8#.##. E Nr. 32. 30. Jahrgang. stelle irchen=Geme Uhr, in hier, Blumenstr# ter oder 62 Gottl. Möl Ruthen, I—„ ark pro Rus viese Zeitung erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn= und Feiertage. Abonnementspreis pro Quartal 2 Mark. Verantwortlicher Redakteur: Julius Krumm in Remscheid Früher: „Remscheider Volksblatt“. Mittwoch den 7. Februar 187.. eitung. Druck und Verlag von Hermann Krumm in Remscheid. Anzeige=Gebühr für die Garmond=Zeile oder deren Raum 15 Pfennig. Reklamen per Zeile 25 Pfennig. Notar. Nemschel sich veranla unwiderrruß dr. che unter und empfer erth. ition oder ziehen: der genauest itschen Reich Isstandes(üb dreßbuche lek, * Remscheid, 7. Februar 1877. Was uns fehlt. I. Dem aufmerksamen Beobachter unserer öffentlichen Zustände wird es nicht entgehen, daß ein Zug der Klage durch die Kreise der Wohldenkenden unserer Nation geht. Ihr Gemüth beherrscht das Gefühl, daß der Herrlichkeit des deutschen Reiches etwas fehlt. Zwar ist man nicht gemeint, daß der deutsche„Koloß auf thönernen Füßen stehe“ und nur das Steinchen aufgehoben zu werden brauche,“ ihn zu zertrümmern; allein man kann sich der Ueberzeugung nicht erwehren, daß irgend in Wurm an dem Nerv unseres Volkslebens nagt, der ihm, wenn derselbe nicht bei Zeiten ertödtet werde, großes Unheil verursachen könne. Wo der Schade zu suchen sei und mit welchem Namen man ihn bezeichnen müsse, darüber ist man sich theils nicht ganz klar, theils gehen die Meinungen darüber auseinander. Der Abgeordnete Lasker nennt dieses Uebel in einem am 18. Jan. d. J. in der gemeinnützigen Gesellschaft in Leipzig üder die„Zukunft des deut: schen Reiches“ gehaltenen Vortrag den„Quietismus", die Gemüthsruhe, und er fürchtet,„daß mannigfache Mißgriffe, welche in neuester Zeit gemacht worden sind, darin ihren Grnnd haben. Andere sehen denselben in dem Mangel an Idealismus unserer Zeit und verweisen auf die Nothwendigkeit, die materialistische Weltanschauung fallen zu lassen. Da sind die Ultramontanen, denen jedes Mittel recht ist, das deutsche Reich seines deutschen Charakters zu entkleiden und es in eine Abhängigkeit von Rom zu bringen,— gewiß ein beklagenswerthes Bestreben, aber doch nicht übermäßig besorgnißerregend; denn der deutsche Geist würde sich wie im sechszehnten Jahrhundert, so auch im neunzehnten gegen das römische Joch auflehnen.„Säumt der Deutsche gerne lange, nimmer beugt er sich dem Zwange. Schlummernd mag er sich wohl strecken; schläft er, wird ein Gott ihn wecken.“ Da ist die Fortschrittspartei, die von den Regierungsorganen sogar als reichsfeindlich betrachtet und von den Nationalliberalen ziemlich unglimpflich behandelt wird— was vielleicht zum Theil auf Gegenseitigkeit beruhen mag— allein, wenn sie auch mit den einzelnen Maßnahmen der Regierung und der herrschenden Partei nicht immer einverstanden ist, wir halten sie in Bezug auf die rein politischen Fragen für besser als ihren Ruf; sie glaubt eben, das Reich sei fester nach ihren Grundsätzen zu consolidiren. Da sind die Socialdemokraten, welche die Grundlagen unseres politischen und wirthschaftlichen Lebens umzustürzen trachten, um auf den Trümmern desselben den Volksstaat zu errichten, in welchem die individuelle Freiheit so weit beschränkt ist, daß einem Jeden vorgeschrieben werden muß, wieviel Brod, Fleisch und Bier er verzehren darf, weil es sonst eine Unmöglichkeit ist, die Production zu regeln, welche genau dem Consum entsprechen soll, um die Ueberproduction unmöglich zu machen. Allein auch dafür dürfte gesorgt sein, daß die socialdemokratischen Bäume nicht in den Himmel wachsen. Die communistischen Theorien schweben zu sehr in der Luft, sind so sehr aller Staats= und volkswirthschaftlichen Raison baar, daß mit der Zunahme der Bildung ihre Anhängerschaft abnehmen wird. Das würde schon jetzt mehr der Fall sein, wenn unsere national=ökonomischen Verhältnisse gleich volksthümliche Vertheidiger hätten wie die socialdemokratischen Irrlehren. So drastisch wie die Sendlinge Hasenclevers zu reden, ist wenigen gegeben. Zugegeben muß allerdings auch werden, daß wie allerwärts so auch in unseren socialen Zuständen es wunde Punkte gibt, die geheilt werden müssen, selbstverständlich in den Bahnen natürlicher Entwickelung; von den Wunderdoctoren hat man nie Sonderliches erlebt. Auch wollen wir nicht verschweigen, daß bei der Heilung socialer Schäden öfter noch ein größerer Eiser hätte entwickelt werden können. Wo derselbe indessen auch vorhanden war, er fand nicht überall gleich gute Aufnahme und wir müssen von der stetig wachsenden Bildung hoffen, daß sie das nöthige Verständniß für normale und gesunde Entwicklung anbahnen helfen wird. Betrübender und bedenklicher aber als das Alles ist der Verfall der Sittlichkeit, die Verhöhnung der Religion,— Uebel, die uns am greifbarsten in socialdemokratischen Kreisen entgegentreten. Die Geringschätzung der Religion ist das Grundübel, an dem unser deutsches Volksleben krankt; aus demselben folgt mit zwingender Nothwendigkeit die Unsittlichkeit, Rohheit und die Lust zum Umsturz aller auf sittlicher Grundlage berubenden Einrichtungen. Ein religiös bankerottes Volk steuert mit vollen Segeln auch dem politischen Bankerott zu, wie die Weltgeschichte das auf jedem ihrer Blätter durch Beispiele erhärtet. Daß dem so ist und wir in Deutschland in Gefahr schweben, schwere Einbußen an unserem sittlichen Kapital zu erleiden— dies Gefühl beherrscht zur Zeit alle ernsteren Elemente unseres Volkes, die einen mehr, die anderen weniger. Nicht selten ist dieses Gefühl noch nicht zur völligen Klarheit durchgedrungen und man weiß, wie oben gesagt, dem Uebel noch nicht den rechten Namen zu geben. Berlin. Der Reichsanzeiger veröffentlicht die Verordnung, betreffend die Einberufung des Reichstages: Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen 2c. verordnen auf Grund des Artikels 12 der Verfassung im Namen des Reichs, wie folgt: Der Reichstag wird berufen, am 22. Februar dieses Jahres in Berlin zusammenzutreten, und beauftragen Wir den Reichskanzler mit den zu diesem Zwecke nöthigen Vorbereitungen. