machnow floh eiligst dem schützen den Hafen zu, in dem sich ein lebhaftes Treiben entwickelte. Die Fischer zogen ihre Bote an das Land und befestigten sie dort mit starken Ketten. Die Bade=Gesellschaft stand dichtgedrängt auf der Promenade und sah neugierig dem Schauspiel zu. Jobst wollte sich nicht in die Menge mischen. Er fürchtete. seinem Vetter Ewald zu begegnen, dessen kalten, spöttischen Blick er nicht ertragen konnte. An einem einsamen Punkte des Strandes ließ er sich auf ein Felsstück nieder und starrte finsteren Auges hingus auf die dunkle, schäumende, rollende See. Der Aufruhr der Wellen, der Lüfte, er paßte so recht zu dem Sturm der Empfindungen in seiner Seele. Dunkel und stürmisch wie die See, lag seine Zukunft vor ihm, erhollt von aufflammenden Blitzen der Leidenschaft, brandend und brausend emporschlagend an den Felsen, die sich ihm entgegentürmten. Ein gewaltiger Riese schien ihm die See zu sein, der sich in vergeblichem Kampfe bemühte, seine Fesseln zu brechen. So würde auch er vergeblich ankämpfen gegen die Fesseln seines Lebens. Sollte er in rücksichtslosem Trotz die Fessel sprengen? Er Ausdruck der Ueberzeugung; aber daß es für die wirtschaftlichen Interessen All=Deutschlands heilsam wäre, wenn es dahin käme, das kann nicht gerade gesagt werden. Ist es auch kein Hangen und Bangen in schwebender Pein, wenn ein Provisorium kommt, „unerquicklich bleibt ein derartiger Zustand immer. Alt=England bekommt größere Sorgen, je näher der Termin der Königs=Krönung heranrückt. Es ist schon leicht gesagt, daß die Feste gefeiert werden müssen, wie sie fallen, aber wenn man in froher Stimmung sein soll und muß jeden Augenblick denken, daß ein Depeschenbote mit einer Hiobspost zur Thüre hineinkommt, dann wollen die besten Speisen nicht munden und schmeckt der feinste Wein sauer. Und so stehts heute! Es ist unzweideutig bekannt geworden, daß all die unbestimmten eng lischen Meldungen seit dem berühmten Durchbruch Dewets durch den„englischen Drahtzaun“ eigentlich nichts als verheimlichte Erfolge der Buren waren. Wiederholte Schlappen der britischen Truppen waren zu verzeichnen und selbst Lord Kitchener, der seinen Offizieren einmal zeigen wollte, wie es gemacht wird, hat gar nichts erreicht. Die Buren haben offenbar herausgefunden, wie sich die von den englischen Blockhauslinien drohenden Gefahren vermeiden lassen, und sie bewegen sich wieder mit großer Ungeniertheit. Wahrscheinlich ist aber auch, daß sich das Herumhocken in den Blockhäusern, zu welchem der größte Teil der englischen Söldaten verurteilt worden ist, bitter zu rächen beginnt. Solches Stillsitzen ist für junge, kräftige Leute eine größere Strapaze, als tüchtige Märsche, sie werden steif dabei. Und wie mag es mit der Verpflegung stehen, wenn es den Buren dann und wann gelingt, die Schienenwege zu sperren? Von neuen Friedens=Verhandlungen ist gesprochen worden und wieder sollte es nicht wahr sein. Aber wir meinen: Einst wird kommen der Tag, an dem auch Ehren=Chamberlain mürbe geworden ist! Die Franzosen haben den 100. Geburtstag ihres„großen“ Dichters, Patrioten und Politikers Victor Hugo mit großer Feierlichkeit begangen, aber es finden sich selbst in Paris nicht wenige strenge Kxitiker, die meinen, des Guten sei etwas zu viel gewesen. Gewiß stand Victor Hugo zu Zeiten groß da, aber seine maßlose, echt französische Eitelkeit ließ ihn später auch reichlich oft zum albernen Schwadroneur werden. So sind seine heftigen Angriffe auf Deutschland 1870—71 und später beinahe schon ein Zeichen von Ueberspanntheit und Größenwahnsinn. Die Pariser machte er durch derlei Phrasen halb toll vor Freude, sonstwo in der Welt ist er einfach ausgelacht