N. 192.— 1900 Donnerstag, den 4. Oktober. 55. Jahrgang. Erscheint säglich uuil Ausnahme der Sonn= u. Festtage. Abonnementspreis: durch die Boten oder die Post bezogen 1.80 M. vierteljährlich. Sonntagsausgabe 60 Pfg. vierteljährlich. Preise der Anzeigen: Die 47 mm breite Petitzeile 10 Pfg. für auswärtige Anzeigen 15 Pfg. Reklamen 97 mm breite Petitzeile.40 Pfg. Auskunft= und Offerten=Gebühr 25 Pfg. und Hauptanzeigenblatt für die Städt Viersen und Amgegend. Mit der achtseitigen Sonntagsbeilage: Illustriertes Unterhaltungsblatt. Telephon=Nr. 35. Für die Redaktion verantwortlich Wilhelm Meyer. Druck und Verlag von J. H. Meyer in Vierseg, Ddie Gefahr einer Ueberproduktion. oa forr und fort gearbeiter werden maß, ist auerbings mi derrworklicht machtn Wgeg Schlechte, oder sagen wir, weniger gute Zeiten kommen oft Gefahr zu rechnen, daß wir u. das Ausland, das letztere vielleicht Peking anregt, hat er ein praktisches Mittel gezeigt, wodurch die mis eil Dieb über Nacht! Für Handel und Wandel, für Gewerbe früher, als wir, zu einer Ueberproduktion kommen können, welche nützliche Grundlage gestellt werden können. Den Chinesen ist und Industrie, für Landwirtschaft, und Viehzucht ist, das die gesammten Arbeitsverhältnisse nachteilig beeinflussen muß: jetzt jede Ausflucht genommen, und sie uur####gmn.. klimmste Hemmnis die Erlahmung der Kaufkraft des Publi=] Pessimisten glauben, daß fetten Jahren in regelmäßiger Ab= kennen müssen, ob es ihnen ernst ist mit mis. der die Ueberproduktion, und damit eine wirtschaftliche wechselung wieder magere folgen müssen: Daß die letzten Jahre Reue und ihrer Bereitwilligkeit, Sühne zu sis. in kurzer Frist nachfolgen muß. Fur Landwirtschaft und 1„fette Jahre“ für manchen Industriezweig waren, unterliegt kei= wir es abermals nur mit einer jener Spiegelfechterei zu tyun bzucht ist Mangel an Absatz allerdings nicht zu befürchten, nem Zweifel, viel Geld ist verdient, viel Geld ist zu verdienen ge= haben, in denen die Chinesen Meister sind. die Mengeh von Brodkorn und Lebensmitteln werden ra in geben, aber zu viel Geld ist gewagt. Und die letzteren, Hunderte! Die Frkf. Ztg. faßt ihr Urteil dahin zusammen, daß sie erschland eingeführt, was der heimische Boden erzeugt, wird von Millionen sind es, w uiso immer verkauft, nur die guten Preise für wirklich gute sich wohl bei starken Baren können beeinträchtigt werden, aber schlimmer daran sind muß das Erlahmen der Rauftraft und damtt die ueberprvvul= gwinm daher unn anse#######ldigen nomhatt maInduserie und Gewerbe und demgemäß Handel und Wandel, tion folgen, wenn der Bogen zu straff gespannt wird. Es geht die Vertreter der Mächte in Peking die Schuldigen namhaft ma dem wirtschaftlichen Wege ebenen können, aber da hapert es. Und Kwangsu, sondern nur dessen Ratgeber für die Verbrechen verantda fort und fort gearbeitet werden muß, ist allerdings mit der wortlicht macht. Indem Kaiser Wilhelm Gofahr zu rochnon, daß wir undas Ausland das letztere vielleicht! Pekina anreat. hi hätte, Gesellschaft the.. sitt unter jammervollen Preisen. Gewerbliche Fabrikate waren vor 10 Jahren. ungemein im Preise gefallen, trotz der sehr billigen Lebensmirel herrschte Brodlosigkeit, und die Unternehmungslust war ziemuich auf den Gefrierpunkt heruntergefunken. Werden wir in abschharer Zeit mit neuen Geschäftsstockungen, mit einer allgemeiuen Erlahmung der Kaufkraft rechnen können? iftigen wir uns zuerst mit der zweiten Frage! Eine ErDie Unruhen in China. Das Antworttelegramm Kaiser Wilhelms auf die Depesche des suts chinesischen Kaisers, in der Trankopfer für den ermordeten deut- Hanz eten hiede Die tischen die Schuldigen sind. Nach diesem Telegramm helm an den Kaiser Kwangsu sollte der Eröffnung der Verhandlungen nichts mehr im Wege stehen. In dem nämlichen Sinne äußert sich auch die Auslandspresse, als kräftig, Zusammenschluß„ ine kräftige Förderung erhalten werd e g r a m m e r w ä h n e n w i r n o c h agt, es scheine, als dir Guhrung der Vereinigten Staanium Industriegebieten, wo die Miete eine, bedentende Rolle Blätter aller Schattierungem„ die ,wpeialdemokratischen Organe ten a0, 1167/1. Mächte zur Folge haben, der Amerika beitreten elt, da ist die Einschränkung eine ganz offenbare Erscheinung, machen eine Ausnahme, sind darüber einer Meinung, daß das 12#.—. a., Washington sollte man doch wissen, daß der beutsche Kaustraft des Publikums ist bereits geschwächt, oyge, daß Telegramm des deutschen Kaisers wohl dazu angethan ist, den Kuiser die Ehinapölitik Amerikas mit ihren fortwährenden Wier ane wirkliche wuchtige Preisänderung bei den Lebens: Wirren ein baldiges Ende zu bereiten. Hin und wieder wird an aPantungen und Unentschlossenheiten unmöglich als vorbildmiüteln eingetreten ware. Aber auf anderen Gebieten ist der gedeutet, dem Telegrammt Kaiser Kwangsüs sei mit der deutschen.20p0ytung. In Paris findet die vornehme Fassung nie n d tarte Beantwortung zu viel Ehre erwiesen worden.... der Kaiserdepesche allgemeine Anerkennung. Dem Drück um so starter. Beannbortung zu vier ehle ehwiesen, worden. 2.#### der Kaiserdepesche allgemeine Anerrennung. Dem P####t### Die mannigfachen Verteuerungen in Kohlen und anderen! So meint z. B. die„Nat. Zig.“: Ueber das Trankopfer=Aner-#legramms stimme Frankreich rückhaltslos zu und auch Rußdringend nötigen Konsumartikeln sind bekannt, die Preise der bieten der chinesischen Majestät bedarf es keiner Erörterung, es istI#... ihm unbedingten Beifall. Auch die Londoner Bohnungen erhöhen sich mit den öftentlichen Lasten, die Löhne in dem eigentümlichen Tone amtlicher chinesischer Aktenstücke Hlatter sprechen ihre wärmste Billigung und Bewunderung zu sind gestiegen, Alles, was wir für uns und unsere Angehörigen zu gehalten, bei dem man niemals weiß, ob wirkliche Naivität da d# mTelegramm des deutschen Kaisers aus. Sonderber bleibt ewerben haben, muß teuer bezahlt werden. In solchen Zeiten hinter steckt, oder eine dreiste Heuchelei, die sich insgeheim über die!#u daß Lord Salisbury noch immer nicht die Antwort auf wurde wohl sonst gesagt: Die Konkurrenz wird die Preise wieder fremiden Teufel lustig macht. Der deutsche Kaiser hat in seiner##. Bülnwiche Ryte gerunden hat— herunterdrücken! Heute trifft das wenig zu, weil der Verdienst ein Erwiderung dem chinesischen Anerbieten so viel Ehre erwiesen,1““„ unsäglich schmale“ in sehr vielen Betrieben geworden ist. Es hat wie es im besten Falle verdient, indem er annimmt, daß danach im deutschen Reiche nöch keine Zeit gegeben, wo die mittlere Ge= die Ermordung des deutschen Gesandten nach Gebrauch und Vorschäftzwelt mit so geringen Ueberschüssen sich begnügen mußte, schrift der chinesischen Religion gefühnt werden soll. Aber wäh tigr vur urs„ vehent, und selbst in nicht wenitgen Zweigen der Grobindustrie rend er über dieses Anerbieten mit dem Hinweis dorauf binweg= tent. Ver Haig eten, Tientzen ear Haltung Dentschlands unbebingte bläht für das nach Millionen zählende Risiko keine wirklich an= aeht, daß es für Deutsche und Chriften keine Bebeutung hat, stellt stellt so daß ganz Tientsin der Haltung Deutschlands unbedingte enesene Rente. In der Zeit der Hochflut wurden Neuanlagen ler für die