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlichen Insiegel. Gegeben Berlin, den 5. Februar 1877. (L. S.) Wilhelm. Berlin, 5. Febr. Durch den Erlaß vom 2. Dezember v. I., wegen Wegfall der Frachtzuschläge beim Transport von Kohlen, Koaks 2c., ist angeordnet worden, daß die Frachtzuschläge, welche bis dahin auf Traneporte von Kohlen, Koaks, Eisenerzen, Kalksteinen, Roheisen und Rohrstahleisen, Eisenluppen, Brucheisen und altem Eisen erhoben wurden, bei Wagenladungen von 200 Ctrn. alsbald in Wegfall kommen sollen. Nur falls die früheren unerhöhten Tarife niedriger sind, als die aus einem Einheitssatze von 1 Mpfg. pro Meile, nebst 9 Mark Expeditionsgebühr pro 200 Ctr. sich ergebenden Sätze, soll ein Zuschlag in der bestehenden Höhe, also bis zu 20 pCt. bis auf Weiteres forterhoben werden dürfen, soweit dadurch die vorbezeichneten Tarifsätze nicht überschritten werden. Für viele Bahnen fällt infolge dieser Bestimmung der Zuschlag überhaupt fort, für andere beschränkt er sich auf kurze Entfernungen; wird beispielsweise die Bergisch=MärDer graue Domino. Novelle von Hermine Frankenstein. reihändler Remscheid, sahnhofs einen erden. ed. d. Ztg. Elberfeld. n 8 Söhn Sohn. 1877. 80 55 94.70 204.20 203.55 (Schluß statt Fortsetzung.) Der Jesuit steckte sie ihm gewaltsam wieder in die Hand. „Mein Sohn,“ sagte er,„gedenke Deines Gelübdes. Du bist zu weit gegangen, um die Kirche ihres Antheils zu berauben. Willst Du sterben wie ein Sünder, ein Rebell, ein Ketzer? Muß ich Dir die letzten Tröstungen der Religion verweigern? Sollen keine Messen für Deine Ruhe gelesen werden— kein Heiliger für Dich um Vergebung beten? Muß ich selbst das Andenken an Dich excommuniciren?“ Der Gefolterte ächzte unter diesen fürchterlichen Worten.„ „Fort, meine Tochter,“ sagte der Priester, Gabriele beim Arm fassend und mit Gewalt von dem Bette ihres Vaters wegführend.„Sprich nichts zu ihm.“ Der Lärm im Nebenzimmer hatte aufgehört. Der Marquis wurde von heftigen Zuckungen ergriffen. „Schnell! Die Urkunde!“ rief der Jesuit. Ich trat rasch an's Bett und hielt das Dokument zur Unterzeichnung hin. Die erstarrenden Finger versagten schon fast den Dienst, und der Marquis hatte kaum seinen Namen hingekratzt, als seine Hand schwer herabsank und der letzte, fürchterliche Kampf begann. Die Priester fielen auf die Kniee nieder und sagten Todtengebete für den Sterbenden her, während Gabriele, außer sich vor Schmerz, vor einem Kruzifir, welches neben dem Bette hing, niederstürzte. Es war bald vorbei mit ihm. Sie bedeckten sein Gesicht mit einem Tuche, und einer von ihnen öffnete die Thür. Es waren zwei Personen draußen, eine Dame und ein junger Mann. Die Dame trug über ihren schwarzen Kleidern die Kutte einer Karmeliterin und hielt eine schwarze Larve in der Hand. Der junge Mann war Maurice Duhamel. Er war nicht mehr als Mönch verkleidet; sein Gesicht war todtenbleich und auf seinen Wangen waren Thränenspuren sichtbar. Sie stürzten auf Gabriele an. Die Dame schloß sie in ihre Arme und Maurice beugte sich traurig zu ihr herab. „Mein armes Kind,“ sagte die Erstere,„wir haben Alles gehört. Aber beruhige Dich; noch kann nicht Alles verloren sein. Ich will das Gesetz zu Hülfe rufen— es wird, es muß uns hören— und wenn die irdischen Richter gegen uns sind, so gibt es doch ein höheres Tribunal, vor dem jede Tugend belohnt und jedes Verbrechen bestraft wird!“ Maurice wandte sich in einer plötzlichen Zornesaufwallung gegen mich. „Und Sie, mein Herr, der Sie all diesen Jammer hätten verhindern können,“ rief er,„was können Sie diesem armen Mädchen hier sagen? Erbarmt Sie nicht der Anblick des grenzenlosen Elends, das Sie über uns gebracht haben?“ „Schweigen Sie,“ rief der Priester in befehlendem Tone.„Hier ist nicht der Ort zu solchen Auftritten. Verlassen Sie das Zimmer, damit wir in Ruhe für das Seelenheil des Dahingeschiedenen beten können. Achtung vor dem Todten, junger Mann!“ Dann wandte er sich an die Dame. „Frau Baronin,“ sagte er,„Ihr Herr Bruder hat im Sterben eine heilige Pflicht erfüllt. Ich ersuche Sie, sich in Ihre Gemächer zurückzuziehen und stelle Ihnen die Aufgabe, den Schmerz Ihrer Nichte zu lindern, bis wir, ihre Vormünder, Sie davon entheben, indem wir das Fräulein dem Schutze der Dames Carmelites übergeben.“ Ich hielt es nun an der Zeit, zu handeln, und nahm meine Larve vom Gesicht. Ein Schrei der Ueberraschung tönte von den Lippen der Anwesenden. Die Jesuiten erbleichten und zogen sich an das Todtenbett zurück. „Halt!“ sagte ich eifrig,„lassen Sie uns nicht voreilig sein. Es dürfte am Ende die Nothwendigkeit gar nicht vorhanden sein, daß das Fräulein von St. Roche Karmeliterin wird!“. Und ich wies auf die Urkunde, die neben mir auf dem Tische lag. Der Jesuit sprang darauf zu, stieß einen heiseren Schrei aus und sank in einen Stuhl. Ich hatte statt der Schenkungsurkunde das erste Testament untergeschoben. Das erste Testament, in welchem Gabriele zur Universalerbin ihres Vaters eingesetzt war, nach welchem sie frei leben, heirathen und glücklich werden durfte! Sie stürzte vor mir nieder, während Maurice sich stumm, verwirrt und zitternd auf das Kaminsims stützte. Fürchten Sie die Rache der Kirche dafür, mein Herr,“ sagte der Jesuit, aufstehend und sich zur wendend. Ich schüttelte lächelnd den Kopf. Ich bin ein Engländer,“ sagte ich.