Einzelpreis 10 Pf. Ausgabe A 2mal täglich Essener Kllgemeine Zeitung Essener General=Anzeiger— Essener Neueste Nachrichten. Die Wochenschau. Burgstr. 26. Fernsprechan schlußt Esen S.A. 41211.— Telegr.=A dr.: Esener Allgemeine.— Poßscheckkonte 2613 Essen oie essener Allgemein: Zeitzug erscheint einschließzlich Sonntags woölfmal wöchenflich.— Bezugspreis: Durch Boten sra ins Haus RM. 1/60 für ven halden Monat.— Auseigenpreis: 1 um Höhe, 25 mm Brette 20 Pfennig, privete Zamslienanzeigen 15 Pfennig.— Stellengesuche 10 Pfeunig.— Reklamen 1 mm Höhe, 79 mm Breite 80 Pfennig.— Rabatt nach Laris.— In und Konkursfalls sowie bei Geschäftsaufsicht erllscht jeder Bergunniaunasaniorum. Erfüllungsort und Gerichtsstand Essen Amtliches Kreisblatt für den Stadttreis Essen. Wesideutsche Sport=Zeitung. Eigene Berliner Abteilung(Schriftleitung und Geschäftskelle). Berlin NW7, Unter den Zinden son Ferniprec= Anschlisse: Berlin, Amt Zentrum Nr. 10428, 11568 und 1195. Oer Verlag übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit telephenisch auf gegebener Anzeigen sowie für die Aufnahme von Anzeigen an bestimmten Lagen oder an destimmter Stelle. Zm Zalle von Betriebsstörungen, hervorgerusen durch Streik, höhere Gewalt, Erscheinungsverbot, hat der Bezieher keinerlei Anspruch auf die Lieferung, Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises.— Der einspruchslose Bezug glli als Anerkennung dieser Bedingung. Dienstag, den 9. Dezember 1930 Abend=Ausgabe 55. Jahrgang— Nr. 341a Neues vom Tage Bei Pirmasens wurde von der Pollzei ein großes Bombenlager des kommunistischen antisaschistischen Bun des entdeckt. Der Reichsverband der Lichtspieltheaterbesitzer hat in einer Entschließung die Aufführung politischer Filme abgelehnt. Der Reichskanzler verhandelte heute vormitteg mit den Vertretern der Christlichsozialen über die Zurückziehung ihres Mitztrauensantrages gegen Curtius. Eröffnung des polnischen Seims Warschau. 9. Dez.(Drahtb.) Der polnische Seim wurde heute mittag 12 Uhr eröffnet. Ministerpräsident Slavek verlas die Eröffnungsbotschaft des Staatspräsidenten. Den Vorsitz übernahm der Alterspräsident Andreas Lubomirski. Während der Vereidigung der Abgeordneten versuchte die kommunistische Gruppe, eine Kundgebung zu veranstalten, worauf die kommunistischen Abgeordneten durch die Seimwache aus dem Saal entfernt wurden. Die weitere Sitzung verlief ruhig. Auf der Tagesordnung steht die Wahl des Präsidiums. Großes Bombenlager bei Pirmasens entdeckt Kommunistische Vorbereitungen für einen Bürgerkrieg Bisher 24 Personen verhaftet Der Kampf um Curtius Die Christlichsozialen beim Reichskanzler— Vor einer Polenkundgebung des Reichstages? Berlin, 9. Dez.(Drahtb.) Im Vordergrunde des politischen Interesses steht heute vormittag die Frage, ob es im Reichstag zu einer außenpolitischen Debatte kommt oder nicht, da davon bekanntlich die Einbringung eines Mißtrauensvotums gegen Dr. Curtius abhängt. Die Entscheidung liegt bei einer verhältnismäßig kleinen Gruppe, nämlich dem Christlichsozialen Volksdienst, der zusammen mit den Deutsch=Hannoveranern und den Volkskonservativen auf der gemäßigten Rechten die sogenannte„Technische Fraktion“ bildet. Der Reichskanzler empfing heute vormittag die Führer der Christch=Sozialen, um den Versuch zu machen, ihnen den Plan einer außenpolitischen Debatte auszureden. Es heißt, daß die Führer dieser Gruppe selbst gar nicht so sehr für die außenpolitische Debatte sind. Auch von ihren volkskonservativen Fraktionsgenossen sind die ChristlichSozialen bereits unter Druck genommen worden. Eine Reihe von Christlich=Sozialen wünschen aber die Debatte auf jeden Fall. Die Argumentation der Christlich=Soziaen richtet sich dabei keineswegs gegen Dr. Brüning. Sie behauptet im Gegenteil, seine Politik durch den Anstoß zu einer Umbildung des Kabinetts gerade fördern zu wollen. Man wird abwarten müssen, wie die Gründe des Kanzlers auf die Christlich=Sozialen wirken. Dabei spielen vor allem unsere Oberschlesien=Interessen eine Rolle. Es sind nämlich Bestrebungen im Gange, die Bemühungen der deutschen Außenpolitik um einen wirksamen Schutz der deutschen Minderheit in Ostoberschlesien durch eine eindrucksvolle gemeinsame Kundaebung aller Parteien von den Sozialdemokraten bis Nationalsozialisten zu unterstützen. Zweisellos hatte eine solche einmütige Erklärung, die sich über die scharfen innerpolitischen Differenzen hinwegsetzen würde, eine starke Wirkung auf das Ausland. Ihre Aussichten werden aber gefährdet, wenn die deutsche Einheitsfront durch ein Mißtrauensvotum oder gar den Sturz des Außenministers gestört würde. Schon deshalb, hofft man in unterrichteten Kreisen, daß es den heutigen Bemühungen doch gelingen möge, die außenpolitische Debatte zu verhindern. Sitzung des Reichskabinetts Berlin, 9. Dez.(Drahtb.) Nachdem der Reichskanzler heute vormittag die angekündigte Besprechung mit den Vertretern des christlich=sozialen Volksdienstes gehabt hat, ist um 11 Uhr das Kabinett zu einer Sitzung zusammengetreten. Die Christlich=Sozialen halten um dieselbe Zeit eine Fraktionssitzung ab, in der über die Besprechung mit dem Kanzler berichtet wurde und die Frage entschieden werden soll, ob von dieser Seite der Antrag auf eine außenpolitische Debatte und ein Mißtrauensvotum gegen den Reichsaußenminister gestellt wird oder nicht. Wird Graf Bernstorff abberufen? Berlin. 9. Dez.(Drahtb.) Die Nationalsozialisten führen in einer Interpellation im Reichstag aus, daß der Auswärtige Ausschuß am 2. Dezember die sofortige Abberufung des deutschen Vertreters in der Vorbereitenden Abrüstungskommission in Genf gefordert habe. Diese Abberufung sei noch immer nicht erfolgt. Die Reichsregierung wird gefragt, ob sie bereit sei, den Grafen Bernstorff nunmehr unverzüglich avzuverufen. Weiter soll die Regierung erklären, ob sie gewillt sei, bei weiterer Saboktierung der Abrüstung und sonstigem Versagen der Mehrheit des Völkerbundsrates den Austritt Deutschlands aus dem Völkerbunde zu erklären. Reichslandbundnertreter beim Reichspräsidenten Berlin, 9. Dez.(Drahtb.) Der Reichspräsident empfing heute eine Abordnung des Reichslandbundes zu einer Besprechung über die Notlage der Landwirtschaft. An der Besprechung nahm auch der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, Dr. Schiele, teil. Pirmasens, 9. Dez.(Drahtb.) Gestern nachmittag entdeckte die Polizei bei neuen Erhebungen in der Bombenattentatsangelegenheit des kommunistischen antifaschistischen Bundes ein ganzes Lager von sprengsertigen Bomben. Etwa ein Dutzend dieser Bomben war aus alten Militärgranaten zum Teil großen Kalibers hergestellt. Dazu wurde noch verschiedenes Material für die Herstellung von weiteren Sprengkörpern, wie Sprengstoff. Fündhütchen. Zündschnüre usw. gefunden. Von maßgebender Seite wird dazu erklärt, daß die Bomben nach eigenen Angaben der Hersteller in einem künftigen Bürgerkriege, insbesondere gegen den Faschismus, Verwendung finden solllen. Die Untersuchung nimmt ihren Fortgang. Bisher sind 24 Personen ins Gefängnis eingeliefert worden. Keine politischen Filme! Die Stellung der Lichtspieltheaterbesitzer zum Streit um den Remarque=Film Goebbels kündigt Fortsetzung der Demonstrationen an Berlin, 9. Dez.(Drahtb.) Die Delegierten des Reichsverbandes deutscher Lichtspieltheaterbesitzer haben auf einer Tagung eine Entschließung gefaßt, in der sie es ablehnen, Filme zu zeigen, die ihre Theater zum Schauplatz politischer Kämpfe machen. Sie bedauern es außerordentlich, daß der Deutsch=Amerikaner Karl Laemmle zwölf Jahre nach Friedensschluß noch einen Kriegsfilm hergestellt hat, der in Berlin nicht in der gleichen Fassung wie in London und Paris laufen kannIn Thüringen verboten Berlin, 9. Dez.(Drahtb.) Das thüringische Innenministerium wird, der„Germania“ zufolge, ebenso wie Sachsen, bei der Filmüberprüfungsstelle in Berlin den Antrag stellen, die Zulassung des Films„Im Westen nichts Neues“ zu widerrufen. Bis zur Entscheidung der Oberprüfstelle wird die Aufführung dieses Filmstreifens in Thüringen verboten. Braunschweig. 9. Dez.(Drahtb.) Der braunschweigische Minister für Volksbildung, Dr. Franzen, hat bei der Filmoberprüfstelle Berlin auf Grund des§ 4 des Lichtspielgesetzes den Antrag gestellt, die Zulassung des Filmstreifens„Im Westen nichts Neues“ für das Reich zu verbieten. Zur Begründung wird auf die Vorfälle in Berlin bei der Aufführung des Filmes hingewiesen. Aehnliche Vorgänge seien bei Vorführungen auch in Braunschweig und anderen Orten des Reiches zu befürchten. Die Vorführung sei sonach geeignet, in hohem Maße die öffentliche Ordnung und Sicherheit zu gefährden. Die Kundgebungen sollen fortgesetzt werden Berlin, 9. Dez.(Drahtb.) Die nationalsozialistischen Kundgebungen im Berliner Westen dauerten bis in die Nacht hinein. Gegen 11 Uhr hielt der Abg. Dr. Goebbels auf dem Fehrbelliner Platz eine Ansprache, in der er dazu aufforderte, heute abend zu neuen Demonstrationen am Nollendorfplatz wieder zu erscheinen. Er betonte, daß die Protestkundgebungen solange durchgeführt würden, bis der Einspruch des Landes Sachsen gegen den Film, den sich auch Thüringen und Braunschweig angeschlossen hätten, zur Wirkung gekommen sei. Unterricht für die arbeitslose Jugend Täglich 2 bis 4 Stunden ab 1. Januar. Berlin, 8. Dez.(Drahtb.) Der preußische Handelsminister hat an die Regierungspräsidenten einen Erlaß gerichtet, der u. a. besagt: Um zu verhüten, daß die arbeitslosen Jugendlichen Aus der Filmwelt Pension Schöller im Film. Tonfilm in der Essener Lichtburg. Soviel Einfälle gibt es nicht, daß der Film für seinen riesigen Verschleiß mit wirklichen Filmideen auskommen konnte. Er wird immer wieder das tun, was er eigentlich nicht sollte: nämlich Theater statt Film spielen. Geht ein Bühnenstück auf die Leinwand über, so wird es sein Eigenleben nicht ganz abstreifen können, zumal wenn es, wie ein moderner Schwank, durchaus auf Situationskomik gestellt ist. Dies zeigt sich auch bei dem lustigen Unsinn der Penlon Schöller, die vor dreißig Jahren alle Theater mit fröhlichen Lachern füllte und deren Verfasser W. Jacoby und Carl Laufs die Fäden derart spannen, daß es am Schluß des zweiten Aktes innerhalb der drei Bühnenwände einen tollen Knoten gab, und diesen im dritten Akt erst losten, nachdem die drei Wände noch das Unwahrscheinlichste an Versteckspiel hergegeben hatten. Die zwerchfellerschütternde Wirkung dieses Schwankes beruhte eben nicht ftur auf der Arithmetik der Verwicklungen, sondern nicht minder auf der Geometrie des umschlossenen Bühnenkaums. Der Film kann da nicht mit, weil er stetige Bewegung an die Stelle des ruhigen Bildes setzen muß, und so verpuffen hier, da das von W. Wassermann und W. Schlee gemachte Buch sich eng an die Vorlage hält, die eigentlich„schlagenden“ Wirkungen des Bühnenstücks. Es kommt eben hintereinander, was zueinander kommen und sich summieren müßte. Trotzdem schallt in der Lichtburg das Gelächter, weil das Stück von den Verfassern witzig gesehen ist und sich im Ffilm für die Insassen der als Heilanstalt für Geisteskranke ausgegebenen Pension Schöller eine sehr gute schauspielekische Besetzung gefunden hat. Es genügt, Hedwig Wangel zu nennen, die in der Rolle der romanschreibenden alten Jungfer erscheint, um auf eine starke darstellerische Leistung aufmerksam zu machen, der noch Paul Henkels als Schöller, Fritz Kamvers als Branddirektor und Fritz Schulz als begeisterter Mime mit Sprachfehler anzureihen sind. Das gruppiert sich um Jacob Tiedtke, für dessen gemütlich überlegenen alten Klapproth der ganze Zauber aufgezogen wird und der nun wirklich ein lieber alter Herr ist. Die Regie hatte Georg Jacoby, der, was er dem Film nicht an innerer Bewegung geben konnte— einige Einschiebsel bleiben äußere Zutat—, an aufmerksamem Verfolgen der Darsteller zu ersetzen suchte. Die Tonaufnahme(Tobis) ist überraschend gut, und die Wiedergabe hat gegen früher gewonnen. Diesem Hauptfilm geht neben z. T. sehr schönen Aufnahmen der Wochenschau ein amerikanischer Trickzeichenfilm voraus, der Putzi diesmal am Kongo zeigt, wobei denn die Groteske alle Purzelbäume schlägt. H. Der finanzielle Aufbau eines Toniilms Von unserer Berliner Handelsschriftleitung. Bei einer Pressebesichtigung der neuen Tonfilmanlagen der Universum=Film=A.=G. (Ufa) in Neubabelsbera bei Berlin hatten wir jüngst Gelegenheit, die beträchtlichen Investitionen in Augenschein zu nehmen, welche, wie aus der neuesten Ufabilanz hervorgeht, in dieses neueste Filmgebiet hineingesteckt worden sind. Aus den gleichzeitigen sachverständigen Erläuterungen der Direktion konnte man sich auch ein Bild über den finanziellen Aufbau eines Tonfilms machen. Welche beträchtlichen Kapitalien in einen Tonfilm hineingesteckt werden müssen, ergibt sich schon aus der Tatsache, daß von dem Erwerb der Urheberrechte, also von dem Beginn der Aufwendungen bis zur Uraufführung, also bis zum Fließen der ersten Einnahmen, im Durchschnitt nicht weniger als zehn Monate verstreichen. Von den Herstellungskosten entfallen auf Manuskript und Komposition sieben Prozent, auf den gesamten Aufnahmestab mit Bearbeitung der Dialoge und Gesangstexte 28 Prozent, auf Honorare der Stars, Komparsen, Chöre und Musik 32 Prozent, auf Atelier= aufnahmen, Bauten, Leihgebühren für Requisiten, Beleuchtung 20 Prozent, auf Negativ= und Positivrohfilm, Filmbearbeitung, Photos und Versicherung 13 Prozent. Von der Herstellungssumme werden bereits in den ersten vier Monaten 51 Prozent beansprucht, in den nächsten drei Monaten 46 Prozent und in den letzten drei Monaten drei Prozent. Sehr oft verlassen Filme im Frühjahr das Atelier, die erst zu Beginn der neuen Saison aufgeführt werden können, was ein erheblicher Zinsverlust für das in gewissem Sinne eingefrorene Kapital bedeutet. Auch die in letzter Zeit von den deutschen Filmproduktionen beliebte Form der Teilung eines Jahresproduktionsprogramms in zwei Staffeln schließt Zinsverluste nicht aus. Der Tonfilm hat zunächst eine schmale Auswertungsbasis gefunden, insofern, als die Elektroindustrie das Zeitmaß der Entwicklung des Tonfilms unterschätzt hatte und für die Ausstattung der rund hundert Ufatheater mehr als neun Monate brauchte. Heute sind von den rund 5000 deutschen Kinotheatern rund 1100 Theater mit Tonfilmwiedergabegeräten ausgestattet. Da diese 1100 Theater fast die Gesamtheit aller für das große Filmtheatergeschäft in Frage kommenden Häuser umfaßt, so kann man heute sagen, daß der Tonfilm jetzt etwa die Ausnutzung gefunden hat, wie sie früher der stumme Film besaß. Finanziell schlägt dabei aber zu Buch die Tatsache, daß der Tonfilm nicht mehr, wie der stumme Film, ohne weiteres auch internationale Exportware ist, sondern daß für jedes Sprachgebiet eine besondere Fassung hergestellt werden muß. So kommen vor allem für den riesigen englisch sprechenden Markt nur noch englisch sprechende Tonfilme in Frage. Die deutsche Filmindustrie ist also genötigt, besonders auch englisch sprechende Tonfilme herzustellen. Das gleiche gilt für den französisch und italienisch sprechenden Markt. Die bisherigen Erfolge ihrer Tonfilme im Ausland führt die Ufa darauf zurück, daß sie sich nicht etwa darauf beschränkt hat, den Dialog einfach zu übersetzen, sondern daß sie die Drehbücher umgedichtet und die Rollen mit entinrechenden auslängischen Schauspielerr besetzt hat. Die Folge dieser Bemühungen ist ein sehr beträchtlicher Devisenzufluß, der um so wichtiger ist, als er nicht, wie dies bei anderen Exportindustrien notwendig ist, mit einem entsprechenden Aufwand an teuren ausländischen Rohstoffen erzielt wird, sondern mit einer Exportware, die nur leihweise ins Ausland gegeben wird. Der Devisenzufluß der Filmindustrie kann also als reiner Gewinn im Sinne der Zahlungsbilanz betrachtet werden. Im übrigen ist noch zu bemerken, daß die Startpropaganda auch noch ungefähr zehn Prozent der Herstellungskosten eines Tonfilms verschlingt. Bis zum vollständigen Abspiel vom Tage der Uraufführung bis zum letzten Kleinstadtkino braucht ein Tonfilm vierzehn bis sechzehn Monate. Das für einen Film aufgewendete Kapital liegt also, je nach der Dauer der Herstellung des Films, achtzehn Monate bis zu zwei Jahren ganz oder teilweise fest. Lehars neue Opern-Operette „Schön ist die Well“. Es ist alles wieder da: der große Lehar=KonzertRundfunk= und Schallplattenschlager, der haargenau die geschmackvolle Mitte zwischen Schmalz und schönem Liede hält, das strahlende Haupt= und Titelthema in C=Dur(„Schön ist die Welt"), das das Werk durchzieht und von der unveränderten musikalischen Phantasie des tönereichen Franz zeugt und die süßquellende, flüssig eingehende Musik der Zwiegesänge und Tänze. Manchmal glaubt man ältere Leharklänge wiederzuhören, aber es ist doch alles neu, schön funkelnd, wie am ersten Tag. Fünfmal geht Tauber nach dem Liede„Liebste, glaub' an mich, denn ich liebe Dich" zähneblitzend, sieghaft lächelnd in die Hochgebirgskulissen des zweiten Aktes ab, und fünfmal verschnörkelt und transponiert er die Schlußzeilen:„Wenn die Liebe will— steh'n die Sterne still— und die Erde wird zum Märchenland“—, daß die Stimmbänder hopsen. Nur ist er zu sehr Publikumsliebling, zu fatal posierende Tenorberühmtheit und gesanglich einer, der seine Stimme mit hundert Mätzchen vorreitet, wie ein Paradepferd im Zirkus Neben ihm diesmal im Berliner „Metropoltheater“. Gitta Alpar, stimmlich ihm ebenbürtig, was um so mehr besagt, als die junge, auch äußerlich strahlend=leharsche Operettensängerin die weniger dankbare und schwierigere Partie hat. So oben, beim Wiener Arion, der Töne Meister, und seinen Sängern(zu denen diesmal auch der von der Oper sich gedrückt habende Leo Schützendorf gehört). Da unten aber, im Textbuch der Ludwig Herzer und Fritz Löhner, ist's fürchterlich. Die Geschichte hieß einmal „Endlich allein". Jetzt ist der Titel ungleich wirkungsvoller geworden, aber sonst auch nichts. Zum tausendsten Male müssen, nach der Autoren eisernem Ratschluß, ein wienerisch=balkanischr Prinz ohne Moneten und eine inkognito reisende, dollarschwere„Prinzessin“ sich nicht kennen, nichtsdestotrotz sich jedoch„auf den ersten Blick“, lieben (2. Akt), und im dritten Akt erfahren, worauf wir schon 344 rbindung herna der PostuEisen= ##folgreich n Eisenhätte " die Wenn ischt, ruft Angeer zu— und — s wie der lease!