Herstellung geordneter Zustände m Ehina Forderungen Zustimmung gusspricht, Eine P#tufrererisag mn i Srer von wentestem Umfange vorgenommen, die sich als eine Last er=auf, die von Neuem den unwidersprechlichen Beweis der fried- hat der deutsche General v. Hoepfner mit 2000 eien, sobald sich der Absatz vermindert. Was in der Industrie lichen und gemäßigten Ziele der deutschen Politik erbringen. Feldbatterie im füdlichen Teile des kaiserlichen Jagdparks durch wirklich verdient worden ist, das wird sich erst im nächsten Jahre4 Die Köln. Itg. sagt: Die Antwort bewegt sich vollständig in geführt. Tort war eine ewessen, und die Ziffern werden kaum so freundlich dreinschauen, I den Bahnen, die auch in den vorhergehenden Kundgebungen des den. Schan am Tage darauf befand sich General v. Hoepfner auf Der Oberbefehlshaber in Tschili, Graf Waldersee, rechtfertigt das auf ihn gesetzte Vertrauen im vollen Maße, er hat mit den verbündeten Kommandeuren die besten Beziehungen herge1dentschen Reiches befolgt worden ind. Sie ist von größter Ent, dem Marschez um die lebeltzater d..1. ua den Lentichen FumerI schiedenheit in der Frage der Sühne, maßvoll aber in der gefor-swurden niedergebrannt, 150 Boxer, die sich den deutschen Trup Schritte zu nähern wagten, wurden niewie erwartet wurde.„ Nicht nur bei uns, in allen Staaten mit reger industrieller schiedenheit in der Frage der Sühne, maßvoll aber in der gefor-stourorn erfolgter Ausbildung nach audgebraut, eug muner Wilhelm nicht den Kaiser Kiautschau. imem, zwei, drei Jahren herrschte. Daß diese Nachfrage A m sict mehr besteht, weiß ein Jeder, ein Blick auf die Börsenkurn= zige. vielleicht noch wirksame Mittel anzusehelt, um.— z.5 7=761 Stamnkompganie eingestellt worden iettel beweist, welche Unsummen verloren sind, wie viele Millio=(zu einer richtigen Erfassung der Lage zu bringen, die sie sich selbst! Stammkompagnie eingestellt worden rach sestiegen, Wäre heute mehr Biüiges Geld verhonden, geschafsen haben. Das weise BGasheliten her, Koisgrliehgz, Pesche Kianskeng, nacen 3 sische Unternehmungslust, würde nicht wenig rauhe Stellen auf sist, darin ausgedrückt, daß Kaiser Wilhelm nicht den Kaiser Kiantschau. 4 Stiefkinder des Glücks oder„Felieitas“. Original=Roman aus der Gegenwart von Dr. v. Kryzanowki. Weiß. er an den Scharfsinn Angelik's, seinen Lieblingsverwalter, der, obgleich er ihn offenbar betrog, immerhin ein thatkräftiger und strebsamer Landwirt wär. Entlassung überflüssiger Dienstboten, das Wenden der Kleider, das Ausbessern der Hüte, die Sorgfalt, mit welcher schadhafte Möbel durch Blumen und Flitter ersetzt wurden, und die Emsigkeit, So oft der Gutsherr einige Täge Zeit fand, oder so oft die l mit der Frau Martha in Abwesenheit des Gatten jedes kostspielige * G e r i c h t u n d a u c h d e n k l e i n s t e n L u x u s v e r m i e d, u m b e i d e s a u s Nachdruck verboten. Bschegsch und de lich. Gragdanrtit, Krien. Kecteg. cheichne Geshane ich bisches eheste eschche elscescheisenteie ehete elc ie cesichs edl Selce hiate haie laes enteaihen usis hege s heuen eigen scer arenes dan sheus gue de Lalech, der sie gaum Danke für de Ver. Vt, Zu. es hatzi, longenich geichenre bemaliche siest. Los echaltene deate Leid, uach verachet durch den Verichat dre Schierzur dren Neuglein für ihn glühte uno um Stolz gut) bönglichtez, an dos io longt, wax aiste schöne Besizung. Gelegen auf die in Aussicht stehende glänzende Ernta, brachte wieder etwas von jeher sehr sorgfältig be, Behagen in das Haus. Die Dienerschaft, die schon längst den Eaß er einen Talisman, der ihm alle Menschenherzen öffnete. bereot und bieder, mit einem offenen Herzen, erwarb er sich Senns Freundschaft ebenso durch seinen scharfen Verstand u. ind Leberedungskunst, als durch seine ungewöhnliche Hingebung W,.Hüfsbereitschaft für Jeden. „ Auermüdlich und unerschöpflich beschäftigte er sich mit öffentmars Lngelegenheiten und war so recht der Typus eines Polienies, der sich ebenso eifrig für den Verlauf der europäischen AnKrcheiten interessierte, als für die Geschäfte der Gemeinde, Selbst das Wohnhaus wich, ohne den Anspruch auf einen Herrensitz zu etheben, von der Schablone der gewöhnlichen Landhäuser vorkeilhaft ab.„ An Stelle des so häufig angetroffenen langen Gebäudes mit weiß getünchten Wänden und grüner Veranda, erhob sich hier Behagen—„„„ Kopf gehängt, wurde ausgelohnt, die schmutzigen Wucherer, die immer häufiger zum Herrn Präsidenten gekommen waren, stellten ihre Besuche ein. Frau Martha sogar erhfelt eine kleine Summe zu Wirtschafts- und Kleiderausgaben. Hedwig und Helenchen, die beiden blondköpfigen Jüngsten, erhielten eine französische Lehrerin, so daß Felicitas, die sich nur „ o n G n r r H n r n n s H a i i d e s L e n i. mitten im Garten eine zweistöckige Villa, eine Art Schweizerhaus, einzelne Unterrichtsstunden vorbehielt, jetzt mehr Zeit und Freiwelche eintgermaßen an die großstädtischen Villen oder an die vorheit für sich hatte. „ EES., H. inflos neinnorto nehmen Sommersitze der Kaufherren und Industriellen erinnerte. Diesem zwar einfachen, aber äußerst geschmackvollen Wohnhause Die innere Einrichtung und die kostbar und großartig, blitzte Dies machte sie sich zu Nutze und genoß die seltenen Stunden des Glückes, welches ihr die Anwesenheit des Vaters bereitete. Dann begleitete sie ihn durch die Wirtschaft und durch die Felder, Ereine unr d ar. Lonoioirtschaftlichen und verron, u us. Gespanng, dies war alles nicht gerade kostbar und großartig, blitzte die er mit der Vorliebe des erfahrenen Landwirtes, sie dagegen e sehgsben Abernonmenen Pilchten beanspruchten aber auen eudsch voh. Sauberkeit wice wänger zur zgußhezend nur ein geibites mit, der Vepeizurung teilte guch er, denin er siebe dieses Stls steicher Garte Bet u.) zwupvoen. Ver Zutachrtan und Reisen.— Feliestas aber bemerkte sofort, daß ihre sonst so stoize Muter Land und sein Volk und die ganze. Menschheit und schmiedete, Vrseiogt, dacß se vortreflich gefihr wourden. Binidlngs glaubte Koun Konte ihr auch manches Aufällende entgehen,wie die bedentende Eintänste heingen wpladen. Ueber die Befestigungen am chinesischen Yangtsestrom schreibt der Ostasiatische Lloyd: Bei Wusung findet sich ein neues Fort, aber nicht auf der Whampoo=, sondern der Yangtseseite. Dieses Fort ist nicht hoch und scheint auch nicht sehr groß zu sein. Das erste große Fort fand ich bei Kiangyin. Es liegt auf Hügeln inmitten des Flachlandes. Auch auf der anderen Seite des Flusses befinden sich Forts. Der Fluß verengert sich dort sehr, und 1 bis 4 Kilometer oberhalbKianghins liegen auf der rechten Seite des Stromes vier große chinesische Kreuzer, sowie mehrere Torpedojäger. Die nächste Station ist Shusankuang. Auch dieses liegt auf dem rechten Flußufer. In dem Fort befindet sich jetzt auch noch ein amerikanischer Instrükteur. Diese Foxts waren immer schon stark befestigt; sie sind groß und mit ganz modernen Waffen usw. ausgerüstet. Diese Forts bekommen telegraphische oder Signalberichte über jedes Kriegsschiff, das Wusung flußaufwärts passiert. Drei Meilen flußaufwärts von Chinkiang liegt Silver Island. Befahrbar ist der Fluß auf beiden Seiten der Insel, aber das Fahrwasser ist sehr eng und die Insel stark befestigt. Es folgen dann die sog. Mudforts. Sie liegen 18 Meilen Fahrtlinie unterhalb Nankings und beherrschen den Fluß vollständig. Auch die Forts in Nanking sind sehr stark, aber der Fluß ist dort so breit, daß man vielleicht bei Nacht dort vorhei kann. Sonst liegen den Fluß hinauf bis Wuhn keine Forts. Zuletzt kommt die Befestigung von Tatung, 60 Meilen oberhalb Nankings, ziemlich vor der Einfahrt ein neues Fort. Es heißt, daß das Fort sehr stark befestigt und gut armiert sei. Zu bemerken ist, daß bei allen Forts itfernungen ganz genau mürkirt sind, und daß schon bei den sten Schüssen der Chinesen Treffer erwartet werden dürfen.