„Sie können mir nichts thun. Aber ich könnte eine Geschichte erzählen, wenn ich wollte, daß Sie mir zehntausend Francs versprochen haben, wenn ich Ihnen behülflich wäre, von einem Sterbenden Geld zu erpressen.“ „Sie sind unser Retter,“ sagte Gabriele, als ich sie aushob und zu einem Sitze führte. Maurice kam mit offenen Armen auf mich zu. kische Eisenbahn in Betracht gezogen, so fällt der Zuschlag bei sechs Meilen Entfernung fort, verbleibt in Höhe von 20 pCt. nicht ganz bis zu 2 Meilen und beträgt bei 3 Meilen etwa 10 pEt. Innerhalb der erwähnten 6 Meilen würde der danach zulässige Frachtsatz immer noch niedriger bleiben, als wenn nach den Intentionen des Art. 45 der deutschen Verfassung der Silberpfennigtarif mit der auch von den Reichsaufsichtsbehörden als zulässig erkannten Expeditionsgebühr 12 Mark pro 200 Ctr. erhoben würde.(B. Z.) — Nach einer Mittheilung des Berl. Act. würde die bereits zweimal verschobene Conferenz deutscher Eisenbahnverwaltungen in Sachen der Tarifreform nunmehr am 12. d. M. hier in Berlin zusammentreten. Karlsruhe, 3. Febr. Der Großherzog und die Großherzogin beabsichtigen, wie die„Karlsr. Ztg.“ mittheilt, in der Nacht vom 4. auf den 5. Februar eine Reise nach Italien anzutreten. Dieselben gedenken Rom, sowie einige andere Städte Mittelitaliens zu besuchen und im März in die Residenz zurückzukehren. Wien. 5. Febr. Die Polit. Corresp. meldet aus Cettinje: Montenegro fordert zum mindesten die Ebene der Herzegowing und den bis Podgoritza reichenden fruchtbaren Theil Albaniens. Sollte die Türkei diese Forderung ablehnen und es bis zum 28. nicht zum Frieden kommen, dürften die Montenegriner zur Belagerung von Nikfitsch schreiten. Milan lehnte das Begehren Midhat's, einen Delegirten nach Konstantinopel zu senden, ab. Schweiz. Während man sich überall fast ausschließlich mit der orientalischen Frage beschäftigt, wartet man in französischen Regierungskreisen mit nicht geringerer Spannung auf die endgültigen Antworten aus Wien und einigen anderen Orten wegen der Ausstellung. Auch die Schweiz hat sich noch nicht schlüssig gemacht. Man möchte Frankreich nicht verletzen. Aber die industrielle Lage des Landes ist nicht günstig, und die Ostschweiz überdies unzufrieden mit Frankreichs schutzzöllnerischer Haltung bei den handelspolitischen Verhandlungen. Dazu kommt die Sorge wegen der Gotthard=Angelegenheit, die auf einem anderen Gebiet ihre Lösung finden soll. Wie der Entscheid der Schweiz ausfallen wird, läßt sich daher noch nicht übersehen. Italien. In letzter Zeit hat man sich vielfach darüber den Kopf zerbrochen, was Rouher wohl in seiner Audienz mit dem Papste verhandelt haben möge. Wie jetzt versichert wird, soll es sich darum gehandelt haben, den Grafen Chambord durch Se. Heiligkeit zu bestimmen, den exkaiserlichen Prinzen als seinen Erben zu adoptiren. Für weniger glaublich hält man das Gerücht, die Anerbietungen Rouher's, welcher die Unterstützung der Bonapartisten für den Vatican in Aussicht gestellt habe, seien nicht ohne Eindruck geblieben und in der nächsten Zeit sei eine Zusammenkunft der Legitimisten und Bonapartisten zu diesem Zwecke zu erwarten. Brüssel, 2. Febr. Gestern kam es in Antwerpen. wie der„Ind. Belge“ berichtet wird, bei der Aufführung der„Stummen von Portici“ zum zweiten Male zu einer Demonstration gegen den Minister Malou in Folge des von ihm eingebrachten neuen Wahlgesetzes. Bei dem Duett:„Das theure Vaterland zu retten“ erhob sich das Publikum mit dem Rufe:„Es lebe der König! Nieder mit Malou!“ Auf Verlangen trug darauf einer der Sänger die„Brabanconne“ vor, worauf sämmtliche anwesende das Gueusenlied anstimmten. Nach Schluß der Vorstellung wurden auch in den Straßen, auch vor dem Gebäude des katholischen Cirkel vielfach die Rufe:„Es lebe der König! Nieder mit Malou!“ gehört. Zu weiteren Ausschreitungen ist es nicht gekommen. Paris, 6. Febr. Der„Moniteur“ bespricht heute die russische Cirkularnote und meint, derselbe scheine das Mißtrauen und die pessimistischen Anschauungen der„Times“ nicht zu rechtfertigen. Die orientalische Frage müsse eine europäische bleiben. Deshalb erwüchsen aus derselben auch für Rußland keine Verantwortlichkeit oder Pflichten, welche von denen der übrigen Staaten verschieden seien. Der„Moniteur" bemeikt, das Rundschreiben Gortschakoff's verletze nicht das durch die Conferenz in Konstantinopel festgestellte Princip. London, 6. Febr. Die Morgenblätter besprechen den Sturz Midhat Pascha's und stimmen dabei in der Anschauung überein, dies Ereigniß werde eine wichtige Veränderung in der inneren und auswärtigen Politik Pforte zu einer übereilten und verhängnißvollen Handlung treiben. Der diplomatische Schriftwechsel über die Orientfrage wird, wie verlautet, dem Parlamente am Donnerstag vorgelegt werden.