“— ß. was er bittet umwa, man en Nummer zu elephonfräulein in London das Telephon= m“, was soviel ägt, daß eine ür den Neuir ein Teil des sches Stück des ein Leben nicht zwischen einer da— dam 1— gen— —ler— 1 — ner— 5 Fischer, Stten Wallen ranz #eprg nterdalkun unst Dr den Han ans S Linnen n - Dopp ird keine die richten 1. Essen. e Scherber nig benken es ganz 1 hwingt jen at, ione sch =Erkennens n regungslos as sie vorhei nne. So Vielleicht sommen? beg 15.25 9.75 775 40 6.75 le str plötz sei. ande er St# daß bird.# r als 92 indigu — be ist, 835 14.5 16 aß Fra Sie wil 78.5 hen Ta160" t. 52.25 en r halten 81 112.9 162.5 91 517 200 220 2130.87 Dienstag, den 9. Dezember 1930. Essener Allgemeine Zeitung 55. Jahrgang.— Nr. 3410. 6 13. a1 22.5. sches schni 90 chaden an ihrer beruflichen Ausbildung erleiden, ist es notwendig, sofort die erforderlichen Maßnahmen zu ergeisen, um nach Möglichkeit die gesamte arbeitslose Jugend, insbesondere in den Städten und Induftriegebieten, zu erfassen und beruflich zu betreuen. Für die durch die Berufsschulpflicht erfaßte Jugend kommt dafür in erster Linie ein zusätzlicher Unterricht von wöchentlich 12 bis 18 Stunden in Frage, für die nicht berufspflichtige Jugend ein Unterricht von wöchentlich 18 bis 24 Stunden, der ebenfalls in der Richtung des gewählten oder erstrebten Berufes wird liegen müssen. Um mit der Schulung der erwerbslosen Jugend mit dem 1. Januar 1931 beginnen zu können, ist es notwendig, unverzüglich die erforderlichen Vorarbeiten aufzunehmen. Nur mit Tardieu will Laval ein Kabinett bilden-— Günstige Aussichten Paris, 8. Dez.(Drahtb.) Am späten Abend hat Senator Laval seine Aeußerung, daß er auf die Mitarbeit Tardieus bei der Bildung seines Kabinetts größten Wert lege, noch mit besonderem Nachdruck wiederholt. Er erklärte, nach einer Havasmeldung, die effektive Mitarbeit Tardieus sei für ihn eine conditio sine qua non. Sollte Tardien morgen den Wunsch äußern, nicht in sein Kabinett einzutreten und ihm nur seine Unterstützung als Abgeordneter in der Kammer versprechen, dann würde er, Laval, auf die Kabinettsbildung verzichten. Paris, 9. Dez.(Drahtb.) Als einziges Blatt berichtet„Echo de Paris“, daß Senator Laval bereits gestern abend in später Abendstunde dem Präsidenten der Republik über den Stand seiner Verhandlungen zur Lösung der Krise Bericht erstattet habe, und daß man mit Sicherheit die schnelle Bildung eines Kabinetts Laval bereits voraussagen könne. Laval wünscht sein Ministerium unter Mitarbeit der Radikalen zu bilden. Wenn diese aber auf ihrem Standpunkt, eine bestimmte Partei auszuschließen, bestehen sollten, würde er ohne sie regieren. Das Blatt will auch schon folgende Persönlichkeiten als wahrscheinliche Mitarbeiter Lavals nennen können: Briand, Tardieu, Chéron, Barthou, Maginot, Flandin, Reynaud und von den Radikalen, falls sie sich zur Mitarbeit entschließen sollten, Daladier, Chautemps. Queuille und de Jauvenel. Auch nach dem„Matin“ scheint es, daß die Verhandlungen, die Laval führt, so gut wie abgeschlossen sind. Nach diesem Blatt soll die Marin=Gruppe bereit sein, mit den Radikalen zusammenzuarbeiten. Das Blatt sagt deshalb, daß das Schicksal des Kabinetts Laval einzig und allein vom Verhalten der Radikalen abhänge und fragt, werden sie eine Haltung einnehmen, die die endgültige Verurteilung jeder republikanischen Konzentration bis 1932 bedeutet und infolgedessen im Widerspruch mit der Abstimmung der Radikalen im Senat stehen würde? Mobilisierung der Goldreserven? Erwartungen Neuyorker Finanzkreise nach der Europareise Harrisons Meine Rotlandung im Dschungel Ein Zwischenfall auf meinem Soloflug Engand-Japan Von Frau Victor Bruce. Neuyork, 9. Dez.(Drahtb.) An die soeben beendete Europareise des Gouverneurs der Bundesreserve=Bank von Neuyork werden in hiesigen Finanzkreisen bestimmte Erwartungen geknüpft, obwohl über die Ergebnisse der europäischen Besprechungen Harr isons noch strenges Stillschweigen gewahrt wird. Nach der bekannten Rede Owen Youngs hat zwischen den Direktoren der Neuyorker Bundesreservebank eine längere Sitzung stattgefunden, an der auch der Präsident der Bundesreservebanken, Eugen Meyer, sowie I. C. Morgan teilnahmen. Ferner haben Besprechungen, denen besondere Bedeutung beigemessen wird, zwischen dem Präsidenten der B3Z., Mac Garrah, Schatzsekretär Mellon und Eugen Meyer stattgefunden. In Anschluß hieran haben die genannten Persönlichkeiten eine Unterredung mit Präsident Hoover gehabt. Im Mittelpunkt aller dieser Verhandlungen steht die Frage der Mobilisierung der großen Goldreserven der Vereinigten Staaten. In welcher Form diese Reserven flüssig gemacht werden sollen, ist bisher ebenso wenig bekannt geworden, wie die Frage eines Zusammengehens mit der Bank von England, bzw. der französischen Staatsbank. Es versteht sich von selbst, daß im Zusammenhang mit der Mobilisierung der brachliegenden Goldreserven auch die Frage der interalliierten Schulden gestreift worden ist. Eine grundsätzliche Aenderung des amerikanischen Standpunktes hierüber ist aber in diesem Stadium der Entwicklung nicht zu erwarten. „Undurchführbar“ Washingion, 8. Dez.(Drahtb.) Der Leiter einer Neuyorker Bankfirma, Bertron. hatte in der vergangenen Woche Präsident Hoover einen Plan zur Regelung der internationalen Schuldenfrage unterbreitet. Bertron schlug vor, den Schuldnerländern der Vereinigten Staaten und Frankreichs Bankkredite in Höhe der alliierten Jahresschulden Washington und der deutschen Reparationszahlungen an Frankreich zur Verfügung zu stellen für den Ankauf von Rohstoffen und Fertigwaren, wodurch die wirtschaftliche Depression in der ganzen Welt behoben würde. Nach einer Mitteilung des Schatzamtes, dem dieser Vorschlag von Hoover zur Verfügung überwiesen worden war, ist in einem dem Präsidenten bereits überreichten Gutachten der Plan Bertrons als undurchführbar gekennzeichnet worden. Die nachfolgende Schilderung nach Aufzeichnungen der bekannten Sportfliegerin Mrs. Victor Bruce. der Frau von Sir Aberdares üngstem Sohne, ausgearbeitet, die sie wäbrend des Fluges in ihren Diktopbonapparat sprach. Die Schilderung ist der United Preß von der Schangbaler Zeitung„Sbanabai „ u. Mercury“ zur Verfügung gestellt worden. Schanghai, im November.(United Preß.) „Ich verließ Korat(Siam) um neun Uhr morgens. Ein langwieriger Flug von 600 Kilometern über den siamesischen Dschungeln stand mir bevor. Eine Landung auf dieser Strecke, die dicht bewaldet ist, erschien unmöglich. Ich erreichte den Mekong=Fluß, der die Grenze der sogenannten annamitischen Gebirgskette bildet, die zu den gefährlichsten Gegenden dieses Landes gehört. Ich machte mich daran, das Gebirge zu überfliegen, aber das Wetter wurde schlecht. Wie ich später erfuhr, fegte zur gleichen Zeit ein Taifun an der chinesischen Küste entlang und richtete auf vielen Inseln großen Schaden anBald bemerkte ich, daß mir schwere Stunden bevorstanden. Der Regen drückte mein Flugzeug bis auf die Baumspitzen herunter. Ich dachte, das Ende sei bereits gekommen, da ich nirgends eine Lichtung erspähen konnte. Aber das Schicksal half mir endlich, als ich durch den strömenden Regen einen hellen Flecken entdeckte, der eine Lichtung sein konnte. Ohne viel nach den Bodenbeschaffenheiten zu fragen oder fragen zu können, landete ich und erreichte unbeschädigt den Boden. Ich fand mich mitten im Dschungel auf einer einsamen Wiese und konnte in der ganzen Umgebung kein einziges Lebewesen erblicken. Hilflos saß ich auf meinem Führersitz, und es vergingen Stunden, bevor ich überlegen konnte, was zu tun sei Es war mir recht unheimlich zumute, da man mir in Bangkok gesagt hatte, daß es hier viele Tiger gäbe, und daß sie in dieser Gegend, wo sie nur wenig Nahrung finden, besonders gefährlich seien. Ich nahm meinen Revolver in die Hand und hielt gespannt nach allen Seiten Ausschau. Als sich nichts regte, beruhigte ich mich und nahm meine Landkarte zur Hand. Ich entdeckte auf der Karte zwei Ortschaften, eine auf der siamesischen, die andere auf der französisch=indochinesischen Seite des Mekong=Flusses, von denen ich nicht weit entfernt sein konnte. Als sich der Himmel gegen 3 Uhr nachmittags aufklärte, stieg ich auf und folgte dem Flußlauf. Wieder hatte ich Glück: eine der Ortschaften besaß eine Art von Landungsplatz, der früher einmal von siamesischen Fliegern benutzt worden war. Der Gouverneur des Ortes empfing mich persönlich auf dem Flugfelde und erbot sich, aus Hanoi, der Hauptstadt Französisch=Indochinas telegraphisch Wetterberichte einzuholen. Fünf Tage wartete ich auf besseres Wetter, aber die Berichte wurden täglich schlechter. Fast sah es so aus, als müßte ich mein Flugzeug abmontieren und auf dem Fluß nach der Küste transportieren lassen. Da bekam ich ein Telegramm, daß sich der Himmel an der Küste aufkläre. und daß ich diese Gelegenheit ergreifen sollte. Ich tankte und war innerhalb einer halben Stunde startbereit. Aber schon beim Start erwartete mich ein unangenehmes Erlebnis. Mein Flugzeug ist so schwer geworden, daß mir die Startbahn zu kurz wurde. Ich fühlte. daß ich die Bäume streifen mußte. Es gab aber kein Zurück, ich biß die Zähne zusammen, gab Gas und hatte das Hindernis glücklich überwunden. Alles ging gut, bis ich das Gebirge erreicht hatte und plötzlich in Wolken eingehüllt war. Hiermit hatte ich gerechnet und stieg über die Wolkendecke. Man hatte mir gesagt, ich sollte über die Wolken steigen und solange oben bleiben, bis ich den blauen Himmel und das Meer erblickt hätte. In ungefähr zwei Stunden hätte das Meer am Horizont auftauchen sollen. Ich flog bereits drei Stunden, sah aber nichts vom Meere. Ich flog noch dreieinhalb Stunden, dann weitere vier Stunden, konnte aber noch immer nichts vom Meere sehen Da packte mich Angst. Ich wußte, daß ich die Berge bereits überquert hatte, wagte aber doch nicht, die Wolken unter mir zu durchstoßen, denn es wäre möglich gewesen, daß mich der Wind zurückgeworfen hat, und daß ich gegen die Berge stieß. Am späten Nachmittag, als mir nur noch eine halbe Stunde Tageslicht übrigblieb, dachte ich, ich befände mich bereits über dem offenen Meere. was den sicheren Tod bedeutet hätte. Ich mußte mir daher Gewißheit über meine Lage verschaffen. Ich stellte den Motor ab, schloß die Augen und glitt blind durch die Wolkendecke. Der Gleitflug schien mir endlos. Als ich die Augen wieder öffnete, erblickte ich ringsum eine weite Sumpflandschaft. Ich erschrak, denn ich dachte, ich befände mich über der Insel Hainan, die von den wildesten chinesischen Banditen bewohnt ist, und außerdem sah ich keine Möglichkeit, im Sumpfe zu landenDann aber erlebte ich die größte Ueberraschung meines Lebens. Ich sah Eisenbahnschienen! Ich staunte, denn wie konnte es auf Hainan eine Eisenbahn geben? Ich folgte den Schienen und erblickte schon nach fünf Minuten eine große Stadt und einen Flugplatz. Ich wollte meinen Augen nicht glauben. und dennoch ist es wahr gewesen: ich war in Hanoi! Die Erklärung für meine rätselhafte Rettung ist, daß sich der Wind hinter dem Gebirge gedreht und mich direkt nach Hanoi geführt hatte. Und nur diesem Wind habe ich es zu verdanken, daß ich heute noch lebe.“ Die Gehaltskürzung in Preußen Berlin, 9. Dez.(Eig. Drahtb.) Das preußische Gehaltskürzungsgesetz ist im Preußischen Finanzministerium fertiggestellt worden und wird dem Staatsraat in den nächsten Tagen zugehen. Der Entwurf sieht für die Zeit vom 1. Februar 1931 bis zum 31. Januar 1934 eine Kürzung der Dienstbezüge der Beamten um 6 Prozent vor. Der Entwurf gilt auch für die preußischen Polizeibeamten, für die auf Wunsch des preußischen Innenministers ein Ausgleich geschaffen weren soll durch entsprechend höhere Beköstigungszuschüsse. Dem Preußischen Staatsrat werden außerdem in Kürze fünf preußische Ausführungsgesetze zur neuen Notverordnung zugehen. Es handelt sich hauptsächlich um Sonderbestimmungen über den Wohnungsbau, die Hauszinssteuer und die Realsteuersenkungen. Nach den neuen Plänen des Preußischen Wohlfahrtsministeriums sollen in den nächsten Jahren nur noch ganz kleine Wohnungen gebaut werden, so daß Hauszinssteuerhypotheken für mittlere Wohnungen kaum noch in Frage kommen dürften. Die Kürzung der Beamtengehälter Die Sozialdemokrakie beantragt Staffelung. Berlin, 9. Dez.(Drahtb.) Zu der in der Notverordnung vom 1. Dezember 1930 vorgesehenen Kürzung der Beamtengehälter um 6 Prozent hat, wie der„Vorwärts“ meldet, die sozialdemokratische Reichstagsfraktion einen Gesetzentwurf eingebracht, der eine Staffelung dahingehend vorsieht, daß die niedrigen Jahresbezüge bis zu 3000 Mark um 4 Prozent, die Bezüge von 3000 bis 4000 Mark um 5 Prozent und erst die von 4000 bis 5000 Mark um 6 Prozent gekürzt werden. Eine stärkere Kürzung ist für die Jahresbezüge von über 5000 Mark vorgesehen. Bei den Bezügen zwischen 5000 und 8000 Mark soll der Abzug 8 Prozent und bei allen höheren Bezügen 10 Prozent betragen. Eine Verminderung der durch die Gehaltskürzung beabsichtigten Einsparungen soll nach diesem Vorschlag nicht eintreten. In die Gehaltskürzung der Angestellten bei den öffentlichen Verwaltungen sollen nur Jahresbezüge, die 3600 Mark übersteigen, einbezogen werden. Einzelhandel und Preisabbau Berlin, 9. Dez.(Drahtb.) Die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels hat an den Reichswirtschaftsminister ein ausführliches Schreiben gerichtet, welches eine eingehende Stellungnahme zum Preisabbau enthält. Der Einzelhandel erklärt sich bereit, seine Preise noch weiter zu senken, wenn ihm die Möglichkeit gegeben werde, seine Kosten zu vermindern. Die Reichsregierung möge baldigst Maßnahmen ergreifen, um die Kosten der Warenverteilung zu senken. Festnahme von Falschmünzern Königsberg, 8. Dez.(Drahtb.) In einem Schanklokal erschienen zwei Personen, die zunächst ihre Zeche mit echtem Geld bezahlten, dann aber nacheinander zwei falsche Fünfmarkstucke in Zahlung gaben. Das zweite Falschstück wurde als solches erkannt. Die beiden Personen erhielten trotzdem noch weitere Getränke verabfolgt, um sie vollständig überführen zu können. Tatsächlich wollten sie auch zum drittenmal ihre Zechen mit Falchgeld bezahlen, wurden aber von herbeigerufenen Polizeibeamten festgenommen. Bei einem von ihnen wurde ein Lederbeutel mit 26 Falschstücken vorgefunden. Die Festgenommenen sind der Autoschlosser Hohmann und der Dachdecker Szillat. Sie sind beide arbeitslos und beziehen Unterstützung. Das Gerät zur Herstellung des Falschgeldes wurde nachträglich in ihrer Wohnung vorgefunden und beschlagnahmt. Da diese Falschstücke seit mehreren Monaten in Königsberd auftauchten, dürfte von den Beschuldigten eine ganz erhebliche Menge in den Verkehr gebracht worden sein. Japans Bevölkerungszunahme London, 8. Dez.