worden. In Italien hat die stattgehabte Ministerkrisis gezeigt, wie wenig fest fundiert noch immer das parteipolitische Leben dort zu Lande ist. Das Ministerium hat seine Thaten in den letzten Wochen ins allerhellste Licht gesetzt, und als zum allerersten Male die Probe auf das Exempel gemacht werden sollte, da versagte die Maschienerie! So lange es in der italienischen Politik blos nach dem Rezept geht: Eine Hand wäscht die andere!" und von wirklicher Uneigennützigkeit so unendlich wenig zu verspüren ist, wird es auch nicht anders werden. Und mehr oder weniger stehts so in allen südlichen Ländern. Die Madrider Regierung versichert triumphierend, daß es mit den Krawallen in Katalonien vorbei sei. Man kann nur fragen, wie lange? Die Zustände in Spanjen sind unter aller Kanone, und so schwer die Gewaltthaten verurteilt werden müssen, Hunger und heißes Blut machen Vieles erklärlich, wenn auch nicht entschuldbar. konnte es— noch fühlte er die Kraft dazu— aber er vernichtete. mit seinem Leben das Dasein seiner Familie, seiner Eltern, seiner Schwestern. Hob er das Verlöbnis mit Gerda auf, dann mußte er als Ehrenmann auch die Schuld zurückzahlen, die sein Vater hei Friedrich Brückner eingegangen war. Er wußte es nur zu gut, daß Brückner seinem Vater nach der Verlobung Gerdas mir ihm einen freien Kredit eröffnet, und die Bücher seines Vaters belehrten ihn, daß sein Vater diesen Kredit in hohem Maße in Anspruch genommen hatte.. Seit Jobst die Leitung der Geschäfte seines. Vaters in die Hand genommen, war nicht die geringste Summe mehr entliehen worden— aber die übernommene Schuld war schon so groß, daß die Rückzahlung unmöglich wurde ohne gänzlichen Ruin. Und konnte ex es verantworten, diesen Ruin seines totkranken Vaters herbeigeführt zu haben? Nein, nein, und wenn er unter der Last zusammenbrechen sollte, er mußte ausharren— er hatte sich das unzerreißbare Neu selbst um die Füße geworfen, Es war dunkel geworden. In schweren Stößen jagte der Sturm daher.- Die finstern Wolken hingen fast auf das Wasser hernieder; jäh zuckten die Blitze auf, und weithin rollte in majestätischen Akkorden der Donner. Große Tropfen klatschten nieder, und in wenigen Minuten würde der niederrauschende Regen den Abend in finstere, imdurchdringliche Nacht verwandeln. Dabei schlugen die Wogen donnernd an den Strand und brausten in gewaltiger Sturmesmelgdie daher ein furchtbares Chaos von Tönen heulte und pfiff in der dunklen Luft, als jagte das wilde, gespenstige Heer über Erde und Meer. Doch da— krachte da nicht ein Böllerschuß durch das Unwetter? Blitzte es dort hinten an dem Riff, an dem, die Wellen weißschäumend in wilder, gieriger Wut emporspritzten, nicht wie Jobst spräng empor. Ein Vlitz flammte auf und übergoß das Meer auf kurzen Moment mit fahlem Licht. Deutlich sah Jobst ein mit den Wellen ringendes Schiff— einen jener Dampfer, welche alltäglich hier vorüberfuhren nach der Insel Rügen und weiter nach Kopenhagen. War der Dampfer dem gefährlichen Riff zu nahe gekommen?— Dann war es verloren!—— Jobst raffte sich auf und eilte dem Hafen, von KleinMachnbw zu. * 1 4. K a p i t e l. Am Hafen war eine große Menge Menschen versammelt, welche trotz Sturm und Regen mit gespanntester Aufmerksamkeit den Kampf des Dampfers mit dem Wind und den Wellen beobachteten. Auch viele Badegäste hatten sich herausgewagt und bestürmten die alten erfahrenen Fischer und Frauen. Mürrisch und einsilbig Englische Mörder vor Gericht. Aus Pretoria, 31. Januar, schreibt ein Mitarbeiter der Gladbacher Ztg. Vor etwa 2 Monaten berichtete ich Ihnen über das Erschießen von gefangenen Buren seitens einiger Offiziere der „Bushveldt Carbineers", einer