— Der Krieg zwischen Eugland und Transvaal. Die feierliche Friedensproklamation soll nach Londoner Blätter am Jahrestage des Beginnes des südafrikanischen Krieges, am 11. Oktober bekannt gegeben werden. Ob man in wenigen Tagen aber wirklich wesentlich weiter sein wird, als heute; das ist sehr die Frage, Lord Roberts hat dem Vordmayor in London mitgeteilt, daß er an dem Bankett in Guildhall, das am 9. November stattfindet, nicht werde teilnehmen können, da er an diesem Tage sich noch nicht in London befinden werde. Also Lord Roberts gibt sich gar keinen überschwenglichen Hoffnungen hin. Die Buren zeigen sich auch noch gar nicht überwältigt. Verhalten sie sich auch im nordwestlichen Transvaal, woselbst die britische Hauptarmee concentriert ist, ruhig, so zeigen sie sich in anderen Gebieten um so lebhafter. Lord Roberts hat eine große militärische Aktion zur Säuberung des Oranjefreistaates von kämpfenden Buren angeordnet. Es ist indessen mit ziemlicher Sicherheit zu erwarten, daß die Buren, aus dem Oranjefreistaat verdrängt, auf irgend einer anderen Stelle des Kriegsschauplatzes auftreten werden, zeigen sie sich doch jetzt in größeren Scharen bei Johannisburg, an dem den Engländern wegen der dortigen Goldgruben am allermeisten gelegen ist. In Holland trifft man bereits Vorbereitungen zum Empfange des Präsidenten Krüger, dem man sein Loos so viel als möglich zu erleichtern hemüht ist. Gleich dem reichen Holländer v. Houten, der dem Präsidenten erüger sein Schloß in Wesp zum däuernden Wohnsitz anbot hat nun auch ein in Belgien ansässiger Holländer v. Aumerie dem alten Krüger sein Schloß in der Nähe Brüssels mit Wagen und Pferden zur Verfügung gestellt. Krüger ist ein reicher Mann, dem es auf ein Schloß nicht weiter ankommen wird, zumal er, wie ja bekannt, in den bescheidensten Verhältnissen zu leben gewohnt ist. Aber er wird sich doch der Liebe und Verehrung erfreuen, die ihm von seinen Stammesgenossen in so reichem Maße entgegengebracht wird. — Die Beisetzungsfeier für den Prinzen Bernhard Heinrich von Weimar wird am Freitag in der Fürstengruft zu Weimar erfolgen. Am Mittwoch fand in der Wartburg im enasten Kreise ein Trauergottesdienst statt, Abends wurde die Leiche von Eisenach nach Weimar übergeführt und vom Bahnhof mit kleinem militärischem zuge sofort nach der Kapelle in der Fürstengruft geleitet und dort aufgebahrt. Die Erbherzogin=Witwe die Mutter des Entschlafenen, welcher in Mailand die Todesbotschaft zuging, traf am Mittwoch Vormittag in Eisenach ein.— Großherzog Karl Alexander hat sich von der ersten Erschütterung wieder so weit erholt, daß er die Regierungsgeschäfte erledigt. In Rücksicht auf den greisen Fürsten sind die Anmeldungen zur Teilnahme an der Beisetzung dankend abgelehnt worden. — Ueber sozialdemokratische Demonstrationen wird aus Gent in Belgien gemeldet: Die Sozialdemokraten versuchten, den militärischen Zapfenstreich zu Ehren der Hochzeit des Prinzen Albert mit der Prinzessin Elisabeth von Bayern(die am Dienstag in München stattfand) durch Absingen der Marseillaise und Aufstellung eines starken Trompeterkorps zu stören. Als die Menge schließlich das Militär auch mit Steinen bewarf, zogen sämmtliche Unteroffiziere blank und zerstreuten die Demonstranten. Rußland. — Rußland arbeitet unausgesetzt an der Verstärkung seiner Kriegsmarine. Das Budget des Marineministers beträgt für das kommende Jahr über 97 Millionen Rubel, davon sind 16 Millionen Rubel, das sind etwa 64 Millionen Mark für Neubauten bestimmt. Rußland sucht seine Erfolge bekanntlich ohne große Opfer und besonders ohne Kriege zu erreichen; es unterläßt aber andererseits nichts, um für alle Fälle vorbereitet zu sein. Die russische Politik arbeitet eben meisterhaft. Spanien. Die spanischen Minister vermögen sich in die durch den amerikanischen Krieg veranlaßte Aenderung der Lage des Landes noch immer nicht hineinzufinden. Sie wollen oben hinaus, möchten wer weiß wie viele Kriegsschiffe bauen und Landtruppen auf die Beine stellen, und bedenken nur wenig, daß Spanien koloniale Besitzungen ja garnicht mehr zu beschützen braucht und daß die Steuerkraft des Volkes bis auf den letzten Tropfen ausgesogen ist. Der Kriegsminister thut sich zwar viel darauf zu gute, daß sein Budget trotz der auf den canarischen Inseln anzulegenden Befestigungen keine Mehrforderungen enthält, der Marineminister aber verlangt wvolle 550 Millionen zum Bau neuer Kriegsschiffe. Anstatt die Forderungen einzuschränken, um das ausgepreßte Volk zu Atem kommen zu lassen, werden ihm noch neue Forderungen auferlegt. Das Kabinett Silvela wird ja aber bald zu der Erkenntnis gelangen, daß Alles in der Welt eine Grenze hat. Der politische Himmel Spaniens hängt voller düsterer Wolken. Amerika. Aus der südamerikanischen Republik Peru wird über einen jener Vorgänge berichtet, wie sie in Amerika nicht selten sind. Der frühere Finanzminister wird beschuldigt, aus der Staatskasse 400000 Mark entwendet zu haben. Das Volk von Sima, der Hauptstadt Perus, beschloß, den Herrn Exminister zu lynchen. Als es zur Ausführung seines Beschlusses schreiten wollte, erschien aber das Militär auf dem Plane, das von seinen Schußwaffen Gehrauch machte. — Ueber die jüngste Niederlag'e der Amerikaner auf den Philippinen herrscht in den Vereinigten Staaten die allergrößte Bestürzung. Auf einen si. schrecklichen Verlust war man nicht mehr vorbereitet, wenn auch im Weißen Hause zu Washington kein Zweifel darüber besteht, daß Nordamerika noch sehr weit davon entfernt ist, sich auf den erwähnten Inseln als Herren betrachten zu können. Die jüngste Niederlage wird übrigens als die schlimmste während des ganzen Krieges bezeichnet. Das 59. Regiment, das in einen Hinterhalt geriet, hat außer vielen Toten 53 Gefangene eingebüßt. Tages-Neuigkeiten. Berlin, 4. Oktober 1900. *— Der Kaiser, der am Dienstag Abend in Rominten einen Sechzehnender schoß, erlegte bei der Mittwoch-Frühpürsche einen Achtzehnender. Am heutigen Donnerstag=Abend trifft der Monarch, von Rominten und Marienburg kommend, zum Besuch seines 1. Leibhusarenregiments in Langfuhr bei Danzig ein. An dem im dortigen Offizierskasino stattfindenden Diner nimmt auf Einladung seines kaiserlichen Bruders auch Prinz Heinrich von Preußen Teil. Sein grundedler Charakter äußerte sich in schwungvollen Worten, an denen er sich selbst berauschte und war wie geschaffen, um das jugendliche Gemüt der Tochter in Entzücken zu ver setzen. Wie geblendet von seinen großartigen Plänen und mehr als je den Vater vergötternd, hatte Felicitas allmählich all ihre Besorgnisse und sogar jenen peinlichen Auftritt im Walde vergessen, als sie einst, mit dem Vater vom Felde heimkehrend, einem leichten Wägelchen mit einem Paar Pferden in Krakauer Kummeten begegneten. Auf dem Bocke saß ein Bursch in Bauerntracht, und im Wagen neben der gedrückten Gestalt des alten Obersten Dowburt, dessen Neffe Sigmund, der sich lebhaft überall umsah Bei ihrem Anblick umwölkte sich die Stirn des Gutsherrn. Trotzdem aber zog er die Zügel an und hielt mit dem Wagen. Dasselbe geschah auf der andern Seite. „Herr Oberst, kommen Sie zu mir?