(E. Z.) Petersburg. In den Generalsstabskreisen werden die Chancen der Eröffnung der Feindseligkeiten in der jetzigen Saison gegen jene einer Frühjahrscampagne fortwährend erörtert. Wie man hört, hätte ein Frübjahrsfelezug in Bulgarien aus dem Grunde seine besonderen Schwierigkeiten, weil gegen Ende März die Bergströme austreten, die Niederungen weit und breit überschwemmen und häufi; alle Communicationen gänzlich unterbrechen. Uebrigens hängt die Eröffnung der Action der Armee nicht von den Generalen ab, wiewohl sie bereits gemeldet haben, daß dieselbe vollkommen schlagfertig sei. Die Diplomatie hat noch immer das Heft in Händen, und da ist es ungewiß, ob und wann die Armee zu handeln berufen sein werde. Konstantinopel, 5. Febr. Die Pforte theilte dem Botschafter in Wien, Aleko Pascha, sieben Friedensbedingungen für den serbischen Agenten in Wien mit: 1) Ausweisung aller geheimen Gesellschaften; 2) Repatriirung der nach Serbien geflüchteten türkischen Unterthanen; 3) Verhinderung von Einfällen in die Türkei durch Banden und Aufständische; 4) Aushissung der türkischen Flagge in Belgrad; 5) Empfang und Verbleib eines türkischen Agenten in Belgrad; 6) Verpflichtung keine neuen Festungen zu bauen; 7) Anerkennung der türkischen Suzeränetät. Weiterhin der Stand wie vor dem Kriege, ohne jede Gebietsveränderung.— Safvet Pascha hat den ersten Dragomanen mitgetheilt, daß Midhat verbannt worden sei in Folge persönlichen Miß trauens des Sultans gegen ihn. Für die auswärtige Politik bedeute der Ministerwechsel keine Veränderung, wohl aber für die constitutionelle Entwickelung des Reiches.(K. Z.) Konstantinopel, 6. Febr. Midhat Pascha ist abgesetzt, Edhem Pascha zum Großvezier, Kadri Pascha zum Präsidenten des Staatsraths, Djeodet Pascha zum Minister des Innern, Abassides Effendi zum Unterstaatsminister, Ohannes Effendi Thunitsch zum Handelsminister, Hassun Pascha zum Justizminister ernannt worden. Der bisherige Pariser Radik Pascha wurde zum Gouverneur des Donauvilajets ernannt.(E.Z.) Serbien. Die„Polit. Corr.“ meldet, die Pforte habe der serbischen Regierung die Grundlagen für die Friedensverhandlungen bekannt gemacht. Auf materielle Garantien verzichtend, beanspruche sie diplomatische Vertretung in Belgrad, Gleichberechtigung der Katholiken und Juden mit den Serben, Nichtduldung der Bildung bewaffneter Banden auf serbischem Gebiet, Verhinderung des Eindringens solcher Banden in türkisches Gebiet, Nichtgestattung geheimer Gesellschaften, Erhaltung der serbischen Festungen in gutem Zustande und Aufziehung der türkischen Flagge neben der serbischen Flagge auf denselben. Es sei zweifellos, daß Serbien alsbald eine Specialkommission nach Constantinopel entsenden werde. Zustand als ein Provisorium ansehe, aber für ein finitivum sei die Zeit noch nicht gekommen. Die welfische Agitation sei gegenwärtig lebhafter als je. Die Staatsregierung wäre sehr geneigt, die Friedenshan# des Königs Georg anzunehmen, aber so lange dieselbe nicht gereicht werde, könne auch das Provisorium nicht aufhören. Damit war die Interpellation erledigt, ohne daß Fürst Bismarck, welcher anwesend war, zur Sache selbst ein Wort gesprochen hatte. Die nächste Sitzung findet morgen statt. Sitzung vom 6. Februar. Die heutige Sitzung ist genügend skizzirt, wenn wir sagen, daß die ganze Tagesordnung ohne Debatte er ledigt wurde, mit Ausnahme eines Punktes, der wegen Krankheit des Referenten nicht erledigt werden konnte. Gesammtbeschluß ist nunmehr erzielt über folgende Gesetzentwürfe: betr. die Verpflichtung zum Halten dee Gesetzblattes im Kreise Herzogthum Lauenburg,— betr. die Aufhebung der Maßabgabe in Frankfurt a. O. und betr. die Stempelsorten. Die Mitglieder der sta tistischen Central=Commission und der StaatsschuldenCommi sion wurden durch Akklamation wiedergewählt, Nächste Sitzung morgen. DN. der Türkei herbeiführen. Der„Standard“ glaubt, Rußland werde aus dem Ereigniß den meisten Vortheil ziehen. Die„Times“ hofft, dasselbe werde nicht einen neuen Ausbrüch des Fanatismus herbeiführen oder die „Und Dir, mein Freund, danken wir diese Befreiung?“ rief er leidenschaftlich.„Dir allein?“ „Keineswegs,“ entgegnete ich, auf meine Kleider und die am Boden liegende Larve deuteno.„Jhr verdankt das Alles dem— grauen Domino.“ Preußischer Landtag. Herrenhaus. Sitzung vom 5. Februar. Der heutigen Sitzung des Herrenhauses wurde vielsach mit Spannung entgegengesehen, außer der interessanten Tagesordnung war es auch wohl der Umstand, daß der Herzog von Ratibor zum ersten Mal als Präsident fungirte, welcher Manchen anzog. Der Präsident sprach zunächst seinen Dank aus für das ihm durch die Wahl bewiesene Vertrauen. Der Gesetzentwurs, betr. die Aufhebung des Lehnsverbandes im Geltungsbereiche des ostpreußischen Provinzialrechts wurde hierauf von dem Referenten Dr. Dernburg zur Berathung eingeleitet. Der Justizminister Dr. Leonhardt erklärt sich im Ganzen mit den Aenderungen, welche von der Kommission beantragt sind, einverstanden. Graf zur Lippe hat indeß einen Abänderungsantrag eingebracht, welcher namentlich die Entschädigung der Agnaten zum Ziele hat. Das Haus tritt den Anschauungen des Grafen zur Lippe bei und genehmigt die von demselben beantragten Paragraphen 8a bis 8i. Eben dadurch, d. h. durch das Prinzip, fallen einige Paragraphen der Regierungsvorlage(9 u. 13) weg. Schließlich wird das Gesetz im Ganzen angenommen. Es folgt alsdann die Interpellation des Grafen von der Schulenburg=Beetzendorf betr. die Sequestration des Königs Georg. Wer eine pikante Debatte, Enthüllungen über den„Reptilienfond“ u. dgl. erwartet hatte, mußte sich jedenfalls getäuscht finden. Der Interpellant, welcher die Bedeutung des bekannten Beschlusses des hannoverschen Provinziallandtags hervorhob, betonte lediglich, daß es ihn als einen Angehörigen des Staates tief verletzte, daß ein Versprechen nicht gehalten, ein Vertrag nicht erfüllt werde. Die Gerüchte wegen Anlegung der Fonds halte er für unbegründet. Der Regierungskommissar Geh.