Freiwilligen=Truppe, welche im nördlichsten Distrikt des Transvaal ihre segensreiche Thätigkeit entfaltete. Die Offiziere der Carabineers schickten, wenn Gefangene gemacht worden waren, bei jeder Gelegenheit die Patrouille fort, und sobald diese außer Gesichtsweite war, erschossen sie die Gefangenen mit ihren Revolvern und Carabinern. Die Erklärung, welche den Mannschaften gegeben wurde, war nachher stets die, daß die Buren hätten entfliehen wollen. Die Unteroffiziere und Mannschaften des Corps, waren über diese Vorfälle selbst in höchstem Maße aufgebracht, und wütend über die Offiziere. Endlich wurde die Sache in Pietersburg bekannt und erregte dort nicht wenig Bestürzung. Der Platzkommandant sowohl wie der Provost=Marschall waren seither mit größter Ausdauer thätig, um dieselbe zu untersuchen und die Schuldigen zu ermitteln. „Am letzten Mittwoch, den 22. ds., begannen nun die Verhandlungen gegen die Mörder vor einem Kriegsgericht in Pietersburg. Es wird versichert, daß die Verhandlungen in vollster Oeffentlichkeit geführt werden. Wir wollen dies gern glauben, aber bei der gegenwärtig bestehenden strengen Zensur aller Briefe, ZeitungsMeldungen usw. ist es erklärlich genug, daß bisher noch gar nichts über den Gang und die Resultate des Verfahrens bekannt gewor den ist. Ein Beweis dafür, wie streng die Zensur gehandhabt wird, ist, daß noch keine einzige südafrikanische Zeitung den bevorstehenden Proceß und überhaupt das ganze sraurige Vorkommnis auch nur mit einem Worte erwähnte. Es muß übrigens eine Menge Zeugen vernommen werden; die Verhandlungen dürften sich daher lange hinziehen, mindestens 10—14 Tage. Möglich, daß nach Beendigung derselben die Behörden eingehendere Berichte darüber veröffentlichen, aber was wir bisher von der„vollen Oeffentlichkeit" gesehen haben, in welche diese unerhörten Vorkommnisse verhandelt werden sollen, ist nicht vielversprechend. Wie üblich, hat diese Geheimnisthuerei nur den=Erfolg gehabt, die Gemüter hier noch mehr als nötig zu erhitzen, und da nun doch ziemlich viel von der Angelegenheit, wenn auch nur gerüchtweise, bekannt geworden ist, so fehlt es nicht an den größten Uebertreibungen und den lügenhaftesten Berichten. All diesem hätte durch Bekanntmachung der Thatsachen von vornherein die Spitze abgebrochen werden können... 6 68— Immerhin darf man zu dem englischen Rechtsgefühl und der bekannten Strenge von Lord Kitchener das Zutrauen haben, daß den betreffenden Offizieren, wenn sie schuldig befunden werden, eine strenge Strafe gewiß ist Vor Kurzem ergab sich ein Burenführer, der von den Engländern mehr gefürchtet wurde, als dies die Meinung seiner eigenen Landsleute rechtfertigte. Es ist dies der General Ben Viljoen, eeiner der Generale, welche dem General=Kommandanten Louis Botha unterstanden. Es heißt, er sei gefangen genommen worden, doch ist bekannt, daß er schon seit längerer Zeit mit den, Engländern geliebäugelt hat. Er unterhielt eine lebhafte Korrespondenz mit dem anglischen General in Middelburg, der ihn sogar mit zenglischen Zeitungen versorgt haben soll, und es wird versichert, daß Viljoen sich jedesmal über bodenlose Unregelmäßigkeit beklagte, wenn er seine Zeitungen nicht pünktlich erhielt. Es ist daher verständlich wenn man in hiesigen burenfreundlichen Kreisen der offiziellen Nachricht vorn Viljoens Gefangennahme nicht glaubt. Es verlautet hier sogar von sonst glaubwürdiger Seite, daß er von Louis Botha wegen diverser Fehler seines Amtes als Generat enthoben worden fet, und da es bekannt ist, daß er sehr ehrgeizig ist, so wird angegeben, dies sei der Grund, warum er sich ergeben habe. ihre wichtigsten Rohmatexialien, welche den Ruin der mittleren und