(Drahtb.) Die im Oktober vorgenommene Volkszählung in Japan hat eine Bevölkerungszahl von 64447000 Köpfen ergeben. Die Bevölkerung hat in fünf Jahren um 4017000 zugenommen und ihre Dichte beträgt 169 Köpfe je Quadratkilometer. iglück in China Schanghai, 9. Dez.(Drahtb.) Das Postflugzeug Schanghai—Nanking stieß beim Abflug gegen den Mast einer Dschunke und zerschellte am Ufer. Beide Führer“ ein Amerikaner und ein Chinese, waren sofort tot. Von den Fahrgästen kam eine Russin ums Leben, während fünf andere, darunter der Oberbefehlshaber der Schanghaier Garnison, General Hsiungshihui, schwere Verletzungen erlitten. nach der zweiten Szene Oddas von 10 zu 0 legen, daß sie ganz überflüssigerweise gebangt und sich den Kopf zerbrochen haben, weil Prinzessin Tante und Prinzens alter Herr die jungen Leute von vornherein unter die Haube bringen wollten. Von Komik nur homöopathische Dosen. Ein Dialog, der witzlos in abgestandenen Teichen plätschert. Man muß es dem Meister Lehar, so sehr man ihn liebt und schätzt, doch einmal zuraunen: Operette ist Operette und Oper ist Oper. Es ist durchaus abwegig, eine Rangordnung zwischen beiden aufzustellen. Lehar hat eine unglückliche Liebe zur Oper. Weshalb nimmt er die heimlich umworbene Schöne nicht einmal herzhaft um die Hälfte? Librettisten, denen eine wirkliche, echte, lustige Operettenhandlung, seiner Musik würdig, einfällt, findet er offenbar nicht mehr. Das Zwischengenre, das er sich zurechtgeschraubt hat, für das er jetzt, in„Schön ist die Welt“, den ganzen zweiten Akt, opernhaft durchkomponiert von zwei Personen(Tauber und Gitta Alpar) allein singen läßt und dabei trotz seiner gewachsenen musikalischen Ursprünglichkeit in die Nähe wagnerisch=straußisch und d'albertisch klingender Duette gerät, ist ein Unding. Wie fürchterlich würden solche Versuche in den Händen von kleinen PseudoLehars ausfallen? Oper oder Operette ent= oder weder— dieser Frage, göttlicher Franz, ist nicht länger auszuweichen. „ K. E. 8. Wer kommt„durch“? Junge Maler in Berlin. Die zweite„Kunstblatt"=Ausstellung junger Künstler im Reckendorfhaus zeigt, wieviel Nieten man schon riskieren muß, wenn man den Strebenden, Suchenden und Kämpfenden ans Licht helfen will. Daß ein junger Maler sich zunächst in Stil und Technik an bewährte Könner und Künstler hält, ist der Lauf der Welt und auch durchaus in Ordnung, wenngleich das richtige Talent im allgemeinen von vornherein auch in tastenden Versuchen sein Gesicht zu zeigen pflegt. Aber daß die meisten von den Jungen irgendeine, möglichst auffällige, tunlichst krasse Manier handschriftlich nachahmen, das ist nicht schön und das ist nicht hoffnungsvoll. Unter dem übrigen das herauszufinden, was auf Zukunft deutet, ist mehr oder minder Glückssache, denn wir maßen uns nicht an, aus einem glücklichen Strich, aus einer kräftigen Farbe, aus einer gut getroffenen Stimmung oder einer gekonnt hingesetzten Komposition zu beurteilen, was der oder jener wirklich kann; noch weniger, was er nach zwei oder drei Jahren noch können wird. In der Ausstellung hängt ein treffliches„Dünenbild“ von Alfred Knispel, dem man auch sonst schon mit Erwartung begegnete. Dagegen wirken die Bilder des ebenfalls schon bekannten Breslauers Georg Nerlich allzu hart und starr. Sehr hübsch ist ein„Kinderbalkon" in zarten Farben von Annette Engelmann, Dortmund. Käthe I. Imhoff, Köln, sollte mit einem peinlich schielenden„Mädchen“ nicht in falschen Realismus geraten. Eine „Einfahrt in Ravenna“ von Theodor Lux, Dessau, deutet auf Phantasie und Malerblick. Hugo Räderscheidt, Köln, Bruder des schon bekannten Malers, fällt mit einem geschmackvollen Bild in zarten Farben,„Café“, auf. Aus dem Berliner Nils Stenbock könnte, wenn er im Stil biegsamer wird, ein tüchtiger Porträtist werden. Sehr fleißig und von zeichnerischem Können zeugend, ist ein „Blick aus dem Fenster“ von Otto W. Woost, Berlin. Dann ist da ein Reinhard Heß aus Trier, der in einer „Gruppe am Meer“ uns ganz antik kommt. Seine badenden Gestalten sind in Wurf und Linie so, als ob sie aus dem Pergamonaltar hervorträten. Was nun daraus einmal wird— wer kann es wissen? Aus Düsseldorf sandte Ewald Jorzig eine„Bergmannslaube“, die nicht übel in Kolorit ist, aber im Räumlichen zu flach bleibt. Auch in der Plastik ist einiges interessant: Otto Baum, Stuttgart, Ohligschläger, Joachim Utech, Belgard („Lächelnde“, Granit). K. E. K. kleines keuilleton Holzhaussiedlungen aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. In der Nähe von Köln wurden soeben unter Leitung des Direktors vom Wallraf=Richartz=Museum Holzsiedlungen freigelegt, die aus der Steinzeitperiode stammen und somit im dritten Jahrtausend v. Chr. angelegt sein müssen. Es dürfte den ersten Fall in der Geschichte steinzeitlicher Forschung darstellen, daß es möglich ist, eine ganze Siedlung wieder aufzubauen und sogar die Anzahl der An siedler und die Art der benutzten Geräte zu bestimmen. Eine große Anzahl von Handmühlen aus Stein, Messer aus Feuerstein und andere Hausgeräte werden das Interesse aller Fachgelehrter an diesem Funde erhöhen. Des Papstes Goldgeld. Der Papst hat dieser Tage die Entwürfe für das neue Geld der Vatikanstadt gebilligt, die ihm von Prof. Aurelio Mistruzzi vorgelegt wur donna dargestellt ist; auch die anderen Münzen zeigen Bilder und Inschriften heiligen Charakters. Eine besondere Serie von 10000 Münzen wird zum Verkauf an Sammler geprägt werden. Das Vatikan=Geld wird denselben Wert wie das italienische haben, mit Ausnahme der Goldmünzen, die es im heutigen Italien nicht gibt. Die Zunahme der Kraftwagen. Nach der letzten Automobilzählung, die den 1. Januar 1930 als Stichtag festsetzte und erst vor kurzem abgeschlossen wurde, gibt es 35 Millionen Kraftwagen auf der Welt, wozu noch über 2½ Millionen Motorräder kommen. Die erste Zählung vom Jahre 1922 ergab einen Weltbestand von 12½ Millionen Automobile, so daß die Zunahme etwa 175 Prozent beträgt. Amerika steht mit 28612 136 Autos an der Spitze, von denen 26 564 659 allein auf die Vereinigten Staaten entfallen; Europa hat 4649 739 Autos, von denen auf England 1370 711, auf Frankreich 1 265 841, auf Deutschland 609 030 kommen. Australien besitzt 788 773, Asien 509 256, Afrika 319 365 Kraftwagen. Ein ganz moderner„tea-voom“. Der Besitzer eines Londoner„tea-rooms“, hat in seinem Betriebe eine Leihbibliothek eingerichtet, in der neben modernster Literatur auch klassische Werke berücksichtigt wurden. Die Einrichtung soll den Gästen den Aufenthalt möglichst angenehm gestalten und sie über die Langeweile hinweghelfen, die sie, wie der Inhaber meint, beim Essen empfinden müssen. Die Leihbibliothek steht den Gästen unentgeltlich zur Verfügung. Einen besonderen Trick wandte der Inhaber des„tea-rooms“ dadurch an, daß er nur längere Romane und Abhandlungen in die Bibliothek aufnahm. Er verspricht sich davon, daß die Gäste solange wiederkehren werden, bis sie das Buch ausgelesen haben. Frankreichs schlechtes Weinjahr 1930. Die Weinernte des Jahres 1930 ist in Frankreich hinter der des vergangenen Jahres um über 20 Millionen Hektoliter zurückgeblieben. Nach dem amtlichen„Moniteur Vinicole" beträgt der Gesamtertrag des laufenden Jahres 39,5 Millionen Hektoliter Wein gegen 62,9 Millionen im Jahre 1929. Der Nachlaß Marcel von Nemes. Auch nach den jetzt bekannt werdenden Einzelheiten über das Testament des ungarischen Sammlers Marcel von Nemes läßt sich der Wert der Hinterlassenschaft noch nicht annähernd bestimmen. Da sie außer dem Immobilienbesitz in München, Tutzing, Partenkirchen und Ungarn in der Hauptsache aus den Kunstsammlungen besteht, die in München über 150 Gemälde ersten Ranges, die wohl bedeutendste Privatsammlung alter Messegewänder und Stoffe sowie zahlreiche weitere Kostbarkeiten aus verschiedenen Kunstgebieten, in Budapest gegen 300 Bilder meist ungarischer Maler und in Paris wertvolle Einrichtungsgegenstände umfassen, hängt der Gesamtbetrag im wesentlichen von dem Ergebnis der Versteigerungen ab. Nach den letztwilligen Bestimmungen werden von dem Reinerlös 20 Prozent der Nothilfe der Münchener Künstler zufallen; die restlichen 80 Prozent erhält Ungarn, und zwar 25 Prozent die bedürftigen ungarischen Künstler, 55 Prozent eine für Künstler, Schriftsteller und Journalisten zu schaffende Marcel=von=NemesStiftung. Die Entscheidung, wann und wo die Münchener Kunstschätze versteigert werden, soll in diesem Monat getroffen werden. Der Geist ist willig, aber.... Wie aus Göteborg gemeldet wird, starb dort vor einiger Zeit in einer prlvaten Trinkerheilanstalt ein alter Patient. Aus den nachgelassenen Papieren stellte der Anstaltsarzt zu seinem Erstaunen fest, daß der Verstorbene jahrelang einen solschen Namen geführt hatte, und in Wirklichkeit Ola Gustasson hieß. Gustasson ist der bekannte Verfasser einer kulturhistorischen Streitschrift„Todseind des Menschen“, die sich erbittert gegen den Alkohol wendet und besonders von der amerikanischen Abstinenzlerbewegung bei ihrem Erscheinen freudig aufgegriffen worden war. Die geeignete Persönlichkeit.„Was wir brauchen,s ein Nachtwächter, der immer aufpaßt und das leiseste Geräusch bei nächtlichen Eindringlingen hört,“ sagte der Fabrikbesitzer.„Es muß jemand sein, der mit einem Auge schlafen kann, beide Ohren offen hat und dem Teuset unter die Augen geht.“„Ich sehe schon, das ist nichts sut mich,“ kratzte sich der Bewerber hinter dem Ohr, muß ich Ihnen meine Frau schicken.“ * Essener Dienstag, den 9. Dezember 1930. Freundlich Kohlen-Kuxe Berlin Keine amerikanisehen Verkäufe.— Deckungen Reichsbankantelle besonders fest.— Herabsetzung des Privatdiskontes um 0,12 Prozent. Berlin, 9. Dez.(Eigener Drahtb.) Die Kursbewegung ist heute nicht ganz einheitlich verlaufen. Die Veränderungen blieben aber im Durchschnitt bescheiden und die Stimmung war im ganzen freundlich. Trotz der Schwüche der gestrigen Neuyorker Börse sollen die amerikanischen Verkäufe vollständig aufgehört haben Die offenbar sehr wichtigen, aber einstweilen ganz undurchsichtigen Beratungen im amerikanischen Schatzamt haben offenbar die Amerikaner vor weiteren Verkäufen zurückgehalten. Der Auftragseingang aus dem Inland war denkbar klein, die Spekulation nahm aber Deckungen vor, die besonders in Reichsbankanteilen größeren Umfang angenommen haben Ausschlaggebend für die freundlichere Börsenstimmung war der fest Glaube an einen neuen Regierungssieg in der heutigen Reichstagssitzung und an die Ablehnung des Mißtrauensvotums gegen Curtius. Die zuversichtliche Beurteilung, wenigstens der allernächsten Geldmarktaussichten, welche in dem befriedigenden Reichsbankausweis, in der Ermäßigung der Prioatdiskontnotiz und in der Belassung der amerikanischen Guthaben in Deutschland eine Stütze fand hat gleichfalls angeregt. Demgegenüber hat die ungunstige Schilderung der Lage im mitteldeutschen Braunkohlenbergbau durch den Generaldirektor Piatscheck, vom Spezialfall IIse Bergbau abgesehen, erkennbaren Eindruck nicht hinterlassen. seu montanaktien waren IIse Bergbau um 3.5 ##ch Cbracher. Sjolberger Zink gaben um 2 Prozent nach, ebenso Hoesch. Laurahütte. Vereinigte Stahlwerke soanfangs leicht gedrückt. Klöckener unter Be racksichtigung des Dividendenabschlages noch etwas gehesserf. Bei Mannesmann bewirkten Deckungen eine kleine Kurserholung um 1 Prozent. Von Kallaxtien Salzdet furth erwas fester plus Proz., Aschersieben plus## Pro Bei den cuemischen Werten I. G. Farben plus 1.5 Prozent bei etwas größeren Umsätzen. Von r.lektrowerten Elektr. Lieferung durch Zufallsangebot gedrückt minns 3. Lahmever minus 2 aber Schuckert plus 2 Prozent. RWE, nach schwächerem Beginn leicht gebessert, ebenso Gesfürel. Von Schwachstr: werten Hacketal schwächer minus 1.75 Prozent Kunstseidewerten Akn bank hand „ Von „ n a u b e h a u p t e t. B e m b e r g u n e r heblich abgeschwücht. Von den Bankaktien Reichslebhaft und steigend im Hinblick auf die bevorsteAusschreibung des Bezugsrechts plus 6 Prozent. Von ###hrtsaktien Hansa schwücher minus 1.5. Paketfahrt behauptet. Nordllord leicht gebessert. ", weiteren Verlauf traten nennenswerte Veranderungen nicht mehr ein. Die Bewesungen hielten sich im Rahmen von 0.25—0.50 Proz Im ganzen blieb die Stimmung freundlich n Rentenmarkt war Altbesitz gebessert. Neutz behauptet. Von Reichsschuldbuchforderungen waren geissen um 9.25 Prozent fester. Reichsbahnvorzugsaktien gut gehalten. Von Auslandsrenten waren die türkischen st durchweg schwücher, ebenso 5proz. Bosnier Silberrrente etwas fester, ebenso Sproz. Rumänen. ### S##amarlt war bei geringem Geschäft über. „##„etwas schwächer. Wagner u. Co. minus 4. Der gar# fur unnguierte Papiere war still, bei wenig veränder nfarsbalt s gu. unnotierten Kalipapieren Wintershall 3 Proz. gewinnen, während dert blieben. Reichsbankdiskont 5% Lombardzinsfuß 6## T’apiere Oes Am Geldmarkt seizte sich die Erleichterung fort. Tagelsgeld 4.5—6.5. Monatsgeld unverändert knapp und teuer mit 6.5—8, bankgirierte Warenwechsel 5.37. Der Privatdiskont wurde wegen starkerer Nachfrage um 0.12 auf 4.75 Prozent für beide Sichten herabgesetzt. Auf dem Devisenmarkt war der Dollar etwas #4 er mit 4,1914—10. London-Neuyork etwas fester mit der französische Franken auch etwas fester 123.62. Mailand unverändert mit 92,66, Madrid leicht befestigt mit 49.475. Auch die Reichsmark wir daus London fest mit 20.36 gemeldet Gegen den Schluß blieb die Börse still Stimmung aber im ganzen freundlich. Kall-Kuxe die An halten. konnten Burbach unveränder Nachbörse konnten sich die Kurse " Düsseldorf Düsseldorf, 9. Dez. Die Börse verkehrte in ruhiger Haltung bei weiter abgeschwächter Tendenz. Im Terminverkehr, der nicht ganz einheitlich lag, gab es nur einige Umsätze in Wintershall, die bis zu 2 Prozent über den vortägigen Höchstkurs bezahlt wurden. Barmer Bankverein 100.5 G. 100.25 G(100.25 G). Danatbank 149.5 G. 149.5 G(149.5 G). Dt. Bank u. Disc.-Ges. 109 G. 108.75 G(108.75 G). Feldmühle 111.5 G. 111.5 G(111.25 G) Gelsenkirchen 86 B. 85.5 B(86 B). Goldschmidt 44.25. 44 G(44 G). Harpen—.—(—). Hoesch 71.25 G. 71,5 G(71 G). Kali Aschersleben 146 G. 147 B(147 B). Klöckner 63 G.(inkl. Div.). 63.75 G(63.5 G). Köln-Neuessen 78.5 G. 79.5 B(79 B). Mannesmann 66% G. 67.75(67 G). Phoenix 60 G. 71 B(60 G). Rhein. Braunkohle 153 B. 152.5 B(153 B). Rheinstahl 71.75 G. 72 B(72 B). RWE—, 137 B(136 G). Salzdetfurth 226 G. 225.5 G(226.5 B). Ver. Stahlwerke 63.25 G. 63.75 B(63 G). Wintershall 123.75. 125 bz B. 125(124.5 bz B). Karstadt 80 G. 80.25 G(80.5 B). Westeregeln 148 G, 148 G(148 G). Auf den Kuxen- und Aktienmärkten hörte man überwiegend niedrigere Kurse. Auf dringende Abgaben mußten sich Constantin bei den Koh lenkuxen erhebliche Abschwächungen gefallen lassen. Auch die übrigen Kurse gaben ausnahmslos nach. Bei den Kohlenaktien büßten im Umsatze Lothringen 1¾ Prozent ein. Auch der Braunkohlenkuxenmarkt wies durchweg nachgebende Kurse auf. Loonhardt wurden etwa 150 M. und Michel 200 M. niedriger umgesetzt. Nicht ganz einheitlich verkehrte der Kalikuxenmarkt. lier wurden Beienerode und Max je minus 50 M., Burbach minus 75 M., auch Hope minus 75 M.(n. B. 4700 M. bez.) umgesetzt. Etwas freundlichere Haltung wies der Kaliaktienmarkt auf. Adler Kali erzielten Vortagswert. Hallesche Salz wurden zum Vortagswert und höher bezahlt. Industrieaktien vernachlässigt. Beien: Bergme Berned. Br. Lun. *Burb. · Carlsh. Desdern Einigk. Erichse. r rode ·Günch Habigh. berah. 2700 21.000 2300 13500 2500 ###hTE Aller K Allg. H. Alsben Bal-ke# 8. f. Lu. Lothring Teustoris Darlk Breun Zu Buttner Burd. ie. Burb. O. f. N M Dtsch. I Dorst. E. * Dm. Ritt. Dorem. V. Dum. B *0. Diet. D. Hoete Dus. E. ·O.M.L *Dbr. B. Eas Zam Bellerh Br.-N. Cu. H Verschiedenes — I 1800E. 2.—— Aktien —!— 117 2300 150 8500 Eigener Essener Stadtanleihe 86½ G. 7 Proz. Ruhrsiedlungsteilschuldverschreibung 83½ G. 85 B. Aktiengesellschaften. Schlesische Portland-Cement-Industrie AG., Oppeln. Die ao. HV. genchmigte einstimmig die Interessengemeinschaft mit Prüssing und Adler. Zur Durchführung des Aktienumtausches benötigt die Gesellschaft rund 4.5 Mill. Mark Aktien. Da sie nur 1.5 Mill. Mark im Portefeuille hat, werden zunächst 3 Mill. M. von befreundeter Seite zur Verfügung gestellt. Einer HV. wird dann eine Kapitalerhöhung um 3 auf 30 Mill. M. vorgeschlagen werden. Ebenfalls einstimmig angenommen wurde der Interessengemeinschaftsvertrag mit den Portland-Cementwerken HeiVerlangsamte Reichsbankentlastung. Zunahme des Goldbestandes um 10 Mill. Mark. Der Reichsbankstatus vom 6. d. M. zeigt eine befriedigende Entlastung. Diese hat auf den Kapitalanlagekonten 198 Mill. M. betragen (in der Novemberwoche d. J. 362 und in der ersten Dezemberwoche des vorigen Jahres 227 Mill. M.). st demnach gegenüber der Entwicklung in den beiden Vergleichswochen mehr oder weniger stark zurückgeblieben. Dazu kommt, daß sich gleichzeitig auch die Giroguthaben wesentlich stärker als vor einem Jahr, nämlich um 37 Mill. M.