=Rath Tiedemann bemerkte dem gegenüber, daß die Staatsregierung den gegenwärtigen Abgeordnetenhaus. Sitzung vom 6. Februar. Im Abgeordnetenhause wurden zunächst die Wahln zur statistischen Central Kommission und der Staateschuldenkommission durch Wiederwahl erledigt. Der Gesetzentwurf betr. die anderweite Einrichtung des Zeughauses veranlaßte eine lebhafte Debatte. Zunächst sprach gegen den Entwurf vom welfischen Standpunkte aus der Abg. Dr. Brüel, später unterstützt von dem Abg. Windthorst(Meppen). Auf seine Frage, ob auch hannoversche Waffen in die Sammlung ausgenommen werden sollen, antwortet der Kriegeminister ganz offen, daß dies geschehen würde, falls solche vorhanden sind, was er nicht wisse. Abg. Goeking bestreitet den Abgg. Brüel und Windthorst das Recht im Namen Hannover's zu sprechen. Wenn Brüel den Krieg von 1866 einen Bruderkrieg nannte, so wies er darauf hin, daß die Haltung Hannover's mit Nothwendigkeit zu dieser Katastrophe führte. Abg. von Benda bemerkt, daß er als preußischer Abgeordneter spreche, wie dies auch von den Abgg. Brüel und Windthorst geschehen, deren Reden die Majorität geduldig angehört habe, weil man sich von jedem triumphirenden Gefühle frei wisse. Endlich wird der Gesetzentwurf unter Ablehnung des Antrages Berger (welcher nur die Summe von 2,900,000 M. bewilligen wollte) nach den Vorschlägen der Kommission angenommen. Der Rest der Sitzung war dem Etat des Ministeriums des Innern gemidmet, gehörte aber eigentlich dem Kulturkampfe. Der Abg. v. Lyskowsk beschwerte sich bei dem Posten,„Gehalt des Ministers“ über Unterdrückung der Polen, klagte über die Auflösung von Versammlungen. Ihm erwiderte kurz und kräftig der Abg. Wehr, daß die Regierung nur ihre Pflicht gethan habe. Der Abg. Schröder(Lippstadt)— ein plumper Effekthascher, wie immer— klagte über die Politik des Ministers bei Bürgermeisterbestätigungen, schweift aber von diesem Thema vielfältig auf andere Reviere ab. Seine Manier erregt zwar vielfach ein homerisches Gelächter, aber eben durch den gesuchten humoristischen Ton seines Vortrages gibt er seinem Gegner eine Waffe in die Hand. Ihm tritt Graf zu Eulenburg persönlich entgegen. Demnächst wird die Sitzung auf morgen vertagt. Landgerichtes as. ist der König wpisorischen Verwahr tars Jarmen, 6. Feb tung unseres und sitzigen Leiter de ern Carl Erdmann, die Behörden der sigung der drei Th stimmung nur bedit #adttheater von Bar urn Fr. Gumtau, I gaters in Berlin, pachtet worden. T urn als Leiter gro #stände der Theatei sie Wahl getroffen Elberfeld, 5. ner Mühle an der sch allerlei Manöve ger vorbeigedrückt. au übertragen, späte der Stadt, meldete hohnung ab, und mmlich hohen Summ st langen Gesichtern ige Woche einer d Vollmacht einhär sändung vornehmen en Loyon und die e Leute begaben sie fändung begonnen esitzer mit einer gr Streit und ein erichtsvollzieher Lat hließlich nicht ander zu Mund griff, gel zen bis auf die K sändung konnte ni olizei erschien. D ser und da in der ichten Veranlassung Elberfeld, 5. nichteten Ende vor bürtigen Brüdern 1s, welcher als Le sinterindien starb, gefallen sei. Es sannten holländisch seibnom, die bei loß ausweist; die gkeit. Beide Brü ind der ihnen zu e eständigt worden. er Nähe des Neut ere, ebenfalls Wir sat sich bereits mit ernehmen gesetzt, leserung der Erbsa Düsseldorf, Steffeln erläßt n der Nacht vom naßlich 10¾ Uhr Stoffeln wohne sem er das Hofthe N 3 Tages=Neuigkeiten. * Remscheid. Für die Schule zu Schüttendelle ist an Stelle des Herrn Albert Ibach, welcher das Am abgelehnt hat, für die Jahre 1877 und 1878 Herr Carl Heuser zu Vieringhausen zum Schulvorsteher er nannt worden. — Den nachbenannten Lehrern aus der hiesigen meinde sind für das Jahr 1877 Alterszulagen aus Staatssonds bewilligt und zwar: G. Wild zu Büchel, O. Schäffer zu Bliedinghausen, R. Bäumer zu Morsbach, A. Sommer zu Reinshagen je 90 Mark; Harffen, H. Ostermeyer, G. Schürmann, W. Martin und W. Rehbein in Remscheid je 180 Mark. * Remscheid, 7. Februar. Gestern Mittag 1 Uhr entgleisten in Lennep von dem nach Remscheid abge lassenen Güterzuge die Lokomotive und einige Wager, in Folge dessen das Geleise gesperrt wurde. Die Passagiere von Remscheid mußten ca. 15 Minuten vor der Station aussteigen und zum Bahnhof gehen. Um ½7 Uhr Abends war die Strecke wieder frei. Ber“ letzungen sind glücklicher Weise nicht vorgekommen. — Ein Schreinermeister, welcher am vorigen Som tag zu Holz eine Leiche in den Sarg gelegt und les teren geschlossen halte, wurde einige Sekunden nachhet vom Schlage gerühit und blieb sofort todt. Lennev, 5. Febr. Durch Rathskammerbeschluß 14.. Die Verlobr Ludovike mi Siegel aus wir uns hierdi Zeigen. Waldbreitba im Fel Apothek Ludovi Herm: Ein krä Ostern gegen besucht. Von wem, ist Zu erfahren. für ein De 1. Die weials je. Die Friedenshans lange dieselbe zisorium nicht erledigt, oon tr. zur Sache ichste Sitzung #### Landgerichtes zu Elberfeld vom 31. Januar an ist der Königl. Notar Frantz in Lennep zum Lpisorischen Verwahrer der Urkunden des verlebten tars Dieckhoven in Hückeswagen ernannt worden. 