kleineren Brauereien herbeiführen muß. Die Versammlung spricht die bestimmte Erwartung aus, daß die Abgeordnbten für Rheinland und Westfalen des Reichstages, nachdem ihnen durch eine Deputation die ungeheure Schädigung des Brauerei= und Mälzereigewerbes nachgewiesen ist, für die Interessen desselben eintreten werden. Neuß, 27. Febr. Mitte Oktober v. Jahres, also vor mehr denn 4 Monaten, wurde Neuß und seine weitere Umgebung durch die Nachricht überrascht, daß die Stadtverordneten unserem Gemein wesen ein neues Oberhäupt zugedacht haben. Die Wellen der Erregung gingen ziemlich hoch, aus der Brandung ist aber der neue Bürgermeister noch nicht aufgetaucht. An maßgebender Stelle scheint sich ein Stück Berliner Oberbürgermeisterwahl im Kleinen abzuspielen, man weiß anscheinend noch nicht, was man thun soll. Wird der Gewählte bestätigt, dann triumphiert die Mehrheit der Stadtverordneten ob des staatlich sanctionierten Putsches, wird er nicht bestätigt, dann tritt man dem Gewählten auf die Füße, der dies vielleicht nicht mit Unrecht als einen Akt der Ungerechtigkeit ewupfindet. Da die Zeit aber drängt, weil das Mandat des jetzigen Bürgermeisters dem Ablauf mahe ist, so liegt eine baldige Lösung der Angelegenheit im Interesse aller Beteiligten. D. G.=A. Düsseldorf, 27. Febr. Die Schwurgerichtsrolle für die 2. Session in diesem Jahre ist mit folgenden Sachen besetzt: Montag, 10. März, Tagelöhner Ant. Gerritz aus St. Tönis jwegen Urkundenfälschung; Dienstag, 11. März, Näherin Jakobine Becker und Schneider Franz Simon aus Düsseldorf wegen-Verbrechens gegen das keimende Leben; Mittwoch, 12. März, Handlanger M. Rommerskirchen und Arbeiter Johann Marins Ruyters zu Düfseldorf wegen Verbrechens gegen die Sittlichkeit. Es kommen noch inige Sachen auf die Rolle. Düsseldorf, 27. Febr. Einen unerwarteten Fund machte man gestern auf einem Speicher des Derendorfer Betriebsbahnhofes hierselbst. Man entdeckte eine Kiste mit sorgfältig in Etuis verpackten Erinnerungsmedaillen an die Eröffnung der festen Eisenbahnbrücke der Düsseldorfer=Neußer Linie über den Rhein bei Hamm. Die broncenen Münzen zeigen auf der Vorderseite die Bildnisse König Wilhelms I. und seiner Gemahlin, auf der Kehrseite die neue Rheinbrücke und den Vater Rhein, sowie die Jahreszahl 1868—1870, in welcher Zeit die Brücke errichtet wurde. Weshalb man vor 30 Jahren diese Erinnerungsmedaillen nicht vereilt hat, konnte nicht festgestellt werden. — Die Zahl der von unserer Stadtverwaltung beschäftigten Arbeitslosen ist zur Zeit auf 1800 angewachsen. Köln, 27. Febr. Heute früh ging vom Güterbahnhof Gereon ein eigens zusammengestellter Militär=Sonderzug mit Abteilungen Infanterie, Kavallerie und Artillerie nach Krauthausen bei Düren. ab. Es handelt sich um eine, den Verhältnissen des Ernstfalles möglichst entsprechende Verlade= und Entlade=Uebung gemischter Waffen Das aus Mannschaften des 65. Infanterie=Regiments, des Deutzer Kürassier=Regiments und des Feldartillerie=Regiments Nr. 59 mit vier Geschützen bestehende Detachement, das auf offener Strecke zwischen Jülich und Krauthausen entladen wurde, veranstaltete in dem dortigen Gelände eine Winter=Felddienstübung gegen Truppen der Garnison Aachen und die Unteroffizierschule Jülich. Nach Beendigung der Uebung kochten die Truppen im Freien ab. Die Rückbeförderung der Truppen der Kölner Garnison erfolgte mit der Bahn am Abend. Essen, 27. Febr. Ein Kammerjäger, der betrunken nach Hause käm, wollte seine Frau und seine Kinder mißhandeln. Als diese n ein Nachbarhaus flohen, bereitete er sich in seiner Wut einen Gifttrank. Man fand ihn tot auf einem Stuhle sitzend. K. Vztg. Gelsenkirchen, 27. Febr. Ein schrecklicher