(vor einem Jahr nur um 6.6 Mill. M.) verringert haben. Die Verlangsamung der Entlastungsbewegung erklärt sich aber zunächst aus rein formalen Gründen: Die diesmalige Ausweiswoche zählt einen Tag weniger als die Vergleichswochen, und der Ausweistag ist außerdem auf einen Samstag gefallen, auf welchen sich schon zu Lohnzahlungszwecken größere Ansprüche zusammendrängen. Die Giroguthabenabzüge gehen ausschließlich von der Privatwirtschaft aus und sind offensichtlich zur Besehaffung von Barbeträgen für die Finanzierung des Weihnachtsgeschäftes verwendet worden. Din Rückzahlungen an die Reichsbank haben sich im übrigen erklärlicherweise zunächst auf die besonders kurnfälligen Lombardforderungen konzentrierf, die mit 75 Mill. Mark sich dem normalen Stand ungefähr angenähert haben. Aus diesem Grund mußta die Entlastung auf dem Handelswechsel- und Reiche schatzwechselkonto zurückbleiben. Interessant ist noch die valutarische Entwicklung. Nicht bloß der Bestand an Deckungsdevisen hat sich weiter auf 12 Mill. M., und zwar, wie wir hören, ausschließlich aus dem laufenden Geschäft gekräftigt, sondern auch der Goldbestand hat einen namhaften Zuwachs von 10 Mill. M. dadurch erfahren, daß zweil gleich hohe Goldsendungen aus England im Anschluß! an die Erreichung des Goldimportpunktes gegenüber dem englischen Pfund hereingekommen sind. Die Deckungsverhältnisse haben sich deshalb wieder ge hessert. Die Deekung der Noten durch Gold allein hat sich auf 49.3 Prozent erhöht gegenüber 47.4 Pro zent in der Vorwoche und 47.9 Prozent vor einem Jahr, diejenige durch Gold und deekungs fähige Devisen auf 61.4 gegenüber 58.8 bzw. 56.4 Prozent er 9 herEisengreich Eisenhätte die ense ruft inge: — und —# wie der aue.— was er und bittet umh. ena, man in Nummer zu elephonfraulein in London das Telephonwas soviel daß eine den Neudes des nicht leben“n delberg. Mannheim-Stuttgart AG., von der fünf Vertreter in den Aufsichtsrat der schlesischen Gesellschaft eintreten. Die für der im ganzen vorliegenden Aktienumtausch benötigten 7.5 Mill. Mark Aktien werden von der Muttergesellschaft der Vereinigten Portland-Cement- und Kalkwerke Schimischow Silesia und Frauendorf zur Verfügung gestellt. Adler, Deutsche Portland-Cementfabrik AG.. Berlin. Die o. HV. genehmigte den Interessengemeinschaftsvertrag mit der Schlesischen Portland-CementIndustrie AG. und der Sächs.-Thüringischen PortlandCementfabrik Prüssing& Co. unter Protest von kleinen Aktionären. Insgesamt vertreten waren 5 526 400 M. Stammaktien sowie ähnliche Vorzugsaktien. Die Opposition wandte sich gegen das Umtauschverhältnis von### 5:2, das die Adler-Aktionäre schwer benachteilige, und verlangte ein Verhältnis von 1:1. Die Verwaltung ver*) Reichs- und Staatsanleihen Dt. Wertb.-Anl. Reichsanleihe 1929 do. 1927 Dt. Reichssch. K Dr. R. Post Schatz Pr. Staatsschat# do. Anl.-Ausl. Scheine Dt. Ablös.-Schuld ohne Ausl.-Schein Dr. Schutzgeb. Anl b) Provinzia Bochum Goldanl. Duisbg RM. Anl. Essen RM. Anl Gelsenk. Buer 28 Mulhelm Ruhr) 26 Rheinpr. Ldbk.-A. 3 do. 49. Ang. 1 u. 2 go. Kom. A. 4 do. Kom. A. 5 do. Kom. A. 2 Landesbk.Feingoldanl 23 do. 26 99 d0. 27 do. Goldpfdbr. R. 1 Pr. Ldpfb. Anst da. do. K. Obl. R. 19 R. 21 R. 6 2 Dt. Uebers. Bk. Dresdner Bank Gochs Grundkr. B Hamb. Hyp. Bank Lusemb. Int. Bk. Mein. Hyp. Bk. Oldenb. Landesbk. Oldb. Spar- u. L Oest. Kredit Anst. Pr. Bodenkr. B. Pr. Ctr.-Bod. u. Pfdbr Reichsbank Rbein. Hyp. Ban Rh. W Bodenkrbk ächsische Bank Säche Bd. Kr. A Schl Bd. Kr. Bk Südd Bod. Kr. Bt Ung. Allg Kr. B1 Vereinebk. Hambe Westd. Bodenkred Wiener Bk. Vereib) Verkehrsaktien e) Schuldversehreibungen Industr Unternehmungen mit Zinsenberechnung) "* Basalt Goldanl. Harpener BM.Anl Hoesch Klöckner„ Krupp Gold Doll. Anl. 24 R. A u. B do. do. R. C u. D s9. RM. Anl Rheinstahl RM. Ver. Stahl 7½— Aachener Kleind. AG. f. Verkehreu All. Lok. u. KraftBaltimore Oblo Canads Abl. Sch. Dt. Reichsbahn V. alle Hettstedt Hapag Hamb.Hochb. La.A Hamb. Südam. D. Hannover Strb Hansa Dampfech. Lübeck Büchen Veptun Dampfsch. Nordd. Lloyd Schlea. Dmpf. Ce. Südd. Eisenbahn Zchibk. Finster56.62 115.5 71.5 18.5 86.37 21 69 66.75 157.5 93 125 70.5 e) Sonstige Industriepaplere S. B In Aktien konvertierbar (ohne Zinsenberechnung) I. G. Farben RM. Anl. Imit Zinsenberechnung) Klöckner(Sammel-II ablös. Anl.) Mannesmannröhren Enoenix Bergb. 07 89.5 188.75 92.6 192.6 26 4½— 4) Amlandswerte Hoen. Eisenb 1910 Bosn. Invest 1914 Mexikaner 99(abg. Oest St. Seb. 1914 " am. Eisenb. Anl. " Goldrente ronenrente Türk. Bagdad 1 " Zolloblig. — Lose St.-B. 13 do. 14 Ung. Goldrente ung. Kronenrente Anatol. Eisenb. S. 9 8 Dividenden-Paplere *) Banken Nccumulat. Fabr. Adler Portl. 2. Adlerhütten Glas 40. f. Bauausf. " f. Pappenfabr. Aleranderwerk Alfeld Delligeen Alfeld Gronan Allg. Elektr.-Ges. Alls Häuserbau Aleen Portl. Zem Ammendorf. Pap. Steingut enb. Zellst. Alig Di Credit A. Bank el. Werte Bank f. Brau Ind Barmer BankV Barmer Kredit Bk. Bayer. Hyp a. W Bayer. Vereinsbk. Berg Märk. Ind. Berl. Handels tie ##rl. Hyp. Ban Brechs H. Hyobt Cem. a. Privatbk. Darmst a. Nat. Bk. Dessaner Landesb Asiat. Bank Dt. Ansiedl. Bk ## Bank a Dise Hyp.-Bl. Berl. 8.25 106 111 100 1.5 122 130 123.7 220 144 11.7 150 35.25 33.5 93.5 109.5 Mt schm. ap; Ladew. ser ∆ Stein alcke Maschinen anning. Masch. aroper Walzwerk per Cellulold Elektr-Werke Hartstein Ind. Hotoren Spiegelglast. P. Bemberg Bendiz Holzb. Berg.Heckm.-Selve Jul Berger. Tiefb. Bergmann Elektr Berl Damofmühle Berl Gub Hutf Berl. Hols Compt Berlin Karler Ind 3erl Masch. Bau Ber! Neur. Kunst Berl. Paketfahrt Berthold Messing Beton- u. Monierb. Blumenfeld R Rüsperde Walzw. Brandenbe Elekt. Gas u. Wasser W. Braunk. u. Brikett 36 66.5 9.75 16.25 11 38.75 24.5 103.7 57 115 97.5 57 174 6.12 81.75 33 63.25 82 180.5 0 51.5 33.5 62.62 25.5 213.5 122.5 143 27.75 46.25 7 37 36.5 66.5 10 16 11 38.25 24.5 103.3 57 117.5 S 7.5 174 6•12 76.25 37.75 63 81.75 13•7 12 23.25 180.5 68.25 9 51.75 33.5 63.75 26.5 216 124 143 27.75 46 29.5 8055 .75 3 Braunschw. Kohle Braunschw. Jute Braunschw. Msch. Breitenb. Portl. 2. Bremen Besigb. Oe Bremer Allz Gas Breiner Volkan Bremer Wollkamm Buderne Eisen Emil Busch, opt. 1 Busch. Lüdensch. Butzke& Co. Brr Guldenwerke Calmon. Asbest Capito a; Klein Carton. Loschwitz Charlottenb. Wass Chem. Buckau Chem Orunae Chem. Herden Chem. Ind. Gelsenk Chem. Albert Chem. Brockhues Chemnitz, Spina Chillingwortb Chrie& Unmack Comp.-Hispf Chade) Concordia Bergb. Concordis ehem. Concordis Spinn Continent Gummi Corona Fahwad Cröllwitz Papier Vatmler Motoren Otech. Atl. Telegr " Asphalt " Babe. a Wilcor Cont. Gas Dessan " Erdöl " Jutespinnerei " Kabelwerke " Linoleum W. " Post u. Eb. V. " Schachtbau Spiegelglas Steinzeng Teleph. u. Kabel Tos u. Steinz " Wollwaren " Eisenhandel " Metallhandel Dittmann Nenhaus Dolerit Basalt Dommitzech Ton Doornkast 0. Dörffler Dortm Aktien- Br Dortm. Ritterbr. Dortmunder Unlon Dresdner Gardinen Dürener MetallDürkoppwerte Vorz. Akt. Dässeld. Dietrieb Düsseld. Eisenb. Düsseld. Hoefel-Br. Düsseld Kamma Düsseld. Maschb Dyckerhoff& Widm. Dynamit Nobel gestorff Salzv. Eichenberg J. Eintracht. Brähl Eisenb. Verkmit. Elektra, Dresden Elektr. Lieferung. Werke Liegnits Licht a. Kraft J. Eisbach& Ce. Engelbardt-Br. Enzinger Union-W Erdmannsdrf. Sp. Erlanger Baumy. Eschweiler Berzy. Excelsior Fahrr .5 hiberg. List& Ce. Falkenst. Gardinen Faradit leoller I. G Farben Ind. Fein-Jute-Spinn. Feldmühle Papier Feltes& Gulll. Flensb. Schiffeban Flôther Masch Ford Motor Comp Frankf. Gas Frankf. Masch. Fraustädt. Zuckerf. Friedrichshütte R. Frister 40. Froebeln Zuckerf. Gebr. Funke Uebbard& Co. Gebhard& König Gebler Werke Gebe& Co. Geisweider Eisenw. Gelsenkirch. Berg. Germania Portl.-Z. Gerresheim. Glas Ges. f. el. Untern. Gildemeister& Ce. Joh. Girmes& Ce. (ladb. Woll Ind Glasfabr. Brock= Glaschan. Schalte Glanziger Zucker Glückauf Gelsenk Gebr. Ooedbart Th Goldschmidt Görlitzer Waggon Gritzner Masch. Gebr Großmann Grün amp; Bilfinger Druschwits Textil Quano Werke E. Gundlach Alfr. Gutmann M aberm. ap; Gueke: Hackethal Draht Hageds Hallesche Masch Hambg. Elektr. W F. H. Hammereen Hanno: M. Egest. Harbs. Eie. u. Br " Gummi Phoeniz Harkort Brückend Harkort St. Pr. Harpener Bergbau Hedwissbütte Heilmann Immob. Hein. Lehm.& Co. Heine àp Co. Heimoor. Porfl. 2. Hildebrand Mühl. Hllgers Verzink Hilpert Maschinen Hindr. Aufferm 1 Hirsch K. a. Mese. Hirschberz Lederf. Hoesch Els. u. St. Hoffmann Stärke Hobenlobe Werke Pb Holzmann Horchwerke Hotelbetriebs Ges. Hörter Godelheim Hubertus Brannk Humboldtmühle Huta Breslan C. M. Hutschenr. P Lorens Hutschenr Hüttv. C.W.Keyser Ise Bergbau Industriebau eserich Asphalt J. A. John. Akt. G. Mar Judel Eb. Sig Jülich Zuckerfabr. Junghans Gebr. Nahla. Porzellan Kaiser Keller Kali Chemie Kaliv. Ascherel Karstadt. Rud KartosGr. Särchen Keramag. Ker. W Kirchner& Co. Klauser Spinnerei Klöckner Werke C. H. Knorr Koche Adlernähm. Kochlmann Stärte Kolb& Schüle Kollmar& Jourdan Köln Neuess. Bxv. 9. 12 45.75 118 127.5 48 47 64 42.25 36.12 100 85.5 78 75 110 107 22.75 130 50 136.5 103.7 43.62 83 25.25 16 159 49 41.25 75.25 16 Zeitung. 63.5 42.25 36 100 85.25 78 74.75 109 78.25 82 48.5 24.87 117.2 83 60 125.2 57.5 51 73.37 125 165 12.75 30.25 35.25 100 05 89.5 67 84 90 105.8 95 705 5 50.25 30 48.5 24 117.2 73.37 125.2 57 51.75 73.37 125 29.87 24.5 78.62 28 56 117.5 148 81 115 109.7 30.75 10 68.5 161 40.12 59.75 245 EI Kölner Gas Kölech Fölz. W Königebr. Beeck König Wilbelm dto. Stamm-Prior. Kontinent Asphalt Gehr. Körting Körtinge Elektz. Kötitzer Leder Kraftwerk Thür. Krans& Co. Lok. W. Krefft G. Kromerbröder Kronprinz Metall Gebr. Krüger& Co Kuns Treibriemen Küppersbusch& S. Kyfhäuserbütte Lahmeyer& Co. Laurabütte A. Lebmann Leipa. Pianof. 8. Leonbard Braunk. Leopoldgrübe Lindes Eismasch. Carl Lindetröm Lingel Schuhfabr. Lingner Werke C. Lorenz Lüdenscheid Met Lüneburger Wache 12.87 50 136 398 54.75 67.75 46 46.25 127.1 34.87 12.87 6.75 134 65 398 58.25 5 75 35 33.5 13.62 67.75 36.5 17 116 31.5 9.76 151 75.75 102 83 101 19.5 61 191.2 53.5 94.5 116 87.75 80.5 86.5 61 10.62 28 33.75 54.25 155 125 50 70 150 Poppe ap; Wirth Preßpan Untera. Preußengrube Nasqain Fr. Fard Ratbgeber Wazgon Rauche. Walter Reichelbrän Reichelt Metall Rhein Main Donau Rheinfeld. Kraft Rh. Brannk. a. Br. Rhein. Chamotte Elektrizität " do. Vorz. " Metallw.u.Masch " Möhelst. W. Spiegelglaafb. " Stahlverke Textil Zuckerfabr. Rh. Westf. Elektr " Kalt= " Sprengst. St. u. Walzv. Darid Richter Riebeck Mootan Rockstrob Werke Roddergrube Brnk Ph. Rosenthal Porz. Rositzer Zuckerfbr Roth Büchner F. Rückfortb Nehf. Rütgerswerke Oschsenwerk Säche. Gußst. Döhl. " Thür. Portl. Z. Webstuhl Sachtleben Bergb. Saline Salzungen Salzdetfurth Kall Sangerhaus. Msch. Sarotti Schokolade G. Sauerbrey. 1 Sazonia Portl Z. Schering Kahlb. Schieß Defries Schiegel Scharpene Schles. Bergb. Zink - Cellulose Lein. Kramste „ Textilwerke Hugo Schneider Schönebech Met. Hermann Sehött Schubert& Salzer Schüchtermanna K Schuckert& Co. Schaltb. Pawenh. Frits Schulte Jon. Schwabenbrän Schwanebeck Portl. Schweimer Eisen Segall StrumofSeidel&a Naumann Fr. Seiffert& Co. Siegen Sol. Gus Siegeredorf Werke Siemens Glasind. Siemens ap; Halske Gebr Simon Text. Sinner 40. Sprenget. Carbon. Stadtberger Hütte Staßt Chem. Fabr. Steiner& Sohn Steingut Coldits Steteiuer Chamotte Stickerei Plauen R. Stock ap; Co H. Stodiek& Co Stöhr≈ Co. Stolberger Zinkh. Gebr. Stollwerek Stralsunder Spielk. Sturm. Akt.(es. Südd. Immobilien Srenske Tändst. RM. f. 1 St. z. 100 Kr. steigias Telephon J. Berl. Teutonia Misburg Thale Eisenbütte C. Thlel Söhne Friedr. Thomte 116.7 69.5 18.75 175 19.75 134 151.1 65.75 114.5 29 109 72.5 108 0 116.7 68 18.75 178 19.62 134 151 65.75 77.5 74 28 108.5 72.87 Thörl's Ver. Oelf. Thür. Bleiweiß Thür. Gas. Leipzig Tielseb Porz. Leonhard Tietz Trachenb. Zucker Transradto Triptie Akt. Ges. Triton Werke Tnchfabr. Aachen Tüllfabrik Flöha nger. Gebr. Union“, Bauges. Fab. ehem. Prod " Werkzeug 76.75 51.25 600 395 48.75 45.12 25 51•25 1500 59 38.5 395 51 46 71.75 70 42.5 123.5 725 9 100 10.5 2%5 145.2 30.25 47.75 4.37 5.12 75.5 775 % 100 10.5 % 122.5 18.5 75.5 120.5 arziner Papierfb. Ver. Bautza. Pap. Berl. Mortel " Böhlerstahlv. " Chem Charlbg. " Dtsche Nickelw. " Glansst. Elberf. " Gothanla Werke " Gumbion. Masch. " Harzer Portl. Jute Sp. L. R. Mark. Tuchf. " Metallv. Haller " Mosaik u.Wandfl Portland Zem " Schmirgel a. M. Sebuhf. Bernais " Smyrna Teppf. Stahlwerke " St. Zyp.& Wise. - Thüring. Metall " Ultramarin Viktoriawerte Vogel Telegr. Dr. Vort& Wolf Vostländ Masch. Voist& Haeffner Volkst. Aelt. Porz. Vorwohler Portl. anderer Werke Warstein. Gruben Wasserw. Gelsenk. Wayß& Freytag Aug Wegelin Ruß Wegelin& Hübn. Wenderoth ohrm. Werech. Weißf. Br. Wertd Handelsges. Westeregeln Alkalt Westf Draht Hamm Kupfer Wickins Portl. Z. Wiekratb Leder Wickül. Küpo. Br. Wiesloch Tonw. Wilke Dofk. u. Gas H. Wißner Metall Wittener Gußstabl Wittkop Tiefban Wrede Mälzerei E. Wunderlich& Co. Leis Iken Zeitzer Maschin. Zellstoff Verein Zellstoff Wahlhof — zwischen einer ? 30. 5 Fischer, Eisen Walle ran: Beorg nterbalt kunst Dr den Han anS S Linne n - Dopp ird keine# die Schrift te Sche nig de herber nig denken es ganz 1 hwingt jen gat, iene sch =Erkennene 5 n retzungslo### as sie vorhef inne. So Vielleicht # beg al: 15.25 le str plötz sei. ande er St## daß bird. als indiaun be tri ist, ab aß Fra Sie wil hen To. t. Versicherungsaktien Nen Oninea Kolonialwerte I1 /220 1236 4.56|33-12|33 837 112.9 162.5 91 517 200 220 230.87 Dienskag, den 9. Dezember 1930. Essener Allgemeine Zeitung 55. Jahrgang.— Nr. 3410. der Prüfung für einen Umtausch 3:1 ausgesprochen habe, die Verwaltung von sich aus aber das Verhältnis auf 5:2 erhöhte. Sächsich-Thüringische Portland-Cement-Fabrik Prüssing& Co., Komm.-Ges. a. A., Göschnitz(Saale). Auch in der HV. dieser Gesellschaft wurde dem 16Vertrag mit der Schlesischen Portland-Cement-Industrie AG., Oppeln, und der„Adler“ Deutsche PortlandCement-Fabrik AG., Berlin, und ferner der Einziehung von 6000 M. Stammaktien und 5000 M. Vorzugsaktien zum Kurse von 106 Prozent zugestimmt, so daß das Kapital jetzt 5.3 Mill. Mark beträgt. Die Umwandlung des Unternehmens in eine Aktiengesellschaft wurde gegen die Stimmen einiger Kleinaktionäre beschlossen. Der Dividendenschein von 1930, der nicht von dem Umtauschangebot betroffen wurde, soll mit 6 Prozent eingelöst werden. Aus dem gemeinsamen Reingewinn der drei Gesellschaften wird eine Dividende ausgeschüttet, die für Prüssing zwei Drittel und für Adler vier Zehntel der Schlesischen Portland-Dividende beträgt. Dividenden. Compania Hispano-Americana de Electricidad, Ma drid: Abschlagsdividende in der Höhe des Vorjahres. d. s. 25 Pesetas Gold für die Aktien Serie A. B und C von nominell 500 Pesetas und 7 Pesetas Gold für die Aktien Serie D und E von nominell 100 Pesetas.— Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG., Berlin, beabsichtigt, die Vorjahrsdividende von 10 Prozent auf die Stammaktien vorzuschlagen.— Die Dortmunder Ritterbrauerei AG., Dortmund, beantragt wieder 20 Prozent.— Hitdorfer Brauerei„Friede“ AG.. Köln: Wieder 10 Prozent.— Glückauf-Brauerei AG., Gelsenkirchen: Wieder 10 Prozent.