“ fragte der Gutsherr höflich. „Wohin sollte ich sonst um diese Zeit meine alten Knochen schleppen?“ erwiderte der Alte, halb im Aerger, halb im Scherze. „Gut, daß ich Sie treffe, so kann ich mich doch ein wenig grade recken.“ Dabei sprang er flink und hurtig vöm Wagen und der Guts herr mußte wohl oder übel ein Gleiches thun. „Vielleicht steigen Sie auf meinen Wagen, Herr Oberst. Daß er federleicht geht und gar nicht stößt, dafür steh' ich ein.“ Der Alte zog die buschigen Brauen zusammen, und halb gutmütig, halb boshaft blitzten seine Augen, als er leichthin erwiderte: „Wie würde ich armseliger Bursch wohl aussehen auf einem so feinen Wagen? Auf eignen Füßen und mit dem Stock in der Hand geht sich's am besten bei so kurzer Entfernung. Das ist eine gesunde Bewegung und koftet nichts.“ Ganz nach Belieben,“ murmelte der Gutsherr, biß sich auf die Lippen und rief der Tochter zu:„Liebes Kind, willst Du nich auch aussteigen?" Purpurrpt beim„Anblick der stolzen Geringschätzung mit welcher der Vater dem Fremben nicht einmal die Hand reichte, erhob sie sich Gleichzeitig aber sprang der rauhe Landedelmann ungeachtet seiner Jahre eben so leicht wie sein Neffe herbei, um ihr beim Aussteigen behilflich zu sein. Die nach ihr ausgestreckten sechs Arme verwirrten sie undeein bezauberndes Lächeln verschönte noch ihre geröteten Wangen## Diese Galanterie entwaffnete den Vater und schon höflicher Vermischtes. Dülken, 3. Okt. Da zu der bekannten Gründung einer Baum wollfeinspinnerei und Zwirnerei bis jetzt nur 973,000 Mk. zugesagt worden sind statt der vorgesehenen 1,400,000 Mr, soll nun versucht werden, wie die„Rh.=Westf. Ztg.“ meldet, mit 800,000 Mk. eine Spinnerei mit 100,000 Spindeln und entsprechenden Zwirnspindeln einzurichten. M. Gladbach, 3. Oktober. Der hiesige langjährige Beigeordnete Baumann erlitt beim Einsteigen in einen Wagen der elektrischen Straßenbahn einen schweren Bruch des rechten Oberschenkels. Da die Wahl des Beigeordneten Dr. Fochtel noch nicht bestätigt ist, so sieht sich unser neuer Bürgermeister bereits in der Lage, die Geschäfte der städtischen Verwaltung ganz allein leiten zu müssen. Krefeld, 2. Okt. Die in den Tagen vom 4. bis 13. August sier stattgehabte Ausstellung für das Bekleidungswesen in Verbindung mit dem 14. Deutschen Schneidertag erzielte nach dem jetzt vorliegenden Rechnungsäbschluß einen Ueberschuß von 1000 Mark. Wie bei einer gestern Abend abgehaltenen Schlußfeier mitgeteilt wurde, wird im Februar nächsten Jahres in Berlin eine zweite Ausstellung moderner Damenkostüme-stattfinden, bei welcher Gelegenheit man die Errichtung eines internationalen Verbandes zur künstlerischen Reform der Frauenkleidung plant. Krefeld, 2. Okt. Der Stadtgemeinde Krefeld, welche den Bau eines Rheinhafens bei Linn beschlossen hat, ist das Enteignungsrecht zur Entziehung und dauernden Beschränkung des für diese Anlage in Anspruch zu nehmenden Grundeigentums verliehen worden. K. Bztg. " Odenkirchen, 2. Okt. Am Sonntag und Montag findet in den Räumen des Badhotels die Hauptversammlung der Gladbacher Lokalabteilung des Landwirtschaftlichen Vereins, verbunden mit einer Ausstellung und Verlosung, statt. Die Ausstellung wird Sonntag Mittag 12 Uhr durch den Landrat eröffnet. Nachmittags 4 Uhr findet im Ausstellungslokal Konzert der Kapelle der Unteroffizierschule Jülich statt. Montag Vormittag werden die Preise festgesetzt und verkündet. Um 12 Uhr wird die Hauptverfammlung des Vereins eröffnet, und nach derselben ist gemeinsames Mittagessen im Saale der Burg. Von 5 bis 8 Uhr ist wieder Konzert im Badhotel, und darauf beginnt der Festball. Linnich, 2. Oktober. Eine bemerkenswerte Einrichtung ist am hiesigen Lehrerseminar getroffen worden. Mit besonderer Zustimmung der vorgesetzten Behörde in Koblenz sollen nämlich die Seminaristen in der praktischen Handhabung des Feuerlöschwesens durch die Führer unserer Feuerwehr unterwiesen werden. Am Samstag Nachmittag wurde zum erstenmal eine Uebung vorgenommen. Die Seminaristen sollen durch solche Uebungen befähigt werden, später als Lehrer, wenn nötig, eine Wehr zu organisieren und zu leiten. K. Vztg. Aachen, 2. Okt. Vergangene Nacht erschoß sich der Hauptmann H. des 40. Inf.=Regts. in seiner auf dem Adalbertsteinweg Nr. 71 befindlichen Wohnung. Er war im Kreise seiner Kameraden außeröhnlich bei## und von seinen Vorgesetzten als tüchtiger Offizier geschätzt. In letzter Zeit litt H. an einer hartnäckigen Nervenkrankheit und konnte infolge bessen auch das Manöver nicht mitmachen. Dieser Erkrankung wird dann auch der traurige Vorfall zugeschreiben. Elberfeld, 3. Okt. In der vergangenen Nacht sind auf dem Bahnhofe Weislingen auf der Strecke Köln=Elberfeld zwei Güterzüge zusammengestoßen. Ein Zugführer und ein Bremser wurden erheblich verletzt. Die Höhe des Materialschadens ist noch unbekannt, dürste aber erheblich sein, weil die Strecke immer noch gesperrt ist, obwohl sofort Arbeiter der Eisenbahnwerkstätten von Köln und Elberfeld nach der Unfallstelle dirigiert wurden, um die Aufräumungsarbeiten vorzunehmen. Die Züge werden über Düsseldarf nach Elberfeld geleitet. Nied. Bztg. Köln, 2. Okt. Bekanntlich besteht seit längerer Zeit eine heftige Fehde zwischen den hiesigen Apotheken und den Krankenkassenverbänden. Letztere beanspruchen einen Rabatt bis zu 20 Proc. auf die Medikamente, die für die Mitglieder der Krankenkassen angefertigt wurden. Die Apotheken waren nur geneigt, einen 10procentigen Rabatt zu gewähren und zwar nur dann, wenn auch die Handverkaufs=Artikel wie Cognac, Verbandstoffe usw. von den Apotheken bezogen würden. Die Krankenkassenverbände gingen hierauf nicht ein und boykottierten sämmtliche Apotheken bis auf 6. Die Recepte wurden durch Vermittelung von Droguisten auswärts, wie Düsseldorf, Mülheim a. Rh., Frechen usw. hergestellt, während nur die allereiligsten Recepte in den 6 freigegebenen Apotheken angefertigt wurden. Die Kgl. Regierung zu Köln hat nunmehr verfügt, daß die Herstellung der Recepte durch Vermittlung der Droguisten vom 1. Oktober an nicht mehr statthaft sei und zwar im Interesse der Kranken. Die Krankenverbände haben nunmehr, wie man der„Rh. W. Ztg.