Unglücksfall hat sich auf der Zeche„Rheinelbe“ ereignet. Der im Schacht beschäfKrefeld, 27. Febr. Eine Versammlung des Vereins für Brauereien und Mälzereien, die heute hier stattfand und aus allen Teilen der Rheinprovinz und Westfalens rege besucht war, nahm nach eingehender Erörterung gegen die geplanten Zollerhöhungen für Gerste, Malz und Hopfen folgende Resolution an:„Die heute im Saale der Königsburg zu Krefeld tagende Versammlung rheinischwestfälischer Brauereien und Mälzereien protestiert auf das entschiedenste gegen die geplanten bedeutenden Zollerhöhungen für tigte Maurer Mösius geriet so unglücklich zwischen den Förderkorb und die Schachtzimmerung, daß er buchstäblich in Stücke gerissen wurde. Mettmann, 27. Febr.„Schärlach. In tiefe Trauer wurde die Familie Clemers, hierselbst am Quantenberg wohnend, versetzt Ihre drei einzigen Kinder, zwei Knaben von 7 und 9 Jahren und München, 28. Febr. Die Münch. Neuest. Nachr. der Nordsüdexpreß aus Berlin gestern Abend 20 Minuten Regensburg fuhr, wurden zwei Fenster des Speisewagen Geschossen oder Steinwürfen getroffen. Das eine Fenster eine kleine runde Oeffnung, wie von einem glatten Kugelge das andere ist mehr zertrümimert. Am Tische hinter diesem ster saß gerade die Prinzessin Friedrich Karl von Preußen, die auf der Reise nach Florenz sich befand. Die Glassplitter flogen## der Prinzessin und ihren Tischnachbarn vorbei; niemand wurtverletzt. K. Vztg. Dinkelsbühl, 27. Fehr. Ein großes Brandunglück betraf am Mittwoch unsere Stadt. Vormittags 8 Uhr entstand Feuer. Noch ehe die Feuerwehr zur Stelle war, barst die Giebelmauer des nebst der Scheune in Brand geratenen, in der Nördlingerstraßgelegenen Wohnhauses des Oekonomen Pfanz und begrub eine Anzahl zur Hülfe herbeigeeilter Nachbarsleute unter ihren Trümmern. Bald darauf konnten durch die Feuerwehr und die frewillige Sanitätskolonne eine Reihe Leicht= und Schwetverwundet# geborgen werden, aber auch nicht weniger als 12 schrecklich ver stümmelte und verkohlte Leichen wurden bis am Abend aus der Trümmern hervorgeholt. Als Grund, warum die Giebelmau so unerwartet schnell einstürzte, wird angeführt, daß das Feuer schon länger im Innern des Hauses wütete, die Bewohner abm anstatt die Feuerwehr zu allarmieren, selbst zu löschen versuchten, bis die Mauer nicht mehr Widerstand leisten konnte und ein stürzte. 3 Pesth, 27. Febr. Hier wurde ein Artillerist beim Einwechsen falscher Kronenstücke betroffen. Die eingeleitete Untersuchung e gab, daß in der Büchsenwerkstätte der Kaserne des 4. Artillerie regiments aus Zink massenhaft Kronenstücke hergestellt wurden Die Verwertung der Falschstücke wurde von zwei Soldaten und deren Geliebten besorgt. Die verdächtigen Personen wurden verhaftet. K. Vztg. Ueber die zunehmende Kunzsichtigkeit ur Jugend sprach der bekannte Augenarzt Prof. Herm. Cohnlau dieser Tage im Berliner Verein für Schulgesundheitspf Er gedachte zunächst seiner vor fast 40 Jahren vorgenomme. Augenuntersuchungen an 10000 Schulkindern, die zu dem gebnis geführt haben, daß nicht nur die Procentzahl der sichtigen von der Dorfschule bis zum Gymnasiunr stetig zuni ondern daß auch die Zahl der Kurzsichtigen und der chnittsgrad der Kurzsichtigkeit von Klasse zu Klasse steigt. Resultat wurde durch Nachuntersuchungen bei fast 300000 dern in allen civilisierten Staaten bestätigt. Die neueren schungen wenden sich mehr der Sehschärfe zu. Unter den Mittelz gegen die Schwächung der Sehkraft spielt eine wichtige Rolle d# Vermeidung schlecht gedruckter Bücher und Zeitungen. Wichtig der von Schubert eingeführte Begriff der„Druckdichtigkeit", der Anzahl der auf einem bestimmten Raum befindlichen## staben. Vortragender hat, wie es in einem Bericht der Nat.