— Gebr. Böhler& Co. AG., Berlin, beantragt wieder 8 Prozent. Belgische Schrottpreise. Die belgischen Eisenwerke legen heute für je 1000 kg frei Werksstation folgende Preise an: Stahlschrott 390 bfrs, Kernschrott 335 bfrs. Hochofenschrott 310 bfra, Martinofenschrott 300 bfrs, Blechabfälle pak. 280 bfre. Maschinengußbruch Ia 500 bfre, degl. IIa 475 bfre, Handelsgußbruch 380 bfrs, Brand- und Topfguß 320 bfrs. Kölner Hauptmarkt. Köln, 9. Dezember. Infolge des gestrigen Feiertages war der heutige Hauptmarkt mäßig beschickt. Durch das geringere Augebot in Gemüsen entwickelte sich ein lebhaf tes Geschäft mit steigenden Preisen. Ruf dem Wild- und Geflügelmarkt war es rubig, ebenso an den Fischständen. In der Markthalle war das Angebot In ausländischen Früchten sehr groß. Es kosteten im Oroßbandel: Weiß kohl 2—3, Rotkohl 3—4, Grünkohl 3—5. Rosenkohl 14—16, Wirsing 2½—3½. Spinat 7—10. Steckrüben 2½—3, weiße Rü ben 2—5, Karotten 3—1. Möhren 2½—3. Zwiebeln 3—4 Pf. das Pfund, Radieschen 5—6, Schwarzwurzein 15—18 Pf. das Gebund. Rettich 3—4. Kohlrabi 3—4. Blumenkohl 13—16. Kepfsalat 3—5. Endivien 5—11 Pf. das Stück. Kartoffeln, gelbe Nieren 4—4.50, blaue 7. Industrie 2.50—8 M. pro Zentner. Eler 11—19 Pf. das Stück. Butter 1.40—1.60 M das Pfd., Kochäpfel 21—28, Eßäpfel 22—40. Kochbirnen 8—20 Pf. das Pfund. An Auslandeware: Brüsseler Spargel 2.50 M. das Pfund. Tomaten 40—55. Schwarzwurzein 20—25 Pf. das Pfund, französischer Kopfsalat 15—19. itallenischer Blumenkohl 30—50 Pf. das Stück, kalffornische Birnen Kiste 20—25 M., das Pfund 60 Pf. Amerikanische Aepfel Kiste 13—19. Faß 35—43, Almeristranben Faß 25—28. Apfeleinen(Valencia) Kiste zu 240 Stück 18.23, zu 300 Stück 16 bis 20, zu 504 Stück 16—18 M., Zitronen Kiste zu 130 Stück 9—10, zu 300 Stück 12—18 M., Feigen 20—30. Ananas 130—110. Bananen 35—50, Kastanien 18—25. Haselnüsse 50—85, Baumnüsse 45—80. französische bis 110. holländische Trauben 110—115. spanische 60—70. Brüsseler 150—160. Paranüsse 90. Mandoln 85, Prinzeßmandeln 120 Pf. das Pfund. Hamburger Warenmarkt Hamburg. 9. Dezember 1930. Reis: Bel lebhafterem Interesse des Inlandes für neue Ernte und sehr ruhigem Exportabzug blieben die Forderungen auf der ganzen Linie unverändert. Baumwolle: Ruhig. Middling Universal loko 11.55 pence per lbs. Auslandszucker: Für Effektivware zeigte sich im Einklang mit der festeren Verfassung des Terminmarktes bessere Nachfrage, so das die Preise leicht anziehen konnten. Prompt Tschech. Kristall 6/9. Aprll-Juni 7 3¾, deutscher Exportzucker prompt 6/6¾ Sh per 50 kx. Brasll-Kaffees: Trotzdem vom Ursprungsland keinerlei Anregungen vorlagen— vereinzelte Ablader haben ihr Offerten sogar um 6 Pence ermaßigt—. eröffnete der Hamburger Terminmarkt in stetiger Haltung bei ¼ bis ¾ Pfg. höheren Notierungen. Das Kost- und Frachtgeschäft ist wesentlich lebhafter geworden, dagegen übt der Konsum weiter Zurückhaltung und deckt nur den allernotwendigsten Bedarf, Am Lokomarkt blieben die Forderungen unverändert. Zentralamerikanische Kaffees: Auch für zentralamerikanische Kaffees, mit Ausnahme von feinen Qualitäten, die knapp und gesucht sind. zeigt sich nur geringe Aufnahmefählgkeit des Inlandes. Die Preise blieben unverändert. Schmalz: Stetig. Preise unverändert. Kautschuk: Ruhig. Smoked ribbed loko 4 19/16. Jan.-Febr. 4 19/16. Febr.-März 5 pence per Ibs. Gewürze: Piment schwächte sich infolge Zurückhaltung der Käufer auf 188 RM. ab. Sonst Preise und Geschäft sehr gering und unverandert. Hülsenfruchte: Markt- und Preislage unverändert. Rauhfutter: Unveränderte Preise, ebenso Futtermittel. Oele: Für Leinöl herrscht zwar im Zusammenhang mit den leicht ermäßigten Offerten für das Rohprodukt etwas schwächere Stimmung. Die Forderungen der Harburger Mühlen blieben jedoch unverändert. Auch in den anderen Artikeln haben sich Preisveränderungen nicht ergeben. Rohkakao: Ruhig. Accra Haupternte 29/6—30, neue Ernte loko 29/6—30—30 6, Superior Sommer Arriba 57. PlantationTrinidad 41/6. Machala Des.-Jan. 45/6, deutscher KamerunPlantagen-Kakao loko 29—31/6 Sh per 50 kg. Kakachalbfabrikate haben zu letzten Preisen schleppenden Absatz. Hamburger Produktenbörse. Hamburg, 9. Dezember 1930. Freiverkehr. Weizen franko Hamburg 252—256, dgl. ab Meckl.-Holst. 242—246, Roggen franko Hamburg 168—172, dgl. ab Meckl.-Holst. 158—162. Wintergerste ab inl. Stat. 194—196. Sommergerste dgl. 198 bis 226. Donangerste. kwgfr., unverz., prompt 84—86. Hafer, franko Hamburg 158—164, dgl. ab Mecklbg. 146—152, Soiaschrot, Harburg-Wilhelmsburg, prompt. 6.90, dgl. per Jan.April 6.80, Roggenmehl, 70% hies. Mühlen 31.75, dgl. grob bies. Mühlen 22.75. Sonst alles unverändert. Tendenz für Getreide: ruhig: Futtermittel: stetig: Kleie: f est: Mehl: stetig. Hamburger Kaffeeterminbörse. Hamburg, 9 Dez. 10 Uhr. Freiverkehr. Dezember 34½ B. 33½ G. März 29½ B. 28% G. Mai 28½ B. 28 G. 28 bez. Juli 28¼ B. 27½ G. September 27¾ B. 27¼ G. 12.30 Uhr. Dez. 35 B. 34 G. März 30 B. 29.5 G. Mai 28.75 B. 28.25 G. Juli 28.25 B. 27,75 G. Sept. 28 B. 27.5 G. Hamburger Zuckerterminbörse. Hamburg, 9. Dez.(In RM. für 50 kg Weißzucker netto, frei Seeschiffseite Hamburg, einschl. Sack.) Anfang: Dez. 6.60 B. 6.40 G. Januar 6.60 B. 6.40 G. Februar 6.70 B. 6.43 G. März 6.80 B, 6.60 G. Januar-Mai 6.70 B. 6.50 G. April 6,85 B. 6.70 G. Mai 7.00 B. 6.95 G. 7.00—6,95 bez. Juni 7.05 B. 6.95 G. Juli 7.15 B. 7,05 G. August 7.30 B. 7.25 G. 7.30 bez. September 7.40 B, 7.30 G. Oktober 7.50 B. 7.30 G. November 7.50 B, 7,35 G. Tendenz: stetig. Schluß. Dezember 6.70 B. 6.50 G. Januar 6.70 B. 6.50 G. Februar 6.75 B. 6.65 G. März 6.83 B. 6.80 G. Jan.-März 6.75 B. 6.65 G. April 6.90 B. 6.80 G. Mai 7 B. 6,95 G. 7 bez., Juni 7.10 B. 7.05 G. Juli 7.25 B. 7.15 G. August 7.30 B. 7.25 G. September 7.40 B. 7.30 G. Oktober 7.50 B. 7.30 G. November 7.35 B, 7,45 G. Tendenz: stetig. Magdeburger Zuckerbörse. Magdeburg, 9. Des. Gemahl. Mohlis per 10 Tage Tendenz: still. Rohzucker: Tendenz: ruhig. Terminbö Dezember 6.50 B. 6.40 G. Januar 6.60 B. 6.50 G. März 6.7! B. 6.65 G. Mal 7.00 B. 6.90 G. August 7,35 B, 7.25 G. Okto ber 7.45 B. 7.35 G. Tendenz: stetig. Markte. Der Lieferungsmarkt war kaum behauptet. Welzen- und Roggenmehle haben laufendes Konsumgeschäft. Die Forderungen für Roggenmehl waren erhöht. Hafer liegt bei ausreichendem Angebot ziemlich stetig, namentlich an der Küste zeigt sich einige Nachfrage. Das Gerstenangebot ist reichlich, und die Gebote lauten erneut niedriger. Amtliche Berliner Produkten-Notierungen vom 9. Dezember Berliner Metallbörse Preise in Reichsmara für 100 fg Elektrolytkapfer wire bare Orig. Hüttenrobzink(fr Verk.) Remelted Plattenzin Orig H. A1 96—99½ in gek. B1 do In Walz oder Drahtbarren Rein Nichel 98—99 T Antimon Regulus) Silber in Barren(9001 kg fein) Kupfer. Tendens schwächer Lieferung: Dezember „ Januar — Februar „ Mirz — Aorll * M1 „ Juni „ Juli „ August „ September „ Oktober* November Blei. Tendens, schwächer Lieferung: Dezember „ Jauuar " F e b r u a r „ März „ A o r i l* „ Mai Juni Juli August Beptember Oktober " November 9. Dez. 109.75 56.5—57 46.5—48 8. Dez. 111 170 174 350 56.5—57•5 46.25—48.25 92.75 30 30.5 02.5 92.25 2.25 0.5 Weltrekorde Die Leichtathletik=Ausbeute 1930 Londoner Metalle London, 9. Dez. K#p'et gag Latte Tagter ihr 1 Nea. luste effl. P#r. Gerteiyhoster Kepte: best-Ld. Lus ur steng Sre n De# gages Lumm ion thr 3 Ven. Tlas. 5### Pren Dies 11 11* Zins Stalt“) ###l. 821. Preug ###. 9831. eafl. 2. ard. Bu 1. N. Zist. guv. weupi List, geu und 8. Lat gvo. 5. P##. Kupfer: stetig. Zinn: truhig. Blei: träge, Zink: ruhig. Freiverkehrskurse der Berliner Börse Anlangskurse vom 9. Dezember Müller Kaffee 32. Wintersb. A40. 124 Nieubg. Eisen—„„„ Oehring Brgb. 201 1 Ausländische u. Pose Leder— 1 Kolonialwerte Trierer Walz. 25#iamond 4.5 Ufa Film 90 Wstf.Dinnend. 67 Werte Unnotierte Adler Kohle— Allg. Hochbar 71 Bergb. Lothr. 35 Dt Petroleum 64½ Dt Lastauto— Frister& Ros 98 Hann Waggon— Hansa Llord 21 Hochfrequens— Kabel Rbeydt 144 Lamb.& Sohn 14.5 Lerche& Nipo— Kallwerte Adler Kali— Burbach Kall 123 Hall. Kall— Hann. Kall— -Diamond Kaoko Salitrers Sloman Salp. Südsee Phos. %6% Chade " argent. do. A. Lit. D. = M. jeStück 20 75 3 Berliner Effekten-Terminverkehr 9. 12. * 4 Nordd. Lloyd Barmer Bank Verein Commerz und Privatbank Darmstädter a. Nationalbank Deutsche Bank u. Dis. Ges resdner Bank Allg. Elektrizitäts Ges. Allg. Kunstayide Coot Osonteboue I. G Farbenindustrie A.-G. telsenkirchener Bergw. Th. Goldschmidt Harpener Bergbau Hoesch Eisen and Stahlw. Köln Neuessener Bergu. Mannesmann Röhren Orenstein& Coppel Ostwerke Phönis Bergbau Rbeinische Braunkohlen Rheinische Stahlwerke Rhein Westf Elektrizitätsw. Salzdetfurth Schuckert Elektr. Siemens amp; Halske Vereinigte Stahlwerke 7.5/68.5068 9.5170/69.87 100.75 112 /111.75 149.51150 101.25 110.25 102.75/103.87 60.25/ 60. 5/59.75 116.75/117.51112 130.75/131.75/131.25 85.5/ 86/85.75 1571.75 78.75 79 66.87/ 67.5/66.75 44•41.25 135.5/136.5 60/60.5760.62 151.25151-5/152/151.5 72 U 71.75/73/72 36.75s136.75 /136.25 224.5[225.55 /226.5/227.5 119(121.12/120.12/120.75 160(160/16 1/160.5 63.62“ 63.1 2/63.5,63.25 Amtliche Berliner Devisen-Kurse Für drahtlose Auszahlungen 9. Dez. Geld Brief Bremer Baumwollbörse. Baumwolle Middling Universal Standard 8mm loko 9. 12. 11.49 8. 12. 11,70 Berliner Produktenmarkt. Berlin, 9. Dez.(Drahtb.) An der heatigen Produk tenbörse stand wieder einmal die Entwickelun des Roggenmarktes im Mittelpunkt de Interesses, wanrend das Geschaft an den übrigen Märkten ziemlich ruhis blieb. Am Lieferungsmarkt bestand stärkere Deckungsnachfrage, besondere, da das Inlandsangebot nach wie vor knapp bleibt und auch die Andienungen für Dezemberlieferung beträchtlich nachgelassen haben. Die ersten Notierungen lagen bis 1 Mark über den gestrigen Schlußpreisen. Auch für prompt verladene Ware, die in bochwertigen, Quelitäten, gesuch bleibt, lauteten die Gebote etwa zwei Mark höher als gestern Weizen war, gemessen an der Nachfrage, ausreichend offeriert, ohne jedoch dringend angeboten zu sein. Die Mühlen nehmen zu gestrigen Preisen vorsichtig Material aus dem Buenos Alres Canada Japan Kauo Konstantinopel London Neuvorz Rlo de Janeiro Uruguay Amsterdam Athen Brüssel(Belga) Bukarest Budapest Danzis HelA#ngiore Italten Jugoslawien Kowno Kopenhagen Lissabon Oslo Paris Pran Reval Reyklavik Riga Schweiz Sotia Spanien Stockholm Wien Halbamtliche Ostdevisenkurse Warschan 5.48 1.433 78 20.86 20.339 4.1865 0.396 3.237 168.53, 5 8.495 e ∆ 35 7.404 1203 18.91 111.92 15.45 12.419 91.88 111.42 80 50 81.1¾ 3.034 46.65 112.34 58.93 46.825 1.437 1.194 2.082 20 82 .72 333 168.93 5.437 53.615 2.489 73.38 81.49 10.558 21.98 7.418 41•82 112•24 513 12.439 92.06 111•71 80.74 81.30 3.040 46.75 112.56 59.05 47.025 8. Dez. Geld Brief 1.430 4.188 2.076 20.85 20.339 4.1875 #3 168.56 0 73.3 81.33 10.538 21.94 7.402 41.81 112.04 8.83 112.00 16.446 12.422 91.89 ∆ 5 3 81.145 3.035 46 30 112.35 58.92 46.85 1.434 4.196 2.080 20.90 10.379 4.1995 0.398 3.243 168.90 5.437 58.54 41.89 112.26 16.87 112•22 95 92.07 81.305 3.041 46.40 112.57 59.04 47.05 ist ganz klar, daß bei dem häufigen Zusammentreffen überragender Könner im Leichtathletiksport sich gesteigerte Wettkampfmomente ergeben, die wiederum erhöhte Leistungen im Gefolge haben. Nur so ist es erklärlich, daß das Jahr 1930 nicht weniger als 14 Weltrekorde mit sich brachte— im Gegensatz zu sieben des Vorjahres— und damit sogar das Jahr 1928(das Jahr der Olympischen Spiele) um zwei Welthöchstleistungen übertrifft. Nachstehend eine übersichtliche Zusammenfassung dieser bemerkenswerten sportlichen Ergebnisse, die durchweg der IAAF.(Internationale Amateur Athletik Federation) zur offizellen Anerkennung als Weltrekorde zugeleitet wurden. Die Fülle der Groß=Veranstaltungen des Jahres 1930 im Olympischen Sport läßt es begreiflich erscheinen, wenn in diesem Zusammenhange von einer bedeutsamen Aufwärtskurve gegenüber dem Vorjahre gesprochen wird. Man erinnere sich der„Britsch Empire Games“ in Hamilton (Kanada), der 2. Mittelamerikanischen Spiele in Habana (Kuba), der„Olympischen Spiele des Fernen Ostens“ in Tokio(Japan), der„Internationalen Meisterschaften der Studenten" in Darmstadt(Deutschland), der„Frauenweltspiele“ in Prag(Tschechoslowakei) und der verschiedentlichen Länderkämpfe europäischer Staaten unter sich, um diese Annahme bestätigt zu erhalten. Eddie Tolan, das schwarze Sprinter=Phänomen der „University of Michigan“(USA.), durchlief am 29. Juni in Vancouver(Kanada) die 100=Meter=Strecke in der wunderbaren Zeit von 10,2 Sekunden! Er schlug dabei George Simpson, Amerikas unbesieglichen 220=Yard=Crack, und Percy Williams, den kanadischen Olympiasieger 1928 der Kurzstrecken, zwei der schnellsten Sprinter der Gegen wart, für die— ein Yard zurück— 10,3 Sekunden geme sen wurden. Jules Ladoumegues, des jugendlichen französischen Meisters nicht weniger bewunderungswürdige Leistungen sind noch in frischer Erinnerung. Am 5. Oktober und zwei Wochen später, am 19. Oktober, beide Male in Paris, unterbot er mit 3:49,2 bzw. 2:23.6 Min. die Peltzerschen 1500= und 1000=Meter=Weltrekorde beträchtlich. Diese aufsehenerregenden Welthöchstleistungen setzen den Franzosen an die Spitze der Welt=Elite im Mittelstreckenlauf. Paavo Nurmi, Finnlands überragender Langstreckenstern, trug sich gleichfalls— wie schon so oft während seiner ruhmreichen Laufbahn— in die Weltrekordliste ein Am 9. Juni in London brachte er sechs englische Meilen (9654 Meter) in 29:36,6 Minuten hinter sich und legte weiter, genau drei Monate später, am 9. September in tockholm, 20 Kilometer in 1:04:38,4 Stunden zurück. Armando Valente, der italienischen Gehergröße vom S. Nafta(Genua), war sogar ein dreifacher Weltrekord erfolg beschieden. Am 28. September zu Paris ging er die 25=Kilometer=Strecke in 2:03:49,0 Stunden, wobei er im„Durchgang“ über zwei Stunden 24,277,70 Kilometer erreichte. Drei Wochen später, am 21. Oktober zu Genua unterbot er auch noch die Leistung seines Landsmannes Donato Pavesi über 20 Kilometer mit 1:36:34,4 Stunden erheblich. Markti Marktelin, Finnlands Erfolgreichster im Ma rathonlauf, holte sich den Weltrekord der 25=Kilometer trecke für sein Land zurück. Am 14. September zu Bi vorg durchlief er diese Distanz in 1:22:28,8 Stunden und verbesserte damit die erst ein Jahr alte Leistung des Eng länders John Harper um 1:17 Minuten. Die„Standford University"(USA.) reihte sich gleich falls, und zwar im Staffellaufen für Vereinsmeisterschaf ten über viermal 440 Yard(1609 Meter), in die Welt rekordliste ein. Die Mannschaft: Showe, MeDermott Habies und Morrison lief am 13. April in Palo Alto(Kali fornien) 3:15,4 Minuten und übertraf die seit 1915 beste hende Leistung des Pennsylvania=Team: Kaufman, Lock wood, Lippincot und Meredith um 2.6 Sekunden. Makti Järvinen, das neue finnische Speerwurf=Wun der, dem es gelang, die bisher nur einmal bezwungene fabelhafte 70=Meter=Grenze nicht weniger als siebenmal zu überbieten, bedeckte mit seinem weitesten Wurf, am 14. September zu Viborg, die phänomenale Weite von 72,93 Meter bestarmig. Olav Sunde, dem norwegischen Meister, gelang es als Gegenstück im wechselarmigen Speerwerfen eine neue Welthöchstleistung aufzustellen. In Oslo, am 28. Septem ber, erreichte er 117,21 Meter, wobei rechts 66.86 Meter und links 50,35 Meter gemessen wurden. Paul Jessup, der junge Riese der„University Washington“(USA.), war diesjährig der Mittelpunkt der amerikanischen Leichtathletik. Mit seinem schier unglaublichen Diskuswurf von 51,73,5 Meter(!) am 24. August in Pittsburg(Pennsylvania) entthronte er seinen Lands mann Eric Kreuz,„the bestest discour=thrower of de world“ und setzte sich selbst an die Spitze der Welt=Elite. Achill Järvinen. Mit dem Bruder des Speerwurf Weltrekordmannes, der am 20. Juli in Viborg im Zehn kampf 8255,475 Punkte erreichte, besitzt Finnland neben dem Olympiasieger Pagvo Prjölä die größten Mehrkämpfer aller Zeiten. M. Hoy(München). Lammers-Körnig-Dr. PeltzerHirschfeld Beim Magdeburger Hallensportfest. Magdeburg, 8. Dez. 1930. Das Magdeburger Hallensportfest, das am 7. Januar dort zum Austrag kommt, scheint zu einem ganz großen Ereignis zu werden. In dem Sprinter=Dreikampf wird es wieder zu einem Duell Körnig— Lammers kommen, da beide Läufer bereits ihre Meldung abgegeben haben. Im Kugelstoßen wird der Allensteiner Weltrekordmann Emil Hirschfeld keine Konkurrenz zu fürchten haben. Altmeister Troßbach nimmt an den Hürdenkonkurrenzen teil. Dr. Pelzer bestreitet ein 1000Meter=Mallausen und startet auch in der Dreimal=1000Meter=Staffel. An der Dreimal=1000=Meter=Staffel nehmen ferner noch der Turn= und Sportclub Berlin=Schöneberg sowie der DSC Berlin teil.— Mit dem französischen Weltrekordläufer Ladoumégue schweben noch Verhandlungen. Die DT ist ebenfalls durch mehrere Meister vertreten. 100= Meter= Damen=Kraulschwimmen: M. Lengkay(Ungarn) 1:16,5, 2. Fritz Löwy(Oesterreich) 1:17,2, 3. M. Sipos(Ungarn) 1:17.2. 400= Meter=Kraulschwimmen: 1. Halassy (Ungarn) 5:15.8(ungar. Rekord), 2. Neitzel(Deutschland) 5:18,6, 3. Baranyai(Ungarn) 5:25. In stärkster Besetzung Colonia Köln— Boxsport 20 Dortmund. Krefeld. 