9 Febr. Die früher gemeldete Ver rt, wenn wir Oebatte en 8, der wegen erden konnte. ber folgende Halten dee uenburg,— ankfurt a. O. jeder der sta taatsschuldeniedergewählt. die Wahln der Staatsedigt. Der ichtung des batte. Zuischen Standnterstützt von ne Frage, ob nlung ausgeriegeminister falls solche bg. Goeking ndthorst das chen. Wenn krieg nannte, Hannover's führte. Abg. her Abgeordg. Brüel und jorität geduljedem triumvird der Geages Berger M. bewillimission anger dem Etat gehörte aber v. Lyskowski es Ministers“ die Auflösung z und kräftig ; ihre tadt)— ein klagte über bestätigungen, ig auf andere elfach ein hogesuchten huseinem Gegraf zu Eulend die Sitzung unseres und des Elberfelder Stadttheaters an setzigen Leiter des Stadttheaters von Düsseldorf, Carl Erdmann, ist tückgängig gemacht worden, je Behörden der Stadt Tüsseldorf zu dieser Ver#ungg der drei Theater unter einer Direction ihre stimmung nur bedingungsweise geben wollten. Die chütbeater von Barmen und Elberfeld sind nun an u Fr. Gumiau, langjährigen Leiter des ers in Berlin, für die Dauer von drei Jahren pachtet worden. Der ausgezeichnete Ruf, der uin als Leiter großer Bühnen vorhergeht, läßt die bistände der Theater=Gesellschaften hoffen, in ihm eine 16, 5. Sobnar. Her W., Der ner Mühle an der Wupper, hatte sich in letzter Zeit ro allerlei Manöver an der Bezahlung seiner Gläuer vorbeigedrückt. So war die Mühle nominell seiner zau übertragen, später miethete sich Herr W. ein Zimmer der Stadt, meldete sich dort an und in seiner alten sohnung ab, und die Gerichtsvollzieher, weiche die mmlich hohen Summen einziehen wollten, mußten stets bi langen Gesichtern wieder abziehen. Endlich ließ sich nige Woche einer der Gerichtsvollzieher, Herr Wilke, sige Woche eineeer.„ □ Vollmacht einhändigen, in der Mühle selbst KAn(r nahm seinen eine süändung vornehmen zu dürfen. Er nahm seinen Kel zen Layon und die gesetzlich nöthigen Zeugen mit und e Leute begaben sich zur Mühle. Als hier mit der säntung begonnen werden sollie, erschien plötzlich der esitzer mit einer großen Brechstange, es entstand jetzt n Streit und ein Ringen, in dem besonders dem serichtsvollzieher Layon übel mitgespielt wurde, der sich hlüchlich nicht anders retten konnte, als W. ihm in m Mund griff, gehörig zuzubeißen, so daß der Dauen bis auf die Knochen durchgebissen wurde. Die sändung konnte nicht eher vorgenommen werden, bis salizei erschien. Das ist der Verlauf der Affaire, der ser und da in der Stadt zu den übertriebensten Gehzten Veranlassung bot.(S.? Elberfeld, 5. Febr. Die Düsseldorfer Blätter nichteten Ende voriger Woche, daß zwei aus Koblenz ebürtigen Brüdern durch den Tod des dritten Biu us, welcher als Leibarzt des Königs von Virma in sinterindien starb, eine Erbschaft von 600.000 Mark pgefallen sei. Es geht hier nicht wie bei der vielge munten holländisch indischen Erbschaft des Generals von Peibnom, die bei genauerem Zusehen sich als ein Luftsloß ausweist; die Sache hal vielmehr ihre volle Rich igkeit. Beide Brüder sind bereits von dem Testamente nd der ihnen zu gleichen Theilen zufallenden Erbschaft saständigt worden. Der eine derselben ist der vier in er Nähe des Neumarkts wohnende Wirth K., der an ere, ebenfalls Wirth, wohrt in Düsselderf. Eisterer lat sich bereits mit einem hiesigen Advokatanwalt ins vernehmen gesetzt, um die nöthigen Schritte zur Aus seserung der Erbschaft zu betreiben. Düsseldorf, 5. Febr. In Bezug auf den Mord Steffeln erläßt die Polizei folgende Bekanntmachung: n der Nacht vom 19. zum 20. Januar cr., muthjaßlich 10¾ Uhr, ist der Oekonom Joseph Liebeitz, Stoffeln wohnend, beim Nachhausekommen und nach sem er das Hofthor hinter sich bereits geschlossen, au dem Hofe, an der Thür seines Wohnhauses, mit seiner eigenen, auf dem Hofe stehenden Art erschlagen worden — Bei der Leiche wurden sämmtliche Sachen, incl. Geld, Werthpapiere 2c. gefunden, nur wird eine MessingCylinder Remontoir, vorn mit Patent= hinten mir verreplatte Glas versehen, vermißt. Die Uhr besitzt Stahlzeiger, wie sie bei Spindeluhren gebräuchlich sind. Das sichtbare Werk besteht theils aus Nickel, theils aus vergoldetem Messing. Das Federhaus ist mit einer Nickel brücke, die kleineren sind mit vergoldeten Brücken versehen.— An der Uhr befand sich eine Kette aus versilbertem Messingdraht, dünn und dreieckig, das Sil ber ist an vielen Stellen abgescheuert. An der Kette saß ein Talmischlüssel in Form eines englischen Schraubenschlüssels.— Zweifellos liegt ein Racheact vor und dürfte die Uhr dem Erschlagenen nur abgenommen wol: den sein, um den Verdacht auf eine falsche Spur zu lenken. Möglicherweise ist dieselbe fortgeworfen und von einer anderen Person gefunden worden. Hochfeld, 5. Febr. Aus sicherer Quelle erfährt die„Rh.= u. Rztg.“, daß die Harkort'sche BrückenbauAnstalt den Bau der Riesaer Elbbrücke erhalten wird. Diese Nachricht wird dei dem Darniederliegen der Ei senindustrie gewiß nicht verfehlen, in Hochfeld den freu digsten Eindruck zu machen, zumal es sich hier um ein Object von über 100.000 Ctrn. handelt, welches manchem Manne Arbeit schaffen wird, da jedenfalls neben dem Harkort'schen auch die übrigen Walzweike in Hochfeld durch diesen Auftrag in Thätigkeit gesetzt werden. Wesel, 5. Febr. Heute Morgen gegen 11½ Uhr hat ein 14jähriger Knabe, Sohn eines Schmiedes hier selbst, beim Spielen seinen Tod gefunden. Verselbe hatte sich in der elterlichen Wohnung, worin er sich mit zwei jüngeren Geschwistern, darunter einem taub stummen Knaben, befand, während der Abwesenheit der Eltern scherzweise mit einem Strick an der Stubenthüre aufgehängt, während die beiden Geschwister diesem aller dings nichts weniger als harmlosen Spiele zusahen. Als der taubstumme Knabe bemerkte, daß sein hängender Bruder mit den Füßen schlug, durchschnitt er den Strick und legte seinen Bruder auf d's Sopyo. Allein der Unglückliche gab k.in Lebenszeichen mehr von sich; er war todt. Köln, 5. Febr. Um dem diesjährigen Niederrhei nischen Musikseste den größtmöglichen Glanz zu verleihen, hat das Comitee den Componisten Verdi eingela den, sein Werk, die Manzoni Messe, persönlich zu dirt giren. Verdi hat die Einladung angenommen. Witten, 4. Febr. Die Arbeitslosigkeit nimmt in unser m Revier einen Besorgniß erregenden Charaktei an. Es ist, wie die„W. Prov. Ztg.