= heißt, berechnet, daß die Mindestgrößen der Buchstaben und der Zwischenräume nur dann vorhanden sind, wenn man durch ein in eine Karte geschnittetenes 1 Quadratcentimeter großes Loch um zwei Zeilen sieht. Auch die verschiedenen Grade der Druckerschwärze sind nicht ohne Einfluß auf das Auge, ebenso das Grad der Helligkeit, da sonst der beste Druck nichts nütze. Eine GeneralLichtrevision müßte in sämtlichen deutschen Schulen vorgenon men werden, und zwar von Schulärzten. Bei der Eröffnung d Schulkonferenz im Dezember 1900 sagte der Kaiser:„Die stat schen Angaben über die Verbreitung der Kurzsichtigkeit sind haft erschreckend. Bedenken Sie, was uns ein Nachwuchs für Landesverteidigung erwächst! Ein Mann, der seine Augen brauchen kann, wie will er nachher viel leisten? Da geschritten werden; ich erkläre, es geht nicht so weiter!“ schloß mit dem Wunsche, daß diese Worts des Kaisers beherzig und vor Allem die schlechten Schulbücher nach und nach aus de Schulén entfernt werden mögen. 4us e 9 K ein Mädchen von 12 Jahren, waren an Scharlach erkrankt.„Kurz nach eingetretetener Besserung trat bei allen ein Rückfall ein, in Folge dessen die Kinder innerhalb drei Tagen starben. Trier, 27. Febr. Die schwedische Musikantenbande, welche von der französischen Grenzgendarmerie bei Diedenhofen über die Greuze zurückgejagt worden war, traf gestern Abend hier ein und wurde heute früh über Hamburg nach ihrer Heimat abgeschoben. Bereits am 18., 13., 14. und 15. März findet die Enscheidung über die großen Gewinne der vierten Siebengebirgt. Lotterie, von 125000 Mark, 75000 Mark, 50.000 Manl. 20000 Mark, statt, denen sich weitere 13 996 Treffer von 10.000 Man bis herab zu 10 Mark anreihen. Die Siebengebirgs=Lose— das Ganze## M. 4.20, das Halbe zu M. 2.10— finden wieder derart guten Absatz. sowohl beim General=Debit Lud. Müller& Co. in Berlin, Breitestraße als auch bei deren Verkaufsstellen vor Ziehung ausverkauft sein wird. Ziehung findet, wie bisher, zu Köln am Rhein an den ol öffentlich statt. de Ia antworteten diese, denn sie liebten es nicht, in solchen gefahrvollen Augenblicken nutzlose Worte zu verlieren, wo jeder Moment sie zur energischen Thätigkeit aufrufen konnte. Dicht gedrängt in ihren wasserdichten Theerjacken, den gewaltigen Südwester auf den grauen Köpfen, trotz Sturm und Regen' die kleine dampfende Pfeife zwischen den fest zusammengepreßten Lippen, umstanden die Fischer den Hafenmeister, der, das Fernglas vor dem Auge, den Dampfer beobachtete. Die aufflammenden Blitze zeigten die gefahrvolle Lage des Schiffes, dessen Maschine nicht stark genug war, um gegen die Macht des Sturmes und der heranrollenden, hochgehenden See anzukämpfen. Der starke Wind und die schwere See drängten den Dampfer mehr und mehr dem Lande zu. Jobst kannte den Hafenmeister schon von seiner Knabenzeit her. Er trat an den alten Seemann heran und fragte ihn: „Wie ist's, Hafenmeister, ist der Dampfer wirklich in Gefahr?“ . Der Alte ließ sein Fernrohr sinken und schaute Jobst sehr erstannt an. „Sie fragen noch, Herr Baron?— Ich habe selten solch schwere = S e c e r l e b t. I c h w e i ß a b e r a u c h n i c h t, w a s d e r D a m p f e r h i e r s o nahe am Strande zu thun hatte. Wäre er auf hoher See geblieben, würde er dem Sturme erfolgreicher Widerstand leisten können.“ „Vielleicht wollte er Gäste landen—.—“ „Ja,'s ist möglich. Vielleicht suchte er aber auch noch vor dem Sturme unseren Hafen zu gewinnen und wurde durch das Wetter überrascht.— Na, wenn er am Riff vorbeikommt, ist er gerettet; dann befindet er sich in verhältnismäßig ruhigem Wasser ; u n d k a n n d e n H a f e n e r x e i c h e n.