“ schreibt, beschlossen, an den 6 freigegebenen Apotheken Boten, die durch weiße Binden am Oberarm kenntlich sind, zu postieren um den Mitgliedern, welche dringende Recepte anzufertigen haben, das hierzu erforderliche Geld übermitteln, um die von den Apotheken verlangte Baarzahlung ermöglichen zu können. Die Herstellung der weniger dringlichen Recepte geschieht also vor wie nach in auswärtigen Apotheken. Salzuflen, 2. Okt. Am 29. September d. Is. begingen Hoftmann's Stärkefahriken, Aktiengesellschaft, die Feier des 50jähr. Bestehens. Im Jahre 1850 von H. S. Hoffmann in kleinem Umfange erbaut, hatte die Fabrik anfangs mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, zumal schon 1852 ihr Gründer starb, und die fragte er:„Darf ich Sie mit meiner Tochter bekannt machen? Die Herren Dowburt=Konieckt." „Bitte, nur Dowburt,“ entgegnete der Oberst.„Ich liebe diese hochtönenden Doppelnamen nicht. Ich bin so grad heraus, was übrigens Ihre Fräulein Tochter aus eigener Erfahrung weiß.“ „Wie so?“ fragte der Vater, sich aufrichtend. "„Wenn ich Sie damals beleidigte, gnädiges Fräulein, so bitte ich, mir zu verzeihen. Das Leben wird Sie nur zu bald überzeugen, daß ein offenes Wort oft besser ist, als glatte Redens. arten!" * Fortsetzung folgt. Der Thronfolger in Deutschland. Von Leopold Sturm. Es ist ganz merkwürdig, wie in Deutschland— anderswo freilich auch— die Thatsache immer mehr in den Vordergrund tritt, daß die Thronfolge in einem Staate nur auf zwei Augen beruht oder auf eine Seitenlinie übergeht. Namentlich der Tod junger Prinzen ist in hohem Maße auffallend, das jähe Hinscheiden des erst 22jähr. Prinzen Bernhard von Weimar ist ein Glied mehr in dieser Kette. Der junge Prinz, der durch seine(Großmutter, die verstorbene Großherzogin Sophie, mit dem holländischen Königshause nahe verwandt war, ist bekanntlich wiederhott als künftiger, Bräutigam und Gemahl der Königin Wilhelmine der Niederlände genannt. Vielleicht ist die nicht gnügend befestigte Gesundheit des Prinzen die Ursache gewesen, daß die erwartete Proklamation der Verlobung unterblieb. Der Vater des Prinzen, der Erbgroßherzog Karl August von Weimar, starb im besten Mannesalter, während der mehr denn achtzigjährige Großvater, der Großherzog Karl Alexander, durchaus rüstig ist. In Preußen ist ja die direkte Thronfolge zur Genüge gesichert, aber in den andern drei deutschen Königreichen fehlt ein Leibeserbe des regierenden Herrschers. In Bayern ist der Thronfolger für den kranken König Otto dessen Oheim, der Regent Prinz Luitpold, und nach diesem dessen ältester Sohn, Prinz Friedrich August, in Württemberg wird dem Könige Wilhelm der heute bereits 67jährige Herzog Nikolaus, resp. aus der katholischen Herzogs=Linie der 62jährige Herzog Philipp, dann dessen ältester Sohn Herzog Albrecht, zu folgen haben. Im Großherzogtum Baden ist der seit 19 Jahren verheiratete Großherzog Ernst Friedrich kinderlos, Thronfolger wird ein Vetter des Erbherzogs, der Prinz Maximilian. Im Großherzogtum Hessen besitzt der seit 6 Jahren verheiratete Großherzog Ernst nur ein Töchterlein, die Thronfolge würde event. an die Schwager des Kaisers aus der Nebenlinie, den Prinzen Friedrich Karl von Hessen fallen. In Meklenburg=Schwerin ist der junge Großherzog noch unvermählt, in Meklenburg=Strekitz ist die Thronfölge durch den Erbherzog Adolf Friedrich fest begründet. In Sachsen=Weimar ist der einzige direkte Nachkömme des Großherzogs dessen Neffe der noch unvermählte Erbherzog Wilhelm Ernst, in Oldenburg ist vor nicht langer Zeit dem Großherzoge Friedrich August ein Sohn geboren. Andernfalls würde die russische Linie Oldenburg Erbansprüche haben erheben können. Braunschweig wird seit dem Tode des letzten Herzogs Wilhelm vom Prinzen Albrecht von Preußen regiert; in Meiningen wird, da der Erbprinz Bernhard keine Söhne besitzt, sein nächstältester Bruder, morganatisch vermählt ist, die Krone schließlich an die Nachkommen des Prinzen Friedrich, jüngsten Sohnes. des heutigen Herzogs, fallen. In Altenburg ist der Neffe des Herzogs, Prinz Ernst, zur Thronfolge berufen, in Coburg=Gotha ist der junge Herzog Karl Eduard, Neffe des im Sommer verstorbenen Herzogs Alfred, noch minorenn. Auch Anhalt verlor, wie im Vorjahre Coburg, seinen Erbprinzen Leopold Arch den Tod, in seine Stelle rückte sein jüngerer Bruder Friedbich. Die Fürsten von Schwarzburg=Rudolstadt und Sondershausen sing kinderlos, die Thronfolge wird hier schließlich dem aus einer Nebenlinie stammenden Prinzen Sizzo von Leutenberg zufallen: Waldeck und die beiden Reuß haben direkte Thronfolger, ebenso Schaumburg=Lippe, dagegen ist die Thronfolge nach dem Hinscheiden des heutigen Regenten Grafen Ernst Lippe=Biesterfeld der Fürst Alexander ist krank— noch immer viel umstritten, wenn auch in Detmold selbst wohl Niemand zweifelt, daß des Regenten ältester Sohn an seines Vaters Stelle tritt. Im Auslande starben von Thronfolgern in der neuesten Zeit u. a. der Herzog von Clarence, ältester Sohn des Prinzen von Wales, Prinz Balduin von Flandern, ältester Neffe des Königs Leopold von Belgien, Prinz Amadeus von Savohen, ältester Bruder König Humberts von Italien, der jetzt Thronfolger ware, Kronprinz Rudolph von Oesterreich, der Bruder des Czaren, beide Söhne des letzten Königs von Holland und, wenn man will, Prinz Louis Napoleon, der einzige Sohn Napoleon III. Ma sieht, der Mangel an direkten Thronfolgern ist ein außerorden!lich auffälliger, und, wo sie vorhanden waren, hat wieder arg Tod in ihren Reihen gewütet. Nur 99 Tage ist unserm Kai Friedrich bekanntlich zu regieren beschieden gewesen. gast des Betriebes auf die Schultern des erst 20 Jahre Vin Sohnes des Verstorbenen, Eduard Hoffmann, sank. RastLatete dieser au Oeg.Kornäcslung des unter seiner Leitung Estend der ersten Jahre, doch von 1856 an hob sich das Geschäft Prrsggg durfte man einer dauernden Rentabilität entgegenEE als in der Nacht=vom 12., auf den 13: März 1862 ein Brand fast völlig zerstörte. Größer und besser eingerichtet and dieselbe aus der Asche. Im Jahre 1869 beteiligten sich Est gahe Verwandte Eduard Hoffmanns an dem Unternehmen Estan= da ab die Firma„E. Hoffmann& Co.“ trug; 1875 kam weisteres Kommanditkapital hinzu, u. die mit ssteigendem VerUs arbeitende Fabrik vergrößerte fortwährend ihre Anlagen 2###chnte ihren Absatz auf England, Frankreich, die NiederEs Hesterreich, Italien und Rußland aus. Am 1. Januar gn stellte sich der Wert der Grundstücke, Gebäude, Maschinen C itensilien auf 2,/842,083 M., die liquiden Bestände repräsencchm weitere 1,400000 M., und der Verkaufswert der Proie bezifferte sich auf 4½ Millionen M. pro Jahr. In der zweii Nacht des Jahres 1881 wurde die Fabrik sammt allen Maschim Naterialien und Vorräten ein Raub der Flammen. 1134 ceiter waren brodlos. Acht Tage brannte die Fabrik, dann #rrncten Pioniere die Trümmer, man räumte den Schutt auf, Eduard Hoffmann begann sofort den Neubau, der in der #nen Zeit von 8 Monaten vollendet wurde, noch größer und ##itischer als zuvor. 1882 schuf man eine eigene Buchdruckerei, i#t eine lithographische Anstalt, eine galvanoplastische Werkkzitte und in neuester Zeit eine Photomechanische Anstalt. Die #nton= Pappen= und Kisten=Fabriken wurden vergrößert, eine st zur Herstellung des Aetznatrons gegründet und umWohlfahrtseinrichtungen für die Arbeiter getroffen.