8. Dez. 1930. Der Endkampf um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft der Amateurboxer in der Krefelder Stadthalle wird am kommenden Freitag, 12. Dezember, Colonia Köln und Boxsport 20 Dortmund in tärkster Besetzung im Ring sehen. Die Paarungen vom Fliegen= bis Schwergewicht: Stasch(D)— Puttkammer(K); Uhwis(2)— Abels(K): Schwager(D) gegen Rustemeyer(K); Trippe(D)— Virnich(K); Schmedes (D)— Kurth(K); Berger(D)— Kievernagel(K); Lange (D)— Niesing(K); Hölscher(D)— Hower(K). Die 3BU. bestätigt Schönraihs Herausforderung an Charles. Berlin, 8. Dezember 1930. Die Herausforderung des deutschen Schwergewichtsmeisters Hans Schönrath an den Europameister im Schwergewicht Pierre Charles(Belsien) ist von der IBU. anerkannt worden. Der Texmin ür den Kampf kann allerdings noch nicht festgelegt werden. Es werden sich hier auch gewisse Schwierigkeiten nicht vermeiden lassen, da Pierre Charles sich zur Zeit in Amerika aufhält. Dem jungen Krefelder bietet sich hier auf jeden Fall eine glänzende Chance. Unter der Leitung Larry Gains hat er zweisellos Fortschritte gemacht, die auch sein schwacher Kampf gegen den Kölner Hein Müller nicht ganz verwischen kann. Um die Weltmeisterschaft im Federgewicht Battling Battalino— Kid Chocolate. Neuyork, 8. Dez. 1930. In der Neuyorker Madison Square Garden kämpfen am 12. Dezember um die Weltmeisterschaft im Federgewicht der Titelhalter Battling Battalino und der Kubaner Negerboxer Kid Chocolate. Diese Paarung ist eigentlich recht seltsam, denn Chocolate wurde sowohl von dem Engländer Kid Berg als auch von Fidel La Barba geschlagen. Battalino hat nach seinem letzten Kampf gegen den Franzosen André Routis harte Begegnungen vermieden; man wird auf sein erstes Auftreten gespannt sein dürfen. Amerika— Deutschland Amerika wünscht einen Amateur-Boxländerkampf. Berlin, 8. Dez. 1930. Die Amerikanische Amateur Boxing Union hat dem Deutschen Reichsverband die Austragung eines Länderkampses der Amateurboxer vorgeschlagen. Die Amerikaner wollen im März 1931 in Berlin kämpfen. Es ist anzunehmen, daß Deutschland sich zur Austragung des Kampfes bereit erklärt. Auch Westsalens Turner tagten Dortmund. 8. Dezember 1930. In Dortmund fand der„Kleine Kreisturntag“ des Turnkreises WestfalenLippe statt, der sich einer recht guten Anteilnahme erfreute. Die Verträge mit den Sportverbänden fanden die Zustimmung der Versammlung. Bochum bewirbt sich um das nächstjährige Kreisturnfest, doch konnte noch keine Entscheidung getroffen werden. Die Kassenlage ist recht gut, durch verschärfte Sparmaßnahmen ist es möglich, ie Kopfsteuer von 1,50 Mark auf 1,35 Mark zu senken. Die Lehrtätigkeit der Turnschulen in Berlin und Dortmund fanden starke Anerkennung, sie soll, wie bisher, fortgeführt werden. Die Stadt Eversberg hat Baugelände, Bausteine und Holz für ein Kreisheim zur Verfügung gestellt, was dankend vermerkt wurde. Der Bau wurde aber vorerst zurückgestellt. Der Terminkalender für die nächste Saison umfaßt zahlreiche Veranstaltungen. Zu erwähnen sind: 25. Jonuar Hallentenniskampf Rheinland— Westfalen; 8. Februar Kreisturntag in Dortmund; 1. März Hallensportfest in Münster; 8. Marz Waldläufe und Tenniskampf Westfalen— Rheinland; 22. März Ausscheidungskämpfe für die DT.=Meisterschaften in Hagen und Dortmund; 12. April Kreis=Waldlaufmeisterschaften: 26. April Deutsche Geräte=Turnmeisterschaften in Essen: 11./12. Juli Westdeutsche Volksturnmeisterschaften in Lüdenscheid: 19. Jull Kreismeisterschaften im Schwimmen in Iserlohn; 1. /2. August Harkortbergfest in Wetter; 4. Oktober kreisoffenes Hallenschwimmfest in Hagen; 11. Oktober 1. Auswahlturnen für Westfalen=Rheinland in Dortmund; 18. Oktober Handball Rheinland— Westfalen in Krefeld; 25. Oktober 2. Auswahlturnen; 6. Dezember Kunstturnkampf Rheinland— Westfalen in Köln. Schubert-Breslau siegt in Budapest Der zweite Tag des internationalen Schwimmfestes in Budapest aus Anlaß der Einweihung der neuen gedeckten Schwimmhalle brachte dem deutschen Vertreter Schubert(Breslau) einen glänzenden Sieg im 200=MeterKraulschwimmen, in dem er den Ungarn Szekely auf den zweiten Platz verwies. Auch Neitzel(Deutschland) hielt sich recht gut im 400=Meter=Kraulschwimmen, mußte sich aber hinter dem Rekord schwimmenden Halassy(5:15,8) mit dem zweiten Platz begnügen. Immerhin konnte er den Ungarn Baranyai hinter sich lassen. Der gleichzeitig ausgetragene Schwimhmländerkampf Ungarn gegen Oesterreich endete mit einem überlegenen Siege der Ungarn mit 42:27 Punkten. Die Ergebnisse waren: 200=Meter=Brustschwimmen: 1. Steiner (Oesterreich) 2:54, 2. Berger(Oesterreich) 2:54, 3. Wilde (Ungarn) 3:32. 200=Meter=Kraulschwimmen: 1. Schubert(Deutschland) 2:22,2, 2. Szekely(Ungarn) 2:23,6, 3. Boros(Ungarn) 2:25,6. Die Inder bestimmt in Essen Am 4. Januar in Hügel gegen Etuf. Die indische Hockey=Mannschaft„Varsity Asiatics die bekanntlich mehrere Spiele in Deutschland absolviekt, trifft in Essen=Hügel am 4. Januar auf die erste Mannschaft des Essener Turn= und Fechtklubs. Am 28. Dezember spielt Etuf gegen Uhlenhorst Hamburg in Essen. Federgewichts=OlympiaAusscheidunngen in Göppingen Hering(Göppingen) der beste Vertreter. Die Ausscheidungen im Federgewicht zur Vorbere“ tung für die bevorstehende Olympiade spitzen sich in der Hauptsache zu einem Duell zwischen Hering(Göppingen, und Meier(Dortmund) zu. Der Göppinger konnte seine Gegner, Lauterbach(Netzschkau) in 1:43 Min., Anschuß (Zella=Mehlis) in 7:23 Min. und Flüglein(Nürnberg leicht bezwingen, um dann im entscheidenden Kampf Meier noch einen Punktsieg davonzutragen. Der Dort munder beendete seine Vorkämpfe sämtlich nach zwei nuten siegreich, und zwar Schwartzkopf(Koblenz), L0u„ bach und Anschütz mußten seine Ueberlegenheit an erkennen. Ringländerkampf Schweden— Finnland 18.10 Stockholm, 8. Dez. 1930. Am Sonntagabend wuld der Länderkampf im Amateurringen zwischen Schwede“ und Finnland in Stockholm beendet. Nachdem die Schu“ den den ersten Tag mit einer 7:3=Führung abgeschloste hatten, ließen sie sich den Gesamtsieg nicht mehr entgeyen Von den 18 Kämpfen des zweiten Ganges gewannen" 11 und siegten so im Gesamtergebnis mit 18:10 Siegen. Unterhaltung Dienstag, den 9. Dezember 1930. Ein Liebesroman aus dem Biedermeier Erzherzog und Postmeisterstochter. Die Ehe des Erzherzogs Johann von Oesterreich. des Reichsverwesers von 1848, den man den Deutschesten aller Erzherzöge genannt hat, war bisher vom Schimmer der Legende umgeben. Daß der Bruder eines Kaisers und ein einfaches Bürgermädchen einen ehelichen Bund schlossen, gab zu den mannigfachsten Ausschmückungen und Uebertreibungen Anlaß. Das geheimnisvolle Dunkel, das die nächtliche Trauung auf dem „Brandhof", der Besitzung Johanns umhüllte, beschäftigte die Phantasie des Volkes: in Sagen und Liedern, im Volksstück und in der Novelle wurde der Stoff immer wieder behandelt, ja er hat sogar im Film und in der Operette Bearbeitung gefunden. Am meisten Aufsehen machte die vielgelesene Novelle Levin Schücking, in der erzählt wird, wie der Erzherzog einst auf der Postmeisterei des Marktes Aussee frische Pferde gefordert, und da kein männlicher Postillion ausgetrieben werden konnte, von der Tochter des Posthalters, Anna, in Postillionkleidung gefahren wurde. Dabei soll die Bekanntschaft fürs Leben geschlossen worden sein. Aber diese Mythenbildung, so poetisch sie sich auch gibt, ist— wie oft— weniger ergreifend und weniger dichterisch als die schlichte Wahrheit. Sie wird uns jetzt erst durch ein Dokument enthüllt, das der Erzherzog selbst verfaßt hat, um die vielen entstellenden Nachrichten mut einem eignen getreuen Bericht zu widerlegen. Die geplante Veröffentlichung unterblieb aus unbekannten Gründen, und so erhalten wir nach mehr als einem Jahrhundert das Vermächtnis des Erzherzogs unter dem Titel Der Brandhofer und seine Hausfrau, das aus seinem Familienarchiv von Alfred Wokaun im Leykam=Verlag zu Graz herausgegeben worden ist.„Brandhof“ hieß eine Bauernwirtschaft, die der Erzherzog 1818 in Obersteiermark kaufte, und danach nennt er sich den „Brandhofer“, der nun mit echt menschlicher Wärme und anschaulicher Einfachheit die Geschichte seines Liebesidylls erzählt. Als Erzherzog Johann nach seinem Kampf gegen Napoleon und nach großen Reisen, vielfach enttäuscht und verbittert, sich auf sein Schloß Thernberg in Oberösterreich zurückgezogen hatte, unternahm er häufige Wanderungen durch seine geliebte Steiermark und trat hier zum Volk in nahe Beziehung.„Es war im Jahre 1816“, so beginnt er die eigentliche Erzählung,„als der Brandhofer, von einer langen, entfernten Reise zurückgekehrt, nachdem er in der Hauptstadt alles abgetan, wieder auf seiner alten einsamen Burg Thernberg sich einfand. Jene Macht, geführt durch den größten Feldherrn, vor welcher alles zitterte, hatte eine höhere Hand gebrochen; er selbst war auf einem Felsen im Ozean gebannt, dort seine Tage zu endigen, ein langer Frieden war zu hoffen. Der Anteil, welchen der Brandhofer an dem letzten Auszuge genommen, die Freude, seinem Staat die verlorenen Provinzen wieder zurückgegeben zu sehen, unter welchen jene war, um die sein Herz geblutet(Tirol), der Besuch von Paris, England und Belgien hatten seine mehrjährige düstere Stimmung beschwichtigt, er kam in sein Vaterland, an Geist und Körper genesen, zurück. Die Sehnsucht nach den Bergen hatte in der letzten Zeit ihn mächtig ergriffen. Wie wohl war ihm, als er sein Haus am Fuß der Grenzalpen der Steiermark betrat.“ In dieser innigen Liebe zu Land und Volk war nun die Verbindung mit einem Mädchen dieses Volkes der letzte Schritt, um sich die Seele des Landes ganz zu eigen zu machen und ihn für immer an seine Steiermark zu binden. Eine frühe Sehnsucht ward ihm damit erfüllt. Schon 1811 hatte er in sein Tagebuch geschrieben:„Ein Wesen möchte ich, welches mir als Mensch und nicht als Fürsten zugetan, die manchmal meine trüben Stunden verscheuchen könnte; dieses wünschte ich, dann fehlte mir nichts. Leider hindern meine Verhältnisse, ein Band wie alle andern Menschen zu knüpfen.. Als er diese Stelle 1839 wieder aufschlug, schrieb er an den Rand:„Das glaubte ich damals, aber die folgende Zeit und eine Reihe von Jahren ließen mich endlich die Möglichkeit finden und den wahren Weg einschlagen. Wunderbar wurde ich dazu geführt, nach gesammelten Erfahrungen wurde mir Licht— das kann kein Mensch durch sich selbst, das ist eine Erbarmung Gottes.“ In seinem kernigen Stil erzählt Johann von seinem ersten Zusammentreffen mit Anna Plochl, der Postmeisterstochter von Aussee, von dem Widersehen bei Wanderungen und Volksfesten, auf dem Toplitz= und Grundlsee, von dem Aufkeimen und Immerstärkerwerden seiner Neigung, das alles gesehen auf dem Hintergrund dieser wundervollen Landschaft, deren Eigenart und Volksbrauch Frauen am Theater •ROMAN VON HERMANN LINTO 14 Effener Allgemeine Zeitung dem anmutigen Idyll die rechte Farbe geven. Als er dann ernstlich an die Heirat denkt, kommt der Konflikt mit dem Wiener Hof und seine schließliche Lösung, wobei Kaiser Franz, der Bruder des Erzherzogs, in einem wesentlich sympathischeren Lichte erscheint, als er uns sonst in der Geschichtsschreibung entgegentritt. In der Stille der Nacht am 18. Februar 1829 wurden die Hände der beiden zum ewigen Bunde vereinigt. Mit dem Jahre 1839 schließt die Erzählung. Anna, die in den Stand der Grafen van Meran erhoben worden war, lebte mit ihrem„Bruandhofer“ in vollem Glück, folgte ihm im Sturmjahr 1848 nach Frankfurt, wo sie vom Volk jubelnd als„erste deutsche Frau“ begrüßt wurde. Ihre Briefe zeigen, wie mutig und tatkräftig sie ihm in dieser schweren Zeit zur Seite stand, und auch nach dem Tode Johanns 1859 hat sie m seinem Geist fortgewirkt, bis sie am 4. August 1885 hochbetagt verschied. Sie ist in Scheuna bei Meran in einem Mausoleum beigesetzt. Immer im Beruf. Die Frau des Telegraphenbeamten hielt eine lange Gardinenpredigt, doch er antwortete kein Wort.„Wurum verteidigst Du Dich denn garnicht? Woran denkst Du denn?“ schrie sie schließlich atemlos und sah ihn erstaunt an. Er blickte auf und sagte:„Ich habe eben berechnet, daß, wenn Du das, was Du eben gesagt hast, telegraphieren würdest das Telegramm 319 Mark und 60 Pfennig kosten würde.“ Wie Sie wollen... Der Wagen stand an verbotener Stelle, obwohl ein großes Schild auf das Verbot hinwies. Wandte sich der Sipo an den mit einer Lederjacke bekleideten Mann:„Können Sie nicht lesen? Los, machen Sie, daß Sie mit dem Wagen hier wegkommen!"— Kletterte der Mann ans Steuer:„Wie Sie wollen. Aber ich sage Ihnen gleich, mir gehört der Wagen nicht!“ Nichts getan. Max war entlassen. Aus dem Strumpfgeschäft Loch u. Nadel. Max geht zum Chef.„Ich habe Nun wieder Bernstein fischen! Die Herbststürme, die jetzt wieder über die Meere trausen, wühlen auch die Tiefen der Ostsee auf. Was Jahrzehnte und Jahrtausende auf dem Meeresboden ruhte, wird von den mächtigen Wellenbergen an den Strand geschleudert. Wieder ist die Zeit der Bernsteinfunde angebrochen und an den Küsten des ostpreußischen Samlandes gibt es jetzt viel zu tun. Das Staatliche Bernsteinwerk in Krartevellen bei Palmnicken, das die stark bernsteinhaltige blaue Erde der samländischen Küste bricht, kennt eigentlich zu keiner Jahreszeit Ruhe. Anders die Bernsteinfischer, die gegen Ende des Jahres dauernd auf den Beinen sind. Die Fischer, in wasserdichtem Teerzeug bis zur Hüfte ins Meer watend, stoßen ein an einem langen Stiel befestigtes Netz in die heranbrausenden Wogen. Ziehen sie den recht schwer gewordenen Käscher zurück, dann treten die Fischerfrauen in Tätigkeit. Sie leeren das Netz und holen aus Seetang, versaulten Wrackstücken und anderem „Strandgut" die Fülle der Bernsteinstücke heraus. Sie dürfen das„Ostseegold“ nicht für sich behalten; schon seit dem Mittelalter gilt es als Staatseigentum. Bei den staatlichen Aufkaufstellen wird der Bernstein abgeliefert und an das Bernsteinwerk zur Bearbeitung weitergegeben. Es gibt Bernsteinstücke, deren Bergung sich lohnt. Ein Ostseefischer fand vor einiger Zeit ein faustgroßes Stück, für das ihm 160 Mark gezahlt wurden. Seit 60 Jahren wird der Bernstein auch bergbaulich gewonnen. Zuerst in Pächterhand, seit 1899 unter staatlicher Verwaltung, bringt das Bernsteinwerk bei Palmnicken jährlich 500000 Kilogramm Bernstein hervor. Die pulverige blaue Erde, die sich von der samländischen Küste weit ins Land hinein ausbreitet, ist stark bernsteinhaltig. Große Bagger bauen das Erdwerk ab, Kippkarren bringen es in die Wäsche. Selbst in der Abraumerde befinden sich Bernsteinstücke, wenn auch nur 300 Gramm auf den Kubikmeter. Mit mächtigen Wasserstrahlen wird der Abraum ins Meer gespült, Fischer mit Netzen halten hier die mit hinausgeworfenen goldgelben Steine auf. In der Bernsteinsortiererei trennen flinke Mädchen die großen Steinstücke von einander. In einer zweiten Wäscherer werden die sortierten Stücke in großen, mit Sand und Wasser gefüllten Trommeln umhergewirbelt, damit sie recht sauber und glänzend aussehen. Auch eine kleine chemische Fabrik ist vorhanden. Dort werden die winzigen Bernsteinstücke, die 80 Prozent der Beute ausmachen, zu Kolophon geschmolzen. Das Kolophon ist ein der Hausfrau willkommenes Mittel zum Polieren des Fußbodens. Die schönen Bernsteinstücke werden nach Abstoßung der Ecken und Kanten zu Platten und Röhren gepreßt; damit entsteht das Rohmaterial für die verschiedenartigen kunstgewerblichen Arbeiten. Die Glanzzeit des„Ostseegoldes" war das Barock. Die größte Bernsteinarbeit aller Zeiten hat der prunkliebende Friedrich I., Preußens erster König, in Auftrag gegeben. Er bestellte für sein Schloß in Charlotten= burg ein Bernsteinkabinett, dessen Wände und Türen, Möbel und Zierstücke entweder ganz aus Bernstein hergestellt oder mit edelsten Bernsteinschnitzereien geschmückt waren. Friedrich Wilhelm I., der nüchterne Soldatenkönig, fand an diesem kostspieligen Kabinett keinen Gefallen und schenkte es dem Zaren, der es in seiner Sommerresidenz Zarskoje Sselo aufstellte. Das Ostseegold erfreute sich auch in Paris großer Beliebtheit. Die Pompadour lernte selbst die Bernsteinschnitzerei. Prachtstücke von verarbeitetem und rohem Bernstein sind vor allem im Bernsteinmuseum zu Königsberg zu sehen. Dem Besucher wird die seltsame Geschichte des„Ostseegoldes“ klar, wenn er in hellklaren Bernsteinstücken ganz deutlich die eingeschlossenen Käfer, Spinnen und Pflanzen sehen kann. Allein 163 Pflanzenarten hat ein Forscher, der Botaniker H. R. Göppert, im Bernstein festgestellt. Dieser vor hundert Jahren lebende Gelehrte hatte auch als erster die Anschauung vertreten, daß der Bernstein nichts weiter sei als das versteinerte Harz einer Urwaldkonifere, die weit harzhaltiger gewesen sein müsse als die mit ihr verwandten Kiefern und Fichten der Gegenwart. Die Tiere und Pflanzen, die heute noch der Bernstein birgt, seien