“ —Wäre es nicht#n wenn ein tüchtiger Lotse hinausführe?“ Der alte Stemann sah Jobst von der Seite an. „Man merkt sofort, daß Sie kein Schiffer sind, Herr Baron. Wie kämen wir mit unserem Bot jetzt wohl gegen die See auf? Ja, wenn wie ein Rettungsbot hätten, aber mit einem einfachen Bot ist's unmöglich. Höchstens könnten wir das Riff erreichen aber damit ist nichts gewonnen,“ Die schwarzen Wolken hatte der Wind zerrissen, und gleich aufgescheuchten riesigen Nachtvögeln stürmten, sie auf gewaltigen Fittichen über das aufgewühlte Meer und schoben sich am Horizont zu dichten schwarzen Ballen zusammen, aus denen unaufhörlich die Blitze zuckten, hellen Schein auf die dunklen Wogen werfend. Aber der Regen hatte wenigstens aufgehört und der letzte Schein des Tages zusammen mit dem im Osten langsam einvorsteigenden Monde verbreitete eine leichte Dämmerung, die die Aussicht bis zu dem Riff und dem kämpfenden Dampfer gestattete. Wildschäumend überstürzte sich die Brandung an den scharfen Felsen des Riffes, das schützend gleichsam sich der Bucht von Klein=Machnow vorlagerte, aver zu einer furchtbaren Gefahr für die Schiffe wurde, welche sich bei schwerer See dem Hafen nähern wollten. Leichtere Bote glitten wohl bei hohem Wasserstand über das Riff fort oder wurden durch eine Woge hinübergehoben, tiefgehende Schiffe jedoch vermochten das Riff nicht zu passieren und wurden von den Wellen rettungslos zwischen die scharfen Klippenzähne geworfen, wenn as ihnen nicht gelang, das Riff seitwärts zu umfahren. Ein tiefes Schweigen ruhte auf der Menge am Strande. Jeder konnte jetzt den Dampfer beobachten und jeder fühlte die furchtbare Gefahr in der sich das Schiff befand. "'s ist der Stettiner Dampfer," sagte der alte Hafenmeister, „der am Nachmittag von Stettin abfährt und morgen früh in Kopenhagen sein soll. Ob dieser Dampfer aber Kopenhagen jemals erreicht—?“ „Halloh!“ schallte es erschreckt aus hundert Kehlen,„das Sichff ist aufgestoßen!“ Eine gewaltige Woge hatte den Dampfer emporgehoben und ihn mit furchtbarer Wucht dem Riffe zugeschleudert. Man hörte das Krachen und Bersten der Planken und Balken. „Nein,'s ist wieder flott!“ riefen andere Stimmen, als sich der Dampfer noch einma“ wieder emporrichtete. „Er ist verloren“— flüsterte der Hafenmeister,„das Steuer versagt—, sehen sie nur, Herr Baron, wie er hin= und herschwankt, da, jetzt die gewaltige Woge—, es ist aus!“ Wiederum schmetterte die schwele See das Schiff gegen das Riff, daß es in allen Fugen krachte und splitterte. Ein hundert. stimmiges Jammergeschrei ertönte— man sah, wie die Besatzung des Schiffes und die Passagiere nach dem hochgelegenen Teile eilten und sich dort aurlammerten. Tief neigte sich das Schiff auf die Seite, daß man fast das ganze Deck übersehen konnte. Der Mast, die Reling, die Ragen und andere wenig feste Teile der Ausrüstung stürzten krachend über Bord. Aus dem Schornsteine zuckte eine blutrote Flamnielauf, dann ward sie erstickt durch eine weiß=graue, dichte Dampfwolke, die keuchend, ächzend aus den Kesseln emporstieg. Die Wogen schlugen brausend über das Deck und rissen die Tische und Bänke, die Segelstangen und die Bedachung mit fort. Vergebens bemühten sich die Offiziere und einige Matrosen, die Bote zu Wasser zu lassen. Das Schiff schütlelte und stampfte, die Wellen entrissen den Männern die Bote und schmetterten sie gegen die Klippen. „An die Bote, Leute!“ rief der Hafenmeister mit weithin schallender Stimme.