— bald nach dem Brande konstituierte sich die Kommanditauf Aktien E. Hoffmann& Co. in Salzuflen mit pital von 3,000,000 M. Am 16. Dezember 1894 verstarb äuard Hoffmann, der die Salzufler Stärkefabrik aus kleinsten inängen in rastloser Thätigkeit zu dem größten Werke seiner in auf dem Kontinent entwickelt hatte, am Herzschlage. Seitdem #irt sein ältester Sohn, Liebrecht Hoffmann, die Leitung des hmens, und die zahlreichen seit 1894 vorgenommenen gen, Neueinrichtungen und Verbesserungen in allen eigen, zumal auch in den Wohlfahrtseinrichtungen für In Atbeiter, bezeugen, daß die Fabrik, stetig vorwärts strebt, der Reisstärke und den Stärkespezialitäten ist seit einigen Stärke in Pulverform zu Speisezwecken hergestellt und nir dem Namen„Hoffmanns Speisemehl“ in den Handel geeden. Die Fabrik umfaßt heute ein Areal von 165,518 jetern, wovon 38,000 bebaut sind; die 58 Gebäude #ca. 64,000 Quadratmeter Fußbodenfläche. Es sind vorm 127 Trockenkammern, 245 steinerene resp. eiserne Bassins, in Centrifugen, 12 Stärkepressen, 45 Futterpressen, 26 Pappenmitungsmaschinen, 26 Kartons= und Etiketiermaschinen, 30 und Steindruckmaschinen(Zweifarb=Rotationsmaschinen, Apressen usw.) Alle diese Maschinen werden in Bewegung eit.von 9 Dampfmaschinen mit ca. 1500 Pferdekräften, die von Dampfkesseln mit 2600 Quadratmeter Heizfläche gespeist werUm. Die Fabrik hat eigene Gas= und Elektrizitätswerke. Die #chl der Beamten beträgt ca. 100, die der Arbeiter 1069; außer #sien und einigen Südsee-Inseln besitzt die Fabrik Geschäftsverindungen in allen Ländern der Erde. Zur Befestigung der PoFrankreich gründeten Hoffmanns Stärkefabriken 1895 Stelle der früheren Generalvertretung eine besondere Aktienellschaft mit dem Sitz in Nantes. Von den Arbeiterwohlfahrtsrichtungen sind zu erwähnen: die eigene Betriebskrankenkasse Fabrik, die von Beamten und Arbeitern verwaltete Pensions0 Unterstützungskasse, die ein Vermögen von 310000 M. bedie Nähschule für jugendliche Arbeiterinnen, die Arbeiterhungen, mit besonderer Menage(Wohnung, Mittagessen u. endessen kostet zusammen 2 M. pro Person und Woche), eine nsum=Anstalt, Bäckerei, Badeeinrichtungen, Weihnachtsspeneine Arbeiterbibliothek und das zum Jubiläum erbaute ptartige Krankenhaus. Eine Musikkapelle und ein Gesangerm pflegen die Geselligkeit unter der Arbeiterschaft. Repräsendas Krankenhaus die Jubiläumsstiftung der Fabrik, so wird mem Denkmal Eduard Hoffmann's die Verehrung und Dankiteit der Beamten und Arbeiter für den Mann zum Ausdruck nen, dessen Fürsorge sich auf den letzten seiner Arbeiter erund dessen Geist in der Fabrik fortleben wird bis in die * Zeit. Ueber die Lage der Börse und der Industrie eme dem Finanzministerium nahe stehende Korrespondenz scchtmgen an, die in dem Satze gipfeln, daß der Preis# Montan= und Industrie=Werten auch nicht entfernt, durch mrklichen Produktions= und Absatzverhältnisse bedingt ist. hamgs elhaft es sei, daß die industrielle Hochflut abzuebben müsse man doch auf der andern Seite erwägen, daß ärmmerb sverhältnisse bis dahin ganz ausnahmsweise gute en und daß demzufolge ein Nachlassen der Nachfrage gegeneen Angebot noch keineswegs eine ungüstige Lage der hein Produktion bedeute. „Im Brocen werden seit einigen Tagen von Eisenwe 2iche mit der drahtlosenTelegraphie angestellt. Zuerst n 2 Kilometer entfernte Viktorshöhe als Zielpunkt anshuche das erzielte Resultat den Erwartungen entsprach, ## man mit dem 60 Kilometer abliegenden Kyffhäuser in #h### zu treten. Auch dieser Versuch fiel befriedigend aus, nunmehr mit dem Inselsberg im Thüringer Wald, ##ernung 109 Kilometer beträgt, der drahtlose telegraVerkehr angebahnt werden. #######. es Mißverständni's. Ein Bauernsohn aus uin g;“ der Haide hatte sich zur Einstellung bei der preu##r### e gemeldet. Nach einigen Tagen erhielt er Antwort. #ert Sorent du mie, wenn ick nar Garde kome, woll noch ? Palex mehr mitgeven, denn dat Gewehr mut ick mi sülbst den Breef mal her, Junge,“ sagte der Vater, — d i m e a u f, l a s a u c h u n d s a g t e d a n n:„ J a, e t i s en steit et, dat mag aber bi de Garde woll nich anners Behörde hatte in dem Brief zum Schluß ge.: Gewähr für Einstellung kann nicht geleistet werden.“ ####entsche Bundesschießen zu Dresden hat einen Fehl#### m 100,000 Mark ergeben. Einen Fehlbetrag hat ## wartel, in solcher Höhe aber muß er überraschen. #eine mit 124 Stemveln. DDer Bezirksver#entsischen Fleischerinnungen hatte sich an den Ober#olenn# der Bitte gewandt, bei Einfuhr von Schweinen knst., 22op Rußland die Zahl der ungemein großen mit bg war. aufgedrückten Stempel herabzumindern. Der Z'x damit begründet worden, daß jedes der eingeführten die eine gegenwärtig mit 124 Stempeln bedeckt wird, Tcheine einem vollständigen Bilderbogen gleichen u. am Neru#t unbrauchbar ist. Amtlicherseits wurde das GeKman.3 der Skempel trotzdem abgelehnt, da sich in##rden Maße Anzeichen dafür bemerkbar machten, daß ###sder weniger umfangreichen Abstempelungsverfahren usgesch-ebliebene Fleischstücke aus den russischen SchweiErtschnitten und verbotswidrig über die Grenze hinaus29en. Die Bilderbogenschweine werden also, wie die „# schreibt, fortbestehen. em St. Bernhard ist jetzt zur Erinnerung an coimerhund Barry ein Denkmal errichtet worden. Barry, hat im Verlaufe von 10 Jahren 40 Personen, die auf dem Berg sich verirrten, das Leben gerettet. Seine tapferste That war „chohoier Saie sand. ein zechnschriges Aind in dem verhang. nisvollen Schlaf, der dem Tode vorangeht, im Schnee liegen Eru erwea, has Kind aus dem Schlaf. Als ihm dies gelungen war#egre er sich neben dem Kinde nieder und lud es offenbar ein aufzustehen und zu reiten. Das Kind tyat es auch und wurde von Barry nach dem Kloster getragen. Der Tod des Hundes Marrns aftonas am###cchrsamkeit eines Unbekannten, der durch Barrys offenes Maul sich bedroht glaubte. Er zielte daher auf den Hund und tötete ihn. Diese beiden Ereignisse sind auf dem Denrmal erwähnt; es steult den Bernhardiner dar, wie er das Kind auf dem Rücken trägt, und darunter stehen die Worte:„Der beldsnrzätiog Barry rette., vierzig Personen das Leben und wurde von der einundvierzigsten getötet.“ om Weltausstellungskrach wird der„Voss. Ztg.“ gus Parzs geschrieben: Sieben größere Betriebe sinz bantbrischig, eine größere Zahl wird bald nachfolgen. Es wird ein allgemeiner Krach vorauszusehen, aus dem nur eine kleine Mindernn, eins kann nicht fehlen, daß daraus bittere "###ei mut de Oberleitung der Ausstellung entstehen. Der Ingenieur Picard verfaßte, bevor er zum Oberleiter berufen wurde, einen Bericht über die 1889er Ausstellung. Demnach zählte jene Ausstellung 37 Bier= und Speisehäuser, die sämtlich bedeutende Gewinne eingeheimst haben sollen. Eines der Bierhäuser soll 2 Millionen Franks abgeworfen und der bescheidenste ##cper 40 000 Franks aufgewiesen haben. Pieard verpachtete deshalb diesmal 28 Plätze für Gasthäuser. Aber nach dieser Verpachtung bewilligte die Verwaltung der Weltausstellung, aus freier Hand, allmählich gegen 200 Speisehäuser und ebenso viele Schankbuden. Natürlich konnte da nur die kleinere Zahl gute Geschäfte machen. Die Verwaltung sorgte vielfach auch nicht für die versprochene Beleuchtung, veranstaltete fast keines der vielen wundervollen Feste, die sie angesagt hatte, und welche 60 Millionen Besucher anlocken und zum Geldausgeben veranlassen sollte. Die enttäuschten Wirte usw. haben