vor Jahrtausenden dem abgesonderten Harz des Urwaldbaumes buchstäblich„auf den Leim gekrochen“. Auf diese Weise ist der neugierigen Nachwelt auch der urweitliche Floh erhalten geblieben. In allen Gebieten, die in grauer Vorzeit vom Eisstrom erfaßt worden sind, werden Bernsteinfunde gemacht. So ist es verständlich, daß man in der Reichshauptstadt und im ganzen Spreetal bei Bau= und Schachtarbeiten im Laufe der Jahre immer wieder auf Bernsteinstücke stößt. Das Spreetal ist ja der Rest eines Urstromtals. Erst vor einigen Jahren wurde beim Untergrundbahnbau in Berlin Bernstein gefunden. Anders steht es mit den Bernsteinfunden an der deutschen Nordseeküste und am Kaiser=Wilhelm=Kanal. Im nördlichen Ufergelände der Elbmündung machten Krabbenfischer im Mai 1901 recht stattliche Bernsteinfunde, auch beim Bau des den Höhenzug des Landes Dithmarschen durchschneidenden Nord=Ostsee=Kanals kamen reiche Funde zum Vorschein. Auch südlich von Cuxhaven, wo die Ausläufer des Baltischen Höhenzugs ins Meer abfallen, vermutet man ansehnliche Bernsteinschätze. Sehr viel Bernstein soll es vor tausend Jahren auf der Insel Helgoland gegeben haben. Mit Bernstein sollen die Inselbewohner ihr Feuer angemacht haben. Davon spricht Plinius in seiner Naturgeschichte; er nennt darin die Insel der roten Felsen Raunonia, während der punische Händler Pytheas von einer bernsteinreichen Insel Abalus im nördlichen Ozean spricht. Erstmalig erwahnt Tacitus den Bernstein Ostpreußens in seiner„Germania". Ganz verwundert sollen die damals das Samland bewohnenden Litauer und Preußen die römischen Bernsteinaufkäufer angesehen haben, denn für sie waren die Bernsteinstücke nutzlose Steine. Die Römer haben den Bernstein in alle Mittelmeerländer gebracht, wo er zu Schmuck und Zierde noch heute begehrt wird. Auch im Orient wird noch heute der ostpreußische Bernstein getragen. Die ägyptischen Bauern geben ihren Töchtern Bernsteinketten als Mitgift. In Indien bedeutet ein Bernsteingeschenk, daß der Schenker dem Beschenkten seine Seele übereignet. Im Sudan wird der Bernstein als Kopf= und Halsschmuck in Knollenform verwandt, er gibt dem Träger den Nimbus des Reichtums. Rotgefärbter Preßbernstein wird in Halsketten von der toreanischen Männlichkeit getragen. In früheren Jahren gingen zwei Drittel der deutschen Bernsteinerzeugung ins Ausland. Dieses erfreuliche Bild hat sich leider zu unsern Ungunsten verändert, da Amerika mit seinem künst lichen Bernstein den Weltmarkt überschwemmt. Der sizilianische und rumänische Bernstein kann glücklicherweise mit unserm„Ostseegold" nicht in Wettbewerb treten, da er zu brüchig ist, um zu künstlerischen Arbeiten verwandt zu werden. Auflösung aus Nr. 340a. Kreuzworträtsel: 1 Baal, 4 Maat. 8 All, 9 Kelle, 10 Kakao, 11 Tee, 12 Melodie, 17 Tod, 19 Jrade, 21 Ebene, 22 Rad, 23 Mine, 24 Emma; 1 Baku, 2 Alarm, 3 Alk. 5 Altai. 6 Ale, 7 Teer, 9 Kolonie, 13 Emden, 14 Eidam, 15 Atem, 16 Leda, 18 Obi, 20 Arm. Hauptschriftletter Dr. Gustav Levrndorfer in Essen. Verantwortlicher Schriftletter für wolttik Walter Bar—„ Lofal furtb; für Kommunalpolitik u. Lokales Franz Friedr. Heller; für Rheinland u. Westsalen Georg Wenz: für das Feuilleton: Musik Theater und Unterhaltung Max Hebemann; Literatur und bildende Kunst Dr. Hermann Müller=Schlemmin, für den Handel Dr. frit Haubold: für den Sport Hans Schulte. zerantwortlich für den Anzeigenteil: Hans Linnemann, Schriftleitung in Berlin: Hauptschriftleiter: Dr. L3. R. Doerkes=Boppard, Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. Einsendungen sind nur an die Schriftleitung nicht an einzelne Schriftleiter zu richten. Verlag und Druck: W. Girardet. Essen. Damen-Strümpfe 5 in allen modernen Farben Hervorragend bewährte Qualitäten. Der Zeit angepaßte Preisstellung. Fischer, ARENS ROTES HAUS 8 ESSEN Eisen! Walleu ranz l Beorg nterhaliun unst Dr den Hand ans San Linnen n: - Doppa# ird keine## die Schrift „Da haben Sie recht...“ erwiderte Charlotte Scherber, sichtlich angenehm berührt von der Höflichkeit des jungen Mannes.„Aver man kann nicht verlangen, daß eine Schauspielerin von meiner Art sich dafür opfert...“ Sie bat ihn Platz zu nehmen und nahm das Manuskript zur Hand, das auf dem Tisch gelegen hatte. „Das Stück ist nicht einmal veraltet— von Ihrer nieuen Fassung ganz abgesehen. Ich habe mir hier eine Stelle aus dem dritten Aufzug herausgenommen, eine wundervolle, wahre und starke Stelle. Sie wissen: dort, wo der Graf mit Odette darüber verhandelt, daß sie auf ihre Gräflichkeit zugunsten des Kindes verzichten soll. wo dann der sich Weigernden der Vorwurf gemacht wird, daß keine wahre Mutterliebe in ihr wohne. Sie erwidert: „Ich bin keine schlechte Mutter— ich bin überhaupt keine Mutter. Denn du hast mich ja daran gehindert, eine Mutter zu sein... Ein Kind gehört uns nicht bloß deshalb, weil es unser Fleisch und Blut ist, sondern weil wir alle Stunden seines Lebens mitgelebt, seine Tage und Giahar ansittert seine Tränen Nachte überwacht, in seinem Fieber gezittert, seine Tränen geweint und sein Lachen mitgelacht haben! Das erst ist das wahre und echte Mutterempfinden...“. Wie wundervoll und wahr ist das! Hunderttausende von Müttern, denen ein Scheidungsurteil die Kinder genommen oder für immer entfremdet hat, mögen sie empfinden... Man kann sie ihnen niemals wiedergeben. Es ist eine Tötung des Menschlichen, nicht des Blutsverwandten in der Mutter, welche das Gesetz vollbringt... die schlimmste Art der Tötung vielleicht und die niederträchtigste. mag Florian Perz sieht sie mit einigem Erstaunen an. Sie vielleicht fühlen, daß er diesen Ausbruch nicht erwartet hat und ihm einigermaßen fassungslos gegenübersteht. Sie wechselt sofort den Tonfall. „Wie hatten Sie sich denn die Besetzung des Stückes gedacht?“ fragte sie ihn. Diese plötzliche Wendung in das sachlich Theatermäßige überrascht ihn von neuem. Wie schnell sich die Wandlungen in dieser Frau vollziehen, denkt er, und nennt dann einige Namen. „Und die Hauptsache: Wer spielt die Bérangère...?“ Florian Perz stockt einen Augenblick. „Wir haben als Ersatz für Fräulein K...., die nach dem Tode von Direktor Steen ihren Vertrag mit der Kammer=Bühne nicht erneuerte, eine junge Schauspielerin engagiert, die sich in einer kleinen Rolle durchaus bewährt hat... ein Fräulein Kerrer...“ „Ah...“ erwidert Frau Scherber, etwas nervös mit einem Zigarettenetui spielend, das unter anderen kleinen Silbersachen auf dem Tisch liegt,„da haben Sie ganz recht, eine Anfängerin muß auch diese Rolle spielen... am besten ein ganz unbeschriebenes Blatt... Eigentlich ist ja die Rolle unwichtig, finden Sie nicht?“ Florian Perz stutzt. Er glaubt Frau Scherber nicht richtig verstanden zu haben. Die Rolle der Bérangère ist im Schlußakt vielleicht ebenso schwerwiegend wie die der „Odette" selbst; denn an der Anmut, der Reinheit, der Unbefangenheit dieses jungen Mädchens erwacht ja in der keineswegs mehr skrupellosen Mondänen ein plötzliches Urgefühl von Mutter= und Menschsein. Das naive Spiel dieses jungen Mädchens muß ebenso beweiskräftig sein wie da. der Mutter. Er glaubt in der Tat, Frau Scherber mißverstanden zu haben. „Ich weiß nicht recht, wie Sie das meinen... gnädige Frau...“ sagt er ziemlich unsicher,„aber die beiden Rollen sind doch so ineinander verkettet, daß eigentlich nur ein Nebeneinander, kein Uebereinander moglich ist... Meinen Sie nicht?“ „Nein“, sagte Frau Scherber ziemlich spitz.„Sie irren da, mein Lieber, und müssen schon ein wenig an das glauben, was mich meine Theaterpraxis gelehrt hat. Naive können gar nicht belanglos genug sein, wenn sie als Gegenspielerin eine Tragödin haben.—.. in ihrem eigenen Interesse müssen sie das sein... Uebrigens, ist die Kleine hübsch?“ „Wie man es nimmt, gnädige Frau... jedenfalls nicht häßlich...“ „„m... mäßig schlank?“ Florian Perz macht eine abwehrende Handbewegung. „Ich muß natürlich darauf sehen, daß ich neben ihr nicht etwa unschlant wirke... Sie müssen bedenken, daß es immerhin für mich einige Ueberwindung kostet, eine Frau von vierzig Jahren zu spielen... Welche Haarfarbe hat denn die Kleine?" „Sie ist brünett...“ erwidert Florian Perz. „Das ist gut. Obschon es ja eigentlich dem Stück nicht entspricht. Florian Perz ist ziemlich einsilbig geworden. Etwas wie ein staubiger Schleier legt sich über das Gefühl des großen Glückes, das er empfunden hat, als er von Charlotte Scherbers Interesse für das Stück hörte... Er erhebt sich nach einer Weile. Man verabredet die erste Probe. Dann verläßt er die Villa. Draußen empfängt ihn eine rotbelichtete Buchenallee. Die Herbstsonne bricht in allen möglichen rötlichen Schattierungen durch die geäderten Blätter hindurch. Florian Perz atmet auf. Als ob hier eine Erlösung von einem Gespräch wäre, das ihn irgendwo verletzt hat. Er geht eine Weile die Villenstraßen entlang, dann benutzt er in einer Konditorei das Telephon. Er verbindet sich mit der Wohnung von Frau Steen und läßt, ohne dieser zu erkennen zu geben, Jeanne an den Apparat rufen. Er verabredet eine Zusammenkunft hier draußenInzwischen jagen Gedanken über ihn her. Eine wachsende Bedrückung liegt über ihm, seitdem er mit Charlotte Scherber gesprochen hat. Eine seltsame Frau, denkt er immer wieder. Von verführendem Scharm, einer ganz starken Intensität des Empfindens, die sofort gefangennehmen muß, und einer abstoßenden Sachlichkeit, wenn das Empfinden bei ihr umschlägt. Er denkt an Jeanne. Er hat sie schon in dieser Rolle„Bérangère“ vor sich gesehen. Er traut ihr die Rolle zu. Sie hat sich verblüffend rasch in den Theaterbetrieb hineingefunden und sogar an den Sonntagen schon eine größere Rolle in einer Nachmittagsvorstellung gespielt.... Aber der junge Dramaturg und Regisseur kennt das Theater zu genau, um nicht zu wissen, wie sehr das Spiel einer Anfängerin von ihren Partnern abhängen kann. Die Scherber wird es ihr nicht leicht machen... Mit einigermaßen erstaunten Zügen betritt Jeanne die Konditorei. „Sie sind erstaunt...“ sagt Dr. Perz sofort nach der ersten Begrüßung,„daß ich Sie hier draußen um eine Besprechung gebeten habe. Sie argwöhnten vielleicht... aber, seien Sie unbesorgt, es ist wieder mal ganz offiziell..“ Jeanne lacht laut heraus. „Aber, Her Direktor, warum betonen Sie das so oft? Ob offiziell oder nicht—, das ist doch heute alles ganz anders als damals „So...?“ Er lacht jetzt seinerseits. Seine Gedrücktheit ist mit einem Male verflogen. Diese junge, völlig unbefangene Art Jeannes ist erfrischend, muß erfrischend sein. Man hat zuerst unter den Kollegen über sie gelacht, wenn sie mit irgendeiner verblüffend naiven Frage oder einem gänzlich unerwarteten Einwurf dazwischenplatzte. Dann hat man sie schon deswegen liebgewonnen. Merkwürdig, wie am Theater— von den Darstellern bis zur Garderobiere— die Natürlichkeit sich einer besonderen Beliebtheit erfreut. Alles Gespreizte, Bewußte wirkt nirgends so unsympathisch wie in dieser Umgebung. Man empfindet den Gegensatz zum wirklichen Leben, zur Natürlichkeit, hier besonders lebhaft, weil man vom Berufe her gewohnt ist, sich ein fremdes Gewand zu geben. Der Schauspieler hat ein dankbares Gefühl dafür, wenn außerhalb der Bretter nicht geschauspielert wird. Und Jeanne ist noch ein unbeschriebenes Blatt. In wenigen Worten hat ihr Doktor Perz auseinandergesetzt, weswegen er sie hergebeten hat. Jeanne ist in allen Himmeln. Aber mitten in ihrer Beglückung fällt ihr der jetzt wieder ernstgewordene Ausdruck ihres Direktors auf. „Sie trauen mir vielleicht die Rolle nicht zu?“ sagt sie, zu Boden sehend,„vielleicht haben Sie recht... besonders einer so großen Künstlerin wie der Scherber gegenüber werde ich einen schweren Stand haben...“ „Ja, das ist es... einen besonders schweren Stand.“ Er versucht, ihr ganz behutsam auseinanderzusetzen, was ihn bedrückt hat. Aber Jeanne hat für seine Bedenken wenig Verständnis. Es ist ja eigentlich selbstverständlich, daß eine Frau wie Charlotte Scherber Vorrechte haben muß, daß man sich ihr fügt, sich von ihr belehren läßt. Florian Perz findet keine Möglichkeit, ihr zu erklären, was ihn mit Sorge erfüllt. Er lenkt das Gespräch bald auf etwas anderes, gibt ihr noch einige Andeutungen über einzelne Stellen der Rolle, alles andere wird in den Proben besprochen werden... Dann fahren sie beide der Stadt zu, hoch auf einem Omnibus, die sanfte Herbstluft atmend, umgeben von Geräuschen und Unterbrechungen, welche ihnen die Möglichkeit eines ernsteren Sprechens nehmen. Zu Hause möchte Jeanne Frau Stern am liebsten um den Hals fallen. Sie hat diese etwas herbe und unglückliche Frau lieb gewonnen. Sie begreift bei aller ihrer Jugend den Sturz, den diese Frau durchgemacht hat, und die Last die dieser Sturz für ihr Gemüt bedeuten muß. Sie hat es bald, ohne sich dessen vielleicht ganz bewußt zu werden, verstanden, dieser Frau beizubringen, die Dinge jetzt so zu sehen, wie sie sind und nicht mit Sentimentalitäten zu behängen, die niemand glaubt, die aber jedem auf die Nerven gehen müssen. (Fortsetzung folgt.) herber senken nig es ganz 1# hwingt jen gat, sene sch =Erkennens n regungslos as sie vorhef inne. So Vielleicht sommen? 1 15.25 59.75 58.75 92 hen Tat. 4 837 112.9 162.5 91 517 200 24— 2130.87 A Dienskag, den 9. Dezember 1930. Essener Allgemeine Zeitung 55. Jahrgang.— Nr. 3410. 1 13. 31 22.5. sches schni der habe nis S Prüs Aucl Vert strie Cem von Zin Kap des geg Der Um eing der schi viel trä 10 Aus der Stadt Essen der Origtnalartkel nur mit Quellenangabe gestattet. Essen, den 9. Dezember 1930. Die Stadt verliert den Friedhofsprozeß Seit einiger Zeit schwebt bekanntlich ein Prozeß gegen die Stadtverwaltung wegen der Errichtung eines Kinderspielplatzes auf dem Segerothfriedhof II. Verschiedene Gruftenbesitzer erblickten in der Herrichtung des Platzes eine unzulässige Beeinträchtigung ihrer Rechte. Heute vormittag wurde das Urteil verkündet, das den Standpunkt der Kläger voll anerkennt. In diesem Zusammenhang ist die Aeußerung städtischer Juristen interessant, nach der ein Verlust gerade dieses Prozesses für die Stadtverwaltung so gut wie ausgeschlossen sei. Vermutlich wird sich die Stadtverwaltung mit dem erstinstanzlichen Urteil nicht zufriedengeben und Berufung einlegen. Ob der Stadt allerdings in der Berufungsinstanz ein Erfolg beschieden sein wird, dürfte fraglich sein. Jedenfalls muß der Ausgang des Prozesses in erster Instanz sehr bedenklich stimmen. Die Post ist gerüstet In Erwartung des Weihnachts-Paketverkehrs. Um den gesteigerten Anforderungen des WeihnachtsPaketverkehrs gerecht zu werden, hat die Post, gestützt auf die Erfahrungen der früheren Jahre, umfassende Vorkehrungen getroffen, die eine schnelle und pünktliche Zuführung der Sendungen in die Hand des Empfängers erwarten lassen. Die Annahmeschalter werden dem Bedürfnis entsprechend vermehrt, neben den bestehenden Postverbindungen sind zahlreiche außergewöhnliche Beförderungsgelegenheiten auf der Bahn und auf Landwegen vorgesehen. Soweit die Pakete vom Empfänger nicht abgeholt werden, erfolgt ihre Zustellung unter Vermehrung der Betriebsmittel und der Zustellkräfte ohne besondere Kosten mit der gewohnten Pünktlichkeit. Wer seine Pakete rechtzeitig bei der Post aufliefert, kann sicher sein, daß sie zu der gewünschten Zeit den Empfänger erreichen. Wer verhindert ist, seine Pakete persönlich bei der Post aufzuliefern, oder sich den Weg zum Postamt sparen will, gebe sie dem Paketzusteller mit. Das kann überall geschehen, wo die Paketzustellung mit Fuhrwerken ausgeführt wird. Die Gebühr für die Mitnahme beträgt 20 Rpf. für ein Paket. Immer wieder Versicherungsschwinde Der Provisionsschwindel ist ein Delikt, das dauernd in allen Variationen aus dem Terminszettel der Essener Strafgerichte steht. Fast kein Tag vergeht, ohne daß in diesem oder jenem Sitzungssaal ein Provisionsschwindler auf der Anklagebank sitzt. Mit großer Raffiniertheit hat der 31 Jahre alte Bäcker Hermann Hülsemann aus Oberhausen dieses unsaubere Geschäft betrieben. Der Mann hatte sich vor dem Erweiterten Schöffengericht in Essen wegen Betruges zu verantworten; und zwar charakterisieren sich die Verfehlungen des Angeklagten speziell als Versicherungsbetrug. Im einzelnen ergab die Beweisaufnahme folgenden Sachverhalt: Der Angeklagte war als Untervertreter bei der Bezirksdirektion einer auswärtigen Lebensversicherung tätig und hatte Mitglieder für die Versicherung zu werben. Es waren fast ausschließlich Angehörige der minderbemittelten Schichten, in denen er seine Kunden suchte. Das Versicherungsgeschäft ging aber bei den heutigen trostlosen