“ berichtet, That sache, daß mit dem 15. Februar mindestens 6000 Bergleute im Oberbergamtsbezirke Dortmund brodlos wer der. Die Bettelei und die Diebstähle nehmen geradezu überhand. Man sinnt in maßgebenden Kreisen bereits auf Abhülfe der brohenesten Nothstände. So meldet die gennnnte Zeitung, daß man vorhabe, den Ausbau einer Chaussee von Witten nach Annen, welche immerhin nicht unter 30.000 M. herzustellen sein dürfte, zu befürworten, um höheren Orts für dieselbe die Geney migung zu erhalten. Im benachbarten Langendreer hat man einen Frauenhülfsverein gegründet, welcher der viel fach bitteren Noth steuern soll. „Dortmund, 3. Febr. Nach einer heute Vormittag eingegangenen Nachricht hat, wie die„W. Z. meldet, in der vergangenen Nacht auf der Strecke der Venle=Hamburger Eisenbahn in der Nähe der Station Venlo ein Zusammenstoß von zwei Zügen stattgefunden, bei dem eine große Zahl schwere und leichte Verletzungen stattgefunden hat. Vermischtes — Während wir uns hier in Deutschland über die auffallend milde Witterung wundern, schreibt man dem Schwäb. Merk.“ aus der amerikanischen Stadt Philadelphia: Der diesjährige Winter ist wohl einer der kältesten, den wir seit dem Jayre 1851 in den Ver. Staaten erlebten, und die Kälte ist noch bedeutend anhaltender, als in jenem Jahre. Schon seit Wochen ist der Schuylkillfluß und der Delawarestrom in der Nähe von Philadelphia so fest überfroren, daß man dieselben mit Schlitten und zu Fuße überschreiten kann. Auch die Schneefälle, welche seit Weihnachten eingetreten, sind größer als seit vielen Jahren. Vom 1. bis 2. Januar wehte in Philadelphia ein so furchtbarer Schneesturm und fiel der Schnee so tief, daß es am Morgen des 2. Jinuar nur wenigen und diesen mit großer Mühe gelang, kurze Strecken der Straßen zu passiren. Die Fahrten der Straßeneisenbahnen waren eine geraume Zeit ganz gehemmt, und nur mit der größten Anstrengung gelang es, am Nachmittag die Straßen für die Fahrten zu öffnen; dennoch mußten die Wagen ein Gespann von 4 und 6 Pferden haben. Da sich zu der Arbeitslosigkeit so vieler Personen auch noch ein so strenger Winter gesellt, so ist die Noth in unserer Stadt außerordentlich gestiegen, doch sei es zum Lob der besitzenden Bürger Philadelphias gesagt, daß sie sich sehr bemühen, die Noth der Armen zu lindern, und besonders ging die deutsche Gesellschaft mit gutem Beispiel voran. Beitrag zur Unfall=Statistik. Bei der Magdeburger Allgemeinen Versicherungs=Actien=Gesellschaft — Abtheilung für Unfall Versicherung— kamen im Monat December v. J. zur Anzeige: 27 Unfälle, welche den Tod der Betroffenen zur Folge gehabt haben, 5„ in Folge dessen die Beschädigten noch in Lebensgefahr schweben. welche für die Verletzten voraussichtlich lebenslängliche, theils totale, theils partielle Invalidität zur Folge haben werden, mit voraussichtlich nur vorübergehender Erwerbsunfähigkeit. 24 358 Sa. 414 Untälle. Von den 27 Todesfällen treffen 7 auf Zuckerfabriken, 3 auf Mahlmühlen, 2 auf Oelfabriken, je einer auf eine Brauerei, Popierfabrik, Brennerei, Schneigemap#e, Schwelerei, Brodfabrik, Maschinen Reparatur=Anstatt, Oestillation, Superphosphat= und Chemicalienfabrik, Porzellanfabrik, einen Landwirthschaftsbetrieb, Dampfdreschmaschinenbetrieh, Steinbruch, ein eine Arbeiter Vereinigung behufs Löschens und Entladens von Kohlenschiffen; von den 5 lebenegefährlichen Beschädigungen je eine auf ein Baugewerk, eine MahlAnzeigen mühle, Schneidemühle, Maschinenfabrik und Praßhefen; und Spiritussabrik; von den 24 Juvalitätesfäillen 6 auf Zuckerfabriken, 3 auf Brauereien, 2 auf ein Puddel und Walzwerk, je einer auf eine Blechwaarenfabrik, Papierfabrik, Brennerei, Mahlmühle, Waggenfabrik, Weberei, Spinnerei, Oelfabrik, Maschinenfabrik, Holzrouleauxfabrik, einen Steinbruch, Landwirthschaftsbetrieb und combinirten Mahl= und Schneidemühlenbetrieb. chüttendelle r das Amt 1878 Herr orsteher eriesigen lagen aus zu Büchel, zu MorsNark; W. V. Martin 4000 Die Verlobung unserer Tochter Ludovike mit Herrn Hermann“4 Siegel aus Remscheid beehren wir uns hierdurch ergebenst anzuo„ Waldbreitbach bei Neuwied, im Februar 187.. Apotheker Fr. Hörder und Frau. tag 1 Uhr heid abgege Wagen, Die Pasnuten vor sehen. Un frei. BerLudovike Hörder Hermann Siegel VERLOBTE. 2 Todes=Anzeige. In der vergangenen Nacht gegen 4½ Uhr entschlief nach mehrwöchentlichem Leiden sanft und ruhig unsere theure Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester und Schwiegerin, Wittwe Joh. Wilh. Hasenclever, Ein kräftiger Junge Ostern gegen guten Lohn auf die Marie, geb. Busch, im Alter von 60 Jahren. Verwandten und Freunden machen diese Anzeige mit der Bitte um stille Theilnahme Die Hinterbliebenen. Remscheid und Berlin, 7. Februar 1877. Todes=Anzeige Heute Morgen starb in Folge eines Magenleidens, im Alter von 50 Jahren, unser geliebter Gatte, Vater, Bruder, Schwiegersohn und Schwager, Julius Kotthaus. Um stille Theilnahme bitten Die Hinterbliebenen. Burg a. d. W., Crefeld, Rem scheid, Burscheid, 5. Febr. 187. Die Brautleute Herr H. Becker und Fräulein M. Kottmann übergaben mir heute, aus Anlaß ihrer Proklamation und anstatt Hieling, die Summe von 15 Mark, zur Verwendung für stille Arme, wofür herzlicher Dank ausgesprochen wird. Hasten=Büchel, 5. Februar 1871. Vorster, Pfarrer. tellegesuch. „„ In M gen Sonn und letz in nachher ackstube erbeschluß besucht. Von wem, ist erfahren. in der Erped. d. Ztg. Die Beerdigung findet am Samstag den 10. Februar, Nachmittags 3½ Uhr oone Frauenbegleitung statt. Ein Schreinermeister von Auswärts sucht Verhältnisse halber entsprechende Condition in einer Fabrik oder sonstigem Etablissement. Gefl. Offerten sub O. 401 besorgt die Annoncen Erpedition von J. H. Born in Elberfeld. Unter besten Zeugnissen Stelle als Commis oder Reisender der Eisenwaaren Branche gesucht. Franko Offerten sub E. S. Annoncen=Expedition Thienes, Elberfeld. 