also übergenug Gründe zur Klage. Landwirtschaftliches. = Centralvorstandssitzung des landwirtschaftlichen Vereins für Rheinpreußen. In der bei Gelegenheit der diesjährigen Generalversammlung des landwirtschaftlichen Vereins für Rheinpreußen zu Barmen stattgehabten Sitzung des Centralvorstandes am 23. September wurden als Anerkennung für die 25jährige Zugehörigkeit zum Vorstande folgende Auszeichnungen verliehen: Der Herr Vereinspräsident von Bemberg-Flamersheim zu Burg Flamersheim erhielt die große goldene Medaille; die große silberne Medaille erhielten folgende Herren: Vizepräsident Gutsbesitzer Pauli zu Köln; Sektionsdirektor Gutsbesitzer von Wülfing zu Burg Kriegshoben: Sektionsdirektor Gutsbesitzer Lieven zu Hilden; Lokalabteilungsdirektor Rentner, früher Gutsbesitzer, Schönnenbeck zu Broich, Kreis Mülheim(Ruhr); Delegierter Gutsbesitzer und Ehrenbürgermeister„Holland zu Groin, Kreis Rees; Sektionsdirektor Gustav Heimendahl zu Krefeld; Sektionsdirektor Hauptlehrer a. D. Geilen zu Aachen und der frühere Delegierte Oekonomie=Rat Dr. Eisbein zu Heddesdorf?. In derselben Sitzung wurden nachstehende wichtigere Beschlüffe gefaßt: Die wegen Schlusses des Reichstages nicht zur Beratung gekommenen Petitionen betr. Stellung der künstlichen Süßstoffe unter den Apothekenzwang soll dem nächsten Reichstag erneut unterbreitet werden. Ueber die Auszeichnung von Dienstboten für langjährige treue Dienste sollen in Gemeinschaft mit der Landwirtschaftskammer für die Rheinprovinz allgemeine Bestimmungen ausgearbeitet werden. Die Frage, ob die Lokalabteilungen des Vereins sowie die landwirtschaftlichen Kasinos mit Rücksicht auf die Bestimmungen des neuen Bürgerlichen Gesetzbuches durch Eintragung in das Vereinsregister sich die Rechte einer juristischen Person erwerben sollen, wurde verneint. Es liege hierzu weder ein Bedürfnis vor, noch sei dies zweckmäßig, da die Lokalabteilungen Organe des eine juristische Person darstellenden Central= vereins seien und die Kasinos zur Verfolgung ihrer etwaigen wirtschaftlichen Zwecke Genossenschaften bilden könnten. Im übrigen wird das für die Kasinos bestehende Normalstatut einer Revision unterzogen werden, um durch dasselbe diejenigen Härten, die das neue Gesetz für die nicht eingetragenen Vereine enthält, soweit als möglich aufzuheben oder zu mildern. Die immer mehr überhandnehmenden und die Existenz der Imkekei bedrohenden Honigfälschungen haben den Anlaß zu einer Bitte an die maßgebenden Stellen gegeben dahingehend: 1) Daß künftig beim Handel mit Honig und allen Honigsurrogaten eine strenge begriffliche Unterscheidung zwischen Honig und Kunsthonig einzuführen und durchzuführen sei. Als Honig soll künftig nur das Produkt der Biene bezeichnet werden dürfen. 2) In Anbetracht dessen, daß es auf chemischem Wege bisher nicht möglich ist, Honig von Kunstproduktn zu unterscheiden, erscheint der Zusatz eines latenten Färbemittels zu allen Honigsurrogaten, um Täuschung der Konsumenten unmöglich zu machen, umsomehr erwünscht und nowendig, als auch die Aufdeckung der. Fälschung durch Geschmack und Geruchprobe bei der fortschreitenden Technik jetzt schon schwierig ist und immer schwieriger und unzuverlässiger werden wird. Als brauchbares und in jeder Weise unschädliches Färbemittel ist Phenophtalein oder Methylorange zu empfehlen. 3) Um das honigkonsumierende Publikum vor Betrug zu schützen, erscheint eine wesentliche Verschärfung der Strafen, für Vergehen gegen das Nahrungsmittelgesetz dringend notwendig; unbedingt ist zu fordern, daß die Strafe in jedem Falle im Verhältnis zum unrechtmäßigen, Gewinn steht. Der Ministerialerlaß vom 9. Juli d. J. betr. die Einsetzung von Notierungskommissionen an den Viehmärkten fand nicht die Anerkennung des Vorstandes. Die Angelegenheit wird durch eine Kommission näher beraten und in nächster Sitzumng zu weiterer Verhandlung gestellt werden. Lokales. * Biersen, 4. Oktober. Zur Bewältigung des Verkehrs am Kirmes=Sonntag fahren auf dem hiesigen Staatsbahnhof einschließlich der eingelegten Extrazüge von 7,37 abends ab folgende Züge nach Gladbach, Krefeld bezw. Dülken: Nach Dülken 8,28 Uhr abends 10,20 11 — Die illustrierte Zeitschrift„Zur Guten Stunde" (Deutsches Verlagshaus Bong& Co., Berlin, Preis des Vierzehntagsheftes 40 Pfg.) nimmt unter deu ersten deutschen Familienblättern seit langem einen hohen Rang ein; dennoch bietet das soeben erschiene Heft 1 des neuen Jahrgangs uns wieder eine Fülle von Ueberraschungen. Die vorzügliche Ausstattung der Heftes, die wunderschönen Kunstblätter in Schwarz= und Buntdruck, die reiche Abwechselung in den Darbietungen, die übersichtliche und geschmackvollé Anordnung## alles das springt sosort in die Augen. Außerordentlich gut“gewählt scheinen die beiden großen Romane, die in dem Hefte ihren Anfang nehmen: „Vor verschloßener Pforte“ von Philipp Wengerhoff,„Das zweite Leben“ von El. Correi; sie wecken sofort das rege Interesse des Lesers und machen auf den Fortgang der Handlung begierig. Ein dritter Roman„Die Fee von Rabendorf“ von Hanna Brandenfels, der Verfasserin von„Baroneß Köchin", wird in Aussicht gestellt. Sehr hübsch liest sich die Humoreske„Der kluge Ehemann“ von M. Piefke. Ganz besonders anzuerkennen ist aber die Wahl, welche die Leitung des Blattes diesmal für ihre Gratisbeilage„Illustrierte Klassikerbibliothek“ getroffen hat: Otto Ludwigs, des noch viel zu wenig gekannten Dichters ausgewählte Meisterwerke werden hier den Abonnenten als Zugabe geboten; per Anfang wird mit dem packenden von tiefster Empfindung durchwehten dramatischen Werk„Der Erbförster“ gemacht. Aus der reichen Anzahl ausgezeichneter illustrierter Artikel heben wir heraus:„Ueber das Schnüren“ von Dr. E. A. Lutze,„Wie man wäscht",„Am Fermedathurm bei heraufziehendem Gewitter“ von Maud Wundt,„Oesterreichische und ungarische Bühnenkünstlerinnen“ von H. Glücksmann,„Meran" usw. Eine höchst reizvolle Beigabe ist die Abteilung„Für unsere Frauen“ mit ihrem so unterhaltenden und zugleich so nützlichen Inhalt: Mode, Haushalt, Frauenberuf, Handarbeit, Garten und Tierwelt,— alle Gebiete sind hier berührt. Kurz, das ganze Heft ist in Wort und Bild, Ernst und Scherz, an Unterhaltung und Belehrung so außerordentlich reichhaltig, daß man es nicht ohne hohe Befriedigung aus der Hand legen und dringend wünschen wird, einen solchen Freund regelmäßig bei sich wiederkehren zu sehen. Briefkasten der Redaktion. Der Artikel kann aufgenommen werden, wenn einer der Verfasser seinen Namen nennt. Anonymen Zusendungen können wir aus triftigen Gründen in unsern Spalten keinen Raum geben. Wir bitten zur Revaktion unbedingtes Vertrauen zu hegen. brichten. 100 Kilo Weigen Raggen 1. Qualität 2. 3.„ 1. Neuß, 4. Oktober. 100 Kilo Raps 1. Qualit#t 28 50 „ 2.„ 27 50 rtoffeln neue 50 Kllo 3.00—4.75 „„ 3.40—3.90 zernheu„„ 4.40 Maschinenstroh 500 Kilo 12— Flegeldrusch„ 15— Butter per Kilo 2 40 Eier per Schock(60 Stück) 4 80 Haser 1. 15 Buchwetzen 1. Qualität—2.„"— Aveel(Rübsen) per 100 Kilo 1. Qualität Aveel(Rübsen) per 100 Kilo 2. Qualität Rüböl per 100 Kilo in Partien von 100 Centner(ohne Faß) Rüböl per 100 Kilo faßweise(ohne Faß) Gereinigtes Oel per 100 Kilo 3 Mark höher als Rüböl Preßkuchen per 100 Kilo Weizen=Vorschuß 00 per 100 Kilo Kleien per 50 Kilo 64 25 65 75 109 5 30 — Pflege die Haus.