Zeitumständen außerordentlich schlecht, und es kam vor, daß der Mann tagelang herumlief, ohne einen Versicherungsteilnehmer geworben zu haben. Da verlor er den Mut; denn er verdiente nichts. bis eines Tages die Versicherungsgesellschaft die auffällige Feststellung treffen mußte, daß der Angeklagte auf einmal einen Aufnahmeantrag nach dem anderen hereinbrachte. Das Rätsel konnte aber in der Folgezeit aufgeklärt werden, als nämlich die geworbenen Versicherungsteilnehmer die Monatsbeiträge bezahlen sollten. Da stellte sich dann heraus, daß sie samt und sonders zahlungsunsahia waren. Der betriebsame Untervertreter hatte nämlich ausschließlich erwerbslose Arbeiter ausgenommen, die begreiflicherweise kein Risiko eingingen, wenn sie sich in die Versicherung aufnehmen ließen. Der Untervertreter aber erreichte mit diesen faulen Anträgen, daß ihm die Provision ausgezahlt wurde, wenigstens zum großen Teil in Form eines Vorschusses. In der Folgezeit stellte sich heraus, daß auch nicht eine einzige Versicherungspolice eingelöst wurde. Als die faulen Versicherungsgeschäfte aufgedeckt wurden, hatte sich der Angeklagte inzwischen einen Provisionsbetrag von etwa 300 Mark verschafft. Es wurde aber auch noch folgende interessante Entdeckung gemacht. Der geschäftstüchtige Versicherungsmann hatte gleichzeitig für vier Lebensversicherungsgesellschaften gearbeitet und hatte die Erwerbslosen, die den Aufnahmeantrag unterschrieben, gleichzeitig in alle vier Gesellschaften ausgenommen. Im übrigen hat der Angeklagte diese faulen Geschäfte nicht für sich allein betrieben. Ein ganzes Komplott von Versicherungsvertretern ist in die Geschichte verwickelt. Alle diese Leute haben nach der gleichen Methode gearbeitet und zwar in dem Bezirk Oberhausen, Mülheim und Essen. Dieser Prozeß ist nur ein Ausschnitt aus einer größeren Prozeßmaterie, in der sich demnächst vor dem Duisburger Strafgericht eine ganze Anzahl anderer Versicherungsschwindler aus dem genannten Bezirk zu verantworten haben werden. Der Angeklagte, der im übrigen vor ein paar Wochen wegen Betrügereien zum Nachteil der Oberhausener Erwerbslosenfürsorge zu drei Wochen Gefängnis verurteilt worden ist, schilderte in beweglichen Worten das harte Schicksal, mit dem diejenigen Leute bei den gegenwärtigen traurigen Wirtschaftsverhältnissen zu kämpfen haben, die gezwungen sind. ihren Lebensunterhalt als Provisionsvertreter zu verdienen. Das Gericht billigte ihm mildernde Umstände zu und erkannte auf eine Gefängnisstrafe von vier Monaten. nicht getroffen, sie müßte aber noch unbedingt einkaufen, hätte aber nicht genügend Geld bei sich und es sei gleich Ladenschluß. Sie bat um 7 Mark. Als Pfand wolle sie ein Paket, das sie bei sich hatte, hinterlassen. Am nächsten Tage würder ihre Mutter, die Kundin im Geschäft sei, bestimmt das Geld wieder bringen und das Paket abholen. Durch das sichere Auftreten ließ sich die Verkäuferin täuschen und gab der Unbekannten die verlangten 7 Mark. Als das Paket nicht abgeholt wurde, fand man beim Oeffnen desselben minderwertige Kleinigkeiten, die einen Gesamtwert von etwa 1,30 RM. hatten. Da sich vor einigen Tagen eine Frauensperson unter den gleichen Umständen in Bochum ebenfalls einen Geldbetrag von 7 Mark erschwindelte, ist es nicht ausgeschlossen, daß es sich um eine reisende Schwindlerin handelte. Es wird vor ihr gewarnt. Beschreibung der Schwindlerin: Etwa 30 bis 35 Jahre alt, schlank, blondes Haar, schmales Gesicht. dunkle Augen, vollständige Zähne. Im Betretungsfalle wird gebeten, ihre Festnahme zu veranlassen oder das 9. Kriminalkommissarat in Steele oder die KriminalDirektion in Essen sofort zu benachrichtigen. Adventsfeier in Altenessen. Im übersüllten großen Saale des Gemeindehauses an der Hövelstraße veranstaltete der evgl. Jungfrauenverein Altenessen Süd eine Ad ventsfeier, die von Pfarrer Gaul geleitet wurde. Im Mittelpunkt dieser von gesanglichen und deklamatorischen Darbietungen und Reigenaufführungen der jungen Mäd chen verschönten Feier stand die von Fräulein Schmiegel eingeprobte Aufführung des Spiels:„Die beiden Schwestern", das von den Zuhörern sehr beifällig ausgenommen wurde. Pfarrer Gaul kennzeichnete in seiner Ansprache eindrucksvoll die Adventszeit in ihrer Bedeutung für die Gemeinde und für die einzelnen. Der Deutschnationale Handlungsgehilfen-Verband ladet seine Mitglieder und Freunde der Bewegung zu einem literarischen Vortragsabend uum kommenden Donnerstag, 11. Dezember, in das„Haus der Technik“, Hörsaal 2. um 20 Uhr ein. Verbandsmitglied Ernst Bücheler, der nach dem Kriege aus Elsaß=Lothringen ausgewiesen wurde, liest aus eigenen Werken. Der Besuch des Abends ist kostenlos. Beschäftigung für die arbeitslose Jugend Erteilung von zusätzlichem Unterricht Präses D. Wolff Der Führer der rheinischen evangelischen Kirche. Präses D. Wolff, Aachen, begeht heute seinen 60. Geburtstag. Seit einem Jahrzehnt leitet er getragen von der Liebe und dem Vertrauen der rheinischen Gemeinden, die evangelische Kirche des Rheinlands Ne Der preußische Handelsminister hat an die Regierungspräsidenten folgenden Erlaß gerichtet: Infolge der gegenwärtigen Lage des Arbeitsmarktes ist auch eine verhältnismäßig große Anzahl von Jugendlichen arbeitslos geworden. Um zu verhüten, daß diese Jugend Schaden an ihrer beruflichen Ausbildung leidet, der Arbeit entwöhnt wird und in Müßiggang verfällt, und um die Folgen zu vermeiden, die damit sowohl für die charakterliche Entwicklung des einzelnen wie für Volk und Staat, insbesondere für die Wirtschaft entstehen müssen, ist es notwendig, sofort die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um nach Möglichkeit die gesamte arbeitslose Jugend insbesondere in den Städten und Industriegebieten zu erfassen und beruflich zu betreuen. Für die durch die Berufsschulpflicht erfaßte Jugend kommt dafür in erster Linie ein zusätzlicher Unterricht im Umfange von wöchentlich 12—18 Stunden in Frage, für die nicht berufsschulvflichtige Jugend ein Unterricht von wöchentlich 18—24 Stunden, der ebenfalls in der Richtung des gewählten und erstrebten Berufes wird liegen müssen. Die sofortige Lösung dieser Aufgabe ist um so dringender, als mit einer Verschlechterung der Arbeitsmarktlage und daher mit zunehmender Arbeitslosigkeit auch der Jugend während des Winters zu rechnen ist. Um mit der Beschulung und Betreuung der erwerbslosen Jugend mit dem 1. Januar 1931 beginnen zu können, ist es notwendig, unverzügsich die erforderlichen Vorarbeiten aufzunehmen. Dabei wird besonders darauf zu achten sein, daß alle beteiligten Stellen und Kräfte zu reibungsloser Arbeit zusammengeführt und alle vorhandenen ooer zu erwartenden Mittel zu einheitlicher Wirkung zusammengesaßt werden. Die für die Betreuung der erwerbslosen Jugend in Betracht kommenden Stellen sind Berufsschule, Jugendamt und Jugendpflege, Arbeitsamt und Berufsberatung Berufsverbände, private Wohlfahrtseinrichtungen usw. Es wird ersucht, mit allen beteiliglen Stellen sofort in Fühlung zu treten und insbesondere die erforderlichen Besprechungen mit den Leitern der Berufsschulen und den in Frage kommenden städtischen Dezernenten aufzunehmen. Sollten sich dabei organisatorische oder personelle Schwierigkeiten ergeben, so ist sofortiger Bericht notwendig, damit von hier aus durch Einvernehmen mit den zuständigen Zentralbehörden die Durchführung gesichert werden kann. Um eine Uebersicht über Umfang und Art der erforderlichen Maßnahmen zu erhalten, wird ein beschleunigter Bericht über die Zahl und Gliederung der Jugendlichen, insbesondere der jungendlichen Erwerbslosen, eingefordert, damit die notwendigen Vorarbeiten so rechtzeitig beendet werden können, daß die Betreuung der erwerbslosen Jugendlichen mit Anfang 1931 in vollem Umfang einsetzen kann. 1 Aus Rheinland und Westfalen Zugunfall im Dortmunder Hauptbahnhof Essen, den 9. Dezember. Die Reichsbahndirektion Essen teilt mit: Im Dortmunder Hauptbahnhof fuhr am Dienstagmorgen ku., vor 6 Uhr eine Lokomotive beim Rangieren einem vom Werk kommenden Uebergabezug in die Flanke. Zwei Wagen entgleisten und legten sich schräg, darunter ein Wagen mit schweren Eisenteilen. Die hierdurch verursachte Gleissperrung führte im Personenzugverkehr einige Zugverspätungen herbei. Bei dem Unfall sind Personen nicht verletzt worden. Die Untersuchung über die Schuldfrage ist eingeleitet. Historischer Verein für Stadt und Stift Essen Der Verein hält am kommenden Mittwoch, 20 Uhr, im Folkwangmuseum(Haupteingang) seine Hauptversammlung ab. Die Tagesordnung enthält folgende Punkte: 1. Tätigkeitsbericht und Jahresrechnung; 2. Erneuerung des Vorstandes; 3. Vortrag des Herrn Rektors Ermeling: „Aus der Geschichte Altenessens"; 4. Beisammensein im Saalbau auf vielseitigen Wunsch nach dem Vortrag. Gäste sind willkommen. Westsälische Kaninchen= und Geflügelausstellung Gelsenkirchen, den 8. Dezember. In den nächsten Tagen wird in den städtischen Ausstellungshallen an der Wildenbruchstraße wiederum reges Leben herrschen. In der Rundhalle findet die vom Verband der Kaninchenzuchtvereine von Westfalen veranstaltete Provizial=Kaninchen=Ausstellung statt, und in der Langhalle wird der Geflügelzüchterverband GelsenkirchenBuer eine große Geflügelausstellung arrangieren. Die Zusammenlegung der beiden Veranstaltungen auf den leichen Termin hat den Vorzug, daß die Besucher beide lusstellungen zu gleicher Zeit in Augenschein nehmen können. Diese Annehmlichkeit wird insbesondere von den Zucht= und Liebhaberkreisen begrüßt werden. Die Provinzial=Kaninchen=Ausstellung wird über 1000 Nummern aufweisen, also eine überaus große und bedeutsame Schau werden. Selbstverständlich wird die Ausstellung nur mit erstklassigen Tieren beschickt werden. Der Verband der Kaninchenzüchter in Westfalen ist angeschlossen an die Landwirtschaftskammer für die Provinz, er ist ferner Mitglied des Landesverbandes preußischer Kaninchenzüchter und des Reichsbundes der deutschen Kaninchenzüchter e. V. Er umfaßt 28 Kreisverbände mit 208 Vereinen, 72 Frauenabteilungen und 17 Jugendgruppen mit zusammen fast über 4000 Mitgliedern. Mit der Kaninchenausstellung verbunden ist eine Pelzausstellung. Die Geflügelausstellung darf gleichfalls besondere Bedeutung beanspruchen. Nach den vorliegenden Anmeldungen wird die Zahl der ausgestellten Tiere erheblich größer als im vergangenen Jahre. Die Schau wird zeigen, daß in allen Zweigen der Geflügelzucht recht beachtliche Fortschritte gemacht worden sind, ob es sich nun um Taubenzucht, Rassezucht oder Wirtschaftsgeflügelzucht handelt. Eine sehenswerte Ziergeflügelschau mit reichhaltiger Besetzung an Fasanen, Zierenten. Ziervögeln und seltenen Tauben wird zeigen, daß auch die Blumen und Blüten des Geflügelhofes in den hiesigen Geflügelzüchterkreisen die richtige Beachtung finden. Die geräumige Ausstellungshalle gestattet, daß der gesamte Aufbau der Ausstellung in guter und übersichtlicher Weise erfolgen kann. Der gute Besuch der vorjährigen Ausstellung hat das Interesse bewiesen, das die Geflügelzucht in der Bevölkerung findet. sich nur wenige Personen in der Kirche. Drei Personen wurden verletzt, davon eine schwer. Die Kirche wurde gesperrt. Die Ursache des Einsturzes ist noch unbekannt. Bielefelder Handwerkskammer baut die Beiträge ab Bielefeld, den 8. Dezember. Ausgehend von der Erwägung, daß bei der jetzigen Notlage der Wirtschaft auch alle auf ihr ruhenden öffentlichen Abgaben verringert werden müssen, beschloß die Vollversammlung der Bielefelder Handwerkskammer, die Beiträge der Kammer um 10 Prozent herabzusetzen. In der Aussprache wurde besonders betont, daß zu einer Gesundung der Wirtschaft aber auch ein spürbarer Abbau der Preise bei den öffentlichen Betrieben und Bei den Kämpfen um eine neue Kirchenordnung für Rheinland und Westfalen, die nach dem Weltkriege einsetzten, hat Präses D. Wolff als bewußter Vorkämpfer rheinisch=westfälischen Kirchentums, verbunden mit seinen Freunden, die kirchliche Eigenart der beiden Westprovinzen durch viele Fährnisse hindurchgerettet. Als Präses der rheinischen Provinzialsynode drückte er dem Leben der rheinischen Kirche den Stempel seiner wagemutigen und weitschauenden Persönlichkeit auf. Unvergessen ist im Rheinland seine unerschrockene Haltung gegenüber den Besatzungsbehörden, namentlich während des Ruhrkampfes. Auch die Gesamtkirche hat D. Wolff mit wichtigen Aufgaben betraut. D. Wolff ist Mitglied und Vizepräsident der Generalsynode und stellv. Vorsitzender des Kirchensenats, der obersten Leitung der altpreußischen Kirche. An der neuen Kirchenverfassung hat seine stark konstruktive Begabung und sein Sinn für das Kirchenpolitische einen bedeutenden Anteil gehabt. Auch dem Deutschen Evangelischen Kirchenausschuß, der obersten Vertretung des Kirchenverbandes der deutschen Landeskirchen, gehört D. Wolff als Mitglied an. den sonstigen Bedürfnissen des täglichen Lebens notwendig Bochum: Ein lapferes Mädchen. Das Preußische Staatsministerium hat bestimmt, daß die Verleihung der Rettungsmedaille am Bande an die kaufmännische Volontärin Cläre Egenolf in Bochum so lange ausgesetzt wird, bis sie das 18. Lebensjahr vollendet haben wird. Vorläufig ist sie für für ihre Rettungstat (Rettung eines Mädchens vom Tode des Ertrinkens, am 10. August 1930) im Namen des Preußischen Staatsministeriums belobt worden. Wetterbericht Essen, den 9. Dezember. Das Islandtief ist heute zu den nordschottischen Inseln vorgedrungen und beherrscht mit seinen Randgebilden die Witterung in West=, Mittel= und Nordeuropa. Der hohe Luftdruck im Südosten und Nordosten ist andererseits weiter zurückgewichen. In Deutschland war es heute morgen bewölkt, z. T. auch neblig und bedeckt, während der Osten noch Regen hatte. Die Temperaturen lagen meist 1 bis 4 Grad über dem Nullpunkt. nur vereinzelt darunter. Der Kahle Asten meldete frischen Westwind, Nebel und — 2 Grad. Aussichten für Mittwoch: Bewölkt bis bedeckt, Regenfälle, Temperaturen zeitweilig etwas milder. Aussichten für Donnerstag: Vorübergehend aufbrechend, noch Regenfälle. Die beste Adresse für Orient-Teppiche Gebrüder Schürmann Köln-Dortmund ESSCII am Rathaus Als Weihnachts-Geschenk für meine Kunden gewähre ich ab heute bis zum Feste 15% Rabatt auf alle deutschen und englischen Herrenstoffe Deutsch-Englisches Tuch-Lager Limbecker Straße 51 Durchgehend geöffnet Das Gebot der Stunde heisst Für Staat, Gemeinde, Wirtschaft, Wie hoch ist Ihr Kohlen- und Koksverbrauch? Original-Brennstollsparanlagen „WEHAPE“ bringen Ihnen bis zu 40% Eetparnis und vollste Ausnutzung Ihrer Kesselanlage, ebenso für irische Lokal-Oelen. WEIIAPE Anlagen sind staatlich sowie durch die Revisionsabteilung„Nes Dampfkessel-Ueberwachungsvereins Essen genau geppält, anerkannt und bestens begutachtet. Verlangen Sie- daher Prospekte und unverbindlichen Vertreterbesich Zu tausenden im Betriebe Eugen Huland, Generalvertrieb, straße 104 Fernrul Wenn Sie unsere große Ausstellung“ besichtigt haben, wigsen Sie, wo Sie Ihren Ainkauf tätigen. Warnung vor einer Schwindlerin. In den letzten Tagen erschien in E.=Steele kurz vor Ladenschluß eine noch unbekannte Frauensperson in einem Geschäft und erschwindelte sich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen einen Geldbetrag. Sie gab an, sie hätte ihre Mutter, mit der sie in der Stadt einen Treffpunkt vereinbart hätte, Gewölbeeinsturz in einer Kirche Stadtlohn, den 9. Dezember. Am gestrigen Feiertag stürzte in den Nachmittag stunden plötzlich unter gewaltigem Krachen ein Teil des Gewölbes der Stadtlohner Pfarrkirche ein. Die herunterfallenden Stücke, die zum Teil mehr als einen Zentner wogen, zerschmetterten eine Anzahl Kirchenbänke. Da zurzeit des Einsturzes kein Gottesdienst stattfand, befanden Klubsessel Direkter Verkauf einer großen Anzahl Klubsessel, erstklassig in Form und Arbeit, außerdem eine große Anzahl Chaiselongues und Bettchaiselongues in allen Größen. Alle Arten von Matratzen. Fabelhaft billige Preise u. bequeme Ratenzahlung. Keine Fabrikware, nur aus meiner eigenen Werkstatt. e144 Größtes Spezialgeschäft Schwender. Polstermeister Kettwiger Straße 14(neben Hotel Ritter) Toreingang Cl.Weber ESSEA, Segerothstr. 7-9 direkt an der Limbecker Straße Teppiz Brücken Gardinen Olvandecken #sterdekorationen NUR AUALITATEN I. Festangestellte ohne ung bis 12 Monatsraten. Jeterung ab Fabrik Verlangen Sie Muster Postschließfach 965 Essen Selbstlahrer-Union e. I. vor m. Paas Auloverkehr m. u. onne Chauffeur el. L5 8.-3 hastraße 64. Autanrut 27090 repras. Limousine, Tag-- Nachtbetrieb Feinste Maschen Essige