„Wir müssen der Mannschaft da draußen Hilfe bringen!". In wenigen Minuten waren mehrere Bote von den kräftigen Männern besetzt. Es bedurfte keines weitern Befehls, keiner Er klärung, jeder wußte, was er zu thun hatte. Es litt Jobst nicht am sichern Strande. Er mußte mit den wetterharten Männern hinausfahren, um den Unglücklichen da draußen Hilfe zu bringen. Eben stand er im Begriff, in ein Bot zu springen, das abstoßen wollte, als er eine Hand auf seiner Schulter fühlte.„Du willst mitfahren, Vetter?“ fragte Ewald von Windheim, der in einem wasserdichten Mantel gehüllt, neben Jobst stand. „Ja, ich kann nicht ruhig hier stehen, während die Menschen da draußen mit dem Tode ringen.“ „Bedenke dein steifes Bein— denke an deine Braut— welche Angst würde sie um dich empfinden.“ Es war Jobst, als zuckte ein spöttisches Lächeln über das sicht Ewalds. Ein Gedanke schoß ihm durch die Seele. war fast jeden Tag auf Schloß Machnow gewesen, bis gekommen— seine Schwestern hatten es ihm erzählt, Gerda hatte dagegen die Besuche gar nicht erwähnt. Sollte zwischen ihm und Gerda getreten sein? Heftig stieß er die Hand Ewalds zurück und fand eben n### Zeit, in das Bot zu springen, als sich die Ruder senkten und da kleine Fahrzeug von einer zurückströmenden Welle erfaßt dun das Wasser schoß. Fast wäre Jobst niedergefallen, wenn ihn der alte Hafen meister, der sich auch im Bot befand, nicht kräftig am Arm er## „Sie hier, Herr Baron?“ „Ja— ich kann nicht anders“ „Gut, gut. Aber setzen Sie sich nieder's wird eine volle Fahrt.— Mehrere Bote wetteiferten, wer zuerst das gefährdete S erreichte. Solange man sich in dem schützenden Hafen befand, i wanden die erfahrenen Schiffer leicht die auch hier hoch gehe See. Als man aber die Molen verließ und hinausschoß in tobende, schäumende See, da galt es einen Kampf um Leben Tod. Schweigend arbeiteten die braven Schiffer. Mit tod## mutigen Augen blickten sie in das schäumende Chaos der WoInl welche die Ruder führten, spannten rspringen. Fest zusammengepreßt waren hastigen Atemzügen hob und senkte sich die e Blicke der Männer zu dem alten ufrecht an der Spitze seines Botes stand weilen seinen Ruderern einen kurzen B zu die Muskeln der an, als sollten sie Lippen, und in has Ab und zu flogen meister hinüber, der die Richtung angab, zurufend.— In den Händen hielt er ein zusammengerolltes Tau zu Wurf bereit. „Noch einmal legt Euch in die Riemen,“ rief er seinen zu,„dann sind wie nah genug, daß ich das Tau dem Dar zuwerfen kann— vorwärts Leute!— Aufgepaßt! Eine welle kommt—“ Gleich einem wilden Tier stützte sich die Woge auf das Bot, als wollte sie es zerschmettern und in der Tiefe begre Aber der Mann am Ruder hatte gut aufgepaßt— ein r## Griff— das Bot fuhr herum— die Woge traf es nicht mit! Wucht, sondern hob es nur hoch empor auf ihrem starken N Pfeilgeschwind schoß das Bot wieder in die Tiefe. Aber nur kurzer Raum trennte das Bot noch vom Dampfer. Der Hafenmeister erhob das Tau. „Achtung!“ rief er mit weithin schallender Stimme, un hohen Bogen flog das kräftig geschleuderte Tau auf des Dampfers. (Fortsetzung Er ranz — Viersen 408 empfiehlt zur Kommunion und Konfirmation reiche Auswahl in Feston= u. Anstandsröcken, hergestellt aus Ferner für Knaben! teuhemden, Cerviteurs, Chemisetts v. 15 Pfa. an. agen von 15 Pfg., Manschetten von 18 Pfg. an. lipse, schwarz und weiß, von 10, 15, 20 bis 65 Pfg. äußchen von 15 Pfg. an. oge Taschentücher von 10, 18 25 und 35 Pfg. geehandschuhe von 75, 90 und 135 Pfg. sthandschuhe, Nachthemde Strümpfe inallen Preislagen soliden Stossen und dauerhafter Feston. Kommunion=Kränze, großes Sortiment, in den neuesten Bindarten, v. 60 Pfg. an. Für eigene Anfertigung: Piqués zu 36, 46, 55, 60 Pfg. per Meter. Köperbiber zu 25, 37, 48 Pfg. per Meter Nessel zu 22, 29,, 30 Pfg. per Meter. Hemdentuch zu 18, 23, 30 bis 70 Pfg, per Meter. 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