— Dieses Gebot der Gesundheitslehre wird rationell und mit wunderbarem Erfolge zur Ausführung gebracht, wenn man beim Waschen sich der besten der mildesten und fettreichsten Seife bedient, nämlich Deerlng'e berühmter Eulen-Seife. Mit Doering's Eulen=Seife soll sich ein Jeder waschen, der die Haut schön und geschmeidig erhalten will. Deering's Eulen-Seife sollen alle anwenden, die eine spröde, empfindliche Haut haben. Mit Doering's Eulen-Seife sollten unsehlbar alle Mütter ihre Kinder und Säuglinge waschen. Die Haut bleibt schön, zart und frisch. Doering's Eulen-Seife ist überall für 40 Pfennig erhältlich. Ein Würgengel ist die Lungenschwind####. Diese unheimliche Krankheit, die weitaus die größte Zahl IIUII. sämtlicher Todesfälle verursacht, ist um so furchtbarer, als 7“ z a h l r e i c h e P e r s o n e n d e n K e i m d e s L e i d e n s i n s i c h t r a g e n, und gar nicht wissen, daß sie davon befallen sind. Seitdem der Geheime Medizinalrat Professor Dr. Koch den Tüberkel=Bacillus entdeckt hat, ist die Wissenschaft über das Wesen der Krankheit ins Klare gekommen und man versteht jetzt, weshalb die Gefahr, die Krankheitserreger in sich aufzunehmen, ein so außerordentlich große ist. Die Gefahr liegt ganz besonders dann vor, wenn durch erbliche Belastung, durch Ausschweifungen, durch langen Aufenthalt in geschlossenen, mit schlechter, überhitzter Luft angefüllten Räumen der Körper in ungünstigem Sinne disponiert worden ist. Als ein Mittel, das Eindringen des Tuberkel=Bacillus wirksam zu verhüten, hat sich, worauf die Aerztewelt seit geraumer Zeit hinweist und was durch die tägliche Erfahrung vieler tausenden Personen bestätigt wird, ein Abguß des in Rußland wachsenden Knöterichs erwiesen. Wer sich für diese hochwichtige Frage interessiert, der lasse sich von Herrn Ernst Weidemann, Liebenburg a. H. ein Buch gratis kommen, daß sehr lesenswerte Mitteilungen für alle diejenigen enthält, die in der vorerwähnten Weise zu Lungen= oder Halskrankheiten, wie Luströhren(Bronchial=) Katarrh, Lungenspitzen=Affektionen, Kehlkopfleiden, Asthma, Athemnot, Brustbeklemmung, Husten, Heiserkeit, Bluthusten 2c. 2c. geneigt sind oder leider schon davon belästigt werden. Wir empfehlen daher dringend, sich dieses Buch kommen zu lassen. Um den Patienten den Bezug dieser Pflanze in wirklich echter Farm zu ermöglichen, versendet Herr Ernst Weidemann den Kübterich=Thee in Packeten& 1 Mk. Jedes Packet trägt eine Schutzmarke mit den Buchstaben E. W., so daß sich jeder vor wertlosen Nachahmungen schützen kann, und wolle man jedes Packet ohne den Namen E. Weidemann zurückweisen. Um im Publikum Vertrauen zu erwecken. haben sich auch Pachahmer gefunden, welche die Weidmann'sche Broschüre teitwelse abgedruckt haben(!) und damit ihren angeblich russischen( Knbterich zu den Handel bringen wollen. Das Bankgeschäft Carl Heintze, Berlin, hat der Gesamt=Auflage unserer Zeitung einen Prospekt über die 4. Berliner Pferde=Lotterie, deren Ziehung am 12. Oktober 1900 stattfindet, beigelegt, worauf wir unsere=Leser hierdurch aufmerksam machen. es. Bekanntmachung. schande Meukon sich nach der werden hiermit freundlichst ersucht, für die Anzeigen zug Vorlegung ihrer Steuerzettel und Angave,„% sfrühzeitig zukommen zu lassen. Der Schluß c oder Veistlsste und ies, aaziehende Verien der Aennahne für größere oder viel Satz er Verlegung staur ihe ven der Kolteltetzede irei früheren Aufenthaltsortes ertheilten Abmeldebeschei: vigung anzumelden hat. Auch muß jeder Wohnungswechsel innerhalb der hiesigen. Gemeinde binnen 3 Tagen angemeldet werden. Zu diesen Meldungen sind auch die Dienstherrschaften und dergl. Personen innerhalb ebin frühzeitig Person der Annahme für größere fordernde Anzeigen ist Freitao=Nachmittag 4 Uhr; In dem Konkurse Paul Meyer wird guf den Antrag mehrerer Konkusgläubiger gemäß§ 85“ der Konkursordnung eine Gläubigerversammlung auf Donnerstag den 18. Okkober 1900, vormittags 11 Uhr, das Gerichtsgebäude, PetersSeru S.MES Frauenarzt Dr. med. Schlutius Krefeld, Südwall## Sprechst.: ½9—½ 14 u.—4 Telephon 883. Tod! Todl Todl straße, Sitzungssaal, einberufen, mit der Tagesordnung: gegen Wilhelm Kamphausen aus dem Vertrage vom 1. Juli 1898. Viersen, 28. Sept. 1900. J. Tausende von Reserenzen von töngl. Amtagericht und städt. Behörden u. Werten u./1.h Auldgrtscht,I Bestellungen erbitte ich schniftia nach Venn bei M. Gladbach, Sire 8e dung überzeu A Stug egahnschmerz CasinO. Li doch empfiehlt es sich zur Erlangung eines günstigen Platzes, die Zusendung nicht auf dem Ab=, An- und Umzuge Vezen M diesen letzten Termin zu verschieben, indem wir ug acartaugt gen der bereit ersoigten Bbey die Aufnahme verspätet eingehender Anzeigen Diese Reldungen werden auf dem hiefigen Poli=lvon der pünktlichen Ausgabe der Zeitung abene ueu ge ae e, e, chesce asch iir Ausch, Aaih Nie G. e. ene. entgegengenommen, Im Interesse eines geregeitn auf die Kirmes. Bezug nehmende Anzeigen unter Saxsfeene 1 95 M5 Geschäftsganges wird strenge darauf gehalten, der gemeinsamen Rubrik„Kirmesfestlichkeiten sohne Glas. sesammen. ur. u. Süickteln unrf## ag, der! Zuwiderhandlung gegen die Wenaprtat zursoristap, glmagtf verbreiten lassen Anzeige zu bringen, damit Bestrafung der größerer Anzahl verbreiten lassen. Die Expedition der„Viersener Zeitung Alle Ratten, Mäuse, Kakerlaken, Wanzen, Motten u. s.n. vertügt unter Garantie Andreas Steffens, K. und gepr. Kammersäger Tausende von Resere Für die Mitglieder liegt eine Liste offen zum Einzeichnen auf Bordeaux Säumigen erfolgt. Viersen, den 18. September 1900. Die Polizeiverwaltung. Büsgernteiften:##tern. Bekanntmachung. ordun in Die Direktion." Die Wein=Kommission. sofort„Kropp'. watte“(20% CArvacrolwatte) 50 Pfg. nur echt Drogeris Fr.) Graubrod sowie Feinbrod billigst bei Eduard Michels, Renig bei seder Lohnzahlkugh der, Vatiäg Bes verbienten Lohnes einzutragen; es ist bei der Lohnzahlung dem Minderjährigen oder seinem gesetzlichen Vertreter auszuhändigen und von dem Empfänger vor der nächsten Lohnzahlung zueückzureichen. Das Lohnzahlungsbuch muß den Namen des Arbeiters, Ort, Jahr und Tag seiner Geburt, Ramen letzten Wohnort seines gesetzlichen Vertreters Vormund 2c.) und die Unterschrift des Arenthalten. Viersen, den, 2. Oktober 1900. Der Bürgermeister Stern. Arbeiter beiters Abgepaßte Teppiche und Gardinen in großer, neuer Auswahl, Gardinen-Zubehör, Läuferstoffe, Vorlagen Wilh. Heuvels, Hauptstraße 47, Hauptstraße 47. Ausstattungs=Geschäft. eht zum bbruch zu verkaufen. Näheres Neumarkt 3. Gut erhaltenes Sofa billig abzugehen. Hauptstraße 47. LLTETE Maggi zum Würzen, Maggi's Gemüse u. Kraftsuppen, Maggi's Bouillon=Kapseln, Maggi's Gluten=Kakao, empfiehlt bestens E. Krischer, Drogerie, Alter Markt 9. Bin von Remigiusstraße 22 nach Hauptstraße 113 verzogen. Peter Gölitz, Schneidermeister.— Ein gebrauchter, noch gut, erhaltener### schliffener eisener zu kaufen gesucht. Von wem sogt die Ein schöner Ziehh zu verkaufen. Jacob Schroeder, Mezger, Heierstraße 3. 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