580 an die von W. Ein ordentlicher Lehrling an Bohre gesucht. Von wem, ist in der Erped. zu erfahren. d. Ztg. Eine Wohnung nebst Schmiede zu vermiethen. Nährres ist in der Exp. d. Ztg. zu erfahren. 2—3 Zimmer pro 1. Mai zu vermiethen. Freiheitstraße 89. A K Fastnacht-Sonntag den 11. Februar 1877 # T veranstaltet die Morsbacher Feuerwehr= Kapelle unter Mitwirkung des Sudberger Sängerquertetts in meinem Locale 0 Sonntag den 11. Februar, in der Schützenhalle: Große Nachher: asken=Ball. Der kleine Rath. Waaren= und Mobilien= Verkauf. Am Dinstag den 18. Februar 1874, 2½ Uhr, sollen in dem Stahllager zu Laspert Nr. 1 folgende aus einem Fallimente herrührende Gegenstände öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden, als: ca. 3887 Pfund runde Stahlscheiben, : 1 0 8 0= d e u t s c h e M a s c h i n e n f e i l e n, : 615„. Messerbleche, = 200= deutscher Cement=Bohrerstahl, 526= englischer Dutzend=Feilenstahl, " 1116„. Schwertfeilenstahl, sodann ein feuerfester Geldschrank, eine Decimalwaage, zwei Balkenwaagen, ein Waagenbalken, eine Eomptoirlampe, eine Copirpresse mit Schrank 2c. Remscheid. Dohm, Gerichtsschreiber. Anfang des Concerts 5 Uhr, des Balles 8 Uhr Entree zum Concert 50 Pfa. à Person, zum Balle 75 M Damen frei. Feld, 7. Februar 1877. Verantwortliche Diese Zeitung erschein Abon Aug. Rüsche. ** Vorlöusige Anzeige. Am Fastnachts=Sonntag veranstaltet die Turner=Feuerwehr=Kapelle im Saale der Wwe. Schneider einen — wozu ergebenst einladet Dr. Kirchhoffer, Straßburg i. E., befaßt sich speziell mit Behandlung der Harnblasen= und Geschlechtskrankheiten (Bettn., Pollut., Impotenz. 2c.) H. 180 C. Mainzer Sauerkraut Der Vorstand. Feinster Dorsch-Leberthr fast geruch= und geschmacklos in Fla mit gestempeltem Metallverschluß à Pf., M. 1.— und M. 1.70 haben bei I. Borlinghans rische italienische Eier per Pid. 12 Pfennig bei Frau Karoline Schüttler. 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Ein mit den nöthigen Vorkenntnissen versehener junger Mann findet zu Ostern in einem hiesigen Eisen= und Stablwaaren Fobrikgeschäft en gros unter günstigen Bedingungen Stelle als Lehrling. Selbstgeschriebene Offerten unter A. R. Nr. 176 befördert die Erped. d. Zig. Ein Mädchen aus achtbarer Familie, in allen häuslichen Arbeiten er. fahren, sucht Stelle zur Stütze der Hausfrau. Näheres ist in der Erped. d. Zig. zu erfahren. Bürgerverein. Sonntag den 11. Februar Vortrag des Herrn Dr. Dietrich über „Funktion und einige interessante Erscheinung der Athmungsorgane“ Damenabend. Remscheider Volksbank Landwirthschaftsschule in Cleve. „„* Knabenanzüge Sommersemester und Schuljahr beginnt: den 10. April 1874. Nähere Auskunft ertheilt Dr. A. Fürstenberg, Direktor Die städtische hödere Fachschule für MaschinenTechniker beginnt das Sommersemester am 10. Aptil Der unentgeltliche Vorunterricht beginnt am 14. März. Wohnung mit voller Beköstigung 36 bis 42 Mark „ m o n a t l i c h. P r o s p e c t u n d L e h r p l a n g r a t i s. Provinz Hannover. Das Curatorium: Der Director: Ludowieg, Bürgermeister. Dr. A. Stehle. werden wegen Aufgabe dieses Artikels zu Einkaufspreisen abgegeben. Außerdem bringen wir unsere sonstigen Artikel, als: Porzellan, Glas, Cigarrenetuis, Portemonnaies, Brieftaschen, Notizbücher, Tafeln, Tornister, Seifen, Galanterie= und Spielwaaren, Cigarren, Taback 2c. in empfehlende Erinnerung. Birgderkamperstraße 37½2. Geschw. Rehbein. Remscheid, 3. Februar 1877. Wechsel-LouFSA in Reichs-Mart Wenn der Abg. die„Zukunft des de als das GrundübVolk leidet, so hat quem, sein Wahlreo den grundstürzenden mit den Waffen de zu bequem, auch au zu erheben und wi wider die Seele str jenen rheinischen B sagen hörten:„I wir machen's wir indessen erleber diese Gemüthsruhe, erleben allerdings wird, aber schlimm schen Verein hörte längeren Vortrage gel an Idealismut Wunde sei, an der denkende wollte ih Weltanschauung i schende und nur idealen huldigen, Güter, wie Friede keit, Friedfertigkeit und Freude an vermied jener vor auf dem wir zur gen. Wir unser Aneignung der welche uns die ch die jüdische als v braucht. Auf die Kapital, von dem Wohlfahrt nicht Früchte der Bäu den Boden entzie lich ist. Allein hier lie Amsterdam Paris k. S. 2 M. Brüssel& Antwerpen k. S. 2 M. London k. S. 2 M. Wien k. S. 2 M. k. S. 170.30 2 M. 81.55 Briete Ce 17 169 Original= 81.50 204.70 204 203 bestmöglich Berechnung behalten. Geld=Course. 20-Francs-Stücke 16 M. 15 5.„„ 4„ Fid.-Sterl. 20„ 25 lechsel-Course zu Elberfeld von der Heyor=Kersten#p; I. Wichelhaus P. Sohn. Den 5. Februar 1877. Course in Reichsmark. Geld Amsterdam k. S. 2 M. k. S. Wechsel=Schemas bei Hermann Krumm. 81. 805 204.70 204.2 203.5 Paris Autwerpen und Brüssel k. S. 2 M. London k. S. 2 M. Augsburg k. S. 2 M. Geld-Course. 20 Francs-Stücke 16 Mark 10 Sovereigns 20„ 25 5 Francs-Stücke 4„ 00 168.55 81.5 Ob wir beg Des blinder Der Mens Er ist's se Nicht Erder Nur ob sein Und ob er Erwäg' er Der Winter gezogen. Der6 breitete sich glei ßen. Hart gefr der Leute, die Shawls gehüllt, gewagt hatten. und die bereits warfen ihren he Masse zu ihren sternenhell, was Fröstelnd hüllte fester in ihre die mit ihnen Stampfen mit der Arme zu ei einer eine FlasSchluck nahm, der herzhaft zu Fast Alle aber höchst eleganter *) Widerrecht!